Preis ganzjährig: Österreich 2'50 S, Deutschland 2 Mark, Italien 8 Lire, Ungarn 2'50 Pengö, Tschechoslowakei 12 öS, Jugoslawien 25 Dinar, Schweiz 2'50 Franken, ____________________________übriges Ausland 2 Goldmark.________________________________ iialhÄscheMMgWMtö Herausgegeben non der Kongregation: Missionäre Söhne des heiligsten Herzens Jesu, Unser Heiliger Vater Pius XI. hat wie schon früher Papst Pius X. der Redaktion, den Abonnenten und Wohltätern den Apostolischen Segen erteilt. Für Wohltäter werden täglich heilige Messen gelesen. Mit Empfehlung der hochwürdtgsten Oberhirten von Brixen, Brünn, Graz, Leitmeritz, Linz, Olmütz, Marburg, Trient, Trieft und Wien und Druckerlaubnis des Generalobern. tieft 7 Juli 1933. XXXVI. Jahrgang. Der Diener Gottes (Fortsetzung.) 23. Im Ruse der Heiligkeit. V-Wsch-iedene Ereignisse im Leben ibeS Unsern legen den Gedanken nahe, baß ihm Gottes Güte zuweilen auch außerordentliche Gnädengab-en zuteil toeriben ließ, B-esonib-ers scheint dies in Afrika der Fall -gewesen zu sein, too durch derartige Vorkommnisse den Heiden und Mohammedanern die Wahrheit des katholischen Glaubens wirkungsvloller pin B-e-wußtsein -gebrach-t toeriben sollte. Es seien im Folgenb-en einige dieser Begebenheiten mitgeteilt, ohne jedo-ch ein Urteil über derm mehr als menschliche Glaubwürdigkeit p fällen. In der Umgebung von Berber hauste ein Löwe, der häufig in die Viehställe einbrach und manchmal auch wehrlose Menschen angriff, Unter der Bevölkerung herrschte deswegen leine begreifliche -Unruhe und A-ulf-regung. Als Comborii auf einer seiner Reisen in die Stadt kam, bat man ihn, die Einwohnerschaft von ibielfer Plage p befreien. Der Diener @;oitite§ ermahnte die Leute pm Vertrauen auf Gott, d>en Allmächtigen, und versprach ihnen, daß der Löwe sie nicht imchr heimsuchen toerlbe. In b'er Tat toitrlbe das gefürchtete Raubtier seit jener Zeit nicht mehr gesehen. Die Befreiung von dieser Gesalhr schrieb man d-em wirksamen Gebete des Missionärs p. Daniel Combom« Auf einer der Reisen durch die Wüste ging das in Hauten und Sch-länch-en Mitgeführte Wasser zu 6nibe. Ein glühender Durst quälte die Karawane, SDie Gefährten wandten sich ort Comboni, ber damals noch nicht Bischof ilror, und ersuchten ihn, sie doch nicht in Iber Wüste verschmachten zu lassen. Voll Gottvertrauen ergriff ber Diener Gottes seinen '©tod und stieß eine kleine Öffnung in den Sand, -ans dem sogleich eine Wasserquelle hervorbrach. Ein ährilrch-er Vorfall ereignete sich p Delen im Jähre 1881. Infolge einer ü5cr= großen Dürre waren alle Quellen der Umgebung versiegt, Aulchl der Missionsbrunnen 'spendete kein Wasser mehr. Man sah sich gezwungen, das kostbare Naß von weither zu holen. Die -Schwestern klagten die Not dem Bischlvlf, Dieser gab iber Negerin, die bien Schwestern in der Wche h-alf, dien Auftrag, leinen Krug zu nehmen und im nahen Bache, der aber schon längst ausgetrocknet war, Wasser zu schlössen. Die Negerin gehorchte, ging pm B-achbett und grub dort eine kleine Vertiefung,, Alsbald sprudelte Wasser hervor, to »gegen 'ber nalfje, tiefe Mis-sionsbrunnM wasserkeer blieb. Ein Vorkommnis, dills man sich- nicht zu erMären vermochte. Der sehr ausgedehnte Missions-garten in Khartum l-ief-erte so viel Gemüse und Früchte, d-aß man nicht -alles für d-en eige- men Bedarf nötig hatte, ifonlbern einen Teil d»avon auf ibiem Matkte v-erkaulsen konnte. Über 500 Dattelpalmen, viele Orangen- und Zlitronenbäume brachsten eine reiche Ernte. 3>er iErlös aus den verkauften Datteln 6e= tru»g jährlich 500 Taler. Diese Fruchtbarkeit war die Folge der planmäßigen und reichlichen Bewässerung. Um !bia§ Wasser aus dem Nil in den Garten zu leiten, bediente man sich- einer jener Bewässerungs-Maschinen -aus Holz, Sakijen gemannt, wie man sie an beiden Ufern des Stromes zu Tausenden trifft. Sie bestehen im wesentlichen aus zwei »großen Radiern, von denen bia§ waagrecht lau!seNd»e von Zuigtieren in Bewegung gesetzt wird-. An dem senkrecht stehenden find Mittels starker Stricke eine Anzahl von Tonkrügen befestigt, die nach-emianber das Wasser aus dem Flusse schöpfen und- in 'bm BerbiNdungskanak au-s-gießen. iSteht die Sakije auch nur für toe= nige Tage still, so finlb unter den sengenden SolMenstrahlen alle Pflanzen v»erd»orrt, ausgenommen die Palmen. Eines Tages »ereignete es sich nun, daß infolge eines Tropengewitters die Stützungsmauer der Swkije zusammenbrach- und diese samt dem »Erdreich, in den Brunnen stürzte. Somit »konnte die Bewässerung des Gartens nicht mehr bewerkstelligt werden. Es hätte -einen Monat Zeit und Arbeit gekostet, um- »den Schacht zu säubern, den Schutt zu -entfernen und die Anlage wied»er h»erWstellen. Jn»zwis-ch»en »wäre ib»er Garten zur Wüste »geworden. »Man ries einen Handwerker, um unter dessen Leitung bte Au»s-besserungsarbeiten zu beg»innen. Do»ch- Co»m-b-o-ni sagte zu ihm, -er könne am folgenden Tage wieder heimgehen. Während bter Nacht stieg der Nil »unerwartet um etwa zwei Meter und sch»wem»mt-e die Erdmassen aus d»em S-ch»ach!t. Bei Anbruch d>es Tages war d»er Fluß wi-ed»er aitif seine normale Höhe zurückgesunken. Ohne »allzu »große Mühe konnte die »Sa!kij»e nun »g»eh»oben und neu ausgestellt werden. Die Verwunderung über dieses ungewöhnliche Vorkommnis »war allgemein und man -erblickte in ihm einen Beweis für das wirkungsvolle Gebet des begma-beten Wfchvss. Nach »Erbauung des »Schwesteruh»auises in Kh»artnm ließ es Eomboni mit einer Mauer umgeben, die »an der Sakije vorb»eilief, so d,aß »an dieser Stelle »d»er Userw»eg eine Verschmälerung »erfuhr. Der Generalstatthalter vierlangte, daß ibie Mauer zurückgesetzt w>erde. Comboni -erwid-erte fein Wort und ging. Und siehe, »ant folgenden Morgen stand die Mauer »genau an der Stelle, wo d»er Statthalter sie haben wollte. Erstaunt fragte »er die Lente, »wie »berat über Nacht -eine solche Veränderung habe eintreten können. Die Befragten »gaben zur Antwort: „Das geschah, »weil Go»tt feinen Diener so sehr liebt." Der eifervolle Missionär besaß anch- die Gabe der Kranlk-enheiilunig». Die Erinnerung biarntt ist noch, heute i»m Sub»an lebendig. Ein Zeu-ge berichtet: „Die Frau »eines Regt erungsbeamten hatte sich bei einem Sturz von ihrem Reitesel d»en Arm gebrochen. Sie kam zu Comboni. In meiner und anlberei Gegenwart erteilte »er ihr Iben »Segen. Im gleichen Augenblick wär 6er Arm wieder eingerichtet und hergestellt, »ohne Zuhi-lfe-nahme der ärztlichen Kunst oder eines medizinischen Mittels. Wir alle gewannen die Überzeugung, »daß »Comboni wirklich ein Gottesmann sei." „Ein mohammedanisches Mäd»chen", erzählt ein anderer Zeuge, „litt »an der Fall-sucht. Das uu»g»Mldete Vo»lk im Sudan betrachtet Epileptiker »als Besessene. Eines Tages kam Ibk betrübte Mutter des Mädchens zu Comboni und klagte: ,»Meine Tochter h»at -einen bösen Geist in sich; ich- habe schon viele Ärzte zu Rate gezogen», albet keiner vermochte zu