o. Zeitschrift für krainische Landeskunde. Nummer 11 und 12. Laibach, 1901. IX. Jahrgang. Das Eisen in Krain. Beiträge zur Geschichte der krainischen Eisenindustrie und des krainischen Eisenhandels. Von A. Müllner. Die Eisen- und Stahlwerke im oberen Savethale. Pleyofen und Mojstrana. Die Hammerherren. Schon aus den vorliegenden Urkunden, welche die Verleihungen von Gruben und Kohlstätten betreffen, ergaben sich diverse Hammerherren, welche Pleyofen im XVI., XVII. und XVIII. Jahrhunderte besassen. Im Nachfolgenden legen wir noch einige Urkunden vor, in welchen aus anderen Anlässen Namen von Hammerherren genannt werden, und aus welchen ausserdem Streiflichter auf die Geschichte dieses Werkes fallen. 1604 ddo. 26. Juni fertigen Valentin Assler, Oberbergrichter in Krain und Martin Seenuss, Pfleger in Weissenfels, einen „Abschied“ betreffend einen Streit: „zwischen denen edlen, festen, auch ehrsamen und fürnehmen Herrn Pomp ei o Mazerain und Jacoben Rassinger als Herrn Bouani und Herrn Orplieo Buzeleni, Hammersgewerken am neuen PI ah aus nächst ob Assling neben der Pruggen und Strassen gegen Lengenfeld, bestellten Factorn Clagern an einem, und dem Herrn Octavio B u z o 1 e n i als der Gewerken auch Nachbarschaft bei dem Plaofen ob Assling in der Alben beklagten andererseits.“ Wir hören nun, „dass die Kläger daselbst in der Alben zu einer Behausung und Stall für ihre Arbeiter und Saumbrosse ein Zimmerholz niedergeschlagen und zugerichtet, welches aber die Beklagten sträflicher Weise zerhackt und verderbt, dardurch solche nothwendige' Auf-bauung bemeldetes Haus und Stallung zu verwehrung sich unterstanden.“ In der Urtheils-Begründung heisst es : „Weilen Herr Orpheo Buzeleni den halben Theil des bemeldten Plahauses bei der Pruggen über die Assling1) dem Bouoni2) frei verkauft, dieselben Kauf- und Ueber-gabbrief vor dem Oberberggericht und Grundobrigkeit, wie ') Per Jesenicabach. 2) Oben Bouani geschrieben. sich gebührt ordentlich gefertigt und aufgericht, darüber dann gemeldtes Orpheo und Herrn B o v o n i nachgesetzte Factor und Diener zu Gubernirung in Einnemben und Ausgaben ganz vollmächtige Gewalt haben. Also hat den Beklagten Exception nicht statt“ etc. K. J.-G. 1623 ddo. Laibach 20. November bekennt Pt e gin a Freiin zu Eggenbergund Ehrenhausen, geh. Gallerin Witwe : „Nachdem ich das Eisen-, Berg-und Hammerwerk am Neuen Pleyofen, welches der Edelfest Herr Orpheo Buzeileny, gewester Hammerherr daselbst dem Ehrenfesten Georgius Cifrrer, Burger zu Villach käuflich hinum gelassen gehabt, durch Einstand recht an mich bekommen, dass ich das Perg- und Ilam-merwerch am neuen Pleyofen sammt den Hammerschlägen in der Moistrana etc, verkauft habe dem Edlen Herrn Babta Bernardini um einhundert und dreissigtausend Gulden rheinisch und fünfhundert Gulden Leykauf jeden zu 15 Patzen oder 60 kr." etc. etc. A. d. K. J.-G. Ein Manuscript in Erberg’s Nachlass zur Fortsetzung Valvasors aus der zweiten Hälfte des XVII. Jahrhunderts gibt eine Beschreibung von Weissenfels. Da heisst es: „Nächst um das Dorf Assling ist das berühmte Eisen- und Stahl-Perchwerk, als an der Saua, forno nouvo oder P1 e y o f e n, und hinwärts J a u e r n b u r g, welche Oerter vor diesen alle denen Herrn Baroni Bu-zellini gehörig gewest, in massen sie Herr Baroni noch bis heutigen Tag und von 160 Jahren hero das vornehmste Theil dieser Pergwechs an der Saua sammt denen meh-sesten Hämmerwerch und Waldungen innehaben, die andern zwei Theile aber durch Todesfälle hinweg kamen, und anjetzo, als Pley offen, von denen Herren von Lo-cotelli eigenthümlich possedirt, Jauerburg aber Herrn Baron von Jauerburg J. Ö. Regimentes Rats zuständig. Im August 1722 protestili der kaiserliche Oberbergrichter Franz Sigmund Kappus v. Pichelstein gegen das eigenmächtige Vorgehen des Verzehrungsteuerpächters Joh. Daniel v. Gallenfels. Da heisst es in der Protestnote an den Amtspräsidenten und an die Verordneten: „Euer Gndn. etc. haben vermög beiliegender abschriftlicher Spanzedl und Verordnung den Mathiasen Krise h e y und Compagno als B e f ö r d e r e r des Hammerwerks Pleyoffen und Moistrana, darumben, dass selbe wegen des durch sie fürgebend ausgeschenkten Weins clem etc. Herrn Johann Daniel von Gallenfels als Bestandt-lnhaber des Rattmannsdorfer Daz-Yiertels etwa keine ordentliche Specification zuekomben lassen, nicht nur allein den, bei dem kaiserlichen Pergwerk Pleyoffen und Moistrana vorhandenen Grodl, von des beiden Erzgruben und auf der Wohlstatt liegende Arzt, mithin das Cammer gut selbst durch den dahin abgeordneten Ueber-reitter spanen, sondern sogar auch besagten Grodl aus dem Pleyoffen nächtlicher Weil via facti durch ilnne Yber-raittern und Josephen Grilliz benemben und solchen folglich weiters abliefern lassen.“ L. A. Der Bericht des Ueberreiters Caspar Pongratz über diese Pfändung liegt ddo. 29. August 1722 ebenfalls vor. Vom 15. Februar 1734 ist ein Bestandcontract über die Werke von Pleyofen und Mojstrana datirt, welcher in den Yicedomacten erliegt. Derselbe ist abgeschlossen zwischen den Locatelli schenErben und Peter Antonio Pittoni, Gewerk in der Wochein. In diesem Schriftstücke wird sich auf eine kaiserliche Resolution ddo. 15. November 1732 berufen, Locatelli war somit schon damals verstorben. Unter besagtem Datum wird über das den „Loca-tellischen Erben eigenthümlich gehörige Hammerwerk Playoffen und Moistrana ein Sequester allergnädigst bewilligt, auch zu solchemende erdeuter Herr Pittoni bevollmächtigt, und selben in Conformität der allergnädigst in Sachen emanirten Resolution das Hammerwerk eingeantwortet worden, nun aber demselben seine Sequestrations-Raittungen jährlich zu legen allzubeschwerlich fürfallet, so haben sich die Theil sowohl zu Frommen und Nutzen der gesammten Locatellischen Erben, als auch der Locatelli-schen Creditoren insoweit deren gläubig Posten liquid und sonsten mit einer Vorzugsgerechtigkeit versehen, dahin verstanden, dass ermelter Herr Pittoni anstatt seiner jährlich zu legen habenden Sequestraturs-Raittungen nun erdeutes Playoffen und Moistrana sammt denen darzu gehörigen Arztgruben, Wäldern und was denen mehrers angehörig folgendermassen, dass jährliche Bestandtsqnantum zu rechter Weill und Zeit entrichten solle.“ Es folgen nun die Pachtbedingungen. Pittoni zahlt vom 1. Jänner 1733 an jährlich 1200 fl. T. W. Pacht bis 1. Jänner 1738, also auf fünf Jahre, gegen quatemberliche Aufkündigung nach Ablauf des fünften Jahres für weitere fünf Jahre, widrigenfalls der Contract in Kraft bleibt. Ausserdem erlegt er 24 Ducateli in Specie. Das Werk hat er in gutem Stande zu erhalten, gegen Verrechnung. Von der Pachtsumme per 1200 fl. zahlt Pittoni den Erben quartaliter je 125 fl. T. W., also jährlich 500 fl. T. W., die übrigen 700 fl. erhalten die Gläubiger. Steuern, Contribution und andere leasten übernimmt Pittoni, und übernimmt er die Gewerksrequisiten inventariseli. Pittoni scheint seine Rechnung nicht gefunden zu haben, denn schon 173 7, präs. 15. Jänner 1738, kündet er den Contract. Aus einem Acte ddo. Graz 10. November 1737 ersehen wir, dass ein Franz Jacob Forstlechner 3734 fl. zu fordern hatte. Vicd.