„/nlhtN, wehlftii», ?I»i»g str Alt." k. '1 «r S» Mittwoch, 4. ««gust t8«S. VI» Jahrgang Die Marburger Zeiwn.." erscheint jeden Sonntag, Mi'twoch und tzreitog. Preise — für Marburg: ganzjährig 6 fl., h.'lbjähug g fl.. vierteliöhrig 1 fl. 50 kr', für Sustelluu.i ins Haus monatlich 10 kr. ^ mit Poflversendung: ganzjährig 8fl., halbjährig 4fl., vierteljähilg 2 sl. Die rin Mal gespaltene Garmondzeile wird bei einmaliger Einschaltung mit 10, bei zweimaliger mit 15, bei dreimaliger mit 20 kr. berechnet, wozu für jedesmalige Einschaltung LV tr. Jnseraten-vtempelgebnhr kommen. Iistl Pnßnmm. Nachdem durch daS freiwillige Ausscheiden deS bisherigen verant-wortlichen Rcdatteur» die Leitung der „Marburger Zeitung" wieder in unsere Hä« de gelangt ist, fühlen wir uns verpfilchtet, die Grundsitze an« zudeutkN. nach dcnen wir dieselbe künftighin redigiren werden. Bor allem werden wir dat Banner der konstitutionellen Freiheit hoch halten, wir werden die verfassungötreuePartei, j^ähesondere Steiermarks, durch Wort und Schrift unterstützen, das heißt jkne Partei, wrlche unsere Verjaflung noch sehr vcrvollkommnuugSfahig hält, insbesondere waS die unmittelbare Betheiligung des Volkes an dlM »veiteren Ausbaue der Belfufsung anbelangt, allen Ucber-griffen nationaler oder klerikaler Fanatiker mit Würde entgegentreten und so die wahre Freiheit überall zu fördern suchen. Dem G emeind cwesen, als einem der bedeutendsten Faktoren, ja dem Grundpfeiler unseres jungen Staatslebens, wollen wir eine besondere Aufmerksamkeit zuwende», und haben uns deshalb mit sieisinnigen Be-richterstattern in bedeutenderen Orten Untersteicrmarks in Verbindung gesetzt. Das Bereinsleben bildet gegentvartig in unserem Vater, lande einen der wichtigsten Hebel, sowohl waS die politische, als die huma-niftische Ausbildung deS BolkeS anbelangt; daher wollen wir diesem die größte Aufmerksamkeit widmen und dadurch ein Centralorgan für die Bereine Unter steiermarks werden. Die allgemein alS Grundpfeilcr jeder staatlichen Freiheit anerkannte Schulbildung, insbesondere die Hebung der Volksschule »vollen wir mit aller Kraft zu fördern suchen und nicht uur für deren Selbst-stündigktit unsere Stimme erheben, son ern auch die materielle Unter-stützung überall beVorworten. Etne kurze politische Rundschau, auf Wahrheit beruhende Lokalnotizen aus ganz Untersteiermark und ein Feuilleton, das nach Thunlichkeit Originalartikel novellistischer oder populär- wissen-schaftlicher Richtung enthalten wird, soll den übrigen Theil deS BlatteS einnehmen, mit welchem wir einem oft ausgesprochenen Wunsche nachzu kommen glauben. Vit AetnUib«. Z»r Geschichte ite-; TiiiZke.. Die Finanz Kommiffion der österreichischen Delegation beschäftigte sich bereits in einer Reihe von Sitzungen mit den Ziffernansätzen des Kriegsbudget S. Di selbe läßt sich von der Rückficht auf das von drm Landes Finanzminister Dr. Brestel gegebene Finanz-Expose leiten, tvtlches noch für daS nächste Zahr ein Defizit von 3 bis 4 Millionen in Aussicht stellt, ein Defizit, daS doch nur durch Ersparungen im Kriegs-budgct beseitigt werden kann. Ganz richtig. Wenn wir es nicht endlich zu einem defizitlosen Budget bringen, so ist alleS mit oder ohne Dampf betriebene Regeneriren nutzlos; eine wahre Hebung unserer inneren Verhältnisse ist doch durch völlige Ordnung in den Finanzen bedingt. Bisher hat der österreichische Finanz Ausschuß bei dem Titel: „Centralleituna" 177,414 fl., bei dem Titel: ..höhere Kommauden und Stäbe" 305.677 sl. und bei dem Tilel: „Truppenkörpcr" 2.334.720 Gulden, zusammen 2.817,811 fl. gestrichen. Der Abstrich bei dem Titel: „Truppentörper" zielt auf eine Verminderung des Präsenzstandes. Auch die ungansche Delegations Kommission scheint von einem Spargeiste beseelt zu sein, welcher eine gemeinsame Herabminderung des Kriegsliudgets erwarten läßt. — Als eine Folge der Krakauer Klostergeschichte ist die Nachricht aus Rom m betrachten, daß dort d r Antrag deS Kardinals Rauscher, ihn fortan für die Befugniß der Beaufsichtigung aller ö st e r r e i ch i s ch e n Klöster zu bevollmächtigen, verworfen und die Kompetenz der Bischöfe aufrechterhalten wurde. Der Antrag deS Kardinals bewegte sich in der von den übrigen Bischöfen perhorreszirten Idee der Centralleitung der kirchlichen Angelegenheiten Oesterreichs. Die telegrafisch gemeldete Nachricht, daß die Effektivstärke der fra n zösischen Armee bedeutend vermindert werden sollte, wurde später auch durch den „Constitutisnnel" bestätigt mit dem Zusätze, daß die Beurlaubung sich etwa auf ö0,000 Mann erstrecken werde. Es stellt sich jedoch nach genauer Erkundigung heraus, daß diese tendenziöse Nachricht, wie immer in solchen Fällen, an st.irken Übertreibungen