poSInins plaLsns v xolovini. Liuzekue Kummer 150 Di«. Nr. 21. Erscheint jeden 1., 10. und 2V. 10. (25.) Jahrgang. Organ der Gottscheer Deutschen. Bezugspreis«: Jugoslawien: ganzjährig 30 Din, halbjährig 15 —Din. D.-OefterreiL: ganzjährig 6 Schill., halbjährig 3 Schill. Amerika: 2 Dollar. — Deutsches Reich 4 Mark. KoLevje, Dienstag, den 10. Inki 1928. Briefe ohne Unterschrift werben rncht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichte sind an die Schristleitung zu senden. — Anzeigen-Aufnahme und «Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje Ver erste Gottscheer Heidenmissionär. Die Primizfeier ist bei uns nicht ein aus den engeren Verwandlenkreis beschränktes Familienfest, sondern rin wahren sinne em Volksfest, zu dem die Bevölkerung von nah und fern mit Freude herbcieilt, zumal solche Tage selten sind. Cs ist nicht jeden Tag Neue Messe, heißt es ja all- gemein. Eine solche Feier hat Sonntag den 8. Juli in Altlag stallgefunben und der Neupricster, der da zum erstenmal die heil. Messe ausopserte, war unser Landsmann, der Missionspriester Hochiv. P. Franz Morscher aus der Kongregation zu Milland bei Brixen. Nachdem der Primiziant in frühester Jugend seine Eltern in Alltag verloren halte, sand er als sünijähriger Knabe Aufnahme in einer Waisenanstalt in Linz. Dort ermöglichte man ihm auch später das Weiterstudieren und in der Gymnasialzeit schon erwachte in ihm die Liebe für den Ordensstand und für die Missionen. Um sein Ziel zu erreichen, trat er in die Kongregation vom heil. Herzen Jesu ein, deren Tätigkeitsfeld vor allem die Missionierung der Neger Südafrikas bildet. Die „Neue Messe" hielt er nun in seiner Geburtspfarre Altlag ab, wo ihm ein festlicher Empfang bereitet und am Pcimiztage seitens der Bevölkerung in herzerhebenoer Weise Liebe und Verehrung ausgedrückl wurde. Beim Einzuge in die dicht gefüllte Pfarrkirche, deren festliche Ausschmückung in liebenswürdiger Weise in erster Linie von Frau Paula Hönig- mann als Primizmutter besorgt wurde, begrüßte den Primizianten namens der Ehrenjungsrauen Berta Höni^mann uns daraus folgte nach An¬ rufung des heil. Geistes die Festpredigt. Diese hatte ein Ordensbruder des Primizianten Pater I. Vobovsek aus Graz übernommen. In schlichten, klaren Worten schilderte der Prediger den Le¬ benslauf des Primizianten und die Würde und Bürde seines künftigen Lebensberufes. Die Bitte, ihn bei der Erfüllung seines Berufes unterstützen zu wollen, ist sicherlich auf fruchtbaren Boden gefallen. Beim folgenden Hochamte assistierten dem Pri- mizianten nebst dem Festprediger die Herren: De¬ chant Ferdinand Erker, geistl. Rat Josef Erker von Mösel und Josef Eppich von Mitterdorf, Pfarrer Josef Kcaker von Rieg und Anton Zni- darZic von Unterwarmberg sowie der heimifche Pfarrverweser Herr Josef Kleiner. Die Festtafel vereinigte für einige Stunden nebst der Geistlichkeit den ganzen Verwandlen- und Bekanntenkreis und die lichte Reihe der Kran- zeljungfrauen. In ihrem Verlaufe ergriffen nebst dem Neupriester und dem Primizprediger auch andere Festgäste das Wort, um der Freude des Tages Ausdruck zu geben. Allen aus dem Herzen gesprochen waren die Worte, mit denen Herr Mi- nisterialrat Anton Locker, als Verwandter des Primizianten, demselben für alle Zeit Glück und Zufriedenheit und reich gesegnete Tätigkeit wünschte und diesem Wunsche den zweiten anschloß, der