poštnina v ckrLavi 8118 pav8slirans. ttr. 27. Erscheint am t., 10. und 20. eines jeden Monates. 2. (17.)Wahrg. Bezugspreise: für Jugoslawien: ganzjährig 30 X, halbjährig 15 X. für Österreich: ganzjährig 52 X, halbjährig 26 X. für Amerika: 2 50 Doll. — Einzelne Nummern 1 X. Ein Wort über unser Straßenwesen. Der Krieg ist ein Vernichter. Auch das Straßen- wesen hat seine zerstörende Gewalt kennen gelernt und überall, im Jnlande wie im Auslande, hört man jetzt Klagen über den schlechten, mitunter geradezu trostlosen Zustand der Straßen. Diese Klagen sind an sich durchaus berechtigt, nur sind sie vielfach an die unrichtige Adresse gerichtet, indem, wie z. B. auch bei uns in Gottschee, der Straßenbezirksaus¬ schuß oder einzelne Funktionäre beschuldig! und für Mängel verantwortlich gemacht werden, welche einzig und allein durch die abnormalen Verhältnisse, durch eine höhere Gewalt, nämlich durch den Krieg und seine Folgen, verursacht worden sind. Der Straßenbezirksausschuß von Gottschee hat im ganzen 153 50 Kilometer Straße (Landes¬ straßen) zu erhalten. Hiefür wurden in der Friedens¬ zeit jährlich 4590 oder rund 5000 Kubikmeter Schotter verwendet zum Preise von durchschnittlich 2 Kronen per Kubikmeter. Die Zufuhr kostete durch¬ schnittlich Kl 60 pro Kubikmeter. Früher konnte der Straßenbezirksausschuß mit einer Straßen¬ umlage von 25 Prozent das Auslangen finden nicht nur für die Erhaltung der Straßen, sondern auch für die allmähliche Abzahlung der Schulden. Und wie steht es heute? Während des langen Krieges konnte mangels an Arbeitskräften nur ganz wenig Schotter erzeugt werden und für die Zufuhr desselben fehlten die Zugtiere. Von der Schottererzeugung und Schotterzufuhr ist aber die gute Erhaltung der Straßen in erster Linie ab¬ hängig. Weil da und dort noch alter Schotter vorhanden war und die weniger in Anspruch ge¬ nommenen und daher auch gegenwärtig noch in einem besseren Zustande befindlichen Straßen- strccken einer ausgiebigeren Beschotterung nicht so bedürftig sind, hat der Straßenbezirksausschuß mit Rücksicht auf seine mit der unheimlichen Steige- rung der Schotterpreise und der Kosten für die Zufuhr erwachsene schwierige Lage in seinem Vor¬ anschläge die Erzeugung des Schotters auf 1170 Kubikmeter (gegen früher rund 5000 Kubikmeter) eingeschränkt und es wurden pro 1920 für Schotter und Zufuhr 30 K pro Kubikmeter in den Vor¬ anschlag eingesetzt. Es war das ein Preis, mit dem man im Jahre 1919 noch auskommen konnte. Selbstverständlich hätten diese 1170 Kubikmeter Schotter nur für das unentbehrlichste Bedürfnis ausgereicht, nämlich zur Ausbesserung besonders schadhaft gewordener Straßenstrecken. Statt der präliminierten 1170 Kubikmeter Schotter wurden jedoch tatsächlich Heuer nur 58 Kubikmeter auf¬ gebracht, weil für die Schottererzeugung und Zufuhr zu Halbwegs erschwinglichen Preisen sozusagen niemand zu haben war und ganz exorbitante Preise verlangt wurden. Selbst die Beschaffung von nur 58 Kubikmetern Schotter ist nur dadurch ermöglicht worden, daß der Straßenausschuß für Schotter und Zufuhr 70 Kronen pro Kubikmeter zahlte. In der Umgebung der Stadt Gottschee ist (außer in Grafenfeld) gegenwärtig Schotter samt Zufuhr nur zum Preise von 70 Kronen (jetzt werden sogar schon 100 K und darüber verlangt) erhältlich und gerade da ist das