!MZl, im ersten Stocke. Belehrung. JAch t unwillig und crboßt, Blümlein auf der Haide! Weil um dich der Silphe topt. Weil du dessen Weide. Wozu solche falsche Scham? Laß ihn losen, scherzen, Ist es doch ein Thierchen zahm. Das dir buhlt am Herzen. Wie, wenn erst ein grauser Wurm Dir das Leben raubte, Oder Frost dich oder Sturm Meuchlerisch entlaubte? Daß sein Kosen dir mißfallt. Könnt' es dich gereuen; Blümlein, süß auf dieser Welt Lebt man nur zu Zweien. Ach, es kämen Winter, Frost, Drohten dir Verderbe», Wie, du könntest ohne Trost, Blümlein, einsam sterben? Laß darum die Tändelei Holde, dich nicht schmerzen — Glücklich, dem ein Wesen treu Ruht am »ollen Herzen, 'Narcis Matth^a!. Die Auersperge «nd Attemis (oder At­ tems.) — (?) Von Anton Iellouschek. or einiger Zeit erschien in deutschen Blät­tern eineParalelle, betreffend das Alter der beiden gräflichen Häuser Auersperg und Attemis , worin es unter Anderm also lautet: „I n un­fern Urkunden findet sich ein Adolf von Auersperg be­reits im Jahre 4060, während der erste Attems erst im Jahre 1086 nachzuweisen ist." Sechs und zwanzig Jahre später, — welch' ein Gewicht für so subtile Wege! — Da damit das Alter zweier der ältesten Dynastengeschlechter Illyriens, ja Oesterreichs haarscharf bestimmt werden will, so sei es uns erlaubt, zu prüfen, ob diese Bestimmung richtig, ob sie überhaupt mit voller Gewißheit möglich sei. Es sind die Grafen-Diplome der Auersperge und Attems, (in vr. Leupold's: „ Allgemeinen Adelsarchiven der österreichischen Monarchie," — und: „Schauplatz des landsässigen, niederösterreichischen Adels vom Herren- und Ritterstande,« vom k. k. Hofsecretär Franz Karl Wiß.­grill ) vorhanden, aus welchen man ersieht, daß sowohl die Auersperg«, als die Attemis oder Attems auf dem Reichstage zu Regensburg im September 1630 in den Reichsgrafenstand erhoben wurden. Das für Dietrich (Christophs Sohn) und für Johann Andreas (Her-bards VIII. Sohn) Freiherrn von Auersperg am 14. September 1630 diesfalls ausgefertigte Diplom lautet in der bezüglichen Stelle also: „ Wür Ferdinand der An­„dere »c. — Wie Unns dann bestendig vorgetragen, waß­»maßen anderer Zeiten zu geschweige«, noch im Ain tau­„ send und fünften Jahr zu Zeiten ?etzt mit dem Großrabbi­ 35 ner das Wort genommen hatte, und an dessen Stimme Ma ­ ria m schnell ihren Nachbar Benhanim erkannte. Eldad! sagte der Großrabbiner zu einem der Diener des Tempels, bringe den heiligen Pantoffel. Der Diener gehorchte und brachte dem Großrabbiner einen zusammengerollten, mit Bändern umwundenen Sei­ denstoff. Der Großrabbiner loste die Bänder, rollte den Stoff auseinander, zog einen seidenen, reich mit Gold und Per­ len gestickten Pantoffel heraus und bot ihn Messaoul mit den Worten an: Messaoul ziehe diesen Pantoffel auf deinem rechten Fuße an. Mein Sohn? — ich beschwöre dich, überlege es wohl, sagte Nathaniel, indem er seine Hand auf den Arm des jungen Israeliten legte. Ich'habe überlegt, mein Vater, mein Entschluß steht unveränderlich! Messaoul gab den Pantoffel auf seinen rechten Fuß. Witwe Lemuel, sprach hierauf der Großrabbiner, sich an Mar i am wendend, gehet zu eurem Schwager und ziehet ihm den Schuh mit eurer rechten Hand aus. Das arme Weib wollte gehorchen; sie machte einige Schritte, beugte sich nieder, aber ihre Schwäche, vermehrt durch die innere Aufregung, wurde sogroß, daß sie'gezwun­gen war, niederzuknieen — und daß ihre Hand, welche sie Messaouls Fuße genähert hatte, kraftlos zu Boden sank. Nathaniel , auf's tiefste durch diese stille Verzweif­lung gerührt, machte einen letzten Versuch auf seinen Sohn, dessen gebeugte Gestalt