h»elfen. Häb»e d»o»ch- B>a»rm-herzigkeit mit ihr und heile sie!' Comboni legte dem Mädchen eine Medaille um d»en Hals raiib sagte: /Geh! Das Übel »wird nicht mehr über »dich kommen.' Und wirklich war die Krankheit völlig verschwunden. Nach etw»a »einem Monat erschien »die Mutter Widder -in der Mission, um bem Diener Gottes ihren h»eißen Dank auszusprechen." Nach Aussagen von Zeugen heilte Comboni viele Krankheiten durch Ertei-ltmg d»es Segens, w»esh-a'lb man seinem ©egen eine besondere überna»türlich»e »Kräst zUs»ch»ri»eb. Das nnb-egvenzte Bertranen, d»as der Unsrige in zeitlichen »Angelegenheiten und geldlichen ©-or-gert »aus den hl. Joses setzte, be»leuch»tet solgeNd-e »B-egebenheit. Während er sich nach- seiner Bischofsweihe im Institut zu» Verona aushielt, kam ein »Gläubiger und verlangte das aušigeilielljme Geld zurück. Eo-inboni gab -gute Worte und bat mir Geduld. Schließlich -einigte man sich, dahin, daß der Mann noch! w-enigistens einen Dag warten solle. Hierauf eilte Iber Bischof in sein Zimmer unld fleihde in kindli-ch-er Einsalt zum hl. Joses, beffen Statue aus seinem Schreibtische stand: „Hl. Josef, tttemtt du mir nicht hilfst, ;bref)e ich die Statue zur Wand und bete nicht mehr zu dir. Triff also Vorsorge!" Und Sankt Josef tat es. Bald- danach 6am >ein Herr in d-as Institut und verlangte iben Bischof zu sprechen. Er sagte: „Exzellenz, fragen Sie mich nicht, wer ich- bin, noch- «wer mich geschickt hat. Ich hübe nur Iben Auftrag, Ihnen diesen Brief zu üb-ergeb'Ln." Dann -küßte -er den Bischoss-ring und -entfernte sich.. Eomboni öffnete d-en Briefumschlag -und fand darin einige Da-u-seNdEire-B-anknoten. Sogleich ließ er den hartherzigen Gläubiger rufen, zählte ihm das Geld v-or und bemerkte: „Hier haben Sie Ihr Darlehen zurück. Gehen Sie in Frieden!" Der erbarmungslose Mann sah den Bischof an und fragte: „Wie ist das möglich.? Vor einer ©tim.be hatten Sie keinen Pfennig und jetzt zahlen Si-e mir die ganze Schuld auf -einmal." — „So ist es in der Tat", -erwiderte Eomboni, „-erst h-att-e ich gar nichts und jetzt k-an-n ich alles begleichen. Der hl. Jo-s-es läßt mich nie im Stiche." — „Das ist ja -ein w-cchres Wund-er", rief der Mann. „Sicherlich", bestätigte der Bischof. „O, da will -auch, ich -etwas für d-i-e Missionen tun", schloß der Gläubiger uNd üb-err-ei-ch-te dem Bischof eine -große Spende. Mit R-echt durfte-Co-rnlboni behaupten: „Der hl. Joses, mein Ber-waNer, hat mir noch nie eine zeitliche Gunst verweigert." Deshalb suchte er fein V-ertraueu -auf -den -li-ebreichen Nährvater Christi auch- anbetn -einzuflößen. -Schwester Katharina, die d-a-malige Oberin-der Franzisikanerinn-en in Ä-g-y-pten, h-att-e eines Tages- keine Lebensmittel mehr für ihre Waisen-kinder. S-ie ging zu Eomboni uNd -erlhi-elt Ihm Rat, die Angelegenheit in die Hände -des hl. Josef zu legen. „Drohen Sie ihm nur", bemerkte der Diener Gottes, »daß Sie ihn -mit dem Gesich-te gegen die Wand stellen -w-erd-e-n, wenn er nicht hilft." Die gute Schw-elst-er befolgte d-m Rat und rief inständig d-en hl. Josef an. Gerade als es mittags zum 'Engel des Herrn -läutete, Junger Bursche bom Kongu reitet ein riesiges Flußpferd. — Missionäre des Vikariates Kibu haben einen jungen Burschen ihrer Mission auf betn Rücken eines riesigen Flußpferdes aufgenommen, das in ihrem Abschnitt gefangen winde. — Die Entstehung und Verbreitung der Kirche in dieser Gegend ist höchst merkwürdig. Im Jahre 1900 kam eine kleine Gruppe Weißer Väter bon Nyassa hierher. Sie durften die Stadt des eingeborenen Königs nicht betreten und sich nur an einem Ort ansiedeln, der als Räuberschlupfwinkel diente. 32 Jahre später nach Verfolgungen und Schwierigkeiten aller Art zählten die Katholiken bere ts 102.000 Seelen und es bestehen dort drei Vikariate, bon denen Kivu eines ist. (Fides.) schellte es an der Haust-üre. Die Pförtnerin öffnete und -erblickte v-or sich- einen Karr-en, der mit Lebensmitiie-l beladen war. Daneben stand ein alter Mann, der einen Brief an die Oberin überreichte. D-i-e Pf-orteNs-chwiester -eilte zur Oberin, -um ihr das Schreiben zu übergeben. Beli ihrer Rückkehr zur Türe war der Mann verschwunden, aber die Lebensmittel lagen an der Schwelle. Im Jahve 1863 reiste Eomboni nach Dresden, um im Auftrage Pius' IX. einen Knaben, dessen Mutter zur katholischen Kirche übergetreten war, aus d-en Händen der protestantischen Berwa.nldt.eu zu befreien, was ihm auch nach mühevolleu BerlhandLm-geu glückte. Hierauf wollte er sich zum Bajhu-hoif iregdbeu, um .albzuveiseu. Da näherte sich ihm ein Unbekannter und sagte: „Gehen Sie in dliefer Strafte nicht weiter; denn man hat einen Anschlag auf Ihr Leben vorbereitet." Comboui befolgte die Mahnung und kehrt um, in der Überzeugung, daß es Iber hl. Josef gewesen sei, ibieT ihn gewarnt habe; denn unter seinen Schutz hatte er die Reise gestellt. Zuweilen tonr bem Diener Gottes auch ein Blick in die Zukunft vergönmt. Eines Tages stellte sich, ihm ein Mädchieu vor nird bat, in ibie Schwesterngenossenscha'ft der „Frommen Mütter des Negerlandes" aufgenommen zn wecken. Comboui gab zur Antwort: „D u wirst keine 'Schiwester werden, aber deine To.ch>ter." Die Vorhersage ging in Erfüllung. Die Kandidatin änderte ihren Sinn und erw.ä!h'lte iben Ehestand. Von ihren Kindlern aber schloß - sich, eine Tochter der Schwesternschaft an und blieb dem 'Ocken'sb>eruse treu. Bevor der iGrüNder im November 1880 von Verona nach Afrika zurückkehrte, giug er auch in das SchiwesterNlNstitut, um Abschied zu nehmen. Dabei wechselte er mit allen .einige Worte, auch mit der jüngsten KaNdidatm, Ibie sich .erst zwei Monate im Hause befand. Als hieraus die Kandidatinnen das Zimmer verlassen hatten, sagte er zu den Proseftschiwestern: „Die zuletzt eingetretene Kandidatin wird die rechte Hand der Oberin und eines Tages selbst Generaloberin wecken." Nach der Ankunft in Afrika wiederholte er den dortigen Schwestern seine .Aussage. Tatsächlich wurde die damals etwa 20jährige Kandidatin mit Namen Costanza Caldara spater .die Bikarin der Mutter Bollezolli und folgte ihr 1901 als General-oberin der Genosseirschast. Ihre Amtszeit war schon insosem von Wichtigkeit, weil sie bis Mim 20. Juli 1931, also volle 30 Jahre, währte. Bemerkenswert sind auch die Worte des Stifters, die er kurz vor seinem Tode zu den Umstchenden sprach,: „Fürchtet euch Nicht! Ich sterbe, aber mein Werk wird nicht sterben." Trotz der furchtbaren Katastrophe, die bald nach seinem Tode hereinbrach, ist seine Schöpfung nicht untergegangen, sondern stetig, wenn auch, langsam, erstarkt imib gewachsen. Auf der letzten Nuba-Reise, die er unternahm, ging ein Sturzregen nieder, der alle Vertiefungen längs Iber Straße mit Wasser füllte. Der Katechist Joself wollte die Gelegenheit benützen, um ein Bad zu nehmen. Obfchvn der Bischof hievon dringend abriet, blieb Joses doch, hinter der Kavalw.ane zurück, badete und. schloß si.ch. den