-Act. Laut einem undatirten, aber sicher nach 1738 abgefassten Acte des Landes-Archives Fase. 379 c, alt, erscheint Peter Antonio de Pittoni als beim Bergwerk Pleyoffen und Moistrana gewester Sequester von den Gebrüdern v. Wollwitz geklagt, wobei es sich um ein Depositum von 2500 fl. handelte. So schlugen sich die Gläubiger, welche hauptsächlich Kaufleute waren, um das Werk herum, bis endlich 1752 eine neue Geldmacht im Kaufmanne M. A. Zois auftritt. Unterm 17. März 1752 wird der Contract abgeschlossen zwischen Johann Babtist von Locatelli, dessen Schwestern Maria Magdalena Theresia und Maria Elisabeth als Erben, und Michel Angelo Zois als Verleger des Bergwerks zu Pleyofen und Moistrana, dem zu Folge die Locatellischen Erben dem Zois die Gewerkschaften sammt allem Zubehör, die Mühle und das Schloss zu Pleyoffen, die neue Verweserei und Grundstücke ins vollkommene Eigenthum vom 1. Jänner 1752 an übergeben. Dagegen verpflichtet sich Zois, dem Cajetan Pasqual v. Brankovich als gewestem Verleger den bei Ziehung des künftigen Calculi erscheinenden Rest ohne Entgelt der Verkäufer zu zahlen, die Creditoren, soweit sie gerichtlich ad liquidum gesetzt sind, oder es noch werden, zu bezahlen. Aus christlicher Liebe gestattet er jedem der Geschwistern ein Legat per 100 fl. für ihre Seelen zu machen und aus gleichem Antrieb des Erbarmens bewilligt er jedem 133 fl 20 kr. jährlich als Unterhalt in quartalen Anticipatraten. Ferner überlässt er ihnen den ersten Stock im Schloss zu Iflevofen als freie 'Wohnung nebst halbem Obst und ganzem kleinen Krautgarten, dann ein Stück Acker, na Va-trilach genannt. Der Schuldenstand betrug 26 674 fl. 16 kr., darunter Baron Peter Anton v. Pittoni mit 19.839 fl. 22 kr.; dann an die Pfarrkirche St. Leonardi in Assling ein von dem Herrn Maria Bernardino und Frau Elisabeth Locatelli seil, unter 1. Jänner 1699 vermachtes Legat per 200 Kronen = 501 fl. T. W. ; die hei der Kirche St. Barbarae1) zu Pley offen haftenden 294 fl. 52 kr.; der Bruderschaft Corporis Christi zu Assling 34 fl.; drei den dortigen Kirchen von Frau Margaretha und Gertraud, dann von . >) Heute Ruine. Laut Inventar ddo. 1775 in den Acten der Kr. Ind.-Ges. besass dieses Kirchlein 12 Messkleider, 1 Vespermantei, 2 silberne Kelche, 9 Alben, 27 Altartücher, 4 „Tüchl um den Hals“ (Humerale), 3 Handtücher, 2 Messbücher, 2 ditto für die Verstorbenen, 1 Bursa für die Corporalien, 1 Quadrat, 1 Hostienbüchse, 1 Hostienbackzange Fräulein Maria Rosalia v. Lo catelli vermachte Legate à 100 fl. per B00 fl. Unter gleichem Datum 17. März 1752 ddo. Laibach liegt ein vom Oberbergrichter unterm 20. Februar 1753 genehmigter Vertrag zwischen Michel Angelo Zois und Baron Peter Anton v. Pittoni vor, „da der Herr M. A. Zois mitleidig die Umstände wahrgenommen hat, in welchen sich Herr Peter Anton Pittoni befindet, und mit seiner zahlreichen Familie in die Nothwen-digkeit versetzt ist, vom Herrn Cavallai- die Bezahlung seiner liquidirten Forderungen gegen die Erben der Locatoli in soviel Schuldforderungen verschiedener Gläubiger, welche bereits an ihn abgetreten worden, oder noch im Begriffe sind an Cavallai- abgetreten zu werden, anzunehmen, und da er kein anderes Auskunftsmittel gefunden hat, dem unvermeidlichen Ruine vorzubeugen, welcher die natüriige Folge eines solchen Zahlungsmodus wäre, sowie auch um zu trachten, die Gelegenheit wahrzunehmen, ihm (Pittoni) dieselben Vortlieile zu sichern, welche nach dem Projecte seiner Gegner in andern Händen bleiben würden, hat er sich (M. A. Zois) von den mehrmals wiederholten Bitten des Barons und seiner angeborenen Herzensgüte bewegen lassen, zu übernehmen die schwere Aufgabe, zu unterhandeln wegen des Ankaufes von Pleyofen und Mojstrana mit den Erben des Locatelli in seinem eigenen Namen, denn diesen Erben wäre es unnütz, den Namen des Herrn Barons zu nennen. Daher hat er in dieser Absicht den Kaufcontract mit den Locatellischen Erben vollzogen, wie er hier beigeschlossen. 1. Dieser Contract ist mit dieser Urkunde nach dem ganzen Inhalte von Baron Pittoni und seiner Frau gut geheissen. 2. Der Baron Zois bleibt verpflichtet, alle Verbindlichkeiten des Conti actes zu erfüllen, hingegen 3. der Baron Pittoni wie auch seine Gemahlin übernehmen für sich und Erben auf sich alle Verpflichtungen, welche mit diesem Kauf in Verbindung stehen, und erklären sie, dass auf sie und nicht auf Zois die Verpflichtung übergeht, zu bezahlen, nicht nur den Herrn Pasquale Cajetano Branko vitsch alles das, was er liquid zu verlangen hat, für die Lieferungen in die Gewerkschaften, sondern auch allen Gläubigern, welche angeführt sind im Verzeichnisse, welches angeschlossen ist. 4. Die Herr und Frau Pittoni verpflichten sich, nach jeden der Herrn de Locatelli ein Legat von 100 fl. T. W. zum Seelenheil auszuzahlen, so wie dan zu passiren auf Lebenszeit 133 fl. 20 kr. T. W. vom 1. Jänner laufenden Jahres als jährliche Alimentation per Quartal 33 fl. 20 kr. im vorhinein mit dem Beisatze, dass, wenn einer stirbt, vom Todestage an der Antlieil zu Gunsten des Pittoni verfällt, — die Wohnung wird ihnen mit den Beschränkungen des Contractes zugestanden. 5. Die Pittoni erklären, dass Zois trotz Veränderung des Standes im Rechte bleibt bis zur gänzlichen Bezahlung 4 Corporalien, 4 Messkännchen, 2 Kreuze zu den Fahnen aus Damast zur Prozession, 1 Rauchfass samnit Schiffl, 1 Waschbecken, 1 Weihbrunnkessel, 1 Trügl für Kirchengeld, 1 Thurmuhr, 3 Kästen zum Auf behalt der Kirchensachen. An Grundstücken aber: ein Gereut Namens De mas co uz, 1 Krautgarten und eine Ograja oder kleines Gärtel. Endlich ein Guthaben hei Johann Rasinger in Birnbaum. seiner Forderungen als Verwalter und Administrator, ohne Verpflichtung Rechnung zu legen. 6. Was Zois hineinsteckt wird zum Kaufpreis geschlagen nnd wenn seine Forderungen auf 26 000 fl. gestiegen sein werden, so soll dies als der wahre Preis von Pleyofen und Mojstrana gelten und werden als verkauft betrachtet, und erlischt das Pittonische Eigenthumsrecht ohne weitere Einwendung und Zois ist Eigenthümer.“ K. k. IL-B.-A.-Acten. ln einem Acte ciclo. Sava 25. Juni 1771, die Waldconfine zwischen Sava und Pleyofen betreffend, wird Pietro Garzoni als Administrator des letzteren Werkes genannt. (Kreisamt-Acten). Laut Intab.-Bucli de 1772 ff. p. 29 ff. verkaufte Sigmund Frlir. v. Zois am 27. Juli 17 75 Pleyofen un d Moistrana an Valentin R u a r d : „nebst dem jure retuendi aller der unter Locatelli und Pittoni hinweggekommenen Grundstücken.