Nr. 674. HI. 1912. Folium officiale Dioecesis Lavantinae. Cerkveni zaukaznik za Lavantinsko škofijo. Kirchliches Verordnungs-Blatt für die Manier Diözese. Inhalt. 10. Fastenhirtenschreiben samt Fastenmandat für das Jahr 1912. — 11. Postni pastirski list in postna postava za leto 1912. — 12. Fastenordnung für die k. k. Landwehr, die k. k. Gendarmerie und die k. k. Finanzwache, gültig im Jahre 1912. — 13. Diözesan-Nachrichten. 10. Fastenhirtenfchreiben samt Fastenmandal für das Jahr 1913. Michael, durch Gottes Gnade und Barmherzigkeit Fürstbischof von Lavant, entbietet dem hochwürdigen Welt- und Grdens-Klerus und allen Gläubigen seines Kistums Gruß, Segen und alles Gute von Gott dem Uater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste! . Ecce, Agnus Dei! Sehet, das Lamm Gottes! (Ioan. 1, 36). Im Herrn geliebte Diözesanen! i ir stehen im Zeichen und im Dienste des eucharistischen Weltkongresses, der in der allen Kaiserstadt Wien vorn 12. bis zum 15. September laufenden Jahres abgehalten werden soll. Uber seine Bedeutung, Zeitgemähheit und zu erhoffenden Früchte habe ich Euch in meinen zwei Sendschreiben vom 25. Dezember 1911 und vom 14. Jänner 1912 das Wissenswerte gesagt. Zudem habe ich Euch in meiner Ankündigung des bevorstehenden seltenen Kochfestes versprochen, daß ich meinen diesjährigen Fastenhirtenbrief dem eucharistischen Weltheilande weihen und widmen werde. Dieses mein Versprechen erfülle ich anmit, indem ich im folgenden Send- und Lehrschreiben über ein kirchliches Symbol oder Sinnbild handle, unter welchem unser göttlicher Kerr und Keiland so häufig und so gern dargestellt wird. Der allmächtige und allgütige Gott möge auf die vielvermögende Fürsprache der allerseligsten Jungfrau Maria und auf die himmlische Fürbitte des von Leo XIII. zum Patron aller eucharistischen Vereine erlesenen hl. P a schali s Bay-lon mein Beginnen reichlichst segnen! Ich will ja nur zu seiner Glorie und zum Seelenheile der meiner Kirtenobhut anvertrauten Schäflein schreiben, reden und handeln. 0 du Lamm Go ttes, das du hinwegnimmst die Sünden der Welt, erbarme dich unser! Im Äerrn geliebte Gläubige! Fj|j|! C c e, Agnus Dei! Sehet, das Lamm UH Gottes! So rief St. Johannes der Täufer zu Bethania, jenseits des Jordans, wo er taufte und wo er Jesus umherwandeln sah. Als aber Jesus zu ihm kam, um sich taufen zu lassen, da rief der Vorläufer: Sehet, das Lamm Gottes, sehet, welches hinwegnimmt dieSunde derWelt! (Ioan. 1,29.36). Unter den mannigfaltigen Darstellungen und Versinnbildungen unseres göttlichen Erlösers begegnet uns seit altersher das Lamm. Und die heilige Fastenzeit erinnert uns unaufhörlich an die Opferung des Lammes. Ja, Ostern ist geradezu die Opferung des göttlichen Lammes. In der Ofterpräfation fordert uns die Kirche zu besonderer Lobpreisung Gottes auf, cum Pascha nostrum immolatus est Christus. Ipse enim verus est Agnus, qui abstulit peccata mundi. Qui mortem nostram moriendo destruxit et vitam resurgendo reparavit — da geschlachtet worden ist unser Osterlamm Christus. Denn er ist das wahre Lamm, das hinwegnahm die Sünden der Welt; der unseren Tod durch sein Sterben vernichtet und das Leben durch sein Auferstehen wiederhergestellt hat. Auf den alten, grauen Mauern der Katakomben, dieser unterirdischen Friedhöfe der ersten Christen, finden wir das Lamm verschiedenartig und gar häufig gezeichnet von den Känden der ersten Christen. Dasselbe scheint ferner auf in den Mosaiken und Fresken der Basiliken als das Sinnbild, in welchem sich der Gedanke des Opfertodes Christi mit den Gedanken seines Triumphes, unserer Seelenspeise und unserer Nachfolge vereint. In seiner Kaltung liegt die sanfte und demütige Ergebung, mit welcher es sein Blut für uns Menschen hingeopfert. Es steht auf einem grünenden Kügel, und die vier Flüsse des Paradieses sprudeln auf seinen Befehl unter seinen Füßen hervor. Sie bedeuten wohl die Ströme der Gnaden, die es uns erworben, oder die vier hei- ligen Evangelien, welche den Nus seiner Kerr-lichkeit nach allen vier Enden der Welt getragen. Später gab man dem lieben Lamme noch ein Kreuz bei, an welchem die Siegesfahne fröhlich und frei weht und flattert. In dieser sinnreichen Form wird es zumeist nod) heute dargestellt, verehrt und verherrliä)t. 1. Von dem Sündenfalle unserer Stammeltern angefangen ist das Lamm mit dem Menschen gar innig verbunden. Ohne Lamm wäre der sündige Mensch eine Beute des gerechten göttlichen Zornes. Abel opferte auf dem Altare von Rasen das schönste Lamm seiner Kerde, bis er selbst als schuldloses Opferlamm in die Mörderhand seines Bruders Kain fiel und so ein deutli-d)es Vorbild wurde des göttlid)en Lammes, das da auch von seinen Brüdern zum Tode geschleppt und auf dem Altare des Kreuzes geopfert ward. Abraham, der Vater der Gläubigen, opferte auf dem Berge Moriah den geheimnisvollen Widder, dessen Kaupt in Dornen stak und dessen Blut den für Isaak aufgerichteten Altar rötete. Später offenbarte Gott der Kerr dem großen Führer Israels, Moses, das Pascha oder Ostern, das da aus dem Opfern des Lammes bestand und aus dem Festmahle, bei welchem das Fleisd) des Pascha-Lammes genossen ward. Die erste so denkwürdige Pasd)afeier und die nachfolgenden Osterfeste genügten gegen fünfzehn Jahrhunderte dem jüdisd)en Volke. Iedod) war dieses Osterlamm nur ein sd)wad)es Vorbild, aber ein leid)t verständliches weil natürliches Sinnbild eines anderen Lammes, dessen Opferung viel kostbarer und viel wirksamer werden sollte. „Alles, was nach Gottes Weisung über das Opfer des Osterlammes durch Moses angeordnet ist, weiset hin auf Christus", lehrt Papst Leo der Große in seinem Sermo 68. Isaias, der Evangelist unter den Propheten, flehte inbrünstig und flehte dringend zu Gott: Emitte Agnum, Domine, dominato-rem terrae! Kerr, sende das Lamm, den Beherrscher der Erde! (Is. 16, 1). Der große Seher hatte die Gnade, mit prophetischem Blicke in die Zeit des Messias, des Gesandten Gottes, des göttlichen Opferlammes zu schauen und auf sein geduldiges Leiden mit den Worten hinzuweisen: Sic ut ovis ad occisionem ducetur, et quasi agnus coram tendente se obmutescet et non aperiet os suum. Wie ein Schaf wird er zur Schlachtung geführt und er verstummt wie ein Lamm vor seinem Scherer und tut seinen Mund nicht auf. (Is. 53, 7). Welches Lamm gleicht dem von Zsaias ersehnten und vorher verkündigten Lamme? Welches Paschamahl gleicht jenem Ostermahle, in dem das geweissagte Lamm den geladenen Gästen vor-geseht wird? Als die Fülle der Zeit des verheißenen Messias kam, da wandelte der menschenfreundliche Zesus an den Ufern des Jordans, und der letzte und größte der Propheten des Alten Bundes, St. Johannes, zeigte zum wiederholten Male den Dahinwandelnden seinen Jüngern und Zuhörern mit dem ewig denkwürdigen Zurufe: Ecce, Agnus Dei, ecce, qui tollit peccata mundi! Sehet, das Lamm Gottes, s ehe t, wel-ches hinwegnimmt die Sünden der Welt! Zn diesem Augenblicke ward das wahre und wirkliche Osterfest angekündigt. Die Welt besaß nun das wahre und vollkommene Lam m, besaß das seit vier Jahrtausenden so sehnsüchtig erwartete Ca m m Gottes. Erschienen war und gezeigt hat sich das Lamm, welches reiner war als das vom geredeten Abel auserwählte, geheimnisvoller als der Widder, den Abraham und Isaak auf Moriah gefunden, makelloser als alle die Lämmer, die Israels Kinder in Ägypten, in der Wüste und in Kanaan geopfert. Das war das Lamm, das Zsaias vom Kimmel erflehte und dessen erlösende Eigenschaften er vorherverkündete. Es war das Lamm Gottes, welches St. Johannes derTäufer öffentlich begrüßte und feierte, weshalb er regelmäßig das Lamm als Abzeichen auf Kirchenbildern hat, und an dem Rohrkreuze, das er gewöhnlich trägt, hängt ein Spruchband mit der Aufschrift: Ecce, Agnus Dei! Es war das Lamm Gottes, voll Sanftmut und Geduld, das sein Blut für die Menschenkinder vergoß, damit sie dem Schwerte des furchtbaren Würgengels entrinnen. Im Blute dieses La mm es sind sie weiß gemacht worden. (Apoc. 7,14). Dieses Lamm sah der Liebesjünger Johannes am Kreuze hangen, und es kamen die Kriegsknechte und zerschlugen den zwei Schächern die Gebeine; am Kreuze des göttlichen Lammes gingen sie ehrfürchtig vorüber. St. Johannes, welcher daneben stand, sah darin die Erfüllung der Schrift und schrieb in Erinnerung an das mosaische Osterlamm (II. Mos. 12, 46; IV. Mos. 9, 12) die Worte nieder : Dies i st g e s ä) e h e n, damit die Schrift erfüllt würde: Ihr sollet kein Bein an ihm brechen. (Ioan. 19, 36). Das war das Lamm, von dem der fromme Kämmerer der Königin von Äthiopien, Kandace, auf seinem Reisewagen durch die Wüste mit lauter Stimme die prophetischen Worte las: Wie ein Sä)af ward erzur Schlaä)tbank geführt, wie ein Lamm, das vor seinem S ch e r e r st u m m i st, s o t a t e r s e i n e n Mund nicht au f. Und da gesellte sich, vom Geiste Gottes geleitet, der Diakon Philippus zum gelehrigen Manne, bestieg auf seine Einladung den Wagen, setzte sich zu ihm und verkündete ihm von dieser Schriftstelle ausgehend die frohe Botschaft von Jesus. Und als sie aus dem Wege fortzogen, kamen sie an ein Wasser, und der Kämmerer sprach: Siehe, da ist Wasser! Was hindert, daß ich getauft werde? Und Philippus sprach: Wenn du von ganzem Kerzen glaubst, so kann es geschehen. Er antwortete und sprach: Id) glaube, daß Jesus Christus der Sohn Gottes ist. Da ließ er den Wagen halten, und sie stiegen beide hinab in das Wasser und er taufte ihn. Als sie aber aus dem Wasser herausgestiegen waren, entrückte der Geist des Kerrn den Philippus, und der Kämmerer sah ihn niä)t mehr. Er setzte aber seinen Weg fort, voll Freuden. (Act. ap. 8, 27—39). Das Lamm, auf welches der große Bußprediger St. Johannes hinwies als auf das Lamm. das die Sünden der Welt hinwegnimmt, kennen insbesondere auch die beiden Apostelsürsten und der große Apokalyptiker auf Patmos. Als unser OsterlammistChristusgeopfertworden, schreibt der Hl. Weltapostel Paulus in seinem ersten Briefe an die Korinther (I. Cor. 5, 7), und im Briefe an die Hebräer beweist der Apostel die Kraft des Opfers Christi, uns von Sünden frei zu machen: Denn, wenn das Blut von Böcken und Stieren.. dieVerunreinig-ten heiligt, so daß sie leiblich rein werden, um wie viel mehr wird das Blut Christi, der durch den Heiligen Gei st sich selb st als ein unbeflecktes Opfer Gott dargebracht hat, unser Gewissen reinigen von totenWerken, damit wir dem lebendigen Gott dienen. (Hebr. 9, 13. 14). Und St. Petrus ermahnt die Christen zu wahrhaft heiligem Leben, da sie wissen müssen, daß sie nicht mit vergänglichen Dingen, mit Gold oder Silber, erlöst sind vom eitlen Wandel, sondern mit dem kostbaren Blute Christi als eines unbefleckten und makellosen Lammes (I. Petr. 1, 18. 19), wie denn auch das jüdische Osterlamm fehlerfrei gewesen sein mußte. (Exod. 12, 5). Und in der geheimen Offenbarung schaute Johannes, der Prophet unter den Evangelisten, zum öfteren das Bild des Lammes, das getötet worden und deshalb würdig ist, das Buch der sieben Siegel zu öffnen und zu empfangen die Macht und Gottheit, Weisheit und Stärke und Ehre, Herrlichkeit und Lobpreisung. (Apoc. 5, 6. 12). 2. Und mit diesem johanneischen Gleichnisbilde des allerheiligsten Erlösers und seines Opfertodes sind wir, Gelieb teste, bei einer zweiten Wahrheit, die vom Lamme zu sagen ist, angelangt. Der redegewaltige Jsaias bat Gott um Sendung des Lammes als des Herrschers der Welt. Emitte Agnum, Domine, dominatorem terrae! Herr, sende das Lamm, den Beherrscher der Erde! Das Lamm hat uns nicht bloß vom ewigen Tode befreit und nährt uns mit seinem Fleische zum ewigen Leben, sondern es will and) regieren, herrschen und befehlen. Es will König sein. Und so ist es auch. Ostern verkündet laut und un-abweislich die Herrschaft des Lammes. Als Johannes in der geheimen Offenbarung sah, daß das Buch mit den sieben Siegeln niemand zu öffnen würdig erfunden ward, und als er darob weinte, sprach einer der 24 Altesten zu ihm: Weine nicht! Siehe, der Löwe aus dem Stamme Juda., hat gesiegt! Ne fleveris! Ecce, vicit leo de tribu Iuda ! (Apoc. 5, 5). Und diesen süßen und stärkenden Trost spendet uns Ostern beständig. Ja, überwunden hat der Löwe von Iuda. Aber wenn Löwe, wie dann noä) Lamm? In der Liebe für den gefallenen Menschen, den er erlöste durch sein kostbares Blut und nährt mit seinem Fleische, wollte sich Jesus Christus als Lamm zeigen. Aber der gottmensd)lid)e Erlöser mußte auch über seine und der erlösten Menschheit Feinde herrsd)en; denn ihm ist alle Gewalt übergeben worden im Himmel und aus Erden. (Matth.. 28, 18). Und darin ist Jesus Christus ein Löwe, dem niä)ts widerstehen, den nichts überwinden und überwältigen kann. Als er vom Holzkreuze herab-genommen wurde, glich er einem entschlafenen Löwen. Aber alsbald bewahrheitete sich die Weissagung des Patriarä)en Jakob: Ein junger Löwe i st Juda; du ruh st, du lagerst diä) dem Löwen gleiä)und gleich derLöwin. Wer reizt ihn aus? (Gen. 49, 9). Aus eigener Macht und Kraft erwachte Christus am Osterfeste und ging glorreich aus dem verschlossenen Grabe hervor. So ist er das blutig gesä)lachtele und das glorreich wieder auflebende Opferlamm. Der von den Toten Auserstandene ist für uns ein Lamm, aber ein Löwe für seine Widersacher. Macht und Milde einigen sich in ihm; er ist ein angebetetes und ein triumphierendes Lamm. Wahr ist und bleibt es, was die Kirche in der Passionszeit, in der Karwoche und am Feste Kreuz-Auffindung singt: Regnavit a ligno Deus. Es herrschet Gott vom Holz herab. Mit diesem Zusatz „a ligno“ lasen den Psalm 95, 10 Tertullian, Laktantius, der hl. Cyprian, der Hl. Augustinus und die meisten lateinischen Väter nach dem Psalterium romanum.1 Wunderbar hehr und erhaben ist die Schilderung der Huldigung und Anbetung, dargebracht dem göttlichen Lamme seitens der Himmels-bewohner nach der geheimen Offenbarung des Hl. Evangelisten und Apostels Johannes. „Und es fielen die vier lebenden Wesen und die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem Lamme, jeder eine Harfe und goldene Schalen voll Vauchwerks haltend, welches die Gebete der Heiligen sind. Und sie sangen ein neues Lied und sprachen: Würdig bist du, o Herr, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen; denn du wurdest gelötet und hast uns Gott mit deinem Blute erkauft aus allen Stämmen und Sprachen und Völkern und Nationen und hast uns unserem Gott zu einem Königtums und zu Priestern gemacht; und wir werden herrschen auf der Erde... Und ich hörte die Stimme vieler Engel rings um den Thron her und um die Wesen und die Attesten; und ihre Zahl war tausendmal tausend. Und sie riefen mit lauter Stimme: Würdig ist das Lamm, das getötet worden ist, zu empfangen Macht und Gottheit, Weisheit und Stärke und Ehre, Herrlichkeit und Lobpreisung! Und alle Geschöpfe, die im Himmel und auf Erden sind und unter der Erde und auf dem Meere und in demselben, alle hörte ich sagen: Dem, der aus dem Throne sitzt, und dem Lamme sei der Preis und die Ehre und die Herrlichkeit und die Macht in alle Ewigkeit! 