"""" " '^^^W^ Nr. 283 >H'rä,iu-.i!l,'iation«prei« : 3m Humptoll ganz,, N, II , d il-'i. N.5>,5„». »für die.^uftellun,i >,is H.Nl? hall,'!.!^,)li. Mit d«Poft >,>,!!,,'., fl. »5, H.Uvj. si. ?.5„, Samstag, < l.Dccembn' 3N««rtl «»«gebühr b!s ia feilen: lmal ü» ll., !lm.«!»ll., 3m.l si.;!enft pi.Zeilc >m. «lr..2m.»ll., ü»i. U>tr. u.s. >u. Insert,»«estempel jede?«!. »U ll. 1869. Nichünutlicher Theil. Sc. k. und k. Apostolische Majestät haben mit der A. h. Entschließung vom 19. v. M. allcrguädigst zu gestatten geruht, daß uon den Ueberschüssen der in der Abwickelung begriffenen XII. Staats Wohlthätigkcitslot-tcrie dem Kaisern, Elisabeth Kindcrspitale in ^'aibach der Betrag uon dreitausend Gulden ö. W. zugewendet werde. ^aibach, am 6. December 1869. Politische Uebersicht. Laibach, 10, December. Die ,.Wr. Abdp." bringt über die Mi nisterk r i-sisgcrüchte der letzten Zeit nachstehendes, wie es scheint hauptsächlich gegen das „N. Mr. Tagblatt" gc-richtctcS Communiqnö: Ein Theil der hiesigen „Presse" gefällt sich wiederum in der Mittheilung von allerlei ans die inneren Verhältnisse sich beziehenden Sensationsnachrichten, welche überwiegend den Schein erwecken, als .würden sie ans fast stenographischen Aufzeichnungen der Erörterungen in den Ministerconferen^en und auf nicht weniger d'ctaillirten Angaben über slattgefnndcnc Privat-Ncsprächc beruhen. Das würde eine gleiche Concurrenz von Dementis herausfordern. Wir begnügen uns mit der allgemeinen Bemerkung, daß jene» Erzählungen, inso-fernc sie auf das Amusement des Pnblicums bcrcchuet sind, ein gewisser relativer Werth nicht abzusprechen ist, daß sich aber damit dieser Werth anch vollständig erschöpft. Auf eine ernste Widerlegung hat ja die Literatur der „Nachträge" ohnedies seit lange leinen Anspruch mehr. Ueber das Concil liegen heute eine Menge von Nachrichten vor. Nach der Versicherung der clcricalcn «Köln. Volksztg." ist es vorderhand sicher, daß weder in dm Congregationen. noch in den Commissionen, deren viele ans 24 Mitgliedern des Concils zusammengesetzt siud. um die einzelnen Fragen in Berathung zu nehmen, von der Iu fa l l i v ili tä ts - Er ll ä ru u g die Rede sein wird. Kommt diese brennende Frage überhaupt zur Vcrathuug. so wird Zeit vergehen, bis es geschieht. Schon bereiteten sich verschiedene Väter des Concils vor, die Bischöfe Märet nnd Dupanlonp vor dem Euucil „zur Rechenschaft zu ziehen;" dies aber wird, nachdem Pins IX. gesprochen hat, wohl unterbleiben. Nach der eigentlichen Eröffnung des Eoncils am !< d. wird vor dem Feste der Epiphanic vermuthlich keine weitere Siz-znng erfolgen; während der Zeit aber werden die fünf Congrcgationen nnd die Commissionen der 24 Mitglie- der mit den einzelnen Fragen sich beschäftigen. Eine Commission aus drei gelehrten an^licanischen Geistlichen soll nach Rom kommen, um mit einer hier dazu bestimmten Commission die verschiedenen der ersten vorzulegenden theologischen Streitfragen zn discutircn. Ebenso hat sich ein Erzbischof mit einigen Bischöfen der schiömatischcn griechischen Kirche angesagt, um gegenseitig mit römisch-katholischen hiczu bestimmten Prälaten die verschiedenen Glaubensdiffercnzcn der abend' nnd morgenländischen Kirche einer eingehenden Besprechung zu unterziehen. Ueber die Eröffnungsfeier des Concils wird aus Rum, 8. December, tclegraphirt: Eine ungeheuere Menschenmenge füllte das Atrium, das Innere nnd große Schiff der Basilica im Vatican, durch welche die Concilsproecssion schritt. Der Papst, welchem die Väter des Concils in der beiläufigen An;ahl von 700 vor-schrittcn, stieg unter dem Geläute sämmtlicher Glockcu der Stadt, unter dem Donner der Kanonen von der Engels-bnrg und dem Avcutin vom oberen Atrium herab nnd schien in der vollen Kraft scilnr Gesundheit. Die Tribünen des Concilsaales waren von den in Nom anwesenden Souveränen und Prinzen, vom diplomatischen Co, PS, den Generalen Dumout und Kanzler, römischen Patriciern und anderen Fremden von Distinction licietzt. Der Saal bot einen glänzenden, großartigen Anblick. Ihre Majestät die Kaiserin uon Oesterreich wohnte,, der Con-cilseröffnung bei. Die Feierlichkeit begann um 9 Uhr Vormittags und endigte um Z Uhr Nachmittags. -Die Berliner „Proo.-Corr." enthält einen Artikel über das Concil, welcher mit folgenden Worten schließt: Besorgnisse wegen Gefahren für den Staat siud nach der Lage der Verfassung und Gesetzgebung, sowie mit Bezug auf das politische und patriotische Bewußtsein nnscrcs VolkcS nicht zu liegen; vorzüglich aber muß die Weisheit des römischcu Stuhles darauf bedacht sein, daS Concil nicht auf bedenkliche Bahnen leiten zu lassen. Die Stimmen l'csonucncr Katholiken dürften in Rom bereits Beachtnng gefunden haben. In Madrid hat der Staatsministcr in der Sitzung der Eorlcs vom 7. d. M eine bedeutsame Erklärung abgegeben. Er sagte: Verschiedene Nationen fürchten, daß ultramontane Ideen die Beschlüsse des Concils leiten könnten; er denke, die Haltung der Bischöfe von Fnlda und jene Dupanloup's scheinen die Wiedergeburt des GallicanismnS anzuzeigen, während die Ultramontanen die römische Kirche von der modernen Civilisation trennen wallen. Der Staatsminislcr erklärte wcitcrs, daß, wenn das Concil Beschlüsse fassen sollte, welche den Principien der spanischen Constitution vom Jahre 1809 widersprechen würden, die Negierung dieselben mit allen Kräften bekämpfen werde. Die Ncgicrnng habe in die- sem Sinne nach Rom tclegrafthirt, weil sie fest entschlossen sei, alle Spanier ohne Unterschied deS Standes zur Achtung der Verfassung zu verhalten. Aus