Primiziant möge auch in weiter Ferne seiner Heimat Gottschee nicht vergessen. Konstituierung -es Gemein-erates. Nachdem geg.n die am 24. Juni l. I. er¬ folgten Gemeindewahlen keine Beschwerde einge- lausen ist, berief der bisherige Gercnt Dr. Tina Cus für Donnerstag den 5. d. M. um 5 Uhr nachmittags die konstituierende Ausschußsitzung ein. Punkt 5 Uhr eröffnete der Gerent unter Beisein der Gemeindeausschußmitglieder der Gottscheer Wirtschaftspartei, der slowenischen Volkspmtei, der Handwerkerschaft und des Herrn Oberlehrers Betriani als Vertreter der demokratischen Partei die Sitzung und begrüßte die anwesenden neuge¬ wählten Gemeindeausschußmitglieder. Er berichtete ferner, daß das Gcmeindeausschußmitglied Herr Dr. Stephan Rajh sein Fernbleiben entschuldigt, daß das gewählte Mitglied Herr Struna sein Mandat aus Gesundheitsrücksichten zurückgelegt, daß dieser Verzicht von Seite der Gemeinde ge¬ nehmigend zur Kenntnis genommen und daß an seine Stelle Herr Joan Lončar als nächster Er¬ satzmann einberufen worben ist. Schließlich er¬ klärte der Herr Gerent die auf die Wahl des Bürgermeisters und der Gemeinderäte einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen und übergab sodann dem Herrn Ivan Lončar als dem ältesten an¬ wesenden Ausschußmitgliede den Vorsitz. Herr Lončar richtete vorerst einige Begrüßungsworte an die Anwesenden und bestimmte zu Wahlskru- tinatoren die Herren Inspektor Peterlin und Ro- berl Ganslmayer, zu Protokollbeglaubiger aber die Herren Dr. Hans Arko und Kovacic. Die Turmuhr hatte gerade ein Viertel 6 Uhr ge- schlagen, als Herr Dr. Sajovic, der wahrscheinlich der Meinung war, daß auch in der neuen Ge- meindevertrelung die Sitzungen eine Viertelstunde später beginnen werden, als sie angesagt sind und wie dies unter seiner Aera der Fall war, in stolzer Gemessenheit mit seinen übrigen sechs Klubmitgliedern den Sitzungssaal betrat und nicht wenig erstaunte, daß in seiner Abwesenheit die Sitzung bereits ihren Anfang genommen hatte. Er verlangte natürlich in seiner gewohnten Art und Weise sofort über mehrere bereits vorge¬ brachten Angelegenheiten Aufklärung, die ihm trotzdem, daß der Vorsitzende hiezu nicht verpflicht tet gewesen wäre, bereitwilligst gegeben wurden. Vor der Bürgermeisterwahl gab Herr Pavlicek namens der gewählten Handwerker die Erklärung ab, daß es ihr Wunsch gewesen wäre, alle Mit¬ glieder zu gemeinsamer Arbeit zusammenzufassen und daß er vorerst mit der 'Wahl des Herrn Johann Lončar zum Bürgermeister nicht einver¬ standen gewesen sei, diesrm.Kandidaten jedoch mit Rücksicht auf den Umstand, daß sich zwecks Ar- beitsfähigkeit des neuen Gemeindeausschusses kein anderer Ausweg finden ließ, die Stimme geben werde. Bei der hierauf erfolgten Bürgermeister- wähl erhielt Herr Johann Lončar 16 Stimmen und wurde so mit überwältigender Mehrheit zum Bürgermeister gewählt. Sieben Stimmen erhielt der frühere Bürgermeister Dr. Ivan Sajovic und eine Stimme Herr Dr. Stephan Nash. Der neu¬ gewählte Bürgermeister dankte für das in ihn gesetzte Vertrauen und gab die Versicherung ab, daß er sein Amt unparteiisch und zum Nutzen der Stadtgemeinde führen werde. Vor den Wahlen der Gemeinderäte wurden als Kandidaten mehrere Namen genannt und in Vorschlag gebracht, und zwar in einer Art und Weise, daß dieser Vorschlag sämtliche Parteien hätte befriedigen sollen, da er von dem