LürcKsiße Asiškim. hnmLurckm Slnkunffr/Tcgierung/ K öniyen/ Sttd Kepsem/Cttegcn/Gcßlacßtett/Vlctonett önd > Sigen/wider Christen vndHeiden.Von Emptern/Befelchs vnd Kriegsleuttn der Lürckischen Soldanen/ vnd wie man wider den Türcken kriegen sol. H * Item: Bon der Türcken Religion vnnd Gesay/ von ftem Ge- richte Proceß/von der gemeinen Türcken Leben/Wcsen/ Handelvn Wan«- del. Von dcß LürcklschcnKeysersHofordnung vnd Hofgesind. Von der Auff- rnhr zwischen dem Beiser Baiatzeth vnd seinen Sönen. Sampt einer Türcki- schcn prophcccyrHnd vom elend der armen gefang¬ nen Christc»/rc. Aus; Italienischer Sprach in vnsere Teütsche verdol mekschk/ durch den Hochgelahrken Heinrich Müller / der Rechten Liccntiacen/vnd frcyenAünst Magister. Endtlich ist mit angehenckt von Ursachen der Khristen verderben/ vnd wie man sich in solchen nöhten schicken sol. Vorhin in deutscher Sprach nie an tag kommcn/vnd alles in drcy Bücher eyngethcilt/ wie bald nach der Vorrcd Zusehen. Gedruckt zu Franckfurt am Mann/ mit Römischer Keys vnd Kön. Maicstet Freyheii. v. I-Xlll. 1 ... Acm MerduHieuMtigstm/ Großmecßttgsien Mrsten Hnnd Senen / Serm Kapimilian/Römischen zu Bngern / Bohemen / Könrg / re. Grtzhertzogen zu (Österreich/Sertzogen zu Burgund/ Brabant/ vnnd Wirtemberg / Graffen zu Tirol/rc. meinem allergnedrg- sten Könrg vnnd Serrn. Kech,lrcßteucßttglstcr/ Großmechtrgrster König/ Euwer Römischen Könrg- lichen Maiestae stind meine vnderthenigiste allezeit ge¬ horsame dienst jüvor/Grre- drgrster König vnnd Serr. Go ist ein alte hergebrach¬ te gewonheit/welche zu al¬ len Men / vnnd bei allen . Völckern/Iuden/ Lhristen vn Seiden/ vö anfang der Welt/ biß auffvnsere zeit löblich vst breuchlich gewesen/das/ wann sich jrrgente ein vnversehener glückofall/ oder dergleichen ein gewünschter handel/durch Gottee Vorsehung begeben vnd züge(ragen:Alo wan etwa ei¬ nem großen Mrsten vnndgewaltigen Potentaten em junger Eandoerb in die Weltgeborn/Gin neuwer Kevser oder Könrg in einem Reich erwehlet vnd gekrönt worden/ mennrglich/die eo mit belangt vnd betroffen/sich desselbrgenglücko vnd Gött¬ licher bescherung mit jauchtzen/jubiliern vnnd frolocken von hertzen auch zugleich mit angenommen/vnnd dieselbrge jre freud auff mancherlei weiß/alo mitanrichtung neuwer Gpe- ctakel/herrlicher prächtigen Triumph/glückwünschung/ge- scheneken/Ritterlichen kurtzweiln/vnd was dergleichen freu- X rj An Maxlmütanum denspü mehr sind/also erzergt vnnd aussgosien haben/Has die jenige den solches zu lob vnnd ehren geschehen/ leichtlich dar¬ auf abzünemmen gehabt/jederman freuwe sichvnd ftolocke mit jnen deß neuwenglücks/ Ehr / vnnd wolfarth halber/ so jnenwiderfahren vnd begegnet ist. Drsen alten gebrauch bezeugen aller Welt Worien/als der Persianer prächtiger epnzuge vnd einrepttenin erweh- lung jrer neuwen Könige. Der Uömer Triumph/vnd anrich tung vrler vnd mancherlei- Spectackel/vnd herrlichen Mahl¬ zeit/so offt sie wider jre Leinde gesiget/dem Böm.Beich Eand vnd Eeut vnderworffen hatten/ Ja der Jude Beschicht selbst lehren vnd weiset: auss/was das Bolck für jauchtzen/ jubilie¬ ren Lrolocken/vnnd Eobgesäng gehabt vundgehalten/wann jnen Lott jrrgents einen neuwen König beschert/ jnen seinen gnedrgen Väteerlichen willen offenbaret/einen vnversehenen Srg vnd Victorien wrder jre Leinde verlihen/ oder sie sonsten jrrgencs auss einer geschwinden gefehrlichen trübsal/angst/ elend vnnd dienstbarkeit/errettet vnnd erlöste. Sat nicht das Volckals Lhristus vnstr lZerr/einrger Erlöser vnnd Selrg- macher/ ein König Kmmels vnd der Erden / ein Snadenrei- cher allein Selrgmachetider Serr/zü Jerusalem eingeritten/ jhm Kleider vndergewersten/ H-werge von den Bäumen aujf den Weg gebreitet/ alle so vor vnnd nach gezogen / jung vnnd alt mit Heller Stimmgejauchtzet/gefrolocket/ Jubiliert vnd geschrien:Sosianna dem Son Dauid/Sosianna in der höhe? Darmrt anzuzergen / wer der Könrg were/ vnnd wie hoch sie sich vber jres Königs glückselige ankunfft vntrd einreitten er-- getzten vnd erfteuweten. Alfs auchwi'rtdie gewohtthcit noch heuttzs tags beß vns Lhrtsten gehaltcn/das man nicht allein die gcdechtniß sölchev Aren vnnd frolockunZ der alten mit fveuden celebrierc/löblich vnnd wolZedeneketchondev auch da derglcichenglückofchi für- fallen RöMschm König/ rc. fallen/vnd sich em neuwe gewünschte Geschicht zütregt/pflegt jedermann sich frölich züerzergen/vnnd einer auffdise/der an¬ der auff eine andere weiß seine ßertzen freude vnnd wunne/ entweder mit freudenspil/Eobgesängen/glückwünschungen/ Or3tionidu8 VNNd OarminiduZ cONZratulätorijs/Hher son- ften mit herrlichen Gpectackeln/ Triumphieren/Bennen/ Stechen/Thurnieren/vnd dergleichen Bitterspieln/ein jeder nach feinem Stande vnnd vermögen ausszüschütten vnnd an tag zügeben/ Larauß dann abzünemmen / das solcher ge¬ brauch nicht allein( wie etliche leicheftrttg darvon vrtheilen vnnd halten) keine Serdnifche Pompen odergewonheie/son¬ dern ein natürlich angeborn/ja auch ein Lhristlich werckist/ vnnd eine anzergung einer sonderlichen grossen liebe/welche Sott dem Menschen/dardurch seine natürlrche nergung ge¬ gen seiner ordentliche Gberkeit/ neuwe^erwehltevnnd von Gott bescherte Kömge/ Triumphierende gluekselrge Sregfür- sten vnndßerrn züerzergen/von Natur epngepstantzt hat: Lao auch er selbst vnnd alle Gngelische ßrmmelische Scha¬ ren der Sngel an solcher Oiebe/freude vnd frolrgkept/so ferrn sie von ßertzen gehet/vnnd nicht wider Gottes ordnung ge- schicht / einen sonderlichen wolgefallen haben vnnd (ragen. Wie solches/neben andern viel Gxempeln der Schriff(/so all- hie eonzüführen zuviel weitleufftrg/auch der heilrge Apostel züthün vermahnet/da er beftlcht wir sollen mit den fröli- chen frölich/ vnnd mit den (rauwrrgen/trauwrtg sepn/vns recht inn die zevtschicken/vnnd einer deß andern freud vnnd lerd sich von Zerczen annemmen. Lieweil dann (aller gnedrgister Könrg) Sott der All- mechtige/ welchem seKLZob/Lhr/vnnd Preiß/smmer vnnd ewigklich / mit sampt seinem epngebornen Sohn/vnserem Kerrn Jesu Lhristo/welcher ein König aller Könrge/ ein gna¬ denreicher ßerr vnnd Verleiher aller gaben/ein Stiffter vnd Vnsetzer/Beschützer vnd Beschirmer aller ordentlichen Be- X iij An Oaxmnll'atium giment/gewalt/Königreichen vnnd Hberkeit/Euwer Röm. Kon. Kt. zu diesen Könrgklrchen Ehren deß heürgen Röm. Reichs/durch ordentliche büliche mittel/einmündrges epn- stimmen/eintrechtige erwehlung vn verwillrgung / der durch- leuchtrgrsten hochgebornen deß heiligen Römischen Reichs Lhurfürstenswie mir das/Gott lob/auff jetzt versthienen Wahltag zu Eranckfurtgesehen vnnd erfahren)für allen an¬ dern Lhrrstlichen Poteirtattn/Königen/Mrsten vnd Serrn/ vnd tir behsehtr so vieler Mrsten / Glrder/vnd Stende/ deß hei- kgen Römischen Reichs/ohn eittrgespaltttng/evnrede/emula- tron/Ambition/ gegenparth/wrderruff/oder verhinderniß/ (welches doch sonsten inn erwehlung der Römischen Kepser vrrnd Könrge selten pflegt abzügehn vrmd züfchlen) st gnedrg- klich berüffetr/erheischen/vnnd erhaben. So wil sichs fürs er¬ ste brllichgebühren/dasalle dessgantzen heürgen Römischen Reichs Glieder vnnd Stende/ auch ein jede Priuat Person vnnd Vnderthan/für sichselbst/vnd in sonderheit/Gottvem Allmechcrgen ßimelischen Vatter vnsers Herren Jesu Lhri- sti/ allezeit für dieses höchstes Güt vnnd Gabe/mit welcher er das Serlige Römische Reich in diesen letzten geschwinden ge¬ setzlichen Mten begnadet/dem alten gebrauch nach/Kob/ Ehr vnnd dancksagen/Vne vonßertzeirfreuwen vnndfro- locken/wie dann sonder zweM alle fromme Lhristen /som derlich die da wissen vnnd erkennen was es für ein schönes nutzes heilsames Klepnot vnnd herrlicher Geschmuck vmb eine fromme/treuwe/hochverstendrge/Gottöfärchtrge Lhrist- liche GberkOt ist/von grundt jhres ßertzens vnd mit ernst¬ ster dancksagung jauchtzen/jubilieren vnnd frolocken/vnnd sonderlich das es der liebe Gott zü keinem interr-eZno/wel¬ che selten on spalcung/zerrättung/zw^tracht vnnd Auffrhür wrderumb abgefthaffee vnnd bepgelegt werden/kommen hat lasstn/sondern noch bep leben deß Allergroßmechtrgsten vn- Hberwindtlichsten Kepsers/Euwer Römischen Könrgklichen Majestät ßerrn Vatters / re. das heilige Römische Reich wider- Römischen König/ rc. widerumbmit eurem solchen wirdrgen Suceefsom-ttd Rö¬ mischen Komg auffs neuwe versehen vnnd begnadet hat/wel- cher (wie zu hoffen) mit ernst sich deß Römischen Reichs/ wie ein treuwer Vatter/annemmen/vnnd nicht wenrger als derselbrgen vorfahren/nunmehr biß in hundert sechs vnnd zwentzig jar gethan/ demselbigenin Geistlichen vnnd Welt¬ lichen Gachen vnnd ßendelngetreuwlich/vnnd mit hohem flerss vnnd ernst/vorsiehen / obliegen/beschützen / vnnd be¬ schirmen. §s ist eurmahl war/vnnd auß der gantzen Römischen ßistorien wiffendclich vnnd offenbar /kan auch ohn einiges Standes nachcheil vnnd verdacht einiger Seuchelev / auß den zevt vnnd Geschichtbuchern/auch der jenrgen die sich jur allen andern grosses Mers der Warheit rhümen/ allhie wol angezogen vnnd gcschrrben werden/das so lang die Letzte Mo- narchi nach Lhristi Geburt (von den vorrgen Mischen vnd Serdenischen Königreichen / wil ich dißmahls / vnerfarner der Kstorien halber / welchen vieleicht solches vnglaublrch scheinet/ stillschwergen) gestanden / keine Römische Leiser vnnd Könige erfunden worden/ die auß einem Königlichem oder Mrstlichem Stamm ordentlich erwehlet/ das heilige Römische Reich alle zugleich so treuwlich/wol vnd Vatter- lich gemeiner / deßselbrgcn wolfahrt so mit treuwem eiffe- richtem Gemüth gesucht/für allen jnnerLichen vnnd eujfir- lichen Minden zübeschützen vnnd züvertretten so embfrg an¬ gelegen, vnnd sich vnderstanden/Vnd in Summa/allem übel vnnd vnglück/wie solches im Römischen Reich bev vnnd vn- der jhrer Regierung offtmahls beschwerlich vnnd gefehr- lich fürgefallen/ vnnd sich seltzam angelassttt/ fürzübügen/ züsteuwren vnnd züwehren/ auch mit ihrer selbst Lerbegefahr vnderfangen hetten/ Als eben gechon haben die hohen Po¬ tentaten vnd männliche ßelden/welche auß dem hochberüm- pten Muß (^sterreich/gleich wie die Griechischen ßelden auß X mj An Wanmrlramim dem Troianischen Pferde/davon die Poeten kunstreich fabu¬ lieren/ herkommen/entsprungen/vnd zü Bömischen Königen vndKeisern aussgenomen/erwehlet/vnd gekrönt worden sind. Vnnddieweü diss lob EuwerBöm.Kön. Mt.auch mit anlangt vnnd berürt/doch nicht ferrner/als was sich ein Erb seiner Eltern männlichen vnd herrlichen Tugenden zürüh- men/nemlich daerdieselbrgen gleicher gestalt nachfolgt vnnd ins Werck bringt/erstrecktvnnd erweitert/ So wil ich allhie mit epnführen/vnnd vielen zu einem Exempel fürbilden/ das es nitallein dem Österreichischen ßauss löblich vn rhümlich/ dasdieVöm. Keps.Kron so lange zepther/bO einem Stam/ Gesip vnd ankunfft/ordentlicher weiss bliben/ sonder das auch ist noch soviel mehr/als eine sonderlichegaben Lottes/in disen hohen Potentaten züverwundern vnnd züpreisen/das sie alle- srmpt/sovil jrer nach einander den Böm-KeZserliche Stül be¬ schritten vlr besessen/ in jrer hochheit/vn bep solchem grojsinge wal(/macht vnd herrligkeitauch so gläckselrgen Victorien vn Srgen/die sie offt wider jre Leinde erhaltö/so mildt/sansstmü- trg/züch(ig vnd demütrg bliben sind/ das keiner seines gewalts sich vbermütrglich vberhaben/widerdievberwundene Leinde vnbillicherweißtMannisiert/getobet vnnd gewütet hat/son¬ dern haben jre macht Srg vnd Victorien mit solcher Tugend allwegen temperiert vnd gemessget/das allezepe grössere mrl- trgkeit dann schärpffe herfür geschinen/gröss^re demüt als ge- walt sich sehen hat lassen/welches sonsten bep hohen Potenta- ten/sonderlich wenn sie dasglück blendet vnd teubet/seltzame Kreuter sepn^vnd nicht in aller ßerrn Garten wachsen. Die Lhronologisten vnnd Geschichtschreiber durchaus rhümenin jren Kstorien etliche wenrg Exempel/vnnd zuvor außin der Bömrschenßistorien nur zwep/Eines vnder den Griechischen Kevsern/die deMömische Sitz gen Bisantz (jetz LonstantinopMverruckt hatten/bev welche das Keiserthumb von ßeraclio an biss aussDustrnianum/welchen Eeo/den man stnst Eeontium nennet/ der ander entsetzt/vnd ins elend ver¬ jagt/ Römischen König, rc. jagt/biß in achtzig jar bep einem Seam blrben/vnnd sagen das solches kaum einem Stamm oder Seschlecht für derselbrgen Wt mehr widerfahren sep. Bae ander Exempel wirt gesetzt von den Königen auß Lranekreich/ welche auß einem Ge¬ schlecht vnnd Königlichem Stamm kurtz nach einander löb¬ lich vnnd wol regiert/vnnd neben ihrem Königreich auch das Römische Reich treuwlich vmrd wol gemeint haben sollen/ zwepfeln auch ob dergleichen Gxempel eins oder mehr in den Morien Mnden/wie von drsen frommen Lhristlichen ßel- den/als da gewesen stpn Larolus Martellue/Pipinus/Earo- lusMagnus/vndKudouicus Pius/gelesen wirt. Vnnd vber dise vier König stellen sie eine acelamation/vnd sprechen:Wan Lott ein Volek erhalten/vnnd die Brannen stärtzen wil/ jo bescheret er fromme LottefurchtigeKevser/Könige vnnd Mrsten / die den blütgirrgen Brannen stewren / jrem Mut¬ willen wehren vnnd innhaltthün/das sie jhren gewalt nicht weiter dann jhnen Sott zu jrem selbst verderbniß verhenckt/ üben oder (reiben konnen/Wie hochgedachte Könige gestew- re(/gewehret/vnnd den Brannen so wider die gemeine Chri¬ stenheit vnnd das Römische Reich getobet vnndgewü(et/eM^ haltgethan haben. Abersovil die Sriechischen Kepser belanget/davon jetz- vndergesagt/ weü ihre SucceNon nicht in freier Wahl der Lhurfürsten/oder anderer/sondern offtmahlsbep den aujf- rürrschen Kriegsleuten/offtmahls auch bch ihnen selbst/das sie zü mit Regentengewehlet wer ihnen wolgefallen/gestan- den. Was können achtzig jar inn einem Stamm für ein son¬ derlich langwirrgs Regiment machen/züvoraußinn einem solche Reich/ da nichts ordentlicher weiß/ sondern alles durch Practicke gehandelt worde/vn sich ein jeder durch sonderliche Knantzerep epngetrunge hat^Dnd ob jrergleich etliche nach einander auß einem Geschlecht vnd Krmen das Kepserthumb biß in achtzig jar verwalt/Wie sind sie aber darzü kommend Air Mariimliamim Wie hat jhr Regiment einen anfanggehabt^ Seind sie nicht fast allesampt mit blütrgen Sceptern inauguriert/ vnnd ein¬ gesetzt worden^ ßae nicht Aeraclius seinen Dorfahrn Pho- cam/gleichwie dieser züvorn Mauricium/erwürgen lassend ßaben nicht etliche derselbrge Kepser allen mütwillen in jrem Ampt geübt vnnd begangen^ haben sie nichtjr selbstsieisch vnnd Mütgeschmecht/geschendt/vnnd wider die Natur vmb- bringen lassend Man lese jhre Morien die werden eognüg- samaußweisen. Was aber hochgedachte Könige auß Lranckrerch anlangt/ wiewol jreKepserliche vnd Königlichen Thaten von den Ge¬ schichtschreibern nie gnügsam(wie billich)gerämpt vstgeprei- sec werderr können/als welche nicht allein fromme Lhristlrche Könrge/sondern auch grosse dapffere Kriegshelden gewesen/ so sind sie doch nicht allesampt zu Römischen Keisern erweh- lec worden/sondern jhrer etliche/ als Larolus Martell usvnd Pipürus/ haben nur den Tpranen/damit sie die Lhristenheie nichegarverwästen/gewehree/Wieman liset vonMartello/ da er die Taracener/so in die Lhristenheit epngefalle/vir alles verhergtö/widerumb auß Europa geschlage/vnd nach außsag der Lhronicke biß in dreimal hundert vn 70. eausent Sara¬ cen/ mit wenige Verlust der seine ritterlich erlegt vn vmbracht hat. Pipinus aber hat aüff bitt vnnd ansuchen deß Bapsts Seeffani deß andern/den lombardischen Könrg/mit Namen Arstulphum/vnd den Exarchat/ welche die Grientische Kai¬ ser dem gantzen GccidenttschenBeich züsehr mercklrchergrost ser beschmerung M Rauenna in Italien hatten übern Kalß gesetzt/vnnd sonst jres Ampts sich sehr mißbrauchten/vrel Tv- rannei übten vnd stifften/geschlagen/gefangen vnd vertilget/ ßaben also dem Römischen Beich/alo Lhristliche Könrg/ so offt es die not erfordert/vil nachbarlichen willen beweiss(/wi- der deß Reichs Leindegestritten/dastelbrge Helffen schützen vn schirmen/von welches wegen(wiegesagt)sie billich von den Ge schrchtschreiberngelobt/ vnd hoch erhaben werden. Aber Römischen Kötttg/rc. Ab« wie drsem allem / so sind weder diese jetzt erwehnte Kesser vnd Könrge/noch auch viel andere/wie die außden ßi- storien mögen außgeklaubt werde/den hochberümptenWr- sten deß hochlöbliche ßauß Österreich/ sonderlich denen/ so ein lange W( her nach einander zu Römischen Könrgen vir Kä¬ sern erwehlt vndgekrönet worden/ weder in der ordentlichen Eucceffron noch in andern Lügende durchaus zuvergleichen/ vielwenrger fürzüziehen. Bann was die ordentliche Eucceffron belangt/so ist ern- mahl war/das so lang die Electron vnd Wahl bev den hochlöb lichen Lhurfürsten gewesemja wrl wol sagen so lang das Rö¬ mische Reich gestanden/ nie HO keinem Stam oder Geschlecht dasKevserlicheAmpt ordentlicher weiss so lang als bO dem Sauß Österreich bliben/welches gewißlich dahin züachte/ das Sott durch drsen Main dem heilrgen Rö.Beich noch eine son¬ derliche gnad vnd befürderung (hün vnd wireken wil: Einte- mahlesnitmüglich/dasdiseOnträchttge Wahl/so jetzunder zu Aranckfurtgeschehen/welcheso mit wolbedachtem Etli¬ chem Rah(/vn epnheillrge epnstrmen der hochgedachte Lhur- fürsten/vn aller andern Wrste vir Mende deßReichs/so drsem Wahltag bOgewohnet/vollnbracht/on sonderliche gnade vnd vorsehüg Sottes also hett können ergehn vnd volfürt werden. Eo ist auch gleichergestalt/wie zuvor angezchge / vnlaug- bar vn war/es (riege vns dann vnsere selbst wiffenschafst/ vnd die Lhronickschreiber/das sonst wenrg/ ja keine KeMr (ver¬ stehe auß einem E(am)dem heilrgen Böm.Beich mit gleicher BÄerlicher (reuw/Tugend vir sanfftmütrgkert/wie man von drsen lise(/vnd zum (Herl wol erfahrn/fürgestanden habe.Vnd das dem also/Sat nie Kesser Albrecht/ ern Tochtermair Leiser Etgißmundö / die kurtze zept/weil er Bö. Kesser gewesen/ sei¬ ne ritterliche Mairliche Thaten dem Rö.Beich vn der gantzen Lhrrstenheit mit darstreckung Keibs vir Eebens zum beste be- weißt/in dem das er nie allein dem Mrckrschen Kesser Amu- AnWürnmliatmm rach vnder äugen gezoge/jm Geruiam vst Rascia(welche zwo Eandtschafft der Mrckder Lhristenheit kurtz zuvor mit ge- walt abgedrungenlwiderumb entzogen vnd eMgenomen/sön- dern auch noch andre mehr Eandtschafft/als Thessalonica/ zu welchen der heilrge Paulusgeschriben/EpMum vn Geoliam/ welche allesampt gwaltrge reiche Prouintze vn Lürstenthum gewesen/widerumb eröbert/vst zur Christenheit bracht.Wel- cher Kevser hat je dem Türcken eine solchen abbruch gethon^ vnd da jm Sott das leben lengergefrist/vnd solcher vnraht deß sterbes vnder sein Kriegsvolck nit komen/weregar kein zwep- fel/derWrck hette noch mehr Kaar/ja wil wol sagen dasgan- tze Lriechische Kepserthum/widerumb mästen lasten. Kat al¬ so gleichwo! diser treuwe Kevser sein leben für das Äöm.Beich in disem Hug auffgeopffert vndgelassen. Bald nach dises löblichen Kevsers Albrechts absterbe wirt aust dem hochlöblichö haust Österreich erwehlet Kepser Lrrde- rr'ch/deß Namens der dritte/welchesTugend/wie sie sehr vber- treflrchgewesen/also kosten jm die Geschichtschreiber nitgnüg- sam lob vst preist züergnk.Eebastra Erattck/der sich doch eine sonderlichen warhaffW Lhronickschreiber rühmet/ vnd die Koffierer vst Eobredner an vile orte hart angreifft/schreibt in seiner Lhronicke nebe andern/dz er den Namen müder That gehabt/vst sep kein Kerser im N.Neich/so lang esgestande/auch Augustus selbst/nit Eridenreicher/als dieser gewesen.Spricht ferrner/Sr sep gege jedermast sehr freundtlich/frrdselrg/müdt/ Gabefrep/nit rachgirrg/vst in suma mit alle Keiserliche tugen- den reichlich begnadtgewesen.Er hat auch dem W.Beich mit solcher weißheit vst hohe verstand vernünffttglich vst Bitter¬ lich fürgestande/ dz biß in drep vnd fünfstzrg jar / die er regiert/ gröjfir frid vst emrgkeit im W.Beich vor derselbrge zept niege wesen/Bst solches hat er züwegk bracht/mit seinem vrlfeltrgen Tugentreiche Gemüt/groß ergedult vst sanfftmätigkeit/ weil er nicht rachgirrg noch hrtzrg gewesen/sonder vil vngewitterge dultrgkiich hat kosten lassen fürüber pastrern/vst wol durch die finger Römischen Kömg/rc. fmger geschö wrcdan solchcegnügsam a«ßwer'setdee Speuch den er an statt eines Nttmsgefürch: k^escitirnperarc^ui ne- lcit clilHmuIare. Was sol ich sagen von Kebser Mavimürano/ welches En¬ gend vnnd männliche ritterliche Thaten von kindauffso groß gcwesendas mir sregrauwt anzürühren/wü geschwergen zü- erzehlen/von welchen gedachter Sebastian Lranck nit gnüg- sam schreiben kan.Gr hat gantzvirgar wider alles vnglück vir Widerwertigkeit em köweßertzgehabt/hatso gwalttgeLha- ten von jugendt aust begangen/derglerchen Herculi nicht zäge- schriben werdk.Was er sonst beb dem Bömischen Beich Dat- - (erlich gethon/ist wWntlich/nit allein auß den Lhronrcken/ sondern auch auß rämen der alten so zu seiner zept gelebt.Hat auch ein herrlich Gpmbolum gefühvt/vnd hin vnd wrder an- schreiben lasten/ ?3rcere luI)ieÄ:i8,<äi cledellare lu^ei-I)08. Ach wrl allhie nit sage vö seinem Son/Kömg PHAippo/euwer Bö. Kö.Mt.Sroßvatter/welcher da jm Lott das leben lenger ver- lrehen/vir so vnWtrg nicht abgefordert/ sonder zwOfel so wol Bö.KOser als öiönrg in Hrspanien hett werden können.Dee- gleiche wil mir nr'egebühre allhie weitleusserger die (ugend vir Geschichte Keiser Laroli/vn E.B.K.RHerrDatters/vnsers allergnedrgste Kehsers/ Lerdinandi/welche bepde die Lhrono- logisten zwep hohe Mechter der Welt neiren/zübesthreibe/ als welcher glückselige regrerung/Kebserliche Tugend vir Thacerr/ noch bep jedermair in frischergedechcniß/vn für äugen schwe- ben.Vnd wolle Lott die zept Virgelegenheit trügs also/ jr Eob vnd Tugend onauffrückung einiger affection weiter außzu- streichen/aber ein jedes ding hat seine zeyt/wü es derhalbe beK disem bleiben lasten/das(wie kurtzzüvor gesagt) hochgedachte 6iOfer / samptlich vnd sonderliche dz heilige Bö.Berch mit sol¬ chem hohen verstand vnd weissheit/vätterlichem Christlichem gemüth regiert vtrd wol gemeint haben/das es vnder jnen für M eujserlichen vir innerlichen Leinde gewMglich beschützt vir beschirmpt/vnd/soviel müglich/fridsam vir rüwrg erhalten AttOaMilianum werden/Vnd da es gleich nie alleM / wie sie es (reuwlich vnd vä((erlichgemeint/vndgern befürdertgesehen/also ms Merck kommen/vnd seinefolge erreicht/so haben sie doch an jrem sierß nie nichts erwinden lassen. Wann dem nun also/wie es dann an sich selbst nrt anderst/vnd diese hochgedachte Kepser vnd Kö- nige/als Mechter dergantzen Welt/euwer Bö.Kö.M.m jrem Geschlechtso herrlich fürgeleucht/auch E.B.K.ä^ ondasall- berept sich jrer Vorfahr« succeffron bev jedermann tüchtig vn wirdrg gemacht/als welche allbereht für einen Lhrrstlrchen hochverstendrgen tugendtreichen König vnMrsten gelobt vft gerümpt werden/wöllen wir «it allem hoffen/ sondern es ge¬ wißlich auch darfür halten/euwer Rö.Kö.Kt. werden in der selbig? Vrahn vn Sroßherrn vätter/vndAnchen fußstapffen tretten/ jhren vätterlrchen (reuwen willen gegen das gemeine TerrtscheBatterland vnd heilige R.Berch/mr't gleichem ernst/ )a/wie zu hoffen/mit viel gröfferm glück/Segen vnd gedeven/ Ehr vndglori/erzeigen vnd außschüccen/ jr das Seil vnndge- depen gemein? Deutschlands gleicher gestalt wie siegethon/an- ligen vnd zühertzengehn laffen/vnd sich jres befohlen Ampts vnd Göttlichen berüffs dermaßen annemendas erstlich Got¬ tes Ehrgesucht/sein ewiger wül von jederman durch das gan- tze Nö.Reich erkennt / sein Göttliches allein Selrgmachendes wort befürdert/vn allenthalbetrgepflatttzt/lauter vnd rernge- lehrt vn außgebrertet werde.Barnach auch gleichergestalt im Weltlichen Regiment frr'de vnd Lhristliche eimgkert bev vnd Hnderallendeß Reichs Stenden vnd Vnderthanegehegt/ge- schü'rzt vndgehandthabt/Allen Verfolgern/Berachtern/vnd Leinde deß Lhristliche Namens/vn deß heilige Röm.Reichs/ Sonderlich aber dem abgesagt? Erbfeind aller Lhristen/dem Mrckische TKrannen / gesteuwert/gewehret vnd widerstand gethö werdeHrerzü wirt tüt allein Sott der ßimlische vatter vnsers lieb? Hern Uefn Lhrrstr einig? erlöstrs vn selrgmachers/ gedep? heil vnd fegengeben/sondern es werd?auch alle Lhrrstr liche Po(en(a(?/Lhur vn Mrst?/Etende vk Gird deß S.Bö> Reichs Römischen König/rc. Reichs bch euwer K.M. vnd derselbrge Kerr Vatter/vnserm allergnedigsten Kebser/rc. wann es einmahl zum ernst komm wrre in solchem Lhristlichen Vorhaben vnd werck/was einem jeden gebürch/ frOwillrgklich vnd getrost auffsetzö/hülff/ für- schub/vnnd bestand zum (reuwlichsten leisten. Aann dieweil (wiegesagt) die hochgedachten Lhurfär- sten euwer Nö. Kö. Mt. zu dieser hohen dignicec vnd Amve so Gntrechtrgklrch erwehlec vrrgekrönet/ auch nunmehr daran kein zwevfel/euwerNö.Kö.Mc.evag?durch sonderliche schick- ung Gottes deß Allmechtigen drsen hohen Titcel'stpe auch für allen andern dises Ampt züverwalten durch sonderliche Gött¬ liche versehüg berüffen/welches der höchste tröst de ein Lhrist- liehe Gberkeit habe kan/wan sie jres Berüffs gewiß/ vnd auß Gottes wort versichert vnd gegründt ist/Welches sich weder der Türck / noch kein anderer selbst eingetragener Evrair/zä- rühmen/vrl weniger zu trösten hat/Auch die D( nunmehr für der hand das der Wrckrsche Tyrann (vnangesehe was er für schein eines fridlichen anstandtö vnd gelübniß färwendt/ dem er doch nur allein solang es jm nutzen bringt nachkompt) wider auffwachen / vnd die Christenheit mi(gewalt/wo nicht drser/doch sein Nachkömling/nach außweisurrg jrerProphe- cep zum heffcrgrstenanfechcen vnd bekriegen wirt.Wrl in dess sovil stcrMers aufssehens vkr Vorbereitung wider diß obltgend schwebend vnglück vö nöhte sevn/vn sich gebären/ dz dieLhri- stenheit/vnd sorrderlich die Etende deß herlrgen Röm.Rerchs/ jrer schantz ingücer achcung haben/einsmals auffwache/ dem schlaffenden Suird nit züvil vertrauwen/die Köpffzäsammen stoffen/mie ernst vnd einmüergklich handeln vn rahtschlagen/ wie vnd auffwas wege disem gemeinen Erbfeind begegnec/vn mitgesampter Hand widerstandtgechan werden möchee.Vnd solches erfordert die höchste notturfft /wa anderst das heürge Nöm.Reich.bGde jre Lhrrstliche vnd Weltliche libertetvnnd freZheit lenger erhalten/vnd nitgantz vnd gar leiberge/ vnd in die ewige dienstbarkeit eines so schrecklicheMranen gestürtzt ij ! I - > - An Maximilianum vndgeworffen wil werden/Vnd das ist auch fast der fürnem- sten vrsachen eine/ warumb ich dise Wrckische ßistorien auß frembden Sprache ins Teutsch verfertrget/vn sobald außgehn hab lassen/ausfdas dergmeine Man auch sovil williger vndge hertzter sO/sich wider disen feind brauchen zülajsen/vn das die Äeutsche Kriegsleut /den solches noch vnbewußtdie art wrder den Türcke zukriege gleich wie andere Natione gethom auch zuvor lehrnen vnd sehe möchte/dann also wirt ein Kriegsmair mehr als sonst zehö vnerfahrne außrrch(e/wie an seinem oreh weiter gedacht wirt. Es sind sonsten auch noch andre mehr anzeigung/vber jetzt erwehnte/welche allen fromm Christen gnügftme vermühtung machen/ G. Rö.Kö.M. werden mit hälffvnd bestand hochgedachter Potentaten vnd Seende der Lhristenheit/diesergnadenreicher Siegfärst sepn/ welcher die abgedrungne Eand vn Könrgreich/wrderum zu der Christen¬ heit bringen/vnd auß jrer dienstbarkeit erretten/virgleich wie Lauid den Soliath/also den Sog vnd Magog stürtzen werdt. Erstlich ist einmah! gewiß/vnd aus allen ßistorien gnüg- sam offenbar:Wann Sott ein Reich stärtzen virnd außeilgen wil/sonderlich welches ausfsein wortvmrdBerüffnichtge- grundtPondern vom Teustel mit Mord/Baub/vir Tprannep (wie dann der Türcken Reich ist )gestifs( vnd austkomen/ So gibt er seiner vö sm geordente Gberkeit/gnad/ weißheit/vir ver stand/eröjfnet jr die auge/erleuchtet sie mit seinem ASeist der maffm/das sie sihet vn erkennt wadurch vir auß was vrsachen des Teuffels Reich so gewaltigklich gewachsen vir zügenomen hat/Mtzd^nn trachtet ein solche Gberkeit nach Lhristlichen Göttliche Mitteltt/wie sie Soctes Reich mehre vnd erweitern/ dieTprannemitjröOttgedruttgenegewaLt widerum stärtzk/ -n des Teuffelö Beich abbrechk möchte. Vnd zu solche Werck erweckt alsdair Gott jm eink fromen Christliche Kauptmair vn Kriegshelde/dem ev Hertz vir mütgibt solche züvollbringe. Vnd dz dem glaubt werde/so wöllen wir solches mit einem geringen Exempel bekrefftrgen. Ist es nicht also / als die zr/ Seid RömlMn Kömg/rc. Deid'uschc Köirtze vnd Dranncn/davon rm Büch Iosue ge- schriben/nunmehr biß in Lvos. jar jre Könrgreich mit gewalt inngehabt/welchesiedeMtvattern zuvor abgedrungenvn so larrgezeytdarmn Tyrannisiert vnndgewütet haecen/auch so hart eMgewurtzelt ware/vnd Lott jnen so lang durch die fin¬ ger gesehen/das sie nun mehr vermeinte die Königreich weren Erblich jr/vnd nit möglich das sie jrrgents durch eine gewalt widerumb entsetzt köndcen werden. Schauw da hat Lott vnversehens den Josua erwecket/welcher solte der gnaden¬ reiche Kriegsheld seyn/vnnd dieselbrge Könrgreich wider an den alten Gramm bringen/vnnd die sichern Tyrannen ihres gewales entsetzen/sie stürtzen vnd tilgen. Bnd dises werck hat Iosue durchLottes vorsehung/vnd vor seinen zelten sonst kei¬ ner also verrichten musten/hat die zwenvnnd dreMg Könrg allesamptgestürtztvndaußgetilget/jre Königreich wider vn- der die zwelffLeschlecht Juda außgetheilt/vnnd je lengerdie zeytgewehret/das diese Kömge jre Tyrannei geübt/ je grösser vnnd schwerer die Strastgewesen/welche vber sie erfolget vnd ergangen ist:Ban Lott/ wie er ein gerechter Bichter/also leßt er vnschuldig vergossen Blüeendtlich nicht vngerochen/Lr müßte ehe aus Steinen Seiden erwecken die sein Werck voll« brechten vndaußrichten. Bißanher/so lang der Türck die Christenheit so gewal- trglichverfolgt/soviel Lhristenblät vergössen vnnd gefangen gefürth/vnnd soviel hundert jar her von tag zu tag stercker/ge- walttger vnnd nichtiger worden ist/hat man die vrsachen nit sehen können/dann es ist Lottes wort vn wül/durch mensch¬ liche satzung bey vnsern Vorfahren ein zeyclang schier so (un- ckel/ als bey den Türkengewesen / darumb hat man den rech¬ ten weg wider den Türcken zükriegen nie können finden noch fürnemmen/so ist auch das Stündlein vnnd Ayl noch nit ver¬ lausten gewesen/ welches Lott diesem Tyrannen zü wühten bestimpt vnnd gesetzt hat / darumb auch fast alle die jenige/ so An OaxüMamtM dißher wider den willen Gottes sich etwas widerstanden/ jhre Kopfsabgelauffen/ vnnd drauff Zangen sind/ wie arrß dem er¬ sten Büch dieser Aistorien zuveriremmen. Nunmehr es sich aber alles zum ende nahet/vn die vrsache/ warumb der Türck so hoch gestrgen/den Lhristen bewusst/ist kern zwepftl so ferrn man sich wirt recht in die sachen schicke/das Mrckische Reich mit sampc seiner Mahometische Religion werde endtlich müs¬ sen fallen vndzübodengehn/Bann es sind je die Weissagung fürhanden/so haben ww gewaltige züfagung Gottes/so setzt vber das auch Gott dem Türckrschen M rannen so mechtrge Potentaten entgegen/das er von tag zu tag verWter vnnd be- stürtzcer wirt/ wre die erfahrung gibt/ vnangesehen das er an Randen vn Eeuteir/Königreichen vnd Keiserthumben/gewalt vnnd macht/dergantzen Christenheit ferrn vberlegen.Aber was waren die Kr'nver Nsrahelgegen den zwG vnnd drOsstg Königen als sie Josua erlegt vnd schlüget ^um anderir süid auch Weissagung fürhanden/ vnd son¬ derlich eines mit Namen Torquatt/welchegnügsame Vermu¬ tunggebe/ euwer Rö.Kö. Kt.werden der Josua stM/der dem Eassz de Bode außschlage müß/vn der vö Gott solche zuthün darzü berüffen sO/ dan sie schreiben: Es werde einer auß dem hochlöblichen ßauß Österreich kommen vnd entstehn/der den Türcken mit seinem Reich vndgewalt demütigm/stürtze vnb dempfsen/vnnd vnder welches Ke^serchumb ein ßerde vir ein Echafstal wirt werde. Vil habens darfür gehalten Kesser roluö hochlöblrcher gedechtniß würde dieser Keldt seM/aber bas stündlein ist noch nicht fürhandengewesen/das der Josua folte ferne gand außstrecke.Wrewol man nun wol weiß wie weit vii wrevil solchen Prophecepen züglauben/auch wie sie zu deuten/vnd jm Sott allwegen die Mt vnd maß fürbehelt/ So leßt es sich doch alles dermafstn ansihen/als müsse endtlich in der Weltettreenderunggeschehen/vnnd weil disi vnd derglei¬ chen Wersiagüg mi(denProphetischö/in der Schrifft/vndetr Ogure in der Gffenbarug Johannis nit vnglerch eMstrmem die Römischen König/rc. die Mhometisch Prophecy auch nur auff iOoc>. jar weißt/ so lang jre Religio stehn sol/an welcher zeyt noch ein geringes vir nitviertzig jar mangeln/mag man auss vrlen coniecturttvttd zeychen endtlich einegewissen Suentum oder außgang schliest sen/vnnd die zeyc vir maß/ wie vir wair derselbige ergehen vnd geschehen solle/ Gott befehle/der wirt wol wißen wann er den Josua erwecken/vnd den Tyrannen jrengewalt brechen sol. Lndtlrch so ist dz auch ernegnügsame vermütug einer ver- enderung deßTürckrschen vir Mahometische Reichs/weildeß- selbrgenanfang vnd ende mit der Lhnstlichen Religion vnnd Reichssache in gleicher Wagen Hange/Bakr wie den Türcken erst/als sie auffkommen/gütegelegenheit/vft wie man sagt/ein groß Thor geöffnet war/jre Mahometische Ketzerey vnnd ge- walt züstercken vnd züerweitern/in dem das zü derselbrge WC die LhristlicheBischoffer mehr bemäth vn bekümere waren/ wie sie den Primat vnd oberste Krrchentitttl an sich bringen/ als wie sie den Eeceen vnd Ketzerepen wehren möchten/ wie bald nach den zeyce Seorgij Primi/ davs Muclerus schreibt/ diese ambmon entspunnen/vnnd da Bonifacius der dritte re-- sidiert/mitgewalcim schwangkgangenist/bißsolangsie den Primatgantz vndgar an sich biß auffvnserzept gerissen/da¬ durch sich die Mahomecische Geceen sehr gestercket vnd züge- nommen ha(/dieweil sich keinBischoff/weder im Grietischen od Gccidentische Reich/der Kirche mehr mit ernst angenom- men/sondern je einer vber den andern hat sein wöllen/An deff schickte Sott disenDogel/de Mahometh/der den Lrosch vir die Maussdz rst/die Grientische Pacriarche/vn Gccrdentische Bi schoffer beynahendts beyde verschluckt hat/ stünde es vmb dieselbrge zept auch sehr wüst vmb das Weltlich Regiment vnd Kepserchumb/dann es regierten dazümahl eptel etgennützrge Selt vn Thrgeitzrge Tyrannische Keyser in Lriechenland/ als Mauritius/ PHoca/ ßeraclius /vnd andre/ welche wenig vmb dieRegrmentssache sich bekümerten/sonder nrrr tyranisierten vkr jren erge nutz süchte/das Geerdentisch Reich mehr mit jren mj M OaMMtitlm Gxarchen beschwerten/als beforderte/dardurch dasTürekisch Reich je lenger je mehr wüchse vnd zunckme. Also werl nunmehr deß Mhomets Ketzerev am höchsten gestrgen/vnd der Seistlrchen Primat auch am ansehenlichsten gewesen/vnnddas Weltlich Begiment/vnnd Römische Reich (Sott lob) mit Gottsfärchtrge fromm Christlichen Keifern/ Könrge/vn Mrste/versehen/vn bestehtrget ist/welche Sott die Augen geöjfnet/das sie sehen Waran es bißhergemangelt/vnd derhalbensovilbester/als vorhin/den suchen rahten können/ Ist Mosten es werde deß Wrckegewalt elrdtlich mussen fal¬ len/ vnd Moden gehen/nach gemeiner sagrwann ein ding am höchsten gestrgen/so muss es wider Herunder/Allein daran wrl es gelegen sepn/das wir vns recht in die jachen schicke/welches/ wie esgeschehe solle/auss Lottes wortgnügsamgelehrt wirt. Allhiewerewol weitleusterger züdisputieren/wie Sott der AUmechtige so augenscheinlich die Veränderung der Regi¬ ment vns für Augen Helt/vnnd allwegen einen gewaltigen Potentaten dem andern entgegen setzt/dadurch er vns Mer- stehengibt/das keiner weiter greisten darstnoch kan/dann jm Sottverhengt.Wiewolte es jetzunder vmb dieLhristenheit stehen/sonderlich vmb Teutschland/ wann Sott dem Blütgi- rrgen Türckischen Kesser EolKmann nicht entgegen gesetzee hette/den mechtrgen Kriegshelden Kevser Larolum/ welcher/ ob er gleich nie viel sonderlich jü Eand wider den Mrckenge- kriegt/j^ hoch in solcher forcht behalten hat/das er sich alleWt für seinem gewalt entsetzt/wie vnde im erste Büch deß letzten Theils auß einem Sesprech dest EolFmairs ^ü seinen Kriegs-^ rühren Mernenrmen.Werl nun dieser Solvmann auch auff der Srübengeht/vnnd nur noch ein einiger Türckischer Kes¬ ser vnnd Könrg gewehlee werden sol (dann je nicht mehr als nur von zwelffengeweiffaget/vnnd dieser der eiljfte ist) Wer weiß was euwer Röm Kön. M. wider das Tü'rckische Reich auß- RömWen König/ rc. außzürrchten von Lott beschert vir befohln rst/Gs muß ende- lich der Josua kommen/vnnd den garauß mü den Tyrannen machen/Sottgeb es wer lang oder ßurtzdoch ist zübesorgen es werden erstlich auch viel Christen müssen ins Sraß darüber beissen.Abee Sott wolle alles zum besten schicken. Es were auch allhie vber das noch wol weitleufftrger von dem tröst vnnd züsagung/die Sott seiner ordentlichen eMge- fttzten Oberkeit wider dienernde seines Göttlichen Namens verspreche vnd zügesagt / zühandeln:Als da er spricht/Ich wil deiner Leinde Leind sepn/vnnd wil die plagen die dich plagen. Vnd da er Josua ein Kertz eHnspricht/vnnd sagcLürchte dich nit/sondern nim dein Kriegsvolck/ vnd mache dich auff/ dann ich hab deine Leinde in deine ßende geben/rc. Welcher tröst¬ lichen züsagung sich alle ordentliche Gberkeyt wider die Leind Gottes brllich anmassen vnd (rösten sollen. Aber ich eyle zum deschluß. Bas ich nun callergnedrgster König)dise Türckische ßrsto- rien euwer Bö.Kö.K.dedr'ciert/ vnd vnder derselbrge Namen hab in Deutscher Sprach an tag kommen lassm/ist nit on er¬ hebliche vrsachen/viel weniger auß eigner fürwitz oder -er¬ messener künheitgeschehen/Bann erstlich haben mich zu die¬ ser Bedicationbewogö vü vervrsacht/etlicheansehenlicheho- hes/vnd nrchtgeringes Stands Personen/mit welcher raht vnnd bedencken ich dieses Werckfür die Sand genommen? vnd dise Bücher/fürnemlich aber die erste zwey/mit der Pro¬ phecy vnnd jammer der armen gefangenen Lhrrsten/ auss frembden Sprachen/sonderlich Italiettischer/rnvnsere Deut¬ sche vertiert vnnd verdolmetscht/ welche mir auch euwer Bö. Kön.Mt. Lhristlrches vndholdtselrgesSemüth/nichtgnüg- sam haben können rühmen vnnd preisen/vnnd also zu dieser Bedication vrsachgeben. Weil auch vber das (wie im Ongang gemeldet) gewon- lrch/das man sich mitglückwünschung/Seschencken/jubiliern vnnd jauchtzengegen die/so Sott der Mmechche mit Ehren/ An Maxmttll'atmm drgniteten/Srgen oderVictorien für aridem reichlich -kl zum höchsten erhebt -kl begnadtt/ziert vnd herfür zeucht/ ein jeder nach strnemGtand -kl vermögen sich frölrch erzergen sol/Bnd gleich -mb dise W( als euwer Bö. Kö.M. dise Königliche ehr deßheilrgenBöm.Beichsauffgetragö werden solee/diß mein Werebzum ende beschlossen vnd -olnfürch worde/Damit ich nit allein gegen disegrojsegnade So((es/die er dem Bömischen Beich vnd alle Bnderthane durch drse Wahl vkl Krönung er- zepgt/vndanckbar erfunden würde/als hab ich mein geringes Talentum -nnd gebür/ wie ein armes verworsfen Gliedlern/ vnd schlechter vnderthan deß allgemeinegrossen Christlichen lerbs/deß Bö.Beichs/euwerKö.Mt.züehre/vnd demgmeinen TeutscheDatterlandzünutz -ndgede-en/auch gehorsamlich mit epnbringen vnd darlegen wöllen/ fürs ander. Fum dritten/wann die jenrge/welche dise Bücher in Ita¬ lienischer -n Spanischer Sprach erstmals beschrrben vnd zü- samen getragen/darumb das ein jeder das seinegleichergestalt hohe Potentacen/Keiser/ Könrge/als Kepser Larolo/vnd dem Könrg aussLranckreich/dediciert vnd zügeschriben/vngetadelt blrben/Verhoffrch dise meine dedicatt'on werde mir auch nicht zu nachcher! auffgeruckt werden/so doch osst -il geringere vnd vnansehenlrchere Schrrsfte hohe Personen/ als dise meine vrl- leicht sepn mag/zügeschriben werden. tz-um vierdcen/ob gleich dise Mrckegeschrcht mehr für die eMfeltrgen gemeine Teutsche/welchen der Türcken Reben -n wesen so sie zü Kriegs vkl Kridensze-terr führe/vnbewußt/vnd dochgleichwolzäwisse nit schedlich/vo mir verteutscht wordö/ vnd nie füv -re erfahrne hochverstendige/grosse -nd gewaltige Mupter der Lhnstenheit/vnder welchen euwer Bo. Kö. Mt. nttttmehrcSott lob)den höchsteDttl vkl Name mitsühren vkl trage/als welche on das bessern bewußt/-mb alle der Mrcke Hendel -klgelegenheit habe/dakl vreleicht allhie in drsen vnsern Büchern darvongehandelt wirt/so hab ich doch dem alten ge¬ brauch nach/auch anderer Exempel nachfolgen wöilk / welche derglei- Römischen Kömg/rc. dergleichen Bücher vnder dem Namen lrrgents einesgrasten PotentateMürste/vn Aerrn/pflege außgehn zulasten/ auffdz sie bG jedermakr sovil angenemer sepk/vkr fleissiger gelesen/ für de Afftermeulern vnd lesterzunge/ welche nichte/wiegüt vnd nutz dz auch fern mag/mre jregifftrge tzunge vngetadelt/vü vn gelestert bleibe laffen/sovil mehr beschützt vn befchirmpt wer- den/vnd sovrl sicherer durch Deutschland wandern möchten. Im fall auch dise Verehrung gege eines solchen grossen ge¬ waltigen Potentaten/Kömgovn Masten Stand vnd macht/ gantzgeringschetzig vn nichtig sche^ne/vnrch darfür angesehk werde möchte/als hette ich wider diegmeme Regel gesündrget/ darrirgelehrt wirc/das dieLeschenck vft Verehrung denen so sie presentiert werde/gleichmestrg vnd ebenwirdtz sein sollen/ So achte ich eo doch dahrn/wan etwas auß gutem Hertze nach auß Weisung deß Griechischen Sprichworts / rnunerum 3NIMU8 optimus, geschich(/vtt einer gibt was seittö vermögengebürlichwnd dem so es empfahet angenem/wiege¬ ring jmer die Gab ist/dz sie doch jre wirckung vnd ansehe hab/ dann je keiner mehr züchün pflicherg/als sich sein vermögen er- sireckt/So bleibt das Sprichwort auch wol war/ Arme Leut tragen armes Lreutz. Ich zweZfel aber gar nit / E.Rö. Kö.Ke. werden nit die grösfe vnd herrlrgkeit dises meines Wercks vnd verehrüg/ son¬ dern den vnderthenrgsken gehorsame willen gnedrgst erwegen vkrbehertzrgen/in anfehung oas nit allein vrl heidnische Keifer vnd Könrge/als Uerpes / Artoperpes/ Philippus Maeedo/Ale- yander Magnus/Augusius/sonder auch viel Lhrisiliche Leiser vnd Könrge /als E.R.K.M.vorfahrn allesampt/wrl nit sagen zügschribne Büchlein vnd Dersilein/sonder auch offtmals eür geringes Sartenobß/als Apffel/Birn/Rüben/ja auch wol ei- nengeringen Wassertrunck/ nach gelegenheit/ von armen ge¬ ringen Beuwerleingnedigsi vermerckt/vnd vber dz noch mit frölicher Königlichen begnadung angenomen/vn reichlich ver gölte habe.Da ich auch erfahren/ das euwer Böm.Kö.K.drse An SSaxmrManuln MKö. rc. mernegeeingschetzige verehrug zu gnedrgste gefall? vermerkt/ vnd nit veracht haben/werde ich vrsachen schepffen andere viel höhere vnd nutzere werck für die Hand zünemen/vnnd an tag zübrrngen. Endtlich/vnd zum beschluß/wann je keine andere vrsachen mich zu diser Bedicationgeeribe/so solte doch vife allein fürge- nügsamgeacht werde/weil dife vnfere verdeutschte bücher mit einemSendbriefffür lang an E.N.K.K.gestek/beschliessen, das derselbe hochberümpcer Name auch vornen im eMgang dieser Bücher gesetzt würde/aujfdae/gleich wie man sonst in wolangerichten Schlachtordnung? wrder den Leind den be¬ sten außerlesenett Kerrn vom Kriegsvolck pflegt hinden vnnd vorn evnzütheilen/den gemeinen jAauffen aber vn lAeromnis- volck/zwischen ebn in das mittel zustelle/damit er nit wair es ans treffen geht/vorm Leind verzagt vnd flüchtrg werderMso auch dise Bücher mit einem gewalcrge/mechtrge Name/gleich als einem starcken Schrldt vn ßelm hinden Vst vorn verwart würden/an welchem die Affterzunge sich abstojsen/vnd vnsere Bücher für jnen sicher sepn/vnd bestendrg bleiben möchten. Gott der Allmechtrge wölle euwer Nöm.M.Mt.vnd allen Christlichen Potentaten/ Lürsten vnd ßerrn/ sonderlich deß heilrge Böm.Reichs Ecenden vn Glidern/eMtrechtrge muth vnd Sinngebe/das sie erstlich seines Göttlichen Namens Ehr vnd Eob epnhelltglich suchen vnd befürdern/Msdann jren ge- wale züsamen schlagen/vnd sich wrder drsen vnchristlichen/vn- barmhevtzrgenBlütdürstigen/der gantzen Lhristenheit abge- sirgter Erbfeind/ den Wrcken/mit ernst vndgewalt rüste/jm widerstand ehün/vnnd einsmahls den garauss machen/ durch seinen lieben Gon vnsern einrgen Kittler/Erlöser vnd Selrg- macher Jesum Lhrrstum. Leben in Aranckfurt am Mapn/ den ersten Jennernnr jar vnserer Erlösung/ D- I-XHI. E.Röm.Kön. Mt. vnder-khemgfter gehorsamer/ HemrrchMülker/rt. Dorrcdc vöcr drse BWcr /an den jLhttMchenEcser. Vrallk andern WklMchem me VN wovon dre jemals vo den §eidnischenPhrlosophe/vndan- /^rn weltweiftn/nützlich vst wol beschriben/ vn ans Eiecht komen s^habk allezeit die verstendig- mdÄ ^tmvkrdrstrdLnZ am beste erfar- > M neScrrbente/döLhronographis vnd Sistoriographis/ das ist/ den Hept vn Seschichtscheeibernmit jrenBüchern/dasfürnemste lob vnd erste fürzug gela sten vir zugeergnet/ vnd solches ( meines erachtens ) nit one sonderliche vrsache/welcher ich allhie kürtzlich eine oder zwo mit einfüh- ren wil/ vir alsdast dieselbrge arrch nur mit einem oder zweien Epempeln der jenrgen/so von dem lob der ßistorie geschriben/ bekrefftigen.Dolgents wollen wir besehen/ ob dise Turckrsche beschreibungdemgemernen Mann Mesen dienlich oder sched- lich sei.Fum dritten wil ich eine kurzen Vnderricht von den Büchern diser Worie thün/vst alsdan zum end beschliessen. Damit es aber nit bald im eingang bei demgütrge Christ¬ lichen Eeser das ansehen haben oder gewinnen möchte / als wolte ich mit diser meiner vergleichest andern Gtudijs vnnd Bächern/welche viel vnd mancherlei zu nutz/hepl vndgedei- en dess Menschliche Geschlechts/vst andern Weltliche Hendeln/ von den Philosophie vnd Weltverstendrgen erfunden vnd be¬ scheiden worden/jr lob/ansehen vnd wirden verkleinern/ oder entziehen/vnnddajfelbrge allein den M Vst Seschichtbüchern geben vnd züergnen/Go wil ich gleich anfengklich allhie prote¬ stiere vnd bedinge habk/das diß mein vorhaben oder Meinung gantzvnndgarnichtist/gleichso wenigalsdasich mich allhie Vsmd. " L.' ' ^,-» ^ «Ä vnderstehen wolte den Nutzen vnnd Kob der Kstorken mit semen gebürlichen Earben recht außMreichen/für welcher Arbeit vor vnndzü diesen vnsern Wten sich hohe/versten- drge/Gelehrte Menner nicht allem hefftrg entsetzet/sondern auch einen grauwen geschöpfft haben/wattnsie das Kob vnd den Nutzen derselben nur obenhin haben sollen rühren vnnd anMgen/ Die jenrge aber welche sich hierin» bemü- het/haben eo mit solchem Kob vnnd Ehr jhrem hohen ver¬ stand nach/ beweist vnd volnbracht/ das es mrrmehr füreine leichtfertige vermejstnheit/als eine Ehr/ von den Bersten- drgen zügemeffen/vnnd auffgerucke werden möchte/da ich mich solches nach jnen züchün vnderfahen würde: Dann ich erkenne in mir/vnnd befinde nicht allein bep mirselbstgrosst Echwachheit vnd vnvermögen meines geringen evnfeltrgen Verstands/sondern auch bekenne frep öffentlich/vnnd für je- dermann/das mir solche züchän/wr! nicht sagen beschwerlich/ sondern vnmüglich/fürfallen würde/da ich mich gleich etwas vnderstehen wolte» Condern der gätrtze Keser so! es dahin verstehen / das/ wie ich bcK den Ctudijs vnnd freven Künsten (Gott weiß mit was frommen vnnd befärderung gemeinen Teutschen Dät(erlands)vonjugend biß solangichdemßoflebenvolgen mÜffen/aufferzogen/dieMbrge mit sampt jhren Oukoridus vnrrd?l-o5ettoribu8 vonßertzen je vnnd allwegen geehrt vnd geliebt hab/ihnen also durch diese vergleichniß gegen den Si- storrjs jhr ansehens keines wegs benommen / noch von mir entzogen seM so!/ Gb glerch den Morien vnnd Geschichtbü- chernmehv ftevheit mnd größere Priuilegien/als anderen Studijs vnd Büchern/allhre zügeetznee werden» Wrl derhal- Ven den LhMrchm gütigen Keser mit fleiß gebehten Haben/ Er wolte nit allein drese meine Vsrrede/wie sie in der eyl von mir hat könne zäsamen geflickt werde/ mit auffrichcrgem Ge- müth gütwillrglrch vertesen/sonder hrerüber auch die mäh vn arbeit/ Vorred. arbeit / wie gering ste scheinet/so ich in verteutschung dieser Bücher von der Türckischen Leschicht/gemeinem Deutschem Batterland zu ehren vnd nutzen angewendt/zum besten ver- mercken/oder ja nicht zum ergsten deuten vnd außlegen. » Ader andern vrsachen aber/ warumb den Worten Md c^Geschichtbüchern der erste fürzug vnnd höchste lob/für andern Lbeltbüchernsdre heürge Gchrisft wollen wirgleichs- fals allezept mitgebürlicher Beneratrongeehrt/vn allhre mit außgeschlos^en haben) so von den heidnischen Philosophen/ vnd dergleichen Weltwer'sen/ee sep in natürlichen/vbernatür- licherr/ Politische/oder frepen künsten/wie die Namen haben/ vnnd allhre nach der lenge nicht erzelt werden können/gege¬ ben Md zügeschriben wirt/stnd dise(meines erachtens)auch nit die gerürgste. Dann ob gleich auß andern Büchern auch vü nützlicher Mhr/heilsamergütervnderricht zudem Menschlichen leben/ Md zuerhaltung dessgemernenNutzens/vnd aller menschli¬ chen Sesellschafft/geschepfft vnnd gelehrt/ Go hat es doch mit dergleichen Bücher dise mernung/wan siegegen den Worijs gehalten vn verglichen werde das ein jede kunst/ein jedes theil derPhilosophi(vnder welche sonst alle andere Etudia/wieden Gelehrten bewusst/referrert/gezoge vnd e^ngetheüt worden) seriregewisse Limites/ abgezirckte Marckmahl/vnd mahlstett hat darinn es bleiben/vnnd nicht ferrner außschreitenmüss/ Als Gxempels weiß. Die Philosophische Eehr/welche nur allein von natürli- chen dingen handelt/so ferrn sie nit einem andern seine Acker abchren/vnd nur allein bep jrer subie^a rnatei-ia bleiben wil/ hat jrgewiß reuier vnd wendstett/daran sie wendt vnd bleibt/ durchforst vnnd erkundiget Kei-um causaZ, waher ein jedes natürliche ding seinen vrsprung hab/was es sep/wie es gestalt/ was seine wirckung vnnd eigenschasft/warzü es nutz vnnd drenlich/wasesfür einen vnderscheid/oder gleichheit mit vnd 2 ij Vomd. von andern natürlichen dingen hab/rc. Von diesen vtttth der- gleichen handelt sie mit höstem fleiß/ vnnd principaliter/ver- mengt die andern Philosophische Theil nicht mit dieser durch einander/sondern lessc sich mit jrem subiecto begnügen. Lrtüce. Also auch die Politische Bücher/ welche entweder^ von vnderscheid der Tugend vnnd Easter/von ehrbarlichem Bür¬ gerlichem Eeben/vongüten Gitten/fridlrcher einrgkeit/vnüv Nachtbarlichen bepwohnung/Lontracten/ Hendeln/ vnd Se- esmucüiL werben/außtheilung vnnd ordnung der Empter/drgniteten/ Wirden vnd Personen/oderabervongüten Begr'menten/gä- poij»ce, (e.n nutzen / Politischen Gesatzen/von vnderscheid der gemei¬ nen nutzen/wieviel vir wiemancherlep vnderschiedliche form derselbrgen/welches die fürnemste/nütztechnd beste arth zu re- giern sep/wie mangütRegiment bepde zu Lridens vn Kriegs- zepten anrichten vnd erhalte solle.Item/wie mangüte Sauß- Oeconom. ^ch^^j^^^llem seine Süteronnachcheildeß Mchsten bes- sern/erweitern vnd mehren sol/ vnd wasdergleiche Eehr sind/ darvon in den Weltbücherngehandelt wirt/lehren vnnd (ra- ctiern/bleiben gleicher gestalt wie oben von der natürlichen Philosophigesagt/in jrenreuiern/gewenden/vnd ^ircke/fellt keinederandern in jrSeheg/verrichten dasjenige was siezä- lehren fürgenommen mit höchstem fleiß/haleen alsogüten vn¬ derscheid vnd ordnung ein jede in jrer materien/wie dann dre andern Etudia vnd freien Künste auch (hän. l^^Ne Sistorien aber vnnd Leschichtbächer sepnd so hart o^vnd so eng nicht Angespannt/haben ein frO offen eben Leld dadurch siespatzieren/sich erlustierenvnnd erstrecken/ lauffen durch alle Sende! vnd Gtudia/Handeln ins gemein/vn doch one vnovdnuttg/von allen dinge/wie sie mit in die Aept vn Geschichtbücher/darvo geschribe wirt/fürfalleEs sepe natür¬ liche/ vbernatürliche/Seistliche/Mltliche/Politische/ Kriesgs oder Lrrdens sachen/gemeine oder priuat Hendel. Vnnd ist in > . Summa Vomd. Summa m'ch(s in dergantzen Welt/ es kompt mre in die Si- storien/vn vermengt sichgleichwol so lieblich hineM/dasman nit spüren noch vermercken kan/ das andern Studijo etwas dardurch entzogen/oder als frembd vnd vngereumbt / vnd nit hieher in die Morien gehörig/Ongejürth/vimd von anderen entlehnet odergebettelt stp. Vnnd gleicher gestalt/wr'e sonst alle andere Wasser groß vnd klein/wa vnd von wann ste hin vnd wrder durch die Wand vkr die gantze Welt ab vn Miessen / endtlich doch in das grosse weite Meer sich allesampt eponeriern vnd außgiejstn müssen/ vnnd darinn nickt allein jre substantz vnd krafft/sondern auch jre farb/geschmack/Namen vnnd ergenschaffe verlieren/ vnnd re Natur vnd geschmack deß Meers an sich nemen/Das Meer dabergleichwol wedergröjjer noch kleiner davon/ sondern auß allen Wassern ein Klüch/ein Sewasser vnnd Meer wirt/ vnd kein WaM/es seh groß oder klein/Ongeflossen/sich rühmen noch sage köndte/Drß tröpflin Wajsers/der süsse oder sauwer geschmack/diese krasst stp deß oder jenes gewesen/von einem oder dem andern herkomen/sonder es verliere vnnd vermenge sich alles dermassen durch einander/das keines keinen vnder- scheid mehr von dem andern hat/noch behelt. Also auch wire in die Morien vnnd Seschichtbücker vber die Seschicht vnnd Sende!/ darvon sie fürnemlrch handeln vnd tracüern/ verfaßt vnd chngeleibt/alles was sonst hin vnd wrder durch alle Stu- dia/vnnd andere Bücher weitleuffttg außgetheilt/vnd von ei¬ nem jeden in sonderheitgelehrt vnd beschriben/vnd wirt eine solche liebliche vnd lustige temperatur durch einander/ das der Keser darauss/vber den nutzemauch noch sonderlichen Wollust schepfft/vnnd sich andere Künste vnd Studia nicht zu beklagen haben/das jhnen etwas von dem jrem entzogen vnndgenom¬ men worden. ^^Nddr'ß seh kürtzlich von der frGheit so indenMorijs (^gebraucht wirt / angezerg(.Was aber den nutzen vnd lu- iij Vomd. sten anlangt/wr'ewol ich denselbrgen allhie nie anrühren/ son¬ dern an fernen oreh sparen wil/so können doch durch drese vol- gendegleichniß/bOde nutz vnd Lust der Kstorien abgenomen werde/Vstsind derhalben von wege deß nutzens die Morien wol züvergleichö einer grossen Kepserlichen/reichen/vollen/vst vnerschöpffte Schatzkamern/ in welcher allerlO Schätz vnd Beichthum/von Sold/ Eüber/köstliche Metalln/ Edelgestern/ Leschmeid/ Kleinodien/ Wundergewechsen / alten Medaglien vnd Müntzen/vnd was Vergleiche wichtrge/hochschätzrge ding deZ den Menschen mehr/von allen örrern vnd enden der gan- tzen Welt auffeinen Haussen versamletvnnd züsamen getra¬ gen erfunden werden/davon einem jeden erlaubt was jm nutz vnd dienlich ausszülesen/zü sich zünemen/vnd in seinen ergnen Prr'uat nutzen züwendem Aber deß lusis balben/sind siegegen den andern Etudijs zu achten/glerch wie eM schöner wolangerichter Mustgartö gegen einem grossen öden wüste Neld/Dast wie man in einem Must- garten findet allerlei nütze/heilsame vnnd schöne liebliche Se- wechs von Kreutern/Uosen/ Blumen vnd allerlei Urüchten/ wie die getrennt werde/bep einander an einem orch gepsiantzt vnd wachsen/davon ein jeder seines gefallens on langes nach- süchen/was jn lust vnd liebt/ brechen vnd nemen mag / In der wästug aber findet ma nichts ordentlichs züsamen gepfiantzt/ sondern wie es die Natur hm vst wrder ins Md vertheilt/vnd wachsen hat lassm: Also wirt alles mitgroffer müh vir arbeit erstlich gesücht/vnd darnach wast es funden/mit noch vügrös- serernrühzüsammen getragen/vnnd wann mansgleichmit fleiß bep einander auff einen Haussen bracht/so hat es dannoch so liebliche kvaffc vnd wirckung nicht/als wenn es durch Men¬ schen hendegepflantzt/erbauwet/vnnd aufferzogen wer/ LLei- chergestalt verhele sich her Nutz vst Must so auß den Morren kompt gegen andern Büchern/Dann was sonst hm vnd wi¬ der von einem jeden in sonderheitgüts vnnd nutzlichs geschrr- be n worden/vnd mitgroffer müh vnd arbeit zusammen gele- Vomd. sm «vr'kt/das sindt man alles m den Wokien tzber einen Hanf- fen reichlich zusammen getragen/ vnd geheufflet/davon einer zu seinem nutz oder Irrst nemmen mag/was jm liebt vnnd wo! gesellt. Doch ist allhie auch zämerckemdas gleich wie man in ei¬ ner Gchatzkammer/oder einem schönen Eustgarten/osstmals dergleichen ding vongroßschätzrgem werth/Kreueer lrmplic^ oder Gewechsen findt/welche dem jenrgen so den nutze vnd wirckung derselbige nit weissmehr schedlrch als dienlich sind/ wann er die anrühreu oder gebrauche wolte/ Also auch findet manindeuAistorien viel vnnd mancherlei seltzame Hendel/ welcher etliche sich auff Tugeud/ehrbarliche srečen/ Weißheit/ vnnd verstand ziehen vnnd erstreckeu/etlrche aber vnehrbar- lichesEeben/EchandvnndMaster/vnd dergleichen vnnatür- liche Geschicht vnd Lhaten die einem Keuschen vnehrlrch vnd schendtlich sind/melden vnd anzeigeu/In welchen der Christ¬ liche Reser fleissigen vnderscheid machen/ vnnd güt auffsehens haben muß/dao er nie das güt fürs böse/das Gisst für die Ärtz- neiergreisse/ sonst wirt er den Gpinnen gleich geacht/welche auß den lieblichen wolriechenden Blümlein/darauß sonsten die Amen vnd Binlein güten süssen Aonrg saugen/nichts dann eitel Gisst vnd Galln ziehen/vnd jnen vnd andern zu schaden samlen. Vnd diß seK furo erste/von der vbertreflrgkeit der Ar- storien gnüg. z^Vm andern werden auch die Wt vnnd Leschrchtbücher Avon den Gelehrte vnd verstendigen derhalbenfürgezogen/ das alle andere Bücher nur dunckele vnnd todee Eehr/Pr^- ce^)t3 vnnd Begeln der ding darvon sie handeln / fürschreiben vnnd lehren / In den Arstorrjs aber ist alles lebendig/vnnd werden alle ding durch Stempel klar vnnd srchtbarlich für die Augen gestellt / daß also andere Bücher gegen den Arsto- rien sind / gleich wie abgemahlte Betract vnnd Lontrafa- cturn gegen einem lebendigen Keuschen. Wie nun nach an- iiij Vorred. zetzung aller Rehrer/vnd sonderlich deß hochberümpten Bö- mero M.Varronis/ hiß die beste arth vnd weiß zü lehren ist/ wann man zü den werten vnd Begeln Exempel vnd Bevsprl setzt vnnd braucht/denn auff diese weiß werden die ding/ dar- von man andere lehren wrl/ den Gühörern leichter/vnd besser zuverstehn/fassen esauch vir behaltene soviel ehe in jren l§er- tzen/Also geben die zept vnnd Seschichtbücher/eine vil grossrre anmütung/zü allen dingen/wire auch durch die Exempel der jenige/welche etwasgüts oder böses/tugentsame vnd ehrbar- lichs/schendtlichs odervnbiilichsbegangen/der Tugend ange- hangen/vnd die Rastergeflohen/oder sonsten etwas weißliche vnd nützlichegeredt/gerahten oder widerrahten/gehandelt o- der Zethan/männliche ritterliche Thaten in Kriegsleufften/ oder zu Lrrdene zevcen geübt vnnd volnbracht haben/etwas nachzüfolgen oder zu merden/dess Menschen §ertz vilmehrge¬ lockt vngereitzt/auch de Reser vn Fühörer alles begreifflicher vnd leichter züfaßen/alswair man nur durch Gnfeltrge Rehr vnnd bloße prXceptL etwas anWgt vnnd vnderrichtet/dann eine solche Rehr/wie sie schlafferichce vnnd faule Zuhörer vnd Schüler macht/also geht ste osst zu einem Ghr epn/vnnd zum andern wider hinauß/rührt selten dass Sertz/das sie darinn bekleibevnd behaffte. Rieber wem wolte nicht mehr zü hertzen gehn/oder zü ehr- barlichemzüchtrgem Reben vnd keuschheit vrsach geben vnnd bewegen/wann einer indenKistorien liesst von Alexandra lWagno/vnd Scipione/bchden jungen Kriegshelden vnndgros¬ sen anfthenlichen Königen vnnd Gbersten/welcher einer ein Könrg auss Macedonien/der ander ein Römischer Imperacol- gewesen/dao jener/als er den König Barium auß Persien ge- schlagen/vn nun mehr aller seiner Königreich/Rand vn Reut^ Schätzvnd Begalren/jaauch seines Weibs der Königin/vnd seiner Töchter/welche einer sehr schönen vbertreflichen form vnd gestalt waren/ mecherg worden/vnd alles in seinen gewalt bekommen/dae er darmit seines gefallens (hün vnd lassen hett mögen Pomd. möge nichts wenigen wie die Mütter dir Königin / mit sampt jhven zarten schönen Töchtern für jn gefürch worden/gnad durch einen füßfal verlangendem Angesrcht/in dem der fuss- fallgeschehen/sogar züchtig vnnd ehrbarlich nrdergeschlagen/ vnnd die äugen/ so lang sie für jhm gelegen/nie erhaben/damit er nicht möchte mit vngebürlicher lieb gegen sie entzünde wer- den.Baeauchglerchergestaltdiser Scipio nacheröberung der Statt Larchago (welche jetzunder dz Königreich Thunis ist) wre jm eine Aungkfrauw/dreglerchermassenwie die Töchter Barij/einer sehr schönen außerleftnen form vnd gestaltgewe- sen/von seinen Kriegsleuten zu einer Beuch vnd Raub züge- fürth worden/derselbigen Aungkfrauwe nicht allein keine vn ehr angelegt/sondern als er gehöret daß sie einem jungen Ge¬ sellen vertrauwtgewesemjm dieselbige vnberürt frG wider- vmb zücomen lasstn/vnd trach darüber/vnangesehe das sie sei¬ ne Leinde waren/mit einer herrlichen Mr'tgisft begnadet hat. Wann man solche lebetidige Exempel der Tugent/zucht/ . Ehrbarkeit/L>emü(/Keuschheit/ Bitterliche Thaten vnnd Mannheit in so hohen dapfferen Kriegsfürsten/so grossen ge¬ waltigen Königen vnnd Dmperatorn/so mechttgen Siegshel- den/welche ob sie gleich Zeiden/ Krieger / jung vnnd starck ge- wesen/vnnd in welcher frepen macht vnnd gewalt gestanden/ mit den Töchtern Darij/vnnd der Jungksrauwen auß Lar- thago/jres gefallens züschaffen/vnnd jren Mutwillen züüben/ nichts wenigere so keusch/züchtig/vn demütig sich gege jnö ver- halten/das sie dieselbige nit allein vnbesteekt/sonder auch vnbe- fthaut wider von sich gelassen. Wen wolten/ sage ich/dise zwen Kriegshelde nit mehr zu züchttgem/ehrbarlrche/tugenthaffti- gem keuschen Rebe reitze vn bewegen/als wan man bO Pla¬ tone od' andern Philosophe/Eocratem/nur mit todte Regeln vkrjworte höret oder kset/mü Mcibiade vö der (ugend disputie- ren/virendtlichalso beschliessen: Ärest)icereueIi8 2c1I^3ceäLe- monior-ü tem^eranti^moäestiäFacilitLte, maniuetuäinem. Vomd. compolitionem kortitu6inem, conKantiam, tollerantiam, kizts in ui6iori3 cupi6it3tem,et 3morem Aloris^uerum te in omni- ^ck-b. ^lisce iu6jc3l)i8? oder aber an einem andern ort mit schiech (en Morten eine solche Vermahnung thün.Oxor-tet i§itur uo§ piLto in nerborum nollrorum memoi-e8,li <^ui6 3Üu6 exerceti8, cüm uirtute exel-cer-e,iciente8 nirtute exercitLtiones L 5e/8ione8 omne8 turpe8 mal38^; eile. Diese wort vnd vermahnung/ob sie gleich gro ffe Eehr in sich begreiffen/so scheinen sie doch todt gegen dem das Alexan¬ der vnd Ecrpio im Werck beweißt haben/vnd nicht beweißt als schlechte gemeine Kriegsleut/welche ofstmahls von deß we- gen/dasjnenBüberepvnnd vnzucht zu begehn nicht gestatt wirt/davon sich enthalten vnd abstehn müssen/ Condern auß srepem willen/vnd hohem (ugendtsame Semüth/dise Tugend c3Üit3tem/0tt welche man Sott ttichtgefallen kan/also geliebt vnd für äugen gehabt haben/das sie auch jren natürliche wil¬ len gebrochen/vnd sich frOwrllrg von den lüsten vnd begirden/ die jnen doch danzümahl als ßeidnischen Kriegs vnnd Ciegs- fürsten/vieleicht nit hetten möge für schänd auffgerückt wer- den/'abgezogen vnnd enthalten. Das heißt von Seidnischen Kriegsleuten den Lhristen ein Ul vnnd Exempel / wie man das Sesatz halten sol/non concupilce^steeken vnnd fürschrei- In ben/das heißt/wie Plato sprichcl'uclenclorum N3tur3m uiri5 inlit3M,inol)e6ientem 3c^;im^eriol3m,<8i^u3ii 3MM3lnon ex3uclieo8r3tionemFurios3l-um Kdiäinum uioIenti3M,lud- ijcerelibi cun6:3 0ON3Otem,3Mmi M3Zmtu6ine <8^ rempe- r3nÜÄ re^rimere 3t^; super3re. Das heißt/sag ich/ttit allein die Leinde/sondern auch sich selbst/männlich vnnd ritterlich vberwittden/ ui<^ori3 nullanec pulclrriol- nee tiorexillim^ul-. Uso auch wa»r man bch Paulo Dracono/oder in andern Bömrschen Lhronicka,/Wt/ wie Kesser Mauritius / welcher fönst ein sieZhaffttzer cugendtretcher Kesser gerümpt wirt/ nur allein vmb deß leidigen verfluchten Seitz willen (welches Laster Vomd. Laster nicht allem in grossen Potentate/Mrsten vnd Serm/ sondern auch in andern gemeine Leute/ein verflucht schendt-- tich ding ist)mit welchem er dasgantze NömischeKriegövolck/ vnd alle Mtcerschafft/sonderlich aber die/ welche an den Sar- matischen Lrontiern vn anstöffen/ de Ecvthiern widerstand züchün vnd züwehren/das sie nicht ins Land Onfielen/jm zü-- satz lagen / wrder sich erbittert/vnd jm abgünstrggemach(/von Wegen daß er jnen sre Besoldung verkürtzt vnd abzog/ vir vber das noch züsahe/das seine Pfleger vir Amptleut/die Exarchen/ in Italien so grausame wühtereI/ Mordt/ Raub/ vnd andere vnleidliche Tprannev üb(en:Wann man liset (sag ich) wie er dieses eimgen Lasters halben so schreckliche straff hat muffen in seinen alten verlebten tagen erwarten vnd außstehn/ das er nit allein seines Kevserlichen Ampts entsetzt/ sondern auch ins elend mit Weib vnnd Kinden verjagt/ endtlich auß der Küche von dem Kriegsman Phoca(welcher nach jm Kepser worden) widerumb zurück mitgewaltgerissen/vir noch hierüber sehen hat müssem das für seinem Angesicht erstlich seine junge vn- schüldrge dre^ Töchter/eitre nach der andern/so jamerlich/ wie die junge Lamlein/geschlacht vnd auffgeopffert/darnach seine drep Göne/mit Namen Theodosius/ Evberius/vnd Lonstan- tinuö/gleicher gestalt Hingericht worden/Bolgends auch sein Weib Lonstantia abgewürgt/ Er aber in dem Blut seines Weibs vnd Kinder gestanden/vnnd ohn vnderlaß mit gefalte- nen Senden geseufftzet/gerüffen/virgegen Simmel geschrven: lullius es Domine, reÄum luclicium tuum.SerrdU bjstge-- recht/gerecht sind deine Vrtheil/mirgeschicht wie ich verdient hab/ Bnd endtlich seinen Aals auch darstrecken hat müjstn. Welcher ho he Potentat/ Könrg/ Kesser/ Nr st oder Serr/ wolte in dem Seitz so (reff ersoffen/vnd so hart verblendt sthn/ wan er ein solche schreckliche Epectackel an disem Kevser vnd seine gantze Sschlecht ergange/recht zügemäth führet/vir mit ernst behertzrgt/dz er nit mehr solte dardurch vo solche Laster Porred. abzüstehen bewegt werden/als wann man im nur mit eM- feltigen bl offen Worte fürpredtgtvnd anzeigt/ ^uaritizmi-a- ^ioem eise omnium m^Ionu m :BaS derSeitz tM Wurtzel al- les bösen sep^Dann obgleich diser Spruch war/vnd auß Lot¬ tes worcgegründt/sö wirt er doch so lerchtlich nit ins Sertzge- tribenals wan n man die straffMaurrcij für äugen sitzet/ vnd daraus schleußt/das wie Kepser Mauritius vmb deß leidigen Sertzs willen mit alle seinem Seschlecht jämerlichgetödt vnd außgeroctworden/alsoauch alleGeitzrgen gleichen aussgang erwarten müffen/wa nicht allhie zeptlich/doch in jenem leben ewiglich: Wirt also diß Epempel Maurieij/auch andrer mehr/ als deß Keplers Pertinacrsffovil grössere warniß für de Leitz/ als diese schlechte wort/geben. Dann diese wort scheinen vnbegreiflich/werden auch von jedermann nit so lerchtlich verstanden/viel weniger zühertzen geführt/wan man sagt:Der Seitz sep ein Wurtzel alles bösen/ Wie?(sprichstu) sind nicht grössere Sünde/welche brllicher vrsiche»r alles vbelö/alsder Seitz/möchten genennt werdend SottsLesterung/verfolgung der LhrrstlichenKirchen/ Bläe- girrgkert / Wucher/ Mörden/ Rauben / Stälen / C Hebrechen/ vird andere dergleichen Laster/sind nicht hierdurch Rand vnd Deut/ Stett vnd Kötrrgreich offc verwüst/verstört/ vnnd auß- gerott worderr^Wa lrset man dergleichen vom Ser'tz^Es muß ie der Mensch einen mangel vnnd gebrechen haben so lang er lebt/daher einer mit Nerd vnd Saffz/der ander mit ^orn vnd ^ugedult drser mit fleischlicher begird vnd Wollust/jener mit Sertz^o^x^/ynnd dergleichen Easkern/angefochten wirt/ vnnd lebe ur Summa niemandes ohne Sünde vnd gebrechen/ welcher etliche M erger vnd schedlicher als der Seitz sind. Aber man halteallhiedas Gxempel Mauricij mit fleiß für die äugen/ vnd besehe was der Seitz für eine Wurtzeln /so wäre srchs finden was er für Lrücht cregt. Dieser keiser/ehe dann jn der Seitz besessen/wirt für einen Lhrrstlichen Kom¬ men Vomd. mmsieghaffcrgettWrstettgelsbtMsbaldjhn aber d« Gertz verblende vnnd eingenommen hett/fellt er auß einer Künde vtw Master in das ander/wirt ein Gotteslesterer/vnnd Veräch¬ ter seines Worts/vergißt seines befohlnßÄmpts vn Berüsts/ leßt jm seinen Geitzwanst/wie er den füllen möchte/mehr als deß Römischen Reichs Seil/Nutzen vnnd gedeien anlrgen/ leße Gottlose Mandat vnnd Edictä wider die Christliche Kir¬ chen vnnd vie Kriegsleutaußgehen/ entzeucht vnnd Helt den Kriegsleuten jre Besoldung für/auch an den örtern da sie ohn das sich vorm Sunger nit wol erwehren kondten/verhetzet die Lhristliche Mehrer wider einander/mache den Patriarchen Zu Lonstantinopel/wider allen Gottes befelch vnnd ordnung/ zu einem öbersten Saupt der Christenheit/welche ausigebla- sene geschwoltie Ttttel vnnd Namen vorhin in der Lhristli- chen Kirchen nie erhört worden. Vnnd wie solches Georgrüs der erste zu Rom anfieng züverfechee/sihet er durch die finger/ daß die LMchen/seine Amptleute/Pfleger/vnnd Verwalter in Atalia/mehr vnglücks/Mordö/Baubs/vtt andere mutwil¬ lige Tprannep/als die Leind selbst stifften vnnd anrichtttr/da- von er dann seinengeniest vnnd profitlein auch bekam/ Vnnd solches alles wirckt in jhm der leidige Seitz/das er sich nicht al¬ lein Gott vnd seiner Lhristlichen Kirchen (rutzlich widersetzt/ sondern auch endtlich die Eombarder/welche on das abgesagte Leinde der Römer waren/wrder sie verhetzt vnnd reitzee. All diß vnglück/daran noch heutiges tags die Lhristenheit zu keu- wen vnnd züverdauwen ha(/ist hergesiosten auß eines einigen Manns Leitz/vnnd ist daran kein zweifel/weil Gott wol ge- sehen/wie weit diß vngläck / das diser Keiser erst in die Lhrist¬ liche Kirchen deß Primats halber eMgefärth/ erstrecken vnd aussbreitten würde/das er ein solch schrecklich Epectackel al¬ len Lhristlichen Potentaten vnd Lürsten zu einem Exempel an Hm hac wöllen fürbilden/ in dem er gewolt das sein gantz Geschlecht so sckmerlich erwürgt vnd außgerott würde.Vann es mit Gsee vnd seinem Wort nicht züschertzen. Vorred. Mv wolle nun nit sagen / vn step bekennen/das -er Seitz ein Wurtzel alles bösen^WelchergrossePotentat/Mrstvnd Kerr/wolte sm auch -iß Exempel nie mit ernst lassen zühertze gehen/vndGott von hertzen bitten/das er jn ja m ein solch ver¬ flucht Master nitwolc falle vndgeratzten lassend oder sonsten so hart verblenden/daß er sich auch das geringste wider Got¬ tes Ehr vnd Wort/wrder sein befohlen Ampt/zühandeln vnd züverwircken vnderwinden/andern das jhr mit vnrechtem gewalt zü entziehen vnnd abD-ringen/ die Vnderthanen vn- brllicher weiss nur auß Seitz vnd lieb deß Gelts/zübeschweren vnderfahen/denstützen welchen sie danckbarkeit schuldtz/als rreuwen Bahten/Befelchshabern vn Dienern/vn sonderlich denen/welchen für das Vatterland zükriegen vnd züwachen/ Rand vn Meutzä beschützen befohlen/ jre verdiente besoldung vor züenthalten/den Mandtpflegern/ Nmpeverwaltern zü- vergönnen/vnd durch die finger zusehen/das sie sres gefallens die Vndersasten plagen/marternwttdaußsaugen/vndernem- menvnd vnderstehn möchte. Wiewol nutt der Seitz noch auss vrl andere weg/ darauss man wenig achtunggibt/vnder dengemeine Reuten von Gott reglich gestrafft wirt/als das mancher sich darüber selbst vmbs leben bringt: Item das ein Geitzwanst nimmermehr seiner Güter recht gemußt oder sto wirt/vnd das solche Güter selten an den dritten Erben komen/dan wie man sagt: Ein Sparer wü ein Verzehrer habend <äe xar-tis §3u- clebit rei-rius Vnd was dergleichenstraffen mehr sind/ vnd auch -aß sie niemands nichts dann jn selbstgünnen. Da¬ her darr Aristoteles die Leitzigen mrt jren Gätern den Baben vergleicht / welche in den grossen Wüstungen auss die hohe Baum nisten/dasnian ja jrer nicht geniesten möchte. Vnnd andere vergleichen ste einem Krug/welcher voll vnvergerneß Mostes/wann derselbtze oben hart verstopsst/vnnd nit Mufft hat/zerspringt er/vnnd barst von sich selbst auff/das weder der Vorn-. Crüg oder Most niemands mehr nutz ist. An den Leutschen (Zprichwörtern wirt der Leitzige verglichen einem Esel/ wel¬ cher fern lebe lang grosse arbeit thütffrisst Drstiln vir Strow/ muß darzu schleg leiden//vnnd wann er todt ist so macht man Baucken vir Tromeln von seinem Ml.Mso karget vir sparet auch ein Seitziger/srißt nit halber satt/darnach wenn er (odc rst/so baucken vnd (antze die 8inder/biss solang sie das erkargee vir ersparte Süt hindurch bringen/vir wrderumb vermehren/ Go sind doch gegen der straff Mauricij/dre straff vnder den ge¬ meinen Eeucen/dre dem Seitz anhangen/ noch gering vnd vn- achtsam/gehn auch so (reffnicht zu hertzen/als wair man hört das einKersermtt seinem gantzkSeschlechtaussgerott worde. Allhie muß ich zu einem Beschluß eine Eehr anhencke/dr'e ?3triciu8 in seinen Büchern Oe inüimtione Kei^). von den SeitzigEsetzt: I^olo,in(^uic,3U3riti3l3bor3re patremfgrnibäs, ou3nu!l3pel'nicioiioi' eile j)otell,null3^; 3b omni bum3nit3- rem3Ai8 3ben3: ^U3rus enim omnibus obest, omnibus eK o- nzübrIden:Also sind hiergegen die Sistorien eine rüsten¬ de Helle Stim/vst gleich wie eine lebendige Posaun/wclchemit jrem Schall vnnd Klang aller Menschen Sertzen ausswecktt müttg vnd wacker macht/dass ste die äugen auffchün/ virglcich alsinttner gemeinen Kandcaftln oder Kappender ganczen Welt/sich in den Geschichte der Mten/vnstrer Borfahrc/spie- geln vnd vmbsehen/was zä allen Wten rn der Welt ergangen vnd sich zügetragen/Was ernem jeden Dolckvon natürlichen oder andern Weltlichen dingen bewußt oder vnbewrrßc gewe- sen/Welchergestalt vil bep dk alte mitgroffem virglück/ angst/ noch/ jamer vnd trübsal belade/ vnd hicrgege widerumb auch vil mit grossem glück/mancherlep schöne Gabe geziert bst be¬ gnadet gewesen/Auch wie jrer vil osstmal« wunderbarltcher weiß/wrder alle hoffnung/aussgefahr/elend/träbsal/pst «Hem v>iglück/errettet/eklöset/vnd erhalten worden. Ls wirt auch/meines erachtens (volget weiter) durch die Sistorien vnd Leschichtbücher/die Serrltzkeit vnd klarheit Simeis vir der Grden/ sovil scheinbarlicher vnd grösser: Darr wa die Sistorien nicht gewesen weren / woher woleen alle 4- üij Vorred. nachkommene Menschen erfahr« odergewüßt haben/ das der Simmel von anfang der Welt also vnverruckt vbervnsge- schwebt/vnnd sich in seiner stetigen ordentlichen bewegung auffenthalten hette/ Die Sonne/Monath/Planeten/vnd al¬ le ändere Stern deßEirmaments jren natürlichen lauffvir wirckung gehabt^ mit welcher jhrer bewegung sie das Riecht vndKinsterniss/die zept deß -ars/tag vnd nacht / von einander scheiden/welches alles zü der EhrSöttiicher Mlmechtigkeit gereicht/ vnd ferne herrltzkeit erklert vnd offenbaret. Na das noch mehr ist/waher wölken wir auch wisst« das die Fundament der §rden/wie sie von anfang gegründt vnnd gelegt/allezept an seinem orch also vnbeweglich vnnd bestendrg blrben vnd bestanden weren/vnnd wie alles seinen anfang ge- habt/das auch alles wrderumb also zu seiner zeptsepn end ha¬ ben müsst^Derhalben sich die Verstendrgen nit weniger vber dieOrstorren/als vber andere von Lott erschaffene natürliche Werck/billich züverwundern: Denn was sonst an andern Wunderwerken dem Menschen zu seiner wiffenschasst ge- mangelt/Sintemalh niemands leichtlich bep sich nur allein auß natürlichen dingen bett können für gewiß schliessen vnd abnemmen/das zu allen zevcen eine gleiche areh vnd natur der Menschengewesen/viel wenrger hett man darauß können wist sen/wievrl vnnd wie mancherlei eigenschafft vnnd Leschlecht der Menschen auff Lrdengelebt/wielangvnndwamrc siejr leben zubracht vnnd vollnfürch/was jhre Seschefft/Sendel/ Werckvnnd wesen/was siegüts oder böses begangen vnnd ge¬ handeltes sie für gütthat erstlich vo Sott-rem Schöpffer/ volgendö auch von den natürlichen Wirkungen vnd influen- ezen Simmels v^nd der Lrden/von einer zept biss zur andern/ empfangen hetten.Bas alles/ vnd andere ding noch vrl mehr/ lehren vnd vnderrichtenvns die Sistorien mtallein vollköm- lich/sonderngeben auch denjenigen/so sich die Sistorien züle- sen besierffrgen/einen solchen verstand vnd Werßheit/ daß sie von Vomd. von küttffttgen dittgen/war vnd weissagen/vnd auß vergange- nen Geschichten/was ferner erfolgen mag/abnemmenvnd vnd erme^n können. Bae aber auch einer/so jrrgents in einem Mnckel vnnd geringen orth der Welt verborgen gelegen/vnd nie keinen fuß von demselbigen orth verruckt/auch kaum einer Ansen brepe auff der Welt bewohnet vnd innhat/sein Gesicht sol erheben/ vberdieeussersteTheilder gantzeir Welt / vnnd den gantzen Erdkreiß vbersehen/Aller Völcker wa die wohnen/aller An derwadiegelegen/arth/natttr/srttelr/evgenschafft vn gelegen- heit/mit sampt dem vnderscheid jhrer jarzevt? wie es in einem jeden And weittert/vn was dergleiche andere viel guter ding mehr sittd/stillsiczendt erkennen vnd erfahren soll/woher ge- schicht solches anderst/dan nur allein durch Nachforschung vnd erkündigung der Sistorien^ Berhalben(schleuss( er endtlich vnnd spricht) halt ich die jemge nie in sonderlichen Wirden vnnd grossem ansehen/wel- che jrgemüth vnd fieiß nur allein aussleichtftrtrge Kabeln/als Lomedien vnd Tragedien/vnd dergleichen Gedicht/ oder aber nur allein Abbücher züschreiben /geschlagen vnd angewendt haben/vnnd hierum jre Köpffzerbrochen/vnd scharpsssinnrge wolredenheitgebraucht/Sondern diesen gebürth bülich das lob/ welche entweders diegehermniß vn verborgene werckder Natur außgegründt/oder aber die Annal/ßrsiorien vnd 6e- schrchtbücher / so hin vnd wrder zerftreuwetgelege/ zusammen getragen/Weißliche/verstendrge / herrliche/vnnd tugendehaff- trge Thaten der Alten / durch welche die Serben vnnd Ge¬ mühter der Menschen zu gleicher Weißhert/Tugendt/vnnd Männlichen Thatengelockee vnnd gereitzet werden/mit steiß auffgemerekt/beschriben vnnd in jhren Büchern verfaßt ha¬ ben/re. Also vnd aussdise Meinung hat Meephorus das lob vnnd Vorn-. d« Heiligkeit der Aiskorien beschriben vnd außges?rlche/dar- außgkügsam abzünemmen/das es nicht em schlechtgeringge- leß/wie etliche meine/vmb die Kstorien/auß welche man nur allein Wepdsprüche vn Trschmarlein lehrne vn fasse/ sondern das nach der heiligen Echrrjft/keine oder gar wenrg/andere Bücher/den Krstorien vnd Geschichtbüchern gleich erfutwen werden. Ich wü allhie deß Mcephorr wort in dem/das er die K- storien den höchsten Wunderwercken Gottes vergleicht/wel¬ ches vieleicht etliche möchte zuviel bedüncken. Item/das er schreibt dre Kstorien vnd Geschichtschreiber rühmen sich eines Geist Gottes / vnnd das Gott sie / als lebendige Instrumenta/ oder wie strne Wort lautenzu die¬ sem Werck gebraucht/ jnen die ßende vnnd Ledern/eewas gücs züfchreiben/sÄhre/nicht weitleufftrg dr'sputiere/Gondern weil er von den ßrstorien in gemein redtmöge diese seine wort auchgetreraliter/das ist/nit allein von den Welthistorren/ sön- dern auch von den Biblischen vnnd Kirchenhistorien zugleich mit verstanden werdenrdann sich sonste wenig auß den Welt¬ lichen vnnd Ser-nrschenGeschichtschreibern/dest Geist Gottes/ durch welche sie solten getriben werde/rühmen. Bre Prophe¬ ten aber/ vnd die heilige Renner Lottes/Haben den gebrauch/ daß sie in jren Weissagungen vn Bermanunge zu dem Dolck den befelch vn Geist Gocces/als welcher durch jren Rund selbst gered(/zü eIfferrr vnd anzüziehen pflegen. Barumb liestt man allenthalben bep jnen/Mso sagt der herrschende Serr: Der Herr sprach zu mir. Itt'M/Da geschach des? Herrn wort M Mir/tzud sprach/rc. Bahrn dann Mcephorr wort/wann mans gleich tiesfgrübeln wilgedeutet vnd verstandet: werden mögenWelcheg tch von der wegen/die sonsten alle ding zu vr- theiln pflegen/vkr sehr subtilen reinengeschmack/vn (wie man sagt)dünne Hungen tzabe/kurtzlich mit hab wölle anhencken. Wrewol sonste daran auch kein zwer'fel/dz die beschreibrmg der Vomd. der Sistorien/gleich sowol Äs anderegüte vnd nutze werekder Menschen/eine sonderliche Lottes Gaben sind: Ban je einmal nach anzeigung der Apostolisch? Lehr/alle güte ding/ als Got¬ tes geschenck vnd Gaben/von oben herab kommen/ vir kan der Mensch für sich selbst nrchtsgüts dencken/tichte/erfinden/odev schaffen/es werde jm dann vom Simmel herab verliehen/ wie solches neb? viel andern zeugniss'n/die ich allhie mit fleiss vber- gehe/emer mit name Matthias Etoius/der Medicin Boetor/ mein gantz guter freund/ausf erne zept vber mein ^mbolum v D. D. mit sehr kurtzen/aber rondm vnd schönen Verßlim lieblich fanchesiert vnd außgetruckt hat/da er also jagt: <^0N3tu8 omnis rrritus, eric>rum setzte Vsmd. conceximr? Vnnd hierauß spürt MM was die Werken für andern künstnenüuäijs vnd facul^riduz ferrner für ein? VN- derscheid haben. Mit andern lacult^iduZ vnnd lluüijs/das rst/mkt andern künsten/wie die geübt werden/es sch mit dem verstand vnd Le mäth/oder mit der hand/vnd euss:rlicher wirckung/ hat es di- segelegenheit vndgestalt/Wann einer seine kunst/ sein ßandt- werck oder Aandtierung darrir er vermeint für andern vber- trefflich zü schn/vnd sich derselben M nehremmic fleißvnnd wolgelehrnthat/alsodas jm nichts Zürvolkommenheie seiner kunst ferrner mangelt sondern was man jhm fürgrbt/ das zä seiner kunst gehörrg/vn er darinn verrichten so!/ alles wo! vnd rechtschaffen außsürch/ so bekomvt er alsbald derr Namen/ dasmansprichtdiescr oder jener ist seiner kunst ein Meister/ geschickt/verstendig / vnd wol erfahrn/wirt also für weiß/ver- siendrg vnnd klug gehalten von wegen seiner einigen kunst die er rechtgelehrnt ob erglerch sonste von andern Künsten oder §andtwercken keinen bewusst vnd derselbrgen gantz vnndgar vnerfahrnist. Also ein Theologus vnd Predrger/wa er in seinem Ampt vnnd Berufs rechtschaffen/vnd Lottes wort recht lehret vnd predrgt/die Eacrament nach der chnsatzung Lhrrsti recht ad- ministriert/rc. ob er gleich in andern faculteten in Nechessa- chen/in der Artznep/auch sonsten in vielen freien kunsten gar vnerfahrn vnd vngeschickt ist/wirt ergleichwol für einen ver- siendrgett/gelehrten/erfahrnen Prediger geehrt vn gehalten. Dergleichen ein Uurist/ein Medicus /em Wolredener / ein Musicus/ein Bechenmeister/ein Astronomus /ein Gchreiber/ ein Mahler/ein Bildschnitzer / ein Architectus vnnd Bauw- mann/vnd in Eumma alle Aandtwerck vnnd Künste/wie dis genenne werden mqgen/Wann jre Meister in denselbrgen drs ein jeder profitiert/erfahrn vndgeschickt schn/ob sie gleich von G üj Vorred. den andern nichts gelehrnt/vn gar darin vnbekannt/werden sie gleichwol für kunstreiche/weise/verstendrge/vnnd erfahrne Mennergeacht/vndvon jedermann jrerkunst halben gelobt/ geehrt/vnnd werth gehalten. Aber vmb die wissenschafft der Worienhat es vil ein an- deregestalt/dann wer in den ßistorien belesen vn recht wol er¬ fahren rstdem ist keine Kunst/kein Geschicht/kein handel/ kein ding auffLrden/wie frembd/seltzam/ heimlich vnd verborgen das sein vn fürfalle mag/zü scharpff/zü hoch oder zu vnbegreif- lich er weiß sich dareIn zuschieken/vnd kan von derselbrge mit bescheidenheit rede/handeln vn rahtschlagen/Bann(wie oben erwehnMes steusst alles in die ßistorre/was in dergantze welt erfunden wirt/Dnnd ist nichts so frembd oder seltzam/ die M storien geben euren bericht darvon. Wderumb auch welche keine ßistorien nie gelesen/ vn sich nicht zum wenrgstö etwas in den alten Geschichte vmbgesehen haberr/denen sind alle ding/ wen sich etwas zücregt/ vnd wrder gemeine lauffbegibt/frembd vir seltzam/ wissen sich weder mit raht oder chacdarepn zuschicken/oder darauß züwircke/ wer¬ den derhalberr für Kinder vir vnweißgeacht/Sottgeb sie sepen Theologe/Nuriste/Medici/Gratores/Mathematicr/Gelehrte/ Vngelehrre/hohe/nidrrge/Weltliche/ Gerstliche/Lürsten oder ßerrn/Gdle oder vnedle/Amptsverwaleer oder Primc per-- son/Burger oder Bauwern/Lridens oder Kriegsleut/da geht es durch auß/müssen den Namen haben/vnd bO denversten- drgencragen/als welche jre Menschliche volkomene Weißheit wangebBatt also heißt es/vnd dabsp bleibt es/^eLre Zn ii8 2co6erit,i(ä uere eü lemper-puerurn eNe. Vnd diß sel) auch gnügsam/von dem zwepfel ob es vmb die Si- storietr also Zechomdas man dieselbrge wissen solle oder müsse. Al^un laßt vns besehen ob disegemeine Lhesis/von dö Mo- MHrien vn Gschrchrbüchern bissher evngefürth/vn wie ferrn sie zu meinem vorhabe drenlich/vir ob hierauß geschlossen wer den/ Vomd. den könne/dae drse vnsere Bücher von der Türcken Keschrcht/ Belrgiomwandel vnd Leben den Christen Mesen vir zäwisstn nutz vir nötrg sey/Vann dieser zwevfel hat auch für dieser zevt hohen Gelehrtö vnd verstendrgen Meuten züschaffen gemacht/ dann zümalh/als vngefehrlich für zwelffjarn der Mahomeci- sche Meoran/vn die Garacenische/TürckischeReligion/neben andern vrlmehr (ractetlein/von der Mrcken leben/wie sie bep einander in ein Volume verfaßt/ vnd von etliche Christlichen Mehrern/ale Bibliandro/vst andern züsamen getrage woede/ wider auffe neuw außgange ist.Weü dann der verstendrgeWe¬ ser auß vorgehender vnser rede leichtlrch abzunemengehab(/dz diegemeine l^eL/entlich müßte I^pot^eür-t werde / vir auß der general ein lpecml rede erfolgen/so wollen wir nun dieftl- bige L Zenere aä sxecie dedueiern/vn etwas enger epnspanrren. Eö lest sich aber bald allhie im Gngang dermassen anse- hen/als werde mir nach dem gemeinen Welsche Eprrchwort/ gleich wie den ßünern geschehe vnd widerfahren/Welche(wie man sagt)so lang hindersich kratzen/biß sie das Kesser herfür scharrn/mit welchem jnen die Gurgel abgestoche wirt/ Bann allhie möchte mir einergegenparth halten vnd sage/ Obgleich auss obangezogne/vnd noch andern vrl mehr vrsachö gnügsam am eage/dao es ein sehr herrlich/ nützlich vnd lieblich ding vmb die Kstorie/als welche nie allein zum Weltlichen/ sonder auch zum Geistliche Regiment sehr befürderlich/dienlich vn nöhtig Bn in Guma zu allen Menschliche hendeln/ale notwendrg er¬ fordert werde/ Go wildoch hierauß noch nit schliesslich folge/ das derhalben dise Bücher von der Mreken Belrgiö/Geschich- ten/leben vnd wandel/gleich wie andere Kstorre der Welt/den Christen zülesen nütz vnnd nöhtrg sepen/Gondern das wrder- spil kan vil ehe erweißt/vnd dargethan werde^Nemlich das sie mehr schedlrch vnd ergerlich/als nutz vnd heilsam/vnd derhal¬ ben nicht allein nit zülesen/sondern auß der Lhrrsteheit gantz vndgar züverweisen se^en/vn solche von wegen diser vrsachen. G riij Vomd. Anfengklr'ch (jprrchstu)wasdre Kahometr'schen Secten/ vnndTürckische Religion antrifft/ist nicht allein auß ihrem Mcoranbewußt/sondern auch auß vielen bewerhten Lhrist- tichen Ecribenten/ja/welches lerder zü erbarmen/auß der (eg- lrche erfahrung gnügsam erweißlich/das nie keine ÄbZöttereH vnderdenßerden/keine Ddolatri bep den Duden entstanden/ kerne Seceen/ Drrthumb vnd Ketzerep nach Lhristp Geburt/ von der Aposteln zeycen an biß jetzunder auffkommen/ vnd in -re Christliche Kirche chngerissen rst durch welche die Christ¬ liche Kirchen vnndgemein so jämmerlich verwüst/Gott in sei¬ ner hevlrgen DreIfalttzkeit sogreuwlichgelestert/ Lhristo sei¬ ne GöttlrcheNatur so vnverschempegeraubt/Goctes wort mit so grossen lügen verfelscht mehr Kord vnnd Raub vnder den Lhristengestrfft vnnd begangen/als eben geschehen ist durch drese versiüchteTeuftlrsche Setten deßKahomehtS/daher sie darr billrch von etlichen LccIeli2Üici8 blillorio8genennt wirt/ ei-roromuium errorum.kex uuiueriiu-um bXre- lium in <^ua omnium Oisbolicarum ie^arum reli^uioe^ua» pollaäuentum§3luatori8 ortXlunt,ueIuti in unä (^loacam conlluxerunt. Sann was sonsten alle Ketzerepchnd eine jede für sich / in¬ sonderheit wrder die Göttliche Warben erfunden/gelehrt/vnd herfür bracht / damit sie viel Lhrrstgleubrge Seelen betrübt vnd in jren Gewissen bestürtztgemachc/geergert vnd verfürth haben/diß alles ist in diese Kahometische Eehrgleich wie in ei¬ ne Lloaeken MinengeflMn/vnd hat der Teuffel die Lhrrst- liche Kirchen mit seinen gifftigen feuwrrgen pfeilen/durch kei¬ ne Seeeen leiblich oder Geistlich so schrecklich jemahls verfol- get/vnd mit solchem ernst angegriffen/als eben durch drse Ka- hometische Weceen/welche er bOde mit Geistlichen vnd Welt¬ lichen Wehren vnd Waffen/Lprannep vnd gewalt wider die Lhristen/so starck ins Md aussgerüst/das sie die Christenheit nicht allein mit dem Schwert/Korden vnd Bauben/wie sol- ches leider die erfahrüg außweiset/auffs eusserst verfolgt son¬ dern Vomd. dem auch hü Onfeltige frommen Lhn'stenSeelengefengßlkch furch / vnd allhie in die zeptliche dienstbarkeit/dorc aber in die ewrge -erdamniß elendiglich wirfst Vst epnstoßt/Baher auch Bolaterranuö schreibt :^2r-acen0i-um Zente fflici8, Numero ac dello poten tÜ8im3, nulläm M3^I8 Olirillianos exereuille. Werl es dann vmb die Christliche Kirchen also geschaffen sol seM/das sie von allen falschen Gecten vnd ergerlicher Kehr rein vnnd vnbefleckt verwart vnd erhalten werd/nach dem ge meinen Spruch/ ?u^ive iäola/darrnn verbottö/ das man alle Abgötterei vst ergerliche Kehr strehe vnd meiden sol/vnd es on das von'Lhristo selbst vnd seine Apostelngewerstäge/ das in de letzter) zeocen die miffthat vberhand nememdie Kieb erkalten werde.Vnd wie derA.ApostelzüTimotheo spricht: ()uia in nouik8imi8temporidu8Üileeüec^uiüää6üe,2tteu«Zenre8 ffi- ritidu8 errori8,ö^ üoArili O^monioi-ü^nd^pocriiilo^uen* tiurn mencl3ciü.Eo were eß on noch daß man den Teuffel für die Thur mahlet/vnd die Mahomettsche Kehr vnderdz Mei¬ ne volckaußbreitet/ welches ondz im Äaube so schwach/auch sonst der gemeine Rast so epnfeltig/dz er leichclich verfür(/vnd gleich so bald das böse vst Grfft/Äß dzgüte auß de Büchern sau gen vnd außziehen kan/sonderlich aber weil es vmb dise Tür- ckische Religion vnnd Leremonien auch alsogechon ist/ daß sie von aussen sehr schöngleiffn/in dem daß sie so andechtrg vnnd fleiffrg zu jhrem Sebtth vnd Sottesdienst kommen/vnd sonst nichts anderst als eptel Sotteslesterung/falsche Abgötterei vst verstüchter Teuffelischer Kügengestanck darhmder stecket/ welches die epnfeltrgen Lhristglaubrge leichclich verführen/ ^nnd in jrrthumb werffen kan/ weil sie on das/wie in allen dingen mehr/auff den eusterlichenSlantz/ale auff den Srund der Kehr sehen vnnd gaffen. Eß sind etliche Loncilia/ale Lar(haginense/in welchem de- cerniere vnnd geschloffen worden/das die Bischoffer dre Ser- denische Poeten nit lesen selten/Wievil mehr sol den gemeinen Vorred. Mhcn vnnd Lhrr'sten verbotten seM solche ergerliche Bücher zülesen/auß welchen mehr schaden/dann auß den heidnischen Poeten entspringen kan/ dann mekein heidnischer Poet kein AetzerG angericht/dise Gecten aber hat viel hundert tausend Geelverjürttz. Dergleichen als im Loncilio zu GphesodieNestorianische Ketzerei verdampt worden/ist alsbald eine Ooustitutio lmpe racoi-um, Ikeoäolij ynd V3leucim2ni,darausserfolgt/dartst die Bücher Nestorij nicht allein nit Mesen/ sondern auch gar mcht zühaben / vnd in der Lhristlichen Semem zädulden ver- bottenworden.Istdasnurvmb einer Gerten wrllen gesche- hen/das alsbald nach dem veer-ato Änoäidie Lxecutio i-Ztornm/aufs erkenntttiß erfolget/Wieviel mehr solte man allhie exeguiern vnd decerniern/das diese Kahometische Reli¬ gion mit sampt jren anhengern verbannt/ vnd auß der Lhri- stensteit verworfen vnd abgeschabt möchte werden/ In wel¬ cher nicht eine oder zwo / sondern fast alle Eeeten so jemahls auffkommen sind/vergrabenüM. Das Weltlich Regiment anlangend/was kosten die Lhrr- sten auß jrer Policei für einen sonderlichen nutzen schöpften? dann es je vnd einmahl vmb das TürckischeReich alsogethon/ das es nicht nach Gottes ordnung/sondern von dem TeuM vnd seinem Werckzeug dem Mahometh gestifft vnd eingesetzt worden/WelcherGtiffcer/wie er ein verbuchter Gottloser Ti rannischer Wrder/Rauber vnd Wühterer/ein vnzüchtrger/ MlendsüchtrgerLhebrechergewesen/wie jn etlicheLhristliche dcriben(enbeschreiben/als Gauonorola/derjn nennet lusiration^ilEm^celei'Ltum-acluItei'um,^ ^o^ulorum pl'Z? können gestrfft werden/ so doch alle seine Nachkömlinge / welche das Türcktsthe Reich nunmehr soviel hundert jar verweßt habö/fast vber eine Eeist geschlagen/vnd nicht einer vnder jnen regiert hat/der nicht sei¬ nes Sttftters Tirannische Natur an sich gehabt? Was Vorred. Was kan man auch sonst ferrner in gemeinen Politischen fachen von jnen lehrne? btz> welch? alle güte Gesatz/ordnung/ natürliche billrgkeit/vnd Weltliche Recht/alle srepe Studia/ humanitet/Ehrbarkeit/Hucht/vnd Tugend verloschen vnd vn dergedruckt/allegäteKünstvnnd Sprachen/die sonstbeßden Alten mit höchstem fleiss durch gantz Greciam excolire vnnd gelehrt srnd/außgerott/vtrd nichts dann eitel Barbarische Br- hische /grobe / vnnacürliche sücen an jhre statt widerumb ge- pfröfft vnd eßngepflantzt worden^ Bon dengemeinenTür- cken wil ich allhie nichts sagen/daft es ist kein zwepfel/ die Aörd sep wie der Airt/ das Biehe wie der Stall/ der Knecht wie der ßerr/vnnd wo kein güt Regiment/kein disciplin gehegt wirt/ was kan da für Ehrbarkeit im Reben/ Sitten vnnd Wandel sepn^Man liefet viel ßerdnische Worten von den Lhaldeern/ AGriern/Persianern/GDptiern/Lriechk/Eacedemoniern/ Romern/vnd andern/in welchen Aistorien man allwegen et¬ was findet dz zü Ehrbarlichem/tugenthaffte leben/ zü Weiß- heit/ Kunst/vnd verstand/nergung vrrd anleitung gibt/Aber in dieser Türckischer Worien wirt dergleichen wentg/oder gar nichts funden. Derhalben auß jetzt angezeigten vrsachen gnügsam abzü- nemen/das diese Türckrsche Seschicht nit allein andern ßeid- nischen Worien keines Wegs züvergleichen/ sondern auch als welche den Lhristen mehr scheölich vnd ergerlich/dakr nutz vir besurderlich gantz vnd gar züverwerffen sep. Diese vnnd dergleichen gegenwürffgeben dieser vnser Türckische Seschicht einen harten stoss/ daß sie nicht allein Heß dem Christlichen Reser verdechtrg/sondernauch wol nicht gelesen möchte werden/wa nicht das Widerspil erweißt/vnd dargethon würde/ welches / wie es leichtlich vnnd mit gätem Srund wol geschehen köndte / Also were züwünschen das wir Mt vnnd raum Hetzen / alles nach der lenge nottürff- Voned. tiglichgnügsamzuwtderlegeti/vnd außzufähren/ dazu dann wol eine sonderliche Vorrede gehören wolte/Aber dreweil dr¬ se Argumenta vn gegenrede vöandern(wre obe auch gerührt) vnd sonderlich von Bibliandro/welcher eine lange vnd kunst¬ reiche Apologien vber den Alcoran/von diser macerre geschri- beN/darinn gewaltig vnd meisterlich aussgelößt mmd vmbM stossrn/vber das auch vrsachengnügsam angezeigt werde/war vmb man dise vnnd dergleichen Bücher pflegt ans Riecht zü- bringen/auffwelche vrsachen ich mich dißmahls auch fundier/ vnd es darbep kürtze halber beruhen laß. Lhü mich auch mit derselbrgen Schutzwehre/welche er gebraucht/wider derglei¬ chen Sturmwinde beschirmen vnnd ausshalten/Bnnd da der Lhristliche Reser weitleusscrger antwort/dann vieleicht allhie gegeben/vnd von mir evnbracht/begertalsdas die rmZumema obolita odergegenrede nicht gnügsam widerlegt sepen/vno mitbessergegründter antwort vmbgestossen werden solten/ wil ich jn andenselbige orth remittiert vnd angewerßt haben Dann dieweil dise vnd seine Apologigleiche schütz vnd Ver¬ legung bedörssen/vnd daselbst alles vberflüssggeschehen/achce ichs fürgnügsam/das der Lhristliche Restr allhie wisse/wann die Pfeil vngegenwürss welche züverkleinerung diser Bücher geschossen vnnd angezogen werden/von mir so scharpff/vnnd wolgegründet geacht/das sie bG dem verstendrgen Reser ein gnugsam ansehens haben möchten / diesen vnsern Büchern schaden oder nachcheil zäbringetr/das ich mich vmb frembde hülff zübewerbett/pnddieselbrgezügebrauchen/wol güte füg vnd mache hette/vnd mich alle der Argument/vn gegenwehr/ welche arr demselbrgen orch wider den Kind herfür bracht/ damit jm alle seine macht geschwecht/ vnd seine Pfeil stumpff vnd kraffcloßgemacht werden/allh^ möchte/Aber es ist on noch/ vnd versehe mich diese meine kur-- tze Verlegung / werde bep dem gütrgen Reser dißmahls für gnügsamgeacht werden. "dnd Vomd. V trd damit wir zum handel kommen/so bin ichs in kei¬ ner abred/müß auch bekennen/das diese Kahometische Neli- gion diegröste Abgötterei) vnd Gottslesterung ist/ mit welcher die hohe Göttliche Maiestat jemals von jrrgents einem Ketzer angegriffen worde/Bnd daß diser verfluchte Teuffelische Eü- gengeist/eben der Antichrist ist/welcher Lhristum von seinem Göttlichen Thron abzüstosten/vnd sich an seine stattzusetzen vndersteht/dannerje Lhristum nicht höher alü einen Pro¬ pheten vnd Botten Gottes/welcher wol in Worten vnd Wun- derwercken krefftig vnnd thecrggewesen/achtet vnd helc Eich aber würfft er auff/für den letzteir Propheten von Gote ge- sandt/welcher nicht/ wie Koses vnnd Lhrrstus/mre Predrgen vnd Kirackeln oder Wunderwercken/sondern mit gebücktem Schwerdt / gerüst / vnnd geharnischt die Menschen zu strnem Glauben zübringen geschickt vndgesandt sch/Dann also hab es Gott wolgefallen weil Koses vnd Lhristusdas Dolck mir Mehrn vnd Wunderwerken nicht haben können zum gehor¬ sam bewegen so wolce er einen senden on Kirackel / derstlbrge solte die Kenschen vnd Dölcker der Welt mit der scherpffe dcß Schwerts zum gehorsam treiben/vnnd mit gewalt zwingen/ Vnd dz der Kahomech derstlbrge Prophet sch/dem solches zü- thün befohlen/das auch nach jm kein anderer Prophet mehr biß ans ende der Welt kommen werde/dann also stp es in der Gchrrfft vorher geweijsagt. Biest vnnd dergleichen grobe vn- geschwungene Eugen/ vil mehr/werden hin vnd wrder rn sei¬ nem Alcoran oder Gesatz durchaus wider die Helle warhert Gottes außgeschütt vnd geschriben/darauß abzunemmen/das eben dieser Teuffelische Eügenprophet der rechte Antichrist/ Gog vnnd Kagog/das schreckliche Thier mie den Körnern ist/ davon vor langest durch drePropheten vstMenbahrungge- weiffagt/vnd warnunggeschehen. Ba «ungleich dem alss/wie es dann an sich selbst Nit an- derst/solten derhalben drse vnsere Bücher von der Türcke Ge- Vomd. schicht/Neligion vnd Eeben/Hierdurch verkleinert/ vnd als er- gerliche Bücher verworsfen/vnd nitgelesen werde Das sO ferrn.Dan ich verhojf mit scheinbarlichen / vernünsfttgen/ja auch Lhristlichen Argumenten das widerspiel zu erweisen vnd darzä rhän/Vnd wem biemit nichtgnügsam gschichtchen wilrchan Bibliandri Apologiü vber den Alcoran remittiert haben/welches Verantwortung vieleicht stercker als dife mer'ne sepn möchte dero ich keine allhie mit epnfLhren/sondern zum stich/im fall der noch/ behalten /vnd mich meiner selbst gegen- wehr gebrauchen hab wöllem Gage derhatben anfengklich/vndlaß mirdise wort/darin angezergt/das nie kein gisstrger Ketzerep vnder der Tonnen auffkommen/ dardurch die Söttliche Maiestat greuwlicher gelestert/ sein allein Gelrgmachendes Wort mehr verfelscht/ Dnnd die Lhristenheit schrecklicher verfolget worden/zü be- kreffcrgung dreftr meiner Widerlegung eine starčke Echutz- wehr fern/ Dann eben darumb das diese Neltgion/vnnd Ma- homeüsche Ketzerei / so ein greuwliche vnnd gisftrge Kehr ist/ achte rchödarfür/siesev allen Christen zu lesen vnnd züwissen soviel nutzer vnnd nöhtrger/ausf das sie sich insgemein soviel fleissiger darfür hüten mndverwarenkönnen/dannje grösi- sergefahr be^ eurem ding/jefleissiger auffsehens von nohten. Wie kan man sich aber für einem ding recht warnen vnd hü- ten/wenn mans nicht kennt/oder nit weiß was es rst^ Der Lottsförchtrge fromme Vischoss vnd Kehrer/§pr- phanrus/welchem auch die Vacter als AeronKmus vkr andere seiner ftoinkeit vnnd geschicklrgkeit halber/rümlich vnnd löb- rrch Heugniß^eben/spricht in der Vorrede vber seine Bücher die er von den Ketzerngeschriben/ Das die jenrge Ecribenten/ welche mit sonderlichem fleiß die Mtur vnnd epgenschasft/ formvtrd gestalt/der Sisftigen Würm/Otternvnd Gchlan- gen/vnd atrderergrfftrgen Thier mehr / auch die Tugend vnnd krasft Vomd. krafft der Kreuter/welchegiffüg oder heilsam/nutz oder schäd¬ lich sOLn/beschrrben/dem Menschlichen Geschlecht hieran ein sehr nützlich vnndgüt Merck gestissehaben/Bann auss diese weiß/wann die art der gifftigen Thier vnnd Kremer bewußt vnd bekannt Man man sich soviel besser darfür hüten vnnd verwahren/Auch wenn einer dardurch beschedrget vnnd ver¬ gisst wirt/so viel ehe raht vnd hülffdarfür suchen vnd finden. Vnd vön diesen (sprrcht er) hab ich ein Stempel genommen/ bin auch durch sie vervrsacht worden/ das ich mich vnderstan- den diegisstige vnd falsche Ketzerex, aller Gectenvnd Botten/ so in die Lhristliche Kirchen Gngerissen/Kbeschreiben. Meines erachtens/wann solche ansehenliche Häupter der Christlichen Kirchen/alsgewesen ^pch^^ius ein Bischoff in ^U8,l^il3lii'iu8 ?rixeiiii8 6^i/co^u8, ^u^uliinu8, l^36i:2Ntiu8, vnd andere mehr/die Ketzern vn Eecten so fleissig beschriben/ vnd andern Lhriste zülesen hindersich verlaffen/ vnd hiermit ein nutz vnd herlsam Merckgestifft haben / kan ich nit wissen auß was gutem Grundt dise vnsere Türckische Historien/von wegen das sie ein wenrg von jhrer Belrgion handelt/ solte ver- dechtig gehalten/vnnd nicht von den Lhristengelesen werden/ so doch diß dergrösten vnnd fürnembsten nutzender aus den ßrstorien geschepfft wirt auch einer Mas man wiße was zu einer jeden zept/vnd bep einem jeden Dolck/ für Belrgion vnd Geistlrgkeit wider die Lhristliche Kirchen auffkommen/vnnd epngerissen fepen. Weü dann in diesen vrrsern Büchern weder form oder maß/diß oder jenes/züglauben fürgeschrrben/weder Gebote oder verbott gechon/dieser oder einer andern Belrgion anzü- Hangen/Eonder nur allein nach gewonheit vnd gebrauch der ßistorien/alles wie es sich in der Warheit vmb das Lürckrsche Beich vnd jre Leremonien verhelt/ ordentlich vnd auffrrchttg Z rj Vorred. erzelt vnnd dargechon wirt/dermasten das nit allem das böse/ so vnder vnd bep den Wrcken geschicht/sondern auch das güte oneinrge affection beschribö wirt/Welchein einem Geschicht- schreiber/wie oben darvon gesagt/die schönste vnnd beste Ta¬ gend ist/so kan ich abermals bep mir nicht finden/ warumb sie köndte demgemernen Mann schedlich oder ergerlich seKn. Lottoe Martinus Eucher selrger in der Vorrede vber die Bücher/welcher Trttel ist. l^illoriX 6e ^arscenoi-um litle 1nrc3rüoriMne,moriI)U8,ne^oicia,reliAioezrebu8^etli8,c^c. lebt mrt sonderlichem sieiß den Eibenbürger / welcher sich widerstanden/weil er ein lange M( vnder den Türcken ge¬ fangen gewesen/dasEeben derMrcken zü beschreiben/Vnd wiewol er der sachen nicht/wie stchs gebärth/genüg gethon/ so Helt er doch ein groß von jhm/das er alles warhafftrg/vnd ohn einrgen falsch narrirt vnnd erzelec Ocenim es narrat ( spricht er ) ut non kolnm M2I2, leü etiam optima eorum iuxtä apponat, lic pr^äicat nt nollro8 Komine8 illo- ^um cottatione ar^uac nicuperet. t>lec kamen ea prodat tanc^uam pie faÄa^uaesunt Lane certa li^na can6i^i6- ceri peÄori8, i8,^uäm uei iu lZ^iclidus uel in Verdis t Wer 06 gehört nun vil andere Oecretä Vst Oonüiturione8 darzü/ Wil man drsen Erbfeind mit seinem Reich vnnd Nelrgion zurecht bringen/vnd besorg es werden nebe andern Mitteln solche ve- cretavstOonstitutiones wider denTürcböaußgehn müssen/ darinn die Wort mit scharpssen spisten vnnd blütrgen Büch- stabengeschriben seven. i§-^As aber allhie auch gesagt wirt: Die Lhristen können o^z arrß der Mrcken Weltlichen Regiment vnd lebe keinen H ij Vomd. lön-crlichm nutz schepffc«r/auß vrsachcn wie eben anMKgt/ vnd allhie züvil weitleufftrg zu wrderholn sepn wolte/dao stell ich zu freiem erkentniß alle der jenige/welchen drse Mrcßische ßistorre zülesen fürkompt/doch sage ich Ml darzü: Wan von den Christen keineSistorien soltengelesen werden/ sie weren den von solchen Begrmentenbeschribemdrejrerankunfft vnd epnsatzung allwegen einen gerechten ordentlichen vnd Christ¬ lichen schein oder berüffvö anfang beweisen vndarthün könd- ten/vnd nicht vongeringem herkomen hoch erwachsen weren/ oder sonst mit vnrechtem gewalc/raub/mörde/ blütvergiesten/ verwüstungvn aussrottulrg anderer Dölcker vnd Königreich auffkommen/gesttgenvndgefallen so werzübesorge/eo müßte nit allein diese vnsere ßistorw/sondern alle Hept vn Geschicht- bücher ins gemein verworfen vn abgeschafft werden/ dan vn- der soviel vnerzehlichen Monarchien/Kötugreichen/Kevser/vir Mrstenthumben^PoliceDen/Gtetten/Ltd/vndBundsgenos- sen/vnnd andern gemeinen nutzen/wie die Namen haben mö- gen/so vo anfang der Welt bißauff vnserezeptgewefen/davon die Lhronicken/Mt/vnd Leschichtbücher Meldung (hün/ker^ ne/ oder gar wenrg/beschribe werden/welche nicht einen bluti¬ gen anfang oder außgang gehabt hetten/nach lauth dergemei- nenDerßlein: ^6 (^erei-is ^enerum line cseöe L lanZuine ^auci, DeleentluM Ke^ez öclicca rnorte^ranni. Keil alle Königreich für Zam Durch Tyranney gestifftet warn/ Sehr wenig man der König finde Die rechtes Tods gestorben find. Vnnd wiewol eo allhie zuviel weitleufftrg sein wolte/ vonn allen Monarchien/Königreichen/ Eandenvnnd Stet¬ ten/ wie eine die andere verfolget/verwüstet/zerstöret/vnnd außgerott/ ein vollkommene Beschreibung oder beweist zä- chün/wie sie in denKstorien hin vnnd wider gelesen werden/ Vomd. / So wil ich doch etliche erzehlen vnmit epnführe/darausider e^nfeltige gütige Reser abnemmen kan/wie es mit den grossen Könrgreichen/Regimenten/vnnd gewaltigen dieser Welt/von anfang einen lauff vnd Veränderung gehabt/ vnd noch hat. Vnnd damit wir nicht weiter hinder vns schreiten/Eesen wir nicht in den Kstorien/wre erstlich verfolgt/ermördt/vnd aussgerott worde/die Palestiner von den Lhaldeern/dieLhal- deer von den Adumeern/die Idumeer von den Asipriern / die AArr'er von den Persianern/die Persianer von den Archi- uern oder Lriechen/die Ärchiuer von den Atheniensern/die Achenienser von de Kacedemoniern/dre Eacedemonier vo den Spdoniern/die Spdonier von den Bodrensern / die Vodienser von den Scpthr'ern/die Scpthier von den Annen / die ßunen von den Allanern/die Alaner von den Echwaben/die Schwa¬ ben von den Wenden/ die Wenden von den Dolßkern/ die Volßker von den Sardiniern / die Sardinier von den Nfri- canern/ dieAfricaner von den Römern/die Römer von den Setzten oder Wallachen/die Wallachen von den Lotten/die Gotten von denUrantzosen/dreLrantzosen von den Spani¬ ern/die Spanier von den Moren/vnnd so fort ahn/brß aujf jetzige vnserezept/ da man siehet wie der Türcß allenthalben vmb sich frißt/vnd jetzunder drß/bald ein ander Königreich/ Eand/Statt/Prouintz/ vnnd Kürstenthumb zwackt vnd mit gewalt vnder sich rerßt/wie auß dieser vnser Worien zälesen. Bnddißrst der Welt lauff von anfang der Welt bißauffvn-- serezepegewesen/vnd noch/wrrt auch wol also bleiben.Kievon sind alle ßstorien/alle Lhronicke/alle Mtbücher/beschrrben/ vnnd werden noch ceglich hiervon beschribemWeil dann auch diese vnsere Bächer/stnderlrch das erste/von solcher enderung der Regiment Meldung ehän / warumb solten sie nicht so wol/ als andere/den Namen einer Mstorren tragen/sondern als vntüchtrg den Lhristen zülesen verworsten werden/ Mhre muß ich widerumb ein wemg von dem nutzen der § rij Vorred- Morren anzergen/wie Philippus Melanchchon selrger/ vnnd andere hochverstendige/darvon schreiben/da sie spreche: Ge sep mehr dann offenbar/kundtbar/vnd am (age/das denen so zum Regiment erfordert/vnd in die Gberkeit epngesetzt/ sonderlich züwislen von nöten die Morre vn Grdnung aller Regiment/ Auß was vrsachö dieselbrgen offtmals verandert/vnd bepwep- lendsgar außgerott worde.Vttddamanjenichtwolt (spricht Phürppus)weit hrndersich gehn/ vnd sehen wie es für Lhrisii Geburt in den Könrgreichen vnndgemeinen nutzen der Etttt so wunderbarlich offtmals zügangen/ so solce man doch brllich diegelegenheit aller Königreich/ Kepser vnnd Mrstenehumb/ Stett/Kand vnd Keut/zü diesen vnsern letzten zepeen behertzr- gen / wie sie ab vnnd zugenommemdurch was Kunff/Pracei- cken/Lrstrgkeit/Sewalt/Slück vnd Segen/sr'egestrgen oderge- fallerr sepen/Was sie für sonderliche Achaten gethon/vnnd wi¬ der jreLeind außgericht/Was ein jedes Volek für sonderliche arth/Namr/vnnd eigenschafft/airmütung vnnd nergung ge¬ gen Gott vnnd andere Völckerhab vnnd trage/Welche Bol- cker vnder sich mit der Relrgion/ Gesatzen/ Derbündtnissin/ von natur gegen vnnd mit einander verbundemvnnd ernrg ge- wesen/oder aber in stater vneinigkeitgelebt/vnndgegen einan¬ der verbittert/ ergrimpt vnnd vergrampt seien/ Welche gute oder böse ordnung in jren Regimenten fichren^wie vnnd mit was Disciplin sre daheim zü Lrrdens Men jhre Völcker re- gieremvnnd zu zeitendeß Kriegs wider den Leind sich brau¬ chen/ Was sie für Kriegsvolek/Rästung/ Wchr/ vnd Waffen zum Krieg üben.Welches alles keiner leichtlich wissen / oder erkennen wir(/er hab denn viel gelesen/gehört/vnnd erfah¬ ren/Jawa er nicht in die Morre hinderstch zu ruck gesehen/ vnd die geschehene verhandelte Geschichregegen disem vnserm gegenwenrgen Eeben/ vnnd (eglrchen händeln/helt vnnd ver¬ gleicht. Dieweil dann zwischen der gantzen Lhriffenheit vnnd den Wreken ein ewiger vnversohnlicher Krieg / wrderwill/ vnd Vorrcd. vttnd verbitterung/welchedurch kern ander mute! oder Weg bepgelegt/versöhntvnnd vertragen werden kan/ es sep dann das em Theil das ander gantz vnndgar außrotte vnnd zu bo- den stürtze:Dann je zwischen Gott vnnd dem Baal/zwrschen Lhristi vnnd deß Antichrists Reich vnnd Kirchen/ nunmehr keine gemeinschafft oder einrgkeit sehn/ noch auffgericht wer¬ den kan/vnnd oerhalben ein ewrger Krieg/ eine ewige Verfol- guttg/Mrden/Rauben/Wurgetr vnd (ödten/so lang dise zwey Reich gege einander bestehn/zügewarten/So möchte ich gern hören/werso vermeffen/odervnverschemptseM/vnnd sagen wolte: Die Türckenhistorien were den Lhriste Mesen sched- lrch. Ja es solten alle Lhristenmenschen/ vnnd sonderlich die Teutschen Kriegsleut/welchen derWrckenKriegsrüstung/ Kriegsvolck/ Geschütz/ Wehr vnnd Waffen/vnbekannt/vnnd vnbewußt wie sie den Leind angreiffen/ Schlachtordnung anrichten/was sie für güte Disciplin vnd scharpff Regiment im Md halten/wie sie strerffen/ Scharmützeln/ rennen vnnd wenden / vnnd was dergleichen ^tr3r3Zem3t2 mehr seKnd/ so irr dieser Lürckischen Historien verfaßt vnnd begriffen werden/soviel mehr lust vnnd lieb darzü gewinnen/als mehr es schedlich ist/wann mandenMndangreiffen sol/vnd nichts weiss vmb seinegelegeheit/wie starcker im Leld/ was sein für- haben vnndanschleg ftpen/rc. PolOius schreibt: Gs sOen vnder allen Practicken vnnd Kriegslisteoder vorthetln keine so nöhttg vir nütz eine Kriegs fürsterr vir Mdherrn züwiffm/daran jm mchrgelegen/als dz er nit allein wisse wie starck vir mechtrg der Mnd zu Md lie- ge/sonder auch was seine anschleg/sein vornemen/ja auch wair es müglich/seinegedancke/sepen.Bnd daher kompt es das alle erfahrne Kriegshelden so grojff Practicken auff kundtschafft wenden/durch welche sie offtmahls das Leld erhalten/vnd den Mnd geschlagen haben/wie solches alleWorie vollsind/vnd allhie in diser Lürckenhistorie an vil örtern auch gelesen wirt? r mj Vomd. vnnd auß diser vrsach werden diese imxeratoresvnlrd Kriegs- öbersten(wie ein heidnischer Kriegsmann mit Namen Lha- brraszüsaM pflegt) für die bestenvnnd glückselrgiste geacht/ welche vmb jrer Leindgelegenheit am besten vnd meisten be¬ wußt haben. Das hat es den Italr'enern/Epaniern/ vnd andern Böl- ckerngeschadt/dae fledemTüreken seine areh zu kriegen abge- lehrnt/welche vor derselbigen zept st ostt von jmgeschlagö vnd erlegt worden/ehe dann sre hmder jre vortheil vnnd ^trLtaZe- mara kommensind? Man liset allenthalbenrndetr Historien/ vnd die erfahrunggibts/wasman mit erfahrnen vnd versten- drgen Kriegsleute außricht/welcher offt zehen im Md st nütz/ die sich selbst wissen in handel züschicken/als sonsten hundert vnerfahrne/die plumpsweiss hinepn fallen/ vnd die Köpsfab- lauffen. hat nie Alexander Wagnus mit einem geringen vnd wol erfahrnen hauffttr/als nur mit wenrg tausend alterr ver- süchtenKriegsieutk/bepnahendsdiegantze Weit gezwungen vmrd erobert? Was richtet hiergegen Darius mit seinen viel hurrdert tausent Mannengegen jn auß? Go ist nit allzeptgele gen an der mennig deß Döleks/sondern an der Kriegsleut geschrcklrgkept. Die jemge so von Kriegshendeln schreiben mit welchen sonder zweM alle erfahrne obersten vird Hauptleut epnstimmen / sepnd dieser Meinung/ das man mit wenigen die geschickt vnnd erfahr«/mehr wider den Wind/als mit eurer vnerfahrne mennig außrichtet/ wie solches neben vül andern kätricius im neundten Euch Deinllitutione Keip. sthr schön mit disen Worten lehret: inprimi8(m^uit)^rXcipienclum cenle0,l.on§ö pluris facrenckAln eileeru6ita exerciratamc^; pLucitatem^aciüus^ ViÄioria p0tiri,ouam inäoAam belü experte multituclinem, czuX cXcli expoNta ell-MMimä^uXh; fortniäZtzcL kuZarn ci^ ^tiu8 ciuamZIorizr^ meclit3tur.Lenei§iturprEeeprtur, Krv¬ nem ^u3sr3t,c^ui ueterJNÜnon^3der^Iex3Ncler enim mor- tuo ?^ilrppo patre, eurn <^u3^r3Zinta rnilikuä armatorum <^uo§ Vomd. ^U08 eireli^uit, o^trme eruclito8 3tH 36uef2^v5 rei Dellien, UZl-jas irmumerabileZh; liollium copi38 luperäuit,«^ com^lii re8 orl)i8 rer-i-3i-ü pr0uinci38lu!)e^it. <2uiä etiarn 6e I^oma- ni§ 6ioemu8,^uilno6ici8 0i-ti ^i-irici^i)8,lol2uil-ture,öc mili^ r3i-i 6isci^Iin2,uniuer1uln ter-rarum orbem uicei-un^ I^onne Z^mii-ariäü paKorü conuenarumh;^o^ulum, Italiäm i-e^io- nurn omniü ^oreori^imAm inualille, Oerni3NO8, Oalliarnh; omriem siir-eta ool-^orurn pr-oceritate, Iiominumh; numero 1ube^iUe.^isi)3N08 beIl3H0i?e8fer-ool8imO8 clomuille,^^)liro5 <^oli8 3k(^; o^il)U8 exultäte8 euertijH,Or-oeool-ü 3l-te§ ö^la^ien- ti3msu^ei-3He,<^äemüuniuel-so^enei-i IiumLno im^eralle? Drse vn dergleichen andre vilmehr nützlicher Mehr findt man an demselbrgen or(/vn bO andern/von Kriegsordnung vn gu¬ tem Regiment beschribe.Nun sehe man zü/wie wert die Teut-- schen jetzunder von disem lob dz jnen sonst bep vüen zügeergnet wrrt/abgeschrrttenseKen/BeK welchen bOnahendsallegüte Kvregodrscrplrn ver!oschen:Kergege sehe man aust der Türcke Krregeordnung/so wrrt sich befinden daß sie das lob an sich ge- zogö/derhalbe sie auch offtmalo auß färsichtrgkeit mehr wrder die Christen sigen/alo auß mannheit vnd gehertztem Lemüt. Dann man beftndt das sie in allen jren Hendeln vnnd thün ss hurtig vnnd wülrg/ingefahrvnd noch (sonderlich inKriegö- leuffccn)so bestendrg vndgedul(rg/in erhaltung guter disciplin vnd scharpffeo Regiments so streng/demüttg/gehorsam stpnd/ dergleichen nie kein Kriegsvolck vnder der Sonnen gewestn/ wie solches auch jmmermehr zum Krieg hat können abgeriche werden. Die wenigste vndgeringste vbertrettung wirt vnder ßnen bO Verlust Eeibs vnd Eebens gestrafft/ kein MaM/kein Gebirg keinThal/keingefehrlicher ort/wie tieff/wie hoch/ wie Hehling der sepn mag/ ist jnen im fall der noch vnerreichlich/ zü geschwind/vnnd vttüberwmdtlich. Was jhnen von jren La- pitanrer außzürichcen vnnd zuchun befohlen wirdt/schaffen vnnd verrichten sie mit höchstem fleiß vnnd ernst/scheuwen keine Beschwerung noch Gefahr/wie groß die seMmag^ Vorred. nur allem darumb das sie Ghr esnlegen/vnd einen Namen er¬ langen mögen/schlagen vmb einesgeringe befelchs wrllen Reib vnd Reben in die schantz/Sunger/Kumer/Wachen/Schlaffen gilt HO jnen gleich. Manhörtinjhrem Keldlager keine Auff- rühr/kein Rumor/kein entböhrung.Wider dre Keind tobe sie wie dre wütige Sund/vnd im Eager sind sie so sirll/ daß sie auch lerden können/ob gleich dregefangne entrriren/damrt nur kern Leschres vnd Aufflauff rm Eagergemacht werde.Vndrstin Eumma noch heutiges tags kern Volek vnder der Sonnen/ das so gute disciplin / so scharpffRegrment/im Krieg helt/als eben die Turcken/daher man sich gar nicht zu verwundern/ob gleich keine andere vrsachen weren/daß sie so hochgestrgen/vnd sogewalcrginwenrgjarn zugenommen vnnd auffgewachsen sind/vird noch heutrgs tags zunemmen.Kom nun einer vnd sa¬ ge von einer losen verlauffnen Rott/wie sie erstlich auffkomen vnd sich züsammengerott/ vnnd besehe wer die Deutschen erst gewesen/vnnd wadurch dieselbigen so gewaltige Sieg vnd Vi- ctorien erhalten haben / vnnd warumb jetzunder alles den Krebsgang gewinnt Gs ist auch bes den Türcken nicht weniger züloben als mitfleißzumercken/dasjrKriegövolck/wiealle andere Tür- cken/so ehrbare schlechte Kleidung (ragen/darangar nichts ü- berstüfflgs/nichts vnehrbars/erfundk wr'rt.Ire Reuter brau¬ chen wrder die Keindgar keinen geschmuck/köstliche Rüstung oder anderst an vnd auff jrePferde/dadurch der Keind möcht gebeffert oder Reicher werden.Eie legen auch keine Rüstung an Eerb/es ses dann das sie wider den Keind ziehen vnd jetzun¬ der schlagen sollen/sonstlajfen sie jre Rüstung allsampt nach- führen.Gre haben nicht vielgroffer Kähnen im Keld/sondern oben an den Sprejftn führen sie jhre Bennfehnlein/bep wel¬ cher ein jeder seinen Aauptmann merckt vnd erkennt. Teom* mecen/ Posaunen/vnd Keerbaucken/sind bes jnen/ gleich wie bes andern/gebreuchlich/rc. Wenn Vomd. Wenn em Hug oder Erreg sepn ende erreicht / mästen alle Eriegsleut/so noch übrrg vnd fürhanden/sich für einem Lom- missrrrio oder Ueldschreiber epnstellen/vnnd jre Namen anzer- gen/auffdas man sehe vki wiste was fürVolck für dem Leind/ oder übrrg dlrben sepe/damit wann das Eriegsvolck wrderum zu Eand ankompt/andere an statt der jenigen so mangeln sub- rogrert vnnd angestellt werden. Gs pstegen auch die gemeine Wrcken für kern Bolck so fleissig vnd embsrg zübittenals für Has Eriegsvolck>sonderlich aber für die/welche vmb erhaltung jres Sesatzes / vnd deß Vatterlands im Erreg vmbkomen vnd jhr Eebengelassen haben. Gprechen/diese sepongarglückseltS verstorben. Bep vns halten sich die gemeinen Oerrnlostn Eriegsleuc so bescheiden/das der gemeine Lhrist/ Burger vnd Bauwer / sre lreber auß dem Rand/ dann hinepn wider bittet oder bcgert/vnd darumb haben sie auch so groß glück wider jre . Mind/werl jnen auch der Landmakr vkr Lreund/wilgeschwei- gen der Leind/abgünstig vnnd entgegen ist/Aber von disem al¬ lem wirt hin vnnd wider in dieser vnser Aistorien/auch son- sten/weitleufftig gehandelc/das es on not alihie alles züwider- holen. Aa/möchte einer sagen/wie kan man allezept so erfahr¬ ne vnd vorsichtige Eriegsleut haben/man muß sie nemmen vnnd gebrauchen wie man sie findt/Eolehrntsichsauch nit allzepeausiden Büchern kriegen/sonder man müß die Nasen herzu halte.Vnden im dritten Büch wirt angezergt/ was die vrsache das sowenig erfarne Eriegsleut inLeutschlandsepen/ vn woher es kompt das man ost((wie Auentinus spricht) Bü» tzrg vnnd Beudig austlesen mäß. Aber ich halte es darfür/das solche vngeschicklrgkeit vnd vnerfahrniß dergemeinen Eands- knecht auch offt daher kompt / daß sie sich mehr nach dem Wein vnd Bierglaß/ oder dem Mumplatz / als nach den Bü¬ chern vmbsehk.Andre Nation/Italien/Spanie ^rantzosen/ habe die gewonheit/das sie für ein bar Würffel/für eine Wein oder Bierkandten/ein Büch/eine ßistorie/oder dergleichk für Vorred. die Hand nemen/darinn sie lesen vnd spilen/vnd daher kompts das sie nicht allein geschickte/ verstendrge / listrge / kunstreiche/ vortheilrge/erfahrne PracticantenvirKriegsleut haben vnd aujfziehen/welche darnach bald zu Empeerngezogen werden/ sondern wan der Krieg ein end / so haben sie jre besoldung noch im vorraht / haben mejfrg vnnd züchtrggelebt/ sind also rechte Krieger/ die mehr erworbe den verzehrt habe. Vnseregemei- neKriegsleut wollen allezeit einen vollen Kropffhaben/lesen nichts/erfahren nichts / lasten sich gebrauchen gleichwie deß Zimmermanns Axc / wa er die anschlecht muß sre eMberMn/ Gottgeb dz Soltz sep knörricht od fchlecht/springt sie entzwep/ oder wirt schartrg/wirfft er sie hin/odergebraucht sie so lang biß sie volln drauffgeht/verzehren oder verspilen offtmals jre Besoldung ehe dann der Wonach verlauffen/gefellt es wol/ so hab? sie Gelt so lang der Krieg weret/alsbald dir ein loch hat/ ist alles borgesten Brot/kommen offt ärmer/elendiger/zer¬ rißener wrderumb zu hauß/dann sie aussgezogen/ bringen nie allem einen laren Beuttl/sonder auch einen hungerrgen Ma- gen/sGnd den Armen/den sie solten mit jrer Besoldung befür- derung beweisen/vnnd das jenrge/was sie jhnen vorhin in der noch mitgecheilt/ wider erstatt?