ebenfalls den heftigsten, innern Schmerz anzeigte. Messaoul, mein geliebter Sohn! sprach er, Mariam war ein treues, keusches Weib, ich liebe sie, wie meine eigene Tochter; was hat sie gethan? sage es! — schaue hin auf sie und habe Mitleid mit ihr! I n der That schien Maria m nur das Ende der Ce­remonie abzuwarten, um ihren Geist aufzugeben. Densterbenden Blick Mariam s und das thränennasse, flehende Auge seines Vaters vermeidend, rief Messaoul mit der letzten Kraft der Entsagung: Vollendet die Ceremonie! Gott Israels! schrie Nathaniel , seine zitternden Hände zum Himmel emporstreckend, ich muß unwissend ge­gegen dich gesündiget haben, da ich heute meinen Sohn taub gegen mein Flehen und im empörenden Widerspruche gegen die Anordnungen deines heiligen Gesetzes finde! Aber ich bin Vater ! fügte er mit starker und strenger Stimme bei, ich habe das Recht, zu befehlen — und ich befehle es! Beruhiget euch, mein geliebter Vater, unterbrach ihn Maria m mit ihrer sanften, hinsterbenden Stimme; beruhiget euch! — Wenn Messaoul euch nicht gehorcht, wenn er, sonst so edel, jetzt grausam mein und euer Herz bricht, so muß er wohl sehr starke Beweggründe dazu haben. — Er soll sie sagen, diese Beweggründe! rief lebhaft Nathaniel.. Mariam, ich bin verpflichtet, dir beizustehen als der Tochter meines besten Freundes, als der, die meine eigene Tochter geworden und die Messaoul auf's schänd­lichste beschimpft. Wenn du einen Bruder, einen Vater oder einen Verwandten hättest, sie würden deiner beleidigten Ehre und deiner Schwäche zu Hilfe kommen; allein du hast Niemand, als mich, armes Kind, — ich muß dir Alles sein — und, wenn Messaoul nicht augenblicklich seinen schändlichen Entschluß zurücknimmt, so soll mein Fluch Haltet ein! sprach Mariam , haltet ein, mein Vater! Messaoul glaubt mich schuldig — aber ich schwöre hier vor dem Angesichte Gottes, der mich sieht, mich hört und richtet, ich bin schuldlos! — Ein lautes Lachen erscholl o. Anekdoten I n München klagte eine Frau ihren Mann des «ersuchten Todtschlages an, indem er ihr Hufelands »Kunst, das mensch­liche Leben zu verlängern« an den Kopf geworfen habe. Der 1 Au« der Zeitschrift »Pannoni«,«­ 3« Mann vertheidigte sich damit, daß seine Frau ihn vorher n»t dem Buche: »Elise, das Weib, wie es sein soll,« auf ähnliche Art regalirt habe. Der Richter wußte nichts Besseres, als den beiden Eheleuten Knigge' s »Umgang mit Menschen« zu empfehlen. Als in einer Gesellschaft eines Zahnarztes lobend erwähnt wurde, bemerkte eine junge, reiche Dame: »Ich kann in dieses Lob nicht einstimmen, denn ich habe ihm mein halbes Vermögen für das Ausziehen eines Zahnes angeboten, und er wagtesich nicht daran. »Und welcher Zahn wäre dies?« fragte Jemand aus der Gesellschaft. »Der Zahn der Zeit,« erwiederte die Dame. Ein Schüler, der einen dummen Streich gemacht hatte, wurde von dem erzürnten Lehrer gefragt, was er als Strafe wähle — drei Tage Carcer oder seine Verachtung? — »Ich werde um Ihre Verachtung gehorsamst bitten« erwiederte der Knabe mit größter Ruhe. Näthsel. Oft bin ich des Menschen einziges Wissen, Gor Mancher gibt sich mit mir nur ab; Mich zu verbreiten sind Viele beflissen. Doch kömmt man mit mir »n den Bettelstab. Wer nur an mich denkt, hat Manches «erbrochen; Mich Hirt auch der Taube vernehmlich geh'n; Der Mumme selbst hat mich ausgesprochen Und der Blinde stets mich deutlich geseh'n. Man erhält mich jederzeit ohne Geld, Und älter bin ich, »ls die ganze Welt. K. Feuilleton des Mannigfaltigen. (Di e Fliege.) Wenn man die Fliegenaugen unter dem Vergrößerungsglase betrachtet, so zeigt sich, daß solche zu den vielfachen