1 Vergl. Bellarmin, Thalhofer und Maurus Wolter in der Erklärung des Psalmes 95, 10. Aach dem allen Wortlaute hieß es: Commoveatur a facie eius universa terra: dicite in gentibus: Quia Dominus regnavit a ligno. Darum singt die Kirche in dem schwungvollen, vom Hl. Venantius Fortunalus verfaßten Kymnus: Impleta sunt, quae concinit David fideli carmine, Dicendo nationibus: Regnavit a ligno Deus. Erfüllt ist, was in heil'gem Drang Im gläud'gen Liede David sang, Da er den Völkern prophezeit: Von Kotz als König Gott gebeut. Und die vier Wesen sprachen: Amen! Und die vierundzwanzig Altesten fielen auf ihr Angesicht nieder und beteten den an, der in alle Ewigkeit lebt." (Apoc. 5, 8-14). Einstens zog Jesus sanftmütig reitend auf einer Eselin, dem Füllen eines Lasttieres, als König in Jerusalem ein. Aber die Bürger der Stadt wollten nicht, daß er über sie herrsche. Und als Pilatus zu den Juden sprach: Sehet, euer König, schrieen sie: Hinweg, hinweg! Kreuzige ihn! Und als er darauf sprach: Euren König soll ich kreuzigen, antworteten die Hohen-priester: Wir haben keinen König. Darauf übernahmen ihn die Schergen, geißelten ihn» flochten eine Krone von Dornen und setzten sie ihm auf sein Haupt und legten ihm einen Purpurmantel um. Und sie traten zu ihm und sprachen: Ave, rex Iudaeorum! Sei gegrüßt du, KönigderZuden! Und sie führten ihn mit dein Kreuze beladen hinaus an den Ort, den man Schüdelstätte nennt oder Golgotha. Und sie kreuzigten ihn und mit ihm zwei Väuber. Und die Hohenpriester samt den Schriftgelehrten und Altesten höhnten ihn und sprachen: Ist er der König von Israel, so steige er herab vom Kreuze! Auch einer von den beiden Übeltätern lästerte ihn und sprach: Wenn du Christus bist, so hilf dir selber und uns! Pilatus aber schrieb hebräisch, griechisch und lateinisch eine Austchrist und setzte sie über das Kreuz. Es war aber geschrieben: Jesus von Nazareth, König der Juden. Da sprachen die Hohenpriester zu Pilatus: Schreibe nicht: König der Juden, sondern dieser hat gesagt: Ich bin der König der Juden. Pilatus antwortete: Was ich geschrieben, habe ich geschrieben! Mit dieser Inschrift gab der Landpfle-ger, ohne daß er es ahnte, dem Heilande seinen wahren Titel. Fürwahr! Regnavit a ligno Deus. Es herrscht Gott von Holz herab. Wir wollen nun nicht, meine Lieben, mit diesen verblendeten und verstockten Juden, sondern mit dem gutherzigen Volke halten, welches Jesus in die Wüste folgte, sich mit ihm aus den Berg begab, und als es von ihm auf wunderbare Weise mit fünf Gerstenbroten und zwei Fi- schen gesättigt worden war, wollte es ihn zum Könige machen, indem es begeistert rief: Dieser ist wahrhaftig der Prophet, welcher in die Welt kommen soll. (Ioan. 6. 2—14). Nach dem Beispiele dieser dankbaren Israeliten wollen auch wir willig jenen über uns herrschen und über uns regieren lassen, der uns mit himmlischem Brote, mit seinem eigenen Leibe und Blute speist und stärkt. Ihm, dem eucharistischen Gottkönige wollen wir besonders in diesem Jahre in unverbrüchlicher Treue und Liebe huldigen. Stetsfort Halle Heuer hin durch die Diözese und Halle wider die kirchliche Einladung zur Mette des Fronleichnamsfestes: Christum regem adoremus dominantem gentibus: qui se manducantibus dat spiritus pinguedinem ! Christus den König laßt uns anbeten, den Beherrscher der Völker, der den ihn Genießenden des Geistes Fülle verleiht. 3. Das soeben Gesagte leitet uns, Teuerste im K errn, und führt uns zur dritten Wahrheit über das Lamm hinüber, zur Wahrheit nämlich, daß das Lamm Iesum im allerheiligsten Altarssakramente bedeutet und ihn versinnbildet, insofern er unsere Nahrung in der heiligen Kommunion ist. Die Kirche wiederholt ja vor der Spendung der heiligen Kommunion immer die Worte des Vorläufers unsers Kerrn, der die Kerzen der Menschen aus die Ankunft Christi vorbereitet hat: Sehet das Lamm Gottes, welches hinwegnimmt die Sünden der Welt! Des Kerrn Lieblingsstadt Kapharnaum am See Genezareth war der glückliche Ort der Verheißung des eucharistisä)en Mahles. Zu den in der dortigen Synagoge versammelten Juden sprach Jesus, umgeben von seinen Aposteln, die verheißungsvollen Worte: „Ich bin das lebendige Brot, der ich vom Kimmel herabgekommen bin. Wenn jemand von diesem Brote ißt, so wird er leben in Ewigkeit; und das Brot, welches ich geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt. . . Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, der hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am jüngsten Tage. Denn mein Fleisch ist wahrhaft eine Speise und mein Blut ist wahrhaft ein Trank. Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, bleibt in mir und td) in ihm. Gleichwie mich der lebendige Vater gesandt hat, und ich lebe um des Vaters willen, so wird auä), wer mich ißt, leben um meinetwillen. Dies ist das Brot, welches vom Kimmel herabgekommen ist, nicht so, wie eure Väter das Manna gegessen haben und gestorben sind. Wer dieses Brot ißt, wird ewig leben." (Ioan. 6, 51. 52. 55—59). Das mit diesen klaren Worten gegebene Versprechen erfüllte der Keiland beim letzten Abendmahle. Das Cocnaculum am Berge Sion in Jerusalem ist der ewig denkwürdige Ort der Einsetzung der heiligsten Euä)aristie. Als das vorbedeutende Lamm verzehrt und das Paschamahl vollendet war (Luc. 22, 20), da „nahm Jesus Brot, segnete und brach es, gab es seinen Jüngern und spraä) : Nehmet hin und esset, dies ist. mein Leib! Und er nahm den Kelch, dankte und gab ihnen denselben, indem er fprad) : Trinket alle daraus! Denn dies ist mein Blut des neuen Testamentes, weld)es für viele vergossen werden wird zur Vergebung der Sünden". (Matth. 26, 26—28). Kiermit ist an die Stelle des vor- und sinnbildlichen Paschalammes das eucharistische Osterlamm getreten. Das altteftamentliche Paschalamm durften nur jene genießen, die durd) die Besd)nei-dung zum Volke Israel gehörten und nach dem Gesetze rein waren. Und das neutestamentliche Osterlamm können nur die durd) das Taussakrament gereinigten und geheiligten, getreuen Mitglieder der katholischen Kirche genießen. Wir haben einen Altar, sd)reibt der Hl. Paulus an die Kebräer, von welchem zu essen die keinNed)thaben, welche demZelte dienen. (Hebr. 13, 10). Und die Christen Korinths tröstet er: Aber ihr seid abgewasd)en, aber ihr seid geheiligt, aber ihr seid gerechtfertigt in dem Namen unseres Kerrn Jesus Christus und in dem Geiste unseres Gottes. (I. Cor, 6, 11). Das Paschalamm wurde mit ungesäuertem Brote und bitteren Kräutern verzehrt. Und die Christen sollen das eucharistische Lamm mit bußfertigem, reinem Kerzen empfangen. Deshalb gemahnt St. Paulus die Korinther: Feget aus den alten Sauerteig, damit ihr ein neuer Teig seiet, wie ihr denn auch ungesäuert seid; denn un ser Osterlamm ist geopfert, Christus! So lasset uns also O ste r n h alt e n n icht i m alt e n S aue r t e ige, nicht im Sauerteige der Bosheit und Schalkheit, sondern im ungesäuerten Brote der Reinheit und Wahrheit! (I. Cor. 5, 7. 8). — 3nt Genüsse des Paschalammes vereinigten sich die Israeliten mit Gott, der sie mit mächtiger Kand aus Ägypten geführt und in das gelobte Land geleitet. In der heiligen Kommunion vereinigen wir uns mit Jesus, der da versichert: Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, bleibt in mir und ich in ihm (Ioan. 6, 57), und der uns mit dem himmlischen Manna stärkt aus der Reise durch die Wüste dieses Lebens in das gelobte Land des Kimmels. Die Israeliten aßen das Osterlamm, die Lenden umgürtet, Schuhe an den Füßen und Reisestäbe in der Kand, ganz gerüstet für den Wegzug aus der ägyptischen Gefangenschaft. Und wir sollen das eucharistische Gotteslamm so vorbereitet genießen, als ob wir noch diesen Tag sterben müßten. Es mahnt uns ja der Keiland selbst: Eure Lenden seien umgürtet., und ihr seiet Men scheu ähnlich die auf ihren Kerrn warten, wann er vonderKochzeitzunickKommen wird, damit, wenn er kommt und anklopft, sie ihm sogleich öffnen. (Lue. 12, 35. 36). Und mit festem Vertrauen und mit lebendigem Glauben sollen wir das heilige Abendmahl empfangen, wie es uns St. Paulus gebietet: State ergo, so stehet denn fest, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit, eure Füße beschuht mit der Bereitschaft des Evangeliums des Friedens, den Schild des Glaubens ergreifend, den Kelm des Keiles nehmend! (Ephes. 6, 14ff). 4. Rach dem bisher Vorgebrachten versinn-dildet das Lamm den göttlichen Keiland als unser erlösendes Opfer, als unseren Kerrn und als unsere Seelenspeise. Das Lgmm bezeichnet und bedeutet schließlich auch noch die von Christus Erlösten, zumal die Apostel und dann die Gläubigen überhaupt. Der göttliche Lehrmeister sprach wiederholt in seinen Gleichnissen vom Lamm zur Bezeichnung seiner Gläubigen, seiner Kerde. Er nannte seine Getreuen seine Lämmer und Schafe. Er sandte sie wie Schafe inmitten von Wölfen. (Matth. 10, 16). Dort am Meeresstrande von Liberias sprach Jesus zu Petrus, als ihn dieser seiner rückhaltslosen Liebe versichert hatte: Weide meine Lämmer! Und er sagte ein zweites Mal zu ihm: Weide meine Lämmer! Und ein drittes Mal beauftragte er ihn: Weide meine Schafe! (Ioan. 21, 15—17). Die Lämmer zuerst und dann die Schafe übergab Jesus Simon Petrus, weil er ihm zum Kirten der Kirten bestellt, ihm die ganze Kirche zur Oberleitung anvertraut hat. Petrus ward der Kirt der Lämmer und der Schafe, der Kinder und der Eltern, der Untergebenen und der Vorgesetzten geworden. Kierher gehört auch das wunderliebliche Gleichnis von dem guten Kirten, das uns der Hl. Johannes erzählt (Ioan. 10, 1—6), und die rührende Parabel von dem verlorenen und wiedergefundenen Schäflein, die uns die Hl. Evangelisten Matthäus (Matth. 18, 12—14) und Lukas (Luc. 15, 3—7) berichten. Der Keiland ist selbst der gute Kirt, der seine Lämmlein und Schäflein kennt und für sie sein Leben läßt. Er ist der Kirt und Bischof unserer Seelen, zu dem wir wie irrende Schafe bekehrt sind. (I. Petr. 2, 25). Er ist der Princeps pastorum, der Fürst der Kirten, von dem wir dereinst die unverwelkliche Krone der Kerrlichkeit empfangen sollen. (I. Petr. 5, 4). Er ist der Pastor magnus, der große Kirt der Schafe der durch sein Blut, seinen Tod und durch seine Auferstehung den neuen Bund geschlossen und gefestigt hat. (Hebr. 13, 20). Die Christusgläubigen sind also besonders die vom guten, göttlichen Kirten erkauften und erlösten, geleiteten und genährten Lämmer und Schäflein. Deshalb sollen sie ihm treu und unent- wegt anhangen, sollen sich nach seiner Lehre richten und sich von seinem Brole und seiner Milch, von seinem eucharistischen Leibe und Blute ohne Unterlaß nähren und sättigen lassen. Unter steter Berücksichtigung des oben über das Lamm Gesagten werden uns nun, Teuerste im Kerrn, völlig klar die mannigfaltigen Darstellungen des göttlichen Keilandes unter dem Symbole oder Sinnbilde des Lammes, welches da von den ältesten bis zu den neuesten Zeiten ein Lieblingsgegenstand für die christlichen Künstler ist. So zeigt z. B. eine vom Archäologen Armellini wiedergefundene Darstellung im Schlafgemach der Hl. Thekla den Patriarchen Abraham, welcher seinem Sohne Isaak das göttliche Lamm auf dem Berge zeigt. — Am weltbekannten Sarkophage des Junius Bassus im Vatikan sind unter dem Sinnbilde des Lammes verschiedene Szenen, Wunder und Taten aus dem Leben des Kerrn dargestellt, wie z. B. dasLamm tauft das Lamm, das Lamm vermehrt das Brot, das Lamm erweckt den Lazarus? — In der Basilika der Hl. Petronilla fand man Fragmente eines Bildes, welches ein Lamm am Fuße des Kreuzes, wohl ein Sinnbild des göttlichen Opfers auf Golgotha, und eine Taube an dessen Brust mit dem Ölzweig im Schnabel, die christliche Seele, welche des Friedens sich freut, veranschaulicht. — Auf einem Steine in den Katakomben des Hl. Kallistus steht unter dem blutigen Kreuze ein weißes Lamm, und auf dem Querbalken des Kreuzes steht eine Taube mit dem mehrblättrigen Ölzweige. Zahlreich sind auch die Bilder, auf denen das Lamm ein eu charistisch es Symbol anzeigt. In den Katakomben der Hl. Domitilla finden wir ein Lamm mit einem Milchgefäß am Kirtenstab und in jener der Keiligen Petrus und Marcellinus steht jenes Gefäß, der Milcheimer, auf dem Bücken des mit Palmzweigen umschlossenen Lammes, mit einem Glorienschein umgeben. Die Archäologen sehen hierin eine eucharistische 1 Anton de Waal, Der Sarkophag des Junius Bassus in den Grotten von St. Peter. Rom, 1900. S. 65—77. Bedeutung, wie denn das Symbol der Milch immer in diesem Sinne verstanden wurde. Der Hl. Paulus schreibt den Korinthern, daß er ihnen als Unmündigen Milch zu trinken gab und nicht feste Speise (I. Cor. 3, 1. 2), und daß, wer eine Kerde weidet, sich auch nährt von der Milch der Kerde. (I. Cor. 9, 7). Und die Kebräer sind zu solchen geworden, die der Milch bedürfen, nicht fester Speise. Denn jeder, der Milch erhält, ist unerfahren in der Lehre von der Gerechtigkeit, ist er doch unmündig. (Hebr. 5, 12. 13). Und der Hl. Petrus ermahnt die Gläubigen, sie mögen als neugeborene Kinder nach der geistigen, lauteren Milch begehren, um durch sie heranzuwachsen zum Keile, wenn sie anders gekostet haben, wie süß der Kerr ist. (I. Petr. 2, 2. 3). Nebstdem hatte Isaias vorausgesagt, der Sohn der Jungfrau würde Butter und König essen (Is. 7, 15) und dessen Anhänger kämen in den Fall, ohne Geld und ganz umsonst Wein und Milch kaufen zu können. (Is. 55, 1). Nach diesen Andeutungen lag es nahe, die Milch als Symbol der heiligen Eucharistie auszufassen. Die Kirchenväter wenden wiederholt die Worte des Kohenliedes: Ich kam in meinen Garten, meinen Wein mit meiner Milch zu trinken (Cant. 5. 1), auf das allerheiligste Altarssakrament an. Von Klemens dem Alexandriner wird das Kindlein, das ist der Leib Christi in der heiligsten Eucharistie, geradezu Milch genannt. (Paedag. 1,6). Klarer wird uns die Bedeutung dieser Darstellungen aus einem Gesichte, welches der ins Paradies entrückten Hl. Perpetua im Kerker zu teil ward und von ihr selbst also beschrieben wird: „Ich schaute einen unermeßlichen Garten und in der Mitte die ehrwürdige Gestalt eines Greises im Kirtengewand, der Schafe melkte. Er erhob das Kaupt und sah mich an und sagte: Es ist schön von dir, mein Kind, daß du gekommen bist. Und er rief mich zu sich und gab mir von der geronnenen Milch, die er gemolken hatte, einen Brocken. Ich empfing ihn mit gefalteten Künden und aß ihn. Und alle Umstehenden riefen Amen! Bei dem Schalle meiner Stimme erwachte ich und verkostete noch, ich weiß nicht welche Süßig- heit im Munde." 