Geiste getragen wurde, alle Parteien zu gemeinschaft¬ licher Arbeit heranzuziehen. Herr Tischlermeister Johann Novak jedoch, der als Anwärter der ra¬ dikalen Partei als Gemeinderat in Vorschlag ge¬ bracht worden ist, lehnte diese Ehrenstelle nach vorhergegangener Einflüsterung seitens seines Souf¬ fleurs ab, wodurch even diese Partei, die gerade vurch ihre Arbeit in der oerflossenen Aera so viele Stimmen und Mandate verloren hat, wieder den Beweis erbrachte, daß sie für eine positive Arbeit nicht zu haben ist, sobald sie nicht aus¬ schließlich das Heft in der Hand hat. Die zuerst vorgenommene Wahl der Gemeinderäte war un¬ gültig, da ein Stimmzettel mehr abgegeben worden ist. Herr Pavlicek versuchte noch einmal, auch die radikale Partei zur positiven Arbeit aufzurufen, was ihm jedoch eine heftige Erwiderung des Herrn Dr. Sajovic eintrug, der wutentbrannt diese Ein¬ ladung als eine Frotzelei bezeichnete und dessen Erregung noch mehr wuchs, als Herr Alois Kresse die Erklärung abgab, daß Herr Pavlicek nur im Namen der Handwerker gesprochen habe. Der zweite Wahlgang hatte nachstehendes Er¬ gebnis: Herr Alois Kresse erster Gemeinderat, Herr Joses Kropf zweiter Gemeinderat, Herr Josef Pavlicek dritter, Herr Joses tlhan vierter, Herr Robert Ganslmayer fünfter unv Herr Mat¬ thias Rom sechster Gemeinderat. Gegen oiese Wahl erhob Herr Doktor Sajovic Einspruch, da zwei Schwäger nach dem Gesetze nicht im Gemeinde» rate sitzen dürfen. Es erfolgte sonach ein kleines Geplänkel, in dessen Mittelpunkt Herr Dr. Sa- jomc stand, der einem Gememdeausschußmitgliede mit Rücksicht daraus, daß cs sich der deutschen Sprache bedient hatte, die Worte zurief, daß er ihn überhaupt nicht versteht. Wir möchten nun gerne wissen, wie Herr Dr. Sajovic mit seinen vielen deutschen Kunden in der Anwaltskanzlei verkehrt. Wir sind überzeugt, daß er sich dort, weil es sich eben um Geschäfte und nicht um Politik geht, sehr gut der deutschen Sprache be- dienen kann. Der frühere Bürgermeister benahm sich in seiner Redefreiheit so, daß ihn der neu¬ gewählte Bürgermeister darauf aufmerksam machen mußte, nur dann zu reden, wenn er um das Wort gebeten hat. Es wundert uns sehr, daß es Herr Dr. Sajovic so weil kommen ließ, da er doch seinerzeit strenge darauf achtete, daß niemand bei den Sitzungen sprach, der nicht vorher von ihm das Wort erbeten hatte. Mir Rücksicht auf den Einspruch des Dr. Sajovic legte Herr Matthias Rom seine Gemeinderatsstelle nieder und wurde an seine Stelle Herr.Gustav Verderber zum sechsten Gemeinderate gewählt. Unter dem Punkte All- fälliges stellte Herr Eduard Tomitsch noch den Antrag, es möge der Herr Bürgermeister dafür Sorge tragen, daß niemand bewaffnet zu den Sitzungen erscheint. Da hiemit die Tagesordnung erschöpft war, schloß der neugewählte Bürger¬ meister, nachdem noch früher Herr Alois Kresse dem bisherigen Gerenten Herrn Bezirkshauptmann Dr.CuZ für seine uneigennützige und ge echte Ar- S ite 2. Zr-irfsyecl -zeiturg — Nl. 21. Jahrgang X bril als Gereut den Dank ausgesprochen hatte, die erste Sitzung. Sobald die Wahl des Bürger- meisterS und der Gemeinde! äte rechtskräftig wird, wird zur Wahl der einzelnen Sektionen geschritten werden. Aus Stadt und Land. Hollschee. (Zur Hausiersrage.) Wie wir erfahren, schreiten die Verhandlungen über die Abänderung des Handelsvertrages mit Österreich, die zurzeit in Wien