(D^l llMlch esN laWV Kamstag den 2. Juli 1836. Historische Erinnerungen aus dem Vaterlande. l' Juli. l. IüN 1261, Ulrich IN, H^zog vo>i Kärnthen und Herr der windifchcn Mark, ver,nehrt die Güter dcs Klosters F rcud euthal, wcl-^ ches er ein Jahr früher gegründet hatte, mit neuen. 4. « l52o empfängt K. Garl der V. und dessen Vnlder, der Crzhcrzog Ferdinand, durch eine besonders abgeschickte Deputation die Erbhuldigung der löbliche» Stande des Herzogthumes Krain. <- , «835 verunglückt beim Vadcn im Savestroinc Mathias Zhop, Vibliothefar an der k. f. Lycealbibliothck zu Laibach, und rühmlichst bekannt wegen seiner bibliographischen und philologischen Kenntnisse. '». « lsc>7. Hcrrmann Graf von Cilli stellt den Stiftbrief für das in der windischen Mark gegründete Kloster Ple ttcr jach aus. ", ^ i5l8. Der F^ihcrr Erasmus Ranber fallt unweit Planina in sein eigenes Schwert und kommt »m. ^3. , ,2<)ss. Theedorich, Abt von Sittich, stirbt. ,4- <, i?.7.'>. Werner v°i, Lack unterwirft sich, wogon einiger begangenen Gewaltthaten der G»adc des Bischofes uon Freissngs». l.7, „ »^. Eine gewaltig« Fcuersbrunst legt in L«ibach alle Häuser vom ehemaligen Suitalthorc bis zur Domlirchc >» Schutt und 2lschc. ^ ' ,8. » l566. Wolfgang Vteffius, 2lbt von Sittich, stirbt. ,5. ^ 179^ wird die an der Gränze Bosniens gelegene Festung Czcttiu (einst 'derlöblichen Landschaft Kram gehörig) von den» k. k. österreichisch en General Dcvins, crstürint. ^.,. « i6s^. Die Stadt Gortschcc wird durch eine verheerende Fcucrsbrunst heimgesucht. :>,H. « '?>83. Anna Gräsin» von Ortenburg stirbt auf dem Schlosse zu Görischach. 26. « 128). Bischof Friedrich von Frcisingcn belehnt mit den Gütern, die einst Frippo (Friedrich) von Plintenback von dem Freisinger Gottcshaufe zu Lehen getragen hatte, den Dietrich vo» Schönbcrg (Schoucubcrc) ^ den «weiten Gemahl dcr Dimodis (Dietnnith) vo» Plintenbach, cincr Tochter dos Nicolaus von Neutcnberg. 23- > »77s. In der St. P etcrsvorsiad t bricht Feuer aus, wodurch i/>c> Häuser in Asche gelegt werden. >y, , 1,^80. Einc Türkenyorde verheert oic Gegend um Zirkni <> 2». « r5uo überläßt K. Maxmilian I. die Herrschaft Neu bürg an der Kankcr, an Adam Freiherr» von Egg, lind dieser beqinnt, weil das Schloß Ncuburg schou alt und verfallen war, unweit des Pfarrdorfes Prcdassel ci» neues zu baue», das noch jetzt den Namen «Egg ob Krainblirg« trägt. Nie Sprache ver taubstummen. <«^ic Taubgeborenen erlangen bekanntlich das Ta-lcnl, cine redende Person durch bloße Aufmerksamkeit aus die Bewegung der Lippen genau zu verstehen. Die Tochter eines Predigers zu Genf, deren Bischof Vmnei in einem seiner Briefe gedenkt, verlor schon als zweijähriges Kind das Gehör, und ihr Trommel-lcU ist stit jener Zeit nur noch für großes Getöse empfanglich; aber durch sorgfältige'Beobachtung des Lippenspiels hat sie einc Menge Wörter gemerkt und so eine Art von Jargon erfunden, m dem sie mit Per'' sonen, die ihre Sprache verstehen, einc lange Unterhaltung fuhren kann. Sie versieht kein einziges Wort, wär' es auch als Schrei ausgestoßen, so oft die Bewegung der Lippen ihr verborgen bleibt. Noch viel bewundernswürdiger ist es aber, daß sie den Redenden auch mit Hülfe ihres Tastsinnes zu verstehen im Stande ist. Das Mädchen hat eine Schwester, mit der sie sogar im Dunkeln plaudern kann, indem sie ihr eine Hand auf den Mund legt, und so die Worte der Schwester durch das bloße Gefühl unterscheidet. - 106 > ' Der Mb« Iamet, Director des Hospitals Von Sauveur, stellte neulich der Akademie von Caen einen taubgebomen jungen Mann vor, den er