gehören. Sie bestehen aus zwei Halbkugeln, deren runde Oberstäche in lauter regelmäßige Sechsecke avgetheUt ist. I n der Mitte eines jeden ist eine Pupille. Jedes Sechseck ,st also ein Auge. Da nun die Fliege in jeder Halbkugel 4000 sol­cher Sechsecke hat, so besitzt sie 8000 Augen! — (Fallimente.) I m Jahre 1843 haben in Paris 737 Falli­mente im Betrage von mehr als 30,000-000 Franks Statt ge­funden. (Interessante Denkmäler.) Das alte, mehrhundertjäh. rige Kreuz und der Adler des Wiener St . Stephansthurmes wur­den unlängst zu Wien im bürgerlichen Zeughause aufgestellt, und werden da als Denkmäler an die rcichbewegte Geschichte der Kai­serstadt verbleiben. (Die Kettenbrücke in Pesth) wird im Ganzen 1279 Fuß lang sein und der mittlere und Hauptbogen. 685 Fuß zwischen den beiden Kettenauflagen messen. Der ganze Bau wird etwa 5,000.000 Gulden verzehren. (Spekulation. ) Einige italienische Gauner von Kaufleuten machten dem Bei von Tunis weiß, der Herzog von Aumale würde ihn besuchen. Er kaufte schnell für 350-000 Franks Lurus­qegenstände zur Ausschmückung seiner Lokalitäten, um den Prin­zen würdig zu empfangen. Der Prinz kam nicht; aber den italie­nischen Spekulanten war geholfen! — (Gemälde-Versteigerung.) Die weltberühmte Gemäldc-Gallerie des Kardinals Fesch, Oheims des Kaisers Napoleon , die reichste jetzt eristirende, wird bestimmt im nächsten März zu Rom veräußert werden. (Militärisches. ) Die längsten militärischen Dienstjahre, die je auf der Erde vorkamen, dürfte wohl der portugiesische gemeine Soldat Jose Riveir a zählen, der zu Setubal in Por­tugal lebt, 1739 geboren wurde und 1753 ins Militär getreten ist. Er hat also 104 Lebens- und 90 Dienstjahre, versieht aber noch immer, und zwar rüstig, seinen Dienst. (Gin spekulativer Amerikaner)""^ die Kraft des auf der Eisenbahn dahinbrausenden Wagcnzuges für sich nutzbar ge­macht. Er nimmt auf den Stationen der Bahn frische Milch ein. Diese Milch wird in große Fässer gefüllt, in denen sich Schaufel­räder befinden, die aber durch einen Mechanismus mit dem Eisen­bahnwagen, auf welchem die Fässer liegen, in Verbindung stehen und durch die Kraft, welche den Wagen treibt, ebenfalls, umgetrie­ben werden. Dadurch erreicht der Mann seinen Zweck. Frische Milch nimmt er unterwegs auf der Bahn ein, und mit — fri ­scher Butter kommt er in der Stadt an. (Berichtigung.) Mehrere Journale, wie: »Ost und West« und einige Wiener Blätter berichten von einem Unglücke auf dem See bei Klagenfurt, wo am 30. Dezember v. I . drei, junge Personen, ein Herr und zwei Damen aus dem höhern Adel Klagenfurts, auf dem Eise beim Schlittschuhfahren durch den Sturz in eine der großen Oeffnungcn verunglückt sein sollen. Diese Nachrichten aus der Ferne wurden sowohl in Klagenfurt als hier in Laibach, wo man von der ganzen Sache nichts weiß, mit Er­staunen gelesen, bis sich jetzt aus einem so eben von Klagenfurt erhaltenen Briefe herausstellt, daß die besagte Unglücksgeschichte nichts, als die Erfindung eines bekannten Spaßvogels und Auf­schneiders sei, der sie hierorts einem nach Wien reisenden Fremden aufband, worauf sie dann in öffentliche Blätter überging. Die Redaktion. Korrespondenz. Wien »m 23, Jänner >84i. Geehrtester Herr Redakteur! T>, Sie sich bei Ihrer Anwesenheit in Wien gegen mich dahin geäußert haben, daß Ihnen Tagesncuigkeiten aus dem bewegten Leben unserer großen Residenz für Ihr geschätztes Blatt besonder« willkommen wären: so will ich Ihnen, ohne gerade Ihr Correspondcnt sei« (da Sie, wie ich höre, sich be« reits um einen stabilen Berichterstatter aus Wien umgesehen), zuweilen einige derselben ohne weitere« Interesse