/ noch mehr beschwerlrch/thee schier von nohten das man sich mehr wider solche freunde/ als wider de Leind selbst/ rüstet. Was fromme/ehrbare/aujfrich- ttge Krregeleut/wiederselbigen auch noch wol funden werden/ aber sehe wenrg/wijfin sich vil anderst in die fachen züschicken/ das nit allein jre obersten Sauptleut vnd Befelchshaber/ son¬ dern auch alle andere Lhristen/einengefallen an jnen tragen/ denselben gibt auch Sott Gegen das sie zu Mten deß Friedens einenPfenning/ den sie mit Ehren erworbe/züverzehren ha¬ ben. Bae aber gesagt wirt/Es laß sich nit alles auß den Bü¬ chern lehrnen/rc. weiß man woldas es nicht allezevt allein am Bücher lesen gelege/sondern das die erfahrung/gleich wie mallen andern drngen/herzükommenmüß.Aber wievil ge¬ brauchen sich nur der erfahrung/ als Zmltorum maZilll-a, vnd Vsmd. vnd flieM zugleich mit jrem Mistek auss? welches wann sie derglerche vochmgelesen/vrierchtmtSeschehe/Bochgehört dr¬ se ftaA/GbememKrreZ6mantt nutz/das er gelehrt sep/ an sei- nenorth/mdwirtvieleichtauss ein andere M mehr darvon geschriben werden. <§s ist oben auch gesagt/dasalleehrbarliche srepe Kunste bepdenWrcke auffgehaben/vndderhalbedieLhristL nichts nutzes auß jrer Morren lehrnen können/rc.Allhie lehrn der fromme Lhristden grossen zorn Gottes erkenen/ welcher diese gewaltige Land/die vor drsen Men in allen höflichen Guten/ vnnd ehrbarem (ugentsamen Leben/ftepen Künsten/ so hoch vnnd ansehenlich/ja auch mit Lottes wort so reichlich begnade gewesett/von wegen jrer vndanckbarkeit in eine solche Barba¬ rei wider hat fallen vnd geratzten lajsen/das jetzunder gröffe- regrobheit/vnd vnahrttzer vnmenschlicher Volck nie erfun¬ den wirt.Vn so geht es zä/wa man sich nur allein aujfmörde/ Bauben/wühten/Kriegen/ vnnd andere vnnatürliche Wercß befleißt. Oicero spricht! Inter arma liiere Ie^E8,ita Iiter38,6- ue Humaniora stuäia. Man srhet auch bep vns wol wie es gehet in Kriegsleussten/Vtt bep vnsern Kriegsleuten/was darjf man sich dann verwundern/das vnder den Wrcke/welche all jren fleiß auffKriegßsachen legen vnnd anwenden /dre Studia/ welche fanfftmütrge Sitten machen / verachtet vnnd verlo¬ schen liegend Verhalten lassen jhnen die Christen drse Een- der eine Warnung seM/daß sie gedenckenwiees allhie Mgan- gen/das dergleichen bep vns auch geschehen könne/vnd halt ein jeder Lhrrst seine Kinder dahin / das sie lehrnen den willen Gottes / vnnd andere nütze / gute/ heilsame Eehr vnnd Kün¬ ste/erkennen. Bitten Gott mit ernst das er es mit vns/oder vnsern Kindern/nicht auch wolte dahin geratzten vnd kom¬ men lassen/so hat ergnügsam nutzen auß dieser vnsern Mo- rien/diesen Punct belangend/gelehrnt vndgefasst. Vomd. N^Nddrß sK ms gemein genügsam die gegenwürff vnnd c^obiecta/wie sre obe Zu Verkleinerung dieser vnserer Sisto- rienGnbracht/verantwort/Verhoffder gütrge Eeser wirdt sich darmit dißmals begnügenlafsen. Nun komme ich an das dritte stuck vnserDheilung/wie die oben im eMgang gesetzt/ nemlich an die Bücher/ von welchen ich auch einen kleinen be¬ richt thun wil: Aber erstlich die vrsachen / welche mich zu diser Version vnnd arbeit getriben/mit kurtzen Worten anzeigen/ dann ich zwGfel nicht/ es werden sich allhie etliche meiner be¬ kannten vnnd güten Ureunde/auchvieleicht andere/welchen mein Berüff/Vocationvnnd Londition etwas bewußt/ ver¬ wundern wie ich darzü komme/vnd eben eine solche Materien von der Lürcken Seschicht in Deutscher Sprach züverhan- deln vnnd zübeschreiben fürgenomen hab/so ich doch dise müh wol aufs andere wege anwenden hett mögen.Disen vnd allen Ehrliebenden/ wil ich mein OonMium oder bedencken/ neben den vrsachen die mich hierzü bewegen/kurtz vnd Onfeltrg ent¬ decken. Erstlich als ich für wentzjarn/nach gewonheit der jeni- gen/welche jhnen jre Studia nutz zumachen/vnnd was siege- tesen/mitlebendrgen Stempeln zübekrefftrgk sich vnderstehn/ vnd derhalben durch Beisen vn Wandern eineerfahrung vnd wissenschafft frembder Nation vnnd Völcker/arth/gelegen- heit/gebreuch/Sprachen/Eeben vnnd Sitten / Hendel / wesen vnd wandel züerlangen begern/mich auch vnder den Uremb- den ein wenrg vmbgesehen/hab ich neben anderen gebreuchen vnnd gewonheieen / welche fürnemlich bev den Italienern/ Spatnern/vnd Lrantzosen üblich vnd gemein sepn/befunden/ das disedrev Nation sich mit sonderlichem fleiss bemühen vnd vnderstehemjhre Epracherr einer der andern fürzüziehen / zu ercoliern vnnd züerheben/ Vnd soviel ich auß freundtlicher conuersation/bevwohnung/ vnd Gesprech etlicher hochgelehr¬ ten/ verstendrgen vnnd erfahrnen Nenner / als fürnemlich in Italia Johannis Justiniani / JeronImi Busellis / SMonij/ Pauli Vomd. Pauli Mirutrj/^XÜrriz 6e Oallroz-nnd anderer mehr/ wel¬ che allesampt durch -re Schrifftvnnd Bücher berämpt vnnd wol bekannt sind/vermerckt -st -erstanden/Eo befinde ich das dP bepnahents die fürnembste vrsach/warumb diese drep Na- tion/alles was sie schreiben/oder beo andern beschriben finden/ nicht in Eaceinischer oder Sriechischer/sondern ein jede Na¬ tion in jhrer Sprach außgehen/vnnd an tag kommen lasten/ Nemlrch das -re Sprachen hierdurch so-il berümpter/ -st der gemeine Kann auch auß den Büchern nutzen schepssen/vnnd gelehrter werden möchte. Wiewol nun -ieler'chtauch andere vrsachen darhinder -er¬ borgen stecken/als daß sie anderen Nationen -ergünnenwas bep ihnen nützliche vnnd gute gelesen wirt / weil sich sonst fast alle Nation der lateinischen Sprach auch beflerstrgen/dassel- big alsbald nachzülesen/vnnd mitzütheilen/oder aber daß sie auß -nerfahrnheitder lateinischen Sprach (dann jrer sonst wenrg/außgenommen wae Schüllehrer/^okellores vnd kacullatum sepnd/ in der lateinischen vnnd Sriechischen Sprach sich so ferrn-erlauffen/dae siederselbtzözu jrem Bü¬ cher schreiben gebrauchen können/vnangesehen das sie sonsten scharpstsinnrge/geschickte/vnd verschmitzte Köpssoder inZema haben) sich mehr befleissrgen injrerangebornenSprachjre Bücher zu beschreiben/oder was dergleichen -rsachen mehr sein mögen/ So hab ich doch diese jre gewonheit nicht für böß -nd vnfruchtbar angesehen/sondern befundk das den gmeinen leuten hiermit zu vilen nützliche dingen sehr -rl gedient wirt. Sintemahl -ber das/dast sie zu aller höflrgkeit-st freundt- lrgkeitrn Sitten/leben -st Wandel/dardurch befürdert wer¬ den/ so erfolgt auch dieser nutz/ daß dergemeine Kast in grosse erfahrung -iler ding/dre jm sonst wol verborgen bliben/wann sie nrcht in -ren Sprachen alles so fleissig beschribensünden/ auch zu grossem -erstand vnnd Weißheit kompt/Vnd daher Zeschicht es/das offtmals ein gemeiner Burger vnnd ßandt- ij Vorred. wercksmann/Lebvnnd vagelehrttr/dersich sonst der Studia nicht sonderlich beflissen vnd angenommen/bescheidener / ver- nünfftrgervndbestendiger beb jnenvon allerlep Weltsachen vnd Hendeln reden/vnnd antwort pflegen kan/ als beb vns die Gelehrtesten/vnd in den Büchern am bestenbelesene vnnd er¬ fahrne vieleicht nit chün köndten.Bann/ wie sonst lange zepe verleust(/biß die jugend bep vns dahin kompt/das sieköndte in Griechischer oder Lateinischer Sprach selbst lesen/vn resipLs erkennen/Also / weil kein Büch/keine Kunstkern facultet/so hoch vnnd frembd beschriben/die sie nicht m wer Sprach auch Mesen finden/werden sie bald zum erkencnrß der ding so sie zü- Msstnbegern/hierdurchbefürdert/dasjnen schier die sachen/ davon geschriben / ehe bekannt wirt/als sie dieselbrge rn fremb- den Sprachen lehrnen lesen vnd verstehn/ Gleich wie bep vns den jungen Kinder n/welche ehe behten vnd Gott loben lehrn/ als ste wissen wazü esjnen nutz vnd befürderlich. Derhalben ich dann vervrsacht worden/ etliche derselbi- gen Bücher/die sonst im Latein oder Griechischen nicht gele¬ sen noch erfunden werden/ auffzäkeuffen/ vnd jrer gewonheit/ vnnd gebrauch nach dieselbrgen in vnsere Teutschen Sprach Ebringen vnd züverteutschen/ vnder welchen diese Wrckische Mstorien/wie sie allhiebeschrieben/auch eines gewesen/Mit welcher ich derhalben so sehr geeplt/vnnd jr den Vorzug für andern nutzen Büchern/dieich sonst fürder Hand gehab(/ge- gunnet/ weil es sich lefit ansehen als werde der Türck oder an¬ dere Barbarische Völcker/ als Koscowiter vnd Tartern/ nit fepren/sondern epnsmals wider auffwachen/vnnd die Lhri- stenheu / sonderlich aber das Bö. Beich vnd vnser liebes Vat- terland/mitgrösterm ernstgewalt vnd macht/ dan vormahls -e geschehen (wie offt allhie vnndsonsten in dieser Kstorien hin vnd wrdergedacht wwt)daheim suchen vnnd angreissen. Äamit nun vnsere Teutschen/auch wie andre Nation/ wissen möchten vmb dieser Leinde arth vnnd gelegenheit zükriegen. Vnd Vomd. Vnd hierüber auch wider diese oblrgendegefahr sich soviel besser rüsten vnd vorher schicken/als hab ich jnen drse Türcki- sche Historien in Deutscher Sprach fürs erste presentiern vnd verehren wöllen/gantz tröstlicher züversicht/alle frome Lhri- sten vnd Eiebhaber deß gemeine Deutsche Vatterlands/ wer¬ den an diser meiner angewendten mühe vnnd arbeit/wo nicht grossen lust vnttd lieb/doch keinen mißfallen (ragen/Dann je diss Merck keiner andern Meinung für die Hand genommen/ vollnfürt/vnnd an tag bracht worden/ als das dem gemeinen Natterland damit möchtegedienet werden/vnd da ich befinde das dem .Christliche gütigen Eeser hierin kein vngefellig dienst geschehen/wil ichs für die höchste Ehr / so mir hierauß erfol¬ gen mag/acheen vnnd halten. Man spricht/der sch ein guter fteund/welcher seinen Nach- Lawrn für schaden warnet/ vnnd seines NebenLhristen Nutz nurzü befürdern begert/ob er gleich auß vnvermögen nicht allwegen vollnkömlich rahten vnd Helffen kan. Weil vns dan on das auch auß natürlicher lieb vnnd nergung/welche vnsge¬ gen vnser Vatterland sonderlich angeborn/gebähren wü/das ein jeder nach seinem vermögen dasselbrge helffe befördern/ ehretr/vnnd erheben/wie vns solches auch die heidnische Phi- losophi züthutt vnderweißt vnd vermanet haben/ Als da Pla- to/vnd nach jm Licero/spricht: Mud ^uo^ue conliderarenos ^0^ o^ortere,neminemnodrümlidi1oIin3tüeHe, led ortus no- Lic.,.OL üri zartem ^3tri3m:^3i-te Parentes,^3rtem amicos iibi uen- dic3re.Nu1t3in1uper^rotem^orum diuerlit3te nobiä 3cci- dere,c^uidu8 uita nol^ra occu^atior redd3tui-,<85c?.^u^ ultima Idatonicorum uerkorum 3j)j)endix, I-onis uiris katiz ^erhri-. cu3M ratione reddit^ur <8^ soro meo reli^to in l^3nc 3ren3M delcenderim. So hab ich den freMbdtNNationen/ sonderlich Italien vnd Gpanien/diese Lhr vnd vortheü nicht lenger vergünnen/noch Massen wöllen/das sie/wie sonst in al len andern dmgen/also auch allhie/den Vorzug behalten / vnnd v iij Vowd* die arth wider denTürcken zükrr'egen auß jrer Sprach allein wissen solten/sondern auß sonderlichem Offerichtem Gemüth bep mirgedacht/nicht allein dise Sistorien/sondern noch andre nütze Büchlein mehr nach gelegenheit auss jren Sprachen in vnsere Teutsche züverdolmetschen/ vnnd jedermann durchauß Mesen mrtzutheüen.Ust also die Eiebgegen das gemeine Dat- terland/vn der evffer/neben dergefehrltgkeit/vnglück/vnd vn- gewüter/so noch übervns schwebt/die andere vnd nit geringste vrsachgewefen/das ich dises Werck für die ßandgenomen/vir ans Rieche Möringen vervrsacht worden / Welche lieb/ wre sie von den Sochverstendrge auch für eine sonderliche Gottesgab geacht/ als die von oben herab gleich wie andere nutze heil- samegüte ding gegeben wirt/also wircket sie mancherlei nutze vnd fromen in der Menschen ßertzemdas einer auff disen/der ander auff einen andern weg denckt vnnd (rach(et/wie er dem Datterland mit etwas diene vir befärderlich seZn möchte/ DK in drsem bemüht sich mit höchste fleiß dre Italiener/Spanier/ vn Erantzosen/vns Teutsthen wildergleiche zuthun auch ge- bühren.Kich zwar/hat diese lieb vber meinen berüffgetriben/ dz ich diseBücher züverteutschen fürgenomen/wirt mich auch (wrl GoMnoch züvrl andern nütze wercke mehr vervrsachen. In einem andern fromen Lhristen/kan sie etwas dergleichen/ daß seinem Berüffgemeß/wircken/in vielen auch ein müttges ßertz vir Grim erwecken/dadurch sie entzünd(/für jr Vatter- Land wider dise Erbfeind den Türcke/Moschowiter/ Tartern/ vnd andere vngläubige barbarische Volcker/soviel gehertzter vnd getröster zükriegen/ vnnd den jenigen widerstand zuthun/ welche sich vnderstehen die hohen Kleinodien vnd Gaben Go(- tes/damit er vns reichlich begrradet hat/ mit gewalt züentreist senvndabzüdringe/als nemlich vnsere heilsame Belrgion/das allein Seligmachede Wort Gottes/vnsere güte Politische Ge- satzvnnd Ordnung/güteKünste/Hucht/ehrbarliche disciplin/ endtlich auch vnsere von vnsern Voreltern hergebrachte vnd Mffererbte Wertet vnd frevheit. Lorne- Vomd. Lornelius Tacitus/vir andre/fchreiben von vnfern Bor- fahrndenTeutfchen/dasbGjnenjevnd allwegen eine grosse Verbitterung wider die Tyrannen vnd Wäterergewesen/wel- (Herr sie sich mit grossem ernst vn Bitterlich alleWt wrdersetzt/ jrerrgewalt gebrochen / vnnd widerstrebt haben.Dergleichen stb kein ding vnder der Gönnen beb inen mehr verhasst vnnd verfolgt worden/als die leibliche Dienstbarkeit/vnmenfchli- ches Mörden/Baube/Blüevergiessen/vngerechttgkeit/fchand/ Master vnd andere fleischliche vnzucht/dergestalt/das auch vn-- der jnen vil dergleichen Sünde nie erhört wordk. Vnd wider dise habe sie mit Eeib/ehr vndgütgefocheen vngestritttn/auch zu der zept da sie noch Seidengewefen / vnnd von Gottes wort nichts gewüßt/darumb sie den Namen bist auff vnserezebt ge¬ tragen vnd behalten/daß sie die frepen Teutfchegenenne wor- demWie wolten wir dann nun dahin gerahte/drewrr Gottes wort so reichlich haben/vn vnserer Voreltern Tittel auff vns ererbt / das wir vns denselbigen jetzunder erst so schendtlich entreissemvnd vns nicht allein vnsere Weltliche/sondern auch Geistliche frebheit/ wolte lassen abdringen/vnd so verzagt von jren Bitterliche thaten degeneriern vfl abfallend Wer wolte nicht nur allein vmb dieser einigen vrsachen willeneinSertz schepffen/wanngleichdiegrostegefahrvnsnit auffdem Bü¬ cken lege/vnd mit höchstem ernst wider dise Barbarische Völ- cker sich rüsten/auffmachen/vnnd jnen widerstrebend Lür- war ich halt dises fürgnügsam einengehertzten Kriegsmann zümachemvnnd alle Bittermessrge Leutschen in Samisch zü- jagen/vnd gesagten Erbfeinden mit gleichem vorcheil/ list/ vir gewalt/wie sie die Lhristenheit angreissen / zübegegnen/darzü wie ich verhoff/ diese vnfere Bücher nicht wenrg befürderung thun werden. Die andern vrsachen/ so mich weiter zu diser arbeitgetri- ben/sind zum (heil obe angezergt/vst wirt,ein jeder verstendiger beb sich selbst wissm abzünemmen/warumb solche Werck für die Kandt genommen^werden. Ich Gl züdenBüchern/auff v riij Vomd. das wir endtlich auch zum ende beschlieffen/Dann da ich alles wasallhiezuschreibenvon nohten / vnnd mir in die Ledern fleußt/mit solt epnführe/were zübesorgen/es möchte ein gleich Monster vnd Wunderwerck/wie von Aoratio im evngang sei¬ ner Poetischen Kunst beschriben/herfür kommen/oder ja zum wenigsten der Kopff grösser als der Kerb werden. b^Srwegen der Bücher halber erstlich züwissen/daß sie von einem Meister allein beschriben/ oder züsamen bracht worden/sondern ein jedes hat seinen sonderlichen Mei¬ ster gehabt. Das erste darinn von der Mrcken ankunfft/jren Königen vnnd Kepsern/Kriegen / Schlachten / Victorien / re. gehandelt wirt/ist erstmahls in Spanischer Sprach von ei¬ nem mit Namen Valco stanco beschriben/vnnd volgends auch in Italienischer Sprach von einem/mit Namen Alon¬ so cle VI1oa(dann wie obengesagOkeine Nationder andern etwas bieriir züvorgib()ver(ier( worden.Es leßt sich aber an- fehen/als seK diß erste Büchlein nie auß einem/ sondern vielen Ecribentettgezogen/vndzüsammengetragen/damitderMeser nicht durch alle Srstorien weitleufftrg vmbgefürht würde/ fÜrnemlich aber auß ?aulo louio, c;uem e^o uel xroxter- lo- lam li^Ii puritaten^L i-erum copiam ueneror, licet alia8 in caula^eIi^i0ni8, . oder züviel/oder eincr für den ancern/wie es bald vcrsehen/gcsctzc worden/ dicsclbige menget wirt der gütige Leser für Duden am ende deß dritten Büchs/wclchcs am ersten getrnckt worden, findest» wie die Leccur sol verstanden werden. Correctur ober die Dedicarion schrifft. 5olio.a.Engclische H.mmelischeScharderEngel/rcthu das Wort Lngcl.sche anß/dann eins zuvii gcsayt/Lngcltsehe oder der Engel. Kol. 4. a. beschütze» vnnd beschirmen/ setz hinzu/wcrde. Kol. daselbst.-/, L. bcy welche das Rey. (ließ) bey welche». Kol.a.a b. ruwig erhalten werdend lies; wordcn.Am ende k. abgesagter Erbfeind (ließ) abgesagten. Vbcr die Vorrede. Kol.r. a. eyngccheiltivordcn(ließ) werden. Kol.;.a. das mehr daber( ließ) aber. Kol. x. b. Victor ria cnpid. (ließ) Victoriso. Kol. 7. a. anfang zuverfecht(ließ) juwiderfechten. Kol. daselbst/wie weit diß vnglück (ließ) wie weit sich diß vnglück. Kol. »r. b. dcrGcitz (ließ) der Geist. Kol.vnserer thcilig( ließ) vnserer thcilung. Kol.w. b. L)ccrato(ließ)L)ecreko. Kol. rr.a. das de» gemeine» mast (ließ ) dein gemeinen/ :e. darnach gefahr im drauff stehe (ließ) steht. ' Vber das erste Büch. Kol. r. b. Viehe vnd Thier (ließ) Vieh vnd Wilde Thier daselbst / ein grosse mennung(ließ) Mennige. Kol. 5. b. vngcstrafft lasscn(ließ) vngestrasst gelassen. Kol.7. b. gantz Greciamdnrchschifft (ließ ) durch* streifst. Kol. 10. b. an statt deß fünfftcn von Dienna(ließ) deß Fürsten von Vienna. Ibidem zerhauwci, werdcn(licß) würden. Kol. »4. a. in der Coneordantz/gereichnct (ließ ) gereichen. Kol.ro. b. vrsachei» welcher;» (ließ) wider;n. Kol. ri. b. Tyrannen etliche (ließ) cndtlich für etlich. Kol.r4.b- in dem ge* rrengdcß bcy(ließ) in dem gctrcngbißin/'.e. Kol.rz.a. AußEngclland vnnd gcborn(ließ) Engelland geborn/vnd der erste. Kol.r6.a.imEglischcn(ließ)Egeischcn. Kol.r7. b. den Hang (ließ) dem Hang. Kol.zZ. b. vonzucntpfahen(ließ) vndzuentpfahcn. Kol.41. b. Legittiman (ließ)legittimam/ abdrun* gen(ließ) abdringen. Kol. 4r- a. Iconiuni ein Haupt statt (ließ) die ei» Hauptstatt. Kol. 45. b. vnrcch-« ren rechten gewalt/thu das wort/ rechten aus;. Kol. 46. a. versamlet (ließ)gesamlct. Kol.;», a. an ;m selbst were(licß) wäre. Kol.xS.a.b. vnnd zum ersten (ließ) argcsten/ für ersten. Kol. §0. b.dan Ga- tzel (ließ)für dan /den. Kol. sa. b. dan (5hcndcr(ließ) für dandcn. Kol.ss-a. hindcr sich lassen (ließ) gelassen. Kol. 7,. a. im gantz Egypten (ließ ) in gantz Egypten. Kol. 7:. b. indie grüben (liest ) graben für grüben. Kol.7c-.a. vnnd der Gaul(ließ)vnd wie der Gaul. Kol. 8r. a. gern gesehen (ließ ) sthen.Fol. 87.«. inachtunghalcen(ließ)achtunghaben/fürhalten. Kol.s;- a.Auß I spalüge Qpinion VN .'' meynung/hin vnd wi- / v U allein bcy den / I Lateinischen vnGriechi s schenGeschichtSchrei- ' öern / sondern auch bey N^^V/dm Khaldern / Hebre- i v ern/vndArabiern/von dem vrsprung der Tür- ckcn/ vnnd woher das wörtlein MRKK / feinen Nammen haben möchte. Etliche sehen nur allein auff jre wüterische vnd grauwsameTha- ten/vn wollen sagen:WRM/hab denNamen von dem Lateinischen wörtlein tor^uere,oder cortui-^von wegen der grossen plag/marter oder pein/die sie den gefangnen vnd überwunden Khristen / vn andern Völckern/anlegen. Etliche sagen/TDRKK kome von dem wörtlein erux,darum daß sie Tyrannisch/wüterisch/vnd schrecklich sehen/vnnd auch im werck/ge- berden vnd sitten also sind. Man findt auch wol die da sagen: Sie wer der; genennt Türcken / von Teucria/ einem Land gegen Auffgang gele- gen: Dann als sie vor zeyten in /ren Lendern von andern Völckern mit Krieg verheret vnnd verjagt worden/ sind sie in der Welt vmbher gezo- 1 gen / haben inen außgemahlet vnd ersehen / wo sie möchten eine besten- dtge/verwarte/ftste Wohnung bekommen/ darinn sie sicher leben möch¬ ten/Sind also endtlich in das gewaltige/schöne Gebtrg/deß Kaspier - a Vsttden Türckscßm Kriegen Mehrs/tn dem Schytier Land / deß orts / da das schöne grosse Wasser Assin- nen Burga/welches etliche Garga nennen/durchfieußt/ kommen, »«»vslsa. DiseLandschafft Schytia/grentztauff einer seyten mit dem Kö¬ nigreich Tartarey/vnv auff der andern wirt sie beschlossen mit dem §a spierHyreanerMecr. Hifpalo/ Dber das/so sind auch etliche die da schreiben/daß die Türcken iren Nammen haben von einer Statt Tuma /darum sie endtlich gewohnt haben.Vnd andere schreiben/daß sie Türcken heissen von einem gewal¬ tigen Kriegßmann/einem Son deß Herculis/welcher vor zcyten in Schytia regieret habe / deß Nammen Turcko gewesen / vonn welchem auch diß Land der Schytier genennt worden Teucria/welches wir nun mit verwechßlung etlicher Büchstaben nennen Turckia. Dndkanwol cyn/ das Teucria so wol von Teuere den Nammen bekommen/ als Hi- panien voll irem Könige Hispano/vn Franckreich von Francken/ Zta- ia von Italo/ Teutsche von Tuisko/ Gallicia von Gallo/ Wenden von Wendelo/rc.Doch iss der mehrertheil diser meynung/ dieweil das wort- lein Turco/in jrer Sprach heißt Beuwrisch/ rauch/ wtldt/ vnnd grob/ -aß sie von wegen jrer groben vnartigen sitten also heissen / Aber nichts wenigere rühmen sie selbst jrc ankunfft auß Vern Königreich Trota/vnd halte sich für Nachkömling deß Königs Troili/ welcher ein Son Pria¬ mi/ deß Troianischen Königs/ vn deß gewaltigen Helden Hectoris vnd Paridis Brüder/ geweßt/vnd wollen also für rechte Troianer gehalten seyn.Dnd sagen:Daß-nen/als den Erben vndNachkömlingen derTro- taner / das gantze Römische Reich / sonderlich gegen Nidergang / von rechtswegen züstehevndzügehöre/alswelchsvon Enea vnd dem Tro¬ janischen Volck erstlich erbauwet/regiert/vnd bewohnet worden. Aber endtlich schliessen alle Scribenten / daß sie erstlich Schytier vttAuÄmu« seyn genennt worden/ dan sie haben dieselbige Gebirg erst vn für alters «was anvrrst t^wohnct/vn inngehabt. Ir vrsprung komme Nlm voll Wan er wolt/vn haben ihren Nammen woher sie wöllen / So ist es doch gewiß / daß die Schytier erstlich in dem Kaspier Gebirg/ bey dem HyrcanischMeer/ jren Sitz vnd Wohnung gehabt / vnd sich also durch einander selbst ver- folgt/befchdet vnd bekriegt/auch so wild/ auffrührisch vnd Mörderisch/ gelevt/daß sic nie keinem Obersten gehorsamen/auch keinein Regenten vnderthan haben seyn wöllen/vil weniger haben sie leyden künnen/ das. man inen güte Ordnung/ Gesatz/ bitltch vnd Gerechtigkeit/ hette setzen vnd vorschreiben sollen. Mit der Sprach sind sie allweg stoltz vnd anff- geblasen/ WerersteLheü. il geblaffen/Mt der That vnd wercken ober die massen grauwsam/ Ty- rannisch/Viehisch/vnbarmhertzig/vnleydlich/partheyisch/wildt/auff- rührisch vnd ergerlich/vnd dieweil sie allezeyt güte Kriegßleut gewesen/ grosse erfahrung vnd übunge/ die sie auff Bogen vnnd Pfeil gewendt gehabt/auch vonwegen der rauchen art deß Lands/findt inan ntergcnd bcschriben daß sie irgends ein mal überwunden / oder von irgents einer Nation gezwungen worden seyen / vnangesehen/ daß sie allzeyt in steti¬ gen Krn-gen gelebt haben. Disc Dötckcr / wie etliche schreiben/ sollen für alters sren vrsprung vnnd ankunfft genommen haben von einem mit Nammen Dcxores/ welcher ein König in Egypten.Ztem/vonDario vnd Kyro/beyden Kö¬ nigen in persia / vnd von einem Hauptmann deß grossen Königs Ale- xandri/genennet Kcpirona/ vnd andern mehr.Sie seyn aber/ darumb daß sie so gewaltig zügenomen / vnd sich das Volek sehr gemehret/ auch vmb deß Lands grosser Gebirge vnd vnfruchtbarkeit willen / auß drin¬ gender not letzlich vervrsacht worden / gleich wie wir von andern Völ¬ kern auch lcsen/daß sie ir Land verlassen / vnd andere Wohnung suchen haben müssen. Als nun zü derselbigen zcyt gantz Asia (welches hinfürter offtmals gcnennt wirt werden Natolia) von den Moren bezwungen/ cyngcnom rnen/vnd bewohnet gcwesen/Welche danzümal einen Körng mit Nam- men Mahomcth gehabt / der mit seiner falschen Lehr vnnd Abgotterey Büssgang, die gantze prouintz / vnnd alle vmbligende Königreich durch Arabiam dcsertam/biß in Asiam/gantz vnd gar angestickt/vervnreiniget/vnd be- schmeyßt hatt/ Die Jythier aber mit macht vnd gcwalt eyngefallcn/al- ics mit Heereskrafft verwüst/ sonderlich die gewaltigen Königreich/ Armenien/pcrsim/Medien/vnd ein güt theil Asien bezwungen/vnnd eyngenonren/haben sich die Moren/als Schutzherrn discr Königreich/ gegen stren auffgelegt/ obgedachten Mahomcth zü einem Obersten vni Kriegßfürstcn discs Jugs auffgeworffen/in Meinung/sie als ein frembd verlauffen Volek widerumbauß denr Land züschlahen/meinen aber solches nicht wol möglich gewesen/ vnd sie dem gemalt der jythier nicht haben künnen widerstehen(dann sie nicht allein Leibs halber starck/ son dem auch von gcwalt mechtig / vnd über das wüterisch gewesen) haben sie discr gestalt/wie folget/mit/nen einerr anstand/weg vnd mittel/cincs bcstcndigen friedens troffen/vnd beschlossen/ Nemlich / daß diedythier ß-lten der Moren Mahometische Religion vnd Satzunge annemmen/ auch jre Gottsdicnst vnnd Leben darnach richten/So solt inen vergum a ii Von den TürcKMn Kriegen werdm / daß Königreich Asiam on fermere beschwcrung vnnd anfech» tunge zübewohnen vnd innzühaben/fridsam vn rüwig zübesitzen.Diser Vorschlag/ pact/ vnnd vertrag/hat den Jythiern/als welche vorhin wie das vnvernünfftige Vieh vnd Thier/in der irre vmbhcr gezogen/vnd keine bleibende statt gehabt/wolgefallen/ haben in willig vnnd gern an¬ genommen. Sind auff disen vertrag vnd verbündtniß langezeyt in gü- tem frieden miteinander gestanden/haben zusammen friedsam vnnd rüwig in Brüderlicher einigkeit gewöhnet vnnd gelebt. Welches gleich vmb die zeyt geschehen als Honorius zu Rom Bapst gewesen/vn in Hi- svanien Scintilla König/der ander deß Namcns/Vnd in Franckreich Degewerth der eylffte König regiert hat. Als nun die Jythier den Mahometischen Glauben/ Lehr/vnd Ge¬ setz/ alsocwie gesagt)angenommen/vnd ein zeytlang nicht allein in diser falschenAbgötterey/sondern auch an Volcksehrgewachsen vnndzüge- nommen / haben sie sich entschlossen ihren Stab fürter züsetzen / neuwe Land vnd Wohnung züsuchen/ dann sie sich von tag zü tag gemehret/vn die zal deß Volcks so groß worde/ daß nicht müglich gewesen sich in dem Land lenger auffzüenthalte. Wie irer nun ein grosse mcnnung außgezo- gen / ir Hauß vnd Hof/vnd daffelbig Königreich/welches sie nun mehr gereumbt vnd verlassen/sind sie erstlich innsKönigreich Natoliam/daß ist/kleinAsien/eyngefallen/haben allda nrit streiffen/rauben/plündern/ verheren/von tag zü tag viel Stctt vnnd Festungen im Königreich/ vnnd den vmbligen prouintzen / eyngenommen / vnnd über das in die¬ sem wüten sich so schrecklich / Tyrannisch/ vnnd Unmenschlich gehalten/ daß sie grauwsame flucht vnd schrecken in die Völcker bracht/vnnd den Eynwohnern derselbigen Land vil zittern vnnd zagen gemacht haben/ Daun es wohnet ein wchrloß Volck dazumal in denselbigen Landen» Es hatten aber die Türcken gleichwol noch keinen Oberherrn/oder Ka- pitanier / der sie regiert / sonder zogen rottwetß / gleich wie die Arabier in Barbarei) pflegen / namen also dtse herrlichen Land mit gewalt eyn/ vnd brachten(wie gesagt)grauwsamen grossen schrecken/ nicht allein m die vmbligende Lender / sondern auch in die gantze Welt / daß man sich noch heuttgs tags für inen entsetzt/wann man die Türcken nennen hö¬ ret. Welches geschehen imjarnach vnsers Herrn vnnd Seligmachers Geburt/vngefehrlich 915. Mhie stimmen die Lyrsniolygisten nicht überein in der Jarzal. Von Erste Thclk. IN Bonder HKlaK/ sodieUr- Mn mit Gottftidm / Hertzogen auß Lochringm/gchal- ten/vnnd wie die Türcken geschtagm/der mehrerthetl er- «Luorss. würgt worden/vnd Gottfried mit den Chri¬ sten gefieget. Lap. II. ^M LS nun die Türckcn das'größtc Thal durch 1 gantz Asiam Mnorem/welchscwie gesagt) Natotia genen- stsn-n r«ch. netwirt/alsoverwüstet/außgeplündcrt/vndersichbracht/ U vnnd erobert hatten/ W auß Franckretch der KhrMchc che fttzcn.« Fürst Gottfried/ ein Hertzog auß Lothringcn/das heylige Land Wider- s^d.-s^ umb eynzünemen/ außgezogen / vnd mit jm sein Brüder Baldmnus/ ra-m/ vnnd Eustratius / deßgleichen ein Hertzog von Normandcy/ ein Graff 3«»7ist za- von Tolosa/ein Graff mit Nammen Egidius auß Flandern/ein Herr «iss«»/ das von Bles/vnd Herr Hugo deß Königs irr Franckreich Brüder.Es sind dNrÄ auch zü inen gestoffen in disem Zug Tancredt vnd Bermudt/ Könige in Tür^ Sycilia/vnd vil andere groffeHcrrn pnd Khristliche Fürsten mehr auß "-^7. Gpanien/vnd andern Natioven/Bnd von wegen deß Bapst Vrbani/ Bi«, »d« welcher dazumal zü Rom Reswentz hielte / ist einer mit Nammen Pe- «uff d«« trus Erenüta/ oder Einsidler vnd Bapstticher Legat/geschickt worden/ wasser LZ Discr aller Herrn vnd Krtegßvolck oberster Feldherr ist gewesen Gott- frid Buglion / welchem sie sich vndcrgeben vnnd gehorsamlich gefolgt/ Aü welchem Zug vnnd Kriegßrüstung der Keyser AleMs zü Konstan¬ tinopel ein merckliche hülff vnd fürderung von prouiandt / Dolrk/vnd anderer Rüstung/ so zum Krieg dienstlich/ gethan/ Fst also der fromme Khristliche Fürst Gottfrid / Hertzog auß Lothringen/ im ^tamen Got¬ tes außgezogen/ das heylige Land Jerusalem / welches die vngläubigen Garacenijche vnd Türckische Hund verwüst vnndeyttgenommenhat- terr/widerumb züerobern/vn(wie vil schreiben)mit einem ansehenlichen Krregßvolck/als mit dreymal hunderttausend Khristliche Landsknech- ten/vnd hundert tauscnt gcrüstcn pferdcm Es haben sich aber wider disen Haussen auch die Wrcken/ so Nato- tiam ittnhatten/dapffer gerüst/ einen grossen gewalt züsammen bracht/ vnnd dann erstmals auß vorstehender noth angefangen einen Haupt¬ mann vnder jnen zü machen vnd aüffzüwerssen. a ist VondettTMKMen Krieget! Diser Hauptman hat mit Nammen Solyman geheissen/ welcher rin gewaltiger Kricgßhcld gewcscn/gleichcsNamcns wie dtser so jetzun¬ der heutigö tags noch regiert/ vn ist vor vn nach Visen zweye keinervnver den Türckischen Keysern vnd Königen deß Namens also genannt wor- den.Disen hieltm vn warffen sie auff für jr Haupt vnObersten Knegß herrn/vatttt on daß er ein dapffer Hckv / war er auch über daß in seinen anschlegen fietssig/bedechtigvnd fürsichtig/ vnnd ein erfahrner Kriegß- maun/von grösser arbeit vnd Vilem leyden/kundte gedültiglich Zusehen/ vnd der zeyt/auch der gelegenheit/in zeytcn deß glücks vnd vnglücks wot erwarten / Also das vttder allen den vngleubigen seines gleichen / der zrr allen dingen hurtiger/ verschmitzter/ vnd so wol abgericht/ dazumal nit gelebt noch erfunden worden. » Diser Solimamrs / als er deß grossen Kriegßvolcks vnd der Shri¬ sten macht innen worden/ hat bey sich gedacht/wann erjnen solt rauntz lassen inns Land zükommen/das alsdann jm keine gelegenheit oder vor« cheil mehr/die feind anzügreiffen/gestatt vn nachgegeben würd/Ist der^ wegen Erste Lherl. HH wegen dern Khristlichen Kriegßvolck / in Meinung vnd vorhab mit inen zütreffen vnd Zuschlägen / stracks vnder Augen gezogen. Als er sich nun gnügsam mit aller notturfft/ so zu disem seinem fürnemen dienlich / ver¬ sehen / vud ein vnzelich Kriegßvolck (wie gesagt) von Türcken zusamen geschlagen/ dieselbige auch so vil im dazümal züthütt vttd möglich/ auffs beste in ein Schlachtordnung bracht / vnd in Geschwader oder Rotten cyngethetlet / hat er inen fermer wie sie den feind mit list vnd guter ord- trung angreiffen sollen/güten vnderricht vnd anleytung gethatt / vn ge¬ geben/ hierneben zü dem Kriegßvolck ein langes gesprech gehalten/inen ein Hertz eyngesprochen/vnd gesagtrDicwcil diß die erste Schlacht we- re mit den Khristen/solten sie ire manheit ritterlich beweisen/ vnd vorm feind sich sehen lassen wie Kriegßleuten wol anstünde. Wie sie mm auffsolche weiß in der Schlachtordnung gchalte/sind sie den Khrtsten bey der Statt Nicea vnder äugen gczoge/habcns so ge- hertzt gewagt/vnd mit solcher ordnung dreyn gesetzt/das dieKhrtsten in mercklicher gcfahr gestanden/ Endtlich aber hat doch Gott glück vnnd gnad geben/dz in so grossem blütvergiessen die Mrckkzertrcnt/vn in die flucht geschlagen worden/vn ir Hauptmam Sölyman in der Schlacht bliben vnd vmbkomen. Ist also ein grosse anzal von Türcke dazümal er- legt/vud was übrig bliben/gefangcn vn übel angelaffen worden/sind zü derselbigen zeyt mit btllicher Verfolgung vnd Gottesrach widerum auß Sem Königreich Natolia/vnd gantz Asien/welchs sie mit gewalt eynge- ttornen hattett/außgctrieben vnd gefthlagen/vnd nach dem harten Ge- birg/darilur sie erstmals gewohnt/ wider verjagt vnd getriben worden. DOmals namen die Christen die Statt Niccaw widerumb eyn/ LSrakttr« bald auch ergab sich Antiochia-Nachmals zogen sic für Jerusalem/wel- che sie nach etlichen angetauffenen stürmen auch erobert vnd eyngenom men haben.Dises hat sich also zügetragen nachKhristi vnsers Herrn vn Seligmachcrs Geburt / »296. Dnnd ist alsdann nntderwilligung aller Khristen der fronlme Fürst Gottfrid König zü Jerusalem erwehlt wor- Den.Welcher bald nach außgang eins iars verstorben W Shristlich ver¬ schieden/Hat bey seinem Regiment keine Mnigkliehe Kron von Golt/ wie sonst andre grosse König pflege züchün/wölle tragö/sondern gesagt: Es were nit billich/ wolt im auch nit wol anstchen/ daß cr/als ein armer sündiger Mensch/ solt eine Kron von Golt tragen / so der öberste König im Himmel/vnser HerrIesus Khristus/von unsertwegen eine voll dorn tragen hett müssen. Andre schmbcn/Es folte diser Gottfrid Hertzog in Lothringen/sein Hertzothlrmb dem Bischoffvoll Lüttich/mit Nanlmen Sperto/vmb ein grosse Summa Gclts verkaufst haben. a ich Von den Türckscßcn Kriegen Nach seinem absterben haben seine Nachkömlinge das Land bist in fünff vnd achtzig jar innbehalten / vnd nachmals wider verloren durch vneinigkeit vnd zwytracht zweyer Christlichen Fürsten / mit Nammen Guidi vnd Raymundt/in welcher auffruhr/als Guido den Soladi- num Soldan arrst Egypten vmb hülff vnd bcystand erfordert/ vnd an- geruffcn / ist er im schein eins Notfreundts jm zühelfferr mit einem gros¬ sen gewalt kommen / hat beyde Fürsten jres Lands entsetzt vnd verjagt/ Vnd wie er Jerusalem erobert / hat er alle Christen nur allein mit dem jenigen was ein jeder hat künnen mit sich tragen / vnd darvon bringen/ abziehen lassen/Zstalsoder Patriarchzü Jerusalem/Herculeus/mit weinenden Augen auß der Statt gezogen / vnd eine erbermliche Klag¬ predigvorallen Christen gehalten/welche allsampt sind nach Alexan¬ drien vnd andere örter hin vnnd wider durchs Land/da ein jeder ver- meynet am sichersten zü seyn/zcrstreuwet vn d zertheilet worden. Sobaldnundie Christen abgezogen/hat der Soladin alles Ge- leut von Glocken/so hin vnnd wider in den Kirchen gehcnckt/abwerffen tassen/die Kirchen verbrennt / vnnd also bey seinem Leben dasselbig Kö¬ nigreich vnd GelobteLand rüwig vnd friedsam innbehalten. Nach sei¬ nem Todt aber sind die Türckcn wider eyngefallen/haben neben den Prouüuicn/welchc sie vorhin inngehabt/vnnd jnen abgedrungen wor¬ den / alles widerumb auffs neuw erobert vnd eyngenommen/ vnnd biß auff heutigen Tag bcwohnct/nicht on der Christen merck- lichenspott/schadenvnnd schänd. Drst- TM V We die Wrrkm erstW einen grossen Nammen/gcwalt vnnd macht / durch die grosse fürsichtigkeit jres ersten KönigbOttomanni/deß sie noch heutigs tags M der Krönung irer neuwen Keyser herrlich vnnd löblich gedencken/bekommen vnnd erlan¬ get haben. Lap. m. Von den Lürckstßen Kriegen thoman/von welchem alle yachfolgend§ Türckische Köntze vndKeyftr/ von Geschlecht vnd Geburt/ ircn Nammen b§komen/ß>vil srer biss auff Visen tag vonn der Männlichen Linien in bestcndiger Ehe herkomrnen sind.Dann gleich wie im Römischen Reich alle die senige/so zum Regle¬ ment erwehlet / Keyser genennet werden / darumb / dass sie Keyser In- lio/dem ersten Stiffter/dlser letzten Römischen Monarchen im Keyser- thumb durch die ordentliche wähl/succediem vnnd folgen/Also auch alle die senigen / welche zum Regiment bey den Türcken erwehlet vnnd gekrönet/ werden mit sren Junammen genennet Otthomanni / von di- sem Otthoman/ welcher der erste erwehlete grosse König/so beyjnen re- Diser Otthoman/istvon sehr grossem verstand/gewalt VN macht/ vnd in allen seiyett Thaten vnnd anschlegen glückselig gewesen / Dann alles was er fürgenommen/inKriegßhändeln vnd sonst/ist jm wolauß» gangen/zü glück vnd Sieg gedien vnd geruhten / Er hat vil gewaltiger Festung in den vmbligende Landen erobert/ vil mechtiger Stett/ Land vnd Leut/ so sich wider M auffgelegt/ jm vnderworffen vnnd vnderthan gemacht/vnnd mit sonderlichen listen vnnd Künsten hat er fast alle Fe¬ stung an dem grossen Meer Ponto / eyngenommen / Hat auch viel Ka- stcll/Schlösser vnd Stett/mit neuwen erfundenen listen vnd Künsten/ vnd mit sonderlicher spitzfindigkeit/ geschleisst/ verwüst/ vnd zersprengt. Er hat keinen/ der sm müthwilliger weiß vngchorsam / oder sonst rcbell vn auffrührisch gewesen / vngestrafft lassen. Vnder andern mercklichen vnd gewaltigen Siegen vnd Victorien/die er bey seinen zeyten gehabt/ hat er mit Heeresmacht bezwungen vnnd erobert die berühmpte edele Statt Stbas / von den alten genannt Sebastia / in welcher er merckli- äoci». ° che grosse Tyrannei) vnnd wüterey gegen die Emwohner geübt / vnnd sich von wegen srer Rebellion halben gewaltigklich gerochen. Hat re¬ giert acht vnnd zwentzig /ar. W gestorben/als zü Rom Benedictus der eilffteBapst gewcsen/Im iar vnsers Erlösers vnd Heylands/Zesu Khri sti/'zrs.Vnd in Kastilien der etlffte König Alfonsus / Vnd in Portugal König Donis/In Franckrcich Karolus der dicke/regtcrt/Vnd zü dieser Mist der Orden vnd Ritterschafft S. Johannes erstlich auffgericht/vnnd sind die Tempelherrn vertil¬ get vnnd außgerottct worden. Ach Merken deß ersten Türckrschm KepserS AMI Otchomans/ist succediert vnnd gefolget im Regiment sein Son Orcanncs / welcher gantz vnnv gar inne Vatters art geschlagen/vnnd (wie man sagt) das Ey dem Vogel gleich/ vnd über das noch hohes gemühts vnnd grosses Verstands gewesen/ hat auch neuwe subtile Künst/ von Kriegßrüstung vnd allerlei) Munition/ We -Hrcannes/Scr ander Uür MscheKöntg/regtert vnd außgezogm/daSKepscrthum Konstantinopel eynzüncmmcn/vnd mit Heerwkrafft di« Herr« tiche Statt Bursia erobert/darüber er auch sein leben gelassen hat. Lap. im. -V VsndeEürcKMn Kn'cgcn dievmbligende Lender zübekriegcn/ erfunden / hat im das Kriegßvolck rytt seiner Liberalttct vnd Freygebigkeit gantz vnd gar willig / vndzü ei» nen ewigen Schutz beynahens eigen gemacht / welchesvil für die höch¬ ste vnnd gröste Tugend in einem Fürsten vnnd hohen Potentaten / sich dadurchzüerheben/vnd einenNammen züerlangen/achten vnd halten. Er ist gar geschickt vnnd fürschichtiggewefen Krieg anzüstellen/ sonder- lich/wie gesagt/neuwe Kriegßrüstung züerfinden/vnd ist der erste gewe sen der beyden Türcken das Geschütz gebraucht/hat auch am ersten/ den Edlen hohen Königlichen Standt an sich bracht/vnnd angenom¬ men/ in dem/ daß er zü einem Weib bekommen die Tochter der Königs auß Karamannia / welches Königreich bey den Alten sonst Alicia ge- nennet wirt. Diser Orcannes/Hat den Keyser zü Konstantinopel/mitNammcn MchaelPaleologum/am ersten angefochten vnd bekriegt/ In welchem Krieg / vnangcsehen daß er den Griechen sonst mercklichen schadenzü- gefügt/vnd yll herrliche Stett mit Schwerdt vnnd Feuwerverheret vn verderbt/ er doch endtlich mit seinen Türcken sehr übel angelauffen/ dann ircr iine grosse anzal gesebelt / vnd in kleine stück zerhauwen wor¬ den. Erstlichhaben sie die grosse Statt Bursia angefallen / in welcher der König auß Bithynia seinen allen Königlichen Sitz vor zeytcn ge¬ habt. In disem Sturm vnnd Anlauff hat diser König Orcannes eine Wunde bekommen/von welcher er/ob sie gleich gering gewesen/endtlich gestorben: Dann er verachtet solchen kteinen schaden / wolle nicht daß man sie im zühcylet/htelt kein güt Regiment mit essen vnd trincken/ wie sich dann in solchen schäden wol gebürt/ verließ also seinen Son Amu- rath/einen Herren über alle seine Siege vndVittorien/ die er ie gehabt. Hat regiert zwey vnd Zweyntzig iar/ist gestorben vnder dem Bapst Kle¬ mente/ dem sechßten/AlsKarolus deß Nammen dervierdte/ Römi¬ scher Keyser gcwesen/Vn König zü Kastilien Alphonsus der eylff- te/Itt Portugal Petrus der erste deß Nammens/ In Iranckreich Johannes der zweyte. Von Erste Thal. VII Bonn dem dritten Neckischen König/ genant Amurath/ vnd von seinen schrecklichen kriegen wider die Griechen/vnd wie er vmb seiner wüterey willen von einem seiner Dimer mit einem Pun¬ gert oder Dolchen erstochen worden. Iser Amurath ist gewesen ein frecher / Chrgen tziger Tyrann / verschlagen/ dückisch/ vntrew/ einer schwa- iMM chen/geringen/vnd schlechten vnansehenlichen / Person/A- ber nichts wenigere hurtig/erfahrn/vnd wacker/ allzeyt da¬ hin bedacht vnd geneigt/wie er sein Königreich möchte erweitern/Es ist VondenW ckschm Kriegen jm auch fast alles züglückaußgangen/was er fürgenomen vud angefan gen. Dann als er mit dem KonstantinopolitanischenKeyscr Mchaeln Paleologo mlt Nammen / einen friedlichen anstandt gemacht/ Begibt sichs/das sich ein Auffruhr vndzwyspalt Mischen den Herrn von der Ritterschafft in Grecia oder GrtechenLand / vn ffem Keyser/crhebt/vn der Fürst auß der Bulgarcy / Marcus Graiouichms/hieng sich an die Ritterschafft/daher der Keyser zü Konstantinopel vervrsacht worden den Türcken Amurath vmb Hülffanzüsuchen/als seinen Nachbauwm/ welcher mit im in verbündtniß vnd einigkeit stunde / zü welcher bitt sich «KdsEn der Türckische Keysergar freywillig erzeygt/ überschickt eylends ein auß erwehlts/erlesenes Kl. gßvolck von Türcken in Griechenland/mit wel¬ chem der Keyser von Konstantinopel alle seine Feinde vnnd Auffrührer deß Lands schlug vnd erlegte, Vnd dise verbündtniß war das erste ver- derbniß vndverivüstung desselbigen Keyserthumbs/vnnd ein anfang vnsers Khristlichen elends vlld trübsals. Dann es verliess kleine zeyt/als Amurath von seinenKriegßteuten/ welche er dem Keyser zühülff geschickt hatt/vernommen/ wie Griechen- land so ein herrlich schön Land were / vnnd wie die Griechischen Herrn/ als vnsinnige/eigenwillige/ ungehorsame Köpss/ vnder einander so vn- cins/vnd wider iren Keyser aussrührisch lebten / Ist er vnder dem schein dem Keyser wider seine auffrührer fermer hülffzüthu/ in Greciam zum andern mal gezogemHat also im iar vnserer Erlösung/iz6z.bcy Galipo- li/an der enge deß Meers daselbst/ durch hülff vnd beförderung zweyer Genueser Karacken(welches Schiff sind/darinn man dasVolckvmw Pferd überführet/ gleich wie bey vnns auff den Schiffreichen Wassern die Egen seyn möchten)eylends übergesetzt/ vnd zübeförderung seins für habens / auff daß die Schifflcut so vtl williger weren/ hat er men/ den Schiffleuten/die deß orts den Passz verwalt vnd inngehabt/ von einer iedcn Person/wie dce gewesen so hinüber geschet/ ein Ducaten bezalen lassen. Sind biß in sechtzig tausend Türcken übergeschifft/ vnnd ist von einer ftden Person cin Ducat bezalt worden. Als sie nun hinüber kommen/hahen sie sich in drey Haussen gecherlt/ vnd gantzGrcciam durchschO/Gallipoli erobert vnd geplündcrt/auch wassonstfür Stettan der engedaselbstam Meer fermer gelegen/al¬ les verheert/Mcn daselbst Schiff/ Kriegßleut/Rossz/ Prouiandt/ vnnd was sonst dienlich zü wem vorhaben seyn möchte/ auß Asia in Greciam perschafft/vnd inn vorraht geschickt vnd bereytet.Ist also der hauffbald groß worden/haber; alles vcrhceret/geplündert/vnd verwüstet/vnder dem ' Erste Thal. VIN dem schein/als solte es wider die Feind vnnd AuffrührerdeßKeyserezü Konstantinopel gelten/Endtlich hat er Philopoli cyngenomlnen/ vnnd die herrliche wolcrbauwte Statt Andrinopoli. Sich ferrner gewandt nach Seruia/alle Land vnnd Königreich in einen sehr grossen schrecken vnd furcht bracht durch seine grmrsame wüterey vn schaden so er geübt/ durch welche der König auß Seruia/ Lazarus Despotus/vn Marcus/ ein Fürst der Bulgarey/neben andmr grossen Herrn vnd Rittern in Albania/vervrsacht worden wider in sSH auffs neuw züverbinden/vnd dem Türcken widcrstandt züthün. ' Wiewol sie nun ein grosse macht vcrsamlet/damit sic dem Türcken wol hetten künnen abbrechen/vud auch bald darnach züsammen gestosi sen/vn mit einander geschlagen/so sind doch durch vnordnung die Khri- sten getrennt/vnd erbennlich erlegt/vnnd h er viel in kleine stück gesevelt worden/In welcher Schlacht der Herr Dcspotus gefangen/vnnd dar¬ nach auß befehl deß Amuraths getödtet worden. Auß diser vrsachcn hat einer auß Seruia/der deß Türcken Leibeigen Kncchtgewesen/vnd über den Todt seines Erbhcrrn Despoti auß Seruia sehr vnwillig vnd bekümert/jm getrost/vnd mit ernstem gcmüth gentzlich fürgesetzt/setnen Erbherrn widerum an Amurath/dem Türckischen König/zürechni/in Hoffnung/ wie es jm darüber gehen würd/dardurch einen ewigen Nam men züerlangen vnd zübckomen. Vnd als er der zeyt geramet/ vnd seine gelegenheit erschen/daß er mit den; Keyser Amurath allein gcwesen/vn seinerwol mcchtigseyn kundte/ hat erjn übercylet/ vnversehens attge- fallen/bald siben tödliche stich mit einem Dolchen in Leib gethan/ vnnd seinen Herrn also wider gerochen. Diftr Amurath hat regiert drey vnd zwcntzig iar / ist erwürget worden im jar vnsers Herren JesuShristi/ ,z7z. als Gcorgius der cilffte deß Nammens Bapst / Vnd Wentzelaus Römischer Keyser/gewesen/Petrus in Kastiltia/ vnd Jo¬ han der Barstart in Portugal/regie- ret haben. Von den Türcklscßm Kriegen Von dem vlerdcm Wrcksche» König / genannt Baiakcth/ vnnd vom Todt des; groß- mechtigen Herrn in Bulgaren / vnd wie die Türcken Konstantinopel belagert haben. Md WrAmmakh/darvon tm vorigen Caprkel ge- si^gt/ hat zwen Son verlassen/einen mit Naunncn Solr> Wan/den andern Baiatzeth / Aber Baiatzet hat sein Brü- der Solyman lassen tödten/aüff daß er allein das Regt^ ment rüwig behielte/vnd keinen Mtregentenodrrgegcngewalt hette/ Auch als bald nach seines Bruders Todt ein mechtig Knegvolck ver- Erste Thal. IX samlct wider den nichtigen Herrn Marcum austBulgarey/welchs ein Land das sehr fruchtbar vn überflüssig vö allem weis zur Menschlichen Narung nötig vnd dienlich ist/hat Visen Zug fürgenommcn/auffdaß er Den Todt seines Vatters widerumb rechnet.Als nun die Kriegßhauffen von beyden theilen an dem ort/da sein Vatter erstochen worden/züsam- men gestossen/ist in dem/daß der Herr Mamrs den Baffz verlegen/vn fln widerstehn wolt/seinVolck getrent/vnd er selbst auch in der Schlacht bltben / mit sampt seinem füwembsten Adel der gantzen Bulgarey vnd Seruia.Vnd durch solche grosse niderlag vnd Überwindung hatBata^ tzeth erobert vnd cyngenommen beynahcns alle Stett / Land vnnd Fe¬ stung der gantzen Bulgarey/ on einigen ferrnern Backenstreich vnd wi derstand.Nicht lang darnach/im jar nach vnftrer Erlösung/,zvö.hat er seinen Zug durch Boßnen nach dem Königreich Vngern genommen/ vnd wie er dahin kommen/durchs Vngerland schrecklich vnd Tyranisch gestreifft/Deßgleichen hat er auch in Albania vnd Wallachey gethan/ mit sich in Türckey vnzelich vil gefangrrer Khristen/vnnd viel ansehenli- cher Personen/geführt. Diser Türckische König ist eines sonderlichen grossen Verstands/ vnd eins dapffern gemüthts vnd starcken vierstötzigenLeibs gewesen/vn über die massen sorgfeltig in allen seinen fachen / gedültig vnd still in er- Wartung seiner vortheil vnnd gelcgenheit. So bald er die ersehen/ist er sehr schnell vnd behende gewesen sie inne wcrck Zübringen / daß er auch Derhalben genennt worden/Hildrin Baiatzeth/das ist: Schnell wie em Blitz oder Donnerschlag vom Himmel. Mt diser seiner verschlagenen behcndigkeit hat er bcynahens gantz GriechcnLand an sich bracht/ist auch endtlich vor Konstantinopel gcruckt/hat die Statt belägert/vnnd also geenstigt/daß der arm gttrengte Keyser genötigt worde ip Wstk- reichzuschiffen/vn den Königneben andern Khristlichen Fürsten gegen Mdergang vmb hülff vnd rettung anzüsnchen. Inder zcyt hatregim Ln Franckreich der König Karolus / deß Nainmens der stbend/ welcher als ein Gottsfürchtigervnnd gehertzterKönig/GraffIohann von Ni- uers / vnd den Hertzogen auß Burgund / deß Königes leiblichen Brü- ders Son/welcher ein freyer dapffer lunger Held gewesen/mit einer grossen anzatKriegßvolckgeschickt vnd abgefertiget/mit welchem gezo¬ gen sind die fürnembsten anschcnlichste Kriegßleut in Franckreich/Als nemlich/der Herr von Kuci/ Guido/ein Herr von Tremole/ Philippus ein Graffvon Artoys/Iohannes Hertzog von Guien/welches heut Ga scvtiien genanNt.Der Graffvon Diuos/vnd vil andre Herrn mehr/ha Von den Türcflscßen Kriegen öen mit sich außgeführt roos. Kürissenmnd Spiffcr/mit im zügehöre vnd rüstung/ vnd sonst vil andere leichte Pferd. Vnd als sie in Vngern komen/haben sie ir Kriegßvolck mit dem König Sigismunde (welcher nachmals Römischer Keyser worden)züsammen geschlagen/Sind also mit einander nach dem Land Germa gezogen/ vnnd allda sich mit dem Herrn desselbigen Lands/Despoto/auch versamlct/mit welche hülff sie vil fester vnnd gewaltiger Stett erobert/die von den Türcken besetzt ge¬ wesen/ haben bclägert die Statt Nicopoli/Aber von wegen daß die Türcken in der Statt wol mit Prouiand/vnd sonst allen andern not- türfftigen dingen/gnügsam versehen waren / inen nichts künnen abbre- chen/vnd sich doch so lang davor geseumet/daß in deß der Baiatzeth sich gcsterckt/vnd seirr Volck züsannnen bracht/ welcher inen so gewaltig vnder Augen gezogen/ daß es lcyder den erbärmlichen aussgang gcwun nen/wie auß folgendem Kapitel züvcrmmmen. Don der HKinKc vnd treffen deß Königs Baiatzeth mit den Frantzosen/darist die Frantzoscn geschlagen vnd erlegt worden / vnltd was er mehr für Tyrannch gegen sie geübet. Lap. VII. Ls nun der Baiatzeth ( wie oben gesagt) so ettt gewaltigen starcken Haussen von Reutern vndTürckischem Volek zusammen bracht/ist er den Khristcn strackes vnder Augen gezogen / Aber wie das Frantzösische Kriegßvolck gleich dißmals den fürzug gehabt / vnnd sie on das (wie inen alle Histo¬ rien zeugkniß geben)hitzig/vnnd mit wenigem bedacht freydig pflegen hineynzüsetzen/sind sie auff das Türcktsche Knegßvolck/sonderlichauff Den verlornen hauffen/welcher vorher gestreifft/vnd sonst hin vnnd wi¬ der one Ordnung zerstreuwet gezogen / so hart gestossen/ daß ihnen vtt- müglich gewesen wider züwenden/vnnd sich zü ihrem Haussen zübege-- ben.Vn vnangeschen daß sie züvor mit den andern verlass e auch Züge- sagt/keinen angriffzüthün/ noch mit dem Feind Zütreffen/es wcre dann erstlich L erstlich alles Kriegßvolcks zü Füß vnnd zü Roffz / von Vngern / Teut- schen/vnnd Seruianern/mit vnd bey inen zugleich versamlet/ So Hai doch ir grosser freffel vnd freydigkeit / damit sic vermeinten dem andern Kriegßvolck die Ehr vnd Ruhm abzülauffen wann sie den Feind schlü¬ gen/ ste vcrführet/slnd so hefftig auff den Feindt erhitzigct gewesen/ das auch dem Graffen von Diuois/vnd dem Herrn von Tremole/ vnmüg- lich gewesen ihr Kriegßvolck lenger an sich Zühalten/dieweil die ande¬ ren vom Adel vnd der Ritterschafft/ benebcn dem Monsur vonGwi- en/welcher die Königkliche Frantzösische Hauptfahncn geführt/ so frey- dig hineyn satzten/haben also nach dem man Lärmen geblasen/sich bald in die Ordnung geschicket/in Geschwader eyngetheilet/dcn Türcken grimmigklich vnd mit ernst angriffen / vnd im ersten treffen mercklichen schaden gethan. Als aber die Türcken/nach irer gewohnheit/fürfttzlich die flucht ge¬ geben / vnnd die Frantzösischen nun mehr anflcngen zü iauchlzen vnnd schreyen/ ViKori^,Vi6iori3,gewann/ gewann/ hat solches Frcuden- geschrey lcyder bald sein end gehabt/vnd nicht lang gewchrct/dann inen der Baiatzeth mehr als mit sechtzig tausend frischen geruhten Pferden begegnet/welche mit ihrer Schlachtordnung/in form eines neuwen Monathschcins/auff sie getrungen/ vnnd ehe darin König Sigismund mit seinem Volck ankommen/ die Frantzosen allcsampt beschlossen/ vnd vmbringet/ Süid also/ vnangesehen daß sie Ritterlich gefochten/vnnd sich lang mit wunderbarlichcr rettung auffgehalten / dieweil sie einem solchen grossen Haussen von Reutern vnnd Volek nicht lenger kondten widerstehen/endtlich erbärmlich erlegt/ geschlagen/vnd erwürget wor¬ den / vnd haben ires freffenlichen wagens halben schrecklichen lohn em¬ pfangen. ' Vmb diser Niderlag willen der Frantzosen / ist deß Königs Sigis¬ munds Kriegßvolck auch getrennt/vnnd in die flucht geschlagen wor¬ den. Vnnd als die Türckcn so frcydig hineyn gesetzt/ sind alle Khristcn vonVngerischenvnd TeutschenKriegßvolck/bliebcn/ vnnd crlegtlvor- yen/daß auch König Sigismund/ vnnd der Teutsche Meister von Ro¬ diš /mit grosser mühe in einem kleinen Schifflctn über die Donauw kaum entronnen vnnddarvon kommen sind/Dann die Türckcn am Land mit macht vnd grossem ernst auff sie mit den Flitzbogen geschossen pnd getrungen haben. b iitz Von den Türckscßen Kneten In diser Schlacht/vn der FrantzosenNiderlag/ sind gefangen zso» Frantzösifche Ritter vnd Herrn/die andern aber alsbald gesebelt/vnnd tn kleine stückzerhauwen worden/welche ZOo.nach alter gewohnheit der Frantzosen mit jrer rüstung sehr wol geziert vnndaußgebutzet gewesen/ derhalben auch auß Hoffnung einer güten beut vnnd rantzung die Tür¬ chen jrer verschont/vnd sie beym leben gelassen/Aber es ist ein kleine gal- genfrist gewesen/dann der Türckische König Batatzeth hat für sich for- dewlaffen den Graffen von Neuers/welcher einer vnder den gfangen/ vnd gar biß auffs Hembt außgezogen gewesencdann es hatten die Tür¬ chen im all seine herrliche Kleyder vnd Rüstung abgelegt/ vn andre zer¬ rissene arme/geringe/lumpichte hudeln vmgeworffen)vn sichvon im al¬ ler gefangenen/wer sie wcrn/erkündigt.Als er null vermercket vn ersah ren/das diser der Graff von Neuers gewesen / hat er in Hönisch gefragt/ wie er so elendig bekleydt vn ungezogen werek darnach hat er im auffdi- se weiß zügeredt/ vn gesagt:Wiewol es nit allein wider vnscre Mahome tische Ordnung vnd Gesatz/sondern auch wider meine Natur ist/eintge barmhertzigkeit vnd gnad iergends an einem Khristen zübewcisen / So wil ich doch dißmal deines iungen alters vnd KönigklichenStands vnd Bluts verschonen / vnd vmb diser einigen vrsachen willen dir das leben schencken/vn gnad erzeygcn. Vnd über dißauch/magstu fünff auß dem Haussen wehlen vnd nennen / welche ich vm deinetwillen gleicher gestalt mit dem leben gefrißt vnd begnadt wil haben/beger derhalben vnd wil/ daß du die fünff alsbald für mir jetzunder nennest vnd anffsagest. Auff Vise gnad hat sich der Graff demühtiglich bedanckt/vnd alsbald genen- nct den Monsur von §uci/den Graffen von Diuois/ Guido ein Herrn von Tremoglia/Philips Graff vö Artois/ vn an statt deß fünfften von Vienna / welcher bey der Königlichen Hauptfahnen die er geführt todt blibett/hat er einen seiner Diener genent/welche sechß Ritter vn Herrn alsbald deß lebens gefrist/vnnd nachmals gelosiret worden seyn. Nach disem besilcht der Baiatzeth mit schreckliche/ grinüschen/ Tyrannischen gesicht vnd geberd / daß die übrige samptlich alsbald für seim angesicht gesebelt / vnd in kleine stück zerhauwen werden. Welches also geschehen. Vn ist ein solch schrecklich mördcn/ vnd blutig spccktackel mit den armen gefangnen angericht/ daß dergleichen in der Welt vorhin kann: erhöret wordk/welchs von kürtze wegen/ vnd daß es so schrecklich/grausanr/vnd jämerlich zühören vnd Mesen / wir jetzunder also darbcy bleiben lassen. Als nun solch metzeln vnd wüten sein vorganggewunnm/ vnd ein zeyt- lang gewehrt/ hat der Graff vngefehrlich in solchern nrarterli vnndse- beln den Herrn Bucialdum/oberste Marschalck in Frm;ckretch/geseha auff Wesen / ist alsbald dem wüterischen Türckischen Bluthund widerumb mit gefallenen Henden Zü Füß gefallen/ hat mit weinenden äugen den Tyranen Baiatzeth gebehten/daß er demselbigen Ritter auch gngd be- weisen/vn jm das Leben schencken wolte/dan er wer sein Blütsfreundt/ welche er tzn auch also gschenckt/vn beneben den andern fünffen zugleich ledig gegebe.Die andern aber rc>z.smd allsampt/wie gesagt/für dem ge¬ sicht discr srbcne/ erbermlich zerfleischt/ vn in kleine stück zerhackt werde. Diser ist der Buciald/welcher nachmals oberster Gubernator zü Ge¬ nua gewesen/ vnd Gabrieln Vicccont/cinen Herrn von Pisa/enthaup- tcn hat laffen/vnd der mitGaleatzo Gontzaga/Fürsteri von Mantua/ zü Füß gekcmpfft hat.Wiewol er nun(wie gesagocin grosse starckePcr- son/vnnd der Gontzaga gar klein gewesen/so Hat doch Gontzaga den sieg bchalten/vnd den Buciald dahin bezwungen/daß er /m hat müssen angeloben / nimmermehr seines lebens einen Harnisch oder Bantzer an seinen Leib zübringen/oder Zülegcn. Nach diser schrecklichen/jämmerlichen Handlung vnd chat/ist der Graff mit seinen sechß Gesellerr nach der Statt Bursra geführt/vn all¬ da gefenglich/aber doch mit essen vnd trincken wol gehaltenworde/Biß so lang sic sich mit zweymal hundert tausend Ducaten widcrum gelößL vn abgekaufft haben / welches Gelt der Herr auß der Inseln Mettelin/ Herr Iaeob/für sie erlegt vnd bezalt hat. Es schreibt einer / mit Namen Frosartcs/cin Frantzösischer Geschichtschrciber:Dz er mit disen gefang- nen/als sie wider irr Franckreich ankommen/gcredt/vnd sie jm gesagt ha ben/das die Schlachtordnung dcß Türcken gleich wie ein ncuwer Mon schein angericht vnd angcstelt scy gewesen / vnd daß sie sich erstreckt hab Liß auff siben Welscher Meilwcgs / der fünffe ein deutsche Merl ehün/ vnd das da allerlei) Natiorr vnd Völckcr gesehen worden. Sic haben es auch dafür gehalten/der Türck scy damals biß in dreyhnndcrt tausend/ vnd die Khristen nicht über achtzig tausend starck/ darviidcr vngcfehr- lich biß in zwentzig tausend Pferd gewesen. Dise Schlacht vnd crbcl m- liche Niderlag der §hristen/ist geschehen im /ar nach vnsers Herrn Ge- bnrt/M.SM.FKV.auffS.Michacsis abcnd/den rs.tag Herbsimo- nats / Vnd ist dise Niderlag so ansehcnlich vnd groß gewesen / das auch gantz Europa sich dafür entsetzt vnnd erschrocken/Auch irr allen Köiiig- reichen vnd Prouincien dcß Suldans/Persia/vnd andern Landen/ welchejhm etwas lrahe gclegen/ein mercklichs zagen vnd zittern bracht hat. VondmTürcKMtt KrieM Was WmaMh/ diser Uürcki- sche Tyrann/für grauwsame wüterep AGmchenLand geübt/ vnd wie er endtlich von dem Tamberlein gefangen/ vnd in ei¬ nen Dogelkorb geworffen / mit einer Ketten angeschlagen worden/in Landen vmbgeführet/vnd darinn schendtltch sein leben hat müs¬ sen enden. Lap. Vlil. der Batatzeth dtestn grossen / gewalttgm j Sieg erhalten hat/ W er mit seinem Kriegßvolck Konstan tinopel zübelägern/abgezogen/ hat alle /^nti^ucketen, vn M ^U- was ingantz Greciawirdig züsehen/auch sonst viel alter herrliche Gebeuw gewesen/eingeriffen/verwüstet/vnd zerstöret / schone herrliche Gärten / Gebeuw / Posseffion / vnnd alle alte Monumenta/ durch gantz Thraciam/Msiam/Dardanien/vndMacedonien/auffm Landverderbt/vn auff dise weiß/hat er sich in disen Landen zü eim Her¬ ren gemacht/Dan da war keine hülffnoch einig mittel den Kaiserlichen Stülzü Konstantinopel zücrhalte /wo nicht durch Nawliam der gros¬ se Tamberlein/ein Tartarischer Herr / mit einem gewaltigen / mechti- gen Kriegßvolck/biß in ^oo.tausend Pferd/vnd ^o.tauftttd Füßvolck/ wie in der Kronicken Karionio züläsen/jm vnder Augen gezogen/ vnnd also widerumb gewendt hette. Diser Tamberlin ist von auffgang der Sonnen in Thraciam vnd Sogdianam komen/vnd als er erfahren die grosse wüterey/ so der Ba- iatzeth wider die Griechen geübet / hat er sein Kriegßvolck in der Statt Samarcanda/andem Wasser Zaxarteo gelegen/außruwen lassen/ vnd ist folgende dem Baiatzet stracke vnder äugen gezogen/ nur von we gen dz er übel mit setnerTyranncyzüfriden/Dn diewetlTamberlin über den Baiatzeth vn über sein volck so hefftig ergrimt gewesen/ ist er vo der StattSamarcanda abgezoge/mit eim(wie gcsagtlmercklichen Kriegst volck Zü fuß vnd zü Roffz / weil im dan kein widerstand gcschach / hat et gantz Natoliam eyngenomen/Stett vn Land verwüst/vn schrecklichen schaden vnder den Türcke gechan/derhalbk Baiatzeth vervrsachtSon- stätinopel/welchs er belagert hatt/widerumzülassen/vn nach Angorey ErsieLHeü. XU züziehen/ vn als er an das Gebirg Stella genannt komm/ bey welchem vor alters Pompeius der Römer mit dem Mytrtdate geschlagen/hat er denTambcrlin angriffen/vnd mit jm treffen wöllen/Aber nach langem Kampffhat der Tamberlin das Feld behalten/den Baiatzeth gefangk/ vnd allse'in Kriegßvolckzerstreuwet/vnd in die flucht geschlagen. Als nun der Tamberlm also gesieget/ hat er den Baiatzeth an eine güldene Ketten schmiden/vnd m einen eysem Dogelkorb binden/vnd al- so durch gantz Aflam vnd Syriam zü grosser schänd vnnd schwach eine lange zeyt/biß er in disem Korb gestorbeu/vmbher führen lasscnHat al¬ so auff dise weiß der Tyrann vnd Blüthund sein end genowmen/vnnd ist durch einen gewaltigern/als er gewesen/gestürtzt worden. Dise Schlacht ist geschehen ander Fronttrder Galatier/im lar vnser Erlösung/tausend/dreyhundert/ vnd siben vnd neuntzig/ darinn mehr als roo.tausend Mann erschlagen / vnnd von beyden theilen todt bttbemSind etliche deß Baiatzeths Sön davon kommen/welche von den Griechischen Herrn vnd Ritterschafft / die etwancwre oben gesagt) dem Türcken wider den Keyserzü Konstantinopel ^henM gewesen/ auffgenommen/vnd in Armitten vnd wolgerusten schiffen darvon bracht worden an der Enge bey Galipoli. r Etliche schreibemDiser Sön einer mit nassen Cmeelibes sey in der Schlacke v»n den Griechen gefangen/ vnnd dem Griechischen Keyser als ein Raub zügeführce worden/ vnnd von jm Königklich erzogen/letzlich widemmb ledig gelassen / vnd in sew Königreich Asiameyngestelt worden. Vonden LürcKschcn Kriegen Don dem fünften Neckischen König/genannt Kalcpmus Kertcelrbes/ vmd von dem grossen Blütvcrgiesscn/so er in einer Schlacht mit König Sigismund auß Vnzcrn gcihan. Lap. IX. Ach dem der grosse Tamperletn das Feld (wie im vorigen Kapitel gesagt) wider dm Baiatzeth erhalten/ Ist sonderlich vnder andern einer seiner Sön durch die >2 Griechen errett vnd darvon kommen / mit Nammen Kale- lepinuö/wie solchs bezeugen Nicolaus Secundinus in seinem Büchlein vom vrspmng den Türcken / welche er an den Bapst Pium in Lateini¬ scher Erste Lßerl. XIII scher Sprach geschriben/vil andre Smbentm mehr/ welche nachmals geschriben/ nennen Visen deß Baiatzeths Son / Kaleprnum / doch sind andere/welche in nennen Kyriceltbes/ vnd dieweil in Nicolaus Secun- dimm Kalepinum nennet/haben Vie andern folgenden Scribentcn in auch also beschrieben / Aber m hat sonst nicht anderst als Kyricelibes ge- heifsen/wie in auch Paulus Ioutus in seiner Historik von den Türcken/ welche er an Keyser Karolum/Hochlöblichster gedechtnist/geschrieben/ nennet/das vifer sey gewesen veß Baiatzeths Son/vn hab gehelffenKy ricelibes/vnd nit Kaleptnus / nach etlicher viler meynung vn bedenckm. Dieweil aber Vie Smbentm über dieses Nannnen vneinig sind/ vnd nicht gleich einstimmen/hab ich vifer Sachen fleissiger wollen nach Vencken/vnV zü erkündtgung der warheit/ dieweil sie aust keinem Sm- beute in Griechischer/Lateinischer/oder Hebreischer Sprach/hat tünen ergründet werven/mit fleist Vie Arabische vn Khalveische Bücher über fthen/vnd befinde der warheit dannn gemest / was bey andern streitig/ Nemlich/ das er mit seinem rechten Nammen Kalepinus/ vnd mit dem Junammen Kyriceltbes/genaimt worden/in ansehung der eigenschafft vnd deutung deß wörtleins.Vnnd vise halten es darfür/das cs einzüge- setzter Name sey Kyricelibes/setzen auch/lneines crachtens/genügsamen schein vnd vrsachen/vnd ich auch gebe inen beyfal/ dann der verstendige treffliche Scribent Secundinus / würde sonder zweyffcl nit so leicht on vrsach den Namen geendert/ vnd dem Bapst hierum vmechten bericht gethan haben. Dieser Salepinus Kyricelibes/Baiatzeths Son/als er aust der Schlacht vnd Niderlag in Angeria entrllnlren/dannt er nicht von dem grossen Tamberlein vnnd seinem Kriegßvolckauch erschlagen oder ge¬ fangen würde/ist gen Andrinopoli geflohen/vnnd allda von etlichen Herrn aust Grecia freundtlich empfangen/ atlffgenommen/ vnd wcrht gehalten worden/sonderlich von denen / so dem Keyser zü Konstantino¬ pel übel woltemAls er sich nun sicher befunden/ vnnd nichts mehr Zübe- sorgen gehabt/hat er angcfangen Stettvnnd Schlosszzübefestigen/ Reuter vnd Knechtzüvcrsainlcn / vnnd was sonst von Kriegstrüstung/ vnd anderer notturfft mehr/ zücrhaltung seiner Land vnd Leut von nö¬ len/in vorraht verschafft. Diesem deß Kericelibcs Vorhaben zübegeg- ncn/vnd fürzükommen/ ist Keyser Sigimundt/Kömg in Vngern/ wel¬ chem nicht wol zülcyden gewesen daß der Türckischegcwalt/welchen Der Tammerltn hefftig geschwecht/widerunib nach der Niderlag/ von c Von den TürcWen Kriegen Tamberlin geschehen/ folte anffkommen / vervrsacht worden sich -m zü- widerlegen/ vnd hat also em gewaltige Kricgßvolck alrffbracht / ist dem Kalepino stracke vnder Augen gezogen/Vnd als er sich mit denVngem vnd Behem/ in der pfleg vn Landschafft Salumbetz genant/gelägert/ hat sich auff Leyden seyten ein schrecklich Blutvergiessen erhabe/in wel¬ cher Schlacht deß Könige Sigismunde Füßvolck sehr übel durch die ' Flitzbogen der Türcken/ehe sie haben künnen zum handel kommen / an- gelauffen. Dann als man Lermen geblassen / vnd ein Feldtgcschrcy ge- macht/daß sie sotten in voller Schlachtordnung mit dem Türcken treff fen/vnd hineynsetzen/hat der Reysigezeug on auffsehens vnnd auffmer- ckene jree vortheile/ mit gewalt hineyn getrungen / sind gleich im ersten - treffen mercklich beschediget worden/Dnd dieweil das Füßvolck nicht so bald hat künnen folgen/wie ee die not erfordert/ haben sie -re Schlacht¬ ordnung selbst getrennet / sind also flüchtig worden. Als nun das Füß- volck/welchs kaum in die ordnung kommen war/ gesehen/ daß der Rey- sige ?eug getrent/vnd in der flucht gcwescn/haben sie auch angefangen zürumorn/sind wider auß der Ordnung kommen/vnnd haben sich ge- lvandt.Da solche dieTürcken innworden/haben sie mit grossem heulen vnd schreyen/wie ir gebrauch/nach gefolgt/ la mit solchem ernst vnd wü tcn hineyn gesetzt/daß es sich hat ansehen lassen / als Regent vnd Don¬ nert der Himmel eytel Stral vnd Pfeil / haben also durch der Meisten vnordnung die Türcken das Feldt vnd Sieg erhalten / vnd sind beyna- hens alle Vngern erschlagen vnd gefangen worden/ allein auß vcrwar losung deß Reysigenzeugs / vnd ist Keyser Sigismund also zum andern mal auß dem Feld geschlagen vnkrd erleget worden/ dreytzehen iar nach dem jn Baiatzeth das erst mal geschlagen hatt/ist nicht in vil weniger ge fahr gestanden/als wie bey Nicopoli/öa er mit gewalt sich von den fein¬ den wircken hat müssen. Dise Schlacht ist geschehen vnder Bapst Ale- -candcrn dem fünfften/vnd als Rubertus Römischer Keyser/vnd Hein¬ rich Küttig in Kastilien gewesen. Nachmals hat sich der Kerycekibes wi¬ der den Despotumauß Seruia gewandt/vnnd durch deß Keyserszü Konstantinopel Grentz gestrafft / Ist vmb diese zeyt kranck worden / vnnd sehr jung gestorben / als er nur sechß jar im Regiment ge¬ wesen. Dorr Etliche sitzen/ dieser Maho» mcthseyMo« scs Brüder ge wesen/ vn hab Mhie sitzen et liche/Moysc» den sechßtcn Lürckische^S «ig / Aber die« Weiler nitauß der Linien ni- derwarts/so» dernseitwart» geborn/bnskch mitgwaltcyi, getrungr/blti, bc wir bei) der rechten linic», deseendete/ vii setzen Maho« mekhdmsechß ten/welchersej «es Brüder» L)reans rode an Mose bald gerechnet hat. Erste Lhcü. XIIN Bon Dahoinclt) demcrsim dl- stöNammenS/vndsichßtenTürcktschen König/ wclchcrPenKönigkltchenStulgcgenAu- drinopel verrückt hat. Mr tz'akW'M Sprieelibes Hat Den Sön LW verlaffen/ein mit Nammen Orkan/den andern mit Nam- Lm'KL U menMahometh/vndnach demtodtdeß Vatters istOr- ZLs«a.» can durch hülff vn mittel etlicher grosser Türcktschen Herrn ft« gar», »/dar vn KriegßFürften Keyser erwehlet worden. Aber dieweil er etwas sehr so"ssmA jung gewesen/ hat er seiner schantz wenig in achtung gehabt / vnd seinen d» Standt nicht erhalten künnen. Dann seines Vatters Brüder/vnd sein Micht. c ij M mangelnM nicht ein treffen / vnd dtss alletn macht ein irrlhumb / soviel die zcyt der Beschicht Do» - - 7:'t» bilden TürcüMn Kriegen Vetter mit Namnren Moses/Hat sich gegen in auffgelegt/ vnnd im Ge- ftngkniß tödten laßen/ Ist also Moses durch gunst vnd beforderüng sei¬ ner gütenFreunde/vn durch grosse Verheissung vnd züsagung/die er den Türckcn gcthan/Türckischer König blibe/aber sein Regiment hat auch nicht lang gewehret / Dann der Detter Mahometh/Orcans Brüder/ alsderrechteErbvnd Suceffor deß Vatters Kalepin Kyriceltbis / hak inwiderumb schendtlich lassen vmbbringen vnd erwürgen/mit sampt > allen den jenigcn welche jm hülff vnd bcystand geleistet/vnd zum Regi¬ ment befördert hatten/ Ist also seines Regiments bald wlder entsetzt vn beraubt worden. Als nun diser Mahometh den gwalt vnd das Keyserthumb an sich bracht/ hat er vil gewaltiger Türckische Fürsten vn Herrn ires gewalts entsetzt vnd außgerottet nicht allein im Königreich Gallatia/sondern . auch in Ponto/vnd hat einenschrecklichen/groffen/gewaltigen Jug ge- than/in das Königreich Kapadotiam/ vnd alle Fürsten / welche er ver- dechtig vnd für feinde gehalten/ deß orts außgetilgettVnd als er in Na- tolia sich gelägert/hat er alle die Stett vnnd Festung/ so sein Großvat- ter Baiatzeth/mit dem Tamburlan verlor/ widerumb eyngenommen/ Vn dieweil im alles glücklich außgangen/ hat er die Bulgare») vnWa- lachey auch mit Heerskrafft angriffen/darinn grossen schaden/Tyran¬ nei) vndmüthwillen geübt. Dieserhatden Türckischen Königktichen stul erstlich von Bursia gegen Andrinopel verrückt / welche ein Haupt statt in Thratia/hat regiert vier vn zwentzig iar/ ist gcftorbe im iar nach Etliche stym Shristi Geburt/r^rv. vnder dem Bapst/Marttno Quinto / vnnd nach sÄung/ et«- rechnung diser zeyt lest sichs ansehen / als hab diser Mahometh den Kö- ch»4. andre/ E Sigismund im Solumbetzerfeldt geschlagen vnd erlegt/vnnd nicht Kalepinus sein Vatter / wie etliche meynen / Aber dieweil wirnicht ei¬ gentlich den rechten grundt der zeyt haben vnd erfahren türmen / dann , die Geschichtschreiber allhie spaltig seyn / bedunckt mich das in der Be¬ schreibung deß Nicolai Gecundint / so er an den Bapfi pium gethan/ oder in der/welche Frosartes von den Türcken gcstelt / zehen iar an der "jrrthumb/soviel die zeyt der Beschicht anlanget. N"' s) Mndemsiömdm Uürckisthm König / genannt Amurach / deß Nammens der andre/welcher eine deß Despoti auß Serum Tochter gefreyet hat. Lap. XI. AMev Ach dem Todt deß MahonrechS ist im Regt- MMDment gefolgetvnd succediert Amurach sein Son/welcher nach de er König gewchlet/ bald ein grossen Haussen Kriegß volck wider Despotum auß Seruia versamlet/vnd in discr Kriegßrüstung hat er im ersten anzug fast alle Stett durch gantz So- phiam vnd Scophiam eyngenommen/ hat zwen Son vnd ein Tochter deß Despoti gefangen/welchen beydenBrüdern er mit einem Menden e iij ' VomKneMtdcrdcEürcken. Eysen die Augen außgestochen / vnnd alsdann /re Schwester/die einer gar übertrcfflichen schönen gestalt gewesen/zü einem Weib genommeru Diser Amuraht / ist der erste Türckische König gewesen / Welcher das Türckrsche Kriegßvolck zü Fuß in güte Ordnung bracht / vnnd die Köntgkliche Leibs Guardien der Ganitzern angericht vn ordiniert/wel- che nichts anderst als verleugnete Khrtste/ die von jren Eltern ü; der /m gend genommen sind/mit welchen er vnd seine Nachkömlinge vnsäglich vil Krieg vnd Sieg erhalten/ vnnd bey nahens den gantzcn Orient mtt inen erobert vnd gewunnen/hat vil grosser Jüg mit streiffen/vn andern schaden mehr/ gethan/durch die gantze Walachey vnd Albarria/Hat ein Kriegßvolck geschickt in Boßnian/dieselbig gantz vn gar verwüst.Der- gleichen hat er auch in Dngern gethan/grauwsame wüterey geübt/vnd beynahens gantz Griechenland verderbt vnd verheret/hat auch fermer ein Kriegßvolck abgefertiget wider die Denetianer / vnd inen abgetrun gen die edle Statt Thessalonica. Nachmals ist er außgezogen Belgrad oder Griechischen Weissenburg zübelägern/ vnd im stürmen hat er ver¬ lor» mehr als zehö tausend Türcken/ vn endtlich/als er nach seim willen nichts hat künen erhalti/ifi er mit schänden vö der belägerung abgestan den/widemmb von danen gezogen/vnd hat sich nach Seruia gewandt. Nicht lang darnach / ist König Ladislaus auß Poln vnd Vngern/ mit einem gewaltigen Haussen Kriegßvolck inSeruiam vn Vngern ge¬ zogen/vnd hat em Ritterliche Schlacht mit Karambeo/emem obersten Krießherrn deß Amurahts / im Thal deß Gebirge Hemo/gehalten/an welchem ort/als die Vngern vnd poln das Türckische Kriegßvolck in die Klausen deß Gebirge beschlossen vnnd vmbringet hatten / sie irerso mechtig worden/ sie auch so freudig vnd Ritterlich angriffen / das nicht einer von den Türcken lebendig bliben. Dann sie haben / was zü Rossz gewesen/mit den Hellenbarten vnd Ranckonen/allesmit gewalt vnder die Gorn vnd Pferd geriffen/erfchlagen vnd erstochen/ vnd also letztlich ein loch durch den Krieg gemacht/vnnd ist der Türckische Feldthaupt- mann Karambeus gefangen worden. Bald das ander /ar/ hat Ladislaus ein frieden mit dem Türcki ange stoffen vnd beschloffen/vnd /M in der Kapitulation fürbchalten/daß der Türck erst ansuchen / vnd vmb frtden bitten solte/vnnd zü ablösung deß Karambey/seines obersten Kriegßherrn/ 50. tausend Ducaten erlegen. Aber der fried hat kleine zeyt gewehrt/dann Amurath ist gezogen in A- flam Mit einem gewaltigen Haussen / wider den König auß Karaman- ma/ Erste Lheil. XVI tiia/itt welchem Jug sein Volckdem König Ladiflao / in fernen Landen vnd Stetten / durch heimliche verwilligung vnd nachgebung deß Tür- cken/mercklichc scheden zügefügt / wider die Kapitulation im verwillig- ten friden vnd vertrag auffgericht. Es haben aber die Türckische König vnd Kcyser sonderlich die art vnd gewonheit/ daß sie keinen frtedstandt noch Glauben halten/ es scy dann daß inen mercklicher nutz vn gcdeyen darauß entspringen vnd erfolgen möcht. Bonder HKlaKeso Amurath mit dem König Ladtßlao gchalten/bep der Statt Varna, Lap. XII. Ls nun Amurath in Asiam / wie oben gesagt/ wider den König auß Karamannia gezogen/haben sich der MEJ/ BapstEugenius der vierdte/derKeyser zü Konstantinopel/ U Philippus ein Hertzog auß Burgund/ vn die Signorta vn Hen schasst zu Vencdig/wider den Türcken zusammen verbundemHie- neben den König Ladiflaum/ sampt der Regierung vnnd Ritterschäfft auß Poln vnd Ärgern/ mit flciß gereitzet vnd dahin bewogen / daß sie bey Gallipoli/da dz Meer fast eng wirt/vnd sich schleust/Amurath dem Türcken/ welcher an demsclbigen ort hinüber geschifft / den Passz verle¬ gen vnd verhindern wollen. Ladiflarw aber/als welcher von der vorigen frischen vnd nervlichen Überwindung noch freudig vn auffgeblasen gwcsen/ hat sich bald locken lassen/ ist mit einem gewaltigen Haussen nach der pflege vnd getegenhett Varna/ übers grosse Meer gezogen/ in Meinung mit seinem Haussen vn der Khristen Kriegßvolckzusammen züstossen. Als solchs Amurath ver merckt vnd gewar wordcrr/ daß im dises orts der Passz verlegt soltwer¬ den/ hat er seinen Karren bald gcwandt/vn d den fürgenommenen Jug nach Karamarnria vndcrlassen/ sich stracks widerumb nach dem Passz vnd enge deß Meers begeben.Zst alfo/vnangesehn das 7c>.der Khristen Galehn auff dem Wasser / an demsclbigen ort gehalten/ mit gwalt wi- der hindurch getrungm vn übergesetzt/ vnd hat ueher als in siden tagen nut grosser eyl bey der Statt Varna( welches sonst wirt Dionysiopotis genennt)fürdem Feind sich sehen lassen/sich jm stracks vnder Augen §elegt/vngefehrlich ruit achtzig tausend Türcken. Vm den TürcKMtt Kriegen Der König Ladiflaus hat sein Kriegßvolck sampt allem zügehör vnnd rüstung den ansehnlichsten vnnd verstendigsten Hauptleuten/so er bey sich gehabt / zum treuwlichsten befohlen vnd vndergeben/ vnd die Geschwader mit sonderlichem fleiß in ein güte Schlachtordnung rich¬ ten vnd anbringett lassen/nicht allein sovil das Füßvolck/ sondern auch den Reysigenzeug belanget. Dergleichen hat er auch mit dem Geschütz vnd Wagenburg züthün befohlen/hat folgends zü einem Obersten vnd Marschalck gewehlt den sighaffte Kriegßhelden vn Herrn/Zohan Hu- «in. maden / welcher Matthias /der nachmals König in Vngern worden/ Vatter/ vnd ein erfahrner Kriegßmann/ vnd verstendiger fürsichtiger Held gewesen. Wie nun alles auffs beste versehen vnd befielt/ darmit weyter atrss- zug möchte verhütet werden/hat Herr Zohan Huniad das Kriegßvolck vngefehrlich auff dise weiß/wie folgt/ in eine Schlachtordnung eynge- stelt. Erstlich hat er ein Geschwader wolgerüster Küriser vnnd schwere Pferd / vnd zwischen Visen mitten ein den König Ladiflaum verordnet/ Darnach hat er wider ein Geschwader leichte Pferd auff die andern seyten angestelt/vnd denselbigen Haussen zweyen Bischoffen/einem auß Strigonia/ vnd einem andern von Farcndin befohlen. Von Füßvolck aber/hat er einen starcken Haussen zwischen den reisigen Jeug eynge- steckt/ vnd diß ist fast der Kern gewesen der Landßknecht/ darumb er sie auch in das mittel verordnet. Vnd Visen angerichten/ geordneten hauf- fen/hat er also in der Schlachtordnung zwischen ein hohes Gebirg/vnd einen grossen See eyngeschloffen / das auff keiner seyten der Feind eyn- fallen/vnd inen schaden züfügen kündte.Er hat auch ein solche feste Wa genburg beneben dem Geschütz geschlossen/vnnd mit grossen Ketten zü- sammen verfaß / daß sie von dem Türckischen Haussen nit mehr als nur auff einer seyten kundten angegriffen vnnd beschedigt werden / welcher ort zum angriff dannoch auch sehr eng/vnd dem Feind gefehrlich gewe¬ sen / Dann sie nicht allein mit grossem Geschütz / sondern auch mit den Handroren den Feind leichtlich erreychen vnd abwcysen kündten. Als nun die Schlachtordnung zum ernst also angerichtet / hat sich das spiel erhabemAmurath aber/wiewol ers Ritterlich vnd Männlich hineyn gesetzt/ hat doch auff keinen weg der Christen Lager angreiffen/ Vil weniger überfallen vnnd beschedigen künnen / Ja er Witt dermassen von den Khristen empfangen / sonderlich die vorwachte vnnd verlorne Haussen/ daß sie mit schaden weichen/vnd die flucht geben müßten/ vnd Amuraht Erste LM. XVII setöst/als er kem andere hülff gewüst/vnnd gemeint es were altes verlo¬ ren/ begibt sich auffein kleine Gebirg oder Hügel / in meynung sich vnd Sin leben im fall der eusserstm not züerretten/oder allda sich in die ge- genwehr Mellen. . Aber die zwene Bischoffer/ als sie gesehen daß die Türcken in der flucht haben das Kriegßvolck vnbedächtlich vnd mit großem vngestüm angeschrierr/sie solten folgen/ vnd auff den Feind / welcher nun mehr m der flucht were/mit gewalt dringen vnd hineyn setzen / VttNd in dem sie sich also auß ircrn vortheil begeben/sind sie auffein neuw groß gefchwa- der/vndwolaußgerüwten Haussen derTürcke/gleich deß orts da siejrm vortheil verlassen /gestossen/ welcher das Füßvolck getrennt / vnd alles Mit den Flitzbogen vn jrcm hefftigen schiessen rn vnordnung bracht hat. Als nun der gewaltige Held vnd Kriegßfürsi Huniad dise grosse not ge- sehen/vn dem Füßvolck zu hülffzükomen sich wider gewandt/HatAnm rath in deß auch raum bckomen sich züerholen / vn sind durch den Hali Bassa/scinen obersten Kriegßhauptmanm/ die Ganitzehrn wider in /re prdnung bracht/ haben so männlich vnd dapffer gefochten / daß sie den armen König Ladiflaum endtlich erlegt vn geschlagemDan wie der Ko nig mit seinem Geschwader wider deß Türcken Reuter so ritterlich sich gewehret vn auffgehalten/haben die Ganitzehrn den König vmbringt/ vnd als sie eilt güte weil gegen einander männlich gestritten vnd gefoch- ten/ist cndtlich/vnd ehe dann man wußt welchs thetl das Feldt vnd den Sieg behalten würd/dcrKönig vom Pferd komen/vnd beneben vil an¬ dern grossen Dngerischen vn pollischcn Herrn auff der waalstatt blibe. Wie solchs sein Kriegßvolck innen wordcn/vndgesehen/daß /r Kö¬ nig gelegen ( dann er an der Rüstung leichtlich Züerkennen gewesen) iss /nen das Hertz auch entfallen/sind gantz vnd gar verzagt worden/vnnd vnangesehe daß sie gleicher gestalt sich auch Ritterlich wider den Feind auffgehalten / vnd wie fromme Kriegßleut / biß zum fall /res Herrn fest gestanden/doch endtlich in die flucht kommen. Der fromme hohe Fürst Huniad hat sich mit sonderlichem fleiß bemühet/ seines Königs Körper davon zübringen/vnd sich verwegen vnder die Türcken in grosse gefahr deß lebens begeben / Aber endtlich ist erkaum entrunen/vnd das ander Kriegßvolck allesampt in der flucht durch die Gcwikdtniß/Wasser/vttd Gcbirg/hin vnd wider zerstreuwet worden. In diser Schlacht ist bliben der Kardinal Iuliarms Kcsarius / ein Päpstlicher Lcgat/der dem König Ladiflao gerahte / daß er de vertrag mit demÄmurath auffgericht/brechen/vn den friden auffkündige solte/ Pott dm Lürcksißm Kriegen Mit fürwendung/daß die Khristen den Heyden vnd vngläubigen keine» vertrag zühalten schüldig/hat jn also bewogen vnd darzü beredt/ daß er meLneydig worden/werwolbesser gewesener hettgehalten/vnndder Kardinal zumftieden vnnd einigkeit gerahten/Dieweil ein Geistlich Mann je mehr ein Herr deß friedens dann deß Kriegß seyn solte / vnnd derhalbenhaterauch seinen verdienten lohn darumb entpfangen. Att dem ort da die Schlacht geschehen/ hat Amurath ein Senken von Ertz setzen/vnd die inscri^rion deßSiegs vnd Victorien dareyn giessen las¬ sen / Vnd man sihet noch auff den heutigen tag die Haussen der Ädteri vn jrer Gebein/darauß abznnemen/ das es nit ein geringe Schlacht vn Niderlag von beydertheilKriegßvolck gewesen. Diese Schlacht ist ge¬ schehen nach vnsers Herrn Geburt/»^^ am tag S. Martini / im No- irember/vn wollen etliche sagen/das mehr als fünfftzig tausend auffbey- den theilen todt blieben seyen. In beschrcibung discr Schlacht haben wir die Ordnung Philippi Kallimachi/ eines/Dngerische Geschtchtschreibers/der ein Kantzler deß Königs Kasymiri auß Poln gewesen / gehalten/ welcher on einige ässe- ttior^'in seiner Vngerischen Historien diese Schlacht also beschrieben/ E»-«» Gvl- vnd vil besser als Bapst Pilw / welcher etwas weitleufftiger vnd Zweif- felhafftiger schreibt. WeNmuMhmanAerleykrieg fürgmommen/vnd Woream erÄert/lcktllch vn- sinnig vnd toll worden/jm die Feust selbst ab- gefressen/vnd also gestor¬ ben ist. Lap. XIII. Amurath dtse Schlacht gcwunnm / hat er ) das KönigretchVngern angriffen vnd bckriegt/mercklichen grossen schaden darin gethan / Aber die Dngern haben sich M hiergegen ritterlich gewehrt/ für jm aussgehalten vn beschü- tzet.Endtlich als er nichts wircklichs mit jnen hat künnen außrichten/ ist cr mit einer gewaltigen Armaden auff dem Meer wider die Denetta- ncr gezogen/ hat jnen vil schaden zu Wasser vnd Land / sonderlich da sic jre Erste Lhcü. XVIII kreantendungam Meergehabt/zügefügt. Als er aber vermercketdas auch allhie seinKriegßvolck vnd Armaden sehrgeschwecht worden/vnd M nicht alles nach seinem willen crgangen/hat er mit den Venetianern cmen anstanvt gcmacht/sich in Griechenland gewendt/vnd sein Feldt- lager genHcxamilum/bey §orintho/verruckt/an welchem ort in der eng deß Meers daselbst ein Mauwrn/vngefehrlich sechst Welsche meilwegs lang/aussgeführet gewesen/bcgreijft die gantze eng so von dem Meer Zo nio bist an das Egcische Meer rüret/.beschleußt auch den gantzen Pelo- ponesumcso jetzlmder Morea genennt)gleich wie ein Znsel. Allhie hat Amurath mit deß Keysers von KonstantinopclBrüder ein Schlacht gehaltcn/welcher Mit einem fernen gewaltigen Haussen jm begegnet ist / aber endtlich vom Amurath erlegt vnd überwunden wor¬ den / hat also nach dem Sieg dises Gemeuwcr vnd Festung mit gcwalt crobert/eyngerissen/gcschleifft / vnnd folgende die gantze Prouintz Ko¬ rinth durchstreifft/verhchret vnd verbrannt/dergleichen auchAchaiam vnnd Argirram / hat das Land Licaoniam verwüst / hierneben das Kö¬ nigreich Arcadiam mit allen andern vmbligenden Stetten / Land/ vn anlendungcn durch den gantzen Peloponcsum jämerlich verderbet/ Vnals er ein zeytlang allhie mit seinem Kriegßvolck still gelegen/vn auß gerüwet/ist er als ein wütiger/vnersettiger Tyrann/dcr alles begett vn- der seinen gcwalt Missen/mit einer grossen Armaden in das König¬ reich Maccdoniam gefallen / hat den Portum vnd Hafen bey Vallona nach Hydrunth gelegen cyngenommen/allda grosse Tyrannei) vnd wü- terey wider die Eynwohncr der Statt geübt/darvon nicht gnügfam ge schribenkan Werder r. In diser zeyt hat Bapst Nicolaus der fünsste dises Namens/ durch gantz Rorn vilProcefflon/Lctancy/ Gebett/ vlrnd fastentag halten las¬ sen / vnd gleicher gestalt durch die gantze KhrisienheitMhün gebotttn/ vnd außgcschriben/vn der Bapst selbst ist mit in der Proccsslon zu^om barfuß vmbher gegangen / mit sampt allen seinen Kardmcln/ Blschof- sen/vnd Drclaten/ hat ein Jubchar allen frommen gleumgen Khristen verwilltget/welche mit andacht/gcbech/gefast/ in der procession gegan- gen/ire Sünd gebeicht/ Büß gethan/vnd das heylige Sacrament ent- pfangen/habcn gcruffcn vn geschrien zü Gott demHemi/daß er seinem Volek hülffvndgnadvcrlcihen/vnnd sievondiesemwütcrigen/dursti-- gm/Blütgirigen Tyrannen erlösen ivolt/sol also durch mittel der Büß vnnd schrcycn der Khristen/vnnd durch Verleihung deß Allmechkigen Von den LürcKschen Kriegen geschehen seyn/das einer mit Nammen Scanderbeck/ ein Leibkuecht vn Kemmerling deßAmuraths/ sich vnderstandcn gantz Mamam wider den Amurath auffrürisch vnd rebellisch zümachen/ von wegen der gros¬ sen steuwr vnd beschwerung so er inen aufferlegt. Auß welcher vrsacheN Amllrath sich bald auffgemacht/ vnnd uütmechtigenr gcwalt/zu Land vnnd Waffer/für die Statt Kroiam geruckt / seinen Son Mahometh aber hat er auffs Meer mit einer gewaltigen Armaden abgefertiget/ vnd er selbst ist zu Land gezogen. Als sie nun zügteich zü Land vnd Wasser für der Statt züsammett gestoffen/hat er sie hart belägert/Das Geschütz die Statt zum Sturm züschiessen darfür geruckt / jnen ernstlich hineyn entbottcn / vnnd sagen lassen:Daß er keinerPerson/wie die seyn möchte/verschonen noch beym leben lassen wolte/wo sie sich nicht alsbald auff gnad vnd vngnad erge- ben/vnd die Thor öffnen würden. Als sie sich nun/ vnangesehen was er /neu hineyn cntbotten/zur Wehr ritterlich geschicket/ hat er weydlich ge^ schosscn/vn eine gute lange zeyt hart angeklopfft/ Aber alles vergeblich/ dan die Statt sehr fest vnd wol verwart/ auch wol versehen mit Volek/ Munition/vnd anderer notturfft/gewcseffWie er endtlich gesehen das alles vmbsonst / vnd nicht allein viel zeyt verloren / sondern auch grosses Volck darauff gangen/vnd sein Kttegßvolck allgemach wenigervnnd geringer wordcn/die Statt aber von tag zü tag sich mehr befestiget vnd gesterckt/auch zübesorgen gewesen/ daß sic nicht etwa bey der nacht auß sallen/vn mit jnen schlagen möchten/ ist er widerumb von dannen auff- gebrochen/ vnd mit schänden abgezogen/ vnnd wie er zu Andrinopl an-- kommen/auß grosser bekümerniß vnd zoru/ dieweil er der Statt nichts hatt können anhaben/krattck wordö/hat im die Feust selbst in der vnsim Nigkett mit seinen eigenen Zähnen zerbissen vnnd abfreffen/Zst also wie ein doller / wütiger / vnsinniger Hundt / gestorben im Pintermonat / deß jars / hat regieret vier vnd dreysstgiar. Von Erste Thech E XIX Don Zcandcrbccks Ankunfft/ Leben vnd Mnnhelt. Lap. XIIII. Erl ln vorigem Capttel eines Leibeigenen Namen Scanderbecks/welcher dem Tür- ^I^HckiMKömgAmumch/dicProuintz/Albancysolauff' rühnsch gemacht Habe» / mcld.mg gcschchm/M allhie nicht vngelegen fürfallen kurtze anleytung vnd vnderrichtzüthün / wer der Scanderbeg vom Geschlecht/ wie er in dise beschwerliche dienstbar- keitgerahten/vnd was er für ein übertrefiicher Kriegßheld von Natur/ Gemüth/vnd Person gewesen. Vnd so viel seine ankunfft belangt / ist er von Fürstlichem Stamm vnd ein Khrist geborn/Sein Vatter aber ein Hertzog vnnd Fürst in E- pyro vnnd Albama/ gewesen/hat mit Nammen geheissen Herr Zobarr Kastriot/ welchs ankunfft sich von dem altö edlen Geschlecht Emathia/ welche nach der; alten Epyrotischen Königen Pyrrho / vnnd andern im Königreich gefolgt/gezogen vnd erstreckt. Vn neben vil andern Landen vnd Stetten/Hat diser sein Vatter Johan Kastrioth auch die berümpte Hauptstatt/Kroiamin Epyro gelegen/für welcher der Türck(wie im vorigem Kapitel erwehnet) so schendtlich absattlen müffen/eyngchabt. Diser Fürst vnd Hertzog 'Johan Kastrioth hat vier Sön gehabt/ Der Clter hat mit NamMen geheissen Reposius/der ander Konstanti- nus/der dritte Stanifla/ vnd verjüngst Georgius/vnder welchen vier Brüdern Gcorgius / wiewol er der jüngste doch gleichwol allezeyt am freudlgsten/vnnd über das so ein schöne/herrliche/ansehenliche Person/ von Leib vnd Gemüth/vnd so wol proportioniert gewesen/daß jeder- rnan sich über den Knaben verwundert/ vn ein sonderliche lieb vnd Nei¬ gung zü jm getragen hat. Als nun diser Türckischc Kötiig Amurath/Macedoniam/ vnd alle vmbligende Lender mit Heersmacht hart bekneget/alles mit gewalt ver wüstet/verheret/vnd verderbt/hat diser Fürst Johan Kastrioth/ damit er seine Land friedsam / vnd für dem gewalt der Türckischen Tyranney vnbeschwert erhalten möchte( dann jhm sonstm nicht müglich gewesen/ > i Vom Krieg widerdcn Türcken. diesem Tyrannen auff andere wegc lenger zü widerstehn)vnderMyett gefehrlichen vnnd geschwüivcn obligendcn vnglücken das geringste er- wehlet/vnd gedacht/ehe dann das Feuwer gantz vnd gar in seinen An¬ den überhand neme/bcy dem Türcken vmb ftieden (Gott geb wie es jm anch darüber gehen würde)anzüsuchen / vnnd sich auff gnade vndvn- gnad/mit sampt Land vnd Leuten/im gantz vn gar züergeben/vnd alles willig züthün/was von ihm begeret würde/Nur allem daß er möchte Land vnd Leut von eines solchen Tyrannen Wüterey sicheln vnnd er¬ ledigen. Der Türck hat auff diese deß Epyrotischen Fürsten / Herr Johatt Kastrioth/demütige bitt vnnd suchen/wicwol wider seine Natur/ vnnd vieleicht auch wider die Hoffnung deß Fürsten/sich erweichen lassen /M nach etliche vorgehaltenen Artickeln / die er verwilligen vnd eyngchcn solte vnd mußte/Land vnd Leut vom Kriegßgwalt diser gestalt vn mcy- nung versichern lassen: Daß sich der Fürst erstlich gantz vnnd gar / mit Land vn Leuten/an in ergebett/im hinfürter tributarius vn vnderworf- ftn seyn solte.Vud zum andern/auffdaß er nicht abtrünnig würde/vnd stchwtder mit den Khristen auffs neuw verbinden möcht/ so solte er hier über noch seine vier Sone dem Türcken allesamptzü Geisel vnud vn- derpfand eynsetzen vnd folgen lassen. Was hette allhie auffdisen letzten Mickel/disem Khristlichen Für¬ sten beschwerücher könnetifürgeschlagen vnnd eyngebunden werdens In dem/daß er nicht einen/sondern al-e seineSön/Hat müssen irr die ge- walt deß Türckischen Tyrannen lrftrn vnnd opffcrn S Aber wie dem/so bat er sein Füt stlich Anipt / das Hcyl semcr Vndcrthünen / Land vnnd Mt/höher gewogen / als sein selbst eigen Misch vnd Blut/ Vnd züer- Haltung vieler Khristen Leib vnnd Leben / hat er die Kapitulation/wie schwer vnnd gefehrlichsie im auch fürgcschlagcn / in solcher tringender not verwilligt vnd eyngangen / dern Türcken seine vier Sott folgen las, sen/welche er in Türckey mit sich abgcführt/vnd alsbald nach dernMa- homctischen Gcsatz bcschneiden/incn ircTauffnammen verendern/vird Türckische Nammen hat geben lassem Weil aber vnder den vierBrüdem/Georgius der iüngst/erner son¬ derlichen wackern art/ vnd (wie oben erwehnet) sonsten von Leibs Pro¬ portion wol gestalt/ hurtig vnd freudig war / hat der Türckische König bcy sich auch wolabncmmen können/es müßte etwas gröffers hinder discm Erste Ll-eil. XX disem Jüngling verborgen ligcn / ihm derhalbcn in der Beschneidung für dck andern Brüdern auch einen sonderlichen Kriegßnannncn ge- ben/vnd auff Türckische Spraach Scanderbeg nennen lassen / ist sovil gesagt / als Alexander Herr/ hat ihn auch alsbald (wie er dann mit der Christen Kinder züchün pflegt) in allerlei) Wehr vnnd Waffen üben/ fechten/ vnd vnderrichten lasserr / darzü sich der Jüngling so artig vnnd wol angelassen vnd geschickt/daß er nicht allein alle Knaben seines al¬ ters in allerleyHandwehrn ferrn übertroffen/ sondern auch weil erbe¬ neben der stercke vnd Hurtigkeit deß Leibs ein Löuwenhcrtz gehabt/ vnd zum ernst freudig vnd vnverzagt gewesen / har er sich bald grosser dapf- ferer Ritterlichen thaten vnderfangen/ vnd in seinen Kindsiaren einen Kampff nackelw vnd zü Fuß mit einem verwegenen trotzigen Heyden/ Der ein Stythier war / vnd sich seiner künheit vnd stercke an deß grossen TürckenHof gegen jedermann hoch vermaß/ allen Türcken mit ihnen zükempffen anmutet/ gehalten/vnd den Schytier ritterlich erlegt/vnnd im den Kopffabgeschlagen/denselbigen für den König Amurath getra- gen/vnnd zü einem Siegzeychen verehret/welche Ritterliche that er be¬ gangen ehe dann er achtzchm iar erreicht. Der Türckische König Amurath hat sich über die stercke vnnd ge- wohnheit deß Leibs an dem Jüngling nicht allein hefftig verwundert/ sondern auch für den andern seinen Brüdern/ vn allem andern Hofge- sind / sehr lieb vnd Mrht gehalten/ im grosse Königkliche Present vnnd geschenck gethan/vnd wie er noch kaum achtzehen iar erreicht/alsbald zü einem Sangiacken vnd Statthalter über Land vnd Leut/ vnnd gantze Königreich/gesetzt/ In welches Ampt er sich so bescheiden hat wissen zü- schicken/vnd so grosses ansehen darinn gehabt/ dasimiederman willig/ gehorsanr/vnd vnderthan gewesen. Folgends hat in der Türck zü allen beschwerlichen Zügen vnd Krie gen/als einen obersten Feldtherrn gebraucht / darin er sich so Ritterlich verhalten/daß der Türckische König nie keine Schlachtender im ver¬ loren / sondern viel gewaltiger Königreich / Land vnttd Stett/durch in erobert/gewunnen vnnd eyngenommen hat/ohn einigen schaden der seinen. Doch ist er auß angeborner miltigkeit widerum so eines mitleydigen vnd senffttgen gemühts gewesen (welche zwo tugend wie sie on einander nicht seyn noch bestehen künnen/also sol keiner dem eine auß diesen man- v st Von den Türckschen Krügen gelt sortis oder ^la^nanimus genent werds) daß er all seine schlacht vnd Krieg dahin gericht/wie sie mit wenigster Vergiessung deß Men¬ schen Bluts knöchten geschehen vnndvolführt/ oder beygelcgt werden/ sonderlich aber wann er wider die Khristen hat müssen sich brauche lassen. In eroberung vieler gewaltigen Stett / lißt man / das allezeyt seins Fchnlein/welchs er in der Hand geführt/im Sturm vn anlauffzum er¬ sten auff der Feinde Mauwrn gesteckt vnd gesehen sey worden/ Als für Mcomedia/Prusta/vndOtrant.Zn Griechen Land/Vngern/vnd an¬ dern vmbligenden Königreichs / hat er grosse Thaten gethan/ offtmals verhütet/damit das Khristen Blüt nicht so iämerlich vergossen würde/ daß er auch endtlich bey dem Amurath angetragen worden/vnd in ver dacht kommen / Als wer nicht allein zu besorgen er möchte einsmals zü den Khristen widerumb abfallen / Sondern auch dem König nach der Kron stehen vnd streben. Weil aber Scanderbeg sich in allen seinen fa¬ chen vnd Hendeln so fürsichtig vnnd weißlich verhalten / daß der <ürck solchen verdacht nicht wol kundte vermercken/Er aber on dises theuwm Helden raht vnd Mannheit seine Jüg vnd Krieg nicht vermeynt glück¬ lich züvolführen/kat er in mit Geschencken vnd Königklichen Verehrun¬ gen auffgehalten/vnd also vermeynt eynzünemmen/das/ob er gleich im stnn hette etwas fürzünemen/in deß Königs miltigkeit widerumb möch te davö abweisen/Hat in aber in deß nichtsdestoweniger allem vnglück/ gleich wie man von Herculevnd Bcllerophonte lißt/entgegen gescho¬ ben vnd geworffen / dermassen/ das auch dieser Scanderbeg nachmals widerumb hat müssen wider zwen andere Barbarische Heidnische Waghälß zü Roffz allein Kempffen / welche er gleichfalls / wie den er- sten(darvon oben gesagt)erlegt/vnd beyde vmbs Leben bracht. Als sich nun diser Fürst Georg Kastrioth in seinen Diensten bey deni Tükckischen König Amurath lange zeyt Ritterlich vnndwolvcr- halten/also daß der Türck nie keine gnügsame vrsachen / lvelchcr in (vn- angesehen daß er in seiner grossen Mannheit halber verdechtig hielte) etwas thätlichs fürzünemmen gehabt.Zst in deß der Fürst/HerrIohan Kastrioth/sein Vatter/ein Hertzog in Epyrovn Albanien/gestorben/ Wie dises dem Türckenkundt gethan/hater alsbald die andern drey Brüder MitGifft heimlich einen nach den andern tödten vnd vmbbrim gen lassen/ auff das also der Stamm desselbigen Hertzogen möchte gar getilgt vnd außgerott werden-Disen Scanderbeg aber/vnnd iüngsten Bruder/Hater auff andere wege vermeynt vmb den Halß Zufuhren/ darumb ErsieTheü. XXI darumb er in auch in sovil vnglücks/in Krieg vnd fonsten/geschickt / hat also seiner grossen dapffern Mannheit/vnd daß er seiner hülff vnd bey- stand in so grossen gefehrlichen Kriegen nicht wol entrahten tnndte/ ge¬ nossen/ Ist auch vieleicht auß Gottes sonderlicher gnediger versehüg im leben erhalten worden / welcher im nachmals noch vil gewaltiger Sieg vnd Krieg in Mysia/Seruia/vnd Vngern erobert. Vnd nach vilandern vnzchliche Thaten vn Geschichten/als Scan derbeg letzüch erfahren vnd gesehen/ das sein Vatterland gantz vnd gar vom Türcken hart getruckt /vnd in schwerer dienstbarkeit gesteckt / hat er mit grosser Vorsichtigkeit alle seine anschleg/gedancken/vnd sm dahin gewandt/wie er den todt seiner Brüder an dem Türcken möcht rechen/ sein Vatterland erledigen vnd erretten/vnnd sein Väterlich erblich Fürstenthumb widerum eynnemen.Ist also/wie in der Amurach mit ei nem seiner Waschka wider den Despotum auß Seruia/ vn in Ärgern nut einer anzal Volcks geschickt / in demselbigen Zug vom Türcken ab¬ trünnig worden/hat die Statt Kroiam durch wunderbarliche Practi- cken eynbekommen/welche sonsten vom Türcken wol besetzt gewesen/vn fotgends das gantze Land eyngenonMen/welchs nicht allein seinen Erb Fürstenthumen / sondern auch der gantzen Khnstenheit zü nutz vnd ge- deyen gereicht vnd kommen ist/Vnd dises Auffrührers geschieht allhie in vorigem Kapitel Meldung. Dises Scanderbegs Beschicht vnd Rit¬ terliche thatten/ hat einer / mit namen Marinus Barletius Scodren- sis/ wettleufftig im Latein in dreytzchen Büchern sehr wol beschrieben/ welchs Büch nachmals einer mit Minen Johan Pmitianus auß dem Latein ins Teutsch bracht. Es schreibet auch discr Barletius/ das disem Fürsten Georgio Kastriochten/ welcher nachmals Scanderbeg geuen- net worden / die Natur seine Ritterliche / Männliche Thaten am Leib bezeichnet/vnnd durch Weissagung geoffenbarethabe. Dannalserin Mutterleib entpsangen/ist der Hertzogin/seiner Mutter/ im traum für koincn/wie sie ein Schlange geberen/würdso groß vn lang seyn/daß sie das gantze Epirotische vnnd Albanier Königreich bedeck en / den Kopff biß in Türckey außstrecken / den Türckischer König verschlucken / vnnd Mik dem Schwantz würde sie biß an der Christen K ontier / vnnd das Adriatische Meer reichen / über welchen D aum die Mutter hefftig er¬ schrocken/ vn als sie denselben Traum st em Fürsten vnd Herrn/ Johan Kajmoten/angezcygt/hat erden Traum selbst gedeutet vnnd auß- gelegt/die Mutter getröstet / vnnd gesaget: Die Frucht/mit welcher sie schwanger sey/würde ein gewaltiger Kriegßfürst vnnd dapfferer Held/ welcher dem Türckischcn Reich vielzüschaffen/vnd densclbigen Tyran- d iij - Von den MrcKscßen KneM neu etliche vrnbs Leben brütgen werde / Vil Christen vom gewalt vnnd Tymttmy der Türcken/ sonderlich aber die Venediger vnd Vngent/an welcher Kontier die Schlange den Schwantz außgestreckt/ erretten. Vnd discr Traum hat folgende also seine wirckung gehabt: Dann der Scanderbeg nut disem seinem abfal hat verhindert/daß der Amurath dazumal die Khristenheit/welche sehr bestürtzt gewesen / nit fermer an¬ gefochten/ sondern für lcydt/daß er die Statt Kroiam verlorn/ vnd nit wider erobern kondte/gcstorben ist. Es sol jn auch die Natur über das/an einem Arm mit einem blossen gezuckten Schwerdt soaußtrucklich gezeichnet haben/als wcre es mit st)ndcrltchem fleiß von einem Mahler geschehen / vnnd von Farben ge> mahlet worden/welches alles seine grosse Mannheit vndRitterliche til¬ gend bedeutet hat. Dise Scanderbegs Historien habe ich also kürtzlich allhie mit cyn- führen wollen/auff das man sehe/wie jämmerlich der Türck auch mit den überwundenen Fürsten/vnd nicht allein mit den gefangnen gemei¬ nen Khristen/vmbgehet/sie in seine dienstbarkeit reist/ tödten vnd vmb- bringen leßt.Darauß zü sehen daß er nicht ein Feind wie andere/ sondern ein Verfolger vnd ailßrotter aller Khrist- lichen freyheit vnd gewalts ist. Ende deß ersten ThetlS. Ander Ander Lchcü. XXH Ander Theil dises ersten Buchs. Bonn Mhometh / dem andern Z--W difts NaninienS/achten König vnd ersten Türckischm LLL Keystr/wclcherdte Keyscrliche Statt Konstantinopel ge- wunnen hat / darvon die Türckischen König LAL'' nachmals Kcysergenennt worden. d inj Von dett Lürcksißen Kriegen Ach absterbcn deß Amurath/ »st mn gemeiner 8WI verwilligung aller Kriegßleut / Mahometh sein Son / für ein Türckischen König auffgeworffen/als er vngefchrlich r». -ar alt worden / welcher auff daß er das Regiment on cum gen eynspruch vnd gegengewalt möchte allein erhalten / alsbald seinen Leiblichen Bruder/wider alleMenschliche/ Brüderliche/vnd Natürli¬ che lieb/hat tödten lassen. Diser Mahometh ist sehr glückselig gewesen/hat grossen verstände vnd vernunfft gehabt/allwegen/wie Alexander Magnus/nach grossen Ehren gestrebt/vnd nach einem hohenNammen getracht/ist neben dem auch ein grosser Tyran vn wüterig gewesen/nit allein imKrieg/sondern auch in seinen selbst Landen/vnd vnder seinen eignen Hofgenoffen/Also daß er auch die-unge Kinder vnd Seugling/ gegen welche er mit vnna- türlicher Brunst entzünde vnd entbrennt gewesen/ offt jämerlich ertödt hat/hiergegen ist er widcrumb Freygebig/auffrichtig/ vnd ein Vergelter oder belohner aller Tugend gewesen/hat die jcnigc so tugentreich/man- tich vnd hierüber trewlich gedient/vnd bey jm sich wol gehaltcn/herrlich belohnet vnd begabt.Welchs doch sonst bey etlichen grossen Fürsten vnd Herrn ein seltzamcs Kraut vnnd gewächß/altch in wenig grosser Herrn Höferfundö wirt. Es sind vil der meynung gewesen/ als sein Vatter A- nrurath gestorbcn/er solt die Khristliche Religion angenomen/ vnd den MahometischenTürckischenGlauben verlassen Habö/Sintcmal er von der Mutter von Kindtauff zu Christlicher Religion vnderricht vnnd aufferzogen worde/wclche wie oben gesagt/dieweil sie auß Königlichem stam/vnd eine Tochter deß Despoti Lazari auß Seruia/vn dem Ahnst liehen Glauben anhengig gewcsen/den Son in der Jugend vilAhristli- eher Gebeth/ das Vatter vnscr/vnd den Englischen gruß/durch verwil- ligung deß Vatters gelehret vnd vnderricht hat/ allein den Christlichen Glaube hat derVatter nit wöllcn venvillige der; son zülchrn/Nach dem er aber envachseu / vn nun bey rs.jar erreicht/ist er wider zu dern Maho metischenGlaubcn abgefallen/vn sich so übel gehalten/daß er schier gar uichtsgcglaubt/ist wederKhrift noch Türck/Iud nochHeyd gwesen/hat mit ernst keinerSecten allgehange/nichts für sünd gchalten/dadlrrch er seinen lust willen vn begier hat stillen oder büffenmöge/auch kein Zusag/ gelübniß vn verbündmiß/ sie brecht jm dan sonderlichen nutzi/gehaltt/ hat doch gleichwol hiergege alle subti le künst werth vn lieb gehabt/ der¬ gleichen auch all gelehrke/kunstreicheMeister an sich gezoge/vn mit flciß verschafft / das all seine Krieg vn Sieg von gelehrten vnd verstendigen erfahrnen Leuten beschriben würden/ hat mit sonderlichem fleiß gelesen die AnderLM XXIII die Historien der alten pursten / so m groben thaten vnd Kriegßgeschich ten ansehnlich vnd berümpt gewesen/Als von AlexandroMagno/Sci- pione Africano/Hannibale/Iulio Kcsare/vnd andern mehr. Er hat in grossem werht gehalten einen Lombarder von» Vicentz/ mit Nammen Johan Maria / welcher auff seinen Son Mustaffage- wartet/alleindarumb/daß er in Türckischer vnd Italienischer Sprach dmKriegvnS,eg/w en Mauwren/ welche die Statt vmb sich gehabt / dem feind begegnen/ gegen dem Meer aber haben sie Gräben/ Schantz/ Brustwehr/ vnnd ander Geschütt von Erdtrich auffgeworffen/durch welche sie dem feind kondten abbrechen/vnd sich sicher dahinder auffhatten. Oer Mahometh aber hat seinem fürhaben nach folgende tag ange fangen züstürmen/vnnd die Statt frü angelauffen/vngefehrlicheine stund Ander Lyeil. XXIIH stund vor tag/ so gewaltig vnd hart / daß dergleichen Stürmen nie er? hört wordeü/hat auch geordnet/ daß man auß dar Schiffen v»»dMsi leen/so er darfür bracht/gkeicher gßalt dre Thor/so aliffsMecr gangen/ solte stürmen/schieffm mW anfallen. Essind aber der Thor zwey gewe- sen/vn ist der^Stürm vn die Gegenwehr so hart vn mit so grosse»» ernst angüngc/das auff beyden theiln mercklrcher schaden geschehe.Der Ma hometh hat auff einer arrdern feyten hartan die Stattmawern scharr¬ ten / vnd sonsten auch allerley Gebeuw vonPasteyen vnd Katzen auff- werffen lassen/ von welcher» sie die Mauwerr» ersteigen vnud anlauffcn kondte.r/vrmd sind etliche Türcken obenauff die Mauwern komen/die andern haben vnden gebrochen / vnnd sich unverstanden die Mawem züsprengcn vnd züfellen: Hiergegen haben die in der Statt mit allerley gegenwehr sich auch sehr manlich vnd ritterlich auffgehalten/mitwerf- fen/stossen/schlagen/stcchen/giessen/vnd schiessen/ vnd was dergleichen gewesen/den Feind abzüweisen vnd auWhalter»/ ritterlich vnd dapffer gewehrt Als nun der Türcken vil im Sturm bliben/ vr/d das nral nichts ha her» tonen außrichten/sind sie wider higdersich'zu rück gewichen / haben den Sturm vnd anlauff verlassen/vnd von der Mauwern sich etwas weyter hinweg begeberuDa solche der Mahomethgesehen/vnd das sein Volck kleinmühtig worden/hat er mit Heller Stimm/ die stnige so er ge¬ kannt/ selbst angeruffcn/ etliche be») den» Mmmerr genennet / ihnen ein Hertz eyngesprochen/vnd mit grossen verhciffunger» wider an den sturm gelockt vnd bracht/ welcher nachmals hefftiger vnd geschwinder als der erst gewesen.Abcr die Griechen/als gehcrtzte märrnlicheKriegßleltt/ha- ben gleicher gestalt an inen nichts erwinden laffen/die Statt mü macht vnd höchsten» flcisi beschützt / grossen mercklichen schaden / gleich wie zü- vor/vnder den Türcker» gethan/vitd der» andernSturm widerunrb miss männlicher gegenwehr rttterlich erstanden. Es wirt aber leyder in diseM Stürmen/ vngefehrlich ein Geirucsi- scher Hauptmann/mit Mminen Iustiniarrus/verwurrdt / welcher den Grieche»» mit seiner Manheit vnd gegenwarch ein groß Hertz allwegen gemacht/vnd vil bey inen gethan. Als nun die Wunde»» heffttg Mlüten M angefa»»ge»»/hat er das kleine StattThörln» öffrren/vrrrrd die Wunden wollen verbind^» lasser». Sie waren aber zwischen den Zweyen Mauwrn (wie gesagt) eyn- geschlossen/Also/daß sie nicht weichen/sonderr» wie fromme Kricgßleut wider der» Feind streiten möchten. Wie nur» das Thürlcin geöffenet/ Vom Kn'eZwlderdetrTÄrcketl. wirk der Griechen macht vnd stercke allgemach schwecher vnd geringer/ dann sich einer nach dem andern verlöre/So hatten die Türcken mit dem grossen Geschütz ein Pfeiler an der Mauwren vnibgeschossen/daß sie darauff/ vnd auff andern Steinen / damit die Griechen selbst in der gcgcmvehr den Graben deß orte mit werffen gefült / süssen vnd hassten kttndten/Dnd war der Steinhauffen im Graben so groß/daß die Tür- ckenbeynahensebnes Fuß knndten hinüber lausten / Von diesemgefelt vnd Steinhauffen kamen die Türcken auff die erste Mauwren/trieben vndMugen die Griechen mit gewalt von der Brustwehr/ daß sie wei¬ chen müßten/ vnnd sonderlich dieweil das Stattthorlein geöffnet war/ jvolt keiner der letzte seyn/ gaben die flucht/ vnd trungen sich mit gewalt zum Thor hineymSolcher vnordnung vnd flucht wirt der KcyserKon- stantinus gewar / eylet hinzu / wil dem Kriegßvolck steuwern / vnd der flucht fürkommen/oder vieleicht sonsten/wie die andern/dem Feind ent- weichen/kompt vnder das getrenge/ wirdt also von beyderseyts Krieg߬ volck im getümmel/ vnd zwischen den Mauwren/jämnrerlich ertretten/ vnd Zü todt ertruckt/vnd sind in dem getreng deß bey sooo.Khristen/all sampt mit den Flitzbogen hinden durch die Schultern / in der flucht ge¬ schossen worden/vnd todt bliben. Als nun die Türcken die erste Marrwer erobert/ haben sie sich nicht lang gesaumpt/ sind durch die Thor in die Statt mit gewalt getrungen vnd eyngefallen/ haben erwürgt alles wasjnen entgegen kommen/ vnd inkurtzer zeyt alles Kriegßvolck erschlagen/angefangen die Statt zü plündern/vnd grallwsamen müthwillen vnd Tyranney znüben/ Sind A die Kirchen S.Sophien gefallerr/habeu alle Heylthum/Geschmeid/ Vnd andere Kleinodien/verwüftet vnd verderbet/die Knochen vnd Ge¬ bein deß Heyligthumbs für die Htmd vnd Schwein geworffen / haben also auß der schönsten vnd berümpsten Kirchen / so in der gantzen Welt gewesen/ vnd von den: Keyser Iustiniano mit so grossen vnkosten erbau wet worden / ein Pfcrdtstal gemacht / alle Bilder vnnd Geschmuck der Kirchen zerschlagen vnd verderbt/Ilrngkftauwcii/Klosterfrauwcn/vn andere erbar Weiber/ genotzüchtiget/ gcschmehet/ geschendt/ vnnd ein merckliche grosse anzal Viler Khristcn / hin vnnd wider in die Land ver- kaufft / Bald folgende tags hat der Mahometh alle Blütsfreunde vnd Kinder deß Keysers Konstantini lassen außkundtschaffcn/sahen/ er- würgen/dergleichen die Keyserin mit iren Töchterrr/nach dem sie offene jich erstlich geschendt/vnd genotzüchtiget worden/auchtödten lassen. Dise grosse Tyranney vnd wüterey / hat drey gantzer tag geweret/ welche Ander Thal. XX V welchesograuwsam/schrecklich/erbärmltch/vnvrrbarmhertzlg gewesen/ dz sie einen Stein jammern hett mügen.2?achmals hat der Mahometh neuwe Befelhshaber vnd Regenten gesetzt/ vrrnd nach außrottung der Khristlichen rehr/Keremorlien/vnnd Gottesdienst/ auch der Edlen be- rümpten Griechischen Spraach/ deß Teuffels Reich / vnd die Barba- rischc/Heydntsche/Türckische/Spraach/ dahin gcpflantzt/hat also auff dise weiß die Keyserliche Statt Konstantinopel erobert/welche gewe¬ sen ein Hauptstatt deß gantzen Griechen Lands / darinnen der fromme Kcyser Konstantinus vnd sein gantz Geschlccht/welchcr so ein gehertzter dapffer Held gewesen/sein Leben so schendtlichhat nrüssen lassen vnnv auffgeben. Vnd allhie sind die schreckliche vrtheil vrw straffe Gottes billich zü- behertzigen/ja auch für ein Mirackel vndGottesschickung zühalten/das gleich wie der Hochberümpte Kcyser Honstantinus Magnus/der erst deß Nammens / vnnd desselbigen Keyscrthumbs/ der ein Son gewesen der Khristlichen Königin Samt Helene auß Engelland/vnnd geboren der erste Khristltche Kcyserin Griechenland/ den Stul deß Römischen Reichs von Rom gegen Bisantz/welche Statt er wider erbauwet/vnd nach seinem Nammen Konstantinopel hat nennen lassen/verruckt/ Al¬ so ist diser letzte vnglückselige Konstantinus / auch ein Son einer Körn- gin/welche Helena geheissen/ der letzte Khristliche Kcyser zü Konstanti¬ nopel gewesen/vnnd nicht alleinvondem Stulseines Keyscrthumbs/ welchen er von seinen Vorfahrn auffererbt/schendtlich abgestossen/ son¬ dern auch mit Weib vn Kindt/vnd seinem gantzen Geschlecht/jämmer- lich vnd elendigklich von den vngläubigen auffgeopffert vnnd erwürget worden/Nach n rr. jarn/ desselbigen Griechischen Keyserthumbs/Die Statt abcrist crobertworden imjarnachvnsers Herrnvnnd Selig- rnachers Jesu Khristi Geburt/i^szwen r^.tag deß Mayens. Nach dem Mahometh Konstantinopel (wie jetzund^ angezeygt) erobert / hat er alle Stctt drrrch gantz Natoliam/zn dem Keyserthumb gehörig/vnder seinen gewalt bracht/vnnd ehe er zu Konstantinopel wi¬ der auffgebrochen/hat sich gantz Thratia auß furcht an jn ergeben. Nit lang darnach hat er groß vnd klein Msiam bekrieget vnnd gewunnen/ einen Zug wider Datiamgcthan/vnnd emen andern Kricgßhauffen in Dardanten geschickt/endtlich als er dise Land alle eyngenommen /ist - er in Macedontam gezogen/ vnd hat ein gewaltig Kriegßvolck in Dal¬ matien gesandt. Es ist in summa nichts in gantz Grccia gewesen/ daß er e Vottden TÄrcKschm Kriegen nicht durchstreifft/geplündert/vn jm vnderthan gemacht / Dergleichen hat er gethan durch Natoliam / Bitimam/ Galatien / vnnd durch den gantzen Pontum.Es ist auch keine Statt vnder dem Keyserthumb Kon stantinopel gewesen/die ihm nicht hette die Schlüssel irer Thor vnnd Festung entgegengetragen/sichanihn/alseinen mechtigen überwiN der/dem nicht züwiderstehen/ergeben. Ist also leyder ein Regent vndHerr/ia Tyrannvnnd Blüthundt worden/über alles was zum Keyserthumb in Griechen Land/ vnnd anderen Königreichen gehö¬ rethat. We Uchomech 6cy Belgrad oder Gmchlschm Wcrsenburgk ist geschlagen worden/ , vnnd von andern vilen Schlachten/die er mit viel Königen gehalten/ auch wie er König Steffan auß Vngcrn / vnd den Keyser von Thrapezont/erwürgcn vnd vmbbringen hat lassen. Lap. H. dlld nach eroberung der Statt Constantino-- pel/als er sich vnd seinKriegßvolck ein wenig wider erfrischt vnnd erholet hatt / ist er außgezogen Belgradt zübelägern/ b vnd zügewinnen/ hat zwey hundert tausend Türcken dafür bracht/ ist allda von dem berümpten vnd dapffern Helden vnd Kriegst- sUlfre» Iveuyer/Iv»e oven lm zwcmre z^apnel gemelor/overster I Feldtherr beym König auß Poln/ vnd ein Vatter deß Königs Matthie , gewesen/in die flucht geschlagen/erlegt/vnd also geenstiget vnd genötigt j worden/das er all sein Geschütz/Munition/mit vertust eines grossen Volcks/Hindersich hat müssen verlassen/In welcher niderlag/nach dem der mehrtheil der Türcken erschlagen / vnnd die übrigen gefangen wor- l den/derTürckische KeyserMahometh auffeinem sehr güten Pferde/ t welches er vndersich gehabt/mit gewalt entrunnen/vnnd kaum darvB 6 kommen ist. r t Nicht lange nach dieser Mderlag schickte er den Waschka aust l Romania mit einem grossen gewaltigen Kriegßvolck in Moream/ ' e welches die Griechen durch hülff vnnd beystandt der Denetianerihm e wider - AnderLherl. XXVI -hm wider mit gewalt abgetrungen vnd eyngenommen / zü der zeyt als sein Vatter Amurath den Arg wider Kroiam fürgenomnre.nWie nun der Waschka zum andern mal mit den Griechen vnd Venedigern hart zü Werck kommen vnd scharmützclt / hat er sie allwegen auß dem Felde geschlagen/ vnd sind vnder andern Griechen vnd Venetianern vil dap- fere adeliche hohe Personen bltben/vnd erbärmlich von den Türcken ge- sebelt worden. Aber alle dise Victorien vnd Sieg haben die Türcken mit list vnnd grossem vortheil erhalten/dann in dem das sie gleich/als ob sie in der flucht weren/flch gewendt vn hindersich gewichen/sind dieMristen dar durch angefürt vn betrogen worde/vnd also in der folg auß -rer schlacht vrdnung kommen/Alsdann haben sich dieTürcken widergcwendt/vnd mit gütem vortheil dreyn gesetzt/vnd also das Feld erhalten. Diser Ma hometh hat nachmals widerum auffs neuw dieMauwnr Hexamili/da von oben gesagt / bey Korintho eyngeriffen / wie sein Vatter Amurath Vormahls auch gethan/Daü die Venetianer hatten sie mit denselbigen Steinen/ die züvor daran gewesen / in fünfftzehen tagen wider auffge- richt / vnd mehr als in dreyssig tausend Mann daran züarbeiten ange- stelt/dan sie hielten es für gewiß/wie es dan Mrsschlicher hülffnach an -m selbst war / das all -r heyl vnd sicherheit an diser Mauwern gelegen. Nach diser Handlung hat er auch die Insel Lemnus/welche imEglischen Meer gelegen/eyngenommen/ferrner auch die Insel Metelin / vnd da¬ selbst mit wunderbarlicher rüstung vn kmist über denEuripum/welcher ist ein enger/ab/vn züfluß/deß Meers/ gebrücket/vn über dise Brücken die Statt Nigropont erobert/ ein vngleublich Volck von Khristerr auß schendtlichem versehen vn nachleffigkeit deß Venetianischen Obersten/ welcher General über die Galeen gewesen / vnd -m disen Passz wol hctt tönen verlegen/dieweil er güten wind/vn auffdie zeyt sehr güte vortheil vnd gelegenheit/wie von nöten war/gehabt/erschlagen vnd vmbbracht. Nachmals hat er sich in Albaniam gewendt/vn die Statt Aroiam/ welche er nach langer belägerung vnd grossen» kampss/endtlich nach sei¬ nem Wille vnder seinen zwanck bracht/doch mit großem Verlust seiner ei¬ gen Türcken/vnd der Albaneser erobert/ vnd gewunnen. Fermer nach disem ist er nach Boßnen gezogen/ vn hat die herrliche Statt Iaiüam/ M A-ps-« ist Sibenbürgen / mit gewalt eyngenommen / Vnnd wie er den König Steffan darinn bekommen/hat erjm den Kopff abschlagen lassen/ dan ' er besorgt sich für seinem gewalt / zeucht fort nach der Walachcy/ nimpt ein güt theil derselben auch eyn/Folgends nach dem Köliigreich der klet- e t- Von den Türckscßcn Kriegen NM Tartercy/vnd erobert mit gewalt die grosse Statt Aapha / bcy dm alten Thcodosia/welche der Genueser gewesen/gelegcn an dem Tanai- schen Mcer/ein sehr feste Statt/von danen ruckt er irr Karamanniam/ vnd als er mit dem Pirametto zu Werck kompt/ schlecht er jn auch/ vnd NimptimvilStettcyn. Nach disem