der Pariser Kammer wird über die Sitzuug vom 8. d. M. berichtet: Raspml bringt einen von ihm nnd Nochcfort unterzeichneten Gesetzentwurf ein, enthaltend die Decentralisation der localcn Interessen und die Centralisation der allgemeinen Interessen. Die Haupt-bcstimmungcn sind: „Die Gemeinde ist unumschränkt l^ouvorlmm), die Wahlen der Municipalitäten erfolgen stets für drei Jahre, die Maircs werden jedes Jahr gewählt. Der gesetzgebende Körper ist bei Regelung der allgemeinen Interessen unumschränkt, er nimmt den Krieg nur zur Vertheidigung gegen einen ungerechten Angriff an. Im Kriegsfalle ei nennt der gesetzgebende Körper die Generale der Armee, wclche auS allen Bür^ gern im Alter von 30 bis 5i0 Jahren gebildet wird und ihre Officiere wählt. Es gibt eine einzige fortschreitende Stcner. Der gesetzgebende Körper wird über den Gesetzentwurf die weite,e Bestimmnng treffen." Hierauf wurde über die Wahl SoubeyranS verhandelt. Simon hebt hervor, daß dieselbe mit dessen Functionen bei dem Credit Foncier unvcrcinbarlich sei. Minister Forcade vertheidigt sodann die Wahl Ernst Dr^ollc's und sagt: Die Regierung will die wahre Freiheit mit dem Beistände Aller begründen, wenn sie diesen erlangen kann. Sie übersieht nicht die Gefahr, welche die Freiheit bedroht, aber sie betrachtet sie mit Entschlossenheit und Vcrtraucu. Die Regierung setzt heule ihren Ruhm dar» ein, die Freiheit zn begründen. Die früheren Regierungen unterläge!, bei dieser Aufgabe. Die kaiserliche Regierung macht den Anspruch, glücklicher, geschickter und entschlossener zu sein. Sie begrüßt mit Achtung ihre Vergangenheit von 18 Jahren, welche dem ^ande Frei« heit gab, aber sie beabsichtigt, vorwärts zu schreiten und auS dem Kaiserreiche den endgiltigen Begründer der Freiheit in Frankreich zu machen Ditser Entschluß ist kein neuer Zwischcnfall; er ist die Folge von Acten, die seit zehn Jahren einander gefolgt sind. Um aber die Freiheit zu gründen, sind zwei Bedingungen nothwendig: Klugheit nnd Festigkeit. Das stund will keine Revolution, es will eine liberale, aber starke Regierung; es wird sie haben. Das ist es, was der Kaiser meinte, als er sagte: Die Ordnung, für die bürge ich; helfen Sie mir die Freiheit retten. (Lang anhallcndcr Beifall.) Jules Favrc nimmt von diesen Erklärungen des Ministers Act, erblickt aber einen auffallenden Widerspruch zwischen diesen liberalen Worten nnd seinem Verlangen nach Giltigertlärung der Wahl Dr« olle's. Schließlich wird die Wahl Drüollc's mit 171 gegen 77 Stimmen giltig erklärt. ^llllsl'lUll. Ein /amilicnromlln aus im 17. Jahr-hundcrt.* (10. Forlsetzlmg.) Wir waren alle neugierig zu erfahren, ob die Hütte, wo Sir Thomas eine Zufluchtstätte gefunden halte, noch cxistire. Unsere Wirthe entschuldigten und vcrwuu-dcrten sich gleichzeitig, noch nicht daran gedacht zu haben, uns zum „Damensprung" zn führen, da es zugleich ein reibendes Ziel zu Ausflügen für Bergklcttcrcr sei. Unser Entschlnß'war bald gefaßt nnd wir lenkten unsern Nach-mittagSspa^icrgang nach jener Seile. Fanny war voll Enthnsiasmns bei dem Gedanken, die Fnßstapfen selbst dieser armen Lady Dauvers zu verfolgen. Unser Wirth belustigte sich sehr über diese Ucbcrfülle von Einbildungskraft und goß einen Eimer kalten Wassers auf ihr Entzücken , indem er sie versicherte, daß der gegenwärtige Weg von seinem Vater gebaut worden se! und daß der Pfad einst unendlich viel rauher und ununMg.l>chcr ^,, Wesen sei. höchstens gut für Ziegen und Ziegenhirten, die anch das Monopol darauf behalten hätten, wenn nicht seitdem das „Pittoreske" crfuudcn worden wäre. Man "n»ß gestehen, daß es nichts entzückenderes geben kann nls diesen Pfad, der sich zwischen Felsen und Gehölz hin windet und dann in einen schroffen Abhanq längs den steilen Seiten einer wilden Schlucht endet. Ein gcschwäz-z'Ner Bach fließt in der Tiefe nnd eilt von Cascade zu Cascade dem Meere zu. Silberne Birken, hohe Farren, " Der Roman begann in Nr, 270. Haidekraut, slachlichtc Ginstcrblumcn nud Erlen mit in einander verschlungenen Zweigen bedecken die Abhänge mit einem so üppigen Grün, daß eine Person, die mit dem Vande unbekannt wäre, leicht am Rande dieses wilden Hohlweges hingehen könnte, ohne denselben zu ahnen. Der ländliche Pfad, welchen wir verfolgten, war in die Felsen gehauen, und Fanny Danvcrs, welche in dieser Art von Unternehmungen noch unerfahren war, wurde dabei fast vom Schwindel ergriffen. Indem man aber abwcchfclnd scherzte und ihr .zu Hilfe kam, so erreichten wir doch endlich diese Schlucht, welche mit dem Golf parallel länft und sich gegen das Meer zn öffnet, eine reizende kleine Bncht bildend, Sie wird geschützt, man könnte sagen, verschleiert durch eine imposante Fclsmassc, oic sich von der nördlichen Wand abgelöst hat. Etwas nach rückwärts inmitten grüner Weiden und schlecht be-bantcr Felder erheben sich zwei oder drei Hütten von wüstem Aussehen, mit geräuschvoller Umgebuu«. Pferde. Schweine, Geflügel. Kühe und Kinder, alles das wieherte, kreischte nnd schnatterte fast wie ,zu den Zeiten Pcnclo-pc's. Es wäre schwer, sich cincn einsameren und sicherern Versteck vorzustellen. Aber cs ist flist unbegreiflich, wie unsere Heldin ihn hatte erreichen tonnen. Ein ziemlich fahrbarer Gebirgsweg führt wohl den andern Abhang herauf, aber um denselben vom Schlosse aus zu erreichen, hätte Penelope emeu Umweg von mehreren Stunden machen müssen, während die Schluckt selbst höchstens 20 Minuten weit vo« Nallymore entfernt war." Vom „Damcnsprung," nicht wahr, wollen Euere Herrlichkeit sprechen, sagte