1 Diese Speisung vollzog sich in derselben Weise, wie die Erteilung des heiligen Abendmahls in der alten Kirche; und so kann man die gemolkene Milch unzweifelhaft als das Brot der Starken, als die Speise ansehen, womit Daniel in der Löwengrube von Kabakuk gestärkt ward. Und somit ist das Lamm mit dem Milchgefäß ein Gegenstück zu dem Fisch mit dem Brotkorb auf dem Rücken, der in der Urkirche stets den euchariftischen Keiland bedeutet. Die Gestalt des guten Kirten ist in der altchristlichen Kunst überaus beliebt und geläufig gewesen. In den Gemälden der Katakomben, aus den Sarkophagen und in den übrigen Skulpturen kehrt kaum ein anderes Bild so häufig wieder. Die ältesten Bilder zeigen uns den guten Kirten, wie er das wiedergefundene Schäflein auf seinen Schultern zur Kerde zurücktrügt, oder es befindet sich ein junges Lamm in seinem Mantel auf dem Rücken, dessen Enden vor der Brust zusammengeknüpft sind. Zahlreich sind die Szenen, in welchen Lämmer und Schafe auf mannigfache Art mit Christus in Verbindung gebracht werden. Bald sehen wir einige zu den Füßen des Keilandes, der zwischen Petrus und Paulus oder im Kreise seiner Apostel dargestellt ist; bald tritt an die Stelle des Kerrn ein Lamm auf dem Berge oder das Kreuz oder das Monogramm Christi, während die Lämmer zu beiden Seiten stehen oder von rechts und links sich nähern, nicht selten aus den symbolischen Städten Jerusalem und Bethlehem herbeieilen, wie auf dem Mosaik in der Apsis der S. Cosma e Damiano=Kirche in Rom. Das Schäflein auf den Schultern des guten Kirten bezeichnet wohl vorab den versöhnten Sünder; es versinnbildet aber auch die Seele des Verstorbenen, die vom Keiland der Schar der Auserwählten zugesellt wird. Seit dem dritten Jahrhunderte tritt eine zweite Type oder Gruppe von Bildern des guten Kirten auf: derselbe trägt nicht das Schäfchen auf seinen Schultern, sondern er steht oder sitzt und weidet seine Kerde, beschützt sie gegen ihre Widersacher und bewacht sie vor Wölfen und anderen reißenden Tieren. ' Leopold Fonck S. I., Die Parabeln des Kernt im Evangelium. Innsbruck, 1904. S. 860. 5. Rach diesen wenigen Bemerkungen über die altchristlichen Darstellungen des guten Kirlen kehren wir wieder zurück zur Betrachtung der uralten Abbildungen des Lammes. Nachdem der grauenvolle dreihundertjährige Kampf des Heidentums gegen die christliche Religion, in welchem Ströme unschuldigen Blutes flössen und die Anhänger Jesu sich in die Katakomben flüchten mußten, mit einem glorreichen Siege der Christen beendet war, konnten diese öffentlich ihren Glauben bekennen, ihren Gottesdienst feiern und die erhabenen Geheimnisse ihrer Religion der staunenden Welt verkünden, welche Glaubensgeheimnisse sie früher nur durch Symbole oder Sinnbilder anzudeuten wagten. Aber das so liebgewonnene Symbol des Lammes blieb auch in den späteren Jahrhunderten erhalten. In der Urzeit des Christentums ist das Bild des Lammes, ganz der Geheimlehre entsprechend, zumeist mit dem Milchgefäß oder dem Kirtenstab verbunden. In den späteren Jahrhunderten wird es mit einem Kreuze, einem Kelch, einem Altar oder mit dem apokalyptischen Siegelbuche abgebildet, was das blutige Kreuzesopfer und das unblutige eucharistische Meßopfer klar veranschaulicht. So sieht man in Kirchengemälden das Lamm auf dem Kreuze liegend über dem Buche mit den sieben Siegeln. Aus seiner Brustwunde fließt Blut und Wasser. Den Kopf umgibt der von den Künstlern nur zur Bezeichnung der drei göttlichen Personen angewandte Nimbus mit den drei Kreuzesenden, die also hier die Göttlichkeit des Lammes ver-sinnbilden. Auf einer Patene aus dem sechsten Jahrhunderte liegt das Opferlamm auf einem Altare zu Füßen des Kreuzes, unter dessen Querbalken der Anfangsbuchstabe a und der Schlußbuchstabe u des griechischen Alphabetes als Symbole für Jesus Christus, den Anfang und das Ende, stehen. — Überaus klar ist die Bedeutung des Lammes, welches so gern aus dem geheimnisvollen Buche mit den sieben Siegeln stehend aus seiner geöffneten Brust das Blut in einen Kelch ergießend dargestellt wird. — Wunderherrlich ist eine Mosaikdarstellung aus dem sechsten Jahrhunderte. Das Lamm steht auf einem Throne im Schatten des Kreuzes, mit dem sinnvollen Heiligenschein umstrahlt. Aus der geöffneten Brust fließt das Blut in den Kelch und ergießt sich sowohl vom Fuße des Kelches, als aus der Seitenwunde, wie auch von den Füßen des Lammes, als aus den vier übrigen Wunden des Gekreuzigten, in fünf Strömen hin über die Erde. — Ein anderes ähnliches Bild zeigt uns das Lamm auf dem Altare zu Füßen des Kreuzes gleichsam tot liegend, während das Blut aus der Todeswunde sich auf den Boden ergießt. Hier und oben werden wohl die Worte des göttlichen Erlösers ausgedrückt: Dies ist mein Blut, welches für viele wird vergossen werden. (Matth. 26, 28). Ja, seitdem Jesus diese Worte gesprochen, fließt das Blut aus seinen heiligen Wunden unaufhörlich als Opfer zur Versöhnung, Sühnung und Rechtfertigung alter Menschen, aller Nationen und Zonen. Das Lamm gehörte und gehört noch immer zu dem geläufigsten und beliebtesten, weil eben durch gedankenreiche Beziehungen ausgezeichneten Kirchenschmucke, insbesondere des Altars. Es prangt an Anlipendien und Tabernakeln, steht auf denselben, ziert Kirchenwände, schmückt Kirchenfahnen. Kelchtücher und andere Kirchen-Paramente. Es belebt Kirchengeräte aller Art. Bedeutet es den göttlichen Heiland, so hat es immer den Kreuznimbus, der nach dem Gebrauche der christlichen Kunst nur den drei göttlichen Personen zukommt. Die kunstvollste Darstellung des Lammes als Altarbild rührt her von den Gebrüdern Hubert und Jan von Eyck, welches Altarwerk unter dem Namen die Anbetung des Lammes weltbekannt ist. Es befindet sich aus dem Hauptaltare der St. Bavo-Kathedralkirche in der belgischen Stadt Gent. Gestiftet ward es von Jo-dokus Vijt und dessen Frau; vollendet aber im Jahre 1432. Das Lamm steht auf dem Altare und läßt sein erlösendes Blut aus der geöffneten Brustseite in einen vor ihm stehenden Kelch fließen, während es rechts und links vierzehn Engel mit den Leidenswerkzeugen huldigend umgeben. Darunter quillt der Brunnen mit den sieben Wasserstrahlen, den sieben Sakramenten, dem lebendigen Wasser, das hinüberströmt zum ewigen Leben. An den beiden Seiten ordnen sich die Gruppen von Aposteln und Päpsten, Bischöfen und Priestern, von Propheten und alttestamentlichen Gerechten, sowie von Königen und Fürsten und zahllosen Laien, um das Lamm anzubeten und die Früchte seines Opfers zu genießen. Der gefeierte Meister Joses Ritter von Führich Hat auf seinem berühmten Kunstgemälde Die heidnische und christliche Roma gegenüber dem Wahrzeichen Roms, der grimmigen räuberischen Wölfin, das Sinnbild des Lammes gestellt, das sich für die Wett geopfert Hat, und dessen Blut unaufhörlich ein reinigender und heiligender Quell für die Menschheit ist.' Das Lamm wird auch einigen Heiligen als Attribut oder Kennzeichen beigegeben. Es sinnbildet ihre Tugenden, wie die Unschuld, die Liebenswürdigkeit, die Reinheit, die Sanftmut, die Folgsamkeit, den Opfermut. So trägt der unschuldsvolle Abel, dessen Opfer die Kirche im Meh-kanon neben dem Abrahams und Melchisedechs erwähnt, ein Lämmchen auf dem Arme. — Die alttestamentliche keusche Susanna wird als Lamm zwischen den ruchlosen Alten, die als Wolf und Fuchs neben ihr flehen, abgebildet. So erscheint sie nach den Überschriften auf dem Fresko im Cimitero di Pretestato. Aus diesem Bilde — ein Lamm zwischen zwei Raubtieren — mußte sich jeder einzelne Christ eine ernste Wahrheit, aber auch ein tröstliches Vertrauen auf Gott herauslesen. Ferner pflegt der glückliche Vater des noch glücklicheren Kindes, der allerseligsten Jungfrau Maria, St. Joachim, mit dem Hirtenstabe und einem Lamme auf dem Arme dargestellt zu werden. Er pilgerte nämlich von seiner Herde mit einem Lamme nach Jerusalem zur Erstehung des Segens einer Nachkommenschaft. — Der Größte, der vom Weibe geboren ward, St. Johannes der Täufer, wegen seiner sündetosen Geburt, seiner unentweihten Jungfräulichkeit, seiner wunderbaren Demut und seiner helden- ' P. Albert Kuhn O. S. E., Roma. Die Denkmale des christlichen und heidnischen Rom. Mit 690 Illustra» Itone«. Einsiedeln, 1877. 6.376, 416 und 417. mutigen Selbstverleugnung stets ein Gegenstand allgemeiner und ungemessener Verehrung, wird wie schon gesagt, gern mit einem Lamme in verschiedener Stellung abgebildet als derjenige, der auf den Messiaskönig als auf das Lamm Gottes hingewiesen. In einer Darstellung trägt Johannes das Lamm auf der rechten Kand und über dieselbe hängt eine Schriftrolle herab. In einer anderen hält er auf seiner ausgestreckten Kand ein geschlossenes Buch, auf dem das Lamm mit einem Kreuze liegt. In einer dritten ist er nitf einem kurzen Rocke aus Kamelhaaren und einem Gewände über demseben und mit dem Lamme in der Kand veranschaulicht. Die berühmte, aus vornehmem römischen Geschlechts entsprossene Jungfrau und Märtyrin, St. Agnes, deren Gedächtnistage die Kirche alljährlich den 21. und 28. Jänner feiert, wird auch mit einem Lamme dargestellt, und zwar ob ihrer Namensähnlichkeit (Agnes-agnus) oder ob ihrer Unschuld oder aber deshalb, weil sie acht Tage nach ihrem Tode inmitten einer Iungfrauschar, ein schneeweißes Lamm neben sich, ihren tiefbetrübten Eltern erschienen ist. Als Blutzeugin hat sie gewöhnlich auch eine Palme, selten ein Buch, einen Pfeil, Dolch oder ein Schwert, oder einen Blutring um den Kals. In einer Darstellung hält sie in der Linken einen Palmzweig, und ein Lamm springt auf ihr hinauf; in einer anderen hat sie ihr Angesicht gegen den Kimmel gerichtet, von wo ihr ein Engel mit der Palme erscheint, während unter ihr ein anderer Engel ein Lamm liebkost; in einer dritten und in vielen anderen hält sie ein Lamm in der Kand, oder es steht zu ihren Füßen, und ihr Blick ist aufwärts gerichtet. Bemerkenswert ists, daß in ihrer von Konstantin dem Großen in Rom erbauten herrlichen Kirche jährlich am 21. Jänner die Lämmer geweiht werden, aus deren Wolle die Pallien, Zeichen der erzbischöflichen Vollmacht, gefertigt werden. Ihre Namensverwandte, die Hl. Abtissin Agnes von Montepulciano in Toskana (f 20. April 1317), wird mit Kinweis auf ihre Unschuld und Frömmigkeit ebenfalls mit Lamm» dann mit Lilie und Buch, mitunter mit Geldmünzen zu ihren Füßen zum Zeichen der Verachtung der irdischen Güter abgebildet. — St. Coleta, die im Orden der Klarissinnen die alte Strenge wieder einführte und zu Gent 1447 starb, pflegt in ihren Abbildungen als Beigabe ein Lamm und eine Lerche zu erhalten, da sie von diesen niedlichen Tierchen stets begleitet war. — Die Hl. Kumi-litas, Abtissin der Vallombrosanerinnen (+ 22. Mai 1310), hat auf Bildern ein Lammvließ über dem Schleier, weil sie ein solches als Ordensoberin in Florenz zu tragen pflegte. — Der Hl. Einsiedler Abraham, ein Zeitgenosse des Hl. Ephräm, wird in Lammfelle gekleidet dargestellt; während der Vater der Einsiedler, St. Pachomius, in einem Fellkleide ohne Ärmel abgebildet wird. Schließlich nenne ich noch zwei große Keilige, die nicht selten mit dem Lamme dargestellt werden. Der erste ist St. Andreas Corsini, der als Bischof von Fiesole am 6. Jänner 1373 starb. Seine Mutter hatte das Traumgesicht, daß sie einen Wolf gebären werde, der an der Pforte des Karmeliterklosters in ein Lamm sich verwandle. Sie weihte deshalb den Knaben der Hl. Jungfrau Maria und suchte ihn zur Frömmigkeit zu erziehen. Der Keilige trägt den bischöflichen Ornat oder sein Ordenskleid und den Kirtenstab, und zu seinen Füßen liegen Wolf und Lamm. — Der zweite ist der Seraph von Assisi, der große Sittenverbesserer St. Franziskus, der mitunter gleichfalls mit dem Lamme abgebildet zu werden pflegt. Ein derartiges Standbild schmückt das Kanzeldach in der prächtigen Pfarrkirche der heiligsten Dreifaltigkeit in Windischbüheln. Der Hl. Ordenspatriarch steht zuhöchst auf dem Firste und zu seinen Füßen ein Lamm, das aufwärts zu seinem heiligen Schäfer blickt und in sein Antlitz schaut. — Beim Kauptportale derselben Kirche steht ober dem Eingänge zur Emporkirche die Statue des guten Kirten. An seiner Seite befinden sich 3 bis 5 Schafe; hinter einem Baume steht der Teufel und hetzt den im Kintergrunde lauernden Wolf aus dieselben. Im Kerrn geliebte Diözesanen! ahrhafk rührend und zugleich erbauend ist es, wie der Hl. Franziskus von Assist in der Natur waltete. Alles ist ihm Bruder und Schwester, lebende und leblose Wesen. Besonders liebte er jene Geschöpfe, welche ihn durch ihre Eigenschaften an Christus mahnten, so das Lamm, das ihn an die Geduld und Sanf-mut seines geliebten Herrn und Heilandes erinnerte. Wo er Lämmern begegnete, begrüßte er sie, aber auch sie kamen ihm entgegen, liefen auf ihn zu und richteten ihren Blick unverwandt auf ihn. Als er einst mit dem Bruder Paulus, Provinzial der Mark Ancona, gegen Osimo waltete, erblickte er auf der Weide eine Herde von Ziegen und Böcken und darunter ein schneeweißes Lämmchen? Franziskus blieb stehen und sprach zu seinem Begleiter: Ich kann das Lamm nicht ansehen, ohne Christus zu gedenken, der die Sünden der Welt hinweggenommen. Siehe, wie es so harmlos und ruhig da weidet unter den Böcken. Ich sage dir, so demütig wandelte unser Herr Jesus Christus unter den Pharisäern und Hohenpriestern. Schau, wie sich das gütige Lamm abdrängen läßt von besserer Weide, ohne sich zu wehren; wenn man es in die Schlachtbank führte, würde es nicht den Mund öffnen. Ich fürchte, es könnte dies bald mit ihm geschehen. Ich bitte dich, mein Sohn, um der Liebe Christi willen, retten wir dieses Lämmchen, zahlen wir den Kaufpreis dafür und führen wir es aus der Mitte dieser Ziegen und Böcke. Als die Brüder über das nötige Lösegeld nachsannen, kam ein Handelsmann des Weges, hörte ihr Anliegen und bezahlte den verlangten Preis für das Lamm, welches Franziskus nun mit nach Ostino führte. Unterwegs sprach er zu Paulus: Dieses Lämmlein, los von den Böcken gelöst, ist es nicht ähnlich dem un- 1 Seraphiei Doctoris s. Bonavcnturae Legendae duae'de^vita s. Francisci Seraphici editae a PP. collegii s. Bona venturae. Ad Claras Aquas, 1898. 8. 