«U, 3, St. Rann Haus-Nr. lull. Inserlioilsgebührcn: s,ir tic ^,'paltigc Zeile oder deren !«»>„« für , Mal « kr., , Mal » kr, 3 Mal I» kr. Insertion«» Ncmpcl jede« Ma l HU kr. Verlag und Druck von I . Blasnik. i. Jahrgang, Zeitschrift für wterliindischc Interessen. (Monuscripte werden nicht zurückgesendet.) Laiuach am 18. August 1865. Abonnement fiir Laibach: ganzjährig 5 fi. — kr. halbjährig 2 „ K» „ vierteljährig > „ «5 „ Durch die Post: ganzjährig 6 fi. 4!> kr. halbjährig 3 „ 2U „ vierteljährig i „ 7U „ Linzeine Exemplare losten 5 Ntr. Verantwortlicher Redakteur:. «p. v. Radics. ^ bß. ^^^(^^°^,(^^^^xr^^^)(^°'^) /^^sx^^°^^C^°^)C^^M7^^^ Zur Allerhöchsten Geburtsfeier Seiner Kaiserlichen Königlichen Apostolischen Majestät «Wie schwellend sich mit leichtbewegten Schwingen Der Harfe Ton aus gold'nen Saiten hebt, Und sinkend dann mit immer leiserm Klingen, Nur noch gefühlt in stiller Luft verschwebt: So steigen mit der heut'gen Morgensonne Millionen Segenswünsche himmelwärts; Es ist ein Fest der reinsten Herzenswonne, Es ist ein Fest für jedes treue Herz, Und überall im ganzen Kaiserreiche Ist sein Begeh'« das nämliche, das gleiche. Denn Lieb' und Treue, diese Felsenstützen, Die nirgends fester, als.im Kaisrrländ, Die immerfort den Herrscherthron beschützen, Si e reichen Di r am heut'gen Tag die Hand. Die Völker aber, die vertrauend schauen Zu Di r empor als ihrem Schutz und Hort, Und zuversichterfüllt so gläubig bauen Auf Dei n erhab'nes, edles Kaiserwort, Sie stehen heut', daß des Allmächten Walten Dich gnädig schirmen wolle und erhalten. Darum nicht tropfenweife, nein, in Strömen Ergieße Segen reich Jahr ein, Jahr aus Vom hohen Himmel, den die Wolken dämmen, Sich über Dich und Hei n durchlauchtig Haus! D u aber sollst das höchste Ziel erreichen, Das ein Monarch in Oest'reich je erstrebt; Dein jüngster Kaiserakt ist neu ein Zeichen, Daß Völkerwohlfahrt stets. Dein Herz belebt. Und so viel Glück's uns Allen D n gegeben, So viele Rosen blüh'n Di r selbst im Leben! Leopold Kordesch. ^»oooWoooo- ZUM 18. August. Heschichtsiche Erinnerungen von P. v. Radics. ler festliche Tag, an dem die Geburtsfeier Allerhöchst Seiner Majestät unseres allergniidigsten Kaisers fällt, und auf welchen, als solchen, die Bürger unserer Stadt Neustadt! (Rudolfswerth) in völlig richtiger Erkenntniß der Geschichtsentwickelung die 500jährige Jubelfeier der Gründung angesetzt haben, kann für uns gewiß nur der passendste Anlaß fein, den Lesern unseres Blattes aus der Geschichte der Heimat in Erinnerung zu bringen, wie Kram unter die Negierung des ruhmreichen Habsburgischen Hauses gelangt, wie es alle Leiden und Freuden getheilt, die dieses mächtige Herrschergeschlecht in der Leitung der Geschicke des für den Fortschritt der Civilisation Europa's hochwichtigen Oesterreichs die Jahrhunderte über erlebte, wie also diese „Perle der Krone", von den Fürsten in Anerkennung und Auszeichnung so genannt, stets in Liebe und Treue an der Dynastie gehangen, was es in aufopfernder Ergebenheit, sowie in strenger Wahrung seiner Rechte und Freiheiten für das Herrscherhaus und den Staat ge­leistet und hinwieder an Gnaden und Wohlthaten von ihnen empfieng! Den Grund zu österreichischen Besitzungen im Lande Kram legte schon der Babenberger Leopold VII . durch den Lehenskauf der in Unterkam gelegenen Kirchengüter des baierischen Hochstiftes Freisingen. Sein Sohn und Nachfolger, Friedrich II . der Streitbare, vermehrte den neuen Besitz durch seine Heirat!) mit Agnes aus dem Hause Andechs-Meran und war bald der mächtigste Herr im Lande. Er führte den Titel: „Herr von Krain", bediente sich aber nicht der vom Kaiser Friedrich II . erhaltenen Er­laubnis), das Dominium in ein Herzogthum umzuwandeln. Nach den Babenbergern und nach Ottokar von Böhmen, welcher große Güter und die kirchenvogteiliche Gewalt im Lande inne gehabt, und darauf sich stützend, den Namen Landesherr von Krain geführt, trat Rudolf von Habsburg in die Regierung dieses Territoriums, indem er dasselbe von Kärnten ablöste und als Reichslehen erklärte. Er regierte es sofort im Reichsnamen einige Zeit selbst, dann durch seinen ältesten Sohn Albrecht als Statthalter. I m Jahre 1282 belehnte er mit Ein­willigung des gesammten Reiches auf dem Reichstage seine Söhne Albrecht und Rudolf auch mit Krain. Doch es währte ein Jahrhundert bis die Habsburger den faktischen Besitz des Landes als vollends durchgeführt ansehen konnten. Erst Rudolf IV. dem Stifter — dessen Andenken die morgen beginnende dreitägige Jubelfeier in Rudolfswerth (Neustadt!) feiert — gelang es, wie ich dies bereits in meinem Aufsätze: „Zum 7. April" (dem Jahrestage der Gründung von Rudolfswerth) dargethan habe, diestaatsrechtliche Frage in Betreff des unter „viele Herren" getheilten Krai n zum Austrage zu bringen. Der Laibacher Congreß (1360), die Erbverträge, mit den Görzern (1361 und 1364) und die lebhaften Verhandlungen mit denselben bis 1365 in Hinsicht des Görzer