Degotardische ^3^D S^ ^atb^acher Zeitung, M H ^ Mittwochs den 16. Jänner '799. ^ ^s Wien, den 4. Jan. AusVrünn wird unter dem i. d. M berichtet: „Am 28. und 29. v.M de' Airte das rufsischkais. ^ülfskorps vor dem? ^^^H^^'lche sich vor ?^""bause aufeimm dazu errichte-tenPlatze befanden. DerZug sieng bei demFröhlicher Thore an, ging über dengroßenPlatzzumIudcmho«hin-Ko.«/"« wahrte ,edcsmahl, da das cck? "«e seine Kanonen,Feldgeräth-lwaften und das bewegliche Spital ^ mitfuhrte, durch mehrere Stunden. DenAnfang machten dirKosakcn,hier-auffolgen die Jäger, dann w>? Grenadiers und Musquetiers, und den Beschluß machten abermahls die Jäger. Die Kanonen und Munitivnskarren waren nebst derArtillcrie bei jed-mRe-gimente eingetheilt. Am 29. nachdem die zwciteAbcheilung vor beiden k. k, Maj.desilirt hatte, verfügten sich die höchstenHerrschaftcn aufdicEbne von Königsfcld, woselbst einThcil des rus-sischkais. Hülsskorps zur allerhöchsten Zufrledenheit mansvrirte. DieKal-muken mit ihren Pfeilen sind unter die K osaken eingetheilt. AmZo. nach ein-genommcn^mFrühstüke verließen beide k. t. Maj. nebst des Erzherzog Io-scyh, Palatinuö von Ungarn, und des Herzogs Albert von Sachsen-Teschen KK. HH. die hiesige Swdt, begleltct von den innigen Segenswünschen der Einwohner. Die von den Mährischen Ständen veranstaltetenFeste mußten wegen des inzwischen erfolgten Absterbens Ihrer k. H. dcr Frau Erzherzoginn Maria Amalia unterbleiben. Dieses schmerzhafte Erangniß raubte den hiesigen Einwohnern auch das Glük, beide k. f. Maj. an öffentlichen Orten zu sehen. „ Nastadt, den 29. Dez. InderheutigenSilzungderReichs-deputation, deren Gegenstand das Kurtrierische Promemvria war, ftlmmte die Majorität gegen den da-r?n enthaltenen Antrag, nnd schlug ci':r n^uo Note au die franz. Gcsandt-zchast vor, worin ( mit Bezug auf dic lcl'te französis. Note) die Vcr-proviantirung Ehrenbreitsteins neuerdings in Anregung gebracht werden sollte. Daß der Reichsfriede nicht allein von den bloß räsonnjrenden Politikern , sondern auch von denen, welche in dem groben Schauspiele der Wettbegebenheiten zu den handelnden Personen gehören, als gewiß betrachtet werde, davon zeigen sich die erwünschten Beweise unverkennbar in vielen Gegendendes Rheines in dem Rükzuge der franz. Armee nach dem linken Ufer des Gränzfiußes. Besonders ist dieses in den Hessischen und SollnsischenLande geschchen. DieDi-vision Vernadotte hctt am 13.19. nnd 2o.Dez. jeneLaude ganz verlassen.Das 32. und 7. Negimcnt rettender iirtil-lerie brach am 18.ebenfalls auf. Dcm l2.Dragoner-NeSimentwar der 19. und dem 2. Dragoner-Regiment war ! der 2O. Dez. zum Tage desAufbruches vorgeschrieben. Seit dem 20. Dez. räumteGeneralSl. Cir mit seinerDi-Vision die Wetterau,und schon den 19. wurde das Hauptquartier Wiesbade« nach Straßburg verlegt. DerVcrlust,welchenChurpfalz und Zweibrükl.'n jenseits des Rheins erlitten haben, ist — nach den amtlichen Eingaben — ausserordentlich groß. Churpfalz verliert anLand ,63 Quadratmeilen. Hierin sind begriffen: 48. Aemter, z6Städte, i iFleken,673 Dörfer, 190,! 