84 sq. — P. Bernhard Christen von Andermal!, Generalminister des ganzen Kapuziner-Ordens, Leben des hl. Franciskus von Assisi. Innsbruck, 1899. S. 292 f. i schuldsvollen Menschen, der unter Sündern lebt I und weilt? Wenn sich niemand seiner erbarmt und ihn rettet, er verdirbt unter ihnen und geht ewig verloren. Deshalb scheuen wir keine Mühe und keine Kosten, wo es sich um die Rettung der Seelen aus den Netzen des Satans und den Fallstricken der bösen Welt handelt. Wie der Heiland, so suchen auch wir in der Wüste die verlorenen Schäflein, durchforschen wir alle die Wege und die Winkel, alle die Gruben und Abgründe; rufen wir sie mit Lockworten und horchen zu, wo sie um Hülfe rufen; und dann eilen wir hinzu und laden sie auf die Schulter und nehmen sie auf die Arme und tragen sie mit Freude zum Oberhirten Christus Jesus! In Osimo überließ Franziskus das erlöste Lamm der Obhut der frommen Klosterfrauen von St. Severino. Dieses Lämmlein fei euch lieb und teuer, sprach er hiebei zu ihnen; pfleget es sorgfältig und seid unschuldig, rein, sanftmütig und demütig wie dieses zarte Gottes-Geschöpf! Die braven Ordensfrauen übernahmen mit Freude das liebe Lämmchen, bewachten es treu und pflegten es sorgsam und emsig. Sie gedachten der schönen gehaltvollen Lehren des hl. Ordensmannes und lebten darnach. Als ihnen das Lamm hinreichend Molle gab, verfertigten sie aus ihr ein Kleid und übersandten es dem hl. Franziskus, der die Gabe mit Freuden annahm und dabei seinen Brüdern das Geschehene erzählte. Sehet liebe Kinder, setzte er am Ende hinzu, so erhält jedes gute Werk seinen Lohn: oft schon auf Erden, ganz sicher aber im Jenseits! O, welche Wonne werden wir empfinden, wenn wir zur Rechten des ewigen Richters die Schäflein erblicken werden, die wir einstens gesucht in der Wüste und sie aus Räuberhänden und Wolfskrallen gerettet, sie dann zur Herde zurückgebracht und dem besorgten Hirten übergeben haben! Wie werden sie uns da danken, sich mit uns freuen und Gott in alle Ewigkeit preisen! Nach diesen goldenen Lehren und nach dem hehren Beispiele des seraphischen Heiligen von Assisi wollen auch wir, geliebte Lavantiner, all unser Tun und Lassen, unser Walten und Wirken getreulich richten. Vorab wollen und müssen wir, Priester des Herrn, die wir im Meßgloria das Agrtus Dei, den Sohn des Vaters so oft verherrlichen; wir, die wir das Lamm Gottes Tag um Tag in unseren Künden tragen, es zur Anbetung aufzeigen, dasselbe unter Verneigung des Hauptes und dreimaligem Schlagen auf die Brust um Erbarmung und Friedensspendung für die Lebenden anrufen und um Verleihung der Ruhe von Qualen und des ewigen Friedens im Himmel für die Toten anflehen; wir, die wir dasselbe am Schlüsse der Litaneien um Schonung, Erhörung und Erbarmung bitten — wir, Verwalter der göttlichen Geheimnisse, sollen und müssen, sage ich, vor allen treu und opferbereit nach dem Vorbilde der Apostel dem göttlichen Lamme folgen und zugleich unsere Untergebenen zu seiner unablässigen Nachfolge anleiten und aneifern. Die uns vom Fürsten der Hirten anvertraute Seelenherde müssen wir nach der Mahnung des ersten Apostelfürsten (I. Petr. 5, 2—4) wohl hüten und weiden und derselben durch das Beispiel unseres Lebens voranleuchten; denn alsdann werden wir vom Erzhirten eine unverwelkliche Krone erlangen. Wir werden dann verdienen, dereinst, wenn der Menschensohn in seiner Herr-lichkeit und alle Engel mit ihm kommen, sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen und alle Völker von einander scheiden wird, wie der Hirt die Schafe scheidet von den Böcken; die Schafe wird er zu seiner Rechten, die Böcke aber zu seiner Linken stellen — wir werden dann verdienen, sage ich, bei der Wiederkunft des guten Hirten auf seine rechte Seite mit unseren Schäf-lein gestellt zu werden und vom Richterkönig das beseligende Urteil zu vernehmen: Kommet, ihr Gesegneten meines Vaters! Nehmet das Reich in Besitz, welches euch bereitet ist von Grundlegung der Welt an! (Matth.25,31—34). ìlnd so wird glücklich in Erfüllung gehen das von uns tagtäglich beim Anziehen der Alba verrichtete Bittgebet: Mache mich weiß, o Herr, und reinige wein Herz, auf daß ich in sanguine Agni dealbatus, im Blute des Lammes weihgewaschen, zum Genüsse der ewigen Freuden gelange! Wie die Seelsorger, sollen und müssen die christlichen Eltern, Lehrer und Erzieher für ihre unschuldigen Lämmlein, die Kinder und Zöglinge, rastlos sorgen, von ihnen die Wölfe in Schafskleidern, die Diebe und Räuber (Ioan. 10, 8) abwehren, damit sie in ihrer Einfalt nicht verführt werden, sondern immerdar brave Schäflein der Herde Christi bleiben. Seit unvordenklichen Zeiten pflegen die römischen Päpste in gewissen Jahren am weißen Sonntage während des feierlichen Amtes nach Absingung des Agnus Dei unter feierlichen Gebeten Wachsfiguren zu weihen, welche von dem auf ihnen abgedruckten Bilde des Lammes Gottes ihren Namen A gnus Dei tragen. Diese Sakramentalien werden an Privatpersonen 'oder auch an Kirchen zur ehrerbietigen Aufbewahrung verteilt. Einst wurden diese geweihten Bilder den Täuflingen, die man in der alten Kirche agni oder agnelli nannte und mit Christus als dem Lamm Gottes in Parallele stellte, mit aus den Lebensweg gegeben zum immerwährenden Andenken an die empfangene Taufgnade und zur ständigen Mahnung an die makellose Bewahrung der Taufunschuld. Im heiligen Spruchbuche heißt es, daß junge Leute von Sündern leicht wie ein mutwilliges Lamm, agnus lasciviens, umgarnt und in Fesseln geworfen werden. (Prov. 7, 22). Und der weise Sirazide bemerkt: Wie der Wolf nicht mit dem Lamme Gemeinschaft hat, so auch der Sünder nicht mit dem Gerechten. (Eccli. 13, 21). Deshalb müsset Ihr Euch, christliche Jünglinge und Jungfrauen, recht in Acht nehmen vor bösen Menschen, die ja mit Euch nicht sittsam verkehren wollen; Ihr müsset vor Wölfen in Schafspelzen und vor listigen Füchsen aus der Hut sein, damit sie Euch nicht fangen und unrettbar verderben. Von David heißt es im Buche Jesus Sirach': Mit Löwen spielte er in seiner Jugend wie mit Lämmern und mit Bären wie mit jungen Schafen. (Eccli. 47, 3). Ja, Ihr müsset gegen die Feinde mit dem göttlichen Lamme kämpfen, und das Lamm wird sie besiegen; denn es ist der Herr der Herren und der König der Könige, und die mit ihm sind, sind die Be- rufenen, Auserwählten und Getreuen.(Apoc. 17, 14). So ihr beherzt kämpfet und Eure Unschuld bewahret, werdet Ihr der jungfräulichen Schar von hundert und vierundvierzig Tausenden beigesellt werden, die St. Johannes im Kimmel dem Lamme folgen sah, wohin es immer ging, und ein neues Lied singen hörte, wie das Rauschen vieler Wasser und das Rollen starken Donners, wie das Spiel von Harfenspielern, und das niemand anderer singen konnte. (Apoc. 14, 1—4). Der Löwe lauert, sagt der alttestamentliche Prediger, immer auf Raub, so die Sünde auf jene, die Unrecht tun. (Eccli. 27, 11). Gegen dieses gefährliche Ungetüm, die Todsünde, müsset Ihr, meine Lieben, die Ihr bereits von derselben überwältigt worden seid, das göttliche Lamm zu Külfe rufen, auf daß es von Euch die Sünde hinwegnehme, sie tilge im Bußsakramente. Selig, die ihre Kleider im Blute des Lammes waschen! (Apoc. 22, 14). Kabt Ihr diese Waschung vollbracht, dann tretet mutig hin zur Ostermahlzeit und indem Ihr mit dem heidnischen Kauptmanne von Kapharnaum reumütig rufet: Kerr, ich bin nicht würdig, daß du bei mir ein kehrst — empfanget mit Freuden das eucha-ristische Lamm, nach dessen Genüsse Ihr erstarken werdet, um siegreich gegen den auf Euch stets lauernden Löwen, de Sünde, anzukämpfen. Aus alten Mosaiken zu Rom, Ravenna und anderwärts wiederholen sich häufig die Bilder, daß Kirsche, Sinnbilder der gläubigen Seelen, aus den Flüssen trinken, welche einem Felsen unter den Füßen des Lammes entspringen. Solchen Kirschen ähnlich, müssen wir lechzen und dürsten nach den Wässern der Wahrheit und Gerechtigkeit, die Christus ist, und daraus fleißig schöpfen. Im lausenden gnadenreichen eucharistischen Jahre wollen wir, Geliebteste, besonders häufig unseren Kun-ger und Durst stillen durch den Empfang des Kimmelsbrotes und eucharistischen Trankes. In diesem denkwürdigen Jahre wünschte ich zu allen Diözesanen non in virga scd in caritate et spiritu mansuetudinis, nicht mit dem Kirtenstabe sondern in Liebe und im Geiste der Milde (l. Cor. 4, 21) zu kommen, um ihnen persönliä) das Brot vom Kimmel zu spenden, welä)es alle Süßigkeit in sich enthält. Denn wie Jesus einst das größte Verlangen gehabt hat, im Saale zu Jerusalem mit seinen Aposteln das Osterlamm zu essen und die erste heilige Kommunion ihnen darzureid)en, so hat er noch heute und immer die größte Sehnsucht, sich uns allen, aud) den größten aber bekehrten Sündern, als wahres Osterlamm in der heiligen Kommunion zur himm-lischen Speise zu geben. Unter den Propheten spricht namentlich der große Seher Isaias oft und gern von den Segnungen des messianischen Reiä)es. Da wird allenthalben süßer Friede und holde Eintraä)t herrschen. „Der Wolf wird bei dem Lamme wohnen, und der Pardel neben dem Böckä)en lagern; Löwe und Schaf werden bei einander weiden, und ein kleiner Knabe wird sie leiten." (18.11,6). Es wird alle Feindschaft unter den Menschen aufhören. O, daß sich doch dieser messianische Friede einbürgern würde bei den österreichischen Völkern, die da alle mit dem kostbaren Blute Christi als eines unbefleckten und makellosen Lammes (I. Petr. 1, 19) erlöst sind! Wie der Kirt die Lämmer versammelt, so sollen sie sich alle von ihren Kirten um das göttliche Lamm versammeln lassen, von dem niemand ausgesä)lossen ist, kein Volk, kein Stand, kein Mensä). Wenn wir, Liebwerteste, hienieden das Lamm Gottes in Eintracht und Liebe betend verehren und uns der Wirkungen seines Opfers beständig teilhaftig machen, dann werden wir drüben den hundert vierundvierzig tausend Bezeiä)neten aus allen Stämmen der Kinder Israels beigezählt werden und stehen vor dem Lamme und es lobpreisen. (Apoc. 7, 4. 9). Wir werden in die Gottesstadt einziehen, von der St. Johannes geheimnisvoll schreibt: „Einen Tempel sah ich nicht in ihr; denn der Kerr, der allmää)tige Gott, ist ihr Tempel und das Lamm. Und die Stadt bedarf nid)f der Sonne noch des Mondes, daß sie in ihr scheinen; denn die Kerrlid)keit Gottes hat sie erleuchtet. und ihre Leud)te ist das Lamm. Und die Völker wandeln in ihrem Lichte, und die Könige ber Erbe bringen ihre Herrlichkeit unb Ehre zu ihr. . . Nichts Unreines geht in sie ein, noch wer Greuel übt unb Luge, fonbern nur bie, welche im Lebensbuche bes Lammes geschrieben sinb.“ (Apoc. 21, 22—27). Teuerste im ßerrn ! In felsenfester Koffnung auf unseren bereinigen Einzug in bas himmlische schreiben mit bem vertrauensvollen Rufe: 0 bu, Lamm Gottes, welches bu hinwegnimmst bie Siinben ber Welt, nimm auf unser Flehen, erbarme bich unser unb schenke uns ben Frieben: dona nobis pacem; den zeitlichen unb ben ewiglichen! Amen. Unb so geschehe es! Jerusalem schließe ich mein gegenwärtiges Wirten- Marburg, am Feste bes eucharistischen Zeitigen, Ignatius von Antiochien, Bischofs unb Märtyrers, ben 1. Februar 1912. + Michael, Fürslbischos. Anmerkung. Das vorstehende Kirtenschreiben ist von den Seelsorgern den Gläubigen am Sonntage Quinquagesima, am ersten und zweiten Fastensonntage von der Kanzel zu verlesen. Jastenmandat für das Jahr 1912. Mit Rücksicht auf die gegenwärtigen Verhältnisse bewillige Ich kraft der vom heiligen Apostolischen Stuhle unter dem 8. Juni 1899 erhaltenen besonderen Vollmacht für das laufende Jahr die folgenden Erleichterungen bezüglich des kirchlichen Fastengebvtes: I. Abbruchstage und Abstincnztagc zugleich, also vollständige Fasttage mit Abbruch an Speisen und Enthaltung von Fleischspeisen, sind folgende: 1. der Aschermittwoch und die drei letzten Tage der heiligen Karwoche; 2. die Freitage der vierzigtägigen Fasten und der Adventzeit; 3. die Mittwoche und Freitage der vier Quatemberzeiten ; 4. die Vigilien oder Vortage vor Pfingsten und vor Weihnachten. II. Rur Abbruchstage, an denen zwar der Genuß von Fleischspeisen, aber nur eine einmalige Sättigung und überdies eine kleine Erquickung erlaubt ist, sind folgende: 1. alle Tage der vierzigtägigen Fasten mit Ausnahme der Sonntage (darunter sind, wie oben I. 1, 2 und 3 bemerkt, der Aschermittwoch, der Quatembermittwvch, die Freitage und die drei letzten Tage der Hl. Karwoche strenge Fasttage); , 2. die Mittwoche der Hl. Adventzelt (der Quatember-Mittwoch ist strenger Fasttag: I. 3); 3. die Samstage der vier Quatemberzeiten; 4. die Vigilien oder Vortage vor den Festen: Petri und Pauli, Maria Aufnahme in den Himmel, Allerheiligen und Unbefleckte Empfängnis Mariä. III. Nur Abstincnztagc, an denen die Enthaltung von Fleischspeisen, jedoch ohne Abbruch an Speisen, geboten ist, sind: alle übrigen Freitage des Jahres. IV. In Bezug auf die Dispensen vom Gebote, sich des Fleischcssens zu enthalten, gilt folgendes: 1. Für die ganze Diözese. So oft ein kirchlicher Festtag, d. i. ein gebotener Feiertag, welcher im bürgerlichen Leben als solcher begangen wird, auf einen Abstinenztag (z. B. auf einen Freitag) fällt, ist der Genuß von Fleischspeisen am selben Tage erlaubt, und zwar, ohne daß es notwendig wäre, dafür an einen: anderen Tage sich der Fleischspeisen zu enthalten. 2. Nur für einzelne Orte gilt die oberwähnte Erlaubnis, nämlich an einem Abstinenztage Fleisch zu genießen, dann, wenn an einem solchen Tage daselbst ein Jahrmarkt, zu dem sich gewöhnlich viel Volk versammelt, abgehalten wird. Diese Dispens gilt jedoch nur für den Ort, an welchem der Markt abgehalten wird, also nicht für andere Orte, die etwa sonst noch zur selben Pfarre gehören. 3. Jnbetreff einzelner Personen wird nachstehendes bewilligt: a) an allen Tagen des Jahres, jedoch mit A u s n a h m e d e s Aschermittwoch es, der drei letzten Tage der heil. Karwoche und der Vigilien Vor Pfingsten und Weihnachten dürfen Fleisch genießen: Arbeiter in Bergwerken und Fabriken; Reisende, die in Gast- und Wirtshäusern speisen; auch andere, d. i. nicht Reisende, welche A. B. in Städten und sonstigen geschlossenen Orten in Gasthäusern ihre Beköstigung haben. b) An allen Tagen, mit einziger Ausnahme des Karfreitages, können sich der Fleischspeisen bedienen: die Kondukteure auf den Eisenbahnen; jene Reisenden, welche in Gasthäusern der Eisenbahn-Sta-tionen speisen müssen; die Badegäste, überhaupt Kurgäste, welche wirklich zur Herstellung ihrer Gesundheit sich in Bade- und Kurorten aufhalten. Die gleiche Milderung gilt auch für ihre Hausgenossen und Dienerschaft. Hingegen gilt sie nicht für solche Personen, welche Kur- und Badeorte nur des Vergnügens wegen besuchen. c) Ohne Einschränkung, d. i. ohne Ausnahme irgend eines Tages, können Fleischspeisen jene genießen, welche ihrer äußersten Armut wegen unter Speisen keine Auswahl treffen können, sondern eben das essen müssen, was sie bekommen, (also wenn sie nicht Fastenspeisen erhalten) ; ferner überhaupt jene Personen, welche und so lange sie in einem solchen Hause leben (z. B. als Dienstboten), in welchem man ihnen keine Fastenspeisen vorsetzt. Sie sollen jedoch trachten, sich, wenn nur möglich, wenigstens am Karfreitage des Fleischgenusses zu enthalten. V. An jedem Fasttage, sei es mit oder ohne Abstinenz, wird der Gebrauch von Milchspeisen, Eiern und vom Tierfett (Speck) zur Würze der Speisen, sowohl bei der Mahlzeit, als auch bei der kleinen Erquickung am Abende gestattet. VI. An allen Abbruchstagen des Jahres (d. i. an jenen Fasttagen, an denen nur eine einmalige Sättigung, sei es mit oder ohne Enthaltung von Fleischspeisen, erlaubt ist), und in der vierzigtägigen Fastenzeit auch an den Sonntagen, ist der Genuß von Fleisch und Fischen bei einer und derselben Mahlzeit verboten. Dieses gilt auch für solche, welche wegen Alter, Krankheit, schwerer Arbeit u. dgl. von der Fastenpflicht befreit sind. VII. Endlich wird noch bemerkt: a) Alle, die an dispensierten Fasttagen Fleischspeisen genießen, sind verpflichtet, an solchen Tagen, sowie an dergleichen Samstagen des Jahres drei Vater unser, drei Gegrüßt seist du Maria und den Apostolischen Glauben zu Ehren des bitteren Leidens und Sterbens Jesu Christi andächtig und im Geiste der Buße zu beten. Wo mehrere Hausgenossen zusammen speisen, sollen diese Gebete laut und gemeinschaftlich verrichtet werden. Überdies werden die Gläubigen ermahnt, diese vom Heiligen Vater gewährte Erleichterung des Fastengebotes nach Kräften durch andere Werke der Frömmigkeit und insbesondere durch reichlichere Unterstützung der Armen und Notleidenden zu ersetzen. b) Kranken eine weitere Dispens zu erteilen, sind Seelsorger und Beichtväter ermächtigt. Um eine bleibende Dispens vom Fastengebote hat man sich im Notfälle an Mich unter Angabe vollgültiger Gründe zu wenden. c) Welt- und Regularpriester, Theologen und Knabenseminaristen, klösterliche Familien und Institute beiderlei Geschlechtes, müssen sich jedoch einer strengeren Beobachtung des Fastengebotes befleißen und haben sich daher an den Abbruchstagen, an denen das Fleischessen für die Laien mittags und abends erlaubt ist, bei der kleinen Erquickung am Abende des Fleischgenusses zu enthalten. Zuletzt sei noch mit besonderem Nachdruck betont, daß die Zeit für die Ablegung der hl. Osterbeicht und für den Empfang der hl. Osterkommunion mit dem 2. Fastensvnntage (Reminiscere) beginnt und bis 'zum 4. Sonntage nach Ostern (Cantate) einschließlich dauert. Zugleich wird an die alte Vorschrift erinnert, die österliche Kommunion wo möglich in der Pfarrkirche zu empfange». Auch werden die Gläubigen noch daran erinnert, daß während der geschlossenen Zeit, d. i. vom 1. Adventsonntage bis zum Feste der Erscheinung des Herrn einschließlich und vom Aschermittwoch bis zum 1. Sonntage nach Ostern einschließlich, alle öffentlichen Lustbarkeiten und Ergötzungen untersagt sind. Die Gnade des Heiligen Geistes sei mit euch, auf daß ihr imstande seid, im Geiste der Liebe, des Gehorsams und der Buße das Fastenmandat gewissenhaft zu erfüllen. Und alle, welche nach d i e s e r R i ch t s ch n ur wandeln werden, Friede sei über sie und Barmherzigkeit Gottes! (Gal. 6, 16). Marburg, am Feste Mariä-Lichtmeß, den 2. Februar 1912. t Michael, Fürstbischof. Anmerkung. Das Fastenmandat ist am Sonntage Quinquagesima von der Kanzel zu verlautbaren. Überdies ist während des Jahres jeder Fasttag am vorhergehenden Sonntage den Gläubigen bekannt zu geben. 