Isterreichs (Istriens) und der windischen Mark, deren Ergebnis; die Vereinigung eines Theiles von Istrien: der Mark Metlik und der windischen Mark mit Krain gewesen (1366), waren die Hebel der äußern Politik, die Rudolf angewendet, um das für Oesterreich nach jeder Richtung hin hochwichtige Grenzlaud Krain als Felsenburg gegen Süd und Südost zu besitzen; als den einen gewaltigen Pfeiler dieser Burg, an dem sich die eine große Seite derselben stützend lehnen mochte, baute er aber den Wartthurm Rudolfswerth! I m Jahre 1374 beriefen die gemeinschaftlich regierenden Herzoge und Brüder Albrecht III . und Leopold III . die Stände von Krain, von Metlik, von der Poik, dem Karste und von Istrien nach Laibach zur Huldigung. Die Stände schworen hier den Eid der Treue und wählten Laib ach zum Mittelpunkt des ganzen nun vereinigten Landes Krain. 274 s^,^^ ^W^^ Krain im engeren Sinne — das Oberkrain — hatte schon früher den alten Mittelpunkt der Krainmarl, die „Krainburg", mit Laibach vertauscht, wo die oberkrainischen Stande ihre Landtage (^iäin^s ) hielten, die auch schon 1338 (im September) mit den Standen von Steler und Kärnten zur Abfassung eines Landrechtes in Graz in Berathung getreten waren: 1360 hatten sie sich wieder mit den Ständen der genannten Länder zur Huldigung Rudolfs IV. in Graz vereinigt. Es waren dies die ersten Rcannaen der Husammenaeliöriakcit der innerösterreichischen LändcrgruM, die an Um ang und Bedeutung sofort durch die mMÜlirte Huldigu? Kram im Jahre 1374 und mehr nossdnrch den Anschluß von Fiume (1374) und Trieft (1382) an die österreichische Herrschaft gewann. -, ..,<.« --^ m ... >, Inzwischen ist 1379 die große Ländertheilung unter den Habsburger» erfolgt, die aber den Provinzen von größtem Vortheile war — da die einzelnen Fürsten den ihnen zugekommenen Ländern ihre vollste Sorgfalt widmeten. Würde — fragen wir — aus Graz, ans Innsbruck, aus Laibach das geworden sein, was sie sind, wenn das Hausgesetz der Untheilbarteit nach dem Sinne Herzog Nlbrecht's des Weisen wäre pünktlich beobachtet worden? Würde Tirol, würden Steiermark, Kärnten Krai n so gut bewirtschaftet und eingerichtet worden sein, wenn nicht dort ein Friedrich mit der leeren Tasche, ein kunst­liebender Ferdinand, hier Leopold der Biedere, Ernest der Eiserne, Friedrich der Friedfertige, so mit hausväterlicher Lust und Liebe geschaltet und gewaltet hätten! Dadurch, daß Leopold der Biedere die ihm 1379 zu Theil gefallenen Länder ganz nach seiner Em» ficht unumschränkt regierte, wurde die Aufsicht strenger, der Geschäftsgang rascher, Belohnung und Strafe nachdrücklicher; es zeigte sich bald ein Zusammenwirken der innerösterreichischen Länder zu guten gemeinsamen Zwecken in Dingen, dabei M einzelne Pro­vinz jede Stadt ihre Rechnung, ihren aus der Oerllichteit herfließendcn Vortheil fand. Laibach, vor wenig Jahren nur der Mittelpunkt des weiland Ortenburg'schen Krain's, mußte notwendig noch mehr gewinnen, als auch das ehemalige Görzer'sche Krain österreichisch qeworden. Laibach seiner Lage nach schon die bequemste Legstättc für den Handel Innerösterrcich's nach der Küste und zurück, was konnte die Stadt nicht alles hoffen, als Trieft 1382, den 30. September, ein innerösterreichischer Freihafen wurde? Die Vortheile, welche dieser österreichische Freihafen den Binnenländern darbot, waren nicht zu berechnen; darum eiferte Herzog Leopold so ernstlich für die Aufrechthaltung der Laibacher Stadtfreiheiten, wohl wissend, daß derstädtische Gewerbsfleiß nicht gedei­ hen könne, ohne die nachdrückliche Handhabung der städtischen Handvesten. -, .. „, „^ ., Besonders war es Herzog Ernst der Eiserne, der zwar 1410 Graz zu dem Haupt,itze seines Innerosterreich gewählt hatte, aber seinem ins Speziellste gehenden Walten für jedes einzelne Land auch den sichtbaren Ausdruck in dem öfters wieder­ kehrenden längeren Aufenthalte innerhalb desselben, so z. B. in Laibach, gab. Seit dem genannten Jahre 1410,.wo die Steiermark das Hauptland der innerösterreichischen Gruppe geworden, lag dem Herzoge und seinen unmittelbaren Nachfolgern das Vedürfniß nahe, die Stände der drei Lande zu gemeinsamen Vemthungen auf steierifchem oder kärntnerischem Boden zu vereinigen und diesem Bedürfnisse kam die entsprechende Einsicht der Lande selbst entgegen. Ja wir finden, daß die Steterer und ihre Nachbaren solche vereinigte Landtage viel öfter wünschten und aus eigenem Antriebe herbeiführten, als dies dem Kaiser lieb war. Denn solche Generallandtage vermochten einen weit entschiedeneren Druck auf die landesfürstliche Politik auszuüben, als dies bei den Ständeversammlungen der einzelnen Länder möglich war, Herzog Ernst war es, der die Stadt Laibach zu befestigen befahl - da sich um 1416 bereits die ersten Gefahren von Seite der Türken zeigten - und der die Wiederaufrichtung der Stadt- und Pfarrschule beim St. Nitlas-Dom gewährte, überdies den Laibachern alle von seinen Vorfahren gegebenen Gnadenbriefe