Schotterbedürfnis das größte, weil die zur Eisenbahnstation Gottschce führenden Straßenstrecken den stärksten Verkehr aufwcisen. Mit Rücksicht auf die erschöpfte Steuerkrast der Bevölkerung ist der Bezirksstraßenausschuß Gottschee, 1. Oktober 1920. bisher über eine 25prozentige Siraßenumlage nicht hinausgegangen. Nachdem die Steuervor¬ schreibung im Gerichts-(Straßen-)Bezirke Gottschee im ganzen 103.561 Kronen (Staatssteuer) im Jahr ausmacht, wirft eine 25°/o ige Straßen¬ umlage den Jahresbetrag von 26.083 K ab, welche für die Erhaltung der Straßen und die Deckung sämtlicher Auslagen zur Verfügung stehen. Hiezu kommt noch der Landesbeitrag von 44.700 K. Da der Schotter samt Zufuhr mindestens auf 70 K pro Kubikmeter kommt, so würde für die Be¬ schaffung von 5000 Kubikmeter Schotter ein Be¬ trag von 321.300 K erforderlich sein, was eine Straßenumlage von 310 Prozent zur Folge hätte. Nun kommen aber hiezu noch die Löhne der Straßeneinräumer (früher 15.150 K, gegenwärtig 40-620 K), die Auslagen für die Straßenskarpen, Durchlässe, Brücken, Geländer und andere Schutz¬ werke usw., so daß das Straßenpräliminare im Erfordernisse auf die ungeheuere und ganz und gar unerschwingliche Somme von 424.600 K pro Jahr anwachsen würde, was eine Straßen¬ umlage von 410 Prozent erfordern würde. Rechnet man noch die übrigen Umlagen (Gemeindeum¬ lagen usw.) hiezu, die in der Stadtgemeinde Gott¬ schee dermalen (nach Abrechnung der bisherigen 25o/g igen Straßenumlage) 251 Prozent betragen, so würde demnach die Gesamtbelastung der Steuer¬ träger durch sämtliche Umlagen 410-^-251 — 661 Prozent betragen, oder mit anderen Worten: ein Steuerträger, der z. B. 1000 K Staatssteuer zu zahlen hat, müßte an Umlagen überdies noch 6610 Kronen entrichten, wovon der Großteil auf die Straßenbezirksumlage entfiele. -Das sind Ziffern, deren Höhe allein schon ihre Unmöglichkeit be¬ weisen. Es geht doch nicht an, daß die Straße wie ein böser Moloch alles verschlänge und unser wirtschaftliches Leben sozusagen erwürgte. Irgend ein Ausweg und eine Abhilfe in dieser äußerst schwierigen Lage mußte aber nun doch gesucht werden. Der Straßenbezirksausschuß richtete demnach vor mehreren Monaten eine Eingabe an die Landesregierung, in welcher die gegenwärtigen großen Schwierigkeiten eingehend dargestellt wurden. Daraufhin ersloß unterm 3. September l. I. ein Bescheid des Kommissariates für öffentliche Arbeiten der Landesregierung, der in deutscher Uebersetzung lautet: „An den Straßenbezirksausschuß in Gottschee. Die Straßen des dortigen Bezirkes sind infolge der bestehenden abnormalen Verhältnisse, insbe- sonders aber infolge der außerordentlichen Be- nützung durch die dortigen Industriellen und Groß- Händler sHolzhändler usw.j in sehr schlechtem Zu¬ stande. Da es dem Straßenbezirksausschusse im Hinblicke auf seinen mißlichen finanziellen Stand und die ihm zur Verfügung stehenden eigenen Mittel nicht möglich ist, die Straßenzüge wieder in guten Stand zu setzen, beabsichtigt die königl. Landesregierung für Slowenien, Kommissariat für öffentliche Arbeiten, im Grunde des Z 22 des Gesetzes vom 21. Februar 1912, R. G. Bl. Nr. 12 ex 1913, Personen, welche die Straße über das Maß benützen, zu besonderen Beiträgen für die Herstellung und Erhaltung der Straßen heran¬ zuziehen. Der Straßenbezirksausschuß möge bis 18. September d. I. anher berichten, welche. Unter¬ nehmungen, Großhändler usw. die Straßenzüge Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichte sind zu senden an die Schriftleitung. — Postsp.