eine barfüßige junge Irlän-derin zu uns, welche wir für Mal, O'Rcgan in Person hätten nehmen können. Sehen Sie diese blauen, mit Epheu bedeckten Felsen? Ja, hier ist es, Milady. Meine Großmutter hat mir oft erzählt, daß der Vater ihres Großvaters die Dame des Schlosses Nacht um Nacht herübergeführt habe. Fergus uud Mad O'Regau führten sie längS der Abgründe hin und unterstützten sie, wenn sie strauchelte. Es war eine englische Dame, schüchtern und zart. die niemals dcu Fuß außerhalb ihrer Gärten gesetzt halte, wie mau erzählt, uud doch hatte sie Muth, stieß leinen Schrei ans und dachte nicht an Schwindel; wenig kümmerte sie sich um die gefährlichen Wege. ihr Herz war ja da unten, Milady, in dieser Höhle, wo der brave Edelmann sich vor der Verfolgung seiner Feinde versteckt hielt und wo sie ihn jeden Abend. lm> geachtet der Ueberwachung der orangistlschcn Soldaten, welche das Schloß beseht hielten, auffuchlc. Wir hatten noch augenscheinlichere Beweise von der Wahrheit dieser Tradition: Sir Belnard machte uns aufmerksam auf die an der Vordcrwand der Höhle bemerkbaren Spuren von Manrerarbcit, welche nnwidcrlcalicli bewiesen, daß cine Hütte an den Felsen angebaut aewcsen war; die Grotte bildete so ein inneres Gcmach. dessen Eingang ohne Mühe mit Hilfe eines Möbels oder eine» Haufens Heu mas-kirt werden konnte. Was für eine erstickende Atmosphäre für die arme Penelope! Sie scheint es übrigens so wenig beachtet zu haben, als die Gefahren des Weges, die Steilheit dieser Jägcrpsade, auf welchen die zärtliche Mab und der treue Fergus wie Gen'sen emporklommen und ste mit ihren kräftigen Armen stützten. Schuyenaeln gleich, welche auch sicherlich über dem kleinen Häuflein wachten. Macht eine solche Handlungsweise nicht alles wieder gut, ttady Danvers? rief Fanny mit Feuer aus. Ich weiß nicht, meine Theure; man hatte ihr sehr viel zu vergeben. 2074 Nach del, nencstcn Nachrichten haw« sämmtliche, Minister ihre Demission gegeben. ! Das „Journal dc St. Pctersbourg" widerlegt die ^ Nachricht, daß die Frage einer Besetzung Montenegro's von Seite Oesterreichs bei der Zusammenknnft > dcS Fürsten Gortschakoff mit Lord Clarendon berührt' worden sei. Dem telegraphisch vorliegenden Auszüge auS der Botschaft des Präsidenten der Vereinigten Staaten entnehmen wir Folgendes: Die Reconstruction der Union geht in befriedigender Weise vorwärts; sieben revoltirtc Staaten sind wieder in die Union eingetreten. Der Congreß wolle die Lcgislalnr von Georgien anflösen, weil sie die farbigen Dcpulirlc» ausgeschlossen. Der Präsident empfiehlt die allmäligc, soso,' tige Zurücktchr znr Barzahlnng. Der Finanzininistcr möge ermächtigt werden, die Bonds zn fizirtcn Preisen zurückzukaufen. Der Credit der Union müsse der beste der Welt sein. Die öffentliche Schnld könnte binnen zehn Jahren vollständig getilgt sein, aber dazu wären Steuern nöthig, deren Einführung unnöthig sei, da die Zahlungsmittel mit jedem Jahre zunehmen. Die Bot' schaft glaubt, daß alle jetzt rückzahlbaren Vonds sehr bald durch andere ersetzt werden können, welche nicht mehr als 4'/^ Perc. Zinsen tragen. Die übrigen Bondo könnten, wenn sie zum Verfall kommen, gleichfalls erneuert werden. Der Congreß könnte die Zahlung der Zinsen in den hauptsächlichsten Städten Europa's cr-mächtigen. Der Präsident räth ferner zu einer Modi fication der Tarife, nicht aber zu einer allgemeinen Revision derselben. Der Bericht des Schatzmeisters zeigt, daß die Einnahmen des am 30. Juni endigenden Fiscal-jahrcs sich auf 371,000.000 Dollars und die totale» Ausgaben auf 32l.500.000 Dollars belaufen haben. Das Budget von 1K70 werde noch vorlheilhaftcr sein, Amerika habe nicht die Absicht, sich in die Beziehungen Spaniens zn seinen amerikanischen Colonic» zn mischen. DaS von den Vereinigten Staaten gemachte Anerbieten der Vermittlung mit Cuba sei nicht angenommen und darum zurückgezogen worden. Die Regierung hoffe noch, daß Spanien die guten Dienste Amerika's annehmen werde. Spanien habe reichliche Genugthmmg gegeben für die unlängst vorgenommene Beschlagnahme amcri kanischer Schiffe. Die Frage der spanischen Kanonen^ boote solle von den G.richtshdfcn entschieden werden. Der Pläsident sieht einer nahe bevolstehenden und gü»< stigcn Lösung der Schwierigkeiten mit den Indianer» entgegen u»d spricht Wünsche auö für die Civilisation aller Indianerstämme. Die Gerichte der Departements des Krieges, der Marine, der Post und deS Innern bringen zur Keuntniß, daß große Ersparnisse realisirt worden seien. Aus Dalmalicn. Aus Cattaro. 2. December, wird der „Tr. Z." geschrieben: Vorgestern kam ein Jäger ans der Gefangenschaft der Insurgenten zurück, der erste Soldat, an dem sie keine Grausamkeiten begangen, und zwar deshalb, weil er als Slovene sich mit ihnen vcrständi gen konnte und weil er, wie er behauptet, einen Be» kannten unter ihnen gefunden. Dieser Jäger sagte ans, daß die Insurgenten beim Defilee Han ihre Hauptmacht hätten und die vorliegenden Höhen dnrch kleine Banden von 10—12 Mann bewachen lassen. Den Rebellen gehe es gut, indem sie genug Lcbcnsmiltcl besitzen; auch i ließen sie sagen, daß ihn Zahl nie abnehme und jede Lücke bei ihnen ersetzt werde; ferner, daß sie sich stcls freuen, so oft die T'uppe» kommen. Den Jäger wollten sie als Hornisten behalten, da er jedoch nicht blasen konnte, so entließen sie ihn und begleiteten ih» bis ans ! die Höhe von Risano, wo sie ihn schließlich mit einigen tüchtigen Ohrfeigen entließen und ihm einen Brief an General AuerSpelg mitgaben Sie sagten dem Jäger auch, daß sie sich wieder ruhig verhallen würden, wen» sie nicht Soldaten werden müßten. -^ Dein Vernehmen nach wird start an der Errichtung von Contrc Guerillas gearbeitet, zu welchem Zwecke man die Canalcscu gewinnen wolle. Dieselben würden iu erster Reihe kämpfen und die Truppen nach und nach alle wichtigeren Punkte btsetzen und befestigen. Man fei auch zu die scm Mittel schon aus dem Grunde gezwungen, weil zum Opcrircn und gleichzeitigen Besetzen der Stellungen noch einmal so viel Truppen beuöthigt würden, eine Vcr-inehrnns! der letzteren aber große Schwierigkeiten in der Verpflegung machen würde. — Der Statthalter von Dalmatic». FML. Wagmr ist telegraphisch nach Wien bcrnfcn worden. — Oberst-lieutenant Baron Urb»n, deS 26. Lmicn-Insanlei!