Gefährden wieder an. Auls seine Bemerkung, daß er sich nun bedeutend Wohler fühle, erwiderte EoMboni in ernstem Tone: „Du hast deinen Willen.getan und das Bäd .genommen; aber es wird dich das Leiben kosten." Nicht lange danach, fand man, daß der Katechist zahlreiche Meidinawürmer an seinem Körper hatte, die ihm wirklich, den Tod brachten. Wenn es vorkam, baß der Unsrige in einer Angelegenheit, die das Interesse der Mission oder der Neger, besonders der Sklaven, betraf, das gesuchte Recht nicht erhielt, so drohte er auch mit den Strašen des Himmels, indem er sagte: „Handelt nur so, aber Galt wird euch strafen." Des öfteren ereigneten sich dann Vorfälle, die die Meinung erweckten, der Misstons-vorstand verfüge über höhere Kräfte. Man hielt ihn für einen Heiligen. Viele verschafften sich ©eigcniftärobe, die er benützt hatte, und erwiesen diesen religiöse Verehrung. Während eines furchtbaren Seesturmes auf dem Mittelmeer im Jahre 1877 trösteten sich seine Mitreisenden mit dem Gedanken: „Können mir Schiffbruch leiden, da wir doch den Bischof bei uns haben?" Nicht bloß die Katholiken, sondern auch die getrennten orientalischen Christen hatten die größte Hochachtung vor ihm. Bei seinem Einzug als Bischof fließ es in Khartum: „Ein Heiliger kommt." Der Vorsteher der koptischen Eemeinbe daselbst entwirft von ihm folgendes Bild: „Er führte ein Leben der Unschuld, der Andacht und der Friedensliebe. In seinen Reden offenbarte sich seine Wahrheitsliebe. Sein feuriges Wort lenkte Me Seelen und ließ sie der Eingebung des Heiligen ©elftes Folge leisten. Cr war ganz ergriffen von dem Gedanken an die Ewigkeit. Gleich den Einsiedlern betete er einen großen Teil des Tages und der Nacht. Man verehrte ihn wie einen Heiligen des Himmels." Sogar die Mohammedaner, die Erbfeinde des Kreuzes, blickten bewundernd zu Comboni auf. Der Eeneralstatthalter Rauf Pascha schrieb an ihn im Mai 1881: „Mit großer Freude habe ich von Ihrer glücklichen Ankunft in Kordosan Nachricht erhalten und auch vernommen, daß Ihre Anwesenheit in der Provinz gute Früchte gezeitigt hat. Man sagt mir, daß das Land unter großer Trockenheit litt. Ich zweifle nicht daß es Ihren Gebeten zugeeignet werden mutz, wenn nun der Himmel den wohltätigen Regen ge- sa-nbt hat . . Die Mohammedaner hegten te-e den menlschgewordenen Gottessohn sondern nur Ü-be-rzeugun-g, daß -a-uch unter ihnen Bein besserer einen großen Propheten. Daher oie ei-gsniWm-Monsch W finden sei als Daniel Lomboni, Ein liche Ausdr!uckswe,ise dieses mohammedanischen Zeuge meinte: „Er war gut wie der Prophet Aeugen. Sicherlich beweist Combonis ganzes Le- (Mohammsd)", und ein anderer erklärte: „Er Ben, daß er des Apostels Gebot: „Ziehet an den handelte wie der Prophet Jesus," Bekanntlich Herrn Jesus Christus" in die Tat umgesetzt hat, sehen die Anhänger des Islam im Heiland nicht (Schlug folgt,) Meine Misstonswanderungen. (2. Fortsetzung.) Von P. Josef Musar. Standerton-Val. Meine nerfdjiielbeneit Reisen suchte ich immer so einzurichten, daß id) mich an Sonntagen dort aushielt, ton eine größere Anzahl von Katholiken vor-[janlheirt ist, während ich an Wochentagen kleinere Ortschaften und weiter von' der Bahn gelegene Farmen b-esu-chte, Wie ich daher in Volksrust stets an einem Sonntag war, so auch in Gtanderton, dem nächsten Ziel meiner Reise, Es ist runb 15 Kilometer von Kromdvaai entfernt. Die Ein-wo>hnerzahl der Weißen beträgt 2400, außerdem leben in Loeation gegen 1600 Schwarze. Es liegt am Flusse Vaal, welcher die Grenze zwischen Transvaal unlb Ibem Oranje-Freistaat bildet. Auf der einen Seite erhebt sich -ein ziemlich großer Hügel, während auf. ib-er anderen Seite das Terrain mehr -flach ist. Die lganze Umgebung hat etwas Fretmdlichies und Anziehendes an sich. Di-e Stadt liegt 5200 Fuß über dem Meeresspiegel, Im ©omimer wird es zvMt- lich heiß, wogegen -es im Winter eine der kältesten Städte des Hochlandes ist. Auch- hier finden wir verschiedene Kou-f-essionen. Die Kalviner (Buren) haben gar drei Kirchen, Dann finden wir dort eine englische Hochlirche, ferner eine to-esleyanische, eine sogenannte apostolische und in letzter Zeit -auch eine Adventistenlkirche, Die Ju-b-em hlllben eine neue Synagoge gebaut. Die Ka-t>hio>liken besitzen zwar -ein Grundstück, aber es ist nod) keine Kirche daraus. Sie suchen Geld zussamm-enzn!bringen, um eine Kirche zu B-auen, doch ihre Anzahl ist v-erhältnis-mäßig klein. Allein wir werden dort in nicht ferner Zeit eine Station eröffnen müssen, um sowohl unter ibem Schwarzen missionieren -als auch für die weißen Katholiken 'Besser sorgen zu können-. In früherer Zeit befand sich dort ein Militärlager, unb ein Feldgeistlicher sorgte auch- für die wenigen Katholiken der Stadt, aber für di-e Eingeborenen wurde nie -etwas getan. Schulbesuch in Südafrika. — 80 Prozent der Negerkinder Südafrikas bleiben im schulpflichtigen Alter der Schule fern,Regierung undMissionäre befassen sich mit diesem ernsten Problem. Die letzteren vor allem nach Maßgabe ihrer Mittel, Denn es ist klar, daß die Frage zugleich auch eine finanzielle ist. Unser Bild zeigt eine der Schulen, die von den Dominikanerinnen in der Makapan-Reserve in Transvaal geleitet werden. (Fides.) WGM ■ H*r- Afrikanisches Brettspiel. — „Wie es gespielt wird, vermag ich nichtzu sagen,aber alleOrts-bewohner, Männer, Frauen und Kinder, kennen es", schreibt uns der Missionär, einer der Weißen Väter aus Urundi in - Belgisch - Kongo. Vielleicht könnte man e* als Afrikanisches Brettspiel bezeichnen. Der Reisende stößt überall aus diesen so beliebten Zeitvertreib. (Fides.) Die ©'taibit erhielt ihren Namen frort einem gewissen Stander, der eine große Farm besaß. Allmählich verkaufte er die ganze Farm als Bauplätze und starb schließlich. ganz verarmt, weil er zuviel dem König Alkohol huldigte. In Standerton wohnte und zelebrierte ich. bei einem ausgezeichneten KacholAen, der bei der Post angestellt ist. .Leider toralbe' er später an einen anderen Ort versetzt, und so fyafie ich Widder eine ambere Stelle pint Gottesdienst-abhallten suchen müssen. Ähnliches .geschah mir oft, tocil es eben wenige Familien gibt, die ständig bleiben. Es traf sich einmal, daß ich, .einen weiten Weg prücklegte, um einen Katholiken zu befuchieu. Ms ich aber hinkam, da hieß es, er sei weggezogen. Es seien einige Lokale erwähnt, wo ich. schon heilige Messen gelesen habe: im Speise-saal eines Hotels und im gewöhnlichen Zimmer, im Schlafranm bei einer Schwerkranken, in der Küche, in einem Barbierladen, in einer Kinohalle, unter einem Zelte, in einer Strafanstalt, in elenden Negevhütten, einmal sogar in einer Fvei-tnanrerihalle, was ich, freilich erst erfuhr, nachdem alles fertig toar. Ob sich der Leibhaftige geärgert hat, w.eiß ich nicht; gesagt hat er mir nichts davon. Es kamen fast alle Katholiken zum Gottesdienst. Auch Konvertiten hatte ich W. Der Sa« kramentenempfang war befriedigend, denn