57 Einwohner in der Pfalz, 15c»,c)QO Hergleichen in Iüllch» «ndNavcnstnn;an jährlichenEinkünf-t?n ,^,I2IOOQ st. Der Zweibrükische Verlust beträgt au Land 36 Quadrat-mcilen, 8 Aemter, iz Städte, 319 Dörfer, 36,000 Emwohner, 9:5618 tt. an Einkünften. Zu Mainz ist am 23. Dez. der Bibliothekar dcr dortigen Universität, Felix Blau, 44 Jahre alt, gestorben. Die dortigeDepartementöverwaltung beschloß, „daß bei dem nächsten Fest der Erkenntlichkeit derNahme Blau's proclamirt werde, als eines Bürgers, der es werth sei, den republikanische« Lehrern, den Philosophen, Freunde« der Menschheit, den Feinden desAber-glaubens und der Tirannei, nnd alle« wahren Freunden des Vaterlandes « zum Muster zu dienen.,, l Der König von Preußen soll einen ! seiner vertrautestenMinister,denGra- ! sen vonSckulenburg, in wichtigenAn- ! gelegenheiten nach Paris geschikt ! haben. i Nie franz. Minister haben am vcr^ l fioffenen Sonntag bey dem Grafen l von Metternich zu Mittag gespeist, l Petersburg, den 7. Dez. ! KünftigenMontag werden desKay" ! serö Majestät als Großmeister dcs Malteserordens installirt werden, ! dessen Protection der Schutzbrief die- i ses berühmten Ordens seyn w,rd. ! Im Jahr 1796 fand man in dem I Sumorischen Kloster der Stadt Tot- ! ma unter dem Funtamente der K«r- ! che den Anno 1368 begrabenen und ! noch ganz unverweßten Leichnam des ! Hochwürdigen Frodossi Snmorin, l Stifters undVorgeseyten dieses näm- l lichen Klosters, der schon bey seinem ! Leben wegen seiner bewirkten Wunder für einen Heiligen gehalten worden. Des Kaysers Paul Malestät erklären in einer Ukase an den heiligsten Synod die Entdeckung dieser heil. Gebeine als das Zeichen eines ! gnädigen Herabschauens des Herrn auf dessen tayserl. Regierung, und als eine Ereigniß, die der hcissesten Gebete und Danksagungen zu dem Geber in der Höhe würdig sey; der heil« Synod hat zu gleicher Zeit Befehl erhalten , das ganze russische Reich von dieser Entdeckung zu benachrichtigen. , Berlin, den 2^. Dez. Vorigen Sonntag bat der hiesige Geschäftsträger dcs Königs von Sardinien mit einemLegationssekretär,der aus Wien gekommen war, noch bei dem franz. Gesandten, Vr. Sieyes ge-fpeiset, welcher sie auch beide zur Cour der Königinn mitnahm. Unterdessen hatte unser Ministerium schon die Nachricht erhalten, daß Frankreich an Sardinien und Neapel den Krieg erklärthabe. Jene diplomatischen Personen warm aber noch immer vollkommen fre'mdschaftl. gegen einander, indem dersrnnz.GesandtedieseNachrickt erst,als er nach Hause kam, vorfand Hamburg, den 2 2^Dez. Der hiesige franz. Geschäftsträqrr verlangt, daß Napper Taudn? der Irländer , mit seinen Reisegefahr en unverzKglich auf freyen Fuß gesf'? werde. Widrigen Falls würde er abreisen; er läßt auch seine Sachen!" reits einpacken. Man weißt nvw nicht, was unsere Obrigkeit beschlies-sen werde. — Die Elbe ist so voll Treibeis, daß keine Schiffe aus dcr See die Elbe herauf können. Genf, den 20. Dez. Zu Chambery, der Hauptstandt des ehemaligen Savoyens ist am 4. dieß das vormalige königl. Schloß, worinn seit einigen Jahren die franz. Regierung dieses Landes ihre Gcschäf-. te trieb, gänzlich abgebrannt, und Ms Papiere und Rechnungen wurden ein Raub Her Flammen. Es war ein prächtiges Gebäude. — Vorgestern gicug rinfranzösis. Courier, der aus Italien kommt, hier durch nach Paris, (seiner Aussage nach soll Nom wieder in französis.Händen seyn; vorüber die Bestättigung zu erwarten ist. VomVodensee, den zc>. Dez. DaGraubünten mit einem tiefen Scknce bcdekt, und die Zufuhr an Lebensmitteln dadurch erschwert ist, so hat sich ein Theil der daselbst stehenden kais. Truppen gegenVregenz zurük gezogen. Es stehen jetzt nur i QOOMann. in Graubünten. Oesterreich, den 24. Dez. Dem Vernehmen nach werdendes Km fers Maj. jeden gemeinen Soldaten des russisch-kais. Korps zu Brunn mit cincr Silbermünze, einen Gulden anNcrth, worauf das Bildmß des Monarchen zu sehen, beschenken. Für die Offiziers sind andere, zum Theil sehr ansehnliche Geschenke bestimmt. Der Erzherzog