> Regiments. Sohn des ans den ungarische» und italic mschen Feldziigen bekannten FML. Urban, ist mit kric^s-ministerieller Ordre nach Dalmatic» berufen worden uud bereits dahin abgereist. — Eine Anzahl ehemaliger mexi,-eauischcr Freiwilligen beabsichtigt ein Contre-Gucrilla corps für Dalmatien zu bilrcn, und will unter das Commando des Hanplmann Schauer n. Echrökeufeld Gestell! werden. — Da sich in de„ dermale» üdei füllten Spitälern Dalmatiens ein dringender Beda,f von Krankenwärter» herausstellt, haben sich über Ersuchen der Vorsehung des adeligen Damcnstiftcs 52 barmherzige VelNvcstcrn bereit erklärt, dahin abzureisen. Dieselben sind bereits unter Führung der Frau Condenhcwe an ihren Bestimmungsort abgegangen. Von Seite der Süd^ bahngesellschaft wurden dieselben gebührenfrei befördert. — Aus Zara. 29. November, wird der „Pr." geschrieben: In der nächsten Zeit wird FML. Wagner in Wien eintreffen, wo ans Anlaß der dalmatinischen Unruhen Verhandlungen im Ministerrathe slatlfinden werden. Allgemein ist hier in Regierunaskreise» die An sicht verbreitet, daß man es in dc» Bocche nicht mil den landwehrfeindlichcn Bocchesen zu thnn habe, sondern mit einer seit Langem geplante» Erscheinung, welche vielleicht der Vorläufer uo» weit arö!>rcn sein wird. Eine günstige Wirkung ist ans dem panslavislischen Tl)P»ö des Anfstandcs erwachsen: die Bevölkerung der Küsten-städtc ist dermalen so regierungsfreundlich, wie sie seit Mcnschengcdcnkc» nicht gewesen. Diese Bevölkerung besteht theils aus eigentliche» Italiener!', theils aus ita-lianisirten Slaven; sie ist wohlhabend und civilisirt. hat also doppelte» Grund, das Umsichgreifen der südslavi-schcn Bewegung zn fürchte». Einige Verstärkung dieser loyalen Gesinnung wird durch den specifisch griechisch-orthodoxen Charakter der gedachten Bewegung zu Staude gebracht. — Das Urtheil gegen den Popen Tanovic, Pfarrer von Untcr-Maina, ist am 27. v. M. in Cattaro uc,-tuudct worden; der Antrag des Staatsanwalts halte dahin gelautet: Tanovic sei wegen des Verbrechens der Mitschuld am Hochverrate zum Tode durch dcu Straug zu vcrnrthcilcn, das Urtheil jedoch nicht sogleich zu voll ziehen, nachdem gegründete Aussicht vorhanden wäre, daß man von ihm, als einem der intelligentesten Theil» nchiner am Aufstande, die Namen der eigentlichen Veranstalter und Rädelsführer, den Umfang, Zweck, Mitlcl :c. i» Erfahrung bringe» melde. Der Gerichtshof ncigtt jedoch zum milderen, vom Vertheidiger vertretenen An trage hin und beschloß, Tanovic dem ordentlichen LandcS-gerichtc zu Zara behufs weiterer Einvernehmung und Aburlhciluug zur Verfügung zu stellen. Ollivicr und VuiM. Paris, 5. December. Wir wohnen dem Schauspiel der Bekehrung des Kaisers zum Parlnmcntarismnc! bei. Sie ging unter verschiedenen Einflüssen vor sich, Herr Guizot hat dazu beigetragen, ^'chon vor einem Monat hatte er sich mit dem Kaiser über die Unmög lichkeit besprochen die Monarchie anders alo durch dc» Parlamentarismus und durch die effective Macht einer conslitntioncll conservatioen Kammcrmehrheil ;n rclten, uud dem Kaiser Herrn Ollivier als de» zu cineiu solchen Werk unentbehrliche» Redner bezeichnet. Im Einvernehmen mit dem Baiser versuchle es Ollimcr, die alle Rechte durch Beimengungen aus der Mittcl'>.'artci zn modcrnisiren. Es zeigte sich sogleich, daß alsdann die Rechte die Lage beherrschen würde lind ans jenem Weg die constiliitioncll cmiseniatwe Mehrheil, start gc^ »ug, um das liberale Kaiscrlhum zu schaffe», zu orga-»isircn nnd zn tragen, niemals zu Stande kommen werde. Der Versuch mißlang, nnd das lächerliche Fiasco wäre für Ollivier tödllich gewesen, hätte er nicht schucll genug wieder nach links abgeschwenkt. Nun wurde bc^ schlössen, ei» neues, wirklich freisinniges Programm auf zustelle», welches die ganze Miltelpartei, nämlich das rechte n»d das linke Centrum wieder vereinige nnd eine Macht bilde, deren Anziehungskraft auch die Rechte nicht widerstehen würde. Der erste Entwurf des Programms wollte uoch die wesentlichsten Trümmer der persönlichen Regierung aufrecht erhalte». Aber das linke Centrum, uutcr dem Einflnß des Manifestes der Linke», stellte schon vorgestern ein walirhaft freisinniges Programm auf, welches bis zu den socialen und finanziellen Rc-formell geht, die Nccrutcnvermiudcrniig, die Betheiligung der Kammer an der constiluircndcn Gewalt, auch die Wahl der Maires verlangt. Unter dem Einfluß dieser Eoncurrcnz verfaßte Ollivicr ein ncnes Programm, welches wenigstens die Prcßjury, die Friedenspolitik und eine thcilwcisc Verantwortlichkeit der öffentlichen Beam« ten enthält. Die Mitglieder der Rechten konnten bei Hof erfahren: dasselbe sei auch das Programm des Kaisers, und! sie müsse» demselben zustimmen, wenn sic ihre vorthcilhaften Beziehungen zur Negierung bewahren wollen- So kam