zeucht er in Pcrsiam/thüt zwo gewaltiger Schlacht mit AlhLanghan tzssM König Dsancasano/eine am Vftr deß WafferflußEufrates/da jm mit zehen tausend man Aßmirath Waschka / der gewaltig Krtegßman auß Griechen Land/ ein Blntsfreund deß Keysers Konsianttni/erschla gen worden. In der andern Schlacht hat der Vsancaffanus das Feldt verlern / vnd als die Persianer in der flucht gewesen / ist bltben deß Kö¬ nigs Son/ hat also endtlich das Feldt behalten durch die menge deß ge- schütze / welches bey den Persianern ein vnerhört vngleublich ding da¬ zumalgewesen: Dann so bald dasgrosse Geschütz abgangen/sind die Pferd der Persianer erschrocken/vnd die Reuter durch das schewen der Pferdt in vnordnung kommen/getrent/ vnd also geschlagen worden/vn hat der Tyrann die oberhand behalten. Bald nach diesem nimpt er im einen Jug für wider den Keyser von Trapezom /welcher ein Ahnst gc- wesen/hat geheissen Dauid/vnnd wie er sich in die gegenwehr gerüstet/ vnd nn entgegen gezogen/ ist er gefangen vn getödtet worden mit sampt den jenigkn die seines Stams vnd ankunfft gewesen / das auch nit einer darvon lebendig bliben. Don der HMaKt so die Nr- lkrn vnd Venettaner bey Gradtfta / auff dem Dfer deß Wassers Lisontz/ge- halten. Lap. m. Ls der Kepscr von Trapczont nun von dem s Ml TürckischenKeyserMahomethauchhingericht/vnd das gantze Land cyngenommen gewesen/ hat der Blüthundt Dm noch nicht rüwen künnen / sondern streiften lassen biß an Kerntm vnnd die Steuwermarck / vnd altff der andern seyten hat er an die Frontier vnnd Thor deß Welchslands einer seiner Kriegßherrn/mit Namen Homarbeum / ein Landpfleger zü Boßnen/ welcher gemühtö halben ein dapffer Held/vnd ein geborner von Genua gewesen/mit Kriegßvolck abgeftrtiget. Ander Thal. XX VH Dieser nach dem er einen grossen Haussen Kriegßvolck bey sich ge¬ habt / ist bcy Gradiška auff der Venctianer Kriegßvolck gestossen / hat mit der Khristen grosser schand/eine sonderliche wunderbarliche Victo- rienvnd Sieg erhalten : dann in der nacht zuvor als die Schlacht an- gange/hat er über das Wasser Litzonts/bey tausend leichter Pferd mat¬ ten vnd übersetzen lassen/dieselbige im Gebirg in ein enges tieffes Thals versteckt/daß die Venetianer nit innen worden/noch vermercket/habm sich allda verschlagen vnnd heimlich gehalten / sich nit sehen noch hören lassen. Auff den folgenden Morgen ließ Homarbeus überschwemm einen grossen Haussen seiner Pserd/aber nicht an dem ort da die andern rooo.Pferddie vorige nacht hindurch gcsatzt/sondern durch den furt den die Shristen im Gesicht hatten/ vnd dise Pferd haben bald angefangen zü scharmützeln/vnd mit den Khristen zütreffen. Aber Graff Hironymus von Nouell/der Venctianer General vn oberster Fcldtherr/hatt sein Kriegßvolck in drey Geschwader/nach Ita Msschem gebrauch/getheilt.Das erste Schwader führt sein Son/das ander führet er selbst / vnnd das dritte einer/ mit Nammen Anastasius auß Romaney/vn Jacob Pictninus.Der Son deß Obersten setzte mit seinem Geschwader mit frcuden hineyn / trifft gleich forn auff die Tür- cken/ vnd dieweil seine Geschwader fast allsampt Küreser vnd Spiesser waren / stossen vnd rennen sie die Türeten über vnd über/ also daß srer der Türcke ein güt theil bliben/tzie andern abcr/als ob sie in die flucht ge schlagen/haben sich allsampt gewendt vnd sind hindersich gewiche.Der Mngling/ welcher nit allein gchcrtzt vn wolgcmuht/sondern auch seiner fcust mechtig/hat gewaltig nachgetruckt/ inen lang züschaffen gegeben/ vil in der flucht erlegt/vnd vnder die Gorn geschlagcn/Aber der Vatter hat in mit Trometen vn Renfehnlein wider abgefordert/dan er besorgt sich deß/ so im bald darnach begegnet: Als nemlich/ daß in die Türcken mit irer flucht würden verführ«.Wie nun der Jüngling mit feint Reu¬ tern im wenden gewesen/haben dieTürcken auch gestutzt/vn sich wider- mnb gewandt /vnd in einem Augenblick das gantze Geschwader vmb- ringet/vnd in sampt allen seincir Reutern erbärmlich mit den Faustkol- ben/Busigon vn Sebcln gemetzelt/zerschlagen / vndzü stücken Zerhau- wen/ ehe dann sie der Graff/sein Vatter/kondte entsetzen/ vnangesehen daß er nicht lang vnd ferm von inen wäre. Vnder solchem grossem Lermen vnd getümmel / so von beyderseyts Kriegßvolck gewesen/sind die versteckte Türckische Pferd/ welche in der yacht durch das Wasser gcschwembt/herfür gewüscht/vn haben sich an e iii Vottden Türckischm Kriegen Dm Hang deß Gebirge sehen lasscn/vnd alsbald hineyn gesetzt/ die Hin- Verwart der Venetianer angriffcn/sie mit irem gralrwsame gcfchrey all sampt geschreckt vnd flüchtig gemacht. Zn deß setzt der Honwrbcilw rnic dem gantzen Helle Haussen auch über das Wasser/ gleich deß orts da der Graff hielte/ vnd wie sie in vmbringct/vnd mitten zwischen cyn bracht/ haben sie in sampt allen den seinen getrengt/ erlegt/ vnd in stück zerhau- wen. Der Graff ist in der Schlacht bliben / hat sich aber Ritterlich vü wol gehalten/ nichtigen schaden vnder den Eürcken gcthan / Der Ho- marbet ist verwundt worden/ vn sein gantzer Hauff beynahcns verderbt vnd beschedigt/Aber von den Khristen sind wenig darvon kommen. Zn disem so hartem treffen/ist blibe der Pronisor Baduerus/Graff Anastasius/vnnd vil andere grosse Herrn/ neben dem Graffen Zerony mo vnd seinem Son / welche allesampt sich wunder wol vnd dapffer in der Schlacht gehalten/vnd etliche andere wolgerüste vnnd wolgebutzte Befehlhaber/vnd ansehnliche Kriegßleut/die gefangen gewesen/haben ir leben crkaufft/vnd sind an Ketten geschmidt/vn dem grossen Türckcn zügeführt worden/Dnder welchen ciner/mit NammenZacobus Picim- mus/ein Son deß Graff Zacoben / der in der Festung vnnd Kastell zü Neapoks imGefengniß vmbbracht worden/zü derzcyt als dieSpanier die Frantzosen wider auß demKönigretch geschlagk/gewcsen.Es istauch gefangen wordcnAntonius Kaldora/vn Zohan Klerigata/beneben vil andern Hauptleuten/Befehlhabern/vnd berümpten Kriegßhelden. Dise Schlacht vnnd Vittorien hat gantz Ztaliam in grosse furcht bracht / vnd haben danzümal erstlich sich in die gegenwehr zürüsten an- gefangen. Als solche aber dem Homarbcio kundt gethan worden/hat er ich widerum nach Orient gcwandt/vil gefangner Khristen mit sich ge¬ führt / die Land mit mercklichem schaden / wo er durch gezogen / durch- weisst vnd geplündert/Daher dann letchtlich Zusehen vnd abzünemcn/ daß der Türck mit list vnd mennig deß Volcks den Khristen viel mehr? als mit sterck vnd mannheit/überlegen/Dan wo der Graff sein Kriegst volck zü gleichen theilen in die Schlachtordnung bracht / vnd nicht drey Haussen vn Geschwader darauß gemacht/Vnd also nach einander cyn- getheilt/hett er mit dem ersten vnd andrn Geschwader mitten vnder die Türcken setzen/vnnd mit den; dritten auff der scyten vnder sie cynfallen künnen/in massen wie vorzeyten die Römer ir Schlachtordnung / wel¬ che Kornua geheissen /angericht/ were also bey nahens ein vnzcrtrcüli- cher Hauff gewesen/ vnnd hetten die Türcken so leichtlich ihnen nicht ab- brechen/ AnderLheil. XXVIII brcchen/vii werugcr sie trennen vnnd schlagen können/welches geschicht so offt wirs auss dlse weiß mit inen wagen/ vnd so vngeschickt / plumpß- weiß/hineyr; sctzcn/vnp schlagen wöllen. We Uahomtth üider Bentti- auer Land sehr geftrctfft/ Rodts vnd Hydrunth bescbos- scn/vnd in eigner Person wider den Soldan gezogen/ vnder ' wegen an der Koltea oder Darmgichr kranck worden/vnd gestorben ist. Lap. IIII. Aldtm folgenden jarhat der Mahomech ge-- schickt dreyffig tausend Türcke/durch der Denetianer Land züstreiffm/vnd allen müthwillen/fthaden/vnd vnglück dar in» züüben vnd anzürichterr/ Sind eben an dem ort wie zu¬ vor cyngcsailen / von deß wegen die Venetianer genötiget vnnd vervr- sacht worden/widcmmb einen neuwen Gencralvnnd Kapitanienzü wehlen/Als nemlich/ Graff Karlen von Monton / Disem haben sie ir Krtegßvolck beneben aller zühörigen vnd nottürfftigen rüstungen/ pro ' mant/Munition/Geschütz vnd arrderm/ vndergeben vnd vertrauwet/ Vn als er den Türckcn entgegen gezögert/ hat er nicht also leichtfertiger weiß mit inen hineyn setzen/ auch ntcht/wie vormals geschehn/in der er¬ sten Hitz vnd grimm sie angretffen wollen / sondern seine Geschwader irr der Schlachtordnung behalten/ vn den feind mit vortheil vn guter ord nung angriffen/dz sie im also nichts anhaben kondtt / Dan all ire Sieg vndVictorien erhalten sie nur damit/daß sie vnser Volck mit list/als ob sie in der flucht wem/ trennen/ welchs der Herr Zohan Paul von Marr frö/der ein Oberster Rittmeister über die Küresergcwescn/wol vermer cket/hat derhalben ein Schlachtordnung nach der alten Römer geworr heit/in form vn gestalt eins dreycckctö kegcls/oder wie mans auff Latein nennet Sunei/gemacht vn angericht/wie die Romer züthün gepflegt/ so offt sie sich einer gewissen Schlacht mit dem feind versehen habe. Die Ordnung wargetheilt in drey Geschwader/vnd er hielt mit seinem Ge¬ schwader mitte inn/auffdaß er auffallen seyten kündt erettung vn hülff e ritz Vottdcn Türckrscßctl Kricgcn thütt/vn wie er also in der Ordnung cynhergezogen/habelt dle Türcken bald den ersten angriff züthün angefangen? sind aber scheußlich in den Rennspiesen angelauffen/habe sich selber dreyn gespießt/ Sind also die Khristen in güter Ordnung vnversehrt vnd vnbeschedigt bliben/ haben den Feind lang auffgehalten/jm grausam vnd vil Züschaffen gcbemvnd Weil die Türcken nichts kondten aüßrichten/ auch die Khristen -reu vor- theil nicht begeber; woltcn / haben sie jre flucht nach dem deutschen Ge- birg genommen/deßSpiels nicht außwarten wöllen/haben auch einen andern Pass; gesucht / vnd den ersten/ da sie vormals übergewatet/ bey Kadora verlassen/dann sie furchten er möcht inen/ dieweil er sehr starck vnd fest/über das auch verlegt seyn. Aber in der flucht haben sie nichts wenigers vnzelich vil Khristen mit sich abgeführt/ vn hinweg genomen. DerMahometh aber/als er vermerckt daß die Vencttanerflnseine Kunst vnnd list zu kriegen abgelehrnt/hat mit in ein friden angestossen/ vnd sich verpfiicht/sie hinfürter nit mehrzübekricgen vnd züverfolgem Nachmals hat er im gentzlich fürgesetzt / die gantze Welt vltdersei¬ nen gewalt vnd zwanck zübringen/nimpt also auff ein zeyt zügleich drey Jüg für/mtt aller prouision vnd notturfft/Schickt derhalben diser nm- nung einen mit Nammen Mesith Waschka/ war ein Griech vonn dem Geschlecht Paleologi/nach der Inseln Rodis/welcher mit einem gewal ttgen Haussen an der Inseln ankommen/ Aber nach harter bclagcrung/ auch langem blütigen stürmen vn anklopffen/ift er mit vertust der seinen endtlich mit schänden wider abgeweist/vnd rnit grossen; Blutvergiessen auß der Inseln geschlagen worden. Er schickt auch weyter einen/mit Nammen Acomat Waschka/mit eim gleich groffenVolck in Apuliam gen Otrant/vnd er selbst zohe nach Natolia/daß er hindurch möcht komm in Syriam/wider der; Suldan von Kayr Alcayr(welchs sonst genennt)Babylon/odcr Medtna.Vn in Visen dreyn Haussen hat er gehabt z^o.Man von güten; Kriegßvolck/ vn auffdem Meer ro2.Gallee/drey hundert andre grosse Gchtff/vn als er mit seinen wolgerüstcn Armaden vn gewaltigenKriegßvolck bey Ni- comedia ankonnnen / ist er von der Kolica vnnd Darmgicht so hart ge- engstiget worden/daß sic in auch in vier tagen auffressm/Ist also da hin gestorben den dritten May/im jar i4.8l.ats Bapst Sixtus der vierdte zü Rom residiert/In Kastilia Ferdinandus der fünsste/in Portu¬ gal Alfonsus quintus/vnd in Franckreich Lud¬ wig der eilffte/regiert haben. Wie Ander Thal. XXIX We vonn wegm Uchomeths absterben das Türcktsch Krtegßvolck/so m A-- pulia lage/sich gewendt/vnd wider nach Gretia gezogen ist. Lap. V. Zser Mahomeths/od ist gantzes Italien Heyl VH vttd gedeycn gewesen/dann die Türcken/die zu Hydrunt in §alabrialagcn/vn aller Khristlichen Potentaten gewalt/ anschlcge / fürnemnien vttd Züg wider den Türckw biß in sechtzchen Monat verhinderten/ vttd inen widerstunden/ haben nit len- ger in derselbigeBesatzung erwarten wöllen/sondern so bald sie den tod irco Keyftrs Mahonieth vernommen / sind sie auff die Schiff gesessen/ vn allsampt wider nach Gretia gezogen/Wiewol sich AcomathWasch- D ka diser zeyt allda bey jnen nicht finden ließ/ dann er war zü Velona bey den rsOOO.Türcken/welche auffs neuwankommen waren dieandern züentsctzcn/ vnnd den Türckcn/fo vorhin da lagen/zü hülff Zükommen/ welche/ als sie den Todt ires Keysers auch erfahren vnd vernomen / sich bald nut den Khristen in gesprech eyngelassen/vnd mit ehrlichen Mitteln vnd gedingen/so beyden theilcn leydlich/ einen anstand verwilliget vnd geschloßen. Dlse Türcken zü Hydrunt sind dapffere erfahrne Kriegßleut gewe sen/wie sie dan solchs im Werck wol beweiset/ nach dem sie sich offtmals Ritterlich/Männlich /vnd weydlich erzeygt/ vnd der Christen Kriegß- volckvilmal getrent vnd erlegt/über das auchzwen gewaltiger Kriegß- fürsten geschlagi/Nemtich/Graff Zulium/welcher gewesen ein Vatter deß Hertzogen von Hadria/ vn Herm Matthias Fürsten auß Kapua/ auch andere vil mehr grosse Rittermessige Personen/ welche sich gegen inen in disem Krieg brauchen vnd versuchen haben lassen. Als sich nun der Türckische Kriegßhauff widerumb nach Gretia gewendt/haben die Türckischen Reuter zwischen Griechichsweissen- burg vn Samandria/mit den Vngern ein Scharmützel gehalten/vnd auff beyden seyten ire Mannheit/ als wolgeübte Kriegßleut/Ritterlich beweißt/vn sonderlich Habs sich dieVngern/gleich wie dteItalienerobö/ ln die Schlachtordnung geschickt vn verhalten / welche den Türcken ire ! VondenLürcKschmKneM art zü kriegen nrm mehr auch abgelehrnt/wiewol nie on grossen merckli chen schade/sonderlichen wz belangt die Schutzwehr/sich gegen im auff zühalten / dan sonsten wan sie mit den Türcken in Freyemfeld schlagen solle/wissen sie de ernst vil anderst zügebrauche/mit list vn behendlgkeit. Aber was die Italiener belangt / so haben jre Hauptleutauch von den Türcken güte Schirm vnd Schutzwehr/ Basteyen vnd andere ge- rüst/darhinder dasKriegßvolck sicher sich auffhalten vnd weren kundt/ anrichten vnd zü bereyten gelehrnt/ wie sie diesclbigen mit sonderlicher Kunst in der Belagerung vnnd im Zug für Hydrunt/von den Türcken crbaubetfrmden. * Italiener wie Darrrmb auch der Hertzog auß Kalabria / als er die Statt wider- krauchm vi"l umb erobert/vilen Türcken die daselbst bliben/besoldung geben/ vnd sie bey sich behalten hat. Wie er dann dieselbigen noch bey sich gehabt/als h-ndigkeitwi- er von dem Kriegßvolck deß Bapst Sixti auß dem Feld geschlagen/da- LnLs '2 rinn sich die Türcken auff deß Hertzogen seyten so wol gehalten/daß die «orth-ii. Zanitzeher beynahens allesampt vonn den Armbrostschützen die der 4 Bapst zü Roffz gehabt/sovil derselbigen beschediget worden/forn durch die Brust geschossen vn also blieben sind/ist keiner durch den rücken vcr-/ wundt/oder eines Füßbreyt auß der Schlachtordnung gewichen / vnd die Türckische Pferdt haben den Hertzogen gleidt mit sonderlicher kunst vnd behendigkeit/vnd also dardurch frey sicher von denFeinden hinweg bracht/wicwol sie sich offtmals gcwendt/vnd die Feinde / so in der folge gewesen/ widerumb zürück gejagt vnd geschlagen haben. Der Mahometh hat regiert zr.jar/ist sz.jar alt gewesen/ein starcke Person/tngentreich vnd hurtig/ hat ein bleichfarbig Angesicht gehabt/ scharpffe Augen / enge Augbron / ein solche scharpffe Habichs Nasen/ daß/wer jn angesehen/gemeint/ die spitzen forn an der Nasen erreich jm die Lippen. Man lißt das in den Krieger; die er geführt / mehr als drey- mal hundert tausend Mann blibcn seyn. Vnnd ob er gleich noch soviel grosser nichtiger Sieg vnd Dictorien bey seinem Leben gehabt / jn das glück auch noch so hoch erhabe/daß er der gröste Potentat durch die gan tze Welt hett werden künnen/vnder allen so jemals Magni genent wor¬ den / so hat jn doch endtlich der tod auch verschlungö/chen zü der zeyt als er am höchste geschwebt/Darauß dan allehohePotentatcn vn Fürsten lehrnen vn sehen sollen / das Gott dem Baum steuwrt / damit er nie in Himel wachß/vn daß sie auch sterblich/ vn kein gewalt so hoch/der dem tod widerstehen/vnd nit har lassen müsse/ mögen derhalben jren gwalt auch also brauchen/daß sie nit vmb deß zeytlichen willen/darum sie offt Land vn Leut beschweren vn in gefahr bringen/die ewige schetz verlier». Don Md-rLH-i!. XXX BondmHönmweGMaho- meth hmderstch verlassen/ vnd dem Auffrhur so zu Konstantinopel in der Wehlung deß neu- wen Keysers worden. Lap. VI. Mr Soldan Mahometh hat drep Sönege- habt/der erste gebome mit Nammen Mustaffa / ist ein sehr schöner Züttgling gewesen / Dergleichen vnder allen Tür- cken der schönheit halben nicht erfunden worden/Diser hat grosse that gethan in der Schlacht wider Vsancassanden König auß Persien/vnd züvor hatte er auch einen Hauptmann/mit Nammelt Jo¬ seph/ist ein Persianer auff deß Königs auß Karamannia ftyten gewe- sen/geschlagen. Endtlich als er in Iconiam gezogen/sich grosser geschefft -üentschlagen/ vnd allda allein auffs Zagwcrck/vnnd andere Wollüsten sich zübegeben/ist er in seinen jungen tagen gestorben / vnd Zü seinem ge- dechtniß hat der folgende Suldan Solyman/so jetziger zeyt regiert/ sei¬ nen erstgebornen Son / auch deß Nammens Mustaffa nennen lassen/ Welcher zü Konstantinopel mit grossen herrlichen Keremonienist be¬ schnitten worde auff S. Jacobs tag den ^.Zulij/im jar Eben deß tags/als vnser aller großmechtigster Keyser Karolus derfünffte deß Nammens zü Barselona nach Bononien/allda die KeyserlicheKron -ü empfahen/ außgeschifft / welche er empfangen den Februarij / im jar vnser Erlösung/iszo. Nach absterben deß ersten Sons Mustaffa/sind noch zwenüber bltben/einer mit Nammen Baiatzeth/ der ander Atzimus/ der eine hak sich inKapedocia/der ander in Karamannia niderschlagen/vnd so bald Mahometh jr Vatter gestorben / hat ein Waschka/mit Nammen Ma- hometh/der oberste vnd gröste Naht vnd Statthalter außderLand- schafft Karamannia/den todten Leichnam auffeinem Wagen nach Konstantinopel führen lassen/solchs als bald durch eilte Post dem Sol- tan Azimo züverstehen geben/ welche jm vorhirr allch durch den grossen Soldan auß Kayr war kundt gethan/ der jm sonderlich geneigt / vnnd tvol wolte/auch nichts vnderlassen hatt/dardurch er jn möchte zum Re¬ giment in Türckey befördern / vnnd hierzu hat viel fürschub gethan der Mahometh Waschka/welcher jm vnderricht vnd raht geben/wie er sott Pie fachen Nach gelegenheit der zeyt angreiffen. Von den Türcflscßen Kriegen Wie nun die Gianitzeher vnd das übrige Kricgßvolck/jres Herrn/ deß Mahomeths/Todt vcrnommcn/sind sie an den gestaden oder Vfer deß Meere kommen / in meynung nach Neapolis züschiffen / vnangese- hen daß der alte Keyser todt war/vnd als sie bcy Kalcedomenankom- men/haben sie befunden daß der Mehomedi Waschka alle Schiff hatt laßen abführen/inen dardurch den Passzzüverhindern/auß welcher vrsachen die Gianitzchern vnwtllig über den Waschka worden / sind et¬ liche irer mit kleinen Schifflein übergefahren/haben nut gewalt alle die groffe Schiff so sie allda funden/ genommen / vnnd sie auff die andern seyten nach Kalcedonia vnnd Nicomedia / an welchem ort das Krtegß- volck gelegen/übergeschickt/ sind also in grossem grimm vnnd vnsinnig- keit mit gewalt übergefahren/vnnd als sie der Mehometh ires vngehor- sams halben etwas hart angriffen / vnnd straffen wolte/habcn sie einen Lermen gemacht/vnd sich wider in auffgelegt: Dieweil er sich aber be¬ sorgt der Auffruhr deß Kriegßvolcks mochte ein bösen außgang gewin¬ nen/ hat er zu mehrer Versicherung sich für inen in seiner behausung deß orts verschlossen. Aber es hat in wenig gefrist / s ntemal sie für grossem grimm vnnd Zorn das Hauß mit gewalt gestürmt/ vnnd in darinn erwürgt haben/ mit sampt alle seinem beystandtDan in derWarheitzüsage/so ist im ie- derman von Hertzen entgegen gewesen/ von wegen der grossen auffsetze fEmp-crur vnd steuwer / welche er erstmals in Türckcy erfunden vnnd allffbracht. Tlürckey/findt Mch hjsts Waschka todt komen allda an der Khristoli Waschka / Bel- ftin'm ort'b" lerbey auß Grctia/vnd Aga ein Oberster der Ianizeher/beyde Töchter N2-W Männer deß Baiatzethcn/ diese bewegten/trieben vnnd beredten das Kriegßvolck / daß sie allesampt den Baiatzeth abwesens für iren Key- - ser außschreyen vnd auffwerffen soltcn/wclches geschehen / vnnd ist also der Baiatzeth/on einige weytereeynrede vnnd Auffruhr ein Herr deß gantzen Kriegßvolcks außgeschrierr vnd auffgeworffen worden. Aber Isaac Waschka/vnd Dauid Waschka/beyde grosses ansehens vnnd ge- walts/welche dannzumal zü Konstantinopel waren / damit sie den Tu¬ mult vnd Auffrhur Meten / vnnd so viel richtiger köndten das Keyser- n-rvonweyt thllmb regieren/haben geordnet/daß man solt deß Baiatzeths längsten iSlh-il deß Son/Mit Nammen Korcuth/welcher ein Knab von dreptzehen iarn ge -ndcn'büchs. wesen/ zum Keyser wehten / So köndte alsdann derselbige Son seinem Vatter Baiatzeth/wann er ankeme/ das Reich füglich übergeben (dan eswar ein GesatzimReich/das keiner der ausserthalb der Statt Kon¬ stantinopel/köndte Keyser gewehlet werden) So waren auch gewisse Ieytung AnderLhcü. XXXl zeytung vorhanden / das Jitzimus mit einein gewaltigen Kriegßvolck/ sich mit gewalt inns Keyserthnmb eynzntringen fürhabens vnnd in willens were/Vnnd daß im der grosse SoldanaußKayr hülffvnnd beystandtzü leisten / vnnd mit Volck vnd Gelt fürschnb züthün/gemey- net / hielten cs also für rahtsam / wann Jitzimus ankeme / das alsdann Korcuth allbercyt Kcyser gewchlet / vnd im Reich cyngesetzt/ vnd beste- tigct were/ So kündte auff diese weiß das Kriegßvolck sren Herrn vnd Keyserthnmb schützen vnd verwetten: Sonst wo sie es anderst fürnem- men in abwcscn deß Baiaßeths/ vnangcsehen daß sie in für einen Key- ser allbereyt hettcn auffgcworffen/weil aber über daß solches wider deß Reichs Ordnung were/wann der Jitzimus darüber ankeme/würd er alles vmbstoffen vnnd zu nicht machen / vnnv nach laut ircs Gesatzs/ mit billich vnd recht das fürgmommm wcrck Mdcr hindern vnnd ab- schaffen / Sonderlich dieweil er deß grossen Soldans gunst / vnnd verwilligung hette/über das auch/weil er so nahe/vnd mit sich einen sol¬ chen gewaltigen grossen Haussen führet / bencben den grossen wichtigen vnnd beweglichen vrsachen/vnnd anssrüchen die er zum Keyserthnmb hettc.Disem allem züvorkommen / müssten sie diesen weg fürncmmen/ wie gesagk/vnd dem Korcuth/ehe daüN Jitzunns ankeme / schweren/ in auch alsbald krönen/ so ferm sie anderß den Baiatzeth einen Friedsa¬ men vnd rüwigen Keyser haben wolten/doch mir disem geding/ das der SonKomrth/sobaldder Vatter Baiatzeth gegenwertig vnd eigner Person ankeme/das Keyserthnmb mns Vatters Hand wider überlie- fert/vnd darvon verzieht thete / sonst würde j nen die Schantz weyt fth- lcn/vnd nicht angcherr. Sie wendterr auch fermer für / es müßte dise Wehlung deß Sons Korcuth geschcherr on einige eynrede vnd auffruhr/ vnd on alle mittel/ geding/oder anstzüge/schleunig vnd aussrichtig/ dann diß were also deß Gesatzs vnd h er gewonhcit innhalt vnd effect/ welches sie allesampt Zü- frieden/auff weiß vnnd maß/wie jetzunder darvon geredt/ vnnd wirdt also der Korcuth ein Herr vnd Türckischer Keyser erwehlet/vnnd mit grossem herrlichen prächtvnndfröligkeit aller so gegenwertiggekrönt. A?n'ü»gvnd Aber nicht lang darnach kompt Baiatzeth an / vnd lest ihm von seinem MAA^ Son das Reich überantworten vnd eynreumen. wm im andere» Büch erwz Doch mit solchem bcscheidt/Zusage vnnd Vertröstung/da er den Sou zunr Regiment tüchtig vnd alt gnüg crfünde/wolte er jrrr dasselbi- ge widerumb in feilte Hand überantworten vnd züstellen/ vnd auff dise f X Don Von den TürcKschen Kriegen Kondition vnnd Vertröstung hat auch der Züngeling das Regiment dem Datter übergeben. Wie er nun den Vatter in den Keyserlichert Sml oder Sitz geführt/hat er jm die Kron auffgesetzt/vn den Sceptcr in die Hand geben / ist also vom Regiment willig abgetretten / hat sich enthalten deß Keyserthumbs Konstantinopel/ Trapezunt/ vnd Andri- nopel/neben allen andern Königreichen vnnd Landenso darzü gehö¬ rig sind/ Zst hierdurch grosse freude vnd frolocken durch die gantze Statt Konstaninopel/vnd ein jeder wo! content vnnd zu ftiedcn/ge- wesen. Ander TM XXXII Non Mtützttk / de andern deß Nammms/vnd neundten Türcktschm König/ andern Keyser / vnd von den Kriegen welche er wider seinen Brüder Jitzinurn geführet. Ztem/von der grossen vndanckbarkeit gegen alle dte/sojmzum Regiment befürderlich gewesen. Lap. VH. Benzuderzepk/Wle Bamkethem Keyser zu Konstantinopel gekrönt wordi/ist Atzimus setnBrüder zü Bursta ankommen/hat erfahren dasBaiatzeth Keyser er- wehlet / wclchö jn so gantz vnd gar bcstürtzt vnnd zornig ge- macht/daß er sich endtlich entschlossen/ diese schwach mit gewaltzüver- Von den TÄrcklMn Kriegen fechten/hat einen gewaltigen Krieg wider seinen Brüder fürgenomen/ Darnitt er das Land.Natoliam an sich bringen möchte/Es hat aber auch Baiatzeth/mit einem ansehenlichen Kriegßvolckinder enge deß Meers daselbst übergesctzet / vnnd zü sich bescheiden den Waschka Aco- Mach / mit demMegßvolck so in der Besatzung zü Hydrunth gelegen/ sind bey Mea zusammen gestossen. Als sie nun mit einander troffen/istAtzimusvon demAcomach Waschka auß dem Feldt geschlagen/vnnd biß in die Landschafft Kara- mannia zürück getrieben worden / vnd dieweil im der Acomath hefftig nachgefolget/ist er bedacht gewesen auff der Post nach Syriazüwei- chen/ist gezogen nach Kayr/sich allda an den Soldan zürecommen- diern/welche im(wie gesagt)mit Volck vnd Gelt beystandt zügesagt/ vn auch geleist/gleicher gstalt hat der König in Karamannia auch gethan/ vnd als er sich mit solcher hülff widerumb nach Mtoliagewendt/hat im Baiatzcchden gewaltigen Helden Acomath Waschka/miteinem Kriegßvolck/fünfftzig tausend starck/widerumb vnder Augen entgegen geschickt/welcher vnder dem schein /als ob er wolte zwischen den zweycn Brüdern einen frieden stifften/Brieff beyden theilen/dcm Atzimo vnd Baiatzeth zügeschickt/mitwelchem er den Jug vnd Krieg ttlich tag auff gehalten/vnd dardurch vrsach geben/daß zü keiner Schlacht kommen/ Vn vnder deßhat er alle Passz/ dardurch Atzimus ziehen vnd weichen kondte / verlegt vnd eyngenommen /welches im doch so heimlich züthün nichtwol müglich/der Atzimus müßte es innen werden vnd erfahren. Als nun Atzimus gesehen inwasgroffer gefahr er gesteckt/hat er sich nach dem Gebirg Tauro widerumb begeben/ so zwischen Syria vn Kylicia gelegen/welchs ist Karamannia-Alldahat der König auß Kyli ria/welcher on dz sein güter Freundt war/ wie er gesehen daß der fachen übel zürahten/ vn wenig hülffverhanden/sonderlich weil er in nit kundt für dem gewalt deß Brüdero retten / auch hicrzü vieletcht keinen ernst brauchen wolt/eylents heimliche befehl gethan/ daßin der eyl ein wolge rüste Fusten würde zügertcht/in welcher/ ob im gleich der Windt entge- gen/er dem Brüder mit gewalt köndte entkomm end entrinen/ Vn vn¬ der deß hat Atzimus auch zum hohen Mistervn Ritterschafft von Ro dis vmb ein frey sicher geleyd vn Saluum Konduct schicken kaffen / mit anzeygung/ daß er in allen seins Vatters verlassen Königreiche nit sovit sicherung oder freyhett hett/drin er sich möcht frey vn sicher für seimBm verauffhalti.DerhohemeisteraberhatimmtglkinemSaluocondlrtt vnd l AnderLheil. XXXIII vndfreysicher gleyd geben/sondern auch seinegantze Armaden cntge- , gen geschickt/der meynung vnnd Hoffnung es köndte nicht möglich scyn/ auch nicht wol fehlen / es müßte der gantzen Christenheit durch eins sol¬ chen mechtigcn Fürsten ankunfft/ein grosser nutz vnd gedeyen erfolgen/ vnd entstehen. Als die Armaden zü Rodis abgangen/hat sie nicht so bald können auffo Meer kommen/ die Brüder hatten allbereyt mit einander geschla gen / inwelcher der Atzimus widerumb nidergelegen vnd überwunden worden/mit Verlust alles seines Kriegßvolcks.Er aber hat sein Leben er¬ rett in einer gerüsten vnd Armirten Barchen oder Fusten/ welche/ wie gesagt/im fall der not/wann das glück vmbstreß / darumb zügerüst vnd sürhanden gewesen / Ist also mit dem Windt vnnd Siegel nicht ferrne vom Land auffm Wasser gezogen / hat nichts wenigers seinem Brüder Baiatzeth auß dem Schiffeinen Briefs geschriben / denselbigcn an ei¬ nen Pfeil gebunden/vnd mit einem Flitzbogen/den er mit sich rmSchiff gehabt / vnnd bey sich geführt/ vnder das Kriegßvolck / so am Vfer deß Meers am Land hergelauffen/vnnd auff in geftreifft/in Meinung in zü- fahen/ oder vmbzübringen/auffs Land geschossen/ welches innhalt auff vnser Sprach vngefehrlich gewesen wie folget: Wschnfft deß Nncffö Mmt an seinen Bruder Batatzeth. du vnbarmhertztger/ Tyrannischer/ M, E- vermeinter Brüder/daß ich mich jetzunder zü den Khri- sten vnnd Erbfeinden deß Othomanischen Nammens wende vnd begebe / Nicht auß Haffz oder abtrünnigem Gemüht/ so ich wider vnsere Türckische Gesätz trage / viel weniger daß ich den Lürcken entgegen vn Feind sey/ Sondern nur allein von wegen Deiner grossen vntreuw vnnd Iniurien/diemirvon dir in jetzt meiner grossen gefahrvnd widerwertigkeit begegnet vnnd auffgelegt worden/ Allein eine Hoffnung hab ich/welche mich(als gewiß ich an vnsern Gott Mahomeht glaube)nicht bekriegen wirt/ vn weiß fürwar/ daß du oder ^a deine Kinder/ mit vil mehr greuwlicher/schrecklicher/vn Tyranischcr « zwytrachtvndvnemigkeit/auchmitgrössererverfolgung vnd straffen/ die grausame wüterey/so du bißher an mir geübt/zalen vn büffen wirst. - f M VottdmTMcKMn Kriegen Diser Brieff ist für dm Baiatzeth komm/ vnd alsbald er den vcr- kesen/ist im diß seins Brüders schreiben(vieleicht daß er im sein gewissen hiermit gerürt/vn sein künfftigs vnglück/davon vnden Meldung gesche¬ hen wirdt/fürter gewciffagct) so hart zü Hertzen gangen/ hat auch also bitterlich angefangm zu weynen/das seine Räch vnd Kapitancr / so gc- genwertig/in nicht gnügsam trösten/den schmertzen vn das weynen stil¬ len haben künnm/derwegm sie jn/als einen wahnsinnigen/ verrückten Menschen / inns Läger / vnd folgende in sein Gezelt geführt / darinn er etliche Tag sich enthalten/ vnd in so grosser bekümmerniß gesteckt / daß er lange zeyt kein wort geredt. Jitzimus aber hat sich auffs hohe Meer begeben/vnd ist auff in der Johanniter Religion Armadö/welche derhalben außgezoge/gestossen/ von welcher er angenommen/vnd nach Rodis geleit vnnd geführt wor¬ den. Der hohe Meister ist im entgegen kommen mit all seiner Ritter- schafft/ hat in herrlich vnd wol empfangen vnd angenommen. Vnd den dritten tag nach seiner ankunfft hat er ein klagrede seines vnglücks zü dem grossen Meister vnd der Ritterschafft S. Mannes Religion ge- AE» erze than vnd gehaltett/dievrsachett aller vneinigkett VN zwytracht zwischen Üammb im vnd seinem Brüder wtderholt/vnd in sonderheit angezeygt / vnd ge- LmÄiMch sagt:Me im das Keyserthumb/ vnangesehen dz er der iüngste Brüder gchs!/ vnd ni« von Rechts vnd natürlicher billigkeit wegen gebürt hett.Dann es were semem Prn, Brüder geborn ehe als der Vatter König wordc / daher im auch zum Regiment kein anspruch noch zütritt gebürt/ Er aber für seine Per son/were nicht allein eines Königs/sondern auch eines Keysers Son ge¬ born/ Dann sein Vatter allbereyt/ehe dann er geborn/Keyser zü Kon¬ stantinopel gewesen / darumb er der rechte Legittimus vnd natürlicher Erb were zum Kcyserthumb/vnd nicht derBrüder/welcher geborn wer ehe dann der Vatter Land oder Leut regiert vn inngehabt/ Derhalben M auch das Regiment keins Wegs gebürt/ob er gleich elter dann er wer. Er hette aber Nichts wenigere vmb frieden vnnd Brüderlicher etntgkeit willen vil an seiner Gerechtigkeit fahren vnnd fallen lassen / dem Brü¬ der das Regiment / alle Königreich vnd Prouintzm/willigklich auffge- laffen vnd eyngereumpt/ doch mit disem bescheid vnd Vorbehalt / daß er für seinePerson ein Land innhaben möchte/darinn er sich erhaltm/vnd ein Fürstlichen Staudt führen kündte. Diß hab ihm aber bißher nicht widerfahren können/ia er hab im nicht den geringsten winckel alle der Königreich/ wie die ir Vatter regiert vnd inngehabt/gegont/viel weni¬ ger eynrenmen wollen / darinn er sicher heet Leden könnm/ So im doch das Ander LlM. XXXIIII das gantze Regiment auß vrsachen/wie oben gesagt/ billich gebürt hett. Dieweil dann sein Brüder also vnbescheiden/vnnd sich so vntreuwlich vn vnbrüderlich gegen im verhielt/wer er komen / sich an die Christliche Fürsten vndPotcntaten Züergeben/dazü in dan vervrsacht das geschrey vnd gerächte irer treuwhertzigkeit/groffen thaten/vnd Männlichen Tu genden/Vnd nach dem er für gewiß wüßte/ daß die Christlichen Poten taten gantz barmhertzig vnd mitleidig weren / trüg er gar kein zweyffel/ sie würden sich seiner auch erbarme/wer auch der gantz gentzlichcn Hoff¬ nung vnd Zuversicht/ sie würden im sonderliche hülff vnd bcystandt wi¬ der seinen Brüder leisten / er wolte ine auch disc Versicherung vn gnüg- same Karrtion hiergegen thün/so ferrn sie im wider seinen Brüder hülff vnd beystandt willigen/vnd mitKriegßvolck versehen würden/damit er den Brüder stürtzen/oder gantz vnd gar außrottm möchte/ das so bald er das Keyserthumb/ oder ia ein theil deffelbigen/ eyngenomen/ er einen ewigen stäten friden mit den Christen anstossen / vn eine ewige Freunde schafft vnd verbündtniß mit inen auffrichten / wolte inen auch nimmer¬ mehr nichts versagen/oder abschlagen was im züthün müglich/ vnd die Meisten von im begern würden.Hat also seine rede beschlossen. Hierauff/ als er außgeredt / im der hohe Meister Teutschesordens tvtdermn ein tröstliche antwort gebe/mit frenndtlichen Worten getröst/ eine fürschlag gethan / vn angezeygt/er sehe für güt an/daß er wer nach Rom gezoge/hctt dem Bapst mit gebürlicher Reuerentz die füß geküst/ sich gedemütiget/vnd selbst Persönlich mit den Christlichen Potentaten vnderredt vn besprochen / wolte er im hierzü güte fürderniß vnnd sicher geleytgeben vnd verschaffen.Hatim ferrner vnnd treuwlicher meynung gerahten/er solte solche in allwegen thün/vnd mit Nichte abschlagen/vm besserer bcförderung willen/vnd züerhaltung deß ienigen so er begert vn suchte. Welchs der Atzimus also wol zü friden gewesen/ vnd mit bttt bey dem grossen Meister angehaltcn/daß erin bald abfertigen wolte. W al so nit lang darnach von im mit den Galeen der Religion zü dem Bapst Innocentio abgefertigt vnd geschickt worden/ zü welchen nachmals jein Brüder Batatzeth auch ein Bottschafft vnd Ambassaden mit schriff- ten abgefertiget/dem Bapst zügesagt/ das heylige Grab zü Jerusalem/ Mit sainpt derStatt/den Shristen widermnb cynzüreumen vnd züüber geben/da erimseinen Brüder Atzimum in die Hende überantwortet. Welchs der Bapst gleichwol abgeschlage/von wegen deß freyen sichern geleits so er den; Jitzimo gegebe/auch anderer grosser beschwerüg halbe/ darin alle fachen die zeyt schwebtk/sonderlich dieweil es vm dieShristm- heit daZümalalso gethan/dz sie solchs/tvas ine fürgeschlage/nit wol kond vH jederman lieb vnd wehrt gehalten / vnd in grossem anschen bey den Ianitzehern/tst mütig/freydig/ gehertzt / Mildt vnd freygebig/vnnd über alles diß auchBlütdürstig/Martia- lisch / vnd sonderlich ein Feind deß friedens gewesen / derhalben hatten in die Kriegßleut zü Trapezunt lieber als den Soldan Acomath/seinen Brüder/inderLandpfleg Amasia/in Kappadocien gelegen/welcher sich mehr auffs iagen vnnd andere wollüst dann auff Kriegßhendel be- sieiffiget. Vnd Korcuth/der dritte Brüder/ enthielt sich in Magnesia/ nahe am Rhodiser Meer gelegen / begab sich auff die Philosophey vnd Lehr irer Abgöttische Mahometischen Gesatz/Waren also bcyde ge¬ ringes ansehens bey den Soldaten vnd Kriegßgurgeln / welches ein vy- Dritte Lherl. XL,! fach daß der Soldan Selim grosse gunst bekam/welcher nu mehr hart fürÄndrinopclmitseincmKriegßvolckgerückt/vnndsichvernGllllcn liesse/ Er wolte keines Wegs vnderlassen den Vatter zübesuchen/dieweil er jetzunder so nahens bey im wcre.Abcr der alt verschmitzte Baiatzeth/ als er Visen Brahten zum andern mal gerochen/wolte derMahlzeyt nit lenaer erwarten/mercket wol was sein Son im schilt führet/besorgt sich deß was jener suchte / begäbe sich wider nach Konstantinopel / daß der Son Selim jm nicht zuvor kommen / vnnd den Keyserlichen Stul mit sampt der Statt zügleich eynnemmen vnd besitzen möchte. , Als mm der Baiatzeth tzn Zug nach Konstant,,,opel/fast auffhatz den Wege/ in eine Statt genannt Schorlu kam / vnnd solches der Se- der e>or- lim sein Son innen wirt/vertheilten sich die Chartern vnd andereseine geschwader ins Feld/überfielen vnversehner fachen deß VattersHofge- smde / machten preiß die Wägen / den Troß vnnd dasVolck so darbey waren/plündertenüber dasauch die Statt/theten sehr grossen scha¬ den vnderjnen. Als daß der Alte höret vnnd vernam/welcher von we¬ gen seines Podagra allff einer Senfften fuhr/reckt er sich atlffmit wey- ncndcn äugen / verflucht den vngehorsamen Son/befilcht sich seinem D-n d-s-m Kriegßvolck/vnd thüt ein solche erbärmliche klagrede für jnen / daß den WgU Ganitzehern nicht müglich an jrem fleiß vnd treuw etwas weyter man- gcln oder erwinden zülaffen/ vnangesehen / daß sie den Selim sehr lieb G-sahs vnd werrh hielten/ vnnd vorhin begert hetten/ der Vatter wolte jm das d!m Regiment übergeben / Hiengen vnnd rotten sich also zusammen / fielen mit einander neben den Pferden/so an dem Thor der Statt htelten/ey lends in die Thartern/ welche allsampt in einer eyl zertrennt / vnd vil zü siücken gesebelt worden. Der Selim auch wirdt selbst/ nach dem er sich lang ritterlich auffgehalten / vnd die seinen getrost angesprochen/ end¬ lich verwundnDnnd dieweil ereinsehr hurtigen Leuffer/Kastanien¬ braun/ vnder sich gehabt / entkompt er biß gen Varna/ali- da setzet er sich inns Schiff/ vnnd zeucht wtder- umbnachseines WeibsVatterin dieThartarey. - Pon den TürcßWen Kriegen Wie Acomath/der eltesteHon deßBaiatzethö/cinen sehr gewaltigen Knegßzug wider seinen Vatter führet / darumb daß er jhm seiner züfag nach das Regi¬ ment nicht übergeben weite / vnnd wie er die Statt vnnd das Fürsten- thumb Aonia/setnen Vettern/deß verstorbnen Bruders Sönen/mit gewalt abgedrungen vnd eyn- genommenhat. Lap. m._ S hatte der alte Vatatzeth vor dersellngen zept dem Acomath/seinem eitern Son / das Regiment beyseim Leben zu resigmern vnnd auffzülaffen Zügesagt vnd verheis¬ sen/ dan er jn sonderlich für den andern Sönen lieb gehabt/ vnnd auch darumb / daß er sich furchte der vnrüwige/ wüterische/dolle Seiim/sein ander Son/Möcht M durch verwilligung vn gunst derZa- nitzehern/die Legittiman Succession/als dem eltisten/ nach seinem todk abdrungen. Als nun der Acomath vermerckt daß sein Brüder Selim vom Vatter geschlagen worden/hat er vrsach futtden mit einem grossen Volck an die Frontier vn Grentzen in Kappadokien züztehcn/vnd wie er zü Schudari / welche bey den alten Kalcedonia genent/an die Konstan tinopolitnnische Frontier ankomen/auff daß er sich ließ krönen / haben die Zanitzehrn grossen mißgefalle an seiner zükunfft gehabt/ welche auß vrsachen/wie oben erwehnet/dem Acomath sehr feind vn entgegen wa- ren/vnd verwegen mehr an seinem Brüder Selim hiengen. Dcrhalben sie bald angefangen zü rumorn vnd züschrcyen/daß sie nicht woltenzügebeir das Acomath solte gekrönt werden bey leben sei¬ nes Vatters Soldan Baiatzeth/wandten für/vnd sagten:Es were vn- billich daß der Vatter/so nun mehr alt/vnd mit so grosser mühe vnd ar¬ beit das Regiment erlangt/vnd so lang erhalten hette/von dem Keyser- lichen Stul abgesetzt/vnd nun dasRegunentjm entzogen werden solte. Hiengen fermer an/vn sagten: Sie wercn nit gemeint einiges Wegs die rechte vnnd billiche Succession dem Acomath züverhindern / doch solte solche dahin verstanden werden/wans der fall also tragen würd/welchs dan nit lang verbleiben köndte/sagten auch daß ir treuw vnd glaub nun mehr gnügjam bekannt vnd bcwehrt/vnd daß sie nit wölten jr alte Pri- tulegien vnd Herkommen in die schantz schlagen/ vi! weniger übergeben/ vnd AnttcLheil. XI^H vnd inen entziehen laffen/welche sie/als die Keyserliche Leibs Guardien/ nunmehr ein lange zeyt auffgeehrbt vnd in besitz Hetten/Sintemal inen allewegen nach absterben eines Keysers erlaubt vnnd vergünt worden/ nicht allein aller Iüden/sondern auch aller Khristen Heuser vn Güter/ Zu plündern/vnd solcher freffel vnd übertrettung were in frey nachgelas¬ sen von wegen der Eydeßpflicht / welche sie dem neuwen Keyser hierge¬ gen widerumb züthün schüldig weren. Vnd hat der Zanitzehern eynred vnd auffruhr so vil krafft vnd ansehen gehabt bey dem alten Baiatzeth/ daß er von seinem fürhaben abgestanden/ vnnd seinen willen geendert/ Sonderlich aber weil er bey zeyt seines lebens das Regiment nach seim willen vn wolgefallen behalten / vn ein Regierender Herr bleiben solte. Als er sich nun derhatben über disem handel mit seinen Rähten vn Waschken weyter berahffchlagt/tst beschloßen worden/Er solt den Aco- -Dis- math/seinen Son/Mtt güten Worten auffhalten vü zü friden stellen/ vn mLm"2^! in wldcr nach seiner Prouintz vn Landschafft / die er züvor regiert vnnd 2-1^^ rnngehabt/hinzichen laffen/oder im ein andre/so vieleicht besser/ vn mit welcher er so vil mehr züfriden were/nur daß sie ferm von Konstantins pelgelegen/züsagcnvn eynreume.Hierauff ließ er dem Son also wider zur antwort geben/ Daß sichs dißmals nicht schicken noch leyden wolte im das Regiment seinem verheiß vnd willen nach eynzüreumen / vnnd daß er sich wider nachAmasia begebe/biß solang bessere gelegenheit/sei- nen Väterlichen willen gegen im zübeweisen/fürfallcn würde. Dise antwort hat der Son Acomath so hart zü gemüch gefürt/daß er auß grossem schmertzen/zorn vnd betrübniß/wie der hitzigen vnd ich- zornigen Leut art vnd Natur tst/sich gegen dem Vatter auffgelegt/ vnd im fürgenommen Natoliam mit Heerßkrafft zü bekriegen/vlnrd mit ge- walt eynzünemmen/vnd alsdann durch disen weg vnd mit diser seiner macht nach absterbe deß Vatters sich in das Regiment mit gewalt cyn- züdringen/vnd die ienige/welche im weren entgegen gewesen/ vnnd den Vatter vö seinem fürnemen wider hetten abwendig gemacht/ mit ernst zü straffen.Vnd nach dem er ein groß Volckzüwegen bracht/ hat er viel gewaltiger Festung vn Stett im Königreich Asien oder Natolia eynge nommen/hat auch seines Brüders Söne auß irem Land veriagt / wel¬ cher lang züvor gestorben/vnd der eltiste Baiatzeths S on gewesen/ der seinem nachgelaßne Son die herrliche Statt Zconium/ein Hanptstatt deß Türckischö Reichs vn Fürstlich^ Sitz oder Hofleger in Karamania gewesen/verlassen hat/vn solchs alles vnderstund er sich als ein vngehor samer Son wider de Vatter/ übet darnach vil mehr grossem gwalt ge¬ gen seinen jungen Vettem/Darum es im auch ergieng wie folgen wirt. Von den LürckWen Kriegen We Acomach des Damrsge- sandten einem die Nasen vnd Ohren abschnctt/ vnd der Vatter verwegen seinem Son Selim schreibt/dise seines Bruders begangne mißthat zürächen. Lap. IIII. ?L^ßs> "un Baratzeth kundt gethä/ wie wütcrisch vnd tyrannisch Acomathsein Son mit den Stetten/ Lan- den/Lehenleuten vnv vndersäffen vmbgieng/Sandte er ei- H- nen Ambassatorzü im/mit solchem befehl/vaß er in von vi¬ fem seinem boßhafftigen fürnemmen abweisen/vnndzü Kindtlichem gehorsam vcrmanen solte.Er aber/als der auch sehr hart ergrimt/vnnd gantz vnnd gar vnwillig über den Vatter/ließ sich viel schmechwort/vie einem Son nicht wol gebüren/hörcn vnd vermercken/Darauff im der Gcsandte/als ein treuwer Diener seines Vatters/ scharpff geantwort/ in vmb seiner missethat vnnd vngehorsams willen hart mit Worten ge¬ strafft hat /Vberwelche antwortvnd straff der Acomachsohefftig er- zürnt/daß er den Ambassaten bald durch die seinen angreiffen / vn hal¬ ten leßt/schneit im mit seinen eigenen Feusten die Ohren vnd Nasen hin weg/vnd saget: Er wolte mit dem Vatter gleicher gestalt/vnnd noch er- ger/gebaren/da er seiner also mechtig were. Schickt den Ambaffat auff dise weiß gemutzt widerumb zum Vatter. Von dises großen müthwillens vnd freffels wegen / sind die Gani- tzehern / als sie es vernommen / allesampt rumörisch worden/ haben ge- schrien/Man solte den Acomach straffen als einen Verrähter vnd Va¬ termörder: Dieweil dann der Vatter Baiatzeth gleichssalsauch hart über in ergrimmet/bracht er ein groß Dolck züsammen/in Meinung das selbige in Natoliam Züschicken/ gibt hienebcn ernsten befehl/ sie sotten in schlagen / vnd zü kleinen stücken Sebeln mit sampt alle seinem anhang. Aber die Baffa/vnd Bellerbey/vnd Aga/der Ianitzehern/ wolten nit außziehen/mit fürwendung/daß es inen nicht gebären wolte wider das Othomannische Blut züziehen oder zü fechten/wo nit einer deffelbi- gen Standes ftlbst mit in im Felde were. Gleich zu derselbigen zeyt was einer/mit Namen Kherseogli Baffa/ vö dem Stam deß Hertzogen La tici/eins Griechischen Herrn/an deß Baiatzeths Hof/ der war ein Toch termann deß Keysers Baiatzeths / deßgleichen Mustaffa Baffa / wel- DntteLherl. XI. III cher Visier dannzumal war/ vnnd etwan zum Bapst Innoccntio / gen M^ke Rom/Legation weiß geschickt worden / vnnd zü einer Verehrung dahin WAer bracht hat ein spißeysen/damit vnserm Herren Shrtsto dieseytensölte LNÜ geöffnet seyn worden / beyd sehr ansehenliche menner / bey dem Türcki- K^w-.bcr» sehen Keyser / diese zwen haben dem Baiazeth mit gar grossem hitzigem K-TV eyfer vnd ernst geraten/er solte denn Aeomath seinen Son/vmb solches sreuels willen/vngestrafft ntt lassen / vnnd dieweil die Ianitzehrrn / nie wolten wider,n ziehen/Darumb daß er sein Son/vttd deß Ottomani- schen geblüts / Es were dann / daß sie von einem / auch desselbigen ge- schlechts/vnd geblüts gefüret wurden/Sintenmal sie dasselbige also ge¬ schworen betten/ nunmehr aber auß seinem Stam vnnd geschlecht/ kei¬ ner mehr fürhanden/ der seinen willen besser vn ehe kondte vollbringen/ als sein Son Selim/ So sölte er demselben seinem Son /was er wider in verbrochen verzeihen / jn zü sich fordern / vnnd discn zug wider seinen brüder befehlen/vnnd ja hart eynbinden / das er den brüder vngestrafft uit lassen wölte. Dann csköndte nicht fehlen / es müßte also anffeinen oder den andern weg wolgeraten/vnd hinauß gehen/ ob gleich Selim die Schlacht verlüre /dan anff diesenfal wurd ein Wolffmit dem an- Lerngehetzt/auffgefreffen vnd zületst Moden gehen müssen» Dieser Vorschlag/ hat dem Baiatzcth vberauß wol gefallen/ vnnd dieweil er alt vn schwach war/^atte er gar keinen lust noch willen/ selbst in Asiam züzihen/vnd seiner; Son Selim/Hindersich in Europa zü las- sen/dann er befürchtet sich/crmochte jm villeicht das Regiment/m sei- nem abwesen entwenden / vnnd zü gleich das land mit dem Kriegsvolck wider in auffrürtsch machen vnd im abspannen/ bedacht es were besser/ dem nach zükommen/ was im die beide Basa/ seine Tochtermennerge- rahten hatten/ward also darauffgeschloffen/vn der Baiatzechschreibe mit eigner hand/seinem Son Selim/ das er on allen Verzug/ sich zü im begeben wolte/dann es fielen fachen vnd Hendel für/daran im vnd dem Son selbst mergklich vnd vil gelegen/ Aktrvtm wirr «n dem andern 2Süch vnden anff ein ande, «weiß ge, handelt. ^snunderBaiatzcth seinem Son Selim ge» schriben/ das er kommen sölte/ wirdt dem andern/Suldan Korcuth / was sich Mcgt von etlichen seinen freundk auch ^-kunthgcthatt/vndalserdiewunderbarlicheverenderung/ so sich zü Konstantinopel zutrüg/ vernomen / setzt er sich eilents zü pho- tea auffetn Galeen/schisst nach Konstantinopel/ dk Vatter zübesüchen/ ist allda ankomen/ vnd nach gebürlicher Reuerentz vnnd ehrcrbietung/ als sie etwas von dingen so sich begeben / miteinander vnderrede gchal- ten/vnnd sonderlich von dem vngehorsam der zweyen andern Brüder/ hat er zületst den Vatter gar demütiglich vnnd innigklich gebetten/ das er jm wolle das Regiment williglich wider einreumen vnd züstehen lasscn/wclches er jm so gar gchorsamllch vn kindtlich nach deß Suldan Mahomeths/seines Großvatters todt/ vbergeben/vnd jm mit seinen ei¬ gen henden dieKeyserliche Kron mrffgefetzt hette/sonderlich dieweil er ftfreywillig von dem Keyserlichen Stül abgetretten/mit ferrnerm an¬ hang/ das er sich sölte erinnern seiner Väterlichen züsage / vn das er ge- schwor»/(Ao bald derSon zü seins muntbarn jam keme(die er dan mm Gott lob erreichet hette) wölte er jm das Regiment widerumb aufftas- sen/vnd resignier«. Baiatzeth verwilligte in alles was der Son dazumal vonjmbe- gerte/vnd als er ferrner behertziget was sich mit den andern Sönen zü- trüg/gab er diesem Son gar gnedtge Vertröstung / vnnd sagt: Er wölte an sich nichts erwinden lassen/ vnd alle dem jenigen/ was er jm auff die selbige zeit Zügesagt (denn er daffelbige also Züthün schuldig) nachsetzen/ Er wölte aber ehe daü er das Regiment auffliesse/ seine zwen vngehor- same Voildcn TürcKschen Kriegen M Lorruth/ der jüngste des Bamtzechs Gon/kompt seinen Vaccerjubesüchen/ vnd bcgert jm das Regiment wider eynzüreumen / welches er in deß Vatters Hand fürlangst vbergeben / vnd wie Selim auch kompt vn wirt Türckischer Keyser/ wider danck vn willen deß Vatters vnd seines Bruders Korcuth. V Dritte Thcü. XlllU sameSön erstlich straffen vmb/res freffels willen/denn erwereinsei- nem Regiment noch nie von irgends einem iniuriirt vnndgeschmecht/ dem er solche nit vergolten/vnnd sich an im wider mit ernst gerochen hette / Stelt also mit diesen vnnd andern süssen Worten den Son züfri- den/welcher sich ließ weisen / vn mit deß vatters zusag wol benügt war. Selim aber/ der deß Vatters schrifft bekomen / vnd seine Meinung darauß gnügsam verstanden hatt / macht sicht on einigen Verzug auff/ zeucht außEuropa nachAsia/vn als er zü Söstantinopel ankompt/wirt er mit grosser ehrerbietung vn frolocken aller Soldaten vnd kriegsleut entpfange/vn sonderlich von den Zanitzchern/vn Sorcmh sein Brüder zog im entgegen biß an die Tohr der Statt. Alscrnunmiteinefüßfal dem Vatter den geübten trutz vnd ungehorsam abgebetten / hat er bald wider gnad erlangt/doch hat im der Vattermit ernstem gemüthart zügesprochen/vnd erstlich ein güte stharpffe lectton gelesen/vnd endtlich gesagt: Dieweil du deines freffels vnd ungehorsame so bald strafferlit, ten/vnd von mir geschlagen worden/ bistu wol wirdig das ich dir alles verzeihe was du wider mich geübt vnd fürgenomen/rc. Als im nun auff disewetß gnad widerfarn/vn alles geschenckt/ist er mit grosser fröltgkeit in deß Keysers Palast losiert vnd gelegert worden. Bald nach diser versünung vnderstünd sich Selim mit gesehen- ckcn vnd Verheissungen alle deß VattersOberste/Sapitänier/Befelch- haber/vn kriegsleut an sich zühencken / welchs Korcuth sein Brüder nie sich vndernomen/viel weniger gethan hak/hielte sich auch nicht zü inen/ sondern vermeimt vom Bätter wol zübekommen was er im zügesagt/ vnd was sein Brüder Selim bey den Soldaten mit geschencken vnnd freigebigkeit jüchte/müßte im wol von rechwwegen/vnd auß billichkeit/ volgen vnd widerfaren: Aber allhie sihet man im werck/ vn er Helt sich auch also/ das durch freigebigkeit geschwinde practickenMt vnd gaben alle ding / wie schwer vnd gcfchrltch sie auch seyn/ erhaben vnd erhalten werden. Als im nun der Vatter das kriegsvolck wider seinen Brüder Aco- mach zügestelt / vnnd vberlieffert / mit befelch/ daß er/ als ein Oberster kriegcherr vnd General/vnd nit als ein Keyser / sölte außgeschrien vnd gehalten werdm/Geschicht gleichwol gantz vnd gar das widerspil.Vnd die Soldaten vnd Kriegsleut rüfften in auß ein Keyser vn Inlperator/ Mit grossem ungestüm vnd auffrur. Vnd als bald wirt Mustaffawel- 7 . Vondm TürcKschenMeM Wie rrdissem (her dtser Praticken ein vrsach vnnd anfengcr zum Vatter abgefertigct/ Neuwebe, jm dise neuwe Zeitung züvermelden/vnd daß er dem Selim / das Rege- «e/wittE ment wölte williglich rcsigniernvnnd vbergeben/wo nicht wurd das Z andere» Kriegsvolck mit gewalt einfallen / vnnd biß in sein gemach vnnd Kam- r«gct. ' mcrn wüten / alles was vorhanden vnnd inen auffsttes würgen vnnd todtschlagen. Baiatzeth als er Visen tümmelt vnnd auffrur vernommen / ist in dem schrecken eylents in ein kleines gemächlein endtwichen / dieweil dann große gefahr/ auß disem aufflauff züvermüten / vnd alles nun in deß Selims gewalt/auch sonst kein ander mittel/vnnd weg disem vnge- stüm züsteuren vorhanden gewesen/ hat er müssen verwilligen / das ye- nige/so der Son Selim/allbereit in seiner faust vnnd gewalt hatt/wirt also auffs neuw zum andern mal Keyser außgeschrten/ vnd durch die Statt mit gewonlichen Keremonien getragen/ wie dann der gebrauch/wann man ein neuwen Herren vnd Türcki- schm Keyser wellet. Don Amte Lherl. XLiV KondMzchmdmNrckGm Kepser/genannt Selim/von seiner wüterey/vnd wie er den Vatter mit allen seinen blutsfreunden/ die er kondte bekommen/leßtvmbringen. Lap- V I. Ber disem so grossem auffmhr/vnd tumult/ist tzV Sormth hefftigerschrocken/vndaußgroffer forchteylems 5E mit seinen Galeen wider nach feinem land abgeschifft/vnd geflohen. Aber der Vatter Baiatzeth hat in deß seine schetz/ kleinoten/vnd alles was er wichtig vnd großschetzig gehabt/mit weinen¬ den äugen zusamm gerafft vn gelesen/sich anffgemacht / ist nach seinem h ii/ Von den LürcKscherr Kriegen u. vi. alten Sitz/den er zü Diametoco gehabt / in einer sehr herlichen lustigen Statt/an dem grossen Euxinischen Meer gelegen / gezogen. Vnd als er auffdö weg etwz schwach werde/ hat jm sein LeibArtz/ ein Jud/ auß be¬ fehl vn anstifftung deß Selmis/ seines Sons/ ein gifftige Medicin bey- bracht vnd cyngeben/welche jm bald abgeholffen/vn hinweg genomen/ nach dem er ein alter mann/ von v^jarn gewesen/hat in seine regement aelebt.zi.jar/gletch wie sein Vatter vn Großvatter. Vnd in Suma/die Uneinigkeit vn spaltung/ die er zwischen seine selbst Sönen gemacht/hat jn vmbs Regement vnd sein leben bracht. DiserBaiatzethist ein gewaltiger Held vnd Kriegsmann gewe- sen/vorsichtig/vn verschlagen/welches er beweiset hat in dem / da er das Reicherst an sich bracht / vnd seinem Brüder Atzimum darvon abge- stossen/hat sich in vilen Zügen vnnd andem Hendeln bescheiden vnnd ge¬ linde erzeigt/ hat grossen tust vnd lieb zü der Philosophi /vnd sonderlich zü deß Auerrois Lehr/auch andern güten Künsten/gehabt. Er ist in allen seinen Zügen vnd Hendeln/ die er fürgettommen / sehr glückselig gewesen/ wiewol er an den Söni wenig glücks erlebt/Welche in endtlich (wie jm sein Brüder züvor geweissagt) vmb das Regement/ vnd leben bracht haben / vnd solches nicht on sonderliche schickung Got- tes/welcher vnrechte rechten gcwalt vn Tyraney wider die eigne Blüts- freund gemeinklich so schrecklich wtderum pflegt zübezalen. Diser Baia tzeth hat nit allein seinen leibliche Brüder Iyzimltm/aller seiner gerech- tigkeit/dieeramTürckischcnKeyserthumb fürjm gehabt/vnbillicher weiß entsetzt vnd beraubt/sondern auch gantz vnd gar verjagt vnnd jm ellend sterben / Vnd vber das noch seine eigne kinder (wie vnden im an¬ dern Büch im fünfften theil Meldung geschicht)würgen vnnd vmbbrin- gen lassen/Auch wider seine pflicht vnd züsagdcmSonKorcuthdas Regement Vorbehalten/ vn Selim de andern Son vberantwort/ wel¬ cher jm redlich wider gelohnt. Vnd heißt allhie/vntreuw schlecht sein ei¬ gen herren/oder vntreuw wirt mit vntrew bezalt/dan wer vntreuwlich handelt / ob jm gleich Gott ein weil durch die finger sihet/so findt sich Doch endtlich die straff/ vnd geht vber dem auß/so sie begangen vnd ver- wirckthat. Deß Selims seines Sons bedencken vnnd Meinung war dise/daß er fürchte/solteder Vatter beym leben bleiben/ sonderlich dieweil er in Asiam wider seinessBrüder Acomath 'zöge / so möchte er vieleicht widerumb auffwachen/vmbkehren/vnnd das Reich an sich Ziehen/ S Dritte Lhell. XL-Vl Zstalsoder teidigegeitz allwegenetn müter/vnnd vrsach/aller tyran- ney vnnd laster/dann es thet im wehe/das der Vatter die Schatzkamer beraubt/ vnd mit sich alle Kleinodien vnnd Edelgestein hinweg gefürt hat/an welchen so vil gewaltige König vnnd Keyser für im so lange zeit versamlet/Sonderlich auch/dieweil er sich gegen den Soldaten/ vnd sonst gegen iederman / hefftig mit geschencken vnd züsagungen eyn- gelassen / verlobt vnnd verbunden hatt / welche sich nicht gescheucht an dem Vatter meineidig züwerde/nur daß sie im/dem Selim/ das Rege- ment mochten Züwegen bringen/vbergeben/vndeynreumen. Mit diser verrehtensche vnbillichk weiß/ ha« der Suldan Selim das Regement an sich bracht / anno r 5»r. im Aprtl/gleich deß tags wie die Schlacht in Italia vor Rauenna geschehen / hat bald hernach ein herrlich Begrebniß mit grossem Pracht vnd vnkosten dem verstorbnen Vatter zü ehren zürichten lassen/ vnd vermint mit erdichten, vnnd fal¬ schem schein einer kindtlichen liebe den öffentlichen Mordt seines Vat- ters/also znverblümen/hielt sich bald zü den Schetzen deß Vatters/ ver schanckt vnd vergab vil vnder die Ganitzehern / vnd andere Soldaten der Guardien am Thor deß palasts/ mehret vnd besseret allen andern ire besoldung/ nach Gelegenheit eines /etlichen Stands / also daß yeder- mannwolmitimzüfriden gewesen. Nach disem entschloß er sich eilents wider seinen Brüder Acowath züziehen/vn dieweyl er ein gewaltig Kriegsvolck bey sich hatt/verjagt et den Brüder auß Kappadocta / dan der Acomath war im nit starck ge¬ nug züwiderstehs.Vnd im Widerzug hat er mercklichen schadcnjgethan/ vnd grosse wüterey geübet in der Proutntz Amasia/ vnnd in Angorey/ " einer sehr berümpten Statt/welche bey den alten genennt Ancyra/ hat schrecklich/vnd wider die natur/ lassen vmbrings alle seine Vettern vnd kinder deß eltern Brüders/^lemlcius, welcher/ wie züvorgesagt/vor langest gestorbe/vn seins kindern die Landschafft/darvo sie nachmals ir Vetter Acomath auch gestossen vn veriagt/als ir erbtheil verlaffen/wte wol ine von rechtöwege bllttcher das gantze Keysetthum vnd succeffion /res Großvatters gebürt hette/als deß eltern Sons leibserben/Vn von deßwegk/daß sich der Selim vorine neuwerauffruhr besorget/ließ er sie so erbermcklich würgen vnd vmbringen/ ia nicht allein vise/ sondern nach vil andere mehr deß Baiatzeth seines Vatters vnd seiner Brüder kinder/deren die auch vor langest gestorbe waren/ Vergleiche handelt er a^-f/Lch nut allen andern Blütsverwandte vnd freunde so im von wegen seines Vatters etwas nahe verwandt vn zügethan gwesen/ so vil er nur kond- te derselbigen außkundt schaffen/vn erwüschen. h W , Von dm Lürckschm Krügen V»--» «E In dem er nun also wühtet/wirt jm kundt gekhan / wie das Aladin Nach? vnd Amurath/beyde Brüder VN Sött deß Acomaths/sich mit groffcnr volck widerumb irr der flucht gewendt / in Meinung die Statt Amasia/ mit sampt dergantzenLandtschafft/ darvon er sie verjagt/ wider eynzu- nemen / darauff hat er als bald ein anzal Reuter abgefertiget / vnd mit fleiß befolhen achtung zühaben/wie sie die zwen Brüder/seine Vettern/ fangen vnd vmbringen mochten / in massen wie er mit den andern gefa- ren hat. Als solche der Mustaffa Waschcken innen worden/vnd nit wol zufttden / ja ein bedencken vnd beschwerung darüber gehabt/ vn sonder¬ lich / das er ein vrsach gewesen deß Baiatzehs todt/ vnd das so vil seiner junge Herren/ welche alle sampt von dem Ottomanische geblüt waren/ sotten so schendtlich gewürgt werde/hat er auß sonderlicher anmütung/ vnd barmhertzigkeit / vnd mit eilender Post in geheim/ deß Selims für- nemmen denbeyden Brüdern vnnd jungen Herrn züverstehen geben/ vnd sie verwarnt/welche auch/so bald sie deß kriegsvolck innen worden/ sich auff dise verwarnuß nach dem Gebirg in die flucht begeben /vnd in der Wüstung verschlagen haben. Der Selim / so auß etlichen gewissen anzeigungen genügsam vermütung hatt / das der Mustaffa müßte ge¬ wesen sein/welcher die flrngen Herrn gewärmt/ vn daß sie jm dardurch s entwükfcht/vnd entkomm weren/hatjn als bald/on einig weitere nach- fragung vnd vrsachen zü Bursia fangen vnnd hencken lassen / vnd den todten leib den Hunde auff offner straffen fürgeworffen / wirt also auff dise weiß dem Mustaffa für alle seine wolthat vnd treuwe dienst/ auch > daß er ein vrsach gewesen das der Selim zum Keyser gewehlet / vnnd außgeschrien worden/schrecklich gelohnet/ Md ist allhie grosser Herrn r^o». Hofgebrauch vnd vndanckbarkettwolzümercken/bey welchem ein quintlin einer geringen vbertrettung mehr gtlt/vnd wichtiger ist/als viel tausent pfund viler gütthaten/treu- wer vnd bewertet dienste. Wie Dritte Lheü. XI.VII WeHelimdmLorcuth/vnd ' Acomath beide seme Brüder ließ würgeu vndtöden. ! Lap. VH. Je nun der Mustaffa auff dtse welß/wte W sagt/beneben andern vtnbracht wordt/hat Selim wei- ter nach dencken gehabt / wie er seinen Brüder Korcuth allch tnöchte hunlcdtcn lassen / tvicwol er sich vor jm als einen: Philosophischen stillen Menschen/ nichts sonderliche zübesorge ge- habt/schtckt also wider in zwey geschwader reutter/in die ProuintzMa- gnasia/da er seinen sitz Hat/Als aber Korcuth von den seinen gewarnet/ ist er ehr/als die feinde ankomen / mit zweyen seinen Dienern verkletdt/ in die Insel Smirnna gewichen/ hat sich allda am gestad deß Meers in eit: grubet: oder loch eyngeschlupfft vnd verborgen/vnd erwartet obttt- war: vngeferlich ein Schiss/ so nach Rodis seglen vnd schiffen ankomm würde/wclches lm aber nit wölte angeht noch gelingt/ dan der Bostar- gi»Bassa/ein Tochtermann deß Selims/hette die anlendung Pep vnd Hacfen an allen örtern sonderlich deß Rodiser Meers mit feint Galehn » verlegt vnd bewacht/dorffte derhalben der arme Korcuth sich nicht auß der spcluttcken begeben/ bleib also etlich tag darinn verborgen. Entlieh aber/wie er sich deß Hungers vnd durstes/ nit lenger kondse auffhaltt/zwingt in die noch auß de loch/wirt also ersehen vn von einem dienstknecht erkannt / vn gefangen/ vn bald auß befelch deß Selims sei¬ nes Brüders mit einer Korde oder strick eines Flitschbogens erbemklich erstickt vnd erwürget/vndanff diseweiß wirtdiser vnglückselrge Fürst auch von feint Brüder hingericht/Welchem doch außzüsagdeßBat- ters/nach den jungen Suldanen/deß verstorbnt Brüders/ alle König¬ reich vnndKeyserthumb/deß gantzen Orients/die er in seiner lügend dem Batte: hat auffgelaffen/ vn eyngeraumpt/billicher dan dein Brü- derSelim/gebürhthetten. Iü der zeit bitt vnd langt der Snldan Acomath/ den König auß Persia/ vnnd den Hern: von Alepo vrnb hülff an / welche lm alle besser genetgt/als dem Brüder Selim/dann sie waren/ wie vnder den hohen r - - Pon den TMkscßen Kriegen PotMtaten die abgunstgroß/ sonst on das tSdklichcfemde dcß grosse» gcwalts der TürckischenKeyser/ vn sonderlich seines Brüder» Selims/ bracht also widerumb einen grossen Haussen volck züsamen/damit er lm feld sich vermeint auffzühalten/ fürct mit sich eine grosse macht von wol gerüsten Pferden aus) Persia/ vnd mit Visen rucket er also ins freye fäld/ vnnd kompt biß an das Gebtrg/genannt Hormus/hart beyBursm/ da lm der Selim entgegen vnder äugen gezogen / welcher Key sich hatt Kangnolumseinen Schwager mit eint gewaltigen Haussen Tartern/ M den ^.Aprilts/im lari; > rührten sie ein Schlacht/in welcher durch htlff vn list dcß Sinam Bassa Eunuchi/ Bcllcrbcy/ vnd Statthalter in Natolia/die Persianer erlegt/ vnd Acomarh als er von den Tartern hindcrruck» angriffm/vnnd hart gcdrengt/ kompt vom Pferd/ dann er sehr starcks grosses letbs/vn zü Rossz gar vnvermügltch/wirt gefangen/ vnnd bald auß bcselch deß Selims/ gleich wie sein Brüder Korcuth zü- vor/ schmechltchmtt einem strick strangultrtvnnd erwürgt/seine-wen Sön/Amurath vnd Aladin/tommcn darvon/vnnd entrinnen mit gc- walt/der eine begab sich darnach zü dem Soldanauß Syria/ gen Kam /allda starb er am feber/der ander kam an Hofdeß Sophi/bey dem was er lange zett/ stirbt endtlich auch in Persia. Mc der Hcinn mlt eine Kriegs volck Zoo. tausent starck/wider Ismahel den König auß persta/biß an die Statt Taurw/m grossen Arme- mer; gelegen/gezogen ist. / Lap. VH. Ach dem nun Selim / fast alle seine Bluts- wüt vnd», im freund/sovil im zühande auffstiessen/ außgrottet hatt/nam M „ M für sich an allen den lenigcn so seinem Brüder Aco- mach bchstand gethan/ auchzürächncn/vn auffdas solches L°'L" so vil sicherer vnd füglicher geschchn köndte/machte er einen bestcudigcn «„ch-i-sch. fndcnmitLadißlaodemKönigaußVngern/vnmitdcnVenetianern bestätiget er den seiden/so sein Vatter Batatzcth vorhin mit Men ge¬ schloffen hatte/zog also im sar >5'4. wider Fmahel den König auß Perfia/vnd hatt bcy sich zwcy mal hundert tausent mann zü Rossz vnd füß/yndalserbiß in sechtzigtaggezogö/isterendtlichvberdaswaffcr Amte Thal. XI.VIH tes/ durch die Statt Arsengam komm/ vn fermer gezoge biß an die be- rümpte Statt Tauris/so mitte in groß Armenia gelege / Vn auff diser gantze reiß ist im der Sophi keinmal entgegen gezoge / hat sich auch mit feint volek nie sehe lassen/ kein Passz oder festung verlegt oder besetzt/hat nur allein die Victualien für Pferd vn leut auffm Land abschaffen vnd verbreiten laffen/auffdaß sich die Türcken nur wol außhüngerten/vnd nichts Messen fänden. Alsaber der Selim mit seinem Kriegsvolck in Vie Landschafft Saldara komm / zwische den Stette Koim vn Tauris/ an den ort da für alters die edle Statt Artaxzada gelegen/ ließ sich der Sophi erstmals sehen mit eine sehr schönen Reisigen zeug/ so wol gerüst vnd in so guter ordnüg mit allem/vnd sonderlich von Pferden/ das der¬ gleichen vorhin in den selbigen Landen nie mehr gesehen worde/Abcr er Hatte kein Füßvolck/ auch kein Geschütz/die Pferd waren allesampt mit schöner gleiffenderStälern rüstung auffs schönste gearbeit/wie die Rü- stung in Azemia pflegt züftyn/gcschrnückt vnd außgestriche/dermaffen/ daß sie alle grosse Kriegsfürsten gegen den Türcken schinen / welche gar keine rüstung auff st en Pferden hatten/vnnd darzü müd/matt/außge- hüngcrt/ vnd das mehrertheil zufüß waren. Der Sophier hat vor der zeit offtmals / als er die Königreich eyn- genomen/ mit den Armeniern/ Persianern/Mediern vn Assyriern ge- schlage/welches die fürnemste Völcker seiner vier Königreich sind/bene- den vll andern Stetten vnd Lendern die er inn hat / welche Königreich yetzunder genannt werden Tauris/Sumachi/Sciras/Bagadat/vnd in eroberüg aller diser Stett vn Königreich / vn was er sonst vndersich/ hat er allwegen wunderbarliche Victorien vnd Sig gehabt / darum er dan etwas auffgeblasen vnd stoltz war/verachtet die Türcken/vnange- sehen daß sie ander mennig deß volcks viermal stercker waren als die seine/bedacht nicht was jm köndte begegnen wann es zum treffen keme/ wie dan offtmals geschieht dene so das glück nie entgegen gewesm/vnd allzeit gesiget haben: Dan ob er gleich vorhin auch mit einö vnrüwigen vnnd aussrürischen volck züschaffen gehabt / wider die er sich in einer eil nach gelegeheit deß Kriegs gerüstet / als da gewesen die obgenante Völ- cker/yedoch dieweil jenes gegen den Türcken ein vnstreitbar volck/ vn in den Kriegen nit so wol geübet/ solt er billich auß erfarung zü gemüth ge- fürt habe/daß die Türcke alle alte erfarneKriegskeut/ Sighafftig/ vnd rn stetiger Kricgsübung aufferzogen / vn beynahens darzü gebore sind/ sich auch darzü befieissigen alle arbeit/hunger vnd kumer/züleiden/ nur darumb/ daß sie in den Kriegen wider jre feind Siegen / vnnd in allem was sie fürnemmm/die oberhand behalten möchten. Von den Lüttkfchen Kriegen Me-crHophi sein grosse macht vnd ansehen sovtl ehe vertragen müßte/Vnd da er das nit thün/vn sich mit dem Sophi vergleiche vnd in vertrag geben würde bedrauwet er in/daß er gleichsfals im absagen/vnnd auch sein todtfeind seyn wölte/dan der gewalt vnd das grosse glück welches Selim gehabt hatte / in warheit allen den Heydnischen Königen vn Fürsten der örter ein grossen schrecken bracht/sö befand der Soldan wol / dieweil vorhin der Herr auß Karamannia außgerott / darnach auch von neuwem der Herr Aladuli verderbt vnd erlegt / vnnd der Sophi auch so grossen schaden erlitten / vnd so hart gezwackt worden / das nunmehr kein Ver¬ hinderung weiter vorhanden/dadurch die Türcken möchten auffgehal- ten werden/ die Lender Syriam vnnd andere seine Königreich lenger vnangefochten vnnd vnbekricgt Massen / vnnd verwegen hette er dem t iij Von dm TürckMn Kriegen handel vnd Einigkeit zwischen demSophivnddem Türcken SclrM gern beygelegt gesehen/sich vnd sein Land selbst sovil bester züversichertt/ oder aber da es yenit anderst sein köndte/ mit seinem Kriegsvolckcin loch durch den Krieg zümachen/ dann diß war das eufferste mittel vnnd weg zum handel/ Begab sich also diser Meinung im scld mit viertzchen tausent Mameluken/dapfern Menern vn Helde/die wol in kriegslcuff- ten geübt vnnd erfaren waren / dergleichen mit sovil gerüsten Pferden seines volcko/vnd Leibeigen lcuten/dle so wol mit Pferden vnd Rüstung außgebutzet / daß es ein tust vnnd wunder Züsehen gewesen / dergestalt/ daß sie es gewißlich darfür hielten/sie wolten mit solcher gewalt die gantze welt zwingen vnd vergewaltigen. Es ist auch der Soldan In eigner Person Varbey gewesen/mit einem guten gerüsten Kriegsvolck von Sorianern / Moren auß Kayr / vnnd Arabiern. Als er sich nun gewaltig vnnd starck genugsam wider den Türckcn gcacht / vnd allbereit in seinem müt vnnd sinn den feind ver¬ wunden vnd geschlagen hatk / nicht allein auß Hoffnung vnd Zuversicht der grossen mennige volcks / damit er zu Feld lag / sondern auch das sie wol gerüst/vnd allesampt männliche Helden waren/ vnd hierüber noch gesehen / das sie sich alle zügleich so williglich zü dtsem Krieg / vnd mit so guter Rüstung geschickt funden vnd brauchen liesen/vnnd aber von deß Selims volck gantz das widerspil gehöret/vnd außkundtschafft/als wel ehe nun mehr müd vnd matt / von überiger arbeit auch vbel gerüst/vnd wehrloß von der reiß vnd dem langöziehen weren / nam er im für nach Alepo(welche Statt sonst Antiochia genennt) zu ziehen/in meinug dm Katerbeg/einen Herrn deß Larws/vnd der selbigen Statt/am leben zü- straffen/vnd hencken zülasscn/vmb der verrehterey willen so er gegen im geübet/ vnd wan das geschchcn/alsdan wolte er erstlich mit dem Selim treffen vnd schlagen/ welchen er gewißlich venneint züerlegen/vnnd zu- vberwinden. Leßt es also on weiter Rathschlagen dabey bleiben/vnd m deß ein herrlich Königkltch Pancket allen seinen Kriegsrehten vnd Ka- pitäniern deß Kriegsvolcks zürichten / welches den volgenden tag also verschafft/verordnet vnd Zübereit / wie wir nach der lenge in volgendcü Kapiteln hören werden. Diß Pancket ward an einem Gebirg/in einer sehr schönen Auwe/ bey welcher er vermeint mit dem Feind züschlahö/attgericht/vnd alsdaüi nach gehaltnem Pancketh wolte er das bedencken seiner KriegsReth vnd freund/ wie es mit der Schlacht fermer gehalten sölte werden/ am hören Dritte Lherl. Horen vnd erwegen.Wie er nun also hin vnnd wider reit/ befilcht er daß sich das Kriegsvolck allesampt bey einander an dem Staden vndvfer eines Wefferlins legerte.Vnnd wie das Feldläger auffgeschlagen/ist Der Hauff so groß gewesen dz man mehr als dreyffig tausent Alt/ on an¬ dere Losament/gezelt vn gesehen. Als nun der Soldan auß dem Läger von danne ein wenig weiter verrückt vnd gezogen / sich mit seinem Hof- gesind auch zülägern/ ist das Königkliche Läger vngeferlich ein halbe Welsche meilwegs weiter Hinauffan einem ort / der sehr lustig vn grün/ auffgeschlagen worden / hat mit sich alle fürnemste Ritter / Hauptleut vnd Mammelucken/die deß Kriegs erfarung gehabt/an dem ort da er hatte das herrliche Königliche Pancket zürichten lassen/ gefürt/ welches so stattlich vnd herrlich gewesen/daß dergleichen in der Weltniemehr erhört/gesehen/oder gehalten worden. F>on dem herrW Wnket/wel ches der Soldan semen Lapttänten/ Obersten/ vnd Haupleuten zügericht/ vnnd wie es so ordentlich zügangen/ was für herrliche Kredentz von Gold vnd Silber vorhanden ge¬ wesen. Lap. XIII- nun der Soldan vber das wasser gesetzt/ verließ er sein Kriegsvolck/vnd mehrtheil seines Hofgesinds im feldläger/welches sie/wie obengesagt/hatten an dem ge- staden vnnd vfer deß Wassers geschlagen / vnd füret mit sich zwey Tausent Rittermessige vn d Adelische Person/ vngeferlich ein hal¬ be Welsche meilwegs weit von dem Wasser in ein sehr lustig grüne Aw oder Matten/dareyn sein läger geschlagen/ vn die herrliche triumvhan- rifthe Königliche Tafeln auffder erden außgebreit/ vnd sehr kostbarlich bedeckt vnd zübereit gewesen/ (dan der Soldan/wie auch die Türcken/ halten den gebrauch in iren Landen / daß sie nach jrem Besatz auff der Erden decken vnd essen.) i iiij Von den Lürc'KWen Kriegen Allhie solte man gesehe habe herrliche Königliche Tapezerey wem- derbarlichvon Scidenwerckgearbcit/ allenthalben auffden Tafeln vnd vmbher außgebreitet/ welche von Gold vnd Silber / gleich wie die Sonne glantzen / geschinen vnnd gegltffen.In die Tapeten waren ge- wircket alle Victorien/Sieg/Triumph vn Schlachte/ivelche die vorige Soldan/so lang sie regiert vnd gekriegt/erhalten/ gethan vnnd gefüret Hatten/Sind also kunstreich abconterfeyt vn gewirckt gewesen/daß sick- alle die es vorhin nie gesehen darüber verwundert haben. Dise Tapeten vn Heydnischen Tepwerck/ oder Sergen/smd in die lenge eine güte Welsche Viertelmeilwegs lang/vnd hundert schuw in die breite außgestreckt vnd aussgebreit gewesen/vber welche Sergen noch andere zwo reyen Tischtücher / von schönem herrlichen Damascht/ge¬ legt vnd gedeckt/vnd ein ycdcs stück von Damaschkat hatt zwentzig schü in der lenge gehabt/ vnd sind also fein ordentlich vber die Tapeten auß- gebreit gewesen/das an keinem ort mehr als an dem andern von der Tapecerey gesehen worden/auch mitten nicht mehr platz noch raum als auff den selten gewesen / dan von einem stück biß zum andern ist allweg zwentzig schüch breit raum vn Platz bliben/ welches also vndcrscheidltch gemacht/das es ordenlich auffallen feiten eintreffen Hat/ Dan/ wie ge¬ sagt/die Tapecerey vnd Tepwerck waren hundert schüch breit außge¬ streckt/ vnd viertzig waren bedeckt mit den Tüchern von Damaschke»/ vnd die vberige sechtzig schüch waren schichtweiß ledig / welches die zwo seiten/vnd mitten zwentzig schüch/zügleich gemacht. Auff dise Damaschke» Tücher waren fermer gelegt köstliche Ser- uetlein vn Handtüchlein von reiner schnehweiffen Seyden auß India/ sehr sauber vnnd rein gestcbt / vnnd an den enden von anderer Seiden vnd klarem Gold verbrenn vnnd bchengt / vnd waren dise Tafeln oben vberzogen Mit köstlich? Himelsdccken vnd pafilionen / von reiner Sei¬ den auß Zndia/Sarga auß Arabten/güldene thüch auß Damaschke/ vnndvon lauter geschlagnem GoldaußTracia/ vonKermeffin auß Syria/vnd von andern mehr Seidenwerck/von seltzamen vnnd man- cherleyfarben/allenthalbenmitgulden fransten/questen vnnd leisten herrlich vnd köstlich verbremt / vnd ist wundcrbarlich züsehen gewesen/ dan alle der Soldan rüstung Harnisch/ Waffen vnd/Wchr/ darein ge¬ fiept vnd gewircket. Dreystig schritt von diser Tafeln vnd Tapecerey stunden von bey- dcn AntttLhetl. I.IH den scyten auffgericht herrliche Kredentztisch/ erstreckte sich so ferm als die zügerichte Tafel gewesen / darauff em grosser schätz von Gold vnnd Dilbergeschirr/vnd andern Kredentzen von Khristall / vnd sonsten an¬ dern Trinckgeschirn/wunderbarlich gearbeit / vnd zügericht gestanden. Nit wett darvon / sähe man vil Körb mit Silbern gezognen drot gear- beit vnd geflochten/in form vnd gestalt wiemanbeyvns die Körb von Holtz fiichtet/ allesampt vmb den rand vbergüldt/vnd diese waren klein vnd groß/mit vnd one handthabcn.Neben diesen Körben waren gesetzt viel andere Kästen von klarem lauterem gctribnem vn gegoßnem Sil¬ ber / Auch sonst mehr grosse Truhen vnnd Laden von wunderbarlicher arbeit vnnd Materien / welche allesampt gefüllt gewesen entweders mit schneweissem Brot vnd Juckercküche / oder aber mit wunderbarlichem seltzamen Obs vn Früchten/ allessampt Brot vn Qbs/von reinem kla¬ rem Jucker/welcher von köstlichen wolriechenden Wassern dermassen temperiert gewesen/ daß es ein geruch durch die gantze Äwe von sich ge- lxm. Ist auch sonst das Obs vnnd alles so schön vnd fleissig zürgertcht ge- wesen/als ob es natürlich vnd lebendig gewachsen were. Aon dem grossen praAc vnnd herrlichen Zurichtung der Tafeln/ auch von Instrnmen ten/sozur Dschberettungdtmlich/wiclicauff dcßSoldans Pancketh vorhanden gewesen. Lap. XHII. Vff den weissen Damaschken außgeöretten Tischthüchern/sind ordenlich nacheinander/so lang dieTa- feln gesetzet gewesen/viertzehen Kastell oder Schlossz/zimli- I cher grosser form/vnd wnnderbarltch kunstreich gemacht/ von reinem lauterm Jucker/welche bedeut vnd angezeigt habe die vier- tzchen Königreich/die der Soldan dazümal regiert vnd inngehabt/ wel che mit allerley seltzamen alten Historien vnd picturn/ vnd andern bild- wercken/ wunderbarlich erhaben/getriebö vnd außgestriche/ vnd ist der nam deß Soldans an einem jedem Kastell vnd Schlossz mit güldenen Büchstabe verzeichnet gewcsen/mit Visen wortö/OZm^son SKiauri, vnd die Jedlein waren auff sonderliche Silberne Helm / darvnder sein Vsnden TÄrcklschm Kriegen Wapcn stunde gemacht / vnnd auff der andern feiten deß Kassels oder Schloss; war der namm deß Königreichs/ welches dasselbig Kastell be¬ deuten solt/ gleicher gestalt mit gulden Büchstaben geschrtben. Oben auff dem Kastell stund gleich wie ein Hüt auffgesetzt/die Königliche Kron deß Soldans/welche von Gold glitzert vnnd scheinet/ gleich wie die Sonnen glantzen.Die Thürm oder Kastell waren fünff- tzehen Schüch hoch/in der dicke wie ein ztmlich groß Weinfaß/das fun- dament war dick vnd breit/ fast auff die form wie ein Kegel oder Pyra- mis/ der vnden dick vnnd oben sich verliert / vnd ie höher das Kastell/ye enger es ward/daß es oben gleich wie ein spitzen außgieng / vnnd waren fein ordenlich vber die Tisch Tafeln siben vnnd siben schichtweiß/eins vmb das ander/ cyngeteilt vnd auffgesetzt. Anff den jetzgcsagtcn Tischthüchern von Damaschken/sähe man nach in gleicher ordnung auffgestelt viertzehen manns Person/waren Ehrenholden in irer rüstung vnd vbergehenckten Pantzern/biß auffdie arm / auff einer yeden seyten siben / von reinem lautern schneweiffen Saltz gemacht/Diese hatten zettel in den hende/darauffretmweiß ver¬ zeichnet stünde/ Der Soldan sölte mit dem Türckischen Keyser Selim ein Schlacht thün/ vnd solt sich seiner grossen gewalt vnnd macht erin¬ nern/ Dann er were der gröste vnd gewaltigste König vnder der Son¬ nen. Vnd die warheit züsage/so hat er auff die selbige zeit seines gleichen nit gehabt/weder in reichthumb vnnd gewalt/ oder an der Mennige deß volcks/Stett/Land vnd leuten. Gleicher gestalt seind fein ordentlich gesetzt gewesen Viertzeh? grosse Saltzfaß / von lauterm reinem Gold wundcrbarlich gearbeit vnnd ge- macht/mit Büchstabe vnd gegoßner arbeit / auff einer ieden seit? siben. Ferrner auch waren gesetzt viertzehen kostbarliche Messerfüter/vn in ei¬ nem jeden Füter viertzehen schöne Messer / an welchen die Schaln von lauterm reinem Gold vn Silber / vnd sonst allerlei) wunderbarliche er¬ habne arbeit darauff gegossen gewesen/alles voller Historien/vnnd von wunderbarlichen geschichten der alten Heydnische Fürsten vn Königen derselbigen Land. Mitten zwischen den Tafeln hat man gesehen viertze¬ hen Gefeß oder Külkessel von lauterm rein? Silber/sind groß gewesen/ vnd kunstreich gemacht/ vnnd mit vilen seltzamen Thieren/ darauff die Kessel gestanden/erhaben auffdie alte art vnd manier/wie bey den Rö¬ mern vor alters gebräuchlich gewesen/vnd noch zü Rom gesehen wirt. Vnd Dritte Therl. LiIIII Vnd in einem jeden Külkeffel waren eyngesengt vnd gesetzt vicrtze- he^ grosse silberne Pflaschen/ sehr wol gearbeit/ auff welchen gegossen/ Nlljrgcstochen / vnd außgegraben stunden alle die Figuren der Könige/ die -iß auff diesen Soldan regieret hatten / wie sich ein jeder in feinem Regiment gehalten/ vnd weß Tode er abgangen. Vnd bey einem jeden Bildt stund ein Jettel/darauffsolchs Mit Buchstaben verzeichnet war/ zu eurem waren Jeugniß der Beschicht. Die Maschen waren alle vol¬ ler Juleps vnd zübereyts Wassers/dann es Tranck der Soldan vnd die andern keinen Wein/waren aber also temperiert vnd zügertcht mit wol- ricchendem Zulep/vnd andern köstlichen Konfecten vonIucker/Würtz/ vnd dergleichen süssen dingen/das kein Wein nimmer so lieblich vnd na¬ türlich hett seyn mögen. Äuff diesen pflaschen stunden oben viertzchen Rondel oder Scheiben/vonn Golt vnd Silber / darinn mitten ein fem reiner Spiegel von Ahristallen versetzt/welcher ein gewaltigen vnd schein durch die gantze Auw gabe.Es waren auch vmbher Schriff- ten/welche anzeygten was ein jeder König für nutz vnd fromm demKö- nigreich geschafft vnnd gewirckt/Sonderlich die von dem Stamm vnd Geblüt deß jetzigen Soldans Herkommen /on was sonst für vil andre schöne ding darauff gemacht/alles lustig vnd lieblich Züschen. Don dem praKwnd Herr-Wett der Kuchen / Item von der art zukochrn /auch pomfletßvndsorgfeltigkcitder Köche. Lap. XV. Je Küch war vngefehrltch hundett schritt von dem ort da das Kredentz gestanden auffgeschürgen / in wel- cher man das Essen seltzam vnd anff mancherley weiß Züge- richt hatt/mit solchem fleiß vnd sorgftltigkett derKöche/daß Nit davon züsagenAllda waren Leut geordnet/ die nichts anderst dann nur Holtz vnderlegten/vn das Feuwr schürten/ Etliche waren nur dar-r auff bescheiden/ daß sie das Feuwer mit Buttern vnnd anderer feistig- keit begossen/auff daß die Essen vom Rauch ntt vngeschmack würden. Alles WZ da gckocht/ward von Jucker vn Rosenwasser vn andem Spe cereyen auffs köstbarltchs zügericht/ welchs alles überflüssig fürhanden/ , ? Von den TürcklMn Kriegen vergleiche mit Mandel/Rosein/Pingttiolen/Datteln/ * platanis/vrrw pffenwiest-in mit sonst andern vilmehr süssen Früchten/die beyvns vnbekannt sm-n/ Kau-nn^ gespickt/gefült / vnd zübereit/von welchem sie mancherlei) seltzame ss-eiß wachsen, z einlich vnd sauber kochten. i * platanus ist ein gewechß in India/ vnd anderen hitzigen Landen / wirt grösser als bey vns d/e Rär- kjß oder Melonen/ hat dreyerley fasst ins stch/elnen von Zucker / den anderen von Honig/ den drittes wie ein süß Iulepwasser/welches fle zü hitzigen schädcn brauchen. Auß den schalen machen fle Schüch/vn^vecken die Heuser damit in India/wie die so darinn gewesen-» berichten. Die Köche/vnd so aussdas feuwr bescheiden/waren in einer summ zweyhundert personk/jre kleidung war von reine scharlach/hatte fornen vnd hinden weisse Sternen/warm fleissig vnd sorgfeltig / wol geschickt vnnd erfarn im kochen/ hielten sich fein eyntrechtig/ man höret nicht vü zanckens/geschrey oder Widerwillens vnder inen / sondern ein yeder ver- richtet was im befohlen/ hielten güte ordnung/ vnnd hatten fleissig acht daß alle ding recht zügertcht wurden. Zn summa da war keiner müssig/ so mangelts auch an keinem Diener / allda fand man zügerichte Vögel von seltzamer art/wie sie in der gantze Welt erfunden / dergleichen auch von allerlei-Wildprät vnnd Thieren/wie sie dieselbige pflegen züeffen. Es wurden gebrühten etliche gantze grosse Thier / vnd andere kleine da¬ rein gesteckt/welche allettthalbe vmbher mit den köpssen außherragten/ Vergleiche auch die grossen Vögel waren voll kleiner Vögel gefüllt / vnd mit den köpssen aussergcsteckt/ das man leichtlich erkennen vnnd sehen kundt was yedes für ein art. Es war auch vnder andern Thieren ein grosser gewaltiger Ochß gantz vnd gar mit Hörnern vnd Füssen/nur allein daß im die Ham ab¬ gezogen/vnd das Eyngeweid außgenomen/ angesteckt vnd gebrühten/ Vie Hörner vbergült/vnd die Klauwen mit Silber vberzogen/war inn- wendig gefüllt mit mancherlei) art von Vöglen/vnnd andern Thieren/ Wie man Van an den Köpssen sehen kondte / die hin vnd wider außguck- ten / gleicher gestalt vn eben auss die weiß wie zü Bononien im Welsch- land etwa» geschehen / als Keyser Karolus der fünffte vom Bapst ge¬ krönt worden. Vnd diß grosse Thier ist an einem gewaltigögrossen spiß von Cysten gemacht/ gesteckt gcwesen/hat seine Reder vn andere kuiist- reiche heimliche verborgene gewerb gehabt/ das von sich selbst vmbgan- gen/vn hat der Ochß von wegen der Thier/ die dareyn gefüllt gewesen/ so groß geschienen/ daß der Suldan selbst neben andern grossen Für¬ sten vnnd Herren von Wunders wegen in Zübesichtigen/in dieKuchen gangen/vnd sich allesampt sehr darüber verwundert Haben. Daher Gn'tEher'l. l.v Daher auch vil auß den grossen Fürsten vnd Herrn/ so gegenwer- rigvndzü dem Bangtet gebetten/welcher etliche an deß Türckcn Hof gewesen/etliche an deß Sophi/etliche an deß grossen Tambcrleins/vnd andre an Priester Johans Hof/ andere auch an deß Keysers von Tra¬ pezom /vnd vil die sonst an der Khristlichenvnnd Heyden Potentaten Höfen gedient/ab vnd zü geritten/ als sie solchen herrlichen Pracht vnnd zübereytung in der Küchen/ mit so vil vn mancherley seltzamen Speisen gesehen/sich hefftig verwundert/vnd gesagt: Daß diß die herrlichst vnd kostbarlichste Küchen/die in der gantzen Welt jemals gesehen worden/ were/dann allda röch vnd schmeckt man beynahens alle die wolriechen- de Waffer/Zebeten/Bisem/vndBalsam/vnd andre Mixturn/welcher vil vnd mancherley fürhanden/mercklich vnd vnderschetdlich. WcsGder gross Holdan Lam pson Khaün zu Ttsch gesetzt / vnd von mancherley Mu- sicken vnd Seytenspielen so vorhanden gewesen/auch wie man jm zü Tisch vnd auff seine Tafeln gewartet. Lap. XVI. Ls nun der grosseSoldan mit den andern Für sten vnndHerrn/diezüdemBanckethgebettcn/widerumb Hd-M auß der Küchen gangen/haben die Trommeter vnd posau H «er angefangen zü blasen/vnd die Heerbaucken geschlagen/ Ist ein solch getümmel vnd lermen worden/daß man gemeint der Him¬ mel donnert vnd plitzet / van das grosse Geschütz ist zügleich mit abgan- gen/vnd so offt ein Stück abgeschossen/ sind alsbald biß in tausent Ra- ckettlein mit Feuwer angezündt vnd geworsfen worden.Als nun diß vn gestümb sein end gehabt/hat sich ein ander wunderbarkche art/von klet nenBauckenvnd Trummeln erhaben/Wie aber der Soldananden ort da dieTafeln zübereyt gewcsen/kommen/hat sich ein neuwe Musiča von allerlei) seltzamenInftrunienten in einander gestimpt/hören lassen/ ist gar lieblich gewesen/Allda waren fürhanden allerlei) Orgelwerck/ vnnd andere vnderschiedliche Instrument / von Trommeten/Pfeiffen/ Kromhörnnern/ Trommeln / Geigen / Psaltern / Harpffen / Jincken/ Aittern/vnd wasdergleichen vnsägliche / vn bey vns vnerhörte vil mehr Seytenspielsind. Vonden Türckscßen Kn'egen Wie sich nun der Soldan seiner gewonhcit vnd brarzch nach/ obeir an die Tafeln gesetzt / hat er neben sich züsitzcn befohlen vnd verordnet den Fürsten außKaramannia/vnd den Fürsten auß Zappadociawet- ehe von jren Eltern an deß Soldans Hof geschickt / daß sie /n zü einem gnedigen König behalten/ oder aber sonst sich mit jm durch verhcmah- tung befreunden möchten. Nach Visen zwcycn Fürsten sind gesessen ein wenig baß hinab an der Tafeln der oberste Herr auß der Statt Da- masko/vnd der Herr auß der edlen Statt Tripoli/ vnnd nachmals sind gesessen ordentlich an der Tafeln die andern grossen Herrn / welche all- sampt deß Soldans Lehensverwandte gewesen. Als sie nun alle vier seyten der Tafeln wolbesetzt/ sind auff einer jeden fünff hundert gezelt worden/also/daß jrer in der sum/ so zü Tisch gesessen/ZMMujMtzM-. son gewes en/ one was sonst von andern grossen anfehenlichen Personen vnd Dienern/so auff den Tisch gcwart/vm die Tafeln gestanden/ glich bißmMLMuftm. Wie nun die Tafeln also besetzt gewesen/ hat der Herr auß Damast ko dem Soldan ein groß gülden Becken vorgehalten/vn der Fürst auß Kappadocia hat jm Wasser über die Hend gegossen/auß einem sehr köst lichen Gißfaß/von lauterm Golt/welchs mit allerley Edtengestein ver- setzt/vnd der Fürst auß Karamannia hat jm die Handzwelln gereicht/ Dnd als er gewaschen / haben sie angcsangen züessen von den Trachten vnnd Gerichten so auff vnnd für getragen worden.Es hat jm allwegen der Fürst auß Ltbia/ welchen er vorhin zum obersten Küchenmeister ge- macht/die Speiß züvor Kredentzen müssen/ vnnd alsdann hat man sie jm mit grossem gepreng vnnd Zeremonien fürgesetzt / darvon er gessen was jm geschmückt vnnd wolgesallen/Darnach hat er sie den andern Fürsten/so neben jm gesessen/fürschieben laffen/welche auch was jn wol gefallen darvon genommen vnd gessen haben. Er hat nichts Züsich ge- nommen/eö were dann erstlich mit Jucker vnd mancherlei) wolriechen- den Wassern besprengt vnd bestrauwet.Sein Getrenck ist gewesen/wie oben gesagt/Waffer mit köstltchemGulcp vermtscht/vil eines lieblichem geschmacks dann sie in der Khristenheit zügertcht werden. Dieweil der Soldan an der Tafeln gesessen/hat sich die Musiča mit jreInstrumcm ten on vnderlaß hören lassen / vnd ist sonst jedermann gar still gewesen» Als sie aber nach gehaltener Malzeyt durch den Herren von Da- masko von der Tafeln hinweg geschafft worden/ hat man dem Soldan allerley Obe vnd Frücht natürlich gewachsen/vn davon oben Meldung geschehen/ Nn'tttThcil. LV! geschehen/fürgetragen / Alsdann hatmarrerst vberder Tafeln ange- fangen züredcn/vnd gcsprech zühalten / zum mehrer thcil aber ist geredt worden von dem gwalt vnd macht deß Soldans / von den Geschichten in Syria/ vnd von demselben gantzen Keyserthumb. Es ist auch geredt vnd gehandelt worden über der Tafeln / von dem fürgenommnen Zug widerdenTürcken/wiemandie Sach müßte angreiffen/darmitdie Land vnd Königreich für dem Türcken gefreyt vnd erhalten / Auch die vmbligende Fürsten / Herrn/vnnd Freund/gehandthabt vnnd beschü¬ tzet würdcn.Ztcm/wie man dem Türcken begegnen/Schlachtordnung wider den Feind anrichten/vndim also abbrechen/vnd endtlichAegm möchte. - Disem Besprech hat derSoldan mit fleiß zügehört/vnd ettA^eden meynung vnd gütbeduncken darauß vermerckt/ vnd wol eyngenocken/ sonderlich aber mit fleiß darauff achtung geben/ welche mit seinem für- nemmen vnd heimlichen Naht/ deß er bey sich entschlossen gewesen/ein- stimpten oder nicht. Vnnd dieweil im daran gclegen/daß er eines teden gütbeduncken möchte wissen vnd erfahre/ hat er den Fürsten auß Libia angestifft/daß er rondt vmb die Tafeln vmbher gangen/ vn was geredt worden/angehört vnd auffgemerckt / welcher alsdann sich zü im wtder- umb verfügt / vnd angezcygt / daß sie fast allcsampt vom vorstehenden Jug vnd Krtegßrüstung handelten / vn gesprech Hielten/Auch wie seine Maiestat den Türckischen Keyser Selim müßten vn sotten angreiffen/ vnnd das für derselbigen zeyt bey dem vorigen Soldan die Türcken nie sich hetten dürffen vnderstehen sich an diesem seinan Keyserthumb zü- vergreiffen/oder aber sich in den Landen find? zülaffen/wte sie sich nun- mals züthün vnderfiengm. Hierauff hat im der Soldan geantwortet/ vnd mit kurtzen Worten gesagt: Die zeyt bringt Rosen/ vnd alle güte ding wöllen weil/raum/vnd ire ge¬ legene zeyt haben. Von den LürckWen Kriegen Dom dem «Hesthmuck/Kley- düng vnd Tnumphteren/dcr Diencr/so auff das Ban- cket beschcidcn/auch wie die Dimst/vnd sonst alle dlng/so ordentlich bestellet gewesen. Lap. XVII. Wischen den Mepen Tafeln / da die Külkessel/ dV) davon oben gesagt /sind gestanden fein ordentlich drey hum dert Knabe/allesampt in schneeweissenDamaßkat gekleydt/ welche mit Golt durchstept / vnnd die Hosen mit gezogenem Golt verbrembt/vnd nuc Türcklschcn Sammathvnderzo- gen gewesen/haben in iren Henden gehalten grosse güldene Köpff vnnd Schaln eins grossen werths/ Vnder den andern haben etliche gehalten andere güldene Gefäß mit handhaben/vnd sonst/Vnnd hundert vnder Visen Knaben/Hat ein jeder ein groß gülden Becken/von Golt oder Sil ber / für sich in den Henden gehabt / darinn man über die Tafel pfleget Wasser züreichen/ vnnd über die Schultern ein herrliche Handzwelen/ welche allenthalben mit Golt vn seydtnen Fransten verbrembt/hencken gehabt.Es waren auch noch andere hundert Knaben/ welche allesampt der grossen Herrn Kinder in seinen Landen vnd Stetten dem Soldat¬ vas Obs vnd die Frücht fürzütragen dahin verordent vnd bescheiden/ sind in gantz güldene Stück bekleydt/vnd alles was sie am Leib gehabt/ ist lauter Silber vnnd Golt/ allein die Schuw / welche von Kermeffm Sammat/gewesen / darauff ein Stern geschnitten / welcher gleich als ob er natürlich einen schein von sich gegebe hat. Es warn auch noch am Vre hundert Person? auff das Brot verordnet/dise hatten weise Sarm mate Leibröck / allenthalben hinden vnnd forn mit güldenen Stern ge- arbeit / vnd jre güldene Ketten von der lincken Achseln vnder dem rech> ten Arm durchgezogen / vnd etliche haben grosse Pater noster von Am- bra/an statt der Ketten/vmb den Halß getragen. Auff allen vier seyten derTafeln sind gestanden hundert alte grawe ansehenliche betagte Männer/haben allsampt lange vnd schneeweisse Bärth gehabt/dise haben nur auffgesehn das ntt etwas auffder Tafeln f mattgelt/vnd einem jeden Diener befehl gegeben was sie thün vn lassen sotten. Vnd hat ein jeder auß den vier hundert Alten ein Stabtnder Hand gehabt/ sind gestanden in langen Schauben biß auffdte Füß/tst der Dritte Thai. KVIl der vberzugvon grünem Sammet mit Gold gestept/Md der vnderzug von Mardern füter gewesen. Ire Meten sind von braummSamet Mit Sternen vmbher gefiept / vnnd ein schotte Schnür von grossen ge¬ waltigen Berlein darumb gezogen gewesen/ vnnd der mehrthetl haben grosse Güldene Ketten vmb die Helß/ mit herrlichen kofilichen Kleino¬ dien behengt getrage/vmb die arm aber ein schöne Schnürvon Korall- len vnd Ambra/sein hohes Werts gewesen. Der jenigen/die das Essen zum Tisch getragen / find auch aufs ei¬ ner yeden selten der Tafeln hundert gestanden/nur allein darauffbe¬ scheiden/ daß sie die Essen abgehabe vnd auffgesetzt/haben alle Leibröck von Khermessinsamet gehabt/hittdenvnforn auch mit gülden Stern verbrenn/jre Hosen find von Aschenfarbett Sammet/mit Gold ver¬ brenn/ vnnd etliche Büchstabett zifferwciß darauff gefiept gewesen/ welche den namen jres Herren bedeutet habemDnd wiewol sie fafi alle- sampt Bärticht vn erwachsene Gesellen Ware/ haben sie doch one Ptre- ten/bloß haupts/auff den dienfi gewart/beynahe durchauß grosse Ber tein/vttd andere Edelgestein/ an den Dhren hangen gehabt.Vnd kürtz- kich Zusagen / seind es.'außerwelte feine junge Gesellen gewesen / wol ge- schmuckt/schoner gestalt/vnd grosse ansehenliche Personi/gleich wie die Giganten oder Risen. Die andern/so das Essen auß der Kuchen getragen / sind auch ge¬ wesen vierhundert wolgekleidt / in Gelb vnd Braun / vnnd auff einer Heden Färb sind Stern von allerley färben gestanden/ disesind nicht züder Tafeln kommen/ dann die andern vierhundert junge Gesellen/ Davon yetzt gesagt/haben die Essen von jnen genommen ehe sie für die Tafeln kommen/ vnnd jene von Visen widerumb die ledigen Schüsseln/ so vor dem Soldan auffgehaben / empfangen / vnnd in die Kuchen ge- tragen.Mda sind leut verordnet gewesen/die als bald das Gold vnd Silberwergk an Schüsseln vnd Platten ge- reiniget / vnnd widerumb auß- gebutzt haben. k iij Von den Tnrcflscßen Kriegen We der Holdan öerchtfchlagt vnd geschloffen/den Feind anzugretffen/vnnd wie im getraumbt/der Traum gedeutet/ vnd außgelegt worden. Lap. XVIII. Ls nun das Kömgkllche Pancketh sein endt- j schafft gehabt / vnnd einem teden seines willens überflüssig gnügsam geschehen vnd gepflegt/hat derSoldan angefan- A f-^U. gen zürcden/vn angezeygt/was er deß sürstehcndcn Kriegß halben bey sich entschlossen were / hat also seine meynung vnnd gemüth den Fürsten / Herrn vnnd Hauptleuten/ so vmb ihn waren/mit kurtzeri Worten dargeben/entdeckt vnd gesagt:Das sein endtlich bedencken wer/ den Türcken zübekriegen/vn im allen schaden/sovil möglich/ züzüfügen. Vergleiche wer er bedacht der gefahr vn beschwerniß / so seinem Reich/ Königen/ Fürsten / vnd andem die vnder vnd vmb in gesessen vnd gele- gen/möchtewiderfahren/fürzükommen. Als solche die gegenwertige Könige/ Fürsten vnd Herrn von im an gehört/haben sie im vnderthenigklich gedanckt/ auch zum hefftigsten ge- behten/er wolte diß sein Vorhaben inns werck bringen/ dieweil es zü irer aller wolfahrt vnd gedeyen gereicht.Darauff er geantwort/sie sotten zü sammen kommen/sich einer endtlichen meynung entschliessen/vn wie sie es würden für güt ansehen/wolte er inen folgcn/vnd also irem willen vn gütbeduncken nachkomen/vnd denselbigen inns werck bringen. Nimpt also von inen seinen Abscheid / begab sich in eins seiner Jett / welches nit weit darvon da das Pancketh gehalten / auffgeschlagen / Allda war im ein sehr herrlich Königklich Beth zübereyt/darauffer ein wenig gerüwt biß so lang die erste däuwung der Speist geschehen/seiner alten gewöhn heitnach. Vnd in dem daß er schlefft/ kommen züsamen/ der Fürst auß Kap^ padocia / der Fürst auß Karamannia/ der grosse Herr auß Damasko/ vnd von Tripoli/der Herr auß Libia/vnd auß Gatza/ vn vil andre Für sten mehr/welche dazumal gegenwertig/derHerr von Alepo/der neuw- lich mit grossen Volck war ankommen / vnd die Hauptleut der Mame- lucken/vnd deß andem Knegßvolck/mit sampt der gantzen Rahts ver- samlung/ AntteThell. levili samlung/so der Soldan auß seinem Hof bey sich gehabt/ haben sich be- rahrschlagt/vnd eyntrechtigklich verglichen/vnd auff vise weiß geschlosi sen:Eö were besser daß man dem Türcken begegnet/ vnnd in erstlich an- griff/als daß man seiner erwarten/ vnd alsdann sich gegen im in die ge- genwehr rüsten vnd legen solte. Wie sie nun dessen also semptlich einig gewesen / ist der Soldan in deß mit einem schrecken auß dem schlafferwacht/vn hat mit gar betrüb¬ tem vnnd verendertem gemüth alsbald seine Räht/ncben allen andern obgedachten Fürsten vnd Herrn/für sich bescheiden/vnnd inen auff dise meynung fürgehalten/vnd gesagt: Zr wisst / liebe Freund vnd Brüder / daß ich euch kurtz bevor mein gemüth vnnd meynung deß Kriegßhalben/ den ich wider den Selim zü führen bedacht/vnd fürgenommen/beneben den vrsachen / so mich dazü bewegen/entdeckt vnd offenbart Hab/Als ich mich nun mttlerzeyt ein we nig zü ruwe begeben/ ist mir im schlaffvnd Traum fürkomen/ wie mein Gezelt gantz vnd gar im Feuwer stünde vnd brennte / vnd wie die Tür- cken hineyn gefallen/vnd alles nidergeschlagen vnd erwürgt hetten / vn in dem ich wolte darvon fliehen/ fall ich vnder die Pferd meiner eigenen Leut vnd Freund/bin also in deß mit grossem schrecken vn zittern wider- umb erwacht.Diewetl mich dan diser Traum etwas schrecklich ansihet/ vnd sehr betrübet/beduncket mich wir müssen vnser fürnemmen vnd be¬ drucken auff andere Wege schliessen vnd richten. Hierauffantworten etliche: Wann dem also/ were es güt/ vnd für allesampt rahtsam / daß man sich deß fürnemmens enthielte/ vnnd mit dem Türcken nicht schlüge. Aber die Räht vnnd Befelchshaber der Mammelucken sagtemEr solte keines Wegs vnderlaffen den Türcken zü bekriegen vnd anzügreiffen/dann er were einDerrähter vnd abgesagter Feind aller andern Nationen/vnd solte sich seine Maiestat erinnern/ daß der Selim seinem eigenen Datter/da er noch beym Leben gewesen/ Land vnd Leut mit gewalt abgetrungen/entsetzt/vnd das Regiment an sich gezogen / Sein selbst Brüdere schendtlich ermordt / vnnd alle seine Blüksverwandte vmbbracht hette/vnd daß es ein vnvernunfft/ia eine schänd were/einigen vertrag oder Freundtschafft züverwilligen vnd an zünemen mit einem solchen blütdurstige/verfluchten Mörder vn Blüt- hund.Er solte auch den Treumen keinen glauben geben/dan es were ein grosse narrheit/ vnd eim so gewaltigen König übel nachzüsagen/würde auch solchs geschrey durch die gantze Welt von jm erschallen / vnnd zum k iist Von den TÄrckWen Kriegen ersten außgebteitet werden / wann er sich nach Treumen richten vnnd kriegen wolte/sondern er sölte sich vil mehr auffdie Schlacht gefast ma¬ chen/alle nötige ding zurecht in vorraht vnnd guter ordnung züwegcn schaffen/das vberige dem glück vnd den Göttern befehlen: Dan es lege jm nicht allein Verlust der Land vnnd der leut/sondern auch Ehr vnnd gelimpffan disem Illg. Der Soldan ließ im dise Meinung also wolge- sallen/vnnd sagt / Er wolte dem/das einmal beschlossen/ nachkommen/ setzt sich alsbald auffein Pferd/ reitnach dem Feldläger/gar betrübt vndvbelzümüt. Dise Mammelucken waren deß Soldans leibeigne Knecht/vnnd das mehrertheil §ircaffer/vnd verleugnete Khristen/ manliche Kriegs- leut/vnndjrer feustmechtig/ jvolgerüst/vnd gute Bogenschützen/vnnd hierüber noch in allen anderen Wehren vnd Waaffen wol geübt vnnd versücht/von natur hochmütig vnnd stoltz / vermeinten cs weren in der gantzen Welt kein andere leut mehr als sie / Achten derhalben die Tür¬ chen geringer/als wenn sie Schaff weren / welche sie etwan dreyffig iar züvorn beyder Statt Tarso/einmal geschlagen/vnnd vbel entpfaw gen hatten. Zn deß ist der Selim mit seinem Kriegsvotck fortgezogen / vnnd nunmehr gen Kesaream kommen/vnder dem schein/als wolte er vber den Euphratem setzen/ vnnd den Sophi vberziehcn/welches aber sein Meinung gantz vnnd gar nit gewesen / dann der Soldan hatt seine güte tuntschafft/wußteauchfürgcwiß/daßcr vber das GcbirgAmanum ziehen / vnd in Syria einfallen wölte/vnnd den Soldan vberraschen. Zn dem sie nun also gegen einander gezogen/ sind von beide thcilen zwi¬ schen dem Selim vnnd Soldan Schrifft vnd Posten gelausten/vnnd der Kaierbeck / ein Herr in Alepo / verkundtschafft dem Türcken alles/ Vnd locket jtt/Er sölte nur sicher vnd getrost vber das Gebirg Ziehen/ Mit Vertröstung/ er wölte von seinem Herrn abtrünig werden/ wie er dann anch gethan/vbergab im/dem Selim/also den Sig verrehterisch in die feust. An'tteLheil. s. IX We der Hettm vnnd Holdan mit etnandcr geschlagen/ vir der Soldätn der Schlacht bliben/vnd wie Selim die HauptstattDamaßken/vnd an¬ dere vil mehr Stett in Syrien/ eynge- nommenhat. Lap. XIX. nun der Soldan mtt fernem Krregß- tÄ) volck nach der Statt Amano fortgeruckt/ welche für zeyten -/3 Apamena genant worden/ zwischen Damaßko vnd Alepo gelegen/vnd sich nach der Statt Alepo gewendet/ gedcnckt jm der Selim fürzübigen/ vnnd daselbst stracks vnder Augen züziehen/ vnnd wie erauff die rechte Hand abgeschlagen/ist er eylends überden Berg Amanunr gezogen / welcher nahe an der Statt Amano gelegen/ hat das Geschütz mitsampt den Wagen vlid Redernwunderbarlicher weiß durch die Ganitzeher vnd Asapier über das Gebirg schlepffen/ tragen vnd bringen lassen. Als nun der Soldan §ampsonvermercketdaßder Selim mit so grosser macht ankommen/gcdacht er nit mehr denAaierbeck züstraffen/ sondern sich der Türcken züwehren/ vnnd deß Kaierbecks straff im auff andere gelegener zeyt fürzübehalten/ war also gantz vn gar darauff ent¬ schlossen vnd bedacht/ wie er möcht alle notwendige ding züwegen brim gen/den Sig vnd Victorien dißmals züerhalten/Entbeut dem Selim/ vnd begert von im/daß er sich im Feld bey Alepo / hart an eim Fluß/ge- nannt Singa/finden lassen/Allda wolte er mit im schlage.Es hatt aber der Kaierbeck/der die Heerschafft Alepo regiert/welcher sein Lehemanrr war/ alles also züthün verrähterlich geordnet / zwar nit deßhalben daß er seins Herrn vortheil sucht/oder im hülff züthün gemeint/sondern da¬ mit er in auff die Fletschbanck liefern/vn in die Hend deß Türcken über¬ antworten möchte/wie dann geschehen. Der Türck aber/als er die meynung deß Soldans vö den Legaten vndGesandten vernomen/ist alsbald mit eilender macht im zübegegnen auffgebrochen/vn im anzug vnversehns auffdieMamelucken gestossen/ vnd sonderlich denen in die Feust komen/ivelche der Sibey Baluam ge- führt/der ein Herr auß Damaßko/vn ein gewaltiger Held war/dise ha ben im erste anlauffdte Türckische pferd übelangelaffen/vn das mehrer Von dm LAckschm Kriegen Heil erlegt/sondcrlich die soMder dem Mustaffa / der ein neuwer Bel- krbey/vnd vnderZmbracat Bassa gelegen/weche beyde gewaltige an- sehenliche Kriegßleutgewesen. Aber vnangefthen dessen/sind sie von» denrSybeioBalnam on grossen widerstände m die flucht geschlagen worden/nicht on geringen schaden derjren. Es waren aber allda noch drey andere Geschwader Mamelucken/ eins so der Kaierbeck führet/welcher/auffdaß er seine verrähterey die er tm sinn hatte so vil besser möchte inns werck bringen / sich Zü zeyt da die Schlacht angehen solt/von dem Haussen in das weite Feldt begeben/vn auffdaß er nicht angesehen würde/als wers im kein ernst/fellt er hinden in den Troß vnd verlornen Haussen / plündert die Wägen/vnd das vn- gewapnete Volck / Das ander Geschwader führet Zamburd Gatzell/ einaltervnndgehertzterKriegßmann/setztemttmachthineyn an dem ort da der Synam Bassa htclte/erzeygt sich ritterlich / thet mercklichen grossen schade.Das letzte Geschwader war vngefehrlich noch zwo Wel¬ sche Milwegs dahinden im Aug/darvnder der Soldan eigner Person mit den Fürsten/wie oben gesagt/ käme/ aber leyderzü vngelegnerzeyt/ daß er hette zügleich schlagen / vnd seine Geschwader Helffen retten kön¬ nen / die der Sybcius vnnd Gatzell führten / welche zwen deß Türcken Kriegßvolck nun mehr allcsampt getrennt/ vnnd sich hineyn geschlagen hatten bißauffdieZanitzehern/von welchen sieauss allen seyten mit dem Geschütz so schrecklich abgeweist/ daß sie gleich wie in der Schlacht Mik dem Sophi genötiget worden sich Züwenden/ vnd mit dem gantzen Haussen in die flicht zügeben. Wie nun der Synam Bassa gesehen/daß die Victorien in seiner Hand gewesen/hat er mit allen seinen Reutern nachgetruckt/vnnd aiiff dem Füßgefolget/sind also die Mammeluckett in der flucht auff das Kriegßvolck deß Soldans gestossen/welcher ietzunder auff der fahrt was /nett Zühülss Zükomen / Als er aber gesehen das sein Volek allsampt flüchtig/vnd deß Kaierbeys verrähterey men worden/hat er den rücken auch gewendt/Aber in der flucht fellt er vnversehens für grossen, schwer tzen vnder das Pferdt/wtkt also von seinem eigenen Rcys gcnIeug/wtc sm getreumt/in der eyl ertretten vnd vmbbracht. Zn derselbigen flucht vnd folg ist auch blieben der Fürst auß Sara- mannia/der sich vnderstund deß Soldans Leib züretten/abcr der Fürst außKappadocia entkäme mit etlichen der seine/ verstickt sich vnder dem Staden deß Mers/daselbst starb er auch bald nach etlich wenig tagen. Es r Dritte Thal. I. X Es sind auch vil andre mehr bliben in derselben Schlachi/ als der Herr Gybeius auß Damasko/welcher alle andre Mtermeffige Herrn in reihten/vnd sonsten mit der Lantzen vnd Spieß/ weyt übertroffen/ vnd sonderlich mit dem Bogen züschieffen.Ztem/der Herr von Tripoli/ vnd vil andre ansehenliche Personen vnd Hauptleut/grosses ansehcns. Der Gatzell ist darvon komen/welcher den übrigen Haussen der Mammetu- cken wider züsammen gelesen/vnd nach Damasko gezogm/in meynung sich allda widerumb auffs neuw züstercken vnd zürüsten. Es sind in der Schlacht vil herrlicher schöner Zanetsche vnnd Mo- naner Pferd von wegen der grossen Hitz vnd arbeit zerbarst vnd bliben/ dan sie sehrzart aufferzogen/ vn mit sonderlichem fieiß gewart werden/ Derhalben sie nicht kondten die grosse mühe/ arbeit/hitz/ vnnd dampff/ deß Geschütze ertragen/noch außstehen. Die Schlacht ist geschehen den r^. Augusti/gleich auff den tag als der Selim für zweyen jarn zuvor den Sophi geschlagen hatt / vnnd die Persianer/gleicher gestalt wie die Mammelucken/in die flucht geschla¬ gen vnd erlegt worden sind. Deß Soldans Körper ist vnversehrt/vnnd on einige andere Verle¬ tzung funden worde/nur daß er an vilen orten von den Pferden zertret- ten vnd zerknirst gewesen/Ist ein starcke person/vnd als er blieben/ vn- gefehrlich jar alt gewesen. Er hat einen grossen gewaltigen schaden vnd bruch an der Natur gehabt/welche auch ein vrsach seines Todts ge- wesen/dann er in der eyl so bald nit kondte/wie die andern/fliehe.Zst ein gar sehr holtseliger/gütiger König gewesen/freundtlich/vnd von Natur gelind / hat leichtlich glaubt was im fürkommen /vnd sonderlich daß er gern gehört/hat sonst ein hohes dapffers gemüth gehabt/vnd derhalben einen ieden verträumet/ vnd durch dise seine güte vn miltigkeit ist er von dem Kaierbeio verrahten wordi/ welcher in in die hend der Feind über- lifcrt/ hatgehabt grossen lust zum iagen/vnd andem kurtzweittgen din- gen/kunstreiche/gclehrte/grosse tugentsame vnnd ehrhafftige reut / lieb vnd werht gehalten. Zn essen vnnd trincken ist er sehr messig gewesen/aber neben allen Visen Tugenden hat er auch grosse menget vnd gebrechen gehabt / Dan mann im etwas angelegen/darüber er sich erzürnt/hat er keinen vnder- scheid der Person gehalten/ seine nechste Freund grewlich tödten lassen/ vnd wann der zorn sürüber gewcsen/hat er hertzlich rew vnd leyd darü¬ ber getragen/gleich wie man list von Alexandre Magno/ist dem Weib- Vondm TürcKschrn KrreM lichen Geschlecht sehr holdt/ Md beynahms vndmtzan gewesen / Ging zü regier»/ vnd grossen gewalt zühaben / darinn er ^ulij Kesam art arr sich gehabt/vnd diß hat jn vmbs Leben bracht. Diser Sieg hat dem Selim ein Thor geöffnet in gantz Syriam/ Ubald nach der Statt Alepo gezogen/folgende nach Amano vnnd Damasko/allda hat er die Moren mit grossen freuden zü gnaden ange¬ nommen/ vnnd sie haben jn widerumb/als ein Erlöser deß Volcks/auß jrer dienstbarkeit der grausamen Tyrannei) gegrüst / vnd einen Vatter deß Vatterlands genenut/vnd öffentlich außgeschrten. Wie AomeMus/ettl Höerster Admiral über das Meer m Alexandna/für einen neu- wen Soldan auffgeworffen / sich in der Mattarey gesterckt hat/ dahin Selim gezogen/vnd jm nachgefolget/auch von der Schlacht vnd Kriegen die er mit den Türcken vnder- wegen gehalten. D^dZe Mammelucken so in die flucht geschlagen N worden/vnd die jenigen so am Meer warcn/alö sie Visen VN fal gesehen vnd gehört / sind bald nach der Statt Kayr ge- ffohen/allda sich benebelt dem Gatzel im fall der not/ehe dann Selim widerumb außgeruwet / vnnd weyter futt ziehen würde/ OWoniantiern vnd zü stercken / damit er nicht das gantz Land eynne- me/Haben also den Tomombenum/ oberstem Admiral vnd Kriegßfür sten über das Meer in Alexandria/zü einem Soldan auffgeworffen/ Welcher ein Mann von Königlichem anfthen/vnnd sehr gehertzt/seines Geschlechts aber vnd Landsart ein Kircasser gewesen.Diser/wann es je nicht anderst seyn kondte/ hat dem Selym vnd seinen Türcken zübegeg- nen vnd vnder Augen züziehen ein Hertz gefast / vnd an jm sein heyl zü- versuchen gentzlich fürgenommen / vnd derhalben so bald jm das Regi¬ ment überantwortet / zusammen bracht alle die macht so er von Leibei¬ gen Knechten vnd Arabiern hat künnen bekommen / Vnnd als er nach RodisvmbGeschützgeschickt /hater sichvergraben vnd befestigetbey der Matterey/ nicht weyt von Kayr / dann Gatzel aber hat er mit einer güten An'cteLM KXI güten anzal Ktiegßvolck / in der Statt Gatza im Mischen Land gele- gen/verlassen/damit er den Fetnde/da sie vieleicht wollen daselbst über- schiffen/den Passz verhinderte. Da nun der Selim vermerckt/daß sich der neuwe Soldan wider- «mb rüstet/nimpt er im für nach Kayr züziehen / vnnd dieselbtge Statt erstlich/vnd folgens das gantze Land/eynzünemmen/ vnnd wie er durch Jerusalem gezogen/ister etliche tag allda Ml gelegen/hat besichtiget vn visitiert den Tempel Salomonis / das Heylige Grab/ welches auch die Türcken in ehren halten/vnd folgends wie er etliche Allmusen vnder die KhrtstlicheMünch außgetheilt/hat er seine fürgenommeneRetß wider angestelt/tst also fort gezogen. Jn diser Reiß hat der SynamBassa mit Zwentzig tausentPfer¬ den vn etlichen vil Janitzehern Hackenschützen den fürzug gehabt/welch als sie durch die Statt Gatza gezogen/mit dem Gatzell zühandeln kom¬ men/ Allda sind nach grossem Blütvergieffen/vnd Viler entleibung/die Mammelucken widerumb geschlagen / vnd der Gatzell/ welcher mitten vnder die Türcken kommen/durch den Halß hart verwundt worden/ist wunderbarlicher weiß mit dem leben darvon kommen. Der Synam Bassa/so in diser Schlacht die oberhandt behalten/ damit er ia wüterisch gnüg handelt / vnd auch an den Todten Körpern sein mühtlein kület / vnd seinen tust büffet/ hat die erwürgten Mamme¬ lucken allesampt spissen / inen die Füß oben kehren / vnnd die Köpff mit den langen Bärhten darauff hefften lassen / auff das wenn der Selim Soldan fürüber zöge/an solchem Spectackel seinen lust sehen/vnd über Visen Sieg sich freuwen möchte. ' Als der Selim dtse neuwe zeytung erfahren/ hat er eine grosse not- turfft von Schleuchen/ darinn sein Kriegßvolck durch die wüstung/da- durch er ziehen müßte/Waffer mit sich führen kondten/zürichten lassen/ vnd in vorraht geschafft / auch alsbald alles Volck nach Kayr geschickt/ auff welcher Reiß er offtmals mit den Arabtern hat schlagen müssen/ frer vil/wiewol nicht mit geringen schaden der seinen/erlegt.Endtlich ist er gegen Mattaream kommen / an den ort da der Balsam wechßt/na- hens bey Kayr/vngefehrlich fünff Welsche Meilwegs lang/an welchen ort / wie gesaget / sich per neuwe Soldan Tomombetus gesterckt hatte/ mit Geschütz vnd anderer Munition/ blinde vnd offne Schantzgräben Von den TÄrcÜschen Lriegctl gemacht vnd auffgeworffen / Auch andere dergleichen listtge/verrähLe- rische/neuw erfundene werck/angericht vnd zübereyt/ alles in meynung demSelim den Passz züverhtndern/vn allda hat er vnder den Gezelten dasKriegßvolck heimlich versteckt vnd verborgen gehalten: Dann die¬ weil dieMattarey ein kleinStettlin ist/wolte er sie nit höher als mit eim Fehnlin Reuter besetzt/ das übrig Kriegßvolck hat er alls zü sich gczoge. Bonder Muttgm HDWt so zwischen Seltmvnd TomomLew geschehen/ dgrlmmdcr Solda» geschlagen tt worden. / Lap. XXI. sxL^-)8snttv die Türckenso nahebey Mattarepen ^kommen/daß siedle Statt im Gesicht gehabt/sind zwee» Mammclucken auß der Landschafft Albama bürttg/von H. vem Tomombeio feldtflüchtig worden/ vnd inns Läger der Türcken geflohen / allda besser glück züerwarten / welche dem Synam Baffa/der auch ein Mancher war / alle heimliche anschleg vnd list deß Tomombeij verrahten vnd offenbart/haben dem Türcken die örter/wa die Löcher vnd blinde Gräben gewesen/ die er mit geflochten Hütten vni Rosten von Holtz vnd Ror zügericht/vnd mit Laub von Bäumen hakt lassen bedecken/angezeigt/dartnn diePferd gestürtzt/vnd sich verderbt/ wo sie deß orts die Schantz angekauffen vnd berennet hetten / vnd auff der andern seyten habt fte inen gezeygt wohin das Geschütz gericht wer/ vnd wie sie auß dem Geschütz rucken/ vnd sich fürsehen müßten/Haben in summa alles verrahten/welche ein scheinbarliche gewisse vrsach gc- wesen/daß der Selim das Feldt erhalten: Dann auff diese anwetsung vnd kundtschafft haben sie einen weyten vmbschweiff auff die Linckm Hand im?ug genommen/Auff daß sie möchten deß Feinds listige gru¬ ben vmbziehen. Wie nun der Tomombeius gesehn/das alle seine anschleg durch ver rähterey verkundchchafft/vnd demFeind entdeckt gewesen/hat er als ein halbgeschlagener Krtegßman/dasGeschütz allsampt an denselbigen ort rucken vnd richten lassen/da der Feindt seinen Jughingenommem Es sind aber Stück vnd Geschütz auff die alte art gewesen/on Reder/ vnd in dritte Lheü. I.XH kn grosse Balckenoder Blöcher mit starckenEyseneyngefaßt/vnndso schwer gewesen/daß man sie nicht hat wol tönen mit vorcheil bewegen/ vnd wider auß der Erden heben/ darin sie gesteckt gewesen/ Hat derhal ben das mehrerthcil desselbigen Geschütze hindersich stehen lassen/vnnd nur mit den leichte Stücken/so auffRedern gelegen/ allein fort rucken/ vnd dem Türcken entgegen ziehen müssen. Wienunbeyde Kriegßhauffen züsammen gestossen/haben sie em solche treffen gethan / dergleichen vorhin nicht vil mehr erhört worden/ Sintemal allda keine Hoffnung deß Lebens / der Ehr/ deß Regimente/ übrig gewesen/ee were dann daß der ein theil erlegt/vnd der ander theil den Sieg vnd Vittorien erhielte. DerGatzellhatmit einem starcken Haussen güter Kriegßleut di Synam Bassa angriffen/der grosse Dio- dorlw aber mit seinem Geschwader Reutern die Türcken/soder Mu- staffa Bassa geführt/angefallen/ Vnd der neuwe Soldan hat sich eig¬ ner Person wider die Ganitzehern/darvndcr der Selim hielt /geleget/ dtser meynung/ob ihm vieleicht das glück also gnedig scyn wolte/ daß er möchte in eigner Person mit dem Selim zur handtarbeit vnd zütreffen kommen / so wolt er sein heyl an im versucht vnd gesehen haben / ob er so mannlich/gehertzt/ vund hurtig were / wie man wunderbarlicher weiß von im gcrümpt vnd gesagt hatte. Vnd erstlich haben sie von beyden theileu das Geschütz lassen abge- hen/mit solchem grossem vngestümb vnd prausen/daß es in dieWolcken erschollen / Wie aber der Tomombeius gesehn den grossen schaden so die seine entpfangen/ist er herfür gewüscht/hat Mit freuden vnder die Tür- cken hineyn gesetzt/geschlagen/gestochen/ vnd erwürgt alles was im für- kommen / vnd neben im ist ein grosser Hauff Arabier vnder die Türcken gefallen/habcn sie schrecklich gemetzelt vnd abgewürget/ Vn als sich vn¬ der dem Troß vnd verlornen Haussen ein groß geschrey vnd getümmel mit plündern crhabe/tst in deß vnder dem Kriegßvolck mercklicher scha¬ de geschehen. In diser Schlacht ist bliben der gewaltige grosse Held vnd Haupt¬ mann Synam Bassa/vnd hierumb ließ es sich erstlich ansehen als het- ten die Mammelucken das Feldt behalten / sonderlich aber dieweil den Türcken das Hertz gefallen war / vnd wenig Hoffnung mehr zum Sieg hatten/gaben sie allgemach die siucht vnd entrunnen. Aber der Türcki- sche Keyser Seltm/wie er diß gesehen/ hat den Ganitzehern eilt Zeichen L ij Von den Türcklschcn Knegett geben / daß sie in der not das beste thün Welten / welche sich bald in ihre Schlachtordnung wider eyngertcht/ vnd mit einem gwaltigen Haussen Hackenschützen in einer eyl die Mammelucken / welche den Sieg allbe- reyt in der Hand hatten/allsampt wider züruck vnd in die flucht geschla¬ gen haben- . -- Allhle ist ZS- merckcu / das Babilö/Mcn, phis/Alcaycr/ v»d Cayr/cine Statt bcdeu- tcn/vo»n wel¬ cher gelegen, hcit ließ S. Munsterum. Der Tomombeius/welcher sich in der Schlacht Ritterlich gehal- ten/als er gesehen daß sich das glück gewettdr/vnd nun mehr die seinen in der flucht gewesen/ist Kuß der Schlacht entrunen/ hat die Thor