liefer«, als daß es mich freuen soll, wenn sie eine gute Aufnahme finden: Vor nicht langer Zeit ging in der Vorstadt Landstraße eine« Abend«, ge­rade zu der Zeit, wo das Gewühl von Menschen in den Straßen gm lebhaf­testen zu sein pflegt, ein nett gekleideter Herr an einem Kausmannsgewölbe vorüber. Plötzlich klingelt eine Scheibe de« Auslogckassens zertrümmert auf's Trottoir. Ein Kommis springt aus der Gewölbthür hervor und »erlangt von dem Herrn mit großem Ungestüm die Bezahlung der Scheibe. Der Herr schimpft und flucht, daß man das Geld von ihm nicht höflicher verlange, gehl unter lautem Schmähen und Poltern mit dem Kommis hinein, zieht die Brief» tasch«, und wirft eine Banknote von 50 — Einige wollen wissen, von lOO fi. — «uf den Tisch, schimpft aber, immer und thut entsetzlich vornehm. Verle­gen nimmt der Kommis die Banknote und gibt ihm das Geld darauf herou«. Der Herr streicht den Nest ein, geht fort und schlägt unter fortwährendem Brummen die Gew'olbthüre hinter sich zu. Die sämmtlichen Kommis — froh, seiner los zu sein, betrachten nun hie Banknote genauer und — ei» neues Gaunerstückchen — sie war falsch! — Doch Lustige« wechsele mit Traurigem ab; Der Portier bei der k. t. Post, der mit seiner Frau in beständigem Krieg und Unfrieden lebte, hat mit einem großen Hammer sich selbst erschlagen wollen. Qbwohl sehr schwer verwundet, wird derselbe, wie man glaubt, doch noch zu retten sein. Ein Gleiche« «er» suchte er an seinem Licblingshunde, der ihm auf der Welt »m liebsten war, und — sonderbar — auch dieser ist nicht todt und wird aufkommen. Anfang« war. der Verdacht gleich auf sein Weib gefallen, welches auch eingezogen wurde, jetzt aber bereit« vom Verdachte gereinigt «uf freiem Fuße sich befin­den soll., Ferner hat ein Urlauber seine Schwiegermutter au« Habgier er­schlagen und beraubt. Sie war eine Hausmeisterin in der Preßgassc. De« Morders ist man bereits habhaft geworden. Diesen zwei traurigen Vorfallen folge noch ein dritter, ähnlicher: Vor Kurzem fuhr ein Wagen, wie sie die kleine- Stadtpost hat, über den Stephansplay vor da« Postgebäude. Die Vorübergehenden wunderten sich, daß der Kutscher so starr vor sich hinsehe und, »m Posthouse angelangt, nicht stille stehe. Sie eilte« zum Wagen und fanden den Kutscher, vom Schlage berührt und die Zügel noch krampfhaft in der Hand haltend — todt auf seinem Bocke sitzen. Zum Schlüsse noch die Erwähnung einer traurigen Funktion. Es ist das Leichenbegängnis Sr. Durchlaucht, des Herrn Rudolph Fürsten zu Collo« redo>M ausseid, ersten Obcrsthofmeisters Sr. Majestät des Kaisers, ,c. ic.lc. Der Fürst starb »m 28. Dezember v. I . Am 3l. Dezember gegen zwei Uhr Nachmittags versammelten sich in der Pfarrkirche zu unserer lieben Frau bei den Schotten die vier Hofstäbe, als: Der Obersthofmcistcr-, Qberstkämmerer«, Obersthofmarschall- und Oberststallmeisteistab nebst den dazu gehörigen Aemtern, ferner die k. k. Arciercn »Leibgarde, die k. ungarische und die k. lombardisch« vcnetianische »deliche Leibgarde, mehrere Präsidenten der Hofstellcn, mehrere Staats- und Conferenz» und geheime Räthe, k. k. Kämmerer lc. Der Leich» n»m des hohen Verblichenen wurde um 2 Uhr in Begleitung der ehrwürdigen P. P. Kapuziner und einer sehr zahlreichen Dienerschaft von der Wohnung in einem, mit 6 Pferde« bespannte«, Trauerwagen über die Freiung nach der Kirche geführt, worauf die Einsegnung erfolgte. Die Leiche wurde sodann in die F»> miliengruft des Fürsten nach Oppoczno in Böhmen abgeführt. Das Vermö­gen des Verstorbenen sollsich auf bare 5,000,000 fl. belaufen. , L. Z. Laibach. Druck und Verlag des Josef Biasnik.