“ Zugleich verkauft er mit: 7000 Mass geröstetes und 8000 Mass rohes Erz bei den Gruben, alles Holz und alle Bergwerks-Activ-Schulden von circa 3000 fl. um den Preis von 28.000 fl. unter folgenden Zahlungsbedingungen : Ruarcl erlegt bei Unterschrift des Contractes 6000 fl. baar oder in annehmbaren Wiener Wechseln, ferner eine Partie Waare von 300 Medierà 30 fl., welches Eisen 9000 fl. repräsentirt, den Rest per 18.000 fl. aber in vier Jahresraten „mit soviel rein und sauber gezogenen Stahlwaaren, welche ihm der Herr Verkäufer Sig. v. Zois den Meiller auf der Fuhr zu Sava gelegt, eine Gattung mit der andern à 76 fl. zu berechnen einverstanden“. Für die ersten drei Jahre werden bedungen 20, 2 und 10 Meiller Rosenstahl, Mezzan oder Roman, in Kisten oder Buschen gelegt. Am 20. October 1775 nimmt Ruard bei Frlir. von Fuchs 8000 fl. zu 4% auf, welche Schuld erst am 1. März 1830 extabulirt wurde. Am 30. November 17 76 belief sich die Schuld Ruard’s noch auf 9200 fl. und 5138 Mass Erze. Es wird ein neuer Contract gemacht, dem gemäss v. Zois dafür 450 Meiller Grodel à 26 fl. auf der Fuhr in Sava gestellt nimmt. Davon liefert Ruard 200 Meiller sofort, 250 Meiller aber im Jahre 1777. Auch macht sich Ruard verbindlich bis letzten October 1780 jährlich 90 Meiller Stahl Nr. 1, 80 Meiller Nr. 2, 60 Meiller Mazzan und Machia, 20 Meiller Roman rein und sauber gearbeitet und lustrirt, den Meiller loco Sava zu 76 fl. T. W. zu liefern. Als Zeugen figuriren für Ruard Michael Aselman, für Zois Blas Koffier. L. c. p. 56 ff. Personale und Production der Werke in Pleyofen waren nicht unbedeutend. Eine Conscription der im Jahre 1769 wirklich in Arbeit stehenden Arbeiter führt folgenden Personalstand namentlich an: drei Hammermeister, 2 Heizer, 4 Wassergeher, 1 Schmelzmeister, 6 Schmelzknechte, 11 Hutleute, 37 Knappen, 12 Holzmeister 134 Holzknechte, 8 Kohlenmeister, 29 Kohler, 2 Bergwerks-factoren, 1 Werkszimmermann, 1 Handschmied, 1 Fuhrknecht. Gefertigt ist als U n t e r b e r g r i c h t e r zu Pleyofen Caspar Go ri up p. Rev.-Bergamts-Act. Das Inventar über Pleyofen von 1775 zählt 205 Arbeiter namentlich auf, welche dem Besitzer 2623 fl. 51 kr. schuldeten. Die Schuldbeträge der Leute, theils Holz-, Kohl-, Feuerarbeiter, theils Fuhrleute, schwanken zwischen 4 kr. bis 222 fl. 59 kr., welche der Ilolzmeister Johann Kautschitsch schuldet. Ihm zunächst kommt der Huttmann Josef Mesnaritsch mit 222 fl. 54 kr., dann die Holzmeister Putz, Sima und Erjavc mit 132 fl. 24 kr., 193 fl. 15 kr. und 183 fl.'15 kr.1) K. J.-G. Erträgnisse des Werkes. Ueber die Erträgnisse von Pleiofen und Moi-strana gibt für 1757 ein Act ddo. 31. März d. J. Aufschluss. Derselbe ist betitelt: „Verlässliche Fassions-Tabelle über den bei dem Stahl-, Berg- und Hannnerwerch Pleyofen und Moistrana ein Jahr gegen dem andern sich erzeigenden Nuzen, welches Hammerwerk dem Freiherrn Peter Anton v. Pittoni zugehörig, dannoch unter der Hypothek und lezten Verlegerei des Herrn Michael Angelo Zoyss von Edelstein.“ „Dieses Hammerwerk besteht aus einem Flossofen in Playofen und dreien Hämmern in Moistrana.“ Grodel kann 300 Meiller (3000 Ctr.) erzeugt werden, davon werden zu Hause 225 Meiller verarbeitet, 75 Meiller verkauft ä per 25 fl. T. W. Aus den 225 Meiler Grodel werden in Mojstrana 150 Meiller Stahl gemacht à per 65 fl. Diese Summen ergeben 11.700 fl. Erträgniss. Die Auslagen belaufen sich auf 11.366 fl. 28 kr. und vertheilten sich wie folgt: Für Erze 4200 fl., Kohl 3000 fl., Lehm und Flussstein 25 fl. Die Schmelzer und Ofenmannschaft per 150 Tage 332 fl. 30 kr., in Summa 7557 fl. 30 kr. — Die Stahlerzeugung erfordert für Kohl 1800 fl., den Schmieden 900 fl., Flussstein 19 fl. 50 kr., Fracht nach Moistrana 100 fl., retour nach Pleyofen 80 fl., Reparaturen am Ofen und Hämmern 300 fl. An Löhnen, Besoldungen und Ehrungen 9129 fl. 8 kr. Es erübrigt somit ein Reinertrag von <) Welchen Zahlwerth diese Summen repräsentirten, kann man sich nach den Lehensmittelpreisen jener Zeit berechnen. Cf. die Speisekarte des Laib. Waisenhauses in Nr. IO p. 1G5. 333 fl. 32 kr. An Urbars-Steuerngebühren Weissen-fels 15 fl. und 40 fl. Kohlrecht, Veldes 2 fl. Waldsteuer, Lack 2 fl. 58 kr. Waldsteuer. K. J.-G. 1765 erzeugt v.Pittoni 180 Mir. also 1800 Ctr. Stahl, während Sava zu gleicher Zeit 2182 Ctr. Stahl und 54'88 Ctr. Schmiedeeisen machte. Von 1780 liegt ein allerdings suspectes Be-kenntniss in den Cam.-Prot. des Rev.-Bergamtes vor. Demgemäss wäre die Production folgende gewesen; Grodel zum Verkauf 75 Meiller per . fl. 1950.— Stahl 150 Meiller per ...............„ 9750.— Summe . . fl. 11.700.— Die Unkosten für Kohl, Erz, Lehm, Flusssteine, Arbeiter, Lieferung und Reparaturen werden mit 10.757 fl. 20 kr. aufgestellt, somit ein Ertrag von 942 fl. 40 kr. ausgewiesen. Davon wären aber nodi die Gehalte des Verwesers, der Factors, Schreiber etc. per 609 fl. 8 kr. abzuziehen, so dass ein Reingewinn von 333 fl. 32 kr. angeblich resultirte. Fünf Jahre früher kauft aber Ruard die Werke um 28.000 fl. Die Behörde bemerkt, es sei „bis auf weitere Untersuchung der Betrag von 943 fl. 48 kr. in Befund zu nehmen“. In Mojstrana hatte Ruard 1788 einen Stahlhammer mit drei Stahlschlägen und ein Essfeuer für die Zeugschmiedhütte. 1802 aber bittet er um die Erlaubniss, den grossen Stahlhammer mit den 3 Stahlschlägen, 3 Zerrenn-oder Bratfeuern, 3 Kohlstätten und 1 Essfeuer nach Sava unter dem Einflüsse des Baches „Ukove“ in die Sau an der Asslinger Hutweide nächst dem Orte „Skofenza“ verlegen zu dürfen.1) Sitz.-Prot. Nr. 247. Obgleich behördlicherseits nichts dagegen eingewendet wurde, blieben die Hämmer doch in Mojstrana. 1807 liegt ein Ausweis des Leopold Ruard vor, dem zur Folge producili; wurde: Roheisen 6692 Ctr., davon wurden 3531 Ctr. selbst verarbeitet, 2653 im Lande zu 6 fl. und ausser *) Uebér die Localitäten „Ukove“ und „Skofenza“ hatte Se. Iioelrw. Herr Pfarrer A. Šinkovec in Assling die Güte, uns folgende Auskünfte zu ertheilen: „Aus dem Berichte ist zu ersehen, dass Ruard schon vor 100 Jahren dort ein Hammerwerk errichten wollte, wo heute die neue Fabrik steht. Ukova, d. h. Volkova sc. dolina, Wolfs th al (deutsch etwa analog wie Medvedji dol ob Jauer-burg, Bärenthal) ist das Thal von der Fabrik an der Sava gerade gerade gegen Norden hin, und heisst heute noch so. Ukova d. h. Volkova heisst aber auch der Bach, welcher dieses Thal durch-fliesst und zwischen der Fabrikskanzlei und der Cantine in die Save mündet. Diesen Bach hat man auch als Wasserleitung durch Sava eingeleitet. „Skofenca“ heisst aber der ganze Platz, auf welchem heute die Fabrik steht, und zwar am linken Ufer des Baches Ukova bei seiner Mündung in die Save“. Landes zu 6 fl. 30 kr. abgesetzt, zusammen per 19.220 fl. Stahl: Nr. 1, 2, 3, 2145 Ctr. zu 20 fl. = 42.900 fl., Nr. 4 und 5 132 5 Ctr. à 18 fl. 80 kr. = 4251 fl. und Azzialon 500 Ctr. à 18 fl. = 9000 fl., zusammen um 56.151 fl. Diese Sorten gingen sämmt-licli ins Ausland. Im Inlande wurden 17 • 3 Ctr. Zeugstalil 'a 22 fl. und 97-1 Ctr. Harteisen à 18 fl., somit Summa per 1125 fl. 21 kr. verkauft. • ------@----- Vermögen eines Laibacher Handelsmannes von 1711. (Fortsetzung.) Silbe r-Geschmeidt. Ein Duzet Silberne Loffi mit breiten Stilen, so die Buech-staben unten an denen Stilen gestochen, mit 34 Lot lOlöthig. Mehr ein Duzet deto mit geschlagenen Stilen, so der Namen mitten des Stils gestochen, mit 31 Lot lOlötig. Mehr ein Duzet deto mit getriebenen Stilen, so der Name auf den Löfeln, mit 331/2 Lot lOlötig. Ein silbernes Salzfaß, 6y2 Lot 7lötig. Eine türkische Messerscheide, l01/2 Lot 13lötig. Eine silberne Frauenkette sammt einem kleinen Messerlein mit 13 Lot Augsburger