geführt werden, günstig fort, Insbesondere soll auch die von den jugoslawischen Delegierten diesmal osfiziell gestellte Forderung wegen der von den Gottscheern angestrebten Ec- Weiterung der ihnen im geltenden Handelsverträge zugestandenen Hausierbefugnisse von der österrei¬ chischen Regierung im Prinzip akzeptiert worden sein. Damit ist alle Aussicht gegeben, daß der neue Vertrag den Gottscheern die Möglichkeit bringen wird, dem Hausierhandel in Österreich wieder in der früheren, gewohnten Weise nach¬ zugehen. — (D i e H a u p t v e r s a m m l u ng) der Hand¬ werkergenossenschaft in Gvttschee fand am 17. v. M. im Gasthause der Frau Maria Gruber statt. Nach Verlesung der Verhandlungsschcift der letzten Hauptversammlung erstattete der Öbmann Herr Georg Mille den Tätigkeitsbericht. Am Schlüsse des Berichtsjahres zählte die Genossenschaft 235 ordentliche Mitglieder, denn im Laufe des Jahres sind der Genosse nchast biigetreten 31 Mitglieder, das Gewerbe zurückgelegt haben 3 und gestorben sind 8 Mitglieder, und zwar Franz Premier, Adolf Kraus, Viktor Schleimer, Georg Fabian, Franz Sigmund, Adolf Petschauer, Frau Olga Hiris und Frl. Fanny Kreuzmayer. Gehilfen und Lehrlinge wurden angemeldet 54. abgemeldet 28. Zahl der Gehilf n 80, der Lehrlinge 150. Einer Gesellenprüfung haben sich vier Gehilfen unter¬ zogen, wovon zwei die Prüfung mit gutem Er¬ folge bestanden haben, während sich zwei der Prüfung noch e nmal unterziehen müssen. Lehr¬ lingsprüfungen fanden im Jahre 1927 vier statt, zu denen sich 39 Lehrlinge gemeldet haben und diese alle mit ziemlich gutem Erfolg absolvierten. Die Zahl der eingelaufenen und erledigten Schrift- stücke beträgt 3M. Der Bezirkshauptmannschaft wurden 16 Pfuscher angczeigt, davon sind einige Anzeigen noch unerledigt. An Einnahmen hatte die Genossenschaft Din 17.790'02, an Ausgaben Din 10.666'50. Auf Grund des vorgelegten und genehmigten Voranschlages wird für das Jahr 1928 eine Umlagegebühr von 50 Din beschlossen. Gewerbetreibende und Handwerksmeister, die keine Gehilfen oder Lehrlinge beschäftigen, zahlen eine Umlage von 30 Din. Die Jnkorporationsgebühr für Handwerksmeister wird mit 300 Din, für die freien Gewerbe mit 100 Din festgesetzt und zu¬ gleich beschlossen, daß diese Beträge laut Satzun¬ gen in den Unterstützungsfond fließen sollen. In den Schulausschuß für die gewerbliche Fortbil- dungsschule wurden die Herren Josef Pavlicek und Johann Zagar gewählt. — (DieFrühjahrspastoralkonferenz) findet am 17. Juli in Gottschee statt. — (Bei der heurigen Firmung) wur- den gefirmt in Gottschee 426, Mitterdorf 115, Ebental 38, Ältlag 118, Unterwarmberg 29, Nesseltal 83, Unterlag 39, Unterdeutschau 33, Mösel 100, Banjaloka 80. Fara 98, Osilnitz 102, Rieg 81, Morobitz 36, Göttenitz 27, zu- sammen 1405. — (Bon der Stadtkapelle.) Sonntag den 5. August d.J. findet bei der GenofsenschaftS- ziegelei ein großes Volksfest des Musikvereines statt. — (Gottscheer Sportverein.) Wie schon kurz mitgeteilt wurde, veranstaltet der Gott- scheer Sportverein am 29. Juli sein diesjähriges Schauturnen und Sommerfest im Garten des Herrn Peter Lackner. Außer dem Schauturnen, an dem sich alle Riegen des Vereines beteiligen, werden die allgemeinen Freiübungen, von mehr als M Ausübenden ausgeführt, gewiß ein Herr- licher Bild bieten. Für die Unterhaltung sind die verschiedensten Belustigungen vorgesehen. — Eintritt