11. Postni pastirski list in postna postava za leto 1912. po božji milosti in po božjem usmiljenju knez in škof Lavantinski, sporoči mnogočastiti svetni in redovni duhovščini in vsem drugim vernikom svoje škofije pozdrav, blagoslov in vse dobro od Boga Očeta in Sina in Svetega Duha! Ecce, Agnus Dei! Glejte, Jagnje božje! (Jan. 1, 36). V Gospodu ljubljeni škofij ani! [i stojimo v znamenju in se nahajamo v službi evharističnega zborovanja, ki se bo vršilo tekom tega.leta v staro-častitcm cesarskem mestu Dunaju od dvanajstega do petnajstega septembra. O pomenu, primernosti in zlatih sadovih, ki jih od njega pričakujemo, sem vam vse, kar je potrebno vedeti, razložil v dveh pastirskih poslanicah z dne 25. decembra 1911 in 14. januarja 1912. Vrhutcga pa sem vam še obljubil v napovedi redkega velepraznika, da bom letošnji postni pastirski list popolnoma posvetil evharističnemu Vzveličarju. Tej svoji obljubi se odzovem s tem, da v pričujočem pastirskem listu razpravljam o cerkvenem simbolu ali znamenju, v katerem se nam tako pogosto in tako rad predočujc naš božji Gospod in Vzveličar. Vsemogočni in predobrotljivi Bog naj obilo blagoslovi po premogočni zagovornici, prc-blaženi Devici Mariji, in na nebeško priprošnjo sv. Paskala Bajlonskcga, od Leona XIII. postavljenega variha evharističnih društev, moje početje! Saj hočem pisati in govoriti in delati le v njegovo slavo in v dušno blaginjo moji nad-pastirski skrbi izročenih ovčic. O Jagnje božje, ki odjemlješ grehe sveta, usmili se nas! V Gospodu ljubljeni verniki! Agnus Dei! Glejte, Jagnje BIESI božje! Tako je klical sv. Janez krstni k v Betaniji onkraj Jordana, kjer je krščeval in kjer je videl Jezusa hoditi. Ko pa je Jezus k njemu prišel, da bi se dal krstiti, je predhodnik zaklical: Glejte, Jagnje božje, glejte, ki odjemlje grehe sveta! (Jan. 1, 29. 36). V mnogovrstnih znamenjih in podobah našega božjega Vzveličarja srečujemo že od nekdaj jagnje. Sveti postni čas nas neprenehoma spominja na daritev jagnjeta. In Velika noč ne pomeni nič druga, kakor prav daritev božjega Jagnjeta. V prelepem velikonočnem predglasju nas vabi Cerkev in opominja k posebnemu proslavljcnju večnega Boga, cum Pascha nostrum immolatus est Christus. Ipse enim verus est Agnus, qui abstulit peccata mundi. Qui mortem nostram moriendo destruxit et vitam resurgendo reparavit — ker je bilo zaklano naše velikonočno Jagnje, Kristus. Zakaj on je pravo Jagnje, ki je odvzelo grehe sveta, ki je uničilo našo smrt po svojem umrtju in nam je pridobilo življenje po svojem vstajenju. Na starosivih stenah v katakombah, v teh podzemeljskih pokopališčih prvih kristjanov, nahajamo jagnje raznovrstno in prav pogosto naslikano od rok prvih kristjanov. Ravno isto zazremo v mozaikih in freskah bazilik kot znamenje, v katerem je misel daritvene smrti Kristusove združena z mislijo njegove zmage, naše duševne hrane in našega nasledovanja. V njegovi postavi se kaže krotka in ponižna vdanost, s katero za nas grešnike daruje svojo kri. Semtertam stoji na zelenem griču, in na njegovo povelje pritekajo izpod njegovih nog štiri reke raja, ki pomenijo potoke božjih milosti, katere nam je pridobilo, ali tudi štiri evangelje, po katerih se je slava njegovega poveličanja raznesla na vse štiri strani sveta. Pozneje so ljubeznivemu Jagnjetu še pridejali križ, na katerem veselo in prosto vihra zmagoslavna zastava. V tej pomenljivi podobi se večinoma še dandanes predstavlja, časti in proslavlja. 1. Od greha naših prvih staršev sem je jagnje s človekom v tesni zvezi. Brez jagnjeta bi bil človek zapal pravični jezi božji. Abel je daroval na altarju iz ruševine najlepše jagnje svoje črede, dokler ni bil sam umorjen kakor nedolžno jagnje po morilni roki svojega brata Kajna in je tako postal jasna predpodoba božjega Jagnjeta, ki je bilo po svojih bratih izdano v smrt in darovano na altarju svetega križa. — Abraham, oče vernikov, je žrtvoval na gori Moriji skrivnostnega ovna, ki je bil zamotan v trnje in čigar kri je pordečila za Izaka postavljeni aitar. — Kesnejc je Bog razodel glasovitemu vodju izraelskega ljudstva, M o-zesu, pasho ali velikonoč, katero so praznovali z daritvijo jagnjeta in s slovesno večerjo, kjer so zauživali meso velikonočnega jagnjeta. Prva tako znamenita velikanoč in vsi poznejši velikonočni prazniki so skozi petnajststo let zadostovali judovskemu ljudstvu. Vendar je bilo to velikonočno jagnje le temna predpodoba, dasi lahko umevno ker naravno znamenje drugega Jagnjeta, čigar daritev je imela biti dragocenejša in mnogo močnejša. „Zakaj vse, kar je Mozes po božjem povelju odredil o daritvi velikonočnega jagnjeta, kaže tja na Kristusa,“ uči papež Leon Veliki v svojem 68. govoru. (Sermo 68). Izaija, ta evangelist med preroki, je prosil in molil goreče k Bogu : Emitte Agnum, Domine, dominatorem terrae ! Pošlji, Gospod, Jagnje, gospodovavca zemlje! (Iz 16, 1).. Veliki prerok je prejel milost, da se je s preroškim pogledom oziral tja v čase Mesija, poslanca božjega, Jagnjeta božjega, in da je pokazal na njegovo potrpežljivo trpljenje z besedami:. Sicut ovis ad occisionem ducetur et quasi agnus coram tondente se obmutescet et non aperiet os suum. Kakor ovca bo peljan v zaklanj e in kakor jagnje, ki molči pred njim, ki ga striže, in ne bo odprl svojih ust. (Iz. 53, 7). Katero jagnje je podobno Jagnjetu, ki je po njem Izaija hrepenel in ga naznanjal ? Katera velikonočna večerja je enaka gostiji, pri kateri se napovedano Jagnje stavi povabljenim gostom na mizo? Ko so se časi obljubljenega Mesija dopolnili, je hodil ljudoljubni Jezus tam ob Jordanskem obrežju, in sv. Janez, zadnji in največji prerok stare zaveze, je svoje učence in poslušavce na njega opozoril z večno znamenitim klicem: E c c e, Agnus Dei, ecce, qui tollit pecccata mundi ! Glejte, Jagnje božje, glejte, ki odjcmlje grehe sveta! V tem trenutku je bil oznanjen resnični in pravi velikonočni praznik. Svet je imel sedaj istinito in popolno Jagnje, imel je skozi štiri tisoč let tako željno pričakovano Jagnje božje. Prikazalo se je Jagnje, ki je bilo čistejše od tistega, ki gaje odbral pravični Abel, skrivnostnejše ko oven, ki sta ga našla Abraham in Izak na gori Moriji, bolj brezmadežno ko vsa jagnjeta, ki so jih Izraelci darovali v Egiptu, v puščavi in v Kanaani. To je bilo Jagnje, za katero je Izaija prosil, in čigar odrešilne lastnosti je natanko napovedal. Bilo je Jagnje božje, katero je Janez krstni k očitno pozdravljal in poveličeval, zaradi česar ima na cerkvenih podobah pri sebi redno kot znak jagnje, in s trstnega križa, ki ga navadno v roki drži, visi trak z besedami: E c c e, Agnus Dei! Bilo je Jagnje polno krotkosti in potrpežljivosti, ki je prelilo svojo kri za človeške otroke, da so utekli strašnemu meču morilnega angela. V krvi Jagnjetovi so bili obeljeni. (Apok. 7, 14). Tojagnjc je videl apostol ljubezni, sv. Janez, na križu viseti. In prišli so vojaki in so potrli kosti obema razbojnikoma, šli pa so spoštovanja polni mimo križa božjega Jagnjeta. Sv. Janez, ki je zraven stal, je videl v tem dopolnitev svetega Pisma in je zapisal v spominu na Mozcsovo velikonočno jagnje (II. Moz. 12, 46; IV. Moz. 9, 12) naslednje besede : To pa se je zgodilo, da se izpolni Pismo: Nobene kosti mu ne strite! (Jan. 19, 36). To je bilo tisto Jagnje, o katerem je pobožni dvorni k etijopske kraljice Kandace, potujoč na vozu po puščavi, glasno bral preroške besede: Kakor ovca je bil pe-1 jan v zaklanje, in kakor je jagnje brez glasu pred njim, ki ga striže, tako tudi on ni odprl svojih ust. In glej! Gnan od božjega Duha se pridruži dija-kon Filip dovzetnemu možu, stopi od njega povabljen na voz, sede k njemu in mu oznanjuje, začenši s tistimi besedami, veselo poročilo o Jezusu. In ko nadaljujeta pot, prideta do neke vode, in zakladnik reče: Glej, tu je voda! Kaj zadržuje, da me krstiš? In Filip odvrne: Ako veruješ iz vsega srca, se sme zgoditi. On mu odgovori in reče: Verujem, da je Jezus Kristus Sin božji. In mahoma veli voz ustaviti, in oba stopita v vodo, in Filip krsti zakladnika. Ko pa stopita iz vode, vzame Duh Gospodov Filipa, in zakladnik ga ni več videl. Nadaljeval pa je vesel svojo pot. (Dej. ap. 8, 27—39). Jagnje, na katero je pokazal veliki oznanjevalec pokore sv. Janez kot na Jagnje, ki odjcmlje grehe sveta, poznata zlasti tudi prvaka apostolov in veliki apokaliptik ali gledalec božjih skrivnosti na Patmu. Naše velikonočno Jagnje, Kristus, j e darovano, piše apostol sveta, sv. Pavel, v svojem prvem listu Korinčanom (I. Kor. 5, 7); in v listu do Hebrejcev dokazuje slavni apostol moč Kristusove daritve, nas rešiti grehov: Če namreč kri kozlov in juncev . . omadežane posveti v telesno očiščenje, koliko bolj bo kri Kristusova, ki je po Svetem Duhu samega sebe brez madeža daroval Bogu, očistila našo vest od mrtvih del, da bomo služili živemu Bogu. (Hebr. 9, 13—14). In prvi papež, sv. Peter, opominja kristjane k resnično svetemu življenju, ker morajo vedeti, da niso z minljivimi rečmi, z zlatom ali s srebrom, odkupljeni odničemurnega življenja, ampak z drago krvjo Kristusa, kakor n co m a de žari ega in nedolžnega Jagnjeta. (I. Petr. 1, 18. 19); saj je tudi judovsko velikonočno jagnje moralo biti brez madeža. (Eks. 12, 5). In v skrivnem razodenju je gledal Janez, ta prerok med evangelisti, večkrat podobo Jagnjeta, ki je bilo zaklano in zavoljo tega vredno, odpreti knjigo s sedmerimi pečati in prejeti oblast in božestvo, modrost in moč, čast in slavo in hvalo. (Skr. raz. 5, 6. 12). 2. S to Janezovo prispodobo najsvetejšega Vzveličarja in njegove daritvene smrti smo, ljubi moji, dospeli do druge resnice, ki jo moramo vedeti o jagnjetu. Mogočni govornik, Izaija, je prosil Boga, da bi poslal Jagnje kot gospodova v ca sveta. Emitte Agnum, dominatorem terrae! Pošlji Jagnje, gospodo v avea zemlje! Jagnje nas ni le rešilo večne smrti in nas ne hrani le s svojim mesom za večno življenje, marveč hoče tudi vladati, gospodovati in zapovedovati. Biti hoče kralj. In tako je tudi. Velika noč glasno in neoporečno oznanjuje Jagnjctovo gospodstvo. Ko je Janez v skrivnem razodenju videl, da ni bil nihče vreden spoznan, odpreti knjigo s sedmerimi pečati, in ko je vsled tega silno jokal, mu reče eden izmed štirindvajseterih starejšim Ne jokaj! Glej, premagal je lev iz Judovega rodu! Ne fleveris! Ecce, vicit leo de tribu Juda! (Skr. raz. 5, 5). In to sladko in krepilno tolažbo nam stalno deli Velika noč. Res, zmagal je lev iz Juda. Pa če je lev, kako še potem jagnje? V ljubezni do grešnega človeka, katerega je odrešil s svojo drago krvjo in katerega hrani s svojim mesom, se je hotel Kristus pokazati kot jagnje. Toda Vzveličar je moral kot Bog in človek črez svoje in odrešenega človeštva sovražnike gospodovati; kajti „njemu je dana vsa oblast v nebesih in na zemlji“. (Mat. 28, 18). In ravno v tem je Jezus Kristus lev, kateremu se ne more nič ustavljati, katerega ne more nič premagati in obvladati. Ko je bil s križa snet, je bil podoben zaspalemu levu. Pa kmalu se je uresničilo prerokovanje očaka Jakoba: Mlad levje Juda; počivaš, ležiš ko lev in ko levinja; kdo ga bo vzdramil? (I. Moz. 49, 9). Z lastno močjo in oblastjo se je Kristus prebudil na Veliko noč in je šel poveličan iz zaprtega groba. Tako je on na krvavi način umorjeno in častitljivo zopet oživelo Jagnje daritve. Za nas je od mrtvih vstali Vzveličar jagnje, lev pa z a svoje nasprotnike. Moč in krotkost sta v njem zedinjeni ; on je češčeno in zmagoslavno Jagnje. Resnično je in bo resnično, kar Cerkev v pasijonskem času, v velikem tednu in na praznik najdenja svetega križa poje: Regnavit a ligno Dcus! Z lesa vlada Bog! S tem pristavkom „a ligno“ berejo psalm 95, 10 Tcrtulijan, Laktancij, sv. Ciprijan, sv. Avguštin in večina latinskih cerkvenih očetov po rimskem psalteriju *. Čudovito lepo in vzvišeno popisuje sv. evangelist Janez v skrivnem razodenju če-ščenje in moljcnjc božjega Jagnjeta od strani nebeščanov. „In padle so četvere živali in štirindvajseteri starejšim" pred Jagnje, in vsi so imeli harfe in zlate čaše, polne kadila, kar so molitve svetnikov. In peli so novo pesem, rekoč: Vreden si, o Gospod, vzeti knjigo in odpreti njene pečate, ker si bil umorjen in si nas odkupil Bogu s svojo krvjo iz slehernega rodu in jezika in ljudstva in naroda; in si nas storil našemu Bogu v kraljestvo in v duhov- 1 Primeri Bellarmina, Thalhoferja in Mavra Wol-terja o razlagi psalma 95, 10. Staro besedilo se je glasilo: Commoveatur a facie cius universa terra: dicite in gentibus: Quia Dominus regnavit a ligno. Zato poje Cerkev v vzvišeni, od sv. Venancija Fortunata zloženi himni: Impleta sunt, quae concinit David fideli carmine: Dicendo nationibus : Regnavit a ligno Deus. Zdaj bilo je dopolnjeno, Kar David peval je zvesto, Ko ljudstvom je oznanjeval, Da z lesa Bog bo kraljeval. nike, in mi bomo kraljevali na zemlji... In sem slišal glas mnogih angeljev okrog prestola in živali in starejši n; in njih število je bilo tisočkrat tisoč. In so klicali z velikim glasom : Vredno je Jagnje, ki je bilo zaklano, prejeti oblast in božestvo, modrost in moč, čast in slavo in hvalo! In vse stvari, kar jih je v nebesih in na zemlji in pod zemljo, in kar jih je na morju in kar jih je v njem, vse sem slišal reči : Njemu, ki sedi na prestolu, in Jagnjetu bodi hvala in čast in slava in oblast na veke vekov! In četvere živali so rekle: Amen! In štirindvajseteri starejšim so padli na svoja obličja in so molili njega, ki živi na veke vekov.