nach Kayr troffen/in meyming / alltztt sich widerumkauffs neuw züstercken/ vnd das übrige Volck in Ordnung zübrinM/hat also damals sein leben errettet. Aber der GatzG/der grosse Dtodorus/vnnd Bidon/allch ein Admiral vnd obcrsterKrLgssürst üussty Mer deß orts/ein berümpter Mann vnd vnsegWkk ßtzMr Held/swdMangen/ vnnd biß auff den Todt verwundt worden / welche bald darmch durch befehlch deß Se¬ lims/ nur allein daruMdas der Synam Baffa war todt bliben / ent¬ haupt worden. Es ist auch der SeM über den Todt deß Synams so sehr erschrocken/ daß essgksagt MwM Mmehran dises Todt gelegen/ als an der gantzen eroberüng der Schlacht/ dann all sein glück vn segen Hieng an dtsem einigen Mann. »V o. Wie W der Uoniombnus wt- derumb ftkrcktzuMpt/vMwKesdikMammc- luckcn migercdt / nehm ömandkw stP der Statt gciöch». Le^,XXII. Jewol nun der Tomombeius so vngtückse- kg gckrieget/vnd das Feldt/wie gesagt/ verloren/ hat er nichts wenigere nach gewonheit der grossen gewaltigen Helden/welche das gemüth nimermehr gantz vn gar im vnglück entfellt/seine Mammelucken wider in Harnisch gejagt /vnd sie vermanet/daß sie sich wolten in der Statt befestigen vnd verschantzen/ dem Feind von Straffen zu Strassen/HaußzüHauß/vnder Augen stehett/verfolgen vnd nachsetzen/ hat auss freyem Fuß ledig geben mehr alssechßtausent Leibeigne Knecht /allesampt Moren/so in der Statt AncttLheü. QXIII waren/hat sie erstlich wehrhafftig gemacht vnd gerüst/ darnach erinett vnd vcrmanct/Nach dem sie nun frey/ vnd vonaller dtenstbarkeit Ledig gezelt/solten sie hinwider männlich kempffen / vnnd wie treuwe Dnder- thane für dem gemeinen Erbfeind sich schützt/ sp ferrn sie anderst beger- ten lcnger in jrer freyhcit züleben.Har ferrner angehengt/wo ihm Gott würde Sieg vnd glück wider den Feind geben / wolte er jnen eiMß son- dtrlichen ort im Land züeigen/da sie sicher wohnen köndten / alöMrck ein frommer Fürst vnd Herr wer: dann er begert in feinem Königreich/ wie die vorigen Soldaten/ keinen LeibetgeneKnM zuhabeli/sondertt das Ledet Mali frey scyn möchte / derhalben solt.cn sic ihre Mannheit be- wckftn/vnd sich Ritterlich n: Bald hat er sich gleicher gestalt zu den Moren in Kayr gewandt/ vnd gleicher weiß ein rede zü jnen gethan/auchhie neben jnen zügemüch gefühttt/dik grosse gränivsame wüterev/ so der schreckliche Tyrann GelMi/als ein gemeiner Mek Nationen Erbfeindt/ h^n vnnd wider ge- übt/vnd an seinen selbst eignen Blüksfreunden begangen/ vn wie er ein Erbfeind were deß Geschlechts Agar/wie er.dann solche m der Thatbe- wetset/vnnd daß sie ja nicht weiten vrsach darK geben/ damit das alte Reich verlorn vnd verwüstet würde / vnd in dir Hend deß Wüterichen/ girigen/reissenden Wolffs/kommen möchte / sondern wolten gchertzt zü der wehr greiffen/vnd dasgantze Patterland rnannlich Helffen schützen vnd retten/darzü jre eigne Weib vnd Kind/Hauß/Hab vnnd Güt/die- weil nach bedenck zeyt fürhanden/vnd ehe dann es möchte cracrgerah- ten/behertzigen.Hierauff haben jkn/zÜgleichdieMoren vndLech^gtne Knecht/stnnptlich mit gctröftem gemüht geantwortet: Sie wolten Leib vnnd Leben bey vnnd für jn aufffetzen/vnnd ehe zü kleinen stücken sich fleischen laffen/als an den Türckischen Blüthund sich ergeben/vud/rm Fürsten in die Hcnde deß gemeinen Feindes alles Menschlichen Ge- schlechts/überliefern. Wie nun diß alles also ergangen/ vnd er alle die seine so gehertzt vn freydig erfunden/ hat er alsbald die fürnempste örter der Statt befesti¬ gen vnd mit fleiß verwaren lassen. Die Strassen mit blinden Gräben verschantzen/vnd sonst verschlagen.Die Weiber geordnet vnnd Verma- net/sie solten für jrer Männer vnd Kinder/ vnd jr selbst heyl vn gedeyen züsamen setzen/vnd sich Zü der letzten Schlacht rüsten/vnd also jren Kitt dern/Blütöfrcundcn/vndMännerN hülffvnd beystand leisten/Dann vermittelst der Schlchwer/ so die Weiber thün würden/vnd der gegen- l iij i Vottden LürckWcn Kriegen Whr jrer Männer verhoffte er zum glück / die Schlacht vnd Vittorien zücrhalten/vnd sich an diftm argen Feind vnd Mörder zürechen. Dise vnd dergleichen anschleg vnd vortheil wußte der Selim wol/ vnd wurden jck allsampt durch die kundffchaffer vnd Verräter / so von dem Soldan alle stund absiclen/wic-es dan in belägertenStetten pste- gctzügeschchen/vcrkllndtschafft/dann deß Herren vnglück vnnd vnfalt macht osstmals daß die Diener mcincydtg werden/vnd also jrer treuw/ ^hr/vnd wolthat/so sie von iremHerrn empfangen/leichtlich vergessen. Derhalbi wendt der Selim grossen fleiß für/pas sein Kriegßvolck tviderumb erfrischt/ irewundeu vrwschädcn verbunden/ vnnd mit aller notturfft versehn wurdcn/vndm viermpag ngchgchaltner Schlacht/ davon oben gesagt/ehe dantzsiesich bMrhMgHten / hat er jm fürge- nommen für Kaper zümcken/vnd die Statt eynzstnemmen. Wc HklimWcMlM/ Herr- ltche Statt KayrsieläMt/stüANt/vnnd mtt gewalt ero- - bcrt/wldcr dicmachtdeß ToMMbep/inwelchcr crobcrltng von bcydMheiln vil bliben/vnd der Sturm zwen tagvtidzwonachtgcwärethat. Lap. xxm. / ds nun der Selrin alle nöttürffttge ding in vorraht verschafft/vn in güte vrdmmg bracht/damit er sein /MAHs fürnemm innswerck setzen möcht/ vnnd voltnführn/ hat er K. beschlossen die Statt Kayr anzüfallcn/ vnd in solchem für- nemmcn vorhin geschickt den Janus Bassi/ mit einem grossen Haussen Reuter vnd Füßvokk/biß ari vaöGeblrg Derglcichen auch ein andern Haussen Zanitzehern vnd Reuter/Mit sämpt all seinem Geschütz/die zü- beschieffen/jnen auch fermer beföhlm vnd anweisung gethan/wo sic die Statt am ersten beschiessen vndanlauffen solten/nemlich/an demThor genannt Bassuella/vnd als sie dahin kommen sind / haben sie das Ge¬ schütz so scharff vnd starck abgehen lassen/daß die Zanitzehern im ersten Sturm durch gemeldts Thor/ on alle gefahr vnd mühe leichlich hineyn kvmmen/vnd ist derSelim selbst eigner Person gefolgt/hat also bald vn in schneller eyl die grosse mechtige Statt Kayr übergeweltiget/ vnd wie erhineyttkommen/hatdte Schlachtinder Statt zwen tag vnnd zwo nacht gewehret/istsehrgroßBlütvergiessen auff beydenseyten gesche¬ hen. Endtlich aber hat der mehrerthcil von Mamelucken sich gcwendk/ ' ' . . vnd DntteLhclt. LXHH vnd sind züruck gewichen/ in einen grossen verschloßnen vnd verwarten ort/vnd dieweil sie für Mattigkeit vnd Hanger nichts mehr horryten / ha¬ ben sie sich/das lebenMetten / auff gnad vnd vttgnad ergeben müssen/ Aber der Selim hat inen keinenglauben gehalten/sondern sie alle nach Alexandria führen/vnd in dem Gcftngkniß enthaupten lassem Der vnglückselig Tomombeius/ist mit eim hauffenKirrasser/welchö Männlich lcut sind/ienseitsdxß Nili entwichen/hat allda wider ein neu- wes Kriegßvolck versamlet/ vnd an sich gehengt sovil er hat Mamelu¬ cken bekommen Mögen / dergleichen auch vil ansehnlicher Häupter auß Ärabien/in meynungden Krieg widerMemeuwem/vnd sein glück vnd heyl zmn dritten mal auffs new züversuchen/ hat also zum letzten ein fei¬ nes Kriegßvolck wider züsammWMacht/Aber derGatzell ist von im ab gefallen/har der streich nirmchrwölleN erwarten/ vn gesagt : Er hett in vergangnen Schlachten sein bestes gethan/wer im aber zu wenige from men gerahten/vn dieweil mmakles/Wasser vnd Wcid/verlom/wolt er mit dem glück fridcn machen/wte fokchs fromeü verstendigen Kriegßleu ten wol anstünde/ist also dem SckMr zü Füß gefallen/ hat sich an in/als einen gewaltigen KriGWrMM üWwWer/ergeben/mit gelübniß vnd znsag / daß er im gkckchergestalStreuwlichMnd zum besten dienen wolte/ wie er seinen Herrn dm SvjdanevOmrKayr gethan. Der Se¬ lim hat in gnedigst angensmmen/vnd nach verzcyhung aller schuldt/ein gar herrlichen Stande vttd Ampt vnder seinen Kriegßleuten vnd Be- felchhabern gegeben vnd auffgetragemL- Nach diser handlnng/den »Eg deß Zeners/im rMar/tst der Se¬ lim in das Schloßzü Kayro eyngezsgelt/welchs auff einem kleinenHü- gel gelegen/ist sehr schön vnd lustig apffgebaUPt/Aber mit keinen Man Wern befestigetnochsonstverwart/sondernistnur allein/wie man sagt/ rin irrdisch paradeiß/alles Mir Goltrein vnd hüpsch angestrichen / hat auch sonst vmb sich schöne / herrliche Lustgärten / mit wunderbarlichen lebendigen Brünnen/vnd schonen Lustheusern vnnd Palästen/sonsten (wie gesagt)ist es nicht fest von Mauwern/vnd allenthalben offen. Es hat dazumal das Palast gehabt sehr köstbarliche Werckstück von Marmor vn Elefantenbein eyngelegt/ mit mancherley Bildwerck/von Alabaster vn porphyrstein.Die Fenster vnd Thor sind allsampt gewe¬ sen von dem Holtz Aloes vn §edrt/Ebano/vn anderm köstlichem Holtz- werck/welchs alles in die Lustgärten köstlich geschienen. Vnnd dise ding alle hatten die Herrn Soldan inen zu ein eim tust / nit mit geringen vn- kosten anrichten lassen/ sind in warheit wirdig vn lustig gewesen züsehn. l ich ' Vonden LürcKschm Kneoxn We der Uomomöcms Nossen schaden vnder dm Türcke gethan/ so sich über die Brü- ckmbcyBulEbegöbmhattm/pndalscrmdtllchgcsaip gen worden/hat sn der Selim schcndtlich hencken lassen. Lap. XXHH. demder SeMdte herrliche Statt Kayr/ MI^Nfastdiftrgcstalt/wteobmdarvongofchnben/erobmvnnd FZ cyngcuommm- damit nun cndtlich der Krieg in Visen Lain vcn einlsch Minne«/ vn gantzvny gar sein endtschafft be- tomen möchte / hat er eine Schiffbrücken über den Nilum schlagen las- scN/anff daß er den Flecken Bulacum cynnemmeii möchte/aber welche Drücken er vermeinte den romombcmm m denvStcttlin züengstigm/ »nd vollendsZl'ierlegen. n, „ . Der TomombeiuMer hat vnversehncvfachi auß dem Stettlern/ darum er sich getägert/ die Türcken so über die Brücken komen waren/ überfallen/hat denTürckischen Haussen der übergezogen gewesen/durch einen blinden lermen so hart angriffen/daß er fast alle die so hinüber ge- lvesen/crlegt vn geschlagen.Wte solche der Zagnol/deßSelims Schwa ger/vernomen/daß der Janus Bassa iü so grosser gefahr/ ist er alsbald mit einem Geschwader Tartern über das Wasser gewattet/jm rettung vnd hülff züthün/dann die Schiffbmck/so über den Murn geschlagen/ war voller Ianitzehern/welche langsam sortzogerr/ vnd ist solch- überse- tzen wartich gantz gefehrlich vnd wundcrbarlich gewesen/sonderlich die¬ weil der Mus fast das gröstc fliessende Wasser der gantzen Welt ist. Wie nun der Tomombeius dieGchlacht ofstmals erneuwrt/all sei¬ ne macht vnd gewalt versucht/vnd mit aller freud hineyn gesetzt / hat er sich für fein Person gar Ritterlich gehalten/Aber als er sich endtlich für dem gewatt der Zanttzehern vnd Tartern nit lenger kondte noch mochte ausshaltcn/hat er sein vnglück verflucht/den rücken gcwendt/vnd jeder- tzjan hiNdersich vcrlaffen/ist also nach dem Gebirg geflohen/ Vnd nicht lang darnach/da Selim vermercket/daß er in der fluchtmit wenig Volck mtkomen/ hat er Mustaffa Bassa mit dem Kayerbeio/vnd dem Wntte TMt. LXV Gahell/welcher deß Lands art güte kundtschafft vn Practicke gewußt/ nachfolgen lassem Vnd Ist wenig zeyt verlauffen/ da^der vnglückselige Tomombeius von einem Moren außkundtschafft vnd vcrrahtcn worden / welcher in in einer Pfützen verborgen / vnder dem Gerönch vnd Simsen funden/ wirt also für den Selim geführt/der in HÄt hat lassen peinigen vnd an- greiffen/ob er vieleicht auß im erfahren köndte/wo der Soldan Kämp¬ fen seine Schätz verborge hett. Aber er/als ein brstendiger vn gehertzter Held / hat im das geringste nicht wollen offenbarn noch anzcygen. Der Sclim/auffdaß er dem Völck daftlbst allen tröst Aw hoffnlrng/sich wi- derumb auffs neuw zürotten/vntzgegenimaUHülegen/abschnitte / hat alles Volck/vnd was noch übrig gewesenen der Statt /für sich forder n laffen/Vnd damit er ia seim wüterey vnnd Tyranney an dem Tonwln- beio sovil besser möchte üben/ von wegen der grossen empfangenen schä- den/hat er in erstlich gar schendtlich durch Vie Statt mit einerHalfftcrrr an Halß gebunden auff einem Maulthicr vmbher führen / daß er von iederman gesehen würde/vnd alsdann an das Thor/genannt Bastuel- ta/ da er erst angefangen zü stürmen / hencken lassen / welches geschehen den eilfften Aprilis / vnd hat iederman sich überhie grosse vnbestendig- keit deß wanckelmütigen glücks 7 welches disen hohen theuwern Helden zum Königreich erhaben Mnnd nachmals bald so schrecklich widerumb gestürtzt/vnd so elendigkltch würgenhat lassen/beklagt vnd bcweynt. Es sotten sichvber disem vst dergleichen Ercmpeln/all hohe Potenta¬ ten vnd Fürsten sich spiegeln /jres gewalks nicht züsehr übekheben vnnd mißbrauchen/dencken das sie einen GottOer sich haben/der nichts böß vngerochen leßt/vnd von dem alle ordentliche Oberkeyt eyngesetzt/ den- selbigen vtrnd sein heyliges Göttlichswortfür Augen haben/ iederman recht vnd gerechtigkeit mittheilen/ Niemands übergewattigen/die from¬ men schützen / die bösen straffen / vnnd also in allem Gott ehren/ loben/ preysen/vn danckbar scyn/ Vn dcncken/dz ie größer einer in diser Welt/ je höher er fellt/vnd were disem Tomombeio viel besser gewesen/ er hctte das Königreich nie an sich genommen/vnd sich vnder das vnbestendige glück so erbärmlich ergcben/wer mit dem seinem begnügt/vnd in seinem Stande btiben/ dann das er so in groß vnglück gerahten/vnnd ein solch schendtlich end gcnommen/Sintemal er vil höher abgefallen / als auff- gestiegen / welche im sonder zweiffel grösser» schmertzen vnd bckümmer- ruß gemacht/dann der Todt selber der im angethan worden. Von den TürcKscScn Kriegen WederHcilMNoAScnicrdisc Land allesampt gesttllt / von Kayr abzogen / wlderumb gm Konstantinopel kommen/vnd zü Kiurlu/gleich an dem ortda er vorhin mit dem Vatter geschlagen/ gestorbenist. Lap. XX V. uun dtse Ztveen Soldan bcpde jr Leben vep lom/ mit fast allen den prechtigen /frcydigcn Mammelu- cken/so sie bey sich gehabt / sind alle Stett vnd prouintzen/ K biß an die cusscrstc Frontier deß Roten Meers / komen/vn Zü Füß gefallen/Haben sich dem SoldanSelim vnderworffen/vnd vn- derthan gemacht. Er aber ist ftrrner nach Bulaco gezoge/allda züsehen wie der Mus so schön wechßt/vnd sich ergeußt/ist fürter gezogen zu sehen die herrliche Statt Alexandria/welche von wegen der Mrcanterey vn Kauffman- schafft hoch berümpt/ Von danen ist er wider vmbkehrt nach Kayr/ all¬ da hat er steh entschloßen den Kayerbeck für ein Gubernator Massen/ im gegen der verrähtercy vnnd vntreuw/ die er an seinem Herren in der Schlacht für Alepo begangen/ davon oben gesagt/ widerumb ein gnad vnd danckbarkett züerzeygen/ von welche wegen der Janus Baffa sehr übelzü frieden gewesen/dann er selbst gern in dem herrlichen Stande vnd Ampt bliben were/vnd derhalben verschafft er/ vnd bracht so vilzü wegen / daß die Janitzeher/so nach dem Abzug deß Selims in der Be¬ satzung Zü Kayr bliben/bald als der Selim deli rücken gewendt/ein ler¬ nten vnd Auffmhr gemacht/den Kayerbetum in vngnad zübringen. Aber diß/deß Janus Meuterisch stück/hat keine wirckung gehabt/ sondern istimzü seinem selbst grossen schaden gedigen vnd außgangen/ Dann dieweil der Selim sich wol gewußt züerinnern anderer mehr vntreuw so er im vnderwegen/hart bey Kayr/beweiset/hat er in für sich fordern/vnnd in seiner gegenwert alsbald richten vnnd enthaupten las- sen/iedcrman zü einem Exempel vnd Spiegel / das keiner sich solte freß fenlich vnderstehen das Kriegßvolck wider sein eignen Kriegßfürstenzü erwecken/vnd auffrürischzümachen. Nach AncceTheit. l^XVI Nach diser Handlung zöge er fötter nachdem GriechenLand/Md wieerin Syriam kompt/verleßt er allda den Gatzellhinderstch einen Statthalter der gantzen Prouintz / auß welcher vrsachenauch wider- umb der gantze Kriegßhauff rumorisch worden / vnnd gesagt: Er thete vnbillich vnnd übel / daß er dm frembden jrer selbst Herrn verrähtem/ mehr als seinen eignen treuwen Obersten/ Hauptleuten / vnd Befelch- Habern verträumte/ welchen er btllicher von wegen der gefehrlichen vil- feltigen gehabten mühe / vnnd erlittenen scheden/beschwerungen/ vnnd trewen dreuste vertrauwen/ sie bedencken/begNaden/vn zü solchen herr¬ lichen Emptern befördern solte. Wie diß alles also vollbracht/reßset er förk nach Konstantinopel/da er seinen erstgebornen Son Solyman vnder der zücht deßpyrri Bas- sa/einem sehr vettrauweten vudversiendigewMaun/verlaffen hatte. Dil haben es dafür gehalteN/vnd gesagt/ das in abwesen deß Vat¬ ters sein Son Solyman in grosser gefahr gestanden / eines Kleids hal¬ ben / welches im der Vatter solte zstgeschickt vnd damit verehret haben/ als er sich auff diser Reiß begeben/ dasselbige vergifften lassen / vnnd in dadurch tödten wöllen / dann der Selim besorgWch der Son möchte mit im gleicher gestalt/wie ers mit dem Baiatzech/seinemVatter/gespi- let/auch handeln vnd gebaren/in also deß Regiments entsetzen/vnd als¬ dann vmbbringen/Aber der Solyman hat das Kleydt niean seinen Leib bracht/vnangesehen daß er deß Vatters betrug vn list ntt gewüßt/ noch innen worden. Wie nun der Selim zü Konstantinopel ankommen / hat er nitviel gesunder vnd rüwiger tag mehr gehabt / dann bald wuchß im einbren- nend giffttg geschwer/gleich wie ein Krebß/in den Nieren/ welches im ie lmger ie mehr seine gesundtheit verderbt / Nam ihm alle gedancken deß Kriegß/vnd also nicht lang darnach/ als er gar satt vnnd voll was aller Victorien vnd Sieg / vnd nun mit seiner schwachheitzüschaffen hatte/ kompt im ein gifftig Feber/vnd dieweitketn raht oder hülff darzü gewe- ftn/fellt er ntder vnd stirbt/im Herbstmonat/deß iars ^rs.gleich in dem Dorff zü Kturlu/darinnen er den Vatter vormals überfallen vnnd bekriegt/nicht on sonderliche Gottes schickung / welcher/als ein gerechter Richter / in an dem ort/da er den Vatter verfolgt/sterbenhat lassem / Von M TürckWm Kriegen Von der natur vnd agmschaffc dekSeltms/von seiner wüterey vnnd art zu leben. Lap. XXVI. Er Selim Hat nurallein acht jar rcgtert/tst gc, 46.jar alt/wie er gestorben/ hat einen langen Leib vtt Bauch/ aber kratze Schmckcl gehabt / zu Rossz vil schöner als Zü Füß geschienen / cinnmdt Angesicht/ bleiche Farbe/ grosse Angen/vnnd gräßlich Gesicht/darneben ein Läuwen Hertz ge¬ habt/ für dem glück sich niemals entsetzt / es hab im gleich übel oder wol vnder Augen gestoffen/trüb oder hell geschienen/alleswas er einmal entsihloffen/ vnd fürzünemmcn bedacht / sonderlich aber in Kriegßhcn- deln/hat er vmb keiner gefahr oder anderer Verhinderung willcnvndcr- laffen / vnd alle dasjenige dadurch er vermeint einen Namen vnd Ehr züerlangen/ob gleich grosse gefahr darbey gewesen/vnnd alles bey dem glück gestanden/hat ers vncrfthrocken angesimgcn vnd außgeführt.M solchsist dieart gehertztcrvnnd dapffcrer Männer/ welche on einigen schmwvnnd schrecken dess glücks oder vnglücks nichts vnderlassm da¬ durch jnen Lobvnd Ehr erfolgen bndentspriessen kam Bey den Alten hat er allein für grosse Helden vnd Aapitänier ge- acht den grossen Alexander vnd Iulium Kesarem / jre vn sonst anderer grossen Helden geschieht fleissig in Türckischer Spraach gelasen. Er ist/ rvie gesagt/von Natur ernst/grauwsam / vnnd von seinem fürnemmen übel abzüwenden gewesen/ allzcytvollergedancken/ hat sich in keinem ding übereylt / sonderlich wann er etwan hat Wen Zustitiam admini- striern/ hat in vielen dergleichen rechtfertigungen billiche vnnd wolge- gründte vrsachen gememklich gehabt. Den Mustaffa hat er lassen vmbbringen/alswelchen erinvilen dingen vntrcuw erfunden/Dann Khender Bassa hat er gleicher ge¬ stalt lassen tödten/ dann wie er wider den Sophier gezogen / hat er den Zug so beschwert vnd gefehrlich gemacht / das beynahens alle die Žani- tzeher sich auffgelegt/ vnd über den Eufraten nicht haben setzen wollen/ Den Bostangi Baffa/seinen eigenen Tochtermann/hat er gleicher gestalt Lncce Lhttl. I.XVH gestalt enthaupten lasten/ dan er hatt die Land/so er im eyngechan/ nM überflüssiger Schatzung sehr beschwert vnnd beraubt. Dm Janus Basta hat er auch köpften lassen / von wegen seines grossen übermüths vnd stoltz/ vnd daß er auffruhr vn meuterey vnder den Iamtzehcrn an- gericht hatte. Er hat sich offrmals hören lassen / daß er derhalben keinen langen Barth/wie sein Vatter Baiatzeth / wagen wölte/ damit jm nicht sM Baffa dienend darinn verwirrcten/vnd in/wehin sie wölten/führten/ gleichwie sie seinem Vatter gethan hetten. In summa/cr hat MM Tyranlttschö hitziges gemüth gehabt/ welches er an semen eignen HlütS freunden beweißt/Sintemal er keinen auß inen verschont/ sondern osst gesagt hat: Es sey nichts süssers vn lieblichers/als on furcht vn sorge oder verdacht der Blutsverwandten/ regiern/wer derhalben seiner begann nen Mördt vnd Thaten halberr/die er an sturen Blütsfreunden begam gen/wol entschüldiget/ dann er hette gleiches Todts sterben müssen/wo der geringste von dern Dtthomannischen Geschlecht auffkommen/ vnd nicht von im erwürgt were worden. Sagte auch/der were kein weiser Mann / wan er etwas bey sich ein mal emschlossen/vnd daffesbige nicht alsbald inns werck brechtc/sondern damit seumig vmbgienge: Dan mit langem Verzug verweilet inan die zeyt/ vnd vcrwarlosst die gelcgenheit/ vnd kemcrr also verhinderniß darzwischen/ welche dem ersten fürnemeü gar entgegen weren/ würde der erste rahtschlag gar zu rrichts / vnd eytel vmb sonst.Ium letzten ist er gar ein glückseliger vnnd von anschlegen eist freyer Mensch gcwcstn/bcydc inKrtcgßhcndeln vn regierung der Land/ Darrn cs müßte in allen dingen / vnnd an allen örtern/getechttgkeit ge¬ schützt vnd gehalten werden. Iü Bononien in Welschland / als Keyser Karolrrs der fünjfte ge- krönt worden/hat sich em Legat von Venedig/mit NammenHerr Lud¬ wig d) mtzenier / welchen die Venetianer zu der Krönung geschickt hat- ten/vernemen vnd hören lassen/ alsergenKayrvon den Venetianern Zü dem Selim Soldan abgefcrtiget gewesen / hab er den Selim so wol er kannt / das seines bcdunckens vnd erachtens dazumal in Türckey kei¬ ner in Tugend/Gerechttgkeit/ Frcundtlichkcit/vn Hoheit deß gemüths/ jm gleich gelebt/vn daß er gar keine Barbarischen sitten an sich gehabt/ vnnd alles was jrn fürkommcn/hat cr mit grossem bedacht vnd Gerech¬ tigkeit berahtschlagt vnd tustisiciert. Es hat auch der Soldan Settm eine gewohnheit an sich gehabt/ nr Vott M TÄrcKsche'k Kriegen Wie solches der Hertzogvon Venedig /AndereaS Kriti/ von jm gesagt/ daß er em sonderlichs gewächß eins Körnleins hat pflegen inns maul zünemmen/welches der Natur vnnd Eigenschafft gewesen / das es dem Menschen alle beschwerniß vnd grosse bekümmerniß deß Hertzens hin¬ weg genommen/lustig vnd fröltch gemacht/ vnd solche krafft deß Körn¬ leins hab gewehret etlich gewisse stund/ welchs er darumb gebraucht/da Mit er sich nicht in den Geschefften vnd Gedancken züsehr vertieffte/vn» also widerumb ein erquickung hctte. Er ist ein Mer gewesen / darzü er sonderlichen tust gehabt/ sehr wacker / hat wenig Weiber gehalten / Ist messig in essen gewesen/hät nicht mehr als deß Tags zweymal geffen/vn nur von einer Speiß/Hat sich allzeyt auffs jagen / vnd sonst zü arbeitsa¬ men dingen/befliessen/doch mehr mit hohemWtldpreth/als mit kleinem gejagt.Arm FederWildtprcth/darzü doch sonst gemeimgllch die Kriegst leut genetgt/wenig tust gehabt/vnd diß behielt in bey güter gesundthett/ dieweil er so arbeitselig war / Vnnd daß er die Lufft in mancherlei) Na¬ tionen die er bekriegt/so offt verendert. Vnd damitwtr endtlich von seinem Leben vndThaten beschliessen/ ist er hierüber fteygebiggewesen /vnd in Kriegßhendeln sehrsorgfeltig/ aber gleichwol von wegen seiner wüterey von jederman gefürcht / vnnd von wenigen geliebt worden. Er ist gestorben vnder dem Dapst Leone beM zehenden/ alsMaxi- Mtlianus Keyser/Karokrs quintus König in Spanien/Ludowicus Kö¬ nig in Franckretch/Emanuel König in Portugal/Ludowi- cns König in Vngem/vnd Heinrtcus König in Engelland/gewesen sind. Epitaphium Sntt-THol. l.XVIII TpltKphmm vnd chrabschrifft dkßSoldanSekms. Eß Türcklschcn Keyftrs Seltms Leib Ist zu Konstantinopel bcgraben/in einer sehrherrlichen Bcgräb- ÄjF "lß / über welcherdie nachgeschribne Gmbschrifft in Grie- ^^8 chtscher / Türckischer/^nndSclauottischer Sprach / ver¬ zeichnet stehen: i... ttie LI^XILIVK ^O8VA>8-PMM'ßMMU«Lb^. Q0LIVL Hie lieg ich Sclim/deOLeWelt ^ ' zi Wolt zwingen/von dem Todt gesellt. ;: Km t-YVtrchMhMtzM" vmr' - I^lO^l LLl.^^. Rk^INHVO: H^EVlkkLL Lrouia. MinHeMMOMnWOMWB^^^ AllzeytnachMWWdkfMiNM mr ,, ö «.r , -- Op-- ' .< I^lOI>r LL^VIOL^I POT'Vl'r kOkrT'V^^ PK^LirV^kLILL mea. Kem glück kein vnglück nie so schwill/ Macht mich bestürtzt in meinem stnn. im. r.ILLI' 088^ ^ttINV8 LLl,!,^ c^V^LNH. Ob gleich derWurm mein Knochen frist/ Das Hertz doch noch Blütgirtg ist. M ij Das vterdteThctldlß erste» Büchs: '' KondemMeöm/ HeschlKten/ vnd Stttcn deß Solda» Solpmans/ etlfften Kaisers der Türcken/welchrr noch hcntlg» tngsregicrt. I. Ereilffte Kepser der Türcken/mitNamme» EZD-LSSrLSLL Derst geschrtben:welcher bedeutung also lautet. raternlsche Vber der Tafeln stehet geschahen. Duden zü den Füssen steht ein ander retm/in Türcklscher Sprach/ welcher auff vnser Sprach so vil bedeutet. Ein Fürst der nicht für sein Person/ Sich selbst im Feld wil sehen lohn/ Sein Leib wagen vnd in gefahr/ Fürm Feind frey willig geben dar/ Der mag wol wissen das sein Kunst/ Vnd all sein Kriegen ist vmb sonst/ Deß Kriegs er auch kein gewinne nit hat. Dann all sein thün den Krebßgang hat. Auff der rechten seyten stehet ein ander ReiM/auffGrtechische Sprach/der also lautet: Ein AntteLheü. l^XIX Etn recht warhafftigs Regiment/ Darinn ein grosser Fürst on end/ Wil sicher leben vnd on furcht/ Der schaff nur durch die Banck hindurch/ Das all Blüwfmmd so im bekannt/ Wie nahe sie im auch seyn verwandt/ Bald wem getödt vnd hingesthlacht/ So bleibt er on fahr/on verdacht. Auff der lincken seyten deß Bildeo/stehet aber ein ander Reim / in Sclauonisther Sprach/istsovilgesagt: Wer sich ein mal verbricht an dir/ Du ims nicht solt verzeihen zwir/ Sondern alsbald richt hin sein schult/ Mtjm nicht lenger trag gedult/ Dann wer ein alte Sünd verzetth/ Neuwer verwirckung vrsachgeith. Dise Tyrannische Regeln/ Sprüch/vnd Reim / hat der SoldaN Selim Othoman/seinem Son Solyman/einem einigen Erben vmrd Suecefforn aller seiner Königreich vnd Keyserthumb / damit er in ja zü eim Kriegßmann machte/ vnd schrecklich gnüg wider das Khristcnblüt erbittert/nach seinem tod hinder sich lassen. Vndüber alles diß hat er noch andere mehr Schrifft/sonochviel erger dann dise sind/vmb das Bildt mahlen vnd sonsten vmbher schrei ben laffen/Alles bey seinem Leben zü einem ewigen gedecht- niß seinen Erben vnd Nachkümlingen in dem Türckischen Reich vnd Keyser- thumb. in ist ' . Vonden DüMschenKne^n Bonn dem Mm Neckischen ; Kepser / genannt SoldanSolyman/ vnd von der Schlacht die er mit dem Gatzella vnder Damaßko gehalten/ da der Gatzellin kleine stück zerhauwen worden/ mit sampt allen seinen Mamme-- luckem " Lap. H. L>e Christlichen Potentaten vnnd Fürsten ha- H ben sich nit ein wenig über den Todt deß Selims/ als eine- F abgesagten tödtlichenFeindes der gantzenWclt/erfrelrwt/ O Sonderlich aber Bapst Leo / welcher zuvor/ als er die Ver¬ wüstung Vm-ceLheü. LiXX Wüstung vttd Zerstörung der Soldanen vnd frcr Land gehört vnnd ver- nommen/die Letaney mit hohem fleiß/auch sonsten vil Geistlicher Pro- ceffion/züRomhat halten lassen/in welchen er selbst Barfuß gegan- gen/hierüber seine Kardinäl vnd Legaten durch die gantze Khristenheit abgefertiget zu den hohen Potentaten/mit Werbung / daß sie sich eines gemeinen Zugs wider den Feind Selim vereinigen Woltem Aber wie er nun gestorben/ist Solyman/seineingeborner Son/ Herr vnd Türckischer Keyser/ vnd eben in dem iar als vnser Keyser Ka- rolus deß Nammens derfünffte/züAch auch gekrönt/worden/vnnd fürwar nach Viler grossen Herrn/ auch anderer vrtheil vnnd meynung/ hat mans darfür gehalten/ Eswürde(welches doch sonst wider die Na¬ tur ) ein wütiger reissender Löuwe / wie der Selim gewesen / etwan em Miltes / sanfftmühtiges Scheflein hmdcrsich verlassen haben/der im im Reich succediert/dann er/der Solyman/war sehr iung/vnerfahren/vn von Natur still vn eyngezogen/ wie rnan dazümal von im sagte/ in auch darfür hielte. Aber vil seindt hierum betrogen worden / welches der Gahell wol innen worden/ein Landpfleger deß Türckcn in Syrta/welcher gemeint dieweil der Selim gcstorben/er wereseincr Eydes pflichten die er im ge- than/nunmehr auch entlediget / als in welches Hand er allein geschwo¬ ren Hette/Nam im für/vnd vnderstuyd/sich/zü einem Herren in Syria zümachen vnd auffzüwcrffen/versamlet vnd macht auffrührisch alle die Mammelucken/ welche in vorigen Kriegen vn Schlachten waren über bliben/hieng vnd zog an sich den mehrern theil der Moren/ vnd die für- nempste Häupter auß Arabia/ Auch Türckenso dem Selim entge¬ gen gewcsen/welche allesampt sich versandeten im züdienen/hieltens für gewiß/ sie wem starck gnüg den Gatzellen deß orts in Syria ein Herrn zümachen/vnd eynzüsetze: Sie hatten auch ein verstände mit dem gros¬ sen Meister von Rodis gemacht/daß er im solte fürschub vnd beystandt thun mit grossem Geschütz/ vn anderer Rüstung von Harntsch/Schif- sen/vnd Galleen/vnd was dergleichen mehr zur Kriegßhandlung/ vnd ir fürnemmen zü vollnbrtngen/ beyde allff dem Wasser vnd Land/ not- türfftig sein würde. Äon wegen dises alles/fertigte er heimlich seine Gesandten zum Sa yerbeto nach Kayr/vermanet vnd vnderstund in zübewegen/daß er das Blüt deß Kircassi nebe im wolte rechen/vn das Königreich derSoldari m ich ' Von den LürcÜscßen Kriegen widemmbauffrichten/die Türckm allsampt tödten vnd würgen/vnnv sich zu einem Herrn daselbst machen/sonderlich weil die fachen ietzunder also geschaffen/ vnd im solchs züchün leicht were. Aber der Kayerbeius/ eintweders daß er dem Gatzell/semem altenFeind/nicht wolte vertrau-» wen / oder vieleicht daß es in etwas schwer vnd vnmüglich ansahe / ließ alle die Gesandte erwürgen / Gab eylerrtö dem Soldan Solyman die meuterey vnd meineydigkeit deß Gatzells/ vieleicht daß er im selbst Huld vnd gnad dardurch erlangen möchtc/züvcrstehcn/welcher bald vnnd in Minger eyl/nach dem die fache also geschaffen/ hineyn in Syriam den Farath Baffa Mit eim gewaltigen ansehenlichenKrtegßvolck geschickt/ anffdaß er den Gatzell nach seinem verdienst/vn wie er wirdig/straffet. Als diß der Gatzell vermerckt/vnangesehen daß er allbereyt etliche Stett/als Baruth/Trtpoli/vnd andere besetzte Festung mehr/der Tür cken erobert/ gewunnen vnd eyngenommen hatte / wolt er auß lauterer furcht deß gwalts nit lenger erwarten/ entweich nach Damaßko/allda verschantzt er sich / in deß kompt der Farath Baffa mit einem gewalti¬ gen Haussen vnd grossen Dolckanch dahin. Der Gatzell/wie ein verzagter halbgeschlagner Man/beschloß bcy sich/ er wolt mit seinem Kriegßvolck/welchs er hatt züsamen bracht/die- weilie kein ander vorthetloder Mittel fürhanden/dem Feind auß der Statt vnder Augen ziehen/vnd also sein heyl vnd tröst dem vnbestendi- gen glück verträumen/ im Nammen/ eintweders Zü siegen/ oder wie ein männlicher Held züsterben/ vn in diser meymmg ist er auß der Statt in der besten Rüstung vnd Qrdnung/wie er kondt/hinauß dem Feind enc gegen gezogen: Vnd wie sie auff einander gestossen / hat sich ein solches Mecklich/grausams würgen vnd morden erhaben/ das es lenger als in scchß stund kein end gehabt/mit Verlust viles vnzeltchen Volcks auff bey- denscyten /m welcher Schlacht endtltch er vn allseine Mammelucken/ als gewaltige Kriegßleut / fast allsampt sind erschlagen vnd erlegt wor- den/welche auch sich biß auffden letzten man gewaltiMch gewehret vn außgestanden haben/ derhalben irer wenig darvon kommen. Aber dise Mderlag ist nit züverwundern/dann die mennung der Türcken so groß geweftn/daß gegen eim Mamelucken wol acht Türcken gestanden/vnd gezelt worden. Als nun der Farath Baffa dise Schlacht gethan / vnnd den Sieg erhalten/hat er nachmls gantz Syriam leichtlich vnnd mit geringer be- fthwerung wider vnder den gwalt deß Solymans bracht/vn nach deM rr alles widerumb fridsam gemacht / hat er den §ayerbeioauffs neuw bestetigct/ VmdteLhetl. I.XXI bestetigt in gantz Egypten vnder dem Nammen deß Solymans schwe- ren vnnd hulden lassen/ welchen er bey jnen gegenwertig/ vnverholens/ höchlich gelobt vnd gepreyset/vnd den Vatter Selim hefftig gescholten/ dann er wußte daß die Egypterdem Selim heimlich feindt gewesen/ seiner wüterey halben/vnnd darumb wolten sie wider den Solyman auch auffrührisch werden/ dieweil sie befürchten / er möchte gleicher ge- stalt/wie der Vatter/wider sie Tyrannisieren vnd wüten. We Holyman ein Fug thüt wl- . der Belgrad m Vngem/vnd dteselbrge überge^ waltiget/ vnd on einigen schaden der seinen eynnimpt. HI. Ach absterben deß Vatters/vnd als der Soly- man das Keyserthumb bekommen/hat er wenig zeytgerü- wct/vn damit erjanit müssig seß/ der Welt auch züschaffen machte/vnd sich erzeigte als ein stoltzervnnd grauwsamer Tyrann/deß Stams vnd Namens deß Otthomannischö Geschlechts/ hat er erstlich einen wider die Statt Belgrad/welches sonst Griechische Weissenburg/in Vngern/ auß raht vnnd eyngeben deß Pyrrhi Bassa/ welcher ein geborner Türck gewesen / vnd eins dapffern verstandts vnd hohen ansehens / auch durch anleytung vnd anreitzung der Zanitzehern fürgenommen. Zn welcher Statt die Vngern / dieweil sie eine Musen vnd starčke Festung war / wider die Türcken auffgehenckt vnd verwart behlelten/alle eroberte ansehenliche Siegzeychen/Panir/Fehnlen/Rü- stung vnd Beut/ die sie in den Kriegen wider die Türcken / von der zeyt deßAmurath/ vnd deß Soldans/Mahomeths/biß auff diesen Soly¬ man jetzigen Keyser/erobert vnd erlangt hatten. Als er nun ein groß Volck züsammen bracht / ist derSolyman mit jnen vnversehens / vnd ehe dann die Vngern etwas bewußt vn zeytung davon gehabt/biß gegen Sophiamein Statt in Seruia gelegen/ge- mckt.Es hat sich gleich damals also gschickt/das im Königreich Vngern dem KönigLadiflao/welcher zwar vil jar/aber mit wenige glück/sonder ltch Von dm LürcKschm Knegcn lieh in Kriegßleuffken regiert hat/sein Son König Ludwig succediert/ welcher ein junger Herr von jungem alter/ vn geringem verstandt/vnd von gar weniger erfahrung/als welcher vött den Dngerischen Herren vorhin erbärmlich geraubt/Mtführtt/ vnnd gefengklich enthalten wor¬ den/ vnnd alsd eyngetrieben / daß er äusser dem blossen Nammen eures Köttigswenig gewalts mehr hatte/Darumbauch die gegenwehr der Vngern wider den Türckcn sehr gering vnd langsam angieng / vnd die hülff der Khristlichen Fürsten vnd Potentaten berüwt mehr in grosser Vertröstung als im Werck/ derhalben der Solyman nach seinem gefal- len/on einige verhinderniß vn widerstandt/bedräuwung/schiessen/öder andere Gegenwehr / Hit wenigem schaden der seinen / die Statt Bel¬ grad leichtlich erobeWnKMßWnderet/welche doch/wie gesagt/sonst eine Klausen vnd Schlüsscl/nicht allein deß Königreichs Vngern/ son¬ dern auch der gantzess KhrisWheitgewesen /wie wir solches nachmals im Werckm allen attdMMiegcn/Scheden/vnglück / vnnd beschwe- rungen/so vns vömMrcken/pnftrer Verachtung halben/ begegnet vnd widcrfahrensind/bEWdettvnderfahren haben. vndoßtWMmtch - hcMs^^NPOMmHWagerpdieP^ck^ 5, E mch fthadengenomckem!!> . - »ä: 4^1 VI?!' " nan Kodis öelagm 'WMWN Rittern SanctZo- nun Solyman anff dlse weiß / wie darvon geredt/ diccherOche Stakt Belgrad gewunnerr vnnd cro- ek ein jMdarnächgerüwet.Nachmals nimpt er jm M ^U- für einen Jug Mhün wider die Insel Rodiš/ auch wider den willen deß Pyrrhi Bassa/M Sil anderer Herrn Sangtachken/wel ehe noch in frischer gedechtniß hatten/ mit was grosser beschwerung/ schaden vnd schänd/ der Soldan Mahometh/sein Dhrgroßvatter/sich vnderstanden die Inseln vnd Statt Rodis zübekriegen/ vnd über alles hielte sie es nit für rahtsam noch sicher / daß der Keyser Solyman selbst sich eigner Person einer so geringen Inseln solte vertrauwen/vnd mit so gar wenigem nutzen vnnd frommen in so grosse gefahr sich stecken vnnd wagen VmdteLheü. I.XXH wägen/sonderlich das vieleicht die Schiff auffm Meer von vngestüme/ oder sonst von der Khristen gewalt/ welche mit sonderlicher macht vnnd Mannheit zü kriegen pflegten/ anstoß oder gefahr leyden sotten: Dann sie kondten es nit anderß erachten/hielten es auch für gantz glaublich vn billich/es würden die Khriftlichen Potentaten in Europa dieRodiser nicht laffen/sondern inen zühülff kommen/ Derhalben solte er den Sa¬ chen besser nachdencken/vnnd sie etwas tieffer vnd gründlicher beraht- schlagen/nach dem etwas vil vnd mercklichs daran gelegen. Aber der Solyman/ welcher von seinem Vatter offtmals gehöret/ vnd in seiner Schlaffkamer fürgemahlet / auch das Latein wolgelehmt Hatte/Es hette keine Victorien vn Kriegßsieg seinen volkommenen auß- gang/der Herr wcre dann selbst darbcy/fftgentzttch dcß fürhabens/vnd also entschlossen gewesen/eigner Person die Inseln Zübckriegen. Vnd im außgangdeß Iuntz/imjar^rr. ist er auß gezogen mit 400. Schiffen/ vn zwcy mal hundert tausent Türcke/Hat mit sich geführt ein sehr grosse «nzal von grossem Geschütz / mit welchem sie alle Landwehr/ Schlege/ Klausen/Schlossz vn befestigüg/so für der Statt Rodiß gewesen/leicht ttch auffgeriffen vn erobert: Dan er hatt zwo Katzen oder Schantz auff führen /vnd das Geschütz in die höhe brengen/vn gleich wie zwen Berg von der Erden auffwerffen lassen/vnd solche wnnderbarliche arbeit mit Schantzen gethan/das es denen so es gesehen/etn vnerhört wunderbar- ' lick ding gewesen/sintemalsie auffzwo Welsche Meilwegs lang an¬ gefangen mit Bickeln/ Hackeü/vnd Schauffeln/vnnd andern derglei¬ chen Instrumenten/zü den Mauwern vnd Gräben der Statt züschan- tzcn vn züreumen/So war der hauffvn die mennigderTürcken so groß/ die in der Schantz gearbeit/vn nach der Statt gegraben haben/daß sie kn kurtzer zeyt biß an dieGräben geschantzt vn komen/auch allbereyt an- gefangen habt die Mauwrn vnden züvndergraben vnd eynzüwerffen. Als nun diß der grosse Meister/Philippus Billadam / welcher em großer Herr auß Franckreich gewesen vermerckt / hat er mit sampt der gantzen Ritterschafft der Religon/sovil in der cyl müglich/dte Statt zü retten vn züerhalten Versetzung vnd Prouision gechan/ mit dem grossen Geschütz auß der Stat grossen vnd gewaltigen schaden den Türcken zü gefügt/sichauch in der gegenwehr vn Scharmützeln dermassen verhal¬ ten/ das beynahens alle Gräben voller Türcken gelege/ Aber cs har der Solyman dcrhalbevon der belägerung nit abgelassenffondern je lenger vndherterangehatten/gescho'ssenvngestürmbt/vnangesehn das durch das Rotlauffen auch mehr als dreyssig tausemvö den seinen gestorben. Pon den TwckWcn KneM Erwtirch wie sre m die Gruben kommen / haben sie mit den Bickeln vnd Hacken die Thum grundtloß vnd ledig geschlagen / die Mauwern oben mit dem grossen Geschütz beschossen/gesprengt vnnd nidergeworf- fen/sind auch durch heimliche zügegrabne löcher biß vnder die streich- wehr hinzü kommen/ vnd auff dise weiß haben sieje lenger le mehr platz vnd raum zur Statt gemacht/vnd also die Christen darinn geengstigt/ daß sie von not wegen hindersich zu rück weichen/vnd sich mit der Faust vnd Handtwehr/auffs best sie kondten/ wider den Feind auffhalten ha¬ ben müssen. Da nun die Statt dermaffen/vnnd auff dise weiß/außwendig an den Mauwrn not gelitten/ sind die Heuser in der Statt gleicher gestalt sehr beschedigct/ vnd durch Feuwerwerffen verderbet worden / dann er Feuwerkugeln an gewicht vn Ketten eins Arms lang vn ront/ hencken/ vnd hineyn in die Statt auß Mörsern werffen vnd schiessen lassen/wel- che durch die Heuser mit gemalt gefallen/ vnnd alles von Sparn/Bal- cken/ Trägern/biß auff die Fundament der Heuser/eyngerissen / nider- geschlagen/vnd verbrant haben / mit grossem schrecken aller der ienigen so in der Statt gewesen/das auch vil Äolcks darvon/ vnnd durch schrei ckm/vmbgefallen vnd verdorben. Als mm bey fünff Monat verlauffen/daß sich die Mannliche/Rtt terlichc Ordensherrtt/so gewaltig gewehrt vnd auffgehalten/on einige rettung oder hülff der Khristlichen Fürsten/oder anderer Potentaten/ vnnd nun alle Hoffnung einiger errcttung außgewcsen/tft zuletzt dem Türchische Kcyser noch ein grosse merckliche anzal newer frischer Kriegst lent auß Natolia zühülff koinnren/ welche der Farath Bassa geschickt/ Auch von Kayerbeio aust Alexandria noch viertzig Siegel vnd Schiff voller prouiant/vnnd mit aller notturfft versehen/ zugeschtckt worden/ damit er sein Kriegßvolck widerum erfrtscht/welchs nunmehr gar niatt vnd übel außgesogen war / vn diß frische Volck thet den Rodiser Herr»; den stostvndschaden/Dann hierdurch bekam er zeyt daß er kondtedie Statt sovil lenger engstigenvnd auffhalten/auff daß er sie nit sturme weiß/welchs in hart ankomen were/sondern mit geding vnd ergebung/ wie dan von den Eynwohnern endtlich hat gescheh» müssen/eynnemen nwchte/ hat also leider den außgang gewunnen/wie in folgendem Ka¬ pitel gesagtwirdt / das nicht on merckliche schände der Khristlichen Po¬ tentaten vnnd Fürsten/welche den Rodlsern /re hülff versagten / vnn d nichtsZüschickten/ die Statt vnnd gantzeZnseln endtlichvom Türcken erobert vnd eyngenommen worden. Wie Merdte LlM LXXIII WeW der grosse Mster von RodP mtt sampt dem gantzm Zohanmter Ordcn/weil kein ander tröst noch hülffvon den Khristlichen Potentaten zuhoffm gcwesen/dcm Türckischen Keyser Solymatt ergcben/welcher mit gros¬ ser macht vnd Pracht zü Rodiß eyngezogen/der grosse Meister abermitgroffer schänd aller Khristen außgezogm ist. V der zeyt kam auß Spanien zu Rom wider- vmb an derBapstAdrianus Sextus/mt etlichen Schiffen vnnd Galeen/vnnd mit einer güten anzahl Kriegsvolck/Als nun der Kardinal Medices/welcher nachmals Bapst vnnd Klemens Septimus/vn der KardinatFarneß/ welcher auchBapst vn Paulus Tertiusgenennt worden/dise grosse noch der Rodiser Herrn vernommen vnnd erfahren/haben sie mit hohem steiß gebetten/er dec Bapst/woltesetne Schiff vMd GäMneben demKkiegsvolck/den Rodisern zür rettung / vnd der Religiön zühülff/ schicken/dieweil sie in so grosser noch vud eussersten gefähr steckten/ vnd vom Türcken so jäm¬ merlich geengstiget würden: Dann nach dem der Wind gleich dieselbe ge zeyt im Herbst Monath auß Italien so glückselig auff Rodiß stun¬ de/ würden sie sonder zweyffel in den Rodiser Porten vnd Hafett/obes gleich der Türckischen Armaden Zuwider vnnd entgegen wert/ ohn ei¬ nige gcfahr leichtlich eynfthiffen vnnd antenden könNM/SoNderW auclviveil in der Insel Kandia gleicher gestalt dey fünfftzig Venctiani- stye Galeen stünden/welche jnen vieleichk auch den Rücken halten wür Den^Vnd war diser Myer Kardinäl Mencken nicht vnrahtsam.Aber der Vapst/der erstlich neuw erwehlt/ vnd ins Regiment komm /WM Viesen nützlichen wolbedachtcn Raht nicht anmmmcn/schlüge jn mit verdechtigenDhren ab/vnnd hatte vieleicht die Gnad von Gott nicht/ das er einen solchen löblichen vnnd Khristlichen Jug/zür erlösung so ler frommen Khristenmenschen / solte volnbringem Dieweil dann die fachen mit den Rodisern so nahe anstünde/ daß sie auffs eufferste kommen (dan sie on vnderlessiges statiges kriegen n VonderrTÄrcklMtt Kriegen Scharmützeln/schlagen/wehren/vnd arbeiten gar ermattet vnnd auß- gesogen waren) vnnd nuhn der grosse Meister mit seinen Ordensver- wandten gesehen das alles verlorn/vnnd kein hülff noch rettung mehr zühoffen gewesen/Haben sie nach sechs Monaten der belagerung mit dem Türcken Sprach gehalten/vnnd sich dieser gestalt ergeben/das sie stes Lebens vnnd Güter versichert selten abziehen/das Geschütz aber vnnd andere Kriegsrüstung dahinden laffemVnnd der Solyman hat jnen hierinn/wie er zügesagt/ glauben gehalten. Das Heilthumb vnnd Kleinodien in Samt Johans Kirchen/vnnd all ander Gcschmeid/der- gleichen auch in andern Kirchen allesampt vnberaubt vnnd vngeplüm dert folgen laffen/welches vieleicht in einern gleiche fall auch vö Ahnst, liehen Kriegsleuten nicht geschehen were. Vndistdasbillich in einem Heidnischen Volek vnnd Erbfeind der Christen wol zümercken/ja züloben/vnnd zu verwundern/ das der eyn- zug in die Statt/welcher geschehen ist mit dreyffig tausent Mannen/ so still/demütig/vnd fridsam gewesen/das man nicht ein vnnütz wört^ letn/oderdasgcringstegetümel/gchörthette/glcichalsobsie allesampt Obseruantzer Mönch weren.Endtlich aber wie der grosse Meister zum andern malfür den Soldan Solyman erlaubnißvon smzüncmmen/ kommen/ist er von im gar frenndtltch auffgenommen/vnnd empfangen worden: Es hat sich auch der Solymann zü dem Hebraim Baffa/ wel- eher gar allein bey ihm/vnnd nechster Raht geweftn/gcwendt/ vnd ge¬ sagt: Fürwar cs thüt mir weh/das der arme alte verlebte Man(versteh der TeutscheMetster/von seiner Macht vn Gewalt entsetzt/so crbärrm klich vnd übel züfndcn abziehen jol/vnd das ihm in seinem letzten alter solch groß vnglück vnder Augen gestossen ist. Vnd auff dise weiß ist der vnglückselige grosse Meister auß der alten berümpten Statt Rodist außgewichenvnnd abgezogen. Der Solymann aber hat mit nicht geringer Ehr sein selbst/als mit der Khristen grossen Schänd der gantzen Ahristenheit/disen Bist sen auß dem Maul gerissen/vnnd Rodiß mit sampt der Inseln durch Hccreskrafft entzogcn/welches geschehen den sechsten Monath nach der belägcrung. Eben den tag wteRodtß sich zuergeben rahtschlagt/ist dem BapftAdrtano zü Rom ein groß Wunderwerck vnnd vnglück vnder Augen gestosscn/vnnd begegnet/Dann als er wolte in die Kapeltn auff S. Peters Berg hineyn gehen/gleich auff das herrliche Solenmsche VmdteLherl. QXXIIII Khrist fcst/ist der Post balck von Marmorstem/Über der Thür im eyn- gang der Kapeln/Hart hindcr dem Bapst eyngeschosten / vn hat etliche Trabanten auß der Guardien erschlagen / mit grossem schrecken deß Bapsts vnd seines Hofgesinds/ derKardinäln vnd anderer. Es hat dazümal regiert in Spanien Karolus der fÜnffte deß Nam¬ mens Römischer Keiser/ zü Portugal Johans der dritte/In Franck- reich Franciscus der erste. Bon dem Tumult vnnd Auff-- mhr/der sich zu Cayr zugctragen/vnd wreSolpman einen gcwaltlgm HeereszngmVngem greh««. Lap. VI. Ach crobemng der Statt vnd gantzen Inseln VWI Rodiß/ist der Kaierbegk gestorben/vnnd nach seinem Todt zum Regiment bestätiget worden der Aeomath Baffa/ welcher zwar seinem Herrn wenig treuw beweist/dann in auch der Narm dunckel gerührt/das er gern ein grosser Herr vnd Fürst gewesen were/vnnd derhalben vnderstunde er sich für einen Soldan zü Kayr auffzüwerffm/Ist aber vö de andern Türcke/welche irem Herrn etwas treuwer gewesen/bald vndertruckt vn erwürgt worden/ nicht on geringe spaltüg vn auffrühr in der Statt. Damit aber solche zwyspalt vn sediciott zü Kayr möchte gestillt werden/hat der Soldan Solyman den ^ebratm Baffa eylends dahin geschickt/welcher sich darinn so wot gehalte/dz er mit weniger müh/vn grosser fürsichtigkeit/alles widerum gestillt/vnd fridsam gemacht: weil aber der Solyman on in nicht seyn/ oder leben kondte/ist er bald wider nach Konstantinopel abgefordert/ allda in wenig tage nach seiner ankunfft Belkerbey vnd öberster Guber nator oder Statthalter über alle Königreich erwehlet vn gesetztwordk. Nach difem nimpt im der Solyman für dz Land Zü Vngern auffs neuw zü bekriegen/schickt vnd versihet sich mit aller nottürfftiger Pro- utsion vnnd Rüstung zü diesem Jug/bringt ein Kriegsvolckzüsammen - von zweymalhundert tausent Mannen/ ist außgezogen im iar»5 r 6. vnd als er gen Belgrad kommen/ist im König Ludwigcwelcher von al¬ len Khristlichen Potentaten/die sich damahls einander selbst verderb- n ii Von den Lürcklscßen Knegen tenvnd bekriegte/verlassenworden/AlleinBapstKlemenshat ick ei- ne genennte Summa gelts/ctliche Behcmtsche vnd deutsche knecht da mitzübezalen/fürgestreckt)entgege zoge/Eshat in aber mehr die noch/ dann sein sreyer will vnnd ersahrung deß Kriegs/oder Hoffnung etwas zu gewinnen vnnd ausszurichten/darzügezwuttgen/Aber nichts weni- gersstunden dem frommen König wol etliche güte mittel vnd weg für/ dardurch er den Krieg hette mögen lenger auffziehen/vnnd ob er gleich vom Land etwas darstrecken müssen/hette er doch das mehrertheil be- Halten/Sonderlich dieweil er deß Herrn von der Weida ankunfft mit einer güten anzai Kriegsleuth/welche dir arch vnd gelegenheit mit den Türcken zükriegen wol gewüßt/teglich erwartet. Aber ein Ertzbischoff von Kolocens/mit Namen Paulus Tomo- reus/ein Franciscaner Mönch/wclcher mehr krafft in Fcusten/ dan Ge hirrn oder verstand im Kopff/ hat alle güte anschlege/wege vnd mittel/ die fürhanden/ vnd er mit seinem schnellen eylen vnnd gtrigen Gemüth mit den Feinden züschlagen vorkame/ vmbgestoffen / vnnd verhindert: Dan dieweil im vormahls in Acharmützeln/als welcher an statt eines Hauptmans/etlichmal glückseliglich/vn wie mä sagt/ pltrmbsweiß mit denTürcke troffen/aber nicht in rechten grossen angerichte Feldschlach- ten/ sondernallein/wie gsagt/in Scharmützeln gelungi/hat er gedacht die schantz müßte im wider alsogerahten/ vnd nicht dahin gesehen/ das nach abstcrben deß Königs Matthie/welcher ein gewaltiger Kriegs¬ held/vnnd im Krieg sehr glückselig gewesen/ die Vagem allwegen vn- dergelegen/vnd also iren )?amen/Ehr/vnd Mannheit itn Kriege ver¬ loren/)« dem dasLadißlausvon tag zü tag in seinem Regiment die Kriegsübung vn disciplin je lenger je mehr fallen vn abgehn hatt lassen/ auch dieKriegsordnung so Matthias auffgericht/gantz vn gar verfal¬ len war/das also die Vngern/so dazümal bey König Ludwig/nichts an¬ ders als eilt vnverstendiges / eynfeltiges/ vnversüchtes (was Kriegs er- fahrungbelangen)Volck waren/welches gar nichts in KriegssacK ge¬ braucht oder geübt/vnderstunden sich also mit einer vnvernunfft/vnnd tollküner frechheit bald im ersten angriff/ en einiges weiter nachdencki/ den Türckcn züver/agen/vnd in die flucht züschlagen/so sie dochvberak nit mehr als vier vnnd zwentzigtauscntstarck gewesen. louins Wie sie nun an den Feind komen/vnd König Ludwig an ein Stete- gencnnt Mogatz/ hart an der Donauw gclegen/mit seinen Reisi¬ gen vnd Reutern geordent/ welches ist gleich auffhalben weg zwischen Buda Vmdce Lheü. LiXXV Buda/vnd Belgrado/Hat sich die Fürwarth deß Türckischen Kriegs- volcks sehen lassen/welche der Balibeus Sangiack zü Belgrad oder Griechenweiffenburg gcführt/sind vngefehrlich in zwentzig tausend zü Roffz starck/vnnd dermassen in vier Haussen eyngetheilt vnd geordent gewesen/ daß dasgantze Feld allenthalben ist voller Reuter vnd Pferd gesehen worden/haben sovil schaden in Scharmützeln gethon/auch das DngmscheKriegovolckso hart geengstiget/dasder Vngerische Hauff sich in der Schlachtordnung in ihrem Feld Läger zwischen der Wagelp burgk hat müssen einhaltcn/vnnd emschlteffen/dergestalt/ das sie nicht kondten/ ja nit dorsten/jre Pferde an die Donauw/daran sie doch hart vnd kaum ein Bogenschuß weich gelegen/ dieselbtge zütrencken außret- tcn oder führen/Haben derhalben im Läger Wasserlöcher graben / da¬ mit das Kriegsvolck neben den Pferden zütrincken haben/vnd nit durst sterben möchten. NonderHWM/ so Köms Ludwig auß Vngem mit dem Solpmann gehalten/ darmn der König erbärmklich vmbkommen/vnd all sein Kriegs- volck in kleine stück gesäbelt vnd zurha- cket worden. Lap. VII. das sich dteVngem alsobemüheten/ (U vnd in engsten stunden/kompt jnen der Solymann mit sei- nem Volck auff den nacken/Der Hebraim führet die Mr- cken auß Romania/vnd der BrecramBassa die so auß allgemach in güter ordnung forth. Der Ertz- Htzchoss Bald nach disem eynfall/im, 5 z o.iar/hat der Solyma ein Kriegs- volck von zweymal hundert tausent Mann in Behmen geschickt/haben gleicher gestalt gcwütet/verbrcnnt vnd verheret beynahents das gan- tze Land/ vnnd jrc gewöhnliche Tyrannei) gewaltigklich geübt. Vnd in summa/ sie hetten das gantze Land zü Behmen gar eyngenommen/ wo im nff Kechr Karolus mit einem außerlescncn Kriegsvolck entgegen ge- zogen/vnvsclss fürnemen verhindert: Derhalben/dieweil er nit kondte seinmüfwillen seines gefallens külen/vnd üben/zog er mit schauder; wi¬ der znruck/vnd in der Flucht war im der Troß vnd Nachzug von der; vnsern angesprengt/vnd vil Türcken erlegt vndzüstückengchauwen. Von Bmd« LM LXXVII Bondcm Htg vnnd Mton/so des; Sophtcrs vnnd Königs auß Persien Kncgsvolck/ wider den Solyman erhalten/Vnnd wie Keifer Karolus der fünffte die alte Statt Tunis eyn- genomnren. Lap- IX. MMM Zar15; hat der Solyman sich erhaben/ v L) vn einen Zug wider Wmahel Sophi den König außPer- sta fürgenommen/vnd ein groß Volckwol gcrüst/mit aller notturfft/wider in abgefertiget/in Meinung in gantz vn gar zutilgen/vnnd alle seine Land vnnd Königreich/der sehr vil/als nemlich Perstam/SyrtamMediam/Armeniam/Sumachi/Tauris/Gtiras Bagadt/vn vil andere Königreich vnd Prouintze mehr/ die der Sopht vnder sich hat/eynzünemen/vnd in mit Heereskrafft abzüdringen.Der Sophi/ welchem disedeß Solymans Rüstung vn fürnemm kundt ge- chan/ vn das er auffvnglück außziehen wolte/hat sich auch in die gegen wehr geschickt/vn ein gewaltig Kriegsvolck züsamen bracht/mit welche er nebe den Spanischen Kriegsleute/ so er bcy sich hatt/dem Solyman einen Kampffvn Schlacht angebotten/ vnd als es zum treffen kometi/ ist der Türckische Hatrff/ vtiangcsehen daß sie Männlich gestritten / ge¬ trennt vnd erlegt / vnnd die Ianttzehern alle sampt in die flucht geschla¬ gen worden/ hat also der Sophi das Feld nicht on geringe Ehr vnd lob erhalten. Gleich auff die zeyk hat der Solyman Tunis durch den Barba- rossa/seine öbcrste/bekrieget/welcher mit einer grossen Rüstüg zu Was¬ ser von Galeen/vn andern Schiffen/vnder dem schein eines freunds in die Statt kommen/so dazumal vneinig vnnd auffrürisch/von wegen jres verstorbenen Königs gcwescn/welchcr zween Sön vcrlaffen/vn ein seder regierender Herr seyn wolte/Darumb auch der Barbarossa Mit verschmitzten Pratttcken vnnd geschwinden rencken/ also leichtlich hin- eyn kommen. Vnnd wie er einen der zweycr Brüder/so beyde noch in der Statt/vmbbracht/hat er im Nammen deß Solymanns ein Fehn- lein auffgerichtvnnd außgesteckt/istalso inn der Statt bliben/als ein oberster Regent vnd Glibernator. Von den LürckWen Kriegen Wie diß der ander Brüder/ als ein rechter vnnd natürlicher Erb vnnd Succeffor deß Vatters / gcsehen/ist er entrunnen/vnd dem wüti¬ gen Hund Barbaroffa/welcher mit Verrähterey die Statt eyngenom- men/heimlich entwichen/hat hülffvnnd rettung seiner Land vnnd Leut bey vnserm Keifer Karolo gesücht/der die zeyt in Spanien war/welcher als ein frommer Künstlicher Keiser/nach dem erdeßSolymanno vnd deß Barbaroffa/als derKhristenheit Erbfeinde/vntreuw/vn meinerdt vermerckt/vnnd das Hm der junge König von Tunis zu schwach/ vnnd nit mechtig genüg zuwider stehen/sonderlich dieweil er verjagt/ vnd steh heimlicher weiß hin vnd wider in dem Gewildtniß vnnd Gebirgen mit etlichen Arabiern verborgen hielte/ auch von jhm vmb hülffe vnnd ret¬ tung angelangt/vnnd wa er jm nicht hülffe/ das solches seinen selbst Kö¬ nigreichen vnd der gantzenKhristenheit möchte zuschaden/vnd merck- lichem nachtheil geruhten/nicht allein ein Arg wider den Barbarossa beschlossen hat/sondern auch sich in eigner Person erhaben/vnnd ist di- sem vbel zübegcgnen außgezogen/hat also in disem Khristlichen fürnem menin Gottes Namm beharret vnd fortgefahren/ein zimliche grosse Kriegsrüstung zü Wasser mit Galeen/Schiffen/vnd andern Barchers züsamnreu bracht/vnnd ist den rs. Julij gleich auff den tag S. Jacobi/ den die Spanier als ihren Patron ehren/jm jar 15 z6. züBarselona auffs Schiff -erretten/ vnnd mit glückseligem Wind auß gefahren. Zudem nuhn der Keifer forthgeschifft/vnnd durch die geschwinde vngestüme Golffen deß Mttägischen Meers gesetzt/mit einer grossen anzal Spanier/vnnd vilen andern Fürsten vnd Herrn/so in disem Arg jm frey willig vnnd gern gefolget/ist er zü letst an das Schloss; Golleta kommen/wclche eine starcke gewaltige vnnd fast die fürnemste Festung deß Königreichs Tunis ist/hat dieselbige in wenig tagen mit gewalt er- obert/nachmaks ist er nach der Edlen Statt Tunis gezogen/ welche für altersgenenntworden Karthago/die so lange zeyt mit den Römern gekrieget hat. Der Barbarossa aber/als ein verschlagener erfahrner Kriegsman/ daervermerckt wasjhmfüreinvngestüm vber dem Nacken schwebt/ vnnd was für ein gewaltigen gehertzten Feind er wider sich hette / wolt peß Backenstreichs nicht erwarten/vnnd vnangesehen das er einen fei¬ nen grossen Haussen bey sich gehabt/mit welchem er hette wol mögen dreyn setzen/ist er doch gesiohen/vnd den nechste nach Argiera gezogen/ dann es war jm das Hertz vnnd alle Hoffnung/ etwas in drstmi Krieg zü- erhat- Vmdce Theil. QXXVIII erhaltett/etttpfallen/ft wolt er vber das den Türchen nicht verträumen/ vnd viel lieber mttsicherheit fiiehen/vnd sein Leben retten/ dann sich in vergebliche gefahr geben. Vcrleßt also dem Keiser die Statt Tunis frey offen/ neben all seinen Schätzen/die er darinn einem seiner liebsten Freund/mit Namen Mustaffa/von welchem wir folgerns etwas sagen wöllen/vertrauwt vnd züverwaren gelassen. Dnser Keiser Karolus/dieweil der Barbarossa geflohen / nam die Statt on einigen großen widerstand eyn/dann der Mustaffa auch ver¬ zagt worden/vnnd nit vermeint das er die Statt für im vnd seinem ge¬ malt köndte oder möchte lang auffhalten/ergtbr sich derhalben bald an den Keiser/mit sampt der Statt vnd Festung so darin gelegen/welches one zweyfel auß sonderlicher Gottesschickung also geschehen/Smtemal wen der Mustaffa in der Festung bliben/vnd sich vnderstande diejeni¬ ge züerhalte/daer je keinen grossen schade gethan/hett er doch de Khrl- sten zum wenigsten ein zeytlang züschaffen geben/vnd were vieleicht die Victorien beym glück vnd zweyfelhaffttg gewesen. Aber es war also Gottes schickung/welcher fast alle zeyt dem Kei¬ ser glück vnnd heil in seinen Zügen vnnd fürnemmen verltehen/das der Mustaffa/als der Barbarossa flüchtig wordk/sich ergeben/ vnd keinen widerstandtgethanhat/wclcher durch diseauffgebung von dem Keiser gar gnediglich zü Gnaden angenommen/vnnd über das sehr wolgehal- ten/vnnd hoch begnadet worden/wie dann ein solch übertreflich dienst/ den er dem Keiser hierin» beweyset / wol wirdtg war/ Ist auch von den andern Krtegsfürsten/ Befelhabern / Oberster« / vnnd Hauptleuten/ gleicher gestalt ehrlich gehalten/vnd freundtlich angenommen worden/ sonderlich von dem Marggraffen von Peschcara/mtt welchem er ein gütthetl der Schatz vnnd Retchthumb /so der Barbarossa hindersich perlaffen/vnd in einen Brunnen verseuchet/zugleicher Beut gecheckt Diser Mustaffa ist ein gehertzter Mannlicher Held vnd Jüngling gewesen/mit sonderlichen Tugenden begnadet/fromb vnd auffrtchtig/ derhalben hatte jn der Barbarossa trefflich lieb/vnnd von Kindauff werht gchalten/hat jn auch zart vnnd wol bch sich auffziehen lassen/nit anderst/als ober sein leiblicher Sott were. Er ist von Blüt vnnd an- kunfft em Khrist gewesen/auß einem Kastell vnd Stettlein in der Ge¬ nuesischen Reuier gelege/ mit name Nerui/welcher als er in der lugend Von den TÄrcKschen Kriegen von den Türckischen Meerräubern gefangen vnd hinweg gefürth wor- dcn/dcm Barbarossa (von dem er dermassen/wie gesagt/ gehalten vnd aufferzogen)verehtt vnd geschenckt worden. Der Barbarossa hat in zü Tunis verlassen mit allen seinen Reich- thummen vnd Schätzen/ yergestalt/das er solte/ wie etliche meinen/dit Statt auffhatten/biß so lang er nach Algier gezogen/vnd allda sich mit Dolck vnnd prouiand/so vil zü erhaltung der Statt nöhtig seyn wür- de/gnügsam vorsehen.Im abzug aber/hat der Barbarossa nichts we¬ nigem alle Brünnen vnd Wasser auffm Land hin vnd wider vergif¬ ten lassen/deß Keisers Kriegsvolck dardurch zuvergeben vnnd zü schwe- chen/vnd vermeint es würde vnnd müßte bald also geschehen: Aber wie der Mustafa gesehen das Barbarossa also darvon gezogen/vnnd viel¬ leicht nicht in willens wider zükommen/hat er gedacht/so bald iener den Rücken gewendt/an den Kciser sich zü ergeben/vnnd nit mit gefahr biß aufs letzte züwarten.Ist also/nach dem sich der Keiser gegen ihm gantz gncdigltch erzeigt/vnndsovielverehrt/das erkondte darvon einen Ehr¬ lichen Stand führen/widerumb nach seinem Vatterland gezogen/vnd wider ein Khrisi worden/aber nicht lang darnach vom Teufel wider- vmb geritten/vnd abgefallemDan als er vernomnien daß der Barba¬ rossa nach Marsilien geschifft/vn vom Türcken mit Kriegsvolck anffm Wasser abgefertiget worde/ist er im entgegen gezogen mit sampt Weib dnnd Kindern/die er in deß erzeugt/Es hat ihm der Barbarossa alles verzige/ist wider ein Türck/ aber so wol nit als vormals gehalte/worde. Auf das wir widerumb auf die Tunische eroberung kommen/ sage ich/das so bald der Keiser die Statt in seinen gewalt bekommen/ Gott dem Allmechtigen grosse dancksagung/als dem obersten Kriegs¬ fürsten vnnd Verleiher diserVictorien/gethan/Achtet es gentzlich vnd gewißlich darfür/das solcher gnadenreiche Stg von niergents anderst als von Gott dem Allmechtigen Herkommen were/bald darnach ist er hingezogen etliche Khrtsten/als in zwey vnd zwentzig tausent/ welche ast Ketten gefangen/vnnd in deß Barbarossa Hand waren/ widerumb zü erledigen/diese hat er allesampt geküßt/vnd als Kinder angenommen/ hat sie von Scharlach kleiden/vnnd einem ieden eine Kronen geben last sen/vnd verschafft das sie auffsein vnkosten widerumb an die Christen- heit/ein ieder gefangener an seine Landtschafft vnd Frontter / anbracht würden. Die Italtäner nachItalien/dte Frantzosen nach Franckreich/ die Spanier nach Spanten. Die Vierdtt LM. LXXIX Die Beut vnd das plündern in der Statt Tunis/ ist ja sogroß gr- wesen/als die zü Rom/ dann alleKriegßleut sind reich wvrden/vMwi- derumbzü Hauß kommen Mitgefangenen Türcken / vnd grosser Beut beladen vnd überschüttet. Der Keyserhat den König von Tunis wider eyngescht /vnd gantz vnd gar/wie man sagt/in Integrum restituiert/ doch mit DbehalMtt- eher gewissen Sapitulation/als daß er der Christen güter Freundt styn vnd bleiben / vnd sein Lehen vom Römischen Reich eMpfahen soltt/tst alsdann widerumb abgezogen/wie er alles wol verordnet vnd notwen¬ dig versehen hatte/vnnd zu Neapolis ankommen/allda mit grossem ge- preng vnd festiuitet entpfangen vnnd angenommen worden. Folgend- nach Rom gezogen /dem Bapft Paulo dem dritten die Faß zü küssen/ der jnmit grossen sreuden erwartet/vnnd sehr herrlich angenommen hat mit mancherlei) Zeremonien / Pompen/ vnd andern Spectackeln. M nach etlichen tagen ist er von Rom auch wider abgezoge/ nach Flo- rentz verruckt/vnd folgends nach Luca/ Ist also durch Italien mit grös¬ ser Freud vnd jubilieren allerItalienischen Fürsten vnd Herrn gezogen. We der Holdan Holyman em gewaltig KriegßvM geschickt wider Barletta / vnd in eigner Person biß gen Valona kommen/ an welchem ort/ als er die Ve- netianep auffm Meer angriffen vnd bekrieget / jm Andreas von Qria ein güttheil seiner Schiff vnnd Ar¬ maden erlegt vnnd genom¬ men hat. Ach dieser Geschieht /imjarr 557. ist Soldan Solyman mit einem grossen gewaltigen Haussen zü Land/ vnd einer sehr starcken Armaden zu Wasser/gen Valloua/ ein alte berümpte Statt deß alten Königreichs Macedo- nien/komen / von danen hat er übergefttzt vnd geschifft nach Zalabria/ so inns Königreich Neapolis gehört/hat mit dreyssig tausent Mann die Statt Barletta belagert/ haben sehr grossen schaden gcthan / vnnd vil außgeplündertinder Landschafft. Wider dise hat Keyser Zarolusein 0 Von dm Lürcklschen Lcnegen gewaltigen Haussen Spanier abgefertiget/Aber dteTürcken haben iree nicht wollen erwarten/sind zurück gewichen/nicht on grosse schänd/ ha¬ ben die Belagerung der Statt also verlassen. Dises Abzugs halben/hat derSolyman vrsachen gesucht/den auss gmchten friden von seinen Vorfahrn mit den Venettanern zübrechen/ hat abgefertiget ein Armaden mit vier hundert Siegeln vnnd grossen Schiffen/in den Golff für Korfu/den achten Zulij obgedachtes iars/ gentzlicher meynung wider den frieden zühandeln. Vnnd wie die Ar¬ mada für einer Statt/ mit Nammen Riglia/ankommen / sind sie eyn- gefallen/vndhaben die Statt in gründe außgebrannt. Auss die zeyt/stund die Venetianische Armada gleich zü Passu/vn dieVcnetianer/auff daßire Armada jovilstercker vnd sicherer were/ schickten inen zühülff die Jaratanische Gallce/neben einerKandiotten/ welche vndcrwegen auffm Wasser mit dreyen Türckische Galleen trof¬ fen vnd geschlagen haben: Vnd wie sie also auff beyden seyten züsamen schiessen / gibts glück das eine der Türckischen Galleen zü grundt gehet/ die andern zwo entrinnen vnd entkommen mit gewalt. Nach disem/den dreytzehenven desselben Monats/gleich im selbiger» Golff/ hart bcy Parga / stößt Fürst Andreas de Oria auff zehen Tür- ckssche Gchyracken/welche allsampt beladen warn mit Victualten/Ar- ckellerey/Geschütz vnd Munition/zogen auffm Wasser/vnd suchten die Türckische Armaden/sie züsterckemVnd im ersten anfall/ vnangesehen daß sie sich dapffer gewehret / greisst sie der Fürst de Oria doch so man- lieh an/daß sie bleiben vnd sich ergeben müßten/welchs ein sehr herrliche gewaltige beut/vnd ein ansehenliche Niderlag/daran mercklich vtl gele¬ gen gewesen ist.Vnd als er sie allsampt geplündert/vn was inen dienlich äusser genommen/hat er die Schiff all zehen erseufft/vnd im Meer ver- senckt/die Türcken an kleine stück zersebelt/dann sie warn im nichw nütz/ Durch welche ThatvndNiderlag derTürckischeKeyserSolyman ein mercklichen grossen schade/wie züerachten/ genomcn/dan er hakt darin verlorn all seine Hoffnung an Victualien/Prouiandt/vnd also Zusagen/ den Kerrn vn Marck seins fÜrhabenden Kriegß. Bald nach disem/ den 's. obgedachts Monats /als der Fürst von Oria biß in r8. Galleen wol gerüst bey sich gehabt / stossen im auff zwo Galleen / vnnd deß Türcken Galioth/welche den Zanus Bassa/ deß Türckischen KeysersAmbaffia- tor geleiten solten/ die nam er on einigen Kampffgefangen/vn der Am- bassiator MerdreTM I.XXX bassiatör Janus Baffa enckompt auffs Land/ wir-t gefangen von dm Kymmervkten/m die Eysen geschlagen/vnd nach Vemdlg geWck. Mie der Lürsi/Andreas vonn Oria/Mlff Türcklschc Galleen auffm Eeet erlegt/ vnd alle die darinnen gewesen/an kleine stück zerhauwen hat. Cap. XI. MVSD Je nm der Krst Andreas Doria/ W Mo obgedachte Schlacht erhaltett/hat er den zwey vff zwcn- tzigsten tag dises Monats zwischen Parga vnnd Riglia funden stehen zwelff Türckische Galleen wol gerüst/ vn starck von Volek vnd Munition:Vnd wie er sich mit jnen gewaltigklich geiagt/vnd wie dapffern Kriegßleuten wol anstehet/geschlagen / haben sich die Mrckögegen im eine güte weil auffgchalten/ vn sovWeu müg- ltch gewesen/in deß Fürsten Doria Galleen grossenschMn MtW/ Also / das von beyden Heilen soviltodt bliben vnnd verwünvt Nökhen sind/daß sich auch das Meer von Blüt darvon entferbt. Der Fürst Andreas ließ nicht nach/ tröstet die seinen/ vnnd sprach wen rin Hertz eyn/ vnd er selbst auch hielt sich güntz Ritterlich vüd wöl/ Endtltch gab im Gott das glück / daß er die Victorien erhielt / nani mit gewalt die eilff Galleen deß Mrcken gefangen/diezwelffte aber ver- sanck auffm Meer. Der fromme Fürst macht alle gefangene Meisten/ auff seinen vnd der Türcken Galleen/ frey vnd ledig / vnnd an ire statt schlug er Türcke.Der Oberste über dise zwelff Galleen hat mit Namen geheissen Alitzeliff/ein reicher Man/vn grosses ansehcns/welcher ein ge¬ waltige summ Getts dem Türcken züführet / sein Völck damit Hälen/ Vn über das auch bracht er dem Türckische Kriegßvolck Munition/vss andre nvtturfft / wclchs alles der Prmtz vö Oria in sein Hand bekomick Vn sind dise Nideklag dewSoliMii Nit em geringer abbruch gewesew Den siben vn zwentzigstcki tags deffelbigcn Monats/Hat derProrn- sor zü Venedig/ mit Namen Alexander Kontarremts/welcher den Ve- netianische Galleon/vnd andere drey Galleen/bcy sich gehabt/hart bey o ii Von den TürcKscßen Kriegen Fanoeinetürckische Galleenaußkundtschafft/auff welcher der Siliß- quir/Sangiacco vud Statthalter von Gallipoli gewesen/ vnd mit sich noch drey andere Gallecn geführte/ Der Provisor setzt mit in hineyn/ vnd wie sie Ritterlich auffm Meer mit einander ein güteweil gefochtk/ hat er endtlich eine zü gründe geschossen / die andern zwo mit sampt dem Silisqutr gefangen genommen/welcher dem Aontarrenalser gefan¬ gen/ gesiegt / das in disim treffen seiner tüvcken / mchr als vier hundert todt bliben/vnd gar wenigAhrtsten vrnbkommcn werm/in welchem an griff der Prouisor seine Mannheit auch Ritterlich/ wie er dann on das ein versuchter Kriegßmann zü Wasser gewefen/beweißt hat. WedleDmtttMscheArmM wunderbarltch der Türcktschen Armaden ent- ^HÄÄ^ommenvnd entrunnen ist. Lap. X I I. Ze nun der Soldan Solyman den schaden 6 gcschm/dcn seine ^xülcer; tagltg erlitten vn das im von tag zü tag abbruch geschehen/ gedachte er die fachen auff andere weg anzügreiffen/vnd bessere versehung züthün/ schafft das auff einen tag sein gantze Armaden deß rs.Zuly/ sich bey ein ander im Abzug bey Hydrunth finden liessen/ in meynung ein gewalti¬ gen eynfall wider seine Feind züthün. Die Äenetianische Armada / welche sehr weißlich vn sürsichtig an denselbk Gestatten vn Vfern deß Meers/jre Schantz in achtung Hatti/ vn allo zü mehrer sicherung dmchstreifften/ kamen zwo stund für tag an zü Aastro/nit sehr ferm von der türcktschen Armaden/ von welcher fit gar kein wissenschafft/auch nichts gehört hatte/ kondten auch vö wegen der tunckeln tieffen nacht/nichts außkündigö / Aber als fie allda wolten anlenden/vn fich ein wenig erfrischen/kompt inen zeytung wie derFeind mit grossem gewalt vnd macht/hart bey inen in der nahe leg/ derhalben ward Zacharias Grimannus/ ein ansehenlicher Vcnetiancr Magnifi- cus vervrsacht/wider auffzübrechen/ vnd eylends von dannen züziehen/ von wegen der grossen gefahr/so im für Augen stünde/deß orts/vnd mit grossem glück find sie den Feinden im gesicht/fürsrem GolffvndHafen/ überge- VierdteLM. L, XXXI übergefahren vnd gcschifft/vnd in Sclauorrien kommen/ wiewol in der Türck em güte weil nachgefolget / vnnd weidlich von beyden theilen ge¬ schossen worden/vnd vil schadens geschehen/Aber Gott hat sie wunder¬ lich errettet/vnd nicht gewölt daß sie dem BlütgirigenTyrannen solten in die Hende kommen. Die Venetianische Annadawar vngefehrlich vierhig Galleen starck / vnd die Türckische stercker als zwey hundert vnd sibentzig/ vnnd warlich/wo sie so bald sich auß dem Golff nicht gewandt/ vnnd auffgc- brochen/hetten sie on Meissel mercklichen schaden leyden vnnd nemmen müssen. Aber vnangesehen daß sie emrunnen/ ist es doch ntt on schaden abgangk/kondten sich auch so wol nit fürsehen/es müßten etliche Schiff dahinden bleiben / vnd dieweil die Türcken nichts weyter kondten auß- nchten/haben sie sich wider in jren vortheil gewendt vnd begeben/ Vnd die Venetianisch Armaden hat Morsu ihren vortheil auch eyngenom- men/vnd sich fürm Feind besser versichert vnd verwahret. Weder Mntz vonnOrla eln Galleen gefangen/darauff ein gewaltiger Astrologus gewesen/vnd von der Victorien welche der Sophi Zßma- hel wider deß Solymans Volck gehabt. Lap. XIII. Ach vier tagen vngesehrlich/als dise Niderlag geschehen / hat der Printz von Oria / als er hin vnnd wider das hohe Meer gestrafft/eine Türckische Galleen/ ^S-^welche nach der Türckischen Armaden geeylet/mit Gelt vst anderer Munition beladen/nidergeworffen vnd gefangen. Auff dieser Galleen ist ein Mann fanden worden / vngefehrlich von sechtzig jaren/ welcher alsbald er an Ketten geschmidt/vn auß befelh deß Printzen von Dria nach §orfu geschickt werden solte/ außgcsagt / das Solyman/im fall die Khrtstlichen Fürsten jre macht züsammen schlagen / vnnd in mit gewalt angreiffen würden / eimweders erschlagen / oder eigner Person gefangen werden solte/vnd solche von derselben stund an biß auffs neun vnd fünfftzigste jar. Hat auch fermer gesagt/da die Khrtsten sich vnder- o ist Vsnden Türckftken Kn'cgcn Künden nach Grecia züziehen/würde alles Volck vom Türcken abfallö/ dann sie sehr hart beschwerdt/vnd vom Türcken getrengt vndbetrübt würden/Vn daß sie grosses verlangen hetten/einmals von diser jämcr^ merlichm/erbärmlichen dienstbarkeit / darinn sie jetzunder stecken/crle- dlgetzn werden. Diser alte Mann ist eins dapffern ansehcn/vnnd seiner Profession ein Astrologus/von dem Türcken sehr hoch vnd wol gehalten/ vnnd ein verleugneter Shrist gewesen / auß der Landschafft Dalmatien / ist von Kindauff erzogen worden in der Türcktschen Keyser Palläst / Mlche jtt hatten lassen zü Athen studieren/ vnd zü Andrtnopoli/Alsnemlich/der Goldan Mahomech / welcher deß Selims Großvatter war.Zst in sei¬ nem Türcktschen Glauben/ den er an sich genomen / so halßstarrig vnd besteiwig gewesen / das es nicht müglich in darvon abzüwenden vnd zü- bekehren/daß er vnsern Khristlichen Glauben widerumb annemMtt bett wollen/ vermeynet sein heil vnd fteyheit zübekomen bey dem Gott/ derselbstverdamptist/hatnebenverlieruug seins Leibsvnnd Lebens/ auch seine Seel in die Schantz geschlagen/ist also erbärmlich gestorben» Gleich zü derselbigen zeyt kommen demSolyman zeytung/von der Niderlag/die sein Kriegßvolck in Orient erltttk/von deßSophi Kriegst volck/welche mit einander geschlagen hatten/vnd haben jm dtse zcytung ein solche beschwerung vnd betrübniß gemacht / daß er beynahens dar^ vonverzweiffeltwere. Diese Victorienhat der Sophi durch hülff vnnd Mannheit dek Spanier vnd Ztaliener/dero er vonHackenschützen/vjid andern/biß in füttff tmrsmt beystch gehabt/erhalten/welche von wenig /aren her jm zudrenen angefangen/vn die Persicr die art zükriegen wider den Feind gelchret hgben. Sie werden wol gehalten vnnd bezalt von dem König/ dann sie sind dtkKmn/vn schier das Hertz/seins Kriegßvolcks/Durch piftr Mannhkit/Wie gesagt/ behelt er offtmals das Feldt wider seine Jeind/schlecht vnd jagt sie biß wider züjrenNesteren. VierdttTheü. I^XXXU We der Holymnn LorströW gcrt/vnd vtl schadens M dtt Inseln thek. Lap. XIIH. nun Solyman den schaden vnnd M Verlag seines Kriegßvolcks vemommm/vnnd Vaß der WLW Sophi gesteget/ hat -rsich entschlossen einen Zug wider dieZnselKorfuMhan/auffdaßerwiverinOmdmt/ möcht embringen was er in Orimt auffgcsetzt vnd verlom hatte/schickt also im Augstmonat/deß vorgedachtcn jars/vnder dem Ständer Kor- rath/welcher Sangtackwas in Karamattma/biß in fünff vnzwentzig tausent Pferd. Diser Sangiack war ein gwaltiger Heldt/vnd von son¬ derlicher Mannheit/hatt vnder seinem gewalt zehn tausent Pferd.Vnd ein ander / mit Nammen Aga Sbarrasi Baffa/ eines sonderlichen ho¬ hen Verstands vnd Tugent/führt fünffachen tausent Pferd: Als sie nun angelendet / haben sie jrem gebrauch vnnd befclch nach angcfangm die gantze Inseln zübrennen/vnd alles verwüstet/Also das die armen Eyn- wohner / dieweil kein ander mittel fürhanden / altes dem Feind auffge, laffen/vn stracks darvon nach der Hauptstatt der Inseln geflohen/ wel¬ che sehr wol mit aller notturfft versehen gewesen anff zwey iar lang. Dise Prouision Hatti die Venetianer auff fürsorg gethan/ in welchem sie allwegen sehr fleissig vnd fürsichttg sind/dann sie nicht gern gesehen/ daß jre Vnderthan mangel haben/ sonderlich wo sie solchs zü zeyten der Belägerung fürkommen können. Dises streiffen/ brennen/ plündern/ so die Türcken gethan/ hat ge- rvehm drey tag lang/ vnd als sie nichts mehr kondten außrichten / sind sie darvon gezogen/ haben sich mit lrer Armaden widerumb gewendet: Aber die Reuter vn Füßknecht/ so in der Besatzung in der Statt lagen von wegen der Venetianer / als sie den Abzug vernommen/haben sie cs schendtlich vnnd schimpfflichgeacht/wann denTürcken solcher müth- Wtlliger fteffel solte vngerochen vnnd vergeblich htngehen/ sind auß der Start gefallen / inen auff dem Füß nachgefolget/ haben jrer viel erlegt vnd erwürgt/sich männlich vn wol gehalten/on vnderlaß geschrien: S. Marx/G.Marx/schlag todt/schlag todk.Als aber die Nacht sie überfat len/sind sie widerumb zürück nach der Statt gewichen. Es hat auch die Venetianische Armaden dem Feind auffm Wasser nit gertngi schaden vnd abbruch gethan. o iiij Von den LürckisAn Kriegen WederWrck zwei« anlcuffvn Stürmmander Statt Korfugethan/aber schendtlich wider abgeweiset worden. Lap. XV. Dffden künffttgen Morgen ist das Türcktsche Volck wider angelendet an die Inseln/hat sich nach der Statt gewenvt/ vnnd gemeynet etwas züerhalten/ sonder- lich dieweil die Lynwohner vnnd Kriegßleut in der Statt etwas matt vnd müd gewesen/von wegen der folge/die in voriger nacht geschehen war/haben die Statt mit grossem gwalt angefalle/ sind aber Ritterlich vnd scheußlich von denShristerr abgeweißt worden/vnd sind der Türcken mehr als zwey tausent blieben/vnnd kaum zweyhundert KhristemMe sie nun im ersten Anlauff vnd Sturm nichts kundten er¬ halten/ haben sie die Statt folgends tags widerumb zum Sturmm an zweyen orten angelauffen/ist ein schwinder Sturm gewesen/vnud ern¬ ster als der erste/haben aber auch nichts außgericht / la sie sind mit grös¬ seren schandk/als den vorigen tag/widerum zürück geschlagen worden/ darvon gezogen/vnd deß streichs nicht mehr erwarten wollen. In Visen zweyen Stürmen hat der Solyman groß Volck verlorn/ sind wenig von den Khristen blieben/vonn welches wegen er alle seine Kriegßhauptleut vnd Befelchhaber neben dm Baffa zu¬ sammen gefordcrt/vnd der meytumg/wie folgt/ mit inen Besprech gehalten» Von W-rd«T--rl. I.XXXIII Don dem sHcsprcA/das Hols- man mtt semen Knegßlemen gehalten/mwelchem er inen den gewatt deß Keysers Karoli/sonderlich auffrn Meer fächelt/ vnd daß er in allenseinen Zügen fürsichtig handelt/vnd der zeyt erwartet. Lap. XVII. T^d Ls nun der Solyman alle seme Baffa vnnd deZIj Obersten züsamen bracht vnd gesehen/wieviel im in Visen Jügen/die ermüthwilliger weiß fürgmomen schaden ge- K ^W. schehen/ vnd das vnser Keyser cinmechtiger Fürst vnd Po¬ tentat/in guter Vereinigung mit de« Venetianern stünde/welchen er vieleichtmtt Volck/v niyeigner Person endtlichzühülff komm möchte/ hat er fürgenommen/disen handel mitseim Krtegßvolck züberahtschla- gen. Erstlich aber den gwalt vnd macht so der Keyser Zü Wasser hette/ inen fürgehalten/vnd begUt daß sie hierauff/wie der Krieg fermer für- zünemmen vnnd außzüführen / auch den Sachen sonsten züthün/ir bc, dencken anzeygen wolten. Wie er sich nun an einen hohen ort/ auff daß er von iederman mochte gesehen vnd gehört werden/ntdergesetzt / hat er auff dise weiß/vngefehrlich Zureden angefaligen. Wir kragen gar kein zweiffel/lieben Brüder vnd Freunde/euch atl- sampt wirt nun mehr wol bewußt seyn/wie gwaltig vnd mechtig vnsere vnd vnsers Schutzherrns deß Mahomeths Feind sind / Dannir habt solchs leyder btßher mit schaden erfahr« / vnd im Werck befunden/son¬ derlich aber haben wir mit grossem schaden vnd Verlust vnsers Kriegß- volcks vernommen/wie gewaltig/mechtig/vnd glückselig der Römische Keyser Karolus der fünffke/zü Wasser vnd Land ist/wider welchen vns aller vnser macht von nöten seyn wil/dann eben der ists/welcher als das Haupt dergantzen Khristenheit/am meisten vnser macht/ Keyserlichen Standt/Gesatz vndKeremonien/verfolgen vlid schwechen kan/dieweik wir euch nun anher züsamen bescheiden/wil vns gebüren/euch dessen al- lcs zuerinern/vn mit ernst züvermanen/ daß ir als vnsere trewe Kriegst- rähte/vnd lieben getreuwen Freunde/dtsen handel daran vns mercklich gelegen/mit hohem fleiß bewogen/ vnd was vns hierin züthün seyn wil/ bcrahtschlagen wolt/auffdaß vnser anschlag vnd fürnemmen ein güten außgang gewinnen möcht/trenwlich vnd fürsichtigklich/wie wir vns Zü euch versehen/euwern raht mittheilen. Von dca Lürckschm Kriegen Esist wol war/wir sc»)n g»mgsimr mit vmrd sonst allerlcy Schiffen zü Wasser versehm/ffmaMkt vnsMchnichrsan Virmalien M andern nottürffttgen dingen zrmr krieg/es seyzü Wasser oderzüLand gehörig vn nötig/dan vnsere Armada erstreckt sich höher als ro->.Sigel. Aberwie disem allern/so ist vns nichts weniger/ja eigentlich bewust/ wann die Misten jrcn gewalt züsamrn schlagen/ daß sie mehr als 422. Siegel vnd Schiff können armiern vn züsamen bringen / mit welchem sie vns(daran dann gar kein zweiffel ift)so offt wir es mit inen wagen vn hineyn setzen wöllen/ angreiffen werden. Vnd das dem also in der war- hcit sey/wie jetzunder gesagt/solt jranhören wievil bey jnen Gatteen all- zeyt wol zügerüst vnnd im vorraht seyn / welche vns auß warem bericht vnd kundtschafft/ so wir darauff gewandt/also bewußt / derhalben hö¬ ret vnsern bericht mit fieiß an. Barselona/cin herrliche berümpte Statt/vnd ein Thor vnd anlew duug deß Mecrs/Hat dreyffig Galleen allzeyt mit guter rüstug wol staf- fiert.Das Königreich Spanien hat viertzehen/Andreas Doria/ vnser ergster abgesagter Feind/Hat fünfftzehen/Genua hat Zehen/dcrglcichen der Babst zehen/das Königreich Sicilim zehk/Neapolis hat zwelff/S. ZoansOrde hat acht/Anthonius Doria fünff/Palermo vier/der Herr von Satmo zwo/Taro zwo/der MümhGribald zwo/Manfoburg hat eine/dergleichen Kadagno eine/Qritzö eirre/Taranto eitte/vttdGruial- do zwo / das dise allesampt thün ,52. wolgerüste Galleeu / vnd mit aller notturfft versehn.Vber dise erzelteGalleen habe sie noch vil andre grosse Schiff vndKarauallninBistaglia vnnd andern örtern/mit welchen Keyser Karolus das Meer mit vnserm grosse»« schade durchstreifft/daß sie in summa an der zal mehr als zov.Schiff in jrem gewalt haben. Hierüber haben die Venetianer auch iQO.wolgerüfferGalleen/wie euch samptlich wolbewußt/vnd ein grosse mennig von Fusterr vnnd an¬ dern Schiffett/welche sie allsampt züsammen bringen/ vnnd wider vnö inkurtzem gebrauchen werden/dann sic nur allem gelegne zeyt erwar¬ ten. Es wirdt auch on zweyffel Keyser Karolus vns eigner Person mit diser rüstung vn Armaden angreiffen/ dan er vnser erb vir Hauptfeind/ wie gesagt/vnd vnsers gantzen Mahometischen Gesetzs ein Verfolger ist» Vns ist auch glaubwirdig(lieben Brüder vnd Freund)fürkomen/ wie dz der Bapst/ neben KeyserKarol/ de»n König auß Franckreich/vn die gewaltigsten inZtalien/sich wider vns vereintgt/ein gewaltigenIug wider vnsere Keyserliche Statt Konstantinopel znthü/ welchs da es solt geschehen/ Vrerdte Thal. QXXXIIU geschehen / vnftrm gatttzen Keyftrthumb / vnnd vnszü grossem merck- lichem schaden gedeyen vnd gereichen würd.Dcrhalben von Nöten seyn wil/diftm allem fürzükommen/ehe dann sich das glück gantz vn gar von vns abwendt/Dan dieweil vns vormals derKhristen macht vnd gwalt vnbekannt gewesen / haben wir diesen Zug also fürgenommen/ welcher vns übel gerahten/vn ntt der gestalt/wte wir wol meynten/außgangen. Damit ir aber auch vnser bedencken haben möcht/wöllen wir euch daffelbige kürtzlich entdecken/Dnd achtens für das beste/daß wir jetzun¬ der auß vnftrm Feldtlüger rucken / vnd von vnftrer Kriegßrüstung ab- stehe/nit allein von wegen der vngelegnen zeyt deßWinters/so vns über den Halft liegt / sondern vil mehr daß sich das glück gantz vnnd gar von vns zü vnftrn Feinden hinweg gewendt.Vber das so sehen wir/wie der Sophi mit etm so geringen Haussen vnser gewaktigs starcks wolgerüsts Kriegßvolck in Orient erlegt hat/darauß wir dann leichtlich abnemen/ Daß vns das gantz Firmament/ der Himel mit all seinen planeten/vnd Gestirn entgegen tst/Vnd da wir solchs Nit glauben wolten/laßt vns be- hertzigen vn betrachten alle vnser Jüg vnd fürnemen difts gantzen jars/ werden wir in der warheit befinden/ das es alles den Krebßgang ge- habt/vnd zum ergsten auftgangen ist/ vnd nicht im geringsten ein glück¬ seliger fortgang oder güts ende erfolgt. Änd dieweil das glück also geschassen/wann es einen einmal züsteu pen vnd zü züchtigen widersteht / das es nicht mit einer Ruten züfriden tst/achte ichs fürs sicherste/daß wir widerumb zurück nach Griechen- Land zihen vnd weichen/auffdaß/da vns ja nichts sol zü glück gehn/wir so vil besser vnftre Keyserthumb/Königreich / Land vnnd Leut/köndtett vnd möchten erretten vnnd beschützen / sonderlich weil wir allhie nichts fruchtbarlichs aussrichten/vnd der Khrtstlich Feind von tagzü tag ster- cker vnd gewaltiger/vnd also vns überlegen seyn wirt. Esist die zeytgeweftn/das die Khristen sich für vns haben müssen fürchten vn entfttzen/jetzunder befinde sich das widerspil/dann auch der geringst vnder jnen so gehertzt worden/daß er für vnser vier im Feld ntt erschrickt. So befindt sich auch im wcrck/dz die persier/welche vor dtftr zeyt gleich wie vnvernünfftige Thier gegen vns vnordentlich gekriegt/ sonderlich aber in Schlachtordnung anzürichten / sind jetzunder durch vnserer Feind/der Khrtsten/ anweisung vnd vnderricht also geschaffen/ daß sie bessere ordnung halten als wir selbst/wie wir dann solches nit on vnftrm merckljchen schaden nun mehr wissentlich vnnd scheinbarlich Von den Türcktscßen Kriegen erfaren haben. Derhalben/ dieweil ff vnscr gemüth vnd mcynung ver¬ nommen/ wollet euwer gütbedüncken hierin» auch entdecken vn anzcy- gen/vnd euwr raht/was vns hinfürter ferrner züchmr/ als fromme/ge- treuwe/geholdte/ geschworne Kriegßleut/ Freunde/ vnd Brüder/ zmn treuwlichsten mtttheilen vnd anzeygen. Antwort vnnd Bedencken der Basta/Obersten vnnd Hauptleut deß Solymans/wel- eher Raht vnd Bedencken gewesen/daß er sich deß jars solte von Kriegen enthalten. Lap. II. nun die Basta / vnnd obersten Feldtherrm vnd Hauptleut deß Krtegßvolcks / ires Herren/ deß Soly- mans/ meynung vnd bedenckm gnügsam vernommen vnd N angehört/haben sie nach gehaltnim Rachschlag geantwor tet/vnd gesagt Daß ff bedencken auch were/nicht allein von wegen der geschwinden zeyt/ sondern auch / dieweil sonderlichs auffsehens vonnö- ten/Er solte dißmals vom Kriegen sich enthalten/vnd nur in die MM wehr sich rüsten/achtung haben wie er Land vnd Leut schützen vnd er¬ retten möchte/ welchs im zü grossen» nutz vnd gedeyen gereichen würd/ als daß er wider den Feind im Feld liegen blibe/sonderlich dieweil für Korfu nichts anderss außgericht/ als das nur das Volckauffgeopffert/ vnd in die schantz geschlagen/vnd mehr als zwentzig tausent Mann ver¬ loren weren/vnd wo man würde die ffnige/so in Kalabria vnd Barlet¬ ta am schelmen gestorben/ mit cynrechen / weren mehr als dreyffig tau¬ sent Mann öliben/über den schaden so an Schiffen vnnd Galleen erlit¬ ten/welche Mit einem grossen Schatz dahinden bliben vnnd verloren wordenSolte derhalben vom Kriegen/btß auff ein ander iar/sich cnt- halten/alsdan würd jm vieletcht der Windt besser vnder Augen wehen. Diserfürschlag der seinen hat dem Solymanwolgefallen/vnnd damit er nicht mehr zeyt vergeblich zübrechte/ hat er sich bald für Korfu guß der Belagerung auffgemacht/ ist mit seim Kriegßvolck nach Kon¬ stantinopel verrückt / Allda hat er ein zeyt lang still gelegen vnd außge- rüwet/dieKhristenheit nicht weyter angefochten/hat die Denetianer züfriden Vrer-teLM L-XXXV zufrieden gelassen/welche ihm doch nie keine vrsach wider sie zükriegen dazumahl gegeben. Wc Hotzmann M gewaltige Armaden mIndmm Orientalem wider die Portuga- leser schicket/vnnd wie die Türcken durch Verrohtem) die Statt Aden genennt/eröbert/vnnd den König erwürgt haben. Lap. XVIII. jar - 5 Z8. Als einer mit Namen Nugnus (U von Acugna / ein Statthalter vnnd Dicerex im Königreich India/von wegen Ioannis deß Königs auß Portugal die Statt Dio erobert/welche die fürnembste Festung war deß Königs in §ambaia/der ein Todtfeind der portugaleser gewesen/ ha¬ ben sich etliche König in In dm mit disem König auß Kambaia/vn dem König von Aden/verbunden/vnd den <ürcke Soldan Solyman vmb hülff angeruffen/mit vertröstug/da er inen in diser not würde bcystand thün/wslten sie sich vnder in ergeben/vnd von im Lehen vnnd huldung empfahen/vnd sich als gehorsame Lehenstreger oder Menner gegen im verhalten. Auß welchen vrsachen der Türckische Keiser Solymann be- wegt/inen zühülffgeschickt hat den Baffa Solyman/ öbersten Regen¬ ten zü Kayr / einen ansehenlichen Fürsten/grosses Verstands/der ein dapfferer Mann/wetcher ihnen zu Wasser eine wolgerüste Armaden mit dreyffig tausent Mann/einer grossen anzal Geschütz / vnd anderer Munition mehr/zügefürthhat. Wie ernun fürder Statt Aden wolgerüst angelendet/vnnd sich gar glimpflich/wie ein Freund deffelbigen Königs/angeben/als wel¬ chem er beystandt vnnd hülffzüleisten kommen were/hatman im herr¬ liche grosse Feste vnnd Spectackel/mit allermennig sehr grossem frolo- cken vnnd iubilieren/gehalten/Aber nach wenig verschienen tagen die er in der Statt Aden gewesen/da er gesehen das im so grosse Ehrerbie¬ tung widerführ/vnnd von iedermann werth vnnd angenem gehalten ward/Auch neben seinem grossen glück Kriegsvolck genüg gehabt/hat er sich widerstanden den König zu Aden vmbzübringen/vnnd seinem p Von den TÄrckischm Kriegen Herm Solyman zum besten die schöne Statt eynzünemmen / der Hoff¬ nung/er wolte alsdann gantzIndiam ohn einigen widerstandt zwin- gcn/vnnd vndcr sich bringen/ in welchem er die rechte Türckische nop¬ pen vnd Bubenstück hat sehen laffen/Dann diß ist inen gleich als ange- born/das sie guts mit bösem vergelten. Mmpt also den frommen König mit diesem bübischen/verrähteri- schen vorsatz/gefengklich an/leßt im darnach in seinem selbst beiseyn den Kopff abschlagcn/übet grosse Wüterey wider alle die so dem König an- hengtg/vnnd auff seiner seyten gewesen waren. Wie solchs dem König auß Aambaia/vnnd den andern vmbligen- gen Königen in Zndia/kundt gethon/was Meinung die Türcken weren ankommen/vnnd wie sie mit diesem König gehandelt/ sind sie allsampt sehr ergrimpt/ vnd vbel zufrieden gewcsen/vnd dieweil sie nicht wol ver- trauwen dorffren/haben sie sich auffgemacht/ihre schantze in güter ach- tmtg gehabt/vnd deß Spils ein end warten wollen. Da nun der König auß Aden von dem Solyman Bassa also er- würget/vnnd die Statt nunmehr eylrgenommen worden/hat soviel Dolcks / als in genügsam bedaucht/in die Besatzung verordent/ vnd in der Statt verlassen/sich wider auffs Mer begeben/ist mit seiner Ar¬ maden nach der Statt Dio gezogen / an welchem orth die portugale- ser/welche sich züver mit aller Provision genügsam versehen/ Sonder¬ lich als inen die zeytung/ wie er mit dem König auß Aden vmbgangen/ zükommcn/sciner mit freuden erwartet/vnd in Ritterlich vnd Männ¬ lich nach seinem Werth empfangen. Wtc dteNnke dteHtattMo epngenommen/welche deß Königs auß Portugal ge- wesen/vnnd das Schloff; auch angclauffmvnnd beschoffcn/abcr Nicht haben können eröbern/dann die portugaleser sich ritter¬ lich darinnen zur gegenwehr geschickt vnd gestalt. Lap. XIX. En dritten tag deß SeptembriS/jm Zar wie gesagt/ rausendtfünffhundert zs. ist derSolymanBassa emem vnseglichen / gewaltigen freydigen Kriegsvolck für Vierdtt Lherl. QXXXVI für die Statt Diogerückt/welcheer/dieweilwenig Volck darin war/ on einigen widerstand leichtlich eyngenomen/Vnd wie er im alles hart lassen hulden vnnd vnderthan gemacht/ist er biß in dritthalben Mo¬ narh darinn bltben/hat teglich wider der porthugalcser Schantzen/ Pasteyen/vnnd Befestigung/die sie auffgeworffen/vnd hinder welcher sie sich ein zeyt lang auffhielten vnnd beschützten/ mit grosser macht ge¬ schossen vnd gestürmbt/vnnd sie so hart geengstiget/ biß sie sich endMch aufffristung deß Lebens ergeben müstemAber er hat jnen seiner Züsage nach nicht glauben gehalten / sondern sie sind allesampt alsbald an Ketten geschlagen worde/auffdaß sie nicht m das Schlossz/wte sie Vor¬ habens gewesen/entrinnen möchten. Wie nun Solyman dise Schantz auch gewunnen / har er das Ka¬ stell vn Schlossz auch angefallen vn beschossen/ in welchem Anthonrus von Sibucira mit siben hundett Porthugalesischen Landsknechten ge- legen/sind nicht in vil geringer gefahr/als die ersten/ geftaude/von we¬ gen deß grossen ernsten Schiessens vnnd StürmmsMann ob gleich das Schlossz mit gewaltigen Mauwren befestiget gewesen/haben doch die Türcken das mehrertheil der Mauwren in grundt mit dem Ge¬ schütz mdergelegt/ vnnd bald die Sturmleyhtem angeworffen/in Mei¬ nung das Schlossz zü ersteigen ehe dann die Portugalesische Arma¬ den ankeme/welcheauß der Statt Goa kommen solte. Aber die Tür- ckcn seynd in solchem anlauff mit blutigen Köpffen widerumb abge- weißt worden/vnnd jrer vtt im Sturm blibett/ doch sind etliche Adeli- sche portugalesische auch vmbkommen. Wie nuhn diß dem Herrn Garsia Nerogna/ Statthalter vnnd Vice Re in Zndta/kundt gethan/ welcher kurtz züvorn in Portugal für der Statt Goa ankomen war/hat er den portugalesern eine linde- rung der Belagerung züsthaffen fürgenommen/ vnnd sie züretten/biß so lang dieArmadien vollendszüsammen temen/ ein listig kunstreich Stratagema wider den Feind gebraucht/in dem er einen Oberste/mit Namen AnthoniumSyluam/mitfünfftzehen gerüsten Schiffen auff dem Meer abgeferttget/welcher wann er sich sehen ließ/den Feind von der belägerung/gleich als ob die gantze Armaden fürhande/abschreckt/ in deß wolte er mit voller macht vnnd gewalt denen/so im Kastell vnnd Schlossz wercn/ zühülff kometi/ vnd sie cntsetzen.Vnd lst der Poffz (wie sichs im werck beweiset) frey angangen/dann so bald der oberste die nacht angelendet/ schickt er zü Land etlich Volck wider deß Türckerr danck vnd willen ins Kastell. p ii Von den TÄrcktsißen Kriegen Der Türckische Wascka aber/als er gesehen daß sie sich im Schloß dapffer zur gegenwehr gestelt/vnd ober das mit frischem Volek gesterckt hatten/Auch das er besorgte die portugalesische Armaden möchte ihn vnverwarntcr weiß überfallen/weil auch die Könige auß Zndia/son¬ derlich der König Kambaia im nicht hülff züschickten/ als welche in mit grosser züsag hatten zu disem Jug vervrsacht/ vttd auffgesprengt: Vbrr das auch/als er bedachte wie er ihm iedermann hette zu vnfreundt ge- macht/vnd sonderlich die Indianische Könige / vmb deß Mords willen den er am König auß Aden begangen/ vnnd das derhalben keiner kein glaube haltert würde/hat er seinVolck/Gcschütz/vn alle Munition/Wi- dcrumb zusammen gelesen/ ist volgcndo tages/ ncmlich den rs.Nouem- bris in der tlacht wider darvon geschifft/hat ay dem Stade deß Meers verlassen alle kleine Raub vnnd Streiffsihiflein/die sie mit sich gehabt/ vnd ein güttheil grosses Gefchützes/ist also nur mit fünfftzig Galcen vnd zwcntzig Fusten abgezogen/hat verflucht den König auß Kanibaia/der -n also mit grosser Vertröstung vnd züsagung in Harnisch bracht, Vnnd da er wider zü Konstantinopel ankomen/dcn Keiser Solyman aller ge^ legenhett dises Zugs vnderricht/ welcher hieran nit geringes mißfallen getragcn/vnd hefftig darüber beftürtzt gewesen. Vnd möchte derhalben der großmechtige König auß Portugal billich ein Herr vnd Potentat vber gantz Ethyopiam/Arabiam/Persien vnnd Indien/dazuntahl ge- nennt worden scyn/darumb das er dicselbige Königreich biß allff diese zeyttnngehabt/vnnd mit gewalt erhalten hat wider alle seine Feinde vnnd Verfolger. Mas dcr Hotzman für wun- dcrbarltche gcdancken/anschlege vnnd fanthascy hat. Aran lst gar kein zweyfel der MlymanBassa ist keiner andern vrsachen halben für der Statt Dio auß E k'cr belägerung abgezogen/den das er sich mercklich vor den Portligalcsischen Armade geförcht/So ist hieran weniger zweyfel/ das der Türckische Keyser sein Krtegsvolck auß Kalabria vmb nichts anders willen abgefordert/denn das er sich für vnserm Keiser besorgt vnnd entsetzt hat/ welchem Gott grossen Sieg vnnd Victorien vilmahls Vierdte Lheü. LiXXXVII rrclmahls/vnd fast wider alle feine Feinde verliehen / als für Korona/ welche der Fürst Andreas Doria erobert / auch in dem Arg nach Tu¬ nis wider den Barbarossa/vnnd wie er den Türcken widerumbauß Vngern zü ruck geschlagen/da Solyman mit einer grossen macht vnnd gewalt für Wien in Österreich kommen/vnnd vermittelst Göttlicher Gnade von dem Keyser gewalttgklich abgetriben worden/das er mit grosser fthand wider weichen/vnd zuruck ziehen hat müssen. Dieweil wir aber zum theiterfahrn/vnnd noch teglich durch vnsere grosse Sünde zügewarten haben/in was grosser gefahr dieKhristen- heit bißher deß Türcken halben leider gestanden/vnd noch stehet/ vnnd aber kein zweyfel daran/es habe vnser Herr Sehgmacher vnnd Erlöser Asus Khristus/vnsern Khrisikchen Potentatm/vnnd Fürften/durch die grosse schaden/gefahr/vnnd wühterey der Türcken/ eine sonderliche verwarniß/das wir Hinfürther vnserer Schantz besser in achtung hal¬ ten / geben wöllen/so sollen wir es gewißlich darfür halten/das der So¬ lyman nicht feyren wirt/auch anderst nit gemeint/oder inn willens scy/ dann die Khristenheitgantzvnnd gar zuverderben/züverwüsten/vnnd mit gewalt vnder sich zübringen: dann er von Natur Ehrgeitzig/auff- geblasen/vnd nunmehr durch vilfälttge glückselige Sig vnnd eroberte Land vnd Leut/sovi! gchertzter/kecker pnd küner worden. Er leßt sich auch offtmahls vernemmen/das Römische Reich ge¬ hör jm/als einem rechten Successorn deß Keisers Konstantini / welcher den Keiserlichen Stül auß Dccident gegen Konstantinopel in Drient verrückt/so komme der Türcken ankunfft von dem Stamm der Troia- ner/welche das Römische Reich erstlich gestifft/vnd derhalben befleißt er/vn alle Türcken / sich mehr die Trotanische Historien vnd Geschieht/ Sitten/leben vnd wandel/als anderer Nationen/zülesen. Von der Khristen gelegenheit/ leben vnd wesen/vermögen/ gewalt/ anschlägen/händeln/vnnd wandel/hat er besseren bericht dann vnsere Potentaten/Fürsten/vnd Stende deß Reichs selbst. Vnd wann er ein¬ mahl auffwachen/vnnd die fache mit ernst angreiffen/wirt er die Khri- stenheit nicht an einem allein/sondern an vtlen örtern daheim suchen/ Er hat wunderbarliche anschlege in allen dingen/ist sonst weltlich / dar- von züreden/Tugentreich/nicht mit solchen groben Lastern / als Wüte- rey/Geitz/vnlauterkeit/wie seine Vorfahren/Selim/Baiatzeth / Ma- hometh/rc. befleckt vnnd behafft.Vber das ist er in seiner Religion an- p iii Von den TÄrcKschen Kriegen dechtig vnnd freygebig/wclche zwo Tilgend im einen grossen Nammen vnnd ansehen/vnd bey dem Kriegßvolck angenem machen.Dann ob er gleich einen Heidnischen/vnchristlichen/falschen Glauben vnd Religi¬ on hat/so entspringt/wechßt vnnd folget doch auß hertzlicher andacht/ wie die gegen Gott auch seyn mag/Gerechtigkeit vnnd Messigkeit/ vnd ein ordentliche Leben/vnnd die Freygebigkeit der grossen Potentaten/ Fürsten/vnnd Herrn/erweckt vnnd schepfft gunft/lieb vnnd treuw bei¬ den Änderthanen vnd dem Kriegevolck/Gibt auch anreitzung bey al¬ len Menschen/ weß Stande die seynd/dae sie sovil gehertzter vn männ¬ licher nach Tugend streben/vndircn berüffvolnführen/vnd demselbt- gcn genüg thün/ wie das gemeine Sprichwort sagt: Wie der Hirt/ also sind die Schaffe. Vber alles ist er arbcitsam/gehet nimmer müfftg/dem Müssiggang so hart zuwider vnnd gehaffig/dctö er auch/wann in nicht andere Gescheffte verhindern / ein sonderlich Handtwerck treibt/ mit welchem sonst ein Meister teglich ein Zulier/ist soviel als zwen Batzen/ oder dritthalben Groschen/erwerbcn vnd verdienen köndte. Vnnd das thüt er derhalben/dann er spricht: Einem grossen Herrn gebühr gleich so wol/ als einem gemeinen Handtwerckemann/im Schweiß seines Angesichte sein Brot züverdienen vnd züerwerben/damit wann es sich etwa durch vnglück/auffrühr/oder verwirckung/ wie offt geschicht/ also schickt vnd Mrüge/das einer vom Regiment abgestoffen vnnd entsetzt würde/em solcher Herr gleichwol sein Brot erwerben/ vnnd das Leben dardurch erhaltenköndte. Vnd führet im selbst zu gemüth die Exempel der alten Tyrannen/ Könige/vnnd Potentaten/Ale deß Könige Dionysii in Sycilia/wel¬ cher als er seines Regiments/durch seine vnleidliche vnmessige'wühte- rey vnnd Tyranney entsetzt/in Kalabria Kinder gelehret/vnnd ein Schulmeister worden ist. Bey weylende pflegt er sich auch von Weltlichen Hendeln zum Studieren/Tichten vnd Lesen/zübegeben/vnnd abzüwenden. Von Vierdce LM. I^XXXVIU Kon dcrTugmdt/vnd gutem Regiment so der Hebram Baffa m allen scmcn Hendeln gehalten. Lap. XXI. ErHcöratmoder Mraham Wasch« /defi ln vorigen Kapiteln viel gedacht wordm/tst mit "gleichen Tu- Ä genden/wie ftittHekr der Solyman / begnadet gewesen/vn mit solchen herrlichen gaben hat er ein lange zeyt dem Tür- ckischen Keiser fast alle seine Königreich/Land vnd Leute/ftidsam/vnnd on einigen auffrühr regiert vnnd erhalten. Er ist in allen seinen Worten vnnd wercken auffrichtig/gerecht/vnd treuw gewesen/von natur nüch¬ tern vnd keusch/sanfftmütig / gedüliig vnd gütig/ hat eines ledern klage vnndbeschwerniß gern angehört/ mit welchen tugenden/er dieselbige Königreich allesampt wunderbarlich in Friden vnd einigkeit erhalten/ hat alle weitlenfftigkeit in Gerichtshendeln abgeschnitten/einer jeden Parth auff Klag vnnd Antwort bald ein bescheid geben/vnnd sich gegen vnbilliche Kläger also Erhalten/das keiner leichtlich gefordert was jhm nicht gebürth/Auch die beklagten dahin geweißt/das sie Wil- ligklich/wassie züzahlen schuldig/erlegt haben. Mda hat man keinen falschen Eyd gelitten/vnnd hat gletchwol jedermann die Warheit müs¬ sen mit ja vnnd nein stercken vnnd bekrefftigen/ seynd also die Land sehr wol regieret worden/ Ist derhalbcn auch von den andern Basta/ als ein frommer Regent vnnd Patron/gar lieb vnnd werth/vnnd in grossen Ehren gehalten worden/vnnd ist sein ansehen wol so groß als deß Keisers Solymanns selbst gewesen/nicht allein inKriegsleufften/ sondern auch in Gerichtssachen vnnd allen andern Hendeln aller Kö- mgreich.Erist einKhrist/vnnd geboren gewesen inMaccdonien/auß einem Dörssetn gencnnt Parga/mcht ferrn von Korfu/ist ein leibeigen knecht gewesen dcß Sehender Bassa/deß Tochter er zü einem Weib be- komen/Er ist zü seine grossen glück mit dem Soldan Solyman von ju- gendt auff erzogen worden/hat sich in Geberden vnd Sitten seines Le¬ bens ernst / fromb/ vnnd ansehenlich verhalten / der Gnaden vnnd ansehens bey seinem Herrn gar nichts erhaben / sondern mit solches P iiij Bon den TürcÜscßcn Kriegen beschctdenhkit sich darcyn iviffen züschickm/dao er nichts vbermühiigs/ freffentliches/vnnd hoffertigs verwirckt oder begangen/wie dann sonst offt pflegt zü geschehen von denen welche von geringem Stand erha- ben/vnnd vmb ihres übermüts willen bald widerumb gestürtzt werden. 'M also bey seinem Herrn allzeyt in grossem ansehen bliben/ das er auch an keinem orth on ihn hat seyn können.Vil aber so in gehaßt/vnd entge¬ gen gewesen/sind vmb seiner willen gestürtzt worden/wte vnDer andern gewesen der Farach Bassa / welcher deßhalben vomTürckischen Kei¬ fer ist getödtet worden/das er dem Hebram sein glück vnnd standt ver- gundt/ vn in versolget/Dergleichen Pyrrhus Bassa ist von seinem Vi¬ sier Ampt entsetzt/vn vom Hof/gleich wie ins elend / verweißt worden. Vnd derMustaffa Baffawar auch beynahendsin ein ewige vngnad bey dem Türckischen Keifer gefallen/wa er nicht seines Weibs/welche deß Keifers Tochter geivesen/gcrwffen hette/welche vorhin in der Ehe gehabt den Baffangi Bassa/den der Selim Züvor Köpffm hart lassen. Knff--LH-C I. XXXIX Aer fünffte Uhest/dises ersten Büche. Vondcss TürcEen epnkommen/ semen Klemodlen / Kricgsvüstung vnd Schätzen. Sap. I. Er Solyman / so noch öcy lcbk/hat an ordenb lichen lauteren reinen intraden vnnd eynkommen/vber alle —U andere Schatzung vnnd Auffsetze/järlichs biß ur sechs Mi- lion Golds fallen/sind sechtzig Tonnen Golds/vnnd Helt eine jede Tonne hundcrtmahl tausent Ducaten. Hicrzü aber werden geschlagen alle der Stctt/Lande/vnd prouintziendeß Soldans/vnnd andern so im Königreich Kayr/vnnd Syricn/cynkommen/dergleichen das Keiserthumb Andrinopoli mit seinen Königreichen vnnd Prouin- tzien/das Keiserthumb Trapetzont mit gantz Griechenland. Vnnd in Summa alle andere Land vnd Leut so jm vnderworffen sind.Vnd von dieser Summa seines eynkommens eroberter vber alle vnkosten drey theil: Aber so offt ihn gelüst / legt er eine Schatzung an auffalle Güter vnd Heupter aller seiner Lande/nach seinem wolgefallen/ welche jm ein vnaußsprechliche Summ gelts tregt/Also das seine Kriege/zü welchen zeyten er gemeinlich Schatzung fordert/jm allwegen mehr nutzen dann schaden bringen. Es hat der Türckische Keyser in seiner Silber oder Schatzkam¬ mern mehr Kleinodien/ Edelgestcin/vnnd andere Schätze/ dann sonst inn der gantzenMelt bey einander erfunden mögen werden. Vber das hat er so eine grosse mechtige anzahl von Geschütz/ Mmitton/Gezellt/ vnnd anderer Kriegsrüstung zü Land vnnd Waffer/Auch soviel gerü¬ stet Schiff Galecn/Fusten/ rc.mit allerzügehör das ein jeder versten- diger / der vnscr der Khristen geringe Rüstung vnnd Macht gegen sei¬ nem Gewalt vergleicht/lcichtlich sehen vnd abnemmen kan/das/wa nit Gott jönderlich vns gncdiglich erhielte / vnsere macht vnnd gewalt ge¬ gen dein Türcken gleichwie eine Fliegen gegen.einem Kamelthier zü- vergleichen/vnnd das er starck vnnd gewaltig genügsam ist alle Khrtst- liche Potentaten an viel örtern zugleich anzügreiffen/vnd zübckriegen. Von den iLürcklscßen Kriegen Dnd fükwar/gleich wie vnser Ketser Karolus vnvcr semcm geivalt mehr als alle andere Christliche Potentate/Königreich/ Jürstechumb/ Prouintzen/ auch mehr dann alle andere seine Vorfahren vnnd Keifer innen gehabt/Also übertrifft der Solyman an Gewalt vnd großmeck? tigkeit seines Keyserthumbsalle Khristliche/Heidnische/Qrientische/ frembdeKönig/von welchen iemahls geschriben/oder noch geschribett kan werden. Allhie were nun von Gott zü bitten/vnnd solten zwar alle fromme gläubige Christen ihr Gebeth dahin richten/das/wie dieses vnchristlich . Gottlose Volck/mit seinem grausamen wühten/rauben vnnd würgen/ fast mehr als den besten theil der gantzen Welt vndertruckt/ ihm vnder- worffen/vnd vnderthan gemacht/deß KHristlichen Glaubens beraubt/ vn in deß Teuffels Reich/ in den Mahometischen Afftergianbi/ grstost sen/Er auch also durch seine Göttlichen macht/gewalt vnd gnade/ dchs Reich widerumb zerstöhren/alles wider vnder eine Monarchi/vnd wi-> derumbzüseinemheylsamen Scligmachendewort/vnd insein Reich/ bringen wölte/damit sein Göttlicher Nam in beyden Hemispherijs deß Auffgangs vnd Nidergangs möchte recht erkennt/angerüffen/gechrt/ vnd geprlsen werden/vn aller Welt Volck zu dem rechte waren Khrist- liehen erkenntlich seines Worts / vnnd vnscrs Heylands vnnd Erlösers Zesu Khristi/vnsers einigen Mittlers vnnd Seligmachers/widerumb kommen/vnd im also endtlich ein ewig Reich/darinn er in seiner Gött- lichen Dreyfälttgkeitvon vns allensampt in cwigkeit gelobt/geehrt vnd gcpre»)set möchte werden/anrichten vnd zübereyten. Kolgmdc Kapitel MM an et- llcher ämpter gelegenhett / vnd BefeW leut handel vnd wandel. Lap. II- Ach dem wir örßher/ gütiger Khnstlicher Le- ftr/von demvrsprungvnnd Leben derTürckischen Keyser/ FZ dievondeßOttomanniGeblüth Herkommen sind/etwas gesagt/wilesnitvngelegenfürfallen/daswir auch geden^ cken/warauffire macht vnnd gewalt berühr vnd bestehe/durch welche sie Omffce Lhcü. X6 sie wider aller Welt Potentaten danck vnd willen so mechtig vnd groß worden sind/vnd noch teglich gewaltiglich zünemmen/wie nach der len- ge auß der Historien oben züvcrmercken. Derhalben sollen alle §hri- sten wissen/das alle der Türcken macht bestehet vnnd berühet auff dm Soldaten vn Kriegsleuten/sonderlich denen/die das Palast verwaren/ werden gcnennt die Verwahrer oder Guardien deß Thors / welche em außerwehltesKriegsvolck/beydezuFüß vnndzüRossz seyn. Die für- nemste vnnd ansehenlichste vnder inen werden genennt Spachioglani/ Diese sind in dem Palast aufferzogm / vnd sonst in Künsten vnnd Lehr/ vnd allen Kriegswesen zu kempffen gewaltiglich vnnd wol geübt/ sind sehr hoch/lieb/vnnd werth gehalten/vnnd werden Kinder deß Türki¬ schen Keysers genennt/gemcinklich zü Ambaffiawrn gebraucht/ vnd in Legationen vcrschickt/auch Zü andern grossen ehrlichen nützen befelchm gezogen/diescn wirt von dem Türkischen Keiser das Sangiackat / das ist/Statthalterampt/ vnnd die höchste rgicrung der Ster/König- reich/Prouintzen/vnnd anderer Lande/auffgetragen vnd gegeben/der- gleichen was sonst hohe/wichtige/ansehenlichc Empter vnd befelh mehr seynd/Disen pflegt auch der Keyser seine Töchter züverheuraten/ vnnd seine Weiber die er in seinem Palast verwarth Helt. Vnnd in Summa/ sie sind die Adelichsten vnd ansehenlichstcn an seinem Hof vnd Palast/ Sie haben die beste vnnd schönste Pferde/die köstlichste Kleider von rauchemFüter/vnnd arbeit/den schönsten geschmuck der Pferde / die beste außgebutzte Diener von leibeigen Knechten/so vnder inen erfun¬ den werden. Vnnd solcher herrlicher Pracht von Geschmuck der Kleider/vnnd Rüstung der Pferde/Hat sein Ursprung erstlich bey inen genommen auß der Mderlag vnnd Beuch derPerster/ vnnd Plünderung der Statt §ayr/dann Zü zeyten deß Soldans Mahomeths haben sie noch keine gefühterte Kleider von köstlichem rauhem Füter/kein Edclgestein/keine arbcyt von Gold/auch nicht viel Geschmuckö vonn Seidenwerck ge- braucht. Es seynd ihrer etwa« biß in tausend/ vnnd ein iever hat hinder stch folgen drey / vier / biß inn zehen Diener / so auff ihn warten/ haben rote schnotzelParehten auff dem Haupt/Mtt Gold verbrempt/ vnnd mit schönen Federn geschmücket. Die Spachi / darvott ietzun- der gesagt / tragen ihre hohe Hüth vonn Seiden in einander kunst¬ reich geflochten / ihre Kleidung ist von geblümpten güldenen Stück ) Vott den TürckWctt Kriegen vnd Kermeffin/vnnd allerley anderer Seyden von mancherlei) färben/ sie lassen sich alle zeyt auff der rechten Seyten deß Keifers finden / wan erzü Rossz ist vnd reiten wtl.Vnd auff der Lincken Seyten sind andere tausend Pferd/welche gcnennt werden Sulastari/sind fast wie dievo- rigen/gleicher gestalt aufferzogen/ vnnd von gleichem Adel/tragen sich auch den vorigen gleich in Kleidung vnnd Rüstung.Vnd dise zwey tau- sent Pferde haben beydem Türcken das ansehen/gleich wie bey dem König auß Franckreichdie zweihundert Rittermessige Personen/die auff in warten. Darnach sind vil andere gerüste Pferd mehr/ mit schö¬ ner blancker Rüstung/vnnd herrlichen Satteldecken vnnd Zeug der Pferd / auff Damascken arth geblümbt vnnd gearbeitet/in massen sie/ die Persianer/tragen vnd füren. BondmVlofagm/vnd den Laripl«. Lap. III. Eben dtsen zweycn flügcln der zwei) tausent Picrd/davon letzt gcsagt/reiten eynhcr in einer schöncnMe stnng vnnd Ordnung die Vlofagi/btß in tausent/dtese sind vorhin Zanitzeher gewesen/Vnd wann sie etwan eine herr¬ liche ritterliche That in Kriegsleussen geübt vnd begangen / werden sie in diese Kriegsordnung zü Rossz auffgenommen vnnd erhaben. Etliche sind von den Leibeignen Knechten/so vormahls dem Baffa vn Beller- bcy treuwlich gedient / vnd bey inen sich wol gehalten haben/ sonderlich in Kriegsleufften / vnd wann ire Herrn verstorben / legt der Keifer gute kundschafft auffsolche freye dapffere Diener vnd Knecht/ zeucht sie also an sich in seinem Dienst/vnd nimpt sie auffin diesen Orden der Äofa^ gen. Diese drey Geschlechter vnnd ordnung der Kriegsleut/sind alle- sampt verleugnete Shristen. Nach Visen volgen gleicher gestalt die ripict/sind auch zwey tausent /vnnd eines dapffern gemüths in Kriegs lellfften/gleich wie die/so wir nennen Kürisser/seind gute Reuter/ vnnd hurtig mit den Bogen/Spiessen/Rondeln/vnnd Tartschen/brechcü hindurch mit gcwalt/vnnd trennen wunderbarlich alle Haussen der Feinde/gleich wie bey den Soldanen die Mamelucken. Diese sind alle- samptMahomethaner/hin vnd wider auß allen Prouintzen zusamen gelesen/ ) - e e e o N y tl e- MnffreLhe«. X6I gelcsen/in Oricnt.Es ist auch ein vermischt Volck/vö Pcrsianern/Tür- cken/Moren/ auß Syria/ vnd der Barbarey/ Arabien/vnd Tartern/ biß an die örter der LandIndlen/sie haben güte Besoldung/vnd ein sol¬ che freyheit/daß jnenvergundtwirt wann der Kcyser zu Konstantino¬ pel still ligt / durch die Statt allenthalben hin vnd wider in alle Heuser zü reyten/zügehn/vnd züwandern/welchs andern sonsten nicht erlaubt/ noch Melassen wirt. Alle drcy Monat schicken sie für das Pallast/vnd lassen ire besoldung fordern/werden alsbald wol bezalt / wirdt also der Türckische Keyser/so offt er im ?ug ist/oder verreiset/zwischen Visen vier tausent außerwelhten Reutern vnd gerüstenpftrden funden/ Vber jre Diener/der ein vnzelicher Hauff mit jnen reihten / vnd ia so wol außge- butzt/vnd in güter Ordnung von Rüstung/Kleider vnnd Pferden/ als lre selbst eigne Herrn/ sind ein jeder an seinen ort verordnet vnd beschei- den/doch also eyngetheilt/daß sie die andern vier tausent Pferd/ so auff den Leib deß Türckischen Keysers warten/nicht berüren/ziehen hart in einander/vnd eng züsammen/haben fleissig achtung auff die Geschwa- der/vnder welchen jre Patron ziehen/auffdas wan es die not erfordert/ sie nicht weit von jnen sich finden lassen. Bon dm -tzamtzcm / wcWc , sind dH Keyscrs Letb Schlldtwacht vnndGuardien. Lap. im. V einer ewigen sichern wacht/ verwarung vnd Guardk/ deß Keysers jres Herrn/ sind verordnet zwelff tau- sentGianitzehrn vnd Landsknecht züFüß/allsampt verleug- neteKhristen/dapffereHelden/starckvnndaußerlesen/auß den besten Landen der Khristenheit/sind zum tyeü mit io:^ derlichen; fleißaufferzogen in deßTürcken Palast/zum theilbeyden Türeken in Natolia/dann alle die Kinder so jm zü Tribut vnnd Gehen¬ den gegeben/oder sonst durchstreiffen bund plündernder Khristlichen Grentzen/gefangen/ vnd hinweg geführt/werden hin vnd wider vnder die Türcken/in jre Heuser außgethetlt. Vn hierüber hat man ein gewiß Register/das man weiß wievil jrer / vnd bcy wem sie sind / welche noch leben/ vnd wie vil jrer gestorben vnd abgangen. Vnnd alsdann/ wann a ' Von dm AürcAschen KncM sie zü völligem Alter kommen/lehmt ein jeder etwas / das zu dem Krieg nütz vnnd dienlich/ einer das/der ander jenes Handwerck/üben sich nut -en Flitzbogen/Büchsen/vnd andern Wehren zü der Faust dienlich/sie tragen auff jrem Haupt einen Huth von weissen Filtz/so hart geleimbt/ daß er auch einen jeden schlag gleich wie ein Helmletn ertragen vnd er- lcyden kan / welchen sie nennen Effarcola / haben darauff ein köstlichen Geschmuck von Golt über der Stirn/mit einem kleinen güldnen scheid- kein/ dareyn sie ein Federbusch stecken künnen. 