dahin gebracht, daß er ziemlich richtig sprechen kann. Viele Mitglieder der 'Akademie stellten dem Jüngling Fragen, die seine Studien betrafen, und die er sämmtlich ohne Anstoß beantwortete. Seine Stimme klang so seltsam, daß man hätte glauben sollen, sie käme aus einem Automate. Herr Iamet communicirte einige Details über die Art und Weise, wie er zu diesem außerordentlichen Ergebniß gelangt war: er hatte seinem Zögling die menschliche Zunge in allen zur Hervor-bringung artikulirter Töne nothwendigen Lagen auf Papier gezeichnet. Verschiedene Mitlauter, vorzüglich die Nasentöne, konnte er ihm nur mit großer Mühe beibringen. Der Jüngling ist so stocktaub, daß er den lautesten Donner nicht hören kann; wenn aber ein Wagen vorbeiraffelte, so sagte cr, daß er einen L>arnl unter den Füßen verspüre. Seltsamer Appetit. ^ Vor einiger Zeit befand sich ein alter Herr in Coblenz im Theater. Das Schicksal wollte, daß der berühmte Reisende, Prinz von Neuwied, mit einem seiner Botocudcn ebenfalls das Theater besuchte, und der Botocude seinen Platz unmittelbar hinter dem alten Herrn erhalten hatte. Seltsamer Weise faßte der Wilde den poetischen Gedanken, des alten Herrn Perücke sey von Zucker, und da er das Süße sehr liebte, WAde aber ihren Begierden wenig Zaum anzulegen verstehen, so streckte er ohne Weiteres seine Zunge her-au5, und beleckte zweimal den vermeintlichen Zuckcr-hut so herzhaft, daß der alte Herr, höchst auffallend gekitzelt, zusammenfuhr, sich erstaunt umsah, und noch mehr erschrak, als er das furchtbare Gesicht des Wilden erblickte. »Herr!" sagte ein Spaßvogel, der die ergetzliche Scene schon eine Weile ruhig angesehen hatte, ..nehmen Sie sich in Acht, es ist des Prinzen Menschenfresser, und cr hat sichtlich Appetit auf Sie bekommen." Entsetzt sprang der alte Herr auf, und rief um Hilfe; bald war der Aufstand allgemein, und unter Schelten und Gelächter brachte man endlich den ^ .Botocuden in sichern Gewahrsam. ! Vas Oeueste u,w Interessanteste ! < in Gebiete ver Aunst Ullv Hnvuttrie. ver Nällder'UNv ^ölkerkunvc. In den Sandlagen bei Eppelsheim, Kanton Al< ! zei, die sich über eine Fläche von fast einer Quadrat- ^ stunde erstrecken, haben sich schon seit zwei Jahrzehnte« Überreste von einer großen Zahl untergegangener Scnl-" gethiere gefunden, die alle beim Sandgraben entdeckt wurden, und fast sämmtlich in der ausgezeichneten Sammlung im großherzoglichen Naturaliencabinet zu Darmstadt, welche bekanntlich eine der ersten dieser Art ist, aufbewahrt werden. Diese Neste gehören den Geschlechtern: Murmclthicr, Hirsch, Katze, Rhinozeros, Tapier, Schwein, Mastodon (ein elephantähnliches Thier), mehreren mit lebenden Thieren nicht zu vergleichenden Thieren, und dem Niesenthier (Oinotliei-^ um) an. Von letzterem Thiere besitzt die erwähnte Sammlung den Unterkiefer des alten, des weiblichen und des jungen Thieres, nebst einzelnen Skelettheilen; allein sie war bis jetzt noch nicht so glücklich, außer zwei bedeutenden Fragmenten des Kopfes, den ganzen oberen Schädel zu erhalten. Diesen Oberkopf, herrlich kon-servirt, haben nun die Nachgrabungen des 0. v.Klip-stein zu Tage gefördert, und es ist dem glücklichen Fin^ der im Namen der Wissenschaft zu gratulieren, da ohne diesen höchst seltenen günstigen Zufall die bedeutenden Kosten und Mühen fast kaum sich gelohnt haben würden. Der Schädel mißt über 5 Fuß in der Länge, und seine größte Breite beträgt 3Vz Fuß. Das ganze Thier, welches eine Länge von 15 Pariser Fuß hatte, wird jedoch von dem Mastodon, was ebenfalls dort gefunden wird, an Größe übertreffen; denn