Prob. Ein Paar silberne Schnallen, ein paar Mantelschließen und etliche Knöpfei, zusammen 9 Lot wiegend. Augsburger Prob. Eine silberne Schachtel Augsburger Prob mit 75/8 Lot. Eine vergoldte silberne Sattnle (?) mit 4y2 Lot Augsburger Prob, zu 1 fl. T. W. Ein Duzend Silberner Löffel mit großen Stielen 41 Lot, sind 91ötig. Item ein paar silberne Trantschirmesser beiläufig 9 Lot wiegend, 91ötig. 29 Loth silberne Spütze. Ein groß silberner Ziervergulter Gießbecken sammt der Kandel 234 Loth Augsburger Prob. Ein großer Ziervergoldter Silberner Becher sammt den Dekel mit roth und grünen Steinen besetzt, mit 85J/2 Lot 121ötig. Mehr ein großer silberner Ziervergolter Becher sammt Dekel 58 Loth, Augspurger Prob. Mehr ein deto samt den Dekl 50 Loth und ist lllötig. Mehr ein deto mit 42 y2 Loth Augsburger Prob. Mehr ein deto mit 29 V2 Loth Augsburger Prob. Mehr ein silberner vergolter Becher ohne Dekel, wiegt 29 Loth, ist I21öthig, der Dekel davon aber 11*/2 Loth ist 91ötig. Ein Zier-vergulter Muschel-Becher mit 23 % Loth lOlöthig. Ein nieder vergolter Becher mit 14 Loth ist 121ötig. Ein kleiner deto Becher mit 9V2 Loth ist 9lötig. Zwei gleiche in Silber gefaßte und Ziervergulte Muscatnuss-Becher, darunter einer mit 20 Loth, beiläufig 7 löthig, der andere mit 16 Loth lOlötig. Zwei silberne Salzfaß er wiegen 54 Loth, sind lOlötig. Eine silberne Ziervergulte Kandl mit 32 Loth Slöthig. Eine dto. mit 3iy2 Loth lOlötig. Ein silbernes vergultes Scholleta (?) 7 Loth Augsburger Prob. Ein Zier vergult 2/4 haltende Flasche mit 92 Loth Augsburger Prob. Zwei gleiche Silber Ziervergulte Flaschen jede mit 72 y2 Loth lllöthig. 8 Silberne Löfel mit 25 Loth Augsburger Prob. Ein Zier vergultes Halbsflaschel mit 46 '/■ Loth Augsburger Prob. Ein mit Silber beschlag türkischer Reitzeug 9löthig, in allem pr. 20 fl. Sechs silberne Loffi 17V2 Loth 8löthig. Item 6 Loth und ein Fünftel allerhand zerbrochenes Silber. Ein mit Silbern Blatt eigener Petschir-Ring. Sechs silberne alte ordinari Speislöffel 14 Loth wiegend. Ein Paar Messer mit silbernen Heften beiläufig an 3 Loth. Briefliche Urkunden. Diese Abtheilung umfasst 167 Nummern. Es sind Vermögens-Urkunden aller möglicher Art, als z. B. : Nr. 1. Eine Quittung von Herrn Johann Maria Menegalia, ausgehendigt de dato 18. 9bris (November) 1681. pr. 18 fl. 53 kr. Nr. 3. Ein Brieff von Otto Fridrich Bischöfen zu Laibach an Sophia Weissin Wittib lautend, wegen eines Gartens und Akerln bei St. Christoph dd. 17. Sep. 1643. Nr. 11. Ein action von Gabriel Eder contra Herrn Johann Fridrichen Kharnitz lautend in peto eines neben den Königischen Haus erbebten Gebäus. Nr. 12. Ein deto contra Frau Maria Widmayerin wegen einer hiervor Weissisch gewesenen Grundstück. Nr. 15. Ein Carthabianca pr. 1000 fl. teutscher Währung von Herrn Georg Andre von Trillekh ausgehend an Herrn Gabrieli Eder lautend dd. 16. Aug. 1692. Nun folgen noch Schuldurkunden des von Trilleck und seiner Frau Anna Catharina in Beträgen von 412 fl. 15 kr., 1100 fl., 600 fl. (an Paul Valeri v. Schwitzen), 1000 fl. an Josef v. Schwizen, Pfarrer v. St. Barthelmae, 1173 fl. 41 kr. an Gabriel Eder von Edenburg dd. 27. Nov. 1697 und eine Cartabianca an denselben pr. 2000 fl. dd. 4. Dez. 1698. Eine von Graf Ludwig v. Cobenzel auf 99 fl 57 kr. dd. 17. Nov. 1703. Ein Paquett des Cobenzlisch, oder Trillekisch Capitalien betreffend, darunter eine action die 1000 fl. betrifft. Nr. 21. Zwei unausgefertigte Heiratsbrief zwischen Georg Arabrosium Kappus und seiner Frau Maria Ignatia. Nr. 23. Ein Bestandts-Contract dd. 21. April 1710 zwischen Hr. Gabriel Eder y. Edenburg und Erasem Jacob Fabian Burger u. Riemer alda wegen des Häußel in der Rosengasse. Nr. 35. Ein Paquetl bezahlter Steuerzedlin. Nr. 36. Ein wexel Zedl von Čaralo Quardi alli Sig. Francesco et Giovani Derling nach er Wien lautend dd. 3. Nov. 1682. Nr. 39. Ein Paquet die allhierigen Closterfrauen St. Clarae ordinis betreffend wegen der Candotin (Ganditatin) Fräulein Eleonora von Schwizen, darunter ein Original-Contract zwischen Herrn Gabrieli von Edenburg seil, und besagten Closterfrauen dd. 8. Aug. 1705 sammt etlichen Quittungen. Nr. 54. Ein Stiftbrief wegen der bei den P. P. Augustinern habenden Gruft und quatemberlich auf ewig zu lesen habende fünf hl. Messen den Herrn Gabriellen seil, und seine Erben betreffend dd. 12. Okt. 1681 sammt der Confirmation dessen dd. 16. Oct. 1707. Nr. 59. Ein Vergleichs-Contract zwischen Herrn Grafen Paul Niclas Buceleni, dan Herrn von Edenburg seil, pr. 830 fl. 54 kr. dd. 13. Dec. 1710 sammt einer dabei befindlichen Cartabianca pr. 1000 fl. T. W. dd. 24. April 1694 und andere Verbriefungen. Nr. 60. Ein Cartablanca pr. 350 fl. 12 kr. Amtswährung von Herrn Engelbrecht Merli e ritsch genannt Fabianitsch an Hr. v. Edenburg sei. dd. 5. Sept. 1709 sammt den dazu gehörigen Verbriefungen und Compulsionen. Nr. 61. Ein Schuldbrief in originali von Herrn Franz Engelbrecht Zetschker Frlir., an Herrn Johann Mathias Casimirio Jur. Dr. pr. 2000 fl. dd. 22. Juni 1691, mehr ein Cartabianca pr. 600 fl. T. W. von deto Herrn an die Dr. Paul Valery Schwizisehe Erben lautend dd. 5. Juni 1701 dabei auch der Ansatz um Schirm-Brief an Herrn Gabriellen von Edenburg, als Casimirischen Cessionarium zu finden. Nr. 63. Ein Scheindl von Stefan Pachner ausgehändigt und an Herrn von Edenburg seil pr. 50 fl. T. W. dd. 22. Nov. 1699. Nr. 67. Ein Cartabianca von der Fürstin von Auersperg an Hr. v. Edenburg pr. 643 fl. T. W. dd. 18. Marti 1707 sammt der Abreitung. Nr. 69. Eine Cartabianca von Hr. Joh. Sigmund Gushitsh an Herrn v. Edenburg sei. pr. 200 fl. T. W. dd. 11. Dez. 1698. Item ein ander dd. von eodem pr. 255 fl. 37 kr. T. W. dd. 28. Juni 1696, fehrer ein Quittung v. deto pr. 200 fl. dd. 1. Apr. 1699 sammt den dabei befindlichen Abreitungen. Nr. 70. Eine Abreittung des Herrn v. Edenburg seil, als dev alhiesigen Brüderschaft Redemptoris mundi gewesten Cassirs. Nr. 73. Eine Schuld-Obligation von Niclausen Peterza Pfalzerischen Unterthan an Herrn v. Edenburg seli. pr. 52 fl. 40 kr. T. W. dd. 4. Okt. 1702 sammt einer Notarei des nachzuzahlen schuldigen rest. pr. 12 fl. sub dato 12. März 1711. Nr. 76. Ein Paquet sammt der völligen Action die gespante Herrschaft Mokriz betreffend, darunter befindet sich ein Cartabianca von Frau Elisabeta Rosina Gräfin Budianin geb. Gräfin von Gallenberg an Herrn v. Edenburg pr 1600 fl. T. W. wegen Übernehmung der Tshitshischen Schuld dd. 21. Aug. 1707. Mehr ein Cartabianco von deto Frau an deto Herrn pr. 1120 fl. 30 kr. dd. 28. März 1700. Mehr ein Cartabianca von Herrn Grafen Nicolo Arthedi (Erdödi) Ban no Croat iae dann Isabella Rosina Gräfin dessen Ehegemahlin pr. 2000 fl. T. W. dd. 20. April 1693, dabei ein Assignationsbrief an Ihre gräflich Excell. Herrn Grafen Georg Sigmund von Gallenberg von deto Frau Gräfin pr. besagte 2000 fl. T. W. aus-gehendigt dd. 26. April 1693. Mehr ein Cartabianca von deto Frauen an deto Herrn pr. 966 fl. Amts-Währung dd. 23. April 1697. Ein Cartabianca von deto Frau Gräfin pr. 3934 fl. T. W. dd. 1. Nov. 1694. Ein Schuldobligation von deto Frauen an Herrn v. Edenburg