es haben von 38 Katholiken doch 30 sich dem .Tische des Herrn genaht. Auch für den Unterricht der Kinder war einig er matzen gesorgt. Der oben erwähnte Katholik, bei dem ich wohnte, versammelte an Sonntagen die katholischen Kinder.und gab ihnen Katechismusunterricht. Nachdem er aber weggezogen, besorgte dies ein Mädchen ans einer gut katholischen Familie. Selbstverständlich mutzte ich auch da so viel wie möglich die einzelnen Familien aufsuchen. Dabei kam ich mit allerlei Leuten m .Berührung und habe manchmal ganz unterhaltliche Stücklein erlebt. So besuchte ich einmal gerade in Standerton eine Familie, 'welche protestantisch war. Nur eine erwachsene Tochter ist nach vielen Schwierigkeiten katholisch, geworden. Es war an einem Sonntag-Nachmittag. Die guten Leute saßen gerade bei Tisch und spielten Karten. Als sie mich kommen sahen, da versteckten sie schnell die Karten und einer von ihnen öffnete mir mit der einen Hand die Tür, während er mit der andern die Karten hinter seinem Rücken versteckt hielt. Ich merkte gleich, was los war, und fragte ihn was er in der Hand habe. Da ging ein Hallo los .und alle lachten herzlich dazu. Doch konnte man ihnen eine gewisse Verlegenheit anmerken. Sie fragten 'mich, ob es an einem Sonntag erlaubt fei, Karten, zu spielen. AIs ich ihnen erklärte, daß sie es zur Unterhaltung ganz gut tun können, nur dürften sie nicht schwindeln und streiten, da roar die Verlegenheit bald verschwunden. Sie sagten mir, Latz der protestantische Pastor fürchterlich geschimpft haben mürbe, wenn er es gesehen hätte. Zwanzig Kilometer von Standerton entfernt liegt eine Farm, auf der eine zahlreiche Familie wohnt. Der Vater ist ein Deutscher, die Mutter eine Schweizerin, die Kinder aber sprechen nur burisch. Dort mutzte ich mich gewöhnlich einige Tage aufhalten, wollte ich die Kinder einiger« matzen für die heilige Beichte und erste heilige Kommunion vorbereiten. Vormittags waren die Kinder immer in der Schule und so mutzte ich marten, bis sie heimkamen, um sie unterrichten gu können. Die heilige Messe las ich leben Morgen ln der Stube, während die kleineren Kinder in bei Küche nebenan einen fürchterlichen Lärm vollführten. Der Vater -wies sie immer wlebe-r zurecht, aber was kann man von zwei- und dreijährigen Kindern viel Ruhe verlangen? Daß man bei solcher Gelegenheit nicht viel Andacht verspürt, ist begreiflich. Die schulpflichtigen Kinder besuchen eine acht Kilometer entfern!e Regierungsschule, wo sie von Religion selbstverständlich ui-cht viel lernen. Daß aber so ein Familienvater seine Kinder in ein katholisches Internat schickt, dazu reicht sein Einkommen nicht aus. Denn für sechs oder sieben Kinder müßte er jährlich fast 6000 Mark Zahlen. Die Konventschulen können -aber auch nicht immer Ermäßigungen gernähren, da sie stets mit großen finanziellen Schmierigkeiten zu kämpfen haben. Von dieser Farm ging ich nach Standerton zurück, von wo -ich dann -mit der Bahn nach Val fuhr. An dieser Strecke liegt auch Holmdene. Da aber die zwei Katholiken, die dort wohnen, nach Standerton zum -Gottesdienst kommen, so führ ich gleich w-eiter, -ohne mich aufzuhalten. Val ist eine gang kleine Ortschaft. Es hat d-en Namen von dem gleichnamigen Fluh, der in der Nähe vorbeifließt, es ist -aber nicht derselbe Baal, welch-er d-urch Standerton seinen- Lauf nimmt. Es ist überhaupt in Südafrika sehr -auffallend, daß die Namen der Flüsse, Ortschaften usw. sich recht oft wiederholen. In Val ist -nur -eine katholische Familie. Sie wohnt sieben Kilometer vom Bahnhof entfernt. D-er Mann-, ein Irländer, kam mit -einem Wägelchen, um mich abzuholen. Es mar ein -alter Karren, -auf dem ich faß, und -er wackelte und klapperte so verdächtig, daß ich immer wieder mit Besorgnis auf die Räder schaute, in d-er Furcht, es könnte das ganze Gefährt -zusammenbrechen. Unterw-egs erzählte -mir der Mann, daß er bereits zehn Jahre -auf -der Farm fei -aber immer Unglück gehabt habe. Mangel -an Regen, dann wieder Hagel, Krankheit unter feinen Schafen haben ihn praktisch -zugrunde gerichtet. Frachtschiff in Hankow. — 300 verschiedene Ausfuhrartikel verlassen die Häfen Chinas. Man sollte meinen, ein Land, das von den jährlichen 100 Millionen Tonnen Reis des Weltmarktes allein 35 Millionen produziert, müßte eine gewaltige Ausfuhr auf diesem Gebiete zu verzeichnen haben. In Wirklichkeit muß China enorme Mengen Reis einführen, um seine Millionen ernähren zu können. Unter normalen Umständen wären wohl manche Provinzen imstande, die eigenen Bedürfnisse zu beeten, und den Überschuß auszuführen. Treten aber wie jetzt in Shensi Trockenheit, Hagel, Heuschrecken, Seuchen und Überschwemmung auf, so muß die Hilfe von außen kommen. Missionäre schätzen die Zahl der Unterstützungsbedürftigen in Shensi allein auf 3,545.000 Personen. (Fides.) Die Vinzenzschwestern haben zwei Waisenhäuser in Ningpo-Chimi, das eine für Mädchen in der inneren Stadt und das andere für Knaben in einer der Vorstädte. Die Kinder beider Institute werden in allen möglichen Kunstfertigkeiten und Handwerken ausgebildet, mit später im Leben ein Fortkommen zu haben Daneben dienen diese Institute auch dazu, daß die jungen Leute heiratsfähigen Alters sich für die Ehe kennenlernen, l Fides.) Nach iireranentelfimrob'iger Fahrst langten wir glücklich an. Es ist ein nettes Häuschen, tum einem Garten und einer grünen Hecke umgeben. Am tuaiauffolgenben Morgen las ich im Speisesaal die heilige Messe, während welcher Mann und Frau die heilige Kommunion empfingen. Nachdem ich meines Amtes gewaltet, kehrte ich wieder nach Lydenburg zurück, um nach wenigen Tagen wieder andere Gegenden aufzusuchen. (Fortsetzung folgt.) Die Bapedi. Von Br. August Cagol. (Fortsetzung.) Um stas Jahr 1840 zogen Ibie ersten weißen Siedler in Transvaal ein. Es waren die „Tvekburen", die Nachkommen der holländischen Siedler des Kaplandes. Bure und Bride {jatten sich schlecht verstanden. Nachdem die Buren 40 Jahre lang die britische Herrschaft im KaplaNd ertragen, wanderten viele Burenfaimilien mit Kind und Kegel nach Noridosten aus, um weiter im Innern des Land>es eine neue Heimat zu suchen, unbeschattet von der ver-haßden britischen Flagge. Unter unsag-lidjen Mühen drangen sie in noch. unbekannte Landstriche vor. Zti ihrem „Tret" bedienten sie sich schwerer Brückenwagen, die, mit 7 bis 10 Ochsenpaaren bespannt, sie über Stock und Stein, durch dick und dünn, über Felsplatten und durch strudelnde Flußbette, über dichtes Grasland, durch schwammige Moräste lmib- durch> darnige Buschwälder brachten. Die Wagen waren mit einem Zelttuch von Halbtoninensorm überspannt, unter dem die Kinder und weib- lichen Personen sich meistens aufhielten, während die Männer die lange Wagenlinie zu Pferde begleiteten, die Büchse schußbereit im Arme. Die in die Wohnsitze der Bapedi Einwandernden fanden leinen Widerstand VE leiten dieser Ein>geb>orenen; ihr Erscheinen gab