-Nr. 10.975. Anzeigen-Aufnahme u. -Berechnung in der Buchdruckerei. des dortigen Bezirkes, u. zw. welche Straßen und in welcher Menge der Lastfuhren, außerordentlich benützen. Wegen Erhalt authentischer diesbezüglicher Daten hat sich der Straßenbezirksausschuß an die Bahnstationsämter des dortigen Bezirkes zu wenden." Der Gedanke ist gewiß richtig: Wer die Straße in außerordentlicher Weise in Anspruch nimmt und von ihr besonderen geschäftlichen Vorteil zieht, soll gerechterweise auch zu erhöhter Beitragsleistung herangezogen werden. Ob aber das Straßen¬ problem durch diese Maßnahme gründlich und auf die Dauer wird gelöst werden können, wird erst die Erfahrung lehren. Man kann sich der Befürchtung nicht erwehren, daß vielleicht wieder eine Zeit kommen wird, wo man zur Einführung von Straßenmauten oder Naturalleistungen, wie sie in früheren Jahrzehnten für die Straße be¬ standen (Robottleistungen der einzelnen Ortschaften, bezw. Besitzer für die Erhaltung der Straßen) wird greifen müssen. Das wäre sicherlich ein sehr bedauerlicher Rückschritt, den gewiß nur die äußerste Not erzwingen könnte. Aus Stadt und Land. Gotischer. (Vomdeutschösterreichischen Staatseisenbahndienste.) Definitiv über¬ nommen und ernannt wurden die Herren: Alois Hutter, Stationsmeister in Nedl-Zipf, zum " Staatsbahnadjunkten; Josef K r o b a th, Stations¬ meister in Vöcklabruck, zum Staatsbahnadjunkten; Anton Hutter, Lokomotivführer in Wels, zum Staatsbahnassistenten; Josef König, Kondukteur in Linz, zum Oberkondukteur; Johann Agnitsch, Stationsmeister in Eggenberg, zum Staatsbahn- asststenten; Johann Oitzinger, Stationsaufseher in Bad Aussee, zum Unterbeamten; Alois T'urk, Aushilfsstationsmeister in Seiz, zum Unterbeam¬ ten; Wilhelm Kikel in Vöcklabruck als Tele¬ graphist. — (Vom deutsch!) st erreichischenSteu- erdienste.) Herr Josef Ja klitsch, Kanzlei- oberosfiziant, wurde zum Kanzleiosfizial der Be¬ zirkssteuerbehörde in Vöcklabruck ernannt. — (Trauung.) Am 27. September wurde 1 in der hiesigen Stadtpfarrkirche Herr Herbert Hönigmann, honor. Tierarzt im königlichen Militärpferdespital in Laibach, mit Fräulein Marie Perz, Tochter des RealitSIenbesttzers Herrn Matthias Perz in Mooswald 4, getraut. Trauzeugen waren die Herren stud. med. Alfons Hönigmann und Johann Hönigmann, Kaufmann in Cilli. Unseren herzlichsten Glückwunsch! (Todesfall.) Am 28. September starb hier nach kurzem Leiden, versehen mit den heil. Sterbe- sakramenten, Frau Josefine Verderber geb. Hönigmann (Gruber), Gattin des Privatbeamten Herrn Alois Verderber, im 33. Lebensjahre. Sie ruhe in Frieden. — (Wahlberechtigte in der Stadt¬ gemeinde Gottschee.) Nach amtlicher Fest¬ stellung sind in der Stadtgemeinde Gottschee 713 Wähler sür die Konstituante. Die Wahlen finden bekanntlich am 28. November statt. — (Entwendete Dollars.) Es wird uns mitgeteilt, daß aus Briefen aus Amerika nach Gottschee schon wiederholt beigeschlossene Dollar¬ noten entwendet worden sind. Die Briefe langten hier ohne Dollarnoten an, welch letztere bereits Seite 76. Gottscheer Zeitung — Nr. 27. Jahrgang II. drüben herausgenommen worden waren. Es