“ (Skr. raz. 5, 8—14). Nekega dne je Jezus jezdil krotek, sedeč na oslici, na žrebetu podjarmnega živinčeta, kot kralj v Jeruzalemsko mesto. Pa meščani niso marali, da bi on vladal nad njimi. In ko je Pilat rekel judom: Glejte, vaš kralj, so kričali: Proč ž njim, proč! Križaj ga! In ko je na to dejal : Vašega kralja naj križam, odvrnejo višeduhovniki: Mi nimamo kralja. Nato so ga prijeli vojaki, ga bičali, so spletli krono iz trnja in mu jo posadili na glavo, ter so mu ogrnili škrlatast plašč. In so pristopili k njemu, govoreči : Ave, rex Iudaeorum ! Pozdravljen, kralj j udov! In so ga peljali s križem obloženega na kraj, ki se imenuje mesto mrtvaških glav ali Golgota. Tam so križali njega in ž njim vred dva razbojnika. In višeduhovniki s pismarji in starejšim so ga zasramovali, rekoč: Če je kralj izraelski, naj stopi s križa! Tudi eden izmed obeh razbojnikov ga je preklinjal, rekoč : Ako si ti Kristus, pomagaj sam sebi in nama! Pilat pa je hebrejski, grški in latinski sestavil napis in ga je pritrdil na križ nad njegovo glavo. Bilo pa je pisano: Jezus Nazareški, kralj judov! Rekli pa so višeduhovniki Pilatu: Nikar ne piši: Kralj judov, ampak da je rekel : Kralj judov sem. Pilat pa je odgovoril: Kar sem pisal, sem pisal! S tem napisom je dal deželni oblastnik, ne da bi bil slutil, Vzveličarju pravi naslov. Zares! Regnavit a ligno Deus. Z lesa vlada Bog. Mi pa, pr el j ubi j eni, se ne bomo pridružili tem zaslepljenim in tvrdovratnim judom, ampak dobrosrčnemu ljudstvu, ki je sledilo za Jezusom v puščavo, ga spremljalo na goro, in ko je bilo na čudežni način nasičeno s petimi ječmenovimi kruhi in z dvema ribama, ga je hotelo narediti za kralja, navdušeno kličoč: On je resnično prerok, ki ima priti na svet. (Jan. 6, 2—14). Po vzgledu teh hvaležnih Izraelcev dajmo se tudi mi voljno vladati in voditi od njega, ki nas hrani in krepča z nebeškim kruhom, s svojim telesom in s svojo krvjo. Njemu, evharističnemu Bogu-kralju se hočemo zlasti v tem milosti polnem letu klanjati v neomahljivi zvestobi in ljubezni. Neprenehoma naj letos doni tja po vsej škofiji in naj odmeva od vseh strani vabilo svete Cerkve k jutrnji-cam praznika presvetega rešnjega Telesa: Christum regem adoremus dominantem gentibus: Qui se manducantibus dat spiritus pinguedinem! Kristusa kralja molimo, gospodo-vavea ljudstev: ki daje uživajočim ga Duha obilnost! 3. Zadnje te besede, predragi v Gospodu, nas vodijo k tretji resnici o jagnjetu, k resnici namreč, da pomeni jagnje Jezu-sa v zakramentu presvetega rešnjega Telesa, in da nam ga predstavlja kot našo dušno hrano v svetem obhajilu. Saj ponavlja sveta Cerkev, ko deli sveto obhajilo, zmeraj besede predhodnika Gospodovega, ki je pripravljal srca svojih poslušalcev na prihod Gospodov, rekoč: Glejte, Jagnje božje, ki odjcmlje grehe sveta! Kafarnaum ob Genezareškem jezeru, Gospodu najbolj priljubljeno mesto, je bil tisti srečen kraj, kjer je Kristus obljubil evharistično gostijo. V tamkajšnji shodnici, obkrožen od apostolov, je govoril Jezus zbranim judom upapolne besede: „Jaz sem živi kruh, ki sem prišel z nebes. Če kdo jč od tega kruha, bo živel vekomaj ; in kruh, katerega bom jaz dal, je moje meso za življenje sveta . .. Kdor jé moje meso in pije mojo kri, ima večno življenje, in jaz ga bom obudil poslednji dan. Zakaj moje meso je res jed, in moja kri je res pijača. Kdor jč moje meso in pije mojo kri, ostane v meni in jaz v njem. Kakor je mene poslal živi Oče, in jaz živim zavoljo Očeta, tako bo tudi tisti, ki mene jé, živel zavoljo mene. To je kruh, ki je prišel z nebes; ne kakor so vaši očetje jedli mano in so pomrli; kdor jé ta kruh, bo živel vekomaj.“ (Jan. 6, 51. 52. 55—59). S temi jasnimi besedami dano obljubo je nebeški Vzveličar izpolnil pri zadnji večerji. Obednica na Sionski gori je večnega spomina vreden kraj upostavitve presvetega rešnjega Telesa. Ko je bilo zaužito predpodobno jagnje in je bila končana velikonočna večerja (Luk. 22, 20), „je vzel Jezus kruh in ga je posvetil in razlomil ter dal učencem, in je rekel: Vzemite in jejte, to je moje telo! In je vzel kelih, je zahvalil in jim dal, rekoč: Pijte iz njega vsi, zakaj to je moja kri nove zaveze, ki bo prelita za mnoge v odpuščenje grehov!“ (Mat. 26, 26—28). S tem je na mesto predpodobnega in znamenstvenega velikonočnega jagnjeta stopilo evharistično velikonočno Jagnje. Starozakon-sko velikonočno jagnje so smeli zauživati le tisti, ki so po obrezi pripadali izraelskemu ljudstvu in so bili postavno čisti. Novozakonsko velikonočno Jagnje morejo zauživati le po zakramentu svetega krsta očiščeni in posvečeni, zvesti udje svete katoliške Cerkve. Imamo aitar, piše sv. Pavel Hebrejcem, od katerega ne smejo jesti tisti, ki služijo šatoru. (Hebr. 13, 10). In kristjane v Korintu tolaži, rekoč: Ali oprani ste, ali posvečeni ste, ali opravičeni ste v imenu Gospoda našega Jezusa Kristusa in v Duhu našega Boga. (I. Kor. 6, 11). Starozakonsko velikonočno jagnje so zau-živali z opresnim kruhom in z bridkimi zelišči; kristjani pa bi naj prejemali evharistično Jagnje s spokornim in z očiščenim srcem. Zato opominja sv. Pavel Korinčane: Postrgajte stari kvas, da bote novo testo, kakor ste opresni; zakaj naše velikonočno Jagnje, Kristus, je darovano. Obhajajmo torej Veliko noč ne v starem kvasu, tudi ne v kvasu hudobije in malopridnosti, marveč v opresnih kruhih čistosti in resnice! (I. Kor. 5, 7. 8). — Z zauživanjem velikonočnega jagnjeta so se Izraelci združili z Bogom, ki jih je z mogočno roko peljal iz Egipta in vodil v obljubljeno deželo. V svetem obhajilu se zedinimo z Jezusom, ki nas zagotavlja: Kdor jé moje meso in pije mojo kri, ostane v meni in jaz v njem (Jan. 6, 57), in ki nas krepča z nebeško mano na potovanju skozi puščavo tega življenja v obljubljeno deželo nebeško. Izraelci so jedli velikonočno jagnje prepa-sani črez ledja, z obutali na nogah in s palico v roki, popolnoma pripravljeni za odhod iz egiptovske sužnosti. Mi pa moramo evharistično Jagnje božje prejemati tako pripravljeni, kakor da bi morali še tisti dan umreti. Saj nas opominja Vzveličar sam: Vaše ledje bodi prepasano .. in vi bodite podobni ljudem, ki pričakujejo svojega Gospoda, kedaj se bo vrnil iz ženitnine, da mu, kadar pride in potrka, takoj odpró. (Luk. 12, 35. 36).— Tudi s trdnim zaupanjem in z živo vero moramo prejemati sveto obhajilo, kakor nam sv. Pavel veleva: State ergo, stojte torej, opasani okoli ledja z resnico, obuti na nogah za oznanjevanje cvangelja miru; primite ščit vere in vzemite čelado vzve-ličanja! (Efež. 6, 14 nsl). 4. Po doslej povedanem pomenja jagnje božjega Vzvcličarja kot našo rešnjo daritev, kot našega Gospoda in kot našo dušno hrano. Jagnje zaznamenjuje in pomeni slednjič tudi Kristusove odrešence, zlasti apostole in potem vernike sploh. Božji učenik je govoril ponovno v svojih prilikah o jagnjetu in je označil s tem svoje vernike, svojo čredo. Svoje zveste spremljevalce imenuje svoja jagnjeta in svoje ovce. Pošlje jih kakor ovce med volkove. (Mat. 10, 16). Tam na obrežju Tiberijskcga jezera je velel Jezus Petru, ko ga je bil ta zagotovil svoje odkritosrčne ljubezni: Pasi moja jagnjeta! In rekel mu je drugič: Pasi moja jagnjeta! In k tretjemu mu je naročil: Pasi moje ovce! (Jan. 21, 15—17). Jagnjeta najprej potem ovce je izročil Jezus Simonu Petru, ker ga je postavil za pastirja vseh pastirjev, poveril mu nadvlado črez vso Cerkev. Peter je postal pastir jagnjet in ovc, otrok in staršev, podanikov in predstojnikov. Semkaj spada tudi čudovito mila prilika o dobrem pastirju, ki nam jo pripoveduje sv. Janez (Jan. 10, 1—6), in ganljiva zgodba o izgubljeni in zopet najdeni ovci, ki nam jo poročata sveta evangelista Matevž (Mat. 18, 12—14) in Lukež (Luk. 15, 3—7). Vzve-ličar sam je dobri pastir, ki pozna svoja jagnjeta in svoje ovčice in da za nje svoje življenje. On je pastir in škof naših duš, h kateremu smo se mi, blodeče ovce, izpre-obrnili (I. Pctr. 2, 25); on je princeps pastorum, knez pastirjev, od katerega bi naj prejeli nevenljivi venec slave. (I. Petr. 5, 4). On je pastor magnus, veliki pastir, ki je s svojo krvjo in smrtjo in s svojim vstajenjem sklenil in potrdil novo zavezo. (Hebr. 13, 20). Kristusovi verniki so torej pred vsem od dobrega božjega pastirja odkupljene in odrešene ovčice in jagnjeta, ki jih on vodi in hrani. Zaradi tega bi se ga naj zvesto in ncomahljivo oklenile, se po njegovem nauku ravnale; neprenehoma naj bi se dale hraniti in nasičevati z njegovim kruhom in z njegovim mlekom, z njegovim evharističnim telesom in z njegovo dragoceno krvjo. Ako dobro premislimo to, kar je bilo do sedaj povedano o jagnjetu, potem se nam bodo popolnoma zjasnile razne podobe, v katerih se božji Vzveličar simbolično ali prispo-dobno predstavlja kot jagnje, katero so kr- ščanski umetniki od prvih časov sem do današnjega dne imeli za najbolj priljubljen predmet svoji umetnosti. Tako nam predstavlja n. pr. neka od sta-rinoslovca Armcllinija v spalnici sv. Tekle najdena slika očaka Abrahama, ki kaže svojemu sinu Izaku božje Jagnje, stoječe na bregu. — Na svetovnoznanem nagrobnem kamenu Junija Bassa v Vatikanu so v podobi jagnjeta uprizorjeni razni dogodki in čudeži iz življenja Gospodovega; tako na primer: Jagnje (Janez) krsti Jagnje (Jezusa), Jagnje pomnoži kruhe, Jagnje obudi Lazarja.1 V baziliki sv. Petronile so našli ostanke neke slike, ki kaže Jagnje ob vznožju križa, brez-dvomno podoba božje daritve na Golgoti, in ob njegovih prsih goloba z oljično vejico v kljunu, kar pomeni krščansko dušo, uživajočo rajski mir. — Na nekem kamenu v katakombah sv. Kalista stoji pod okrvavljenim križem belo Jagnje, in na križevi prcčnici sedi golob z večlistno oljično mladiko. Mnogoštevilne so tudi podobe, na katerih ima jagnje eno ali drugo evharistično znamenje. V katakombah sv. Gomitile se nahaja jagnje, ki nosi na pastirski palici mlečno posodo, in v katakombah sv. Petra in Marcelina stoji omenjena posoda, mlečna vcdrica, v sredi svetlih žarkov, na hrbtu jagnjeta, ki ima poleg sebe palmove veje. Starinoslovci vidijo v tem evharističen pomen, kakor so sploh simbol mleka umevali v tem zmislu. Sv. Pavel piše Korinčanom, da jim je dal kakor nedoraslim mleka piti, in ne trdne jedi (I. Kor. 3, 1. 2), in da, kdor pase čredo, tudi jč od mleka črede. (I. Kor. 9, 7). In Hebrejci so postali mleka potrebni in ne trdne hrane. Slednji namreč, kdor dobiva mleko, je nevešč v nauku o pravičnosti ; zakaj otrok je še. (Hebr. 5, 12. 13). In sv. Peter opominja vernike, naj kakor novorojeni otroci hrepenijo po duhovnem, neskvarjenem mleku, da 1 Anton de Waal, Der Sarkophag des Junius Bassus in den Grotten von St. Peter. Rom, 1900. Str. 65—77. bodo po njem rastii v vzveličanjc, če so le že pokusili, kako sladek je Gospod (I. Petr. 2, 2. 3). Vrhutega je Izaija prerokoval, da bo Sin Device užival sirovo maslo in strd (Iz. 7, 15), in da bodo njegovi služabniki imeli priložnost, brez denarja in celo zastonj si kupovati vina in mleka (Iz. 55, 1). Po teh navedkih je bilo nekaj naravnega, sprejeti mleko za simbol presvetega rešnjcga Telesa. Cerkveni očetje pogosto obračajo besede Visoke pesmi: Prišel sem na svoj vrt, pil sem svoje vino s svojim mlekom (Vis. pes. 5,1), na presveto rešnjc Telo. Klement Aleksandrijski imenuje Dete, to je, telo Kristusovo v najsvetejšem zakramentu naravnost mleko. (Paedag. 1, 6). Jasnejši še nam postane pomen te podobe po prikazni v nebesa zamaknjene sv. Perpetue v ječi, kakor jo je sama opisala z naslednjimi besedami : „Videla sem neizmeren vrt in sredi vrta častitljivo postavo starčka v pastirski obleki, ki je molzel ovce. Vzdignil je glavo, me pogledal in rekel: Lepo je od tebe, moja hči, da si prišla semkaj. In me je poklical k sebi in mi dal piti troho sesedenega mleka, ki ga je bil namolzel. Jaz sem jo sprejela s sklenjenimi rokami in zaužila. In vsi okoli stoječi so zaklicali Amen! Vsled odmeva svojega glasu sem se prebudila in sem še čutila, ne morem izreči, kakšno sladkobo v ustih“ '. Ta podelitev sesedenega mleka se je vršila na isti način, kakor so v stari Cerkvi delili sveto obhajilo, in tako se sme namolzeno mleko nedvomno razlagati kot kruh močnih, kot jed, s katero je Habakuk pokrepčal Daniela v levnjaku. Tako je torej jagnje z mlečno posodo povsem podobno ribi s krušnjakom na hrbtu, ki v prvotni Cerkvi vedno pomenja evharističnega Vzvcličarja. Podoba dobrega pastirja je bila v starokrščanski umetnosti kaj priljubljena in navadna. Nakatakombnih slikarijah, na sarkofagih ali krstah in pri drugih kiparskih proizvodih ne 1 Leopold Fon ek S. J., Die Parabeln des Herrn im Evangelium. Innsbruck, 1904. Str. 860. zazremo nobene podobe tako pogosto. Najstarejše podobe nam kažejo dobrega pastirja, kako nese najdeno ovco na svojih ramah nazaj k čredi, ali pa ima na hrbtu mlado jagnje v svojem plašču, čigar konci so zvezani na prsih. Mnogoštevilni so prizori, v katerih prihajajo jagnjeta in ovce na raznovrstni način s Kristusom v zvezo; sedaj vidimo nekatere pri nogah Vzvcličarjevih, ki stoji med Petrom in Pavlom ali v sredini apostolov; sedaj stopi na Gospodovo mesto jagnje, stoječe na bregu, ali križ ali monogram Kristusov, med tem ko stoje na obeh straneh jagnjeta, ali pa se od desnice in levice bližajo, tupatam tudi prihajajo iz simboličnih mest, Jeruzalema in Betlehema, kakor se to vidi na mozaiku v apsidi ali na steni za altarjem cerkve sv. Kozma in Damijana v Rimu. Ovca na ramah dobrega pastirja pomenja pač pred vsem z Bogom spravljenega grešnika; pomeni pa tudi dušo umrlega, katero pridruži Vzveličar množini izvoljenih. Od tretjega stoletja sem se prikazuje druga vrsta podob dobrega pastirja. On ne nosi več ovce na ramah, ampak stoji ali sedi in pase čredo, jo brani pred sovražniki in jo varuje volkov in drugih divjih zveri. 