für Erwachsene 5 Din und für Kinder 2 Din. — (Vereinsausflug.) Wie bereits an¬ gekündigt wurde, veranstalteten der Gesang, und der Sportverein am 1. Juli d. I. einen Vereins¬ ausflug nach Zwischlern und Schalkendors. Von schönem Wetter begünstigt, nahm dieser Ausflug einen schönen und sehr gemütlichen Verlauf. In Rcbtung, LsMleiite au; Ziackl uuck Lana! Sonntag üen ry. Juli iqrr im Sastganen Ser fterrn ?eter Lacklnr » Schauturnen untl Sonnnertett « Ser 6-mcfteer Sportvereines. Volksbelustigungen! Scbönbeitskonkurrenr! Winterspiele! Amerikanischer flugbsfen! Zwischlern trugen sowohl der Männer- als auch der gemischte Chor mehrere Lieder vor, die infolge ihrer guten Darbietungen allgemeinen Beifall fanden. Großes Interesse erweckte die Stamm¬ riege des Sportvereines durch ihre exakten Reck- Übungen, ebenso aber auch die Mädchenriege mit ihren musterhaft ausgcführten Freiübungen. In Schalkendorf angelangt, versammelten sich die Sänger vorerst im Jonkes Gasthause, wo sie zwei Lieder zu Gehör brachten, und zogen dann in. den Gasthausgarten des Herrn Raun. Eiker, der bereits vor Ankunft der Z vischlercr Ausflügler beinahe voll besetzt war. Auch hier entzückten die dargebrachten Männer- und gemischten Chöre die zahlreiche Zuhörerschaft, die es an dem erforder¬ lichen Beisalle nicht ermangeln ließ Hochbefrie¬ digt traten alle den Heimweg an. — (Deutsches Säug er bundesfest.) In der Zeil vom 19. bis 23. Juli l. I. fi idet in Wien zu Ehren des größten deutschen Liederfürsten Schubert das Zehnte deutsche Sängerbuudesscst statt, au dem sich die deutschen Sänger aus der ganzen Welt in einer bisher gemeldeten Anzahl von 150.000 Mann beteiligen werden. An die¬ sem Feste wird sich auch der Gottscheer Gesang¬ verein in einer Stärke von 20 Sängern offiziell beteiligen. Damit nun allen während der Fast¬ tage in Wien weilenden Gottscheern die Gelegen¬ heit geboten wird, sich zusammenzufinden, veran¬ staltet der Verein der Deutschen aus Gotisches in Wien Samstag den 21. Juli l. I. im Rah¬ men der Ottakringer Liedertafel einen Gottscheer Abend, zu dem heute schon alle Landsleute herz¬ lichst eingeladen sind. Der Gottscheer Abend findet um halb 9 Uhr abends in Gschwandtners Gasthof, Wien XVII. Hernalser Hauptstraße Nr. 41, statt. Nähere Auskünfte erteilen die Herren Obervete¬ rinärrat Dr. Adolf Wenzel, Wien III. Schimmel- gasse 21 Tel. 98 4 55, Hans Kresse, Wien VI. Tel. 27 1-15 oder Pavillon Nr. 31 bei der Sän- gerhalle unter Leitung des Herrn Hans Kresse Wiener Feinkost „Wifeg". Wie mir vernehmen, werden sich die Gottscheer Sänger an dem Fest¬ zuge in Gottscheer Tracht beteiligen. — (Eine Demonstratiousinschrlst.) Auf dem Hause Burggasse Nr. 20 in Wien ließ der Eigentümer folgende Inschrift anbringen: „Dirsrs Haus trägt jährlich dem Hausbesitzer an Grnndini'lgnS 1'20 Schilling, dem Haus¬ besorger an Reinigungsgeld 534 S, der Ge¬ meinde an Wohnbausteuer, Stiegenbeleuchtung, Kanal- und Wassergebühren 1630 - S, sieben Mietparteien von ihren acht Untermietern 7590 S." Walgern. (Feuerwehr fest.) Sonntag den 22. Juli findet hier das erste Gartenfest des neu¬ gegründeten Feuerwehrvereines statt. Zum Feste, das im Garten des Obmannes, des Herrn Richard Perz, abgehalten wird, werden alle höflichst ein- geladeu. Für Getränke und gute Speisen ist ge- sorgt. Der Wehrausschuß. Seele. (Von der Feuerwehr.) Sonntag den 