leidet, und daß die angegebenen Ziffern bedeutend eingeschränkt werden müssen. Nach der Der Viekskann. Von z Frey. (7. Fortsepun g.) An diese Dinge dachte jetzt Ameile. da eS am rauhen Herbstnach-Mittage die Beete zum Schutze vor dem Winter überdeckte, die es im Frühling mit Äörgs freundlicher Hilfe beblilMt hatte. Es hatte ihn seit jenem schrecklichen Augenblicke nie mehr gesehen, sich mit kindlicher Cr-gebung der Strenge de» Vaters fügend, der in harten Worten Gehorsam verlangte. Am Abend jenes Tages wtir eine alte Beltelfrau gekoinmen und hatte Aörg's wenige Habseligkeiten aus der Mühle abgeholt. Die neuen Kleider, die Ameile mit dazugelegt, schob sie bei Seite und sagte: „Das darf ich nicht nehmen." Seitdem vernahm Ameile noch hie und da. daß Äörg drüben im Thale und noch weiter hinab einen Platz ge-sucht; >ber obwohl der Müller seinen Leuten auf's Strengste befohlen, über das Vorgefallene zu schweigen, war dem unglücklichen Jüngling doch überall der geschändete Name vorausgeeilt, der ihn vergeblich an die Thüren klopfen ließ. Er kehrte wieder heim zu seiner alten Mutter und schliech da lichtscheu um das verfallene Häuschen lierum. Auch da lvar er seit Langem nicht mehr gesehen worden; Ameile hatte nur einmal im beginnenden Herbste von der alten Bcttklfrau gehört, daß er den ganzen Tag stumm auf dem Kunslosen sitze und sich bloö dann und rvann be klage, wie er kalt habe u«d frieren müsse. — Diese Vorgänge hatten auf Ameile eine sonderbare Wirkung gemacht. Wahrend vielleicht in seinem eigenen Herzen der erste unklare Verdacht entstanden war und es sich dieseS heimlichen Gedankens nie ganz zu erwehren vermocht, stand es seit jenem Morgen in ihm sonnenklor, daß Jörg unschuldig sei. wie ein neugeborncs Kind. Die Sicherheit, mit welcher der Vater seine Anklage sesthielt, konnte diesen Glauben nie er-schüttern. obwohl Ameile sich immer scheute, den väterlichen Beweggründen nachzufragen. Dieser Glaube war auch die einzige Stütze, an der sich das kummervolle Leben emporrichtete. Wenn eS Gott gefällt, wird die schwere Zeit der Prüfung auch vorüber gehen, dachte Ameile. und kein Gebet wurde beschlossen. daS nicht auch um Trost und Stärke für den unschnldi., Verfolgten gesleht hätte. Als Ameile seine Arbeit beendigt hatte und trüben Blickes über die Gartentiecke schaute, lvie der schwere Nebel, von scharfen Windstößen be-lvegt, an der braunen Halde des Hardes auf- und niederwogte, sah es die Bettelfrau am Mühlendache herunterkommen. Es hatte sie wochenlang nicht mehr gesehen und ging ihr eilig unter die Nußbäume entgetien, Uitt einige Worte unbemerkt mit ihr sprechen zu kö'tnen. Die Frau kam hastig heran und sagte: „Es ist gut., daß ich Euch allein treffe, Ameile. Ihr solltet einmal zu Jörg hinaufkommen, cr tnöcht' noch gern mit Euch red'N und ich glaube nicht, daß ers lange mehr kann." — „Um GotteS-willen. wliS ist mit ihm.' rief Ameile erbleichend, „»vill er fort, oder—" Die Alte nickte geheimnißvoll. — „Ja er lvill fort, glaub' ich. und einen weiten, lveiten We^, machen. Wißt Ihr denn nicht lvas die Leute sagen?" Ameile schüttelte traurig mit dem Kopfe. „Nein, ich sehe gar tveirig Leute und sie sagen Nichts zu mir darüber." Die Frau kam ganz naii heran und flüsterte: „)a sie sagen, der Hirtenfritz habe den Jörg gebannt und daran tnüß' er sterben. Der Hirtenfritz hat's selbst erzählt." Ameile setlkte das Gesicht, ülier daS von Neuem die Tljränen niederfivssen. „Geh' wieder zurück," s.igte es. lveinend der Alten eine Gabe in ihr Körbchen legend, „und sag ihm, ich komtne. sobald cS dunkel werde." Es lvar eine unl)eimlict)e, stürmische Naä)t. durä! die des Müllers Tochter am Bache entlang die Wiesen hinausschri:t. Der Wind fuhr in schweren Stößen von den Hoheit herunter und schlug dem bangen Mädchen den eiokalten Regen in'S Gesicht. Es achtete nicht darauf und bemerkte kaum, daß es jenseit des Brückleins durch sast fnßtieseS Wasier Watten mußte. In seinem Innern rief eine unablaßige Stimme: „du h.^st zu lauge geivartet — du komst zn spät!" — Die nächtliche Waiidlerin jagte mit jedem Schritte schneller, die Brust pochte dem Winde entgegen, nach Athem haschend und mit den kult n Regentropfen floß brennender Schweiß von der Ltirne. Jetzt ivar der Steg erreicht und deüben schimrnerl'durch die Finsterniß ein matteS Lichtlein «ms dem Häui^chen. Ameile stürzte ihm. ohne auf den Weg zu achten, entgegen und driickte das glühende Gesicht an das niedrige Fensterchen. Drinnen im schwach erhellten Äubchen Inspektion, welche gegenwärtige abgehalten wird, sollen, wie daS jedeS Jahr geschieht. 