seil, pr. 540 fl. T. W. dd. 26. Apr. 1693. Darunter ein Bestands-Contract zwischen der Frau Gräfin Butian dan Herrn v. Edenburg sei. dd. 30. April 1700, mehr ein Cessions-Contract von dem Herrn v. Edenburg seek ausgehändigt wegen Hof Trasgelo au Herrn Grafen Budianin pr. 1600 fl. T. W. dd. 21. Aug. 1707. Item leztmalige Verreitung bis 1710 geschloßen in allem pr. 11.265 fl. 23 kr. in Capital und Interessen sammt anderen mehr vorläufigen Abreitungen sammt der Spanung. Nr. 89. Ein Schuldscheindl von Herrn Mathiasen Pogatschnik, Priester pr. 12 fl. T. W. (!) dd. 2. Juli 1682. Nr. 91. Ein Schuldbrief von N. Richter und Rath zu Ratschach pr. 250 fl. T. W. dd. 27. Nov. 1701. Nr. 96. Kaufbrief pr. das hiervor gewest Josefen Scherenburgischen Haus am Platz dd. 21. März 1672 sammt Kaufscontract und zween alten Hausbriefen. Nr. 97. Zwei gleichlautende Heirathsbriefe zwischen Herrn Gabriellen Eders Handelsmans zu Villach und seiner ehlichen Hausfrau Maria geb. Long in. Nr. 98. Ein Contract zwischen Ihro Röm. Kays. May. Verwesamt Idria dem Herrn Anton Grafen v, Auers- perg dd. 13. Mai 1708 sammt zwei Paquet dazu gehöriger Correspondenz des Herrn von Mördel um Quittungen wegen des Getreides nach Idria, item in Causa wegen obigen Herrn Mördel. Nr. 101. Ein Caution von Herrn v. Edenburg seil, ausgehend und an Herrn Joh. Fridrich Stampfe rer Frherrn wegen des Andreas Lu sch in a lautend, wegen einer Idrianischen in Bestandt ausgelassenen Zehender dd. 7. März 1708 sammt etlichen versezten Verbriefungen. Nr. 102. Ein Paquet allerlei saldirte Reittungen von Herrn Pietro Antonio Codelli. Nr. 103. Ein Paquet den Franz Antoni Grafen v. Auersperg und dessen Ehegemalin betreffend, darunter ein Cartabianca von ihm Herrn Grafen ausgehend an Herrn Gabrieli v. Edenburg pr. 800 fl. T. W. dd. 23. Mai 1693, item ein Schuldbrief Frauen Gräfin Elisaheta v. Auersperg Wittib pr. 2348 fl. T. W. dd. 26. April 1675, mehr eine Cartabianca pr 100 Staar Hähern dd. 2. Juni 1701 sammt der Cession an Herrn Dr. Paul Valery v. Scliwiz seil, lautend. Nr. 104. Ein Annotation die Herrn P. P. Franziscanar allhier betreffend sammt etlichen darzue gehörig Notturften. Nr. 107. Ein Paquet alter Schriften die Frau Gräfin und Ihr Herrn Grafen von Auersperg zu Sahmaburg (Samobor) wegen der K u p f e r h a n d 1 u n g, dabei allerlei Conti und Auskhunften. Nr. 112. Ein Paquet allerhand Locatellische Conti betreffend. Nr. 113. Ein Paquet in sieben Bilanzien bestehend, darunter die jüngste von 1706 bis 1711. Nr. 117. Ein Paquet sage Cartabianca von Frau Maria Sidonia Ramschißlin wittiben ausgehend und an Hr. Gabr. v. Edenburg lautend pr. 3300 fl. altkrainerischer Wehrung datirt den 2. Jenner 1702, mehr ein Cartabianca von Frau Allemana Veronica Gräfin von Purg-stall an deto Herrn pr 200 fl, T. W. dd. 28. Dez. 1701, mehr ein ander Cartabianca an deto Frauen pr. 200 fl. T. W. dd. 14. Jänner 1699 sammt einer Äb-reitung zwischen Frau Elleonora Veronica Gräfin von Purgstall und Herr v. Edenburg seil, mit 4920 fl. 22 kr. T. W. Nr. 118. Ein Paquetl Bestands-Contracte zwischen Herrn Daniel v. Edenburg, dan Herrn Josef Chrön expost mit Frau Anna Susana von Edenburg einer geborenen Crönin, dan etlich mit Herrn Gabriel Eder v. Edenburg wegen des zum Gut Lustal mit dem dritti Theil gehörigen Getreid und Tagend Zehend von 6 Hüben unter Schenkenthurn, u. s. f. bis Nr. 167. Grundstücke. Ein Haus am Plaz des nächst den Herrn Herrn P. Jesuiten Cautellisch genannte Haus, Ein Pernisch gespantes Haus am Plaz. Zwei an einander stossende Häuser nächst den Herrn P. P. Capuzinern. Ein Haus am Sabjekh, zwei Häuser an der Rosengasse. Eine Hofstatt bei der Schißstatt vor dem Klosterthore. Eine Hofstatt vor dem Carlstätter, Supplisci! genannt. Ein Meyerhof sammt Garten in Kottdorf. Ein sonst genannt Rostingerische Hofstatt in Burgstall. Drei hiervon gewest Weissische alher nebst bei St. Christof gelegen. Ein vorhin gewester Magainisch an der Ochsenstrasse liegender Acker. Zwei hievor geweste Manschinurische alher auch nägst bei St. Christoph gelegen. Mehr ein unter Kallenberg gehörig und nächst der Karischen Hofstatt gelegener Acker. Ein Garten eben nächst der Karischen Hofstatt gelegen. Ein Weissisch geweste Wiesen unter Rosenbach. Mehr ein bei Gleinitz liegendt Ramschißlische genandte Wiese. Mans-Geweh r. Ein mit Silber beschlagener Sabel. Ein deto mit silbernen Kreuz. Ein altvaterischer Degen. Ein Partisan mit Fransen. Mehr ein deto ohne Fransen. Zwei alte Musqueten und ein alt zerbrochenes Rohr. Ein paar alte Reispistolen. H a u s - F a h r n u s s. Ein völlig Zimmer Spaliier von Leder in mitteren Zimmer mit 5 groß mit messingenengroßen Knöpfen u. kleineren Leinsessel (Lehnsessel) mit gewirkter Materie überzogen. 12 ordinari Stuell mit deto Materi überzogen. Ein Nuß Paumner Schenkasten. Ein schwarz gepazt (gebeizt) in acht Ladlein bestehender Kasten. Ein schwarz gepaztes Schreibtischl. 6 Seiten Tischlein. 2 weiß plechene Leichter. 1 Trugen von harten Holz. 2 alt deto von weichem Holz mit Eisen beschlagen. 1 Bettstatt von weichem Holz blob gefärbt sammt den Reis Pöthl mit rot taffetenen Fürhängen. Ein großer zu Zier vergulten Romen eingefaster Spiegel. Eine Wanduhr. 6 alte Trugen von harten Holz. 1 deto von weichen Holz: 12 hilzene Stuell von harten Holz mit ausgeschnittener Arbeit. Ein Kistel für die Correspondenzbrief von weichen Holz. 1 Stanerne Tafel. 1 große Saal Latern. 1 alt zerbrochene Bettstat von weichen Holz. Ein Schenkhasten von harten Holz in dem obersten Zimmer. 1 hantwaschkastel von harten Holz sammt dem eingefaßten Zinnen Gießbecken. Ein mitterer Spiegel mit schwarzen Ramen. 20 lederne Lehnsessel. 1 kleinerer deto. 1 Reit Tafel von harten Holz. Ein kleines Seitentischei von harten Holz. Ein Bettstatt mit Schwarz gepatzt und von harten Holz sammt den „Schub-Pöthel“. Zwei gemalene Zimmer-Spalier. Ein Instrument. Ein klein Frauenzimmersessel. Eine Bettstatt von hartem Holz sammt Flirhang. Ein blechenes großes Rohr. Ein Seitentischei von hartem Holz. Drei Trugen von hartem Holz und mit * Thürmassen“ (?) ausgemacht. Drei deto von weichem Holz. Eine deto mit Eisen beschlagen. Ein gemalener Špalir. Ein nußbaumener Gewandkasten zum Theil schwarz gepazt. Ein alter Schenkasten von harten Holz. Ein Schubbettl von weichen Holz. Zwei Trugen von harten Holz. Ein lederner Lehnsessel. Ein kleiner alter deto. Ein alt Zimmerspalier. Ein altes Spinnrad. Ein alter Tisch von harten Holz. Ein „Prön hueth“ (Brennkessel für Branntwein) sammt dem Köstel. Ein Scaldoleth, oder kupferne Bettwärmpf'ann. Zwei blecherne Latern. Eine Trugen von harten Holz. Zwei deto von weichem. Ein deto mit Eisen beschlagen. Ein eiserne große 6 Centen haltende Waag. Eine kleinere Wag von Messing, 103 Pfund haltend. Ein Khössl von Glockenspeis mit 93 Pfunden. Eine große Schnellwage mit großen messingenen Schalen sammt den Gewicht mit 8 ß. Zwei alte verderbte Eisenwagen. Zwei Ölsteiner. Drei große Bratspieße. Item 4 mittlere und kleinere deto. Zwei Eisenpfannen. Zwei eiserne Feuerhund. Zwei eiserne Rosh (Roste). Bilder. Ein Frauen-Bild mit St. Anna und