es, daß Ultra-Deccmbristcu, wie Ba> ron David und Gramer dc Cassagnac, das Programm dnrch ihre Unterschriften fast compromittirtcn, so daß Ollivicr einen Augenblick sie sogar znrückwciscn wollte. Herr Schneider gab seine Zustimmung, ohne, da er Kammerpräsident ist, zn unterzeichnen. Es ist zul Ztuudc von 180 Abgeordneten unterzeichnet, und eine noch größere Anzahl von Abgeordneten wird sich hcu fuhr, daß Vallymore von dem „Feinde" besetzt sei, -^ verzeihen Sie mir, theure Schwester, aber ich kann ihnen keinen cmdercu Namen geben. Cr lag unter einem ^ dusche, von wo aus er die schwantendeu Lichter des Schloss unterscheiden konnte, während seine Freunde mit O'Neg"" berathschlagten. Vr verlor bald die Besinnung und lcn" erst wieder in dieser dunkeln Höhle zu sich, wo er "M einige Tage bleiben wird; dann möge Gott uns weiter helfen. Wenn die einzigen Augenblicke des Glückes, d»e mir hicniedcn beschicken sind, diese flüchtigen Stunden wären, die ich unter der Erde zubringe; wenn ich gc>^ «higt bin, dcu Augenblick zu fürchten, in welchem er diese elende Loch wird verlassen tonnen, so ist mein Hochnn'tY und mein Starrsinn schuld daran. Ihr guter General hat mich zu sehen verlaugt, cN ich Ihnen'schrieb. Er linidigte mir au, indem er cö vcl' mied, mir iuö Gesicht zu scheu, daß alle Nachsnchnngen u" den Körper meiucS Gatten aufzufinden, vergeblich gewf>" seien und daß Hazlitt weinend zurückgekommen sei, um lt)" zu sagen, daß sei» Name nicht unter den im Süden versammelten Rebellen genannt werde. „So können Sie aljo, fügte der General hinzu, indem er den Kopf senkte, dl Hoffnung beHallen, daß er ill irgend einem geheimen o>'" flllchtöorte verborgen ist. Ich hoffe, daß Niemand so.">'^. schickt sein wird, mir denselben bekannt zu geben. Wie dc^ auch sein mag, Madame, ich bin gekommcn, »" IlM" ', sagen, daß am 9. d. M. unser' Köuig in D»blm > seinen Sieg feierlich Gott Dank fagcu will. Ihre wol)l ^ kannte Anhänglichkeit an die protestantische Sache wno " 2075 Wiedervereinigung der beiden Centren zwar nnvollständig, aber doch zu Stande kommen. Mehrere Mitglieder dcS linken Centrums werden ihre Sonderstellung bewahrcn, ohne jedoch von Fall zu Fall ihr Einvernehmen mit dem rechten Centrum, aus welchem die neue Mehrheit hervorgeht, zn erschweren. Also wäre cö Herrn Ollioicr gelungen, schier die ganze Kammer, die Linke ausgenommen, unter seinen Ministerhut zu dringen. Das Schauspiel ist so wenig crtianlich, daß der Kaiser dem Herrn Ollivicr auch die Auflösung einer solche» Kammer am Schlüsse der Session nicht verweigern könnte. (A.A.Z.) Pllltcikalnps in Nußknd. St. Petersburg, 1. December. Dcr „Pos. Z.," die über russische Angelegenheiten stets sehr gut unterrichtet zu sein pflegt, wird über den Kampf der National-russcn gegen die gemäßigte russische Partei folgendes geschrieben: „Die national-russische Partei, welche schon seit Jahren dnrch ihre Organe, die „Mosk. Wicd.," den „GoloS" und andere klcine,e Blätter, die öffentliche Mcinuug in Rußland beherrscht, und sogar ciucu mäch-tigcu Einfluß auf die russische innere Politik gewonnen hat, macht gegenwärtig größere Anstrengungen als je, um das Steuer der ganzen Regierung des großen Cza-rcnrcichcS in ihre Hand zu bekommen. Die genannte Partei hat sich zu diesem Zweck mit dein zur ultrana-tioualcn Richtung sich hinneigenden Großfürsten-Thronfolger in nähere Verbindung zu setzen gewußt, und sucht denselben durch ihre Preßorganc und ihrer Richtung ergebene Staatsmänner in ihrem Geiste zu bcarbcitcu, in der Hoffnung, daß es ihr gelingen werde ihn ganz für ihr politisches System zu gewinnen, und letzteres mit seiner Thronbesteigung znm herrschenden RegicrungS-systcm in Rußland zn machen; die hervorragenderen Staatsmänner, welche für diesen Zweck wirken uud die das ganze Vertrauen des Großfürsten-Thronfolgers besitzen, sind der Kriegsminister Milatin. d.r Minister des Innern Tymaszew, der Minister der Staatsgüter Ziclo-noj, der Gcneralgonverneur von Taschkent u. ttaufmann, der Fürst Tscherk'aski in Moskau und uiclc andere. Der Einfluß dieser Männer hat sich bei dem vün ihnen umstrickten Großfürsten-Thronfolger bereits so mächtig erwiesen, daß derselbe im geheimen CabinctSrath des Kai' serS, dessen einflußreiches Mitglied er ist, immer offener als Sackwalt der national russischen Bestrebungen auftritt und dcöhalb für das Haupt der national-russischen Partei gehalten wird. Daß der künftige Beherrscher des Czarcnrcichs sich in seinem eigenen Interesse wohl hüten wird, öffentlich die Rolle eines Partcihauptcs zn spielen, und daß daher diejenigen, w>lchc ihm diese Rolle zuschreiben, sich der Uebertreibung schuldig machen, branch! wohl kaum bemerkt zn werden; immerhin aber ist es Thatsache, daß der Großfürst-Thronfolger in den innig' sten Beziehungen zu der national-russischen Partei uud ihren Bestrebungen steht, und daß es dieser Partei immer geläufiger wird, ihn als ihre Fahne zn betrachten und von ihm die Verwirklichung ihrer Pläne zu crwar--ten. Für Kcnnzcichnnng dieser Pläne bemerke ich nur, daß dieselben iu Bezug auf die innere Politik zunächst die völlige Vernichtung dcr polnischen und der deutschen Nationalität, sowie dcS katholischen und des evangelische» Bekenntnisses, in Bezug auf die auswärtige Politik die Verwirklichung der panslavistischen Utopien bezwecken. Als die ei'.zige europäische Macht, die zur Ausführnng dieser barbarischen, die Sicherheit Europa's in hohem König Gelegenheit geben, die Milde auszuüben, die ihn, so natürlich ist'. Stellen Sie sich also an diesem Tage