dieses mißt in der Länge wenigstens 20 Fuß, und ist b«. deutend höher als der größte Elephant. Ganz in, der Nähe des Kopfes lag ein Schenkclknochen (I^omur) von der enormen Länge von 6 Fuß, welcher Wahlschein-lich dem O!l,ol,K«?r!llin, allein schwerlich demselben Individuum angehörte, weil alle Skelettheile nur in gänz-lich zerstreutem Zustand durch Fluthen, die weit herkamen, dahin geflößt worden sind. Nach früheren -Untersuchungen der Reste des Darmstädter Museums hatte das Thier einen Rüffel, lebte auf der Erde, wo es sich mühsam fortschob, indem ihm die Vorderfüße nur einen Gang auf den äußern Randen der Hand, wie dem Faulthiere, erlaubten. Seine zwei ungeheuern Stoßzähne, welche eine von allen Thieren abweichende Stellung haben, indem sie nach unten und hin-ten gerichtet sind, haben ihm wahrscheinlich zum Wühlen in der Erde nach Knollen und Wurzeln gedient, wozu ihm seine ungeheuern Krallen ebenfalls geholfen haben. In Paris hat Hr. Ador im Twoligarten den Ver« such mit einer atmosphärischen Post gemacht. Sein Verfahren besteht aus einem mit kohlensaurem Gas gefüllten Apparat. An diesem Apparat ist eine bleierne 107 - Röhre von 600 Fuß angebracht, die am Boden aufliegt, aber auch unter der Erde laufen kann. Der mit zwei Atmosphären beladene Apparat kann einen hohlen kupfernen Cylinder von 1 Zoll Durchmesser und 3 Zoll Länge in 2 Secunden forttreiben. Mit 5 Atmosphären will er ihn in 4 Minuten 5 Stunden weit schaffen. Der Versuch wurde mehreremale mit Erfolg wiedcrhohlt. Eine solche Post soll bei Hrn. Ador zum Dienst zwischen den Tuillerien und Neuilly bestellt worden seyn, wo Briefe und Zeitungen in 2 Minuten befördert werden können. Es soll auch erwiesen seyn, daß Depeschen nach Lyon in 60 bis 70 Minuten besorgt werden könnten. Es fragt sich nun, wie hoch die Einrichtungskosten sich belaufen, und ob sie mit dem Nutzen des Unternehmens im Verhältniß stehen würden, In der Jahresfeier der senkenbergischen naturfor-fchenoen Gesellschaft hat Dr, Neef einen höchst interres-fanten Vortrag über die praktische Anwendung der Naturwissenschaften, namentlich auf Telegraphie und Maschinen gehalten. Am Schlüsse dieses Vortrags theilte er mit, daß ein Mitglied des hiesigen physika-Aschen Vereins, I. P. Wagner, ein Modell zu einer Maschine verfertigt habe, bei welcher die Dampfkraft durch die elektromagnetische nicht nur ersetzt, sondern vei Weitem üdcrtroffen werde. Dieses Modell wurde vorgezeigt. Nach dem Urchcile Sachverständiger ist hium zu zweifeln, daß diese Maschine sich bewähren und die Dampfwagcn vielleicht, wenigstens in der Weise wie solche bisher angelegt worden, entbehrlich machen werde. Ein elektromagnetischer Apparatwürde an Gewicht geringer, an Umfang kleiner, in den Kosten der Anschaffung und Unterhaltung viel wohlfeiler werden, als eine Dampfmaschine von gleicher Kraft, und dabei in seiner Anwendung die vollkommenste Sicherheit dar-bieten. In England wird Papier aus verfaultem Holz geinacht. Dieses wird von allen nicht verfaulten Theil-chen gesondert; dann läßt man die weichen Theile in einer Soda-Auflösung von 2 bis 3 Grad Stärke zu ei-nemBrei sich formiren, der mehrere Tage der Einwirkung der Sonne ausgesetzt wird, um die Masse zu bleichen. Zuletzt wird die Masse unter die gewöhnlichen Hammer oderHolländer gebracht, und nachdem sie dadurch die hinreichende Feinheit erlangt hat, in ein hölzernes Gefäß gethan, um sie auf die gewöhnliche Art der Papierbereitung zu formen. Der dadurch entstehende Bogen Papier wird auf Filz gelegt, ausgepreßt und getrocknet, wie gewöhnliches Lumpenpapier. - In