M N. MitüF den 2Ä. My 1865. 9. IchrMNg. (Vcilage zur „Laibachcr Zeitung.") D,c „Blätter aus Krain" erscheinen jeden Samstag, und ist der Prännmcrationsftrcis ganzjährig 2 st. östcrr. Währ. Gasele. Die Zcit, wc> ich Dich selig in meinen Arm geschlossen, Ist wie dic. Silbcrwcllc dnrch Blumen hingeflossen. ' Ich wähnte mich ein Falter mit friihlingsbnnlem Fliigcl, Ein Fisch im cw'gen Meere mit goldcshcllen Flossen. Manch' siiße Licdcrwciscn saug ich in jenen Tagen, Und Thränen scl'gcr Freude hat da mein Ang' vergossen! — Den Sänger, der zn Füßen Dir lag mit seiner Lantc, Du wolltest ihn nicht hören, hast lieblos ihn vcrstosscn. Noch wühlt er in den Saiten, ob anch sein Herz verblutet, Dir singt er seine Lieder noch immer unverdrossen: So wie die stillen Nächte, ob ihr anch Niemand lauschet, Dic Nachtigall vertrillcrt auf grünen Blättcrsprossen! Cinc krltinisthc Judith. ! Historische Nouellc aus dem 15. Jahrhundert. ; Von I. A. Vabnigg. ! Es war im Jahre 1428, als Ali Pascha von Bosnien ! aus dem Seraile iu sein Cabinet trat und sich wohlgemut!) auf , den persischen Teppich niederließ, die Füße nach türkischer Sitte gekreuzt. Das Gemach war mit aller orientalischen Pracht ge- ! schmückt und von Indiens Wohlgerüchen durchduftet. Nach einer ! kleinen Pause klatschte er zwei Mal in seine Hände und alsbald traten zwei Sclaven aus dem anstoßenden Gemache, blieben ! cm Eingänge desselben, sich vorbeugend und mit den Armen > über die Brust gekrcutzt, stehen, die Befehle ihres Herrn erwartend. Ohne sie anzublicken, gab er ihnen einen Wink. Sie verstanden solchen und reichten ihm die aus einem langen, nut einer großen Bernsteinspitze geschmückten asiatischen Nohre ! bestehende und mit dem wohlriechendsten Tabake gestopfte Pfeife. ^ In langsamen, bedächtigen und langen Zügen des sich krau- ! sklnden Rauches, schwelgte der in tiefen Gedanken versunkene Herrscher. Große Dinge schienen seinen Kopf zu beschäftigen, ^lcß war ein Moment, in welchem der mächtige Gebieter allein zu sein gewohnt war. Die Sclaven wußten dieses uud entfernten sich leise und schweigend aus dem Gemache. ! Sie irrten nicht. Große Gedanken gingen wirklich in seinem , Innern vor. Er glich einem feuerspeienden Berge, der vor ^ seinem furchtbaren Ausbruche im schwarzen,, qualmenden Rauche ! seine innere Bewegung der Welt kundgibt. Die Erobcrungs- ! sucht und die dadurch gchoffte Vergrößerung seines Vermögens, sowie das Streben nach Ruhm und Ehre beschäftigten ihn Tag und Nacht. Er suchte unermüdet einen Vorwand, um unter dem Scheine irgend eines Rechtes in das benachbarte Eroatien und Krain mit bewaffneter Hand einzufallen, und dazu dic nöthige Zustimmung des Sultans, seines obersten Herrn und Gebieters, zu erlangen, und sogeartct seine Handlungen im Divan zu rechtfertigen. Wie er jedoch auch sinnen und nachdenken mochte, nichts schien seine Pläne begünstigen zu wollen. Selbst seine Gleichgesinnten in Eroatien und Krain blieben rath-los und schwiegen. Dieß war ein Zustand für den nach Thaten dürstenden Pascha, der sich nicht beschreiben läßt. Dic Folgen davon mußten seine Untergebenen sehr oft und hart empfinden. Von der metallenen