Johann erhält jetzt vom Feldmarschall Kinski Unterricht in der Taktik, und in den übrigen militärischen Kenntnissen. Schreiben aus demTexel, den 18-Dez. DieZubereitungen, welche man auf unserer Flotte machte, hören jetzt wieder auf; seit 3 Tagen hat man einen so starken Eisgang gehabt, daß die meisten Schiffe genöthiget waren ihre Anker zu lichten, und nach dem neuen Dicp zu segeln. wo sie vor dem E»se sicher sind. Nochefort, den 20. Dez. Die französis. Corvette, La Va-jonnaise von 20. Achtpfundigen Kanonen, commandirt vom Lieutenant Richer, hat eine sehr kühne That ausgeführt. Sie kam von Cayenne (jn Südamerika) und war nur noch go. Stunden von dcrsranzösis. Küste entfernt, als sie am 14. dieß von der englischen Fregatte Embuskade von 42. Kanonen, meistAchtzehnpfünder, angegrieffen wurde. Es entstund ein mörderisches Gefechte von 3. Siun-den; die Corvette war aufdem Punkt zu unterliegen. Endlich entschloß sich der tapfere Richer, die feindliche Frs-gatt« durch Entern zunehmen. Seine Leute sprangen wüthend auf das englische Schiff hinüber, und in 10 Minuten war es in ihren Handen. Richer ist bereits mit seiner Beute hier eingelaufen; ein Arm ist ihm durch eine Kanonenkugel so zerschmettert worden, daß er ihm wird abgenommen werden müssen. Mailand, den 20. Dez. General Moreau führt gegenwärtig hier daS Kommando; General Ioubert ist noch in Turin. In ganz Piemont werden überall die Wappen des Königs von Sardinien abgenommen , und dagegen Freiheitsbäume er-i richtet, und die dreifarbige Flagges aufgesttkt; die schönen pie«°ntesische, Festung«« erhalten zahlreich franz. Düsseldorf, »e» l,. Dez. Mm»°sfW^"^^chi^ m'a« ^er .m Vorgischen lag, MMUU Roveredo, ben 22. Dez. o°^°!'<^" "^lpinischen Republif. Nun« ^brig) herrscht «iele P»»O' -^D>e leytere iwücnische 2w ie« «>"k"5° «u« >em mittlern di ke'°""'«°b"ch». aber nur ftlche. Neapolitanern Gefechte mit abwech? ! selndkm Glükc vorfallen. ^»^Besatzung in der Engelsburg soll kapitulirt habm; welche Nachricht i «zwisch a Bcstättigung bedarf. Im Rom den gehen Berichte ein, daß am 25. Dez. viele Menschen einOpser von der ! außerordentlichen Kälte dieses 3age5 geworden sind. Glüklicher Weise ist die Witterung nun wicder etwas gelinder. — Seit 4 Tagen sind kein.Pa-riser und Straßburger Zeitungen angekommen. Der Eisgang hat die Straßburger Rhcinbrüte grösseu-theils zerstört. Turin, den 12. D?z. Die vorgestern erfolgte Abreise dk5 K önigs und der königlichen Famalie, erfüllte unsere ganze Stadt mit der ^/> tiefsten Traurigkeit. Immer hatten sie sich durch Wohltätigkeit und Herzensgüte ausgezeichnet. Als der König in denWagen stieg, hatte er Thränen in den Augen, und alle, die um ihn stunden, weinten. Alle Strassen von Turin waren mit französis. Truppen besetzt. Die Abreise geschahe in e>. Kutschen, denen 4. Wägen mit Effecten folgten. — Die Reise geht wahrscheinlich nach Livorno, wo sich der König mit seiner Familie «nch Sardinien einschift. Diese Insel trägt ihm jährlich anderthalb Millionen Livres. Das schöne Herzog-thum Piemont trug 18. Mission?» Livres; das gleichfalls verlohrne Sa-voyen I. Millionen. Gemlin, den 17. Dez. Der neue Großvezier Iussuffsoll geneigt seyn, dem Rebellen Passa-wand Oglu noch einmal eine gänzliche Verzeihung und die Lebenslängliche Statthalterschaft von Widdin zu sichern, wenn er zum Gehorsam gegen die Pforte zurükkehrt, indnn dcrKrieg mit diesem furchtbaren Mann bereits Z5oc»o.Türken das Leben gekostet hat. Nimmt er aber diese letztkAnerbietung nicht an, dann soll der Krieg gegen ihn mit