Hl. Bapta. Zwei Schreiberische Contrafee. ü o O ►d GO I s; taj ö! % co Cfq py* er1 CD hrj 3 CD 3 CD 3 erq 2 CD 3 I O 45': hd S» e CD -s Ein klein an Spiegl gemaltes Crucifixbild. Ein klein an ein Spiegel gemaltes Vergißmeinnicht. Ein kleines Frauenbild in schwarzem Rahmen. Ein Eccehomo und schmerzhafte Muttergottes Bildnus. Zwei Edenburgische Contrafee. Ein Contrafee des Andreas v. Edenburg seeligen. Ein Contrafee weiland Leopoldi Kaisers. Eine kleine Landschaft. Ein kleines Eccehomobild. Ein Elfenbeincrucifix sammt ein Kiistel darin Christus im Grab. 14 alte der Weltweisen Conterfee. Zwei kleine Landschaftlein. Ein Conterfee der Kaiserin. Ein Eccehomobild. Ein Rostingerisch altes Conterfee. Ein Frauenbild mit Christkind. Ein Francisci Seraph. Bild. Ein klein Crucifixbild. Ein sauberes Vesperbild mit eingefaßter Goldrahme. Drei ordinari Landschaften. Zwei Schlachtschaften. Ein Bild Familie Christi. Zwei gleiche Jesus und Maria Bild. Mehr ein Frauenbild in schwarzem Rahmen mit Jesukind. Kupfer und Messinggeschirr. Zwei groß messingene Wandleuchter im mittleren Zimmer. Ein paar messingene Tischleuchter. Ein weißmessingene Weihwasserkandel. Ein messingener Mörser mit 18 Pfunden. Zwei messingene Feuerspi'itzen. Ein messingener Mörser mit sechs Pfunden. Allerhand alt messingenes Geschirr 12 Pfund wiegend. Kupfer. Ein kleiner Ölkessel mit Kupfer von 11V2 Pfund. Ein neuer Kühlkessel mit 7 Pfunden. Ein alter Kühlemperl mit 2 Pfundten. Ein klein altes Koch-Keßel mit 2 Pfund samt den Eisen. Drei kupferne Tortenpfannen sammt Dekel mit 6 Pfund. Ein Fleischschüssel mit 43/4 ß. Drei Sechtl-Kessel nebst ein alten Brandt-Wein-Kessel. Züngeschier. Zwei paar Zinene Leuchter. Ein zünenes Güeß Pöck. Vier sehr große zünene Schißl wegen 20 ß von Englischen Zinn. 19 unterschiedliche mittere Zünn Schissl 12 Pfund wogend. Mehr 24 andere deto wegen G9 ß. 56 Zünene Teller wiegen 75 Pfund- Drei große Kandl, wiegen 28 Tb. Zwei alte Gueß-Pekh von Ziin, wögen 19 Pfund. Drei gleiche Zünneren Flaschen zwei Vieitel haltend mit 12 Tb. Ein vier Viertel haltende Flaschen wiegt 63/4 Tb. Ein dto. % haltend, wiegt 5% Tb. Ein % dto. mit 5 Pfund. Ein 2/4 dto. mit 4% Tb. Zwei in Mellanerform Zünnen Flaschen jede ein Viertel haltend wögen 23/4 Tb. Ein mit % dto. Flaschen wögt 33/4 Tb. Ein Viertel Flaschen mit 2 Tb. Ein andern dto. mit 2y2 Tb. Ein halbe und ein Maßl dto. wogend 2 Tb. % Kandel Flaschen 2 Tb. Ein Blechene Flaschen mit ein zünenen Schraufen. Sechs mittere, und ein kleinere Zinerne ordinari Schüsseln wögen zusammen 20 Tb. Ein ordinari zünener Toffel Ring wegt zwei Pfund. Majolika Geschier. 9 holländische Confect Schalen. 10 gemeinere dergleichen deto. Drei gleich große vier Viertel haltende Majolikha-Krüge mit gemalenen Wappen. 5 kleinere Majolika-Krüge mit Zinndekel. Zwei große, gleiche zwei Viertel haltende Majolika Krüge. Zwölf Mosierte (?) Majolika Confect Schalen, fünf mittere Schüßeln. Eilf Majoliquene Teller. Vier durchlöcherte Majolishe Confect Schalen. Acht mittere Majoliquene Schüßeln. Mehr sieben größere dergleichen Schüßeln. Item 18 ordinari glatte Majolika Schüsseln. 35 Majoliquene Teller darunter eines „Mussi er t“. 5 glatte dergleichen Schüßeln. 35 krause Confect Schalen sage Schüßeln. Mehr 8 holländische blau angeloffene deto. Eine Majoliquene gemalene Handtazen (Tasse). Glase r. Zwei Schernitzel Gläser. Mehr sieben andere Stimpfel oder sage Stingel-Gläser. 9 kleinere ordinäre Trinkgläser. Drei mindere Majolikene blau glasirte Gläser. M ans -Kleide r. Ein groß dickes Soldaten Goller. Ein alter Manspelz von feinen Prinattuech. Ein grün samtenes Crouatisch Köckl mit güldenen Knöpfen. Ein schwarz tuchener Mantel. Item ein weiß Camelotener deto. (Schluss folgt.) Der Verfall des krainischen Adels- und Ständischen Grund-Besitzes. Nach dem Beispiele Venedigs führte man auch in Krain das sogenannte goldene Buch1) bei der Landschaft, in welchem die landtagsberechtigten Herren und Landleute eingetragen wurden. Das nun bei der Landschaft verwahrte „goldene Buch“ ist betitelt: „Ständische Adels-Matrikel des Herzogthums Krain, verlegt in Gemässheit des § 15 des allerhöchsten Patentes vom 29. August 1818 über die Wiedereinführung der ständischen Verfassung im Jahre 1824“. Hier werden 494 Namen aufgeführt, deren Träger berechtigt waren, am krainischen Landtage zu erscheinen. Das „Provinzial-Handbuch des Laibacher Gouvernements-Gebietes für 1S48“ gibt auf p. 15G ein Verzeichniss der krainerischen Herren Stände. Hier finden wir „auf der Geistlichenbank“ neun, auf der Herren- und Ritterbank zweihundert und auf der städtischen Bank neun Stimmberechtigte. Im Jahre 1895 zählte man noch eirr-hundertunddrei wahlberechtigte Grossgrundbesitze, 1897 sechsundneunzig und im Jahre 1900 noch neunzig. Unter diesen finden sich aber nur mehr elf Namen aus der Liste der zweihundert von 1848. In neuester Zeit bringen nun die Tagesblätter wiederholt Nachrichten von Verkäufen landtäflicher Grossgrundbesitze an einzelne Holzhändler oder Consortien von Geschäftsleuten oder doch an bürgerliche reiche Leute. Dieser Abbröcklungsprozess ist übrigens nicht neu, die Grundlagen für denselben wurden schon unter Maria Theresia 1747 geschaffen. Die Grundentlastung vollendete das Werk. Nun ist es aber interessant zu sehen, wie schon im XVII. Jahrhundert der Auflösungsprozess bemerkt wurde und auf Abhilfe gegen den Niedergang des adeligen landschaftlichen Grundbesitzes gedacht wurde. Im Fascikel 15 (alt) des Landarchives fand sich bei Ordnung des Fascikels ein sehr interessantes Schriftstück von 1613, in welchem das Verkaufen von Grund- ') Libro d’oro, 1500 so genannt, aber schon 1315 beschlossen, in welchem die zum Eintritte in den grossen Rath Berechtigten verzeichnet wurden. Es wurde die Adelsmatrikel und enthielt 1340: 1212, — 1437: 1300, — 1490: 1570, — 1510: 1G71 Familien. Es gab drei Classen der nobil uomini. Zur eisten gehörten die Familien der zwölf Tribunen, welche den ersten Dogen Paoluccio Anafesto 497 wählten. Zur zweiten die Familien, welche zur Zeit der Serrata in den grossen Rath aufgenommen wurden. Zur dritten die per concesso oder per grazia aufgenommenen und die sich per 40.000 Dukati einkauften (etwa 45.400 fl.) — Nun so hoch gings bei uns wohl nicht her. So erhielten Emanuel de Fin 1639 gegen ein zinsenfreies Anlehen von 8000 fl. auf drei Jahre, Morenzo (nun Marenzi) 1631 für eines von 4000 fl. unter gleicher Bedingung die Landmannschaft. Max Petsclioher wird 1645 gar gegen Erlag von 400 fl. aufgenommen. besitz und das Freimachen der Unterthanen als Ursache des Verfalles und Ruines des Adels bezeichnet wird. Wir lassen den Wortlaut des Actenstückes vollinhaltlich folgen. Er lautet : „Wir Landtsverwalter, Landtsvizdomb und N. einer Er. Landsch. Verordnete in Krain entbieten allen und jeden geist- und weltlichen Herrn etc. etc. unsern Gross und Dienst und fügen Euch zu vernemben. Als die fürstl. Durchl. und Herr Herr Ferdinand Erzherzog zu Oesterreich, unser •gnädigster Herr und Landesfürst aus tragender väterlicher gnädigsten Lieb und Fürsorge zu ihren gehorsamen getreuen Landen und