ander Thüre von S. Patrick mit Ihrem ^ohnc vor und Über. ' geben Sie ihm eine Bittschrift zn Gmlstcu unseres gnten Danvers." — Ich konnte »ichls besseres thnu, als ihm danken und ihn um Zeit zur Ueberlegung zu bitte»- denn ohne die Einwilligung des Sir Thomas wage ich nichts zu uu-lcruehmcn. O, lvie groß wäre meine Freude, wenn meine vergangene Unbesonnenheit heute das Mittel zu seiucr Rettung würde. Der Gcucral hat mir deu Entwurf einer Bittschrift vorgelegt- er verspricht mir, mich selbst zu begleiten, wen» ich 'mich entschließe, die Reise zu unternehmen, uud er läßt mich eine persönliche Unterredung mit dem Prinzen von Orauicu hoffen. Indessen ist mciu theurer Gatte in Gefahr vou dem crsteu blutdürstigen Soldaleu. der ihn e»l-deckt' ermordet zu werden, nnd mein vortrefflicher Vruder selbst hätte keine andere Wahl, als ihu den Händen der Gerechtigkeit zu überliefen,, wenu er unser Gcheuumß erführe. Er ist übrigens die Güte selbst und schließt Aug und Ohr. Unglücklicherweise ist er uicht allein; es sind zwel Adju-tanteu uud vier Sergculö da und Votcu ohne Zahl, die fortwährend kommen uud gehe». Ucberdics habe ich zu meinem Unglücke das Haus voll englischer und schottischer Domestiken, die alle den Torys feindlich siud. Ich traue Nic-maud als Mab uud dem armeu Hazlitt. Er hat mich so-ebcu voll Hoffnung verlassen, aber er fürchtet ciucn Verrath von Seite der Irlauder uud ka»» den Gedanken nicht ertragen, daß sein Herr iu ihrer Gewalt ist. Iu dem Falle, daß Sir Thomas zu meiner Verwendung seme Einwilligung gibt, welch' glückliche Tage würden uicht für uus aufgehen ! Ab/r ich wage kaum, es zu hoffen." (Fortsetzung folgt.) Grade gefährdenden Pläne mitzuuilken geneigt sein! würde, wird Frankreich betrachtet, und darum ist das ^ rnssisch-französischc Gündniß das Ziel der nationalrussi- ^ scheu Partei. Ein anderes Mittel, das diese Partei zur 'Ausbreitung nnd festeren Bcgiindung ihrer Herrschaft seit emigcr Zeit mit wahrem Fanatismus in Anwendung bringt, ist die Wcmat,schc persönliche Befehdung uud Verdächtigung der ihren für Rußland wie für Europa gleich verderblichen Bestrebungen entgegenwirkenden, in hohen amtlichen Stcllnngeu sich befindenden Anhänger ocr gemäßigten russischen Partei. Die nationalrussischcn Partei-Organe füllen fast täglich ihre Spalten mit den heftigsten Angriffen gegen die Häupter dieser Partei, namentlich gegen den General Potapoff, Fürsten Dun-dakoff-«orfakoff, General-Fclomarschall Oiafcn Berg u. a. DaS bestehende Prcßgcsctz erweist sich zum Schntzc derselben als völlig nnmächtig. Waö die Führer der nationalrussischcn Partei zu diesen verdoppelten Anstrengungen besonders crmuthigt. ist das zunehmende geistige und körperliche Leiden des Czarcn, daS leider einen baldigen Thronwechsel in Aussicht stellt, der für Europa nicht minder verhängnißvoll werden dürfte als der mit so großen Befürchtungen erwartete Thronwechsel in Frankreich." Demselben Blatte wird ferner über eine gegen Potapoff gerichtete Dcunnciation aus Wilna geschrieben: „Zwischen unserm Gcneralgouvcrneur Polapoff und seinen Gegnern von der nltra.russischeu (Kattloff'schcn) Partei, an deren spitze der Stadlgouverncur Szestalow nnd dcr Curator Batjusztow standen, war bekanntlich eine schroffe Differenz eingetreten, in Folge deren Herr Potapoff beim Kaiser wegen heimlicher Bezichnngcn zn den Polen de-nuncirt nnd nach St. Petersburg zur Rechtfertigung be-schiedcn worden war. Obgleich leidend, eilte Potapoff nach dcr Hauptstadt und wlißtc sich vor dem Kaiser jo glänzend zu vertheidigen, daß er, längst ein Günstling des Kaisers, nun mit um so huldvollerer Schätzung in seinem Amte belassen, seine Gcgner aber ihrer Aemter entsetzt wurden. Besonders Herr Szestatow ist nnler so beschämenden Umständen entlassen worden, daß er heimlich von Wilna sich fortmachte. Es wurden ihm nämlich die Achsclbändcr abgenommen, d. h. er verlor seine bisherige Würde als Flügel-Adjntant des Kaisers. Besonders soll den Kaiser der Beweis Potapoffs gereizt haben: daß diese beiden hohen Beamten alle Regierungsverordnungen, noch lange, bevor sie publicirt waren, dem Herrn Katttuff mitgetheilt haben, dcr davon na'ürlich in seinem Sinne Gcbranch machte. Potapoff ist im Augenblick gereinigt, aber ob er sich den fortgesetzten Wühlereien der Altrusscn gegenüber wird halten können, ist um so zweifelhafter, als ihm der Großfürst-Thronfolger keineswegs wohl will. Ho gilt anch dcr jüngst enmnirtc Ukaö. wodurch daS Gonucrucmcnt Witebot dem Ressort des Gencralgonuer' ncnrs Potaposf entzogen nnd direct dem Ministerium dcS Innern untergeordnet wird. für einen Schlag gegen Potapoff, und daö Gerücht ist nicht unwahrscheinlich, daß a'.:ch daö Gouvernement Minsk dem Wilnacr Ressort entzogen werden wird. So beschränkt man die Thätigkeit Potupoffs, hinter dem die Katttoff'schen Elemente einen ve dige Bedenkzeit vor. — (Polizeibericht.) Der dienstlose Gärtnergehilfe A. M. wurde am 2. d. M. Nachts im Hofe seines Wohnhauses vom Hausknechte I. I. mit einer Mistgabel in den Kopf gestochen uud leicht verletzt. Gegen I. wurde die straf-gcrichtliche Untersuchung eiugeleilet. — Der Näherin M. P. wurde am .'i0. v. M. vom »»versperrten Gange ein fchwarz-feidener Regenschirm mit eisernem Stocke, einem Griffe von schwarzem Horn, im Werthe von si fl. entwendet. Alls einen dieses Diebstahlö verdächtigen Haudwerksburscheu wird iuvigilirt. — Am 2. d. M. wurde der Tischlersgattiu M. F. aus unversperrter Küche ein auf 2 fl. bewerthetes, blausei-deues Parapluie entwendet. Nach dem Thäter wird