aller Anstrengung, und ftlbst mit Hülffe der Russen wieder, vorgenommen werden, Prag, den 21. Dez. GeneralVernadotte hat in den letzten Tagen seinesA;:ftnthalts im Hessischen das Univcrsitätskollegium zu Gi ssenhesuch^unddarmlfderUniver-sität einVuch zugeschikt, wogegen diese ihm das Diplom d.r Doctorwürde der Philosophie zumGeschenke machte,das er unterVezeugung vielerVerbindlich-feit annahm. EinemHandlung treibendenIuden in Kalundbcrg in Dännemark ist erlaubt worden, eine Christin zu heium-then, jedoch unter der Bedingung, daß alleKinder aus dieserEhe in der lutherischen Religiynergen werden. Der irländische Bischof, Graf von Vrlstol, den die Franzosen im Roma-ncsischen vor einem Jahr arretirt ha^ bcn, sitzt noch immer in dcm Kastell zu Mailand in enger Vcrwasirung. Pariser Zeitungen wollen wiNn, ^ das neapolitanisch!'Ministerium, das jeytganz unter dcm Einfluß d?sMini-sters Acton stche^, habe dem wicn?r Hof von dein Einruken ins Nömiscke erst Nachrickt gegeben, nachdem e6 schon be^chlosftl' war, und die neapoli-tanische'Armee seie wirklich vorgornks, bevrr eine Antwort von Wien zuri'lk-kommen konnte. DcrAngrijfvonNe-apel sei also ganz ohne VorwWn des wiener Hofes, odcr wenigstens zu früh erfolgt; das Ministerium hätte dem Kaiser diesen Angriff blos als eine nothwendige Vertheidigungsanstalt gegen einen etwas zu besorgenden Ueberfall vorgestellt, um ! eine gute militärische Stellung zu nehmen. Aus Italien, den 15. Dez. ! Am 7. Dez. erstürmten 900 Franzosen unter Macdonals Beschlrnden von 8000 Neapolitanern genommenen und besetzten Flrcken Orticoli, (wodurch der rechte Flügel dcr französischen Armee abgeschnitten war,) die Neapolitaner vcrlohren dabey 5 Kanonen, ihre Bagage, 250 Pferde, und Zoo Gefangene. Am 9. streckten 5000 Neapolitaner in Calvi vor eben diesem General das Gewehr. Her König von Neapel soll Rom verlassen, und die Franzosen bereits die Gränze seines Königreichs betreten haben» Paris den 25. Dcz. Ein Bericht vom 11. Dcz. von dem Ceueral-AdjutantenVonnany, Chef v.s Gsneralstabs, seyt zu dem I-talisnischcn Amtsberichte hinzu: „Tlm 7. Dcz. nahm General Macdonald mit Sturm den festen Flecken Oltri-coli wieder ein, der mit lzvoc) Neapolitanern zu Fuß und 5no zu Pferde besetzt war. Er machte dabey Zoo Mann zu Gefangenen, erbeutete 20a Pferde und vieles Gepäcke. Hierauf wolttcn wir die Verbindung dcs rechten Mgcls mitdemMtttelpunkte hcr-steLn:. Wir mußten also den Feind von dem Berge bey Calvi vertreiben, um Meister von der Strasse zu werden, welche von Terni über Canta-luppo nach Rom führt. Zu Terni licssen wir nur einige Compagnien Infanterie zur Bedeckung )c. Von unsern Bewegungen erhielt auch General Dnhem, der bey Askoli lag, NaHricht, mit dem Befehl, aufsti-«erScite durch kleineAngriffc die ihm gegenüber stehenden Feinde zu bc^ schäffiigcn.,, Dem Berichte desGenerals Cham^ pionnet waren einige Beylagen zugegeben : 1) Eine Kundmachung desselben vom iO. Dez. im Betreffe der Gräuel, welche von Neapolitanischen Truppen verübt worden sind. Championnet sagt darin seinen Soldaten: „Wenn ihr bey Nepi überwunden worden wäret, so hätte man euch al-le mit Bajonetten erstochen.,, Dieses war der schreckliche Befehl, den ein General der Neapolitanischen Armee vor dem Treffen gab.