im ©egenteil den Ereignissen eine Wendung zum Bessern, denn die Bapedi fühlten sich nun sicherer vor Überfällen voli außen und tonnten wieder friedlich' nach ihrer Siammessitde leben. Sekiwciti war ein mißtrauischer Herr. Seilten nur besuchte er benach!b>arte Häuptlinge. Wenn er es tuber tint, trat er mit großem Gepränge und gleich großer Vorsicht aus. So pflegte er seinen Besuch nicht vorher anzukündigen, sondern ischickte erst Boten an fein Ziel ab, itoenat er bis ans wenige Meilen Entfernung angekommen war, die den betreffenden Häuptling von seinem bevor1steh>enden Besuch zu unterrichten hatten. Lange zuvor aber hatte er Späher ausgesandt, die seinen künftigen Gastgeber ausforschen mußten, ob fein Besuch chm an« genchm fei oder nicht. Wenn chm feine Kundschafter ben geringsten -Verdacht von Feind-seligkeit in dem p besuchenden Kraul beigebracht hatten, so blieb '©eitaati ans keinen Fall bort lifer Nacht. Sektv-ati starb im Jahre 1861. Das Begräbnis des Fürsten wird vom Stamme stets als ein sehr feierliches Ereignis -angesehen. Zunächst wird- ein schwarzer Ochse vom königlichen Kraal sorgfältig gefchllach--tet, nämlich so, baß das Zerschneiden ,fe§ Felles b-enmielfen wird, das man born Körper des Tieres abzieht, wie man eine S-chlangenhaut -ablöst, ifo d-aß das Fell eine Art Sack bildet. In diesen Fellsack wird die Leiche -geschoben, Iber ihr somit als Sarg dient. Ein -gut gegerbtes Ochsenfell wird unter ib-en Kops der Leiche gesteckt; daneben werden die Schmuckgegenstände gelegt, die ber Verstorbene zu tragen pflegte. Eine Decke von Schakalfellen hüllt den Fellfack mit seinem- Inhalt ein, und das Ganze wirb dann noch in Decken eingenäht. Hierauf wirb im Kraal bas Grab a-usge-hoben. Der Erbe der Königswürde h-at d-en ersten Stich p tun. An der Leiche Selk-watis standen feine zwei Söhne, S-elkNkuni und- Mamp-uru, die um die Hane rauften, d-a beide Anfprü-ch-e -aus die Königswürde erhoben. Mampuru muhte iM-e Flucht ergreifen, da die Anhän-ger seines Brud-ers- weit zahl-reicher waren. Sekukuni aber tontlbe als Herrscher der Bap-eldi anerkannt. Die weißen Siedler des Transvaal, im ganzen -etwa 1-500 -an der Zahl, hatten sich die besten Plätze zu ihren Niederlassungen ausgesucht und- -vier Re-p-ublik-en mit den Sitzen p Potchesstr-omn, Z-outpansberg, Ly-de-nb-urg und Utrecht -geb-ild-et. Sie b-etra-ch-teten sich als d-ie Herren und B-esitz-er d-es Lanldes- -und erhoben von den schwarzen Eingeborenen eine Arbeitsstener, erlaubten aber jeibem St-wmm-e, fiidji vom eigenen Häuptling nach eigener ©itie regieren zu lassen, soweit sie, die herrschende Rasse, da-d-ur-ch- nicht beeinträchtigt wurden. Mit der Zeit begannen die Stämme die Herrschaft der Weihen beschwerlich zu emp-f hebert und nach Unabhängigkeit zu streben. Zeichen v-o-n Une-inigke-it unter d-en Buren selbst mochten sie in ihren Bestrebungen bestärken. 1860 wurden -die vier Republiken in eine einzige verschmolzen mit betn Re-gierungs-m-ittelpunkt zu Po-tch-efstro-om. Martin Wessel Preto-r-ius -war her erste Staatspräsident des Transda-al; 1864 wurb-e Paul Krüger Gener-a-lko-mmand-ant, b-as ist Oberbefehlshaber über die Bürgerwehr. D-er Baram>ap-uilana--St-aimm, Iber seine Wohnsitze im gebirgigen Landstrich im Norden der Republik hatte, empörte sich-. Mehr als drei Jahre lang war die Regierung vergeblich- bemüht, die Reb-ellen p unterwerfen. In d-er Staatskasse befand- sich kein Geld, so daß zeitweilig -keine Möglichkeit b-estand, d-en Schießlbedarf von der Küste ins Innere zu befördern. Die Bürger dies Südens weigerten sich, am Kriege teilzunehmen. Schließlich gaben die B-aramapulana, deren Handelsbeziehungen durch d-en Krieg unterbunden waren, selbst nach und schlossen 1868 Frieden mit der Regierung, di-e Sckukum II., der jetzige Großhäuptling der Bnpedi. Pedi-Mädchen. sie anerkannten und der sie Abgäben zu ftofykn sich bereit erklärten. Kaum war der Krieg mit den Barama-pnlana Beenibigt, so gab es Schwierigkeiten mit den Barolong linlb anderen Stämmen im Westen, ibite Unabhängigkeit und die Zuweisung weiter Landstriche für sich, forderten. Die Mb daraus erfolgende Einverleibung des biamantenreichen Gebietes um Kimberley, West-Griqualand genannt, in das britische Kaplaüd befriedi.gte d>ie Ansprüche der erwähnten Stämme, machte aber das Verbleiben des Pretorius aus dem Präsibentenposten unnröglich. Sein Nachfolger war Thomas Fvaniz Burgers, ein gewesener Prediger iber kalv.inistisch.en Kirche. Inzwischen hatte S e k u k u n i, dem sein Brnber Mampuru die Fürstenwürbe über die Bapedi zu entreißen gesucht, mit starker Hand alle von diesem angezettelten Aufständle unterdrückt. i@tn weiterer vollständiger Sieg über eine eingebrochene Swazi-Armee hatte fein Ansehen beim Volke auss höchste gesteigert. Seine Erfolge verführten ihn, seiner Abneigung gegen die Weißen die Zügel schießen zu lassen. Er kümmerte sich nicht um die Regierung der Buren, leistete keine Abgaben urtlb schaltete und waltete nach altem Stammesbrauche, wobei nicht toenig Menschenblut floß. Denn von Stammes wegen war des Königs Macht unbeschränkt; er war ein Willkürherrscher über Leben unlb Tod , der - „kein Unrecht begehen konnte". Seine grausamen Ne.igun.gen wurden listi.gerw.eise von seinen Zauberern ausgenützt, die mißliebige Personen als „Hexen" auswitterten und sie dem Tod.e überlieferten. Die Transvaal-Regierung, konnte umlb wollte die unabhängige Haltung SekNkunis nicht dulden. Präsident Burgers rief ein großes Truppenkommando aus, um die Bapedi zu züchtigen. Die strenggläubigen Bürger versammelten sich widerwillig, denn öer glaubenslose Präsident wollte bat Strafzug in eigener Person befehligat, was sie als ein schlimmes Vorzeichen ansahen. Nach einem Anfangserfolg griffen die burischen Streitkräste am 20. August 1876 den Hauptort Sekukuinis an. Obwohl sie durch. Amasw!azi, die Erbfeinde der Bapedi, verstärkt waren und Feldgeschütze mit sich .führten, gelang es ihnen nicht, den König aus seiner Bergfeste zu bertreiben. Sie wurden vielmehr .geschlagen und mußten sich fluchtartig zurückziehen. (Schluß folgt.) Amschau. In Ostasrika über eine Million Katho- stehenden Gebiete verteilt, ergibt sich im liken. Nach den zuletzt bei der Apostolischen einzelnen das folgende Bild: In Kenya Delegatur in Mombasa eingelaufenen und Sansibar wohnen 70.106, in Uganda Berichten zählt Britisch-Oftäfrika jetzt 442.448, in Tanganjika 232.687, in Ryassa-1,086.385 Katholiken. Das bedeutet für das tanib 91.290, in Nordrihodesia (Bangweolo) verflossene Jahr einen Gewinn von 50.000 73.627, im Englisch-Agyptischen Sudan Seelen. Ans die acht der Delegatur unter- 14.068, aus den Seychelleninseln 24.424, Spanische Karmeliter! durchwaten einen Fluß in Südamerika. — Es ist eines der gewöhnlichen Bilder aus dem MijsionslebenderApostu tischen Präfektur Uraba in Colombia (Südamerika). Zwei spanische Karinelitenmissionäre sind gerade im Begriff, den reißenden Rio Antazales zu durchqueren. Uraba liegt in der Nordwestecke von Südamerika gerade dort, wo die schmale Landzunge von Panama beginnt. 