geforscht. — Dem Hausbesitzer A. U. wurde an« 5. d. Nachls ein auf 10 fl. bcwerlhetes Wagenrad entwendet. Der dieses Diebstahls beschuldigte Vagant M. S. aus Brunudorf wurde sammt dem Nade zu Stande gebracht und der Strafbehörde eingeliefert. — Am 8. d. M. Nachmittags zwischen ^ und '/4 auf 4 Uhr brach iu dem zum Hause Nr. 18 in der Polana gehörigen Stalle Fener ans uud legte dcnselbeu! bis auf die Mauern in Asche. Den gepflogenen Erhebungen zufolge wurde das Feuer durch den 12jährigen Knaben A. G. gelegt. Die strafgerichtliche Untersuchung wurde eingeleitet. — In einem Gasthanse am alte» Markte entstand am «. d. M. gegen 12 Uhr Nachls zwischen einigen Hansierer» eine Nauferei, wobei die Hausierer I. K. und A. H. leicht verletzt wurden. Es wurde hierüber die Anzeige an das Strafgericht gemacht. — In einem Gasthause hat sich am 7 0. M. die liederliche Dirne A. P. ein Portemonnaie mit 8 fl, Barschaft, welches einem Gaste zufällig aus dem Sacke fiel, heimlich zugeeignet. Sie wurde deS-halb angehalten und dem Strafgerichte eingeliefert. — Vor vier Wochen hat ein Händler bei einigen hiesigen Gewerbs-leuten Getreide zum Verlaufe geboten uud hiefür vor Ablieferung der Waare vorschußweise im Ganzen die Summe von 600 fl. « conto erhalten. Da die Waare nicht rechtzeitig anlangte, wnrden Nachforschungen gepflogen, und es erhob sich der Verdacht, daß den Geschäftsleuten die Vorschüsse betrügerisch herausgelockt wurden. — Der Hausbesitzer M. K. wurde am 8. d. Abends von einem schnell fahrenden bäuerische» Gespanne auf der Polancwvrstadt nieder-gefahren und derart fchwer verletzt, daß er in Folge der erlittenen Verletzungen noch in derselben Nacht starb. Der schuldtragende Kutscher wurde in der Person des Knechtes M. M. aus Etcfauödorf ausgeforscht und in strafgerichtliche Untersuchung gezogen. Qeffentlicher Dank. Das Comity von dem die Veranstaltung dcS Florentiner-Concertes ausging, hat dessen Reinertrag pr. 5>0fl. dem hiesigen Armcnfondc gespendet, wofür dcmfelben der wärmste Dant hicmit öffcnlllch abgestattet wird. Stadtmagistrat Laib ach, am 9. December 1869. Die achtzigjährige Witwe eines hiesigen Handelsmannes, welche durch unverschuldete Unglücksfällc in ihrcm hohen Alter dem größten Elende preisgegeben ist. wcudtt sich auf diesem Wege an die bekannte Mildthätigkeit dcs Laibachcr Pulilicumö. Die Redaction der „Laib. Ztg.," welche dic Nothlage der Bittstellerin aus eigener Anschauung keimt, nimmt gcrn Äciträge zu ihrer Unterstützung entgegen. Nrucül Pojl. Die „W. Ztg." bringt das Programm dcr heute stattfindenden crstcu S'tzmig dcö Abgeordnetenhauses. Es wcrdcn zunächst die neu- oder wiedergewählten Abgeordneten die Augelobung leisttn, darunter für Kraiu: Dr. To man (miedcrgemahll), Graf Mar-ghcri (ncugcwählt). MoiNag, den I.'i. d. M., dürste die feierliche Eröffnung stattfinden, und iu dcr crfteu darauf folgenden Sitzung das Präsidium und Bureau gemahlt, uud allsälligc Resiicrungsoollagcn eingebracht werden. Das Herrenhaus tritt heule um 11 Uhr zu eiucr Sitzung zusammen. FM^. Ritter 0. Rodich soll als Rcgicruugscom-missär nach Zara abgehen. Dcr District Eastcluuovo hat sich vollständig unterworfen und das Oclöbniß dn' Treue geleistet. Die böhmische Land tags adresse wird Dienstag durch dcu Vandtagsmarschall Sr. Majestät dcm Kaiser ül>crrcicht wcrdcu. AuS Hiüuchcu wird gemeldet, daß del König nur die Entlassunasgcslichc dcr Minister dcs Innern und dcs Eultuö augcuommcn uud dcu Staatsrath Fischer mit dcr Versehuliq bcidcr Ministerien betraut habe. Der ultramontane „Bolt^bote" erhält aus sicherer Quelle die Mittheilung, Stistsprobst D dl linger (ein freisinuiger Manu angeblich dcr Verfasser der unlängst auf deu Index gesetzten Schrift: IanuS), sei als Adlatus dcs Präger Erzbischofs "ach Roiu bcrufcu. Iu Neapel ist am l). d. iUi., Vlittags, das vom Freidenker Ricciardi veranstaltete Gcgcuco cil cröffuct worden. Die Fragen welche hier erörtert werden sollen, sind: 1. die tauglichsten Mittel, dic Religionsfreiheit zur Wahrheit zu machen; 2, vollständige Trennung des Staates vou dcr Kilchc- 3 Nothwendigkeit ciucr von der Religion unauliaugigeu älioral; 4. Organisation cmcs allgemeinen Vcrcincs, bestimmt das allgemeine, sowohl das ökouomischc als das moralische Wohl zu fördern. Iu Mailand und anderen Städten Italiens haben Meetings acgcn das Concil stattgefunden. In der Sitzung dcs pariscr gesetzgebenden Körpers vom 9. d. M., leistete Rochcfort den Dcpu-tirtencid. In derselben Sitzung wurde ihm wegen eines Angriffes auf den Kaiser das Wort entzogen. Iu Marseille fanden am 8. aus Anlaß des Jahrestages dcr unbefleckte« Emftfänguiß Unruhcu statt. Eine Bande vou 1000—15W Personen durchlog dic illumi-uirtc Stadt unter dem Gesänge dcr Marseillaise, zertrümmerte dic Gaslatcrucn vor dcm bischöflichen Palais und der Präfcctur, eö wurden 60 Verhaftungen vorgenommen. Aus Petersburg kommt cinc auffallende Nachricht. Der Kaiser hielt beim Gcorgifcste, 8. December, cinc Rede, deren Schluß folgendermaßen lautet: Gott gebe. daß wir den Frieden erhalten. Weun ader der Krieg vom Schicksale bestimmt ist, so bin ich überzeugt, daß unsere Laud- uud Seemacht den Ruhm uuscrcr Waffen und die Ehre Rußlands aufrecht erhalten werden. — Nach einer Mclduua, des Coustantinopclcr Blattes „Gyzantis," eines Organes dcs Patriarchen. wird Kaiser Alexander in April Jerusalem besuchen uud dem Sultan einen mehrtägigen Besuch abstatten, ! Telegr»»phisclir TUecttselcvllrse l vom 10, December. ^ 5perc. MclalliqncS 59,90. — 5uerc. Metalliaucs mit Mai- >md November-Zmsen 