bestätigte. Ernst's Nachfolger, der „weise König" Friedrich III., hat während seiner langen Regierungscpoche (1435—1493) über unser Land diesem eine Reihe der größten Wohlihaten erwiesen, und sein Andenken besonders im Bürger stände und beim Landmanne begründet, da er die wahren Bedürfnisse des Landes erkannte und ihnen gerecht wurde. Er gründete — sich selbst damit das schönste Denkmal errichtend — das Bisthum Laibach (1461), um seine krainischen Unterthanen unter einen eigenen nationalen Bischof zu stellen. Wir müßten ein kleines Buch schreiben, wollten wir all' die Verfügungen,, besonders handelspolitischer Natur, uamhaft machen, die der sorgsame „Vater Krams" die Jahre über für unser Volk erlassen. Und wo es galt, der Seelen und der Körper Heil zn fördern, in Stiftung von Kirchen, Kapellen und Spitälern, war Friedrich immer zur Hand,' wo Nrmuth, wo Noth herrschte, war seine Hilfe am nächsten. Blättern wir aber hinwieder in der leiderfüllten Bio­ graphie dieses edlen Fürsten, so finden wir auf all' deu schwarz umrandeten Seiten, wo die vom Bruder Albrecht, von den Wienern und den Cilliern gegen ihn durchgeführten Ucbelthaten geschildert sind, die Krainer stets als die treuen Anhänger ihres Kaisers! So 1441 als der Cillier Laibach belagerte und der APsalter er mit dem Bürger Khisel vereint die Belagerer zurückschlug, 1446 gegen Johann Hunyad. 1452, indem sie ihm nach Wiener-Neustadt zu Hilfe eilten, bald darauf nach Cilli, wo ihn Vitovic eingeschlossen, und dann 1462, wo die Krainer mit den Böhmen die ersten vor Wien erschienen, um ihren Kaiser zu befreien und die Kaiseiburg zu retten. Und eben angesichts der letztgenannten großen Gefahr, in der Friedrich geschwebt, hatte die krainische Landschaft ihre Treue glänzend gerechtfertigt gegenüber den ihr momentan angeworfenen Verdächtigungen Seitens des Kaisers oder richtiger durch ihn seiner Räthe. Es hatte nämlich zufällig zusammengetroffen, daß die Wiener sich an die in Leibnitz versammelte Landschaft von Innerösterreich in einem Schreiben (12, Okt.) gewandt hatten, in dem sie die Stände baten, sich ihrer Sache an­ zuschließen, und daß die österreichischen Stände zur Ermuthigung der aufständischen Wiener ausgesagt hatten, die innerösterreichischen Lande weigerten sich auf kaiferl. Gebot ins Feld zu rücken. Die in Leibnitz versammelten Stände, welche der Lander Bedürfnisse, vorzüglich die immer größer werdende Gefahr von den Türken, zu diesem Generallandtage zusammengeführt hatte, wiesen alle Ver­ dächtigungen entschieden zurück, und erklärten, der versammelte Landtag habe des Kaisers und der Allgemeinheit Wohl und Förder­ niß vor Augen - ; die krainerische Ritterschaft aber setzte sich zu Pferde und erschien vor Wien! I n den kommenden Jahren treffen wir zum Zwecke der abzuwehrenden Türkengefahr vereint die Landschaften der drei Lande: 1470 im Februar (in Wien) und im April (in St. Veit in Kärnten), dann 1474, 8. Februar, die Kärntner und Krainer in Wolfsberg in Kärnten — von wo sie eine Einladung an die Steierer erlassen zu einer Besprechung in Iudenburg (20. März), zu welcher auch österreichische Abgeordnete, Vertreter von Salzburg, Bamberg und Görz erscheinen würden —, 1474, 29. Juni, wieder die der drei Lande in Marburg, 1475, im April, wieder alle drei und wieder in Marburg. Wir können hier nicht die Resultate dieser Beratungen wiedergeben, doch es genügt, wenn wir sagen, daß das einheitliche Wirten der drei Land­schaften, aus den Beschlüssen dieser Generallandtage hervorgegangen, dn Einfälle der Türken, die von 1456 bis 1493 (demTodes^ jähre K. Friedrichs) 21 „große Visiten" den Save- und Draveländcrn abgestattet, wenn auch nicht verhinderte, so doch auf Inner­österreich lokalisirte, und damit die nördlichen Länder des heutigen Oesterreich sammt Deutschland, was eigentlich das Ziel der Raubhorden bildete, vor den gräßlichsten Verwüstungen rettete, beziehungsweise in ihrer Kulturentwickelung förderte. Ich habe dies Thema an anderem Orte (in der österr. milit. Zeitsch. von Streffleur 1864, Heft VII , VII I und I X mit einer eigenen Karte) ausführlich behandelt, worauf ich hier zu verweifen erlaube. Die Erbschaft der „Türtenkriege" trat mit all' den verrosteten und verrotteten Zuständen des heil. röm. deutschen Reiches der „letzte Ritter" nach seinem Vater an! Auch diesem Fürsten, der unsere slovenische Muttersprache verstand und sprach, worin ihn sein Reit- und Jägermeister, Herr Diepold von Stein, unterrichtet hatte, ward in seinen Unternehmungen von Krain aus alle mögliche Hilfe ge­ leistet. Als Ma f noch Erzherzog war und in den Niederlanden (in Brügge) von den Bürgern gefangen gehalten wurde, sandte Krain einen Theil seiner Edlen zu feinem Ersätze. Nachdem er die Regierung des deutschen Reiches und Oesterreichs, das er spater als einen Kreis den 10 deutschen Reichskreisen einverleibte, angetreten, steuerte Krain 1504 die Summe von 4500 st. zum Kriege gegen Baiern, 1506 5000 fl. zum ungarischen