emp¬ fiehlt sich also nicht, Briefsendungen Dollarnoten beizuschließen. — (Postpaketverkehr.) Das Postmi-. nisterium hat alle Postämter ermächtigt, Post¬ pakete bis 20 kg Gewicht und 1000 Dinar Wert zur Beförderung zu übernehmen. Bisher nahmen nur einige Ämter solche Pakete an, die meisten aber nur solche bis 5 k^. ' — (Ende der Sommerzeit.) Nach der betreffenden Ministerialverordnung ist mit dem gestrigen Tage (30. September) die Sommerzeit zu Ende und ist nunmehr wieder die Rückkehr zur alten Zeit erfolgt. Die Uhren wurden um eine Stunde zurückgerückt. — (Die Haftung der Bahn für Bahn¬ frachten.) Mit 15. August l. I. übernahm die Bahn die Haftung für verlorene oder beschädigte Sendungen. Diese Haftung beginnt mit dem Mo¬ mente, in dem ihr in der Aufgabestation die Sen¬ dung übergeben wurde, und dauert, bis dieselbe in der Bestimmungsstation dem Empfänger aus¬ gefolgt wurde. Es ist daher nicht mehr notwendig, daß die Eigentümer der Sendungen ihre Ware selbst begleiten oder begleiten lassen, und wird daher das Mitreisen in den Waggons, in denen sich die Waren befinden, nicht mehr gestattet werden. Die Frachtwaggvns müssen geschlossen und plombiert werden und die Eisenbahnbeamten haben die Frachtbriefe bei jeder Übergabe mit¬ zuunterschreiben, damit im Beschädigungsfalle die Verantwortlichkeit festgestellt werden kann. — (Die Bubonenpest in Fiume.) In Fiume sind am 17. September vier Fälle von Bubonenpest festgestellt worden. Reisende, die nach Fiume wollen, müssen eine besondere Bewilligung des dortigen Militärkommandos haben. Aus der Stadt darf niemand heraus. — (Gefälschte Tausenddinar-Bank¬ noten.) Weil man gefälschte Tausenddinar-Bank¬ noten entdeckt hat, werden diese Banknoten in Marburg nur gegen Revers angenommen. — (Gefälschte 20-Dinarnoten)"sind im Umlaufe. Die treffendsten Kennzeichen der Falsifikate sind folgende: Im allgemeinen sind die Falsifikate lichter als die echten Banknoten. Ihre Grundfarbe ist orange, während die Grund¬ farbe der echten Banknoten rosa ist. Man ist zuerst einer Fälscherbande in Veldes auf die Spur gekommen. Nun hat man auch ein zweites Bank¬ notenfälschernest in Vugrovac bei Agram entdeckt. Die Fälscher wurden alle verhaftet. Sie hatten 18.000 Banknoten zu 80 K erzeugt. Hievon sind 15.200 Stück in die Hände der Polizei geraten. Es heißt, daß die 20-Dinarnoten wegen der vielen Fälschungen außer Verkehr gesetzt werden. — (Eine Wollweberei in Slowe¬ nien.) Slowenische kapitalistische Kreise haben die Absicht, eine Wollweberei mit 250 Webstühlen zu errichten. Das zu investierende Kapital wird auf 180 Millionen Kronen beziffert. Die Weberei soll pro Jahr 1 Million Meter Stoffe erzeugen. Der Bedarf Jugoslawiens beträgt pro Jahr etwa 40 Millionen Meter. — (Z uck e r m o n o p ol.) Der Finanzausschuß in Belgrad hat einen Vorschlag des Finanzmini¬ sters über die neue Zuckersteuer angenommen. Der Staat wird den Zucker als Monopol über¬ nehmen und im ganzen Staate in ähnlicher Weise verkaufen wie jetzt den Tabak. Der Bedarf an Zucker macht in Jugoslawien jährlich 8000 Waggon auS; im Staate selbst werden in 14 Fabriken 5000 Waggon Zucker erzeugt. Der Staat wird von diesen Fabriken den Zucker um 7 Dinar (28 K) für das Kilogramm kaufen, den Rest aber im Auslande. Der Monopolpreis des Zuckers soll sodann 11 Dinqr betragen. Niemand