Leuten in mehrerlei Weg wahrgenommen, wasmassen im Landt von zimblich guter Zeit hero ein soliclier Missbrauch eingerissen, dass sich die Ru k sassi gen und dienstbaren Untérthanen von ihren Grundh errs eha f-ten abzukaufen und mit ihren Gründen frei zu machen unterstanden, und noch auf dato nit aussezen thuen, dardurch dann der junge Adel wegen allerlei mit unterlaufenden Ve r vo r t h ei 1 un gen um das Seine gebracht, geschwächt und ins Verderben gezogen werde, auch mehr schädlicher dan was nuzbarliches daraus eruolgen thue, und darumben an wohlgedachter Landschaft versammelte getreue Stände unter Ap. Kill gehaltenen Landtag gndst. begehrt hirinneu nothwendige Fürsehung zu thun, damit der Adel bei Ehren und Gut, und daneben die Unterthanen in ihrem Standt und esse erhalten, diesen Zusuehung allerhand libertet und Ungelegenheiten anlaß nit gegeben, sondern hiefüro dergleichen Ablös- ab- oder Fr eikau fung denen Unterthanen von ihren Grundherrschaften gänzlich ab-und eingestellt, soliclier auch im ganzen Land zu Crain durch offene Mandata zu mäniglichs Nachrichtung publi-zirt und verkündt werde.“ „Dass demnach mit höchstgedachter fürstl. Durchlt. dero getreuen Stände sich dits ortsgehörig vergliechen und seithero dahin geschlossen dergestalt. Ob einem Land-man oder von Adel unumgängliche redliche Ursach zuhanden stieße, derentwillen er geldsbedürftig, und zu desselben Auftreibung ein oder mehr Stück seiner eigenthümlichen Landmannsgülten und Güter anzugreifen und zu verkaufen gedrungen wurde, dass er demnach ir.halt kais. Rechten und dem Landsbrauch nach seinen Nächstbefreundten und Gesippten vor allermänig-lichen: — dann fürs andere, wo diese den Kauf nit thun wollten, denen zunächst anreichenden und gesessenen, aber anderem Herrn und Landleuten, und vom Adel das Verbot thun, und den Kauf anbenöthen, und da auch deren einem und anderen solchen Kauf an sich zu nehmen nicht gelegen, er sodan mit dem Verkauf seines Guts frei sein solle, doch mit diesem lauteren Reservat und Bescheidenheit ob sach dass soliches Guet leztlichen um derjenigen, welche erzähltermassen den Vorkauf haben, einkombunde beweis-liebe Verweigerung, einem Bauersmann oder Unterthan zu Theil, und er dasselbe, damit ein anderer in dem Kauf nit stehen, noch denselben abnemben solle, übertheuer, und als es billichen Werth, bezahlen wurde, sich hernach begäbe, dass des Verkaufens Befreundten einer oder mehr, denen das Verbot des Kaufs zuvor nit verkündt wäre worden, über kurz oder lang, oder sonst ein Landmann, oder vom Adel inner Jahresfrist fürkäme und den Kauf abnemben, sich auf desswegen bei wohl ernenter Landt-herrn verordneten anmelden würde, dass sodan alsbald Commissarien benennt, das Guet dem billichen Werth nach betheuert, und darauf die Anmeldung, das Ein-standtrecht, gegen barer Niederlegung des Kaufschillings, darumben das Gut geschätzt worden, und nit mehrers zuegelassen und vergundt sein. Im widrigen da jezt an-gedeuten Schluss zu wiedergangen wurde, einige Aufsandt in Euer Er. Landt. Gültbuch durch die Herrn Verordneten nit angenomen noch die Umbschreibung der Gült daselbst verstattet werden solle, welches im Namen höchsternannter fürstl. Durchlt. von Verwaltung der Landtshauptmannschaft in Crain, Landtsvizd. und wohlgedachter Landt : verordneten Amtswegen wir Euch sambendt und sonders zu euerer künftigen Nachrichtung hiermit zu wissen machen, und darumben allersernsts anbefehlen wollen, dass Ihr auf etwa sich begebenden Fall, deine wie obsteht, als wirklich und gehors. nachkombet und zu andern Einsehung nit Ursach gebet. Daran vollzieht Ihr mehrhöchstgedachter fürstl. Durchl. gnädigsten udd oft wohlernannter Landt. entliehen willen und Meinung. Geben in der Stadt Laybach den 30. Tag Aprilis 1G13.“ '-----@------ Harnisclipreise anno 1578. Unter den Acten des Grazer Generallandtages, in welchem die Massregeln zur Landesvertheidigung gegen die Türken berathen wurden, liegt ein undatirtes Ansuchen an den geheimen Rath und IIof-Kriegspräsidenten, in welchem es heisst, dass der Bittsteller auf seinen Befehl im Monate Juli 1578 „gen Villach fünfhundert Lans.knechtharnisch g e 1 iuert, daraus Er. Gd. Diener Cristof Pemerl, einer Er. Landschaft in Crain .223 Harnisch gelievert, ist umb ein Harnisch 7 fl. Dan was von Villach aus auf Fuhrlohn und Zehrung auf-gung, das solches auch wieder erstattet und bezahlt werden sollte beschlossen worden“. Gefertigt ist das Schriftstück mit „Andre Erkholdts Diener“. Es heisst nun weiter, dass schon längst das halbe Jahr vorüber und keine Bezahlung aus Laibach zu erhalten sei. Leider ist nicht ersichtlich, wo dieser Andreas Eckhol dt seine Waffenfabrik gehabt, ob in Kärnten oder Steiermark. Milliner. Die Römerbrücke bei Tsclieriiutsch. In dem Streite um die Lage Emonas spielte die Frage nach dem Uebergange der Strasse über den Savus stets eine gewisse Holle. Die Sabebrüclce muss einen sicheren Fixpunkt abgeben, da die Angabe der Peut. Tafel ausdrücklich von Emona bis zur Save neun römische Meilen oder rund 14 hm angibt. Lazius sucht in seinem 1598 erschienenen Werke Comentarii de rep. rom. lib. XII. Cap. 'VIL p. 1010 Emona in lg. Schönleben fiel es nun ein, Laibach damit zu identificiran, und in seiner 1674 erschienenen „Aemona Vin-dicata“ wendet er viel Worte zur Begründung dieser Meinung auf. — Alle übrigen Autoren sind Nachbeter Scliönleben’s, doch verursachte einigen die Savebrücke Besorgnisse und Gewissensbisse. So schreibt 1788 Linhard p. 315 ff.: „Von Emona bis zum Uebergange der Save zählt die Reisetafel Peutingers 9000 Schritte. Bei der Wahrscheinlichkeit, dass die Save noch südlicher an Emona heranströmte, bei der Gewissheit, dass sie nördlicher nicht strömen konnte als jetzt, weil sie durch die Ceti-schen Berge ebenso beschränkt war, scheint die Berechnung der Reisetafel unrichtig. In unseren Tagen würde die Entfernung von Laibach zur Savebrücke über 2000 römische Schritte nicht ausmachen, die Folge aber ist, dass die Strasse zur Zeit dieser Reisetafel einen entfernteren Zug nahm (! !), und dann mochte Schönleben Recht haben, der sie von Emona gegen ein westlicheres Ufer hinauf leitet und den Uebergang zwischen den Wässern1) vermuthet.“ Ilitzinger findet den Uebergang bei Zwischenwässern für eine Strasse nach Celeia denn doch zu ungereimt und proponirt dafür Lustthal, 20 hm unterhalb Zwischenwässern ! In den Mittheilungen des Historischen Vereines 1854 p. 81 schreibt Hitzinger: „In der Richtung von Aemona (sic!) nach Celeia finden sich zunächst die Stationen Savo fluvio und ad publicanos Die erstere dürfte nach der Meilenzahl (9 rom. Ml.) entweder bei Zwischenwässern oder noch eher bei Lustthal zu suchen sein.