Platte, statt der heutigen Thürglöck-chen, welche im Vorgemache an einer seidenen Schnur hing, und welche allezeit angeschlagen zu werden pflegte, sobald ein , Fremder den Herrscher der Provinz zu sprechen wünschte, ertönte der bekannte Schall, drang durch die weiten Gemächer ^ des Palastes und weckte den Ticfsinnendcn auZ seinen Gedanken ! auf. Sein Blick war gespannt und erwartungsvoll nach dem ! Eingänge gerichtet. ^ „Ein Fremder in cincr seltsamen Tracht wünscht vorge- ! lassen zu werden," meldete der eingetretene Sclave in der unter-, thänigsten Stellung. „Wer ist der Fremde?" „Ich glaube, ein Giaur." „Was will er?" erging die Frage nach einer langen Pause an den in weiter Entfernung Gegenüberstehenden, i „Er soll Briefe aus Eroatien und Krain an Eure Herr- i lichkeit haben." „Briefe? Aus Croatien und Krain? Erwünscht! Er soll kommen. Bleibe jedoch in der Nähe, und sei meines Rufes gewärtig, falls ich Deiner benöthigcn sollte. Theile meinen j Befehl auch den Andern mit, wenn Du nicht den Kopf zu ! Deinen Füßen liegen haben willst." Der so ernstlich Beauftragte entfernte sich. Der Fremde, in Begleitung eines osmanischen Würdenträgers , trat ein und blieb am Eingänge gebückt stehen. „Wer bist Du und wa8 ist Deine Sendung?" ! „Ein krainischer Ritter. Diese zwei Briefe werden über alles Weitere Euch hoher Herr den nähern Aufschluß geben," ^ erwiederte der Gefragte und überreichte in einer hündischen i Unterwürfigkeit die vorgewiesenen Schreiben, welche sein Ve-! glcitcr in Empfang nahm, solche eröffnete und dann, ohne auf den Inhalt einen Blick zu wagen, dem Pascha übergab. Irgend Etwas unmittelbar aus der Hand eines Ungläubigen, eines Christen, Zu nehmen, wäre die größte Erniedrigung für den Pascha und ein Verbrechen gegen die Lehre des 46 Korans gewesen, welches Fasten, Waschungen und auf lange Zeit die Vermeidung — der Lebensfreuden unnachsichtlich nach sich gezogen hätte. Der Pascha legte seine Pfeife bei Seite und las mit großer Aufmerksamkeit den Inhalt der ihm überreichten Briefe. Seine Wange röthete sich, das Auge belebte ein ungewöhnliches Feuer und das ganze Antlitz gewann allmülig mildere und freundlichere Züge. Der tiefe, den Tod drohende Ernst war aus dem Gesichte gänzlich verschwunden. „Du bist ein Gelehrter, sprichst mehrere Sprachen, sollst ein tüchtiger Raufer sein und Dich weidlich in der Welt umgesehen haben," unterbrach der Pascha das Stillschweigen, nachdem er die Schreiben sorgfältig zusammengelegt hatte, zu dcm Fremden gewendet. „Ist's nicht so?" „Wohl, mein hoher Herr und Gebieter." „Du suchst Dienste in meinem Heere, nicht wahr? Ein Fähnlein, oder wie man bei Euch die Stellen zu nennen Pflegt?" fragte mit einem feinen Höhne den vor ihm Stehenden der Herrscher von Bosnien. Eine tiefe Verbeugung erfolgte statt der Antwort. „Mir recht, vollkommen recht. Solche Menschen kann ich brauchen, welche durch Erfahrung zur wahren Erkenntniß gekommen sind, dort das Vaterland zu fuchen, wo das Glück sie erwartet. Aber zwischen Deinen Wünschen und meinem Willen liegt noch eine weite Kluft — der Unterschied der Glaubensbekenntnisse. Als Giaur, als ein Verworfener unferes Glaubens, kannst