'Ire Wapffen vnd Wehr sind Tartschen vnd Sebet/die sie nennen Biciach/Haben hinden vnder dem Gürtel eine Barten/ damit sie hauwen können/ gemeinlich haben vnd tragen sie lange Ror/ vn sind jrer etliche sehr gewiß nut jrem schieß sen/aber doch wenig/dise hat erst auffbracht der Soldan Selim.Es tra gen auch etliche halbe Spieß/Hellebarten/Bartesan/vnd andere der¬ gleichen kurtzeSpieß/sind gar schrecklich anzsssehen/dann sie sonsten die Berth abscheren/ vnd nur allein lange Knebelberth über dem Maul be halten vnd tragen/der mehrertheil auß jnen sind Sclauomer/Mane- ser/Vitgern/Etliche auch sind Griechen/Teutsche/ Poln/Reussen/vnd Scruianer/vnd dise warten auff den Leib deß Türcktschen Keysers/ne- ben den obgesagten vier tausent Pferden. Von dcn chanWhem / welAc dre Frontier der Kömgrerch verwaren / vnnd rn den be- satzungen oder Festungen der Land sind / auch von den Kindern/so sie zü Ganttzehern machen. Lap. V. stunge UN Land vertheilet/vnd dise sind keinemHauptmann/Bellerbck oder Waschka/sondern on einig mittel dem Türckischen Kcyser selbst vnderworffen/geben noch achten sonst keinen Herrn. Es sind auch voü andern jungen Gesellen vnd Krießglemen so im Land hin vnnd wider zerstreuwet/biß in zehen tausent/mit welchen/wann etliche vieleicht ver fallen vnd abgehn auß denen so in den besatzungen vnnd auff -en Fron ttern/ S sind auch andre Zamtzern / mehr als beyßs hen tausent/sind etwas jünger dann die auffdenKeyser war ten / ligcn hin vnnd wider auff den Frontiern der Christen/ nid sind andere secbü tausent bin vnd wider n, e M Müsste Thttl. X6II vmbher ligen/die zahl wider erfüllet vnd gantz gemacht wirt. Zre besol- düng ist nicht gleich / sondern nach dem ein jeder sich wol oder übel Helt wider den Feind steigt vn felt auch seine besoldung/Vnd bedarff hie nit (wie bey vns) grosser befürderung / gunst oder freundtschafft / sondern der jenige so sich wol vn rechtschaffen Helt/ wirt von jederman gepreißt/ geehrt/vnd herfür gezogen/Also das ein jeder sein glück vnd wolfarth in seiner Hand hat. Vnd daher kompt es das sie so gewaltige dapffere Hel¬ den vnd Kriegsleut werden/wie sie sich dann allwegen wider die Feind ritterlich halten. Vnd von dem Amurath biß auff dise zeyt (welcher der erst gewesen der diese Kriegsleut vnnd Zanitzeherrn also auff bracht vnd verordcm) ist nie erhört worden daß sie einmal in jrrgents einer Schlacht gar rü¬ der gelegen/getrennt/oder geschlagen worden/Za daswiderspilfindt man/das sie manche Schlacht/welche beynahents verlorn gewesen /wi derumb erholt/vnnd das Feld erhalten haben/wann gleich dergamze Kriegshauffübergewalttget/geschlagen/vn erlegt gewesen: Vnd in der kürtz darvon züreden/sind sie güte Kriegsleut/vnnd der Kern von dem Türckischen Kriegsvolck. Es haben allwegen jrcr zehen einen Rottmei- sier/vnd ein Zelt im Feld/vnd ein jeder in der Rott hat sein Ampt/einer tregt Holtz/der ander kocht/der dritt schlecht die Zelt auff der vierdt Helt Schiltwacht/rc. leben also in gar grosser einigkeit vnd rüwe. Dan sind noch andere mehr Hauptleut/etltche über hundert/etliche über tausent/ vnd so sortahn/biß auffden öbersten/welcher genent wirt Aga/ ist eines grossen treflichen ansehens. Von dm Uantzchem/wcAe , Solacchi gmennt wcrdm/smd gleich wie Lackepcn oder Trabanten deß Türckischen Keifers. Vs dem Haussen der Jamßehem werden blß in zweyhundert außerlesene starcke lange Persone/vn treff¬ liche Schützen außgewehlet/die sie nennen Solachi/seynd dazü verordent/das sie vmb deß Keifers Pferdt wan er rett am nechsten eynher lauffen/ haben alle zeyt jre Bogen gespannt/vnnd den Pfeil auff der Korden oder Sehnen auffliegen.Sie tragen Leib- Von den LüMsißen Kriegen röck etwas kürtzer dann die andem Ianitzehern/auff den HäuptM ho- he lange Hüt von weissem Filtz/gleich wie ein Juckerhüt/vnnd oben darauff etwa ein Feder gesteckt/ vnnd sind dise Zanitzehern gantz vnnd gar züvergleichen dem Kriegsvolck/welchcs bey den alten Historicis gc- nennt worde Phalanx Macedonica/mit welchem Alexander Magnus beynahents die gantze Welt/sonderlich gegen auffgang der Donni/be¬ zwungen vnd eyngenommen hat. Vnd leßt sich darfür ansehen/ das die Türcke/wclche nunmehr dise Land innhaben/gleich als ob sie jnen auff- ererbt were/ derselbigen Lande vnnd Königreich Kriegsordnung vnnd disciplin irer Vorfahrn vnd alte König auch an sich genommen haben/ wiewol etwas ein vnderscheid darunder gehalten wtrt/soviel die Rü¬ stung belangt/dann es ietzunder eine andere arth zu kriegen/ vnnd seynd die alte Rüstung allsampt verändert.Vnd mit solche obgenenten Pfer¬ den vnd Kriegöknechten zu süß wirt deß Keifers Palast verwart vnnd bcschloffen/mit welchen er auch/wie obi gcmelt/ offtmals die Schlacht/ wenn sie gleich verlorn gcwcsen/widerumb erfrischt/erhalten/vnd sovit Ehr mit inen eyngelegt/das er beynahents die gantze Welt entweders in grossen schrecken vn forcht/oder gar vnder seine gewalt bracht hat. 8on dm o-cllcrbcv vnd Han-- giackeir / von den Wascken vnnd Kimcriottm. Lap. VII Lle andere Soldaten vnd Kncgsleut/sondcr- lich die Reisigcn/soferrn sie anderst zu Kriegsleuten geor- dent vnd gewehlet/sind vnder dem gehorsam der Beller- M bey / Welches soviel gesagt/als ein Herr vbcr alle andere Herrn/vn sind gleich wie zwen grosse Sonnestabel vnd Krtegsfeldmar- schälck vbcr de gantze reisige Icug. Sie habe den Sangiacke zügebieck vnzüverbteten/welche Landspfläger vnd Statthalter hin vn wider in Prouintzen/sind von grossem ansehe/vnd tugenthafftige Leut.Einer di- ser Bellerbey enthelt sich in Natolia / vnnd hat sein Hofläger in der Statt Kutcia/ist gelegen m Gallacta/Der ander enthelt sich in R§- mattia/vnnd hat seinen Sitz oder Hofläger zü Sophia/ist ein Statt gelegen in Seruia. Sie haben vil Vangtacken vnder sich/ vnnd bey le¬ ben deß Soldans Baiatzeths seynd ihrer biß in acht vnnd viertzig ge¬ wesen/ k - EütiffceLheü. X6III wesen/Aber nach dem nun mehr der Solda« Selim/ vnd jetziger Key- ser Soldan Solyman/die Königreich weidlich gemehrct/habe sic auch mehrSangiacken. Dnder Visen Sangiackensind andere Befclchshabcr/genantSu- basci/vnd die A-mmariotten/welche nach gelegenheit der Flecken vnnd Dörffer/so sie tnnhaben vnd verwalten/schüldig sind so vil gerüster vni gemusterter Pferd zübesolden/ als vil diesetbige pflege eynkommen ver- rnag/vnd auff ein jeder Pferd werden Micher ordentlicherBesoldung drey tauscnt Asperi bzalt/thüt vngefehrlich auff^O.Duckatk/vn welche nicht wol beritten/oder sonst keine güte Rüstung haben/werden alsbald auß gethan/vn dise Kricgßlcut oder Reuter nennen sie Kymmeriotten/ vnd dienen im Krieg vmb jre Besoldung. Wan Visen Bellerbey befelch von jrem Keyser/ein Kriegßvolck ins Feldzübringcn geschicht/könen sie in wenig tagen mehr als sibentzig tau sent gerüster pferd/hin vn wider in den Königreiche/darüber sie Land¬ pfleger vnd Regenten gesetzt sind/auffbringen.Die auMatolta haben schöne Rüstung von Harnisch/lange Spieß/vil Bogenschützi/die dar¬ neben auch Busteron vnnd Tartschen führen/Aber die auß Romania Führen Bickclha.uben oder Helmelein/gletch wie die Albaneser/vn sind gemeinlich Spiesser / wenig Schützen / vil geschickter / auch wider den Feind gehertzter/als die auß Natolia besser gerüst vn berttten/Ein jeder tregt auff dem Haupt seinen gewundnen Hut/oder ein pareth gestept/ oder von Beltzwerck/oder sonst nach dem es einem jeden wolgefellt/hasi ten sich nicht zu einer Kleydlmg wie die andern Türckcn. Gon dmNosellm/Mantzt/ vnnd Asapt. Lap. VIII. S tst auch noch andere art vnd Geschlecht der Türckcn/wechegeborne Türcken/ vnderwelche von alters her durch jre Herrn/die Otthomannes etliche Land vnnd Güter/welche sonsten im Krieg erobert wurden/außgethei- let/damit sie begnadet sind/gleich wie bey vns vnder die vom Adel die Lehengüter in dm Landen außgetheilt werde/die müssen sie verdienen/ q iij Von den TÄrcKMn Kriegen vnd vngefehrlich von einer jeden Huffett Lands ein Pferdt halten/ oder Mn Kriegßknecht zü Fuß / wann der Türck etwa einen ansehenlichen Fug fürnimpt / dise werden genannt Moscllini/vnnd sind offt in einem Fug biß in sechtzig tausent erfunden worden zü Roffz/ vnd ein groß an- zal Füßvolck / Aber es ist ein gcrtngs vnversuchts Krtegßvolck / wie bey vns auch vnder denen die jre Lehn verdiene offtmals erfunden werden/ die nur Wagenbech vnd andre vnversuchte Bengel auffsetzcn vnd schi- cken/Aber mit was billichkeit vnd trew mögen/die es thün/ für Gott vn jrer Oberteil verantworten / sie wißen wol was jre Lehen mitbringen/ achten aber wenig wie den Herrn jre dienst gescheh« vn verseh« werden. Vberdas Volek sind verordent etliche proltisores vnd auffseher/ welche durch die Königreich vmbher ziehen/vn sonderlich durch die Tür ckey/besuchen die Patron vnnd Znnhaber oder Besitzer der Güter/ ha- hen ein hartes auffsehens auff sie/dann ein jeder so verpflicht ist einen zü Roffz oder Fuß in Krieg zültfern/wann er nach etlichen tagen / wan dasauffgebott vndaußschreibenvondcm Bellerbey geschehen vnder- gangen/scumig erfunden/vnnd nicht alsbald schickt/ hat er sich aller sei¬ ner inngchabter Güter vnd Hab verlustig gemacht / vnd wirt hierüber noch nach der scherffe jrer Gcsatz gestrafft. Was andere außer disen/so oben beschriben/ von Reutern vü Rey sigcn/sind gemeinlich Waghälß/vnd ein verlorne Rott vnd loß gesind/ Räuber/Schnaphänlein vnd Heckcnstreiffer/Haben keine bestellte Be¬ soldung / sind übel bekleidt / haben böse Rüstung / gemeinlich gcfüterte Pireth / vonn rauchen / auff dem Kopff/ kommen keiner andern vrsa- chen halben inns Feldt/ dann nur allein daß sie rauben/ steln/plündern vnd mörden/ziehen für dem Haussen biß auff zwo Tagreiß fürher / ver- kundtschaffen vn verrahten die Land/brennen/rauben/plündern/ wür¬ gen vnd mörden alles was sie finden/jrer sind beyweilens biß in dreyffig tausent zu RoffZ» Man ordent jnen zu einen grossen verstendigen Kapt> tanien/der regiert vnd führet sie/vnd diss sind die gesellen/welche als der Türck für Wien inOsterreich gelegen/biß an Lintz hinauffgestreifft/vß so vilChristen Blüt vergoffen/auch sovil armer alter leut schendtlich ett würgt habe/das Land verhert/alles in das/dieweil Wien belägert was. Vnder disen Alcantzen findt man gnügsamMarteller/Walachen/ vnd Tartern/welche allesampt schröckltche/vihische/vnmenschlicheHey^ den/Mörder vnd Räuber sind/ jr Kapitanter auff die zeyt ist allwegen gewesen eitler genannt Mcalogli/ von Türckischem Geblüt/ vnnd von wegen MünffceTM. X6IIH Wegen eins Weibs/die er gehabt/ ist er ein Blütsfreundt deß Hertzogen von Saphoy/vnd deß Königs außFranckreich worden/ist sonst ein an- schenlicher dapffer verstendiger Heldt vnd Kriegßfürst gewesen. Die Asapier sind Kriegßknecht / hin vnd wider in den Prouintzen durch Türckey auffbracht/ vnd züsamen geläsen / jre besoldung erstreckt sich deß Monats nicht über drey Ducaten / ist sonst ein gemein lose ver¬ lorne Rott/übel in Rüstung/sind gemeinlich all Bogenschützcn/wcnig dienlich zum erttst/sonderlich inKricgßleufften/sie werden offtmals auff die Galleenzum Rudern gebrauchet/sonderlich wann derTürcketn Krieg zu Wasser führen Wil/ sonsten gebraucht er sie das mehrerthcil zü dem verlornen Haussen im anlauff vn stürmen der Stett vnd Festung/ wie geschehen für Rodis/vnd für Wien/vnd achten wenig ob ircr gleich vil tausent im lauff bleibe/sie füllen auch offt die Gräben mit inen/ auff das / wann der Türck eine Statt mit ernst stürmen vnd anlauffen wil/ sie den ersten buff leyden vnd außstehen/vnd dte Ganitzehrn alsdann so vil leichter über sie/als über eine Brücken/ lauffen vn stürmen könen. Sie haben auch einen§apitanier/ist wol erfahren/vn grosses ansehens. Aon dm Mirt/ vnd tvitttWe zugleich Vifln vnnd Bellerbep sind. Lap. I X. dle die Geschefft/ es sep tu ftldens oder Knegß zeyten/berahtschlagt vnd verhandelt der Türckische Keyscr mit den Baffa Disiri/welcher drey / oder auffs höchste vier > D- sind/jetziger zeyt als diß Büch züsamen bracht / sind ir drey gewesen/Hebraim/Aiax/vn §assin / vnd alle verleugnete Christen. 'Ir gewalt vn ansehn ist nach demTürckischen Keyser zü Hof am grösten vn fürnembsten/smd über die massen reich / aber sie stehn gleichwol wie ge- neithart angefochten werde/vnd wan der Türcksich Keyser ein vngnad vnd Widerwillen auff jrer ein wirfft/lcßt er in alsbald/ nach erkenntntß der sache/henckcn vn vmbbringen/wie da gescheh» ist Acomat/Khenich von König Baiatzech/Mustaffa vn Janus vom KeyserSelim/Farrat q ms Pon den TürcKschm Kriegen von disem Keyscr Solyman / Sie werden auch offtmalö jrcr Digniter vnd Empter entsetzt / vnnd widerumb beraubt/ wie für wenig jaren ge¬ schehen dem Pirrho Wascha/welcher nun mehr aller Ehr beraubt/vnd in seinem Alter ein kleine Gütlein/nur auß vergunst vnd lauter gnadett deß Türckischen Keysere/bewohnet/vnd keine Wege dem Keyser für sein Gesicht / oder an Hof kommen darff/ biß so lang er jn wider zü gnaden auffvndannimpt. Die gantze Kriegßverwaltung/vnd alle außzüg/ berüwen vnd sic¬ hen bey den zweyen Bellerbey/vnd auff iremthün vnnd laßen/welche auch offtmalö zügleich Visiri mit sind/dae ist Kriegßräht/wie da gewe¬ sen der HebraN Bassaindem Jug in Dngern/wider König Ludwi¬ gen/ darinn er Bellerley vnd Visir zügleich gewesen / wie auch der Sy- nam Äascha Eunuchue/welcher in der Schlacht für der Mattarey bleib/zü der zeyt deß Selime Soldane/wie er mit dem Tommorbeo Solda»; auß Kayr schlug / darvon in den vorigen Kapttteln an seinem ort gesagt vnd geschriben worden. Don dm HpraKm die an dess Türcklscherl Keysers Hof geredt werden/vnndvonjret scharffen Zusticien/ so durch dae gantze Land/sonderlich aber am Hof/geübt vnnd gebrauchet wirdt. Türcken Hof werde mancherlepSpra- chen geredt/ vnnd zum mehrer thcil sind es gemeine Spra- chen einer jeden Nation/Die fürnemsie aber an dem Hof ist die Türckische Sprach / welche der Türckische Keyser selbft reden muß / vnnd Wirt von deß wegen von jederman genannt die Keyserliche Sprach/nit darum/ daß sie besser sey als andre Sprache»;/ dan ee ein Barbarische grobe Sprach / sondern darumb/daß der Key- ser/wann er gekrönt wirt/geloben vn Zusage»; müß/ er wolte die Türckt- sche Sprach für andern alle»; erheben/ehrcn/ vnd sovil müglich herfür- ziehen/Dan der Qtthoman hat solche sein Nachkömlingen also züthü»; verlassen vnd geordnet/vn derhalben ist sie gemeiner arn Hof ale andre Sprachen / wiewol ein jeder seine gefallene sonsten die Sprache»; übet vnd MnffccLhal. X6IHI vnd redet die er gelehmt hat vnnd weiß/ so ferm nur Leut sind die in vcrstehen/gleich wie auch geschehen an vnsers Keifers Karoli Hof/da mau gemeinlich die Spanische Spraach geredt/ als die fürnembste/ob gleich andere Sprachen besser gewesen/vnnd der Keiser selbst hat lieber geredt vnd gehört Frantzösische/ Teutsche/vnd Italienische Sprachen/ welche der Keiser allesampt wol verstände«/ vnnd einem jeden in seiner Sprach antworten hat können. Die ander Sprach so an deß Türckischen Keifers Hof gewöhnlich/ ist der Arabier oder Moren Sprach/darmn bcschriben ist jr Gesatz deß Alcorans/vn wirt gemeinklich mit Arabischen Littern vnd Buchstaben geschriben.Dte dritte ist die Sprach der Sclauonier/welche bey de Ja- nitzeherrn üblich vnnd gebreuchlich/ dann sie wirt geachtet für die über- siüßigste Sprach in der gantzcnWelt/vnder allen den Sprachen die geredtwerdemDie vierdte ist die Griechische Sprach/welche zu Kom stantinopel vnder den Bürgern vn Eynwohnern üblich/dergleichen zü Pcra/vnd durch gantz Griechenland. Vber dise Sprachen redet man noch vil andere mehr an dem Hof/welche/dieweil ste nit so gar gemein/ wir allhie auch übergehen. Die Disciplin die sie in dem Kriege halten/vnnd jre justitia/ ist so scharpffvndcr den Türcken/vud so hart eyngespannt/das man wol sa- Den mag/sie sey bey kctnemVolck für alters/vnd züvnsern zeytcn/so harr vnd scharpffgewesen/vnnd vbcr alles erfehrt man nimmermehr das sie sich vnder einander zancken oder schlagen/weder vnder viln noch vnder wemgen/dann ein jedere geringste übertrettung vnd übelthat wirt mit der scherpffvom leben zum todt gestrafft. Die Wrcken sind auß dreyerley vrsachen bessere Kriegsleut als die Khristen/Erstlich das sie gehorsam sind jren Hauptleuten/ dene sie sich gantz vn gar vnderwerffen/welches bey vnsern Kriegsleuttn nit allezeyt erfunden wirt/welche sich offt wider jre Hauptleut vnd Beselchshaber rotten vnd aufflegen.Die andere vrsach tst/das wan sie den Feind an- gretffen/fttzen sie mit freuden hineyn/vud haben dise genhliche Persua¬ sion vnnd Meinung/das einem jeden anseiner Stirn geschrtben stehe/ wann/vnnd was todts er sterben sol. Vnnd achten es gewißlich darfür/ man könne dem ziel vnnd gesetzten stündlein nicht entgehen/noch ent- pflichen/oder zuvor kommen. PondettTÄrcklMtt Krügen Die dritte vrsach ist/das sie leben können on Brot vnd Wein/vnd offt- mals lassen sie sich begnügen an Reiß vnd Wasser / essen auch vielmals kein Feisch/vnd wann es inen an Reiß mangelt/haben sie ein Pulsier ist gemacht von gesaltzemFleisch/welches sie in kleine Secklein bey sich süh- ren/das mengen vnnd temperieren sie mit warmem Waffer/vnnd ma¬ chen also einen Brey darauß/den essen sie in der noch vnnd mangel an¬ derer speyß. Offtmalhs auch in der eussesten noch dcß Hungers schlagen sie den Pferden Adern/vnd brauche dasselbige Blüt zur speifi / Sie essen auch die Pferde mit grossem Wollust/darumb sie keines/ es sey gleich ver- wundt vnnd beschediget wie es wolle/mit schiessen oder sonst/gern hin- dersich verlassen. Alle arbeyt müh vnnd gefahr/ hunger vnnd kummer vertragen sie besser als vnser Kriegsvolck/Esseyen die Kriege wie vnnd wasser gestalt geschaffen/so sind sie zü allen Sätteln deß glücks vnd vn- glücks abgerichtet. Vnd daher komptes das dieTürcken vielmahlsim Feld obligen vnnd den Sieg behalten/dann sie zür arbeit gedultig/ willig/vnnd sonst on das gantz messig leben/sind iren Kapitänien vnnd Befehlhabern gehorsam/vnnd halten grosse treuw vnnd eynigkeyt vn- - der sich selbst/wie die geschworne Brüder. Ms die Lhrtsten ftjr em siciD ge§ auffschens Haben sollen/ wann sie mtt den Türcken kriegen/vnnd den Sig erhal¬ ten wöllen. Lap. XI. Je gröftevnndgefehrltchstebeschwerung/dü wir Khristen haben wider den Türcken zukriegcn/ ist in der Prouiand vnnd Victualien/ sonderlich deß Brots vnd Weins/vmb welcher zweyer stück willen die alten Römer sich nicht viel zü Kriegszeyten bekümmert haben / dann sie trunckett Wasser/vnnd affen gestossen Korn/gemeinklich in einer Pfann geröst vnd gebraßten: Vnd wann sie Brot geffen/haben sie es in der Aschen/ gleichwiebeyvnsdie Ascherküchen zügericht/vnndalsogessen/auch ire Back- EünffccLheü. X6VI Backöfen/die voll Eyssen gemacht gewesen/auff jren Rüstwägen/oder sonsten nachgeführt.Än fürwar wir Khristen selten dergleichen vnserm Krießvolck anff dise weiß auch Vorsehung thün / Dann wann wir den Feind suchen/ vnnd im etwas abbrechen wöllen/dörffen wir keins Wegs gedencken daß wir können oder Mägen Victualten vn Proiuand nach- schleppen/ von wegen der grossen menning Pferd so dieTürcken haben/ nrit welchen sie alle Strassen/ Land/ Feldt/ vnd Flur/ weit vnnd breit durchstreiffen/ verwüsten vnd plündern/vnd kan diser beschwerung wi¬ der nrit geleiten oder anderer Vorsehung gnügsam fürkommen werden/ danrr nur allein hiermit/das ein jeder Krtegßmann/er sey zü Roffz oder Füß/in Secken sein Mehl oder Biscot/das ist/zwier gebacken Brot/vn dergleichen narungauff etliche rag mit sich führe/oder sonst füglich in der Ordnung mit bracht werde/daß also das Kriegßvolck in wol ange¬ stalter Kriegßordnung vnd Feldtschlacht allezeyt fürter rucke/ vnd dem Feind vnder Augen ziehe/das Geschütz auch nach gelegenheit deß Zugs vnrw der Wege gleicher gestalt vmb den Kriegßhauffen vmbher in güter Ordnung mit bracht vnd geführt / vnd also kein andere Dnpedimema vnd verhinderniß von Rüsiwagen/ Kämen/ vnnd andern dergleichen nachgeführt oder nachgeschlept werde/ ob einmals dem Türcken möcht abgebrochen werden. Diser vnd dergleichen gestalt nach/sondcrlich auch wan wir in eine ander Ham kröchen/Büß theten/frümmcr würden/ vnnd Gottes Ge¬ bote / seirr heyliges seligmachends wort treuwlich für Augen hielten / jn durch seinen eyngebornen lieben Son/vnsern Herrn Iesum Khristurn/ andechtigklich vmb hülff wider den Türcken anrüffen/obersten Kriegß fürsten vnnd Feldtherrn seyn liessen / wie im alten Testament die lieben Könige/ Asa/ Azarias/Iudith/ Zosaphat/Zatzichel/Amasam/Zudas Machabeus / Dauid/rc. vnnd andere getban/würde kein zweiffcl seyn X6VH den Pfeilen/vn hiermit erhielt er das Feld.Derglcichcn theten folgendö die Römer / wann sie mit den Gothen / welche allesampt güte Bogen¬ schützen waren/ treffen vnd schlagen selten / bedeckten sie sre Köpff alle¬ sampt mit den Tartschen vnd Helmeleinen/eyleten vnd drungen/so viel müglich/auff die Feind/daß sie mit jnen zur Handwehr kommen möch¬ ten/ alsdann erhielten sie leichtlich den Sieg. Dergleichen würde es mitvnsauchgehen/soofftwir auff dise weiß vnser Kriegßvolck wider den Türckeu außführen vnd anrichten würden / dann sie güte Krtegß- leut sind/den Feind mit dem Bogengeschoß vnnd Büchsen Geschütz von ferm anzügreiffen/aber wann sie zur Faustwehr kommen/ sind sie atlbercyt geschlagemWir selten Gott vnsem Herrn billtch bitten/wann wir mit dcmTürcken züschaffen/daß er es vns zü einer Feldschlacht wolt gerahten lassen/ auff daß wir nit allzeyt müßten gewonnene Schlacht wider auffs neuw erobcm vnd erhalten/dann von der menning wegen jrer Pferd/vnd daß sie ein hartes Kriegßvolck/ denen hunger vnd kum- Mer/frost vnd kelte/nicht leichtlich schadet/Auch daß der Türck in ertra- gung der vnkosten vnd Überfluß aller Kriegßrüstung/ Munition vnnd gewalt nicht leichtlich züerschepffen oder außzühüngern/würd sonst vnd on das/wie darvon geredt/vnsere folge vnd nachhencken jnen/ wenig o- der gar nichts/nemen/schaden oder abbrechen/vn würden also/Mensch licher vcrnunfft nach züreden/da es zü einer Feldtschlacht kommen solte/ vnsere Kriegßleut vnd Landsknecht on zweiffel offtmals wider denTür- cken siegen/vnd im gantz vnd gar seinen gewalt schwechen/ vnd endtlich erlcgen.Wolten auch auff dise weiß in einer geringen zeyt/vn mit weni¬ ger mühe/arbeit vnd vnkosten alle seine Königreich/vn die gantzeWelt/ widerumb zum Römischen Reich brmgcn.Derhalbcn müßte man sich rüsten so wol man köndte/ gleich als ob wir gar forchtsam vnnd erschro¬ cken für dem Feind weren/vnd nicht auff die leichtfertigen ScharHan- scn vnd ruhmreisigen Waghälß/Wein vndBierbalger/gaffen/auffjre leichtfertige vnnütze Scharrwort vil sehen vnd bauwen/welche offt mit -rem trotzigen vnnützen geschrey vnnd rühmen/ ehe dann sie den Feind ansichtig/allbereyt gewunnen vnd geschlagen/vnnd also die Bernhaut verkaufft ehe sie in gefangen habe/ Auff das wanns zum treffen kompt/ es vns an keinerlei) Rüstung vnd Vorbereitung mangel/vn jm also nicht allein mit der Mannheit/Rüstung/Waffen/güter Ordnung/Ge¬ schütz / sondern auch mit aller andern prouision gleich überlegen seyn Möchten/sonderlich mit der mennig deß Kriegßvolcks.Vnnd wann wir vns auffdtse weiß dareyn schicken / möchten wir einsmals deß Türcken Ntechtig werden/Aber wie leicht es ist güten rach Bgeben/also schwer Von den Lürcklscßen Kriegen ists hin wider demjenigen züfolgen vnd anzünemmen / dann wir Khri- sten wolle vnserm Kopff nach/es gehe wie es wöll. Nun wolan diß alles wirt verwarniß weißgeschriben/wo wir vns nicht besser in die Sachen schicken/werden wir in kurtzen iaren alle Türckisch seyn. Alsdann raht wer rahten/vnd helff wer Helffen kan.Der AllmechtigeGott wolle vns andere Hertz/ sinn vnd müht geben / vnnd dise Rüte nicht noch vnserm verdienst/sondern nach seiner Väterlichenmikigkeit/übervnsführen vnd zucken. errn in Bulgarey/vnwie die Türcken Constan tinopelbelägerc haben. Cap.6. s. Von der Schlacht vnd treffendes Königs Baiatzeths mit den Lrantzo- sen/darinn die Lrantzosen geschlagen vnd erlegt/vnnd was er mehr für Tyranney geg.m sie geübt. Cap.7. y. was derBaiatzerh/diserTürckischeTyrann/fürgrauwstme wücerey in Griechenland geübt/vnnd wie erendclichvondcm Tamperleinge- fangen/vnd in einen 'Vogelkorb geworsscn /mit einer decken ange¬ schlagen worden/in Landen vmbgeführcc/ vnnd darinn schendclich sein Leben hat müssen cnden.^ Cap.8. ... Von dem fünffcen Türckischcn B.önig / genannt Calepinus Cericelibcs/ vnd von dem großen Blutvergießen st er in einer Schlacht mir dem B.önig Sigismund aus Vngern gechan. Cap.§>. *r. Vom Mahomech dem ersten dis rlammcns / vnnd sechsten Türckischcü B-önig/welcher den 2vönigklichenSrulgegenÄndrinopcl verrückt hat. Cap.ro. «4» Von dem ßbenden Türckischcn R.önig / genannt Amnrach / des Lam¬ mens der ander/welcher eine des Despoti aus Seruia Tochter ge- freyethat. Cap..». Von Register- Don der Schlacht so Amurach nur dem B-önig Ladistao gehalten bey der Statt Varna. Cap.ir. r6. Wie Ämurarh mancherley Brieg fürgenommen/vnd endrlich Moream erobert/ letzlichvnsinnigvnd Doll worden / jm die Feust selber abge- fressen/vnd also gestorben ist. <5ap.iz. 17. Von Scanderbeck vnd seiner arrkunffc. Cap.,4. Kaptttel deß andern Thcils. vs^ Ott Mahomcth/dem andern diseo Nammms/achtcnKömg vnd A/H ersten Türchischen B.eyser/welcher die B.eyserliche Statt Ton stanrinopel gewunnen hat / darvon die Türchischen Könige nachmals Leysergenennc worden, ^ap.r. rr. Wie Mahometh bey Belgrat oder GriechischenWeisienburgist geschla¬ gen/ vnd von andern vilen Sch lachten die er mir vilen Königen ge¬ halten / auch wie er Bönig Scestan auß Vngern/vnnd denBeystr vonTrapezuncvmbbringenhac lassen. Cap.r. Von der Schlacht so die Türchen vnnd Vcnetianer bey Gradišča / aust dem Vfer deß Wasser Lisontz/gehalken. Cav.z. rS. Wie Mahomerh in der Venecianer Land sehr gestreistk/wodis vndp)y- drunrh beschosten/vnd in eigner Person wider den Guldan gezogen/ vnder wegen an der Bolica Brauch worden/ vnnd gestorben ist. Tap.4. Wie von wegen Mahomeehs absterben das Türchische Briegßvolch /so in Äpnlia lag/sich gewendc/vnd widerumb nach Greria gezogen ist. L^ap.5. ry. Von den Gonen welche Mahomech hinder sich verlasten/vnd dcmAust- ruhr so zu Konstantinopel in der "Mehlung deß neuwen Leysers worden. Tap.6. z». Von Baiatzech/dem andern deß Nammens/ vnd neundeen Türchischen Bönig/ vnd von den Kriegen welche er wider seinen Bruder Fitzi- mum geführec. Icem/von der grossen vndanchbarkeie gegen alle die s> jn zum Regiment befördert vnd promouiere hatten. Cap.7- Abschriffc deß Briests Zitzimi an seinen Brüder Baiatzech. st* Von der Schlacht die Baiatzech mir dein Cayrbech Soldan auß Syria gehalcen/darinn die Türchen nidergclegen. Cap.s. Z5» wie der Baiatzech einen gewaltigen Briegßhauffen in Vngern geschr- chec/ vnnd die Vngern / Sclauonier / vnd Älbanescr geschlagen / cr- würgr/vnd zum theil in der Schlacht gefangen worden. Cap.y. Von dem Brieg den Baiatzech wider die Venecianer gefuhrcc/vnnd wie der kdertzog von Meyland den Baiatzech vmb hülst wider die Ve¬ nediger angesnchc. Cap.»«. Wie Baiatzech eigner Verson wider die Scacc Modene gezogen / vnd sie eroberc/vnnd wie oer hochberümpcek)err Gonsirlua Ferdinand von Lordua/ oberster Ariegssfürst auß Spanien / vnnd einVenetianer Edclmamr/mic Volck auß Spanien kennen vnd A.efalonien neben der Inseln G. Maura/ welche deß Baiatzechs gewesen / eyngcnom- mcnhaben, ctap.n. zS. Von der Schlacht so die Türchen mir mit Ismahel /dem grossen Sophi r ich vndZvönigauß ^ersia gehalten / vnd wie die Türchen merchlichen grossen schaden erlitten. Tap.»r. zy. Kapittel des; Dritten Thetis. E>Z2e Soldan Selim/em Son deß Baiatzeths/welchem er die Landschassc vn^fleg Trapezunc eyngeben Hace/ sich mir dcß Königs Tochter ans Tarcarcy verehlicht / vnd betriegerisch kommenden Vatter daheim znsuchen/aufsdaß er jmdas B>.eyser- chumb abdrüicge. Ta^».l. 40. wieGoldan Selim mit seinem Volchden Tarrern / eine Schlacht mit dem Vaccer Baiatzech gerhan/crlcgt worden/vnin die Gracc Var¬ na encrunncn iss. Cap.r. ibid. WieAchomarh/der clcesse Son deß Baiaizechs/einen sehr gewaltigen Ariegsszug wider sein Vaccer führec/darumb daß er >m seiner züsaZ nach das R.egimenc nicht übergeben wolce / vnd wie er die Gcacc vn Fürsscnchumb Iconia/ seinen Vettern / dcß verstorbenen Bruders Sön/jncnmicgcwaltabgedrungcnvndeyngenommen. Tap.z. 4». Wie Achomach deß Vatters Gesandten einem die Nasen vnd Bhrenab- schncidc / vnd der Vaccer derwcgen seinem Gon Selim schreibc/dise seines Bruders begangne misscchac zu rechen. Tap.4. 4». Wie Torcuch/der jüngsse dcß Baiatzechs Gon/ kom^c seinen Vaccer zü- besuchen/begcrcsmdas Regiment wider eynzureumen/welches er in deß Vaccers iDand/wie oben vermeldt/übergcben. Vn wie Selim auch kompr vnd wirr Türkischer Iveyscr/wider danck deßVaccers/ vnd seines Bruders Torcuch. Tap.5. 4?» Von dem zchenden Türkischen Aeyscr /genannt Selim / von seiner wü- rerey/vnnd wie er d en Vaccer mir allen seinen B lucsfreunden die er kondce bekommen/leßtvmbbringen. Ta^.ö. 45» Wi Selimdcn Torcnthvnnd Acomach/beyde seine Brüdere/ leßcwür¬ gen vnd vnibbringen. Tap.^. 47. Wie der Selim mir einem I^ricgßvolck zwey hunderc can ssnc ssarck / wi¬ der ^smahel den B.önig anß ^)ersia / biß an die Gcacc Tauris in grosssn Armanien gelcgengezogen iss. Tap.s. ibid. Wie der Gophiauß^crsia mit dem Selim geschlagen/darinn er erlege worden/vnd Selim das Felde behalten hat. <5ap.c>. 4^ wie Selim die Gcacc Tauris verließ/zohc nach dem Wasser Eufrates/ wardalldaverfolIcvoÄladuli/I^.önigaußTappadocia.Tas).ro.4^. Wie Selim wider den cderrn Maduli/ Zvönig anß Tappadocia/gezogen/ den Tossagelu gcfangen/jin den B.opff abgeschlagen / vnnd deissel- ben nach Venedig / dem R.ach dasclbss zu einem Beucpfennig vnnd verchrung/znIeschickc. Ta^.->. 50. Wie Selim wider den Goldan anß Cayro zog/vnder dem schein als ober wolce wider den Gophi ziehen. Tap.ir. 5'» Von dem herrlichen Banckech / welches der Goldanseinen Capicanien/ Bberssen/vnd k)aupcleuten/zügcrichc/vnndwie es so ordentlich ZN^ gangen/ was für herrliche Trcdentz/ von Golcvnd Gilbcr/vorhan- dcn gewesen. Tap.r;. 5^ Von dem grossen prachc vnd herrlichen Zurichtung der Tafeln/auch von Inssrumcncen so zur Tischbercycung dienlich/wic sie auss deß Goss dans Banckech vorhanden gewesen. Tap.,4. Register. Don dem pracht vn herrligkeie der B^uchen/Dem von der are zn kochen/ noch von fleiß der sorgfelcigkeicder B.öch.» Cap.,5. 54. - Wie sich der grosse Goldan Campson Chaurizu Tisch gesetzt/vnnd von mancherley Mnsickenvn Geycenspieln so vorhanden gewestn/auch wie man jm zu Tisch vnd au ff stin Tafeln gewarc. Cap.,6. Don dem Geschmuch/2^leydung/vnd Triumphierender Diener/ soauff dasBanchech gewart / wie die dienst/ vnd sonst alle ding/ so ordenr- lich bestellt gewesen. Cap.,7. 56. Wieder Goldanherahtschlagc vndgeschlossen den Feind anzügreiffen/ vnd wie jm geceaumbk/ vnd der träum gedeutet/ vnd sein Effect ge¬ hübt. Cap.-Z. 57. Wie der Selim vnd Goldan nut einander geschlagen/vnd dcrSoldan in der Schlachtbliben/vnd wie Selim die wauptstacc Damassken/ vn andervilmehr Stettin Gyrien/eyngenommenhat. Cap.,9. 59. Wie Tomombeius ein Oberster Admiral über das Meer in Alcvandria für einenneuwen Goldan auffgeworsfen/sich Inder Maecareyge- sterckt hak/dahin Selim gezogen/ vnnd jm nachgefolgcc/auch vonn derGchlachcvnnd Kriegen die er mit den Curckcn vnderwcgen ge¬ halten. Cap:ro. Don der Blutigen Schlacht so zwischen Selim vnd Lomombeio gesche- hen/darinn der Goldangeschlagen worden. Cap.r,. Wie sich der Tomombeius widerumb sterckk zu Tayr rmnd wie er die Mamnreluchen angercdc/ncbcn den andern so inder Statt gewesen. Cap.rr. , 6r. Wie Selin» die gewaltige herrliche Stare Cayr belagert / stürmt / vnnd mit gewalc erobere / wider die macht dcsi Tomombei / in welcher ero- bcrung vonbeyden chcilenvilbliben/ vnd der Sturm zwentag vnd zwo nachtgcwehrec hat. Eap.rz. 6z. Wieder Tomombeius grossen schaden vnderden Türchen gethan / so in der Dorstatt zu Bulaco losiert gewesen/ vnnd als er cnoclich gcfair- den wordcn/hac jn der Selim schendclich hcncken lassen. Cap.r4. <^4. Wie der Gclim/nach dem er disc Land allesampcgestillcc/vonnCayr ab¬ gezogen / widerumb gen Constancinopcl kommen/ vnnd znZuirlu/ gleich an dem orc da er vorhin mit dem Dattcr gesch lagen/gestorbcn ist. Cap.rF. 65. Don der Natur vnd Eigenschaffr dess Gelims/von seiner wücerey vnnd artzülcben. Cap.r6. Lkpicaphinm vnd Grabschriffe des Goldan Selims. 6s. Capittel dcß Vterdtm Theils- On dem Leben/Gcschichten vn Sltten/dcß Soldans Solyman eilsfeen Beysers der Türchen / so noch heucigs tags regiere. Cap.,. ^8. DonderSchlacht die Goldan Solyman mitdem Gatzella vnder Da- maßko gehalten / vnd der Gatzeil in kleine stüch zerhauwen worden/ mit sampx allen seinen Mammcluchen. Cap.2. Wie Solyman ein Zug nimpt wider Belgrade in Dngern/ vnd diesclbig übergewaltige/vn on einigen schaden der seinen eynnimpc.Cap.z./,. Me Golyman R.odis überzogen/vnnd osstmals mit den Männlichen R.iccern S.IohanDrdens darinn geschlagen/die Türcken grossen schaden genommen. Cap.4* wie sich der grosse Meister von Rodis mit samvr demIoannicerDrdcn/ weil kein ander tröst noch hü lss von den Christlichen Pocencaren zu hoffen gewesen/dem Türckische Z^eyser Golyman Soldan ergeben/ welcher mir grosser macht vn prachr zu R.odis eyngezoge / der grosse Meister aber mit grosser schänd aller Christen aufgezogen. Cap-.^z. Von dem Tumult vno Aussruhr der sich zü Cayrzngecragen / vnnd wie Golyman ein gewaltigen k)eerzug in Vngern gerhan. Cap.6.74. Von der Schlacht so N-önig Ludwig auf Vngern mic dem Golyman gehalten / darinnen der Aönig erbärmlich vmbkommen / vnnd alle sein R.riegssvolck in kleine Stück gcsebelc vnnd zerhacket worden. Cap.7. 75* Me der Golyman nach dem er den SicginVngcrn erhalte/sich in Gre- ciam gewendr/vnd Nigroponr übcrzogen/vnd folgends wider auss Vngerngeruckc/ hacgrossen schaden darinngerhan/vnd an andern örcern mehr in Europa. Cap.s. v 7<-- Von dem Sieg vnnd Victori so des Gophiers vnd Königs auf Persien ^rigssvolck wider den Golyman gehabt/vnd wie Leyser Carolus der fünsscc/die alce Statt Tunis eyngenommen. Cap.^. 77. wie der Soldan Solyman ein gewaltig R.riegssvolck geschickt wider Barlecca / vnd in eigner Person biss gen Vallona kommen/an wel¬ chem ort/als er die Veneciancr au ssm Meer angrissen vn bekriegt/ jm Andreas von Bria ein gnr chcil seiner Schiss vnd Armaden er¬ legt vnd genommen hat. Cap. 10. 7?. Wieder Fürst Andreas von Bria zwclss Türckische Gallccn aussdem Meer erlegt/ vnnd alle die darinnen gewesen / in kleine stück zerhau- wenhat. Cap.tl. so. wie die Venetianische Armada wundcrbarlich der Türckisthen Arma¬ den entkommen vnd encrunnenist. Cap.rr. ibid. wie der printz von Bria ein Gallccn gefangen/ daravss ein gewaltiger Astro logus gewesen/ vnnd von der Viccoricn/welche der Gophi Ist mahelwiderdessSolymansVolckgchabc. Cap.iz. s». wie der Golyman Corfu bclägcrc/ vnnd vil schadens in der Inseln thct. Cap..4. 8r. wie der Türck zwen Anleuss vnnd Stürm an der Seacc Corfu gechan/ aber schcndtlichabgeweißc worden. Cap..5. ibid. Von dem Gesprech das Golyman mit seinen 2vriegßleuren gchalceir/in welchem er jnen dcn gewalcdess Leysers Caroli / sonderlich aussm Meer/fürhelt/ vnd dass er in allen seinen Zügen vorsichtig/ vnnd der zeyr erwartet. Cap. >6. s§. Antwort vnnd Bcdenckcn der Basta/Bbersten/vnnd k)auptleuccn/dcss Golymans/welcherR.ahcvnd bcdenckcn gcwesen/dass er sich dcss sars vom Kriegen enthalten. Cap. 17. 34» wie Golyman cur gewaltig Armaden in Fndiam Briencalem wider die f)ovcugalcser schickec/vnd wie die Türcken durch vcrrähcerey die Statt Adengenannc/crobcrc/vnnd den B^önig erwürget haben. Cap. .3. §5* Wie die Türcken die Gcacc Dio erobert/ welche deß Königs auss Portu¬ gal gc- galgewesen/vnd dasGchlossz auch angelausfen vnd beschosien/aber nicht haben können erobern/dann die Porrugaleser sich männlich darinn gcwehrer. Eap.,9. ibid. A)as der Golyman für wunderbarliche gedanchen/anschleg vnd Fanra- sey hat. Eap.ro. s6. Von der Tugend vnnd gutem Regiment so der s)ebraim Basia in allen seinen hendlengehalten. Eap.r». ss. Kaptttel deß Fünfftm Theilö. On deß Türckcn eynkommcn/sctncn Kleinodien/ Kriegßrüstung vndSchetzen. Eap.r. 69. ^8^ Etlicher Emprer gelegenheit / vnd Befelchslenc handel vnd wan¬ del. Eap.r. ibid. VondenVlofagcn/vnddenEaripici. Eav.z. 90. Von den Ganitzehern / welche sind des Leysers Leib Schildewachc vnd > Guardien. Eap.4. « , . 9a Von dcnGanitzehern welche die Frontier derBonigrcich verwaren/vnd in den Besatzungen der Festung der Land sind/anch von den Bin¬ dern so sie zu Ganirzchern machen. Eap.5» ibid. Von den Ganitzehern / welche Solachi genennt werden / sind gleich wie LacheycnoderTrabancendcßTürchischenBeysers. Eap.6. 9;. Von den Bellerbey vnd Gangiachen/vonden Mascha vnd Eymmerioe- ten. Eap.7» ibid. VondenMosellin/2llcantzi/vnd2lsapi. Eap.s. 9z. Von den Visiri/vnnd wie erliche zugleich Visiri vnnd Bellerbey sind. Eap.9. 94. Vondcn Sprachen so an des Türckischcn Beystrs s)of gcredrwerden/ vnd von jrer scharffen Justitien/ so durch das gantze Land / sonder¬ lich aber am k)of/geübc vnd gebraucht wirt. Eap.ro. 95. "Mas die Ehristen für ein fleissiges ausfsehens habcnfollen / wann sie mit den Türchen Briegen/vnd den Sieg erhalten wollen. Eap.rr.ibid. Das es nicht güc vnd von nöcenmrc den Türchenvil Scharmützeln/ vnd äusser der Brdnung creffen/sondern das man alsbald mit)ne schla¬ ge. Eap.rr. 9^. Ein bedenchen/welchs vngefehrlich vorvicrtzig jarn/züdenzeyren Bcy- ser Mavimiliani/vnd dess Bapst Leonis / von etlichen S.riegsiräh- cen fürgcschlagen/wider den Türchen zu kriegen/dem Bapst Leoni/ vnd dem Bönig auß Spanien/zugestelc. Eap.»z. 97. ENDE. Was Ander Büch. Bondem MDommM gl l-suneodcr Orsece lVl^opsro. Eine Bergantin/davon vndcn im dritten (heil am M. Lap. gesagt wirt/ist kleiner denn ein Lüsten/ vnnd hurtig wie em Sperber aast eine Wachtel/ i^ttne Ldox. GineLregattnistnicht so starckal« vorige Ranbschiff/ aber gleich gegen andere gemeine Schiff/ darinn man Wahr fürt/wie ein Lalckgegen einer Ccrchc/ 6r»ce LLtskcoxcum. I-Ltinc,dlsuiAiain expIorLtorlum, Darnach sind diegroflen Schiff/wclche auffm MeerMch wie cr«t Lastcll oder Lestung Ilgen/ vnddffcn allen vberlegen/ werden mancherlei genennc. Die Venediger nennen ihre ein Lako»/Die Lenuescr eine Loserua. Im Septetrionalrschen Meer haben sie auch Mancherlei» namen/ Doch hecht man sie gemcmlich Lortttm als die grqsse Lortun/rc.Von wel- chen sovtl aUhie züwiffen dchmalo vn- „/» derricheswcPgniig. - Innhalt XIII Unnhaltdksesli.BGs. ander Buch wirt auch/ wie das vorige/m fünff o^Theil Ongecheilt. Im ersten Therl wirtgehandelt von dem Mahometischen tzlauben/vnd Hesatzbeneben derselben ausslegung/vst von den sieben Todssünden. Im andern Theil wirt gehandelt/von der Türcken Kir- chen/Kospitaln/Seistlichen/vnd Beligions Personen/ auch wie sie Justinam vnd Recht administrieren. Im dritten Theil dises Bächs/wirt bescheiden der gemei¬ nen Lärcken wandel vstleben/Auchdeß Türckrschen Keisers Hofgesinde/ ßoflager/vnd Sofordnung/Sonderlich wie es im ^chloffzgehalcenwire. Im vierdeen Th eil deß andern Bäche/wirt gehandelt von deß Türcken besolden Kriegsvolck/seinen §api(änern/ Kauptleuhttn/Befelhabern/vnnd andern so nitim Schloß sondern ausserdem Echlossz wohnen vnd dienen. Im fünsscen Theil dess zweiten Büchs/ wirt gehandelt von dem Kriegsvslck / welche nicht allwegen zu ßofam dienst strnd/sondern hin vnnd wider durch die Königreich Sreciam/ Natoliam/vnd andere Kandsschafft/Etett vnd örter/gecherlt leben/ vnd wohnen. Sndtlrch werden mit angehenckc die Ver¬ folgung vnnd Schlachten si> zwischen den SönendeßBaia- jeths geschehen / vnnd sich zügeeragen/Auch wie der Selim Vst Sophieinander vmb den Bar¬ chentgejagt haben. N L XIIII Mrauß das Wrckschc Ma- hometlsch Gesacz entsprungen/Hndwamuff esZegrünvct sei?. Lle der Türcken Gesatz/ Gcbcch/ Spffcr/Almusm/Geist ligkeit/vnd Religion/dadurch sie vermeinen ihrer Seelen Heilvn Seeligkeit zuerlangen / fliessen/ vnd haben jrenvrsprung auß ei¬ nem Büch / welches auff ihre Sprach genant wirt DißBüchistgetheiltin dreyssig theil/Alleswas indiesemBüch verfaßt/nennen sie auffArabisch Ouraam/ das ist soviel gesagt/ Als der Anfang vnd das ende deß Türckrschen Gesäßes. Vndauff dißBüch ist gegründet ihreReligion/vnd sagen/halte es auch gewißlich darfür/das gedacht Büch durch sonder¬ liche schickung Gottes von dem Ertzengel Gabriel/vnnd irem vorspre- cherMahometh / hin vnd wider in die Welt außgebreitet/ vnd vertei¬ let worden sey/Vnnd das Mahometh mit seinen Zulpern/das ist/ Discipeln vnd Züngern/diß Büch also zusamen bracht/ vnd weitleuff- tig beschrieben habe.Welches sie inso grossen Ehren/so heiligvnd werht halten/das keiner daßselbig berühren oder angreiffen darff/er hab sich rann zuvorn von dem Scheittel biß auffdie planten vnnd Solen der füß/sauber vnnd rein gewaschen / oder sonst die hende mit einem reinen thüchvmbwunden/ gleich als ob es lauter Heiligthumb were. Vnd wann miren Tempeln auß diesem Büch etwas vorgelesen wirt/mit Heller klarer stimm/ steht iedermann vnd höret zü / mit embsi- ger vnd grosser andacht/darffsich keiner wcgi oder rege/ Es darff auch der/so es verliset/das Büch nicht nidriger/als biß an den Gürtel/Halte/ Hund muß alle seine gedanckcn vn intention/auff das so er lieset/habem Bann er gelesen/so müß er es küssen/ vnd die Augen darmit berühren/ Von-em Gachometischen Gesacz Vnd alsdann tregt er das Büch mit grosser Solennitet an einen höhe¬ ren orch im Tempel/da andere mehr Bücher/als Geistliche Schrtsst ihres Besatz stehen. Don dm chcöottmtmd «Hesa- tzen -essLürcKstßm Glaubens. Lap- H. ^^Ie Türcken haben in ihrem Besatz nur acht Gebott / welche wir ^^nacheinander erzelen/vnnd alsdann auffein jedes Gebott seine kurtze außlcgung thun wollen. Bas Erste Gebote. Das Erste Gebott deß obgedachten Büchs laut auff ire Sprach also/^illZ e illalg, Nä^omerbl, relullulg, Ist soviel gesagt/Gott hat alle ding geschaffen/vn derhalben sol vnd muß man an in glauben/ vnd gleicher gestalt muß man glauben an sein Propheten Mahometh/ welchen sie mit nammen auffire Sprach nennen/^cur^m 2m ^en- ZLber/ das ist soviel gesagt/als der letzte Prophet von Gott gesandt. Aas Ander Gebote. Das Ander Gebott heißt /vnnd lautet also/Ein jeder Türck Mit der gröste treuw/lieb/ Ehrerbietung/vnnd reuerentz/ wie jm immer müglich/seinen Vatter vnnd Mutter Ehren/vnd sich nichts höhers vttd weiters vnderwinden noch vnderstehen dann seiner Eltern gerechter will ist/vnnd sollen allezeit die Kinder bereit seyn ihren Eltern mit Ehr¬ erbietung zü begegnen/vnd vnder äugen zügehen. Bas Arüte Gebott. Das Dritte Gebott ist auß der vernunfft/vnd dem natürlich^ Rechten gegründet/als nemlich/Das einer dem andern das jheniA nicht thüe/was er jm nit wtl von anderen gethan haben, Aas erste Thal. X V Tas bierdte Gebott. Das vicrdte Gebott will/das jederman zu gebürlicher zeit/vnnd verordmten stunden/sich soll in jren lVlescKit/das ist/in die Kirchen fin den. Mas MnffceGebocc. Das Fünffte Gebott gebent/daß durchaus in gemein/ein jeder Türck/im Zar einen gantzen Monat/zum wenigsten/vnnd ordentlicher weiß/fasten soll. Mas Sechste Gebote. Das Sechste Gebott/Heißt vnd erfordert / das ein jeder nach sei¬ nem vermögcn/Stand vnnd wesen / von seinen Gütern opffern/ vnnd Allmusen geben soll. Mas Siebende Gebote. Das Siebende Gebott wil/das man sich soll in Ehstandt bege- ben/vnd die Keremonien/Solennitetcn/vnd gebreuch/wetche zum Eh¬ standt erfordert werden/wie wir sie in der Auslegung dises Gebots an- zeigen wöllen/so hart als jmmer müglich/halten. Aas Achte Gebott. Das Achte vnnd letzte Gebott ist / Das keiner/keinerley weyse/er scy dann darzu mit gewalt oder recht genötiget/tödten soll. Mssicgungdcßi.-Hcöocs. Lap. III. Erste Gebott/sagct von der Liebe gegen Gott/vn lehret auß- trueklich das^ürchische^oleb/das sie Gott vn jren letzte Prophe¬ ten Machometh/für allen dingen lieben sollen /vnd dieses Gebott brin- § gen sie also in der warheit ins werck / Dann sie auß grundt ihres her- Heus/ vn Mit inniglichem Gebeth/dem allso nachsetzen/wöllen auch nit/ das einer an Gottes Gnad zweiffeln/oder verzagen solle/Dan jrglaub § ch Von dem Macßomctlscßcn Gcsatz. berührt darauff/dassie sagen: Gott der Allmechtige habe einem jeden Menschen/ehe dann er geborn/viertzig jar züvorn/sein täglich Brot vn narung verordnet vnnd bescheiden/Als welchen er nach seinem Eben- büde geschaffen. Derhalben solle man in ia mit gebürlichem vnd billichem lob/ehr/ vttd danckjagung preysen/wie folget/ alla biliAU8 ueräi col^c, ueräi uercliiac e! ueräi. Welches soviel gesagt/Gott hat vns kei¬ ner anderenvrsach halben für anderen Thieren/mit vernunfft/vnnd verwandt begnadet/dann das wir die grosse gnad/Allmechtigkeit/vnnd macht/der ewige Gottheit betrachten/vnndbedencken sollen. Er hat auch dem Menschen seine Augen nur allein derhalben gegeben/das er die wunderbarliche werck vnnd geschcffte/ welche er alle auß Göttlicher krafft vnnd macht überflüssig geschaffen/ sehen/ erkennen/vnnd lehrnett solle. Es habe auch Gott dem Menschen deßhalben Ohren geben / das er die wort seines heiligen Gesatzes soll hören vnd eynnemen/ vnd wann er es einmal gehört vnnd verstanden/dasselbige halten/dergleichen hab er die Sprachen züreden gegeben/das man die vnverstendige/ vnd wel¬ che solches von inen selbst nit köndten vernemen / oder fassen/vnderrich- ten/lehren/vnndvnderweisensolle/vndnach diesem sprechen sie/ slladiii uei-äi.Das ist/Gotthat vns auchgesundtheit/wel- chenichtdas geringste Kleinot an einem Menschen/gegeben/das wir seiner hierdurch allezeit gedencken/ vnnd keine Faulheit/ verhinderniß/ oder nachlessigkeit/bey vns so hart sollen cynwurtzeln lassen/ die vns den geringsten Gottesdienst/dardurch zu verstumm/oder zuverligen/trei¬ ben vnd abwenden möchte. Auflegung deß andern «He- bocs/wtemanVaecer imtt-SZutter Mgchovstrm stpn. Lap. IUI. rmMN nuytkymkdm/odersichgegmlieauflcgm/wevermlt Worte» -per Das ttste Thal. XVI oder mit wercken/Vnnd in allem sich fleissig fürsehen vnnd hüten / daß siejhnen/verstehe den Eltern/keinc vrsach Magen vnnd züweinen ge¬ ben/Vnnd da die Eltern vieleicht gebrechlich/vnnd an Leib oder Güt arm/ sollen die Kinder von dem ihren/ soviel möglich/ ihnen Helffen vnd rahten. Sie hencken auch an diß Gebott/daß sich die Kinder hüten sollen/ das sie von ihren Eltern billicher weiß nicht verflücht vnd vermaledeyt werden/Dann sie achtens darfür/daß der Flüch vnnd vermaledeynng der Eltern/scy ein kreffttges/ gewisses Verderbnis der Kinder. Also / das keine Liesse deß Mers/oder irrgents eines Wassers/tüchtig vnd krefftig "»»E d-c gnügsam/ein solche Verfluchung der Eltern/an iren Kindern/rein vnnd sauber widerumb abzüwaschen/So sey auch keine Büß genügsam/ wie Selim/ hartvnd hoch die immerangesetzt/welche auff einigewetß einensolchen Flüch der Eltern kondte oder mochte reinigen oder außtilgen. Es stehet cap.rs. auch in den: obgedachten Büch Ouraam/ das Gott nimmermehr den Kindern/welche ein solchen Flüch der Eltern auff ihrem Halft tragen/ verzeycht oder vergibt / es sey dann das die Eltern mit außtruckltchem willen den Kindern züvor williglich verzigen / vnd den Flüch von ihnen widerumb hinweg genommen haben. Vnnd in diesem verhalten sich beyde Eltern vnnd Kinder gar wol/ entweders/daß sie sichalso darzü gewehnen/oder das solcheschüldige Ehr den Eltern/von den Kindern von natur gebürt/mit ins Geblüt eyngewurtzelt/vnnd also von iugendt zügleich mit angeboren ist: Dann siesagen/daseinBaum/derin cin vnfruchtbar Erdtreich gepflantzt/ kein geschmecktes Obs bringe / sondern wie das Erdtreich / also sey auch der Baum/ vnd wie der Baum/ also auch die Früchte. Vnd dkrhalben rahten vnd schliessen sie/das die Eltern/ihe iünger ihre Kinder vnd cyn- fettiger sie scynd/ihe mehr dteselbige durch fleissige zücht vnd disciplin zür erberkeit vnnd Tugenden anhalten sollen/vnnd hierinn allein ihre lieb gegen den Kindern erzeigen/daß sie den rechten weg zür Tugend durch gebürliche straff eyngehen lehrnen vnnd fassen/Auff das/wenn sie zü verstendigen iarn kommen/vnnd ihr rechtes alter erlanget/ ihnen die erste Furcht vnnd Jucht der Eltern allwegen für äugen schwebe/ vnd also der Eltern disciplin / verma- nung/gehorsam vnd Jucht/eyn- gedenck ftyen. K mi VondemGacßomeciscßen Gesacz Nuplcgung defl dritte «Hcöots/ Was wir nie wollen/ das em ander vns chüe/ -as wir jm dasiclbtze auch nie thün- V Lap. V. .<ä^As dritte Gebott/welches auß natürlicher vcrnunfft fleußt/ha- ben sie auß der Natur gezogen/vn gelehrnet/ als nemlich/was du wilt/dao dir ein ander thüe/das thü im widerumb/ Allhie sagen sie erst" lich/Man solte sich gegen den Nachbarn from/treuw/ vnnd fridsam er" zeigen/Seinen Nechsten vnd mitgesellcn/wie sich selbst/lieben/ auffrich" tig gegen iederman leben vnndwandeln/derOberkeit gehorsam vnnd vndcrthonseyn. Allen völckern/mit welchen man in wafferley gestalt das sein mag/practiciert/gewerb treibt/kaufft vnd verkaufft/handelt vn vmbgehet/ dergleichen die vnö on das bekant seind/ treuw vnd glauben beweisen. Vnd im fall/ einem solche gedancken eynfielen / welchergestalt es auch geschehe/einen andern zu beleidigen/vnd zu beschedigen/solle er mit hohem fleiß/vnd treuwlich/bey sich behertzige/da ein ander dergleichen vrsach süchte/ ihn zü beschedigen/ob er solche beschwerung dulden wölke/ oder für billich achten:Dann mit dergleichen gedancken vnnd betracht tungen/werde sich ein jeder wol wifsen/gege seinem Nechsten züverhab terr/vnd züverwaren/welches sonsten/da solche gedancke/ einer gleichen vnd billichen maß/außbleiben/sonder zweyfel nit geschehen würde. Mßlegung dkflviertdm «He- bottö/daß sic ffeisilg sollen zü der Klkchen gehen. Lap. VI. vierdteGcbott ist/Da»einicdcrTürck durchauß solle mü O«? Höchstem fleiß iren ir/das ist die Kirchen besuchen/Za deß tagesfünffmal/zü gebürlichen verordenten zetten vnnd stunden nemlichzumerstenmal/zü früertagzeit/ehe die Sonne auffgehet/wel^ che^ Bas erste Thal. X VII chessienennenauff ireSprach^alan^ms^^j.Ium andern vmb dm Mttag/wclches sie nennen VlenamZ^^i.Zum dritten drey stunde zu¬ vor ehe die Sonne zurühe gehet/wirt genannt Iric^inäinama^'. Ium vierdti/wan die Sonnnidergehct/wirtgenant Ium fünfften/vmb die zweyte stunde der Nacht / wirt genannt Vnndzü diesen Zeiten vnnd stunden halten die Türcken jregc- wönliche Gebeth vnd Oration. Dieweil sie dann wissen zü welcher gewisse stunde vnd zeit sie sol¬ len zur Kirchen/vnd ihrem Gebeth gehm/Simemal bcy ihnen die Glo¬ cken nit/wie bei) vns/im gebrauch seynd/dann sie deß m irem Gesatz kei¬ nen außtrucklichen befelh habcn/seynd verordent etliche Geistliche Per¬ sonen vnd Priester/welche auff ire Sprach genennt werden iVlei^ein/ Diese steigen zü gewonlicher zeyt vnnd stunden auff die Thürwe der Kirchen/welchefast allesampt rond auffgebaut seynd/gleich wie vnsere Hechrwarte im Felde/wie bey etlichen Stetten nach Zusehen / vnd oben von dem Thurm hinab singen sie Visen Lobgesang/^xenocblma/auff das sich das Volek zür Kirchen verfüge vnnd versamle. Vnd die ihcnigen so andacht halben hineyn gehen/ vnd jr Gebeth Zü Gott thün wolle/ müssen erstlich irer natürliche noturfft nach gehen/ vnd wie vnsere Kinder höflich sagm/Ein Blümlein brechen.Wann das geschehen/waschen sie sich über den gantzcn Leib gar rein vnnd sauber/ vnnd solches thün nicht alleyn die Menner/sondern auch die Weiber. Wann solch bad gehalten/gehn sie äusser/ waschen dreymal die Hende/ dreymal das Maul/dreymal die Nasen/vnd auch so offt das Angesicht/ vnnd dreymal waschen sie die Arme biß an den Elenbogen/darnach waschen sie die Qhren/vnnd mit beyden Henden den Halß/ vnd in dem sie sich waschen/lesen oder spreche sie diesen Lobgcsang/ Llea cke mor- Darnach waschen sie die Füß biß an die Knie/vnd wan sie sich Gürten vnnd anzichcn/lesen sie ein andern Lobgesang/ L-i üls z)tucircilon. Alsdan gehn sie vorsetzlich langsam/M füß für füß/thün kurtze einfel lige schritt nach der Ktrche/Vn diß alles geschieht derhalbe/dan welcher sein gebeth thün wil/sol rein lauter vn mit eynfeltige schritt cingehen/nit wie ein Schüster der de Marek vcrseumpt/oder sonst in der flucht ist/ in die Kirche komcn.Vndovngefehrlicheinemvnderden/dzerzur Ktrchö gchet/einiger wind/öder blehug deß leibs(dardurch er vervrsacht würde sich oben oder vndk vngebürlich zuhalten)fürkeme/ hülffe jn sein voriges Votrdem GachomctWm Gcsatz. waschen gar nichts/Sondern er mußte wider zuhauß vmbkehren / vnd sich gleich wie züvorn/ vonneuwem widerumb waschen. Vnd da ersok ches nicht thete/sondern durch faulheit oder nachleßigkeit vnderlieffe/ halten sie es dafür/das gebeth deß jenigcn/ so solches verwarloßte/wür-- de für Gott nicht angenem oder erhört werden/ verlüre also neben dem Gebeth alles sein waschen/mühe vnd arbeit/vnd fürbereitung/ die er zu dem Kirchgang gethan/thete arrch grössere Sünde/ dann er vmb Gott Huld vnd verdienst mit seinem Gebeth erlangte. McdicUurckm öchtmm jren Kochen. Lap. VII. E? Ann sie nun allcsampt/also in irem lVlelckit/oder Kirchen/vek^ (Z^siunlet/vnd ihr Gebeth anstelle« wölten/wenden sie sich zugleich alle mit dem Angesicht nach der Mittags Sonnen/vnd die lVle^em/ das ist die Priester/ stehen auff/vnnd lesen den Psalmen/wclchcn sie K vor auff dem Thurn gesungen/Alsdann erhebt sich ein jeder gar dcmlv tig vnnd andechtiglich/vnnd steckt seine beyde arm vnder den Gürtel/ gleich als ob er gebunden were/bucket sich mit dem Haupt so tieff zü der Erden/als ihm müglich/stehn alsonidergebucket mit grosser Gottes forcht vnd andacht/ohn einige bewegung deß Leibes. Vnder deß stehet auff ein ander Priester/ eines andern Ordens/ wirt genenm Im am/dieser liefet mit Heller stimm ein Psalmen/vnd der ander Prtester/als ein Zhorschüler/ antwortet im. Wann dieser Psalm ein end hat/ fallen sie zugleich allsampt auffs Erdtreich/ rüffen vnnd gen: §3l)3N3ll3/83l)3NÄll3/FLd2N2ll3/ das ist/Q Gott/erbarm dich vber vns arme verdampte Sünder/vnd liegen also mit iren Angesicht ten auff der Erden/biß so lang der Priester Im3m wider kompt/vtirid den vorigen Lobgesang zum andern mal gesungen hat/ alsdann steh" sie widcrumb auff/Vnd solches thun sie drey/vier/oder fünffmal/wie es jr Ampt vnd Gcsatz mit sich bringt.Ium letzten knien sie altesampt M derauff die Erden/sokompt der^ei^em/fthct an mit klarer Heller stimm sein Ampt vnd Zeremonien/Bittet Gott das er denKhristeu/ Iüden/ Griechen / vnnd allen denen so nicht ihres Glaubens seind/deU Geist geben wolte/das sie sich zü inen bekehren/ vnd sich vnder jr Gesatz begü" Z>as erste TM. X VIII begeben wölten/wann das Gebeth also geschehen/zeucht ein jeder seine Arm wider auß dem Gürtel/ heben die hende gegen Himcl/vnlid schrei¬ en mit Heller stimm/ alsdann rüren sie vnnd bestreichen mit den henden jhre äugen/ vnnd gehet ein jeder auß der Kirchen/seines gefallens/andieorthvndgelegenheit daerzüschaffen hat. Dondmmsom jhreMGm mcßc kommen dörffcn. Lap. VIII- seynd viel Türcken vnnd Weibspersonen/ die in jren UelcKw/ ^^oder Kirchen/ nicht kommen dörffett/ viel weniger ihre Zeremoni¬ en vnnd Kirchenampt besüchen/Als die jhenige/so öffentliche Laster/als etwan ein Todffchlag/begangen/oder die voller Weins vnnd truncken gewcscn/odcr welche sonst mit öffentlichen Lastern befleckt. Dergleichen auch die Leuche so vngesunds Leibe/vnd sonderlich anstickender kranck- heit seyn/dardurch ein anbruch vnder andern geschehen mochte. Spie- lern/Wücherern/Ehebrechern/vnd dergleichen öffentlichen Sündern/ seynd allen die Kirchen verbotten. Also auch wann etwan Weiber äus¬ ser der Ehe in vnzüchtigem Leben wandeln/als Kebsweiber/ Huren/ vnnd andere/Dann solche alle/sprechen sie/seyenschendtlich befleckt/ vnsauber vnnd vnrein: Was aber Iungkfrauwen seynd/vnd Witttven von fünff Monaten/dieweil sie zum theil gar rein vnnd keusch/vnd zum theil so langezeytkeinenmanberüret/den istwolerlaubtsicherzur Kir¬ chen zügehen. Vnnd die Weiber stehen in der Kirchen an einem sonderlichen verdeckten orth/das kein Mannsperson sie sehen kan / auffdas sie nicht etwan in böse gedancken fallen möchtk/darauß dann Sünde erfolgen/ vnd solchen gebrauch halten sie fast durch alle die Lande vnd platze/da der Mahometische Glaube im gebrauch/vnd gewonlich ist. Sie müssen auch ins gemeyn allesampt das Ampt in den Kirchen zü gebürlicher zeit besuchen/ sonderlich aber wann jre zeit zu fastk fürhanden. Vnda einer hierin seumig/ fürnemlich aber zü zeitö der faste/vn dz ampt in der kirchL verlege/auch darüber stürbe / würde er zu keinem Begrebniß bestetiget. Han sie spreche/vas ein solcher Mensch erger vn vermaledeyter sey/als Von dem Wahomcttschm Gcsatz cni Khrist/Dcrhalbcn füccn sic ihn auff Venschinnerleich/geben einen solchen Menschen ven Hunden/Bögeln/vnd andern Thierm zufrcffen. Nußlegung dess fünfftm sHe- bottö/Ponjrcm Masten. Lap. IX. Asfünfftc Gebote der Türcken erfordere/das ein icdcr Türck durchs jar zum wenigsten/vn ordinarie/ einen Monat fasten sol/ welches ste m ihrer Sprach nennen Kem e^n/vnd diese zeit der fasten halten sie in grossen ehrcn/nicht allein mttircm fasten/sondern auch mit enthaltuug aller Sünden/sonderltch aber wendelr sie ihren fleiß dahin/ das küncr dcß tags ober issct oder trincket/biß so lang das die Stern an dem Himmel airffgehen/vnnd leuchten. Alsdann heben sie an Messen Brot vnnd Flcisch/vnnd andere mehr gute speiß/viel bcsscr/als sie sonst auff andere tage Messen pflegen/ schlemmen also vnnd fressen die gantze stachrnicht anders als vnser liebes Vieh/welchem man durch die nacht sein Wer fürschütt. Wo auch einer ergriffen würde/der äusser gebürlichcr zeit ässe oder trüncke/wann er zehen iar biß an zwelff/vn drüber seines alters erreicht hat/wirt er gebürltcher weiß gcstrafft/Vnd wie er nicht hat wöllen den Leib mit faste kasteyen/also lassen sie ihn mitbrügeln/geisscln/ürütteln/ streichen vnd schlagen/nit vngcffcn vrid vngeschmicrt darvon kommen/ vnnd noch vermög ihrer ordnungMw iustitien/ muß keiner der es ve^ dicnt/vttdcr zr. streich halten.Da auch einer zu derselbe zeit vieleicht Vie Kirchen vcrseumpt/vn nicht zü gebürlichen Zeiten hiueyn gienge/ müßte er diese straff doppel leiden. Im fall auch ein Türcke dieser tage einen Wein trüncke/gibt im das Recht/daß er auffGassen vnnd straffen von cittemiedengeschmchetvndgehöttetmagwerden/setzenihmcinenHüt auffden Kopff/daran geschricben/warinn er sich vergriffen. Alsdann legen sie im zu einer Büß vorige straffwiderumb doppel auff/ vnnd vie zwen so zu der straff verordnet/helt einer denVerwirckerbey dcm kopst/ der ander bey den süssen/ vnd schlagen alsdann mit freuden zü/ Seynv auch nit mit diesem bastoniren vn schlagen gesettiget / sondern der wircker müß noch hierüber für einen iede stretch ein Aspcr/ ist vngefeh^ lich vnser Müntz ein halber Batz/ oder eilt Sächsischer Märgögrosth/ bezalen/ Aas erste Theü. XIX zalen.Der so solche Iustitiam übet vnd brauchet/wirt genennt auffjhre Sprach Oaäi. Vn auffdiese weiß volnbringen sie die dretffig tage jrer Fasten/welchr sie nennen Kemern. Diese tage hat der Mahometh/ ir Prophet/also gevrdent/vnnd selbst gehalten der vrsachen halber/auff das jm Gott wolte das Desatz offenbaren vn verleihen / mit welchem er sein Volek möchte recht regieren/vnd in guter ordnung erhalten. » Wann nun die Fasten erfüllet/vnnd darumb das Gott deß Ma- homcths bitt vnnd wort erhöret/auch das begerte Besatz gegeben hat/ richten sie ir grosses Fest der Ostern an/welches sie nenne Vlubairam/ vnnd halten grosse freud vnnd festiuitet drcy gantzer tag lang/ darnach vber zwen Monat vnd zehen tage/machen sie wider em Osterfest/ wirt genennt OkuccikairLm. Aber diesem fest faste sie nit wie zuvor/ hal¬ ten auch nit so grosse Solenniteten/doch kommen sie fleissig zusammen/ halten grosse Keremonien/vn solche versamlung geschicht in der Statt zü IVlec^a/an dem orth da Mahometh begraben ligt/von den Bil¬ gern vnnd frembdlingen/daher dann der Mecher Orden erstlich her- kommen/vnd sein vrsprung gehabt. Msslcgung deß ftAstm Hc- bottö/bom Hausung bey einander alle die Weiber/so vorigen tag gebehten worden/ versamlet/welche inen entgehn kommen/vnd die oben gesagte ding Mit grosser ehrerbietüg von den Knabk annemen/ vn tragens in derBraut vatter hauß/vnd wan sie das Pancket gehaltc/ geht ein iede Frauw wi- Der nach irem hauß/vnd der Braut Vatter verleßt mit inen welche zeit sie den folgenden tag sollen wider erscheinen/Alsdann bitt der Vatter Deß Breutigams/eine grosse Mennig von Mennern/ alle wol zü RoU vnd wan die Sonne zürüw gangcn/schieffen sie Racketlein / vn andere Fcuwerwerck/sehr kunstretch/vnnd anff mancherlei) art / gleich wie bey vus/wann man Freupenfeuwer/ oder sonst geschoß wirsst vnd machet» Wann nun das Äffenspiel vnnd die kurtzweil mch ein end hat/st^ tzen sich die Weiber auffder Erden sein ordentlich züsamen/ anff schöne Darzü geordente Tapetzcrcy vn Teppich/oder Sargö/gleich wie bey vnS rvan man zü Tisch sitzet / vnd setzen die Braut mitten zwischen sich/vn? nach gehaltener Mahlzeyt seynd vnder inen etliche die spilen auff Halft fen/Violn/Geigen/vnd andern Instrumenten / vnnd stimmen die In¬ strument fein lieblich züsammen/bleiben bey einander biß vmb die Mft ternacht/Alsdann legen sie der Braut die kleider ab/ vnd füren sie zürn Bad/waschen sie mit gar sehr wolriechendem wasser/ vnd nemmen dep obgcdachten pulffers OK ena/ mische vn tenlperieren das mit warrnetN wasser/in einem gefeß/machen also einen Thetg darauß / schmieren der Braut die Har darmit/ vn die hende/mahlen ein gewürffelte gevierdte form schacht weiß/vn die süß mahlen sie gleich wie Blümen/ vn andere seltzam gemähls vnden an den Schenckeln biß an die Knie/ dergleichen Die andern Weiber allesampt/mahle also ircn grossen finger/ den Da^ t t k e 'Y t. 'e^ us iv ch M M ver vte >ere hen M nesi AaeetsteLheü. XXH men an der rechten hand/mitz pcmselbigen Dulffer/ damit sie ein Zeichen gebe/daß sie von der Bram gebcte seynd. Iliwendig einer stünde/Wan derThetg etwas trucken an der Hand worden/waschen sie m wider ab/ vnd an den örtern da sie sich bestrichen haben mit dem^heig Oben3/ bleibt einzeichenvndmahl/soschönvnd gelb/alsnimermehr kein Gold seyn kam Alsdann legen sie jre kleider wider an/vnd der Braut fiechten sie das Har/Zn deß hebe die andern Weiber wider an Züspieln auffjren Instrumenten / vnnd spilen etwas stercker wann die Braut wider auß dem Bad gehet/dann sie zuvor getham Was sie für andere kumweti, er eiben wann die Braut au sider Bad, - - stubenkompt gangen. " Cap. XHII. (^?Au nun die Brautivolgebadt/vn abgewaschen/tvolgeschmäcki E->^vnd wider angezogen ist / vnnd nun wider auß dem Bad gehet/ heben sie an zütantzen auffTürcklsch/welchcs sehr lieblich vnd lustig zü, sehcn.Singe in die Instrument schöne liebliche Reime/ von der lieb/ vri andern schertzhafftigen boffcn.Vnd solchen Wollust üben sie so lang/ biß das sie hören die Hani vmb Mitternacht krähen/ vnder deß erlustteren sich die Weiber/gehen fein höflich vmbher/zübesichtigen wo ein jede die Nacht schlaffen sobWann nun die zeyt kommen/daß die Hanen fast alle vmb Mitternacht gckräet/fahen sie alle an/ mit sampt der Braut / vnd schreyen oder rüffen mit Heller stimm / Oaccialum, Oaccialum / das lst/Laßt vns lauffen/laßt vns lauffen/die Hane kräen. Waü sie sich nun also mit effen/trincken/vn andern wollüsten/genügsam ersettiget / mattr vnd müd worden seyn/gehen sie zürühe. 'M Morgens / sobald die Sonne wider am Himmel gcsehe wirt/kom- men sie cylends wider herfür gangen/finden sich Zü der Braut / helffeir sie schmücken vnd anlegen/Alsdan höret man seltzame boffen von jnen/. wie sie die Braut vcxteren/vnnd mit Worten üben/ Als nemlich/ daß sie die künfftige Nacht einm harten stand oder sturm müß außstehen/ vrrv wz vergleiche schertzboffen mehr scynd/vn dises wehret so lang/ biß dz da kompt der ^aZäicb/welcher ist der nechste Blütsfreund vn verwandte deß Breutigams) vnd füret die Braut hinweg / dann dieser hat befelh Braut vn Breungam zusammen zügeben / vnd einander züverehlichk. D tiij - VotidemOaHomctlMtt Gesacz. Wie die Brauc deni Bremi- , gamzüßaußfompc. Lap. X V. Cnsclbi'gm Morgm/wann vorgesagte ding also crgangm kom-- L^^men auffein genannte zeyt alle gebehtene Geste vnnd Menner zü Roffz/ vnd wol geschmückt vnd geziert/ für deß Breuttgams Haust/ vnnd versamlen sich allda mit sampt dem / welcher jhr Prin¬ cipal ist/vnd wann sre alle bey einander versamlet/fragen sie den Breu- tigam/Ob es sein will/beger vnnd Meinung sey/ das sie nach der Braut reiten/vnnd Hm die zühauß bringen mögen? Welchers inen alsbald er¬ laubt. Ziehen also dahin zwen vnnd zwen/in ordnung biß zü der Braut hauß/füren mit sich ein Pferdt wol geschmückt/vnd from/auffwelctM die Braut reiten/Dergleichen viel Maulesel/ darauffdie Braut ihren Mhmuck/geschenck/vnd andere ihre Gereht füren soll. i Wann sienuhn seyn für der Braut haust ankommen/stehet der von seinem Pferd ab / die Braut anzünemen/Aber die Wei¬ ber lassen ihn nicht ins hauß/er hab inen dan züvor eine Verehrung vnd geschenck gethan. Zn deß legen die andern Weiber der Braut ein bar seydenStrümpffan die Bein/gemacht von lauter Kermesinseyden/ vnso hart mit knotten verbunden vn verknüpffet / dast der Breutigam/ der sie ihr wider abziehen müß/offtmals die knotten / nit alleyn mit den harden/jondern auch mit den Unen/auffzülösen genügsam züschaffen/ dann auffandere Wege darff er ir sie nit ablegen noch aufflösen. Wann nun die Braut also angezogen/füret sie der aust dem haust/vnnd folgen ihr alle die Weiber/so gebeten worden/vnd auch andere viel mehr vngebetcne/mit iren Seytenspiln vnd Instrumenten' Allhie befleißigen sie sich eine iede auffs beste züspilen/ das sie mögen ge- hört werden für andern/vnd etliche schreyen mit Heller Stimm: / das ist/ die Braut kompt/ die Braut kompt. .. Darnach wann sie aust dem Haust gcfürt/setzt man sie auff Pfcr dt/vnnd furt sie vnder einem feinen wolgeschmückten Himel/wel¬ chen etliche darzü geordente wolgeschmückte/schöne junge Gesellen an Sier stangen tragen/vnnd vnder demselbigen Himmel geleyten siedü Braut biß in deß Breutigams hauß/vnnd an einer jeden stangen oder stab deß Himels/ist angebunden ein schön Wüschthüchletn/gar sauber vnd h r r r v ik s/ st/ »ch K »el^ a§ rdie >ver chcr p)lS Bas erste Lheü. XXIIl vnd rein außgenähet/Dasselbige nimprcmjederan seinerstangen die er tregt/zü einer Verehrung. Die Bram ist gar zügedeckt/mit einem ro- tenTaffet/vnd die rechte Hand hat sie dem Pferdt auffden kopffgeleget. Zn deß lauffen allerseits/über die straffen vn Plätze / darüber die Braut gefürt wirt/allerley Pferde/ vnd andere Thier/ welche wunderbarliche spectackel vnd schauwspiel anrichten. Wann sie nun für deß Breutigams hauß kommen/ stehen sie alle ab von ihren Pferden/auffScidenc vnd andere köstliche Tapetzerey/ so auffder Erden hin vnnd wider seynd außgebreitet. Alsdann kompt der Breutigam/vnd bedancket sich gegen jederman der erzeigten freundt- schafft vn Ehre/darnach thüt ein jeder eine Verehrung / sonderlich die so gebehte/die andern aber reiten wider ein jeder seines gefallens zühauß. Für dem Hauß in der Thür ist ein Becken gesetzt/dareyn legt jeglicher seine verehrung.Wann der Abend herzü tritt/kompt der -83§cticb,/vnd zeucht dem Breutigam seine kleider ab/ vnnd ein Weib/ welches sie der- halben nmnenlen^e^ola/leget der Brautihre kleider ab/füren sie bcyde in ein Kammer/darinn sie schlaffen sollen. Auffden Morgen kommen seine gesellen in deß Breutigams be- Hausung/ bencben etlichen denen so geladen gewesen/ schaffen / das sich der Breutigam bald anlegt/laffen indeß die Braut im Bett ligenge- leiten vnd fürcn in ins Bad/vnd in dem daß er allda sich waschet vnd badt/verbergen vnd nemmen sie jm heimlich alle seine kleider / Also/das er gar nichts anzüziehen behelt/ vnnd wil er wider auß dem Bad / müß jm der Vatter von neuwem kleider znschicke. Vnd diß ist die neuwe arth vnnd gewonheit/so zu vnsern Zeiten die Türcken/wann sie Heurahtm vnd freyen/gebrauchen/wider alle ihre Besatz vnd Gebott. Vnd wann sie mit einem Weib nit zufrieden seyn/nemen sie zwo oder drey / vnd wo sie keine kinder mit jnen zeugen/laffen sie die Weiber gar von sich/vnnd nemen jres wolgefalkms andere. Füren also jr leben wie vnvernünfftige Thier vndHeidenpflegen. Mßlegungdcst vm.chköots. Lap. XVI. ^^Asachtcvnnd letzte Gcbott/ist/ daß keiner seine handt mit eine« andern blut beflecke sol/ Sintemal Gott allein durch seine Gött¬ liche versehung/willen vnd ordnung/die Zcyt vndZil vnsers lebens ihm fürbehalten hat. Man liset in dem vielgedachten Büch Our^m/bas Gott discr Sünde deß Lodschlags/schr gehcfftg/scy auch Serrcrfiüchste VondemOachomcttschm Gesac; Sünde eine die man begehn kan / Dann diß sey die andere Sünde/so in die Welt erstlich eyngertffen / vnnd sey auß lauterem neyd/von dem verfluchten Kain/an seinem brüder Abel erst begangen vn geübet wor¬ den/nur alleyn von deß wegen/das sein Öpffer für Gott angenemer denn deß Kains gewesen. Ist also der erste Todschlager worden/der das Erdtreich mit Men- schenblütbesprengt/Daher er nachmals stoltz vnnd auffgeblasen wor- den/vnd jn viel andere schendtliche läster mehr eyngefallen ist. Dan die¬ weil er ein solche grosse Sünd einmal begangen/hat er die andern ge¬ meine Sünde schlecht vn gering geachtet/ darumb ist er auch von Gott vcrmaledeyt vnd verflucht worden/vnd hat ihn Gott mit gleicher pcen/ wie er an seinem Brüder begangen/endtlich gestrafft. Fermer finden sie auch in demselbigen irem Büch Ou raam gcschrb ben/das für allen andern Sündern/Kain der erste seyn wirt/der aM Ängsten tag wirt fürher in die Helle gehemDann sie halten cs dafür/ daß keine Seel in die Hell komme für dem jüngsten Gericht/sondern das sie in deß alle im Fegseuwer bleiben / vnd alsdann werde Kain der erste seyn/vnnd ihm werden nachfolgen alle die jhenige/ so jemals getö¬ tet Haben/Dber das hencken sie an / vnd sagen: Als Gott den Kain ver¬ flucht/ habe er zügleich alle Mörder vnnd Todtschleger vermaledcyet/ vnd solche Menschcn/welche Gott selbst verflücht/können nimmermehr mit rüwigem gewissen leben/ auch durch keine fröligkeit von Hertzen er- ftcuwet werden/sondern daß ein solche vbelthat jhnen allezeyt jr Hertz/ Sinn/ vn Gcmüth engstige/nage/betrübe vn marter/bringen sich auch flcmeinlich durch Gottes gerechtes Gerichte selbst vmb den Halß. Vnnd vbcr alles diß sagen sie/So bald ein Todtschlag begangen/ schrcy deß Todten blut auß der Erden gegen Himel vnd bitt vmb Got¬ tes gerechtes Vrtheil vnd Gericht / haltens auch steiffvn gewißlich dar- für/das Gott ein solche Sünde nimmermehr vergebe/ob er gleich in al¬ len andern übertrettungen gnedig vnd barmhertzig ist: Wan aber einer vngefchr/on argelist/oder vmb errettung seines lebens willö/oder wider die/so ntt jres glaubens/oder durch sonst gebürliche kriege/zübeschützung vnd vertrettung seines Herw/einen Todtschlag begienge/ so habt sie die Hoffnung/ Gott sey jhnen in dergleichen selten gnedig vnd barmherW Aber doch ein Mensch solle sich gantz vnd gar gewehnen/daß er ntt in ein solche Sünde deß Todtschlags falle. Diß halten die Türcken also/wievielinehr sotten wir Khristen/ die wir den willen Gottes wissen/vns vom Todtschlagen enthalten/dieweil die Wrcken/welche in vilen dtngen/wie die vnvernünfftigen Thier/nuk .. allein Das erste Theü. XXIIII ö allein der Natur nach leben/Diese Sünde so groß vnd vntreglich ach- n tenk Vnnd diß scynd die Gebott deß Türckischen Mahometischen Ge- satzes / mit ihren außlegungen. Uolgm die andern Hündc. e, I^S halten auch die Mahometaner/über diese ire Gebott/ die fiben . o^Todtsünde/für die gröfte gebrechen vn Sünd / die ein Mensch be- gehen vnnd thün kan/als nemlich den Hoffart/ Gcitz/ vnkeuscl hcit/ oder / Geilheit/Iom/Neid/Faulheit/ übcnnessigcn Überfluß in fressen vnnd sauffen/Welche sie so groß achten/das ein jedere schwer vnd wichtig ge- - nügsam sey den Menschen znvcrdamme.Vnd reden/haltcn/lchren vnd schreibe auß -rem Buch Ou iMn/ diser gestalt darvö/wie wir folgend hören werden. Bonder HündedeßOoffartö. Lap. XVII. -t/ Leich wie alle stoltze hoffertige Geister/ die fürncmste vn fürderstö Hk in allen dinge sein wöllen/Also auch setzen die Türcken vnder den Todtsünden die Hoffart/als die fürnembst obeilan/ vn sagen/ das diese tz/ Die höchste Sünde sey/dan sie wissen auch wie Gott de Lucifer/ von we¬ ich gen seines übcrmühts vn hoffart/von dem höchsten Thron deß Himels/ biß in de tieffstcn grundt der Hell verworffcn/gestürtzt/vn vcrsenckt hat. !tt/ Vnd das er von diser Sünde wegk auß der aller schönsten edelste Enge¬ os lischen §reatur/so Gott je geschaffen/ in einem augenblick in das schnü¬ rt Deste verdampfte vnd schendtlichste ding/so im Himmel/auff/vnd vnder ab der Erdcn/verwandelt worden. B Das er auch allhie auffErde vil seines gleichen Habe/Als da scyn die c>ek stoltzen/hoffertigcn/ reichen/welche nit allein nicht erkennen dz ire reich- M thumb vö Gott komen/sondem alsbald ine ein böser wind vnder äugen die bleßt vnd gehet/vnd sich dz glück von inen abwendet/welches sic durch ir G böses Regiment vnd mißbrauch irer Güter/ vnd unordentliches leben/ eis vfftmals selbst von sich hinweg stossen/heben sie an Gott im Himel züle- stem/Vnd darumb Gott sie bülich selten loben/gedultig vnd danckbar/ Pie scynd sie Lesterer vnd vndanckbare. oeil Hieher ziehe sie auch die Reiche/welche de Arme allerley bcschwcrug M vn scheden zufügen/vn über dz noch/als arme verstossene menschö/hönö ein Vondem Wacßomcttftßen Gesacz. schmchen/vcrspottk/so doch ein frommer Armer offt wirdtger wer/ stcr Reichthumb/ als sie selbst/ vnnd wissen wol/ ob gleich chenc an Gutem vermöglicher vnd gewattiger/das diese doch an Gottes Gnad vn HM reicher seynd/vnd das die Reichen zü ihrem grossen verdamniß den Ar¬ men am Jüngsten Gericht werde müssen zün Füssen ltgen. Derhalben sotten sie btllich Gott dancken/wann er inen reichthumb vnd Übersicht genarung gegeben/Sotten auch sich nit weigernden andern soArrü eine Allmusen auß Barmhertzigkeit mit zütheilen. UonderHünd dcß -Hcitzcs. Lap. XVIH. 'Je Sünde deß Geitzes/Halten sie/sey ein Wurtzel vieler anderer Laster/dannnb vermanen sie/man solle den Gettz hefftig flieht/ Vnd hiervon haben ste ein Erempel(welches wol einer Fabeln gleich ist) vnd sagen: Als Moses auffdem berg Sinay gewesen / hab er vnder an¬ dern dingen von Gott gebetten/das er im auß sonderlicher Gnad offen- barn wolte/welche Leut für seinem Angesicht am meisten vnnd höchsten verworffen/verhassct vnd veracht weren. Sey im eine offenbarung ge- schehen/Er sötte in der ersten Statt/da er seine Wohnung haben würde/ an einen weit entlegenen orth gehen/ da würde er finden einen Einsied¬ lers Hof/in dem wohnet ein Mann/ genannt/ Oaläeus Welcher ohn vttderlaß sich auff lesen vn behten befleissigte/gienge niB- mer herfür/dann in zehen tagen nur einmal. Derselbige hett von Gott teglich einkommen zwen Pommerantzen/oder Kitron/davon er sich enthalten sotte/von welchen er deß tags über nur einen verzeret/den wi¬ dern hielte er verwart/auß forcht/es möchte ihm ettwamitder zeyt aü essenspeyß mangeln/war also ein Geitzwanstvndsparer der ding/soM Gott reichlich vnd überflüssig beschert/vnd teglich mittheilet. Als nun Moses an den ort kommen/vnd befunden/das er mit sol¬ cher andacht/wiesichsgebürt/gelesen/hatersich verwundert wie eszü- gicnge/das die Kammer also voller pommerantzen were/dasauch ei¬ ner aüffdem andern stünde/welche an vielen orten angebrochen/vnnd verfaulet waren/ fieng derhalben Moses güter uretnung an ihn Ma¬ gen / was sein leben werekHierauff ihm der Einsidler nicht weniger aü verstandt Arm / als im Geitz reich vnnd ersoffen/ antwottet: Er lebte wie ein HundttFragt Moses ferrner/ vn sagttWie sol ich das verstehen- Das erstechest. XX V du liessest mit fleiß/vnd on vnderlaß/gleich wie die Philosophi/vnd gibst gleich wol antwort als ein Narr/der nie kein Buch angesehen hctte. Sag an/wie kompt dzeAntwort er/Es were war/er lese den gantze tag/ aber lmr darumb/daß im Gott wolte seine Narung mehren/ Dann die weilerbißher gelesen/hette ihm Gott allwegen seine Narung beschert. Sagt Moses weiter/Hettestu nicht genüg an zweyen Pomerantzen deß tags überk fürwar ich Halts darfür/daß dir die helffte derselbigen vberig seyen/vnnd verdorben. Dann in deinem Gemach mehr Kitronen vnd Pommerarchen als Bücher seyn. Hierauffantwortet er/vnnd sagt: Er enthielte sich derhalben/vnd verzert sie nicht beyde/auffdas/ wan Gott vieleicht seine mildte Hand würde züschlieffen/er auch möchte einen Vor- raht vnd Prouision haben/verträumt vnnd verließ sich also mehr auff sein Geytz vnd samlen/dann auffGottes Gnade. Auß welcher antwort Moses sovtl vermerckt/das er bey Gott/ von wegen seines Geitzes/ der verworffneste vnnd verachteste Mensch seyn müßte/so vnder der Sonnen lebet/ Nam also von ihm ein vrlaub/ dan¬ ktet Gott/ das er in hett ein solch Exempel sehen lassen. Derhalben wis¬ sen die Türckenwol/wie es ein arm ding ist vmb einen Geitzwanst/der Gottes Huld vnnd Gnad nit hat/dem das ihenige so er hat/gleich so wol als das so er nit hat/mangelt. Doher auch die Gelehrten/ vnnd so sonst vernünfftig leben/den Geitzwensten keine grössere straff wünschen/alö das sie nur lang lebemDann ie lenger sie leben/ ie weniger sie haben/ vn je ermer sie werden/wo nicht onGütern/doch mit gedanckenvn im sin. Dondemlaster derHeHm. Lap. XIX. As lasier der Geilheit halten die Mahomethaner auch gantz vn <>^gar für ein verstricht ding/dann nach irem Gesatz seynd sie alle- sampt verpflicht Eheliche Weiber zü nemmen/hiemit auff zriheben die vrsach dieser Sünde/vnd aller anderer vnzucht vnd Hürerey. Aber wie bey jhnm alle andere lasier gewaltig im schwankt gehen/vnnd damit warm angezogen/ also seynd sie nimmer rein von diser Sünde / Sinte¬ mal sie auch/ vber das sie der Weiber mißbrauchen/ in dem Sodomiti- schen leben gantz vnnd gar dermassen ersoffen / das ihnen nicht möglich darvonsichzücnthalten. Dnd darumb dgs sie alle hoch vnd nider stands mit dtsem Dech Vondem O)ahometts richt gethon/warumb er den Todschlag begangen/vn was in darzü vep vrsacht/hat Mahometh das Vrtheil selbst gefelt/vnnd gesprochen/man folte den Jüngling nicht vom leben zum todt vcrvrtheilen/ Sintemal solche Sünder vcrdampt vnd verloren seyn an Leib vnd Seel/ehe dann sie versterbender die andern Brüder vnnd Gesellen/ welche nit glam ben wolten daß der Jüngling denTodtschlag derhalben begangen hctt/ satzten dargegen/vnd sagtenMan solte im seynRecht thün/ vnd tödtcn- da saget inen Mahometh/sie solten hingehen/vnd den Todtc begraben/ vnnd das Begrebniß mit fieiß verwaren lassen /vnd auff den Morgen wider zu im komen/wolt er den Jüngling vervrtheilen. Seynd also him gangen/habcn/wie ihnen befohlen / den Leichnam begraben/ vnnd Grab Mit fleiß bewachen lassen. Wie sie NUN attffden Morgen wider crschinen / spricht Mahometh zü Mn: Wie wolt ir dz ich den knabe richte/ vn allff was weißt Antwo^ ten sie/dergcsialt wie er verwirckt/ vn vnsern brüdcr hat vmbracht. ÄN wort inen Mahometh/vn spricht: sie soltcll hingchn/vn sehen wie vil per todte wundk gehabt hette/sovil wolte er demTodtschleger auch gebe las sen. Als sie nun hingange/habi sie dz begrebniß garfchwartz / vn voller gestancks/aber den Todten nit darinn funden/Seynd wider zum homet vmbkehret/ haben sich verwundert/ vnd seynd hefftig erschrocken gewesen/tticht gewüßt wie das möchte zügehen/haben ihm erzelt wie es jn ergangi/vnd was sie gesche. Mahometh hat iveiter gefragt/ ob sie Na'sersie Thal. Xxvl Grab auchwot besichtiget darauff sie geantwortet Ja / So köndtchr selbst leichtlich abnemmettWcht er)dH der TeuM Mb vnd Seel zu¬ gleich hinweg gcfürt. Weil sich dann der fall also zugetragcn/wie der Jüngling bekannt/ wirt er biltich on einige straffledig gelassen. Derhalben ein jeder der msolcherSündbehafftligt/ war nur sicher von Gott/das er gleicher gestalt wirt gestrafft werde/wie jr jetzun¬ der erfahr» vnd geschcn.Dnd verwegen weilMahomcth die Rach sol¬ cher übertretter GM heimgLstclt/laffen die Türcken diss läster noch Zür zett auch VNgestrafft hingchn/vnnd stellen es in Gottes Vrtheil vnnd Gerichte. Don der HünWeMorns. Lap. XX. W^Nder andern Sünden/setzen sie auch das läster oder gebrechen ^^deß Zorns/als ein sehr groß übel / Sintemal auß hitzigem Zorn/ vfftmals grosser vnrght vn vnglück crfolget/als Todtschlag/ aufflegung vnnd erbitterung wider den sechsten. Dann sie sagen/ ein Mensch der mit Zorn vbereylet/fty seiner selbst nicht mechtig/sondem wie vnd wohin der zorn ihn treibt/also wütet oder tobet er.Siesagen auch/das darumb der Zow eine grosse Sünde sey/dann so bald der Mensch in zorn ftllt/ vergißt er nit allein seines Gotts/vn seiner grossen gutthat (die er billich allzeit solte für äugen haben)sondern auch seiner selbst. Daher dann erfolget/ wann er Mit einem solchen groben Vorhang verblendt/das er seines Mchsten vnnd Bruders auch vergeß/ vnderste- het sich ihm böß vnd schaden züzufügen/ da es wol billicher wer das er jn liebet vnd güts thete/wirt also der Mensch in einer zornigen weiß (dann erverleurtalle vernunfft) denvnvernünfftigen Thiern gleich/wte er dann mit seinem sechsten in zorn vnnd vneinigkeit stehet/also ist alle Gnade Gottes von jm außgeschloffen/derhalben sagen sie/man soll für- sichtiglich meiden vnd hinweg nemmen alle vrsachen/damit man in diß läster nicht falle/vnd sündige. Vnd je fermer einer von disem vn andern lästern abgesondert ist/je mehr er bey Gott vnd Gottes Huld habe. Sie sagen auch/wo einer siben stunden in einem solchen zorn beharret/ vnd sich mit seinem Mchsten nicht vertrüg/ stürbe itt deß/were er ewig verdampt. Von demMchsmcciscßcn Gesac;. Pondcr -Künde der HKwel- oxrcp/inm- Urcßcrep. Lap. X X I. Sünde achten sie mt geringer dann die andern/vn sprechen/ Gott habe an diser Sünde der übermessigen Schwelgereysou- derttchen mißfallen/Dann diß ist die erste Sünde gewescn/die nach der Schepffung deß Menschen begarrgö worden/vn in die Weltkomen ist/ Für welcher die Machometaner sich mit ernst zühüten/ vn sovil in imW lich/sie mit fielst zünreiden verwarnt werden. Nach dem dise Sünde ein vrsachgcwcsendasAdamvn Eua seyndaüßdemparadcyß gestossen worben/ Eine gleiche peen vn straff sollen erwarten alle volle vnd vber^ meffige Fresser vn Seuffer/vnd so offt sie in solche Sünde fallen / so offt ihnen dise peen vber iren Halst zubereit. Sie finden auch geschriben in irem Büch Ouraam / das ein EM sidler vnnd Eremiter/in eimr wilden Wüstung vnnd Gcwildniß ftrrn von Stetten vnd Leuthen gelegen/ dahin auch sonsten niemandes konp men/ein sehr hartes leben gesürt/ Also daß man sein hartes wildes eym gezogen leben/tn essen vn trincken/wol hett mögen mit von vnvernünff- tigen Thieren vergleichen/Allein das er es an fleißigem behten nicht hae mangeln lassen. Es begibt sich auff ein tag/das er seines gefallens etliche außerlesene Kreuter/mehr als sonst seine g^wonhcit gewesen / vbernrest sig gessen hatt/derhalben er von wegen / das er sich also gefüllt/bald Mik dem Schlaffübereylet/in einm ticffen Tramn gefallen / vnd etwas viel lenger/als sonst sein gebrauch/geschlaffen hatt. Vnd lsi jm in dem Traum fürkommen/wic er bcy einem Wetb mik grosser tust vermffcht lege/ vnnd mit ir vnzucht übet/ Als nun die Sonrr zü ruhe sich neigtte/erwachet er/ vn sihet in der Lufft einen Teuffel übet jm mit grossem VNgestüm schweben/ beladen mit allerley Schriffti. M erinbcschrpeNvnBgeruffctt/IZi-emelcon ueccb>i2ler durcbuui1U- dumirtin/Welchessovilgesagt/D du feind deß Gkaubens/was seyti dasfürBrieff vnndSchrtfftendiedu fürestk Hat ihmderTeuffclge^ antwort: Eremit/diß seynd alle die Sünde so ich heut hab können allem in disem Jirckzusamen lesen. Bnd er der Eremiter zweifelt/ vn bedachk bey sich/ob er auch vieleicht deß tags geschrieben hette. Darauff Teuffel ohn weiter fragen vnnd antwort ihm die überschrifft seM^ Brieffs gezeiget. Hat der Eremiter gesagt : Wie ist es müglich das icy heutiges Tags also hab können schreiben: Antwortet ihm der Teusstl/ s e d f r n o Das erste Lhest. XXVH diesen Morgen hastu dich mit Kreutern/mehr als auff andere tage ge- weidet/vnnd dich mutwilliger weiß übernommen/ welch er übel-fluß dir alsbald einen schlaff erwecket/ auß welchem erfolget/ das dtt im Traum vndaußüberfiüffigem essen mit einer Frauwenin vnzuchr vn Sünde gefallm/hast also deines Gebehts vergessen / derhalben hett ich sonder¬ liche freud daran/das du teglich dich also mit übriger speise fülltest/dann auff diese weiß würdest» nicht in eine Sünde allein fallen / sondern ich Wolte dir täglich Zwo/drey/ vier eynschreiben. Vnd nach diesem Besprech/ ist der Teuffel mit grossem vngestüM wider hinweg gefahren. Daher nemmen die Türcken ein Exempel/vnd sagen:Hat der Eremiter/der allein Kreuter gessen/vn wasser getrunckö/ so hart gesündiget/wievil mehr sollen sich fürsehen die ihenige / so Brot/ Fleisch/vnnd andere güte speiß essen/ dieweil jntn die gcfahr ihres Heils vnd verderbnißihrer Seel sovilmehrfür äugen. Bonder Hünde dess Beldo tmndAaA Lap. XXII. Sünde dcß Neids/ist die heimlichste Sünde / so ein Mensch begehen kan/dan diese steckt dem E ülider in seinem eige hertzen. Vnd derhalben sagen die Mahometarier/ das einem neidischen abgün- stigen Menschen nicht müglich/das er von Hertzen köndte oder möchte frölich sepn/oder einige wollust/wie groß der auch seyn Mochte/ von irr- gents einem ding entpfahen/dann der Neid vnnd Abgunst/wann er sihct daß wotzügehet/ vnnd das sein sechster in gutem glück vnnd wol- farth zünunpt/naget/beißt/vnd verzmh den Menschen/darinn er eyn- gewurtzelt von grundt seines Hertzen. Vnd einen solchen Sünder vergleichen sie einem Baum / welcher aussen sehr schöne Blüt bringt vnnd zeiget/tnnwendig aber befmdt sich das er etwan von einem Wurrn gefressen vn zerstochen/ vnd also dürr/ faul/vnd mürb worden ist. Sie haben auch von ihrem Propheten Mahometh diese wort/ tzl deccKialolAien Welche wort bedeuten/das kein Mahometaner würde ins Paradeiß kommen/ ob er gleich in allen andern dinge Gott gehorsam were/ wo er von diftm E ni Von demGahometl'schcttGesatz. läster nit gar rein vnd lauter gewuschen/Derhulben vud das sie fr Seel nit verdammen/befletssigen sie sich sovilmüglich/diß Laster zufliehen. Bon derHündederMaulhcit/ gMeNttt ^cciäis. Lap. XXIII. Sündesprechcn fie/scyc!nhetmlich« »»erkannte Sünde/ welche uuß einer sonderlichen Teuffelischen fuulheitvnd tregheit herkomme/durch welche man alle nütze geschefft/vnnd Göttliche ding Hindun setzt / vergißt vnnd verscumbt/Auch das ftnige so ihnen dient zü ihrer selbst Seelen Heil vnd Seligkcit/Sugen dise Sünde sey für Gott garverflüchtDann esleßtsichunsehen/dus eine solche grosse faulheit/ die durch ein bößvnordentlich leben erfolget/Gott vn alle seine geschepff nachlessiglich vnd mutwilliglich verachtet. Sie finden in irem Buch/dus bey Zeiten deß Mahomets ein König gewesen sey/in disem läster sonderlich tieffvnd übertreflich ersoffen/Also daß er durch dise faule nachlessigkeit alle ding Hindun gesetzt Hub so er zu- thün schuldig/nicht allein von Ampts wcgen/als einem König gebürt/ züerhaltung seiner Ehr/vn deß gemeinen Nutzes/ sondernauch wus die notturfft von im erfordert/vn Hut bey sich selbst befunden/ dus er von ei¬ nem Teuffel an diß luster ulso hurt gebunnt/vnd durch lunge gewonheit durinn verwickelt worden/ das im nicht möglich sich durvon widermub züentlcdigen vnd züentbinden. Wie ernunctnmals in seinem Bett am tage gelegen/vnnd hefftig gcfuulcntzct/ullerley funtascy vnd schwernrerey im Kopff vmbher laust fen gehabt/sihet er einen Engel in eines Menschen gestalt/ der in einem augenblick uuss den Heusern/ von einem Dach zü dem andern vmbhek sprang vnd lieffe.Als er solches gesehen/vnd im der Mensch etwas nehck kommcn/hat er in zusich gerüffen/vnd gefragt/was dus bedeutet/das ek also uuss den Dächen vmbher lieffe.Durauffer im eylendts geantwor- tet/Er hütet ulldu uussden Dächen mit grossem fleiß seiner Kamel / vn dieweil er etlich durvon verloren/lieffe er uuffden Dächen vmbher zust^ hett/ob er sic vicleicht möchte wider finden. Hieruuff hat im der König geantwortet / fürwur ich halt du seyest vnsinnig/vnd on Menschliche vernunfft vnd verstund/oder sonst etwau einMörder/oderDieb/dmndasienigeso dusugest/scheint der W^ k r e / s r s / e it b Sas erste Lhcll. XXVII! heit nichtFMeß/eswirt auch kem verstendiger Mensch leichtlich glam ben/das Wnelthier soltm auffeinem Dach vmbher gehen/wtewol ich mtch über deine nerrische rede nit so sehr verwundere als über dich selbst/ wie du seyest auffs Dach kommen/ ohn Treppen oder Leitern. Hierauff jm der EngeLwiderumb geantwort/vnd gesagt: Vil weniger ist es mög¬ lich ohne Flügel in das Paradeiß fliegen/vcrschwande von stundan für deß Königs äugen. Vber diser rede war der König ein lange zeyt sehr bestürtzt/ bedacht bey stch/was sie doch bedeuten möchte/stündt nit allein in grossem zweif- fel/sondern auch ward je verstockter in seiner gewohnten faulheit/ Nam doch auß der gestalt der Person/vnd der rede/ sovil ab/ das cs nit müßte ein gemeiner Mensch/sondern befandt auß solcher antwort/ cs müßte einer auß den erwehleten deß Paradeiß gewesen ftyn/denckt vnd trach¬ tet diesem handel so lang nach/das er außtrücklich bcfande/das vnmüg- lich ohne Flügel/ das ist/ohne güte werck/in Himmel züfliegcn/hebt also an sich zü besinnen/vn zügewehnen wie er diß läster vnd faulheit möchte ablege/befleißt sich Spital vnd Kirchen zübauwen/Allmusen zügeben/ vnnd andere güte werck züthün. Also das endtlich seine güte werck vnnd grosser fleiß/den er darauff wendet/ die Faulheit vndertruckt vnd überwand/vnnd erkannt das jhm Gott durch dieses gesicht scheinbarlich seine Genadhatt gesandt vnnd mitgetheilt/ sich seines Ampts da¬ durch züerinnern. Ende deß ersten Thells/dises Metten Buchs. AasanderWeti dlses zweiten Büchs/ Von Kirchen/ Aospttaltt /vild Rcllchons/ oder LelWchen/Pcrsoncn/-evTürcken/A«ch wie > sie Justttmmvnd Recht admt- nsicricrc«. Erstlich von den Kirchen / welche bey ihnen genennt werden Klestit. Lap. I. . Ze Kirche seynd bep den M- homethanern gleich wie die vnserett/ / U großvnndklcin/auffmancherley arth vnndweiß/Die fürnemste Kirche irr Zanh Türckeyistzü Konstantinopel/ genannt Hrmcta äoxliiZ /welche al- lein rond / mit einem Dach/ kugelicht gleichwie das panteon/ oder S. Maria Rotunda zu Rom/ allein das v) / yie zu Konstantinopel grösser vnd hö¬ her isi/gantz vnd gar mit Bley gedeckt/wie die zu Rom auch/innwendig ist sie mit reinen lautern Porphirstein / vnnd schönen Alabaster außge^ bauwet/ vnd seynd zwo reihe von langen Marmor seulen oderpfetlern/ vn gleichmeffiger gröffe darin/so dick das zwen Man sic schwerlich vmb- gretffen köNtten.ÄbL^dicftm Seulwerck seynd gesetzt noch andere Pst^ ler/ aber etwas kleiner dan dievudcrsten/anff welchem das Firmament vnnd Gewelb mit sMPt dcmDach rüwet vM liget/welches Gewelbe innwcndigSaraußgemanrt/mit MosaischEPetnen/ dt^KirchcnThsl' seynd sehr schön/vnd nach dem Gebcw gar wokvn artig proportioniert/ treffen auch mit dem Gebeuw fein übereyn/seynd alle mit Ertz überzo- gen/Vlrd sie wollen sagen/das eines der Thor gemacht vnnd eyngelegt sey mitdemHoltz/davon dieArchaNoegcbauwctvndzügericht gewe^ sen/vnnd derhalben haben sie dareyn in das Ertz drey löcher gebort/pas man das Holtz könne küssen/vnd dadurch Ablaß erlangen. , AasanderLhetl. XXIX Diese Kirchen istvom Zhristlichen Keiser Konstantine füriaru auffgebauwt worden/dte Türcken aber haben alle Alrar vmbgestossen/ vnd cyngerissen/darauffvorhin die Zhrkstcn ihre Sacrament admini- striert/vnd jrKirchenampt gehalten/ alle Bilder vnd Gemalh hinweg genommen/vnnd da etliche vieleicht von Mosaischen stein noch fürhan- den/habensiejhnen doch zum wenigsten die äugen auWestochcn/ dann sie leiden keine Bilder oderGemälh in Hren Kirchen/ welcher gestalt die sein mögen. Vnd sagen/man solle allein Gott anbehten/nicht Mau¬ ren vnd Bildwerck. Die Glocken so in gemeldter Kirchen gewesen/ftynd alle in deß Tür¬ kischen Keffers deß Baiazeths Palast gefürt worden/welche er gleich zu der zeit/als dieser vnser Scribent von dannen gezogen/züschmeltzen/ vn groß Geschütz darauß zügiessenbcfohlN. Es seynd bey zette deß Sol- dans Baiazeths auff eine Ostern gezelt worden sechs vnd dreyssg tau¬ send Türcken auß vn eyn gehen/öie allesampt waren dahin kommen zu behten/vnd jrc Zeremonien oder Kirchengebreuch zühalten/vmb dieser vrsach willen/vn das die Kirch on daß schön/herrlich/vn groß erbauwt/ behelt sie den preiß vnder allen Hen Die Kirchen so der Soldan Mahomech/dieses Baiazets vatter/ gebauwt hat/ist auffdieselbige Mh/ wie G Gophia/ auffgefüret / hat keine Bilder innwendig / sondern ist nuhr mit Güldenen Büchstaben/ nach der Moren gebrauch vnnd.arth/beschriben. Dergleichen auch die Kirchen deß Soldan Baiazeths/die andern aber alle / seynd mancher¬ lei) arth/hoch vnd niderig/ groß vnd klein / lang vnnd rond/wie bey vns Lhrtsten auch.Die Thürm darallff ihre Priester steigen/ wann sie das Volek züsammen singen vnnd beruffen/zür zeyt das man in die Kirchen gehen soll/seynd (wie oben gemeldt) sehr hoch/vnd gleich wie bey vns die Wahrte/rond.Was grosse Kirchen scynd/habe gemeinlich zwe Thürn/ Aber die kleinen nur einen. Zn der Kirchen halten sie nichts mehr als Bücher vnd Lampen/vn Tapezerey/darauffsie knien wan sie behten. Mitten in den Kirche stehe ein hoch gcschrcnck/ wie ein Predigstül/darauffsteigen ire Priester wan sie predigen wöllen/vnnd auff einer feiten der Kirchen stehet cm Trep¬ pen von dreyffig Staffeln / auff welchen alle Freytag (welcher bey ihnen der Sontag jst)gemcinlich ein Priester aufftritt/mit einer Dart- schen/braucht nach ihrer art viel seltzamer Zeremonien/vnnd allda in der höhe der Treppen/wann das Volck gcbchtet hat/stehet er auffrich- tig/vnnd liefet in etlichen Büchern/darinn die Kapitel deß Lebens ihres Gotts Mahomeths versaßt seynd.Vnd wann er außgelesen/zeigt er die VottRckgtotl Hnd Gerichte Procesi. Tartschen vn spricht/das sie dicsclbige in einer Hand/ vnd in der andern dm Sebel vnnd Wehr halten sollen gegen vnnd wider alle die/so ihrem glauben entgegen/vnd demselbigen widersprechen würden. Non dcr JArckm Hospnäln AEMkldmIretsi. Lap.Il. Leich wie/re Kirchen/also seynd auch jre Spitäl mancherlei) / vck ^L^der welchen das fürncmbst ist/welches der SoldanMahometh hat bauwe laffen/deß Soldan Baiazets vatter/darnach hat der Son auch eins gleicher form gebauwet/seynd allbeyde zu Konstantinopel/dN sonst noch viel andere mehr Hospital/aber nicht so groß wie dieses .Vnd also seynd sie gemeinlich durch gantz Türckey/wie die Kirchen gebauwt/ vn ein /edesdieser/etzgesagtenzwcyettSpitalnzüKonstanLittopel/hat bey fünffvn zwentzig rondeDächer vmbher/nach der grosse eines /eden/ seynd alle mit Bley gedeckt/mitte aber ist ein rondes dach/welches groß ser dan die andern vmbher seynd/vnder welchem die Priester/so die Kip chen zü bewarb verordnet seynd/woh'nen. Vnder etliche dersclbigeKüp^ dachern auffeiner selten stehen etliche Bett/ die für die Frcmbdling vnd Bilgram verordnet seynd/vnd alle frembdlmge so dahin kommen/ haben in dem Hospital /re Herberge/vnnd frcye zerung/nicht allein füt /re Person/sonder auch für /re Diener vnd Pferd drey gantzer tag lang/ alsdann leßr man sie wider wandern. Auff der andern feiten/seynd vnder den Küppen auch Bett vep ordnet/darinn die/so mit Leibs schwachheit beladen / gelegt vnd enthalt ten werde/welcher man mit hohem fleiß wartet/gleicher gestalt/als ob sie in /ren eigen Heusern wcren/vnd wan sie gesund werden/sch/ckt matt sie wider cin /eden nach seiner behausung vn verwarsam. Auffeiner am dem feiten stehn Bett geordnet fürdievnreinm vndAußsehige/fty^ gleich so wol mit fleiß zügericht als die andern/ Man wartet /rer auch so wol vnd fleiffig/als dero so sonst /rrgents mit einer schwachheit beladen/ /a /rer wirt so viel fleissiger gewartet/als vielmehr ihnen Wartung vnnd grösseres mitleidens vnnd Barmhertzigkeit von nöhten/ Vnd diese blei^ ben darinn so längs /nen wolgefellt/vnd sie der Oum oder Wartung nottürfftig seynd. NaeanderLherl. XXX In diesen Spitäln haben sie jre eigne Medicos/Wundartzt / Apo- tccken/vnd andere Losentent vnnd Wohnrmg für die Priester vnd Vor¬ steher deß Spitale. In den ersten zweyi Spitäln seynd begraben Sol- danMahometh/vnd sein Son Soldan Baiazeth/vn solches haben sie also vnd derhalbe verordent/auffdasalle die Frembdlingen/vn andere so in die Spttäl kommen/für ire Seelen bitten wann sie gessen vnnd ge- truncken/vnd Gott dancksagunggethan. Das Gebeth tautet auff ihre Sprach also:^1!3 I lelon/dz ist/ Herr Gott erbarm dichjrer. Nach Visen zweyen Spitälen seynd noch vier andere auff diese art/ eines zu zeite deß Solvans Mohometh gebawt von dein Dauid Was- schka/das anvervon MahomethWaschka/dasdntt von Hali Was- schka/ das letzte von Mustaffa Waschka / bey Zeiten deß Soldan Data- Zeths. Dieser Mustaffa / als das Spital aufferbauwet/vnnd zum ende volnfürt/hat ein Bancket darin gehalten/vnd seinen Patron de Tür¬ kischen Keyscr Baiazerh zu einem sehr herrlichen Mal hineyn gebeten/ auffdie zeit bin ich neben andern jungen knaben/so jren Herren auffvm dienst gewartet/auch darinn gewesenVnV diß seynd die Hospitäl/ vnd jre Wartung der Krancken vnnd Schwachen.Sie haben grosse Rennt vnd Jinß darzü verordent/auffdas man genügsam außrichtung thün köllne für die armen Krancken/dürfftigen/vnd gebrechlichen/welche al¬ le für das Heil jrer Seelen/nach dem Mahometischen Gesatz vnnd ge- brauch/bettenmüffen. Von ordimng/ vnnd vnder- scheid der Priester m Türckcp. Lap. m. Mahometamr haben auch DistSoffcn/oder Primate/vndcr jrer Pncstcrschafft/glcich wie vndcr dcmBapst- thlnnb bißher/vn noch bey den Khrtste.Gie werden in sehr grosser Ehr/ wird?/ vn reuerentz gehalte/vndcr welche der fürnembst vn oberster ge- nennt wirt GMelelcKer/ dieser ist der öberste vnder alle andern/ Ad¬ ministrator vn richter der Rechtsache. Der nechste nach jm wirt genent l^op^ri/der dritt O^äi/discs ampt vn befelh ist/dz er das Volek vnder weiset vnd lehret. Nachmals seyn die lVlocleo8/ dise verwaren vnd ha¬ ben achtung auff die Hospitäl. Hiebenebi seyn die ^nrixpi/welche mit Von Religion Strd Gerichts Process. blossen wehren auff den Treppen oder geschrencken (davo oben gesagt) die Kapitel vnd heuptstück ircs Glaubens verlesen. Dolgendts seynd die Imam/diese halten dasAmpt ihrer Keremonienfür demDolck/die letzten seynd die Weisem/ diese dienen auffden Thürmen/vnnd beruf- ftn das volck oben von den Thürmen zum Gebeth inn die KirchenSie haben auch ire 8opki/die singe Psalmen vn Lobgeseng in den Kirchen. Vnd diese acht Priesterschafft vnd örden/seynd die fürnembsten daran inen gelegm ist.Es seynd noch andere mehrpriester vndBetler ^üttch Orden/ Als die OiomZilel'/die Oalencler/die Oeruili/vnd die "l orlacsii. Aber diese gemeinlich seynd ein lose frcßhafftige rott/ die mcht arbeiten wollen/ wie vnden an seinem ort von einem jeden Orden fcrrner Meldung geschehen wirt/sonder haben güte faule tage/ suche alle mitte! vnd Wege zu allem zeitlichen Wollust/vnzucht/vn anderem unor¬ dentlichem leben/welches inen doch/als Geistlichen Personen/gantz vn gar nit gebürt/das sie in fressen/sauffen/vnnd anderer vnzucht / also ein ergerlich leben (Hindun gesetzt alle zücht vnd chrbarkeit) fürerr.Aber vn- angesehen dassicdardurchbey jedmnann sehr veracht/vnd auch vcr- leumbt werden/beflecken sie sich doch tag vnd nacht vbcr das auch mit dem schendtlichen läster der vnsauberkeit vnd Sodomitischen Sünde/ leben also ergerlicher denn die vnvernünfftigen Thier/ so sie doch vnder dem schein der Gcistligkeit vnder ihnen denTürckengelitten/vnndfüt Geistliche Leuth geacht vnd gehalten müssen werden. Bondmdrcyen fümemöstm Pnestem/dre Juftttiam admrm> nistricrc». Lap. Iin. Er Kaldelescher/welcher vnder den andern oberster Priester / ist ein sonderliche außerwelteperson/dergeschickeste/gelerteste/vnv verstendigiste vnder allen andern in ihrer Mahometischen Religion/ L)ann sic halten es darfür/ vnd ist auch an im selbst in der warheit also/ ^aboneKunstvndLehrvnmügtichandern leuhtenweißlich (wie dann solchen Richtern gebürt) vrtheil vnnd recht sprechen/ oder aber ihre g^ brechen vnd irrthumb erkennen/ bey sich selbst güten rath erfinden / vnv zweyfilhafftige verwirrte fachen recht vnderschetden vnd vrcheilen.^. Lao ander Lheü. XXXl Sic wehlen gemeinlich zn disem Richterlichen Ampt/etnen der da dcsmwlgcö alters/auffdas er seines alters halbö/oder auß neigung/son- dcrlich gege die Wetber/das Recht nit biegen vn verfelschen könne/vber das wan er jung/würde die andern alte leuth/so für im züschaffen / viel¬ leicht auff sein Vrthcil nicht vil geben/in nit fürchten/auch nicht für äu¬ gen haben/sondern würden es dafür halten / wie er jung von jarn / also möchte er auch gering vnnd kindisch von Rahtschlegen seyn/sonst wann sie sein alter erwegen/vrtheiln sie das widerfpil/dann die von jarn VNNd bestendiges alters/haben gemeinlich viel erfarung / vnnd grössere kunst vnnd weißheit als die jungen/werden auch in grösseren Ehrn billichge- ! halten/könnenderhalbensovil fürsichtigervnd besser die Gerechtigkeit > hanDLhaben vnd schützen/ welche von keiner freundtsthafft wegen/oder > sonst eigner Zuneigung halben/jmmermehr sol gefelscht oder geschwecht/ j vil weniger vmb gunst/gifft oder gaben/vttd anders willen/jrrgents ei- , nem sein Recht verkürtzt vnd abgschnitten werden. , Dieser Kaldelescher hat sehr grosse intraden vnd eynkommen von , dem Türckische Keiser/auffdz er ja keine vrsachen habe / entweders auß t mangelsemernoLturfft/odervmbGettz/Gifft/gabe/vndgeschenckwtl- , len/seines Ampts zuvergessen/vn die Iustitiam übel zu administrieren/ . dann wann er Finentzlein vnd Hellküchlein eynnemen/vnd also sich Mit e Gelt stechen lassen/würde folgen das die ZuMa auch verfelchst vnd ge¬ bogen/welches nit ohn seine mergkliche straff vnnd schwach geschehen würde/vnnd wa etwan von seinem sententz appelliert wirt/ geschieht die appellation an den lVlox^ri/vnder diesenZweyen ist der dritt genennt Gack/welcher wann etwas wichtiges fürfellt/sich mit dem Oaläele- berahtschlagt.Seynd also gesetzt vber alle die Rechtsachen so für- fallen/vnd wirt durch dise drey durch gantz Türckey die Justitia erhal¬ ten vn administriert/es seyen die fache wie sie wöllk/groß oder klein/böß oder güt/Weltlich oder Geistlich/pcinlich oder Bürgerlich/ rc. , Bon ScmMoreß/dm der Lal- v -elcftßcrhettmGettcßcosachen. v Lap. VI. zwo Pärchen für dm Sberstcn Richter / dm Kaldelescher/ e- M^kommen/ oder gleich einer allein / etwan vmb schuld willen/oder »v dqs sie vmb einen Todtschlag beklagt/ oder vmb anderer sachen/wie die seyn m ögen/mtßhandlung vn übertrettung willen/ ob gleich die fach an Von Religion bil- Gerichts Proccss. sich selbst klar/kundtbar vnnd offenbar/ hört er nichts wenigere bcydcr theil klag vnnd antwort/vnd nach verhör derselbigen gehet er kurtz hin- durch/spricht das Recht nach lautirer Bücher/letzt amhin gegeltwert beyderPärchen alsbald die Jeugniß/wann es von nöthen/verhören/ gibt also einen cndtlichen/doch moderierten bescheid/nach der fachen ge- tegenheit. Zm fall aber die fachen peinlich / so verweisen sie dieselbige an den Zudalci / das ist/ an den Gubernator oder Stattrichter / welcher den Theter vnnd beklagten peinigetvnd martert vmb seiner missethat vnnd übertrettung willen/wann er bekmnet/vnnd die fachen Dieberey vnnd Reuberey anlangt/ wirt er zum Galgen vervrchetlt/ trtffts aber Todt- schkeg an/witt er entheupt/Hat er wider ihr Besatz verwirckt/wirt ihlff das Jeuwer zugesproche/ hat er Verretherey gebraucht/witt er gespitzt/ vnnd geplockt/haterwiderdie Oberkeit vnndKönigreich gehandelt/ wirt er gebunden an ein Schwantz eines Pferdes/vnd durch die Stati füriedermann durch alle Strassen erbärmlichgeschlepfft/ biß so lang seines Leibs vnd Lebens nicht mehr ist. Hett einer aber einem etwa« ein Glid verderbt/oder ein Aug verblend/vnd abgeschlagen / müß er glei¬ che straff leiden/Aug vmb Äug/Hand vmb Hand / re. Dieser Zubalci hat alle Vbeltheter vnnd peinliche suchen vndes ihm/Sein befelh erstreckt sich auch vber alle vnzüchtige Weiber/ so inn/ oder äusser der Ehe leben/soserrnsiein etwas/das bey inen verbotten/ übertreten. Dann der Oaläelelcker thüt in diser Handlung nit mehr/ als das er nur den Sententz spricht/vnnd der ^ubalei thüt die Exml- iwn.Da auch eine Parth citiett/ vngehorsamlich auffenblibe/vnd nicht erschine/hat der außtrucklichen gewalt vnd authoritet/ ihm seine Nasen abzüschneiden/vnnd aller seiner Recht/die er vermeint zuhab en/zu spoliern vnnd zuentsetzen. Wie die falschmZeugcngc. strafft werden. ' Lap. VI . MvOsich» «iso befindt/dz die zcugniß eines oderbcydcrparch/fall^ (Z^lvnd vnrecht seynd/vn das sie vmb Gclt/gunst/ mieht/gtfft/odek sonst darzu gedingt weren/ der Warheit etwas entgegen züzeugerr/letzt der SalaeleicLier bald sie annemen vnd sahen/ vnd biß auffs Hembv Das ander Thal. XXXII abzichcn/Alsdann mit schwacher Dinten/ Kinrauch/ oder anderer schwartzer farb/jnen das Angesicht schwertzen/werde gesetzt auffSam- thier/Roffz oder Esel/hinderwerts/das jr Gesicht nach deß Samthiers Rucken gewandt/vn an statt eines Jaume / geben sie jnen den schwantz in die hand/werffen vmb sie allerley stinckende abgeschundene heut von verstorbnem Vieh/Ochsen/oder Pferden/ das ihnen auch beyzeiten das Eyngeweid vn die Kuttlen noch/vmb/ vnd über die Achseln hange/vnd an die Stirn deß Samrossz/oder Eftls/darauffcr sitzt/hefften sie eine Schrifft mit grossen Büchstaben/daß icderman auch von ferrnem wol lesen kan/ wie daß sie falsch Zeugnuß gefürt. Vnd ist die straffvnnd der schaden jnen nicht so nachtheilig / als die schwach vn schande.Wann sie wider Zühauß kommen/brennt man inen ein zeiche/gleich wie bey vns den Vbelthetern/ oder den Widerteuffern/ an dreyen orten/an der Stirn/vnd auffbeyden Feusten/Vnd wo es nit verblibe vmb der Khristen willen/würden sie auch vber das Maul ge¬ brannt vnd verzetchnet.Aber dieweil diß Zeichen ein figur einesKreutzes machte/vnderlaffen siee/ Dann die Christen/ als welche den gecreutzig- ten anbehtcn/gönnen sie nicht soviel Ehre/daß sie ihren Vbelthetern em Kreutz zügefallen brennten. Wann sie nun also gczeichnet/vnnd solche schände außgestanden/ leßt man sie wider ires dinges warten/ aber keiner wirt nimmermehr zü Zeugen auffgenommemWann aber die Zeugen nicht falsch seyn/spricht der Richter bald ein Vrtheil / vn da es Schuld oder Geltsache antrifft/ werden die Schuldener in gehorsam/oder ins gefengkniß/biß so lang sie weg vnd mittel zur zalung finden/ gelegt vnd geworffen. Hon dcmHcwaltdeßLadt/ln Straffen hnd Gencßcshandtungen. Lap. VII. vber dic ding so nicht wichtig vnd grosses ansehens seynd/vnd gemeinlich alles was für im ver¬ handelt wirt/trifft gelt/vn geringe schuldsachenan/auff welche ersum- Marie erkennt/vnd zübcweisung solcher fache/seynd drey Zeugen gnüg- sannWoesaberWeiber weren/müffen ihrer nicht weniger als Neun scyn/pan dreyer Weiber thun sovil bey inen als eines Manns zeugniß. Wann nuhn ein parth gegen die andere verhört/vnnd die Zeugen VonRellgwnvttd Gerichts Process. eynstimmen/spricht der Kadi bald ein sententz/Vnd alsbald der auß ge- sprechen / leßt er ein Kirckel mit eurem Kolen auff die Erden mahlen/ dareynmußder Schuldenertretten/vnddarauß keinen füß versetzen/ er hab denn bezalt/ oder mit verwilligung deß Kadi ein genügsams Pfand/oder sonst genügsame bürgschafft/ eyngesetzt vnd verlassen/ als¬ dann wo das gefthehen/mag er wol auß dem Kirckel hinweg gehen. Seingewalt erstreckt sich auch vber die/ so in Ehestand schreiten/ es scyen Mann oder Weib/ müssen sie/ehe darin sic sten Ehstand ansip hen/für den Kadi kommen/allda von jhmLicentz vnnd verwilligung Mr Ehe erlangen/Alsdann leßt er die namen deß Manns vnnd Weibs fleissig auffschreiben/das Jar/den Monat/vnd tag/auch wann die ver- heuratunggeschehen/mit was pacth/condition/ verheiß/ vnnd zalung der Morgengab/vnnd mitgifft/rc. Auff das/wann vieleicht etwan zwi¬ schen den Ehcleuhten ein vneynigkeit/ oder andere spaltung/erwüchse vnd entstünde/alle ihre vorige verwilligung Ehestifftung vnd Verschrei¬ bung verzeichnet erfunden werden/vnnd für solche Registratur vnnd verzeichniß zalen sie einen Ducaten/mehr oder weniger / nach gelegen- heit der Person/ vnnd eines jeden Stands/die zusammen in die Ehe schreiten. Fermer vber diß hat er auch die macht/ gewalt vnnd authoritet/ auff mancherlei) weiß zustraffen die jhenige/welche sich zu gebürlicher zeit nicht in die Kirchen finden/dergleichen die so Wein trtncken/ vnnd nicht fasten in dem Monath der inen züfasten gebotten/Auch die jheni- ge/sonicht/wann sie auffstrassen einer dem andern begegnen/sich ein¬ ander freundtlich grüssen oder ehrerbieten/nach gelegenheit der zett vnd Person/vnndauchdiedaflüchen/schelten/oder sonst vnhöflich ersun- dcn/ttt!Npt er in die Jucht/ vnd leßt sie wol mit Knütteln ab Bastonic- ren vnd schlagen/müßüberdaszu dopplerstraff für einen jeden streich vnnd schlag einen Asper zalen. Er mag auch durchs Land Kundtschaffter außschicken/auff d^ jhenige streiffen lassen/dte auffden straffen ihren Mutwillen treiben vnd brauchen/den Wanderern das ihre nemmen/sie berauben/plünderen/ oder sonst vnbillichcr weiß vergewaltigen/hat auch macht dteselbig^ ingebürliche Straff zünemmen / nach dem ein jeder verwirckt vnrw gesündiget hat: Wann auch seine Kundtschaffter vieleicht von Ma^ vnnd Weibs Personen eine antreffen so nicht lesen könte/straffen sie selbige nach gebühr / vnnd dem Mann zü grösserer Schänd schnei^ AasandeEheü. XXXIII den sie den Barht hinweg. Vnd auffdise weise lausten diese seine kundt- schaffter durch alleProuintzen in Türckey/straffen das jenige so wider jr gesatz vnnd ordnung ist/vnd verwirckt oder verbrochen wirt. VondemgewalcdkssHlMsci/ das t'si/ deß Stattttchms. Lap. VIII. ^^ Er oder Stattrichter/Hat in seiner verwarsam vnd ge- walt/alle die so gefangen ligen/es sey in peynlichm oder Bürger- liehen sachi/Sein gewalt erstreckt sich auch ober die Mörder/ Rcuber/ Vollseuffer/vnnd allerley Vbeltheter/wie sie jhm auffstsffen / dieselbige Magerannemmen/vn gefcnglich eynziehen.Er hat auch auffsehenauff die straffen der Statt/daß sie von bösen Büben rein gehalten werden/ hat einen Kapitänen vndersich mit vielem gesinde vnnd Knechtcn/wirt gcnennt L2s(.i3/welchcr tag vn nacht vber die straffen vnd gasten in der Statt vmbher streifst vnd laufft / gibt achtung auffdie/so etwan nach vnglück ringen/vnd mehr geneigt schaden denn frommen zuthün/ verwarnt ein iedcn der jm auststößt für dcr strast/auff dz sie auß forcht den Pccn vnd straff/auch erinnerung der Verwarnung/ sich von Bübe¬ rei) vnd anderen vbcrtrettungen enthalten. Geben also mit dergleichen erinnerung vnnd Exempel einem leden ZUverstehn/dao er sich vom vbel enthalte/vn vnglück anzurichten meide vnd fliehe. Wann sie bcy der Nacht lrrgentö jemand antreffen / der sich in ein haust verschlipffen wil/ist er verdechtig/fahen sie ihn von stundan: Befinde sie/das er ein Dieb/odcr Mörder ist/ wirt er alsbald volgendes tags gehenckt/ Ist er aber ein Büler/ vnd gieng etwan von wegen eines Weibs nechtlicher weil vnd züverbottenen Zeiten vber die straffen/m ein haust / werden sie beyde auffgehaben/ vnd auff den Morgen gefurt für den ^>ul)3tci/ das er jn jr recht thü/welcher alsbald das Werb leßt setzen auffein Samthier/vn vmbher füren/gleich auffdie weiß/wie oben von den falschen Jengen gesagt/setzt jhr ein bar Hirtzhörner auff den Kopff/ vnd der Büler fürt das Samroffz oder Esel/welchem die äugen geferbt scyn/verhöncn vnd beschemen sie also/Blasen mit Hörnern / vnd werf- fen zu mit faulen Pomerantzöpffeln/oder andern dingen / vnd füren sie also in der Statt vmbher. F iii VonRellMN Hild Gerichts Pwcess. Wann sie nun zuhauß komen/müß das Weib noch zu jrem mehre« verdneß/die Vectur vnd Rcuterey/oder das Samroffz/bezalcn/ vnnd dem Büler gibt man »o«. streich/vn Bastonaden/muß vber das für ein leden streich ein Asper žalen/ nach lrer gewonheit. Der Ehbruch aber wirt bcy inen also gestrafft/ den Ehbrecher wirfst man gefengklich eyn/ nach etlichen Monaten muß er sich mit Gelt ablö- ftn/Die Ehbrechettn Witt auffeine Eselin gebunden/ vnd in der Statt durch alle Gassen nackend gefütt/gegeiffelt vnnd gesteiniget/ vnnd mit Küh oder Ochsenkutteln vmbhengt. Weder Zuöascistmffc/wmni das Gewicht verfelscht/Hnd nicht recht ist. Ds^Ach gewonheit schickt vnnd theilt der Subasct deß tags vberM ftineDiener durch alle Strassen/wie gesagt/vnnd Gaffen der Statt/vn dein jeder gehet vnd besichtiget was gekaujst vnnd verkausst witt/Auch haben sie achtung auff die leibeigne Knecht/welche wann sie verkausst sollen werden/etwan heimlich entrinnen vnd darvon wöllett/ dergleichen wo vil Volcks versamblet/ob etwanBeutelschnetder vnnd andere Vbcltheter sich darunder finden liessen. Sie besuchen auch die Tabern/Gahrküchen/vnd Fruchtverkeufi fer/vnd alle andre verkeuffer/ob sie auch rechte Maß vnnd Gewicht g" ben/wa sie ce nit recht befinden/fahen sie den übertretter/ vnnd straffe" ln nach gebürlicher weiß.Also auch besuchen sie die Becker/ob das brot/ so sie verkauffen/scin Gewicht habe/vn recht außgebacken sey/ wo es n" genügsant gebacken/nemmen sie es alles hinweg/ bringens den Anne" gefangnen/vnnd wo sie einen befinden/der seine Wahr nicht vmb eine" billichcn Pfenning verkaufft/den füren sie für den LuKalciZ/der henckt lm zur straff vnnd schänd eme Tafeln an seinen Halß/ daran vil schelle" hencken/wclche/weil sie hell klingen/vrsach geben das auß ällen straffe" das volck züsanimcn lcufft/fürn jn also vmbher/sonderlich an die ort d« dergleichen Kauffleut/die seiner Wahr verkauffen/sitzen. Vnd wann sie lnen Zühauß bracht/geben sie jm Zwentzig Bastonaden vn schlege / "E für ein jeden ein Asper zalen. Vnd auffdtse weiß halten die Türcken richtige Justitien vnd Recht/ ZasanderLheü. XXXIIII seynd in Weltlichen lästern züstraffen wol so fleissig vnd gerecht/als wir §hristen/bey welchen beynahenw alles vngestrafft hingehet / sonderlich was gemeine Überfettung seynd /als falsche Wahr / zeugniß / fluchen/ Scheltelt/Fressen/Sauffen/Schendi/Schmehen/Lestern/Wüchern/ Finantzen/vnd was dergleichen lasier mehr seynd/welche bey vns so ge- mein/daß man sie schier nit mehr für sünde/viel weniger der straff wir- dig/achtet/darumb gehet es auch mit vns wie Gott wil/vnd wir verdie¬ nen damit das eine plage über die andere vns überfelt/vnnd von Gott zügeschicktwirt. Dondenvter andern Neligtons Personen mTürckep/darhon oben gesagc/das ist IolH3iIer,O3leliäer,DeruilLN, vtth Je Religion der lom ailer/ hat geringe vnderscheid vom Melt¬ on liehen stande/vnnd der mehrer theil ftynd von statur/proporüon vnnd schönheit deß Leibs übertreffliche Person/haben gemeinlich lust durchdte Lande hin vnnd wider zuwandern/jetzunder in Barbarey/m Persien/Zndten/vn durch die ganhe Türckey zübesichtigen vnd zulehr- »reu der Welt lauff/vnd der mehrertheil vndcr jnen seynd gute Künstler vn Handtwercksleuth/wiffen von einem jede ort/sonderlich da sie gewe- sm/sein gute kundtschafft zngebe. Vn auff dz sie von alle dingen sovil ge wiffer vnd besser können red vnd antwort pflegen vn geben/schretben sie vn mercke alle jre Reiß im wandern/Stett vn Landtschafft/ vn was sie die zeit jrcs lebens gesehen vnd durchlauffen haben/mit fieiß auff Sie seynd gemeinlich alle von gutem Ädelischen stam/vnnd gros¬ ser leuthKinder/ die nicht allein an Gütern/sondern auch an Ehren vnnd geblüt Reich/ vnnd ansehenlich/seynd auch allesamt gelehrt/ dann sie studieren von jugendt auff/jhre Kleidung ist gemeinlich Vtoln- braun/ vnd ist nicht genäht/nur an den Halß angeschnitten.Sie haben Gürtel wunderbarlich schön/alle mit Gold vnnd Seiden durchsiept/ vnnd an den enden der Gürtel seynd angehenckte schöne Klingende Glocklein/von Silber vnnd anderm reinem Ertz/geben ein sehr liebli¬ chen klang denen die es hören/sie seyen gleich nahe oder ferm darvon/ vnnd ein jeder hat derselbigen Glocken gemeinlich bey fünff oder sechst an dem Gürtel angehefft/oder aber vnder die Knie gebundemVber der Achsseln tragen sie eine Ham etwa von einem Löwen/ oder Leoparden/ F W Von Religion Httd Gerichts Process. Tigerthicr/oder Pantherthicr/welchcs sic mit den orten da die bein ge- wesen/vber die Achsseln werffen andenHalß/odermit den Ohren an- hefften/vnd also vmb sich Hencke». Sie tragen auch etliche Silberne Ringe / vnd lassen jrer Har ober die Achseln schön vnd lang abher hencken/gleich wie bey vns das Weibs volck/vnd damit die Har ie lenger vnnd schöner werden/haben sie vnnd brauchen etliche künste darzü/von Terpentin vnd Fierniß/ mit welcher» sie auch offtmals ihre gewachßne Har/mit andern Haren/davon der Schamloch gemacht wirt/züsammen kleiben vnd leihmen/ welches von ferrnem ein wunder schöne form vnd gestalt gibt / von färb vnnd lenge/ Darauff sie viel mehr fleiß legen/ als auff sten selbst handel/darvon s sich billich nehren vnd leben solten.Tragen auch gemeinlich ein Büch in sten henden/in Persianer Sprach geschriben/ darin schöne Geseng vnd Bülnlieder/ Reimweiß auff ste arth verzeichnet vnd geschrieben seynd. Sie haben nichts auffdem Kopff/an den Füssen tragen sie Schüch von stricken gewirckt vnd gemacht/ vnnd wann ihrer viel bey einander/ geben die Schellen so eine feine liebliche resonantz von sich / seynd so wol züsamengestümpt/das es denzühörern einesonderliche lust vnd freude zühören macht.Vnd wann inen auff der straffen etwa ein feiner iunger Gesell auffstößt/halten sie ihm eine schöne Musicam/stellen inmitten zwische sich eyn/dergestalt/das alle Welt Mufft die Musicken zühören/ Vnd in dem sie also singen/leßt ein ieder ein Schellen klingen/die sich in den Gesang schickt/einer den Tenor/ der ander ein andre stimm:Wann sie nun außgesungen / stümmen sie mit allen Glocken zusammen/ beyde an Gürteln vnd an den Knien. Gehn also vmbher/vnd besüchen alle Handtwercksleuthe/ welche inen ein ieder nach seinem vermögen/etwan ein Asper/ mehr oder wenn ger/auffeine Person schenckemVnd diese seynd die/so den Weibern ojst^ mals zü vnzucht/ vnnd anderer bösen Neigung anleitung geben/sich mit inen/oder andern iungen Gesellcn/in vnzucht züvemnschemAehen also in freuden/vnnd Triumphier» durch alle die Stett vnd Land so ihnen wolgefallen. Sie werden genent von den Mahomethanern Geistliche brüder der Lieb vnd Bülschafft/wie sie dann in der warheit seynd / vnd nit Obseruanten.Es ist kein zweiffel wann solches bey vns auch also iM gebrauch/würden mehr in der iugendt Geistlich den Weltlich werden/ Wtewolan vielorthen in der Khristenheit/Gott erbarms/die Geistlichen mehr freyheit zum Bübenleben/dann die Weltltchen/gehabt/vnnd noch haben. Von Sasand-tTM XXXV Uon der dligmi der Kalender. Lap. XI. 'Je Religion der Kalender / ist dieser jetztgesagtengar entgegen/ oA sonderlich das dieselbigen Obseruanten sagen/sie seyen deß meh- rertheil Zungkfrauwen/vnnd haben zu irem Ampt etliche gewisse Kir¬ chen/die sie nennen Itiecclue/vber welcher Thor man geschribc findt diese wort/OaeäLn ormac-äilei-lin culciun^e^l c^Zc^ecciar-. Das ist soviel gesagt/Wer in vnsere Religioneyngehen vnd komen wil/ der leb wie wir leben/ vnd halt keuschheit vnd^ungkfrauwschafft.Diese kleiden sich mit Thüch ins gefiert/gleich wie die Betthücher geschnitten seynd/mit Woln vnnd Pferdshar zusammen genaht. Auff dem Haupt tragen sie Pirete/seynd wie die breiten Hüt so die Griechischen Priester tragen/ breiter dan bey vns die Schaubhüt/so die Weiber an viel orten für die Sonnen brauchen/an welchen vil schnetzeln oder zoten hangen/ fast einer spannlang/stehen starr vnd fieiff für sich/dann sie seynd von Pferdtcharn gemacht. Sie tragen an den Ohren Eyscne Ringe/dergleichen vmb den Halß/vnndvmbdieArme/An ihrer Scham stechen sie ein loch durch die Vorhaut/vnnd hencken ein Ring von Eysen oder Silber dran/von drey oder vier Pfunden/auffdas sie keine vnsauberkett üben können/ ob sie gleich tust vnd begier/oder sonst einige vrsach vnnd gelegenhett/darzn hetten. Dise gehen vmbher vnnd lesen gemeine Komposition /vnd Bü- cher/welche etwan für alters einer auß inen/ mit Namen ge¬ macht hat/welcher auff die zeit derfürnembstinirerReligion gewesen tst/dieser/darumb das er etliche ding vnd vnbilliche wort wider das Be¬ satz der Türcken soll geschriebenvndgeredthaben/ istdurchvrtheil ires Rechten/in/^Aiarnia verdampt vnnd geschunden worden. Sie leben von den Allmusen/vnd halten den Orden der Izcimi / vnnd ich/der etwas in deßselbigen Büchern gelesen/hab sovil darauß vermerckt/ das er mehr auffder Khristen seiten/vnnd mehr vnserm / dann der Türcken Glauben/ anhengig gewesen/Zn welchen Büchern er vil ding verfaßt/ so nicht allem lobens werth/sondern auch kunstreich geschriben/ vnnd auff jhre Reimsarth sehr lieblich Mesen seynd. Pott Religion Hnd Gerichts Process. Bon der Ukligton der Deruiser. Lap. XII. ^^ZeDeruiserseyndein frölicher Orden/tragen an statt jrer klen düng Schaff fel/an der Sonn getrücknet/von welchen sie zwo ober die Achseln hencken/eine forn/die ander hinden/welche jnendie Scham bedecken/sonst gehn sie gar nackend/haben vbcr ihren gantzen Leib keine Har/vnd ein jeder tregt einen grossen dicken vnd langen Kol' ben oder Stab in den henden/ist voller knotten/auffdem Haupt tragen sie ein weiß Pareth/tst gestept vngefehrlich einer halben Elen lang. Zre Ohren seynd durchstochen/tragen daran Ring von sehr Edlen güten stetnen/vndsonderlichvonDiaspen/haben vil örter durch Türckey da sie wohnen/vnd alle die da gewandert kommen/herbergen sie. Den Sommer vber essen sie nit in jren Heusern/sondern erhalten sich mit den Allmusen/welche sie auff diese weiß bcttlen/ merc!