Feldzuge, und es lag von 1508 bis 1518 das krainische Aufgebot, den Laiba­ cher Bischof Christoph von Räuber und den Landeshauptmann Hans von Auersperg an der Spitze gegen die dem Kaiser feindlichen Venetianer im Felde, während, wie fchon erwähnt, zugleich die Grenzposten gegen die Türken unterbrochene Aufmerksam­ keit erforderten. Inzwischen wurde Krai n 1516 offiziell zum Herzogthume erhöbe,?, das bisher nach streng landständischem Aus­ drucke nur eine Herrschaft gewesen. Die ersten Jahre von Maximilians Regimente in Innerösterreich werden noch die drei Lande Steiermark, Kärnten und Krain allein als Gruppe begriffen, so auf dem Gesammtlandtage in Marburg, 1495, auf welchem Rüstungen zum Türkenkriege und die Austreibung der Juden aus den drei Landen gegen eine Entschädigungssumme an die Krone berathen wurden (die Lande zahlten 38,000 fl., Krain für sich 4000 fl., und 1496 erfolgte das kaiserliche Edikt, welches den Juden auftrug, „wegen Wucherei" die drei Lande bei Todesstrafe zu verlassen). 275 Staatsminister Graf Belcredi und unser Gemeinderath. Der Gemeinderath der Stadt Laibach beschloß in seiner Sitzung vom 14. d. M . die Ueberreichung einer Vertrauensadresse an Se. Excel­lenz den Herrn Staats minister Grafen Belcredi. Der vom Bür­aermeistcr Dr. E. H. Costa diesbezüglich eingebrachte Antrag lautete, wie folgt: Verehrlicher Gemeinderath! Von tiefeingreifendster Wirkung und Einflüsse auf das Wohlergehen einzelner Personen, Gemeinden, König­reiche und Lander ist unzweifelhaft das jeweilig herrschende Regierungs­system. Nicht gleichgiltig und schweigend kann daher insbesondere die Hauptstadt eines Kronlandes die Ereignisse betrachten, welche in den letz­ten Wochen die Bewohner des weiten Kaiserreiches in Bewegung erhielten. Se. Majestät unser allergnädigster Kaiser und Herr, haben in ßöchstihrer Einsicht, daß die abgetretenen Minister den Bedürfnissen der Königreiche und Länder nicht gerecht zu werden, die Befriedigung al^ ler Ihrer Völker nicht herbeizuführen vermochten, neue Rathgeber an die Stufen Höchstihres erhabenen Thrones berufen, und denselben neue Bah­nen der Regierung und Verwaltung vorgezeichnet. Se. Excellenz der Herr Staatsminister Graf Belcredi hat die Grundsätze der Administration des Ausführlicheren klar in einem Rund­schreiben auseinandergesetzt, das Ihnen allen gewiß genau bekannt ist, und welches sich zuversichtlich auch Ihres vollen Beifalls erfreut, weil es die Prinzipien der Autonomie und Selbstverwaltung, sowie der nationalen Voll-und Gleichberechtigung zum Leitstern nimmt und zur vollsten Gel­tung zu bringen verspricht. Diese Grundsätze sollen nun zur That werden. Das werden sie nur dann, wenn die Regierung der Unterstützung der autonomen Kreise gewiß ist, in deren Interesse es hinwiederum selbst liegen muß, ihre Zustimmung ausdrücklich auszusprechen, und so zu verhindern, daß man eine Beschränkung der Autonomie nicht unter Hinweis auf die Apatie mit den Worten rechtfertige: „Ih r habt es selbst so gewollt." Unsere Stadt, gemeinde insbesondere hat einen um so mehreren Anlaß, das Rundschrei­ben des Herrn Staatsministers freudig zu begrüßen, und dessen baldige praktische Ausführung zu hoffen, da ihr nicht bloß viele jener Rechte der Selbstverwaltung noch entzogen sind, welche den kleinsten neuconstituirten Landgemeinden anderer Königreiche und Länder gesetzlich zustehen, sondern auch ihr Einschreiten um Ueberlassung der vollständigen Handhabung des Lokalpolizeidienstes ddto. 22. Oktober 1864 Z. 5622 von Sr. Excellenz dem früheren Herrn Staatsminister Ritter von Schmerling, fo zu sagen als eine seiner letzten Amtshandlungen, nämlich am 24. Juli d. I . zu­rückgewiesen wurde. Vorstehende Erwägungen begründen den Antrag: Der löbliche Ge­meinderath wolle eine Adresse an Se. Ercellenz den Herrn Staatsminister Grafen Belcred i beschließen, und darin 1. die freudige Zustimmung zu den in dem Rundschreiben Sr. Ercellenz ausgesprochenen auf der Basis der Selbstverwaltung und der nationa­len Gleichberechtigung ruhenden Grundsätzen, sowie 2. die zuversichtliche Erwartung aussprechen, daß diese Grundsätze ihrem vollen Umfange nach von den Administrativ-Behörden zur Ausführung gebracht werden, und 3. daß Se. Excellenz die Autonomie dieser Stadtgemeinde daher mcht bloß in dem bereits gesetzlich feststehenden Umfange schützen, und de­ren thunlichste Erweiterung unterstützen, sondern auch das von Sr. Ercellenz dessen Herrn Vorgänger abgewiesene Gesuch um volle Ueber­lassung der Handhabung des Lokalpolizeidienstes an die Gemeinde einer günstigen Erledigung zuführen werde. Der Beschluß eine Adresse an Se. Excellenz zu überreichen, wurde von allen gegen zwei Stimmen — zwei höhere k. k. Staatsbeamte*) — gefaßt; ferner wurde beschlossen dieselbe, weil aus einem der überwiegen­den Mehrheit nach slavischen Lande kommend, in der slovenischen Landessprache zu fertigen und schließlich die Ueberreichung derselben dem hiezu erbötigen