17--18,0W Soldaten auf halbjährigen Urlaub entlaffen werden. — Da« vielgeprüfte Spanien soll nicht zur Ruhe kommkn, denn dit Kar liftische Bewegung scheint wirklich arößere Umriffe angk-nommen zu haben, l,ls die Nachrichten der spanischen Blätter glauben lirßen. Zur Stunde, schreibt man der „Pr." auS Paris vom 28. d. M. ist Don KarloS allerdings noch nicht über die spanische Grenze gegangen. Seine Anhänger halten die Zeit, wo er persönlich auf spanischem Boden erscheinen soll, noch nicht für gekommen ; Thatsache aber ist. daß ansehn-licheBanden sich im nördlichen Spanien befinden, und daß es noch nicht gelungen ist, dieselben zu zerstreuen. Namentlich Tristany soll sich an der EpiKe bedeutender Kräfte befinden. Auch in Amerika geht es mit der Bezwingung deS Kubanischen AufstandeS nicht, wie gewünscht; daher hat man Grund, die Nachricht zu glauben, daß Caballero de Rodas, der Ge-neralkapitän von K u b a, Weisungen erhalten habe, den Kubannern selbst-reaierung anzutragen, und ferner, daß die Regierung in Spanien, ganz besonders aber Genercil Prim. zu einem Verkaufe der Insel geneigt gewesen oder noch geneigt sei. Die Tlovenen auf dem Berfafsungstage i« Eillt Mit den verschiedenartigsten Erfühlen wurde die zuerst als Gerücht aufgetauchte, dann durch die That bestätigte N"chricht ausgenommen, daß die Glovenen sich an dem Verfassungstage in Cilli betheiligen und zwar in großer Anzahl betheiligen wollen, obgleich gleichzeitig ein „Tabor" nach Friedau angesagt ist. Während die einen in dem Erscheinen eine willkommene Gelegenheit erblicken, indem dadurch die so oft verlangte und angebahnte Verständigung zu Stande kommen könnte, meinen andere, es sei dies eiu Versuch, die freien Beschlüsse der versammelten Versassungs-treuen zu majorifiren. Doch eS ist am Besten, tvir laffen den von den Slovenen verbreiteten Aufruf in einer möglichst wortgetreuen Uebersetzung folgen und knüpfen dann einige Bemerkungen an denselben an. Der Aufruf lautet: Slovenifche Landsleute! Es ist noch nicht ein Jahr vergangen, als Ihr ench aus unsere und unserer nationalen Freunde Einladung zu Tausenden und Tausenden in dem berühmten Tabor in Sachsenfeld verfammelt habt, wo Ihr darülier berathen und Beschlüsse gefaßt habt, wie das verarmte und in den Wissenschaften zurückgebliebene slovenifche Volk seine unzufriedene Lage verbessern und würdig in die Reihe der übrigen österreichischen Na-tionen treten könnte. 16000 Slovenen aller Altersklassen und Stände seid ihr gekommen und habet wie aus einem Munde in Sachsenseld ausgesprochen, daß Ihr euch nur dadurch eine bessere Zukunft bereiten könnet, wenn <^uch jene Rechte gegcben werden, deren jetzt in unserem Kaiferthume nur die deutsche und ungarische Nation theilhastig sind. Ebenso einstimmig habt ihr bestattiget, daß dies nnr dann grschehen kot,ne, wenn tvir Slovenen uns in ein Ganzes vereinigen. Eure Stimmen, die am 6. Sept. vorigen JahreS gewaltig dahin hallten in dem schonen Sannthale, sind nicht die Stimme deS Rufentzm in der Wüste geblieben. 85000 eurer Brüder aus allen Gegenden teS zerstückelten slovenischcn Heimatlandes haben euch darauf in, 7 Ta» bor's ihre brüderliche Hand gereicht und euch ihr Wort gegelzen'und ihlte Hand, ihren Kopf und ihr Herz, daß wir nicht ablassen, bcvor wir nicht alles erreicht haben, was tvir für nothwendig erachtet. saß Jörg's alte Mutter und starrte bewegungslos, die Haare ties über das Gesicht herabhängend, auf d^s Bett nieder. Ameile horchte, den Athem in der pochenk'en Brust niederhaltend; es ließ stch kein Laut ver-nehmen und nur der Wind rumorte durch das sch adhafte Strohdach mit unheimlichem Pfeifen in dem leeren Baltenwerk. Ameile eilte um das Häuschen hcrum nach der Thüre. Als eS leise in die Stube trat, kehrte sich die Alte um, starrte ihm ltMge in s Gesicht und sagte dann leise, mit der dürren Hand aus das Bett deutend: „Er ist still, ganz stilt." Ameile beugte sich auf den Stillen nieder. Er lag b tvcl^ungslos mit geschlossenen Augen, übum S durch jesuitische Geisiliche und Bchördeu, gelang eS nur allmalig einzeln n Bekenner» der nruen Lehre, sich wieder fest niederzulassen, und sclbst daS Toleranzedikt JosrfS II. gest^^ttete denselben nur sehr bedingte Freiheiten in seiner wirklichen Durchführung. Erst der ncueren Zeit war es vorbehalten. durch ein cinträchligeS Wirk n wieder die Glaubensgenossen in Gemeinden zu vereinen, selbe mit Hirten versehen, und duich Unter« stützung besonders von Seite deS Gustav-Adolfsvereines denselben sichtbare Bereinigungspunkte in würdigen Kirchen zu verleihen. Eine solche Feier Nationale Geguer.