^ nes Das ist/ Gebt Allmusen vmb deß gewaltigen Hilts willen genennt Ali/der ein Tochtermann vnsers Gotts Mahomets/ welcher der erste gewesen ist in der Kriegsrüstung vnder euch Wahometanern. Sie haben auch in Natolia ein Begrebniß eines andern/wirt getrennt Fciäidarral / Welchen sie sagen/er sey dcr/so das mehrertheil der Tür' ckey erst gewonnen hab/vnd bey demselbigcn Begrebniß haben sie auch ein Hauß oder Kloster/ darinn mehr als in fünffhundert ihres Ordens seyn/vn alle jar halten sie allda ir Kapitel/vn eine gemein versamlung/ tn welcher versamlung offt mehr als in die 8ooo. öeruiler zusammen kommett/Mda halten sie siben tag grosse freud/frolocken vnnd triuM' phiern.A General vnnd Oberster wirt genennt ^LmbadZ/ist soviel gesagt/als Vatter aller Vctter/vnd irer allersampt Bapst.Vnder diseü werden vil feiner gelehrter junger Gesellen funden/welche weisse kleidet tragen biß an die Knie/vnnd ein jeder dcrselbigen wann er ankompt i^ Kapitel/recitiert vnd sagt eitt schöne Historien/welche sie alle züsawnren in em Büch schreiben/vnd bey ein jede Historien den Namen seines thors/diesclbige schenkten sie alsdann dem General. Die Historien haben gemeinlich etwas wunderbarlichs / von deü dingen/welche wann sie vmbhcr ziehen/selbst gesehen / oder in frembvcü Landen gehört. Auffden Freitag (welcher jr Sontag ist) halten sie ein großes AasanderLhelt. XXXVI grosses Pancket/effen auffeinem grünen rasen/nicht weit von dem Klo- ster/der sitzt mitten vnder ihnen / vnnd vmb ihn nechst die gelehrtesten iungen Gesellen/die alle in weiß gekleidt seyn. Wan sie nlm gessen haben/richt sich der General auff die Füß beneben allen dm an- derm/thun ein Gebebt zü Gott/vnnd nach dem Gebeht schreyen sie al¬ le mit Heller stimnnMa cadul ellese/das ist/Gott laß dir diß vnscr Gebeht wolgefallen. Es scynd vnder inen auch etliche gewisse jung- Knaben/welche ge¬ trennt werden OucceZIer/dieselbige tragen in Becken einKram/ist gepülffert/vnnd wer darvon ißt/ der wirt so frölich/ale ob er voller güts Weins were/vnnd wirt diß Kraut bey ihnen genenm^ller-Zi. Von disem nimpt erstlich der General/vnd darnach einer nach dem andern/ fein ordenlich ein bissen mit dreyen Fingem/vnnd wann sie alle in das Becken gegriffen / essen sie zugleich/ em jeder seinen bissen eyn/ darnach lassen sie mitten vnder ihnen das Büch von den neuwen Historien lesen. Nach disem gehn si e an einen andern orth/mcht ferm von dem Klo- ster/da ist ein mergklich groß Feuer zugericht/mehr als vö hundert Sa- Men Holtz/wie sie die Samroffz tragi/ allda nemen sie sich bey den hm- den/machen ein Singtantzvmbher/vnndsingen die Lobgeseng ihres Drdens/gleichwiebeyvnseingewonheit/wannman auff den Stras¬ sen vnnd sonst Singdäntz Helt/wann der Dantz ein end hat/nimpt ein jeder senr Messer/schnerdt mit der Spitzen mr dcn Armerr oderSchm- ckeln/auch an der Brust/auffden Rippen durch die Haut/das cs blü- tet/etliche schöne Iweyge von Laubwerck / etliche Blumen / schöne Pi- tturn/ Hertz/ vnd dergletchen/was einem jeden wolgefelt/ nichts anders als ob sie in Holtz schnitten/vnd spricht ein jeder: Dieser schnitt geschieht von wegen deß / oder deß Weibes die ich lieb habe. Darnach setzen sie sich bey das Feuwr/sträuwen warme Aschen auffdie Schnitt/ vnd d verwandte Fleisch binden sie zü mit Baumwoln/m ihrem eigen Brun- wasser genetzt/welche Wollensiesonderlich derhalben bey sich tragen/ Vnd so bald das von sich selbst abfellt/ist die Haut wider geheilet. Den letzten Morgen nemen sie alle zugleich ihren Abscheid vnnd Licentz von dem General/ztehen Rottweiß wider von darren / gleich als Krtegsleuth/ein ieder nach seinem Kloster vnd Wohnung / mit Fanen/ Trumeln/vn Pseiffen/vn bitten Allmusen die gantze reiß über/auff der Straffen wohin sie ziehenZü Konstantinopel scynd sie nicht sonderlich werht gehalten/man sitzet sie auch nit gern da/dan es hat sich vor Mm Von Reltgton tzttd Gerichte Proccp. cttvan einer vnderstanden einen Türckischen König vmbzubringen mu einer Wehr die er heimlich verborgen getragen/Doch wann sie komm/ gibt man inen Mmusen/dan sie brauchen vil gütthat gegen die so vmb- her wandcrn/wann sie zu inen in ire Heuser vnd Klöster kommen. WondcrUcWon der Lorlachen. Lap. xm. ^^Ze Torlachi kleiden sich auchauff die weiß wie dieDeruisi/ in Schaffs heut/vnd sonst am Leib seyn sie nackend/Aber sie tragen keine Pyrethen/gehn mit beschornemKopff/Winter vnd Somrner/dcN beschmiern vnnd bestreichen sie wol mit öl/ das ihnen der frost nit daran schaden thü/Sie brennen ire tempom oder Schläff am Hgupt mit ech tem Thüch/das inen die flüß nit vom Kopff hinauß ins Gesicht fallen/ vnd etwa« das Gesicht verderbemDiese füren ein leben wie das vnver- nünfftige Vieh/vnnd bey vns die gemeine verlauffne Bettler / dann sie können nit lesen/wiffen vn lehrnen nichts/thün oder üben nichts Mnm lichs/treiben keinen Händel oder Gewerb/leben in tag hinein/vnnd nur von Allmusen/nehren sich deß Bettelstabs. Sie gehen vmbher durch die Stett/vnd den gantzen tag vber durch die Tabern/Gahrkuchen/vn Badstuben/süchen wie sie mit ander leuch vnkosten sich möchten mit effen vnd trincken erhalten/offtmals ziehen sie rohtweiß hinauß auffs Land/vnd in die Wüstunge/ vnd da in vieleicht einer mit güten Kleidern/vnnd sonsten wol mit Gelt staffiert/auffstiess/ deß sie nrechtig ftyn köndten/würde sie inen gleicher gestalt/wie sie gehe" ohne kleider/nackend außziehen. Sie wandern hin vnd wider durch Stett/Dörffer/ vnd Flecket*/ vnd wan sie zu eynfeltigen Weibern kommen in den Dörffen / geben sie sich auß für Khyromanten vnd Weiffager/sehen vnd gucken in die he^ de/auch bey weilens wol in dieBeutel/gletch als hetti sie lange zeit romantiam studiert/sagen den armen eynfeltigen leuchen vn Weibel warheit/vnndguteneuwemchr/gleichwiebeyvns die Ageunervririv Tartern gethon/vn noch an etzlichen orthen/wa sie durchziehen psteg^ züthun/Alsdann geben in die eynfeltigen weiber Brot/Eyer/Käß/ andere Bauchspeiß mehr/welches in nicht allein angenem/sonder auw wol von Nöten ist/Treiben auch offt vnder sich selbst Büberey/die sE Was ander Lheü. XXXVII in der Welt/Wil geschweigen vnder den Geistlichen sich nicht gezimpt noch gebäret. Dnderweilends füren sie mit sich vmbher einen alten verlebten vnd bedachten Mann/Behten in an / alö ob er heilig/ halten ihn auch insol- eher reuerentz vnd ehr/als ob er auß dem Himmel gefallen were: Wann sie nun etwa« mit im in ein Dorff kommen / legen sie dcnselbigcn alten Mann jrrgentö für eines Reichen Bauwren Thür/stehen vmb ihn her mit grosser demüth vnd andacht/der Alte aber/welcher nicht allein von iarn/sondern auch von traurigem Gesicht vnnd Büberey alt vnnd vn- gestalt/vnnd darauff wol abgericht ist/nimpt sich grosser Heiligkeit an/ ligt still/redt wenig/vnd was er redt ist tunckel vnd vnverncmlich/ernft- hafftig/vnd gemetnklich redt er von ihren GcisiNchen Gebotten. Iuzet- ten hebt er die Augen gegen Himmel/ auch die Feuste/ thm gleich als ob erim Geist entzückt würde/ vnndredt dunckelefrembde seltzame hohe ding/doch verstendtlicher vnnd deutlicher dann zuvorn/ wendt sich als¬ dann vmb zu den andern die vmb ihn herumb stehen/welche er für sei¬ ne discipeln vnnd Jünger helt/hebt mit inen auff diese weist an zureden: Lieben Kinder/nempt mich von diesem orth hinweg/ dann als ich meine äugen gege Himmel erhaben/ist mir im Gesicht erschinen / das ein groß vnglück vber diß Dorff (oder wa er sich hingelegt) vnnd ein grausam elend vber die eynwohner ergehen sol. _ E Wann das seineIünger/welche darauff meisterlich abgericht seyn/ hören/bitten sie ihn gantz demütigklich/ das er Gott anruffen/ damit er von disem Dorff/vnd armen Volcklein/ein solches übel vnd verderben/ welches er im Gesicht gesehen/gnediglich abwenden wolte. Hierauff er¬ zeigt er sich dann gar wtllig/vnd hebt an Gott zubittemWann nun das arme eynfeltige grobe Volck solches sihet / achten sie es für grosse Wun- derwerck/vnnd Göttliche ding/lauffen zusammen mit Haussen Mann vnnd Weib/klein vnd groß/Vnd dieweil sic glauben alles was der alte gesagt vnnd gesehen/bringen sie soviel Allmusen/das auch wann die be¬ krieget widerumbwollendarvon ziehen/sie offtmals schwerer beladen seyn als die Samrossz/ziehen also widerumb nach gelegenheit in ihre Vohnung/vnd machen sich frölich bey anderer Leut vnkosten vnd All- Musen/ verlachen vnnd verspotten/ia betrügen auch die eynfeltigen lcuthlein auff den Dörffern vnnd dem Lande/ treiben ihren spott vnnd hon mit den ihenigen so ihnen etwas mittheilemSie essen auch von dem ^rant/ davon oben gesagt/ da die Demiservon essen/Schlaffen auff Vott RcÜWttdtrd Gerrcßts Proces. blosser Erdm/ligm wie das Weh/nicht allein on Scham/sondem auch onKleidernackend/übct einer mit dem andern vnzucht/erger dann di« Wildenthier. Set)nd also nicht allein Wildethier/sondern auch/re Re^ ligionistcinVihisch/grob/wild/Scuwisch/lebenvndchun. Wkdlftr-Hrdm cmersolver- tilget worden sepn. S schreibt einer mitnamen Marinus BarlettusScodrensss/l« ^^den Geschichten deß Scanderbegs / darvon oben im ersten Büch am ende deß ersten Theils Meldung geschieht/welches Buch nachmals auß dem Latein durch Zoannem pinicianum verteutscht worden/ vnd Zeiget an/wie daß der Solda Baiazeth/dises Solymans Großvatter/ einen dieser vier Mönchsorden sol gantzvndgaraußgerott vnd vertist get Habm/Auß vrsachen/daß sie vnder dem schein einer Heiligkeit vnnd Geistligkeit/alö Bettler/stch hin vnnd wider auffm Latide/ in den Wü^ siungen vnnd Wildnissen ntdergeschlagen/die Wege vnd straffen bcseß sen/vnd die Kaufleuth/Wanderer / Bilgram / vnnd andere so fürübek gezogen/ beraubtvnnd ermordthaben selten/Welches/als es für deN Mrckischen Keiser kommen/hat er befohlen den gantzen Orden außzm rotten/ vnp zuvertilgen/vnd an ihre statt einen andern Orden/welcheN sie nennen/zustifften vnd anzurichten. Diser Orden mag vergib chen werden den Brüderenvnnd München die man bey vns KhristB Konuentualesgenennt hat. Wicwol uuhn gedachtcEcribent ausitrücklich schreibt / dass dck Deruiser Orden vom Türckenaußgewurtzt sey/iedoch dieweil derselbe ge Orden die Wanderer vnnd Bilgram / wie oben angezeigt / gern haußt vnd beherbergt/vn dise Torlacher/davon in vorigem Kapitel schriben/sich mehr auffs Rauben vnnd betriegerey / dann jene beflisset haben/ist gläublich es werden dise betrteger außgerott worde seyn: Vnd . ist sich nit wenig zuverwundern/dicweil dieservnser Genueser /welche gleich die zeit an deß Türcken Hof/vnd darnach auch bey Selim / dieses Solymanns Vatter gewesen / vnnd sonst die Orden so fleissig beschriben/das er diser Außrottung nicht auch gedacht hat / Welches ich allhie hab wollen mit eynführen. HB Aas ander Thal. XXXVIII ^onWalfmhmderWrckm/ vnd wie sie M der ÄZeccha waüen. Lap. XIIII. 'Je Türcken vnd Moren finden in iren Büchern geschriben /das wer ein mal seines lebens zu der Meccha Wallen gehet/demsel- bigen verheiß Gott seine Seele nimmermehr ins Verdamniö zugeben/ vmb welcher vrsachen willen die jhenige so es füglich schicken vnnd thun können/ eine solche Wallfart vnnd Gelübniß keines wegs vnderlaffen/ daher inen von nöthen (dann es ein sehr grosse Reiß ist/sonderlich auß Griechenland biß gehn Meccha) das sie allwegen sechs Monat zuvor außziehen/auffdas alle Bilgram zugleich auffein genanntes Osterfest m der Meccha erscheinen. . Es müssen aber die ienige so da wollen ein solche Wa sarththün/ sich erstlich mit allen den jenigen/gegö welchen sie widerwille/hassz/vnd vneinigkeit gehabt/vertragen vnnd versönen/ sonst weren alle jre Reiß vmb sonst.Vrw da ireWiderparth sich nit wolte lassen versönen/vnd sie nichts weniger also hingtengen/würde alle ire müh vn arbeit vergebens seyn. Es rotten vnd schlagen sich irer viel zusammen/ernennen einen ge¬ wissen tag wann sie wollen auffseyn/ vnnd wa vnder inen vieleicht etli¬ che weren die kein Gelt zu der Walfarth vnnd Reiß hetten/gehen sie al- lesampt/Arm vnnd Reich/einer deryandern zugefallen / vnverschempt vmbher/vn Betteln von hauß zu haüß/meinen sie thün hieran ein heil¬ sam vnd barmhertzig werck. Alsdann auffbenannten tag ziehen sie alle zugleich auß/vnd kom¬ men auffm land biß gehn §hatr/da finde sic ein grosse versamlung von Moren/welche allda warten/vnd bereMyn zur Walfarth. Allda leßt inen der Soldan zu Alcayr/von einem Spital zu dem andern/drey tag reiß lang die spetß vnd zerungthün/darnach schickt er seinen Admiral/ vnd mitihm eine grosse anzal Mammelucken mit Fenlen vnnd en/gleich wie ein lebendig Gewechß. Als er nun hineyn gangen/vnd gesehen/daßso ein schönes Gebeuw vnnd Werck worden/hat er allda erst sein Gebeht zu Gott gethan/vnnd von Gott begert/das ein sedek Mensch/es were Mann oder Weib/so dareyn smmermehr sein Gebeth thün würde/bald von der Hektischen pein erlediget möchte werden.Vnv halten es darfür/das Gott sein Gebeht vnnd Fürbitt also erhört habe. Wie nun Abraham auß der Meccha gangen/hat sm Gott befohlen / er soltauff einen Berg daselbst gehen/dawürde er einen Marmorsteiu von zweyen farben/weiß vnd schwartz/finden/den solte er nemmen/vnd ihn setzen an die Pforten vnd Thor der Meccha / welches der AbrahaB also befunden/Vnd wie erwolt versüchen ob der Stein auch schwer/ist der stein alsbald von sm selbst/nach der Meccha gcfolget/dahatersnaU denorth/daernoch stehet vnd gesehen witt/gcsetzt. Die Bilgram/ wann siedahin kommen/küssen den stein/ vttttv rüren gar andechtig ihre Augen damit/vnnd sagen/ das dieser stein atU letzten tag sie geleihten vnnd fürcn werde zum ewigen leben. Es meines auch vil Türckcn/vnnd glauben/dieser stein sey ein Engel/welcher durch Göttliche Vorsehung erstlich Adam vnnd Eua sey zugethan gewesen/ sie zuverwaren vnnd Zllbeschützen/vnnd wie sie nachmals gefallen vnd g^ sündiget/vnd derhalben auß dem Paradeiß gestoffen/sey derselbige gel in diesen stein verwandelt worden. Vnnd dieweil er nit güt auffst^ hung vnd auffwartung über Adam vnd Euam gethan/müsse er all^ zu einer Büß stehen biß zum letzten Gerichte .Dndan der¬ gleichen Narrenwerck glauben sie steiffvnnd fest. . Von Aas andeEheil. XL! Mebnlss. Lap. XVIII. AÄLs derMahomcch gestorbm/haben jn seine Sculper/das ist seine Jünger/ gen Medina getragen/wie er inen bey seinem leben befoh¬ len hat/ vnnd allda mitten in einer grossen Kirchen/im sein Begrebmß/ vngefehrlich eines Manns tieff/gemacht/vnd gebürliche leng gegeben/ vndvmbhermitgebackensteinenauffgemaurt. Den Körper haben sie in ein Höltzernkasten geschlossen/vnd oben mit einem grossen Marmor¬ stein zugedeckt/Haben darnach angefangen andere Marmor drauff zn setzen/also das es in der höhe außgebauwt ist/vngefthrlich so hoch/als ei¬ nem Mann an die Brust/vnd anffeiner sciten/da er mit dem Köpffge- legt/ stehet ein ander Marmor Tafeln in die hohe auffgericht/gletch als rvere sie äusser dem Grab gewachsen/dergleichen noch em andere Ta¬ fel an dem orth/da er mit den Füssen hingelegt/aber dieselbige ist etwas nidriger als die erste. Vber das Grab ist ein Himmel/gleich wie ein dach überzoge/von grünem Schamlot. Vn diß ist die sepultur/ nach welcher sovil Türcken vnd Moren vmb Ablaß vnd Vergebung der Sünde lauf- fen vnd rennen. Vnd wan sie dahin kommen/ küssen sie den einen Mar- morstein/daran geschriben stehn dise wort auff sse Sprach: Diß ist deß Mahomets Begrebmß. Die Armenier hetten auff ein Zeit vnder der Erden/ biß auff zwo Welsche meil Wegs lang/ein loch zu dem begrebmß gegrabe/in Meinung den todten Leichnam deß Mahomets hinweg zunemmen/ vnd zustelen/ aber durch ein sonderlich Wunderwerck/ vnnd offenbarung (wie es die Mahometaner darfür halten) sein sie bald verrahten/ vn gefangen/vn Mit Recht vom leben zum todt vervrtheilt worden.Darumb haben die Türcken darnach das Grab mit Eisernen Gegittern allenthalben eben vnd vmbher eyngefaßt/vn verschlossen/lasscn es auch fleissig bewachen/ das jnen ja jr Prophet nicht genommen werde/sondern an dem ort blei- be/dahin er sich bey seinem leben zubegraben befohlen. Hierneben hat er in seinem Testament verlassen/ vnd geweiffagt/ das er nit lenger als tausend jar würde allda begraben ligen/das auch seine Secte/Rcligion vn volek/ nit lenger wirt wehre noch bestebu/ son¬ dern nach der zeit solte er auß der Erden hinweg genommen/vnd seine Secte vnnd Volck hiemit also einend nemmen/getilget vnnd auffgeha- bcn werden. Von Religion Hnd Gerichts Process. Wedie Wrckm irc rodtm begraben. Lap. XIX. ^E^Ann ein Türck am Todt ligt/ also das man sich keiner befferung (L^versihet/kommen alle seine nechsten Freunde zu ihm/gleich wie bey vns/Allda trösten sie jn/vnd sagen/das er vber seine Sünde sol büß thün/reuw vnnd leid tragen/alsdann lesen im seine nechsten Freunde/ oder aber der Priester/auff ihre Sprach etliche Psalmen vnnd Gebeht für/vnd wann sie sehen das er mit dem Todt lang ringt / vnd so bald nit stirbt/bringen sie den Our33m/darinn ein legende vnnd gelese stehet/ welches sie auffire Sprach nennen IsiebLi-Lecliel^i/Dise legende/ lesen sie im siebenmal für/ vnnd da er ie darvon scheiden sol/ stirbt er ehe dann dise Legend dreymal verlesen ist: Wann sie aber sehen das er noch Athen: hat/vnd lebt/lesen sie ein andern Psalmen/ welcher heißt lalm nel curaml si ecin/ ausf das der Teuffel im an seiner Seel keine vct? hinderniß thü. Wann er nuhn gestorben/legen sie ihn auffsErdtreich mitten im Hauß/auffTapeten/wcnden ihn auffdie rechten seiten/vnnd mit dem Angesicht gegen Mittag / Alsdann kommen die Priester / W zubegraben/bringen eine lange Schnür / von ronden kneufflein / gleich wie im Bapsthumb die Paternoster/seynd gemacht vö dem Holtz Aloe/ mit dieser Schnür vmbgürten sie den Todten/darnach wenden sie sich u den vmbstehenden/vnnd sagen/ ^ubakanallg/ das ist/Gott erbarm dich seiner / wenden ihn vmb vier oderfünff mal. Der Priester feytst zwentzig/oderwolfünffvnndzwentzig/vnnd einieder spricht diese wort Nach diesem tragen die Priester den todten Leichnam vber die Straffen in einen Garten/vnnd legen in auff ein Brett/ vngefehrlich einer Eln hoch/vber das Erdtreich/ziehen ihmdasHembd auß/verda cken im die Scham mit einem sonderlichen thüch/so darzu gemacht von Baumwolln/ vnd waschen in fein sauber ab mit warmem Waffer/vrw Seiffen/von oben deßHeupts biß auff dieFüffe/nemen alsdann zwch andere Luntzöl vnnd Thücher von Baumwolln/die darzü auch sonder? lich gemacht seynd/vnd in derffelben Thüchern wenden sie den Todten leichnam vmb vnd vmb/biß er trocken wirt. Nemmcn alsdann Rosan waffer/Rcuchkertzlein/vnnd andere wolriechende dinge/damit sie W Dao ander Thal. XI.IL l cßreichen/md legen ihn darnach in die Todtenbar/angelegt vnnd be- deckt mit den besten seinen Kleidern die er gehabt/ also das man /n nicht sihct. Vber sein Haupt stecken sic im einen Stab/vnd setzen seinen Hüt darauff/schmucken denselben mit Rosen vnd blumen/ oder andern din¬ gen/ nach gelegenheit dcß iars/ In deß sahen die Priester ihr Ampt an/ vnnd etliche anß ihnen tragen die Todtenbar auff den Achseln/ tragen in das der Kopff forn ist/biß in die Kirchen/die nechsten Freunde folgen nach/aber die Weiber bleiben dahetm/vnd beweinen ihn im haust/ rich¬ ten in deß güte Dchnabelweid zu für die Priester. Wann sie an die Kirchen kommen/setzt man den Todten für dem Kirchenthor nider/gehen hineyn/vnd halten ihr Ampt/Alsdann seynd etliche verordnet/ die tragen ihn auß der Statt/ da ersein Begrebniß hat: dann in den Stetten begraben sie niemants/abcr äusser der Statt habe sie ire Begrebniß/ einer von Gebackenstem/ der ander von Mar¬ morstein / einer also /der ander auff ein andre arth / nachdem ein ieder vermüglich ist ein schön Begrebniß zubauwcn. Vnnd mit dem Thüch/ davon oben gesagt/legen sie den Todten in die Grüben / vnd decken ihn mit Bretteren hart zü/allein auff das Angesicht schütten sie ein wenig Erden. Da es etwa» ein ansehenliche Person ist/machen sie im ein ande¬ re Begrebniß/ mit Grabschrifften/vnnd sonst/wie bcy vns gewöhnlich/ lassen in also Ligen/ vnnd gehen wider in deß verstorbenen hauß/da fin¬ den sie überflüssig alles zügericht / dabey sie frölich seynd/doch thün sie erstlich ein Gebeht für deß verstorbenen Seel. Die Freunde geben den Priestern einem ieden von deß verstorbenen wegen fünff Aspern / thüt sovil als im Oberland vngefehrlich dritchalbeu batzen/ vnd in Sachsen Key vier Fürstengroschen/oder fünff Mrgcngroschen. Die Türcken sagen vnd halten es darfür/wann der Leichnam ein vierteil einer stund im Begrebniß gelegen/bleßt im Gott widerumb ei¬ nen neuwen Geist eyn/vnnd schickt zwen Engel/welcher einer heißt ectzir/der ander Kem oncKr/kommen zujm mit brünnenden Fa¬ ckeln / gar schrecklich anzusehm/von färb vnd sonsten/ vnnd durch Got¬ tes befehl heben sie an ihn zu examinier»/ wie er sein leben hab zubracht» Daereinbößergerlichlebengcfürt/gebensieimvil schlege mit feuwri- gen RütemWann er aber ist ein Gottsfürchtiger fromer Mensch gewe- sen/vnnd eines vnftrefiiehenLebeus/verwandeln sie in in die gestalt der' schönen Engel/tröfien in/vnd sagen: das seine gutcwerck bey vnnd mit im rühen/biß an daß jüngste Gerichte. Es sagen die Mahometaner/daß im Himel em Engel für Gottes ^^Angesicht stehe/der heisse Israphil/ der hab allzeit eine Busaunin der Hand/sey bereytwann ihm Gott besilcht das der Welt ende kE men/so werde er eylends in die Busaun blasen/vnnd alle die Menschen sonochauff Erden leben/werden in einem Augenblick niderfallen vnd sterben/dergleichen auch die Engel so im Himmel feynd:Dantt sie D den inirem Our3am diese wort geschribett/OuIumen 3l!ei3fLn,ue, ied,tLd,ue^ei,roebic, tuI,Zel3,Ii,ueHe, IckerZm/rt. Ist soviel sagt/GotthatmitseinemMund geredt/ das der Mensch sterblich fty/ vnnd alle sterbliche ding müssen entweders durch alter/ oder sonst einen zufall/ir endtschafft nemmen. Daher entstehet bey den Gelehrten in Türckey eine grosse Disp^ kation vberdise wort/haben auch genügsamen beweist vnnd schein M sich/dassie spreche / es sey der vernunfft gantz vnd gar entgegen/vnd M sich selbst erlogen / das die Engel so vnsterbliche Kreaturen seyn /soltett/ wie die menschen/widerumb zu Aschen werden/ Aber denk so solche ding Disputiere/ haltk sie bald obgeschribene wort auß irem Büch für/vnnd also stopffen sie ihnen das Maul/das sie weiter nit dorffen sputieren/Dann da einer hierüber sich weiter eynließ/hett er nicht eint geringe straffauffdem Halß/sondern müßte gewarten das er verbreit würde/wann er wider die wort dises Büchs redt/ vn fermer disputiert, Vnd da er es thete/verbünden sie vnd stopfften / ia rissen im die Jungen auß/wie denn offtmals vilen geschehen vnd widerfaren ist. Vber das sprechen sic/wann Himmel vnd Erden werden eyttfa^ len/wirt ein solcher schrecklicher Erdbeben kommen/ das dieBerge d^ von werden barsten/vnnd die Steinfelß werden sich also gegen etnarn der zerknirschen/das alles wie ein Mäl vnnd Sand seyn wirt. Alsdann sagen sie/wirt Gott kommen/vnd ein neuw Liecht machen/vnd hierauf Die Engelvonneuwem/wie sie erstgewesen/schaffemErwirtauch einen feinen linden vnnd warmen Regen kommen lassen/derwtrtfein saE auffdie Erdenfallen/vnnd geneM werden Keemer lui/ das iMN Regen der Barmhertzigkett/vndtvitt also das Erdttetch biß in viertz's Pott Religion Httd Gerichts Procesi. Don demMngstm mg/rmA der Blaßometischen Meinung. tag viel all; serei K« bige wid e 8 dieZ bcnc gleic alld. terg glän and, aucl' ledei hab! ßngi sein! and« sma rer/r trieg darü fertig den/ Nm BasanderThell. XIM tag stehn/wiewol die tag alsdann lenger sein werden als ietzunder/vnd vrel halte es dafür/es werde denn keine nacht seyn wie jetzunder/sondem all zett hell vnd klar/wir werden auch keines schlaffens/ zuerhalmng vn- serer Leibe / bedörffen. Nach den viertzig tagen werde Gott dem Engel Daphatl wider befehlen daß er seine Busaun anblase/ vnd auff dicht- bige stimm werden alle Seelen vnnd verstorbenenach Gottes willen Widerumbaufferstehen. Bon der auffcrstchung aller Todcen/nacß dem Glauben der Mrckm. Lap. XXI. M^Ann nun der Israphail arrß befehl Gottes in seine Busaun bla- ^X)scn/wirt sie einen solchen Hellen schall von sich gebe/ das cs durch die gantzen Welt erschallet vnd klinget/Alsdann werden alle die verstör bencn/von Abel an biß auffden letzten Menschen/on einige ändcrung/ gleich wie sie begraben worden / widerumb aufferstchcn / vnnd werden allda mancherlei) ungleiche form vnd gestalt der menschlichen Angesich- ter gesehen werden/Dann etliche werden scheinen vnd leuchten wie die gläntze der Sonnen/ etliche wie der Mond/viel wie die Sterncn/Die andern werden vertunckelte schtvartze Angesichter haben / vnnd etliche auch Schweinßköpff/mit dicken groben Jungen. Vnd wirt alsdan ein iederschretenMelch I^elch das ist/Q weh mir Armen/der ich mich hab lassen überwinden von meinem bösen willen. Die Engel werde mit fingern auff die Angesichter zeigcn/vnd welche so hell leuchten werden/ sein die / so güte werck für Gott gethan haben/vnnd wirt sich einer dem andern crzeigen/vnnd gegen einander leuchten wie die Sonn. Die bö¬ sen aber werden darüber ein Hassz vnd Widerwillen tragen. Sie sagen dz die jenige so Seuwköpffhabcn/werde sein die Wüche- ker/vnnd die mit den groben dicken Zungen/ werden sein die falsche be- triegcr/Lügner/vttud Gotteslesterer/ Es werden auch viel andere seyn/ darüber die anderst werden mit Füssen gehen/vnnd diese seynd die Hof- fertigen vnd Stoltzcn diser Welt.Sie sagen auch/Gott werde selbst re¬ den / vnd die grossen Potentaten / König/ Keiscr/ Fürsten/Tyrannen/ M andere Herrn/ fragen/die da gewalt geübt/gemordt/ geraubt/Land Von Religion Ard Genchtö Process. VNtw Leuth verwüst/vnnd alle Vttgcrechtigkeit gehandthabt haben/ vnd sagen/das Gott diese vnd andere so aufferstanden/ wirt in sibentzig Thcil absöndern/vnnd werden alle examiniert vnd befragt/vnnd einem jeden seine Sünden für die Augen gehalten werden/was sie gütsoder böß in dieser Welt begangen/vnnd gethan haben/ vnnd wirt keines am dem zeugniß von nöhten seyn/dann ihr eigene Glider werden die Wirr¬ heit zeugen/vnnd sich selbst von allem was sie begangen anklagcn/ auch zum wenigsten was sie gedacht / ob sie es gleich nit vollkomlich ins werck bracht/Dnnd gegenüber werde stehen derErtzcngel Michael/welcher in der Hand wirt haben die Wagen der Göttlichen Gerechtigkeit/ vnnd wirdt die Seelen wegen/vnnd werden also die güten für den bösen er¬ kannt werden. Sie sagen auch/ Moses werde da stehen mit einer auffgerichteti ffahncn/oder Pamr/vndcr welcher sich versamlcn werden der Hauff/ so sein Gesatz gehalten/Mbcn jm/sprechen sie/werde stehn Jesus Khrü stus/dcr Son der Zungkfrauwen Marien/ vn auch eine grosse Fahnen haben/vnder welcher alle die Christen sich versamblcn werden/die an jn glaubt haben. Auff der andern Seiten werde stehn jhrMahomech/ auch mit seiner Fahne/ darunder alle die dem Mahomctische Glauben angchengt/ sich finden werden. Vnnd also alle die so gute werck gethan/ werden sich ein jeder vnder seiner Fahnen erfinden laffcn/Vnd die Fa¬ llen werden jncn eilten lieblichcnschattett gebe.Welche vnder Visen VE en Fänlcin nicht erfunden/die werden zu einer Büß vnd straffe vnvek der Sonlrcn glantz in der Hitz stehen müssen/nachdem eines jeden SW de groß vnnd wichtig seynd/vud also auffallen theilcn warten müsset biß so lang Gott das ewige Gericht gehegt/vnd außgesessen hat. Bon dm Kcclcn / wclEc die Wahomecancr tzcrmemcn m das Parndclß kommen. Lap. XXII. nun die Seelen alle für dem Gericht gestanden/vn eilt (Z^an sein ort vervrtheilt/werden die Engel(sagö sie)an vil orte ve^ theilt stehen / vnnd alle gleichen Gefthmuck haben. Die Kherubin aun Ltlter feiten/ vnnd die Seraphin auff der andern/auß welchem ein chcu Das ander Lheil. XL.IIH werden aussallerley Iustrumcnte hoffieren vnd spilen/die andern Lob¬ gesang singen/Irer werden auch viel stehen an den Pötten deß Himli- schenParadeiß/singenvnNd jubilieren ober die ankunfft der Seligen Seelen/welche die Göttliche Gebott gehalten habcn.Dnnd sagen ferr- ner/Man werde Khrtsten vnnd Türcken für einander nicht kennm/cs wirt auch kein vnderscheid seyn vnder Züden vnnd Moren/sondern alle die so gute werck für Gott gethan/werden gleicher schönheit/vnd in glei¬ cher Seligkeit seyn.Abcr das sey war / das man einen Sünder für dem andern vnderschiedlich erkennen werde. Sie meinen auch ferrner/das Gott der Seclen/so ins Paradeiß kommen/vmb jrer verdienst willen einer jeden im Fimmel ein grossem raum eyngcbe/da jre ewige wohnüg seyn werde/Die Wohnung werden sehr schön seyn/ gleich wie sichs gebürt im Himmlischen Reich. Sie sa¬ gen auch/eo werden viel lončki/ das ist / Sonncngläntzen da seyn/ auff welchen sie können vmbherreiten/vnnd dasParadeißvon allen örtern besichtigen/beneben den dingen die Gott koftbarlich vnnd hohes wertho geschaffen. Sie halten es auch darfür/die Seelen werden sich der Früchte deß Paradeiß nehren/vnd meinen so bald sie einen Apffel gessen/ werde Gott alsbald zwen wider an die statt wachsen lassen. Vnnd den Durst öulcschen/werden viel güter Wasser durch das Paradeiß stiessen/ so hell vnnd klar wie die Kristalln/vnnd so süß wie Imker. Vnd wann sie von visem Wasser getruncken/wirt jnen das Gesicht/vnd der verstände also gescherfft werden/das sie von einem Polo biß zu dem andern werden se¬ hen können/vnd nur durch einen geringen schweiß werden sich die speist vnnd getrenck im Leib vcrzehren/vnnd verdäuwen. Vber das sagen sie/ daß sie werden Weiber haben jresgefallens/genannt Vri/das ist/Wei- ver der Herrligkeit/vnnd das sie allwegen wider in Iungkfrauwen vcr- wandelt/vnd bey ihnen in ewigkeit wohnen werden/auch nimmermehr veralten / vnnd Niemands werde eltcr als dreyffig jar werden/vnnd die Weiber nur fünfftzehen oder zwentzig/Alsdann wirt ein stillstandt dest alters seyn/vnd werden also in ewigen freuden leben/ Gott für seine em¬ pfangene wolthat allzeit in ewigkeit loben/ehren vnd preisen/vnd die drey/welche die Fenlein tragen der guten werck/ werden die sürnembsten seyn/ vnd ein jeder Theil von Gott ein stuck deß Paradeiß besitzen u vnnd innha- ben. H - Von Religion bnd Genchtß Pwcess. tzondenHeelm/wcGcdie Lürckcn Amben Hnnddafirr halten daß sie vevdamptseM, Lap. XXIII. ^lLle diejenige so vmbjrer bösen werck willen/ vnnd auß Gottes be^ ^fehl/sollen zu der ewigen Hell verdampt seyn/werden beyjren eigen Namen allesampt erkannt/dann em jeder wirt seinen Namen an der Stirn geschrieben haben / dergleichen seinerEltern Nammen. Es wirt auch ein jeder die grösse vnnd mennig seiner Sünden auff den Achseln tragen/vnnd damit gefürtwerden zwischen zwey Gebtrg/da wirt die Hell seyn/Zn welcher Hellen Rachen vnnd eyngang ein gar gifftige Schlangen erfunden vnnd sitzen wirt/vnnd auff der andern feiten deß Gebü gs sol eine Brucken seyn/ in dreyssig Welscher mcil Wegs lang/ machen vngefehrlich sechst deutsche meilwegs. Dise Brucken sagen sie/svl vorn auffwerts/mitten erhaben / vnd am ende wider niderwerts gehn/gleich wie ein Bogen/ welche Brucken sey durch Göttliches verhencken von einem sehr subtilen Eisen erbawet/ welches scharpff vnd schneidig/ vn nennen dise Brucken das ist/Die Brucken per Justitien/ vber welche die arme Sünder mit allen jren Sünden/die sie auffdem Nacken tragen/überhin gehen müs sen.Vnnd sagen ferrner/dasdie jhenige so nicht gar böse Buben vnnd Sünder gewesen/nur auffeiner feiten hincyn fallen / da die rechte Hell nicht ist/sondern nur ein purgatortum/darimren die Sünde gereiniget werden.Die andern aber/so grosse Dbeltheter / vnnd öffentliche SüM der gewesen/werden schnell vnd jähling mitten in die Helln fallen/aW anheben/einer mehr/ der ander weniger/nach der mennig vn grossestck Sünden so sie begangen / zubrennen/ Vnnd so offt sie verbrannt/kve^ den sie wider gantz vnnd frisch / werden alsdann wider auffs neuw aM heben zubrennen / vnnd das wirt also ewigklichwehren. Sie sagen auch/vnnd haben diesen starckcn Glaubeit / das Gott mitten in der Hell hab wachsen lassen einen Baum voller Frucht/vnnd das ein jeder Apffel einem Teuffelskopff gleich sichet/welcher BauwM mit seinen früchtett/vnangesehen das er mitten im Feuwcr steht/ gleich wol grün vttd frisch bleibt/vnd wirt gcneilt a^aco/ ist sod" gesagt: Der Baum der bitterkeit/allda essen die verdamptenSeeleN die frucht/voNjtt Hoffnung sich etwas damit zu erftischen/Aber wann ja be^ zett per >irt 'ettt Vie ige )eß lig/ mV kett »et/ ssi/ >Nik llE ittd )k>l >g' s>- Das ander Thcü. xr.V sie die Frucht atlbeissen/fülen sie eitel bittern vnnd gifftigen geschmack/ vnd Galn/dcrhalben/vnd vmb iresgroffen schmertzerw willen/dcrHel- tischen straff/würget vnd peiniget sie der Todt noch ergcr/vnd die Teuft fel binden sie noch über das mit glüenden Kettel;/ vnd werffett sie durch die gmrtze Helle von einem orth zum andern. Vnnd die Sünder vnnd Seelen/so etwan nach Gottes gnad vnd hilffgeseufftzct haben/vnd sei¬ nen Namen angerüffencsprechen sie)werden nach gelegner zeit vnd viln tarn nach endtlich insParadeiß kommen/Vnd werden in der Hell keine andere bleiben/dann nur allein die so gantz vnnd gar verzweifelt haben an /rem Heil vnd Gottes Barmhertzigkeit. Don der Beschneidung der ' Lmcken/bn- sren NemMnZebreu, chenhimnn. Lap. XXUII. L>e Mahometaner haben vurchauß auch Visen glaubm/vmd star, cke vermütung/ pcrsuasivn vnvmcinung/vas so bald ein Mwr gc- dorn/Gott im zwen Engel zugeordcnt/welcher einer zu der Rechten/ der ander zu der lincken Seihten jm beywohne vnd bclvache/ vnnd das so lang/biß er seine sar volnfürt/vnd sein leben geendet. Wann auch ein Kind vier oder fünff jar alt worden /ist ihnen gebotten/daß sie es in die Schul schicken/das es allda den lehrne/ auffdas/ wan es dar nach zu seinen mundbarcn vnd verstendigcn jarn kommen/mit den din¬ gen gnügsam vnderricht erfunden werde/dic zu jrem glauben nötig vrw nutz seynd.Vnnd die erste Lchr/so jre Preceptores inen fürhalten/ist dtze wie folgt/welche fürwar nit weniger nutz als notwendig/wicwol sie den iungcnkindcrn nicht woldicnltchstheinct/GuI!icu/u3l!3uchtAlla,^ remet^,lemielit,uelem, luIechieculeAi) c^ikuenve^et/rc.Ist sovilgesagt: Gott vndervielen Personen / istgcnennt ein einiger Gott/ der keine bleibende statt hat/sondern ist allenthalben/hat weder Vatter Noch Müter/noch Kmdcr/cr iffet nicht/so trinckct er nicht / schlefft auch Nicht/ Vnd ohn alle disc ding so von ihm ic crschaffen/wie sie scynd/oder Nammen haben mögen/lebt er/vnnd wirdt seiner Göttlichen Maie- stet/ vnnd Allmechttgkcit /nichts gleich erfunden. Manndie Kin¬ der nuhn sieben iar erreicht/beschneiden sie die/gleich wie die Zudem H M Von Religion imd Gerichts Process. Doch habe sie etliche Zusatzung die Mahometh verordnet hat/ Als nern lich/wann etwan Ahristen oder andere Völcker beschnitten sollen wer¬ den / die zu ihrem Glauben tretten/werden dieselbige mitten vnder das Dolck gefürt/vn gestellt/allda/auffvermanung deß Priesters/ recket er den Jeigerfinger auff/vnd sihet auffgericht gegö Himmel/rüfft mit lau¬ terer stim/das er von iederman gehört wirt/i^a üa la ^labroiner^ ru- selzm/ ist sovil gesagt: Gott/Gott/Gott/etner/vnd sein Prophet Ma¬ hometh. Damach wirt er von einem Gelehrten beschnitten/vnd im ein ander Nam gegebe/Aber alle die vmbher stehn/ist er vorhin ein Ahnst/ oder einer andern Secten gewesen/reichen im mit willigem gemüt vnd grosser freud ire Allmusen/loben vnd küssen in / vnd wirt ihm ein Haust vnd Nahrung von der Gemein eyngereumt vnd verschafft. Sie sagen hterüber/daß dtse zwen Engel seyen genent vnd Okiratabin/ das ist/ beschreibet vnd auffmercker alles bösen vttttd güten so der Mensch thüt/ seynd so lang vmb den Menschö/biß der letzte tag deß Jüngsten Gerichts komme/vnnd schreiben nicht allein die böse/sondern auch die gute werck deß Men¬ schen mitfletßauff. N Sch« Lnde deß andern Thcrls/ dtses Metten Buchs. folget das dritteUheil deß an- dem Büchs.Von der Türchen wandet Hund leben/ Auch von deß Türckischen Keifers Sofgesind/ ßofläger/ vnd ßofordnung / Sonderlich wie die im ^chlMgehalten werden. Vorrede deß Genuesers über das dritte Thetl. MichsoltederTüp cken Belrgron/handel/ leben vnd wesen / gegen der Lhriste vergleiche/ so befinde ich / daß sie gleich wie die wilde ge- wechß von Kreutern/ Bäumen/ vnnd allen andern Lreaturn/wel cher gestalt die inn den Wstungen/Gewildtniffen/Bergen/vn Thäln/ für sich selbst one menschliche züthuungjetzunder in vnser verderbte natur auffwachsen/gegen den Kreutern/ Bäumen/ vnd Sewechsen/ welche in Särttn/vnnd an andern orten gepflantzt/gesäet/ge- wart vnd gezeugt werden/also auch gegen den Lhristen zuver- Zleichen.Ss ist ja nimer kein wildes gewechß / es sO von Obs/ Kreutern/oder andern so schmackhasftig/als dz/so durch Men¬ schen hende gepflantzt/gesaet/vnd auffbracht wirt: Sann der Mensch das jenrge / was er mit fleiß auffbringen wil / je beM Wartet / begeussrbesprengt/ beschneitelc / butzt vnnd verwart/ als was sonst im Regen/Wind/Gonn/kelte/vnnd Hitze / in der Wüstung stehe vnd ausfwechßt/Also ist der Tärcken lebe auch Segen den Lhristen/sie stecken in grosser blindtheit jres Aber- Äaubens/densie zu Mahometh (ragen/haben wenig vnder- scherd von den Seiden/ so für Lhristigeburt in allerlei Abgöt- ß iiij Vorrede. (ere- ersoffen gewesen. Aber wrr Christen wissen se/ oder sol^ (en ja wiffen/was wir für ein Sott/wodurch wir gerecht vnd Geelrg werden/wölce Sott'wir cheten auch darnach/ Aber Kott woke vns allen gnedrg sepn/vnddiegantze Welt zum er- kanntniß seines ewrgen Seligmachenden Worts bringen/vnd jhm eine Kirchen HO allen völckern in ewigkeit samlen/ durch seinen lieber: Son vnsern Herrn Jesum Lhrrstum/ Amen. Bißher in vorigen zweien (heilen dises Büchs/Haben wir auffs einfelergest/vn kürtztt/ doch mit warem grundt/beschrre- ben die Belrgron vnnd Lerstligkert der Türcken / welche gegen dem waren liecht Köttlichen Worts nicht anderst/als dre nacht gegen dem tage/ vnnd wie ein tunckler dicker Nebel gegen dem Eonneschern/blllich geacht werden/Vnd darinn sie gleich wie die kleine Kreglem in den Spinneweben behangen/ leben vnd sterbe. Damit wir nun weiter schreiten/so wolle wir hinjür- ter sren gemeine stand/wandel/vud leben/auch kürzlich vber- gehen/vnnd wie deß WrckenHofläger/Hofdierrer/vnnd Host dienst angericht/bestelt/vnd gechan sepnd/beneben anderm das sich an seinem Hof pflegt zuzutragen/kurtzen/doch vnderschrd- lrche berrcht thun/verhoffen der gütige Leser/ dem solches vor¬ hin nit bewußt/ vn jetzunder allhie lesen wirt/ dara ein kuE weidlust/oder ja kernen mißgefallen haben/ oder tragen.Wöl- len derhalben sovil willrger vnd lieber in vnserm fürgenom- men werck forefarn/vnd erstlich den gemeinen lauffdeß ekischen volcke/in offen vnnd (rineken/ kleidern vnd SchüheM wandelvnndleben/ mitwenrg kurtzenKapiteln vber- lauffen/Alsdanndeß Türckrschen Keifers standt? mit allem seinem Hofbrauch vnd Pracht/ auch fürnemmen/vnd ordeulich - verhandien. l- I er r- ch d B ie- ,clt cht em »ie >nd Lr-- >er- Zsf- das hrd- rtj" ZLl- o»p M M Daödn'tteLheü. Xl. VII Me vnnd was dre Mrcken cjstn. Cap. I. Ach dem die Türckcn gleich so wol als wir Khriften/fleisch vndBlüt/ vnnd von Gott Menschen geschaffen seynd/tebenvnd ernehren sie sich auch von den dingen/die Gott dem Men¬ schen zum besten/vnd zur nottürfftigen vnderhaltung vnserer schwachen Leib/ Körper/ vnnd gesundtheit/ geschaffen. Darumb lebe sie auch vom brot/ weiß vnd schwartz/gleich wie wir/ Allein sie befträuwen jr Brok mit einem sonder¬ lichen Samen/wirt genennt uLm/gibt dem Brot ein sehr lieblichen geschmack/Effen auch allerlei) fleisch/außgenommen Gchweinen/vnnd gemeinlich essen sie jr fleisch gebrahten/vnnd nicht gesotten/hackens vnd schneidens eheeszuDschkompt gar klein/legens nichtalsomit grossen stücken in die Schüffeln/wie die §hristen.Von Jugemüss/ Menesiern/ vnd anderen/ ist keines bey inen so gebreuchlich als der Reiß/ essen selten von Hülsenfrüchten / vnd sonderlich Linsen/Erbeiß/Bomn/dan sie sa¬ gen es zertheile das Geblüth im Leibe. Sie essen Juhken/Rüben vnnd Kraut/sonderlich was von Visen gewechsen weisser färb ist/mehr als von andern färben Von Getreid machen sie mancherley Menester vnd Ge- Müß/vn einer lebt besser als der ander/gleich wie bey vns auch geschichi/ richten Mich eines anderst als das ander von färb vnd geschmack K Sie essen gar selten vnd wenig Fisch/dann sie sprechen/zu Fischen gehör Wein/vnd dieweil sie Wasser trincken/sagensie schertzweiß:Der Fisch möchte im Leib wider lebendig werden/ sie essen von allerley früch- ten/wie wir auch/vnd dieselbige vberflüffig/vnnd gemeinklich von allen flüchten Ziehen sie die Schaln ab/außgenommen von den Btrn/wel¬ che sie für deß Menschen gesundtheit Halten. Sie essen jre frücht vor/vnd nicht n ach der Maltzeit/aber was Mandeln / Mß/ vnnd Kirschkern/ vnd dergleichen steimcht Obs ist/essen sie vor vnnd nach der speiß/ nach Nfallen/sonderltch aber die PfirsichkerN/wenn sie sich im Obs zusehr vmh rken/ bedeč kocki auff! oben Zetter inen z chen/ gerbl sc klci brcit/ rken/i fm/tt šemi kvlde den« füm oder wass also! Waj einer oder^ sinter AHLlen den fettigen die LnTürckey vnder dem Mahomttischen Gesäß -^sseynd/isi verbotten Wein zutrincken/vnnd diß ist allein daher klM men: Es ist Mahometh etwan für einen ort vbergangen/vnnd hatgese- Herr ein grosse anzal junger Gesellen/die in einem Garte versamlet/ einander ftölich waren/vnd Geselschafft hielten/ sungen vnd sprungem welches dem Mahometh sehr wol gefallen. Als er nun ein güte weil all- da verharret/deß sptlsvnnd fröligkeit ein end zuerwarten/ist die zeit kommen das er in den kleickck/oder Kirchen/mußte gehnWie er aber wider auß der Kirchm komen/vnd deß orts fürüber gangen / hat er gak das widerspiel/deffen/so er vorhin gesehen/erfunden/dann ein feder vor» Überfluß deß Weins auffden andem sein Zorn vnnd groln außgeschütt/ ftynd gefallen übereinander mit Waffen vnd Wehren/gleich als ob w von fugend todte abgesagte Feinde gegm einander gewesen. - Auß dieser vrsachen/hebt der Mahomet alsbald an sie zuschelteu/ vnd zuverfluche/wie er gesehen das sie gleich wie Schwein allda etE erstochen vnnd erwürgt/die andem biß auffden Todt verwundt lagen/ machte er/vnd ordem alsbald ein Gesatz/das keiner nimmermehr kem Von der Türcken leben tznb wandel, vbemommen/brauchen sie gern nach der Mahlzeit.. Sie pflegen nit mit Geblein/Piron/vnd Messern zueflen/ wie bey vns geschtcht/sondern alle fre speiß brechen sie mit dreyen fingern / gleich wie die Moren mit fünfffingern/vnnd das thunsiederhalben/das sie sprechen/dcr Teuffel esse mit zweye fingermZm anfang ehe sie anheben zu essen/sprechen sie zum Benedtcite der Taftln diese wort/Lis mit laic rsk em anir, reim. Das ist/ im Namen deß der Himmelvnnd Erden vnd alle Kreaturen geschaffen hat.Sic brechen das Brot one Messer/ essen auffebener Erden/oder breiten Störnauff/vnd darnach legen sie Tapeten vnd Küssen darauff/vn sitzen also auffTapeten / gleich wie die Schneider in Ztalten/mit geschrenckten Füssen/vnnd auff dtse weiß le¬ ben sie/ein feder nach vermögen seiner Güter vnnd einkommens.b machen ein kleines Tischlein von Leder/den können sie cmßbrtztcn vnnd wider zusammen legen/Sie essen eylends vnnd stillschnDgend/ machA nit viel geschrey vnderm essen/ sondern nach gehaltener Mahlzeit saheli sieangesprech zuhalten. Von der Unken mnckm. bey eich sst bett laic dett ser/ »st edie ßle^ Are mrd chG chett »eM kori^ /Ill't «w/ lla»- r r<^ aber :rg^ xpB ob sie clttt'/ «licsie ag«^ rk«» KelN Das AttttLhetl. Xl. VIII Wein trincken solte/welchesGesatze biß auff heutigen tag löblich vnnd fein bey inen gehalten worden/vnd die jcmge so hierinn übertretten/vnd wider diß Gebott handeln/straffen sie mit Zwei) vnd dreyssig Bastona- den oder Wegen / werden ihrer Ehr beraubt/ können auch kein zeugniß füren oder geben. Der gemeine Mann trinckt Wasser/ die Reichen trincken Giulep/ oder aber Wasser mit Jucker vermischt/vnderweilcndö auch Honig mit wasser gekocht/oder sonst mit Rosinlem temperiert/vnd mit Mastix/vn also leben sie Winter vnd Sommer: Aber auffdas inen Winterzeit das Wasser nicht von wegen deß Eiß vnd Kelte schaden bringe / werffen sie einen brennenden Kolen dareyn/ vnd trincken es alsdann. Wie W die Wnkm kikidm MMr hnd Gchüen. Lap. HI. Türckm tragen nicht klcidung wie tvir/auffmanchcrlcy weiß bekleidt/Zre Hembder seynd on einige falten vnnd krausen/ rond vmb den Halß/vn so eng/daß sie kümerlich den Kopffkönnen hinein ste- cken/vnd seynd alle oben hoch.Darnach haben sie ein Wammest das sie bedeckt biß auff die Hüffte/ vber dieses Wambst haben sie einen Leib- rock mit engen Ermeln/vnnd engem Leib/vnnd mit langen Falten/biß auff dieFüsse/istmit Leingewandt gefüttert/mitseltzamemstepwerck/ oben biß vndenauß genehet/vnd mit einem kleinen Vberschlag/vnd bey Zeiten rondt wie die Hembder. Diß kleid machen sie form zü mit sechs knöuffen/vnnd wirt bey kuengenennt ein Ooliman/welches wörtlein auch die Wahlen brau- chen/vber welches kleid sie gürten ein Schnür von Seiden/ ist drey fin¬ ger breit/vnnd gürten oder binden sich gar hart vmb den Leib. Vber di- se klcidung/tragen sie noch einen andern Rock von Seiden/ zweyer Eln breit/vnd sechs lang/oder mehr/welchen sie mancherlei) weyß vmbhen- cken/dann allen ihren fieiß legen sie auff das Kleid/darein sie sichgür- ftn/welchesofftmals gestehet fünfftzehen oderzwentzig Ducaten/Vber diese tragen sie noch ein andere Kleidung gleiches wehrts/aber etwas lenger von Falten vnnd Ermeln/ welches sic allwegen mit Damascken oderKermeffinAttles verbremen.Auffdem Kopfftragen sie keineHar/ iiutemalinen derMahometh solches verbotten. ' Von derTürcfenleben bnd wandel. Dann als sie vngefehrlich demMahomet angezeigt/daß die Fri¬ sten männlich/kün/vnndstarck weren/von wegen daß sie Mo Wein trüncken/hat er jnen geantwortet/sie selten an statt deß Weins gebrach¬ ten Korn essen/vnnd die Heupter allesampt bescheren/also würden sie gleichstarckseyn wie die Khristen/dann lange Har nemen den;Men¬ schen seine stercke/ vnd darumb tragen die Türckk gemeinlich keine Har/ sondern seyn alle beschom/vnnd tragen ein leichtes Mchtheublein von Baumwolln/oder sonst anderem Leinwaht/auffdcr Griechen arch ge- stept/vnnd über dieses haben sie noch ein ander Pireth / ist vngefehrlich beydcrseits auß zweyer spannenlang / etliche von schönem Thüch/etli¬ che von Sammath/etliche von Güldenem stllck/vmb diesewickeltt sie ein leichtes Gewandt vonBaumwolln gewirckt/zweyer Ellen brcyt/ vnd vngefehrlich rs. Eln oder zo. lang/ist sehr leicht/vnnd ohn einige be- schwerniß. Sie tragen auch etliche verbreme von Gold / vnnd sonderlich die Ianitzehrn/vn Reussen.Die Hofdiener tragen nichts als Turbanten/ vnnd kleiden sich in sehr herrlich Gewandt/ darvon auch die Hosen ge¬ macht/scyndnitlenger als biß an die Knie. Sie haben zweyerley arth von Schühen/etliche außgeschnitten wie bey vns/darnach etliche hoch/ vnnd oben mit Riehmen zugeschnürt/das inen kein Staub oder Steil* hineyn kommen. Vil tragen der kleimn Stifflein/ seynd forn sehr spitzig vnd an der Solen mit Eisen beschlagen/ das sie sovil lenger halten/ vtiv wehrhafftigerseyen. mTÄrckep. Weiber in Mrckey kleiden sich fast auffsolche weise. Erstlich/ seynd ire Hembder gleich auff die att der Mannshembder/eng/ vnd vmb den Halß rund gemacht/aber vmb das Koller vnnd die Arlü verbrembt/vnd gantz vnd gar vmbher herrlich gestept/seynd gemeinlich von guter Kermesinseiden/oder Daffet/Grün/Gelb/ Rot/oder and¬ rer farb/darzu eine jede tust hat. Ire Kleidung ist von lauterer Seiden/mit kostbarlichen schweiß fen verbrembt/vnd mit kleiner subtilen Leinwath vnderzogen/gemein^ gememlich haben allesampt grossen lust zur Reute» rey/darumb befleissen sie sich auff gute geschmückte Pferd/vnnd DaßdntteTMl. XI.IX klich mit Baumwollen gefütert / vnnd oben mit feinen kleinen Nähten durchauß sauber vnd rein gcstept.Die Ermeln vnnd der Leib seynd eng gemacht/vnd das Koller am Kleid form ein wenig vberschlagen / vnnd seynd form/von oben biß vnde / auffgeschmtten/SLe gürten sich mit ei¬ nem Gurt/gleich wie die Mannsperson/aber jr Gürtel ist von Gold vn - Silber herrlich beschlagm vnd zugerichtt Sie tragen schöne reine hüb¬ sche Schütein/mancherley arth/vnd von allerley Zacken/von Leder/tst gemcinlich das Leder mit Gold/ gleich wie ein Damasckcn/ mancherley weiß/hüpsch/vnd schön geblümet/vnd eyWeschlagem Anff dem Haupt tragen sie schöne lange Prrchken/vnd seynd ge- meinlich eyngeflochten/Sie gehen verdecktvndeveinem schönen stück Daffet/ist herrlich verbremt/ hengt jn das mchrerthetl ober die Schul- lern/vnd darüber trägen sie einen Hertzogs Hüt / wirt auff ,re Sprach genennt keckel/mit vilem Gold vndEdelgesteingefthmücke/Vnd die- sm Hüth tragen die Eheweiber vnd Wittwen/vnd sonderlich die hohes vnnd grosses Geschlechts seynd- Die andern tragen ein Biretleinvon geschlagenem Silber/genennt/ist etwas forrnauß spitzig/vnnd vngefthrlich drey Spannen lang/das wer sie von ferm siheL/meinet es sty etwan ein Einhorm Was Zungkfrauwen vnnd andere Meidlein seynd/lassen ir Har über die Achseln her vngeflochten fliegen.Dbcr diese jetzgesagte kleidung tragen die Weiber noch einen weissen reinen subtilen Leinwath/an statt einesMantclö/welchcn sie nmnetMaramVgehenalso in den Stetten vber die Straffeno. Form für das Gesicht halten sie in der Handeln wunderbarlich kunstreich Scheiblein/oderSchirm/ist geflochten von Pferdsharn/gleich wie die Weiber in Aalicn/sonderlich vnder den De- Netianern die Denttllelen tragen/ mit diesem verdecken vn verbergen sie das Angesicht/das man sie nit wol sehenkan. Vnnd in solcher Kleidung vnd mit verdecktem Angesicht/ gehn die Weiber m Türckey gemeinlich vhn vnderlaß fast in allen Stetten vber die Straffen vnnd Gassen/ Züchtig vnd ehrbarlich. WedieWnkmmtm. Voti der Dürckm leben bnd wandel, halten diese Pferde für die bestm/wclche reine subtile Gchenckel habet)/ lang/hoch/vnndvndenvmb den Hüff schwartzfärbig/dann schwache Hüfe bedeuten ein harte starčke arth/vlw lange reine subtile Schenckcl/ ein geraden hurtigen Leuffer. Die äugen eines Pferdts/sagcn sie/sollen groß/vnnd der Kopff klein seyn/der Halß lang/nicht zugar dünne / Hirn den oder in der mitten/etwas höher dann formam Kopff/ die Ohren kurtz/hart/das Maul weit vnd groß/der Schwantz lang / vnd der gE tze Leijrdeß Pferde/ sonderlich der Leib/nit zugar dick vnd feißt. Siegebrauchenleichte Sättel/nicht sehr weith/ vnd zimlich tieff/ gürten sie hart auff/kurtze Stegreiff/ das sie sich darinn stracks können auffrichten/einen leichtm Jaum/vnnd das fürgebüg also gemacht/ das es dm Gaulnicht drucke oderspanne/ der hinder zeug ist nicht zuknrtz noch zulang/Wer das Pferd brauchen sie eine Decke von Scharlach/ mit schönen Seiden questen vmbher behengt/vnd vnder dem Halß h

ben sie sonst grosse Bewerb vnnd Kauffmanschafft/ ziehen auß zu Lattd vnd Wasser in Asiam/Arabiam/Egypten/ vnd auch in Europam/geti Venedig/A ncon/vnnd andere örter mehr. Sonstfüren sie nach gemeinem gebrauch der Stetten ein Btt^ gerlich Leben/Sie baden offt/Mann vnd Weib/ iung vnnd alt / lcidett keine Har an irem Leibe / haben ein sonderliche zugerichte Salben/M nemlich die Weiber/damit sie sich tm Bad schmieren/ vnnd innwerrdis einer halben stunde fallen inen alle Har hinweg/ wenn sie sich gc-> salbet haben.Vud dieweil sie offt zur Kirchen gehn/vn alle¬ zeit rein vnnd sauber abgewafchen seyn müssen/ nach ihremMahometischen Besatz/ wie an seinem ort angezeiget/gehen sie so viel fleissiger vndöfftertnsBadt. iie M tlg rck cen em cen/ nne pen »en/ nst/ z cen/ - s g>s' M !re^ an» 'ga' M »O M e- SB Lil ^E^Iewol etliche schreiben vnd meinen/es werden in Türckey keine (M) Schülen gehalten/dan es sonsten nit möglich dz eine solche grosse Barbarey in Sitten vn Leben der Türcke seyn köndte/diewcil die Stu- dia/linde/senfftmütige/ehrbare gemühter vnd Sittenmachen / so müs¬ sen wir doch denen mehr glauben/die selbst in Türckey gewesen/ vnd wie sie es gesehen darvon schreiben. Es werden in Türctey auch Schülen zu gleich für Knaben vnd Meidlein gehalten/, aber die lugend wirt in al¬ len freyen Künsten/ehrbam Tugenden vnd Sitten/ so vollkomlich wie für Zeiten zu Athen/ vnnd sonsten in Grecia gesthehen/ nicht instituiert vnnd angehalten/sondern alsbald sie auffihre Sprach lesen vnd schrei¬ ben können/begeben sie sich auff die ding/darinn sie vermeinen ir Leben zuvolbringen/vnnd sich Mehren. Die örther vnnd Heuser darinn sie Schülenhalten/werden auffihre Sprach Oc'KumacKZirleri ge- ücnnt/vnnd die Schulmeister ^oZii^Zr/wann sie hoch im studiem kommen/lieset man ihnen Astronomiam/ist die kunst der Himmelischen Leuffvnnd Stcme. Man soll auch bey ihnen etwas in Philosophia leh- rcn/GemeLnklich lehrnen sie Reim auffire arth zuschreiben vnd singen/ welches ihre Musiča ist/ dann sie sonst keine Musicam auß der Kunst lehrnen.D e Reim haben eilff silben/vnd handeln das mehrertheil von der Lieb. Einer mit Namen Johannes Bohemus Aubeius / der neuwlich aller Völcker sttten beschribe/ zeigt an dz die Türcken auch hohe Schüln haben/darinnen man die Gesatz von iren Königen/zu regierung Land vnd Leuth dienlich/lehret/vnd auß denselben werden alsdann etliche zu Geistlichen/etliche zu Weltlichen Emptern gebraucht. Ms die jugendt vnnd gemeine Aandtwerckölem m Lürckey für furtzweü tznd Übung haltetr/so genenne werden l-euemi. Lap. XI. iunge Gesellen/welche sie nennenden enti/styn das mehrer- theil Handwercks leuth/vn vnder einem iede Handtwerck halten sie vnnd wehlen einen Qbersten/den sienennen ihren Rahtsherm/bey I ist Von der Türcken leben bnd Wandei. dem sie sich rechts erholen / von alle dem fettigen was sie thnn vnnd am greiffen wöllen/diser theilet inen seinen Raht trewlich mit/ thut rechen- schafft/strafft vnnd schilt sie nach ihrem verdienst vnnd übcrtretlung/ seines gefallens. Sie kommen auffden Freytag (welcher bey jh),en / wie offt gesagt / jr Sontag ist) zusammen / sonsten die gantze Wochen über arbeiten vnnd engstigen sie sich tag vnnd nacht mit ihrem Handtwerck/ gleich wie da pflegen die ihenige so mit armüth verfallen seyn/ auff das sie etwas gewinnen/sich vnd fr gesinde zuerhalten/Aber auff den Frey¬ tag versamlö sie sich allesampt/etn iedes Handtwerck bey seinem Rahtö- herrn/in seinem Hauß/welchcn sie nennen Lasch. Wann sie nuhn bey einander versamlet/gehen sie ein zeitlang spa- tzieren/Nachdem vertheilen sie sich mit ircm Gesind vnd Rahtsherrn/ kauften eyn prouiandt/fletsch vn andere speist zu einer Kollation/ finden sich in einer Herrberg/ein iedes Handtwerck zusammen/welche sie nen¬ nen b3^3NI3/darinn wirt ihnen alles wol zu gericht vnnd gekocht/all¬ da trincken sie von einem getrenck/ ist gemacht von Reiß vnd Dünckel/ vnnd gestossener Gersten/Dieser Tranck ist fast wie bey vns Das Bier/ macht die Menschen gleich so voll als obs Wein were/allda setzen sie sich allesampt ordentlich vmb eine Tafctn/vnd effen/ nicht wie sonst bey inen gcbreuchlich/auff der Erde: Dan tn ircn Herrbergen oder Tritts Heusern Herrs also diesen gebrauch/mitten vnder inen sitzt irRahtsherr/ halten in in solchen ehren wie sichs gebürth/effcn von irer eyngekauM speist den gantzen tag/biß mitten in die nacht/stehen nimmer von der Tafeln auff/es thüe inen dann von übrigem essen vnd trincken von nE ten/gleich wie bey vns die vnvernünfftigi Thier/ia auch die volle Zapf fen vnnd Schwelgerseuw/die tag vnnd nacht im Saust leben. Bis^ weilen singen sie einer dem andern ein Lobgesang zugefallen/ vnnd sM derlich von irer löblichen Gesellschafft/Haben auch Seitenspiel/ vnd der Rahtshcrr so mitten vnder inen/schreyet vnnd braucht stäts dises wort/ V2recQeo3ldol3 6riu8/dasist/Gottwöllbeyeuchseyn/vnvnsitt disck fröligkeit gesundt erhalten. Vnnd so offt er diß redt/gibt er inen seinett Segen. Wann nun der Abend herzu kompt/seynd zehen Person über der Tafcln/so zünde sie gewißlich biß in fünfftzig Lichter an/setzens alle auff die Tafeln / vn da einer dieselbige alle oder eines würde außleschen/ovtt außthun/schreyen sie allesampt mit Heller Stimm/LreA n or uliline oäis minn3r6/das ist soviel gesagt: Für einen ieden todten Khrisi^ seynd allda dreyffig Kertzen angezündt/in zu erleuchten/zuletthen/vnn^ zufürcn/vnnd die so noch leben/ dörffen angezündtcr Liecht noch so^ mehr/ Ml ge! da dei ack üb ack vn 8 eyr ter> sch sch« all' B. km ten brü den ster scyt dao Sen anr Wa wol visi Was dritte Thelt. L-ckl mehr / rc. So gar blind vnnd verlohren halten sie ms Khristm. Wann es nun vmb Mitternacht worden/ gehn sie ailesampt vnd geleihten ihren Rahtsherren/hat ein jeder ein Liecht in der Hand/als- dann wmmsie jn zuhauß bracht/gehet ein jeder seiner wege.Vnd diß ist dergemeinenHandtwercksleuthwolLustvnndkurtzwetl/sonft Ligen sie acht gantzer tag/vnnd arbeiten das inen der Schweiß außbricht/vnnd über den Leib eynher laufft. Essen Iwibeln/Knoblach/ vn Truckenbrot acht gantzer tag lang / nur das sie einen tag mögen frey schlemmen/ doll vnnd voll seyn. Bon Sem orch darum die Mr- rcn bnd hnsümige gezüchcigec werden/ gmmnt limArabtZne. Lap. XII. ^^Er Soldan Bajazeth hat in der Statt Konstantinopel ein ^^Hauß bauwen lassen / darinn alle Narren vnnd eynfeltige leuth chngefürt werden/daß sie nicht in der Statt vmbher lauffen/vnd Nar- techiel treiben/Diß Gebeuw ist gleichwie ein Spital zugericht/vnnd seynd biß auff anderthalb hundert auffseher bestellt/die auff die Närrin sche Menschen achtung haben.Es seynd auch etlich Artzney für sie/vnnd alles was sonst zu jrer notturfft von nohten/ zugericht. Diese Auffseher gehen durch die gantze Statt vmbher mit ihren Bastonen vnnd Knütteln/sehen ob derselben Gesellen etliche anzutref- fen/die sich nerrisch halten/wa sie einen finden/binden sie jm alsbald ket¬ ten vmb den Hakß / vnnd vmb die Arm/vnnd wann sie jn ein wenig ge- brügelt/bastoniert/vnnd abgcschmiert/führen sie ihn alsdann gebun¬ den in das Narrenhauß/allda schlagen sie in an Ketten / seynd etwas stercker als die andern / daran sie die Narrn führen/ Vnd solche Ketten seynd in die Mauwren eyngegossen vnd angehefft/vnnd reichen biß in das Bett/darin ein jeder ligen sol/seynd also allsampt an Kette geschla¬ gen vmb den Halß/Vnd sol man wol auffder Reihe her einen von dem andern in Betten/also angeschlagen/das keiner den andern erreichen wag / findm/biß in viertzig Narrn/vnnd mehr/ werden offtmahls von Wollust wegen von den eynwohnern vnnd Bürgerschafften der Statt visitiert vnd besücht. Aber die Auffseher stehn allzeit vmb sie/ mit jrm Drügeln/dann wann sie nit bey Mn seynd /Meissen vnnd zubrechen sie Vie Bett/weff- sm einander die Bretter vnd Faseln nach den Köpssen: Wann nun dlt zeit kompt das sie essen sollcn/gehen ire Auffseher von einem zu dem am dern/examinteren sie allesampt anffder Reihe her/da einer vnder inen erfunden der nicht richtige güte antwort gibt/oder sich sonst vbel Helt/ schmieren sie jhngreuwlich ab/ vnnd da auch vieleicht etliche von ihrer Narrheit abstehcn/vnnd sich besser erzeigen/denselbigen geschtcht auch bessere / als den andern/wahrtung/werden auch endtlich wider ledig geben. Dnd viel die sonsten in solcher stockerey vnnd Narrheit bleiben/ werden auff dise weiß vieletcht auß forchtwtderumb zurecht bracht. Bißherist vondcß gcmclnm LürcKschen Volcks Gmen/Wan-el/ Hund Leben/sovü züwrssen nötig/kurtzlrch gehandelt. Bolgee nun vondeßTükekischenKeisers ßofgesind/tzsflssger/vnd ßoford- nung/vnd erstlich Von des; Türcksschm Kerstrs Schloss; VNNdSof. Lap. XIII. AQ^N dcr grossen gewaltigen Statt Konstantinopel/ hat der grosse ^ATürckische Kesser drei) herrlicher Paläst/vnd in einem ieden kau er mit alle seinem Hofgesind ordentlich Hofhalten. Das erst da er jetzunder (verstehe dises Großvattcr)iü wohnet/ligt obtan dem ende der Statt/ Wirt genent die Ecke/ oder dasorch zu S.Demetrio/welches an Zweyeü orten auffs Meer geht/ ist gelegt gege dem grosse Meer. Diß Palatiulll nennen sie ZercMrM/ist gantz vn gar vmbher befestiget/vn mit wren wol bcwart/hat in der ründe mehr als roso. schritt/Mitten in d^ sem Palast ist ein sehr schöner Lustgarte/mit vilen vn mancherley schö^ Stantzen/vn Lusthelsserrr. Die wohnwig vn Gemach strecken sich al^ sampt nach einem Hügel/ ist zimlich hoch/ vn daselbst in der höhe wickelt ist ein schöner Renplatz/vnd vmbher mehr als rov. Kammern vnd E>e^ mach/in w clcher die Khristliche Priester zu S.Sophia Weilands pflege ten jre wonung zuhabe/wte es die HhrM «och inngchabt.Dan an den^ Bas dn'tteLheü. LIH selben orth ist die Kirchen zu S. Sophia gelegen. Vnnd diese Gemach feyudgebauwet vnnd zugericht gewesen von deren wegen/die da wol- tenbehten. Aber darnach hat der Soldan Mahomcth/ deß Soldans Baja- zeths Vatter/diese Gemach in sein Palattum eynziehen vnd eyntheilm lassen/ vnd Sommerzeit wann es heiß ist/ wohnet der Keiser in demsel¬ ben Schlaffhauß/dann der orchistsehr hoch vnndkül/hat viel vber- flüssige Brunnen vnd Külwaffer/vnd mitten in diesem Platz hat Sol¬ dan Bajazeth ein schönes Lusthauß banwen lassen für seine Person/ darin» er allzeit gewöhnet/Aber Winterszeit enthielte er sich in den vn- dem Gemachen/von wegen der vngestüm vnd deß Winds/so von dem grossen Meer eynfelt/vnnd das dieselbigett örter in der tieffe etwas wer¬ tster seyn dann oben.Es ist in demselbigen Pallast vnd Schlöffz ein Ge¬ mach vnnd Wohnung allenthalben durchauß von schönen weissen ge- flerten DuaderGläsern/mit Anenstangen zusannnen gefügt / vnnd ist gleich auffdie form vnnd gestalt wie vnsere ronde Thurm / Wann man ferrn darvö ist/so gibt es ein glantz vö sich gleich wie em schön weiß auff- geschlagen Gezellt. Vnder diesem Gemach ist etwan für jaren ein schön springend Wasser gewesen/wunderbarlich vnd kunstreich gemacht vnd äugcricht/ welches oben durch die höhe deß Gemaches/gleich als ob es dllrchs Dach hineyn gefallen/auffergesprungeti/vnd den gantzen Gar- ten begossen vnnd besprengt hat. Vnnd in diesem Gemach hat sich der Keiser allzeit finden lassen/ sonderlich Sommerszeit/vn am tag über in der küle daselbst gschlassen/ buder dem lieblichen Gethöss vnd gemürmel deß springenden Wassers/ Aber jetzunder/dieweil diese Wasserkunst den mehrertheil zerbrochen vnd verfallen/ist dasWaffer an einen andern orthgelettet wordö. Hart bey disem orth ist eilt sehr schöner Stall/darinn biß in viertzig/deß gros¬ sen TürckischcnKetsers schönstc/beste/ausserlcffenc Pferde / die erpflegt für seinen leib zuhalten/gestanden. Vmb das Palast stehen viel Thürm hin vnd wider in der MauwtM/vnd vnder andern seynd sechs uicht al¬ lem schön/sondern auch fest vnnd starck/vnnd ein jeder hat seine Eisene vcrschlosseneThor/welche nimmer auffgethan werden/cs erforder dem solches die grosse noch. Die erste Pfort oder Thor da man hineyn gehet/ist grösserals die andern/oben vnd vnden mitmancherleyschönen färben außgestrichen/ vnnd mitGüldenen Buchstaben geschriben/vunddurchblümet/gleich wie Damascken/vnd im ersten eyngang/ist ein sehr schöner Platz/ vnnd m groß/das bey zwentzig tausend Mann zu Roffz sich darin» reumlich VomAoMmMd Sofordttlmg. wenden vnnd halten köndten/istvmbher auff allen feiten mitMauw- ren eyngcschlossenDben an der höhe deß Platze seynd zwenThürm/m ein Thor/da alles Dolck/so hineyn kompt/pflegt von den Pferden abzu- stehen/darnach gehet man zufüß in cm grosses Gemach/darin» pflegt der Türck audientz zugeben/vnd fachen zuverhören. Auffder fetten nach dem Meer seynd nochzwen andere Thürm/ wol versehen mit Geschütz/groß vnnd klein/vnd mitten in diesen Thür- nen ist ein heimlich Thor für den Türcken/für welchem Thor vngefehr- lieh fünffoder sechs schritt breit/vn dreyffig schritt lang/stehn biß in vier- tzig Mörser vnd Feuwerpfann/wann man die anzündt/leufft das Far¬ mer übers wasser/machen alles rein.Vnd wann der Türckssche Keiser wil auff dem Meer spatziern fahren/kommen zwo Bergantin andas- selbig Thor geschifft/ in die eine steiget vnnd setzet sich der Kesser/ die an¬ dere streifft vmbher/besticht vnttdbesrhet alles was von nöhtenist mit grossem fleiß/damtt das Meer rein vnd ohne gefahr sey. Bonden jungmwclGc Ms auffs Palast warten müssen. Lap. XU. Eß grossen Türcken Diener vn Hosgesind haben allesampt or- <7^? dentliche vnderscheidne Empter/vnd ist einer je höher als der an¬ der/ Aber die fürnembsten vn die bey im am ansehenlichsten/seynd drey/ vnder welchen dererst genennt wirt Qusäsr/vnnd ist dcr/sotznsta^ trirrcken reicht/istalle zeit hart vmb ihn/ er gehe oder sitze / tregt ihm M den Regenmantel nach. Der ander wirt gcnennt 61 ter/ tregt jhrn Ms wa er gehet ein Gefeß mtt Wassernach/vnd seine Hembder/ ob ek Vttleicht sich wolle frisch anlegen. Der dritte heißt ^uluttar/tregtW den Bogen vndpfeil/vn seine Wehr nach/Vnd dsse seynd die Nechsteü vmb den Keiser. Dnd hat ein ieder so güt als zehen Kronen oder Ducaten von Gold cinenMonat/vnnd werden im iarzweymalmit Güldenen stücken gc- kleidt.Vnd wann sie über viervnd zwentzig iar kommen/nimpt man sie von diesem Ampt/vnnd gibt ihnen grössem befehl/werden bißweilc» die fürnembsten am Hof/vnd an ire stattordnet man drey andere Knp ben von fünffzehen iarn/ biß auff achzchen/ vnnd nimpt die Wahl aB Aas dtttttLheü. I.IIH dcnen/darzu der grosse Türck an: meisten gefallen Hat/Aber sie müssen von schöner gestalt/vnnd güten lieblichen gebcrden seyn/tüchtig zu der Wehr/wol geschickt vnd gelehrt/von höflichen güten sitten/ müssen wol reden vnd schwätzen können/ Vnd dise dienen so lang als die ersten/ vnd haben gleiche besoldung. VondcssWrckmAam- merjungen. Lap. XV. Ach Nesen dreyen scynd in der Nechsten ordnung die Kämmer- KA ling/dieser jungen Knaben seynd fünfftzehen/sehen nur auff die Kammern jres Herm/Zr Ampt ist/das sie dem Türcken sein Bett ma- chen/vnnd zubereihten/ die Gemach rein halten/ Feuwer in die Kamin kgen/vnd was dergleichen in deß ?ürcken Gemachen von nöten. Deß Nachts über wachen allwegen fünffin der Kammew deß Türcken/ ^arinn erschlefft/vnnd haben auffjrenLeib einersechß oder siben Du- Men deß Monats/vnnd werden gleicher gestalt das jar über/wie die vorige/dreymal mit güldenen stücken vnd Sammath geklcidt/ vnd dise wüsten auch wol gelehrt / vnd zu disem Dienst geschickt seyn/werden ge¬ nannt HIonAleLnIari / ist sovil gesagt / als/ wolgehörte vnnd geliebte gnadenreiche Kinder bey dem Türcken. Vber dise jungen ist ein Eunuchus gesetzt/wirt genennt von Ampts wegenlacutZM/istgleichals ein öbersterKämmerer vber die Kam¬ merjungen vnnd Diener/hat auff seine Person hundert vnnd sechtzig Asper deß tages/welches mehr als drey Ducatcn an klarem Gold vnse- rer Müntz seyn/macht vngcfehrlich in Deutschland fünffthalben Rhei¬ nische Gülden/wirt durchs jar zweymal gekleidtmit köstlichen Meln/ vn anderem herrlichen Rauchwerck/hat auß deß Türcken Marstall zu reihten die besten Pferde für sein Person / so jm wolgefalle.Vnd über di- ses eynkommen hat er auß Gnaden deß Türcken järlich dreyffig tausent RenntAsperos eynkomen/welche jm für seyn theil gefallen von dem behenden der Heuser vnnd Dörffer/welche der Keffer vnder seine Hofdiener also außtheilet. Vom Aosseben Httdßofordtmng. Don den vcrwarcm YcrKlct der dess Lmcfischen Kasers. Lap. XVI. Lc^Ber diese ftynd noch fünffvnd dreiffig junge Knaben/werden ge- cd nennt OcjoAanä ari / welche darumb also gytennt/ das sie alle zeit in der Kleiderkammer deß Türcken/vnd auff dieKlelder/bescheidcn seynd/auff das dieselbige wol verwart/ordentlich gelegt vnnd aussge- henckt/rein vnd wol außgebutzt seyenVnd Hierüberwan die OliZmr das essen ins Palast bringen/müssen sie es von jnen abnemmen/vnd in deß Türcken Kammer oder Gemach wagen/darinn er pflegt zuessen/ Vnd diß gehört auch in jr Ampt. Vnd dise Knaben seynd von viertzehen iarn biß auffsechzehen/ha- ben täglich ein jeder zehen Aspros eynkommens/ vnd werden durchs M zweymahlgekleidtin Sammatvnd Damascken/ oder SeidcnAtlass' Dbcr diese jungen ist gleicher gestalt ein Eunuchtw gesetzt/wie vber die vorigen/wirt genenm OclodzsciL/hat auffsetnen Leib täglich hundert Asperos eynkommen/vnd zwey Kleidfjärlich von Sammeth/mag auss deß Keifers Pferdenreihten seines gefallcns/vnnd über dise seine Besol¬ dung hat er auß Gnaden deß Türcken järlich zwelff oder fünffzehen tausend Asperos eynkommen/gletch lvie der vorige. Er hat macht vnnd gewalt diese jugend zuzüchtigen/ vnd wann sie es verdient/in gcbürliche straff zunemmen. Non der HKatMmmer dessGchloffz. Lap. XVII. 5^ N der Kamern/mit Namen 3/ist sovil gesagt als ein Schals 88 hauß/odcr Silberkammer/seynd die Z^Iso^n^M/haben etli¬ che zehen/ etliche fünffzehen Aspern deß tags eynkommens/vnd ZivcY Kleid übers jar/gleich wie die obgesagte Knaben. Hr Ampt erstreb sich dahin/daß sie in fleissiger Verwahrung halten die Schatz oder Sil- berkamer/dan es seynd darum allerley kostbarliche Kleider von lamaM Das dritte Lhcü. LiV Gold/vnd mancherlei) güldene vnnd Silberne Sredenh/Edel gestern/ Bold vnnd anderß/darumb ftynd sic hierzu verordent/ das solches ver- wart/vnnd so offt der Ketser etwas leßt äusser fordem/müffen sie cs für ihn bringen. Diese seynd auch vnder einem Eunucho/wirt genennt /^sn3cZ3r- l)3sci3 / ist sovil gesagt/ als Schatzmeister / oder Silbermeister / dann biser hat die Schlüssel zu den Schätzen/wiewol er nichts kan auffschlies- scn seines gefallens/on vorwtffen vnd erlaubniß zweyer andern / welche noch vber in seynd/der ein wirt genennr er/der ander welche seynd als verbittschierer vnd zusigler der Kästen vnnd der Thür zu der Schahkamer.Vnd vnder diesen dreyen kan keiner on den andern auffschlieffen.Diser hat hundert fünfftzig Aspros eyn- kommen deß tags/vnd zwey oder drey mahl das iarvber seine Kleidung wit schonen Zobeln gefütert/vnd hat allwegen von dem Schatz so auß der Silberkammer gelangt wtrt/zwen vom hundert/vnnd das drittheil deßselbigen Gelte kompt dem obersten Sigilmeister letteäer / vn das under dem obersten Eunucho^3cM3Z3/das übrige dritthei! bchelt er sür sich/hat zu reithen auffdeß Türckcn Pferden/gleich wie die andern/ seines gcfallens/wohin vnnd wann er wil. Aonder hcünWcn Hpeiß- fammer dcss Tüktfm« Lap. XV Hl. 8^MPalast ist an einem orth ein Gemach oder Gewelb/wtrtge- nennt S^iler/darinn sein fünffvnd zwentzig junge Gesellen/von zwentzig vnd zwey vnnd zwentzig jam/ werden genennt cLüeroZian- usn/das ist Kredentzer/diese warten auffdiß Gemach vnnd Gcwelb/ darinn die Zulep/Zucker/Spetzerey von allerley arth/ vnd alle die ding so zu der heimlichen Küchen deß Herrn gehören/verwart stehen. Diese haben auch täglich zu ihrer besoldung siben Asperos / vnnd durchs jar zwey Kleid von Damasckcn oder SeidenAttleß/ müssen on vuderlaß auffwarten/vnnd bey der Hand seyn/kommen auch nimmer- wehr auß dem Schloffz/es scy dann daß der Türck im Krieg zu feld lrgt. lust den sie haben steht hierin/das sie lehrnen lesen / vn mit dem Bo- schiessen/habe auch eineEunuchum / wirt genent Pom Kostebm vn- Kofor-mlttg. welcher alles m der Speißkammer m seiner Verwahrung Helt / hat tecp lich hundert Aspros zu besoldung/wirt zweymal durchsiar gekleidt wie die andew/vnd hatvber das Mich eynkomm dreyffrg tausend Aspros von den Keiserlichen Rennten vnd Gefetln/so in die Speißkammer ge- hören/dann alles muß durchseineHend gehn/ mag auch auff deß Tüo cken Pferden seines gefallens reihten. Bonder HDülso tm HMosss gehakenwtrt. Lap. XIX. ^tNeinein Haust wclchcsgenenntistl^enMocla/daslstsoviel/al» 88s das ncuwc Schloss;/ wohnen alle die »ungen Knaben/ welche erst ncuw hincyn komincn/wclchcr bey weilens achtzlg/odcr hundert/mehr odcrwcnigcrscynd/nachdcm die Rcuberviel dem Türekcnprescntiera vnd schcnckcn/oder dcclmicrn/vudseynd dcrhalbcn u> discr SMl/dast sic lehrnen die gemeine Tüickische Sprach veistchmvnnd reden. wann ein Knab fünffoder sechs rag ist darinn gcwcsen/zeigcn sie im da- Alphabcth. Zn dieser Schul seynd viel Mistcr/dcr eine lehret das erste iar/dic/so anfahenzulesen/Der ander lehret sic lesen denSursam i« Momuischer Sprach/mit seiner anßlcgung/vnnd geiget n> die Artigst wer Gcbott vn Glaubcns.Der dritte lehret sic nachdem Luraarn ^Drsiancr Bücher lesciVvn vnderwciset sic im schreiben/wiewol ste dasMcibc nit gern lehmcn/ vn der vierdtc lisct inen andere Moretsv ten Sucher/wie dieselbige infrcr Sprach kunstreich beschriben. ^lese Rmdcr haben das erste iarzu ihrer nottnrfftzwen Aspl^ deß tags/das ander iar drey/das drittevier/vnnd wie sie von iarn nemmen/also wcchßt auch ire bcsoldung vnd eynkomen/haben ire der von Scharlach Zweymal deß iaw / vnnd etliche weisse Kleider^ weisser Leinwath deß Sommers über. Die Mister vnd Lehrer hab^ Zehen Aspros einjederfür sich/vn der Türck Minen deßiars vber oM mals ein Ehrenkleid/welches sie doch nit ordentlich haben wie die dern Diener/ vnd ein icder Knab oder Schüler/wan er auß der SE genorficn wirr/vcrehret die Preceptorcs mit fünffhundert Aspris/lvc^ ches Gelt sie alsdann vnder sichtheilen. ' . Die Mister vnnd Lehrer haben einen befelh von dem cken/ daß sie keinen Knabmmehr als deß tags einmal schlagen vM straw" eg- vte ros ge- üo erst Iche ierrt 'dass ' LB syas erste ticket »olste etft s«l!» ^nr«' -aber* i-as Tüt' vii»? AasdntteLheü. I.VI straffen dörffen/ vnnd mögen keinem mehr als zehen streich mit eurer kleinen subtilen Ruten geben/vnd man sie die jugcnd stcupen/geht es al¬ so zu/Sie legen den Knaben nach der leng auffder Erden nider / stoffen im die Füß durch ein Stock oder Brett/ist durchgebort/vnnd darzuge- macht/daß sie sest vnnd still Ligen müssen/vnd alsdann geben sic im mit der Rüten vnden auff der Solen deß Füß zehen schlege/ ober die Bor- tzachinleitt/das ist kleine Sttffeln/die sie tragen/vnd alsdann lösen sie irr wider auß/vnnd wo der Meister oder Preceptor einem mehr als zehen schleg gebe / oder ohn deß Keisers willen vnd befehl steupt vnnd schlüge/ würde im alsbald die Hand abgelößt/vn wann im das auß der grösten Gnaden so im begegnen köndte/ verzigen/ würde er doch zum wenigsten auß dem Schloffz gestoffen/vnd aller seiner cynkommen beraubt. Diesen Knaben ist auch ein Eunuchus zugeordem/der auff sie achtung hat gleich wie ein Hofmeister/wann etwan die Preceptores nit vorhandcn/vnnd außgangen seynd/ versihct er sie mit allen dem so inen von nöhtcn/Dtser hat eynkommen deß tags sechtzig Asperos/ wirt glei¬ cher gestalt zweymal das iar über in Seiden gekleidt. Vnnd wann einer von den Knabe wol geschickt vnd wol gesitt auß der Schul in deß Tür¬ ken Kammern gcnomen wirt/thut er ihm ein Verehrung von zwcy oder drei) tausent Aspcros/oder etw.anein schön Kleid von Gold / offtmahle verehret in der Türck mit zehen oder zwelfftausent Aspris/die er sonder- hch vndcr etliche der Knaben außtheilen soll / die da Pffegen sonderliche gcordente Psalmen zulescn für die verstorbene Seelen/Dtß Gelt theilt ^er Eunuchus seines gefallens auß/doch behelt er dz mehrerteil für sich. tzondm jüngetmgvnndKlc- MM derEusigärcettdeß Keifers im SchlM. Lap. X X. N deß Türcken Lustgarten seynd zweyhundert iungen/von fünff- e^^zehen vnnd zwentzig iarn/werden genannt LoKan^iler/das ist/ Gärtner/Dise thun nichts anders dan daß sie das vnkraut so im Gar¬ ten hm vnd her wechßt/außietten/vnd den Garten rein halten / wasser Mbringen/vnd alles fein vnd wol begieffen/das die Kreutcr vnnd Ge- ^cchß hüpsch vnnd schön Herfürkommen-Zrebesoldung ist von dreyen Pom Aossebm MH AoforhttlMg. oder vier Aspem deß tags/vnd werdi deß jars einmal lnit Thüch gekleü pet/diese befleiffigen sich nicht zu studieren vnnd lehrnen/ anders daurr was zum Gatten nütz vnd dimltch. Vnd ein jeder auß diesen Knaben/ welcher nach gelegecheit der zeit eines jeden Obs die erste reisse Frucht jrem öbersten bringr/das er sie dem Kesser presentirt vnnd verehret / der gewinnt/vnnd wirt begnadet mit tausendt Aspern / seynd vngefehrlich achtzchenDucaten/vnserer Gülden sechs vnd zwentzig. Dieser jungen Gesellen oberster Witt genennt LoKZ^ibäso^/hat teglich biß in zwey- hundett Aspern eynkommen/vnd seine kleidung von Sammath vnnd güldenem stück/zweymal deß jars/Vnd diser ist nit wie die andern ober- stcn/ein Eunuchus/darvon oben gesagt / sondern ist nur ein leibeigen Knecht deß Kessers.Vnnd wann die zeit ist frucht einzulesen/ muß er ste sanüen/ vnd auffdem Platz äusser dem Schlossz verkauffen. Alle das Gelt daß er auß demObs kaufft oder löset/muß er für den Kesser bringen/vnd vmb solch Gelt wttt alsdan wider kaufft alles was für deß Keifers Mund auffgetragenwirt.Dann er spricht/diser geM sey ehrlich/Göttlich vnd löblich/vnnd wol gewunnen/als welchen Gott on alles Menschlich zuthun beschert/vnnd nit was man von der Annen Schweißerschatztvndaußseuget/wilderhalben nitdas von demselbi- gen Gelt/wasvon Rennt/Anß/Jähend/vnd anderm eyngenonunnen jm etwas inseine Küchen gekaufft werde/ Vnd dieser Loll^ibalcis wann er von diesem Ampt entscht/ welcher alle zeit in grosser Gnaden Deß Keifers ist/wirt gemeindlich Oberster vnnd Kapitan zu Gallipoli/ vnd wie er in grossen ansehen vnd Ehren/also auch ist sehr viel an jm legen/Dann alle die Armaden vn Schiffrüstung deß grossen TürckeN so auffdem Meer ist/muß durch sein Meer vn Golff hindurch schiffen vnd fahren. Es kan auch kein Schiff außfahren oder eynkommen E Der enge zu Gallipoli/biß gegen Konstantinopel/onsein erleubniß vnnd verwilligung. ^st also ein Herr vber alle reuter deß Meers/hat ein groß gewaltig eynkommens/vnd da in seiner pfleg vnd gebiet ein Schiff schaden neme /ertrüncke/oder ver- süncke/Lst alle dasjenige so darauffgewesen/ vnd gelangt werden köndte/ sein eigen. Bas dn'tteLhetl. L, vil Don Beckern dch HDlossz. Lap. XXI. 5^ M Schlossz seind vier Backöfen bey einander in einem Hauß/in ^welchem das Brot für deß Türckischen Keffers Mund gebacken/ vnd was sonst für sein Hofgesind verspeißt wirt. Der Becker von Mei¬ stern vnnd Dienern seynd zusammen vngefchrltch biß in sibentzig Per- sonen/vnd die jenige so für deß Türcken Mund backe/haben zehe Asper teglich zu besoldung/die andern aber nur fünff/ vnd werden mit dreyen Dienern dasjar über einmal mit reinem guten Thüch gekletdt/haben auch einen Obersten/wirt gencnnt Lc^emc^err-i l^loa/ist sovil ge- sagt/als ein Oberster über die Backöfen/dtser hat fünfftztg Asperos ein tag/vnd alle Oberfest ein Kleidt von geringem gülden Thüch/ hat sonst kein ander eynkommen/allein wann fieetwan den Valcm vnd andern grossen Herrn warme Kuchen/ Vilcott / vnd andere dergleichen gebä¬ rens von Theig verehrk/thun sie in dargegen ein present von Zehen oder zwelff Ducaten/vnd dergleichen dingen. Don dm MAen so im Scßlosiz ftpnd. Lap. XXII. denzweyenKüchendieimSchloffz/eineheimlichfürden Kei- ^8^ser/die andere gemeine für dz Befind/ seynd vngefehrlich bey sech- ZigPcrsonen/von Meistern vn dienern/also eyngetheilt/dz etliche Mei¬ ster einen tag/etlichc den andern tag/vnd so fortan / vnnd nicht zugleich allsampt kochen/Aber die Diener müssen allezeit auffwarten vnnd für- Händen seyn.Deß Türcken Mundtköch habe etliche zehen/etliche fünff- Zehen Aspros deß tags / die andern in der Befind Kuchen haben fiben oder acht Aspros / die Diener drey/vnnd werden Meister vnnd Knecht das jar vbcr einmal mit gutem reinem Thüch gckletdt. Die Köch in deß Keffers heimlichen Mundtküchen/haben ein jeder seinen sonderlichen Ofen/darinnfiediespeiß zumtheil kochen vnnd zurtchten/werden mit Kolen gehitzt/auff das die speist nit von dem Rauch vnd Dampffanrie- K itj SB PomAosteocnHndWojvchttUttg. chmd/vttd übclschmackclidwcrdc/vnd einjedcr richt eine Schüsseln ZN ven por-cc ^AOa gemacht/vnd geben die alsdann dem Diese Meister allcsampt in der heimlichen vnnd gemeinen M chen/haben noch vier öberste:Der erste wirt genannt ^rAbaloa/ das ist soviel als bey vns oberster Küchemeister/dieser sihet auff sie alle mit Mß/schafft das ihnen ire besoldung wlrt/vttd ihre Kleidung nach gele^ gcnhett deß iars/Cr verschafft auch das ienige so von nohten/ wann der Türck etwan wolte zufeld ziehen / oder irrgents an einen andern orth» Diser hat deß tags fechtzig Asperos zur besoldung/vnnd kleidungvott güldenem Thüch deß iarseynmal. Der ander Oberste wirt gemnnr Lmirn u / das ist/öbcr- fier Speißmeifter/dieser schafft alles Gelt/ so für das ienige was in die Küchengchört außzugeben vnd zuverspendiern von nöthen/hat fünjß tzig Asperos zur besoldung/vnnd vmb die Ostern kleidt in der Eürck sei- msgefallens. . Der dritt wirt genennt^d eais/diesem ist befohlen auffschE zuthün auffalle Das ihcnige so in vnnd auß der Küchen getragen wirt/ vnd wann sich etwan vnwillen oder zanck zwischen den küchen zutrüge/ hat er dieselbigezustraffen/vnd widerumbzuvergleichen/hat gleichwie der andere seine besoldung. Der letzte wirt genennt / das ist sovilgesagt/alo bey vns ein Küchinschreiber/der alles auffzeichnet was in die Kuchen gehörig.Diser ist auch gleich wie ein gemeiner Marschalck/der alle csseii so für den Keiser sollen getragen Mrde/ verschafft das sie ordentlich an gericht werdcn/dergleichen auch die Essen so fürs Gesinde sollen. Er hat auch seine Bücher oder Register/darinn verzeichnet steht/wie die EistN sollen in beyden Küchen angericht vnnd zugleich der Keiser vnd das Ge¬ sinde abgespeißt werde/Dtser hat dreyssig Asperos zur besoldung einen tag/vnndwirt nach deß Keifts wolgcfallen gekleidt/ vnd alle drey bM nach schreibt er/vnd macht den Meistern vnnd Dienern in der KüchtN die Zedel ihrer besoldung/ welche sie tragen für den Mbalcm/ daranss werden sie alsbald bezalt/ Vber das haben dise vier obersten groß eynkommen von den verordenten Regalien/ so in die Küchen gefallen/welche sie verkauffcn/vnd dasGelt vnder sicheyn- theilen. zu kv >as nit cle¬ ver ch. M ier- Vie nff< s-f M ,irt/ > W/ Ml! M>» K- > Feil HB chat Oe- -MU icheU caust >ß SB Bas dritte Thal. l^VIU Hon dm jmigmMGedüö EatWwattdc deß Türcim/Hnd dch gantze»rKofgestnds waschen. Lap. XXIII. kein Weibsbild in deß grossen Türcken Palast/ darinn er sein Hofläger helt/komen darff/ istzuwiffendas andeßTürcken Hoflager im Schloffz noch zwentzig Mannspersonen seynd/ werden ge¬ pennt LliiarnaKir: welche wascheN/VNttd Weiber arbeit thun/vndcr welchen nur zwen verordnet/das Leingewand von Tisch vnnd Bett ge- reith/Hembder/vn anderem deß Türcken zuwaschen/ Die andern wa¬ schen ins gemein alles was ins Schloffz vnder dz hofgesmd(davon oben gesagt)gehorig.Die zwen ersten so auffs Türcken gereith bescheiden/ha- bm zehen Asperos zur besoldung deß tags/Die andern ein jeder fünff/ vnndjre kletdung nach deß Herrn wolgefallen. Dise haben -einen Obersten ober sich / auch kein fermer eynkom- wen/dann nur allein die alten Hembder/Tisch/ vnd Betthücher/ beyde deß Keifers vn deß Hofgesinde Vnd alle jar lifert man jnen vier grosser kästen mit Seiffen/damit sie das Leinegewand waschen/was von difer ^eiffm/wans jar fürüber / im rest vnnd übrig bleibt / mögen sie vnder nch thetlen/vnd jhresgefallens verkauffem , Hon dm Wassemägmi deß Gchlossz. Lap. XXIIII. D N den jenigen so Wasser ins Schloß verschaffen/muß kein mangel VI erfunden werden/vnd seynd jrer zehcn/werdcn genennt acr^cker/ vn ein jeder auß den Zehe hat zwe grosse starčke Mautesel/mit welche sie in Büffelsheute(dan sie sonst kein ander waffcrgeschirr oder Gefäß von Holtzwerck wie wir Khriften gcbrauchen)das Wasser auffden Wasser¬ platz tragen/von distm orth fleußt ein theil in die Küchen/das ander in dz Backhauß/vas dritte m dz Waschhauß/ vn jre besoldug erstreckt sich anff^.Aspros deß tags/vn werde durchs jar einmal mit gemeinem gro¬ ben Tüch bcklcidct/vn dise diene wan der Türck zu Konstantinopel still "gt/aber wann er zu Feldzeucht/ist einer nstt lMmc^acl^dIsciu/ wev N im Vom AoMenvnd Sofordtmrrg. cher den Keiser mit Wasser für seinem Mund zukochen verstehet/ ist hö- her als die andern/hat deß tags vber zehen Aspros/vnd Milch von dem Türcken ein Kleidt von geringem Silbern oder güldenem Thüch eym ! kommen. ier BondmBadMmdeß Z Schloß. Lap. XXV. Al Vff einer Seiten deß Schloß ist eine Badstube so groß/das znM hundert Mann darin» reumig bade können/hat vmbher vil Kaim » mern / seynd alle voll warmeß vnnd kaltswassers. Die Stuben ist gar rond/vnnd von oben biß vnden auff den Boden gewelbt/gleich wie ein Keller/vn das Dach ist oben Küppelicht mit Bley gedeckt/ Der Estrich vnden am Boden ist mit grünen vnnd weissen Marmorstein/vnnd kleinen schwachen steinlein von Marmor / wundcrbarlich vnnd hüpsm cyngelegt vnd gepflastert. Mitteninn ist ein Brunnkasten von weissem Marmorgemacht/vngefehrlichzweyerMannhoch/dareynfelltfrtsch Bq Wasser durch sonderliche verborgene Kunströrlin/auß einem sehr kM sche, Brunn gclettet/wclchsWaffcr/ ob gleich die Stube allezeit sehr waM ' and doch nichts wenigere in alle Kammern so an der Badstuben gelegen/ kr^ durch heimliche gelegte Rörlin sehr frisch vnnd kül eynfleußt. bitt, Es ist auch allda ein ronder Stein/nicht sehr groß/hat zwo RörN geh^ oder Kanaln/welcher eine warm/die ander kalt Wasser gibt vnnd ali^ an ei dah, dank ' «itgl bcy r Sch csvvl ZUthn habet senstc lvqet schade vll vo Avus-». . wan der Keiser selbft/oder einer auß seine Hof junckherrn im SchE baden wolte/allezeit das Bad fertig vnnd zuberett sey. Es seynd darann bescheiden zehen Manns Person/dte einem ieden zudienen willig waN^ er kompt/dan es haben die Türcke ein Geboth in ircm Mahometisth^ Gesatz/das ein jeder/er sey wer er wölle/wann er im Schlaff/ oder sten/stch vervnseubert/ kein Büch lesen/ angreiffen/ oder behtm kan/ hab sich dann zuvor an seinem Leib gar sauber vnnd rein wtderumb . gewaschen: Vnd da einer würde zü der Kirchen also vngewaschen gch^ vnnd solches an ihm bewußt/ würde er von den Priestern mit BriW'' wider hinauß geschlagen/vnd derhalben seynd derselben Badstubett a lenthalben/nit allem imMalast/ sondern auch durch die Statt in stantinopel / vnd in andern Stetten hin vnd wider vil/ vnd gnug!^^ DaedntttWcL LIX vnnd sie baden fast auff die weiß wie wir Christen. Es ist auch in derselben Stuben em Brunn/Kistern / oder Wan- nen/mit lauter Marmorstein gepflastcrt/groß wie eine Kammern vol¬ ler warm Wasser/ vnnd so tieff/ das es einem biß an den Halßgehet/ in welchem die iugendt lehrnt vber vnnd vnder dem Wasser schwimmen/ vnnd wann sie müt vnnd matt seyn/ist ein anderer Kasten mit kaltem Wasser/darinn erfrischen sie sich wider. Wan sie nun auff diese weiß ge badt/ziehen sie ihre Kinder wider an /gehn darvon/vnnd verehren die Diener mit Mem Geschenck/nach eines jeden wolgefallen/ welches der Bader extraordinarien prositlein seynd. Hon dmärtztm vnnd Bar blercmdchSchtossz. Lap. XXVI. .L^S seynd allzeit zehen Person imSchlossz/werdcn genent L cliin/ ^das ist ärtzte/vn noch Mn andere mit Nanren Oenler/ das ist/ ^arbierer/vnd dise seynd auffalle das Hofgesind/so im Schlossz ist/be- scheiden/ haben jedes tags ein jeder zehen Asper zur besoldung/vn nichts anders/vnder disen seynd drey Iüde/vn da etwan jemands im Schlossz kranck würde / gehet einer vnder den ächten zu dem Türckischen Ketser/ ^ltt vmb erlaubniß/vn fragt/ob es seyn will sey/das dem Knabe möchte Aeholffen werden/wann jm der Keiser erlaubt/ fürt man den Krancken an einen sondern orth deß Schlossz/ welcher darzu geordent ist/vnd alt- da HM man ihm. Er muß alle tag den Patienten viermal besuchen/ dann solches ist im in seiner bestallung eyngebunden/ vnd wan ein Acht Uit genugsam/müssen sie alle sich gebrauchen lassen. Die Barbierer müssen allen Donnerftagldann dieser tag ist wie bey vns der Sambstag/oder Sonnabend) vmbher gehen/ durchs bchlossz/vnndden iungenGcsellen/wiesieim Schlossz seynd/vnddie cs von nöthen haben/ den Kopff waschen / sonst haben sie nichts anders Zmhun/sintemal dieiugend vnnd die Eunuchi im Schlossz keine Bärt haben/darm sobald ihnen der Barth beginnt herfür zukommen/müs¬ sen sie auß dem Schloffz/vn werde zu andern ämptern gebraucht. Vnd wa etwan vnder den iungm Gesellen einer den; andern am Leib einen schaden zufügte/verwundte/ oder sonst verletzte/ kan jm kein Barbierer du vorwissen deß Keisers heissen/ Mob einem gleich ein Jan weh thet/ Vom Soffeben bnd Hofor-nurrg. kan im der Barbierer den ohn vorwissen deß Keifers nicht außbrechen/ da es auch einer auß den Barbierern vmb Gelte willen oder sonst hin- der dem Kesser thete/wann cs der Türck erfehret/wirt im dargege auch einer außgebrochen. Diese Barbierer werden vom Kesser besoldt vnnd belohnet vber das Tranckgelt so ihnen sonst von den Hofdienern ver¬ ehret wirt. Bonden-LunuAen sonn SchloM drenen. Lap. XXVII. L^Sscynd noch zwentzig andere OhapjoZIan/pg, PDiener/s» ^'auffdlejugend warten imSchlossz/welche auch das andere TW deß Palast» heissen bewachen vnd vcrwahren/vnnd sonst alles das jcui- ge waslhncnvon den jungenbefohln wirt/thun müffen/sclnd gleich wie bey vns die gemeink Haußknecht/Wechter vnd Diener/oder Thor- wcktter/ln dergrossenHcrmHöfen/Dann Verjüngen darff keiner auß jrm,befohln dlenst/Ampt/vnndorch/darauff er bescheidm/on erlaub- nist gehen/darssauch keiner mit ine reden/dan nur allein diese Eunuchi/ wclchevier oder fünffAspros zur besoldung haben/vnnd werden hiss- über auch gekleidt/Haben auch einen Obersten/witt genennt 2n§2li/hat auff seinen Leib hundert vnd fünfftzig Aspros/wirt gekielt wie die andern Kapttäner. Bonden jungen Hescln/wW können önd mögen auß dem Gchtossz gehen. Lap. XXVIII. As Llhie ist zuwissen/das vnder allen disen iungen Gesetten/Dierrern/ >^Cunuchiö/vnnd Befehlbabem/wie sie bißher beschnben/vnndg^ nannt worden/kclner auß dem Schloss; kommen darff/vnnd werden von deß Keifers Brot vnd vnkosten erhalten/seynd alle seine Leibeigne Diener/vnnd Kinder der Shrtsten/Außgenomen das der mehrercheit VN! wa sta; wez ans thu sold Sc irer für lrßt Sieh dar! Wer 'vnn viel ^nacl i selbi den biet, *dnd woh Gül Mitl vnd kauf sein' vlnb vnd, st r- AasdntttTHkll. L/X mrderderr Eurruchen Indianer seynd. Dann der Türck leßt sonst keine Zhristen lcichtlich ohn vrsach verschneiden/cs were dann Das sie sichet- wa auß Geilheit vnd vnkeuschheit / andere Knaben zuschenden/ wider¬ standen hettcn / denselben leßt er alsbald zur straffe rahten vnnd auß- werffen. Alle dise junge Geseltn/wie sie bißher beschribi worden/wan sie biß ans fünffvnd zwentztgst jar kommen/ leßt der Keifer auß dem Schlossz thun/gibt jncn eine Ehrlichem vn hohem standt/mehrt jnen ihre Be¬ soldung nach gelegenhcit deß Diensts vnnd Stands/welchen sieim Schlossz verwalt vnnd gefürt. Vnnd wann sie wollen außziehen(dann jrer offt viel mit einander abziehen) kommen sie samptlich vnd zugleich für den Keiser/vnnd bitten vmb erlaubniß/welcher alsbald einem jeden leßt ein Kleid von Güldem stück verehren/vnnd ein schönes Pferd vor- Ziehen. Alsdann Helt er mit jnen ein sehr gnediges freundtliches Besprech khe sie abziehen/vermanet sie/das sie sich wolten aller Tugend vn Ehr¬ barkeit befleissen/ vnnd in denen ämptern/darzu sie hinfürter gebraucht tverden/sich gleicher gestalt/wie sie im Schlossz gethan/wol/auffrichtig vnnd treuwlich verhalten. Vnnd für allen dingen erinnert er sie / wo sie vieleicht etwas im Schlossz gesehen/erfahren/gehört/das nicht wol nachzusagen/oder sonst heimlich vnnd verborgen seyn solte / daß sie das selbige Niemands ferrner wolten offenbaren / sondern heimlich bey sich verwahrt behalten. Wann sie nuhn dem Keffer sein gebürliche reuerentz vnnd Ehrer¬ bietung mit dancksagung allesampt gethan/ ziehen sie demütiglich hin/ vnd von derselben stund an kompt keiner mehr ins Schlossz darinn zu- wohnen/Aehen also zu dem grossen Thor hinauß/ seynd ungezogen mir Güldenen stücken / vn auffder Stirn trage sie ein Kleinoth von Gold/ Mit köstlichem edele Gestein/vngefehrlich in dreyhundert Krönt wehrt/ vnd haben ein jeder ein Faciletlein in der Hand/ darin vngefthrlich bey tausendt Lspri eyngebunden seynd/vnnd am Thor finden sie ein jeder sein Pftr'dt zugertcht/setzen sich auffmit grossem mumph/vnnd werffen vmb sich vnder das Volck das Gelt so sie in den Wüschthüchern haben/ vnd zeucht ein jeder an den orth dahin er erstlich geordent / bringen alle , jre Güter/Gereth vnnd Geschmuck/ was sie im Schlossz erobert mit sich/ Hnnd-anjre statt werden alsbald andere Knaben verordent/die in jr Ampt tretten. Vom Aosseben vnd Aofordnung. Don der^irardtmmdNor- wacht dcrMosien Pforten amGchtosiz. Lap. XXIX. AiN dem grossen Thor deß Schlossz/seind ordenlich zwo Wacht vnd ^lGuardien verordent vnnd bestclt/vnnd ein Guardten wacht einen tag vmb den andew. Vber die erste Guardicn ist geordent ein Kapiten/ Wirt genennt OapicidasciZ/welcher vnder seiner Guardia hat drey, hundert Soldaten/werden genennt Sapici. Der ander Hauptmann heißt Oucciapici Lalcia/ welcher zwcyhundert Soldati der Kriegs knecht vnder sich hat. Der erste hat veß tags hundert zwentzig Asperos/ der ander hundert zuverzehren.Der Soldaten seynd fünfhundert/an lesampt leibeigne Knecht deß grossen Keifers/ein jeder hat sechs oder ben Asperos zuverzehrö deß tags/ etliche mehr/doch nicht höher als anff zehen Asperos. Sie müssen sich selbst verköstigen / allein den tag wann sie am Thor wachen/ werden sie vom Hof gespeiset. Sie stehen am Thor mit jren Baston vnnd Brügeln in der Hand/vnd geben achtung das kein Türck hineyn gehe/er sey dann Hofdiener deß Palasts/Vnd wann der König zu Feld zeucht/oder sonst spatzieren reich/ziehen diese zwenK^ pitäncrvorjmher/vnd ein jeder hat mit sich dreiffig oder viertzig eigene Leibknecht/mit sehr köstlichen kleidern angezogcn/vnd wolgeschmückteN Pferden/welche sie zum Pracht auff ihren eigen vnkosten also erhalten vnndheraußbutzen. Don dc» Mcstcm wciKc im EcßloU Hraüon bnd Gebet halten. Lap. XXX. A!sL>c tag so bald dasThoramSchloHauffgchet/kommen vierW ^Priesterins Schlossz/werden genennt / seynd nie!) leibeigen deß Türcken / sondern haben besotdung auff vier Aspros vcp tags/vnnd allda gehet ein jeder in die Kirchen mit einem Büch in der Hand/machen einen ronden Ktrckel dareyn sie tretten/vnd sahen an Das dn'cteLhal. I.XI lesen ein Psalmen / wirt genent Lncam/ welcher so lang ist / das sie cm gantze stund daran zulesen haben/vnnd in einer stund lißt ihn cm icder Pfafffür sich einmal auß/vnd müssen in laut lesen/dann es seynd ande¬ re vber sie darauff bescheiden/die ihnen zuhören/obsie vieletcht darinn irreten/odcr den Psalmen nit gar außbeteten/stchn allzugleich nider ge¬ bückt biß auff die Knie/wann sie lesen/vnd den Psalmen beten. Dann sie finden in iren Büchcrn/wann einer den Psalmen vier- higmal gebctt/daß dersclbige von Gott alles was er begert/erlang.Vnd da einer eine besehwerung hette/vnnd den Psalmen so offt Lese/ werde er bald erlediget. Daher lcßt in der Keiser von wegen aller seiner bcschwe- rang vnd anligen viertzig mal in einer stund teglich lesen von disen Prie- stern.Vnd da vieleicht der Herr stürbe/müßten sie in also vber der Be- grebniß lesen/vnd gehet inen ire ordentliche besoldung nimmermehr ab/ der Keiser sterb oder lebe. Vnd ein jeder der von deßOttomans Linien kompt/ob er gleich verstorben/vnd nunmehr todt ist/hat dieser Priester vierßig/welche teglich auff sein begrebniß komwen/vnd diesen Psalmen lesen/vnd haben em jeder (wie gesagt) darvon teglich vier Asperos cyn- kommen/welche besoldung jnen die verstorbenen Könige vnd Kei¬ ser also verördent vnd bescheiden haben. An statt der Prie¬ ster so absterben/werden bald andere subrogiert vnd angestelt/damit es an der zal nichtmangel. Ende des; drttten Thetls deß zweptm Buchs. Aas vlerdtt Well deß andern Bücßö.Von deß Türcken bcfoldcemKnegsholcb/ seinen Lapitanien/ Sauptleuten/ Befelhabern/ vnnd andern Dienern ausserdem EchloA Vorrede deß Gmuesers. S wrrt sonder Zweifel einem jeden genugsam bewußt fern/ vnd ich für meine Person hab solche für langst müder (hat erfahre^ (so lang ich ins Türcken Pal^ vndDienstgewesen)wasfür^ mechtrger gewaltiger Poeetatd^ l Türck/vnnd wie ftrrn sich sein^ walt ersirecke/wie Volekreich ne Eand/wie gewaltige grosse Konigreich/Prouintzen/Ete^ Eand vnd Eeut/wie stattlicheMeer/wasser/vnd Kläß/er nich^ -»geringen vnsern schaden innhat/regiert / bewohnet vnd sitzet/ Eo ist mir auch wol bewußt/wasgrostenßochm^ Soffart/ vnnd Stoltz/er von wegen diser vberflüßigen Rei^ (humb von tag zu tag gege alle andere Aation/sie seren äM sten/Iuden/oder ßeiden/übet vnd gebraucht/ Auch wieviel Lhristen blut / nicht allein vergossen/sondern auch zu lerM gen Knechten gemacht/vnnd von dem Christlichen glaube^ ? seiner Mahometischen Ceccen / Euperstiüon/vnnd Sesa^ bracht hat/in dem das er die Menschlichen Lhristenhertze"^ der erste mit allerler zeitlichen/sieischlichetr wollüsten/von serm Lhristlichen glauben abfürt/ vnnd zu jhrer verdampf Secten reitzet vnd locket/durch welche sie alsdann in jremS wissen schrecklich geengstiget vnirdgepeimget werden, seingrossemacht ichnunmehr in diesem vierdten Theil or! ge^ erli ger ster lob esv stro We Vsmd. ' LiM zweiten Bächs/beschreibenwil/Hbbieleicht wann diese seine ordnung/machtvnndgewaltjederman bekannt vnd offenbar gemacht/semandeauß vnscrnPotentaten/wo nicht alle/doch etliche/ möchten dazu bewegt vnd erhitzt werden/ jm densclbi- gen seinen gewalt zubrechen/vnd sren vbermüt vnnd vnchrist- lich leben durch Sottesgncdige hülffvnd Verleihung zusiillen. Welches einem frommen Lhrtfflichen Potentaten vnd Mr- sken/ja dem Römischen Beich/wol so grosse ehr / rhüm/ vnn- lsb bringen würde/alsgroslebeschwcrung/schund vndvnehr es vns ist/das ihm alle seine fürnemen sogantz vnndgar vnge- straffthingehen.Aberwirwöllen in vnserm fürgenomenen Werckfortfahren / vnnd fein ordentlich vnnd kurtz von alle dem/wie sein Kriegsvolck/so er vom ßofbesoldt/geschaf- fenvndangericht/reden/ vndstüek- weiß weiter darvon schreiben. L ij Vonßauptleutcn tznd Knegötzolck Don dm Basta oder WaGkm deß Lürcfcn. Lap. I. Bascia/ Washka/Bas sa/ ist als ein «am der höch¬ sten Wirden/ bcymTür ckcn- Er Türck hat vmb sich drep o- der auffs höchste vier seiner leibeigen Person/werden genent Bascia/welche wir in Visen Büchern offtmals nennen Washken/Dise sind die fürnemsten vn ansehenlichste Pcrsone an seinem Hof/ nicht allein von Reichchumb / sondern auch von Authoritct/wirden vn anfe^ heno/vn sind die/mit welchen er von len seinen wichtigsten Hendeln/ cs scyin zeite deß Kriegs oder deß fndens raht^ schtagt/Es hat einer an ordentlicher besoldung dess tags -222. Aspero^ vber diß haben sie noch Kafiell/Schlöffcr/Land vnd Leut/die eins gros scnwcrchs/vnd darvö sie mercklich groß eynkomen Haber;/Vnd halten /oder seinen eigen ordentlichen Hos/wicwol nicht so groß/doch gleich o^ dentlrch wie der Türck selbst.Vnd diese eynkommcn haben sie das nrch rertheil in Griechenland/vnnd Natolia/sonderlich was dem TürckeN vnderworffcn. Von Sem Lapicamer gmmnr Lap. I I. Ach discn drcyi Washken/tsi cm Kapitan auß dcm Land 6^welcher Vndcr sich zehen tausendt Man st-tt/vn wirt genent ^era^ali/das ist ein Hauptmann über dieZanitzehern/die der gro^ Türckische Keiser vmb sich hat. Dise Kriegsleut/wann sie noch scynd/lcßt er iren Eltern vnnd Vätern/ durch Greciam oder Griechen land/ Wallachey/vnd Boßnen in der iugent ncmmen/ gleich als gE. ten sie im für ein Jenden/ dergcstallt/wan etwan ein Vatter drey So hat/so wehlet der Türck den schönsten vnnd hurtigsten auß/nimptjh hinweg/hellt sonderliche Leut darzu/welchen solches zuthün besohl^ seynd biß in zweyhundert/ haben ire gewisse bcsoldtrng darvon / ivciü . AasAerdteLhell. LiXIIl vmbhcr ziehen in Visen Landen/vnd erkunden oder besichtigen was für junge Knaben überig/ vnd fürhanden/das sie möchten nach Konstanti- «opel geschickt werden/ Vnd so offt sie widerkommm/ bringen sie biß in Kwey oder dreyhundert solcher knaben mit sich gefürt/ vnd veri heilen sie alsdann durch die Statt hin vnd wider/einen jeden der eines Knabens bedarff/vnder die Bürger/schreiben sie allsampt fleissig auff/ haltens darzu/das sie die Türckische Sprach lehrnen/ vnd von jarn zu jarn hat man achtung darauff welche vnder ihnen tüchtig zu der; Wehren vnnd Wapenseyen/Alsdann werden die/so darzu tüchtig vnnd geschickt/zu diesem Hauptmann oder Sapitanier gefürt. Vnnd dieweil sie noch junge leut/haben sie nicht mehr als zwen Aspern deß tags ordentlicher besoldüg eynkommens/ die ander aber ge- Meinlich fünff oder sechs/vnnd werden alle durchs jar zugleich gekleidt mit Türckischem gewandt/vngefehrlich vier Batze oder sechs Groschen Werth. Vnd wann der Ärck inp Feld ruckt oder zeucht/werden ihnen in einer Summa bald zehen Ducaten bezalt/auff das sie sich können darmit ins Feld rüsteff/dise seynd allesampt Füßknecht/tragen auffdem Haupt Pireten von weissem Filtz/ welche ihnen biß auff die Schultern herab zotteln/vnnd alle Morgen finden sie sich samptlich in ihres Kapi¬ talen behausung/ vnnd hören an/ob ihnen vieleicht der Keffer etwas durch jn hab befehlen lassen. Dieser Kapitän hat fünfhundert Asperos teglichs cynkommen/ vnnd fünff Kleider deß iars/seine rüstung vnnd Munition / dergleichen alles wz er in seinem Losament vcrzehrt/wclches im der Keffer allsampt derehrt/hat zweyhundert leibeigene Knecht/die sein eigen/welche er von dem seinen erhelt/vnder im hat er noch zehen Hauptleuth / der ein ieder tausend Ganizehern vnder sich hat/vnnd dise zehen haben noch ande¬ re Befehlhaber/der ein jeder hundert vnder sich hat/darnach haben sie Hottmeister/nach gelegenheit der ordnung/ die sie vnder ihnen halten. Diese alle wohnen in der Statt Konstantinopel/ vnd halten offt zwenW/ offt fünff vnd zwentzig die Schiltwacht durch die Statt/das kein auffrühr oder mütwtll in der Statt geschehe/werden alle drey Monat einmal bezalt/es sey zu Fridens oder Kriegszeiten. dsn ßäUptlerttenHnd Kn'egövolck BondcmLaplMNtm Am- bralem getrennt. ' Lap. III. Icser Aapitanier ^mbralem/isi in sehr grosser gnaden/ vnnd al- lczcit der ncchst vmb den Keifer/hat vnder seiner Verwaltung alle die Fcndrich vnnd Panicrträger/so der Türck im Krieg pflegt Z"^ gebrauchen. Es können oder dörffen auch die Fendrich jre Fänlein nicht richten noch fliegen laßen on seinen befehl/ vnd er sey dann selbst eigner Person fürhanden/hat für seine Person vnd auffsein Leib/Hundert vnd fünWa Aspcros dcst tags/vnnd vnder im fünfftzig Söldner züRoU werdcrr vom Türckcnbesoldt/vnd genennt ^an^rrailer/das ist/Auff^ scher vnnd Fanführer/an welcher Fänlein spitzen sie oben einen halben Mond/vngcfchrlichZwentzig tausend Asperos werth/führen/thütvN- serer Müntz zweyhundcrt / etlich vnnd dreyssig Reinisch Goldgülden/ odcrTalenDnd wan etwan einer in einer Statt von; Keyser ein Ampt trcgt/ so pflegt jetzt gesagter Kapitän / jm derselben Statt Fänlein/ darüber er befehl hat/znzustellcn/vnd bekompt verwegen ein ehrlich M gcschenck von Gold/Kleidern/Pferden/ vn dergleichen geschmcid mehl' BondemLesigmrBascm. Lap. HH. Er OesiZnir Wascken/ist em Qbcrster/vngcfehrlich vber vie^ e^^tzig junge Gesellelt/Erbaro anschcns/vnnd gleichwie ein schalck/hat allffscin Leib dcß tags hundert dreyssig Aspcros/vnnd M Kleidung/ Dieses befehl ist/ das er für dem Olivni? hergchet/ weM Morgens vn Abendts dem grossen Keiser seine Speist im Schloss; tragen/crcdcntzt alle ding darvon der Keiserpflegt zueffen/Die andern Sellenir/seynd bcsoldt/vnnd alle leibeigen deß Keifers/VNttd scynd Khristen kinder/jhre Wohnung haben sie in der Statt Konstanti- SB Sori >ab mig icht ltier pnd oU luss' lbeS -M peli/ Mpt lew/ »chr. M M Me )elcl-e M rverl» »d DasHierdceThcll. LiXIIII tzsndeMelsersHos sunckem. ^^ErMrckische Keiser hat bey sich zweyhundert sauer leibeigen Leut/seyud genennt lVlu teferi-ec?3/das ist/ Leut oder Personen/ die dem Keiser ihres gefallens dienen/ hat ein jeder in viertzig/mehr oder wenig/Asperos deß tages eynkommen/sindnit verpflicht oder schuldig Mit ins Feld/wann derTürck kriegt/zuziehen/dörffen auch nicht ms Schlossz kommen/sondern Wenns jn wolgefellig/vnd wan etwan einer auß den leibeigen Knechten ein dapffere that im Krieg bewetßt hat/vnd sich redlich gehalten/wirt er seiner tugendt vnnd verdienst halben vnder dise/als freye Hofjunckern/erwehlet/Sie haben einen Kapuänien wirt Zenennt^ureberrecLVäfciJ/hat hundert Asprosdeß tags auffsein ^etb/fürt gleich ein leben wie die andern Iunckern/Haben eigne Heuser/ ^üter/ligende Gründe/vnnd jr eigne Diener äusser dem Schlossz auff iren vnkosten. Don dm Laualllttnvnd Teu- tem/dkdem Lürcken auffder rechten selten Md ausf der Emcken reiten. Lap. VI. A^Ausendt Personen werden genennt 8xoi/mir -rem Kapttanicr/ ^Äöwelcher heißt 8^3io^l3näAi-^3li/werdcn auch auß deß Keisers Hofbesoldet / seynd alle leibeigne Leut/ welche wann der Türckzu Felde rückt/jm auff der rechten feiten reiten/ vnd bewachen/seynd wol gerüst/ vnd alle zu Pferde/vnd ihr Kapitalster hat deß tages hundert Asperos/ dnd dreysstg taufendt Asperos jarlichs eynkomens/ welche im auß Gre- tia oder Griechenland gefallen. Diese junge Leut sein das mchrertheil auß denen/welche (wie oben gesagt) wann sie vber vier vnnd zwentzig jar kommen auß ihrem dienst im Schlossz/ ledig vnndfrey gegeben werden.Jr bcsoldung erstreckt sich deß tages auff zwentzig oder dreiffig Asperos/vnnd von dieser Be¬ soldung kleiden sie sich / leben darvon/ Dem jre Pferde/vnnd erhal¬ ten ihre Diener darmit. Auff der lincken Seiten/wann der Türcktsche Weiser zeucht/rcith ein Kapitän/wirdt gmennetäuIuDmi- öa1ci3, L iiij N' Von Aäupüemm hnd mit fünfftzehenhundert auch Leibeigen Dienem deßKeisers. Distr hat sovil ais der vorige eynkommen. Der mehrertheil dieser Lulupkuei- seynd verleugnete Khristeu/ vnnd ire besoldung erstreckt sich von zehen biß auff fünfftzehen Asperos deß tags/von welcher sie sich/vnd ihre Pferd müssen selbst verköstigen- Ase seynd darauff bescheiden/das sie dcß tags vnd die nacht/wann der Türck äusser der Statt Konstantinopel schlafft/bewachen.Vnd alte jar müssen sie vmbreiten/vnd die Rennt vnnd eynkommen in Grecia vnd Natolia( wie sie dem Türcken fettig) eynbringen. Von dm Htaltmekstew deß TÄrckcn. Lap. VII. dcß Türckischcn Keifers Hof ist ein leibeigen Knccht/wiE nennt Imbi-oorbasoI/ das^ist sovil gesagt/als Oberster Stalle meister deß fürnemsten Stalls/ hat hundert fünfftzig Asperos deß tag- zu besoldung/vnd iärliches eynkommens dreyssig tausent zum höchsten/ welche eynkommen er nimpt auß den Matten vnnd Wißwachs durch Türckcy. Dieser hat vndersich neunhundert Person/welche allsampi darauff bescheiden das sie der pferdt vnnd Kamelthier warten die iS dem Statt seynd/darübcr er oberster Stallmeister ist. Diese seynd gleich als ob sie seine eigene Diener oder Knecht/k^ M vndcrworffen were/werden genent ^araoler/vud ire besoldung streckt sich von fünffen biß auffacht Asperos deß tags/ auß welche nertt/wann der Eck zu Feldt außzeucht/etliche seine Rüstuttg/wiek'it ist/müssen laden vnnd auff die Kamelthier packen/ vnnd sonderlich Kasten seines Schutzs. Etliche füren die Jelt deß Keifers vn seiner Hl>st diener/vnd beladen die Kamelthier damit/ etliche füren vnd packen va- Füter von Habern vnnd andern/ etliche müssen der pferde/der /enig^ so auff deß 4ürcken Hengst/vnnd anderen Pferden auß seinem Stau reiten/als seine Kammeriunckern / warten / vnnd die zu rechter zeit sa^ teltt vnd fertig machen. Vnder diesen seynd nochviertzigpersonen/welche derTürckiE Keiser für de andern lieb hat/die müssen seine eigene letbhengst/ daraust der Türck pflegt zu reihten/warten/ haben vndcrjnen alle Forniment/ Aas dritttLM. 0XV Zeuge/Sattel vnd rüstung/ so auff dieselbige Pferde gehörig/ scynd sehr köstlich vnnd gewaltig/dann hierauff wenden die Türckcn grossen sierß vnnd vnkosten / wie oben auch an seinem ort erwchnet/ vnnd wann der Türck rcit/füre dise vicrtzig etliche seiner leibhengsi für/man der Hand. Her ImdroorbLloa/wann der Türck wrl mWtzen/faßt ihn vndcr den Armen/hilfst das er auffsPferdt komme/hat sonst alle deß Türckcn Pferde vnder sich/welcher biß in viertzig die besten vn liebsten lm Schlossz stehn/Die andern zum ehcil zu Konstantinopel in der statt/ etliche zu Andrinopel/vnd etliche in Bursia/ vnnd wann der Keifer ins Felde rücke wil / schickt fm der Stallmeister sie allsampt/dergleiche auch alle seine Kamelthier/die er vnder seinem gewalt har / welcher offtmals biß in zehen tausendt/ scynd alle mit rüstung wol beladen. Der ander Stallmeifter/welcher heißt Imdroor- ^ssoI/ das ist/Mister deß geringem Stalls/ oder wie wir sagen Stallmeistervber die Klepper/ hat teglich hundert/vnnd vber das iar rvov. Asperos eynkommen / auch von den Matten vnnd Visen durch Ärckey/Distr hat fünffhundert Personen vnder sich/werden genennt ^ei8ler/ das ist/Mülntreiber/vnd Diener deß kleinen Stalls / welche deßtaas biß in sechs Asperos eynkommen/haben vndcrfncn alledeß Türcken geringe Pferde/als Klepper/Maulesel/vnd dergleichen / auch etliche Kamelthier/welche die rüstung zu dem Geschütz/ vnnd was sonst zu der Tischreitung gehörig / tragen/mit disen Kleppern macht man die reuigen so sonst keine Pferdt haben/vnd doch an deß Keifers dienst sind/ berittelt.Vnd diser geringen Pferd seynd wol biß in vicrtauscndt / vnnd die fünffhundert Diener führen etliche an der Hand / vnd etliche reiten ne hernach hinder den Kamelnthier. Monden Domciem. ' Lap. VIII. Visen Uveym Stallmcistcrn/davon im verige Kapitel gesagt/ werden stäts erfunden etliche Persone/welche sie auff fre Sprach benenV oincler/stynd allesampt Khnsten/auß Grecia/vnd Boßnen/ habe de Christen glaube nit verleugnct/auch keine besoldung vom Hof/ stynd auch nit leibeigen/wie die andern/ sondern ein frey vngezwunger» ^olck/ geben keinen Jehnde in Griechenland/wic die andern Meisten, ^n disen wan sie gen Konstantinopel komcn/bezalen vn gebe dre fenige welche sonst ZU dienst erscheinen solten/auffdas sie für sie Zieher; / teglich Von ßültptlmtenHnd Kricgcholck zwentzig Asperos/dantit sie sich soviel besser mit jren Pferden vttderhal- ten mögö. Vnd so bald sie eynkommen zu Konstantinopel/ lassen sie sich angeben bey dem Keiser/trage ein jeder eine HeuwSecheln oder Sem sen vber die Achscln/Alsdann gehen sie zu den Stallmeistern/von web chen sie losiert oder furiert werden in die Stallung deßTürcken/wo raun: ist.Dnd wann sie zu Feld Ligen/ gehen sie deß tages vorher/ vnnd hauwen oder mehe Graß an den örtern/da sich das Kriegsvolck lägen: wirt/auffdas sie darauffrühen/vnd die Pferd füterung haben mögen« Bon dm Weym geschwadern der Vlufegi/welcher eines auff der Rechten' vnd dae andere auff der Kucken Seiten hr'nder dem Mrcken retten. ^Znder der Guardia vnd ttebenwacht deß Türcken/ auff der rech- ^Ften Seiten/reit ein ander Kapitanier/wirtgenelmt Vi ufeA ist deß Türcken leibeige/welcher teglich biß in achtzig Asperos ey"- kommen hat beneben seiner kleidung/hat vnder sich fünffhundert Re"' ter/werden genennt VlukeZi/ seynd alle deß Türcken leibeigne / Habel, fre besoldung von zehen biß auffzwelffAsperos deß tags/wcrde wol be- zalt.Vnd wan derTürck ins Feld rückt/leßt er einem jede auffdie hallbt fünffhundert Asperos geben/macht vngefehrlich zehe Ducate/auff er sich soviel besser möge ins Feld rüsten/Diesc allcsampt reiten auffves rechtm Seiten deß Türcken/Vnnd so offt der Türck auß dem Schloß schlsfft/oder zu Feld ist/müssen sie tag vn nacht vmb jn wachen ordent¬ licher weiß/an welche die Wacht kompt/glcich wie die 5ulup^t3rer. Zm andern Geschwader derselben ViufeZi / welche auffder lincke" Seiten deß Türcken retten/seyndvierhundert/ haben deß tags acht Asperos zubesoldung / werden gleich wie die andern / wann sie ins Klo ziehen/ein jeder mit fünffhundert Aspens vcrschen/Dise haben ein pitanien/wirt genennt. 