18 auswärtige Missionäre teilen sich mit 38 einheimischen Ordensleuten in die apostolische Arbeit. (Fides.) auf Mauritius 137.735 Katholiken. Laßt sich in moh ammedanisch en Geibieten, vor allem im Sudan und längs Iber Küste, nur ein langsames, mühevolles Vordringen feststellen, so gestalten fid) die Fortschritte im Innern, bor allem in Uganda, um so glänzender. Von Iben 300.000 Tausbewerbern Ostasrikas treffen amis Ugcmida allein 137.000. Von den insgesamt 77 ein-h,eimischen Priestern gehören 3 zu Kenp^a, 46 zu Uganda, 19 zu Tanganjika, 9 zu Mauritius. Bon den vier neuerrichteten unabhängigen Missionen geht Tukuyu, eine Absplitterung von Tanganjika, an die Weihen Väter, Ndanda, eine Abzweigung von Pera-miho, an die bayrischen Benediktiner von St. 'Ottilien, Stoibd! iim Sudan, von Khar-äran losgelöst, an die Patres von Verona, schließlich Doidoma in Tanganjika an die italienischen Passionisten über. Missionsflugzeug und Kostenersparnis. Aliwal North (Südafrika). — Zeit- und Geldersparnis beideutet die Verwendung von Flugzeugen in der Mission. Ms Beweis mögen die folgenden Zahlen ans der Praxis bež Aeroplans dienen, den die Schweizer Katholiken der Apostolischen Präfektur Ga-riep in «Südafrika zur Verfügung gestellt hllliben. Den Weg von Miwal North nach De Aar, zu Land eine Strecke von 321 Kilometer, legte das Flugzeug in einund-einviertel Stunden zurück. Der Missionär konnte nach Erleibignng seiner Ausgabe noch ann gleichen Tage zurückfahren mit einem Kostenaufwand von 40 Mark. Für die gleiche Reife benötigt man mit der Bahn bei der schlechten Verbindung vier Tage: Kostenpunkt 100 Mark, dazu das Essen und Schlafabteil! Mit bem Auto beansprucht die Fahrt drei Tage und kostet 70 Mark. Ein anderer Fall. Dr. Pattis von dem Missionshospi-tal llmlali sollte im Missionskrankenhaus Miwal eine dringende Operation tommfymen. Der Landweg von 112 Kilometer, zu dem d>as Auto- drei Stunden braucht, wurde vom Flugzeug in 20 Minuten zurückgelegt. Eine Stunde nn-d) dem Anruf konnte der Arzt bereits das Operationszimmer betreten. Katholische Zeitschrift in Siamesisch. Raj-bitri (Siam). — „Maximmavai" (Jugend) betitelt sich! eine neue siamesischle Zeitschrift, Ibie in ihrer ersten Nummer bereits von den hiesigen Salesianern hinausgege-ben wurde. (Fides.) Den 47. Leoparden erlegt. Tiefe, nächtliche Stille herrscht in dem Kongodors B-akahlata. Hinter den Hütten wurden die Büsche sa>chte beiseitegezogen, und aus dem Dschungeldickicht schlich verstohlen der Leopard. In der Lichtung an der Dorfecke stand er jetzt und erwog die Möglichkeiten eines seinen Schmauses. Taktmäßig geht iber >Schiweif auf und ab. Die Witterung warmen Ochsenblntes bläht seine Nüstern, olber die früher gewonnene Erfahrung hatte ihn belehrt: die Ochsen stehen wohlgedeckt in ihren Ställen ans starken Baumstämmen. Ein Hund könnte zum Verräter werden, eher als eines her Stalltiere, aber kein Wächter für Haus und Hof streift in dieser Nacht umher. Plötzlich lauscht er umib steht still. Ein Geräusch in der Umfriedung, ein paar Schritte entfernt, erregt seine Aufmerksamkeit. Es folgt ber erschreckte Schrei einer Ziege. Aus ben B-auch geiduckt, wedelt er gnvm Baanbus-zaun hin. In einem Augenblick ist er drinnen. Aber hier treiMt i||n eine dichte Reihe hoher B-ambusstäbe Non seinem lederen Mahl. Tut nichts. Den Kopf aus der Erde, arbeitet er hurtig mit den Pfoten und sucht sich einen unter tnbnfdjien Gang unter dem Hindernis zu -graben. Da stutzt er jäh. Ein Licht ft-a>mmt auf außerhalb d-es Zaunes, und ein schreckliches Geräusch ist zu hören. Geschmeidig schwingt sich. bie blutdürstige Katze zurück nach ber Richtung, ans der sie ein-gedvungen. Umsonst, es gibt -keinen Ausweg mehr: ber Leopard ist in der Falle. Er läßt sich auf die Bribe nieder und liegt ■biet wie tot, nur die Augen flackern unheimlich znm Licht hin. Jetzt durchzittert ein Wnigebrüll die Lust: ein Speer, geschickt durch d-en Bambus geworfen, h-at ben Hals des Raubtieres durchbohrt. Es rütrlft sich gewaltsam zurück, wobei sein Blut nach allen Seiten spritzt; no-ch- -ein krampfhaftes Zucken und es liegt verendet. „Das ist Nummer 47!" Die Stimme gsh-örte einem, der die Wand wegräumte, um zur Beute zu gelangen. Tatsächlich- war es Antons 47. Leopard. Sie wurden nicht alle am gleichen Ort ober aus gleiche Weise erlegt. Anton w-ar seinerzeit viel h-ermngekommen und- ist feines Zeichens ein Jäger. 33 Pardel w-aren unter seinen Klügeln zusammengebrochen. Das 47. Opfer streifte no-ch -frei in ber Um-gegend der kath-olis-chlen -Mission Bokahiata umher. Aber seine ungeb-etenen B-esnche sind- zu häufig und -gar -zu nahe d-er Kn-abien-schule. Nun ist -auch- dieser Leopard Antons Steinte geworden. Unser Anton -ist erster Katechist -der Mission Bokahata im Belgisch--Kongo. Vor 60 Jahren wurde er -in einem Winkel des Bezirkes geboren. Mit 17 Jahren, so erzählt -er selbst, wanderte er mit den Eltern aus nach iber Heimat der Mutter. Der Tod eines Verwandten rief ihn zum Begräbnis zurück. M>er bald -ging er toraber fort, diesmal mit feinem Weibe. Sie kamen nur bis zum Ort Luanga am Lul-onga-Flusse; d-a ward er -von -Sklavenhändlern aufgegriffen und als Sklave verkauft, zehnmal gekauft und v-erkaulft; mit selbem neuen Herrn wechselte er -auch den Ort, immer aber ging es stromabwärts. So kam er über Bondo, Bob-angi, Loh vle ke, Wh-ile bis nach- B-onfa. Dort warb- er eines Tages nach dem Kai geschlickt, um Waren zu Holm. An Bord- eines Dampfers der Französischen Kongo-Mission traf er -einige Lands-leu-t-e. Sie standen im' Dienst der Missionäre, bie zum Loskaus von lSklav-en und- um ihrer Bekehrung willen in Ibie iGegenb gekommen waren. Die Lanld-sleute berichteten, wie gut sie behandelt würden, und rieten ihm, auch in ben Dienst der Priester zu treten. Er wurde angenommen und -kam so zur Mission Liranga in Französis-ch-Kongo. Zuerst als Hausdiener verwendet, lernte er später d-as Gvob-schmiedehandw erk. Auch seinen Katechismus lernte er ausgezeichnet, und bald konnte -er »nberen Unterricht -erteilen. So -wurde -er Kate-chi-st, und heute ist er Hanptkatechist in diesem Teil der Mill Hiller Kongo-Mission. Wird er vom Unterrichten miirbe, so bittet -er um einen kleinen Erhvlnngsurllanb. Er nimmt seine Flinte herunter, läßt sich Erlaubnis erteilen, 50 Kugeln zu kaufen, und macht für -drei oder vier Wochen einen Jagdaus sing. Leoparden erlegen ist nur ein Zeitvertreib für ihn. Weit mild breit ist seine Geschicklichkeit bekannt. Wird ein Dorf -von -einem solchen nächtlichen Räuber heimgesucht, -so ist seine Hilfe höchst willkommen. Zurzeit ist er also Bei Nummer 47 angelangt. (Fides.) Der Fischer von Karange.