^insbesonderc dieZnationalen Abtrünnigen haben verdutzt dareingeskhen auf die slovenische Nation, die anfing zu erwachen aus dem tausendjährigen Schlafe mid zu fordern ihre menschlichen Rechte. Unsere National Vertheidmer. die in Versammlungen und in Zeitungen für das Wohl und das Glück der slovenischen Nation fochten, hat man angeschwärzt; unsere Tabors hat man verachtet, unsere Taborsbeschlüffe verlacht. Allein alles dieses war für unsere GtMr noch nicht genug; durch solch ein Handeln konnten sie doch unsere Taborsbeschlüffe nicht umwer-sen, unser billiges Verlangen nicht abläugnen. Einige Männer, die sich leider immer wieder als die ergrimmtesten Feinde der slovenischen Nation gezeigt haben, beschloffen, deutsche Meetings auf slovenischem Boden zu veranstalten und versprachen sich davon Erfolg, daß sie das flovenische Volk trennen tverden von seinen Führern, zu »velchen es so viel gerechtfertigtes Vertrauen gehabt und noch immer hat. In diesen Worten ist der Sinn und die Bedeutung der sogenannten verfafsungstrenen Versammlung in W. Feistritz. Die Deutschen und ihre nichtdeutschen Parteigenossen, die diese Versammlung einberufen haben, haben sich zwar überzeugt, daß sich das flovenische Volk an ihren Be-rathungen nicht betheiligen wollt., haben aber dennoch beschlossen, am 8. August eine ähnliche Versammlung nach Zilli einzuberufen. Nun haben unsere Gegner noch etlvas lveiter gegriffen. Sie beriefen in das sog. „Eichenwald!" l»ei Eilli eine öffentliche Versammlung (Tabor) nnter freiem Himmel ein. Wie ench bekannt ist. tvird diese Versammlung in euerem Namen Beschlüsse fassen wollen über euere allerheiligsten Angele-genhciten, insbesondere wird sie aussprechen wollen, daß sich die in so viele Theile getheilten Slovenen nicht in ein politisches Ganze vereinigen dürften und dliß die Slovenen. wie bis jetzt, auch in Hinkunft auf ihrem eigenen Gebiete unter fremder Oberherrrschaft leben sollten. Betvohner des Sannthales nnd der Cillier-Umgebung. theure Brüder, die ihr bei Wahlen, bei TaborS und dem alltäglichen Leben so männlich, und tvacker um die slovenisch nationale Fahne gestanden seid — Beispiei und Stolz euren Brüdern — wenn Ihr euren ruhmbringenden Platz und Beruf nicht verlassen wollt; wenn Ihr nicht wollt, daß Fremdlinge in euerem Natnen beschließen sollen über euere nationalen Rechte, wenn Ihr selbst nicht verläugnen wollt und widerrufen die Forderungen, die ihr voriges Jahr im Tabor zu Sachsenfeld so auS voller Seele ausgesprochen habt; wenn Ihr nicht widerrufen »vollt die Vollmachten, die ihr euren nationalen Landtags-Abgeordneten gegeben, die mit so viel Aufopferung und mit allen Kräften für euere und unsere Rechte fechten, für euer und unser Glück, tvenn Ihr alles das nicht tvollt ^ und wir wissen, daß Ihr das nicht wollt und nicht wollen könnet — kommet Sonntag den 8. Äugust um 10'/, Uhr Vormittags in das „Eichenwaldl" bei Cilli. Kommet alle, die Ihr euch noch erinnert deS herrlichen TaborS in Sachseufeld, kommet alle, denen an der Ehre deS slovenischen NamenS und der Ehrlichkeit gelegen ist. kommet und sprechet ohne Scheu anS: die Beschlüsse deS TaborS in Sachsenfeld sind auch heute noch unsere unab-änderlichen Beschlüsse! Es lebe Slovenien An dem genannten Orte werden Euer harren nicht nur wir Unter« schriebenen. jondern auch andere Freunde und Bertheidiger deS slovenen-Volkes^ Wir erwarten Euch um so lieber und umsomehr. damit wir der Welt zei'gen. wie wir uns vereint nnd vereinigt mit unseren Abgeord-neten und Anlvalten fühlen. Hier ivollen tvir eS be»veisen, daß tvir um nichts anderes kätnpsen, als eben nur darum, daß das erhabene Bort unseres allerdurchlauchtigstel» Kaisers zur Wahrheit wird: Oesterreich sei eine große Heimat, welche Mit gleichem Rechte, mit gleicher Liebe umfan- war es denn nun. welche die vereinigte Marburg'Pettauer evangelische Gemeittde aln 1. August in unseren Mauern vollzog: die Eintveihung der neuen i^hristuskirche an der Kaiserstraße. Von Eilli. Graz, Brnck, Klagenfurt. Triest und Görz waren zahl' reiche Deputationen angelangt, um mit den Marburger Evangelischen fich zu freuen über das Gelingei» der schwierigen Unternehmung. Welche Phasen tnnßle diese Getneinde in Bezug auf seine Kirche in kurzer Zeit dnrchmachen t Vom ersten Betsaale, einem el)emaligen Getreidemagazit»e. tvanderte die Gelneinde in die Kirche des aufgehobenen Cölestinerinnen-klosters. bis sie durch Unterstützung von Freunden, selbst auch katholischen Glanbens, daö einfache, aber nette und würdige Gotteshaus entstehen sah das nun ihr Eigen ist. Der Weihcakt wurde dem Programme gemäß vollzogen, nur daß der slierliche Umzug aus der Miethkirche und die Schließung des Grund-steine» ausfielen. In der neuen, mit Blumen geschmückten Kirche hatten sich die frem-den Deputationen, die Spitzen der hiesigen Behörden, der GemeindeauS-schuß und in besonders zahlreicher Weise d.