5uIbuluAi/wirt besoldtwie der andere/darvo" oben gesagt/oder etwas geringcr/hat vnderim einer: Komissaricn/ v"? einen Kantzler oder Schrciber/welchcr ein jeder tcglichcr besoldung btp in dreyssig Asperos eynkomen hat/muß aber ein jeder sei:: eigen Gesi^ auffseinen vnkosten halte/wclche sie gleicher gestalt/wie die arrdern pitanier vnd bcfchlhabcr mtt sich wol gcrust zu Pfcrdt führen. Bas bierdce Theil. l^X VI Bon dcm «ettten HDwadcr deß Türcken. Lap. X. Ach drsen zweyen geschwadern/ kompt noch ein Kapitanier / mit namen Oaripi^iZIei-IZLii/das ist sovilgesagt/em Hauptman vber die armen Rott/Hat glcichwol biß in achtzig Asperos deß tags eyn- kommen/vnnd seine Kleidung wie die andern/Hat vnder sich bey siben- hundert personcn/werden gencnnt stynd nit deß Tür- cken leibeigne/sondern konrmcn auß mancherley Landen/ etliche seynd Türcken/etliche verleugnete Khristen/etliche Moren. Vnd einem jeden armen ^Gesellen der in dise Rotte vnd Gesellschafft sich begibt/leßt der Türckische Keiser deß tags acht Asperos zur besoldung vennache/Dise alle seynd zu Rossz/vnud Knegsleut/ machen tag vnnd nacht/wre es die ordnung mit sich bringt/vnd die andern zuthun pstegen/sonderlrch man der Keiser auß der Statt Konstantinopel ligt. Bon dm Uatzschtcrer/oder Ehrcnholden/sovor dem TürcKscßcn ftk die ßerolÄstäb firren. Lap. XI. ist in deß Türckische Keifers dienst auch ein Kapitän/ heißt auff ^ihre Sprach Lssciz, Hai sibentzig Asperos tägliches eyn- komms/vttd seine klcidung/vnder welchen dreyffig junger Geselle/seynd leibeigene deß Türckcn/wcrde genent O^iLuliler/das ist soviel gesagt/ als Matzschierer/oder Kolbenfürer/haben Zehen / etliche fünffachen Asperos/Dicse ziehen für dem Keiser zu Roffz/vn führet ein jeder einen Eysem Kolben in der Faust/wan der Türck durch die Statt reith/ ma- chensieraumindenStrassen/vnd da etwan einer hctt klage odcrsup- plication Schafft an den Keiser schrifftlich fürzubrmgm (dann man sonst schwerlich/er sey dann zu Rossz/ vnd auff der Stcaffen/fürkomen kau) derselbige hengt seine Schrifft/oder Supplication/an eine langen Stab oder Ror/reicht sie einem auß Visen Matzschiercrn/ vn so bald sie Ms Schloffz komen/vbcrantworten sie diese Schafft dem Keiser in sei¬ ne Hand. Sie lassen sich allein Morgen am Hof im Schloffz sehen/dan sie sind gleich wie Hetschier/vnd wan etwan ein Kapitän/ oder sonst ein grosser Befchlhaber/ von wegen deß Türckcn soll erschernen/müssen sie jn fordern vnd fürbescherden. Pon Aauptlmten Httd Knegebolck Non Sm Atafficm-n Scß Türcfcn. Met hat Mel handj schnei! damit bberg! lvaffer keinT woz Keis dem suleri Knie nreln vunr Knie Kopj Manc gerbt vonfi Newe Mgret „ci> ^>se>' Tafflerer seynd gleich wie bey vnsern Khristlichen Potentaten/ o^Keisern/Königen/vnnd andern Fürsten/die Trabanten/oder Guardianer/Vn diser hat er biß in dreyhundert vn sechtzig/werden auff ire Sprach Ilolac genent/alle leibeigne/aber ein außerwehlter erleßner Kern von schönen iungen Gesellen/ hurtig vnnd gerad/ hat einer biß ln zehen Asperos deß tags eynkommen. Dise gehen allesampt auffeine arth gekleidet/vnnd außgestrichett mit einem Kleid biß halb auff die Kniebein/begürt mit einem breiten schonen Türckischen Gürtel/vn auff dem Kopff trage sie ein geschmnck oder Kleinst von gezogenem Gold/fünffoder sechs finger breit/vnd das geringste ist hundert Ducati wehrt/ vber welches sie stürtzm ein Pirech von weissem Filtz/dritthalber spann lang/ mit einem schönen weissen Federbusch/trageninder Hand einen übcrgüldten Bogen mit seinen Pfeilern Vnnd wann der Keiser reith/gehen sie in der ordnung zwen vnnd zwen für im hercyn/theilen sich also eyn/das irer allwegen zweyhundcrt vor im/dem Keiser/vnnd hundert hinden/die übrige sechtzig auff den selten gehen/ dreyffig auff der rechten feiten/seynd allesampt linckznk Wehr/vn dreyffig auff der lincken/seynd recht/Welches derhalbcn alss gcordent/auffdaß wann sie abschicffcn wöllen/dem Keiser den Rucken nicht zuwenden dörffen. Vnd wann etwan ein Waffer fürhanden/darüber sie setzen sollen/ müssen sie hindurch watten/ift es so ticff biß an die Knie/ schenckt da' Keiser einem jeden achtzig Asperos / gehet es ihnen aber an Sen Gürtel/ schenckt er einem jeden hundert Asperos. Vnnd da es höher als an d^ Gürtel gehet/bekompt ein jeder hundert vn fünfftzig Asperos/wann es aber gar tieffvnd gefchrlich/ leßt er sie überfüren/vnnd diese verehrn^ . haben sie andern ersten Waffer so ihnen auff der Reiß vnnd Aug aE stößt.Da aber mehr Waffer fürhanden/bckommen sie nichts weiters' Dise halten keine Wacht/kommen auch gar nicht ins Schloss^, scy dan das der Türck reiten wil/sondern ein jeder hat in der Statt sa" Losament/darinnersichselbstverköstiget.Sie haben auch ein KaM AasHm-teLhetl. QXVII nien vber jre Guardia ist sehr reich/heißt auff lre Sprach ^olardascia hat teglich hundert Asperoo eynkomen/vnd seine Kletdung/Auch sonst mehr eynkommen/wie die andern Kapitanier. Hon dm Lackmen dess Nr- cttseßenKelsers. Lap. xm. A^Eneben disen Trabanten/ gehen in der ordnung zugleich hundert ^OPcrsianer/werden gencnt ?eiclei / hat einer deß tags acht Aspe- wo zuverzehre/Dise gehn hart für dem Pferdt/ darauff der Türckische Weiser reit/eynher zu füß/ohne Schü vnd Beinkleider/vnnd haben son¬ derliche klerdung gemeinlich grün vnd eng / schier auff die form der Ka- sulcn/so die Priester vber die Alben tragen/wclche hinden biß auff die Kniekaln/ vnd fornen biß halb auffs Knie stossen/ vnnd haben enge Er- Niebi daran/sind gar nach dem Arm geformbt/ hoch zu Halß gemacht/ vnnd rondt/ tragen feine re ine saubere Hembder/welche/n biß auff die Knie fürhangen/haben in der weite mehr als fünfftzig spanen/ auff dem Kopfs tragen sie ein Pyreth von Sämmet/wirt auff jr Sprach genent / ist anderthalb spann lang/vnnd weit wie ein Hüt/ oben mir Mancherlei) Federn geschmückt/ gürten sich mit einem Gurt zweyer fin¬ ger breit/daran sie etliche Schelln hencken/sind mit sonderlichem fleiß/ von sonderlichem Metall gemacht/so dick vnd groß vngefehrlich wie ei¬ ne welsche Nuß. Vnd wann sie ziehen vnd fürtgchen/ klingen die Schellen sehr lieb- lich/vnd vndcr den Knien tragen sie gleicher gestalt zwo Schelln/ in der handt tragen sie ein Barten/gleich wie ein Helmbarten / allein das die schneiden Mjttcn eyngebogen/vngefehrlich wie ein Schusters Messer/ damit sie das Leder zuschneiden/hat einen kurtzen Stil/ist gantz vn gar bbergüldt / In der andern handt tragen sie ein Gefeßlein mit Rosen- ivasser/oder sonst wolrtechenden wassern/ vnd am Gürtel tragen sie ein kein Tüchletn/ist voller Kannalzuckcr/ vnnd anderer güter vermischter Türtz/die sie essen wann sie lausten müssen. Diese gehn alle zeit vnd springen für irem Keiser hereyn/ form auff > den Zehen der Füsse / ruhen nimmer / ob gleich der König den gantzcn Eag reifete/ vnd beyweilens/wann er auff der Eben/oder etwa« m einer Obsten vn Matten reith/wenden sie dem Keiser das Angesicht zu/gchn ' M Vott AaupUcucen bnd KnegsHdlc5 hinderrllckö/vnschreyen: Viec^erin/daoistsovil gesagt/Gott erhalt vnserit Herrn langezett m diser macht vnnd gcwalt/ treiben auch noch andere liebliche kurtzweil mit worten/besprcngen die nechsten vmb den Kesser mit dem wolricchenden Wasser das sie in der linckenhand tragen/ziehen ohn vttderlaß mit dem Herrn wohin er reiset/auffdas wann er ctwan Schrifft oder Bottschafft abfertigen wil/sie allezeit für der handt seyen. Vnnd so bald einerbottschafft lauffen sol/vnnd den Brieffln die Handt bekompt / rüffet er mit Heller stimm :^2uli,§3u b> das ssr/ weich t wcicht /oder wie man saat /Auffseh eno. Vnd wan er dar^ ' von sol/laufft er durchö Volck/nicht anderst so hurtig vnnd behende/als obö etwarr ein Hirsch were/können also tag vnd nacht Ms an einander vngerüwet lauffen, Zm Mund tragen sie ein rund Epflein/oder Küglein von Silber/ ist durchbort/das sie Athem behalten/vnnd lauffen ein tag weiter als kein Klcpper.Man hat befunden/das einer von Konstantinopel geha Andrinopel/vnnd wider vmb/ in zweyen tagen gelausten ist / das sonst cmer mit emem Pfcrdt in dreyen tagen nicht thun kan/ wie sehr er auch reitet. Sie lassen inen vnden an den Solen gleich wie den Pferden sen auffschlagm/vnnd haben so harte Hüf oder Heut daran / das dck Nagel or; wehtag darinn behafft. Di se hab en keine Mtltz/sondern will ihnen in der jugend gcnommen/aker man kan nicht erfahren wie sol, ches geschrcht/dann sie halten es gar heimlich/auff das nit andere jhnerl auch möchten gleich werden im lausten. Bondenm so mKriegsMgm den Sofdrenern jre rüstung bnnd lZarnrfch nachsüren. Lap. XIIH. Er OekiZL-isciL ist ein HaupMiann/vnd leibeigner des gros sc» Türcken/Hat tcgiichcs c>)nkommens in sibcntzia Awcroo/v"^ hak v»dc< sich prcyhundert Pcrson/sind alle deß Türchen leibeigne/h^ den cm icvcr Muff oder sechs Asperos dcstkags. Dieses befcbl ist/ da§ " die Kamclthicr bcladc/vn ms Feld vcrschaffc/mitKästcn/darinn a^ kcy Gemk von Rustung/Klcidung/Hamifch/Pantzern/ Tartzc»/Eo' gcn/Pseiln/Buchsen/». vnnd was zumKricggehörtg/Bettdeck^ BasHierdteLhell. LiXVIII Gargcn/Tapehe/Kuchengereiht.Erfüretauch mitsich dicke Bretter/ haben vnden zwo grosse Eysene spitzen / mtt welchen sie dieselbige Bret¬ ter in die Erden hefften vnd sticken/Dnd im fall der not/wann die Pfeil vnd Kugeln fiiegen/stehn sie darunder/vnd warnen sich vorm Schuß/ Sie haben wenig blanck Gereiht von Harnisch vn Pantzer/ allein was sie etwa den Khristen auff den Schiffen nemmen vnnd rauben / Alles diß was zur Kriegshandlung dienlich füren sie auffKamelthiern/vnnd wann es zum treffen kompt/das der Feind für äugen / theilt vnnd reicht Wan einem jeden das sein ordentlich zu. Non dch HctscrsMUm- Schützen. Lap. XV. ^S ist noch ein ander Hauptman/wlrt genennt/^opplci Vaicig/ ^das ist der oberste über die Büchsenschützcn/hat sechtzig Asperos kynkommen/vnnd seiner "1"oxpiciler/ das ist/Büchsenschützen/seynd fünffhundert/der einer deß tags acht Asperos hat / bcneben seiner Klei- ^ung/Drese alle gehen zu fuß/ welcher etliche als biß in hundert stäts in einer Statt wohnen/istgenent Pera/Hart gegen Konstantinopel über/ deinem hauß/heißt1opcbl3NA/ Vnd wenn sie still ligen/schiessen sie allen tag/vnd üben sich mit den Büchsen/ machen Büchsenstein / vnnd andere künstrciche ding / so dienlich zum Geschütz/Abendts kommen sie wider gehn Konstantinopel/ dann diese Statt Pera/ist also gelegen bon Konstantinopel/wann man übers rohte Meer schifft/ligt sie vnge- fehrttch ein Bogenschoß von Konstantinopel / vn da man sonstzu Land dgrzu ztchenwü/sind es wol siben Welsche Meilwegs. Etliche aber blei¬ ben Ms zu Konstantinopel/machen Pulffer/vnd Wagen/ vnd andere Wung darauff das Geschütz gcfürt wirt/Die andern übrigenseynd geordent auff das grosse Geschütz/das sie darauff achtung haben wann der Türck ins Feldt rücken Wil. M « IM Boll Kaupcleucenhnd Knegsholck Bon dm cheMnKcenl/so die FclttmNcldauffscßlagett. Lap. X V I. ^ZcnMrstiMd noch zweyhundert Personen/ haben einenHaupt- ^^mann/ wirt genennt Nerarb zlcig, vn sie werden genennt clel-m ecberi/ haben gleiche besoldung wie die vorige/ Auß dtsen watttk der Türck im anzng/ziehen allezeit hundert vorhin/vnd richten die Allt auff/ vnder welchen eines ist gleich wie ein groß Keiserlich Palast/h^ vil Gemach mit all ftiner zugehör/vnd dH wart allein alrffden Türck^ scheu Keiftr/Sie Haben auchstnst ander vielmehr Gezeltin ihrer ve^ wamng/die sie alle auffschlagen wann es von nöten/darunder sich el^ halten deß Türcken Hofgesind/ein jeder nach seinem Stand. Don dm Urommeternvnd Gpüleutttt. Lap. XVII. ^^^Er Trommeter/ Posauner/ Schalmeyer/ Jinckenbleser / anderer Spilleut / Pud hundert vnd fünfftztg/hat ein jeder acht Asperoo deß tagcs zuverzehren/ Dreissig von Visen sind geordent dum die Statt Konstantinopel/das ist fünfftzehen auff einem Thurm/Ha^ beymSchloffz/vnd fünfftzehen auff einer andern selten der Statt/g^ gen über/welche anheben zublasen/zupfeiffen/ vnd auff den Tromms zuschlagen: Wann es etwan zwo stund in die nacht/ vnd wann sie gespilt/muß sich Niemande mehr auffder Gassen finde Laffen/Da eitiek von dem Fubasci erfunden vn antroffen/ würde er ins Gffengkniß^ fürt/Morgeno ein stund fürtag blasen sie widernmb/dte andern^ Visen halten sich etliche zuPera/hart gegen Konstantinopel überM übrigen ziehen mit dem Türcken ins Feldt/Habe so grosse Heerbaucke^ das ein Kamelthier nit mehr als eilte tragen kan/ vnd müssen allweg^ zwo Person mit zweyen grossen Kolben oder stäben eine Bauckett schlagen/vnd wann sie darauff klopffen/bedunckt einm/ der eo vorhin nicht gehört/ der gantz Erdboden erzitter vnd erschütter sich. - DaöhierdteLhcü. KXIX BondmHKnciVern. Lap. XVIII. ^^Nderdreyhundert Personen l^erliler/ das ist Schneiderge- sellen/welche von fünffAspens biß auffzehen deß tags besoldung haben/sind nur dreyffig/welche keine andere Kleidung dann allein sür den Türckischen Keifer machen/ziehen mit im zu Feld / haben ire pferdt auff deß Türcken vnkosten/ Die andern arbeiten den jungen Gesellen im Schlossz/vnnd etliche den Töchtern/ Schwestern / Iungkfrauwen/ vnnd Weibsbildern im andern Schloffz/darinn sie verwart seyn/vnnd dise ziehen ntt zu Feld/ Aber was sie machen wirt inen bezalt/ vnd dtß ist ihr gewinn vber die ordentliche besoldung. tzon dcn HolsMmrdm vnnd Süberarbcuern. Lap. XIX. Er Türckischc Keiscr Helt auch noch sibentzigpersone/werdö ge, nennt OumZel er/das ist Gotdschmide/ haben die Meister ze- hen Asperos/vnd die Gesellen sechs/die iungen drey/auß diesen seynd et¬ liche Leibeigene Diener deß Türcken/machen all die arbeit so der Tür- cklsch Keiser von Gold oder Silber arbeiten leßt/ vnd Wirt inen ire ar¬ beit vber den teglichen lohn auch bezalt. Ire Läden haben sie mitten in der Statt Sonstantinopel/Haben alle jre zehrung/vnd sonderlich wann sie retten vnd wandern wollen vom Türckischen Keiser. AondenMntznmstem. ÄsVAch den Goldtschmiden seynd noch fünfftzig leibeigne knecht deß §DTürcken/schlagen die Müntz zu §onstantinopel/Auß den zweyen obersten Müntzmeistern ist einer ein Armenier/der ander ein Ahnst/ wiewol sie auffvnsern Glaube wenig gebe. Acht vnder Visen Müntzem M tii . Von Satlpcleucm vnd KnegsSolck lchlagen vntid Müntzen nichts anderst alsDucaten von lauter klarem Gold/vudfünff vnd zwentzig schlagen eitel Asperos/vnndjönst andere geringe Müntz / der sechtzchen einen Asper machen/ Die Asper werden gencnnt in Türckey / welcher fünfftzig fünff einen Ducatett machen/thutalsoeinMeveinwmignichrnlszwenKreutzer/oder ein halber Balz/vnnd mi Sä chsischer Müntz vngefehrli cb einen Margen MoMnvon acht Pseniugen.Die Ducatcn so in seiner Müntz geschla gcn/wcrden gcnen nt^ultsi33ne/ vnnd die andern welche in derKhrtz stenheit geschlagen vnd gemüntzt werden /heiffensie anßgl> nomm die/so von den Venetianern geschlagen/nenen sie L on. Er letzt kcme Figuren oder Bilder noch Wapen auff scin^Wlch brechcn/solrdern auff eurer feiten stehn etliche Türckrsche wort/als nenp liehAtaiuc latstiar lülrsiaamac IVlor-arbl Ll^an/rc. Istsoviel gesagt/ ZU ehren vnd lob der Seelen detz Soldan Mahomeths/der das Kcisc^ thumb zu Konstantinopel erobert hat. Auff der andern feiten detz taten stehet allft/ Birkan ?2i32icb Lin, stcia: stexcblis uillexen alti. Dise erste wort bedeuten die Keiser/vnd Herrn/wie sic da stehnM letzte wort 5ex UI 5/rc. bedeuten die /arzal/ist soviel gesagt / als chr Ducat ist geschlagen im /ar achthundert sechtzig / vnd sovil /am. AW istzuwiffen dassie/re Zarzal anfahcn von derzeit gnda der Mahor^ M GkmbmMWenist. Die Aspri seynd klein von reinem Silber/^ auff beydenstitenistgcfthribe der Nam detz Keifers der sie schlecht/W die zeit regtert/aljö auch wirt kuffdie andern geringe Müntz geschriM ^llleMeister vn Diener in der Müntz werden gleich den Goldschnitt Kon denMffschmldcn. Lap. XXI. ^^^S sind noch drephlUidert ^ersonenürs ^üreken dienst /sind at ^leibeigne Leltt/Haben /re besoldung/ die Meisterzehen/ die Diener' drcy Asperos detz tags / Awentzig vnder ihnen seind Pferdärtzt/Hat mchw müden; beschlagen Zuschaffen/vndviertzig/unqe Gesellen tha^ Nichts anders dann datz sie Huffeysen vnd Nägel zurrchtm / die anders etliche beschlagen die pferd/etliche aber/wann es von nöten/reiffen zeichnen dre pserd/etltche sind Kleinschmid vntzd Schlojser/machemib M j ?ere dett ttM ein gett chla hck on. M ,eM W/ !isen 2ltb , M Ptsck E E /v»v ibett' liyett » s' auck UcuvcrU »ono MÄU KckS MasdntteTheL LXX lerley/wasvon nothen m die Paläst vnd Gemach/Etliche sind Sporer vnd Gebijszmacher/vndso fortahn/rc.Vnnd was sie wachen wirt ihnen über/re ordentliche besoldung darüber bezalt. Bon vcn NMmn/vnnd Gmnmetzen. Lap. XXII. Er Türckischc Käser hat noch vb er diß Volck/vnd Handtwercks lent / zweyhundert Person / scynd zum thcil Griechen/zum chäk Khristen/etliche auch leibeigne Knecht/welche genenm werden iVIei- w3rAler/isi sovil gesagt/alö Steinmetzen/arbeitttt nichts anders dan was für den Türcken gehört/vnder welchen viertzig die besten/ deß tags Zehen Asperos haben/die andern sechs oder acht Asperos zuverzehren/ vnnd wirr ihnen ire besoldung allezeit von drey Monaten bist aust drey Aonat gütlich bezalt vnd entncht/vnd daran must kein mangel seym Hon dm nmwm HüMchem/ so dem iLmcken zu Gms folM. Lap. XXlll. neuwcn Ganitzeherttsind vngefehrlich fünffhundert/wer- den darzu auffgezogen/das sie mit der zeit Ganitzehem geniacht/ vnd werden ihren Eltern in der iugend genomen drrrch gantz Grccram/ können die Türckische Sprach nit reden/haben deß tags zwcn Asperos ZNr zeerug/vn ir Hauptman hetstt/^Mnä^ hat dreyffig Aspern vnd seine kleidung. Dise thun nichts anders/darm das sie die Wochen ein Wal das Schlosst fein rein vtrd sauber austkehren/vnd wann der Keiser »eßt bauwen/oderMauwren rnachen/tragen sie Kalck/Späß/Stem/ Waffer/vn was von noten ift/darzu.Vn d wann es Winterszeit grossen Tchneewirfft/ samblen sie den/vnnd begraben in vnder das Erdträch / M eine ort/wirr genennt OJrli cbl da er sic !) den gantz S Somer h elt/vn Uermit kület man dem Türcken sein Getränck. Vnd wan der Türck zu uWmchtWbettsie zu Konstantinopel. . ' ' ' M Lui Pon Saupclemcnhn- Knegsvolck j Bon dm Widlcuttn/Hunds-- / Z fncchcen/bnndKtcfnem. m,, I Mar keit, hmr scyNl Men Mttl dam sievr dcr/t peutt lvtll. Lap XXIIII. Z Helt stätö zweyhundert Strotzierer/Hundsknecht / vnnd Fälck^ o^ncr/werde bey jnen genent OonMAlier hat einer deß tagszuver> zehren vier Asperos/richten ab die Vögel/ allerley arth wie sie seynd/ vn tragen szuwohnen in der Statt/ ihr Oberster wirt belohnet wie die andern. . Es seynd auch noch andere zweyhundert / allesampt leibeigne deß TürckenKnecht/werden getrennt 8omj, haben iren Kapitänen/M genent 8cimi basoachat gleich die Besoldung wie die andere oberste Dise zweyhrmdert junge Gesellen/seynd in vil Emptcr vertheilt/ etliche sind Hundsknecht ober die grossen Leidthund / etliche ober die Brackes vnd Iaghundt/etliche vber die Steuber zum kleinen Wtldtprät/ etliche Windhetzer/ziehen alle zeit mit dem Türcken auffdte jagt/vn wan er Feld ist/ziehen sie mit jm/vnd führen die grossen Hund an Ketten/daB sieseyndschrboßvnndbißig/ fallen an was jhnen fürkompt/es sey Vieh oder Menschen. - - Hondmm so die Ocphancttl/ Köuwen/^eoparden/AebbeefatzM/Affen/ vnnd andere Thier/ verwahren I vnnd warten. L^S seynd noch hundert andere/ auch deß Türcken leibeigen k^haben mancherley befclch / nach dem die Thier seynd / eE wartender Elephamen/etliche der Löuwen/etliche der Leoparden/^ vnd nach dem vilwilder seltzamer Thier fürhanden seynd/Die erM werden genent kil^iler/das ist/Elcphanten hirten/oder warter/habe vier Asperoo deß tags. Diese bey zetten deßSoldanePaiazethshet^ drey Elephanten/ darvonzwcn gcstorben/vnnd einer noch vbcrigbM welches sie mit grossem fleiß warteten/ Es waren auch die zett M j/owe»' werde hüten' ßehew Mbtge halten wie off Das-rechte LHeü. I^XI Löwm/vttdmunLcopardm/fÜnffdcbachkatzm/Affm/Babion/vnd andercvnzchlichc scltzame Thier fürhanden/ auffwelche sie mit fleiß iMffschcns hatcen/habe auch einen öberste/wirt bclonct wie die andern. Aondciitzotccrbubeilvnnd Kempffcm oder Mccßtcrn dcß Tmeken. Lap. XXVI. ^^LrTürcklschcKciscrahcltzuscincwwollustvvd kurtzwcil noch andre dreyffig Personen/ werden gcncnnt?e1ui2N(ier/scynd Mancherlei) Landsarth/ Dise nckssen offt in deß Mrcken gegenwettig- keit nngen/fechten/springen/vnd andere kurtzweil mit den Armen vnd senden treiben/sind allesampt ledige Persone/von z^jarn vngefthrlich/ leynd nicht wie die andern leibeigen/ haben ordentlich teglichs eynkom- Menözehen/bißauff fünfftzehen Asperos/ Sie gehen allezeit nackend/ Mt blossem leib/allein das sie von starckem Leder einen Schurtz tragen vamit sie die Scham bedecken/ist geschmiett mit öl/ vnnd sonst Wa ffen ne vmb den Leib einen Filtzmantel/gehn on Hembder vnd andere klei- vcr/auff dem Haupt tragen sie ein klein Pyretlein von weissen Lämer- Mten gemacht/Vnnd wann sie für den Keiser kommen/werffen sie die Wentel von sich/ergreiffen einander mit den Armen/treiben also kurlz- weil auffseltzame vnd mancherlei) arth vnd weiß. Aon denen so die HM vlid Galeen verwaren. Lap. XXVII. Ut Äff die grossm Galeen vnnd Schiff/ sind vierhundert Mann ba scheiden/das sie dieselbige in verwarung halten / sind nit lecheigen/ werden genenm ^^appiler/hat ein ieder deß tage vier Asperoe/Dtese hüten vnnd bewahren nur die Galeen so im Porch oder Hafen zu Pera ßehen/nicht das rnan sich besorge für den Meerräubern / dann auffdic ^lbige sind andere Kriegsleuth/vnnd Meerstreiffer / die das Meer rein halten/ bescheiden/sondern dz sie nit etwa mit feuwr vnverschner weiß/ wie offt auß nachlessigkeit der Diener pflegt zugeschehen/angezündt SB Von SauptletttetMdKn'egövolck vnbverbranntmöchtmwerden/vnddcchalbcn sind sic nur dahin E ordcnt/ auffvas wann derglcichc zufcllig vnglück sich zutrügc/ als nE iich/das etwan ein Feuwer in Schiffcnaußkcmc/odcr sonst elnvnge- stüm deß Mccrs/vngewitter vn dergleichm/dardurch die Schiffmöch- tcnfthadenncnnncn/cntstandc/dassic alsdann bald für derHand/vnd dicSchiffhelffm leschcnvndrcttm. Bon dMMcNmdnmmes sieril/Scßatzhcrrn/o-cr Laincrmefstern/ welche alle das volek/davon oben gesage/dezalen. Lap. XXVI?I. Er Türckische Keiser hat verordent zwen seinerKemmerer vtD Renntmeister / welche ( wie btlltch) alle seine besoldte Diener/sS bald die zeit der zalung fürhanden/vergnügen vnd abzalen/vnder lv^ chm der eine genennt wirt l?etteäer/hat biß in fünfftzchen Schreiber vnder sich/welche alle eynnam vnd außgab deß Keifers registrier« vnd verzeichnen/Auchwasin dieSilberkamerngeamwort wttt.Dera^ derwirtgenennt^LZnZiöasciZ/pieser hat das Sigel der Käste«/vil ka« keiner on jn zum Gelt kommen. Dise bneben dem Eunucho/wclcher die Kästen inseiner verwarnt hat/bezalen alle obersten Kapitanier/Heuptleut/vnd Befehlhaber/ bald eines jeden Termin vnd zeit fürüber/ on einigen vcrzug/Gie zchlell das Gelt nicht/sondern thün es in Säcke/vnnd schlagens jnenmit gewicht zu/vnd nach den: ein jeder vil oder wenig eynkommens/mach^ sie die Säck groß oder klein/verfigeln ste/ vnd schreiben eines jeden men daran/auffdas wann die zeit der bezalung fürhanden/ keiner la>^ auffgezogc« werdc/Doch nemmen ste erstvcrwüligung vom Keiser/^ sie zalcn sollen. -e - - Wan« sie nun erleubniß vom Keiser haben/gehn sie wider nach Silberkammern/vnnd contentiem einen jeden / von dem öbersten auffden geringsten/Wan sie dise bezalung/welche fast alle drey M"at gefthicht/gethalr/haben sie alsdann eine sonderliche Verehrung von Türcken/wclche genennt ivirr ist sovilgesagt als ei« schencke/oder Keiserlichc Gabe vnd Gnade/Vnd solches habe« sie also von jhrm Vorfahren herbracht. . E neM^ -nge- nöch- >/vnd K« »md« TM I.XXII Von dervkrsamlung der Zof-- mehe/ wann sie zü Rahe kommen. Lap. XXIX. - Md ner/s^ rkvest reibek nvtid »era^ ett/vll artitiA er/ats zcM it iach^ mM' j lser/^ ' M )ttdertt eittg^ en KB MZAnn dem Türcken fachen fürfallcn/davon er Mit seinen RchteN N^rahtschlagen muß/findt sich sein garrtz Hofgesind in einer eyl zu- sammen/Dann sie ohn das samptlich alle Morgen frü im Schlrjsz er¬ scheinen müffen/allda halten alle grosse Hcrrn/Sorthcsaner/ vn K-api- tanter/ mit jren schönen geschmückten Pferden auffdem Platz/ vnd die dtey obersten Bascia ziehen für deß Keifers Palast/vnd fragen/ ob vrel- leicht deß tags etwas fürgcfallen/davon er zurahtschlagcn/vnnd dararr etwas gelegen/vn ob er wolte fachen anhören.Wan nichts fürhanden/ vnd der Türck auch kein audienh geben wil/gibt er ihnen seinen Segen/ vnd also ziehen sie wider mit grosser ehrerbietung ab/gchLMMrsieh^ Wruck/auff das sie dem Kciscr nicht den Hindern/oder L üc ken svmdö. Wann sie nun wider auff den Platz/da die andern Kapitaniö mit jren Pferden halten/vn versamlct seyn/kommcn/zcigen sie inen deß Keifers Meinung an/vnd zeucht alsdann ein jeder widerumb von Hof nach sei¬ ner Wohnung vnd Losament. Wa er aber audientz geben vnnd Naht halten wil/kommen die laschten auff den Platz/zeigen an das sic eilends abstehen/Vnd als¬ bald fallen die grossen Herrn vnnd Kapitanicn von jrcn Pfcrden/gehli hlncyn in eine grossen Sal/da sind sonderliche Sitz von Tapetzcrey zu- 8ericht/vn setzen sich ordentlich / ein jeder nach seinem Ampt vnd stand/ vnnd warten biß der Keifer kompt / alsdann kommen erstlich die zwm obersten Kapitanien der ersten Pforten/welche/wie oben/ genent wer¬ den c^ici IHloa / tragen für dem Ketser in den hcndk zwen schwar¬ te Stäbe o!bcr Matzen/sind gemacht von Albernholtz . Diese Stäbe seynd vnden/obenvnnd mitten mit Goldt beschla¬ gen vnnd eyngefaßt/ gehen also in dem Sal fuß für fuß / vnnd all¬ gemach biß an deß grossen Keifers Stül / vnnd nach diesem kompt der oberste L Zsoa/ volgends der Türckische Keiser/zwischen den an¬ dern zweycnLasci3/ vnnd hinderjhm volgcndte drey ncchstenKam- werjungen / mit den obersten Eunuchis deß Hofs. Vnnd wann der <ürckische Keiser eyngchet in den Saal/stehet jedermann auff/ blei- bct an seinem orth stehen / thun jhm grosse Ehrerbietung/ vnnd r - Pon Aauptleucen tzttd Krsegövolck warm er hineyn kommen/stehn die zwen Kapitanie mit den stöben oder Kolben form an dem ersten tritt oder staffeln deßSitzstuls/ jeder aust' einer feiten. Der SM oder Sitz ist oben im Sal/höher als die andern erha^ ben/mitvil Tritten oder Staffeln/welche alle mit Tapetzerey bedeckt/ vnd die Mauwren allesampt mit Güldnen stücken behenckt seyn / Vnd auff drsem Stül oder Sitz/ steigt erst fürhin/ der oberste Bascia/ nach> malo der Keifer mit den andern zweyen Bascia / welchejhnvnderdett Armen fassen vnd füren/ vnd die drcy jungen Knaben folgen nach/tr^ gen ein groß Küssen von Güldenem stück/welches sie ihm hinden an dit Schultern legen/das er daran rühe/vnnd auffder rechten feiten vndett an den; ersten tritt stehen noch Zwen Sitz zugcricht / setzt sich auff einett der oberste Bascia/ vnnd auff den andern derKaldelescher in Grecia/ welcher Stattrichter ist/ vnnd auff der andern feiten sitzen die andertt zwen Bascia/mit dem Kaldelescher auß Mtolia/vnd wann sie sich sampt ordentlicher weiß gesctzt/hebt der Keifer selbst an zureden/vnd citt jeder gibt mitgcbürlicher reuerentz antwort auff seine proposition vn^ vortragen/nach den: es ein jeder verstehet/ vnd auff diese weiß verhak deln sie alle Kriegssachen/vn Händel/ die zu erhaltung seiner Königreich vnnd Keiserthumb nutz vnd nötig sind. Wann nun der Naht gehalten/ geleiten sie den Keifer biß in sein Palast vnnd Kammem/Vmid in dck gehtkeinerohndeßKeiseroerleubnißvondem Sal/ sondern ein M setzt sich wider an seinen orth/laffen den Keiser in seinem Losament/vnV alsdann setzt man sie nach einander ordentlich auff der Erden anff^ petzerey/vn reicht jnen ein herrliche Mahlzeit so offt sie in Raht konB' We dcrKctscr m Uürckcy j»-' Hclt/hnd nach dem gehaltenem Naht- schlag ober- die Vrcheilt/welche etwas tödckchs verwircke vnd begangen haben. Lap XX X. - ^te gcwonheit/wirt auchnoch also erhalten/daß der Lurmfthc Kciser/wann er audicntz gegeben vnd zu raht gesellt" einem seden seiner Kapitalsten leßt ein Klcld von Güldenem stück pr^ sentier" AasbierdttLheil. QXXHI sentier« vnny schcncken/ einemvon roter farb/dem ander« von grüner¬ em dritten von gelber farb/rc.vnd so fortahn. Wan aber vieleicht einer seiner Kapitanien/der jrrgends einer miß sethat oder vntreuw beschuldtgt/vn derhalben bey jm/ dem TürckiWn Keiftr/berüchtiget vnd angegeben were/also das er dadurch den Kopff verwircket hette/dem leßt er ein schwartz Sammet kleid geben/vnnd im gleich wie den andem daffclbige anziehen/dergestalt/das ein jeder auß den andern leichtlich abnemmen kan/ das derjenige dem das schwache kleidt presentiert worden / on einige Gnad sterben muß: Wann sie mm gessen haben/erlaubt ihnen der Türck allesampt widerumb abzuzichen/ gehn also auß dem Saal/Abcr den/so das schwartze Kleidt an hat gezo gen/behalten die Diener neben allen andern Vbclthetern die nicht im Naht gesessen/vnd der Türck ob sie gleich ein solch kleidt nicht anhaben/ Ordern leßt. Vnd wan einer diser gestalt behalten wirt/ hilfst es nichts/ ob gleich der höchsten Bascia einer/oder wer der were/den Türcken sei¬ nethalben vmb Gnad bitten vnnd ansuchen würde. Ja / da einer sich solches vndernemmen / stünde ihm die gefahr darauff/ das er glei¬ cher gestalt wie der Vbeltheter Hingericht würde. Wann nun das Volek Alesampt verlauffen/leßt der König etliche junge Gesellen fordern/ mit Namen OeUetK/welche diener derIustitien/vnd gleich wie bey vns die Hencker vnnd Scharffiichtcr seynd/leßt den gefangen herfür kommen/ dnd nach ertnnerung seiner übertrettung vnd miffethat/jm in seiner ge- Uwertigkeit/on einige weitere entschuldigüg/sein recht thun/Zst er ein Wascka/odersonst ein ansehenliche Derson/hencktvmr dMürckt man jn Uciner schwarizcn Seidenen binden / vnd alsdann wann er erwürgt/ dniwtodt ist/ schickt man jn auffeinem Pferd/mit schwachem thüch be- ^eckt/zuhauß.Aber ehe dann die Diener mit dem Pferdt an das Haust kommen/schickt man fürhin einen Guardian mit einem schwachen ste- rken/vngefehrlich fünff span lang/ an welchem stecken forn ein schwach thüch angebiinden/das steckt er vber das Thor deß gerechtfertigte / auff das wann eö die Diener sehen/sie jm alle entgegen kommen / vnnd am. ttemmen.Vnd solchen Todt legt man den grossen Wafcken vnd arwern ansehenltchen Personen an/Aber denen so geringes Stands / schlecht, tlianden Kopff ab/ tregt sie äusser dem Schlossz/vnd legt sie auffeine- Tapeten/allda mögen die jenige/ so sich jrcr wöllen armem- mm/sichinwcg tragen/vnnd bc- grabmlassen. Von ßaupckutenHnd KnegöHolck Aon dm Amöastmwm/ AW rm/Gesandten der Lhnsien/Goren/ Tartern/ oder andern ßeidmschm Königen/ßerrrpvnnd Ettt- (en/dre zü dem Mreken abgeferüget werden. Lap. XXXI. etwa em Ambasciator/Legat oder gesandter/von dö Khrist^ (Wölkchen Potentaten/oder Moren/odcr andern Dölckern/zudem Türcken abgcfertigct/leßt er sich angeben/vnnd allwegen zehen tagreiff von Konstantinopel/ ehe er daselbst/ oderwasonst derTürckist/am kompt/erstlich seine ankünfft dem Keiser vcrmeldemVnd wann es deM Türcken gefellt/das der Legat sol für im erscheinen/wirt im widermB angezeigt/er solle seines gefallens fürcher ziehen / Vnd der Keifer schift im einen seiner Kapttanicn mit etlichem Kriegsvolck entgegen/der ihn anninipt/befilcht vn gibt im sovil Zehrung/ das er den Ambasciatyr seinen zugeordenten allenthalben in seinen Königreichen frey ledig auj? quitierc vnd außlöse/leßt in ficifflg bewachen an allen orten wa er übet nacht bleibt/vnd seine rühe nimpt. Alsdann wann er vngcfehrlich eine tagreiß ferrn von Konstant nopel kompt/befilht er allen seinen obersten vnd Kapitanien/ das ste M entgegen ziehm/vnnd mit der aller grösten ehrerbietung/die sie im er)^ genkönnm/inempfahen vnd annemmen/Vnd wann erbeynahensaN die Statt kompt / schickt er im ein fthönes wolgeschmückte außgrbES Pferdt entgegen/neben vngefchrlich drcyssig seiner Trabanten/ die W biß in die Statt neben dem Stallmeister/der ihm das Pferdt vn^ zeucht/beleiten: Wann er sich nuhn auff das Pferdt gesetzt / wirt er veN incngefütt bißandiebchausung/dieihmderTürckhat lassen furrerM vnd zubereiten. Allda leßt im der Türckische Keifer hincyn schajscn all§ das ienige s o im vn den seinen zur vnderhalmng nottürfftig/ biß so lang er im audientz gibt/leßt in vn sein Gesind von seiner Guardien tag vnh nacht bewachen/so lang er zu Konstantinopel tst/das keiner mit jhM sprech halten/oder von im vnd den seinen etivas erkundige Möchte / lvm rumb er dahin kommen/was sein Gewerb/rr. leßt ihm alsbald zu einem willkomvndfrölichen ankünfft verehren zehen rausent Asperos/bla^ also zwen tag in der behansung/biß er wol außgerüwet. Den dritte tag nach seiner ankünfft versamlet der Türck sein? rayr/ vnd schickt alsdan nach dem Ambascigtor/vnd wan er an das SckloM AaEdttLheü. I.XXHII kompt / komm sm entgegen zwen Kapitanier vnd andere Eunuchi/vnd geleiten in biß für den Keiscr/erzeige jm solche grosse ehr/ als ob er ir eig¬ ner Herr were/wann sie ihn nun für den Keifer gcfürt / muß er sich auff die art vnd manicr der Türcken gegen dem Keifer vernetgen/vnd wann er hart für ihn kompt / stehet der Keifer auff/ reicht ihm die Hand gantz freunttich/Alsdann setzt sich der Keifer wider in seinen keiscrliche Grül/ vnd ist der Gesandte ein Khrist/bringt man einen Stül mit Karmasin Sammet überzogcn/dann sie wissen wol das die Khristcn nit auff der Erden / wie die Türcken sitzen. Alsdann übergibt er dem Kciser seine Kredentzschrifft/die nimpt der Keiser selbst in seme hende/vnd bricht die auff/gibt sie darnach einem sei¬ ber Dolmetschcr/dcr die Sprach deß Ambasiators vn Gesandten vcr- steht/dersclbigc muß sie auffTürckische Sprach/mit Heller stim öffent¬ lich verlesen/vnnd nach angehörter Legation/befllht der Reiscr/das der Ambasciator beneben seinem vornemsten beystand/in ein Gemach auff dem Schloss; grfürt werde/Alda leßt er im ein Banckcth zurichtcn/ vn Tafeln mit §redentz/vnd allerley Silbergeschirr / vnd mit gutem hen-> lichen Getrcnck von Wein(da er ein Ahnst ist) vnser art vnd gcwonhert buch zubereiten. Wann er nun seine Legation verrichtet/vnd wider beantwortet ist/ also das er mag von Konstantinopel wwcrumb verreisen vnd abzichcn/ leßt der Keifer an in begern/das er wolt mit im essen/ vn ein Tafel gleich . auffvnscre arth zurichten/vnnd auff einer feiten sitzt der Ambasciator/ auff der andern der Türck/cssen auß keinen andern Blatten/ denn von reinem Silber vnd klarem Gold.Nach gehaltener Malzeit bit er vmb crlaubniß/vnd der Türckische Keiser erlaubt im fein höflich vnd frcunt- lich/leßt im drey schöne kletdung vmbwerffen von Damasckc/ Samet/ du güldenem stück/vn über dz verehren mit zwey oder drey tausent Du- raten/vnd alsdan widerumb von seinem Kapitanien biß an die Grentz sichergeleiten/thut allen vnkosten vn Zehrung durch sein gantz Land ab. pikegtjuessm. Lap. XXXH. Hl^Ann die zeit fürhanden das der Türck essen sol/kommen die ium A^Zge gesellen/welche oben genent werden Skiler^/das ist/ Spei- ler oder Kredcntzer/richten zwo Tafeln zü/vnnd auff eine setzen sie den Hrotkorb/darinn deß Keifers Brat ist/auffden andern setzen sie vil gs- k Bon Aaupctcucen Hnd Kriegshoick ftß von Silber vn Gold/sind alle voll mancherley herrlicher Getrenck/ ! Das ist voller Giulep/temperierter Juckettränck / vnnd was dergleichen Getrenck mehr/on sonst andere Kredentz/setzen auch auffvil andere klci > ne Bletlein/ vnnd Kommetttschüffeln von allerlei) Mer spetzerey vnnd naschwerck/ gemacht von Mmta/Violn/ vnd dergleichen kreutern vnd früchken/von Jucker zubcreit/auffjre art/vn diß alles tragen sie in deß Türcken gemach darinn er Malzeit halten wil/Vnnd was sie bringen/ müssen sic den Eunuchis/die es von jncn anmmen / erstlich Kredentzcn/ gebens jnen alsdann zuvcrwahren- Darnach gehet der OeliAnii- öalciL mit einem stecken in der Hand für die Kuche/allda sindt er seine OliM^/alle darauff bescheidi / das sie die Essen trage/ hat ein ieder ein Blatte oder Schüsseln in der Hand ist groß / von Porcellana gemacht / mit einer Deckschüffeln von Gold oder Silber/die thut man voll Essens/ vnd tregt ein jeder ein höltzenen Löffel/vnd müssen jnen die Koch alles auch zuvorKredentzen/volge dan jrem Marschalck oder 83^12 mit Dem Essen biß in deß Türcken Gemach/darinncr essen wib Wann mm die Essen fürhandm/ setzt sich der Türck nider auff Erden/schrenckt die Bein fein artig vnd höflich über einander / vnd die drey Kammerjungen breiten ein lang Dschthüch auff/ vnnd ein anders subtiles thüch schlagen sie jm über die Knie/vnnd der OeliZmr . kniet für jm nider/vnd dimctjm zu ttsch/Alsdann komm die OliZnn/ vn ein jeder reicht nach der ordnU dem SeliMi- kasicia seine Schür seln/bchelt die Deckschüffeln in der hand/dartnn er das Kredentzte cy^ würfft.Wan solches alles geschche/so breit der Lasicia ein^^ Der auffdas Tischthüch / in der rönde wie ein zimlicher Faßboden/ d^ Miss sitzt er die effen/ist gemacht von Damascken arbeit/vnnd gleictsiv^ ein tafeln von Holtz gemacht/gesterckt vn zugericht/wirt genent Auffwelches Leder er alle die Speiß so fürgctragen sind/ auffsetzk / d^ selbige drehet eronvnderlaßvmb/auff das derTürck/wasjm geftl^ reichen vnd essen könnc/Vnd vyn diesen Effm schneidet er dem Türckeü mit zweyen Mefferli für/vnd reichtsjm/wiewol sonsten in Türckey "n gcbreuchlich das sürschneiden/dann sie kochen all jr speiß in kleine stü^ lein zerschnitten: Vnd wann der Türck trincken wil/reichts jm einer vo" Den dreycn jungen meiner Schaln/ist gemacht von einer Indianische^ Nnß/mit Gold eylrgefaßt/vn der Füß gleich einem wachsende neuNM Mondschein/ an einer jeden feiten mit schönen Schmaralden gefaßt. DerTürckische Kesser jssct allezeit allein/vnndgchet Aas Wechte Lheil. QXXV anderß als obgesagte persone in sein Gemach vnder essens. Er pflegt nit auß Gold oder Silber/wiewol alles voller Gülden vnd Silbem Kre- dentz fürhanden/zueffen/welches er nur für die frembde Ambasciatorn vnd gesandten gebrauchen leßt/Sommerzeit jffet er dreymal deß tags/ am Morgen frü/zu Mittemtag/vnnd Abendts/Zm Winter aber nur zweymal/Nach essens sihet er den Lotterbüben ein kleine weil zu / wie sie schertzen/vnnd alsdann legt er sich zürüw. We dcin grossen Uürckm seine Gchlaffkammern Hnd Becc zugc- richt werden. Lap. XXXIII. M^Ann sich die zeit vnd stunde herzu nahet/ das der Türckische Kei- Kaiser schlaffen oder ruhen wil/so gehn seine Kämerer(welcher dann Sumal/als ich bey dem Soldan Bajazeth für ein letbeige junge gedient/ Zerbiß in füntzehen gewesen) in ein Gemach/darinn der <ürck pflegt ^uschlaffen/in welchem Gemach oder Kammern/deß tags vber keine zu- Gerichte Bett gesehen werden/ Sondern in den Ecken/ oderWinckeln der Kammern/ ligen drey Matratzschen von KermeßinSammet/ wel¬ cher zwo außgefült mit Baumwolln/ vnd einemit Federn/Darneben lmdgelegtzwo schöne DeckevonKermeffinSeiden/ vnnd gleicher ge¬ aalt drey Hauptpfül oder Küffen/daran henckcn auff den feiten grüne Aesten/mtt güldenen Knöpffen angehefft. Diese Materatzschen breiten sie auff der Erden auß/vnnd legen erstlich etliche Stören vnden vber den Estrich/Hierauff breiten sie Tep¬ pich vnnd Särgen/darnach legen sie eine Materatzschen von Vaum- lvolln/ volgmds die andere von Federn/ vnd darnach die dritte / welche gefült mit Baumwolln/vnnd etwas subtiler ist als die zwo crsten/Vnd sind alle drey/wan sie auffetnander gelegt/vngefehrlich einer gemeinen Ellen hoch/vnnd hieraufflegen sie alsdann reine leine Tücher/vnd köst¬ liche Decke/letzlich die Heuptpfüln vnnd Küssen. Das Bett richten sie zu/vngefehrlich so weit von den Wenden vnd der Mauwren/das man kan vmbher gehen/vnnd an den vier örthern deß Betts setzen sie auff ein jede feiten oder ecken einen hohen grossen Silbern Leuchter / darauff stehen vier grosse Kertzen von weissem ^achs gemacht/vnd vber das Bett spannen sie mit Korden vnnd stri- Von AauptleuttttHrrdKneMvolck cken/welche von Seiden/vnd sonderlich darzu gemacht sind/einen schö¬ nen Himel oder Decke/ von klarem reinem Gold gcwirckt/ welcher das gantze Bett überdeckt. Wann nun alles also zugericht/entzünden sic die Kertzen oder Fa- ckeln/vnd gehn darvoti/wider nach dem Keiser.Wann er nun hineyn in das Gemach kompt/ lege sie in ab biß auffs Hembd/vnd über dz Hcmbd ziehen sie im ein rein weiß Kleid mit engen Ermeln / biß vngefehrlich an den Elnbogen/gehen darvon / vn lassen in also schlaffen/das ein Küssen ziehensie im vnder die Achseln/die andern zwey legen sie im vnder das Haupt/vnnd auff der selten/ dahin er sich zuruhen wendt/leschen sie die zwo Kertzen auß. Vnnd das müssen die fünfftzehen Kammeriungen die gantze nacht also treiben/vnnd müssen allwegen fünff vnd fünffvmb jn die nacht wachen/so lang er schlafft. Vnd diß sey genüg von deß Türcken Palast/darinn er Hofhalt. Dolget Von dem HUossz vnd Scham simg< welches sie auff jre Gprach ttennett ^^122031) darrnn deß groM Türcken Werber/vnnd Lrauwen- zrmmer verwart/ vnd epngeschlossen behalten werden. Lap. XXXHH. ^^As andere Schloffz vnnd behausung deß grossen Türckett/^ Mitten in der Statt Konstantinopel/ vnd wirt genennt ^arai/ ist soviel gesagt/als das alte Schlossz/Dann erstmals haben d^ Türckische Kesser vnnd Könige selbst darin» ihre Wohnung gch^ vnnd Hofläger gehalten. Diß Schloffz ist sehr groß/vnnd ins gcfl^ auffgebauwet/ hat wol biß in zwo Welsche Meil in der reuiet vnd ro» de/Eine Mallwr vngefehrlich zwentztg Eln hoch/ vnd biß in vier b dick/Es seynd keine Thürm gebauwet in die Mauwren/sondcrn sie N allein Zwey grosse Thor/ems ist allzeit verschlossen/das ander offen / drsem Thor wachen allwegen tag vnd nacht dreyffig Soldaten/havc' jrebesoldüg gleich wie an deß Keifers Hof.Knwendig in der DasAerdteLheil. QXXVI stehen biß in fünff vnndzwentzig schöner Gebeuw vnderschiedlich von einander gesöndert/hat ein jedes Haust seine schöne königliche Gemach/ vnnd Sale/Küchen vnd Keller / sind allesampt mit zimlicher notturfft wol versehen. Vnder diesen Heusern sind zwo gar schöne vnd herrliche Wohnung aufferbauwet/darinn der grosse Türck offtmals spatziert/ vnd isset/ vnd Gornerszeit Helt er Mittag rüge darm/sonst werden im disenr Schlossz noch vier Heuser bewohnet von dcß Königs Töchtern/vnnd jrcnMüt- tcrn/wclche ntt Eheweiber deß Türcken sondern Kebsweiber sind / dan so sic seine Eheweiber/weren sie so wol Königin vn Keiserin als er selbst König vnd Kciser rst/Damit sie aber nit alle zugleich Königliches stam- Mes vnd Stands scyen/helt er jrer sovil mehr in diesem Schlossz/ vnnd chelicht sie nicht. - . - < Diese Weiber sind allesampt seine leibeigne geschenckte/oder ver- kanffte Weiber/gemeinklich Khristin/Dann die Hauptleut/Serassen/ vnndMeerrauber/so hin vnnd wider zu Land vnnd Wasserstreiffen/ ivann sie von schönen Kindern/ Iungkfrauwen/ Weib vnnd Mannen Etwas bekommen vnnd hinweg führen/ist jr gebrauch/das sie dem Tür<- cken darvon ein presenk vnnd Verehrung thün/etliche pflegt er für sich selbst zu kauffen / Dnd seynd dieser Woher gcmcinklich biß in zweyhun^ ^ert/sie haben einen Hofmeister der jhr öberster/ vnnd sie regiert/ ist em Eunuchus/wirHn Türckischer Spraach genent Diser hat vndersich noch wol biß in viertzig andere Eunuchos/welche alle auff die Weiber zuwarten bescheiden/seynd allesampt verschnittene Mönch vnndgereust. DeröbersteHofineisterhat teglich hundert Asperos zuverzchren/ dttd seine Kleidung von Güldenem stück/die andern haben zehen Aspe-- ros deß tags/ vnd durchs iar zwcymal jre klcidung von reiner Seiden^ Die WeWr so von dem Türcken empfangen vnnd Kinder gehabt/ ha¬ ben deß tags über zuverzehren in dreyssig Aspcros/vnnd werden durchs lar dreymal in gülden Thüch gekleidt/vnnd altes was sonst vonnöhten Wirt ihnen überflüssig gereicht. Die Töchter haben ein jede teglich hun- dert Asperos eynkommen/wcrden gckleidt wie jre Mütter/ Key welchen sie aufferzogen/biß so lang der König sie vergibt vnnd vecheuraht. Die andern jungen Weibs Personen haben fünffachen Asperos/vnnd die Mgte zehen/werden auch in Seiden vnnd Gülden Thüch/ nach einer jeden Standt/durchsjar über dreymal gckleidtt N W Z Von Sauptleitten vnd Knegoholck Es kommen allen Morgen in diß Schlossz vnnd Fralttvenzimer zehen Türcktsche Weiber/werdcn genent lercli^ee das ist Wirckerm/ oder Neterin/ lehren die iungkfrauwen vnnd iungen Weiber nähen vnd rvircken/habe ire gewisse besoldung darvon. Vnd ehe stein die Gemach oderwohnungderWeibergehen/kommendieEunuchi vnd entblössai inen die Heupter (dann ste sonsten alle verdeckt in Türckey gehen vndcr einem Seiden Thüch/welches ste/gleich wie an etlichen orten in Dalia der gebrauch/ vber das Gesteht hangen lassen)vnd solches geschieht der- halben von den Eunuchen/auffdas steh nitirrgents ein Manns Person mit hineyn schlupffe vnd verstchle. Wann der Türck in diß Schlossz zeucht/welches vngefehrlich enr Welsche Meil von seinem Palastgelegen/so pflegt ergemeinlich stchZ"- verkleiden/vnnd also hineyn zureiten. Als bald er an das Thor kompt/ ' letzt der Eunuchus vnnd Hofmeister das gantze Frauwenzünmer voli Weibern vnnd Iungkfrauwen wol gebutzt/vnd mit der Kleidung herr¬ lich hcrauß gestrichen/auff den Platz komrnen/allda stehn sie arrffzwe^ en reycn fein ordentlich: Wann nun der Türck hineyn geritten/vnd rB Thor widerumb verschlossen/so reit oder gehet er mitten zwischen meri/ bcncbcn den Euttuchis hineyn/erzeigt sich gegen en gar freundtlich/ gnMste allefampt/ eine nach der andern/wattn er eine sthct/zu derer am meisten lust vnnd gefallen/lMMrM^acilletlein/so er in der Hand ttM^uWeAchstl/in beysein vnn d gegenwertig keit der anderen/rücss ^iner wege / spatziert etwa» mit den EunucM besitzet das Wilpreth/ vnnd Gethiers/Strauffen/ Pfahen/vnnd andere viel arth von Vögeln so in diesem Schlossz ma^ chcrtty art stnd/vn wann die zeit fürhanden/pflcgt er in disem Schloß Nachtmal zuhaltcn/geht alsdann zurühe/vlind wann er^heymelegt/ leßterfmgm/w-ch-s-mWüschthüch^ brmge/^ls darin for dern die Eunuchen diefelbige hineyn/vnnd weiches ^u^derKammern, Dndau^diseweißberüretvnndbeschiesst er eine Äuff den künfftigen Morgen letzt der König bringen ein M KleidtvongüldenemStück/bessert irdaseynkomen auffneunÄsp^ ros^nlid ordent ir alsbald noch zwo Dienerin zu / die auff sie wartet Er pflegt offt drey oder vier tag darinn im Frauwenzimmer M vlerben/vnnd nimptzu sich die im am besten gefallen/ Darnach zeucht er widerumb in sein Palast. Von Am »Md« TM. I. XX VII Dondein dntcmHMossz-vnd 'Palast debZrostenTürckeN' Lap. XXXV. Vff der seitezu Konstantinopel/an dem ort dcß Mcere/nach Gal. liopoli/stoßt eül herrlich gewaltiges vn fest Palast auffs Meer/wek chesgenentwirt laclicula/das istsovilgcsagt/als das Schloffzmit dm sibenThürmen/ welche in dem Schloffz stehen/vnnd ist ein jedersehr Hoch/dick vnnd fest. Discs Schlosst ist allenthalben beschlossen mit sehr grossen Mauwre / vn auff allen selten mit Geschütz wol verwart/ Vnd sind teglichvcrordentMMmMt alte verlebte/vnnd anderewolver- Ä Mte Kriegsleu t/ so vorhin vnder den Ganitzehern gewesen/ welche das Schlosst bewachen/hat ein jeder deß jars fünfftausent usperos eyn wmmen/vnd dise besoldung wirt jncn voll dem zehenden vnnd trlbmen deß Türcken/so hin vnd wider in seinen Königreiche gefallen/ gereichet. )n einem jeden Phurin stshcn vil grosse Büttich/Faß/vnd andere ^eschirr/sind alle vollLrAsp crn/Ducatev/vnd anderer Schätze/wel¬ che von den vorigen Königen vnd Keifern gcsamlet vnnd dahin veror¬ dnt worden/Dann ein jeder König behelt vnd samlet jm zur not einen sonderlichen Schatz in vorraht.Vnndso offt derTürck vermercktdas die §hriste/oder andere Heidnische Potentaten/ sich rüsten/ oder das er wider die andere ein Krieg fürcn wtl/leßt er durch alle seine Königreich vnd Land eine Schatzung aufiegen/vnd muß ein jede Person nach ver- Wöaen/ ein Ducate mehr >der weniger/ gebe/wendt für / er wölle solch? Gelt wider die Shristen brauchen. Vnnd dise Schatzung samlen seine Hofdiener eyn/bringen ein grosse summ Gelte zusammen/welchcs Gelt alsdann in Visen Thürmen verwart wirt. . . Zn dichs Schlosst kompt der König selten / es gehtoder rett sonst auch Niemands hineyn/dann nur allein die so drauff befthclden / vnd m der Guardien sind. Diese haben einen obersten mit Namen Oü- 6sr^3/wirt hoch vn wehrt von dem Türcken gehal- ten/hat groß eynkommen zu Kon¬ stantinopel. Von Aaupclcmen tznd Knegsbolck Bonder Ketsrhschimoder Scßlacßchaußzu Lonstancmopel- Lap. XXX VI. Ey diesem obgesagten Schloss; streckt sich an einer feiten auffs sOMeerhimuß/einott wirt bey inen genmntOb2LN3re/das ist/ sovilgesagt/alsttnIeifchoLerSchlachthauß/hierinn seynd allwegen zweyhlmdertSchlachter vnd Flcischhauwer/werdm genennt xler / haben einen öbersten Mister/Mit Namen Opk ser muß die gantze Statt Konstantinopel mit gutem frischen gcsundetti Fleisch versehen/Vnd dises Ampt vnd bcfclch wirt jm vcrlchen vnd ver^ kaufst/von demTürcktschen Ketser/von iarzu iarnvngefehrÜchvB zwcymal hund ert tausent Asperos/vnnd mag sonst keiner on dieses E wtlliglmg vnd wissen kein Thier wie gering esauchtst/schlachten/esg^ schehe dann zum Opffern/ Er muß auchMli ch tausent Kastra n vBv Hämmel zum wenigsten schlachten lassen/ohn wgs groß Vieh ist Rindcrn/vn anderm Fleisch/welcher auch mcht-iel weniger geschtachi werden. Dises Fleisch witt alsdann hin vnnd wider durch die Statt in peri Fleischbencken außgehauwen vnnd verkaufte / welche Metzger Ml Fleischhauwer/allsampt mit disem öberstm Meister iren pact vnnd stand habe/AnMmortwittanchalledie Sciften/welche durch ganß TürckeMbrmtcht^ugericht/vnd gmiacht.Es seynd auch noch fünM hgiMWHMAWauwerMftkbst/geben diftm meister ein genannm vnd versehm alle^ Men vnd Hebreer mit Fleisch die in der Statt siri" der nit wenig / sondern ein grosse anzal darinn wohnen. . Da auch der L3L03 vnd oberster meister vnder demVo^ in der Statt/eme teuwerung eynfüret/vnd den Fletschkauss höher oan er im gesetzt worden/ersteigett/würdeerglsbald auß befelh deß grW Türcken gesierthrilt/vnd die Viertheil oben vber die fürnemste Fleisch benckin der Statt auffgehenckt/Vnd diß geschieht darumb/ das die i^ nige so diß Ampt an sich keuffen/in irem Ampt vorsichtiglich vnnd iE zusehr eigennützig seycn.Vnd auffdise weiß/wirt die Statt allezeit mit gütem Feisch vnd Vieh verfthen. Ende deß Aerdtm ThctlS/dtskszweytm Vuchs- uff» . >lff/ ! -ga» s>L- Di- dein v«- vB vep > sge- >Bv vo» lacht ,d«i ol>/ Uv/ ;F vB AN »sch¬ ick nicht LXXVIN Dolget das sünffte Weil dess an dem Büchs/ m welchem gehandelt WM Hon dem Kriegsvolck/welches nieHofdrener/ sonder in Srecia/Nato- lia/ vnnd an andern örtern sepn. Auch von etlichen Seschtch- ttn/verfolgungenvud Schlachten/so vnder den Eö- nen vnnd dem Vatter Baratzech sich ^getragen. Vorrede M. Heinrich Müllers. N diesem Thal (günstiger Leser) wirt die Prophecy deß ^utzimi / da- von oben im ersten Büch gehandelt/ die er dem Brüder Baiazeth in der Wucht zugeschriben/verificiert vnnd war erfttnden/vnd wr'ewol vil allhie in disem letzten Werl beschriben vnd angezeigt wirt/davon oben im ersten Büch auch Meldung geschehen/Bas es also von dem fleissigen Keser dafür Schalten möchte werden/als wexe es ein vnnötiges beschwetz/ vnd vberflustrgevttttütze müh vttd wrderholttng/hat doch sol¬ ches auß sonderlichem bedeneke vnd vrsachennit können noch sollen verbleiben. Batzn erstlich hat mir nit wollen gebären / das ich dem benueser / so diß Büch in Italienischer Sprach beschribe/das icnige so er in Türckep selb st gesehen vnnd erfahren/ solte ver- kürtzen/Srntemaldise beschicht vnderden Eönen deß Baia- jeehs allesampt zu seiner zeit sich zugetrage.Barnach kan der sücige Keser hierauf den Lrund der warheit fasten vnd sehen/ wie die Kstorien in generedurchauß fein vberepn stimmen/ob sie sich gleich in etlichen vmbstenden vnnd Lircumstantijs ver- en-ermdann es nicht müglich das einer ein ding wie der ander Vorrede. beschreiben solte/sb sie gleich selbst darbe- gewesen / vnd solch" findet man bep allen Leschichtschreibern/ der einer anderß dann der ander von einer Leschichtreden vnd schreibk/dadoch die haupcsachfür sich also crgange/wie sie davö mcldug thM- So befinde man auch das offt zwen be-einer Seschicht oder Schlacht stnd/vnd allesgesehen/gleichwsl «ner auffetn ande¬ re weiß/al s der ander daevon redt/vnd bericht thut / vir mches wenigere in der Sauptsach zugleich e-nstimmen/vnnd solch" wirt sich allhte auch finden in vielen stücken vnnd puncten/alo in der schlacht zwische dem Vatter Batazcch vft seinem Eon Selim.Item/in der Krönung deß Eons Lorcuth/vnnd dae Achomac deß Vatters Lesmdcen die Nasen vnd chhren ab- schneidt/rc. so doch hiedurch der Sauptgeschicht nichts beno" men wirt. Berhalben laß jm der gütige Reser das nie ein vn- nütz Seschwetz/vnd vnnöttge widerbolung/sondcrn ein deel^ ration Echrifft se-l,/darinn eineKistorien die andern erklert vndselbstaußlegt. - Ich bette wol dieses letzte Theil indas erste Bäch/in wel¬ chem von disen dingen allsampt auch gehandelt/mic e-nzieh" mögen/ das die Kistorie vnd Seschicht be- einander ordentlich gestanden/vndalsomchtsvberflüsstgsgesatztwerwordöWee ich hab disem nicht-as sein nemmen/vnd einem andern geb" sollen noch wölley/diesem abziehen vnnd jenem zulegen/ da«" der Spanier / welcher das erste Büch von der TürekijM Keisergeschichee bcschribe/ hat esauß allerle- Leschichtschreb bern/diedtrWrckengcdencken/zusammengezogen. DE aber/ was er geschriben / hat es selbst mit Augen gesehen /^ Ghren gehört/vnnd im werck erfahren/ Barumb beschre'^ er etwas anderß d" iLircumstanttas/bnd was sich sonst »cbff der §auptsact>eirbcp feinen zcicen zugetragen/Deßich aUhitz den gütigen Leser im cMgang dises -z - letzten Theilsalso hab wollen erinnern. s-'-Li I I.XXIX hes erß >och »n. >-er cht» chcs t/alö Is« >tzas t«b- nB ,»ir- >ecl^ Mi - M M aeba' M M 'cht^ E r/^ nebO V<-p Vorrede deßchmuestrs. Je herrliche vnd stoltze prech- nseKronen/vnnd scheinbarliche / M berümpteFepter/der hohengrof- " s stu Potentaten/ Kömg/ Keifer/ Fürsten vnnd ßerrlr/fepnd offt basjhnen jre jar ver- kürtzt/vnd das Leben genommen wirt/sonderlich wann sie jre Kö- nigreich/Eand vnnd Lmc erwer- (ern/vnd anderen das jr nemmenvnd errtziehen wollen: Barr wo der gewalt/macht/ vnnd Pracht am grösten/ da ist auch der Neid/ßaß/vnnd Verfolgung am krefitrgsten ^nnd stercksten/ diß befinde sich auß vüen andern Morien/vnd ist den stsltzen ^bermuttgen Türekifchen Keifern alles auch also begegnet. Der Eoldan Baiazech hat viel Göngehabt / der etliche natürliches Todesgestorbemetliche hat er selbe mitMt wür- Zeu vnd vm^ringen laW/Etliche aber haben jm nicht allein nach der Krongestanden/fondern auch dess Keiferlichen Stüls Zar entfetzt/Mdttt/vttd all feinen Aoifart vnd Seoltz/ dariik er lebe/gedempfft rudergestosten virvnder(ruek(/von welchem allein wir in dem letzten vnd fünffeen Theü difes Büche han¬ deln wölle.Srstlich weü ich das mehrertheil difer Lefchichcen selbstgefehen/erfahren/-arbchgewefett/vnnd noch in frischer SedechtnUhab.^um andern/weil ich fein/deß Wrcken ßof- ordnttngGoMger/ßofgefinde/mit alle jrem wandel/wesen/ dnd leben/ zum (Herl vnd gnügsam befchriben/wil ich auch den jenigen die es nicht wiss:n/ oder vorhrngelesen haben / welcher sestalt die Mrcken vmb Ghrgeitzrgkeit willen/ vnnd begirlig- keitzuregieren/gantzvndgarin Wind schlagen/vnd veracht len alle natürliche angeborne affettion/Neigung/vnnd lieb/ < Vs« Sictst 'M »udu 9antz <ürc ^ries lvolg stmtz daoa lterb< deß^ bNdZ! Vomd. Auch jr eigen Mersch zuwürgen vttd Blut zuvergiessen gering ger achten/alß wann sie das Wasier/damit sie jhre Mß gewa- schen/Mtßgössenvnd verschütteeen/wredev Eoldan Eeltmge-- thatt/welcher nicht allein seine Brüder vrrd Bruders kinder schendtlich verfolget vnnd vmbracht/sondern auch seinen eig¬ nen Vatter Baiazech / nur das er zum Negrment kommen/ vnnd allein sicher regieren möch(e/in seinen alterr ta¬ gen verjagt/ befehdet / vnd endtlich er¬ würgen hat lassen. itt-r va- Ze- dep etz- Das fünffceLheü. LXXX Don dem KnegßvE m ZHre- cta/welcßee allejepc gerüsi/bnd dem Türckcn wann cp ausimanecnn bcrctcschaffc sitzen müß. Lap. I. N Grma oder Gnechenlandt ist ein Kapitalster/vnnd oberster/eines sehr grossen gewalts vnnd macht/wirt genennt Vromeli Leßterdey/ Ist soviel gesagt/ als einKniMer alleKönige/ist deß Tür ckrschen Keifers leibcigner/hat grosse gewal tige eynkommen/ vnd vnder seinem gewalt viertzig tausent gerüste r Mann ZuRossz/ welcher ein jeder järlichö eynkommen hat z wentzig oder dreyssig ta usent Uperos/vnd solche besoldung oder eynkomen wirtjhnen von deß Türcken Rennten vnd Ansen ge^ Reicht/ auff das wann es die not erfordert / sie allezeit in bereihtschafft vnd in jrer Rüstung sitzen vnnd erfunden werden. Dieser Kapitän/ ist em oberster Gubernator oder Regent durch gantz Greciam/vnd sind alle andere Herrn jm vnderworffen / wan der <ürck einen Arg für hat/gibt er ihm zuverstehen/das er mit alle seinem Kriegsvolck vnnd Reisigen zeug in Monats frist zu Andrinopoli sich i lvol gerüst eynstelle.M dises auffgebott geschieht im Namen deß ober- sten Gubernators an alle Reisigen/mit angehengter peen vnnd straff/ das alle die jenigen so vngehorsamlich außbleiben/vnd nicht erscheinen/ leer besoldustg vnnd eynkommen verlüstig/vnnd in der grossen vngnad deß Türckischen Keifers seyn sollen. Wann sie nun altcsampt erscheinen vndzusammenkommen/heltmänzuAndrinopel/auffeinem sehr schö- , Neu Platz/ der allda ist/musterung. Da es auch die not also erfordert/das der Türck einen grossen an- schenlichen Arg thun/vnnd einen gewalt üben wil/ darzu er noch soviel Zeisiges volck habe müßte/so thut der Gubernator ein auffgebott / das diejenige so etwan zweybunderr DmaLLwemkommens / vber jr gebür- ^eh anzal noch Zwo PerDnen wol gerüst mit sich füren/vnnd also fort- Q st Vom KriegsHolcf im Kand an/je höher einer eynkommens / je mehr er muß mit sich brittgett.Dr'est sind gleich wie die vom Adel vndandere/so bey vns Christen die Lehen verdtencn/vndjreRttterdienst den Lehenherrn thun müssen. Wann das Volek also versamlet/geschicht ein ander Gebott an die Landsässen vn Bauwervolck durch gantz Greciam/das ein jede Dorff- schafft nach vermögen Victualien vnd prouiandk/an essen vnnd tritt- cken genügsam zufüre / damit man den Kriegshauffen versehen/vnud proniantieren könne/vnnd den Soldaten vmb gebürliche bezalung >vee kauffen vnd folgen lasse.Es müssen auch auß einer jeden Statt von al¬ lerlei) HandtwercksvolekLerMiffLe/auff welche die losung/a ls von fünffFleischhauwerneineEESchnMern/SchDern/Schmidett/ odcrweff HMtdtwerckssi efeyen/allwegen der fünffte mit ins Feld auß- MM — on dem Herrn derHmcc ÄZodene. Lap. II. §r Herr vnd Regent der Statt Modcne/welche ntt ein geE schetzige Statt/ist auch ein leibeigner deß grossen Türcken / genennt IVlora^eM/ welcher zugleich das gantz Morenlandt regiew vnnd vnder seinem gewalt/hat järliches eynkomens biß i nsiben hundek tausentWeros/vnnd so bald ein auffgebott geschicht/ welches jm kuttv gechon wirt/bringt er tau ffttt gerüster M anzu Rossz ins Feld/die E er von dem seinen besolden/vnd müffcn folgen wahtn sie vomTürck^ bescheiden werden. Don dem Herrn vnd stznöee-' nacommBossncn. Lap. HI. ^^2« Herrschafft Boßnen ist auch mk «tu geringe verivaküg/ auch von einem deß Türcken leibeignen regiert vnd verftheu/v^ järllchö eynkommetw/vbcr das so der Türckische Keiser eyttttiMPt/^ . hcn tausent Ducaten/Diser mit seinem Kriegsvolck ligt altzettauff^ Mas fünfte Thal. KXXXI iiest Frontier deß Lands zu Vngern / wirt sonst mergends strrner hin ge¬ hen braucht/haben jre gewisse reuier vnnd örter da sie bleiben müssen/ auff das die Vngern nicht ins Land straffen vn eynfallen. Er hat vndersich die vngefehrlich achthundert Mann zu Rossz vnnd wol gerüst / welche -rff nimmer auß demselben Land komen/ob gleich der Türck ins Feld rückt/ ritü vnd mit diesem Volck stretfft er hin vnnd wider auff den Grentzen biß nvd m Vngern/ wiewol sie offtmahls vbel anlauffen/vnnd alles was sie ha- jver ven/mit sampt Lab vnd Leben verlieren. L Don dem Herrn auß Ha- tomcken. Lav. IUI. ^^Alonicken ist ein Statt/Hat ein reiche volle Landtschafft/vnd viel Schloffz oder Kastell vnnd Dörffer vnderstch/Dtft regiert auch » Ein leibeigner deß Türckischen Keisers/Hat järlichs eynkomens/wie jms der Keffer schetzt vnd zuordcnt/a cht tausent Du eaten/ Vnd dieweil die Landtschafft etwas groß / psMmän jhin sein eynkommen zubeffern/ rili^ H O oN doppe l zureichen. Dieser hat vndersich besoidter Krtegslem biß ' in fünffhundert zu Rossz. Vnnd wann der Türck einen Jug thut/schickt zick" er jhm von denselben Reutern vierhundert ins Feld / ein hundert bleibt nvcr im Land/das sre darinn streiffen/ vnd jm seine Anß vndIntraden eyn- B Zahnen vnd eynbringen. "" Bon anSm» zwcncnDcrrn , mGrecia. Lap. V. 8^Ber jetzgesagte Regenten vnnd Herrn in Grecia/seynd noch an- ^Adere zwen/halten straffende Rotten/möchten btllicher Straffen- ./ivirk Hmber vnnd Mörder/als Herrn oder Landtpfleger/genennt werden, ^/hat EshateinjederdreyffigtausentAsperos eynkommen/werden genennt t/ittZ^ M^re Sprach ^n^iardeZIer/Ein jeder hat vndersich zwcyhundert uffdck Mnn zu Rossz/ vnnd rliit diesem Volck streiffen s>e durch die Boßnen -outick Q iij Pom KneMokcf M Eand rondWallachcy/vndandereLaudtschafftplündcm vnd bcmubeu ab les was sic austiii Land/vnd in den Dörffern ankommm / Raubcn ofi vnd füren hinweg Mann vnd Weibs pcrson/iung vnnd alt/ welche sle zumchcilverkauffcn/vndzumthetl dem TütckischenKeiscr verehren. Wann der Türckzu Feldzcucht/gelciten sie ihn mit diesen vierhun¬ dert Pferdm/vnddiß ist dcr Rciffige zeug m Grccia /vbcr welche allc- sampt/wic oben gcmeldt/GmeralvndSbcrster ist dcrBellcrbcy.Distc Hatmacht vndgcwaltdiseEmptcrvndHcrrschalsten zu bcstcllcn/auff vnd ad Zllsetzen/die besoldung seines gefallens zuendern/Die Herrn snö andere Regcme/wa sie etwas verwircke / io gcbürliche straff zuneni-u- Non dem KrtegsvolckweM m Nacolm/oder Wa/dem Lürcfm zu KrieMerttn zu Dienst bereit sehn muß. Lap. VI. Ä^Atolia oder Asia ist ein grosse gewaltige schöne Prouintz vn W^ E^)schafft/vnd nicht geringer als Grecia/wirt auch regiert vnndv^ walt von einem leibeignen deß Türcken/gleich wie oben von Grccia sagt. Diser hat auch zu gebieten vber alle deß Mrcken Sön vnnd vck wandte/sonderlich die so pflege vnd Landtschafst in diser Prouintz haben/gleich als vber seine eigne Lcibknecht/Er hat seine Wohnung Sitz oder Hofhalt in einer Statt mit Namen Sukale, vnnd cynkomnrensallff seinePerson/ohnandeMMigLIimadeu/drek^ tausent Ducaten/vnd wann ihm der Türckischc Keifer auffgebcutM erW uw Feld rüsten vnnd begeben sol / leßt er ein Mandat vnnd E schreiben durch gantz Natoliam außgchcn / an alle Herrn, deß LarM bringt in wellig tagcnem Volek zusammen ins Feld/biß in dreißig ta" sent Man zu Roflz/Er verschafft auch das alle seine Vnderchan / wie oben von den Griechen gesagt/Prouiand vnd Vittualien genüg führen/konlpt also schier/ als in einem Augenblick/ mit alle seiner Rüstung ins Feld/vnd führet dem Türcken ein mechtigKriegsvolck öü« läß I e sie / n. ^lle- )iser auff vtiv nen« aS" ,v-k- in»»/ glct-h icr AasMffceLheü. L/XXXII Btßher Wm wir gesagt von dem Reisigen zeug tznd Lencgsvolck/volgec von den vnd Mßvolck. Lap. VII. A^Ann demTürckffchen Keifer ein Kriegsvolck zu füß ins Feldt zü^ A^)bringen von nohten (verstehe vber die icnige welche tcglich ui be^ reitschafft vnd rüstung fürhandensmd/als die Ianitzehcrn/ vnd andere darvon oben gesagt) lcßt er durch gantz Natoliamvmbschlagen/vnnd Fchnlein außstecken/vnd außrüffcn/das ein jeder der besoldung haben Wil / zu Konstantinopel erscheine/allda sol er seinen Sold vnd bezalung bekommen» Vnd der (Häelelcker (davon im vierdtenvnd fünfften Kapitel in dem andern Theil diß Büchs etwas gercdt worde) Welcher ein Pa¬ triarch vnöberster Richter ist/steckt ein Fchnlein vber dem Thor seines Palaste auß/vnd was von jungen Krtegslcutcn sich allda angebcn / die Nimpt er frcnndtlich an/schrcibt sie allsampt cyn/vn gibt jnen jre Sold auff drey Monat/welchcr sich deß tags vngefehrlich auff vier Asperos rrstreckt/Er bezalt jhn auch allen vnkosten den sie auff der Reiß/biß an die Walstatt/da sie jre besoldung bekommcn/gethon habe. Dergleichen ihm auch der o^elescker auß Grccia/nimpt knecht an/ vnd bezalet sie gleich wie der vorige/Vnd haben allwegcn hundert Landtsknecht ei¬ nen Hauptman/in Latein gcnent Senrurio/welcher dem Türckischen Heiser für seine Knecht angclobt/ vnd schwert» Von solchem Füßvolck so vmb einen genannten Sold dienet/ bmr- 8M sie offt meh r als viertzigtaustnt zujanrmen/ stund gcmeinklich junge Gestllen/habenMwWNer/mddWck nimpt sie gern mit sich ins Feld/Dann der mehrcrtheil vnder jhncn sind ungehaltene leichtfertige böstBübey.Vnd wan die Herrn/darundcr sic wohnen/auß dem Land Mit dem Türckischen Keifer ziehen/wie sie dann zuthnn schuldig/richtcn sie alles vnglück an wan sie nicht zugleich mit außzichen/der gcstalt/das inen nicht zusteuwren noch zu widerstehn werc. Sie tragen kein andere wehre als Bogen vnd Pfeil/vnd jre Tartschen-Vnd diß ist das Kriege volck zu Fuß vnnd zu Roffz / welches in Griechenland vnnd Mtolia über das ander ordentlich Kriegsvolck/ davon oben gesagt/Ztlsaninren 'l bracht wirt. Wott etlichen Schlachten Mnführter wirr gesagt werden von dm Götten deß Goldans Wamzechs/ welche rn Natoka jhve Eandtschafft vnnd ehnkommengehabt/vnnd durch welche m Türckch soviel Auffrähr / Kriege vnnd Kord vnder dem Gttomannrschen Geblüt erregt vnnd begangen worden. Von den Sönen deß Soldan Bataßeths/die er in Nacolia gehabt. Lap. VIII. Er Soldan Baiazeth/hat neben seinen grossen Zntraden/ey^ ^^kominen/ Keiserthumen/ vnd Königreichen/ Schlössern/ Stet^ ten vnd andern Landtschafften/auch noch sechs lebendige Kinder M Söne/welche dannzumahl alle erwachsen/wie ich noch in seinem diE gewesen/gehabt/vn sind allesampt vnder dem Bellerbey/einem leibet nen Knecht deß Baiazeths/mit Namen Oar3^iu8 öatcia / der dari^ zumal vber gantz Natoliam Gubernator vnd Statthalter/gewesen' Der erst geborne sein Son hat geheissen Soldan 8ciem ser hat regiert vnndinngehabt die Prouintz Karamanniam/hat aW stäts in demsclbigen Land/sonderlich anr Gebirge/sein Fürstlich Hostb ger in einer sehr lästigen Statt gehalten/Sein eynkommens hat s ich streckt auff vier Milion Aspern/ thut bi ß in achtzig tausent DucO '^ hat mit leibeigen Knechten/vnd sonst andern Dienern vnnd Hofgeß^ de/allzett vmb sich bey vier tarssent Personen/zu fuß vnd zu RossM^ sein Hofläger gleich wie der Vatter stattlich gehalten/vnttd angerbp gehabt. - Der ander Son hat geheissen mit Namen Soldan Alemstia/ ^ serhat sein eynkommen vnd Landspfleg deß ortsgehabt/do die TürcU mit dem Persier Königreich grentzt/vnd zusammen stoßt/ sein eyrrklE men erstreckt sich biß auff stchMtausent Ducaten/ hielt von sind biß in d rey tausent Pe rsonen/ die^Wnpt ihre besoldung Hofhatten/derglctchenM andere leibeigne Knecht vnd Diener/gle^ wie der erste Brüder. - ' - BasfüttffceLhell. KXXXIH Der dritte hat geheissen Soldan Acomath/Dieserwar ein Herr vber eine Statt genennt Amasia/gelegeuanNatolia/mit sampt der¬ selben zugehör/Sein eynkommens hat sich auch biß auffsechtzigtausent^ Ducaten erstreckt/hat gleich sovil besoltes Hofgesinde vnd Volcks/ vnd sonst an leibeigen Knechten gehalten/als die zwen vorige Brüder/Dnd discswirt in dem ersten Büch der Historien gedacht/an seinem ort/wie er dem ersten Brüder seine Kinder verjagt/vnnd volgendö wider ver¬ folgt worden» Der vierdt hat geheissen Soldan Mahomech/hat ein HerrschaffL Schabt/ darinn die Hauptstatt genennt worden Magnasia/auch an ^atolia gelegen / daselbst er seinen Hofgehaltcn/Hat järlichseynkom- Mens zwo Mlion vnd fünffhundert Äsperos/wclches vberv iertzigta u- sent Ducaten macht/ vnnd sein besoldtes Hofgesind/gleichwiediepori- gen gehabt/doch etwas geringer vnd eyngezogener nach gestalt vnd gc- legenheitseines eynkommens. Der fünffte hat geheissen Sowan Selim/vn ist der/so die a^ern Brüder vnnd jre Kinder schändtlich verfolget/den Vatter vom Regt- went gestoffen/vnnd das Türcktsche Keiserthumb an sich mit Finantzen bracht/wie oben gesagt/ist dieses jetzigen Soldan Solymanns/jönoch heutiges tags regiert/Datter gewesen/hat erstlich sein vnderhalt vnnd Landtspfläge gehabt in einer Statt genent Trapetzont/ligt im grossen Neer/hat die gantze reuier deffelbigen Mero biß gen Kassa regiert/ vnd järlich viertzigtausen t Ducaten eynkomens gehabt/ein groß Hoflä 8er/gleich wie die andern/vnd vil stattlicher/ vngeacht das sein eynkom- lNen etwas geringer/ gehalten. Derjüngstevnd letzte hat geheissen Soldan Korcuth/wohnetvnd hielt sein Hofläger in einer Statt mit Namen Oasscm ol/ bey welcher das gantze Mrcktsche Königreich deß ortsschleußt/vnndsein end hat auch viertzig tausen t Ducat en/vnnd sein Hofgesindwie die vorigen Brüder gehabt vn gehaltemDtsem hat zü Konstantinopel das Kriegs- volck die Keiserltche Kron auff gesetzt/vnndin abwesen deß Vat¬ ters in die Hand geschworen/wie im erstenBüch erwehnet/ vnnd volgcnds auch darvon gehandelt wirt werden. Von etlichen Schlachten Bon dem abstcrbm -ess Hoi- -an Uemscia/dem Mcytcn Son deß Bamzcchs. Lap. IX. lebte siMch/vnndm gütcr rüw ein lang mit Visen seinen Sönen/vnd hatt ein ieden/wie im vorige Kapitel gesagt/vnnd einem frommen treuwen Vatter gegen seinen horsamcn kiydcrn wol anfieht/mit güter Provision vnd järlichcm cy^ kommen genügsam versehen-Aber weil gemeinktich(wie man sagt)tM großer freüd groß leid erfolget vnd kompt/vnnd das glück ohn das nicl)i lang bestendig bleibt/ ja sich offtmahls also wanckelmütig erzeigt/ nach grossem glück vnd freuden/nicht selten/ sondern vielmals/noch v'' grösser vnfall oder sonst trübsal bald mit eynschlegt/vnd alles zubo^ stürtzt/hat es sich allhie auch also zugetragen/das deß Baiazechs gro^ freude vnd rüw bald in viel grösser leid vnnd trauwrigkeit verwand worden. Vnd erstlich als im kltndt gethon worden/ wie der andere gcboB Son Alemscia/mit grosser schwachheit beladen/hat er alsbald beste erfarne Medicos(wiewol etwas zulangsam) im zuhelffen abges^ tiget/hierbeneben befohlen/das alle seine Priesterschafft in den Kirchs zusammen kommen/ ihr Gebe« zu Gott stelten/das er seinen Son dieser schwachheit entledigen wölte/ hat alsbald hundert vnnd sünjM Hämmel schlachten vnnd vpffern lassen. Vb erzwent agdarnach koE stn eine Post/mit einem schwartzen Brieff/ war mitweMDinteN schriben/darinn die trauwrige Bottschafft von dein Todt seines SE verleibt. Ausf welchen Brieff er nach eröffnung desselben (dannerM wolbedüncken ließ/es müßte die gelegenheit nut dem Son haben/i^ esim zuvor im Traum war vorkommen)geantwort/vn gesagt/ZeP^ der hat mir geträumpt/wie mein Son verscheidm vnd gestorben wert' Vnd on einig fermer reden/sind im die Trehnen vber die Backen abg^ flossen/hat seinen Königlichen Hüt vnd Geschmuck abgerissen / vonhcv geworffen/Alle seine Tapecerey/ geschmeid/vn anders in de GeriraE seiner Sähl vnnd Kammern lassen abreiffen/vnd das öberst zu vndM vmbkehren Hierneben befohlen/das man in drcyen tagen zu Konst^ tinopelkeinBottegen/Gewelb/oderKaufläden/etwas zukauffen Das fünffceTM. LXXXHIl Mrkauffen oMeN/keine Musiča Instrumenta / wie die sein möchten/ üben solte/hat vil Opffer vnnd Allmusen thün vnnd geben/vnnd vnder anderm auch sonderlich ein zeitlang alle Wochen vnder die Armen siben Ansent Asperos/vmb deß Sons Seelen Seligkeit willen/ außtheileu Wn/Auch befohlen/ das sein todter Leichnam nach Bursiagefürth/ allda herrlich vnd wol begraben würde/Vnd das sein Weib vnd Kind/ welcher drey gewesen/zwo Töchter vn ein Son/mit all jrem geschmeid/ ^eschmuck/Güt vnnd Habe/gcn Konstantinopel gefürt würden. Wie sie allda ankommen sind/hat er dem Son ein Theil seines vatterlichctt ^ands vnnd Herrschafft wider auffs neuw eyngereumbt/ in widerumb Ws Land geschickt/Bald darnach die zwo Töchter vcrheuraht/seinem Hofgesind besoldung verordent/vnd die besten bey sich behalten. Ne der Holdan Mhomcch sich herkierdt/hnd aussgezogen semen Brüder m Amasra zu besuchen. Map.,X. ^^ErSoldanMahomcth/ist ein scharpffcr verschmitzter Kopfs/ <>L^ von vernunfft vnnd gewaltansehenlich gewesen/hat regiert zu Nagnasia/vnnd eins tagsjm fürgenonlmen/sich mit zweyen Gesellen Mffdie arth vn gestalt der loLMLiler, davon obö gesagt/zuverklciden/ ^ud also heimlich vnerkannter weiß in Amasiam / darinn sein Brüder poldan Acomath regiert/zuziehen/waren beyde von eurer Mutter ge- born/Vn dises hat er züthun derhalben beschloffen/das er sehen möchte/ ü>as sein Brüder für ein Leben vnd Regiment führet. Als sie Nuhn hin- M kommen/ hat ein jeder ein Büch in der Hand gehabt/vnnd seine Bchellen/scynd also durch die Statt Amasia hin vnd wider gangen/ haben gesungen/wie die Io3 m Liier pflegen/vnd solches haben sie zwen kaglang also angetriben/von den Leuten Allmusen gebete. Als nun jr Feyrtag/welchercwie offtgesagt)bey den Türckö auffde Freytag gcfelt/ komett/sind sie alle drey für dieKirche getretti/alda gestände vn gewar- tet/biß der Brüder/ivelcher deß orts in die Kirchen komm müßte/ für- über gezogen/habm ihm eine schöne Music mit singen vnnd klingen ge- Niacht/das auch der Soldan Acomath still gehalttn/vn jnen zugehört. Volgends nach gehaltener Musiča haben sie von jm ein Allmuscn be- Arr/doch dieselbige vö jm selbst nicht wollen annemen/ nichts wenigers Von etWm Ecsttacßcen Hart angehalten/vmb die Allmusen/ darauff der Aeomath befohlen man solrc inen fünff Asperos gcben/ist also hincyn in die Kirche gezogo Wie aber Soldan Mahometh gesehen/das sie mit so geringer per- chrung vnd Allmusen abgeweißt wordcn/hat er keines Wegs zu ihm in sein Schloffz/ wie er wol in vorhabens gewesen/ziehen oderkommen wöllen/seynd wider auffjre Pferd gcseffen/vnnd nach ircrLandtschafft gcritten/Vnd bald als er wtderumb zu Land kommcn/hat er dem Brü¬ der Acomathmitsehrspitzigen/vttnülzcn/vnnd schimpflichen Worten geschriben/vnrw i n den Brieff/mit Wachs d ie fünff Meres/ welche er vor; im zur Allmusen bekommen/cynkläben laffen/Äuch fermer darinN vermeldt vnnd geschriben/Er/als ein grosser Herr/ soltc sich hinfürter/ wie sichs von im gebürt/ besser angreiffen/ Dann es were einem solchen grossenHerrn nicht allein schimpflich/sondern auch schendtlrch/daser dreyen frembdlingen ein solche geringe Allmusen verehret. Als ihm per Brieff nun zuhanden kommen/hat er seinen zoru vnd grimm auM Brüder gcworffen/habenvolgends in stäter vneinigkeit vnnd wid^ willen gegen einander gelebt. Vnd ist diese deß Mahomeths GcsclB vnd Thar durch gantz Türckey/erschollen vnd rüchtbar worden. We dcrftlölge ZoldanUB mech gleicher gestatt bertteidc / gen Eon- stanklnopcl kommen. Lap. X I. At N diser That hat sich der Mahometh nicht bcnüge lasse»/ sond^ d sich nach wenig tagen widerumb verkleidt/gleich wie einHan^ Mann oder Kapitan der Meerräuber/setzt sich auff eine seiner Fnste^ vnd fthret nach Konstantinopel/Wie er allda ankommen/steigt er allo dem Schiff mit zweyen seinen Gesellen/ haben die gantze Statt/ vber das auch die Statt so ienscyt deß Meers gegen Konstantinos vberligt/pera genannt/mit fleiß besehen/vnd achtung gehabt was M gelauffen/vnnd wie sein Vatter alles ordiniert vnd fürgenommenM cher gleich denselbigi tag audientz geben/vnnd neben seinen Hoftählm tm Naht gesessen. Als er sich nuhn auch wolte ins Schloffz mit cyntringen/haben Guardianer vnd Thorhüter an der Kleidung gesehen das er kein AasMffceLheü. QXXXV thcsan oder Hofdiener gewesen/vnnd jhm also den eyngang verhindert. Dechalben er mit seinen mitgesellen sich beratschlagt/ vnd eine andere Practicken fürgenommen/ haben einen sehr schönen Khristen knaben kaufft/sind volgenden Morgen frü widerumb für das Schlossz komen/ angezeigt/das sie als Meerräuber disen Knaben jrem Herrn/dem Tür- ckischen Keiser/presentieren vnnd verehren woltemDarauff ihnen ver¬ gönnt vnd erlaubt hineyn in das Schlossz zukommen: Wie sie sich nuhn angeben/vnd für den Keifer zugelaffen/ haben sie als Meerräubcr vnd Streuffer/den Knaben dem Keiser verehrt/ vnnd einer seiner mitgesel- len hat dem Türckischen Ketser/wie gewöhnlich/die Hand geküßt/als vb er vnder inen der oberste vnd Principal were/ Vnd diß hat der Ma- hometh derhalben einem andern zuthün befohlen/dann er besorgt sich/ lvan er dem Vatter zü nahe vnder das Gesicht tretten/würde er in viel¬ leicht an der gestalt/oder sonste irrgents an einem merckzeiche/erkennen. Der Knab hat dem Batazethsehrwolgefallen/vn nach geschehner Verehrung hat er dem so im die Hand geküßt/ als bald ein Güldestück/ vnd den andern zweyen iedem ein Damascken Kleid verehren vn vmb- N>erffcn laffen/sind also wider abgewichen/vn lnit diser Kleidung durch Vie Statt vmbher gezogen/Aber bald von dreyen Hofjunckern vnnd öortesanen deß Keifers Baiazeths erkannt worden/ Vnd da sie im be- gegnet/vnd den Soldan Mahometh gesehen/sind sie von iren Pferden nbgefallen/haben inen dieselbigen/ irer gcwonheit nach/ Kortesisch für- Wgen.Aber der Soldan Mahometh hat ihnen gewinckt/sie solten» schwetgen/vnnd wider auff ire Pferde sitzen/ hat bald nut seiner Gesell- lchafft wider zuseiner Fusten vnd Schiff nach dem Meer geeilet/ ist al¬ lo eylends nach seiner Landtschafft gefahren. Aber nit lang darnach fieng man zu Konstantinopel an von diser veß Mahomeths Handlung zu murmeln/vud zureden/welches auch für M Soldan Baiatzeth seinen Vatter kommen/ darüber er sich mit lchmertzen vnnd schämen nachdencken nicht wenig verwundert / hat G bald seirEey Bascia für sich bescheiden/ vnd von inen verstanden/ das er gleicher gestalt/doch auff ein andere weiß/verkleidt/auch solte zü mnem Brüder Acomath kommen seyn/Weil dann derVatter besorgt/ rr möchte im/oder vtleicht etwa der Brüder einem/ ein vnglück zufüge/ Mer zu mehrer Versicherung befehl gethan/Die Bascia sotten einem vnder den fürnembsten Dienern seines Sons Mahomeths/schreiben/ vnd heimliche Vertröstung einer grossen Gnad bey dem Vatter Baiatzeth thün/ da er dttMahomech M Gifft vergeben/vnd in tödten würde. Von eckten Schlachten ! WeHoldarMMtzeth semeni j Son Wahomech Hergeben/Hndmü Liste tödttnleßt. Lap. XII. ^^EiwerBatterBaiatzethmit deß Sons schämen fÜmemenB e«>^ivol zusrleden/vnnd allcrch nachdcnckcn darüber gehabt/ hat« eincm/scmer deß Sons hmilichen Secrctarien / durch die Bascia irr dess Vatters Namen schreibe laffen/er solte dem Mahometh anaesM Brieffs nut Gifft/welches im Brieff mit eyngeschlossen gewesen / Wb- bringen / hiebeneben dem Schreiber grosse Gnad vnnd Herrschafft M gesagt/ Vnd im fall er solches Zuthun bedencken haben/ vnntt ins werck bringe/das er es heimlich halten/vn Niemands fermer offenbare wolle/ damit wan es der Son Mahometh erfahren würde/im nit darauß eilt mercklich vnglück vnd gefahr seines Lebens/andern Meinem Erempel/ entstehen möchte. Als der Schreiber mit Nammen ^smeKemeK den Brieffvnd das Gifft empfangen/hatjm der fürschlag wolgefallck/ vn gedacht wie er dcrnselbige nachfetzen / vnd ins werck bringen möchte/ dann er on das seinem Herrn übel gewogen/vn geheffig war/Vnd nach ersehener gelegenheit/hat er das ienige/ wie im der König Baiatzeth^ chun befohle/volnbracht vn außgericht. Da nun der Mahometh M tags in einem seiner Lustgärten gewesen/vn allda sich erlustiget/vnd^ mn Mag gehalten/hat er trincken gefordert/ Allda hat ihm gedacht^ /^imedemeä in einer Güldenen Schal» das Gifft zutrinckengebck/ Nlcht lang darnach hat er sich übel befunde/vn seine Medicos berüffe^/ welche gesagt vn gemeint/er were von übrigem trincke also übelMM vnd scawach/haben auch keine andere vrsach ersehen oder an ihm er§^ denköniicn/blß solang das er innwcndig sechs tagen gestorben ist- Diese ncuwc Zeitung von dem Todt deß Son» ist durch einen rc>^ tendcn postbottcn/dergantzi» schwach gckleidtgcwcscn/rylmdsdt"' Vatter kundt gethan worden/Der Vatter kondtc nicht vnderlaM ( dann er ja auch sein Son so wol als die anderen war) er sich hierum!) etwas bckummern/licst alsbald sein Hofgesind in sthw^ kleiden/ Gcbcht inn den Kirche» für seine Seel halten /vnd Minusi gebcn/darnachbchlht er/ man solte seinen Körper eynbalsamen/v»«'' nach Bucha/ an welchem orch alle die so deßOtthomannischen schlcchts/aus-geiiomcnsozuKonstantinopelKeisersind/bcgrabfliM DasstttffceLheik. QXXXVl auch führen vnd herrlich bestahten. VolgentS leßt er den Secretarien/ der dem Son das Gisst beybracht/fangen/in einen treffen Thurn werf- fen/vnd man weiß auffheutigen tag nicht wo er hinkommen/hat gleich wol den Kindern vn Sonett dcss Mahomeths/ dre Land so der Vatter gehabt/inngelassen/das sie sich dareyn gethetlt/vnnd die Töchter hat er vnder seine Ritttrschaffr am Hof vcrheurath. ^ondemUodtdess Holdans Gclemscla/dem elcem/dess Wala/ jtths Con. Lap. XIII. Er Soldan Scicmscia/der d) Fürstenthumb Karmnanniamit inngchabt/ist in sehr grosser gnad bey dem Vatter Soldan Ba- iazeth gewesen/ von wegen seiner chrbarn tugend/vn kindtlicher treuw vnudlieb/die er zum Vatter getragen/ist gestorben eines natürlichen todts/auffseinem Betht/welchen jederman / vnd sonderlich der Vatter von hertzen jnnigkltch beklagt vn beweinet Hat/Vnd als er in gleich wie die andern seine zwen Sone/ gar herrlich vnd mit grosser Pompen zum Begrebniß bestatten lassen/ hat er einem deß Soldan Sciemscia Sö¬ tten dieselbige Land/die der Vatter gehabt/eynreumen/in eynfüren/ vn daselbst/gleich wie sein Vatter gerhan/regierett lassen. tzon deirErdöldm/sozu stammopel geschehen. , Lap. Xim. ^^Mb disezeytim Augstmonat/vngefehrlichvmb die dritte stunde der nacht/ist zu Konstantinopel ein solcher Erdbiden worden/das sch das Volck nit allein darüber hefftig verwundert/ sondern auch sehr dardurch erschrocken ist/ dcrgestalt/das es jedermann darfür gehalten/ Ver Jüngste tag were für der Hand/ hat gewehret eine güte halbe stund/ Darnach seynd auchwol kleine Erdbiden geschehen/haben biß an den gewehret/aber nicht so hefftig wie der erste. Es seyndalleThürme P ii Vott etüAtt 6cß^cbtett an Kirchen/Heusem vnnd Mauwren/auch die Mauwrett der Statt/ vnd das inehrettheil der Heuser/entweders gantz vnd gar eyngefallcn/ oder ja zum wenigsten zerspalten/auffgcriffen/bewegt vnnd erschüttert/ vnd sind biß in MMeiMhmdexLMcrMen/so versuncke vnd erschlag gen/auß der Erden widerumb außgegraben/vnndfunven worden. W jedermann sehr trauwrig vnd bekümmert gewesen / sonderlich aber der Türckstche Kester Baiazeth/welchem alle seine gedancke nur dahin stün den vnnd gericht waren/ wie er die Statt Konstantinopel widerumb möchte crbatlwcn vnnd auff führen. - Endtlich aber hat er Visen raht vnd weg simdcn/vnd auff alle Fem wer vnd Hcrtstett in allen Landen vnd Königreichen eine steuwcr vnd beschwerniß auffgelcgt/vn bcy der Peru vnd straff der höchsten vngnad vnnd Verlust dcß lebens gcbottcn / das alle Mäuwrer durch gantz Tür^ ckey/vnd auß einem jeden Dorff vnnd Mecken/ die zehende Person geo Konstantinopelkommcnsolten/hatauch invorrath verschaffen lästert Stein/Kalck/Sand/vn was zum bauwen nötig sein möchte/alles übet flüssig/vnnd dergestalt/das neher als in einem Monat meh r als achO tauscndt frembderpersoricn vud^rbeitsLeut zu Konstantinopel ges^ hmvnd erfunden wordcrr. Vuderdeff hat der Kester Daiazeth seirrert Keiserlichen Stnl vnd Hoflägcr gen Andrinopel vcrrückt/vrrd den pitän über die zwelff taiisent Zanizehern einen Statthalter an M statt zu Konstantinopel verlassen. , Diese Arbeitsleut vnnd Meuwrer haben jre arbeit dermassen^ versieh eyngetheilt/ das sie näher als in dreyen Monaterr die Mauivr^ rond vmb Konstantinopel wider auffgefürt/wclche docbmchLalsE ze hen welsche Meil iv egs (siNdbey vnsTcutsche dr eygroffe Meiln)vtt^ ViEtattheWhen/haben nachmals die andernThürm/so hin vnd tvl" der in der Statt an den palästen/Kirchcn/vnd andern Heistern eyrr^ fallen/gleicher gestalt wider erbauwet/vn sonderlich die zu Pera in Stättlein so gegen Konstantinopel über gelegen/Seynd alleHatt^ wcrckslcut vnd andere Arbeiter/wol vnd zu danck begnügt vnnd beMl worden/das keiner sich btllicher weiß zubeklagen gehabt. Äs ste nun ste Arbeit volnfürt/vnnd bezalimg bekommen/ist ein jeder widerumb M seiner Landarth vnd zuhauß gezogen / Vnd der Türckstche Kester M hat liach etlicher verlauffcner zeit sich niit seinem Hofläger / widerumb gen Kolistantinopel gewendt. Lk/ Deti rt/ la- sLlp prid nad gerr >ß« M wider semen Vaccer Baiazeeh «ttffgelegt. ver M Mb nv^ Mii )p!M lvB- -yrrg^ „pB bezalr Mjre bnacp §h hab von vilen alten/verstendigen/ weisen Mennern vor iartt gehört/das ein Vatter/wan er alt wirt/ keinen ergern Feind habe als seine eigne Kinder/ vnd je mehr jnen in der jugendt der Zaum gelas- sen/je zärter sie auch aufferzogen/vnd lieber gehalten werde/ je grossem Haffz vnd ergern Neid werffen sie auff jre Eltern wann sie alt werden. Deß haben wir neben vielen andern Historien allhie an dem Baiazeth vnnd seinem Son Gelim-ein scheinbarlich Hempel: Dan als der Kei¬ fer Baiazeth von wegen deß grossen Erdbtdems/ so zu Konstantinopel gewesen/noch zu Andrinopel Hof hielte/ist ihm kundtgethan worden das sein Son Selim fünffvnd zwentzig tausent mann ins Feld gerüst/ vnnd bracht hette/were von Trapezont außgezogen / vnd eylends nach Griechenland verruckt/vnder dem schein als ob er das Königreich Vn- Zern bekriegen/vnnd allda ein Land für sich erobern wolte/darinn er wohnen köndte. Hierüber hat sich der Vatter Baiazeth nicht wenig verwundert/ das er on sein erlaubniß vnd verwilligung/ jm auch unbewußt/ vnd vn- angezeigt/ein solches sich vnderstehen vnnd fürncmmen dörste/darumb hat der Vatter zu jm geschtckt/vnnd anzeigen lassen/ Er solte sich wider nach Natolia mit seinem Volck wenden/vnnd von dannen on sein ferr- Ner wiffenschafft vnnd erlaubniß sich nicht mehr begeben/ noch erheben. Er aber hat jhm hiergegen widerumb zur antwort geben lassen/das er deß orts nicht lenger seyn/noch wohnen wölte/dann er stünde von we¬ gen seines Bruders Acomaths allda in grosser sorge vnd gefahr/Vnd da er je nichzwolte das er solte forther ziehen /se begerte er vom Vatter den Schatz/de er in dem Krieg wider de Sophi vormals erobert hette. Damit jn nun der Vatter eynnemen vnd zufrieden stellen möchte/ hat er jm zwentzig tausent Dmatengeschickt/vnd sein järliches eynkom- Men mehr als in die belffte gebessert vnnd gesteigert/hieneben befohlen vndjmsagenlassen/Er solte kurtzumb widerumb in sein Land ziehen. Der Son aber achtet seines Vatters befehl wenig/ zöge jmmer fort/ vn bäher/begert vber diß noch vom Vatter zehe tausent Man von Kriegs volck/das Land zu Vngern damit zu bekriegö:Vnd dieweil er mit gaben 2)»« dirscm Fluch bejihe oben in der «ußlegung deß andern Eebotts. Vonttk'cßett Gcßiacßtm vnlch gcschcllcken/die zwcn fürncmbsten Wascken deß grossen TürckcN jur har anhargig gemacht/vtmd auff seine feiten brachi/hielte er Heimle ehe practtckcn vnd Rahtschlägc durch schrtffte mit jnen/welche tzn rich^ ten/dicweil der Vatter nun mehr alters halben betaget/ vnvernckglich/ vud schwach were/vnnd vieleicht bald sterben möchte / er solte sich mcht zu weit auß der Küweyd bcgcben/sondern in der nähe bleiben/ alsdann könnte man in lcichtltch zum Regiment befördern. Auff diß schreiben kompt er so nahe das man sein Kriegsvolck auß Andrinopel fthcn kondt/lcßt in deß durch gantz Greciam ein gemein schrcyaußgchcu/auch Schrifftlich anschlagen/wie er Türcklschcr rrig vrrd Keffer worden/hienge alle Vbclthetcr vnd Buben an sich/M inen bcsoldrrtrg/ bringt also brß in viertzig tauscnt Mann zusammen ins Feld. Der Vatter wie er deß innen wirt/lcßt jm zum andern mal anzcn gen/er solte widcrumb in sein Land ziehm/wa uicht/wolte er -hm den vätterlichcn Fluch geben/ vnnd vermaledcyen. In deß schreibt ein Seeretarius deß Selims an den Vatter einen Brieff/on vndcrschreibüg seines Namens/darin er jm zuverstehn gibt/ das der Selim willens nach Konstantinopel zuverrücken/vnnd mit walt den Kciscrliche Stül cynzunemen. Als diß der Vatter vermcrckt/ hat er alle seine Schätz widerumb auffladen lassen / sich auff die Reiß gemacht nach Konstantinopel/vnnd so bald er auffgezogen/hat Sclini Andrinopel eyngenommcn/vnd sich einen öbersten Herrn durch gaE Türckey außschrcyen laffcn/Bald darnach ist er mit seinem volck widee auffgebrochcn/in mcinurlg ehe zu Konstantinopel/ dan der Vatter/a^ zukommen/vnd nn die Thor zuvcrrcnnen vnd abzulauffen. Won dcrHAlaKc Sie Holda» Selim mit seinem Vatter Sol-an Barazeth gehalten. i5ap, XVI. Kabenbcnde/derVattcrvnddcrSon/ffc Rechalcuds ^W.>qcnvndftttgcnom>nc>i/suidsch>lcllsortgezoqcn/alsoeas^ SMmdcnVatt-r nahecmlcht/ bchvngefthrltch auff cm halb- wcgs/ vudcrstmidc sich mit gcwalt dem Vatter deu Vorziig uact)^^, stantitiopel abznrennen/ Wie das der Vatter vermercktchemch solte die Wnlcmrichte/vn Schlachtordnug macht/Aber die Wa Das fünffceLhal. LiXXXVIU die mit dem Selim einen verstände hatten/widerriehten/vn wolten ntt das er solle mit dem Son schlagen/dan sie besorgten es möchte den auß- gaug/Me geschchen/gewinen/wendten für/ vnd sagten/der Selim het- te wolgerüstes Kriegsvolck/ biß in viertzig tausent Mann/ vnnd er der Keiser nicht mehr als dreyffig tausent/vnnd da er gleich mit jm treffen/ würde er doch wenig lobe vn preiß erjagen. Hierauffantwort der Ba- jazerh vnd sagtiIch achte es gering das er mehr Volcks hat als ich/vnnd ob gleich mein Volck an der zal weniger vnnd geringer/ so scynd sie doch von ge müth m ännlicher vndbehertzter,Hiergegen haben sie widerumb replicirent sürgewendt/vnd gesagt/Der Wind were jm entgegen/vnnd gienge dem Selim naeh/vber das so hette er die Sone im Gesichte (wie cs dann an jm selbst also war)derhalben köndte er wenig ehr erjagen/ ob er gleich schlagen wölte.Der Baiazeth gibt jnen wider zur antwort/ vnd spricht Db mir gleich der Wind vnd die Sonne etwas emgegen/so hab ich doch für mich bessere vrsachcn/vnd grossem schein zuschlagen als er/welche vrsachen mir weder der Wind/ noch die Sonnen/ja auch deß Selims/ineincs ungehorsame Sons / Kriegsvolck/nicht nemmen wer¬ den noch sollen / dieweil er allen kindtlichen gehorsam vnnd lieb hindari gesatzt/vnnd sich also auß lauterm freffentlichem gemüth/ Wider seinen Vatter auff zulegcn dürsten hat laffen/er sol es auch wenig rhümvnnd genieß haben/dcrhalben schweiget nur still (sagt er wider die Bascia) dann es leßt sich schier ansehcn/als wollet jhr mich auff dieZleischbanck lifern. Auff diese rede haben sie still gcschwigen/ vnd alsbald die Fähnlein stiegen laffen/lcrmen gcblasen/jre Geschwader vnd Kriegsvolck in ord- uung bracht/dcrgleichcn Selim auch gethan. Als cs nuhn an der zeyt/ das es ans treffen gehen solte/smd biß in zwcyhundcrt Sarr^LAiler/ V soviel gesagt / als Maghälß vnd Vorstrcuffer/mit einem Herrn auß Brccia/der sie führct/für den; Haussen gegen dem Feind ins Feld ge- rückt/glcicher gestalt ist geschehen auffdeß Selims feiten/haben gegen einander weidlich scharmützek/vnnd dem König Baiazeth von den er¬ legten viel Kopffbracht/welcher für einen jeden Kopff/den sie brachten/ lncn tausent Aspcros verehren hat laffcn/dan diß ist also jr gebrauch/so offt sie eine Schlacht wider den Feind anfahen. Der Türckische Keiser hielt auff einer feiten neben dem Haussen Aff einem Wagen oder Senffccn (dan er von deß Podagrams wegen nch zu Roffz nicht kondte bchclffen)vn vrnb irr herumb seine Staffierer/ Ad lo.tausentIanitzchcrn/vn so bald die Schlacht angienge/wcnt sich der Wind wider den Selim. Wie sie nun gegen einander eine güte weil P inj . Pon etlichen Schlachten hartscharmützelt/vnd auffbryden feiten vilVolck verwunde vnd todt dllben/ gedachte der Balazeth/sein Son in einer cyl/wle dann auch ge- schahe/zuerlegen/leßt also den gantzen Haussen schnell vnd plötzlich auss snhineyndringen/vnnddeß Selims Volck in einer eyl vberfallcn/das inen nicht möglich sich wider solchen gewalt anffzuhalten/mußten das Hasen Panier auffwerffen/vnnd wie man sagt/versen gelt geben. Als NllN Selim gesehen das er in solchem ernst nicht kondte wider- vmb wenden/vil weniger sein Volck in ordnung bringen/ hielt ers fürs bcste(danndawar sonstfür shn kein ander vnnd Näherweg) sich in die Flucht zubegeben/ kompt also auffeinem schwartzbraunen Pferd heilig lichvnnd allein darvon/an einem orth/daer seine Galeenhattsteheu laffen/die shn vollends hinweg brachtemSein Volck/was noch vbrig/ wiewol es wenig geweserr/wirt zerstreuwet/ vn zum theil gefangen/ZtB thetl todt geschlagen/wte ich dan/als der die zeit darben gehalten/ solche alles gesehen/das offt die Hofdiener kamen/ vnnd brachten einer zwcu/ ^MaMrdrey/vier oder sechs/zusammen gekuppelt/die sie in der Flucht bekommen/für den Keisergefürt/welchen allen er in seiner gegenwart/ auff das sie sich solches hmfürtcr nicht mehr vnderstünden/ vnd anderil zu einem Exempel/die Köpffabschlagenvnd Sebeln/vnd die Köpff le auff einen Haussen tragen ließ/vnnd die Todten Körper heuflen/ die höhe/gleich als ob es Berge oder Thürm weren. Da nun Baiatzeth mit wenigem Verlust vnnd schaden der seium also das Feld erhalten/ist er an demselbigen ort drey tag still gelegen mit seinem Kriegsvolck/ frölich gewesen/vnnd erwartet biß ste allsampt M auß der folge widerumb versamlet/darnach hat er den Haussen vbc^ schlagen/vnnd befunden/das nicht mehr als sl benh undert vttgefehrM im lauff bltben/vnnd genmngelt haben:Äon den viertzig tWndt abtk deß Selims/nur acht tausent entrunnen vnnd darvon kommen seyllk' Volgentö nrmpt der Soldan seinen zug forter nach Konstantinopel/^ er biß in zwey sar deß Erdbidems halben nitgewesen/presentiert vtt^ verehrt seinen Korthesan vnnd Hofdicncrn/ Kciscrliche/Hfrrliche HO Geschenck/an Gelt vnnd Kleidern/ auß freuden der Victo- rien/vnd das sie bey sm so Ritterlich gestam den/vnd das Feld hatten Helffen erhalten. todt )gc- auff pa¬ raš KM fürs n die eM ehett brig/ /zuni 'M weti/ lucht vart/ iver" >ffal^ N/lit Mit nalit otsich pbtk^ ihrlich . «M pel/^ vB» ch-h' M Das fünffcc The«. L-XXXIX We det Hotdün Nwmmh stD mAmasia erhaben /brrnd auß-» gezogen rst. ^sLs dem SoldanAcomath kundt gcehan wordcu/vuv er erfahren/ »das der Vatter seinen Beder Selim geschlagen/ vermeine er bcy sich selbst/er Würde in nuhn gantz vnd gar von sich hinweg gestossen ha- bcn/vnndimbcmAcomathdaeKciftrchumb zu Konstanttnopel auff- »affen/aber diß war gar des) Vatters meumng neche/Mache steh dcrhai benanßAmastamitsünfftzchentausclttMan^ srcudcn nach Constantinopel/wie er nuhn an den Staden vest Kanal» oder Waffcrfluss an eine m ort Vscuäer genenut/vtigesehrlich sünfftze- hm Welsche Milnwegs Mit von dem Vatter kommen/Sch-ckt der Baiatzeth einen seiner fürnemsicn leibeigen Knecht nnc -mmcu an in/lcste im sagen vnd fragen was in verursacht hmc all¬ da amukommen/sineemal er vvnihm nitgcfordert.Himrnff /lcoinath beantwort / Er were körnen dem Vatter gebürliche Ehr zu erzclgem vn die Hende zuküffen/stchmit jm frölich zumachen^onwegendeßcrhalt- Nen Siegs vnVictorien wider seinen Brüder SeUm. Vn drß wandte er also für/ob ihm vicleicht möchte vcrgundt werden in die Statt Kon- stantinopelznkommen/Schickte indes-heimliche Brieff an die Cortes sanervnd Hofdiener/ das sie inzum Regiment bcserdern/vtw bcy dem Vatter verbitten vnnd fürschlagen wolten/verhiess ihnen auch hierüber Nochgrosse Provision vnnd eynkommen / Aber sie gaben ihm allwegen schlechte /oder gar widerwertige/vertrösrung vnd antwort. Als nuhn der diese Mitwort PemVatter wider- bracht/hat in der König zum andernmal abgefcrtiget/vnd bcfohlm/Er svlte im Mit bescheidenhett anzcigcn/es were ein geringe Victoren die er Ader den Son crhalten/cr hettc im nur eut Kurdcrschülttk^gcbcn/ vnd als einen vngchorsamcn gezüchtiget/ Vnd das er sich wwemm bin sein Land wenden/vnnd abzichen solte/sonsicll wolte er jn gleicher gestalt LüMgMMnMMN Wie nuhn der Gon Acomath bedacht das mit den Eltern nit wol zuschcrtzen/vnd die Schillingstrcich deß Vatters nit ruverachtcn wercn / ist er übel zufnden gewesen/ das ihm sein sürhaben öuruck gangcn/machte sich bald wider anff/vn zöge also widerumb nach seinem Lande/wolte deß Vatters Züchtigung nit erwarten. Vonetlttßm Schlachten We derHoldanAkomach W Mtt seinen Säuen wolte jur einen Derrn in Nacolm auffwerffen vnnd Wn- dnngen. Lap. xvm. sich Ace Nm nitk lang Nltl< hors Snve v stand. Ieweil dem Soldan Äcomath die Schantz nicht wolt angehen/ - das er hett mögen Keiserzu Konstantinopel werden/wie er bey sich bcschloffcn/vnd in fürhabcnb war/tst er widerumb nach sturer 'M nintz gezogen/hat seine zwen Sön/die nun mehr zirnlichs alters warm mit Namenil 2 6in Oeledi/dcn andernOe1e!)i/fükstcy Lescheidcn/rnen angezeigt/welcher gestalt er außgezogen/in Hoffnung ek wolte das Keiserthumb zu Konstantinopel erhalten/vnd an sich brach* Haben/Aber es wcre ihm böser Wind vnder Äugen gestossen/ vnnd da- glück gantz vnd gar entgegegewescn/derhalbm die noth nun erfordert* wolte/das sie sich beyde Ritterlich vnnd männlich erzeigten/ vnd im horsamlich folgeten/dan er were gentzlich entschlossen / gantz MtoliaS* eynzunemmen/vnnd inen zum besten vnder seinen gehorsam Zubringer*/ sich deß Keiserthumbs Konstantinopel nicht weiter anzunemen. Vb** welchen deß Vatters vorschlag/beyde Söne wol zufriden gewesen / welche nit weniger zu regieren v nnd zuherrschen/dann dem Vatter horsam zuleisten geneigt waren. Auffdtcst Schlusszrede hat dcr Vat^ einem ieden Son fünfftaustnr Kriegsmann zugcorvent vnnd vnder^ ben/seynd außgezogen / vnd in das Königreich Natoliam eyngefalle^ in Meinung daffelbige mit gewalt eynzunemmett/haben öffentlich aE schreyen/vnd allenthalben in Stetten anschlagen laffen/das sie Hertt" Deß Lands wcren/re. . Es hat auch der Soldan Acomath/einen seines eltestett Brüdck^ nemlich deß Soldan Sciemstia/Sön/mit Schrifften erfücht/weM an statt deß verstorbenen Vatters/wie oben gesagt/ein Herr in manniawar/vnnd darinn regiert/im sein fürnemmen entdeckt/vndv gert/das er sich mit einem Kriegsvolck erheberr/vnd im Htlffvnnd 'M standt leisten wolte. Aber er beantwortet in widerumb/ vnd schrib/ er sich an seinen Land vnd Leuten/die er vom Vatter erehrbet/ vnd m gurrst vnd schütz deß Großvatters rüwig bißher inrrgehabt/wol begn gen liesse/begerr derhalben mit vnrüwe vnnd gewalt nichts strrnct ^ 8ufan^ dnd bc ken/es lriema lvürde bcm C Evürde züchtig ^Mde! mrschb chngcri blcGt^ Idrije sonde setzt h Eierns Bas AnffceLheil. X6 sich zuziehen oder zubrtngen.Vmb dieser antwort willen macht im der Acomath ein vrsach/vnd vberzeucht deß Bruders Son/mit beyden sei- nen Sönen/entfttzt in also mit gewalt von Land vnd Leuten/ begert im nit den geringsten Theil deß Lande wider eynzureumen/helt ihn auch so lang gefange/biß es dem Großvatter Baiatzeth kundt gethan/ welcher nie lang darnach seinen Son Selim / den Acomath vmb seines vnge- horsams vnd entbörungen willen zustraffen abgefertiget/wie volgends öuvcrnennnen. We dcrHoldanBaratzkthdcr TürcKscße Keiser/scmcn Gon Gelim beschreibt/ vnd fovdert/das er sich zu LonstanttnopeLgehorsamkttch eInstellen/vnd für jm erscheinen woltt. Lap. XIX. Em grossen Keiser Baiazeth wirt diser seines Sons Acomaths mütwilliger gewalt/den er in Natolia übet/kundt gethan/ vnnd sonderlich/wie er deß Eltisten Sons Gori seiner Land beraubt vnd ent¬ setzt hette/ihn hierüber noch gefencklich enthielte / vnd noch teglich in sei¬ nem sürnemmen fürsätzlich beruhte vnnd fortführe/Diesem Mutwillen öü begegnen/ist der Keiser mit seinen Wascken zu Naht gangö / vnd die- ^eilswie oben gcsagOdie fürncmste vnder inen mit dem Selim ein ver¬ wandt vnnd heimliche Practicken hatten/haben sie eynmütigklich dem Vatter gerahten/Er solte eylends ein Armaden vnd Kriegsrüstung zu Wasser neben einem General abfertigen/den Acomath zustillen vnnd 8ufangen/doch das er keinem auß seinen leibeigen Dienern diese Bürde vnd befehl aufftrüge(dann das wolte sich keineswegs leiden noch gebü- ken/es würde sich auch dises befelchs/wider einen seiner Sötte züziehen/ Niemands vOerstehen noch vnderfahen) derhalben sehen sie für gut an/ lvürde auch nicht vnbequem oder vndienftlich seyn/das er hette nach sei¬ nem Son Selim geschickt/vn denselbm einen General verordent/da- ^vürde im den erlittenen schaden/vnd die straff/damit er vom Vatter ge Nchtiget/etwas lindern/vnd demütiger machen/in also von Grecta ab- N)etwett/vnd wider in Natoliam nach seinen Lande tretben.Vnd diesen mrschlag theten die Wascken darumb/das sie den Selim möchten hin¬ ein gen Konstantinopel brtngen/dann sie wußten wol wann er nur in vie Statt kommen möchte/würde ihr Anschlag ein fortgang erreichen/ vnd nicht fermer not haben. VoncMm Schlachten DerSoldanBaiatztth/wiewolersonstein verschlagner Fuchß/ marckte die practicken nicht/verstlmd auch nicht was hinder disen wor^ ten verborgen lege/achte es selbst für das beste (wiewol es sein vttglück war)man schickte nach dem Selim/vnd wehlte in für einöbersten Gm bernator.Mrt derhalben geschloffen/mansoltedem Selim schreiben das er frey sicher vnnd on alle gefahr zu Konstantinopel erscheine/ vnnd sich eynstelte/welches den Wascken heimlichwol gefiel. Als der SeliM diß frey sicher Geleyht von; Vatter bekommen/ seumpt er sich nit lang/ schickt sich mit seinem Volck auffdte Reiß nach Köstantinopel zuztehen. WeZoidan Lormch hctmliK - zü Lonstancmopcl auch ankompc. A nun Soldan Korcuth vernommen/ wie es die brüder mit s^ nem Vatter Baiatzeth so wunderbarlich katten vnd fürhattB/ dachte er bey sich/war auch gentzlich auffder meinung/derVatter de die andern zwen Brüder von sich geschlagen haben/ vn im nun niehk das Keiserthumb aufflaffen/danu er mehr vrsachen/ vnd einen bestes ansprllch vnd zutritt als die andern darzu hette. Sintemal als sein Großvatter Mahometh gestorben/vnd er tM schriung im Schloff; studierte/ Der Vatter aber/welcher mitein^ andern Brüder/mit Namen ^ultstan/nicht gegenwertig Keiserliche Kron zu empfahen / vnd es auch vmb das Hofläger zu stanttnopel dazumal also gethan war/das es sehr wüst stünde/ übelE vnrichtig zngienge/ wie dann pflegt zugeschehen wo ein Interregnum vnd kein Haupt oder Herr ist/habe in die Wascken in abwesen deß ters zu einem Kciser gejvehlet/vnd füreinen Herrn auffgeworffen. Nachmals wie der Vatter für die Statt kommen/hat er hin^ geschickt/vn dem Son sagen laffen/ob er köndte leiden das er fort zögt/ in Zusehen vnd anzusprechen. Hierauss er im zur antwort geben laM Er solte nur sicher hincyn zu in; kommen.Wie das gescheht / hat sich Vatter mit den Wascken vnderredt vnnd berahtschlagt/ihnen vertt'^ stung gethan/vnnd vcrheiffen/da er möchte Kciser werden/ sie mit M ftrlichcn gissten gaben vnnd gcschencken zubegnaden. Hierauff sie D willfahren zugesagt/ftynd also unversetztes Fuß stracks für den DM. König/disen Korcuth gangen/haben in als einenJüngltng pnderrD BasUnffccLhetl X6I vnd gesagt: Wann der Vatter Baiatzeth jn an zusprechen komm wür de/solke er fein höflich vnd demütiglich von dem Königlichen Stül auff stehen/dem Vatter entgegen gehn / ihm die Königliche Session anmü- ten/dann sie wißten für gewiß/er würde sie vngern / oder gar nicht an- nemmenAuff welchen vnderricht derSon sehr wol content vnd zufrie¬ den gewesen. Wie nuhn der Vatter hineyn kompt/stehet der Son (wie er vnder¬ richt war)höflich vom Stül auff/gcht dem Vatter/ im Ehr zuerbieten/ Mtgege/ Us diß der Vatter gesehencder sonst nichts anders begert) hat er sich bald zum Stül funden/vnd nider gesetzt/den vmbstehenden Kor- tesanem alsbald befohlen/das sie den Korcuth auß seinem Gesicht wol¬ len hinweg führen/welches also geschehen/habmjhnmit sampt seiner Aütter von dannen verschafft/vn fein Vatter Baiatzeth ist also Tür¬ kischer Keiser bliben. Vmb dieser vrsach willen/ Hat sich der Soldan Korcuth jetzunder beschwert funden/vnnd mit fürwendungen gmügsa- Mer vrsachen/ist er diser meinung/das Keiserthumb beym Vatter zü er- halten/gen Konstantinopel komen/nur mit fünffoder sechs Persone/ zü den Ianitzehern in ir Losament eyngezoge/vnd eine Kapitän zum Vat- ter abgefertiget/im ansagcn lassm/das er gegenwertig/vnd ob er leiden köndte in anzüsprechen/vnnd gebürliche reuerentz neben kindtlichem ge¬ horsam zucrzeigen. Es hatte aber der Korcuth keinen bewußt darumb/ das der Vatter allbereit den Selim beschribe/vnd zu einem öberste Ka¬ pitän gemacht.Der Vatter gibt jm auff sein suchen vn Hegern wider zür Mwort/Er wer wol zu fride/leßt jm auch alsbald fünfstausem Duca- teu verehren/Vnnd volgenden Morgen Helt er eine Rahtsversamlung im Schloffz/gibt dem Son audimtz. Als nitti Korcilth fürkomm/hat kffdem Vatter demütig gebürliche Ehr erzeigt/die Hend vnd Füß küßt/ vn kein ander wort/dan das er für jm gestanden vn geweinet/sonst wei¬ ter verlöre. Wie diß der Vatter gesehe/hat er jn gefragt/auß was Ursa¬ chen er also weinekHierauff der Korcuth erstlich angefangö/vn gesagt: ' Er Zweifel ntt/der Vatter fey noch wol eyndenck/wie/ vn welcher gestalt jm etwan auß kindtlichem gehorsam vnd treuw den Keiscrlichen stül chngereumbt/darauffer noch biß auffdicse stund sitze vnd rcgicre/Aber für solche grosse wolthat hab er jn gleich wie einen Sclauen vnnd leibei¬ gen Knecht/von sich verstossen vnnd verweißt/were nur; von der zeit an biß in dreiffig jar sür sein angsicht nie komm/ hett sich die zeit her rüwig N still in Magnasia/als ein gehorsamer Son / vcrhalte.Derhalbe da vermeint eine enderung mit seinem Regiment fürzünemen/vnd daß- b lbige züübergeben/solte er sich der kindtlichcn empfangenen gütthat . Von etlichen Schlachten erinnern/vnd seines Sons Korcuth eyndenck seyn/dan er ia mehr grös sere vn wichtiger ansprüche/füg vn recht/als die andern seine Brüdere/ zumKeiserthumbhette. Als Baiatzeth diese deß Sons rede angehört/hat er in getröst/vnd mit gelinden Worten angezeigt/Er solte gedult tragen/vn ntt zwetffeln/ ob er gleich nach seinem Brüder Selim geschickt hette/were doch solche auß sonderlichem bedencken vorsetzlich/vn dammb geschehe/das er den andern Brüder Acomath durch ihn straffen möchte/ verhoffte auch sotten sich so hart an einander reiben vnd stoffen/daß sie beM darauf! giengen/auffdise weiß köndte er nachmals das Regiment mit rüw vnd ftidcn behalten. Mt dieser Vertröstung hat ihm der Vatter wider eitt Hertz gemacht/ zü friden gestelt/ vnnd in guter Hoffnung erhalten/iD Konstantinopel bliben/biß so lgng das Selim ankommen. Don Hklüns ankunfft zü L0N' siantmopel/ bild wie er Leiser worden. Lap. XXI. S verlieffnit lange zeit/kompt der Selim auch gen Konstant «^pel/vnnd im eynzog hat der Vatter mit grosser Ehrerbietung seinen Son Korcuth mit allem Hofgesind entgege geschickt/vn anne^ mcnlasscn/welchezwen Brüder ohn einige fermer Gespräch steh A einander in die Arm genomen/vn bald widerumb vö einander gE'' Als er nuhn an die Statt komen/hat er seine Gezelt vnnd Losament^ dem ort/der im vom Vatter verordent/auffschlagen lassen/ Volgcr^^ Morgen hat der Vatter eine Rahtsversamlung gchalten/vn den Selin; für bcscheidcn/welchcr gehorsamlich erschtnen/ vnd dem Hend vn Füß gcküßt/hat jn bey sich auffdie eine feiten sitzen lassen/^ , nach langem gehaltenem Gespräch/ dann in der Vatter hartgestrE von wegen seines vnverstands/ vnd emsigen hitzigen begir/ vnd dolkl^ hcit/hat er letztlich gesagt/Er hab ihn keiner andem vrsach halben zü gefordert/dann das er in wolte zü einem General vber das Kriegs^ machen/dcrhalbe möchte er darauffbedacht seyn/vnd sich eylenvs machen wider seinen Brüder Soldan Acomath/ ihn von wegen grossen mütwillens vn embörnißwider dk Vatter zustraffen. H^ra > der Selim vndcr anderm geantwort / Er were dem Vatter gehE . l zulciste schuldig/auch alles dz ienige was im derDatter auflegt/vn )II- grös¬ sere/ i/vnd Oln/ 'olche> erde» lichsi« MW »Ml- ver«» ,/'D ,nn^ igjh^ ich""' «E ,ent^ acn^ „S" ?s SH s» nsei"^ )ierBn mvöM Mas fünffceLhcü. X6I! begerte/ttach seinem vermögen willig vnd gern austrichten/doch mit vi¬ šem vorbchalt/daeKorcuch sein Brüder auß der Statt Konstantino¬ pel verschafft würde/vnd dtß behielt er jm derhalben also bevor/dann er besorgte/wan er im Anzug vnd auß der Statt were/derVattcr möchte dem Brüder das Regiment eynreumen vnd übergebe.Der Vatter hat iM solches zugesagt/ Er wolte ihn/sobald Selim im Anzug/Hinweg ver- schaffen/Ist also dißmals hierauff geschloffen worden/vn Selim wider nach seinem Losament gezogen- Volgenden Morge hat der Keiser sei¬ nen Son Aorcuth widemmb fürbescheide/ im zehen tausentDucaten reichen laffen/vnd gesagt: Er were entschlossen den Selim in Krieg wi¬ der den andern Brüder abzufertigen/Selim beschwere sich aber solches züthun/Es were dan Das Korcuth Konstantinopel renmet / vn sich von dannen hinweg bcgebe/Darumb sehe er für güt an/er zöge wider nach seinem Land/vnd wan es der fall also gebe würde/wie vormals darvon geredt/er auch verhoffte/solte er nit zweyfeln/noch sich besorge/das Kei- skrrhumb zübekomen. Korcuth als ein gehorsamer Son/ der de Worten deß Vatters glaubt/vn vil vertrauwte/hat sich weisen laffcn/ist wol zü- ffiden gewesen/hat seine Abscheid vom Vatter genomen/vnd ist wider- vmb nach seinem Land verrückt. Den andern Morgen als Korcuth von danen gezoge/ hat der Keiser widerumb eine Rahtsvsrsamlung ge halten/vnd den Selim zü einem General gewehlet/ vnd verordent / jm ein gülden stück vmbwerffen/ vn zehen tausent Ducaten verehre lassen. Alsdann befohln/er solte hinztehen nach Natoliam/vnd seinen Brüder Acomath daheim süchen/vnd vmb seiner miffethat willen straffen.Der Selim hat geantwort/Er wolte nicht ziehen/ cs were dan das er jn erst¬ lich versichert jm das Keiserthumb eynzureumen. Die Wascken welche anderst nichts begerien/verhetzten vnd beredten den Vatter darzü/vnd lagten/es wolte sich nit anderst leiden-DerKciser sagte/Er solte erst den Zug vollnführen/alsdan wolte er jn so bald zum Keiser machen. Selim Almert hiergegen widerumb/vn sagt/er stünde in keinem zweiflet den Brüder züschlagen/aber deß Keiserthumbs were er vngewiß/vnnd das cr jn derhalben erstlich zum Keiser wehlet/alsdan wolte er soviel gehertz- ter/vnd mit mehr rüwtgerm Gemüth/wider den Brüder ziehen. WiedißderBaiatzethvermarcktvndhört/warer übel züfriden/ Mußte nicht was er jm fermer antworte solte/auch wie er jn möchte von sich hinweg weisen vnd bringen / biß solang das er durch anreitzung der Wascken vn anderer Kapitanier/so gegenwertig/auch das er nunmehr , ein achtzig jariger alter verlebter Mann war/jhm zületzt das Regiment äusagt vndübergabe.Wienun jedermann wol content/vnzüftiden ges Vottcclicßen Schlacßcctt wescn/haben sie alle Fänlein in deß Selims Losament getragen/ist al¬ lem Kriegsvolck jre besoldung gesteigert vnd gebessert wordk/ beyde den Reisigen vnd Zanttzehern/jederman frölich vnd freydig gewesen/Der Selim für einen König vn Keifer außgeschryen/ groß Fest vn triumph gehalten worden/Nachmahls sind die Wascken vnnd Kapitänier alle- samptkomen/haben dem Selim/als einem Türckische Keiser/ gehuldt/ gelobt/vndgeschworen/Hende vnnd Füßgeküßt/Hat sich fermer fünff taglang äusser dem Schlossz enthalten/biß so lang das der Vatter von Konstantinopel abgezogen. Wie derKetierGataMhnaK fkovbmrsi. XXII. AÄ Ls nun der Soldan Baiatzeth durch der Wascken Practicken vn Äß heimliche anstifftung sein Keiserthumb resigntern / vnd seine Son Selim aufflassenmüssen/hat er fünffhundert Persone vö HofdiencrN/ vnd fünffKnaben die auffseinen Leib warteten(vnder welchen ich einer gewesen)mit sich genomen/vnd bey sich bchalten/hat aufflade lassen vn mit sich hinweg geführt fünff Samthier mit lautern klarö Aspern/ zwey Samrossz mit Ducaten/ dergleichen ein Kasten mit gütem gestein/ vnd Kleinodien wolbeladen/Hiernebcn vil Padiglion/ GeM vnd andern Haußraht/soviel er im zur Reiß vermeint von nöhtenM zeucht also auffeinen Morgen frü/nicht ohn geringes hertzenlcyd vn^ wcine/von Konstätinopel hinweg/nimpt seine Reiß auff AndrinosM allgemach nach Diometocca/da er vermeint sein lebe zu follende/All^ hette cr/wan er dahin kommen/ järlichs eynkomens gehabt viertzig ta^ sent Ducaten. Der Soldan Selim sein Son/dem er das Regiment müßte üb^ geben/hat ihn geleith vngcfehrlich zwo Meilwegs lang von der Konstantinopcl/darnach hat er widerumb erlaubniß von im genoniev/ ist zurück nach der Statt ins Schlossz gezogen/ Aber der Vatter zE nach tust/ vnnd langsam/ deß tags fünff oder sechs Welsche meilnwcg vngefehrlich/ Vn d nicht lang darnach/als der Baiatzeth noch auff Reiß/vnnd seine Jellt inn einer Grünen Matten oder Wisenwaco auff geschlagen / fallen dem Selim neuwe gedancken eyn / geda^ bey sich/da er würde von Konstantinopel wider seine Brüder ins rückcn/ob es sichauch könnte zutragen/das der Vatter inn deß ww Das fünffceThell. X6III vmbkehret/die Statt eynneme/ vnnd auffs neuwe sich zn einem Keiser auffwürffe/Dieweil er dan gern diserbeschwcrung vnd gefahr hett ab- geholssen gesehen/vn hierfür kein ander mittel/oder bessern weg wußte/ nimpterihmfür den Vatter mit Gisst vmbzubringen/macht also mit einem Hebreer vnd Züden/der dcß Baiatzeths seines Vatters Lcibartzt war/eine Practicke/das er dem Vatter in einer Medicin solte em Gisst beybringe/vö gestossenem Diamanth/oder andern Vergleiche mixtum/ damit er ja nit darvon keme/ verhieß im teglich zehen Ducaten Prom- ston vnd eynkommcns/ für dise that zureichcn/vnnd geben Massen: Zm fall er im aber das abfchlagcn/vnnd nicht thun würde/solte er hinfürter seines Lebens nie sicher seyn/hat jm die Medicin selbst zugeschickt/ vnnd sage lasscn/So bald er dem Vatter die hett eyngcbe/soltc er sich darvon Machen/vnnd gen Konstantinopel kommen. Der Zud vnnd Artzt hat auß forcht dcß tods/vnd begier der ver¬ heissenen teglichenProuision der zehen Ducaten/die Medicin zu sich genommen/sie in eine güldene Schal« gethan/ ist zum Soldan Baia- Keth gangen/im angezeigt/das er im volgenden Morgen wolte ein Me¬ dicin eyngebcn/würde in sehr stercken vnnd erfrischen. Dcß Morgens früwie der Keiser noch schlafft/kompt der Zud für sein Losamcnt/setzt die Güldene Schaln darinn das Gisst war auff einen Stül/gehet hm vnd wider spatziere/ietzunder hineyn/bald wider auß dem Gezellt/ dar- bnder der Soldan Baiatzeth schlieffe/vermeinte der Herr solte von sich selbst auffwachcn. Bald darnach weil er nicht erwachen wolte/weckt er in auss/vnd sagt: Die stund vnd zeit / die Medicin eynzunemmen were schier vcrflossen/machte irr munter/ fragt/ Ob er die Ärtzney wölte eyn- ttrmmen/Darauff er antwort/ia/ er were cs zufrieden. Vnd nach dem der Iud sie erstlich geschmeckt vnnd Krcdcntztldarm er zuvor ein prcser- uarss fürs Gisst eyngcnommen) hat ers dem Baiatzeth eyngebcn/vnd vns Knaben befohlen wir solten ihm kein Wasser geben oder reichen/ er hette dann erstlich geschwitzt/soltenihnwol zugedeckt halten/Zn deß wachte er sich darvon. Der Baiatzeth fieng an sich sehr zu klagen/ wirfst sich für grosser angst vnnd schmcrtzen im Bett hin vnnd dar. Als es ihm nuhn den Leib gar zerrissen/stirbt er mit grosser« schmcrtzen dahin/ Vnnd nach seinem absterben nemmen die Diener all seine Schätz vnnd Gerecht / führen alles mit sampt dem todten Körper widerumb nach Konstantinopel/ welcher allda ist eyngebalsampt vnnd begraben worden/ hart gegen ei¬ ner seiner Kirchen über/in einem sehr herrlichen köstlichen Begrcbniß/ von Gold vnd anderm Zeug sehr dapffcr aussgcsirichcn/Haben vcror- Q üi Von etlichen Schlachten denk vnnd Verschaffung gethan/ das die Priester allda für feine Seel teglichOrationvndGebethgehalren/Vnddie fünffhundert deß Ba^ tatzeths Diener/sind widerumb ein jeder an den orth vnnd Stand/wie er zuvor gcwesen/bestelt vnd angenomen worden/mit gleicher Prouist> on wie zuvor/Aber wir fünffKnaben/diewcil wir vris hatte in schwach vcrkleidt/vnd vnsern Herrn beklagten/ sind vom Selim in ein Gesengt niß geworffen/vnnd zwen von den vnsern getödtet/ Wir andern drey aber durch seinen Son Solymann/vn zwerr Wascka/widcrumb erbet, ten/deß Lebens gefrist/vn also ledig gelästert worden/ doch hat man vris alle vnsere herrl-che Kleidcr/Gcschmcid/vnd Gold/was wir gchabt/vü bcy dem vorigen Kciser in vorrath bracht/aufferhalb vnserer besoldung entzogen vnd genomen/hat vns in die Guardien vnder einen seiner Sa, pitanien/genennt Lzlcia/gethan/vnd auß dem Schlostz be, neben andern Krtegsleuten ins Feld/an alle die orth dahin er gezogen/ biß so lang ich meinen vortheil ersehen/verordent vnd geschickt. Der Züd so dem Baiatzeth das Glfft beybracht/rst zu Konstanti, nopel ankommen/hat das jenige so jm von dem Selim versprochen vnd zugesagt/gcfordert/Aber danrit er seiner verdienst vnnd güttbat volrn körnlichc ergetzung vnrtd belohnung haben möchte/hat jm der Gelinr in seiner gegmwertigkeit alsbald den Kopffabschlagcn lasten/vnd gesagt: Wann der Iüd von andern gebettcrr/vnnd also darzü köndte komnren/ würde er gleicher gestalt mit mir/wie mit dem Dattcr/gebärcn vnnd vmbgehen. Von dcmMncgßvolck/wcM der Toldan Seinn wider seinen Brüder Acomath gebraucht. Sap. XXHI. As^Ach dieser Gcschicht/wic der Vatter vom Son hingericht/vnn!' cELznm Bcgrcbniß bestatt wordcn/vnnd nun der Selim das Aegr mme in die Hand bckomcn/hat er den öbcrstcn Statthalter ober ga'E Grcciam/mit alle seinem Kricgsvolck zü sich bescheiden / vnnd als bald nach Natolla abgcsertigct/Er aber mit seinen Kapitänien /Befehls bcrn/Hosoicttcrn/vnddcndrcycnWaschen/hatsichanffdieGalecng^ sctzk/vn d ist zu Wasser nachgezogcn. Ja Konstantinopel hat er als einen Statthalter verlassen seinen cyngebornm Son Soldan Solywanm )eei wie ust- artz )rey bet- VttS t/vii ung Ka- ;b-- gen/ ' ant!- j lVliV iM^ -sagt- rve^ yDp /VN^ E > aalE lsbalv' eO^ l eerch^ seinch naltUl oeleh^ Bas fünfte Lherl. X6IIII welcher noch heutiges tags regieret/ist also fort gezogen / vnnd in wenig tagen kommen biß gen Anguli/Allda hat er crfahren/das sein Brüder Acomath außKaramanniawere hinweg gezogen/vnndseine vnder- schlüpffe vnd außflucht an einem Gebirg/welches alt die Frontier nach Persia streichet/haben solte. Darauff er bald sein gantzes Kriegsvolck inzwen Haussenvertheilt/vnd einen auff snzustreiffen alsbald nach ge- schickt/an die ort vnd geleamheit/da die kundtschafft hin lautet/vnnd er in vermeint anzutreffen/Den andern Haussen hat er bey sich behalten/ aber vnangcsehen das er grosse kundtschafft/vnd andern fleiß darauff gcwendt/hat er doch den Brüder keines Wegs können antreffen» Vnder deß aber/damit er sein blütdürstigcs Gemüth fettige köndte/ hat er fünff seines Bruders Son für sich bescheiden / als nemltch drey deß Soldan Mahomeths Söne/einen deß Soldat; Sciemscia/vtmd Noch einen deß Bruders Soldan Alemscia / welcher der gewesen / den (wiekurtz zuvor gesagt) der Soldan Acomath gefangen gehalten/vnd wider ledig geben/ Hat also dem Bellerbey vn obersten Statthalter in bZrecia mit seinem Kriegsvolck widerumb erlaubt vnnd ins Land züzie- hm verwilliget/Eraber mit alle seinem Hofgesind/vnnd Kriegsvolck/ neben den fünff Vettern/die alle sampt seiner Brüder Sone waren/ ist nach Bursia gezogen/vnd hat allda sein Winterlager geschlagen» WedcrHoldtMZellmdle ftnff ferne Vettern / welche auff jhre Epxachgenettttt tvev^M Oelebiler/ hat Lassen hmnchten. Lap. XXIIII. M^Ze mchn der Selim mit seinem Kriegsvolck zu Bursia cyngezo- M^gen/ vn das Winterlager geschlagen/hat er auff einen Sonna- bent/odcr Sambstag/ welcher bey Den gleich wie bey vnsKhriften der Nontag vnnd erste Tag der Wochen ist (dann sie halten/wie vor- Wahls offt gesagt/ den Frcytag für jren Sonntag) alle seinem Hofge¬ sinde von Kapitanien vnd Kricgsleuten auff gebieten / vnd in der Rü¬ stung außzrehen lassen/vnnd angezeigt/Er wolte sehen wie sie gerüst/ vnd ob er mit seinem Hofgesind starck genüg were seinen Brüder Aco- vlath darmit anZugretffen/ vnnd Zuschlägen. Vnnd nach gehaltener V ' Q mj M^AchdemSoldan Selim diese seine Vettern vnnd vnschulE! Knaben/nnr allein darumb/das er sovil steterer vnd ohn Von eclicßcn Schlachten Musterung/Hat er fünffen seiner Kapitanien vnd Hauptleuten befolg len/sie selten hinein nach der Stattziehen/vnd ehe das Kriegsvolck wt-- derumb sich lägert/ein jeder einen seiner Vettern anfaffen /vnd ins Pa^ last zu Bursia führen/hat einem jeden Kapitän den bcy Nammen ge^ nennt/welchen er mit sich führen solte. DieSapitanierso den willen jres Herrn genügsam vernommen/haben jren befehl außgericht / vnnd ein jeder ein jüngling/deß Selims Vettern/angefaßt/haben sie mit sich in die Statt/vnd nach den: Pallast in ein Gemach gefürth. Das Alter der junge Soldanen hat sich erstreckt vngcfehrlich/von fünfftzehen/ biß auff Zwentzig jar/allein der jüngste ist nur sechs oder sibenjar alt/vnnd deßMahomets Son gewesen. Als nun dieser tag fürüber gangcn/hat er den andern AbendtM gefehrlich vmb die dritte stund derNacht/seme Scharpffrichtcr fordern laffen/die jungen Herrn/scines Bnlders Kinder/eine nach dem andern mit Stricken zuwürgcn vn hinzurichten/befohle.Wie aber der Henckek den jungen Soldan Mahomerh/wclcher ein Son deß griffen/hat jm der jüngling einen solchen streich mit einer Faust geben/ das er jhm einen Arm morsi entzwey geschlagen/ Vnnd voll den andern Knaben hat einer ein kleines Schreibmefferlein bey sich gehabt/ deß Henckers Gesellen angcfallen/jhm das Messer in Leib gesteckt/das er darvon nidergefallen vnd todt bliben Lst/Haben also dise zwcn/ jr bcD len Ampt nit können an den vnschuldigcn Kindern verrichten. Der Selim ist in einem Gemach hart darbey gestan den / auß lveb chem er alles wol hat hören vnd sehen können/Vnd alsbald zwo anders Persmicn hineyn gefcrtigct/welche den Knaben allesampt dieHendr hart vnd fest verbunden/vnnd einen nach dem andern an Stricken würgt vnd vmbracht haben.Als sie nun semptlich also hingericht gcid^ fen/hat er einen jeden auffein Pferd legen vnd binden lassen/vnd an d^ orth verschickt/da jre Eltern vnd Vätter begraben gelegen. We Holdan Lorcuch von 8c tml fernem Brüder verfolget/ vnd gecödccc worden ist. Aas fünfte Lhcü. X6V oder suspect regieren möchte/so jämerlich vnd elendigklich hat hinrtchten vnnd würgen laffen/vnnd die zeyt sein Winterläger noch zü Bursia gs- habt/hat er eines tags/vngefehrlich mitten im Winter /zehen tausent Mann zü Roffz auffmahnen vnd auff fordern lassen/mit befchl/sie sot¬ ten sich mit gar leichter Rüstung geschickt machen/ nit mit viel plünder beschweren/vnnd in dreyen tagen gewißlich fertig seyn/ dan seyn beden- cken were/heimlich on seiner Feind bewußt/ etliche Land zü durchstreif- fen/vnder diesen zehen tausent Mannen zü Roffz bin ich Mch einer ge¬ wesen. Als nun der dritte tag erschinen/vnnd wirallesampt zu Pferdt ver- samlet/vnnd inn der Rüstung/laut vnsers befelchs gewesen/ haben wir vns bald in Geschwader vnd Rotten eyngetheilt/sind nach Magnasia deß orths/da deß Selims Brüder/ Soldan §orcuth/setn Hofläger ge- halten/gezogen/dann es war der Soldan Selim entschlossen / gleicher gestalt mit dem Zorcuth/wie mit den andern seiner Brüder Sönen/zn wahren. Solches mercket ein junger Gesell/der damahls vndcr vnserm hauffcn/vnnd sonsten für der zeyt bey einem deß Korcuths Wascken ge¬ wesen ware/verschlüg sich heimlich vom Haussen/ kompt zum Korcuty an seinen Hof/ verwarnet vnd vermanet ihn/ Er solte die flucht geben/ vnd sich nit finden lassen/dann der König Selim/sein Brüder/ were nichtferrn von jhm mit zehen tausent gerüsten Mannen/vnnd in wil¬ lens jnzüfangen. Wie diß der Korcuth höret/thüt er dem Kundtschaff- ter eine stattliche verehrung/gibt mit einem seiner Wascken die Flucht ehe dann sein Brüder ankompt. Volgenden Morgen zu früer tag zeyt/als wir am selbigen ort auch ankommen/hat der Selim befohlen/wir sotten das Schlossz vmbhcr belägern/dte Thor mit gewatt eröffnen/in hoffnung/er wölte den Bru¬ der noch im Bett funden/vnndjmdieMorgensuppettgesegnet haben/ Aberwiemandas gantze Schlossz mit hohem fleiß durchvmw durch außgesücht/ister nicht anzütreffen gewesen/ derhalben hat er ftin gantz Hosgesind/vnnddieEunuchcn/fangen/vnnd mit der scharpffe fragen vnnd martern lassen/sie sotten bekennen/wo sein Brüder Korcuth Hin¬ komen were/biß so lang sie endtlich habe ansage müffen/er were die vo¬ rige Nacht von danen hinweg gezogen / wüßten aber nit wohin/sonder ein junger Gesell hette jn verwarnet/darauff er also die flucht genom¬ men vnd geflohen were. Der Selim lag allda fünfftzchen ganyer tag Al/ehe dann er kundte gewisse Zeitung vnd kundtschafft haben / schicket Von etlichen Schlachten hin vnd wider Ml das E)ebirg/vnd in das gantze Land seine Reuter vnb Kundtschaffter/ leßt vnder deß alles/was im Schlossz war/ zusammen schlagen/indie Galeen laden/vnnd nach Konstantinopel führen/Be- setzt das Schlossz mit einem seiner Kapitänien/vnnd ordent imtauscnt Wann zn/die an dem Schlossz die Statt bewachen/ vnd achtung dar¬ auff haben solten/das kein Aufflauffoder Auffrühr geschehe / Vnnd er nam seine Reiß mit dem übrigen Volck widerumb nach Bursia/Hieltt es gentzlich Darfür/sein Brüder Korcuth würde sich nach Italien per- schlagen/vnnd allda seine Zuflucht gesüchk haben/ Aber er war kaum Zü Bursia widerumb ankornmen / volgten Zeitung/ sein Bruder sey auß^ kundtschafft vnnd gefangen/welchen sie in einer Speluncken vnd Gr»/ 5en/darinn ihm ein Türck Abcnts vnd Worgents hatt Essen zü getra¬ gen/funden. Vber diese Zeitung vnnd neuwemähr istder Blutdürstige SM sehr wol zufriden gewesen / vnnd wie sie den Brüder vngefehrlich auff etneTagreißbeyBursia bracht/das er nun volgenden Morgen aW ! solte eynkommen/Schickt der König einen seiner Kapitänier im entge¬ gen/ mit befthl/er solte in vnder wegen mit einem Strick (gleich wie rB hen andern jungen Herrn/davon im vorige Kapitel gesagt/gescheht rrstecken vnnd erwürgen/vnd alsdann feinen todten Leichnam fürW bringen.Dcr Kapitän vnnd Befehlhaber zeucht an den orth / da Kok- mth die letzte Nacht losiert tage / kompt vngefehrlich vmb die vieM stunde der Nacht in das Gemach/darinn der Korcuth schlieff/wecket j auff/vnd sprach:Er were von dem König Selim abgefertiget/jn zü tön¬ ten/ derhalben müßte er den willen seines Herrn vollbringen. .. Als Korcuth diese wort höret/seufftzet er auß schrecken von grlM seines Hertzens/vnd wie er sich ein wenig erholt/bittet er gantz demütig kich /mit ihm nicht lenger als eine stunde vngefehrlich gedult zütrage^ vnd im so lang das Leben züfristen/ biß er etwas geschrtben/begert E solte jm Papyr/ Federn vnd Dimm rcichen.Welches der Kapitän hos lich vnd williglicb verglmt vnnd zügelassen/ vnnd dieweil AorcuthM^ vormahls vcrmeldt/ein sehr gelehtter Mann/vnnd sein Leben mit vieren zubracht/hatte er in jrer Sprach etliche Reim von der vntreM vnnd grossen vnnatürlichen wüterey seines Bnrders Selims/als stach seinem eignen angeborne Blüt so dürstig were/vngefehrlich M Kapitel lang geschriben/vnd darinn angezeigt/das er es nicht allein bey hett lassen bleiben/ vnnd dem Vatter das Regiment mit gewalt ^' getrungen/sondern auch letzlich ihn tödten lassen/vnd volgents gleich weiß seiner Brüder Sön vnd Vettern auch vmbbracht/ Nunwoltt ^ DasfunffttLheil. 