Bürgermeister Herrn Dr. E. H. Costa**) zu übertragen! *) Es ist ein seltene« Unicum, und dient fichellich zur Charakteristik unserer Zustände, daß gegen die dem Ministervläsioenten und Staatsminister votirte Vertrauenslldreffe ger,°e zwei t, k. Beamte — Herr k, t. Landesgerichtsrath und Reichsrathsabgeordneter Brolich und H rr k. k. Landesrath Dr. Schöppl stimmten. Es scheint, daß Herr Graf Belcredi seine Stutzen mehr in den bürgerlichen Kreisen zu suchen haben wird, was wir jedoch als ein Unglück durchaus nickt betrachten können! , " ) Der Herr Bürgermeister hat Se. Ercellenz den Herrn Staatsnmnster von diesem Beschlüsse sogleich telegrafisch in Kenntniß gesetzt, und hierauf folgende Antwort erhalten: ­ ,„ ^ , « „ ^ „Der Staatsministe r an Bürgermeister Costa, Laibach. Nr. L852/St. M, ..,„, . .« > Für die freundliche Mittheiluug über d,° Vertlaucnskund­gebung des Gemeinderathe« von Laibach, bin ich Euer Wohl­geboren zu vielem Danke verpflichtet." Wie aber Maximilians Streben überhaupt dahin gieng, größere Organismen zu schaffen, so genügte ihm auch nicht die Gruppe Inner­ österreich ; er gab noch Österreich ob und unter der Enns hmzu und änderten, es aber als unantastbares Prinzip proklamirten, keinem Fürstennannte dies neue Gebilde: die „5 niederösterreichischen Lande", gleichwie früher zu schwören, er hätte denn zuvor ihnen den Eid geleistet. er Tirol und Vorarlberg als „oberösterreichische" und Elsaß, Schwaben und die Schweiz als „vorderösterreichische" constituirte. Unter diesen Um­ I m Vereine mit Oesterreich ob und unter der Enns als nieder­ständen erhielten die Ausschußlandtage immer größere Bedeutung; Mürz » österreichische Landschaft hielten sie vom 24. bis 27. März einen Ans­zuschlag, Brück an der Mur, Wiener-Neustadt, Salzburg, schußtag, welcher den Zweck und das Resultat hatte: die niederösterreichi­Augsburg und Wels-Innsbruck sind nun die Orte, wo die Aus­ schen Lande dem Erbfürsten fest vereinigt zu erhalten. schußtage der 5 niederösterreichischen Lande gehalten wurden. ^ Der in Spanien weilende Karl — jetzt Kaiser Karl V. — war Es gab aber auch Versammlungen der Ausschüsse aller österreichi­dieser Erbfürst; zu ihm sandten denn die 5 niederösterreichischen Lande schen Lande; eine solche tagte 1518 vom Jänner bis Mai zu Innsbruck. eine Gesandtschaft, um unmittelbar und ohne Dazwischenkunft der Regie­Das eine der daselbst vereinbarten „Libellen" umfaßte die für Inner­rungsbeamten von ihm unter Angelobung der altbewährten Treue und österreich wichtigen Bestimmungen: 1. Türkenkrieg, zu welchem 400,000 fl. Opferwilligkeit die alten Freiheiten und Privilegien der Lande a»ch für auf 5 Jahre bewilligt wurden; 2. die Organisation des Hof-die Zukunft zu wahren. Die Gesandtschaft, die 1519, am 22. Juni, von rathes (Hofkanzlei), Besoldung desselben; 3. Errichtung der ge­Villach nach Spanien abgegangen, kehrte 1520, am 4. Februar, dahin meinschaftlichen Raitkammer (Buchhaltung) in Innsbruck; 4. Verlegung zurück, nachdem sie dem neuen Fürsten die Huldigung dargebracht! der innerösterreichischen Regierung (Statthalter«) auf ein Jahr nach (Fortsetzung folgt.) Vruck a. d. Mur, und 5. Verbesserung der Landrechte. Autonomie des Unterrichts. Wenn auf irgend einem Gebiete des socialen Lebens Selbsthilfe nützlich und durch den Drang der Umstände in Oesterreich geboten ist, so ist es auf dem des Unterrichts. Das Beste was von Seite des Staa­tes geschehen kann, ist das, wenn er die staatlichen Unterrichts-Nnstalten so leitet, daß sie als Musteranstalten dienen können. Aber das Beste, was der Staat leisten kann, auch wenn er im weitesten Umfange seine Pflicht erfüllen würde, genügt den Bedürfnissen der heutigen Gesellschaft nicht mehr. Der Staat ist unvermögend, alle diese Bedürfnisse zu befriedigen. Er muß diejenigen Personen und Corporationen frei gewähren lassen, die den Beruf fühlen, sich mit dem Unterrichte zu beschäftigen. Die Bevor­mundung, unter welcher durch Decennien der Unterricht in Oesterreich zu leiden hatte, die Bevormundung von der und jener bureaukratifchen Seite, hat dem Unterricht selten jene freie Bewegung gestattet, die er zu seinem Gedeihen gebraucht. Anders ist es in der Gegenwart. Die Autonomie, das Princip der Selbstverwaltung, ist die Basis des öffentlichen Lebens; die Freiheit des Unterrichts, die Freiheit der Lehre ist die Voraussetzung jeder Autonomie im Unterricht; ohne sie ist diese ein Unding. Auch in den eng begrenzten Kreisen, in denen bis jetzt die Autonomie sich betäti­gen konnte, hat sie die besten Resultate gehabt. Die Thätigkeit der Commune« auf dem Felde des Unterrichts ist eine enorme, sie gehört zu den erfreulichsten Erscheinungen der Gegenwart. Die Wiener Commune allein verwendete im Jahre 1864 für Schulen 459,209 fl., wovon 348,210 fl. auf Volksschulen, 97,600 fl. auf die Mittelschulen sielen. Die Anstalten, die in den letzten Jahren durch Land­tage oder durch Commune« dotirt wurden, sind besser daran, als