^S k. k. Offizierskorps nebst einer großen Zahl Damen eingefunden. Nach 10 Uhr zogen auS der Sakristei llm die Kirche herum die antvesenden Pastoren mit den heiligen Gesäßen und Mitglieder deS Presbyterinms mit dem Schlüssel zum Thore der Kirche, nach deren Eröffnung die Gefäße auf den Altar gestellt wurden, worauf der Männergesangverein „Die Ehre Gottes" von Beethoven tn gclungentr Weise vortrug. Der Herr Oberkirchenratl,. Superintendent Andreas Gunesch, nahtu sodann die Eintveihung der Kirche vor, nachdem er in seiner Ansprache betont hatte. waS die Marburger ev. Gemeinde war, ist und sein »vird. Ergreifend war der Moment, als sodann die Thnrmglocke erschallte und zum Orgelklange die Gemeinde daS Lied „Gott Vater aller Dinge Grnnd" sang. Den Altardieiist, Verlesung deS EvangelinmS, nahm Herr Psarrer O. Schak auS Laibach vor, worauf die kräftige Melodie deS Liedes „Ein feste Bnrg" erklang. — Die Fest-predigt des Ortspfarrers, Herrn Konsenior E. Schroll, ging vom 84. Psalme aus und handelte von den Christenpflichten gegenüber dem neu erbauten Gottesliause und theilte sich darin, wie sehr man zum Danke verpflichtet sei. und tvelche Bitten dort geivährt werden würden. DaS ge» v«d nähren Will das Gedeihen und die Eigenthümlichkeiten aller ihrer Nationen, mögen fie diese oder jene Sprache sprechen. Die DtUlschen vernastalten an diesem Tage noch andere Nnterhal-tnngen und Schmansereien für sich. .Wir könneit uns an diesen so lange nicht bethciligen, bis sie uns nicht zugelien, daß unser Streben ein j^erechtes ist. BetheiligtN wir uns nur an der öffentlichen Versammlung. Bei alldem bleiben wir aber Hr. ruhig, nüchtern, alier entschieden; belkit'isien wir niemanden, lassen uns aber auch von niemandem beleidigen: so wird sich auch unser Gegner überzeugen, daß daS slovenischc Volt keine haßt, daß es aber entscheiden wolle über seine Gegenwart und Zukunft. Wie immer, gelte uns insbesondere om 8. August das tveise Sprichwort: Thue kein Unrecht, leide aber auch keines! Es leben die Slovenenl Es lebe Slovenien! Än der slovenischen Steiermark iSude deS MonateS Juli l86v. (Es folgen die 163 Unterschristen.) Die Unterschriften stammen zum größten Theile aus dem oberen Sanuthale. sodann folgen zum Schluß? solche aus linderen Tl eilen Untcr« steiers. besonders aus Marburg. Wenn wir mit Aufmerksamkeit diesen Aufruf durchlesen, so müssen wir vor ollem darüber stannen, daß die ^um „Verkaffungstage" in solcher Weise Einberufenen nirgends an das Grundprinzip der Auslimmenkunst gemahnt werden, daß von einem Anführen der fünf Punkte nirgends die Rede ist. Oder soll es nur Demonstration sein, was man beabsichtigt? Wir können nicht glauben, daß die also Einberusenen sich an einer Ber. sammlung betheiligen können, welche die „Vers )ffung", die doch von einem großen Theile der Rationtilen als für sie nicht bestehend angesehen wird, als den Ausgongspunkt aller ihrer Bcrhandluttgen ansieht. Wie eine gillier Korrespondenz im „Wanderer" bemerkt, hatte der Verfaffun.iSverein ganz Recht gethan, die Initiative zur Verständigung in der heiklen na-tionalen Frage zu ergreifen, ob aber dieVerstantigung wirklich zu Stande kommt, ist eine andere Frage. Wenn die nationalen Redner von vorne-herein den Standpunkt läugnen werden, auf Grund dessen die Bersamm-lung einberufen ist. so wird die Antwort verneinend ausfallen muffen. Sollen doch schon, nach der Ansicht des obigen Korrespondenten, bei der Präsidentenwalil lebhafte Erörterungen vorkommen, da die Rationalen für einen „berühmten Taborredner" kandidiren, und sie hoffen für ihre Beschlüsse Majorität zu erhalten! Wahrlich, das Schauspiel wäre, wenn es nicht einen so ernsthaften Gegenstand beträfe, hochtomisch, wenn die Nati onalen sich bemühen würden, einrr „versaffungstreuen Versammlung" einen vcrfassunaläugnenden Präsidenten zu geben; etwa als ob eine katlio-lischt Versammlung sich den Herrn Johannes Ronge zum Haupte erwählen würde. Aber Eines könn n wir Verfassungstreue daraus lernen, daß Borsicht notthut und die Energie, mit welcher die Verfassungstreuen UntersteielMarks bisher gearbeitet, noch sehr gesteigert werde», die Aufmerksamkeit bis WM legten Momente gespanut bleiben muß Wir reichen die Hand zur Versöhnung und zum Ausgleiche der beiden Brudernationen. wenn derselbe geschehen kann auf Grund der Verfassung, in deren gesetzlicher Fortentwicklung wir allein die walire Freiheit, daS Glück der Nationalitäten erblicken. Darum auf! auf! zum Berfassunte-tage nach Eilli! *) ____ vermischte Nachrichten (Postmeisterinnen) gibt es in TexaS gegenwärtig bereits sieben und fünfzig die ihren Dienst vortrefflich versehen. *) Die „VerfafsuttgSfreunde" werden dringend ersucht, baldigst die Fahr- und Speisekarten im „Nedaktionslokale" fich