6XVI die Feust in seinem vn deß andern Brüders Acomaths Blüt auch wa- schen/die jm doch an seinem Regiment kein jnnhalt thetk/noch je gethon hcttcn.Dnd zülctztin seiner Bitt beschleußt er/vnnd bcgert von Gott/ das er in erhören wölte/ vnd seinen Brüder Selim in ewiger Höllischer Pein/diser seiner miffethat halben/ straffen. Als er diß also geschriben/hat er den Kapitän gebeten/Er wölte ne¬ ben seinen todten Leichnam diese Schrifft auch in die Hand deßBrü- ders Selims überlifern/haben ihm bald den strick an Halst geworffen/ vnd ersnckt/vnd deß Morgents den todte Leichnam für Selim bracht: weil er aber nit glauben wolte das er Tod were/hat er im das Angesicht auffgedeckt/vnnddieSchrifft/welchefteimvnder die Hendegelegt/zü sich genomen/alsbald befohln in hinweg Zütragk / vn eynzübalsamiern. Darnach hat er die Schrifft verlesen/vnd vndcr deß gar laut angefan¬ gen zuweinen/vn gcsagt/Es were im noch kein seinerBlütsverwandten wdt so hart zuhertzen gangen/darüber er so grosse rcuw vnd schmcrtzen gctrage/als dlscs Brudcw.Hat alsbald alle sein Hofgesind in schwach kleiden/vnnd drey tage trauwren lassen. Nach verschinen drcyen tagen hat er fünfftzchen auß denen die in außkundtschafft / vnd gefangen hat- ken/die Köpff abschlagen/vnd die entheupten Körper ins Meer versen¬ den laffcn/auffdas sie nit erkannt würden/vnd gesagt:Das dise/wann er selbe in der Flucht gcwesen/dergleichen bey im auch gehandelt hetten/ oder vieleicht handeln würden.Seynd also gleicher gestalt/wie der Zud vben/der den Vatter vmbracht/belohnet worden. MMiistaffaBaffa/ dem Kesser Selim der ssrmembsi am Brett/ vn-Prmttpal gewesen/vmbkom- men ist. Lap. XXVI- (^^A nuhn auffdiese weißwie darvon gesagt/ Koreuth von seinem Brüder Selim auch hingertcht worden/ vnd allein der Brüder Acomath mit seinen Sönen noch übrig gewesen/ hat der Selim seinen Ochsten freund vnd Raht Mustaffa Bascia/in die Statt Amasia/ da Äcomath sein Hofläger hielte/abfertiget/das er allda solte die Söne/ bas Frauwenzimmer/vnnd alles gefencklich annemmen/das Schloff- Von etlichen Schlachten außplündern/ vnnd mit sich hinweg führen was fürhanden/dann er wüßte wol das Acomath nit im Land were/sondern zöge in Karamaw nia vmbher/bracht Dolck alrff vnd zusammen. Dieser Mustaffa trüg mitleidcn/vnnd erbarmbt sich über dise deß Acomaths Kinder/ fertiget derhalben eylends eine Post heimltchzum Acomath/leßt im sagen/Er solte sich widerumb zu Land begeben/ sonst würden im seine Kinder/Weiber/vnnd alles was er an Schätzen vnnd anderem Gereyht hett/geplündert/geraubt/vnd mit gcwalt abgefürch werden. Als Acomath dise Zeitung bekompt/macht er sich wider in sein Land/ schickt Kundtschaffter/dieachtunggcbcn/wan vnd woher deß ßeliB Volck den Jug fürnemen würde. In dem das nun gedachter MuftaW (der dem Sclun zum Regiment geholffen hat)noch auff der Reiß nach Amasia tst/schickt im der Keifer Selim eylends einen andern Kapitän/ mit Namen Vufe^i Valov mit fünfftausent Mann nach/ besticht selten sich auff der Reiß nicht lang seumen/eylends fort ziehen/ vnd tvit er dem IVlulisKa Vascia befohln/alles mit sich abführen. Diser kolNpi in Amasien ehe dann Acomath / also das Acomath mit seinem htnder ihm war/derhalben er alle die Dlefegi/die vnordentlich im Kld/ vnd eylends fürzogen/sovil er antraff/erschlüg. Endtlich aber dieweil cl ein sehr mildter vnd mitleidiger Fürst war/gcboth er seinem VolckTl^ selten mit dem würgen vnd tödten innhalten/nimpt was noch von lims Volck vbrig/mit sampt irem Kapitän / gefangen. Den Kapitän fragt cr/was in darzu vervrsacht hett/ das ei' in p Land vnnd behausung züfallen/ vnd die seine sampt allem was er hc^ so jämmerlich züplündem vlid abzüführen in willens. Hierauffsrch Käpitän fürihnr entschulbigct/vnnd gesagt: Er müßte seines Herrn k fclh nachkomen/vnnd gehorsamen. Hat alsbald den §apitän mit allo Gefangenen cyntztehen/vnd in einer starcken Festung verwaren lajl^' Diese neuwe Zeitung ist dem Türckischen Keifer Selnn bald kundtis than worden/daran er mcrcklich mißgefallen getragen / md sonders zweyfelt er wie der fachen züthun/das die gefangne inöchten widert ledig werden. . Der Kapitän wirt irn Gefengknißverstendiget/als solte der^ stäffst Valcia den Soldan Acomath haben für diesem eynfall M mn laffen/Schrerbt seinem Herrn dem Selim/das derjenige zu veB , für andern sein gröste Hoffnung vnnd verträumen gefaßt hette/dlse / Verlag vnd Verlust vervrsacht/ Als nemlich der lVlultacka öalcia. Gelün diß vcrmerckt/leßt er bald volgenden Morgen seine Räht^^ n er ram vcii ek E l BaöftmffceLheü. X6VH sammm fordcm/vnd nach Essens einem jeden Kapitän /vnd den Ba¬ jna / jrem gebrauch nach/ein Kleid cnttveders von Seiden oder Gold/ vnd sonst von allerley Farben presentiern/Aber dem Mustaffa Bascia em schwartzen Sammet vmbwerffen/vnnd in dem jedermann vergunt vnd erlaubt widerumb abzuziehen / wirt Mustaffa im Schlossz auffge- halten/vnd nach fürgehaltener übertrettung/ vnnd geübter mißtreuw/ die er an seinem Herrn begangen/alsbald mit einem Strick erwürgt/ nackend außgezogen/vn auff eine Tapeten mit seinem schwache Sam- metkleid mitte in die straffen gelcgt.Als dtß Soldan Acomath erfehrt/ handeltergleicher gestalt mit dem Kapitän so bey jhm gefangen lag/ Aber die andern Soldaten vn Kriegsleut gab er alle ledig/ließ sie jreö ivegs widerumb lauffen/dann er kein blutdürstiges Gemüch gehabt. ich pernE ^er^ ül< rveE dlse machst (ödckcßen Abgang. Lap. XXVII. Er Soldan Acomath halt gewisse kuntschasst das sein Brüder Selim noch zü Burj'ia allein mit seinem Hofgesinde Winter- Per hiclte/vnnd keinen Bcllerbey bey sich hatte/vnderstehet sich mit lünff vnnd zwentzig tausent Mann/welche er zusammen bracht hette/ Mjn vnversehener weiß eylends züstreiffen/vnnd also züüberraschen/ were jhm auch die Schantze geruhten vnnd angangen/wo nicht die Arrähterey darzwischen kommen/Dann bald im anzug tretten zwen ^undtschaffter auß/kommenzum Brüder Selim/vnd verrahten dem Acomath sein fürhaben. Der Selim hat diß seins Bruders fürnemmen gern gehört vnnd vernommen/Mnd alsbald nach Konstantinopel geschickt/dem Haupt¬ mann der Zanitzehern befohln/Er solte sich tnnwendig dreye tagen mit Gen tausent Ianitzehern zü Bnrsia finde lassen/ Vnd auffdas er jovtk che ankommcn möchte/solte er auff die Galleen sitzen/ vnd am Gebirg/ Welches hart an Bursia gelegcn/mit sencem Volek anlenden/ vnd auß- !^en/allda wolte er seiner gewcrtig ftyn/zeucht alsbald auß der Statt selben orrhM eine ebne/leßt vmbher fieissig streiffen/ vnnd alles wot Mwqchen/vnnd verliess sich nicht lange zcyt / das der Hauptmann mit 'AnenzehentausentZanitzchemankompt/bracht mit sich auch fünff- zum sonst lürth i avb/ cliB > nalb chts't kon«p PoncMmSchlaHcm hundert Hackenschützen/vnd wie er nahe an deß Selims Läger kompr/ wirt eylends ein Lermen vnder den Kricgsleutcn / dann sie vermeintet» es were Acomath mit seinem Volck. Als aber Selim gesehen das es seine Zamtzehern gewesen/ist er jrcr eylender ankunfft halben sehr erfreuwt worden/vnd bald auff dcn vos genden Morgen hat er gesagt/Es gefiel ihm nicht das Acomath solte so nahe an Bursiam komen/wolte ihm derhalben entgegen vnder Auge» ziehen/dan er hett wenig Dolck/köndte im keinen schaden züfügen. Wie nun die Fehnlein allesampt zür Schlacht gericht/vnnd geflogen habet»/ rücket er mit seinem Hofgesinde vn den Zanitzehern irr voller Schlacht ordnung ins Feld/Schicket vorhin den Bellerbey mit fünfftzehen tau/ sent Mannen/ welcher den volgenden Morgen auff Acomaths Haus fen gestossen/vnd in die Flucht geschlagen worden / dergestalt / das vou den fünfftzehen tausent nicht mehr als achttausent darvon kommenM welchen er wider züruck nach dem Haussen geflohen. Nach erhaltung dieser ersten Victorien/ist Acomath imer fürthtl gezogen/vnnd sind auffbeydentheylen so geschwind im Anzug geiv^ sen/daß sie vngefehrlich vmb den Mittag nur eine halbe Meilwegs einander sich gelägert/vnd hat sie nur ein Wässerlein/welches zwiE Heyden Lägern gefloffen/von einander gcscheiden/Allda haben sie verglichen volgends tags/wann beydcr seyts Kriegsvolck außgerüh^/ mit einander züschlagen. Es begibt sich aber das gleich deß tags ein Son eines Herren aff derTartarey in Selims Läger mit fünffhundert Mannen zü ankompt/ vnnd ein jeder führet drey ledige Pferd mit sich/ welches derhalben thün/aussdas wann jnen in einem Lermen oder Scha^ tzel ttwan einPferd hinderstellig/erlcgt/oder geschossen wirt/sicalob^^ ein anders an dteselbigen Statt haben möchtet». Dieser Tartar war ankommen/ das er dem neuwen TürckE! König/von feinet wegen/ vnd an statt seines Vatters/glück wünsE ihm die Hend küffen/vnnd sich vor ihm demütigen solte/Zst von Selim auch vor der zeyt sehr lieb gehalten worden: Dan wie er noch " Travetzontbey leben deß Vatters Baiatzeths Hofgchalten/ sindsi^ grosser einigkeit vnd freundtschafft mit einander gestanden. Als nuhn der Tartar vernommen das Selim volgenden tag seinem Brüder schlagen wolte/hat er stillschweygend/vnd on einig sA . nergespräch/vmbdteMitternacht mitseinemVolck sichauffgerna^ » ist auß de»N Läger ein wenig seytswärts an ein Gebirge gezogen/^ allda, sermii wirt l neuwt dieS Wien beyder Trom Asm eylend Herrn vnndb vnndii tetesst vMbkoi Vicht w hiemit fogrost gehens. l'Ndtßr sowürl sn/leßl wider zi Al. Warckt/ herfür/l utzande beydcH dranffg mytau hindurcl Eelun r verordn das auch ^ersich r ^rgkom !?rnSc ''chcyler Tas fünffce Lheil. X6 VIII sllda sich gerüst/Der Selün hat auff den Morgen ftü ober das Was¬ ser mit seinem Dolck gesctzt/vnnd an einem ort / welcher sonst gcncnnet wirt len^iscerouali/ ist soviel gesagt/als ein Platz vnnd ebene deß neuwen Lands/stillgehalten/allda sich mit all seinen Geschwadern inn die Schlachtordnung gericht/dergleichen hat Acomath auch gethon: Wie nun die Fehnlein allesampt in angerichter Schlachtordnung auff beyden theilen geflogen/hat uran mit freuden Lermen geblasen/ vnd die Trommeln geschlagen.Vnd wie jedermann gemeint cs würde jetzmrdcr ans treffen gehu/Schauw/so kompt auß Acomaths Läger em Herold/ kylends nach Selims Lager geritten/bringt eine Werbung von seinem Herrn/vngefehrltch auff diese weiß/Nemlich das sem Herr in willens vnnd bedacht were (so ferm Selim darcyn verwilligMmit jh,n allem/ vnndin eigner Pcrson/Mann gegen Mann/zükcmpffen/dana er ach- tet cs für ein vnbtllich ding/das jrer Zwcyer halben soviel Türctcn folten vmbkomen/vnd hingcricht werden: Da cs aber je seines Bruders well Glicht were/vnnd beyde Haussen mit einander schlagen solten/so wolle er hiemit für Gott vnd der Welt protestiert haben/das dicst Sünde eines so grossen Blutvergiessens vber deß Bruders Halß / vnd ntt vber jhn/ gehen solle.Dcr König Selim gibt jm hierwider zur antwort/ Es were bn dißmals nicht gelegen/vnnd im fall er gleich solches züthün bedacht/ so würde jm sein Kriegsvolck solches doch nicht verwilligen/noch Mast sw/leßtjm alsbald tausent Asperos geben/vndsagen/Er solle sich bald ll>ider zu seinem Herrn vnd Haussen packen. Als Acomath diese antwort vernommen / macht er nicht langen Warckt/vnnd alsbald rückten auß beyder seytö Haussen hundert Pferd herfür/welche bey juen genennt werden / heben an gegen einander mit freude züscharmützeln/Zn deß / wie Acomath gesehe/ das beyde Haussen so hart aneinander/ hat er mit zehen taustm Pferden drauffgehauwen/vnnd mit freuden hineyn gesetzt/dssen hat der Selim vrey tausent Pferd vnder äugen geschickt/Aber Acomath rst nut gcwalt hindurch gedrungen/vnnd biß an den Helten Haussen kommen/ bald hat Selim die Hackenschützen form an die spitzen/vnnd in die ersten Glied verordnen lassen/welche alsbald loß gctruckt/vn so gewaltig geschossen/ das auch die drey tausent Pferde/welche Acomath getrennt / vnnd hin- dersich verlaffen/dardurch beschediget/vnd in die flucht nach dem Ge- birg kommen seynd/gleich deß orths/das sich die vorigeNacht/deß ^ar, llirnSon zurüsten hingewandt hatte / Welcher/wie er diß gesehen/ 'ich cylends auMcmacht/vnd auffciner feiten den Acomath so hart am Von etlichen Schlachten griffen/das fast alle panier vnnd Fchnlin nidcrgelegt worden. Wie Soldan Acomath diesen eynfall vnnd angriff vermärckt/ kompt er mit seinem Dolet inn die fincht/ der Feind hengt ihm mit ernst vnnd hästig nach/Dnnd wie die Flucht am hefftigisten/ kompt Soldan Acomath vngefthrllch in ein Gernöhr/da das Wasser kurtz für derzeyr gestanden/vnd nunmehr außgetrucknet war/dasPferd im embssgen lauffen bleibt stecken/fellt mit dem Acomath über vnd über. Die Feind seynd bald hinder im/nemmen ihn lebendig gefangen/thün solches bald dem Selim züwiffen/darüber ersehrwol züfriden/ vndfrölichg^ wesen/hatvon stundan dem §apitän/so zuvor den Korcmh hingeriE gleicher gestalt mit diesem Brüder zü gebahren/befohlen/welches alst geschehen/vnnd alsdann hatman ihn auff einer Tapeten also wdtM den Kesser Selim bracht/welcher befohlen man solte ihn Balsamieren vnnd zü Bursia neben den andern deßOttomanntschen Geschlechts begraben / hat allda auff derseibigen Walstatt/da die Schlacht geW hen/ein zeytlang mit seinem Dolck verzogen/vnnd nach dcst Brüdern todt von dannen nicht so bald verrücken wölleü.Die Schätz /vnd der Brüder hindcrsich verlaffen/hat er alles Zü sich genommen/D E dem Son dcß Tarlarn tn disem ebenen vnd sreycn Feld etliche tag ß" l gelcgen/vnd frölich gewesen. WMonmchö MM Höne/ alö sie gehört das der Vatter bmb-- kommen/gesiohen. Lap. XXVIH. DLs AlomathszwcycnSöncndietrauwrigezeytunMes Wb» zukommcn/auff da» sic nicht auch beydc von dem Gelun fangen würden/hat die betrübte Mütcr ihnen gcrahtcn die flucM nemmen. Der Soldan Aladin/welcher der Sltcstgewesen/begab K nach Kgyr/nimptmitsich/vnndauffzwentzig Dicncr/Pieer bey M bchielt/allerley noktürffüge Victualien/zcucht also mit crläubniß . vcrwilügungver Mütter varron. r °ber / hat seine Reiß/ vnangeschcn das cs et»^ l ferrn /.doch »mb mehrer s.cherheit willen / nachpers.a angeM welche Aas KnffteLheü. X6IX welches Königreich dieselbige zeyt/wie noch der Sophi jnnhatte/wel- cher/als er deß Jünglings ankunfft vernommen/jhn für sich bescheiden/ vnd seiner gegenwertigkeit vnd flucht vrsachen von im wollen anhören/ Der iüngltng aber/als ein Armer verjagter vnsicherer Herr/ hat mehr Mit heulen vnnd weinen / als mit Worten / die vrsachen seiner flucht zu- verstehen geben/endtlich mit kurtzenwotten angezeigt/ wie seilt Detter Selim/seinen Vatter/so erbärmlich neben den andern seinen jungen Vettern/vmbs Leben bracht/vnd ihm vnnd seinem Brüder dergleichen auch züthun in fürhabens were. Wie das der Sophi gehört/hat er hertzlich mitleidi mit dem jüng- ling getragen/jn hiergegen mit gar süssen/ lieblichen / vnnd Väterlichen Worten getröst/vnnd damit der Jüngling spürt das er hieran sonderli¬ chen mißfallen trüge/ferrner gejagt: Er solte getrost seyn/ vnnd ein güt Hertz haben/vnd da es jm also wolgesiel/wolte er jn ins Feld rüsten/ mit Kricgsvolck vnnd aller noturfft/ das er sich an stimm Vettern Selim wwerumb rechen mochte. Vltd wie er jn also wider getröst/vnnd ein Hertz eyngesprochen/hat er jn zwen Monath bey sich behalten / vnnd wol außrühen lassen/hier- über noch/auff das er sich soviel mehr vnnd grösserer befürderung vnnd hU/von jm zuvertrösten vnnd zühoffen hette/erbeuter stchjhm eine sei¬ ner Töchter zü einem Weib zügeben/jm allen fürschub/vnd was sonsten Zum Krieg von nöhten/genügjam vcrsehung zuthün/Allffdiese vertrö- Üung/züsage/vnnd anmütung/ist der Jüngling wol Züfrtden gewesen/ hat die Tochter Keinem Weibe genomen/haben einen Monath grosse Festimtet/freude/vnnd Triumph gehalten/in deß kompt zeitungen/wie der Soldan Aladin/sein Brüder/auff der Reiß nach Barbary / ge- ftorbensey. DondchHellmsaöMg/dB örcs da er die Schlacht erhalten- Lap. XXIX MLsnun Soldä Selim eine Monat an dem ort da er die Schlacht Verhalten/mit seinem Volek still gelegen/wolte erwiderumbnach Konstantinopel ziehen/es haben aber die Bascia jm solches mit hohem neiß wldcrrahten/vnnd angezeigt/wie es so gewaltig allda an derPe- Poli etlichen Schlachten stilentz stürbe/Damit er aber dessen gewisse Zeitung haben mochte /hak er eine Post abgefertiget/vnnd befohlen/man solte güte achtung / vnnd rechenschafft alle derjenige die stürbcn/haben vnnd hakten/welchePost nachmals mit der antwort widerumb ankommen/vnnd alles Volck so gestorben mit Namen beschriben/mit sich bracht. Vnnd ist soviel daraus? bcfundcn/das an Mann vnd Weibs fönen innwenigzweyenMonathen mehr alssechtzigtausent allein der Statt eyuwohner gestorben weren. Derhalben ist der Keifer SeliM nach Gallipoli/volgends durch Greciam/nach Andrinopoli gezogen/ allda hat erdenselbigen Sommer vnnd volgenden Winter seinHos^ lager gcschlagen/Vnndwie der Sterben auff gehört/ist er wider geN Konstantinopel verruckt/vnnd befunden/daß in diesem Sterben hun^ dert vmw sechtzig tauscnt Mensthen abgangen/welche alle mit jhretN eignen Nammen eyngeschriben vnnd verzeichnet gewesen. Dtß Stet" ben vnnd der Erdbeden so zü Konstantinopel gewesen/ sind nachmals in ein Büch zü einem ewigen Gedechtniß verzeichnet vnnd eyngeleibt worden. MW derHophl wider dell Selim Zcrüsi. l^^Er Sophi/welcher sonst bei) jncn8cisl5ir>mI/beyvNsIs^ o^hcl genennt/hat den gantzen Winter mit seinem 'Tochterwa^ Soldan Moraht/sttllgelegen/vnnd wie der Früling eyngetrettett/N erjm dreyssig tausentMannzu Rossz ins Feld bracht/vnnd gesagt»^ wolte jm das Volck allcsampt vnder seinen gewalt geben / ihn auch E aller notturfft verschen/vnnd da er seinem Naht volgen würde (tvi^ dann zuthün schuldig) so solte er alsbald sich an seinem Vettern Sel^ widerumb reche. Hicrauffjmder Soldan Morathgeantwort/Ertve re alles/was er jm befchl/züchün gantz willig vnd bereich. Also hat nn der Sophi gerahten/er solte erst sein vnd seines M ters land widerumb eynnemmen/vnd alsdann von einer Statt zu andern durch gantz Natoliamziehen/diesclbigenjm hulden lassens . eine jede Statt die sich an jhn ergeben würde/ mit einem Kapitännm Mehrer sicherheit/das sie nicht widerumb abfielen/besetzem Welch^'^ Das fünffce Thal. 6 übet zur gegenwehr stelten/ vnd sich nicht alsbaldauffgeben / die solte er andern zur scheuw vnd Hempel plündern/preiß geben/vnd mit Feuwr verbrennen/Solte sich nicht daran kehren/ob gleich Selim sich in die gegenwehr rüsten würde / dann er wol wüßte das Selim innwendig zweyen Monaten sich ins Feld nicht rüsten köndte/ viel weniger fort- ziehen/In deß wolte er noch sovil Volcks /als bereyt fürhanden/in Per- sia auffbringen/solte in bereytschafft sitzen/im fall es die noth also erfor¬ dern würde/jm Hilst züthün/vnd zü entsetzeu.Wie er diß also gesagt/hat er jhn jrer gewsnhett nach/auff die Stirn geküßt/seinen Segen geben/ vnnd also hinziehen lasten. Der Soldan Morath hatdenbefelchdeß Sophi baldexequiert/ vnnd ins werck gesatzt/Vnd wie er an Natoliam kommen/vnnd rucht- bar worden das Morath mit so einem stattlichen hausten Kriegsvolck von Persianern ankommen/haben sich alle Stett ohn einigen wider¬ stand bald an ihn ergeben/Vnnd vielen die sich an jn gehenckt/hae er Provision vnnd Besoldung vermacht/ Auch alle seines Vatters Vasal¬ len vnnd freunde seynd jm gefolget/ in Meinung sich an dem Selim wi- derumb zurechen / Ist also nach dem sein Hauffie lenger je gröster wor- den/durch Natoliam hingerauscht/hat alle Stett/Land/vnnd Leuth eyngenommen/vnnd ihm hulden lasten/Bald darnach hat er dem Se¬ lim abgesagt/vnnd außgefordert/das er kommen vnnd seine Land be¬ schützen solte. We Heltm ein groß Kriegs- tzolcfwider den Gophl auff/ bracht hat. lLap. XXXI. verliessen wennig tage/seynd dem Soldan Selim die Zeitung ^^ kommen/wte das Soldan Morath nit allein seines Vatters Aco- maw/vnnd seiner Vetter Todt zurechen in Natoliam kommen/vnnd das gantze Königreich/mit sampt allen Stetten/Land vnnd Leuten/ eyngenommen hette/sondern / daß er über das auch den Selim noch tuns Feld locken vnnd fordern dörste / Ist sehr hierüber ergirmmet/ vnnd erzürnet gewesen/vnnd hat einen Eyd geschworen/ Er wolte ihm gleich wie den Vattern/ eben mit demselbtgen Strick würgen vnnd tödten lasten. Vnnd fermer mit gar hefftigen Worten gesprochen/ Von etlichen Schlachten er sehe wol/das diß deß Sophi letztes verderbniß/vnd vertust alle seiner Königreich sein würde/dann er wolte in also/vn dermassen zerknirschen vnnd außtilgen/das hinfürter seines Namens nicht mehr solte gedacht werden/schickt alsbald seine Mandat vnnd auffgeboth durch alle seine Lande/mitdiesembcfelh/Dasalledieienige/welchevon ihmWartgelt hettcn/innwendig zwcntzig tagen sich in Natolia eynstellen/ vnd gerüst ankommcll selten. Dergleichen schickt er zu dem öbersten Gubernator» vnd Statt¬ halter in Grccia/leßt im sagen/das er sich eylends mit alle seinem Volck doppel soviel er sonsten zübringen schuldig / auffmachen/vnnd ins Feld ziehen solte/bringt gleicher gestalt noch vber diese auffmahnung dreyM tausent / das ist Füßknecht ins Feld/lcßt hierüber noch ein an- . der Mandat außgehn/Das alle Mensche/die Iehenden bezalti durch gantz Greciam/kommen/vnnd auff drey iar iren gehenden niderlegeN solten/leßtzweyhundettstück/großGeschützauff Rädern ins Feldrü- cken/vnnd hundert kleine stück von Eisen nut Kameln nach führen/Pi ein iedes Kamel zwey getragen / vnnd allen den ienigen so vmb Besol¬ dung dicnen/vnd sich bestellen laffen/wolte er über gebürlichen Solk/ alle deß Sophi Stett die er rrobert/preiß vnnd ftey geben/hat also rn ' kurtzer zcyt ein grausam großVolckzusammerr bracht/ vnnd mit aller nottürfftigen Prouisiön vnnd Dictualten versehen/ Er aber mit seinem Hofgesind/vnder welchen ich auch einer gewesen/vnnd andern Herrn auß Grecia/ist auffgezogen/vnnd in Monats frist gen Anguli komen Da derSoldanMorathvernomen das Selim mit dtscm M^ nach Nawlia gezogen/hat er alles Graß/Getreyt/Narung vnnd tzung im Feld hinweg brenen laffen/damit ja für die Pferde keine KM rung im Felde funden würde/vnnd bleiben möchte / rücket darnach nm seinem Volek an die Grentz deß Königreichs Persien / setzt über d^n Ellphrat/vnnd lagert sich allda/An welchem orth der Sochl im mehr Dolcks züzuschicken zugesagt. Als der Selim diß vermerckt/hat er Bellerbey fürhin geschickt/Er aber mit seinem Volck ist fuß für süß zogm/nach einer Statt genennt Suas/oder Sebastia/leßt die Azappen mit dmcn so noch ankommen sotten/ allesampt im Nachzug/vnnd besilht/daß sie im all¬ gemach folgten. ZMsi'mffceTheü. 61 Zon der Hchlacht vnd Utder- tag deß grossen Lürcken/mndem Sophi -n- semem Tochcevmann Korath. Lap. XXXII. WAch dem der grosse Türck Selim / mit alle seinem Kriegsvolck LNm «Dmunitton vnndrüstung/an dem Wasser Eufrates ankommen/ wclches Volck zu füß vnnd zü Rossz biß in dreymal hundert tausent err^ starck gcwesen/haben sie befunden das Morath die Brücken deß orts hatt abwerffen lassen so ober das Wasser gangen/ vnd auffder andern feiten gezogen/allda sich gerüstet vnnd gestercket mit dem Volck/das im der Sophi noch vber das vorige hatt zugeschickt/an einem Gebirg/vnd Mochten vngefehrlich die Persianer mit Reisigen vnnd Füßvolck biß Mneuntzig tausent starck seyn/vnder welchen bey zwenhig tausent ge- wesen/ver em jeder zweyPferdt gehabt/für einen Mann. Der Selim kundte soviel kundtschafft nicht haben/das er gewußt/ ob der Sophi eigner Person im Felde/oder aber noch in Persia mehr Volck auffzubringen were/dessen er sonderlich sich besorgte/Dieweil er dann nit kondte vber das Wasser kommen/leßt er die Brücken wider- umb eylends auffbauwen / vnnd die zwen Bellerbey auß Grecia vnnd Natolia hinüber ziehen/Er aber blieb disseyths deß Wassers biß auff den Morgen frü/Vnd vngefehrlich zwo stundfür tag/fellt der Morath br das Läger deß Bellerbey auß Grecia/welcher sich etwas ferm von dem Bellerbey auß Natolia gelägert/übet einen solchen gewalt/ das er im alle seine Fchnlein vnnd Gezelt inn einer eyl erlegt/das gantze Läger erobert vnnd schlüge. Das Volck so im Läger deß andern Bellerbey auß Natolm/kompt in eine forcht/fallen ins Wasser/ vnnd begeben sich wider hinüber zu dem grossen Haussen. Als diß Selim gesehen / hat er das Geschütz eylendts an dem Vfer deß Wassers nach einander stellen/vnnd in die Feinde richten las- sen/welche auffder andern feiten waren/Vnnd auff das sie es nicht se¬ hen möchten/ordent er ein Volck für das Geschütz/mlt der Losung/waii das Geschütz allesampt gericht vnnd geladen/solt man Lermen blasen/ vnnd alsbald sich das Dolck/so für dem Geschütz stünde / von einander VonetWett Schlachten theilen/vnd das Geschütz in die Feind abgehen lassen: Wie sie nun an- gezündt/sind viel stück zersprungen/hat eins das ander gestossen/vnd ist etnmerckltcher Hauff Volcksauch von deß Türcken Ksiegsvolck selbst dadurch beschedigetworden/sein viel Pferd vnnd Maulthier von dem Rumor vnvngestüm/mit denen so drauffgeseffen/ ins wasser gesprum gen/vnd ersoffen. Die Sophianer/welche von dem Geschütz hart beschediget/ sind auffdie andern feiten dess Gebirgs gerückt/vnnd man wolte cs darfür halten/eswerebißindiezwentzig tausentSophianer dißmals bliben/ vnnd erschossen worden. Wie sie nun also Hinderrucks gezogen / hat der Selim vber das Wasser mit alle seinem Kriegsvolckgesetzt/vnd ist nach dem Gebirg/darinn die Sophianer sich gelegen/ gerückt/ allda hatten sich die Sophianer in vier hauffen/oder Gcschwader/eyngetheilt/ hiel¬ ten hart in einander: wie sie nun gesehen das die Türcke auff sie gctrlB gen/sind sic fro worden/haben sic hart angefallen/vnnd ist auff bcydM theiln vil Volcks erlegt/ vnd bliben. Es fiel aber die Nacht mit eyn/wel- ches den Sophianern sehr züfrommen kam/dann es inen nicht mügli^ das sie sich wider einen solchen grossen gewalt der Türcken lenger h^ tcn können auffhalten/ flohen dcrhalben bey der Nacht alle nach Gebirge. Die Türcken / dieweil die Nacht cyngefallen/kondten nit s^ gen/wie sie wol gern gethon/vnnd in willens waren/bliben allda trge»/ Als sie nun von der Nacht übereylet/nimpt im der grosse Türck Seli>^ für/er wolte alle sein Füßvolck mit dem Geschütz hindersich verlass^/ vnnd allein mit dem Reisigen zeug auff die Feinde streiffcn/ vnnd alst die Statt Tauris vnversehener weist überraschen vnd eynnemmen/e^ dann sie erführen das der Sophi geschlagen. , Hiergegen ordenten die Sophianer/welche irer Schantz sehr tn achtung hatten/zehen tausentMann/so vorigen tag frisch ankom^ warcn/dast sie auff den Türcken zögen / Vnd wan sie von den Türckm würden angriffen/solten sie die flucht nemmen/als ob sie geschlagen/^ andern aber allesampt/welchernoch vngcfehrlich zwentzt^ausent ren/solten hinder dem Türcken herwischcn/jhn also zwischen sich fass^/ wolten sie sonder Zweifel etwas äußrichten/vnd im abbrechcn. , Auff den künfftigen Morgen wie Selim sihet das die Feind nocp in der nähe/gedacht er sie hetten der Nacht halben nicht können wE fliehen/vlmdwerennungeschlagen/zeuchtinenmit vilem Volck vnver Augen/sie aber gaben bald irer Vereinigung nach die Flucht/ Vnnd vt Türcken/wclche sich dieses betrugs nicht versahen/sind in der folge, nam gehenckt biß mitten auff den tag/vnnd an ein kleines Wasser kommel' Oiciveu Das stnffceLhell. ' 6H dieweil ste aber etwas matt vnd müde gewesen/ haben sie sich andem- selbigen Wasser gelägert/vnd Maalzeyt gehalten. Vnd nach gehalte¬ ner Malzeyt/wiewol es müh haben wolte/vermeinten sie die künfftige Nacht heimlich zü Tauris eynzüfallen/verliessen das müde Äolckhtn- dersich mit iren Schätzen vnnd Plunder/hiengen den Sophianern in der flucht nach. Aber als sie an die Statt/vngefehrlich zwo stund in der Nacht/kom- Men/kompt dem grossen Türcken eine Post/zeygt an/das die Sophia- Neralle sein Füßvolck/daser hindersich verlassen/ erlegt vnnd geschla¬ gen hetken/dasGeschützerobert/vnndwerenin vollem nachzughtnder lm, Wie das der grosse Türck hört/gedacht er an seinen grossen Schatz den er hindersich verlassen hatt/ wendt sich eylends wider zü ruck/vnnd die Sophianer/ welche vorhin geflohen/ wenden sich auch/ vnnd sehen das jhr Volek im nachzug ift.Das Volek so bey dem Schatz am Wasser bltben/wie sie der Sophianer innen worden/sind sie auff gebrochen vn darvon gerennt.Die beyde Haussen hielten gegen einander/theten auff beyden seyten viel schaden/Der Selim war vbcl züfriden/ wie er sähe das in die Feinde also listig vmbfangen/ vnnd zwischen eynbracht hatt/ flynd so hart vnnd hitzig auff einander gestossen/das sie alle Fehnlem deß Türcke nider geworffcn: Wie dtß die Türcken gesehen/haben sie die stuchtseytswährts genommen/dann sonsten war ihnen nicht müglich Wehen. Der grosse Türck Selim/als er auch gesehen/das alle sein Volck in der flucht gewesen/vnnd alle Fehnlein nidergelegt / hat gleicher gestalt/ Zü errettung seines Leibs/die flucht geben müssen/W also auff einem Men hurtigen Läuffer htneyn biß in Amasiam kommen / vnd sich in Natolia auffgehalten/biß so lang er das wenig Volck/so ihm übrig bli- ven/wider zusammen bracht hatt. Eshaben die gantze Nacht die Tür- cken nichts anders gethan als geflohen/vnnd was sich geseumpt/ist alles erschlagen worden/Als sie über das Wasser kommen sind/haben sie die Brücken/mlche sie kurtz zuvor wider auffgericht/eyngeworffen/ damit die Sophianer ihnen nicht köndten nachiagen/welche allda frölich/vnd als Sigherrn / widerumb vmbgewandt/ vnnd gern hetten fürth gedrungen/wa nit der mehrer theit jresVolcks auch bltben/vnd er¬ legt werewordem We derHmukscrso dlß BüS Italiämsiß beftßrtben/mdlescrElucßchnnd Nidevlag entkommen/vnd m Italien wrdevgestohen. Lap. XXXIII. ^^Er grosse Türck Selim hat so grosse bekümmerniß vnd Hertze^ leid von dieser schrecklichen Ntderlag seines Volcks nicht bekM men/als grosse freud vnnd tust ich an dieser vnd alle seinem vnglück vnd Verlust gehabt/Dann michbedaucht/Gott der Allmechtige hett MM sonderlich mit gnedigen Augen angesehcn/vnd halte es auch gewißlich darfür/das diese sreude/die ich allda fühlet/von Gott sein müßte/ vnnd das der Sophi/der das Feld rhömlich erhalten / so frölich nicht hat scy" können. Dann ich hupffte nur für freuden/vnnd dachte bey mir selbst es were jetzunder zeyt vnnd raum mich auß solcher langwirigen dienst barkeitzuwircken/vnd zu erretten. Da thete ich meine Augen auff/ vn^ weinet für freuden/gcdachte alsbald/vnd suchte rechte mittelvnd wegc/ wie ich widerumb möchte in mein Vatterland kommen/bin zugleich dem Kapitänien/vnder welchem ich gelegcn/vnd verordent war/ stE üg worden. Wie wir gen Trapetzont konnnen / welches am staden deß grosse Meers gelegen/cineri orth/dcr zu meinem fürncmmen gewünscht möchte/an welchern wir sicher vnnd ohne gefahr kondten entrinnet bin ich noch mit vier andern meinen Gesellen durch Greciam hinget gen/vnd gen Andrinopcl kommcn/allda/dieweil Niemands fragte mck ich were/vnnd jedermann sonsten genügsam vrsach/durch die NiderlM V0N Svphl gcschehen/andere grössere drug zubetrachtcn/vnnd nach ftagcn gehabt/hab ich meine Gesellschafft verlaffen/bin-zu Landbr" gm Salonickcn tommen/an welchern orth ich zu meinem grossen gM etliche Christen Schiffantroffen/welche Getreyd geladen/ mit weW ich sovil gchandelt/das sie mich mit sich gefürth biß gen Scio/ darnach bin ich daselbst abgezogen/ vnnd in eine andere Statt in Italia konE vnnd so fortan / biß das ich mein liebes Vatterland Vulm/endtln'/ crreicht.Allda hab ich funden meine liebe Eltern / Vatter vnd Mutter/ Vnd dieweil sic meinten cs were nicht müglich/ich müßte entweder^ g Das fünffccLhcr'i. Oll storben seyn/oder /a nimmermehr wider zu Land ankotnmen/haben sie sich hertzlich erfreuwet / vnd verwundert/find gleich als ob ich von neu- wem wider von den Todten aufferstanden/ auß grosser freud/mit wei¬ nenden Augen vmb mich gestanden / welche ich freundtlich vnnd kindt- lich vmbfangen/vnnd geküßt hab: Dann es war nun mehr in das zehende /ar das wir einander nit gesehen/ ja keins von dem andern zeytüng gehabt hatte. ; Hoiget cine Mophccep mn- Ewcüsche Weißagung/neben etlichen Eapiceln- VvttdenMrckenwiestemr'tdengefangttenLhrr- stenpstegen zugebaren vnd vmbzügehen/ AastAtalianischer Sprach ver- tentscht/DnrchM.Mn- rich Müller. Vorred vöer volgende Prophecey vnd Lapltel M» Heinrich Müllew. MWlosopht/vnd ande¬ re GacvrrscheEchrelber/tvkl che der Welt Sund vn laM straffen/sagen/dao drß fast^ ler Menschen/ sonderlich ab^ der Lhr vir Geltgeitzrge M - (ur vnd ergenschafft se^/ je mehr ste haben vnd bekoiN/ men/je mehr ste haben wö!^ könen kein mittel (reffen/M , wemgergesettrgetwerden/^ lang sre in dem verfluchte Aster deß Leitzes ersoffen / lebe siecke/Saffen nur allem wie ein ginger ßund/vn Lrasswe!^ nicht auff disen Biffen so jnen allbereit fürgeworffen/ vtrb Bachen steckt/sondern auffdas künffergecheffen sie noch vnL wiß/sind nimcrmehr mit dem/wao jnen daoglück zugeetz^ vnd beschert/ züfriede oder begnügt/sondern dencke/ tracht allwegen je weiter vnd nachgrWrmgü(/ehr/vndderg!erch^ drngen/darauffsie verblende vnd erhitzt sindrBann die ersah- vlinggröts/dao den Geitzwenste vnd Ehrgeitzrgealle jregedaa cken dahMgencht stehn/Wan ste jreo Eastero ein fundament gelegtchencken ste/da du zu drsem was allebreit fürhandö/noa- sovllhetcest/woltestu dir alsdann wolbegnüge lajsen/eracht^ n- cettt» Vomd. 6IIII nach mit allein fleiß/wie sie jhre begrrd crsetttzen vnnd füllen möchccn.Wamr jnen dann nach jhres hevtzen willen also ge- lungemsind sie noch nie zufrrde/sondern multipliciern so lang/ biß sie im Geitzgantz vnnd gar ersticken / machen also auß der edlen Tagende/welche aufs Laccrn p-rlimonis genennt/ein schentllch Laster/scharren vnd kratzen zusammen biß in die Erüben. andt' iM äst^ HM /S«S cko^ wösi^ -en/E ! bev^ »nd>^ ech'^ rchtt'" letche" ^erftk schal' )L/nocp - :ach^ ! In verteutschung dieser Bücher/ist mir bev nahents auch also geschehen(dan auch allhie wie in andern dingen ein Ehr- Zeitz von vüenosst gesucht wirt) Als ich drß Werck erstmahls für die Send genommen/vnnd diese Bücher züverdolmecschen angefangemhabichsbeKdem ersten Büch von der Türcken Zeschicht bleiben / vnnd nur die drep erste Thetl dieses andern Büchs/Don der Rahometische Beligrö/verteutschen/vn mit anhencken/ die vbrige zweo Theil ohn einigen ferrnern züsatz verteutscht/bleibö lasten. Aber mir istgeschehe Wieden Seitz- Wensten/welche je mehr sie zusammen getragen vnd gescharrt/ je Mehr sie darauff heuffelmhab also vielercht nicht allein das Mittel nicht recht troffen/ sondern auch im exceß mich zu weit vergriffen vn gesündrget/Aber doch habe mich meine vrsachen hierzu bewogen. Dann dieweü diese Bücher vondergantzen Mrckischen Dstorien intitulierc seßn/vnd gleichwol noch in keinem Euch sonderlich beschreiben (ohn was beiden Schlachten/von der Christen jämmerlichen wmd elendigen Nrderlägen erwehnt Morden)wiegroß elend/jammer/vnd nothmicht allein die ar¬ me Lhristen/wair sie im Krieg/oder sonsten/von den Türcken Zefangen werden/sondern auch die so vnder jnen wohnen/Tri butarij vnnd Unßbar sepn/erwarten/erleiden/vnd außstehn MMn/vnnd nicht wenig daran gelegen das wir solches wiff stn/vns soviel ernster zur Büß/vnnd Lhristlichem wandel/ nach Lottes befelch zürichten/Auch wider diesen Erbfeind so- Vomd. vr'elgehertztervndgetröster/wanes die noch erfordern wirt/ zürüsten/Auff das wir diesem jammer vnnd noch entfliehen/ vnd jm vnder seine Send nicht kommen möchten/Zab ich nit vmbgehn vnd neben derProphecep auch volgende Lapitel von dem elerrd/jammer vnnd beschwerung der Lhristen/ so vndee der Türcken gewalt vnnd gezwarrg kommen/ mit anhencken wollen. Ls ist je schrecklich juhören vnnd Msen/wügeschwergett Züerfahren/daß das menschliche 6eschlech(/vkr die vernünD gestedelesteLreatur/ so Sott der Mlmechtrge nach den Ln- Zein auffGrden erschaften/durch den fall vnserer erste LlttB fö jämmerlich verderb(/so tieffverblendt/verstockt/vnd gegen¬ einander selbst so hart verbittert vnnd ergrimbt sehn sollet das sie auch einander hefftiger /geheffrger/greuwlicher/ vnnd schrecklicher verfo!gen/verderben vnd vmbbringen/ als die vn- vernünfftrge wilde Thier / vnd offt vmb geringer/ vndgar kei¬ ner vrsachen willen/Bnd vber das noch hiermit nicht Ml- den sehn/sondern ein Volckdas andere/gleichals obes wD grausame wütige Löwen vnd Bären weren / so vnbarmhe^ tzrglich /wrder alle menschliche arch vnd natur / martern/ pti- nrgen/binde/schlepffen/vnd endtlich in eine so vntregliche lan^ dieirstbarkeit stecken vnd werffen:Wann man solches behdtll alten Leidirrschen Seschichtschreibern/ oder von den Men der heilrgenEchvifft/ vnd andern Gcclesr'asticis Zistorijs/aacp von der ersten Kirchen bald nach Lhristi Seburt/welche Thrannische Römische Leiser so schrecklich verfolget habe^ liefet vnd zühertzen faßt/stergen einem die Zargehn berge. Nun solten wir vns nicht allein an denselbrgen spiegelt sondern auch an den Lhristen/die jetzunder züvnsernzeM so jämmerlich vnder die Mrcken verkaufte vnndgepeinÄtt werden/bülich ein scheuw vnd schrecken neinen/vnd dencke^ daß das feuwer nechst an vns auch brennt/vk das wir eegM solchen jammer zügewarte haben/auchzubesorg^/wir werdet rt/ em nit >-n d« kt« k" jftt- Sn- er« ;em M nnd :v>v :kE M „D her- /per p de« eni« a«cy >ed«t M t. gcl«^ Ote« inig^ «cM eglich erde« Vomd. 6V in gleiche dienstbarkeit fM/oder ja (wie offt gesagt ) ins Graß darüber beissen mästen/wo wir nit auffsehens haben- Wann es dann also gehen wirt (darfüe vnns doch Sott gnediglich be¬ hüten wölt) mögen wir wol dencken/das dißdeß frommen zarten Urüchtleins vnserer verderbten Natur/ Lleischs vnnd Blüts/billicher lohn vnnd verdienst vnserer vndanckbarkeit/ gegen die grossen GnadenGottes sep.Vnd dieweil es allen vn gehorsamen/ Gottes Verächtern/ Anden vnnd Christen / von «nfang der Welt bißauff vnsere zept also ergangen/werde es auch Hinfürther nicht anderst gehen müssen/ so ftrrn wir vns Nicht recht in die fachen schicken/Aber von disem Wirt im drit¬ ten Büch genügsame Warnung vnnd erinnerung geschehen/ Gott der Allmcchttge verleihe seinen Eegen/dae wir vns dar¬ nach richten/vnd bestem. Liese Prophecc.v vnnd Lapitel sind auß deß Bilgrams Bartholomei Georgen Witzen Bächlein/welches bep vnsern bongen zwepen Büchern auch in Italiänrscher Sprach mit «ngehengtgewesen/gezogen/vndvon mir arrßdemItaliäni- schenverteutscht. Werewol bedachtgewesen dzgantzBüch- lin/gleich wie die ersten zwep/zuverdolmetsche/ dieweil es aber bngefehrlich vor zwepen jarn wrder auffs neuw Lateinisch ge truckt/ vnd außgangen/ »olgents auch auß dem Latein in vn- stre Deutsche Sprach sol bracht sepn (welches mir doch noch zur zept nie zulesen worden) habe ich es darbep bleiben lassen/ vnd nur diese Prophecep vnnd volgende Lapitel / neben einer Aagschrifft vnd einem Eendtbriess/darauß zrehen/vnd allhie witeHnleibrn wollen. Ls ist distr Bilgram Bartholomeus Georgewitzdreptze- hengantzer jar(wie er in seiner dedicattS Schrifft an den groß Mechtigsten Kepser Larolum den fünfften/hochlöblichsterge- dechtniß/dem er dz Büchlein auß Löuen im jar tausent fünss- hundertvndfünffvndviertzig/zügeschriben/vnd nach Spep- i er vberschickt /selbst gedencket) vnder den Türcken gefangen/ > bnd hinvnd wider von einem Land/einer Stattin die andre/ Vorred. sieben mahl verkausst worden.Vnnd gleicher gestalt wie det Genueser (welcher diß vnser zweite Büch in Ataliänischee Sprach beschriben)von den Keerraubern/dem grossen Tüp cktschenKeiserBaiatzeth/dieses Solpmanns Großva(ter/jä einer Verehrung presentiert vnnd vberantwort wordem vnnv ein lange zept von kmdtauffan/vnndauster seinem vnd seines Sons Selims/dieses Solvmanns Vatters §os gedient/vund gelebt hat/Daher er auch/als einer der solches mit seine sch^ den selbst erfahren/soviel bester/gewisservnnd warhajsttM von den Türkischen Hendeln / sonderlich was die Sofsittett vnd gebreuch neben den ßosdienern vnd Soldaten belanM schreiben hat können. Also auch werl dieser Georgewitz auss der JerosolKmit^ Nischen Wal farth gefangemvnnd nit an deß grojlen Türck^ ßofkommen/sondcrn vnder die gemeine Türcken verkant wordenwiel jamers vnd elende bep jhnen außstehen müsset hat er sovrl gründtlicher vnd warhaffirger von dem gemeint siandt der Türcken/ vnd beschwerungen der armen Ltzriste^ schreiben können- Derhalbe inen auch beiden in jrer beschre^ bung soviel mehr glauben zugeben/vnnd gewißlich darfür halcenssie haben so scharpss darvon nicht geschriben/ es wer^ noch viel Herker vnnd vntreglicher mit den armen gefangne Christen in Türckep gehandelt. Aber wir kommen andieWeWgung/welche aussjhre Sprach also beschrrben wirt. Prophccep. 6VI /^tilUblOMO^ Osbcrum memle^eti 3 lur, Xeu^ul zlm3i 3lur,X3p^eiIerie(1i de^OiZUl'Xe leči cticl(ni3sseon ilri^Iacje^ 0nl3ro ^e^Ii^ ecler: cui 13 ^>31-,1)3^1 ^cli^er- b>3liel3i,I)3^l3l3r,o^Ii^e2:i olur: on il^ii I cleniloi73 b1l°elti3non,b^e! eei ciieb» 3eo1 ui?eln ereli- Ne tus^ure. Ist mbnser Sprach Hngefchchch drese Meinung: S wtrt vnscr Kctscr komeir/ vnd einem Herd, mschen Kciser/Köntg/oder Fürste sein König eicheynncmmen/EmcnrotenApffclwirter an sich Zlchcn/vnd vnder selncn gcwalt brin¬ gen. Wann die Khrrstcn im sibenden jar nicht werden jr Schwert zücken / wirt er vber ste zwelff jar regieren/ Wirt Heuser bauwen/Wetnberge pslanken/ die Gärten kezcuncn vnd bcsrldcn/Kindcr zeugen. Vber zwelff jar Nachdem er hat den roten Apffelvnder seinem gewalt gehabt/wcrdcn die Khrisicn jrc Schwerter zücken/sich M die gcgenwehr rüsten/vnnd alsdann den Türcken widerumb zuruck in die flucht schlagen/ re. Votgec die Herklerung discr wort- A o m Diß ist ein zusammen gesetzt wörtleith V Key den Türcken/welchco bedeutet Digrritet vnnd Wir- den eines hohen Potentate/ift sovit gesagt/als/vnser Kö- U WM nig/cder/ vnser Keiser/dann sie pflegen mit disem wort/ wann es altern stehet/ l- 3 c 1 il 3 b> / den'Rc mischen Kcrscr/ ^nnd alle andere Khristliche König vnd Potentaten zunennen. Vrurn krrtiNrbi/pas tft Römischer Ketser/ VnAl-u? pauKrb, / ist soviel al- S inj Ger Lürcklscßen Reichs Vngerischcr König/?renclLp3ti6ab>/FrantzösichettKöm'g/vndwirt dieses wort keinen andern Fürsten vnnd Herrn/ die geringere Stande dann Könige oder Keiser sind/zügeeignet/Wicwol dae wert?3tiüak/ bcy ihnen gcmeinklich auch für einen Hertzog gebraucht wirt / als einen obersten General vnnd Feldherrn vber ein gantzes Heer vndIug/ da^ her auch dae wörtlcin Hertzog bey vne den Namen. Es pflege auch die Türeten den König außPersia mit diesem wort?atiMK zunenncn/ doch brauchen sie mehr das wort welches soviel bedeutet als einen Fürsten/vndsprechcn/^^i8ult^2n^m3i1/isisovielgesagt/als Sophi oder König Fmahel/dann also hat der vorige König geheissen/ wie dieser jetzige Sophi heißt. Sie haben auch noch ein ander wörtlein damit sie den Königlichen Stand vnnd wirden außreden/als nemlich blunc^er/Aber mit diM wort hab ich nie gehört das sic andere Christliche oder Hcidnisthe tentaten vnd Könige genennet/sondern sie brauchens nur wann sie jreS Königes vnnd Keisers Solymanns gedenckcn/vnd leßt sich schier anst> hen/cs scy soviel gesagt als ein Herr der Huenen/ vnnd das es sey ein Tcutsch wörtlein/^uncl(er/dasist/Hcrr/Daher auch Huen/das Land zu Dngern/darumb das die Huenen Herrn darinn gewesen / vnd dasselbig inngehabt/sein nammcn bekommen soll haben. OK elui-) heißt sovil/als er wirt kommen. (8siafei-um) Diß wort bedeutet bey inen einen Heiden/oder glaubigen/dantt also pflegen sie alle Meisten zunennen/ doch haben allch mehr andere wort/dardurch sie die Misten verstehn/ als Oi^/ vnnd Xaur/Aber Oiaur/wann man nicht hinden anhenckt l^r/be, deutet esnureinenMnschen/oderMistm/als 61^1-/ein Mist der Ahristcn Mensch/oiauIar/oderXZuIär/die Ahristen oder stenmenschen/Aber das wort Oklafer/wann gleich die Silben un nii daran hcngt/bedcutet sonsten auch vil Länder/re. ^IemIiket)W soviel gesagt als ein Königreich/wicwol sie neck vil andere Wörter haben/welche bey inen Königreich heissen/ als dann wann sie Ztalien/Frarickreich/Spanicn nennen wöllen/spreche^ sie^nc^üan/ welches alle Königreich/Italien/ Spanien/vnnd Franckreich bedeutet/rc. Dann daswörtlin^n^ bedeutet bey/n^ einen der Lands arth/ Als Oiaur/ein Welscher/ Spanisch^/ oder FrantzösischerMist/Aber wann sie GriechenLand nennen wöb len/brauchen sie andere wort vn sprecht/ Vrum elli/ das ist Grieche^ lattv/ Prophccep. 6 VN land/vnd nicht Vrum iff3N/Dnderweylensagensie Vrumrnemli- ker/dardurchsiedas gantze Griechische Keiserthumb verstehen. Vnd kurtzlichdarvonzureden/ so bedeutet das wort klcmliket mehr ein Keiscrthumb dann ein Königreich bey den Türcken vnnd den Persia¬ ner (/^lur) heißt sovil als fahen/entwenden/oder eynnemmm. Xu^ul3lmi) bedeutet einen roten Apffel/dann Xu2uI heißt bey inen rote farb/vnnd /^1 m 2 / ein Apffel. Sie wollen sagen / diß sey et- wan ein grosse gewaltige feste Statt deß Römischen Reichs/oder der §hristenheit/vnnd derhalbeu halten die Gelehrte vnnd verstendige bey inen grosse Disputation vber disem wort. Etliche wöllen sagen/vnd diß Wort ziehen auff die Statt Konstantinopel/dann in etlichen wen Bü¬ chern findet man zweyerley Wörter ku^chalmi /VN VeumxLmxai/ das ist soviel gesagt/als ein roter Apsfel/dardurch etliche verstehen die Statt Buda / etliche ein Griechischen Priester oder Patriarchen: Df«,» Dan/wie gesagt/ Vrum/bedcutet ein Griechen/darumb das für drsen öeyten gantz Griechenland vnder dem Römischen Reich gewesen. Vnd Wldaswörtlein Vrum Rom bedeuten/dann die Türcken haben den Buchstaben für das r gesetzt/vnnd das ander 0 in ein v verwcchselt/wie bann pflegt zu geschehen in den Sprache / daß sie die wort wunderbar- ^ch verkehren/vnd außrcden. Wan nun das erste v im wörtlin Vrurn hinweg genommen/vnd das ander u in ein 0 verwandelt Witt/ heißt es Norn/Derhalben sind vil bey den Türckischen Gelehrten/die do sagen/ diese Prophecey ziehe sichauff das Keiserthumb Konstantinopel/ etli¬ che verstehen das Römische Reich dardurch. Xap^eiler) Zst soviel gesagt/als vndertrucken / oder vnder sein ^och vnd gezwang bringen/Zst etwas herter dann wie es oben im Text verteutscht/vnnd möchte auch wol stehen (Einen roten Apffel wirt er vergewaltigen/vnnd mit denr Zoch der dienstbarkeit beschweren oder vndertrückerz) dann man leyder nun mehr wol wciß/wie vnbarmher- big/ grausam/ Tyrannisch / diser Erbfeind mit den armen gefangnen 8hrtsten/wann sie jm zu theilwerden/vnd vnder seinen gezwang kom- wen/vmbgeht/ Vnd hiervor: köndte einem wol die Grieche/ Armenier/ Thracier/ ein Liedlein singen/Vnd wem es vnbcwußt/der lese die nach- geschribne Kapitel von den gefangnen §hristen/rc. lech y!a6e^)Das sibende jar nach dem dz obgesagte Keiscrchum/ ^der gülde apffel wirt vnder dz joch gestojsö/ ^aur,I(e! e^i, cstum alle) Das istsovilgcsagt/woalsdan das Heidnische vngläubige (dann also ' AerTürcklschettRelcßs achten vnd halte sie vns Khristen) Schwerdt nit wirt gezückt werde«/ vnnd sich sehen lassen. Allhie halten sie es darfür / siehe es in der Kh^ sten gewalt vnnd macht/wann sie die Köpff zusammen stossen/vnnd sich wider die Mahomethanischen auflegen würden/die Khristen onc zweyfel die öberhandt behalte: Aber das diß seinen fürgang nicht habe/ geschehe nur von wegen vnserer faulheit/vnd das wir vns vndcr einan^ dersclbsi bekriegen/öder sonst durch scheudtlichcn Wollust verderben. / Oniki ^lecZe^) Das istbißinndaszwelffte iar/OnIaruM d e6er / das ist/wirt er sie (verstehe die Heiden oder Khristen) im zwang vnnd der btttern dienstbarkeit halten. Aber dieweil weder it« sibendenodcrim zwelfften iar (nach croberung der Statt Konstant^ nopel/ welche geschehen im iar tausendt vierhundert vnd fünfftzig drey) der Khristen Wehr wider sie gezückt vnnd gerückt worden/ dantt ck biß auffdicse zeyt hundert vnnd neun iar sind/daß das Griechische vnd Öricntische Keiserthumb vonTürcken regiert wirt/ wollen sie schlich se n vnnd sagen / das vnder dem Nammen deß roten Apffels/ ein ander Keiserlicher oder Königlicher Sitz bedeutet vnnd verstanden werde/ Doch haben die sieben vnnd zwelff /ar eine zwcyfelhafftige bedeut«^ vnnd außlegung/vnnd die Türcken selbst auch seynd hierinn spalE vnnd können sich in die zeyt dieser iar nicht recht schicken. Vnnd wie meinklich solche vnnd dergleichen Weissagung biß nach außgang der fachen nicht auffgewisse zeyt können gedeutet vnnd aufgelegt werde«/ Also wirt sich die rechte zeyt dieser iar alsdann erst creigen vnnd E attßlcgen/wanndie Weissagung vnnd Prophecey ins Werck komnr^ vnd vollendet worden. Iux>9r) das ist/Er Wirt ein Hauß bauwen/Allhie möch« Man sich wol verwündern/wahin dise wort möchten gedeutet werde«/ dann die Turcken nicht viel vnkosten (wie die vnscre) auffgrosse seh^^ Gebeuw vn Heuser wenden/ sondern reissen alles eyn in einen Hausse wo sie etwas schön gcbauwet finden/Müsscn ihre Schätz f.tchr zuM S" meinen nutzen/dann auffeigen Wollust contribuiern vnnd wenden. « Derhalben wirt durch das Hauß bauwen verstanden/das dek Türck v nsere Kirchen wirt seinem Gott Mahometh consecricrnv««l> weyhcn/wie sie dann gethan/vnnd vervnreiniget haben alle Kirche« durch gantz Asiam/wa Khristcu/biß nach Zerusalem/aewohnet/ A«eh den Tempel zu Jerusalem selbst / Dergleichen haben sie auch mehrertheil durch Europam gethan/Als in Grecia/Thracia/biß -eir/ hrp Nliv one abc/ ian- -ulv , sten) x D anti> )rey) Bes vnv M ,nd« erP M liege' >g^ »M iM .ppeN/ s-HS"; usse»/ - MS-' m» as ver ,vDp E /AM . H va" > z Ml Pwphecep. 6VIH em Osterreich/durch gatttz Vngern/Sclauomen/vnd Dalmatten/Ich Wil nicht sagen/wo mit wir Khristen/ solchen Zorn Gottes vber vns ge¬ laden/ vieletcht ist es geschehen durch vnser Abgötterei)/die wir in vn- sern Kirchen halten/oder das wir/gleich wiedieJäger/invnsern Kir¬ chen mit den Hunden vmbher prangen vnnd spatzteren. Einer redet von Wucher/vnnd richtet seine Geschefft darinn auß/ der ander gehet etwan von wegen schöner Weiber in die Kirchen. Der dritte thüt diß/ der vierdte das.Keincr/oder ia wenig/die auß ghristlicher andacht hin- eyn gchen/vnd geschehen offt so grobe sichtbarltche Sünde in den Kir- chen/das auch die Mrcken vnnd Heiden daran ein abscheuw tragen. Derhalben wir vns nicht sollen verwundern/wann Gott den Feinden verhenget/daß sie vnsere Kuchen vnnd Behtheuser vervnreinigen / die Ar selbst in so grossen mehren halten. chixer) Das isr/Er wirt Weinberge bauwen. Durch dises bauwen der Weinberge wirt verstanden/das sie jrc Land vnnd Sitz werden erweitern/neuwc Stett vnnd Wohnung eynnemmen/ vnd jre Keiserthumb vnd Königreich mehren. Läsickai) das ist/Die Gärten oder Weinberge/dadurch verstan¬ den werden/Stett/Schloffz vnnd §astell/6a§I^/ das ist/ wirt er be- sstden/befcstige/starckmachen. Verstehn dadurch/Er werde dieKönig- teich/prouintzcn/Land vnd Leut also beftstigen/das nicht müglich die- sslbige widcrumb züerobern. Vnd ist billich züverwundern/dz wir nach sovtljarn/das er der Khristenheit so gewaltig abgebrochen/vns so läp¬ pisch in die fachen geschlckt/jm zügelaffen die abgetrungene Land also zü befestigen/ das wir jm auch nicht das geringste Dörflein bißher Wider- vmb hetten kennen abgcwinnen/oder abtringen. o u ol ur) das ist sovil gesagt/Er Wirt Kinder haben/vnd Keugen/Allhic verstehen die Türcken/das jr Mahomctisch Volek ge¬ waltig wachsen vnd zuncmmen werde/wie dann offenbar vnd am tag lst/das kein Holck vndcr der Sonnen so gewaltig/vndw der mennig so groß worden/als das Türckische: Daher dann zuhoffen/das wann der Hauff am höchsten vnd grösten/er bald solle gestürtzt vnnd wider auß- Tetilget werden. 0n L, y! clenssorH ist soviel gesagt/Nach verlauffen Zwelff far/ kele^j/dz ist/das Christliche schwert/ciL:ir/ Wirt sich er¬ heben oder erscheinö.Vn allhie habt sie auch zweyerley demüg/vn zwey- feln ob die Khristen sich mit der Scherpffe deß Schweres widerumb Wöchten von der Türcken Joch vnnd Dienstbarkeit frcy machen/ an denMahomethanern rechen/ vnd etwa» em gewaltiger König der Khristen auffwachcn/vnnd einen grossen Zug wider sie thün/ Oder ob vieleicht sonst irrgents ein Khristlicher Lehrer sich auffwerffen/vnnd sie mit seiner Lehr vnnd dem Geistlichen Schwert möchte zu dem Mist- lichen Glauben bekehren.Mdvmbdit vorige Büchern vermeldt)nach dem cm jeder zu einem dienst aeMi vnd geneigt/oder tüchtig ist. Wie man mit dm Mdtleiri/ dnd andern Weibsbildern vftegc vmbzugehett. in. ^^Ie Meidlin/Iungkfrauwen/ vnd Weibsbilder/welche gar siW <^^smd/werdeaußerweltvttd abgesöndertzu OoncudinenE Kebsweibern/welche aber zimlicher gestalt/warte aussdie Kebswcib^ als Dienstmcgdte/oder wie bey vns die arme Meidtlein so auff die barn Frauwen vnnd hohen Weiber pflegen zuwarten.Es sind aber e liche der dienste/dte sie den weibern thün müssen/bey jnen also Wn* ltch vnnd vnfletig/das man sie mitznchtvnnd ehren nicht wol nen^ daru folge spüle dave < gesac An wircl ne/s §hri derur rnelz gen/i sterw Älsbc steiße Worte erctw derlm abgef vndzr wirt c <7 nicht t Krieg bkn/^ der gefangnen Lhn'sicn. 6X1 dann sie müssen incn allwegcn mit einem Gefeß voller Wassers nach- folgen/wann sie jrer notturfft nach gehen/jnen/mit ehren/den hindern spülen vnd waschen/wil geschweige andere unstetige schendtliche dienst/ davon nicht Zusagen noch züschretben. Was andere gemeine Meidlein vnnd Frauwenbild / welche zü fetz gesagten wercken nicht dienlich sind/müssen alle gemeine Haußarbeit thün/an den orten dahin sie verschafft werden/Als waschen/spinnen/ wircken/Brotbacken/vnd was dergleichen Weiber arbeit ist / Äber kei¬ ne/sie seyen gleich wie sie wollen/kan oder mag so lang sie lebet/beym Christlichen Glauben bleiben/hat auch keine Hoffnung jmmcrmehr wi- derumb ihre freyheyt zücrlangen.Vnd diß ist gnüg von dcß Türckiscben Keffers gefangenen/wie vnnd warzü er die gefangene Christen vnnd Christin braucht/angezeygt. Wasdlc andern Wrcken m ge- Mem nm dcn armen gefangnen (Lhnsicn begehen/ wann siedre/alo lerbergne Knechce/erkanfft haben. Lap. ii n. l^^Ieweilwir nun kürtzlichvernommen/wieder grosse Türckische Keifer mit den armen Christenleuten vmbgeht/wollen wirsa- gen/wie dte Eynwohncr in Türckey die gefangne Christen/wann sie ffer ntechtig werde/oder an sich gekaufft haben/handeln vn gebahren. Alsbald sie einen solchen leibeigen Knecht bekommen/ wenden sie allen fleiß an/mit bedräuwung deß tods/verhcisslingcn/süssen vnd sauwren wortcn/das er sich beschneiden laß. Wan er sich darzü leßt berede/ wirt er etwas nwdter vnnd frcundtlicher gehalten / Aber alle Hoffnung wi- derumb ledig zuwerden/vnd sein Vattcrland zusehen/wirt im hiedurch abgeschnittcn/vn da sich ein solcher widerstünde abtrünnig zuwerden/ vnd züentlauffen/wann er wider gefangen/vn zü seinem Herrn bracht/ Wirt er alsbald verbrennt. Dise/dieweil sie etwas bestendiger/vnd nicht so flüchtig als die so nicht wöllen beschnitten seyn/gehalten werden von jren Herrn/ auch im Krieg züdtcnst gebraucht/vnnd wann sie nicht mehr täglich alters hal- ben/oder aber sonst von Herrn in Kriegsnöhtcn/als mann der Herr in T tij Vom jammer bnd elend grosser gcfahr für dem Feind/ vnnd sich der Knecht wol bey jm verhclt/ frcy gelaffcn/alsdann werden siejrcr dienstbarkeit widerumb ledig vnd freygczelt/dochdergestalt/wiebeyvns die alte abgejagte Hunde vnnd Pfcrde/das sie vilmehr als ein vntüchtig abgearbeitDieh vom Herrn aussgeschlagen vn verworffen/als ledig gezelt werden. Einem solche der ihren glauben angcnomen/oder gleich sonst ein §hrist bleibt/ ist wol er¬ laubt ein Weib zünemen/Aber die Kinder so sie in der Ehe zeugen/wer- Den nach wolgefalle deß Patrons/vnd seines Herrn/entweders leibei- gen/oder sonst verkaufft/Änd diß ist die vrsach/dz vil verstendige Mi¬ sten nit begern vnder dem Türcken züfrcye.Dic jenige aber/ welche sich nit wollen lassen beschneiden/werden sehr hart vndTyranisch gehalten/ vnd diß elendige leben hab ich dreytzehen jar versücht/vn kan mit Men¬ schen Jungen nit gesagt werden/was für iamer vnd elend in einem sob' chen erbärmlichen leben sey/das auch einer viel lieber den Tod/dantt ein solch leben wünschen solte. Wie die Lhttstcn so keine Sans- werct wrssen/oder gelehmc ßaben/rn Tür/ ckOgchakm werden. Lap. V. ?e jenige so keine Handwercksleut/oder sonst etwas gelernet ben/sind sehr arme elende Kreaturn bey jni/ welche wan sie Den Türcke gefangi/vn kein Handwerck (dan dz Handwercksvolckl'^ jnen sonst in Ehrn vn wert gehalte wiMgelchrnt habe/ Alsda seyn genEdelleuth/Geistliche/Münch/Pfaffen/Müssiggenger/Gelchrtt/ Schreibcr/vnd in summa/was sich sonst der Handarbeit nit nehrt/ nit sonderlich für andern verstcndig vn gelehrt sind/odersonst jr leben lN ruh/ vn on Handarbeit zübracht/ vnd wie man sagt/nur faäl vnd freW gewesen/ den Wirt solches viel seuwrer vn schwerer/als dene / so jrrgE cin Handwerck wiffen/das sie auch viel lieber möchten wdt seyn/Dann alsbald sic jnen in jre Hcnde komen/werden sie erbärmlicher dann alle anderegchalte/Es begern auch die Oor^on vn Menschenkeusser lN cinö Pfenning auffsolchc Leut zuwcnden/als welche zür arbeit vntüc^ tig/vnd nit können widerumb verkaufst werde. Diese arme elende Am gehen allezeyt in Türckcy mit blossem vnbedecktem Haupt/on Hoß" A Schüh/vnnd offtmahls das mehrertheil deß Leibs nackend onndblop/ der gefangnen Christen» 6XH Dann wann in sre Kteider/darinn sie gefangen worden/veralten vnd Züriffen seyn/könen sie keine andere zeuge/ntmpt sich auch irer niemand an/das sie etwas bekomm vn sich kleiden möchte/ Müssen also Winter vnd Somer durch Hitz/Regen/Kalte/Schnce/Stein vnnd Rein/na- ckend vnd zürissen gehen/vnd finden jres elends vniamers kein end noch auffhören/biß sie der todt frißt vn hinweg nimpt/es sey dan das etwan ein narrischer Patron vnd Herr kome/der solche vnnütze war(wie sie es nennen) katFe/ dan also vrtheilcn sie von solchen §hristen/Aber vnder allesampt/die also gefangen vnnd verkaufft werden/sie seycn von was Kondition/Altcrs/ Kunst/ Handwerck/schön oder heßlich/wann einer vnder wegen auffm Land vnnd der Reiß schwach wirt/ hat keiner das glück das er möchte dahinden bleiben/vnnd tnn der Herberg verlassen werden.Erftlich treibt man ihn fürth mit schlagen vnd schlepffcn/ kan er nit mchr/wirfft man ihn auffein Kamelthier/kan er nicht sitzen/wirt er darauff gcbunden/gleich wie ein Saum oder Sack/Stirbt er/ oder ist sonst so kranck das sie an im vcrzagen/zeucht man jm die Kleider ab/vnd wirfft in für die Hund vnd Thier in den nechsten Grabe so fürhanden. Wc die Lhristm wann stc new- ließ gefangen/bttd ßmwcg gefürhc/auff der Beiß gehalten werden. Cap. V I. armen elende gefangne/werden nicht allein an langen Ket- ten zusammen mit dem Leib geschmidt vnnd gekuppelt/ daran sie gehn/vnd einer dem andern volgen muß / sondern auff dem wege vnnd der Reiß leget man inen auch Armband vnnd Ketten an Hende vnnd Füsse/vnnd st-annen oder kuppeln ein vom andern vngefehrllch eines schrits lang/daß sie jrcn gang haben/vnnd einander nit tretten können/ Vnnd die Hende werden ihnen derhalben eyngefaßt/daß sie Wehr- loßscyen / vnd nicht nachgelegcnhett (wicwolofft geschehen) etwan Stein erreichen/vnndvmb sich wcrffen mögen: Dann dieweil die vnnd Kauffleute grosse anzahl der gefangnen kauffen/also das offt nur zehen Schelmen biß in fünffhundert Khriste an einer Ket¬ ten führen/fürchten sie sich für der mennige(vnd nit vnbillich)da sie jrer 8eust mechtig / das sie nicht werffen/ oder sich sonst mit gewalt loß / Vom jammer tznd elend reissen/vnd wann die Nacht einbricht/schlagen sie/nm auch Füßeysen an/legen sie auff den Rücken/lassen sie also vndcr dem Himniel/es Re- gen oder Schney/ wie das Vieh ligen. Dao Weibervolck aber wirt auff der Reiss etwas milter vnd lin/ der gehalterr/die /mige so hurtig vnnd wol zu süß sind/gehn frey vnd le- dig/dicetwaszärterjind/setzen sie auff die Kamel vnnd Maulthier/ welche aber alters oder lügend halben so schwach vnd zart sind/dasste tut sitzen oder gehn können/setzen sie in Körbe/vn legens vber die Thier/ gleich wie man sonst bey vns an etlichen orten die Genß/Eyer/vmrd as- dere durg zum ^Narck führet. Aber warm die Nacht anbricht/gehen sse erbärmlich mit dem Weibsvolck vmb/dann sie werden mtweders hart eyngeschloffen/oder sonsten von den Schelmen gmotzüchtiget/daher hörctman ein erbärmlich heulen bey der Nacht/ von Knaben vn'iv Mcydtlein/wclche also geengstiget wcrden/das auch den Kindern vB sechß oder siben iarn in solcher schänd vnd vnzucht nicht verschonet wirt/ So gantz vnd gar ist das verfluchte Heidnische Volck wider dle NatSk erhitzt vnnd entzündtzu aller vnzucht. We die jemge so verkaufft/go hatccn/ond auffm ^Darck oder Kmiffplac; außgestele werden. Lap. VII. E^Ann sie in die Statt komm da Marcktag scyn / alsbald der A^anbricht/führen sie die arme gefangne / so verkaufft sollen E delt/ auff dell Marek gleich wie ein Herdt Schaff oder Vieh/die Ka^ leut halten jr Gespräch/vnnd schliessen em Kauff/gcfelt jn^n der Ktca' darumb sie Kauffen/werden jln seine Kleider abgezogen/vnd der /erE welcher darumb kaufft/bcschauwctihnmit hohem fleiß/gleich wir bev vns einer vmb ein Pferd oder Vieh kaufft/besihet vnd beguckt vow ringstcn bißzlnn gröstcn alle seine Gliedmaß/begreifft vnnd tast ob etwa» ein gebrechen oder mangel an den Gewerben/ Gelmcken/v"" andern Gliedern habe/gefelht er dem Kauffman nicht/stellet er M . Sor^on wider zu/ Vnd so offt einer vmb einen kaufft/so offt niüss seine Kleider ablegen/vnd sich nackend außzichen/wann gleich hllnock der gefangnen Lhnsten- 6XIII vmb in deß Lags kauffcn/Gefelt er einem so vmb in kaufft / wirt er abge- führt/vnnd ihm gewißlich ein schwerer dienst vnnd bürden aufferlegt/ Dan er müst entweders hindern Pflüg/oder hindere Vieh/ wil ntt von schwerem diensten reden/dann es sind vil vnd vnzehliche Exempel alles iammers/ doch hab ich gleichwol nie gehört oder vernommen/das die Lem/wie etliche darvon reden / in Pflüg gespannt worden. Das Weibervolck/ sie seyen Iungkftauwen oder Frauwen/wann se verkaufft/werden sehr hart zür stehtigen arbcytgehalten / vnnd von den Mannspersonen abgesondert/ vnnd wirt keiner zügelassen mit der andern zü reden.Im sall einer nnt Weib vnnd Kind gefangen vnd ver¬ kaufst wirt/wie denn grosse Herrn solche gern kauffen/derftlbig wirt et- ivan mit sampt seinem Weib vnnd Kindern auff ein Fürwerck/Poffes- sion/oder Meyerhof gesetzt / das er ihm sein Land / Acker / Weinberge/ Gärten/Vieh/vnnd anderst versehe/wiebeyvns die Hofmeister vnnd Äeycrer/Aber was sie für Kinder haben vnnd zeugen/bleiben alle leib¬ eigen jres Patrons vnnd Herrn. Wann sie sich nit lassen beschnetden/bleiben Khristen / vnd behar¬ ren auff jrcm Glauben/wirt ihnen ein genennte zeyt gesetzt züdienen/ nach welcher außgang sie frey sind/Aberire Kinder/so ferrn sie nit ab- gelöste werden/ bleiben leibeygen/nach gefallen deß Patrons vnnd jres Herren/Also das sie entweders an irer Eltern statt tretten/ oder anders ivohin verschickt werden.Dann es wirt keinem kein güt der gestalt eyn- geben/das er versichert sey/sein dienst oder leben allda züvollbringö.Da nun einer der also frey gegeben/vnd sich ledig gedient/begert wtderumb rn sem Vatterland züziehen/demselbigen rlchten sie eine Schrifft vnnd Paßport auff seiner entledigung. Aber die jenige so von vnserm Glauben abgefallen/haben kein ge¬ wissen Terirstn oder genante zeyt jrer dienst/auch keine vrsach oder Hoff¬ nung jrer entledigung vnd frcyheit/sondern stehet bcy dem willen ihres Herrn/vnd bey dem glück/Mchts wenigers wann sie ledig gelassen/vnd svey werden/müffen sie jren Tribut vn Jehenden/gleich wie die andern Türcken/ zalen/Sind aber von alle andern beschwerungen/ so den Shristen sonst aufferlegt werden/frey ledig vnd enchaben. Von jammer bnd elend Aon den armen gefangnen/ welche zü Smen obere Vieh gesetzt werden. Lap. VIII. Je ienige so das Land bauwen müssen/führen ein hartes leben/ aber vilvntreglicher vnnd herteristdie müh vnnd arbeit deren/ welche das Dich zü weyden vnd wartm gckaufft werden. Erstlich müs¬ sen sie in den Wüstungen leben/vnd alle zeyt tag vnnd nacht vnder dein Himmel schlaffen vnnd wachen/Allein ire Meister mit jren Weibern wohnen vndern Gezcltk/Vnd vber das/dast sie dcß Vieh hüt?/ werden srezu gelegenen stunden genöhtiget deß tags über Särgen vnd ändert ding zümachen/Wechseln alle Monach mit der Weyde ab / ziehen vdN einem Gebirge ins ander. Etliche Herm welche ihnen ein wenig gnad vnnd freundtligkeit erzeigen wöllen/geben den armen Dienern ein klei¬ ne besoldung/wie wir dan lesen das die Römer auch vorzcyten gecha^ Vnd diß heißt alsdann ir ?eculium oder eigen Gelt/wclches sie auff- heben/auff das wann in Gott etwan die gnade verleihe/das sie lcdi§ gegeberr/vnd widerumb in ir Vatterland begerte/ sie möchten ein Ker- pfcnning habk/oder das ienige was inen sonst von noten kauffen könsü Aber solch glück begegnet in nicht allenthalben/vnd ist diß ein erbärli^ che gnad/welche derhalben geschicht/das sie soviel fleissiger dienen/^ welcher die Patron steh befieissigen sie am dienst zü behalten/vnd den tust hinweg zularrffen zübüffen/Aber die ienige welche einmal E stum vcrleugnet/vnnd sich haben beschneiden lassen/dieweil die patr^ irer flucht nunmehr versichert sind/ beweisen sie gar keine gnad/rrrach^ in auch keine bcsoldung. Hon der DK der jemgesotn Europa gefangen/bnd bcrkauffc werden- der gefattWN Lhttsietr. 6XIIH kaufftivcrderi/dann diesclbigen haben nit mehr/als vber die fliessende Wasser zuwatten/welche man in der noth wol überschwimmen kan/ Aber grössere müh vnd gefahx ist es/ vber die enge deß Meere bey Gal- liopoli zükonnnen. Welche flüchtig werden vnd das Hasen panier auff- werffen wölle/pflegen ire zeyt gemeinklich/ wen das Getreyd reiss wirt/ Ku ersehen/dann sie sich alsdann besser verbergen vnnd verschlagen kön- nen/vnd leichter im Getreyd ernehren/bey der Nacht wandern sie/ vnd am tage verstecken sie sich im Gehöltz/Gestreuch/ Gemöhr/ Getreidig/ vnnd wo sie können/ vnnd sind etliche dieser dienstbarkat so verdrüffig/ sonderlich wann sie hart gehalte werden/das sie vil ehe begeren sich von wilden Thicren zerreissen Massen/ als von iren alten Patronen ewig¬ lich gepeiniget vnd gemartert werden. Bonder fluKtauß Uaw!m/ wo man am besten möZe darbon bomen. gefangne Khristen/ welche auß Natolia/dao ist auß Asia/jre frcyheit mit der fluch t widekumb erlangen wöllen/müffen vber die enge zwischen Galiopoli vnd den zwcyen Festungen/ welche bey den 6c ^Liäo/vnd ictzunder von dem Türckcn Lo- 82 lallar/das ist Schlossz oder §asickl/so auffvnnd ins Meer Hencke»/ genennt seyn/ dann an disen orten iss das Meer fast am engsten eynge- schlossen. Die jenige so zü fliehen bedacht/tragen mit sich eine Axt/vn so¬ viel Strick vnnd Seyl sie bekommen können/Holtz damit zühauwen/ welches sie alsdann mit Stricken züsameu binden / darauß sie machen Flüssen vnnd Bärchlein/auff welchen sie nach gelegenheit deßWinds übersetzen mogen/von essend speist tragösie Nichts anderst als Saltz mit sich In der Nacht/wann der Wind glückselig ist/schiffen sie auß/vnnd wann der Wind güt ist/können sie in drcy oder vier stunden überschif- fen/wa er inen aber entgegen oder sonsten vngestüm ist/ müssen sie cnt- weders ersauffen/oder werden wider an das Land tnn Asia geworffen/ vndgetriben. Wann inen das glück wol wil/das sie hinüber geschifft/fliehen sie alsbald nach dem Gebirge/ richten ihr Gesicht nach Northlandt/ vnnd gehen also gegen Mitternacht/den Hunger mögen sie mit dm D Vom jammer bnd elend Krčnimi vnd Saltz stillen/ sind irer aber viel die zugleich darvon lauft fen/fallcn sie dcß Nachts an die Hirten vnd Hüter deß Viehs in Gebii? gen/schlagendszü todt/vnd nemmen mit sich was sie allda für essend spciß fmdcn/vnd inen sonst zür Reiß dienlich ist. Sie werden aber auch offtmahls von den Hirten erlegt vnnd erwürgt/ oder widerumb gefam gen/vnnd nach erkenntntß jrcr ersten Herrn in die vorige dienstbarkeit gestossen/ Aber vielmehr bleiben in der gefahr/vnd kommen vmb/ als sich frey vnnd widerumb ledig machen/dann sie entweders im Mer er- ! sauffen/oder werden von den wilden Thiern gefressen/oder von des Reubern erwürget/oder sterben sonst Hungere/wann sie lange zeyt vrr- der wegen bleiben/vnd nicht bald an der S husten Grentz kommen. Non der straff deren so flücb- «Lwerden. Lap. XI. K^Anchcrley straffen vnnd peen sind gesetzt auffdie so flüchtig^ ÄDwldcr gefangen werden/dan etliche werden mit den Füssen aB gehenckt / vnnd erbärmlich Tyrannisch geschlagen/Ltlichen/sondeM wännsie etwann in derFlucht Todffchleggethan/werden die alt den Füssen mit einem Messer in viel reyhe auffgeschnitten/vn SK dareyn gegossen. Vielen legt man Halßband an/ mit grossen lE Eysem Gabeln oder Galgen/müsscn sie lange zcyt/tag vnd nacht/^ Halß tragen. ! Ms dte -HrlcAm vnnd Nrnio mer mieden armen gefangnen Christen i für ein mrclcrden tragen. Cap. XII. Er einem gefangnen vrsach gibe in Türckey/vn in karzu berM herbergt/oder versteckt/das er flüchtig witt / hat das leben Pt wirckt/vud ist aller seiner Güter beraubt: Aber vngeacht dieser dek gefangnen Lhnsiett. (HX V haben die Armcmcr vnd Griechen so groß mitleidcn mit den armcri gc- fangnen §hristcn/das sie jrer viel heimlich verhalten/kleiden sie auffjrr art vn führens also heimlich auff der Venetianer/oder ander der Khri- sten Schiff/geben inen auch Allmusen/ vnd Gelt zü der Reiß/vnd was inen sonst dienlich/Sparcn also kein Barmhertzigkeit/licb vn freundt- ligkelr/dann sie sagm das man ihnen dergleichen amh gethon/ wann sie gen Rom/ oder Kompostel/oder vergleiche örter bey den Khristen kom¬ men vnd hinweg gcsürth worden sind. Wasdle Unkmfür Äußeres bmuchen/wrdcr dre/ so jnen mclauffen sind. Lap XIII. Türckm haben einen sonderlichen Aberglauben vnnd Icku- bercy/welche sie üben vnnd gebrauchen wann jnen etwan einer süchtig worden vn entlauffen ist/Sie schreibe den Namen deß knechts/ so jnen elMrunen/auffeinen Jettel/Hencken den an das Iolt oder Stan gen dess fiüchtigel, Knechts/beschweren vn verfolgenjn mit grausamen ^schrecklichen worten/mit welchen sie jm den Tod drauwcn/Alsdann tttgt sich offtzü/das durch deß Teufels cyngebcn dem flüchtigen etwa imTramn/oder sonst in gedancken fürkompt/wie ihm in der fiucht wer- dm Drachen/Löuwen/vnd dergleichen wilde Thler auffstossen/oder er ^erde nn Meer ersauffen/odcr das jm sonst alles werde übel geruhten/ auß solcher forcht vn zittern wirt der flüchtige offtmals geschreckt/ düs er wiper in seinen alten Dienst eyntritt. Me das gcdMnlss vnscrs Her rcn vchtzekgmacßers Jesu Lhnsiralige/ mach in den Prouintzien welche Lhrrsten gewesen/abgechon vnnd außge^ loscht ivrrt. Lap» XIHI. SwerdennachvilinTürckeyerfnndcn/welchezü derzeyt als ich Georgewitz darinn gefangen/der Konstantinopolitanische erobe- VottjaMttM Md elend nmg eyngedenck gewesen/vnd das die Königreich m Grecia/ Manili/ Wallachen/ Seruia/ welches die Türcken jetzunder nennen Boßnia/ von dem Türcken eyngmommm/vnd Prouintzen darauß gemacht seilt worden. Diese halten noch fest an Gottes wort/ vnnd dem Shristlicheti Glaubcn/abcr Vie lügend weiß wenig darvon/dan auch die Eltern deß Nanrens Khristi für vnnd bey jrcn Kindern nicht dörffen gedencken/vil weniger bekennen vnnd lehren. Daher wirt sein seligmachends Wort vnnd Göttlicher Nam allgemach außgelescht/vnd bey den Nakömlirp gen vergessen/welches auch geschehen wirt mit derzeyt inn Kroaciett/ Vngern/ vnnd Sclauonia/welche Länder der Türck noch bey Mett, sehen gedencken/vnnd vnsernzeyten/eyngenommen/vnnd vnderßch bracht hat. Wc der Wrck mitdmcwöer- renEanden/bndbberwundenm Lhrrsien gebahrtt. Lap. X V. D^Ann er elm Prouintz oder Land/ das der Christ/ gewesen/ s^)gcnommen/vnd mit Heeres krafft erobert hat/macht er alle Eynwohner bewegliche vud vnbewegliche Güter preyß/den Adel/iE was andere grosse Herrn vö Geschlechtern sind/rottet er mit der W^ tzel auß/vnnd sonderlich was von hohem Königlichem/oder sonst attf henlichcm Stam ist: Vn wiewol sie jetzunder den Son von der We^ im leben bey sich behalte/so geschicht es doch der meinung/das/da eE Das Vngerland dem Türckcn widerumb solte abgedrungen werden/l, ihn/etwas ncuives wider die Khristen anzüfahen/ anreitzcn/ vnlld § fertigen kön dtcn/)n fall ihnen aber das Königreich Dngcrn vnaNd fochten blcibt/ist kein Zweyfel sie werden den Weida vnibbringerrMN Die Türcken in solchen fällen keinem Blütsfreund vnnd Verwandt^ was Grads oder Gesips/er sey gleich Schwäger/Tochtermann/ D» Der/odcr Vatter/odcr wie er wölle/verschonen. Wa sie die Geistlichen vnnd Pfaffen der Christen nicht vnnd gar erwürgen/legen sie ihnen doch soviel schänd vnnd vlH.^ auff / das sie für jedermann gehönet vnnd Bettler bleiben niu ! Auß den Kirchen stürtzen sie alle Glocken vnd Geleuth/vnd alle^ , sica Instrumenta/vn Orgelspil/vnd was sonst Gemähls ist/verv^ ,^ der gefangnen Lhnstm. 6XVI Nigett Md verderbens alles/vnd alsdann weyhens sie vnd Sonsecrierns wlderumb jhrem Abgott Mahometh/ den Meisten vergönnen sie/wa kleine Mgeachte alte Kapelnsind/daß sie jr Ampt darinn halten vnnd üben/doch heimlich vnd ohn öffentliches Helles Lesen vnnd Gesäng/wel- che §apeln/wann sie etwan durch Crdbidem/Feuwer/odcr sonst alters halben eynfallen vnd verderben/sienit macht haben widcrumb züer- neuwern vnnd anzürichten/es werde dann mitgrossem Gelt vnnd son¬ derlicher bitt erhalten. Das Predigampt/ die Administration vnnd Rcichung der wirdi- 8M Sacrament/wirt jnen gentzlich eyngelegt vnd verbotten/ vnd wirt keinem Shristen vergunt sich einiger Administration inn Weltlichen Emptern zu vndernemmen/Waffcn vn Wehr zühaben oder Magen/ Noch auffTürcklsche art sich zu klciden/Freud/Kurtzweil/Spil/ vn was dergleiche zu deß Mensche lcbcnlüstigs ersinwen/anznfahen/Als Tan- Hen/Singcn/Springcn. Wan ein Ahnst gleich auffs schendtlichst vnd ärgste gescholten/oder Shristi Namen auffs greuwlichst gelestert vnd ge schmchet wirt/so ferm du anders vnglück vermeiden/vnd fridlich vnder inen leben wilt/magftu still schwcigm/vnd solchs verbeissen: Vnd so du ein vngebürlichs wort wider jre Religion dich vernemmen leßt/ wirstu wider deinen wülen beschnittcn/Murrestu/ oder thüst das Maul wider iren Gott Mahometh auff/wirstu alsbald verbrennt. Was die Christen dm verlmg- nett« Lhnsten(wclche sonst ÄZuselmanm Mmn( wevden)vnd den Wrekm fäv Shv erbieten müM. Lap. XVI. HWAnngn Shrist mit einem Pferd für einem Muselmano / das ist für einen verleugnete Shristen/der die Türckischen Religion an- gcnommen/vnd sich hat beschneiden laffen/fürüber passiert oder reitet/ Muß er von seinemPferd absteigen/sich für im biegen/vnd in anbehten/ i wa er solchs nicht thüt/wirt er mit Knütteln vnnd Bastonen von dem Pferd geschlage vnd geworffen. Dber das mögen die Lackeyen vnd an¬ dere Diener/so neben einem Türcken herlauffen/wann in ein Shrist zü ^ossz begegnet/denselben von seinem Pferd absetzen/das Pferd zu sich Nemmen/rcithen vnd gebrauchen nach wolgefallen / biß so lang es müd Vom jammer M elend wirt/Zn vcß wtl der Khrist sein Pferd wider habm/mag er Mß nach« gehn/ vnnd wie die Lackeyen im hcrncben lauffm/btß so lang stner dar« auffzurcNhcn kein lust/ovcr sonst dav Pferd nicht mehr gehen kan. Mas die Lhrlsten für Tribuč geben bn-zalcn müssen. Lap. XVII. §hristen/so dem Türcken vnderworffen/müssen von alle« jren Früchten vnd eynkommen den vierdten Theil žalen vnd M licherlegen/Vnd Visen Zinst oder Ichnden nimpt man nicht allein vB den Früchten/Lenderey/vnd Vieh/sondern es müssen auch die Han^ wercksleut/so Khrtstcn sm d/ den vierdten Theil iresgewins cynbM gen.Es ist auch noch ein andere beschwerte Satzung vö Haupt zu haup» vberalteKhristen auffgesetzt/durch welche ein jedes Haupt im Hauff klein oder gross/iung oder alt/cin Vngerlschcn Ducaten durchs jar^ lm müß: Vnd da die Eltern für sich/ jre Kinder vnd Haußgesind/nicht zalen können/werden sie genöhtiget jre Kinder in die ewige dienstbar seit züvcrkauffen.Etliche vil Christen gehn von Haust zü Haust bettelff damit sie solch Gelt züwegen bringe/sind an Ketten geschmidt/ Vnd sieauff bestimpte zeyt nicht zahlen können/werden sie zum ewigen^ fengkniß vervrtheilt vnd verdampt/vnd wann sie gleich alles waö/E aufferlcgt gethan/ noch steht dem grossen Türcken frey den beste/ stä^ sten vn gesündesten Son/den ein Ahnst hat/züsich zünemmen/juzü^ schnciden/auß dem Gesicht der Eltern züentzichen/vnnd auß machen ein Kriegsmann/oder was jm wol gesellt/kompt nimmerttt^ wider in das Gesicht der Eltem> Vnd wie die vnverstendige Kinder/welche also den Eltern gerio^ men werden / leichtlich(wie züerachten)§hristi jres Seligmacherö gessen/also vergessen sie auch leichtlrch jrer Eltem/wan sie in derM^ von jnen geraubt werden/ also/das wann sie gleich im alter zü einau^ komen/noch der Vatter den Son/oder der Son den Vatter mehr reu net/verfolget also der Son offtmals seine Eltern vn Blütsfreunde/u auß lauter vnwistenheit/vnd das er ein Musulman ist worden/die tern abcr/vn seine Blütsfreund noch Khristen sind/tobet also ein wlder das ander.Fürwar es kan niemand genügsam mit Jungen a"! reden mit was trauwren/weinen/Heulen/Seufftzcn/solches des klU deiKfangnen Lhnstm. CXVII übsönderung von sten Eltern geschieht. Das Kind wirt hinweg genom Mcn/mcht als das es jetzunder solte gewürget vnd getödtet werdencwel- ches den Eltern zusehen vnnd Meiden viel treglicher were wann es also ln der vnschuld möchte Gott vnnd dem Herren Khristo inn die ewige freude vffgeopffert werde) sondern das es hie zcytlich vnder den Heiden vnnd Verfolgern Khristi lebe/sten Glauben vnd Abgötterei) annemme/ den rechten waren Gott / vnd seinen eyngebornen lieben Son / vnsern Herrn vn Seligmacher Zesum Khristum / in seinen Glidern den Chri¬ sten vnwissentlich helffe verfolgen/seine Elrern/sein Fleisch vnnd Blüt/ von welchen er auffdie Welt geschaffen/ermhrt/vn auffdie süß bracht/ vttlasse/inlasier vn schände gerahte. Letzltch auchwieerzü dem erkeüt- ntß deß Herrn Khristi erstlich von seinen Eltern anffcrzogen worden/ also wirt er nachmals ein werckzeug deß Teuffels/dadurch er Khristum vnnd seine Kirchen verfolget/verwüstet/vttd sich selbst in die ewige ver¬ dammst wircket vnnd eynwrrfft. Wc die gc,Mm Waffen vnd ^)ünch/so dnder deß Tmckcn Tribut vnd gewalt kommen/Sehalten werden. Lap. XVIU- Geistlichen/als Münch vnnd Pfaffen/wann sie ins Türcken ^^Hand kommen/vnd das leben darvon bringen/sind irr gar bösem Stand vnd wesen/werden gehalten wie die Mrchenräuber/vnnd ver¬ stossene von Gott vnnd den Menschen/entpfangen nichts von der Kir¬ chen. Auff die Feyrtag wirt ihnen von etlichen erbarn Weibern ein we¬ nig Brot vmb Gottes willen gegeben/ die andern tage bekommen sie Nichts/MWn sich deß Holtzhauwen vnnd führens nehren/ dann es ist stegewonheit daß sie ins Holtz ziehen mit einem Esel/ beladen den mit Holtz/führen solche wahr auff den Marck/rüffen vnd schreyen auß / ob iemands Holtz kauffen wölle. Wan solche beschorne st vnglück vn elend vorhin betrachtet/vnd ein besser leben stein Stand nach geführt (dann der Türck ist einmahl vnser vn vnserer Sünden Staupbäsem)würden sie Khristum selbst nicht also mit ster Abgötterey/Meß vnd Ablaß/ver- solget/vnnd tausentmal ehe den todt gewünscht haben / dann das sie in selchen jammer vnnd kommergerahten sotten. Fürwar wa jrrgeuts an ' V iij Von jammer bnd elend einem orth das Leben vnnd der Todt bcy einander/ja wa srrgentsdas leben nichts anders als ein ewiges langes sterben isi/so find man solches bey Pen Türcken. Es ist die dtenstbarkeit mit den kindern auß Israel in Egypte/noch das elend zu Babylon/oder das Gefengkniß in Affyrie7ia auch die Verwüstung zu Ierusalem/mit dieser seruitur vnnd schmertzen gegen den Shristen in Türckey mit Nichten zü vergleichen / Allhie höret mandasheulen/trauwren/weinen/vnnd zittern deß Propheten Icre^ mie/welches nit mit Worten bedrüuwet wirt/sondern im werck fich also befindet. KneAlagrede/vnd kurtze ver- manunLdergefangnen LhnstcnmLür-- eke^/an alle LhrLstlrche Potentaten/ MvstenvndZerrn. Lap XIX. in dem feuwrigeli Ofen/Hurr in Kaldea/sitzen/brahten vn brennen/schreyö/ len/vnd weinen mit seufftzen vn wünschen/heben ihr äugen gegen mel/vnd sprechemAch du Gott vnser Herr/wie lang schleffstu/wie lasß wtltuvnservergeffen/wie langwiltu vnser inniglich Gebeth / jamcr gefthrey nicht erhörenk Ach himlischer Datter/wach einmal auff/ E vnser seufftzen vnd heulen/erbarm dich vnsers elends/vergiß vnser nE in deinem zorn/verwirffvns nicht ewiglich. , Hienebcn heben vnd wenden fie st Angesichter gegen Himel/ ste Vatterland/ darauß sie hinweg gefürt worden/ welches ob sie gle^ auch sehen/in die ewige dtenstbarkeit gestoffen/wölten sie doch viel E darinne diencn/als in Türckey gefangen ltgen/st begier vynd innigklM wünschen fordert keine freyheit/sondern eben dieselbige ötenstbarM wann sie nur möchten daheim in stem Vatterland/vnd nicht vnder Türcken/scyn. Nachmals erheben sie auch jre Augen zu allen Shristlichen Pote^ taten vnnd Fürsten/ Embsigklich begerende/das der Bapst/als der em Vatter der Christenheit vn deßVattertandsseyn Wil/all seine mach vn gewalt der Römischen Kirchen/diesen Erbfeind der Khristenhcit Zl verfolgen/vnd alle betrübte gefangnen Hertzen widerumb zütrösten/^ Züe - keß sen es» l sehe digk sten vnd !vql Äu ang. hüls Slan Sie Werl phec dern denn < diese, §hri sthlec dern rvüri Nen^ dc/al Einen sten/s kann, Segen vnnd rrenri Seln/j allber , l'eibb Segen keinen sehrlic der gefangnen Lhristm. 6XVNI Züerlösen/wendcn wolte/wünschen vnd begern/das der mechtige Keiser deß heiligen Römischen Reichs/seine vnüberwindtliche Hand wider vi¬ fen Bluthund auffheben vnnd außstrecken wölle/Sie zweyfeln gar ntt es würden alle Nationen willigklich folgen/ hülffvnnd beystand thun. Als nemltch die Spanier mit jrer macht vnd Hurtigkeit / die deut¬ schen mit ircr Manheit/die Ztalianer mit jrcr vernunfft vnnd spitzfün- digkeit.Sie wissen das vnsere grosse Potentaten/Keiser/ Könige/ Für¬ sten vnnd Herrn/einandcr von hertzen mit Blüt vnd willen zügethan/ vnd nit weniger erfahrung haben wider den Türckcn zukriegen/ als ge- lvalt vnnd macht züdempffen vnnd außzütilgen. Sie Men das gantz Teutschland/vndsovilKhur vnd Fürsten deß Römischen Reichs/auß angeborncrirerFüstlicher Mannheit ihrem Keyser hierum willigklich hülff vnnd beystand thün werden/vnnd auff solche weiß hoffen vnnd glauben sie/werde ir beger/scufftzcn vnnd rüffen statt vnd raum haben. Sie haltens gentzlich darfür/der vnüberwindtliche Khristliche Keiser werde cinmahls ihr Esdra vnnd ihr Ksue seyn/dann dergleichen pro- PheccyvnndWeiffagunge werden nicht allein bey vns Zhristen/ son¬ dern auch bey den Heiden/auff den Keiser deß Römischen Reichs ge¬ deutet. Wolte Gott das wir von allen andern Kriegen abstünden/vnnd diesen Zug fürnemen/wir würden gewißlich erfahren/das die gantze Christenheit zu gleich würde auffwachen/keiner/weß alters/stands/ ge- schlechts/wirden oder wesens der seyn möchte/wütde dahinden bleiben/ der nicht von hertzen gern einen Krtegsmann geben. Ein jeder Türck würde in seinem eigen Hauß an seinen Dienern vnd Haußgenossen ei- Elm Feind haben/der in würgen/vnd auff die Fleischbanck ltfernwür- de/auff dem Land einen Verrähter/der in verrahten/im Zug vn Krieg kinen verfolger/der in würde verlassen/vnd selbst verfolgen. Alle Khrl- sten/sovil irer find/die der Türcke gelegeheit erfahr«/ vn vnder iter Ty- tanneylebett/achten gertngschetzig seinen gewalt vnnd Kriegsrüstung gegen der Khristcn macht/als welche nur allein auff die Flucht wenden vnnd rennen gerüst vnnd staffiert. Ke Feinde greiffen sie an von ferr- Ucm mit iren Flitzbogen/vnnd schiessen auff sie gleich wie nach den Vö- geln/vn da der Feind im ersten angriffnicht weicht/smd sie in die flucht allbereyt gcschlagcn.Ausser Schilt vnnd Helm find sie an irem gantzen Leib bloß vndWehrloß/ist keiner der mit einem dörfft nackendMann gegen Mann/em treffens thün/oder schlagen/siebeschedigen nimmer keinen der für ihnen stehet/es geschehe dannvon ferrnen/vnd vnge- ehrlicher weiß. Pom jammer btt-elend Wa einmahl die Portugaleser vnnd Denetianer mit jren Arma- dm vnd Kriegsrüstungcn zu Wasser würden auff seyn/Engelland/ Poln/vn d andere Potentaten jr Volck zu Land folgen lassen/ Sonder¬ lich vndcr einem ansehenlichem Haupt vnnd Kriegsfürsten/würde der grosse Türck Solymann vieleicht weniger gelten/vnd mit seiner gros¬ sen macht auch viel weniger außrichten dann Darius wider Alcxan- drum/Ferxes wider Themistoclem/Antiochus wider Judam Macha- beum gethan haben/vnnd dieser Meinung sind alle gefangne Shristen m Türckey/vnd ich habe eben dasselbige nunmehr biß in dreytzehenjar crfahrcn/Nemlich das der Türck wol starck vnnd gehertzt ist/ gleich wie ein Löuw/ aber nur gcge die so für ihm fliehen/widerumb ist er flüchtig/ verzagt/vnnd erschrockcn/wie ein Hirtz oder Hase gegen die so M vnder allgett ziehcn/vnnd bestendigklichfechten:Dieweiler dann von Natur forchtsam vnnd erschrocken ist/müß man ihn mit freuden angreiffeu/ dann der Gottloß vnnd böse/ ob ihn gleich niemands verfolget/ ist ver¬ zagt/ forchtsam vnd flüchtig.Gott wolle sich erheben/ seine Feinde stür- tzen/vnnd für sich heriagen alle die ienige so ihn vnnd seinen lieben Sott vnsern Herrn Jesum Khristum/verfolgen vnd hassen/wölle sie zu nicht machen wie den Rauch in der Lufft/vnnd gleich wie vom Feuwer das Wachs zerfleußt vnnd schmeltzt/also wolle er seine Feinde für seines Göttlichen Angesicht zerschmeltzen/vnnd zü Wasser machen/ Der All- mechtige Gott verleihe gnad/dz vnder dem schirm vnsers vnüberwiudt tichen Keifers eynmahl das Türckische Monster / der ein verfluchter Gchandtlap Menschlicher Natur ist/möchte gestürtzt vnd getilget E den/Auffdas also die Schriftliche freyheit/welche jetzunder vö dem Tür- cken mit grosser Tyrannei) an viel örtern vndertruckt ligt/vnd (wieZÜ- besorgen)bald noch fermer wirt angefochten/widerumb errett vnd haben möchtewerden/sintemal nach Gott dem Allmech- tigen allein auff dem Römischen Keiser aller gefangnen Heil vnnd Hoffnung m Türckey stehet vnd -> beruhet. Litt '/ s' n n rr >ie A/ er ttk n/ er> B cht >as eB K Bt >ter >ch D zs' VermanunZ wider den LÄrckm. 6XIX Hn Hmdörteffdarm die LHrt sien wider den Lürckenzüziehen Hermane werden/ ttwan an den Durchlmchttzfien Mvsten vnd ßerm/ ßerrn Mazrmüian/ Srtzhertzogen zu Hfierrüch vnnd EttH- voemc. gefielt vndgeschriben. 80!^§h habe offtmals bey mir gedacht/mich auch verwildert/ was die v^vrsachen seyn müßte/ nach dem sich alles dermassen leßt ansehen/ alssey es auffvnserseithen/vnd nit müglich/wan dieShrtste wider den <ürcken im ernst sich etwas vnderstehen wolten/der Gig müßte in vn- sernhendenseyn/das nichts wenigers in soviel« /am nichts fruchtbar- lichs wider in außgericht/sondern allwege das wtderspil ergangen/ vnd erfolget. Wir haben ja erstlich den rechten waren Gott/vnnd seinen lie¬ ben Son Iesum Khristum auffvnser seyten/welcher in einer nacht den gewaltigen Kriegshauffen deß Senachertbs getrennt vnnd zü nicht gemacht/welcher durch eines schwachen Weibshandt den mechtigen Knegsfürstc« HolofernenenthäuptVnnd in derkürtze vonderGött- uchcn gewalt vnnd seinem willen züreden/von welchem alle Sige vnd Dictorien Herkommen. L, . Hiergegen haben die Türcken nur einen errichten/falschen/Teuf- stnschen Propheten/mit Nammen Mahometh/welcher bey seinem le- ei« Ertzbüb gewesen/vnd nach seinem todt on zweyffel ewigklich im Mab on einige selige Auffcrfichung blcibcn/vnd vcrdampt scyn müß. Ludist zwischen der zweyer Gottheit vnsers Herrn Khristi/vnd jrem Kott Baal/ein solcher weiter vnderscheid/als viel dereyngeborne 'Don Gottes/ein lebendiger warhafftiger Gott vnnd Mensch/höher vnnd grösser ist / als ein stinckender/unstetiger/fauler/ verstorbner/ lvormbstichiger Madensack eines verstorbnen todten Leichnams/vnnd 'aß/wte dalM jhr Gott Mahometh ist/vnnd wol bleiben wirt/derge¬ stalt/ das soviel vnser böses glück wider den Türcken zü kriegen belangt/ Aann wir je vnsern lebendigen Gott gegen jrem vcrdampte sterblichen Kott vergleichen wöllen/wir ftey sagen vnnd bekennen müssen/das - die Todten den Lebendigen mit macht vnnd Kriegsgcwalt wett vber- legenseyn. ! Wiewol wir nuhn vber das auch mit leibskrefften / Mannheit/ MH /vnnd verlinnfft/ denTürckcnwcith vbertrcffen/welche fast die ? mrnembste stück seynd/ damit man dem Feindt pfleget abzubrechen ch An dM Erzherzogen auß Österreich vnnd zuschlagm/i'edoch ligen wir allezeyt erbärmlich vnden/ia werden nicht allein geschlagen/sondern verlieren alles was wir auffsetzen. Lieber sag mir einer / welche Nation ist gehertzter als die Vngernk Wer ist erschrecklicher anzügreiffen als die Äutschek Wer ist küner vnd gehertzter als die Frantzosenk Wer ist herter/leidhafftiger/vn verschlag¬ ner als der Spanier k Wer ist verstendiger vnnd spitzfündiger als der Wahle Wer ist stereker als der Polne wolle andere Shristliche Nation vnnd Völcker geschweige/wetche entweders von Leibskrefft besser/oder ia fttzgenannten Völckern in altern gleich sind. Hieneben wann wir betrachten wollen die Natur vnnd eygenschafft der Mannheit/vnd grosse deßgemüths/Wer achtet der Verwundung/ schläge/streych vnnd gefehrligkeit weniger als der Vngere Wer hat ein Adeticher arrffrichtiger gemüth als der deutsche e Wer ist klüger als der Wahle Ehrgeitziger zum Sig vnnd Überwindung deß Feinds als der Frantzoße verschlagener vnnd hurtiger als der Spaniere vnnd alle diese ding sotten billich entweders Sig wider den Türcken geben/oder la ihn auß dem Feld schlahen hclffen.Hat nit offt allein die künheit/ op andere hülff vn züthün/den Feind erlcgteHat nit offt ein frey auffrictX tig Adelich gemüth vnnd Hertz dem Feind abbruch gethank Liset rnaN nicht bey den Geschichtschreibern von denen die nnr vmb der Ehr wil¬ len gestritten haben/ das sie offtmahls gesrgt haben wider ihre Fcindck vergleichen die so auß fürsichtigkeit/behendigkeit / list vnnd vorthcil kriegt haben / wie dann diese jetzo erzelte Christliche Nation thün/vmrd nichts wenigers entgeht vnd zerschmeltzt vns armen Misten das glück vnd der Sig wider vnsern Erbfeind den Türcken züfthcnd/vnd vnder denHmden. EZLM-LLLSL vns auffkommcn/vnd wider dm FciiidEaucbkwnrd^' lÄ alle Rüstung den Hnrmsch/vnd andern Kr,cgowch,m^ie Zr^'b P-r,ic,wnnd anderczichcn auß ivldcr/rcn Feind/ chhrm ^"stung/stchabrn schlechte Bogm/wlr abcrBüchffen/W w'scecRüßnngglcichwie Schnee vn Regennass"" ^onnc.w^ auch'« Rüssun gtrucken durehM "" Strodnch/widcr ihr GMütziss vns« «m d e Stti5e,s» "der möchten auch -rM ^^"ffelsen/wtl geschwelgen /re blosse nackende §eibe. Es ist wol war dasbey/ne die Musutmanni/welches smd verlas VmnatmttZ wider dm Lürckm. 6XX Nete abgefallene Khristen auch Büchsen führen vnd tragen/aber nicht soviel als/wir/ können auch mit weniger kunst vnnd erfahrung dieftlbi- geüben/vnnd damit vmbgehen. Ferrner laßt vnns doch vmb Gottes willen sehen/was sie doch für Dolck im Kriege brauchen/ Nemlich Gcythier/vnnd Thracier/ in welchen man weder Italiänischcweiß- heit / noch Spanische listigkeit/vnnd Hurtigkeit findt/ Sondern ein grobe Beuwerische/ wilde/ vnvernünfftige / vnwiffenheit / vngeschick- ligkeit vnnd narrheit/ Bey diesen stehet verfaule trege Grecus/Der Asianer/so in allen schänden vnnd lästern ersoffen/Der Egyptieran Leib vnnd gemüth verschnitten/ Der Arabier wie ein Brot im Ofen verbrannt/verdorrt/vnd außtrocknet. Wer wolte glauben das von ei- vem solchen leichten Kriegsvolck solten geschlagen vnnd überwunden werden die trutzige/ grausame Frantzosen / die freye gehcrtzte deut¬ schen/ die scharpffsinnige Italiäner / die verschlagene spitzfinnige Spa¬ nier k Vnnd nichts wenigere (Gott erbarms) geschieht es leider/vnd geschicht von denen/die als leibeigne Knecht vnnd gebundene Thier/ nur ihre dienstbarkeit zuverfechten wider vns freye Khristen/die wir vnsere freyheit von vnsern Vorfahrn vnd Voreltern auffvns erehrbet/ Nnd auch billich vnd ritterlich erhalten solten/zukriegen genöhtiget vnd gezwungen werden. Wenn wir nun auch gegen einander haltcn/beyder Nationen / der Aürcken vnd Khristen/Satzung/Ordnung vnd gebreuch/wtrt sich be- finden/das wir sie in allem weith vbertreffen. Dan was ist heiliger vnd höher als Gottes wort/vnnd das Seltgmachcnd Euangeliumkwelches Wir§hristen/Gotk lob/haben.Was ist ordentlicher/heilsamer/nützer dnd wetßlicher/als die geschribne Rechte/dcren wir Khristen zu erhal- tung veß Weltlichen Regiments gebrauchen? Sofie hiergegen leben Nach jrem Alcoran/welcher nicht allein närrisch vnnd leichtfertig / son¬ dern auch wider Gott vn sein heiliges wort eyngesetzt vnd gcschnbe ist. Was ist dann die vrsach das wir in sovieln Prerogatiuen/vnd vor- theiln/zü kriegen allwegen crlige vnd überwunden werden? Wie kompt es das vnsere Fehnlcin mit Kreutzen vnnd Krlrcifixen durchzogen vnnd gezeichnet(welche vormahls nicht allein den Heiden vnd vngläubigen/ sondern auch den Helltschen Geistern schrecklich gewesen) nunmehr so vfft in die flucht gesthlagen/vnnd nidergelegt werden? Ich wils mit kur- hen worten/vnd wie es an jm selbst ist / anzeigen. Es ist wol war/das wir den rechten lebendigen warhafftigen Gott haben/aber mehr zornig als gnedtg / vmb vnscrer Sünde willen / also das wir mit dem Propheten wol sagen vnd bekennen mögen/wtr seyen An dmErtzherqogcll miß Österreich nie Gottes volck/Vnnd wie softe der Herr Khrtstus bcy VN» seyn vnnd stchcn/dcnn wir mit so vielen Setten in so manch sinek Meissen? Vnnd lieber sage mir etncr/was haben wirKhrtsten äusser dem blossen Nam¬ men an vns/das einem Khristen wol anstehcttZsi nicht zü vnsern zeyteN der gemeine Bauwcrsmann voller schänd vnnd auflrühr? Der Bür¬ ger voller betrüge vn d Geitzes? Die Regenten sehen sie nicht nur allein auff,rcn eigen nutzen/sinv sie nit das mehrertheil Gaben vn Geschenck sichrig/Ltcgct der Adelnit im Schwelgen vnd Sauffcn/vnd in alleim Überfluß? Fr biß über die Ohre in faulhctt vnd tregheit ersoffen/ Was sol man sagen von den Kricgslcurcn/welche nur vmb Gelt» vnd plün¬ derns willen ins Feld ziehen/trachten nach keinen Ehren mchr/frageN n-chr viel darnach welcher Thcil vbcrhand behalte/ sprechen sie müssen vnnd wollen ein Herrn haben/vnd soften sie dem Teuffcl dicnen/wann er nur Gelt gebe/verderben/ plündcrn/brcnnen ia so bald die Freunde/ als die Fcindc/Dte Geistlichen ausscrhalbcn dem Kirchen Pracht viN'Ü §crcmonicn/habcn nichts da» dcrKhristlichcn Kirchen gleich vnd ge¬ niest scy/da ist kein fromkcir/kcin heiltgkeit/kcin Gottcsforcht/kcin knnü/ kein Lchr/kein crfahruiig oder Wcißhctt/ cin sider sihetuir auff fei» Nwpt/sindern anff seinen nutz/ketner auff Ehr,st, befehl vnnd wort/ können derhalbcn mit dem Mann Gottes wol sagen/Sic sind alle auß gcrrckken/adgcfallcn/ vnnd vnnützc Knechtwo, den/ Da ist niemand- der was güt» thüt/ auch nit einer/re. Was verwundern wir vns daN»/ soKhristusdiesinvnscrn Lasten,/Sünden vnnd mißbrauchen enkgtt gcu/vndbey vnsindernothnit stehen wift Vnd Herwegen kriegen wir/on hülffvnnd bcystandt vnsers Gott-/ den wrr rühmcu/vnd welches noch erbärmlicher ist/wir trage,, mir blosse Kreutz vnnd Krucifir vnsers Herrn Zeig Lhristi/in, FcblcinM wam, es zum trcffci, kompr/finden wir in mit seinem Segen/Icider auss der Feinde sc ihtcnstchen/Daher gehet cs alles Moden/ vnd wir fall« aup einem vngluck ms andcr/so befinde sich auch wann eine CbrtM Natiou wider den <ürckenkrieget/seynd die andern etlich' /e>itlvcdr^ mit innerlichen Kriegen verhasst/ oder stecken biß über die Ohre"«' müsstggang/fressm vnd sausten/vnd andern lasiern.Der Krlegsnranl! dien« nur al,ein dem Pfeyning/pnud nichtKhristo/vnndwa crnttal« bald seine Besoldung vnd bczahlung bekompt/wirt er entweder» Feldft fluchtig/odcrsonstmeincidig/vnnd stellt auff deßFeindcsscihtcn/w^ hilffk alsdann hie die Ztaliänische Weisthettt dtcSpanifche°l,stigkctt/ der Tcutschen Mannheft/dcß Frantzosen miftigkeit/Der Vngcrn kü»- Httt/Son dcrlich da kein Krtegsmann weder auff Khristum sichek/od« Pematiung wider dm Lürcfen. OXXI seine Ehr betrachtet/ sondern in Krieg /gleich wie zum Tantz/oder sonst zum vnzüchtigen leben/ außziehen. Wir habt wol güte Gesatz/aber schendtliche vnreine böse sittö/güte Wehr vn Waffen/aber unartige verzagte Hertzen vn Gemüter/ein je¬ der acht es jhm für eine Ehr wann sie sich durch einander selbst weidlich fletschen vnd zühacken können/ Aber das sie wider den Feind faul/ ver¬ zagt vnd treg sind/ist inen nit schentlich/werdö auch darumb mtt nichts gestrafft. Wan ist erhört worden bey vnsern zcyten/das ein Kriegsman von wegen das er aust dem Feld entrunnen/oder sonstsetneWchr abge- ivorffen/sey zum Schelmen gemacht/oder gebürlichcr weiß gestrafft wordenk So sie doch bey den Alten vmb solcher vnd dergleichen vrsach Willi nit allein am Leib hart gezüchtiget/sondern auch aller jrer Güter/ kn nit allein ein jeder in sonderheit/sondern auch offt ein gantzer Hauff/ verlüstig vnd entsetzt worden sind.Dic arme gemeine Landsknecht vnd Neuter/werden wol/wann sie ein wenig übertrette/gestrafft/Aber den Häuptern vn Befelchshabern geht alles vngestrafft hinauß/ beißt kein Krae der andern leichtüch die Augen auß/darumb können sie auch kein güt Regiment Halten/Dann mit was gütem gewissen Wil der straffen/ welcher selbst straffens werth ist? So geschieht es auch wann wir wider den Türcken ins Feld ziehen/ sühren wir gemeinklich mit vns ein kleines Heuflein Volcks voller bösen vnd verderbten sitten/wider ein so mechtige Tyrannen/ vnd vil tausent 8eind/welche ein harte strenge disciplin/ vnd eyngezogen leben führen/ dan der Türck legt seine Laster im Feld ab/wir heben sie auff/vud nem- wm sie an.Zm Türcktsche Läger sindt man nit den geringsten Wollust/ oder Geylheit/allein was Wehr/Waffen/Mstung/vnnd anders so zü leiblicher notturfft vnd Kricgsrüstung von nöhten ist:Aber in der Khri- nen Läger ist aller Überfluß von Freffen/Sauffen/Änzucht/vn andern Lastcrn/alsodas man offt mehr Prouiandwägen dann Rüstwägcn/ wehr vnzüchtige Wetber/dan Kricgsleuth findet. Der Vnger m ördet/ Her Spanier sttlt vn raubt/Der Teutsch frißt vn seufft/Der Behem Uäfft/Der Doln faulentzt /Der Frantzos singet/Der Wahl hüret/ Der Engelleder spilt/DerSchott heluiert vn schlempt/Also dz es mühe hüt in einem Feldläger vnder den Khristen einen Kriegsman züfinden/ der mitseinensitteneinrechterKriegsmangenenntwerden möchte. Ist es dann so groß wunder/wan die Feinde schlagen/vnd die öber- hand behalten/ bey welchen Mchterkeit/Zucht/meffigkeit/ fleissig auff- lchens/treuw vnd gehorsam wacht/ Oder aber das die geschlagen vnnd überwunden werden/welche/wan derFeindeinen Lermen macht/ent- I An dm EttchedM auf Österreich Mdersauffder Beuch/oder bey dem Weinglaßvoll vund schlaffend/ bey Hüren/oder in andern schänden vnd Lastern fanden werden. Vnd dieses sind die Laster vnder dem gemeinen Kriegsvolck.Belangend die grossen Potcntaten/Fürsten vnd Herrn in der Khrtstenheit/ dieweil ei¬ ner den andern mit Krieg selbst verhergt/verderbet/vnnd außseuget/ auch nicht allein in Kriegsleufften/sondern in jren Landtschafftivnor- denlich Regiment führe/keine disciplin/Gottsforcht/zücht/ chrbarkeit/ hegen/schützen/handchaben/seynd sie ein vrsach das vnser Kriegsvolck ntmermchr vnsermErbfcmd kan gleich werden mit der sterck oder men- mge deß Volcks/dann man sthet wol was ein jeder in seinem Land für ein Regiment/disciplin vnd ordnung führet. Qfft vmb einer geringen Lniurien willen/vnd von wegen eines kleinen Flecklins oder Dörfleins/ werden gantze Land verwüstet vnd verherget/Stett vnd Flecken E gebrennt/Mann/ Weib/vnd Kind/ermordt/getödtet/geschendt vn ge^ schmehet/wil geschwcigen das soviel Kriegsvolck verderbt/verwandt/ erschlagen vnd gefangen wirt/sovil vergeblicher vnnützcr vnkoste ott ei¬ nige besserung der Land vnd Leutgeführt.Dnd wann wir gleich siegen vnd gewinnen/slnd wir an Gelt/Land vnd Leuten ärmer als vorhin» Uleu Quantum terra? potuit ^arari, bloc c^uern ciuilikuäerunt san^uine ckextrae? Ach Gott wie würd die Chrrstenhei» Go weith vnnd ferrne ausigebreych. Zü Land vnd wastcr nemmenzü/ wann nur wir Christen hetten rüw» Vns nicht einander selbst on noch Derfolgeen/vnnd schlügen zü todt/ ^ein Feindt vns widerstehen könde Go strrn vns Gott sein Segen göndt. Sonst weil wir chün das widerspil Gehts vns auch wie der lieb Gort wll» Dißist NUN vnser billicher lohn/ Laß jms nur keiner zorne chün. Wir wachen leider zü langsam auff/vn vnser klagen ist zü spat / tvik haben (wie oben in der Prophecey am ende auch gesagt)verlorn Asta^ vnd Africam/Griecheland ist verderbt/Vngern ligt bißauff den wpr kranck/Ztlyriaift bey vnsern zeyten eyngenomen/Sclauonii ist nen^ sich vom Türcken erobcrt/Qsterreich ist sehr geschwecht/diß Krelch dN>- gisst ligt Deutschland vnd der gantzen Khrtstenheit nunmehr auff plm Nacken/das auch kein Khristlicher Staudt oder Potentat hinfürtyet n st ck m Nt tei ter gü M< dei tes lin zül Mei Sj Mit biß - Wer vnr kön, cken Weß Süw sten VMb chen Arft stnn könd, alle st alsds denn Zürüc krieg Vermammg wider den Türckm. (HXXIl mehr für dem Türcken sich sicher rhümen kan/so ferrn er nicht seiner schantz besser achtung haben/vnd für seine Land vnd Leut fleissiger wa- chen/sie zü Gottes wort ziehe / zü ehrbarlichem Gottsfürchtigem leben mit ernst halten vnd vermahnen wirt. Wann auch die Khristltchen Potentaten vnd Stende deß Reichs nach etnigkeit trachteten/keiner den andern also verfolgten vn verderb¬ ten / die mißbreuch in Geistlichen vnd Weltlichen Regimente abschaff- ten/Gottes Gebott vnd sein Seligmachendes wort für äugen hielten/ güt Regiment vnd Ordnung anrichteten/vnnd also in betrachtung ge¬ meines vnglücks jre Köpffvnd Hertzen Khnstlich vnd brüderlich wider den gemeinen Erbfeind züsamen stiessen/Alsdann were zühoffen/Got- tes zorn/welcher wol entzündt/aber noch nicht gar embrennt/möchte ge ltndert/vnd auffdise weiß dem Türcken abgebrochen werden. Es kan ja Deutschland on einige müh inns Feld rüsten 6tausend ZüfH/vndzwentzig tausend züRossz/gleich soviel/vnd vieleicht etwas mehr/were zühoffen auß Italien vnnd Franckreich / nicht weniger karr Spanie/on was Brabant/Flandern/Holland/Seeland/ Friesland/ Mit andern vmbligenden Lendern / können außrüsten zum wenigsten biß in zehen tausend Pferd/vnd zwerrtzig tausend Füßvolck/mehr oder Meniger/was noch überigLnVngernMehrem/Schlesien/Behemen/ dnndvmb dieDonaw/Poln/ Sclauonien / vnnd andere Kömgmch/ können biß in sechtzig tausend leichtePferd rüsten vnnd satteln. Wann man mit einer solchen macht/vn auffsolche weiß/dem Tür¬ ken begegnet/versöhnttGott/hieltgüteordnung/führeteinKhristlich ^ffen/was köndte cs für grosse mühe haben einem so Gottlosen Feind Süwehren/Gricchenland vnd Tractam/darinn noch viclfromer Khri- flen vnder dem Kreutz siecken/vn teglich zü Khristo rüffen vnd schreyen vmb erlösung/vnd erwarten mit seufftzen der Khristen hülff vnderret- tung/widerumb zü erobern/Sonderltch dieweil sieallzeyt vrsachen su¬ chen von dem Erbfeinde abzüfallen/wann nur ein wenig gelegenhett mrfiele/dasHe sich ihren Herrn/Tyrannen vnd Blüthunden/von wel- chcn sie jämmerlich vnderdrückt/wider setzen/vnd jr joch von sich werf¬ en möchten/welches auch vnserer Victorien ein güte befürderung sein köndte. Vnd da vns Gott nur ein einigen Sig wider jn vergövte/were alle ftme macht geschwecht/Vngern stünde vnswiderumbfrey offen/ alsdann were vns sovil leichter vnsere Rüstung auff die Donauw mit dem Stramwidcr den Lürcke abzüführen/vnd nach Konstantinopel Lürücken/als vil schwerer es jm ist wider den Stram züschiffen/ vnd zu- An Ertzhercrogen auß Gsierreich Daran ist auch kein zweyfel/wann der Sophi vnd König in Persia vermercken würde vnsern Ernst wider den Türcken/das er sonder Zwei¬ fel in an seiner Frontier biß an Konstantinopel engstige/vnd den Mi¬ sten beystandthün würde neben andern vmbligenden Königen vnnd Potentaten/welche nicht weniger mechtig vnd gcwaltig/als dem Tür- cken entgegen vnd gehessig sind. So würde auch PriesterZohan / Key- ser in Zndia/ntcht still ligen/ sondern mit gewalt sich dahin befleissigen/ das der gmeine Erbfeind der gantzen Welt einsmahls möchte gestücht vnd aussgetilget werden. Diese Schrifft hab ich an euwer F. G. als einen wiudigisten Son dergroßmechtigisten potentaten/vnd deß heiligen Römischen Reichs/ Keisers Karoli v»wKönigs Ferdinandi/ also wstlen vnderthenigst ge¬ langen lassen: Erstlich darumb/das ich diese vnlcidliche/elendige be- schwerung/vnder dem Türckischen ioch vnd gezwang/selbst dreytzehar gantzeriar versucht vnnd getragen/Darnach dasjedermannallbereyt von euwer F. G. eine solche Hoffnung geschepfft/ durch welche man sich vertröstet/euwer.F.G.werden deßVrgroßvatters Maximiliani/ der¬ gleichen deß HerrnVatters Ferdinandi/vnd deß großmechtigste Key^ fers Karoli deß sünfften/euwer F.G. Herrn Vettern/Gemüth an sich mmmen/vn in ire füßstapffen trettk/sovil die herrliche/gewaltige/ Key' serliche Tugend/damit sie begnadet gcwesen/vnd zum theil noch seynd/ anlanget/welcher aller/vnd der gantzen Khristenheit Zuversicht/soviel mehr durch die schöne Heroischen Königliche/vud Fürstliche Sitten vn Tugend/ so euwer F.G.allbereyt an sich haben/gesterckt vn bekrefftig^ wirt/verhoffen auch euwer F.G werden sie hierin» nit bekriegen. VnS wil nur gebühren/das wir den Allmcchtigen Gott Himlischen Vatter/ vnnd seinen cyngebornen Son vnsernHerren/Erlöser/vnnd Selige macher Zesum Khristum/mit ernst bitten/das er/vornemlich aber VN- sernPotentaten/Fürsten vndHerrn/dasGemüthvn Sinn geben/sie also mit seinem heiligen Geist regieren/leytenvnd führen wolte/ das sie nichts anderst da» die Ehr seines Göttlichen Namens/ die wolfarth der Khristenheit/vn aller irer Vnderthane/süche/vo» iümerlichen Krieges vnd Verfolgungen abstehen/vnd all iren gewaltvnd macht allein wider den Erbfeind Gottes/scines eyngeborne» Sons / vnsers Erlösers vnnd Seligmachers Jesu Khristi/vnd aller Khristen üben vnnd ge¬ brauchen wöllen. Geben im iar ivl. O. x^v. den >7.deßMerl;cns. Register s. DndenBirchenwelchcbey ^^^^/mEd^Cap.r^ ff^VonderMrckenwospitabtgenennt^ Von ordnung vndvndcrscheid der >^rl 1 ir. ibid. 24. ibid. r,. r6. r6, r/. »7« »6. ibidem »7- 18. ibid. ro. ro. ibid. Register Mer Lapttel deß andern Buchs. Emerne Vorrede vber dißBuch. Folio r.r. Ein Sendbricff andenB.önigauß Frankreich. 6. Vorrede/ darinn dieser Gcnueser/Iohan Anchoni Menauin/an- zeige wie erauff dem Meer gefangen vnd dem Türkischen Leyser sty presentierr vnd verehre worden. Aurtzer vndcrriche von der Schiff vnnd R.aubschiff vnderscheid. »r MrrhaltdisesBächs. ,z. Kapitel deß ersten Thctls. M^AraußdasTürckische Mahomecisch Gcsatz entsprungen/vnnd warauffesgegründcscy.Cap.r. »4. ^5^Von den Gcborcen vnnd Gesetzen deß Cürckischen Glaubens. Cap.r. »4. Außlegnng deß ersten Gebotes. Cap.;. '5. Auflegung deß andern Geboccs wiemanVaccer vnMuceer solle gehör samseyn. Cap. 4. - '5- -außlegung dcß dritte Gcbocs/was wir nicht wollen das ein ander vns/ das wir jm dafstlbige auch nicht rhnn. Cap. 5. »6. , Auslegung deß vierdccn Gcbocs/das sie fiejstrgstllczüdcr Kirche gehn. ^ie die^ürckenheheen in jren Kirchen. Cap.7. ^ondenensoin jreA.irchcnnickommendörfsen. Cap. s. Auslegung deßfünffcen Geboecs/vonjrem fasten. Cap.?. AußlegungdeßsechstenGeborrs/vomL>pfser. Cap.ro. DonLllmuscn. Cap.rr. Auflegung dea fidenden Gebotes/ von dem Ehestände. Cap. Ehestand wiejn dieCürcken heuriges eags halten. Cap.,;. r». sie für andere kurtzweil treiben/wann die Braut auß der Bade- stuben komptgangen. Cap. ,4. ^Oie die Braut dem Brcukigam Zu hauß kompt. Cap.,/. Auflegung deß achten Gebots. Cap.,6. ^on der Sünde deß t)offarcs. Cap. ,7. Von der Sünde deß Geitzes. Cap. ,3. Von dem läster der Geilheit. Cap. ,9. sonder SündedeßZorns. Cap.ro. Von der Sünde der Schwelgerey vnd Fresstrey. Cap. rr. Von der Sünde deß Neyds und Wasiz. Cap. rr. Von der Sünde der Faulheic/genennr Cap. r;. Kapitel deß andern Thcils. 4 I Kapitel vbcr das dritte THeil. L 47' rbid' 4S' ibid. 4st rbid. ibld. ibid. L»' L>-r o^rrede ober das dritte Thcil. Vnd was die Türchen essen. Cap.». Von der Türchen crincken. Cap. r. Wie sich die Türchen kleiden vnd schäwen. Cap. 5. Wie sich die Weiber kleiden in Türchcy. Cap.4. wie die Türchen rciccen. Cap. 5. wie die Türchen jagen. Cap.6. Von den b)eusern vnd Gebeuwenin Türchey. Cap.s. Von der Türchen Ackerbauw vnd anderen Leldbauw. Cap. s. Von den k)andtwerchsleucen/wie die in Gcetten leben. Cap.-. Von der Türchen Schulen. Cap.»«. Wasdle jugendr vmrd gemeine r)andrwerchsleurinTürcheyfür RcZifter. Von dendrepen fürnemste Priestern die iuLciam administrieren. Cap. 4« ibid. Von dem procesi den der Caldelescher heltin Gcrichcssachen. Cap.5.st» Wie die falschen Zeugen gestrafft werden. Cap. 6. ibid. Von dcmgcwalr deß Cadi in Straffen vnd Gerichts handlungen.Cap. 7^. i^' Von demgcwalcdcss 8uda5cl/das istdess Gcarcrichrers. Cap. s. n» Wie der Lubasci strafft wann das Gewicht verfelscht vnnd nicht recht ist. Cap.-. ibid. Von den vier andern R.cligions Personen in Türchey/darvon oben g^ strgt/dasistden 6oimLlcr,L2len- wie die Türcken jre Todten begraben. Cap.,9. ibid. Von dem Jüngsten rag nach der Mahomccischen Meinung. Cap.». Von der Anfferstchung aller Todren/nach dem Glauben der Türckcu« Cap. L,. 41* Von den Sehlen welche die Mahomethaner vermeinen das stein das ^>aradciß kommen. Cap.«. ibid« Von den Seelen/welche die Türchen glauben/vnd darfür halten daf vcrdamptseyn. Cap.r;. 44- Von der Beschneidung der Türchenvnnd jrer Närrischen gebreuch mn. Cap. L4. al* rbid. tbid. weil vnd übnng halcen/welchc genennc werden beuenri. Cap.«. 5». Don dem oreh darinn die Darren vnnd Fantasien gezüchriger / werden gcnennr Kane. Cap.rr. Lr. Don deß TürchischenB-cysers Schloss; vnd k)of. Cap.,;* -r. Don den jungen welche ssärs auff das ^)alass warten müssen. Cap. >z. .. 5?» Don deß Türchen Kammer jungen. Cap. ,5. 54. Don den Verwahrern der Kleidern deß Türkischen Leysers. CciP» »6. ibid. Donder Schatzkammern deß Schloß;. Cap. ,7. ibid. Don der heimlichen Speibkammern deß 'Türchen. Cap. »s. 55. Don der Schul so im Schloss; gehalten wirr. Cap. ,9. ibid. Don den Jünglingen vnnd Dienern der ^ussgärcen deß B.eyscrs im . Schloss;. Cap.ro. 56. Don den Bechern deß Schloss;. Cap.ri. 57, Don den Zxncchccn so im Schloss; sind. Cap. rr.^ ibid. Don den jcnigcn welche das X^eingewandtdes Türchcn/vnd deßgantzcn 58. ibid. ibid. ibid. ibid. 60.' halten, ibid. j^ofgcfinds waschen. Cap.rz. Don den Wasserträgern deß Schloss;. Cap.-4. Don denBadssubendcß Schloss;. Cap. 25. DondenArycen vnndBarbiercrndeß Schloss;. Cap.16. DondenEunnchis so im Schloss; dienen. Cap.27. Don den jungen Gesellen welche können vnnd mögen auß dem ^>ch^z Donner Guar^ienvnd Thorwacht der grossen Pforten am Schloss;. Don den ^riessern welche im Schloss; Dracion vnnd Gebecc Cap.zo. Kapitel deß vterdtcn Thals. L^BrrededeßGenuesers. Don den drcycn waschen deß Türchen Cap. Don den Capitänicn genennk lani-er^li. Cap. r. DondenrCapicanien lmbraicmgenennc. Cap.;» DondemLcliZnirLchcia. Cap»4» anssdcrL-inchenseytenreyren. Cap.6. Don den Srallmeisserndeß Türchen. Cap.7. DondenVInicier. Cap.s. . . 05' Don den zweven Geschwadern der viu5e§'/welcher ems anss rechten/ Vnd das ander anff der Linchen seyren hinder dem Türchen hereyn . reiten. Cap.o. ^id. DorrdemletztenSchwaderderTürchen. ^rophcccy vnd Capitel. Eine Prophecey der Türchen rnic jrer ausslegung. Wie die Christrn/wan sie im 2^eieg gcfangen/wrderumb verkaufte wer¬ den. Cap» i» wazuderTürchistve Leyser die gefangne Christen gcbrauchc/welchejm zu Zchend geben werden. Cap.r. 'M- wie man mir den Mcidtlein vnnd andern Weibsbildern pflege vmbzm gehn. Cap^> ibid. wns die andern Türchen in gemein mir den armen gefangnen Christen begehn/wann fle die als leibeigne Bmechc erkaussc haben. Cap-4- Fol. wie die Christen/st keine k)andcwerchen wifsen/oder gelehrnc haben/in Türchey gehalten werden. Cap.5. ibi^ wie die Christen wann sie neuwlich gefangen/vnd hinweg gefürth/auff der Zveisi gehalten werden. Cap.6. . »n- Wie die jenigcso verkauffc/gehalren/vnnd aussm March oder A.ausf platz ausigestclc werden. Cap.7. "r- Don den armen gefangnen/welche z» r)ircen vbersDiehgesttzc werden- Cap.s. "i' Don der Flucht der jenige so in Europa gefangen vn verkaufst werden- Cap.?. ibid- Don der fluche auss^acolia/wa man am besten möge darvon kommen- Cap.ro. !>45 Don der straff deren si> flüchtig werden. Cap. II. ibid- was die Griechen vnnd Armenien mir den gefangnen Christen für ein mirleidcntragen. Cap.»-. ,<4- was die Türcken für Zauberey brauchen wider die iö fhnen enclausteN sind. Cap.rz. "f Wiedas GedechcnißvnsersNerrnvnd Geligmachers Jesu Christi nm gemach in den prouintzen/welche Christen gewesen / abgechan außgeleschcwirc. Cap.'4. ibid- wie der Türck mit den eroberten Landen vnnd überwundnen ChriD^ gebahrec. Cap. was die Christen den verleugneten Christen(welche sonst MufulmanN' genennt werden) vnd den Türchen für ehr erbieten müssen. Cap-'°' was die ChristcnfürTribut geben vnd zahlen müssen. Cap.,-7. ibid- Wie die Geistlichen pfassen vnnd Münch/so vnder deß Türchen Tribut vnd gewalt kommen/gehalten werden. Cap. »»s. "7' Eine B-lagrede vnd kurtze vermahnung der gefangnen Christern Tü^ chey/an alle Christliche Potematcn/Lürsten vnd t^errn. Cap- "7. Ein Gendbrieff/darinn die Christen wider den Türchen zäziehen mancwerden/etwan an den durchleuchcigsten Fürsten vn t^erru/ ^errn Maximilian/Ertzheryogzü Österreich vnnd Greyer/rc.A^ stelt vnd geschriben. 1»?. Lormmr vnd Oehler deß andemWüchs. UikklUkl/e , L,,, wcrn worden: dann wo emBüchstab züvil oder zü wentg/vnd ein wort !ür das ander gesetzt/oder die Punkten versetzt sind/ dieselbige hette der gütige Leser wol cndern könne/ Aber damit es an keinem fietß mangel/ so wiUch etliche mit anhenckm/vnd die übrigen dem Leser zu Korrigier ^lro 2. a für Preston (list ) Person / bald in der andern Ze^ln steht/ etwas mel- düng gethan/ist dist wörtlein (etwas) züvil hinein gesetzt. ^0t. 6. b erstlich einen geringen/thü das wort (erstlich) auss. Sol. iS. a den ist wol erlaubt(liss) denen/oder denselbigen. Sol. 19. a von einem jungen Lind (list) Rind. Sol. 20. a hencken sie(list) hencken sie mit an. ^"26. n„r (lreß)wart nur. ^odem a je mehr er(lis)>e neher er. ^odcnr b so offrjnen (liest) söoffvstejnen. 7-<>dem b mit von vnvernünfftigett(liest) mit den vnverttünfftigen. So», zi. a oder sonst eigner (list) oder sonst einiger. Sol. zr.a dann der Christen (l!st)dann den Christen. S0l.zz a den stehn (llst)der stehn. Sol. z8. b nachek da vnd ab(list)nacketab Vttd da. ' 4-afürStrassens6iß)Strassen. ) '^4-Rennt Asperos(liss)Assteros rendt. allein Morgen(llst) allen Morgen. 2^vem a wie Hotschier(liest)Hartschierer. s ,a. rote Meer(list(t0dteMeer. L., Aafür würck(list)würgt. a verkauffceweiber8ist)erkauffre Weiber. s .' ^o-b losung als von(list) losung stellt als von. b« schuldigauch(list ) schuldig/wolteauch. ^i.98. a dest orths das sich (liss) dest orts da sich. o moo.a Er wolle jm gleich(liss)er wolte jn gleich wie den Vatter. >001.102. a erbracht hat(list)evnbracht hatten. 001. a verteutscht bleiben lasteu(list)vnverteutstht bleiben lasten N-ölleN^ SSl. 1 o^-. a Buchstaben für das r (list)büchstaben v für das r. Sol. 108. b. vnglück vnfall(list)vnglück vnd vnfall. »0fUs. a Zolkvnd Scan gen (list) Zelt oder Scanrzen. SSl.«^.b j«, heneben laussen(list)neben jm Herlauffen.