die Staatsaustalten. Die Lehrer sind besser bezahl, die Lehrmittel zahlreicher, die Gebäude in sehr gutem Zustande; auch haben diese Anstalten eine re­lativ freiere Bewegung. Die höheren Anstalten leiden nicht, wie z. B. die Akademie der bildenden Künste und das polytechnische Institut in Wien, unter dem Einflüsse eines Directorats; sie haben meist ihre aus den Lehrkörpern frei gewählten Rectoren. Wenn heutigen Tages Lehrer die Wahl haben, an Wiener Communal-Realfchulen oder Wiener Staats-Realschulen angestellt zu werden, ziehen sie die erster« vor. Die Profes­suren an dem Prager Polytechnicum — bekanntlich keine > Staatsanstalt — sind besser bezahlt, als die Professoren des Wiener polytechnischen Instituts, und in der Regel auch besser, als die Wiener und Prager Uni­versitäts -Professoren. Die beiden polytechnischen Institute in Prag und Graz, beide Landes-Institute, sind längst organisirt, während sich die Or­ganisation des Wiener polytechnischen Institutes von Jahr zu Jahr ver­schleppt. Die moderne Institution der Real-Gymnasien, der Turnunter­richt, werden von Communen am lebhaftesten gefördert. Wenn es sich darum handeln wird, Gewerbeschulen zu errichten, wie sie unsere Zeit braucht — und solche haben wir nicht — wenn wir den landwirthschaftlichen Unterricht, für den in der letzten Zeit gerade durch die Landtage viel geschehen ist, nach dem wirklichen Maß der Be­dürfnisse werden einrichten sollen, wenn wir das Volksschulwesen, befreit von dem und jenem bureaukratifchen Einflüsse, auf jene Höhe werden er­heben wollen, auf welcher ihn zu sehen schon ebenso lange als vergebens von Allen gewünscht wird, wenn wir also den Unterricht gründlich gebes­sert erhalten wollen: so brauchen wir vor allem Freiheit der Bewegung, Emanzipation von den lästigen und unnützen Gesetzen, die der Bureau» kratismus der heutigen Generation als Erbschaft hinterlassen hat, Befrei­ung von allen Fesseln bureaukratifchen Formalismus, überängstlicher Be» vormuudung. Aus der Freiheit des Unterrichts, der Uebertragung der Verwaltung derselben an Commune« und Landesbehörden, aus der Ver­wirklichung der Idee der Autonomie auf dem Gebiete des Unterrichtes wird nicht nur der Gesellschaft, sondern auch dem Staate ein wesentlicher Nutzen erwachsen. I n den aus Communal-oder Landesmitteln oder aus Privatmitteln entstehenden Schulen erwächst dem Staate zuerst eine heil­same Concurrenz; er wird genöthigt sein, Schulen, die er nicht im Stande ist, gut zu leiten, aufzugeben oder sie besser zu machen. So lange er so­zusagen der einzige Lehrer gewesen, war er auch der einzige Richter in Beurtheilung der Erfolge seiner Schulen. Dem Staat wird ferner die Notwendigkeit nahegelegt werden, seine Schulräthe und höhern Angestellten im Unterrichtsfach nicht aus disponiblen Beamten und Schriftstellern von mehr als zweifelhaftem Werthe zu nehmen, sondern aus Persönlichkeiten, die als Staatspädagogen die Beschäftigung mit dem Unterrichte sich zur Lebensaufgabe gemacht, als Lehrer und Gelehrte Achtung erworben haben. Die Männer, die in Preu» ßen, Belgien, Vaiern, Würtemberg, in Frankreich und England im Staats­dienst den Unterricht wesentlich gefördert haben, gehören ausnahmslos dem Fache des practifchen Unterrichts an. Männern die Leitung des Unterrichts anzuvertrauen, die nichts hinter sich haben, als eine simple Veamten-Carriere, ist eine Staatsmaxime, die, auf rein bureaukratifchen Am 12. Januar 1519 starb der „ritterliche Kaiser" und sogleich waren es die Stände der drei Lande, die vereint die Verlassenschaft wahrten, indem sie in kein Einkommen griffen und keinen Beamten ver­ 2?« terrichtes haben wir Nichts zu fürchten und Alles zu hoffen. Politische Nevue. An der Börse und in manchen andern Kreisen fühlt man sich jetzt ganz behaglich und beglückt, daß der Conflict zwischen Oesterreich und Preu­ ßen ausgeglichen, eine Verständigung durch Grafen Vloome erreicht und die Entrevue zwischen dem Kaiser und dem König gesichert ist. Die „Generalcorrespondenz,, vernimmt „von verläßlicher Seite", daß der König von Preußen morgen am 19. August Gastein zu verlassen beabsichtige, und daß an diesem Tage die Begegnung des Königs mit Sr. Majestät dem Kaiser in Salzburg stattfinden dürfte. Der Großherzog von Oldenburg wird in Salzburg erwartet und daselbst mit dem Kaiser von Oesterreich und dem Könige von Preußen zusammentreffen. Zur Haltung Frankreichs in der schleswig-holsteinischen Frage macht der „Moniteur " in einem ausführlichen Artikel aufmerksam, daß weder in Wien, noch in Verlin der Wille vorhanden sei, die Dinge bis zum Aeußersten zu treiben, und eben so gehe das Hauptinteresse Frankreichs dahin, den europäischen Frieden zu wahren. Der „Ostd. Post" wird von verläßlicher Seite berichtet, der Kriegsminister FML. Ritter von Frank soll über sein Ansuchen seines Amtes enthoben und durch den FML. Grafen Coronini, früher Com­ mandirenden in Ungarn, ersetzt werden. Die Ernennung des Herrn Georg