wird den Zucker teurer verkaufen dürfen. Auf diese Weise wird die Bevölkerung den Zucker billiger bekommen als jetzt, der Staat aber wird hievon eine Einnahme oön 160 Millionen Dinar haben. — So die amtliche Darstellung. In Wirklich¬ keit wird das Monopol zweifellos eine Verteuerung des Zuckers zur Folge haben. — (Kriegsanleihe.) Vom liquid. Kriegs¬ ministerium in Wien wird amtlich verlautbart: Sämtliche seinerzeit bei der Armee im Felde mit der Entgegennahme von Kriegsanleihezeichnungen betrauten Personen des ehemaligen k. u. k. Heeres und der beiden Landwehren wollen unter Be¬ rufung auf A. I. F. Nr. 188 22/1919 ihre der¬ zeitige Adresse oder Einteilung, dann jene Stelle, bei welcher sie seinerzeit die Kriegsanleihegeschäste besorgten, dem liquid. Kriegsministerium, Abt. für Liquid. A. i. F., Wien II, Karmeliterplatz 1, be¬ kanntgeben. — (Die 20prozentigen Abzüge), welche gelegentlich der Markierung der Banknoten zurück¬ behalten wurden und für welche provisorische Be¬ stätigungen ausgefolgt wurden, gelangen nunmehr zur Einlösung, bezw. zur Kapitalisierung, in¬ dem die dafür ausgegebenen Bons im Sinne des Z 22 des Finanzgesetzes in ständige Staats¬ schuldscheine umgewandelt werden, welche mit ein Prozent verzinst werden, und zwar in jenem Falle, wo diese Bons den Betrag von 1000 X übersteigen. In allen übrigen Fällen werden die Bons in barem Gelde eingelöst. — (J n v a l i d e n v e r s o r g u ng.) Das Mini¬ sterium für soziale Fürsorge hat eine Verordnung, betreffend die Invaliden und Familien nach ge¬ fallenen Soldaten, herausgegeben, welche die neuen Pensionen und Versorgungsgebühren, bezw. Zulagen und anderen staatlichen Aushilfen für die erwähnten Personen festsetzt. Die erforder¬ lichen Kredite hiefür sind bereits sichergestellt, so daß mit der Anweisung der Beträge in kurzer Zeit wird begonnen werden können. Zu diesem Zwecke benötigt das Kommissariat für soziale Fürsorge in Laibach die genaueste Verzeichnung aller jener Personen, die solche Ansprüche be¬ sitzen. Die Gemeindeämter können hierüber näheren Aufschluß geben. — (Das serbische Versammlungs¬ und Vereinsgesetz) wird für den ganzen Bereich unseres Staates in Geltung gesetzt. — (Volkszählung.) Zufolge Verfügung des Ministers für Sozialpolitik wird die Volkszäh¬ lung in unserem Staate nach dem Stande vom 31. Dezember 1920 auf den 1. Jänner 1921 vor¬ genommen werden. — (Behebung des Kleingeldmangels.) Der Finanzminister beschloß die Herausgabe von 10 und 25 Para-Kleingeld in Papier. — (Die neuen in Paris hergestellten Dinarnoten) haben den Aufdruck, mit dem der Kronenwert bezeichnet wird, nicht in roter, sondern in grüner Farbe. Witterdorf. (Trauung.) Am 18. September ist in Veldes Anna HoLevar aus Obrern 20 mit Cyrill Majcen getram worden. — (Gestorben) ist am 20. September die Häuslerin Gertrud Kump in Kerndorf 4 im Alter von 53 Jahren und am 25. September der 83- jährige Besitzer Johann Jonke in Obrern 3. Seinen Leiden erlegen ist auch im Spitale in Laibach der verunglückte Schüler Richard Wieder¬ wohl aus Mitterdorf. — (B i e n e nstöck e g e st o h len.) Dem pen¬ sionierten Eisenbahner Jamnik hat man Sonntag nachts aus der versperrten Hütte seine einzigen zwei mit Bienen und Honig vollbesetzten Stöcke gestohlen. Wöfel. (D i e L o d e n f a b r i k s- u n d S pin¬ nereim