Dan zig besteht gegenwärtig eine Brod--fabrik, die alle Bäcker von Profession überflüssig macht; sie gehört einem Hrn. Krüger, ist nach engli-lischer Art angelegt, welche acht Ösen und zwei Knetmaschinen, nach der Erfindung des Eigcnthümers besitzt, und täglich gegen 100 Menschen beschäftigt, welche sich von 4 zu 4 Stunden ablösen und sämmtlich in der Anstalt selbst gespeist werden. Diese Anstalt verbackt „täglich drei volle Schissslasten" Mehl zu Zwie-back, welche sogleich aufgespeichert und verschickt werden. Nachdem Bombay-Courrier befindet sich zu Natanpur ^) eine merkwürdige Karneolgrube, aus der jährlich für 20 bis 30,000 Rupien Karneole und Agate an die Iuwelenhändler von Bombay verkauft werden. Die schwarzen Karneole gelten für die werthvollsten und werden der Maund (a 80 Pfd. engl.) zu 25 Rupien verkauft. Auch findet sich viel Ocker und Steatit zwischen den Steinen. Der Schissslieutenant Laferriöre hat das natur-historische Cabinett der Stadt Angoulöme mit zwei merkwürdigen antiken Vasen bereichert, die in einem peruanischen Grabe gefunden wurden. Form und Stoss der Vasen erinnern an griechische Arbeit. M i s c e l l e n. In einem der Bezirke von Myso:e existirt einMen-schenstamm, dessen Gebräuche so sonderbar sind, daß wir einige davon hier anführen müssen: Nicht weit von Sravana-Belgula ist dieser merkwürdige Bezirk. Sobald es sich darum handelt, die älteste Tochter einer Familie zu verloben, durchsticht ihr die Mutter die Ohren, nach welcher Operation die Braut dem zukünftigen Gemahle definitiv zugesprochen ist. Bevor man jedoch zu dieserzCeremonie schreitet, muß die Mutter selbst erst die Amputation der ersten Gelenke des dritten und vierten Fingeis der rechten Hand erdulden, und mit dieser verstümmelten Hand muß sie dann ihrerseits dle Operation der Ohren ihrer Tochter vornehmen. Die Amputation der Finger geht ohne große Weitläufigkeiten vor sich. Der Operateur ist gewöhnlich der Schmied des Dorfes. Er lcgt den zu amputirenden Finger auf seinen Ambi.-si, und mit einem Schlage auf den scharfen Meißel fliegt das Glied herab. Trotz dieser plumpen chirurgischen Procedur vernarbt die Wunde bald wic-der. Man verwendet hierzu Umschläge von Safran, und in einigen Tagen verschwinden Wunde und Schmerz. Dieß hängt mit der großen Reinheit des Bluts dieser Indicr zusammen. Von Eicerung hört -^ '^W^hrschcmlich^däs in Guzcrat; ein anderes Radanpxr l'cgt m dein Distrikt Nagpul in der Prermz Vlral. > 108 5 man bei ihnen nie etwas, selbst nicht bei den schlimmsten Wunden; dagegen leiden sie sehr an Starrkrämpfen, in Folge der Nisse an den Füßen. Der Stamm, von welchem eben die Rede war, umfaßt nicht mehr als zwanzigtausend Seelen. Ich glaube, er bildet eine niedrige Kaste, und steht mit keiner andern in Verbindung. Ist die Braut eine Waise, so muß sich die Mutter des künstigen Gatten der Fingcramputation unterziehen, wenn dieselbe nicht schon bei der Verheira-thung ihrer eigenen Tochter Statt gefunden hat; in diesem Falle ist sie von dieser barbarischen Ceremonie befreit. So groß ist übrigens die Freude der Altern, wenn sie ihre Kinder verheirathen, daß, wenn eine Mutter 50 Finger zu verlieren hätte, sie alle mit Freuden auf den Amboß des Schmieds legen wür^e, da die Tochter einen Mann gefunden. Denn ein Mann ist für eine Indierinn die Quelle des größten Glücks hiernieden. Qft geben Mcrn bei der Hochzeit eines Kindes alle ihre Habe und Gut aus, und verbringen den Rest ihres Lebens unter den härtesten Entbehrungen, um nur die «itle, flüchtige Freude zu haben, bei dieser Gelegenheit ein glänzendes