59,90, -- 5pcrc. National Anlehen 0^.90. ! — 18«0er Staali Verstorbene. Den 3. December. Anna Doliuar, Bedienerin, alt 70 Jahre, im Civilspital au der 5'nna.rnla'hmuna., - Vtaria ^ Uraher, Inwohnerswitwe, alt 70 Jahre, iu Civilspilal, au Ma rasinus. Den 4. December, Mariauna An^il, Inwohnerswitwe, alt 70 Jahre, im Civilspital am Vnn^npMM. ! Den (i) Deceniber. Dcm Iodaun Tignanaz, Spinn fabrilsarbeiter, sein itind Rosalia, alt 2 Jahre nnd 3 Atonale, in ! der Polanavorstadt Nr. l l» am Keuchhusten, ^ Dem Anton ! Stofic, Tischler, sein Sohn Johann, alt 35 Jahre, ill der Staöt Nr. 294 au der ^ungenlnderculosc, Den 7. Dcccmbe r, Josef Vabnik, Iuwohncrssohn, alt 20 Jahre, im Civilspital an der ^nngcntnbertnlosc. ^ Ursula Dolinar, Inwohnerin, all 70 Jahre, ins Civilspita lstcrbcnd iiber bracht. - 5!nka6 Urbancic, gewesener Greisler, alt 7ölhl'l, Kaufm., von Guüschce. — Vl'Iland. Ver>l'allcr, Villichlira!^, - Entir.-sseislriz. (s'lef^nt Dic Herren: Chironse nnd Vrivady, von St. Pcler. - Hanplig, von Feistriz. — Krisvcr, von Krainbnr^. - Majer. von Himmclbcrg. - Äerhisse, Ingrnienr. Vehovc, von Arch, - i'.'ini'sic, umi Vrod. — Pisch^i, von Graz, Mohre». Hrrr ^inz. Vcrglicamter, von IohanniSthal. Theater. ^ Heute: ^roaui, Oper in 4 Acten, Morgen: Znm letzten male. Schöne Weiber, Oper in 3 Acttn. Munlag: Die Frömmler, Schauspiel in 4 Acten, ^telss0tulol.llsche ^euluntiNlll^cil m ^nililnti. ! '! ll. ^)tq. 329.^5. — i'.z ' windstll?" " ^wMt 10. 2 „ N. 329,»l -l- 0.., O. schwach grlichlet 0.,« !0„ Ab. Z28?,>< —0.4 O. schwach ganz liew. Vormütal^ geschlossene Wolkendecke, Nachmitlag gelichtet sse-derluollen, später zunehmend? Bewöltnng, Daö Tageömittcl der Wärme -- 0 2", um 0 2« iiber dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: Ignaz v. K l c i n m a i) r. Einlttdullg M Vrucrlllllclsammlullg der Äiitgliedci' deö historischen Vereins, welche am HD. December d. I. H Uhr Abends im Vcrcinslocalc, Ol)»nwsic>lgcbände, links ebener Eide, stallfiudcu wird. P r 0 ss r a >u m: 1. Bericht des Sccrctärs und Gcschäftsleitcrs. 2. Ncuwalil der Direction. 3. Anliägc cinzclnci- Mitglicdei', wclche mindestens acht Tasse vor dcr Bersammlulig dem Ausschüsse zur Kcimlmß zu bringen sind. Laidach, «. December 1869. (2904-1) Der Ausschuß. ^^..li^».-!,! Wie», i», December. Die Stimmnna. der Vorse zeigte sich aMMsser, alö sie im geslrigen Fe>erllu^acscha,!e war. doch la>; cm Blick ans das untm folaendc Tal'lean er-WlltlllillllM. lnmen. daß die Course der Bantvapiere die Hohe von voraestern nicht wieder erreichten. Nicht liess" abstattete stch der Martt fllr Ei,e,il,ahn-Actten, deren e.nissc eine ziemliche Einbuße erlitten. Schr start gefragt wann Priorüiiten und unter ihnen am meisten jene dcr österreichischen Nordwestbahn nnd dcr Siidbahn. Devi,en hielten annähernd dic letzte Notirnng fest. ^U. Allsse'-leine Staatsschuld. Filr 100 si. Geld 'i^aarl Vinheilliche Staatsschuld zu 5 pEt.: in Noten verzinst, Mai-November 5,9,95 U(i,5<> .. « „ Februar-Angnst 59.85 59.95. „ Silber „ Jänner-Juli , 70.05 70.15 .. .. „ April-October. <^l'0 70 Steucranlehen rl!cl,ablbar (?) . W.25 9^.?5> Lose v I. 1U3<> . . ' -.-230.- „ „ 1854 (4'/..) ,n 250 fl. 91.— "l,5(, „ „ 1«W zn 500 fl. . . 97,10 9/25 „ „ 1«00 zu 100 fl. . . W2.50 103,-„ „ I««4 z» 100 ft. . , 118 50 N«.?5 Staats-Domanen-Pfanddricsc zu 120 fi. ö W. i» Sillier . . 119.25 119 75 ». Grundentlastl,na.«-0bligatio»en. Filr 100 sl. Orld Waare Vdbmen .... zu5M ft2. . M,- - Galiuen......5 ,. 72.75 7^.25 Nicder-Ocsterrcich. . ,. -^ " >" ^ 95. Ober-Oesterreich . . .. s> « ^,50 95,- Sicbcnbttrgen . . . „ " " ^'/ ^-' ^b.25 Stt.erma.l ... .5« " " ^- Ungarn....., 5 „ ^^ " ^' "l O. Acticn von Vankinstituten. Gcld Waare Analo-öslerr. Banl abgest, . . 268,- 2t»8,50 Anglo-nngar. Baut .... 8!'»,— kd.--Boden-Eredilanstalt . . . . 28<> — 28«. -Crrditanslalt s, Handel u. Gew. . 255.75 25»;,-^redilanstall, allssem. ungar. . . 79 — W — Ei!comple:Gesellschaft, n. ü. . . 800. 8!!0»uIdllul......729—790- Niederländische Va»l .... —. ^ ""> ' . Vereiut!bant.......95,— 95.50 VerlehrSbant.......11!i50 N4.- Wiener VanI......«0,— 62.-- «Z. Actien von Trausportunternel,, nlungcn. Geld Waare Alfüld-Fiumllner Bahn . . . I7l.- 1?l50 Biihm, Wcstbal»!.....225.- 2^<.,- Carl-.^ndwig-Vahll.....245, - 245.75 DonawDampsschifff. GeseNsch. . 549,- 551 — Elisavelh-Wchliah».....194.— N»4 50 Ferdinllnd^Nordliahll . . . 2090,-2095.— Filuflircheu-Varcsrr-Bahil . . 1?9.— 179.50, Fran,-Iosephs,-«llhn .... 1«2.75 183 25 i > i!emberg-Om»libn« lcrstc Emission). . . 120.— 121,— Nndolsö-Nahn......167,- 167.50 Siebenbnrgrr Bahn .... I«8.— 16850 Slaat^dahn.......382.— 383.— ' Slldbahn.......252,50 252.75 , Sildnordd Verbind. Vahn , . KN 75 162.— TheifjBahn.......250-251.— ^ Tramway........134.75 135,- «. Pfandbriefe (filr 100 st.) Mg. üst Voden-Credit Anstalt Geld Waare UcrloSbar zn 5 pC«. i» Silber 107.50 107 75 ' dto.in33I.rl!ch.zu5p(lt.inö.W. 89.25 8950, Natioualb. auf ü. W. uerloSb. ! ,,n5pCt.......93,30 93 60, Oest,Hypb.zu5'/.pCt.riIch.1878 9«.- W>0 Una. Vod.-Creb.-Aust. zu 5>/, pEt. 91.- 91. I'. Prioritätsobli^ationen. '^fl. d.W. ^ ^.^ Elis.-Westb, in S. verz. C Emiss.) 90,50 91 ^ > Fcrdinaud^Nordb. in SUb, ucrz. 107.- 10750, ^rant-^olrvlls Vahn.....'"-" «<'i)0 GLarl-Ludw B.i.S.verz.lEm. 101.50 102.50! I . -. ... ^^^ Waaic Ocsterr. Nordwestbahn . . . . 9150 92.— ^ Siebend. Vahn in Silber vcrz. . 87.75 88 — Staalöb. G.3"/.. 5 500Fr. „>,Em. 138,— I^i', - Slldb. G, 3'/.. -. 500 Frc. ,. . .121 50 122 -Südb.-Vons valnotirimg: ««50 Gttd. 9<» Wllore