Du unmöglich den Kindern Islams, den Kindern des Paradieses, gebieten, kannst nie ihr Führer sein, ohne daß Allahs Fluch und Strafe Deinen Waffen folgen würde. Das wirst Du wohl selbst einsehen, nicht wahr?" Abermals eine tiefe Verbeugung statt der Antwort. Diese letzte Bemerkung schien nicht die geringste Ueberra-schung oder irgend ein Befremden bei dem Fremden hervorge» rufen zu haben. „Uebertritt zum Islam! Ehre und Ansehen bürge ich Dir für dieses Leben, sowie die Güter dieser Erde im vollsten Maße, und nach Deinem Hinscheiden in eine bessere Welt lann Dir der neunte Himmel nicht fehlen, wohin nur die würdigsten Moslems zu kommen pflegen, um dort in der nächsten Nähe AlladZ und der Propheten die Verdienste ihres Lebens zu ernten. Bist Du mit meinem Antrage zufrieden, he?" „Ganz vollkommen! Als ich mein undankbares Vaterland zu verlassen gezwungen war, war dieß mein sehnlicher Wunsch, um mir jeden Rückweg in meine frühern Verhältnisse abzuschneiden und der Rache meiner Feinde zu entgehen." „Ich verstehe, verstehe! O, wir Moslems haben die Himmelsgabe, in die tiefsten Tiefen der Herzen unserer Gegner zu blicken, ihre geheimsten Gedanken zu entziffern und zu lesen. Also abgemacht! Du bist entschlossen, ein Moslem zu werden?" „Ja, hoher Herr!" „Aga, nimm den Neubekehrten, sorge für seine anständige Unterkunft und Verpflegung. Ich will das Uebrige mit dem Mufti in Ordnung bringen. Vishin will ich besorgt sein, mein gegebenes Wort genau zu erfüllen." Ali Pascha winkte mit einer gnädigen Handbewegung zum Zeichen der Entlassung. Der Fremde verließ sichtbar froh bewegt das Gemach mit seinem Begleiter. ' Der Pascha war nicht minder hoch vergnügt, eine Seele der ewigen Verderbniß entzogen zu haben. Aber auch der Fremdling hatte alle Ursache, mit der so leichten Wendung seines Geschickes zufrieden zu sein. Hanns von Hochstraß, des alten biedern Georg von Hochstraß einziger Sohn, war im Kloster zu Landsträß erzogen nnd dann zu einem Freunde und Waffenbruder, dem Wolf von Lenkowitsch nach Zcngg, wo dieser Hauptmann war, zur Erlernung alles Dessen, was ein Ritter der damaligen Zeit wissen mußte, übergeben, nachdem der Vater als Witwer und wegen seines vorgerückten Alters dessen Erziehung nicht selbst besorgen konnte. Schlank wie eine Tanne und blühend wie eine Rose, mit allem Nöthigen zum Wohlleben versehen, achtete der Sohn sehr wenig der Lehren seines väterlichen Freundes. Er gab sich vielmehr allen zügellosen Leidenschaften hin, in welchen ihn seine gleichgesinnten Freunde unterstützten. Hauptmann Wolf von Lenkowitsch hatte eine einzige Tochter, Helene genannt. Sie zählte bereits 1ü Jahre und war zu Gradaz in der «indischen Mark, hart an der Culpa geboren, welche Herrschaft Lenkowitsch alö ein Pfandstück im Besitze hatte. Sie schien anfangs an dem schönen Hochstraßcr ein sehr großes' Gefallen zu haben, aber sein wüstes Leben, sein unordentliches nächtliches Herumschwärmen, sowie dessen nicht im besten Rufe stehende Umgebung, hielten sie zurück, ihre Empfmdun- < gen öffentlich mit ihm zu thcilen. Ihr Schutzgeist wachte über sie! Wolf sah Hannscns Bestreben, die Neigung seiner Tochter zu