Fest geben zu könn.en. Unter den Arbeitsleuten der Auvergne, die sich in Paris befinden, besteht die Sitte, den Mann, welcher von seiner Frau geschlagen worden ist,lächerlich zu machen. Vor Kurzem kam wieder ein solcher Fall vor und man bemerkte folgenden Aufzug: vorn vier Wasserträger, ein Kohlenträger, der den Dudelsack spielte, ein von zwei Kohlenbrennern geführter Esel und auf diesem verkehrt der^Stellvertreter des geschlagenen Ehemannes, mit Zetteln auf der Brust und auf dein Rücken. Darauf folgten allcAuvergner aus dem Stadtviertel und sämmtliche Gassenjungen in der Runde. Der Zug hielt, nachdem er durch mehrere Straßen zog, vor dem Hause des Geprügelten und stimmte dort eine Katzenmusik an. Der Ehemann mußte 15 Francs für Erfrischungen zahlen, die er nach den Gesetzen dieser Bergbewohner den Erhaltern der Ehemannschre nicht verweigern durfte. Die Annalen schweigen über die Gränzen des eigentlichen Prügelns, ob Rippenstöße und Maulschellen von liebenswürdiger Hand auch zu solchen Schlägen gezählt werden. Die Sache ist wichtig; warum schreibt keiner von den Helden der Frauen-Emancipation: »Ausführliche Pantoffelgesetze für das schöne Geschlecht?« Englische Blätter erzählen Folgendes ^ Vor einiger Zeit ereignete sich in dem Flecken Camden ein Vor- fall, der vielleicht der einzige seiner Art ist. Ein Wit-wer verliebte sich nämlich, obschon bereits ziemlich bei Jahren, in ein junges Mädchen und hcirathete eZ. Bald nach der Hochzeit ging es dem bereits selbstständigen Sohne des alten jungen Ehemannes nicht besser, nur daß er sich nicht, wie sein Hcrr Papa, in ein jun' ges Mädchen, sondern in die Mutter seiner jungen Stiefmama, die noch in ihren besten Jahren war, verliebte, ihr seine Hand anbot, und __ keinen Korb bekam. Durch diese Heirath wurde nun der Vater Schwiegersohn seines eigenen Sohnes, und seine Gat-tinn nicht allein Stieftochter ihres eigenen Schwiegersohnes, sondern auch Schwiegermutter ihrer leiblichen Mutter, und diese wieder Stieftochter ihrer Tochter, sowie ihr Mann der Stiefvater seiner Stiefmutter, des-gleichen der Schwiegervater seines leiblichen Vaters war. Die Confussion von Verwandtschaften wird m-dessen noch viel schöner werden, wenn der Ehcseg-en bei beiden Ehen sich gc! örig einstellt. Vor ungefähr 20 Jahren wurden in der langen Straße in Lyon ein Wirth und seine Frau ermordet/ und deren Habscligkciten geraubt. Ihr Kind, welche» Zeuge diesergräßlichen Scene war, kroch, ohne gesehen. ^ zu werden, hinter ein Bett, und entkam so den Händen der Mörder, die sich dann entfernten. Das Kind ^ machte nun Lärm in der Nachbarschaft, allein dieMör- ^ der konnten nicht mehr entdeckt werden. Kürzlich nun befand sich ein Soldat von der Garnison in Toulon auf Dienst im Bagno, und hörte daselbst zwei Galeeren? sträsiinge sich mit rohen Scherzen ihrer Unthaten ruh' mm, und unter Andern den Einen auch die Einzcln-heiten des Mordes in der langen Straße zu Lyon mit teuflischer Freude schildern. Der Soldat konnte seinen Grimm nicht unterdrücken, er stürzte mit blanker ^ Waffe aufden Ruchlosen ein; allein einige Nebenstehende , , hielten ihn zurück. Er war jenes Kind, welches hinter das Bett kroch, und hatte die Mörder seiner Mem vor sich. HomonV ,n e. Ich schirme De», der mir vertraut. Denn Fels bin ich, auf Fels gebaut. Ich schaue sicher um mich her, Und fürchte lcinc Macht und Wehr. Doch wählt sich meine Zwcrggestalt Thür oder Thor zu», Aufenthalt, So bin ich dann auch Aller Schutz Und biete jedem Angriff Trutz. Nevacteur: H-r. t'av. Keinrich. Verleger: Pgnaj Nl. «kdler v. Meinmapr.