(?) Zu Moli wurden 3 ft'anzössscke Soldaten, dieman zu Gefangcttcnarmachz hatte, an Väume gebunden.. m«d erschossen. Zu Oltricoli (am rechten Uftr der Tibcr) wurden ,;d' Franzosen, wovon den meisten am Togo zuvor ein Arm oder ein Bein abgelöset werden nn<ßte, in dem Feldspital erschossen, und andere, die auf dcm Stroh lagen, verbrannt! Ich dagegen befehle, daß jener Gräuel ungeachtet alle kriegsgefangene Neapolitaner mit aller der Menschlichkeit behandelt werden, die man einem überwundenen und entwaffneten Feinde schuldig ist: wer cmcn solchen übel behandeln würde, soll hart gestrassp werden.,, Eine 2te Kundmachung, auch vom i i. Dcz., crgicng vonChampionnct bey dcm Einrücken seincr Truppen in das Neapolitanische Gebieth, nach letzgcdachlom Siege. Dariu heißt es : „Die Ein.vohncr von Eivita Du-cale haben ihre Frcystätte, ihr Vermögen bey der Amläheruttg der Franzosen verlassen: oieFurchtverfolgt sie. Welch ein Irrthum! Einwohner die-scs schönen Landes, ermuntert euch l Die Franzosen haben nicht mit euch eine Fehde, sondern mit eurer Re gierung. Ruft eure Söhne von den Fahnen derselben zunickte. Seyd ruhig, kehrt in eure Hause» zurück! Seyet euer Vertrauen auf die Redlichkeit der Franzosen zc. Aberzittert , wenn nur ein einziger Franzose bey euch mißhandelt wird. „ General Ioubert hat b?y seiner Abreise von Meiland nach Turin d?m General Moreau das Commando in Meiland einstweilen übertragen. Daher entstand das irrige Gerücht, daß Ioubert seine Stelle niedergelegt habe. Nach französisch?« Blättern sind Nachrichten aus Lissabon vom zo. Nov. vorhanden, nach welchen die Besatzung von Port Mahon sich noch immer hielt, und an keine Uiberga-be dachte. Florenz, den 18. Dez. Gestern wurde hier aufVerlangen des Neapolitanischen Gesandten der Neapolitanische Prinz von Taranto arrettrt, und aufdie Festung gesetzt. Man sagt, er habe da,u beigetragen, dost bei Calvi über zvooNcapolitancr das Gewehr strekien. Gestirn kam hier die (unverbürgte) Nachricht an, daß b^i Annäherung ei-ncr ncucn gro^n Zahl von französis. Truppen, die General Ioub rt dcm Gcncral Championnet zu Hülse gc-sckikt hab', die N.apolitancr von. Rom wickr abgezogen stin< Rom, den 8. Dez. Die 5Oo Mann starke franz. Besatzung auf d.r Engclsburg scheint noch keine Lust zur Kapitulation zu haben. Der König von Neapel hat ein auS seinenStaaten hierher gebrachtesOel-Magazin öffnen lassen, aus welchen nun das Oel um äußerst wohlfeile Preise verkauft wird. Die armen Leute segnen dafür den König in lauten Dankgebcten. Das gegen die Franzost» aufgebrachte Volk hat sich schon anheischig gemackt, die En-gelsburg zu stürmen; a'l'in der Neapolitanische General Vnrkard :vi?j das Menschenblut schonen, das bei dieser Gelegenheit ohnedieß nur unn'^r? Weift vcrgossin werden würd.-, tn-dcm bei glüklichcrVorschritttn dcrA:^ mee die Eng-'lsburg von selbst fal^'t muß; im Falle cincs gczw?':qcn'tt Nukzugcs aber würde dcrVesiy di> scr Festung den Ncaflolitancrn w.'mg nützen. Es sind bercits schr vielc gc sangene Franzosen, Poblcn und Patrioten hier eingebracht worden. Kurzgefaßte Nachricht. In der Grafschaft Thester, in dem Kirchsprcngel von! Taxal, ver- l heurachete sich kürzlich John Iohn-so: mit Frau Margarctha Osborn. Das Alter des Vrautpars beträgt ! zusammen i6z Jahre. DerVräu- ! tigam ist Vater von 18 Kindern, Großvater von 89 Enkeln , und ^ Urgroßvater von 27 Urenkeln. Dle gewiß ehrwürdige Vraut ist Mutter von 20 Kinderv, Grosi-mutttr von 94 Enkeln, Urgroßmutter von 24 Urenkeln. Folgc-lich bringen diese Eheleute eme Nachkommenschaft von 272 Köpfen zusammen, und brauchen also nicht weiter fruchtbar zu seyn, und sich zu mehren. Ungefähr i«c» der Nachkommen wohnten der Trau-ungs - Ceremonie im schönsten Putze bei, und eine große Zahl vott Nachbarn versammelte sich, dem glüklichen Pare zu gratuliren.