gewinnen, wohl ein, es war ihm aber auch der Zwang seiner Tochter, ihre Neigung zu bekämpfen und zu verheimlichen, ' nicht entgangen, was ihn umsomehr freute, weil auch ihm diese Wahl nicht die glücklichste und seiner Würde angemessendste zu sein schien. Doch aus Liebe zu seinem bewährten Freunde und ' alten Waffenbruder, dem Vater Hoäistraßer, hätte er gogen , eine allfällige Verbindung keine Einwendung gemacht, wenn, fein künftiger Schwiegersohn in Allem den ritterlichen Stand und die Sitte beobachtet hätte. tzanns ärgerte sich ungemein über Helenens unertlärbarc Kälte, wenn er in heißester Glut ihr seine geheimsten Gefühle und feurigsten Empfindungen mittheilte, wenn er vor Liebe glühend in der Gartenlaube vor ihr auf den Knien lag und sie um Gegenliebe bat. Sie hörte ihn wohl mit pochendem Herzen an, ihre Hand zitterte vor innerer Liebesglut wenn sie in der seinen lag, doch von einem lauten Gestündnisse ihres Innern konnte keine Rede sein, denn eine Stimme lispelte ihr » immer zu, daß Hannsens Schwüre und seine Vetheuerungest einstudirte Redensarten und leere Phrasen seien, welche er scho" an Mehrere verschwendet haben dürfte. Nachdem alle Bemühungen Hannsens fruchtlos waren, Helene Zu gewinnen, erglühte sein frevelhafte? Streben nach ihrem Besitze in einem solchen Grade, daß er sich vor seinen Freunden hoch und theuer zuschwor, sie mit Gewalt zu entführen, und sollte er auch darüber in des Kaisers Acht verfallen und Vogel' frei erklärt werden. Helene war unvermuthet von diesem schändlichen Vorhaben unterrichtet worden. Eines Morgens trat sie vor ihren Vater und bat ihn, sie eilends von Zengg zu entfernen, indem sie ihm Hannsens böse Anschlüge auf ihre Freiheit und Ehre nicht verschwieg. Der alte Wolf war darüber nicht wenig erschrocken. Er sah die Nothwendigkeit, seine Tochter schnell zu entfernen, vollkommen ein. In wenigen Tagen war Helene verschwunden. Alle Nachforschungen Hannsens, um ihren Aufenthalt zu er-sahrcn, waren fruchtlos. Er wüthete, und weil Wolf von Lenkowitsch bei dem Verschwinden seiner Tochter ganz ruhig war, so schloß er daraus, daß Helene mit seinem Wissen verschwunden war, um sich seiner zudringlichen Liebe und seinem Plane zu entziehen. Er schwor, Helenens Aufenthalt mit Gewalt vom alten Wolf zu erpressen. (Fortsetzung folgt.) Zur Geschichte der Kunst und der Künstler w Kram. (Schluß.) EZ erübrigt uns, noch einen Zweig der Malerei zu berühren, der in den Kirchen Krams uns häufig entgegentritt, dieß ist die italienische Frcscom alere i. Wir bewundern in unserer Domtirche die herrlichen Fresken Giulio Quaglias am Plafond und Presbyterium (wo auch auf der rechten Wandseite auf dem ersten Gemälde in der oberen rechten Ecke sein Porträt von ihm selbst angebracht ist), und die eines leider unbekannten Künstlers in den Eeitcncapcllen dieser Kirche. Die Irescomalereien der St. Iacobskirchc wurden leider durch den Brand 1774 so beschädigt, daß eine Restauration nicht mehr möglich war und sie übertüncht werden mußten. In dem Eingänge des Franciskanerklosiers wurden vor mehreren Jahren Fresken aufgedeckt, das jüngste Gericht darstellend, welche man ebenfalls wegen schlechter