zu lösen. hierauf als Choralgesang vorgetragene „Hosianna" mochte ebensowohl dem Kompostteur Herrn I Neckheim, als dem ausführenden Männer« gesangvereine alle Ehre. Mit dem Schlußworte, Gebet und Segen, gesprochen vom Herrn Pfarrer L. Schwarz aus Görz und dem Gemeinde-gesange ..Nun danket alle Gott" schloß nach 12 Uhr die kirchliche Feier. Nach zwei Uhr versammelten fich die Gäste und evant^elischen Glaubensgenossen, zu denen sich auch einige katholische Bltrger der Stadt gesellt hatten, etwa 60 an der Zahl, in dem Spsiltsaale deS Kasino zu einem gemeinschaftlichen Mittagmahle. Herr Pfarrer Schroll eröffnete die Toaste mit einem Hoch auf den Kaiser, als den freisinnigen Beschützer aller Glaubensbekenntniffc und sodann auf den hochw. Herrn Superintendenten A. Gunesch. tvelcher le^ tere den Trinkspruch mit einem Hoch aus das PreSbytcnum Marburgs erwiderte. Herr Jalas ließ die sünf Hirten (die Pfarrer: Schroll aus Marburg. Schak aus Laibach Schwarz auS Görz. Waffeitheurer aus Feldkirchen und Schultz aus Graz) hoch leben. Auf Pfarrerin Schroll und die Frauen im Allgemeinen trank Herr Kaufmann Reuier. nachdem der Hilfeprediger aus Graz. Herr Schuld, in sehr sinnreicher Weise der anwesenden Frauen gedacht. Toaste auf die Triester Gemeinde, ini^be-sondere die Herren Stettner und v. Escher, auf den Guftav-Adolsverrin tdem nach Wien telegraphirt wurde), auf die Fremden, den Bauleiter Herrn Hartmann und die katholischen Briider, erhielten die Antvesendeil ln gehobener Stimmung. Letzteren Toast erwiederte Herr Brandstätter mit einem Hoch auf die Verfaffnng. Von der ev. Gemeinde Neusundez in Galszien war ein telegraphischer Gruß angelangt. Während der Tafel beantragte Herr Pfarrer Schak eine Sammlunj^ für einen ev. Tlieologen zur Reise n.ich Tübingen, dessen Verhältnisse Herr Pfarrer Sch varz aus-einander setzte, welche Sammlung hnndert GiUden ergab. Und so blieb die Versammlung bis nach sechs Uhr in eer besten Stimmung beisammen, welche nur dadurch einige TrübuNli ersulir, daß die Gemeindevertretung bei dieser die Stadt so sehr berührenden Feiei nicht repräsentirt war. —.f... (Citi weiblicher Doktor:) Eine Miß Garret hat jetzt den zweiten Doktorgrad der Medizin an der Universität zu Paris. Mtt dem Urtheil der Examinatoren „biea 3atistait8" erhalten. (Zur Krakauer Kloster Affaire.) D»e Art der Entdeckung des Klosterfrevels ist nach einer Mittheilung der „N. Fr. Pr." nun ermittelt. Ein Pfarrer in der Umgegend Krakaus brauchte einen Kooperator. Bischof Galecki schickte ihm provisorisch einen Karmeliter aus Ezerna. Dieser, ehedem Kaplan bei den Karmeliterinnen in Krakau, plauderte beim Glase Wein das Geheimniß dem Pfarrer aus. dieser erzählte es seinem Neffl'n Gasiorowskl. Besitzer eines Auskunsts Bureaus, itielcher es endlich dem hiesigen Gericht entdeckte. Die Untersuchung wird strenge geführt. Gestern wurde den ganzetp Tag hindurch das Kloster revidirt unter der Leitung des Dr. Gebhard und Ko»nmissärs Paschma und in Anwesenheit des Staatsanwaltvertreters Donecki. Außer mittelalterlichem Gerumpel, Schmutz und Gl stank in allen Räumlichkeiten, fand man cin f-, verschütteten Keller, den man nicht untersuchen konnte; im Oratorium woAer-haltene, eingetrocknete Leichen von drei Nonnen — und in den Gräbern einen kolossalen Sarg. Man öffnete denselben durch Entfernung eines Brettes und fand einen großen, wahrscheinlich männlichen Leichnam ohne Kopf. Auf die Frage, ob vielleicht ein in den oberen Räumen befindlicher Schädel zu dieser Leiche gehöre, antworteten die Nonnen verneinend. Der Schädel sei der einer für heilig gehaltenen Schwester. Die inh^ftirte Oberin des Karmeliterinnenklofters beruft fich zu ihrer Rechtfertigung auf eine Weisung des Ordensgenerals in Rom, der die Unterbrin-gung der libryk in einem Irren Hause untersagte. Eine gleiche Aussage machte die gleichfalls in Haft befindliche frühere Oberin Therefia Kozierziewiez. Man ist nun in eine förmliche Klosterwuth gerathen. denn Nachrichten c.uS Prag, Kuttenberg. Karolinenthal, Brünn, bestätigen oder dementiren aufgetauchte Gerüchte von Einmauerungen, aufgefundenen Kno-chenresten, Wahnsinnserzählungen und dergleichen. Strenge Untersuchungen und rücksichtslose Bestrafungen, wo sich die Vorfälle erwahrheiten und die Thäter noch zu ermitteln find, werden die Ruhe der Gemüther wieder herstellen, oder besser noch für künftige Zeiten die Ausführung solcher Verbrechen ivegen Mangel an Objekten unmöglich machen. Am deutlichsten zeigte sich die im Norden ausgebrochene Nitfrrgung im Süden, in Trieft, wo aln 30. Juli Demonstrationen gej^cn die Kapuziner begonnen ivurden. doch kam es zu keinem weiteren Exzesse. — Äcrichle. Marburg. 