v. Barta l des Jüngern zum ersten Präsidentenstellvertreter der k. ungarischen Statthalterei wird von der „Debatte" als ein „Ereigniß von hoher politischer Bedeutung" begrüßt und sie beglückwünscht die Regierung, daß es ihr gelungen ist, sich der thätigen Mitwirkung des Hrn. v. Bartal zu versichern. Seine active Betheiligung an den Regierungsgeschäften gilt ihr als das Zeichen, daß man in der Partei Deak-Eötvö s Vertrauen zu den Intentionen der Negierung hegt und daß diese auf die aufrichtige Unterstützung jener Par­ tei rechnen kann. Herr v. Bartal hat sich nämlich, wie die „Debatte" schreibt, auf dem 61er Landtag als einen der entschiedensten und geistvoll' sten Anhänger und Vertreter der Anschauungen Deak's bewiesen, nimmt noch immer denselben Standpunkt ein und steht zu Deal in nahen und innigen Beziehungen. Die „Narodne Novine" melden: Die Eröffnung des Landtags sei bis zum 20. Oktober verschoben worden. Dieses Blatt spricht zugleich die Erwartung aus, daß zur Beseitigung des ohnehin großen Mißtrauens die Begründung der Ursachen der Vertagung bekannt gegeben werde. Wie sich die Parteien auf dem croatischen Landtag gruppiren wer­ den, ist nach den uns neuestens aus jenem Kronlande zukommenden sehr verläßlichen Nachrichten in diesem Augenblicke wahrlich schwer zu bestim­ men. Denn so sehr auch die magyarische Partei an Einfluß gewonnen hatte, so sicher an ihre Fusion mit den Nationalen geglaubt wurde, so ist doch in allerneuester Zeit merkwürdiger Weise in den Anschauungen ein gewisser Umschwung eingetreten. Es scheint ein Einfluß vorgewaltet zu haben, welcher das Wort Dualismus zum Schreckbilde zu machen verstan» den, mit dem Zusätze: im dualistischen Principe fei die Autonomie Cro­ atiens begraben. I n Wien sind die Croaten und besonders die Männer der Hofkanzlei vorsichtig. Sie laviren, um als rechte Beamte bequem mit der Richtung gehen zu können, welche die maßgebende werden wird. Auch der Hr. Hofkanzler Mazurani ö fcheint so zu denken. Allein seine Tage auf diesem Posten dürften gezählt sein. Sein bisheriges Verbleiben ver­ dankt er der Delicatesse des Grafen Belcredi ; doch ist die Dauer seines Amtswirkens nur noch eine Frage der Zeit. Wie natürlich, existirt schon, eine Art Candidatenliste für diefe Stelle. I n erster Linie nennt man noch immer und mit den meisten Chancen den Staatsrat!) Baron O 2 e g o v i ö. I n letzter Zeit jedoch wurde auch Baron Rauch als Candidat aufgeführt, ein Mann, welcher streng zur Magyarenpartei hält. Unsere Regierung hat für 500.000 Francs Vaumwollsaamen in Louisiana ankaufen und unentgeltlich an Landwirthe in Friaul, Venetien, Südtirol und Dalmatien verteilen lassen. Nachrichten aus Rom vom 8. d. M . bestätigen, daß der Befehl erlassen wurde, 3000 Mann anzuwerben, um die Cadres der gegenwär­ tigen päpstlichen Armee zu vervollständigen. — I n Mexico wurde den 6. Juli der Geburtstag des Kaisers beson­ ders festlich begangen; er selbst eröffnete die neu gegründete Akademie der Wissenschaften und Literatur mit einer Rede, worin er auf Humbold t hinwies, als den größten europäischen Naturforscher, welcher die Reich­ thümer des Landes ergründete und so gleichsam als Vorläufer der Eman­ cipation Mexicos anzusehen ist. Lokales und Provinziales ' — Das Geburtsfest Allerhöchst Sr. Majestät des Kaisers wird heute auch in unserer Stadt in üblicher Weise festlich begangen. Um 8 Uhr Früh findet die Kirchenparade der Truppen der Garnison, um 10 Uhr sodann das feierliche Hochamt und 1e veum in der Dom­lirche statt. — Die auch-von uns gebrachte Notiz über den Aufenthalt des Grafen Belcred i in Graz und dessen an der dortigen Hochschule ge­machten Studien vervollständigt die „Vohemia" durch die Mittheilung, daß Graf Belcredi damals mit dem Gedanken uniging, Professor der Ge­schichte zu werden, und sich für diesen Beruf ernstlich vorbereitete. Daher seine gründlichen Kenntnisse und seine große Schlagfertigkeit auf historischem Gebiete. „Nebst der Geschichte waren die Staatswisfenschaften und ins­besondere Nationalökonomie Gegenstände, auf die er sich mit besonderm Eifer warf; selbst als er wieder in den Staatsdienst eingetreten war, setzte er seine Studien mit solchem Eifer fort, daß keine wichtigere litera­rische Erscheinung auf diesem Gebiete seiner Aufmerksamkeit entging. Die Bibliothek des Grafen soll die neuere Literatur aus den bezeichneten Fä­chern in ziemlicher Vollständigkeit enthalten. Wasstaatsmännisches Wissen betrifft, dürften in Oesterreich wenige Staatsminister vorbereiteter das Portefeuille übernommen haben, als Graf Belcredi, und — das sei als eine Bemerkung Aller, die ihn näher kennen, nebenbei hinzufügt — die Nutzbarmachung des großen positiven Wissens wird durch einen scharfe», klaren, unbeirrt durch Phrasen direct in den Kern jeder Frage eindringen­den Geist gefördert." So die „Bohemia." — Die Sanitllts-Commiffion, welche bei dem k. k. Landes­präsidium gebildet wurde, um im Falle des Auftretens einer Epidemie die notwendigen Vorkehrungen zu treffen und zu leiten, besteht unter dem Vorsitze des k. t. Statthaltereirathes Ritter von Bofizi o aus folgenden Mitgliedern: Bürgermeister Dr. E. H. Costa, Landesausschuß Dr. Vleiweis, Gemeinderäthe Debevec, Pakiö und Souvan, Landes­medizinalrath Dr. v. Andriolli, Bezirkshauptmann Pajk, Polizei-Commissär Vidiz, Spitalsdirektor Dr. v. Stockt, Professor Dr. Schiffer, Distrikts arzt Dr. Mally und Stadtarmenarzt Dr. Col­lorctto, dann dem Grafen Alex. Auersperg als Schriftführer. — Unter den Candidaten für das Präsidium der Akademie der Wissenschaften nennt man nebst dem Freiherrn von Münch-Bellinghausen (Halm) und Professor Rokitansky auch Professor Miklosiö . .