Erhaltung unter der Tünche wieder verschwinden ließ. Am besten erhalten, in dem prächtigsten Farbenreiz, wie eben erst aus der Hand des Meisters hervorgegangen, treten uns die Fresken Quaglias in der schönen Rotunde entgegen, welche die Bibliothek des fürstbischöflichen Seminars beherbergt. Bauart und Malcrschmuck machen einen harmonischen Eindruck. Beachtenswert!) sind die Fresken des Prachtsaales im sog. Fürstenhvfe, der jetzt zum Actenrepositorium dient. Könnte dieser Saal nicht eine würdigere Bestimmung finden? Außer den Kirchen finden wir sonst alte Frescoge-mälde nur hie und da in Schlössern, in Laibach an einem Hause nächst der Rannbrücke, cin Vild des h. Nkolaus. Als Zeitgenossen Chröns finden wir 4 Bildschnitzer in Laibach. Ioh. Vapt. Costa, arbeitete den h. Kreuzaltar in der Domtirche für den Bischof um 14 fl. (1611); Peter Hofer ein Vild des h. Thomas, St. Michael und Maria, dann ein Crucifix um 28 st. (1011); Leonhard Kren arbeitete den großen Altar in Oberburg unter Beihilfe des Kun st-tischlers Kilian Schneider; Georg Slarnos arbeitete im December 1627 einen Altar des h. Michael in der St. Pe-terslirche um 93 fl. Alles Dieses auf Bestellung des Bischofs, der auch von ausländischen Meistern manche Arbeit sich liefern ! ließ: so von Meister Abel Degen, einem schwedischen Steinschneider und Goldschmied (1001), einen goldenen Siegelring mit dem bischöflichen Wappen um, 26 Thaler, und im December desselben Jahres cin großes Kirchensicgel, darin U. L. F. und Jesu, des h. KindleinZ, Vildniß in einem königlichen Saal, auf beiden Seiten des Visthums und Chröns Wappen sammt einer Umschrift, um 40 fl. Dazu gab der Bischof ? Loth Silber und dem Künstler für die gelungene Arbeit eine „Ehrung." Die Bildhauer, welchen wir die schönsten Werke zu verdanken haben, waren meist Italiener. Nur 1664 finden wir einen Kraincr, Ferfila, der in der Kirche zu Maria-feld arbeitete. Dem Italiener Robba verdanken wir den kunstvollen Nathhausbrunnen aus genuesischem Marmor, welcher, m 4 Blöcken, 2 zu 60 und 2 zu 50 Centner, bestehend, nur mit Schwierigkeit auf den damaligen schlechten Wegen von Trieft nach Laibach geschasst werden tonnte (1747). Die Fuhrleute weigerten sich, den Transport zu übernehmen und verlangten 1 fl. 8 kr. von Centner. Aber sie wurden mit Androhung, ihnen das Gewerbe zu entziehen, dazu verwendet und bekamen nur 40 kr. für den Centner. Nobba erhielt für die Arbeit 2400 st. Von diefem Künstler sind überdieß die beiden Engel am Communionaltar der Domkirche, dann Hochaltar und Tabernakel in der St. Iacobskirche (1732). Die herrlichen Sculp-turen in der St. Franciscicapelle dieser Kirche arbeitete Jacob Contieru 3 von Padua (1709). Philipp Ritter v. Giorgi» war es, der den prächtigen Hochaltar in der Franciskanerlirche (1736) herstellte. Der Steinmetz Lucas MiZIe arbeitete (1701 — 1703) an dem Iesuitcn-Collegium und der St. Iacobskirche, 1714 an dem großen Scminarsthor mit den 2 Giganten, wofür er 300 fl. deutscher Währung erhielt. Im Jahre 1743 lieferte Heinrich Löhr die Vildhauerarbeit zu dem von Sr. kais. Majestät für die Nathsstube der Repräsentation im Jahre 1747 geschenkten