a sch ine) des ehemaligen Lodenfabrikan¬ ten Peter Neumann in Mösel ist vom Besitzer Anton KajfeL aus Gotlschee, der Haus, Grund und Fabriksmaschine vor drei Jahren um einige tausend Kronen im Lizitationswege erworben hatte, nun um 25.000 X an Herrn Josef Gramer in Reichenau verkauft worden. Gramer hat bei Tschermoschnitz eine Fabrik mit Wasserbetrieb ge¬ baut und die gekaufte Maschine am 10. September überführen lassen, um ehemöglichst mit der Loden¬ fabrikation zu beginnen. Wolle und Arbeiter hat er hinreichend und Abnehmer des heimischen Lodens wird er nicht erst zu suchen brauchen. Die hei- mische Industrie beginnt sich zu regen. Möge sie blühen und gedeihen zum Wohle des Gott- scheerlandes. — (Rückkehr aus russischer Gefan¬ genschaft.) Der Besitzer Ludwig Schemitsch aus Verdreng war gleich bei Kriegsbeginn ein¬ gerückt, kam dann in russische Gefangenschaft und schrieb zum letztenmale nach Hause am 4. Mai 1919 aus Taschkent, Russisch-Asien. Seit dieser Zeit kam kein Lebenszeichen mehr von ihm. Man hielt ihn bereits für tot, nachdem auch durch das Rote Kreuz keine Nachrichten ankamen. Und nun das freudige Ereignis! Am 7. September kam der Vermißte und Totgeglaubte wieder nach Hause. Das Weib hat wieder ihren Mann und die Kinder ihren Vater. Die Familie ist gerettet. — (Todesfall.) Vor kurzem starb hier Josef Jonke, der Bruder des Professors Peter Jonke, an Herzlähmung. Als Kriegssoldat zog kr sich eine Herzkrankheit und ein Öhrenleiden zu und konnte sich seit dieser Zeit nicht mehr erholen. Nun ist er der Herzkrankheit erlegen. Er hinter¬ läßt eine Witwe und ein einjähriges Kind, auf welche das Wohnhaus übergeht. Wien. (Todesfall.) Am 17. September starb hier nach langem, schwerem Leiden und Empfang der heil. Sterbesakramente Frau Emilie Heine geb. Jaksche, Gattin des Herrn Prof. Wilhelm Heine, der früher an der Fachschule in Gottschee bedienstet gewesen war. Die Verblichene stand im 43. Lebensjahre. Sie ruhe in Frieden. Verantmortlicber Schriftleiter C. Erker. — Herausgeber und Verleger Josef Evvich. Buchdruckerei Joses Bavlicek in Gattschee. Danksagung. Für die vielen Beweise inniger Anteil- nähme anläßlich des so plötzlichen und herben Verlustes unserer unvergeßlichen Gattin, guten Mutter, Tochter, Schwieger- tochter usw., der Frau Iosefine Verderber geb. Hönigmann sowie für die schönen Blumenspenden spre- chen wir auf diesem Wege unseren tief- empfundenen, innigsten Dank aus. Ale trauernde» Aamitien Akois Werderöer und Königmann. Gin alter Sparherd wird zu kaufen gesucht. Anbote an die Buchdruckerei. Suche für mein Restaurant „Sonne" in Klagenfurt, Bahnhof, stratze Nr. 9, drei anständige Gottscheermädchen, u. zw.: eine znr Aörichtnng als Köchin eine znr Aörichtnng als Kassierin und eine zur Aörichtnng als Stuöenmädchen. Lohn und sonstige Bedingungen nach Übereinkommen. Paul Hurit. 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Reservefond Stand Ende 1918.„ 699.456'99 Kypotheliar-Darlehen: zugezählt wurden . . . . „ 23.000'— rückgezahlt „ . . . . „ 156.644'71 Stand Ende August 1920 . „ 1,683.527'10 Wechsel-Darlehen: Stand Ende August 1920 . „ 260.470'— Zinsfuß: für Anlagen 3Vs°/o ohne Abzug der Rentenst., für Hypotheken 5"/o, für Darlehen an Gemeinden u. Rorpor. 4 V2O/0, für wechsel 6°/o. Gotlschee, am 31. August 1920. Die Direktion.