* Von Josef Albert Otto, S. J. (-Fortsetzung.) Nachdruck verboten. „Mafch-allah, ein Löwenjunge!" meinte über einen solchen Sklav-en! Ab-er fch-au, d-a Bumboma, der den -ganzen Vorgang beob- nimmt er die Kleine ja auf den Arm! achtet hatte. „Wird sich der Sultan freuen Sch-eint, -daß die Beine sie nicht mehr tr-a-* Verlag Herder, Freiburg im Breisgau. gen wollen." Ein Gottesdienst vor der Hedwigskirche in Berlin. (Atlantic.) So war es in der Tat. Das Fieber, die Gluthitze der Sonne, bie fast senkrecht über ihnen stand, der quälende Durst und die grausamen Schläge mit der Nilpferdpeitsche brachten sie der Ohnmacht nahe. Sie Inar nicht die erste, die erschlaffte. Schon eine ganze Anzahl Frauen ltnb Kinder waren hingestürzt und rissen die Mit-gesesselten zu Boden. Hageldicht sausten die Peitschenhiebe und Stockschläge, um die Ärmsten wieder vorwärts zu treiben. Wer nicht mehr weiterikonnte, tonrlhe losgebunden und blieb mit durchschnittener Kehle im ©anbe liegen. — Die Gegend wurde immer öder. Das spärliche, sonnenverbrannte Gras lag am Boden und zerfiel beim Berühren zu Staub. Selten nur unterbrachen mageres Gebüsch und verkrüppelte Bäume die weite, braune Fläche. Hin und wieder tauchte in der Ferne ein Kegelberg aus der ®ene empor, aus dessen Felsenklippen riesige Euphorbien, Armleuchtern gleich, in die Lüste starrten. Bleiern und schwer lag die staubige, hitze--flimmerude Lust über der trostlosen Ode. Mit tausend glühenden Pfeilen stach die Sonne aus die spröde, rissige Haut der Sklaven, und der heiße 'Atem brannte wie Feuer und dörrte Mund itnlb Kehle aus. Die Lippen sprangen aus. Die Zunge wurde holzig und hart. Kein «kühler Lufthauch wehte, um die Gequälten zu laben. Unaufhaltsam schlepp-ten sie sich« voran. Die Peitschte der Treiber und die Angst, gebunden den wilden Tieren in der Wüste ausgeliefert zu werden, hetzte sie weiter und ließ die Niedergestürzten sich immer wieder erheben. Von Tag zu Tag tourbe die Karawane kleiner. Hunderte waren dem Tode schon zum Opfer gefallen. Ihre Leichen zeichneten den Weg und lockten zahllose Hyänen und Geier heran. Auch« mit. Dessalo ging es dem Ende zu. Daringo suhlte es deutlich, wie sie schwächer und magerer wurde. Heute sollte ihr letzter Tag sein. Auch sein Gang war nicht mehr frisch und aufrecht. Bumboma sah das nur sehr unwillig. Auf jeden Fall wollte er den Knaben gesund zur Küste bringen, um ihn dem Sultan zu schenken. „Aber diese kleine Katze", knirschte er, „krallt sich an dem Jungen fest, bis auch er zusammenbricht. Besser das Mädchen verlieren als beide! — He, Selim! Schlag die Kleine tot und laß sie im Sande liegen. Die Hyänen haben schon lange gefastet!" Der Angeredete, ein Araber, dem die Grausamkeit wie ein Kainzeichen auf der Stirne stand, machte sich grinsend ans Werk. Kein Flehen, kein Weinen half. Der rotbärtige Araber hatte kein Herz. Ein Stein saß in feiner Brust. Der Knabe schlug um sich, um feine Schwester aus den Händen der Mörder zu retten. Wer alles war eitel. Man hackte ihn, schnürte ihm die Hände auf den Rücken und stieß ihn mit Kolbenlstößen und Fußtritten voran. Immer und immer wieder schaute er sich um, wenn ihm auch die Peitsche um die Ohren knallte. Noch einmal winkte Dessalo von ferne, dann stürzte sie wie tot zu Boden. „Desfalo, liebes, süßes Schwesterlein!" hauchte Daringo. Das Herz wollte ihm vor Weh zerspringen. „O Dessalo, Dessalo, mein kleines Vögelchen, leb wohl!" In der stahlgrauen Lust kreisten die Geier, Totenvögel mit riesigen Schwingen. Sie hatten die Beute erspäht und schwebten mit schweren Flügelschlägen nieder. Immer enger zogen sie die Kreise, bis sie sich auf den Boden niederhockten. — Dem furchtbaren Tage folgte eine furchtbare Nacht. Daringo war wie zerschmettert. Müdigkeit und unsagbares Herzeleid schloß ihm die Augen, die vom Weinen wie Feuer brannten. Aber der Schlaf bot keine Erquickung. Unruhig wälzte er sich hin und her. Es war ihm, als höre er ein leises Weinen und Hilferufen. „Daringo, Daringo! Hilf! Sieh doch die schrecklichen Vögel! Wie sie da irrt Sande hocken und mich anstarren! Wie sie das Gefieder sträuben und mit den Flügeln zucken! O sie kommen, sie kommen! Daringo, Daringo!" Er aber konnte nicht. An einen Baum hatte man ihn gebunden. Näher rückten die Geier, duckten und wiegten die nackten Hälse und knackten mit den krummen Schnäbeln . . . und jetzt, jetzt . . . o Mutter, Mutter! Daringo schrie auf ■— und erwachte. Ein markerschütternder Schrei hatte ihn geweckt — ein Kreischen und Heulen und Lachen wie das Gelächter von Wahnsinnigen. „Die Hyänen lachen über Dessalo", zischelte ihm eine Stimme ins Ohr. Daringo fuhr zusammen und blickte sich um. „Muanga, du?" keuchte der Knabe. Und ehe sich der Spötter versah, hatte Daringo die meterlange Kette, die seine beiden Hände verband, um Muangas dürren Hals geschlungen und zerrte und schnürte so heftig, daß dem Scheusal Augen und Zunge aus dem Kopfe quollen. Daringo hätte ihn erdrosselt, wäre nicht ein Araber, den der Lärm geweckt hatte, zu Hilfe gekommen. Einige zwanzig Peitschenhiebe waren die Strafe. Aber auch Muanga hatte genug. Am folgenden Tage bracht er zusammen. Bumboma war froh, ihn los zu sein. Daringo hatte man einen Strick um ibert Hals gelegt und barmt an den Sattel von Bnmbvnas Pferd geknüpft. Dumps und schweigend schritt Daringo einher. Sein Herz blutete aus tausend Wunden. Es war zu viel für den Knabett gewesen. Seine Seele umdüsterte fi-cfy mehr und mehr. Ein unstillbarer Haß setzte sich in ihm fest gegen den Mann, der seine Schwester den Hyänen und Geiern zum Fraße vorgeworfen hatte. Haß und nichts als Haß waren seine Gedanken, und wären seine Augen Dolche gewesen, Bumbona säße nicht mehr so höhnisch läch!elnd iin Sattel. — Nach einer Woche traf die Karawane, kaum noch einhundertfünfzig Mann, an der Küste ein. Die Mangrovewälder boten eine gute Zuflucht vor den Kanonenbooten der Deutschen und Engländer. Eine arabische Dan, die schon seit einiger Zeit in einer kleinen Bucht vor Anker lag, nahm die Sklaven auf. In dem untersten Schiffsraum, ohne Licht und Luft, wurden die Neger zusammengepfercht wie eine Herde Vieh. Dann ein Kommando, ein Stampfen und Rollen, und das Schiff fuhr mit vollen Segeln hinüber zur Sklaveninsel Pemba — einem jammervollen Schicksal entgegen . . . 