3. August. (Verein „Fortschritt".) Die am verslossenenen Samstage vom politisch volkswirthsch. Berein „Fortschritt" veranstaltete öffentliche Versammlung zum Zwecke einer Vorberathung für den Eillier Verfassungs-tag in Götz's Bierhalle war von circa 100 Personen besucht. Zu der-selben lvaren auch die Herren Laßnif, Obmann des Bersassungsvereines in Cilli nnd der LandtagSabgeorlinete Dr. Reck ermann gekommen, sowie auch Mitglieder der sl o venisch« n a t i o n alen Partei sich ringesunden hatten. Der Obmann, Herr Brandstetter eröffnete dieselbe mit der Verlesung der Uebersetzung des Aufrufes der nationalen Partei zur zahlreichen Theilnahme am Verfassungstage iu Cilli; in der Kritik, die er hieran knüpft, sagt er, daß er nur den Frieden mit den Mitbürgern tvolle; in Cilli solle ja keine deutsche Versammlung abgehalten werden, ebensowenig als die geistritzer Versammlung eine deutsche war, es werde ja immer und immer betont, wie nothivendig auch die Kenntniß der an-deren Landessprache sei; man wird ieden Redner anderer Gesinnung gerne hören, sobald er nur von dem Standpunkte ausgeht, den wir als den unseren anerkennen, vom Standpunkte der Verfassung, die für unS der gesetzliche Ausgangspunkt der zu errini^enden Freiheiten ist und bleiben muß. Die slovenisch'nationale Partei sei bisher immer mit den Klerikalen gegangen, mit jener Partei, die am aller starrsten die vollständige Annahme der Verfassung zurückgewiesen. Er beruft sich auf die jüngsten Ereignisse iu Krakau und ivie gerade die deutschen Freisinnigen es seien, die ain meisten jeneS horible Ereigniß mit der gebührenden Entrüstung aufnehmen und besprechen. Heutzutage sei ein strengeS Abschli ßen der Nationen ein Verbrechen an diesen selbst, da alle Volker durch Eisen-liahnen und Telegraplien an einander gekettet. Sodann verlieft er die drei ersten Punkte des Cillier Programme» und eS meldet sich Prof-Reichel zum Worte. Er meint, die Untersteirer wtirden materiell ver. lieren. lvenn sie mit dem armen Krain vereinigt würden; e« sei dazu aber auch keine Nothivendigkeit vorhanden, da» Gelmanisiren ist nie von der deutschen Nation ausgegangen, sonder» vom Aoel und den Regierungen : die Staaten, in denen die einzelnen vcrschiedcnsprachigen Nationen sich als EmeS fithlen, seien die glücklichsten, wie Belgien und Nordamerika, in Belgien sei die sranzösische, in de» Freistaaten die en^^ltsche Sprach: die Staats^ und Gerichtssprache und Niemand beklage sich darüb r. Die steirischen Slovenen brauchen nicht die Krainer zu ihrer Bildung, sondern eher die-Deutsch?», und Bildung sei das Höchste einer Nation. Der Nalionalitätenzwist sei ,ein großes UNt,lück. es soll vor allem streibeit und BildlMg angestrebt werden. Die Trennungssiage sei aber auch blstorisch aufs^efaßt worden, doch sei es falsch, daß je die Grafschaft Cilli ein flo-venisches Land allein ge'vesen. sondern sie ivar .Konglomerat von Be-sitzungen in Oesterreich, Uttgarn. Kroatien. Kärnten u. s. w. (Schluß folgt.) (Be r e i n s l e b e n.) Der Turnverein veranstaltete am 29. d. M. in dein Nebensaale der Götz'schen Bierhalle eine Kneipe, um das dem früheren Sprechwarte, Gemeindeauss^uß Herrn MattiiaS Löschnigg zuer-fannte Diplom eines Ehrenmitgliedes feierlich zu übergeben. Da^^ Diplom, welches ^^err Fiöhlich sehr hübsch angefertigt, lvurde durch den Sprech-wart. Herrn Fr. Brandstetter. dem Gefeierten mit passenden Worten eingehändistt. welcher in gerührter Weise für diese Auszeichnung. daS erste Elirenmitglied deS Turnvereines zu sein, dl^nkte. Chöre, Quartetten (Kärntnerlieder) und Ansprachen verkiirzten in angenehmster Weise den Abend. (Bo« Gymnasiums Der feierliche kirchliche Schluß des Unters richteß an unserem Gymnayum erhielt Heuer dadurch eiue besondere! Bedeutung, daß dabei von Studierenden der Anstalt ein iustrumentirte» i Amt aufgeführt wurde. DaS Verdienst, dasselbe ins Werk gesetzt zu > hoben, gebührt dem Sextaner Franz 3. Achatz, die Solopartien trugen i ebenfalls Sextaner, nämlich Frnundorfer (Violine) und Großbauer (Tenor) j vor. De? mnstkalischen Ausbildung der Jugend, die m Marburg ohne i hin so wenig gefördert wird, find derartige Produktionen äußerst vor < theilhaft. j (Ertrunken.) Gestern wurde der Leichnam des am 9. Juli in i der Drau beim Schwimmen verunglückten Raimund Garhof er zur Erde bestattet, nachdem er in der Nähe de? Slodt am Kcstrciuche deS UferS hängend aufgefunden worden war. (Truppenbewegung.) DaS nach Eilli bestimmte 8. Feldjäger Bataillon ist heute durch unsere Stadt uud hat sich über eine halbe Stunde hier aufgehalten. ES kam aus dem Brucker Feldlager. (Lehr er-Verein.) Tagesordnung für die am 5. August um 19 Uhr Vormittags stattfindende Versammlung: 1. Geschäftliche Mitthei-r luugen; 