Porträt um 52 fl., wovon 10 fl. dem Vergolder verabfolgt wurden. Für den lais. Adler und das Wappen erhielt Löhr 8 fl. Der Vergoldcr für Namen, Inschrift und Wappen 16 Zechini. Im Jahre 1763 gab es in Laibach 8 Bildhauer, eigentlich Bildschnitzer, da sie nur in Holz arbeiteten, und 8 Maler, welche, wie die Commercialtabelle von diesem Jahre angibt, 12 Pfund Farben zu 40 Gemälden verarbeiteten. Im Jahre 1767 gab es auch auf dem flachen Lande einige sogenannte Bildhauer, welche aber eigentlich dieses Gewerbe nur als Neben-geschüft in den Mußestunden ihrer bäuerlichen Arbeit betrieben. Dicß waren im Gebiete der Herrschaft Loitsch cin Johann Peternel, dann zwei im Hasbergischen und zwar zu MartenZ- ! dach der Matthäus Icllerschitsch und zu Zirknitz der „Hausche" ! Mik8e, wie wir aus einem Berichte des Krcishauptmanns von ! Innerkrain, Pompejo Frcih. v. Vrigido, entnehmen. ! Die Architectcn unserer meist dem Anfange des 18. ! Jahrhunderts angehorigen öffentlichen Gebäude und Kirchen > waren meist Italiener. Die Tomkirche ist nach dem Plane des Jesuiten Andreas Put eis, vul^o Pozzo, vom Venetianer ! Franz VombasiuZ, dem Mailänder Peter I anni und von ! zwei krainischen Maurermeistern aufgeführt. Die Deutschordcns- < tirche baute (1714) der Venctianer Tomenico Nossi, das ! Theater 1765, also gerade vor einem Jahrhundert, der stän- ^ dische Baumeister Präger. Der Tiroler Gfal, Mitglied der k. k. Academie der bildenden Künste, Architect und Historien- ! maler in Wien, arbeitete den großen Plafond, Lourtinen und Decorationen in diesem Theater. — Durch schöne Bauart, meist im italienischen Styl, zeichnete sich manches Lustschloß der krainischen Adeligen aus, welche auf ihren Reisen in fremden Ländern, besonders Italien, ihren Geschmack gebildet hatten. So wild uns Schloß Ainüd in Unterkraiu geschildert. Zu ebener Erde eine 8a1k tsi'i'6iia, deren Decke von weißer Stuccaturarbeit mit 3 großen Kronleuchtern, Fußboden von Marmor schwarz und weiß geschachtet: in der Mitte ein Kamin von schwarzem Marmor; rechts seitwärts in einer Nische ein Delphin, links gegenüber cin geflügeltes Pferd aus Stein gehanen, gaben als Springbrunnen Wasser. Die prachtlicbenden Sitticher Acbte, welche das Schloß Klingenfels in Unterkram angetauft hatten, verschönerten es durch Gallerten mit Marmorsäulen und eine prächtige Fa^ade. Ober dem Thor zeigten sich die Wappen der Stifte Lüttich, Hildesheim, Köln, Münster, Freising, ! Etablo, Malmcdy, Pfalz, Wcstpfahlcn, Engern, Arnsberg, Bouillon; in der Mitte das herzoglich baierische Wappen, oberhalb das Wappen des Stiftes Sittich und der Familie Gallen- i fels, welcher der Abt Anton angehörte. Zu dem Aufsähe: Vodnik und Prc^ern in diesen Maltern Nr. 5, S. 19. Wir haben in diesem Aufsatze die Üdslioa, als eine „hauptsächlich von (?op gegründete" Gedichtsammlung erwähnt. Herausgegeben ist dieselbe allerdings von Herrn M. Käst elitz, gegenwärtigen k. k. Bibliothekar. Hicmit wäre also jeder Mißdeutung obiger Stelle begegnet. Allein Herr Kasteliz theilt uns, entgegen unserer Quelle (?i'08to8l2V Nilko: Slo-venische Literaturzuständc. ,,(^i'M0iik" III. Jahrg. 