6. Zur Küste. In Gedanken versunken stieg Fumbo den Berg hinunter bett Mue entlang. Er durch- schritt die Ebene ainib trat in Iben Urwald ant Den. Bald lichtete sich das Dunkel des Urwaldes wieder, unb vor ihm breitete sich endlos die S«äv«anne. Rüstig holte er ans. Es galt ja die Rettung seiner Kinder, unb in der Brust des schwarzen Mannes brannte be Sehnsucht nach seinen Lieblingen. Er merkte gar nicht, wie ihm seit dem Verlassen be§ Urwaldes drei schwarzbranne, sehnige ©«stalten idurch- blas meterhohle Gras folgten. Der Kriegsschmuck verriet sie als Massai, die ans betn Kriegszug waren. Ans einmal schürte Fumbo einen furchtbaren Stoß int Rücken, blaß er stolpernd zu Bolden siel. Mer eiserne Fäuste hielten ihn nieder, 'während zwei nnibene seine Hände mit Stricken lsesselten. Das alles war so plötzlich geschehen, daß Fumbo überhaupt nicht an -Gegenwehr dlachte. Kein Wort kam über seine Lippen. Der Stolz hieß ihn schweigen. Die Massai gehörten nämlich ztt seinem Erzfeinde, betn Häuptling Meschuggo. An der Farbe und den Zeichnungen der Schilde h«atte er sie erkannt. Nach genannter Zeit sah Fumbo Rauchsäulen hinter den Büschen emporsteigen. Es war das Lager der Massai. Ein schwaler Pfad, der an einem kleinen Brunnen vorüberführte und in Iber Mitte scharf nach links abbog, brachte ihn in den Kraal. ©etoaltiger Lärm «erhob sich fei Fumbos Anblick. Kinder drängten sich« heran, Weiber steckten die Köpfe aus den Rindenfellhütten, unb die Krieger schlugen sich- vor Freude auf «die Knie und fuchtelten mit den Lanzen. „He, da kommt der «Häuptling ibier Massaiaffen!" So werden nämlich die Wadsch«a«g«ga von d«en Massai «genannt, toetl sie viele ihrer Gebräuche nachahmen. „He, jetzt w>epden wir den Oberäffen spießen!" Auf den Lärm hin trat «aus der Häupt-kingshütte Mesch«ug,go, ein junger Mensch, Wohl um Kopfeslänge «größer als Fumbo, umgeben «von feinen Beratern. Man sah ihm die Freude über den glücklichen Fang feiner Krieger «an. Schon «vor Jahren hatte er versucht, in das Gebiet von Kilema einzufallen. Aber Fumbos Leute jagten die Massai mit blutigen Köpfen in «die Ebene zurück. Jetzt schien Meschuggo «totäber ans «dem Kriegsfuß zu sein; bettn 'sämtliche Krie- Die selige Bernadette (SouBtiouS, die im Alter von 14 Jahren 18 mal der Erscheinung der Gottesmulter gewürdigt wurde, wodurch Lourdes seinen Ruf als Weltwallsahrtsort erhielt. In diesem Jahre feiert die Gnadenstätte ihr 75 jähriges Jubiläum. (Atlantic.) ger prangten in phantastischem Kriegsschmuck. Das «Gesicht «w«ar umrahmt von einem Stvaußenfederkranz, üb«er den Schultern flatterte ein weißer Mantel mit roten Streifen, vorn hing «ein Ziegen- oder Affenfell, im Gürtel steckten Messer «und Keule, die Rechte hielt eine blitzende Lanze, und die Linke ruhte «auf «dem grell bemalten Schild, der «aus dem Boden stand. So nähmen die tot Iben «Gestalten ringsherum Aufstellung. „«Seit tonnn umkreist der Häuptling, d«er Affen «das La«g,er der Massai?" begann mit ätzendem «Spott Mesch«ug>go. Fmnlbo biß sich «auf die Lippen, unlb fein Blut geriet in Wallung. Am liebsten hätte er dem jungen Frechling eine derbe Antwort «gegeben. Aber nein! Fumbo würgte den Zorn hinunter. «Er «durste Meschuggo nicht reizen. Vielleicht ließ ihn der Niassai toidber ziehen, wenn er von dem furchtbaren Schicksal der Wadschagga gehört hatte. Was mochte dem Massai überhaupt nach einigen Jahren des.Friedens die Kriegslanze in die Hand gedrückt haben? Fnmbo wußte nicht, was er von der ganzen 'Sache hallen sollte. „He, hat dich, die Angst stumm gemacht?" fuhr Mefchuggo ihn an. Fumbo schwieg immer noch.. Sollte er von dem Überfall der Gklavenjäger erzählen, und daß er nicht auf dem Kriegspfade gegen die Massai sei? Würde Meschuggo ihm glauben? Würde er ihn ziehen lassen? O ja, die Kinder! Alles mußte er versuchten. Es fiel zwar schwer, den verhaßten, oft besiegten Feind boraitig um 'Gnade uNd Freiheit zu bitten. Aber es schien der einzige Weg. Feindeshaß rang mit Kindesliebe. „Meschuggo", hub Fumibo an, und seine Stimme klang fest und stark, aber doch so flehend und bittend, daß die Massai stutzten. „Meschuggo, Häuptling der Massai! Seit wann überfallen beirve Krieger einen wehrlosen Wanderer, um ihn zu fesseln und zu knebeln? Höre! Über die Waidschagga ist großes Leid g>elommLu. Sklavenjäger zogen von der Küste herauf und raubten Weiber und Kinder. Da fyabt ich mich ans den Weg gemacht, um meine Kinder zu suchen." „Ha", lachte Meschuggo, „hätte nicht gedacht, daß Fmnbo so lügen kann! Du, ein wehrloser Wanderer? Ein Spion bist du und kamst, unser Lager auszukundschaften. Antworte! Wo w>aren gestern deine Krie-g!er? Wolltest du uns nicht beim Morgengrauen überfallen?" Fnmbo war überrascht und entgegnete: „Meschnggo spricht wahr. Wir waren auf dem Kriegszug gegen die Massai." Ein drohendes Gemurmel lies burd) die Reihen, und es war äußerste Klugheit geboten, wollte er nicht die Feinde noch mehr reizen. „Hört mich, ihr Männer!" fuhr Fnmbo mit lauter Stimme fort. „Hinterlist hat uns betrogen und gesagt, die Massai hätten unsere Herden geraubt." „Schweig!" herrschte Meschuggo ihn wütend an, und die Augen der Krieger blickten finster. „Ich weiß alles. Denn ich habe Freunde unter deinen Leuten, Freunde, die ich nicht mit Stockschlägen, sondern mit Pombe belohne!" „Stockschläge?" biadjte Fumbo, und eine dunkle Ahnung stieg in ihm auf. Sollte Mnanga dahinter stecken uNd die Massai aufgehetzt haben, um ihn so von der Verfolgung der Sklavenkarawane abzuhalten? — Ja, so war es. Mnanga schickte alle Wadfchlagga-črieger den Berg hinunter, um das Dorf in die Hände ber Sklavenjäger spielen zu kön-nen. Dann hatte er den Massai gesagt, daß die Wadschagga gegen sie zu Felde zögen, und einige Massaispäher beobachteten den Zug in der letzten Nacht und brachten Meschuggo die Nachricht von der Umkehr der Feinde. Meschuggo sandte dann neue Späher aus, weil er eine Kriegslist fürchtete, und diese Späher fingen Fnmbo in der Steppe. Es war gar md)it .anders möglich, Fumbo mußte für einen 'Spion gehalten werden. UNd 'daß er statt der Lanze einen langen Wanderstab trug, vermehrte nur den Verdacht. „Lebe wühl, Dessalo, Sonnenvögelchen! Lebe wohl, Daringo, mein Meiner wackerer Bursdje! Euer Vater wird euch nicht wieder sehen. Wenn Muanga hier im Kraal war, dann ist Fumbo verloren. Niemals wird Me!schnggo mir glauben. Lebt wohl, Kinder! Rna sei euch gnädig!" so fpracE) Fumbo zu sich und erwartete !das Urteil des Massaihäuptlings. Jetzt, da er Frau und Kinder verloren, was lag ihm da noch am Leben! „Häuptling Iber Affen", begann Meschuggo wie!der, nachdem er sich leise mit den Beratern besprochen hatte, „ich wollte dein Herz zum Ziele meiner Lanzen machen. Aber dich töten, hieße dich- ehren. Doch die Massai ehren die Affen nicht. Sklave sollst du sein und jeden Morgen mit den Weibern Wasser holen!" Händeklatschen und Beifallrufe begrüßten das Urteil. Ein 'Wächter wurde Fumbo gegeben, der ihm die Füße mit einem kurzen Strick zusammenband, so daß der Gefesselte nur ganz kleine Schritte miadjm konnte. Jetzt war Fumibo Sklave — wie seine Kinder. — (Fortsetzung folgt.) Eigentümer. Herausgeber und Verleger: Kongregation der Missionare Söhne des heiligsten Herzens Jesu. Verwaltung: Missionshaus „Maria Fatima". Post Unterpremstätten b. Graz, Stint. Verantwortlicher Redakteur für Österreich: P. Alois Wilf-ling. F. 8. C., Generalasstftent, Missionshaus „Maria Fatima", Post Unterprsmftättsn bet Graz; für Deutschland: P. Heinrich Wohnhaas F 8. C. Misfionsfeminar St. Josef, Ellwangen-Jagst, Württemberg. — UntaerfitätS-Buchdruckeret „Starta", Graz.