2. Erläuteruder Vortrag über die Ministerial Verordnung bezüglich l der Neugestaltung der Volksschulen. l HeuerSbrunst.) Ein gräßliches Unglück hat daS so oft schon; vom yeuer heimgesuchte Lendorf getroffen. Sonntag um die Mittagszeit ! brach, wie man stigt im Stalle deS Gemeindevorstehers, wieder Feuers aus uud legte 32 Gebäude, die sechzehn Grundbefitzern gehörten, in so ! kurzer Zeit in Asche, daß an Rettung der Borräthe u. dgl. nicht zu den- f m war ; Vieh und geldfrüchte fielen den Flammen zum Opfer, jü selbst ie BrunnenrSnder fingen zu brennen a», so daß mau nicht einmal das öthige Waffer herbeischaffen konnte. Leider find auch Menschenleben zu eklagen. indem von vier schwer Verwundeten einer schon beim TranS« orte, der zweite im Spitale den gräßlichen Brandwunden erlaa, einer )ll noch immer in Todesgefahr schweben und der vierte mit Mühe ge-ettet werden können. Den materiellen Schaden schätzt man auf 60—80VV0 dulden, doch sind die meisten Gebäude asscturirt und der Schaden dadurch eringer. Zwei städtische Spritzen halfen den Unglücklichen, konnten aber nr einzelne Objekte vor dem Weitergreifcn der Flammen retten. Eingesandt. Wird eS wohl der neuen löbl. Gemeinde-Repräsentanz gelingen, die Kolizeiwachmannschaft zu vermögen, die gemeindeämtliche Anordnung endlich inmal zur Wahrheit zu machen, daß daS bei Strafe Verboteue Be-ahren der Trottoire mit beladenen Karren unterbleibe. ES ist schon h» ?eit gekommen, daß Paffanten besonders in der diesfalls so sehr miß-rauchten Domgasse, am Trottoir ihre gesunden güffe rttkiren. wie dieses or wenig Tagen in der Domgasse beim Ausgange auS dem k. k. Mal« ostamte einem Herrn paffirte. UebrigenS werden djeTrottoire durch diese« lnfug bedeutend beschädigt, was die Eigenthümer der Trottoire zur gauz erechten Beschwerde und zu dem Wunsche führt, die löbl. Gemeinde» iepräsenttinz wolle diesem Gegeystand die nolhwendige Aufmerksamkeit ge« klligst schenken. Mehrere trottoir Eigenthümer. Die emugtlische Schule m Göy, in welcher Kinder jeder Konfession und zwar Knaben im Alter von S—12 und Mädchen im Alter von 6—16 Jahren Aufnahme finden, eröffnet mit 1. September ein neues Schuljahr. Programme und schriftliche Auskunft auf frankirte Anfragen find zu erlangen durch Die Dtrektto«; L. Schwurz. 4V8) Görz im August 186S. lw» kiuM» w Söri sucht für ihren 17jährigen Sohn, der das Untergymnasium vollendet hat. eine Prattikantenstelle in einem Comptoir und erbietet fich während seiner Lehrjahre einen Knaben oder ein Mädchen, welche in Görz die Schule besuchen könnten, zum Tausch in unentgeltliche Kost und Er-^ehung zu nehmen. — Nähere Auskunst ertheilt L. Schwarz, evang. Pfarrer in Görz. (499 Ein Commis für Spezerei, sehr guter Verkäufer und der slovenischen Sprache vollkommen mächtig, sowie ein Ladenmädchen für die Bäckerei mit sehr guten Zcugniffen werden aufgenommeu bei Franz Scherbaum, Hauptplatz Nr. 91. Nr. 10342. Gditt. (496 Nachdem bei der mit diesgerichtl. Bescheide vom 8. Juni 1869 A. 7öü8 auf deu 17. Juli 1869 angeordneten ersten exekutiven Frilbie tnng der Realität C. Nr. 108 alt. 146 neu. uä Magistrat Marburg keln Kaustuftiger erschieuen ist, wird am »>. Augnst l. I. znr zwei ten Feilbiktung geschritten werden. K. k. Bezirksgericht Marburg am 18. Juli 1869. Z. 9040. Edikt. (494 Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg wird hiemit bekannt gemacht: Es sei über Ansuchen de» Jakob Puckl zur Einbringung der auflaufenden Exekutionskosten die exekutive Feilbietung der zu Gunsten des Franz und der Maria Rumpf auf Grund des Kaufvertrages vom 20. Jänner 1862 bei Berg Nr. 81. 8S. 83. 89 u. 93 aä Faal intabulirteu, bereits mit Beschkid vom 16. September 1868 Z. 8991 mit exek. Superpfandrcchte belegte» KaufschillingSforderung pr. 1223 fl. im aushaftenden Reste pr. 600 st bewilliget und zur Bornahme derselben drei T^satzungen. am L4. August, 14. und 28. September 186!), jedesmal Bormittags von 11—12 Uhr in der dieSgerichtlichen Amtstänzlei. mit dem Anhang.^ angeordnet, daß diese Forderung bei der ersten und zlveiten Tagsatzung uur um oder über den Nennwerth, bei der dritten aber auch unter demselben werde hintangegeben werden. -- Die Schulddokumente können im diesgerichtlichen Grundbuche eingesehen werden. K. k. Bezirksgericht Marburg am 1. Juli 1869. Eine Weingarten-RealitSt s in der Gegend Schloßberg. Gemeinde-Tragutsch, mit guter Zusuhr, im Flächenmaße von 2 Joch 943 Q.-Kl., davon 2 Joch 788 Q.'Kl. Weingarten mit edlen Rebensorten, mit einer Winzerei.. Weinpresse. Kuhstalluug und einem getvölbten Keller, auf 20 Startin in Halbgebiudeu. ist aus freier Haud unter guten Zahlungsbedingnissen zu verkaufen. 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