5. Po teh kratkih opazkah o starokrščanskih podobah dobrega pastirja se vrnimo nazaj k premišljevanju starodavnih slik, ki predstavljajo jagnje. Ko se je bil tristoletni strahoviti boj paganstva s krščansko vero, v katerem so bili preliti potoki nedolžne krvi in so se Jezusovi verniki skrivali po katakombah, končal s slavno zmago krščanstva, so smeli kristjani očitno spoznavati svojo vero, obhajati službo božjo in oznanjevati strmečemu svetu vzvišene skrivnosti svete vere, katere so si poprej upali predstavljati le v simbolih ali v skrivnostnih slikah. Toda priljubljeni simbol jagnjeta so obdržali tudi v poznejših stoletjih. V prvih časih krščanstva je podoba jagnjeta v zvezi z mlečno posodo ali s pastirsko palico, kakor je bilo to primerno nauku, ki so ga skrivali pred neverniki. V poznejših vekih sc slika s križem, s kelihom, z altar-jem ali z apokaliptično knjigo s sedmerimi pečati, kar jasno kaže na krvavo daritev na križu in na evharistično daritev svete maše. Tako nahajamo v cerkvenih slikah Jagnje, ležeče na križu ob knjigi s sedmerimi pečati. Iz njegove srčne rane pritekata kri in voda. Glavo obdaj c žar v podobi križa, kakor ga rabijo umetniki, da označujejo božje osebe; torej pomeni tukaj žar božanstvo božjega Jagnjeta. Na neki pateni iz šestega veka leži daritveno Jagnje na altarju, ki stoji ob vznožju križa; pod prečnicama stojita A in <> — alfa in omega,' to je začetna in končna pismenka grške abecede, kot simbol Jezusa Kristusa, ki je začetek in konec. Nad vse jasen je pomen Jagnjeta, ki se upodablja stoječe na knjigi s sedmerimi pečati, in iz njegove odprte prsne rane teče kri v kelih. Čudovito lepa je neka mozaik-podoba iz šestega stoletja. Jagnje stoji na prestolu v senci križa, obsvetljeno z žarki pomenljivega sijaja. Iz odprte prsne strani teče kri v kelih in lije izpod keliha kot kri stranske rane, kakor teče tudi iz jagnjetovih nog kot kri štirih ostalih ran Križanega, ter ter se tako razliva v peterih rekah preko zemlje. Druga slična podoba nam kaže Jagnje na altarju, ki stoji ob vznožju križa, ležeče kakor mrtvo, in iz njegove smrtne rane teče kri na zemljo. Na teh dveh podobah so pač izražene besede božjega Jagnjeta: To je moja kri, ki bo za mnoge prelita. (Mat. 26, 28). Zares! Odkar je Jezus izgovoril te besede, teče neprenehoma kri iz njegovih ran kot daritev v spravo, zadoščenje in opravičenje vseh ljudi, narodov in krajev. Jagnje je pripadalo in še pripada zaradi svojega globokega pomena k najnavadnejšim in najbolj priljubljenim cerkvenim okraskom, zlasti pri altarjih. Jagnje blešči na antipendijih in tabernakljih, ali stoji nad tabernakljem, ali diči cerkvene stene, krasi cerkvene zastave, purifikatorije in druga cerkvena oblačila ter oživlja raznovrstno cerkveno opravo. Kadar pomeni jagnje božjega Vzveličarja, tedaj nosi vselej žar v podobi križa, kar je krščanska umetnost pri de val a in še prideva le trem božjim osebam. Najimenitnejša jagnjetova podoba kot altar n a slika je delo bratov Huberta in Janeza van Eyck in sluje po svetu pod imenom če-ščenje Jagnjeta; nahaja se na glavnem altarju stolne cerkve sv. Bavona v belgijskem mestu Gent. Napraviti sta dala zalo podobo Jodok Vijt in njegova žena, in dovršena je bila leta 1432. Jagnje stoji na altarju in pretaka iz odprte srčne strani svojo rešnjo kri v pred njim stoječi kelih, od desne in od leve strani pa ga obkrožujejo klanjajoči se mu štirinaj-steri angelji z orodjem trpljenja. Izpod altarja izvira studenec v sedmerih potokih, podoba svetih zakramentov, studencev žive vode, ki teče v večno življenje. Na obeh straneh se vrstč skupine apostolov in papežev, škofov in duhovnikov, prerokov in pravičnih stare zaveze, kraljev in knezov in ncštcvilncga ljudstva, da molijo Jagnje in uživajo sadove njegove daritve. Slavni slikar, Jožef vitez Führich, je na svoji glasoviti sliki paganska in krščanska Roma nasproti grabljivi volkulji, znamenju rimskega mesta, postavil podobo Jagnjeta, ki se je darovalo za svet in čigar kri je za vse čase očiščevalni in posvečevalni studenec človeštva.1 Jagnje se pridevlje tudi nekaterim svetnikom kot znamenje in pomenja njihove čednosti kakor nedolžnost, ljubeznivost, čistost, krotko st, pokornost, požrtvovalnost. Tako drži nedolžni Abel, čigar daritev omenja sveta Cerkev v kanonu ali tihi maši obenem z Abrahamovo in Melkizedckovo daritvijo, na rokah jagnje. — Starozakonska čista Suzana se slika kot jagnje, stoječe med volkom in lisjakom, ki pomenita znana dva pohotna starca. Tako ’ P. Albert Kuhn. O. S. H., Roma. Die Denkmale des christlichen und heidnischen Rom. Mit 690 Illustrationen. Einsiedeln, 1877. Str. 376, 416 in 417. namreč je na presno slikana v Cimitero di Pretestato, v grobišču sv. Protestata, kar dokazuje napis. Iz te podobe, jagnje med volkom in lisjakom, je posamezni kristjan mogel brati za se važno resnico, zajemati pa tudi tolažljivo zaupanje v Boga. Nadalje se slika srečni oče še srečnejšega otroka, preblažene device Marije, sv. Joahim, s pastirsko palico in z jagnjetom na rokah, ker je od svoje črede nesel jagnje v Jeruzalem, da bi ga žrtvoval ter si izprosil blagoslova za zarod. Največji, rojen od žene, sv. Janez krstnik, ki ga verniki vsled njegovega brezmadežnega rojstva in vednega devištva, vsled njegove čudovite ponižnosti in izrednega zatajevanja samega sebe splošno in neizmerno častijo, se, kakor smo že zgoraj omenili, kaj rad obrazuje z jagnjetom v raznovrstni staji, ker je pokazal na Mesija kot Jagnje božje. Enkrat se predstavlja Janez z Jagnjetom na desni roki, in črez njega visi pisni zvitek. Drugokrat drži na stegnjeni roki knjigo, na kateri leži Jagnje s križem. Tretji-krat se obrazuje oblečen v kratko suknjo iz velblodje dlake, ogrnjen s plaščem, in z Jagnjetom na roki. Slavna, iz plemenite rimske rodovine ro- I jena devica in mučenica, sv. Neža, katere god praznuje sv. Cerkev vsako leto dne 21. in 28. januarja, se obrazuje tudi z jagnjetom in sicer ali zavoljo podobnosti imena (Agnes— j agnus) ali zavoljo svoje nedolžnosti ali pa zaradi tega, ker se je svojim od žalosti potrtim staršem osem dni po svoji smrti prikazala sredi množice devic s snežnobelim jagnjetom pri sebi. Kot mučenica navadno drži palmovo vejo, tupatam knjigo ali puščico ali meč v roki ali ima krvni obroček krog vratu. Drugokrat se predstavlja s palmovo vejo v levici in z jagnjetom, ki se po njej na kvišku vzpenja; zopet drugokrat je njeno lice obrnjeno proti nebu, od koder prihaja angelj s palmovo vejico, medtem ko boža drug angelj jagnje pri njenih nogah; na mnogih drugih podobah drži jagnje na roki ali pa je jagnje pri njenih nogah, medtem ko gleda devica proti nebu. Znamenito je tudi to, da se v prelepi, njej posvečeni cerkvi, katero je Konštantin Veliki v Rimu postavil, vsako leto 21. januarja blagoslovijo jagnjeta, iz čijih volne se izdelujejo paliji, izrazi nadškofovske oblasti. Njena sorodnica po imenu, sv. opatica Neža Montepulčanska (f 20. aprila 1317), se zaradi svoje nedolžnosti in pobožnosti slika tudi z jagnjetom, potem s knjigo in z lilijo, tupatam tudi z novci pri nogah, v znamenje, da je zaničevala pozemeljsko bogastvo. — Sv. Ko-leta, ki je vpeljala v red sv. Klare zopet prejšnjo ostrost in je umrla v Gentu 1447, se navadno upodablja z jagnjetom in s škrjančkom, ker sta jo te ljubeznivi živalici radi spremljali. — Sv. Humilita, opatica Valombrozan-skih redovnic (f 22. maja 1310), se slika z jagnjetovo runo nad pajčolanom, ker se je tako nosila kot samostanska prednica v Floren ciji. — Sv. puščavnik Abraham, sovrstnik sv. E trema, se predstavlja oblečen v jagnjetovo kožo, sv. Pahomij, prvak puščavnikov, pav obleki brez rokavov, ki je napravljena iz runa. Naposled še imenujem dva velika svetnika, ki se upodabljata pogosto z jagnjetom. Prvi je sv. Andrej Corsini, ki je umrl 16. januarja 1373 kot škof Ficzolski. Njegova matije imela v sanjah prikazen, da je porodila volka, ki sc bo pri vratih karmeličanskega samostana izpremcnil v jagnje. Zato je posvetila otroka sveti devici Mariji in ga je skrbno vzgajala v pobožnosti. Svetnik nosi na podobi škofovska ali tudi redovniška oblačila s pastirsko palico v roki, in pri njegovih nogah ležita volk in jagnje. — Drugi svetnik je Seraf Asiški, sloviti obnovitclj krščanskega življenja, sv. Frančišek, ki ga tupatam tudi obrazujejo z jagnjetom. Takšen kip krasi n. pr. pridižniško streho v veličastni župnijski cerkvi sv. Trojice v Slovenskih goricah. Sv. redovnik stoji na slemenu in pri nogah mu stoji jagnje, ki se milo ozira kvišku v svojega svetega ovčarja in mu gleda v obraz. — Pri glavnih vratih iste cerkve stoji na cpistolski strani nad vhodom na kor v zidni duplini kip dobrega pastirja, vesom se skriva zlodej ter ščuva na nje zadaj njemu ob strani je videti več ovc; za dre- prežečega volka. V Gospodu ljubljeni škofij ani! resnici ganljivo in izpodbudno je brati, kako je sv. Frančišek ravnal s prirodo. Vse mu je bilo brat in sestra, živo in neživo bitje. Posebej je ljubil tiste stvari, ki so ga po svojih lastnostih spominjale Kristusa, tako jagnje, ki mu je budilo spomin na potrpežljivost in krotkost njegovega ljubljenega Gospoda in Vzveličarja. Ako je srečal jagnjeta, jih je pozdravil, pa tudi ona so mu hitela naproti in so venomer zvesto gledala v njega. Ko se je nekega dne bližal s svojim sobratom Pavlom, provincijalom pokrajine An-konske, mestu Ozimu, je zagledal na paši čredo koz in kozlov in med njimi snežnobelo jagnje.1 Frančišek je postal in rekel svojemu spremljevalcu: Ne morem pogledati jagnjeta, da bi se ne spomnil Kristusa, ki je odvzel grehe sveta. Glej, kako brezskrbno in mirno se pase med kozli! Povem ti, tako ponižno se je vedel naš Gospod Jezus Kristus med farizeji in višeduhovniki. Poglej, kako se da blago jagnje odrivati od boljše paše, ne da bi se branilo; če bi ga gnali v mesnico, bi ne odprlo ust. Bojim se, da se bo to kmalu ž njim zgodilo. Prosim te, moj sin, zaradi ljubezni Kristusove, rešiva to jagnje, plačajva kupnino zanj in odpeljiva ga izmed teh kozlov! Ko sta govorila o odkupnini, je prišel po tisti poti neki kupec, in ko je slišal njuno željo, je plačal 1 Seraphici Doctoris s. Bonaventurae Legendae duae de vita s. F ranci sci Seraphici editae a PP. collegii s. Bonaventurae. Ad Claras Aquas, 1898. Str. 84 nsl. — P. Bernhard Christen von Andermatt, General minister des ganzen Kapuziner-Ordens. Das Leben des hl. Franciscus von Assisi. Innsbruck, 1889. Str. 292 nsl. zahtevano ceno za jagnje, katero je potem Frančišek peljal s seboj v Ožimo. Medpotoma je rekel Pavlu: Ali ni to jagnje, vzeto izmed kozlov, podobno nedolžnemu človeku, ki živi med grešniki? Če se ga nihče ne usmili in ga ne reši, se izpridi med njimi in sc večno pogubi. Ne ustrašimo se zatorej nobenih težav in stroškov, kadar gre za to, da rešimo duše iz zank hudega duha in iz mrež zapeljivega sveta. Pojdimo kakor Vzveličar v puščavo za izgubljenimi ovcami, preiščimo vse ceste in kote, vse jame in prepade; vabimo jih k sebi s prijaznimi besedami in poslušajmo, kje nas kličejo na pomoč; in potem hitimo k njim, naložimo jih na rame in vzemimo jih na roke in nesimo jih z veseljem k Nadpastirju, k Jezusu Kristusu. V Ozimu je prepustil Frančišek odkupljeno jagnje skrbi pobožnih redovnic samostana sv. Severina. „To jagnje vam bodi ljubo in drago“, tako jim je govoril, „skrbite pridno zanj in bodite nedolžne, čiste, krotke in ponižne, kakor je ta nežna stvar božja!“ Bogoljubne redovnice so z veseljem sprejele ljubeznivo jagnje, pa so ga zvesto čuvale in marljivo krmile. Spominjale so se zlatih in pomenljivih naukov sv. redovnika in so se tudi po njih ravnale. Ko so dobile od jagnjeta zadosti volne, so napravile iz nje oblačilo in ga poslale sv. Frančišku, ki je dar z veseljem sprejel in pri tej priložnosti povedal dogodek tudi svojim bratom. „Glejte, ljubi otroci“, je še navsezadnje pristavil, „tako prejme vsako dobro delo svoje plačilo, dostikrat že na tem svetu, gotovo pa v večnosti. O kakšno veselje bomo čutili, ko bomo na desnici večnega sodnika zagledali jagnjeta, ki smo jih kedaj iskali v puščavi in jih rešili iz rok tolovajev in iz žrela grabljivih volkov, jih pripeljali nazaj k čredi ter izročili skrbnemu pastirju ! Kako sc nam bodo tedaj zahvaljevale ter se z nami veselile in Boga hvalile celo večnost!“ Po teh prelepih naukih in po vzvišenem vzgledu serafinskega svetnika asiškega hočemo tudi mi, dragi Lavantinci, zvesto uravnati svoje dejanje in nehanje, svoje mišljenje in življenje. Pred vsem pa hočemo in moramo mi, duhovniki Gospodovi, ki tolikrat poveličujemo v gloriji pri sveti maši božje Jagnje, Sina večnega Očeta; mi, ki dan za dnevom nosimo božje Jagnje v svojih rokah in ga povzdigujemo k češčenju; mi, ki s pripomnjeno glavo in s trikratnim trkanjem na prsi k njemu molimo za usmiljenje in mir živim ter ga prosimo za mir od trpljenja in za večni pokoj v nebesih mrtvim; mi, ki k njemu kličemo ob koncu litanij, da bi nam Gospod prizanesel, nas uslišal in se nas usmilil; mi, oskrbniki in delivci božjih skrivnosti, rečem, smo dolžni in moramo pred vsem po vzoru svetih apostolov zvesto in voljno slediti za božjim Jagnjetom ter voditi in izpodbujati svoje ovčice k stanovitnemu nasledovanju. Od kneza pastirjev nam izročeno čredo vernikov moramo, kakor nas opominja prvak apostolov sv. Peter (I. Petr. 5, 2—4), skrbno čuvati in pasti ter ji svetiti z lepim vzgledom lastnega življenja, ker potem bomo prejeli od božjega Nadpastirja ncvenljivi venec. Zaslužili si bomo, ko bo prišel Sin človekov v svojem veličastvu in vsi angelji ž njim in sc bo vsedel na prestol svojega veličastva in bo ločil vse narode enega od drugega, kakor loči pastir ovce od kozlov; ovce bo postavil na desnico, kozle na levico — takrat, rečem, si bomo zaslužili, ob prihodu dobrega pastirja, da bomo postavljeni s svojimi ovčicami na desnico in da bomo slišali od kralja sodnikov vzveličavno sodbo: Pridite, blagoslovljeni mojega Očeta, posedite kraljestvo, ki vam je pripravljeno od začetka sveta! (Mat. 25, 31—34). Tako se nam bo srečno izpolnilo, za kar prosimo dan na dan, ko si oblačimo mašno albo: Belega me stori, o Gospod, in očisti moje srce, da bom — in sanguine Agni dealbatus, v krvi Jagnje-tovi opran — užival večno veselje! Kakor so dušni pastirji, enako so dolžni in zavezani tudi krščanski starši, učitelji in vzgojitelji neutrudno skrbeti za svoja nedolžna jagnjeta, za otroke in gojence, odvračati od njih volkove v ovčjih oblačilih, tatove in razbojnike (Jan. 10, S), da ne bodo v svoji preprostosti zapeljani, marveč da bodo ostali za vselej dobre ovčice črede Kristusove. Od nekdaj sem blagoslavljajo rimski papeži ob določenih letih na belo nedeljo, med slovesno sveto mašo, po odpetem Agnus Dei, voščene svetinje, ki sc zavoljo vtisnjene podobe božjega Jagnjeta imenujejo Agnus Dei. Te zakra-k ramen talij e delijo vernikom in tudi cerkvam, da jih spoštljivo shranjujejo. Nekdaj so dajali takšne blagoslovljene podobe krščencem, katere so v prvih časih Cerkve imenovali agni ali agnelli, to je jagnjeta ali jagnjiče, primerjajoč jih Kristusu božjemu Jagnjetu, na pot v življenje v vedni spomin na prejeto milost svetega krsta in v stalni opomin, da naj ohranijo neomadežano krstno nedolžnost. V knjigi Pregovorov beremo, da grešniki mlade ljudi, kakor brezskrbno in razposajeno jagnje, agnus lasciviens, zapletajo v zanke in jih vklepajo v železje. (Preg. 7, 22). In modri Si-racid pravi: Kakor se ne druži volk z jagnjetom, tako tudi grešnik ne s pravičnim. (Sir. 13, 21). Zategadelj se morate vi, krščanski mladeniči in krščanske mladenke, skrbno ogibati hudobnih ljudi, ki ne mislijo z vami pošteno občevati, se morate varovati volkov v ovčjih oblačilih in zvitih lisjakov, da vas ne bodo ujeli in pogubili. O Davidu beremo v knjigi Sirahovi: Z levi se je igral v svoji mladosti kakor z jagnjeti in z medvedi kakor z mladimi ovcami. (Sir. 47, 3). Res, v zvezi z božjim Jagnjetom se morate vojskovati zoper sovražnike, in Jagnje bo zmagalo, ker je Gospod gospodov in Kralj kraljev, in ka- teri so ž njim, tisti so poklicani,izvoljeni in verni. (Skr. razod. 