— Professor Dr. Valenta ist von feiner Ferialreife zurückgekehrt. — Am 13. d.M. starb in Treffen der hochw. Herr I. Vogler, Kaplan am St. Nikolausdome in Laibach. Die Erde sei dem hochgeach­ teten Herrn leicht! — Den Bericht über die am 14. d. abgehaltene Gemeinderaths-Sitzung — deren wichtigsten Beschluß wir jedoch heute schon (siehe Leit­artikel) bringen — müssen wir wegen Mangel an Raum für die nächste Nummer zurücklegen. — (Laibacher Kinderspital.) Die Statuten desselben haben am 12. August die Genehmigung des Landespräsidiums erhalten, und werden von uns nächstens mitgetheilt werden. — Die Südbahngesellschaft hat eine Tarifermäßigung für Blei und Vleifabrikate aus Kärnten vom 1. d. M. eintreten lassen. — Aus Anlaß des am 20. d. M. in Wien stattfindenden Volks ­ festes werden von Pragerhof und Graz Separatzüge nach Wien zu be­ deutend ermäßigten Preisen verkehren. RathseI. (Eingesendet.) Wie wird ein österreichisches Oppositionsblatt ohne Zuhilfenahme des Dispositionsfondes über Nacht ministeriell? Auflösung siehe „Iri^av " Nro. 62, Seite 257. Veränderungen im Klerus. Die Pfarrpfründe Laufen wurde dem Pfarrer in Steinbüchel, Herrn Johann VavK, verliehen, und Steinbüchel unterm 10. August 1865 als erledigt ausgeschrieben. Der quieszirende Weltpriester Herr Johann Vo^lar, gewesener Dom­ kaplan in Laibach, ist den 13. August d. I . in Treffen gestorben. Erinnerungstafel (aus dem Intelligenzblatte der Laibacher Zeitung). Am 19. August. 3. erek. Feilbietung 'der dem Johann Pugel von Podgora gehöligen Realität; Schätzwelth 2578 fi. 80 kl. (Bez. A. Großlaschitz.) — 3. erek. Feilbietmig der dem Anton Kuß von Swale gehörigen Realität; Schätzwelth 295 fi. (Bez. A. Treffen,) — 3. erek. Feilbietung der dem Miko Mrarinz von Tlibuzhe gehörigen Realität; Schätzwelth 450 fi. (Bez. N. Tschernembl.) — Relizitation der zu Mraven Nl. 27 gelegenen Realität (früherer Meist­bot 600 fl.); um jeden Meistbot. (B. A. Gottschee.) Am 21. August. 3. erek. Feilbietung der dem Josef Angler von Idria gehörigen Realität; Schätzwelth 409l fl., 60 tr. (Bez. N. Idria.) — 3. erek. Feilbietung der dem Marko Stefanio'schen Erben von Wein­d°lf gehöligen Realität sammt An- und Zugehör; Schätzwelth 60 st. (Bez. A, Möttling.) Am 22. August. Tagsatzung in Sachen des unbekannt wo befindlichen Franz Marko von Niederdorf. (Bez. A. Reifnitz.) — 3. erek. Feilbietung der dem Mathias Muvern von Milveinbolf gehöri­gen Realität; Schätzwelth 640 fi. (Bez. A. Tschernembl..) Getraute. Pfllllt TirNllU. Am lg. August. Anton Maöek, Zimmermann, mit Mali» Lumbar. Verstorbene. Den 13. August. Dem Herrn Ludwig Freibelger, bürgl. Spenglermeister, seine Gattin Francis«, gebome Koschenina, starb in ihrem 32. Lebensjahre in der Stadt Nr. 106, »n der Blutzersetzung. — Dem Herrn Franz Oreßek, bürg!. Krä­mer, sein Kind Vincenzia, alt 2'/» Jahr, in der Stadt Nr. 269, an Fraisen in Folge von Keuchhusten. Den 14. August. Dem Herrn Fianz Rakteli, Hauptschullehrer bei St Jakob, sein Kind Christine, alt 23 Tage, in der Stadt Nr. 133, an Schwäche in Folge von Flühgeburt. Den 15. August. Lorenz Schwieget, Schufter, alt 45 Jahre, in der Stadt Nr. 252, an der Lungentuberkulose. Den 16. August. Dem Heim Adolf Pollak, Handelsmann, sein Kind weib­lichen Geschlechtes, alt '/< Stund, nothgetauft, in der Stadt Nr. 270, an der Wassersucht. — Mari» Hamer, Magd, alt 48 Jahre, im Civilspital Nr. 1, «n ^ der Ruhr. Wochenmarkt in Laibach am 16. August. Erdäpfel Mtz. fl. 1,90, Linsen Mtz. fi. 4.—, Erbsen Mtz. fl. 3.70, Fisolen Metzen fl. 3,75, Rindschmalz Pfund kr. 54, Schweineschmalz Pfund kr. 44, Speck frisch Pfund kr. 34, Speck geräuchert Pfund tr. 44, Butter Pfund kr. 5N, Viel Stück 1'/, lr., Milch Mß. kr. 10, Rindfleisch Pf. 16 bis 16 kr., Kalbfleisch U> fr. 16, Schweinefleisch Pf. kr. 20, Schöpsenfleisch Pf. kr. 8, Hähndel pr. Stück kr. 18, Tauben Stück lr. 11, Heu Cent. fl. 1,75, Stroh Cent. fl. 1.35, H°>i hartes ZNzöllig Klafter fi. 8.50, weiches Kst. fl. 6.50, Wein rother Eimel fl. <3, weißer Timer fi. 14. Getteidepieise in den Magazinen am 16. August. Weizen Mtz. fi. 4.2, Korn Mtz. fl.2.66, Geiste Mtz. fl. 2,83. Haftl MV­fl. 1.90, Halbfrucht Mtz. fl. 2.85, Heiden Mh. fl. 3.16, Hirse Mtz. fi, 283, Knkurutz Mtz. fl. 2,66.