“ Dieser Ungewissheit über die Lage der römischen Savebrücke machte im vorigen Jahre die Save selbst ein Ende. Allerdings hätten die, über 1 hm weit die heutige Reichsstrasse begleitenden römischen Gräber die Identität des heutigen Strassenzuges mit dem antiken bezeugen können, allein dies ist für rechthaberische Leute kein Argument ; nun liegt aber die Römerbrücke in ihren Fundamenten selbst zu Tage. *) *) 12 1cm NW von Laibach am Zusammenflüsse von Save und Zeyer. Auch Bahnstation der Laibach—Tarviser Staatshahn. Bekanntlich wird das Flussbett der Save von der Brücke bei Brod nächst dem Grosskahlenberge abwärts regulirt ; durch diese Arbeiten erhielt der Strom bei Tschernutscli zwischen den neuen Steindämmen einen schärferen Strich, und dadurch wurden die Fundamente der Pfeiler einer alten Brücke freigelegt. Die erste Nachricht verdanken wir dem dabei beschäftigten kais. Oberingenieur Herr F. Paulin, welcher in Nr. 296 der Laibacher Zeitung vom 24. December 1901 Folgendes berichtet: „Ueberreste einer römischen Brücke sind im Laufe des Sommers an der Stelle der gegenwärtig bestehenden hölzernen Savebrücke1) in Tschernutscli in Folge eingetretener Sohlensenkung zum Vorscheine gekommen. Dieselben befinden sich genau in der Achse der jetzigen Brücke und bestehen aus gemauerten, auf einem hölzernen Planroste fundirten Brückenpfeilern, deren gegenseitige Entfernung mit der Entfernung der gegenwärtigen hölzernen Joche so ziemlich übereinstimmt. Die Pfeiler sind bei Niederwasser sehr gut sichtbar und bieten einen interessanten Einblick in die seinerzeit angewendete Constructionsart.“ Diese Construction der alten Pfeilerfundamente wird am besten aus der beiliegenden Abbildung auf Taf. I Fig. 2 u. 3 ersichtlich sein. Die Breite der Save, beziehungsweise die Länge der heutigen Hoizbrücke beträgt circa 190 m, die Brücke selbst ruht auf 17 Jochen. Das neue Strombett liegt zwischen dem 9. und 14. Joch und ist von Mitte zu Mitte der Steindämme DU1 gemessen 53 m breit, das Wasserbett selbst 47 m In diesem neuen oder richtiger regulirten Bette sind jetzt bei a, h, c die alten Pfeilerfundamente zwischen den Jochen 10 und 13 sichtbar. Die Breite derselben beträgt 3’5 m, die Länge 11—11-5 m. Die Basis bildet ein Holzrost, auf welchem mit Eisenklammern verbundene Steine zunächst einen Rahmen bilden, welcher gegen den Strom einen nahezu rechten Winkel bildet. Innerhalb dieses Steinrahmens sind grosse Steine eingefügt; so scheint sich der Pfeiler bis zur Brückenbahn aufgebaut zu haben, welche letztere wir uns dann aus Holz aufgesetzt denken dürfen. Die Zwischenräume von Pfeiler zu Pfeiler betragen 9'35 m. Den Anwohnern sind diese Pfeiler schon länger bekannt, und kamen zwischen dem rechten Ufer U und dem rechten Steindamm D einmal vier weitere Pfeiler zum Vorscheine. Die Leute machten mit den grossen Eisenklammern Geschäfte, rissen sie heraus und sollen um 30 Kr. solche Eisentheile verkauft worden sein. Im December 1901 lagen die Pfeiler 40 cm unter dem Wasserspiegel. Mit dieser Entdeckung sind nun wohl Schönlebens, 9 Bis 1730 bestand bei Tscliernutsch nur eine Ueberfuhr; erst in dem genannten Jahre wurde eine Holzbrücke errichtet, für deren Benützung eine Brückenmauth entrichtet werden musste und noch bis dato entrichtet wird. Linhardt’s und Hitzinger’s und ihrer Nachbeter Specula-tionen gründlich ahgethan und der alte Lazius kommt mit seiner Ansicht über die Lage Emonas in lg wieder zu Ehren. Müllner. -$>--- Der Miinzfund von Hrastje bei Krainburg. Etwa 3-5 fan südöstlich von Krainburg, am linken Saveufer liegt das Dörfchen Hrastje. Nächst diesem Dorfe wurden jüngst am TJjfer der Save selbst Steine gebrochen. Bei dieser Gelegenheit fanden die Arbeiter zwei Meter tief zwischen den Felsen eine Anzahl von Silbermünzen, welche in einem Beutel gewesen zu sein scheinen, wenigstens sprachen die Finder von Resten eines Lederbeutels, die dabei waren. Die Prägen sind nach Herrn Prof. Dr. Lu schin v. Ebengreuth folgende: 1. Oesterreich. Stück a) Friedrich III. 1452—1493, Grossetei, wahrscheinlich zu Wiener-Neustadt geprägt 1 b) Ferdinand I. Zweier von 1519 — 1521 4 Zweier von 1522.................. 1 2. Tirol. a) Friedrich mit der leeren Tasche 1410 bis 1439, Vierer, Well. Nr. 9195 ... 1 b) Sigismund 1439—1490, Vierer, nicht im Wellenheim.................... 53 c) Maximilan I. f 1519, Vierer ... 2 3. Salzburg. Pfennige................. 3 a) Leonhard v. Keutschach 1435 —1519. b) Matheus Lang 1519 — 1540. 4. Görz. a) Leonhard 1454—1500, Vierer, Wellh. 9115............................. 23 und Vierer Well. 9117............ 4 b) Maximilian I. 1500—1519, Vierer, Well. 9119................................... 50 5. Bayern. Ernst u. Adolf 1397—1438 u. 1435—1440 Beierlein Nr. 151 ff................ 1 (3. Augsburg oder Nördüngen, Pfening mit dem Königsteinischen Wappen auf der Brust des Doppeladlers. Aus der Zeit Maxi-milan I.............................. ] 7. Regensburg? Pfening, Pfalzgraf Johann III. als Bischof 1507 — 1538 1 8. Braun schweig er Löwenpfening . ... 1 9. Bologna, Quattrino aus derZeit der Ben- tivogiio 1446—1509. Thomsen 11/1 2306 1 Das Blatt erscheint in ungezwungener Folge 12mal im Jahre, 1 — Stück 10. Ferrara. Sorso d’Este 1450—1471. Quattrino, Rossi 1123. Wdgr. 9402 .............. 1 Milliner. Fund eines römischen Grabes in Laibach. Hinter dem Hause des Herrn Paichl am deutschen Grunde wurde bei Anlage der neuen Strasse, ca. P5 m unter dem alten Niveau des aufgeschütteten Terraines ein eigenthümliches Grab entdeckt. Dasselbe bestand aus vier Steinplatten, welche in Dachform mit Eisenklammern verbunden sind. Zwei Hauptplatten von 73 cm Länge und 60 cm Breite bilden den First und zwei dreieckige Platten von 60 und 65 cm Seitenlange schliessen ihn beiderseits ab. Cf. Fig. 4 auf Taf. I. Aus der Bearbeitung der Steinplatten lässt sich schliessen, dass das Werkstück bis zur Linie a b in der Erde versenkt aufgestellt war. Die Platten sind ziemlich roh bearbeitet, doch in den Verbindungsstellen wohl gefügt, die Klammern mit Blei vergossen. Die besser gearbeitete Platte trägt in guter Schrift die Inschrift: FVLG C vielleicht Fulginas Conjux zu lesen. Ein Marcus Fulginas Philogenes, Freigelassener des Marcus, kommt in Oberlaibach vor. Ebendort ist Doch in der Pfarrkirche ein Denkmal eingemauert, auf welchem der Name Fulginas zweimal genannt wird. Cf. Emona, Nr. 171 und 173. Das Grab war schon in früherer Zeit geplündert, unter dem Steingiebel fanden sich zertrümmerte Leistenziegel und Mörtel, aber keine Spur von Leichenbrand oder dgl. Wahrscheinlich wurde der Steingiebel von der, nicht weit vom jetzigen Fundorte entfernten Gräberstrasse hieher übertragen. Der jetzige Fundort liegt hart an der Innenseite der einstigen Stadtmauer. Diese Giebelgräber wurden schon öfter in der Umgebung der römischen Stadt beobachtet, so beim Baue der Unterkrainer-Bahn an der Strasse nach Neviodunum. Cf. Argo I, p. 96. Ferner 1898 beim Baue des neuen Struklischen Hauses in der Bahnhofgasse. In allen diesen Fällen waren liier aber nur 4 Leistenziegel zusammengestellt, w'elche lose aneinander gelehnt das Grab überdeckten. Cf. Argo I, Taf. VII, Fig. 26. Im vorliegenden Falle finden wir das Grab aus mächtigen Steinplatten gefugt, welche solid miteinander verbunden erscheinen. l‘/2 Bogen stark undkostet ganzjährig 8 K = 8 Mark, halbjährig 4 K= 4Mark. Redacteur, Herausgeber und Verleger: Alfons Müllner, Musealcustos in Laibach. — Druck von „Leykam“ in Graz. V 'T-'f. J. S l // Aro IS e^/ct^.e z*t " Aß//fi/£ VfO/.