17, 14). C e sc bote hrabro vojskovali in si ohranili nedolžnost, bote pridruženi deviški množici sto štiriinštirideset tisočerih, katere je sv. Janez videl v nebesih spremljati Jagnje, kamorkoli je krenilo, in jih slišal peti novo pesem, kakor glas velikih voda in kakor glas močnega groma in kakor glas citrarjev, pesem, katere ni mogel nihče drugi peti. (Skr. razod. 14, 1—4). Lev preži vedno na plen, govori modri Pridigar v starem zakonu, enako greh na tiste, ki delajo krivico. (Sir. 27, 11). Zoper to nevarno pošast, namreč zoper smrtni greh, morate vi, ljubi moji, ki ste že bili od njega premagani, Jagnje božje klicati na pomoč, da vam odvzame greh, ga vam izbriše v zakramentu svete pokore. Blagor jim, ki so oprali svoja oblačila v krvi Jagnjetovi! (Skr. razod. 22, 14). Če ste se tako očistili, potem pristopite pogumno k velikonočnemu gostovanju in skesano kličite s paganskim stotnikom Kafarnaumskim : O Gospod, jaz nisem vreden, da greš pod mojo streho — prejmite z veseljem evharistično Jagnje in okrepili se bote po njegovem zauživanju tako, da se bote zmagonosno vojskovali zoper zmeraj na vas prežečega leva, zoper greh. Na starih mozaikih v Rimu, Raveni in še po drugod se pogosto ponavljajo slike, kako jeleni, podobe pobožnih duš, pijejo iz rek, ki izvirajo izpod pečine, na kateri stoji Jagnje. Enako tem jelenom moramo mi hrepeneti in žejati po vodah resnice in pravičnosti, kar je Kristus, in iz njih pridno zajemati. V tekočem evharističnem letu hočemo tudi mi, preljubi, pogostoma tešiti svoj glad in gasiti svojo žejo s prejemanjem nebeškega kruha in evharistične pijače. V tem pomenljivem letu bi jaz želel priti k vsem škofij an om, non in virga, sed in caritate et spiritu mansuetudinis, ne s pastirsko palico, marveč z ljubeznijo in v duhu krotkosti (I. Kor. 4, 21), da bi vam osebno delil nebeški kruh, ki ima vso sladkost v sebi. Zakaj, kakor je Jezus nekdaj živo želel, v veliki dvorani v Jeruzalemu jesti s svojimi apostoli velikonočno jagnje ter jim podeliti prvo sveto obhajilo, enako še dandanes in vselej prisrčno hrepeni, dati samega sebe nam vsem, tudi naj večjim toda spreobrnjenim grešnikom, kot pravo velikonočno Jagnje pri svetem obhajilu v nebeško hrano. Naj večji med preroki, Izaija, govori kaj rad in pogosto o blaženostih mesijanskega kraljestva. Povsod bo vladal sladek mir, volk bo pri jagnjetu bival, leopard ležal pri kozliču, lev in ovca bota skupaj hodila, in majhen deček jih bo pasel. (Iz. II, 6). Vse sovraštvo bo nehalo med ljudmi. O, da bi se ta mesijanski sladki mir udomačil med avstrijskimi narodi, ki so vsi odkupljeni z drago krvjo Kristusa, kakor ncomade-žanega in nedolžnega Jagnjeta! (I. Petr. 1, 19). Kakor pastir zbira ovce, enako bi se naj dali vsi od svojih pastirjev zbirati krog božjega jagnjeta, od katerega ni nihče izključen, nobeno ljudstvo, noben stan, noben človek. Predragi! Če bomo na zemlji božje jagnje v edinosti in ljubezni molili in častili ter se stanovitno udeleževali milosti njegove daritve, potem bomo v nebesih prišteti tistim sto štiriinštirideset tisočerim zaznamovanim iz vseh rodov Izraelovih otrok, ki stojč pred Jagnjetom in ga proslavljajo. (Skriv. razod. 7, 4. 9). Vstopili bomo v božje mesto, o katerem piše sv. Janez tako skrivnostno : „In svetišča nisem videl v njem. Gospod namreč, vsemogočni Bog, je njegovo svetišče in Jagnje. In mesto ne potrebuje ne solnca ne lune, da bi svetila v njem, zakaj veličastvo božje ga razsvetljuje in njegova luč je Jagnje. In narodi bodo hodili v njegovi luči, in kralji zemlje bodo prinašali vanj svoje veličastvo in svojo čast... Nič omadeža-nega ne pojde vanj, tudi nič, kar dela gnusobo in laž, marveč le tisti, ki so zapisani v Jagnjetovi knjigi življenja.“ (Skriv. razod. 21, 22—27). Predragi v Gospodu ! V najtrdnejšem upanju, da bomo nekoč stopili v nebeški Jeruzalem, sklenem pričujoči svoj pastirski list z zaupnim vzklikom: O Jagnje božje, ki od- jemlješ grehe sveta, usliši naše prošnje, nobis pacem : časni in večni! Amen. In usmili se nas in podeli nam mir, dona tako sc zgodi! V Mariboru, na god evharističnega svetnika, Ignacija iz Antiohije, škofa in mučenika, dne 1. svečana 1912. , , T Mihael, knezoškof. Opomba. Predstojcči pastirski list naj dušni pastirji preberejo vernikom s pridižnice v nedeljo pctdcsetnico ter prvo in drugo postno nedeljo. Postna postava za leto 1912. Z ozirom na razmere sedanjega časa podelim vam, predragi v Gospodu, s posebnim privoljenjem svetega očeta rimskega papeža z dne 8. junija 1899, za tekoče leto te-le olajšave zastran postne zapovedi: I. Dnevi, ob katerih je zapovedano, v jedi si pri-trgati in obenem zdržati se mesenih jedi, torej popolni ali ostri postni dnevi so ti-le: 1. pepelnica in trije poslednji dnevi velikega tedna ; 2. petki štiridesetčlanskega posta in adventnega časa; 3. srede in petki kvatrnih tednov; 4. bilja ali dan pred Duhovim (Binkoštmi) in pred Božičem. II. Dnevi, ob katerih je sicer dovoljeno meso uživati, toda le enkrat na dan se nasititi, na večer pa le kaj malega zaužiti, so naslednji: 1. vsi dnevi štiridesetčlanskega posta razen nedelj (med temi so, kakor že zgoraj I. 1., 2. in 3. omenjeno, pepelnica, kvatrna sreda, petki in poslednji trije dnevi velikega tedna popolni ali ostri postni dnevi); 2. srede svetega adventnega časa (kvatrna sreda je oster post: I. 3); 3. sobote štirih kvatrnih tednov; 4. bilje ali dnevi pred prazniki sv. apostolov Petra in Pavla, vnebovzetja device Marije, vseh Svetnikov in brezmadežnega spočetja Marijinega. III. Dnevi, ob katerih je prepovedano le zau-živanje mesa, pa je dovoljeno, večkrat na dan se nasititi, so: vsi ostali petki celega leta. IV. Kar zadevlje olajšavo zapovedi, zdržati se mesenih jedi, velja nastopna določba, in sicer: 1. Za vso škofijo: Kadar pride zapovedan praznik na dan, ob katerem je prepovedano zauživanje mesa (na primer na petek), se sme ta dan uživati meso, ne da bi bila dolžnost, zato se drugi dan zdržati mesa. 2. Le za posamezne kraje: Kjer se ob petkih ali drugih takih dnevih, ob katerih je prepovedano jesti meso, vrši sejem in se shaja mnogo ljudstva, tam je dovoljeno, ta sejmski dan uživati meso. To dovoljenje velja pa le za kraj, v katerem je sejem, torej ne za druge kraje (trge, vasi), ki morda spadajo še k tisti župniji. 3. Za posamezne osebe dovoljujem sledeče: a) vse dni med letom, izvzemši pepelnico, zadnje tri dni velikega tedna ter bilji pred Duhovim in pred Božičem, smejo uživati mesene jedi: delavci v rudokopih in v tovarnah ali fabrikah; popotniki, ki obedujejo v gostilnah in krčmah ; tudi drugi, ki na pr. v mestih, trgih in podrugod hodijo v gostilne na hrano. b) V|se dni, izvzemši le veliki petek, smejo za-uživati mesene jedi: kondukterji ali sprevodniki na železnicah; tisti, ki potujejo z železnico in morajo obedovati po gostilnah železniških postaj; bolniki v toplicah, na slatinah ali v drugih zdra-vilstvenih zavodih, s svojimi domačimi in strežniki vred. Ta olajšava pa ne velja za nje, ki le za kratek čas ali 7-arad razveseljevanja obiskujejo zdravilišča ali toplice. c) Vse dni med letom brez izjeme smejo mesene jedi uživati : taki reveži, ki si vsled velikega siromaštva ne morejo izbirati v jedih in so prisiljeni jesti, karkoli se jim podari ; ako pa dobijo za miloščino postne jedi, ne smejo uživati mesa; nadalje osebe, katere in dokler morajo (na pr. hlapci ali dekle) prebivati pri takih ljudeh, ki jim ne dajo postnih jedi ; skrbijo pa naj, da se, ako le mogoče, vsaj veliki petek zdržijo uživanja mesa. V. Ob vseh postnih dneh, bodisi mesojeja prepovedana ali ne, se dovoljuje uživanje mlečnih in jajčnih jedi ter raba mesene začimbe (ali Špeha) ne le pri obedu, temveč tudi na večer pri malem zaužitku. VI. Ob vseh postnih dneh med letom (t. j. ob takih dneh, ob katerih je prepovedano, več kakor enkrat se nasititi, bodisi uživanje mesa prepovedano ali ne) in v štiridesetdanskem postu tudi ob nedeljah, je ostro prepovedano, pri enem in istem obedu uživati ribe in meso. To velja tudi za tiste, kateri vsled starosti, bolezni, težkega dela itd. niso dolžni se postiti. VII. Slednjič je treba pomniti še to-le: a) Vsi, ki uživajo meso ob polajšanih dneh, morajo vsak takovšen dan, kakor tudi ob vseh sobotah med letom pobožno in v duhu pokore moliti trikrat „Oče naš“ in trikrat „Češčena Marija“ in na koncu apostolsko vero v čast bridkemu trpljenju našega Gospoda Jezusa Kristusa. Kjer je več ljudi pri mizi, se naj ta molitev opravlja na glas in skupaj. Posebno še v Gospodu opominjam vse vernike, da si naj prizadevljejo po svojih močeh, to od svetega očeta dovoljeno olajšavo postne zapovedi nadomeščati z drugimi pobožnimi deli, zlasti s tem, da obilneje opravljajo dobra dela krščanskega usmiljenja in podpirajo ubožce in reveže. b) Bolnikom za nekoliko časa še bolj olajšati post, so pooblaščeni dušni pastirji in izpovedniki. Kdor pa želi za dalje časa ali za vselej oproščen biti postne postave, se mora obrniti do Mene s prošnjo, ki jo naj podpirajo polnoveljavni razlogi. c) Svetni in redovni duhovniki, bogoslovci in gojene j dijaškega semenišča, cerkvene družine in cerkveni zavodi obojega spola pa se morajo odlikovati po ostrejšem izpolnjevanju postne zapovedi ; zato se naj ob postnih dneh, ob katerih je uživanje mesa svetnim ljudem dovoljeno ob poldne in na večer, zdr ž ujej o mesa na večer pri malem zaužitku. Končno še poudarjam posebej, da se čas za opravljanje svete velikonočne izpovedi in za prejem svetega velikonočnega obhajila začne z 2. postno nedeljo (Reminiscere) in se konča s 4. nedeljo po veliki noči (Cantate). Spominjam vas tudi starodavne cerkveno določbe, da sveto velikonočno obhajilo, ako mogoče, prejmete v domači župnijski cerkvi. Vrhutega vas še opozarjam, da so od 1. adventne nedelje do praznika sv. Treh kraljev, in od pepelnične srede do 1. nedelje po veliki noči prepovedano javne gostije in veselice. Milost Svetega Duha bodi z vami, da bote mogli v duhu ljubezni, pokorščine in zatajevanja samega sebe vestno izpolnjevati postno postavo. Ki pa bodo izpolnjevali to pravilo, mirčrez nje in usmiljenje ! (Gal. 6, 16). V Mariboru, na svečnico ali na praznik darovanja Gospodovega, dne 2. svečana 1912. t Mihael, knez in škof. Opomba. Postna postava se naj vernikom oznani v nedeljo kvinkvagesimo ali petdesetnico. Med letom ■pa se še naj vsaki post posebej oznani poprejšnjo nedeljo. 12. Fajìenordnung fiir die k. li. Landwehr die II II Gendarmerie und die Finanrmache, gültig im Jahre 1912. A raft der vom heiligen Apostolischen Stuhle am 7, September 1900 erhaltenen Vollmacht erteilt das F. B. Ordinariat hinsichtlich des Fasteugebvtes folgende Nachsicht: 1. Die Katholiken der k. k. Landwehr haben sich am Vortage oder an der Vigilie vor dem heiligen Wcihnachtsfeste und am heiligen Karfreitage der Fleischspeisen zu enthalten. Im übrigen ist ihnen an den kirchlich gebotenen Fasttagen des Jahres der Genuß von Fleischspeisen gestattet und auch an den Abstinenztagen Fleisch zu genießen erlaubt; doch dürfen an den dispensierten Fasttagen und an den Sonntagen der Fastenzeit bei derselben Mahlzeit nicht Fleisch und Fische genossen werden. Allen aktiven Personen der k. k. Landwehr ist es während der Präsenzdienstzeit mit Rücksicht auf die ihnen obliegenden schweren Dienste auch gestattet, an den kirchlich gebotenen Fasttagen sich mehr als einmal im Tage zu sättigen. Die Nachsicht von der Enthaltung vom Fleisch-gennsse, nicht aber die Ausnahme von der Verpflichtung zum Abbruche, erstreckt sich auch auf die erwachsenen Mitglieder der Offiziers- und Untervfsiziersfamilieu. Diese große Milderung des sonst in der Diözese geltenden Fastengebvtes sollen die katholischen Gläubigen der k. k. Landwehr dankbar anerkennen und dieselbe durch unerschütterliche Anhänglichkeit an ihre heilige katholische Religion, ferner durch Gebet und eifrigen Besuch des Gottesdienstes, durch Anhören des Wortes Gottes, durch reumütige und bußfertige Gesinnung, sowie durch Ausübung anderer guten Werke zu ersetzen sich bemühen. Die Zeit für die Verrichtung der Osterandacht, die den Empfang der heil. Sakramente der Buße und des Altars umfaßt, wird vom ersten Sonntage in der Faste bis zum ersten Sonntage nach Pfingsten festgesetzt. 2. Diese voraustehende Fastenordnung gilt auch für die k. k. Gendarmerie, da dieselbe zufolge Erlasses des k. k. Ministeriums des Innern vom 11. November 1904, Z. 46.710, im Sinne der mit Allerhöchster Entschließung vom 2. September 1904 (Zirkularverordnung des k. k. Reichskriegs- ministeriums vom 21. September 1904, Praes. Nr. 65521, verlautbart im Verordnungsblatts für das k. miö k. Heer, 33. Stück vom 28. Sept. 1904: Kirchl. Verordnungs-Blatt für die Lavauter Diözese, 1905, II. Abs. 17) allergnädigst genehmigten Neuauflage der „Dienstvorschrift für die Militär-geistlichkeit" der zivilgeistlichen Jurisdiktion untersteht. 3. Endlich wird die obangeführte Fastenordnung kraft der vom heiligen Apostolischen Stuhle mit 12. März 1908 dem gesamten österreichischen Episkopat erteilten Vollmacht (Kirchl. Verord.-Blatt für die Lavauter Diözese — Cerkveni zaukaznik za Lavantinsko škotijo 1908, IV. Abs. 37) auch ans die k. k. Finanzwache ausgedehnt, da sie einen Kriegsdienst ihrer Art bildet, Waffen trügt, nach Sitte der Soldaten lebt und arbeitet, zumal innerhalb der Grenzen des großen Reiches, wo sie viele Beschwerden zu ertragen und große Schwierigkeiten zu überwinden hat. „Übrigens, Brüder, seid stark im Herrn und in der Macht seiner Kraft! Ziehet an die Rüstung Gottes, damit ihr bestehen könnet gegen die Nachstellungen des Teufels; denn wir haben nicht bloß zu kämpfen wider Fleisch und Blut, sondern . . wider die Geister der Bosheit. Darum ergreifet die Rüstung Gottes, damit ihr am bösen Tage widerstehen und in allem vollkommen aushalten könnet! Stehet denn, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit, und angetan mit dem Panzer der Gerechtigkeit, und beschuht an den Füßen mit der Bereitschaft für das Evangelium des Friedens; vor allem ergreifet den Schild des Glaubens und nehmet den Helm des Heiles und das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes! Mit allem Gebet und Flehen betet zu aller Zeit im Geiste und wachet darin in aller Beharrlichkeit... Die Gnade sei mit allen, welche unfern Herrn Jesum Christum unwandelbar lieben! Amen." (Ephes. 6, 10 14 — 28). Gegeben zu Marburg, am Feste Mariä-Lichtmeß, am 2. Februar 1912. f Michael, Fürstbischof. 13. Diöfesan-Uachrichten. Investiert wurde Herr Leopold Kolenc, Kaplan in Tol, aus die Pfarre Hl. Maria in Scheuern. Bestellt wurden: P. T. Herr Anton Šlander, F. B. ©fisti. Rat, Ehrcudomherr, Pfarrer und Dechant in Altenmarkt, als Mitprovisor der Pfarre St. Rochus in Siele, und Herr Franz Hožičok, Kaplan in Jcllniz, als Provisor ebendort. Übersetzt wurde Herr Franz Lorbek, Kaplan in Peilenstein, in gleicher Eigenschaft nach Dol. In den danerndcn Ruhestand ist getreten Herr Johann Kansky, Pfarrer zu St. Margareten in Kcbl. vtcstorbcn ist Herr Gregor H ras tei, Pfarrer zu St. Margareten in Zellmz am 2. Jänner im 62. Lebensjahre. Zclluiz. Unbesetzt sind geblieben die Kaplausposteu in Peilenstein und F. B. Lavauter Ordinariat z« Marburg, am 10. Februar 1912. o f Fürstbischof. St. CyrikluS-Buchdruckerti, Marburg.