1840, Nr. 54) weiters mit, es sei nicht richtig, daß die erste Anregung zu obiger Sammlung von öop ausgegangen. Herr Kasteliz verspricht uns über diesen Punct nächstens genauere Mittheilungen, welchen wir umsomehr mit Vergnügen entgegensehen , da Herr Kasteliz im vertrautesten Verkehre mit allen litcrarischen Koryphäen jener interessanten Epoche der dreißiger Jahre stand. Napsleon I. und Aaydn. An dem Tage, als Napoleon an der Spitze seines HecreZ seinen Einzug in Wien hielt, sah der berühmte Componist Haydn diesem Schauspiele, das sein patriotisches Herz tief betrübte, vom Fenster aus zu. Nach einiger Zeit wurde an seiner Thür geklopft, so daß er aus seinem Eimuliren erwachte; er öffnete ' und sah mit innerer Angst einen französischen Offizier eintreten, der ihn fragte, ob er mit Josef Haydn spreche. „Dcr bin ich," antwortete der Meister, „aber worin kann ich Hhren. Kaiser beleidigt haben, und was bedeutet dieser in dem jetzigen Augenblicke sehr beunruhigende Besuch?" — „Fürchten Sie nichts," entgegnete dcr Offizier, „der Kaiser ist weit entfernt, sich über Sie zu beklagen; ich habe im Gegentheil Befehl, eine ! Wache vor die Thür eines, Künstlers zu stellen, dessen Genie der Kaiser bewundert, und speciell dafür zu sorgen, daß Ihre Person und Wohnung in jeder Hinsicht geachtet bleibe." Die Schildwache befand sich wirklich regelmäßig vor der Thür des ^ Hauses, das Haydn bewohnte. ^ Giftige Thiere in Menco. Es gibt in Mexico eine Menge der giftigsten Reptilien, gegen deren Biß kein Mittel hilft. Außer der Klapperschlange finden wir die Coralillo, eine korallcnfarbige Viper mit schwarzem Kopf, die gestreifte Chicaclina, den Vinagrillo, ein Thier wie eine Grille, das einen starken Essiggeruch ausströmt. Er ist schön orangenfarbig und macht, wenn er über die Haut hinwegläuft, keinc Schmerzen, läßt aber einen langen Streif von tödtlichcm Gift zurück. Der Biß dcr eidechfcnartigen Salamang-nesa ist tödtlich, der giftige Eslaboncilla stirbt vor Wuth, wenn er. sich auf Jemand wirft und am Beißen verhindert wird. Ferner findet sich eine schöne schwarze und rothe Spinne, Chin- ! clagnili genannt, deren Stich durch all« Knochen Schmerzen macht, die Cacampulgaspinne und die Tarantel, ein abscheulich aussehendes, weiches, fettes, mit dunklen Haaren bedecktes Thier. Der grsßte Daum. Brasilianische Blätter berichten von der Entdeckung eines neuen Vaumriesen, der Alles übertrifft, was bis jetzt in dieser Beziehung bekannt war. Der Entdecker, cin deutscher Naturforscher, fand ihn an den Ufern des Nio Vranco, eines Seiien-flusses des Amazoncnftromcs. Der Nicsenbaum an seinen Ufern gehört zur Familie der Bombacecn und seine Dimensionen übertreffen jene des africcmischen Baobab. Seine Zweige bilden eine Krone, unter welcher zehntausend Menschen Platz finden. Nach den Erzählungen der Indianer nistet ein Riesenvogcl, der B Toujoujou, in seinem Wipfel, hoch genug, um vor den Pfeilen der Wilden sicher zu sein. Dieser Baum kommt in der Provinz Alto-Amazonas an den Ufern der Flüsse sehr häusig vor, und die Eingeboinen nennen ihn Souina. Verantwortlicher Redacteur I. v. Kleinmayr. — Druck und Bering von Ign. v. Kleinmstyr s5 F. Bamberg in Laibach.