15. Juli 1928 findet hier die gründende Versammlung der sreiw. Feuerwehr statt. Ver¬ bunden mit der Gründung ist auch die Depot- und Splitzenweihe. Festordnung: Um 9 Uhr grün¬ dende Versammlung. Um 10 Uhr Festgottesdienst mit Spritzen- und Depolweihe und anschließender Difilierung. Um 2 Uhr nachmittags großes Volks- fest. Eintritt'zum Volksfeste sür die Person 5 Din, Feuerwehr in Unifvim 2 Din. Üoerzahlungen werden in der „G. Ztg." ausgewiesen. Alle Feuer¬ wehren und Fcuerwehrfreunde sind hiezu herzlichst cingeladen. Witterdorf. (Brückenherstellung.) Die stark befahrene Windischdorser Brücke war seit mehr als Jahresfrist in recht verwahrlostem Zu¬ stande. Jetzt hat man dem ein Ende gemacht und die Brücke gründlich repariert. Die Arbeit hat Maurermeister Tanke durchgesührt. Mösel. (G l v cken we i he.) In der Kapelle zum heil. Blut wurde im Jahre 1917 die größere Glocke im Gewichte von 384 Kilo für Kriegs¬ zwecke abgcnommen, die kleinere mit 185 Kilo aber belassen. Nun wurde die Lücke wieder aus- gefüllt und der kleineren Glocke eine neue bron¬ zene Gefährtin gegeben. Sonntag den 1. Juli wurde die neue Glocke zu Ehren des heil. Blutes kLI-I-L. IVe/sse /^eZZe ve^/Ze/en an UZe/Z aZs ^Zmme/sestmnrk, soöa/ü ne srümn/r/F FewonZen n'nü. M'Z Z?acZZon können ne rn /eeZe/' ^erZ o/rne Fwsse Allste Fe/eZn/FZ we/rZen. Darn sZeZZen §Ze n'eZr e/ne kaZZe /?aeZZonZösunF ste^ nnü öü/sZen §Ze m/Z eZZese/' DösnnF eZas ?e/Z s/nrümeZse aö. §ocZann müssen §Ze FllZ naeü- sMZen, üamZZ üas iVasse/' üen von Z?aü/on FeZoeke/-/en Sastma/r anast nesZ/os /o^ZneZrmen kann. lVenn -Äe üann üas /-e// öeZ mäsnFe/- lVa>me Z/oeknen /assen nnü es Zr/e/An/ Z-nZ ünnüSü^sZen, un>ü es sastneewe/ss nnü une nen ansse/ren. Jahrgang X. Gvltfcheer Z innig — Nr. 2t. Seite 3. 2OI-IIOI-H SiklWSIQllSri mikici Tts»-, si/lor-gsri Silimsl clis Wsscl^s ^OQt-iSki nriit s 21i_ir->clSt-> ^rtAsitssrspsrriis gSgsrilldst- sricisk-sri I^Is- ttiocisn Sk-müglickit c^is 5c^ic:^tvväsotiS.8is istsin- fsc:!^: X^dsncis in Jesu geweiht. Sie stammt aus m-r Glockengie¬ ßerei A. G. vormals Albert Samassa in Laibach, wiegt 263'5 Kilo und hat als Ton das hohe H, persönlich vom Direktor der Glockengießerei ab¬ gestimmt an der alten belassenen Glocke E; sie trägt die Bildnisse: „Christus am Kreuze mit Maria und Johannes und den heil. Joses, den Nähr» vater Jesu und die Inschrift: In bonorem 88. 8gNAuini8 ^68U 1928 (das heißt: zu Ehren des heiligsten Blutes Jesu). Josef E ker, Pfarrer. Spender: Johann Lobe, Mösel Nr. 34." Die Gesamtkosten betragen 14.400 Din. Herr Jvh. Lobe hat die Glocke ganz aus eigenem Gelbe gezahlt und war deshalb auch Taufpate bei der Glockenweihe. Dem edlen und großherzigen Wohl- täter spricht hiemit den schönsten und besten Dank aus das Pfarramt Mösel. — (Der Peterstag) hat auch Heuer wieder eine Unmenge Volkes in Mösel versammelt. Die Gasthäuser konnten die Massen kaum fassen. Tn S Wetter war herrlich. Die Gottscheer Musikkapelle und andere Musiken erhielten die fröhliche Stim¬ mung bis in den späten Abend. Zwei Autos verkehrten den ganzen Tag von Gottschee nach Mösel. Lienfeld. (Gemeinsame Feuerwehr- Übung.) Um den dem Verbände der Gottscheer Feuerwehren angehörigen Feuerwehren Gelegen¬ heit zur technischen Ausbildung und planmäßigen Lusammenarbeit bei Bränden zu ermöglichen, be¬ stimmt der Berbandsausschuß gemeinsame Übun¬ gen mehrerer Feuerwehren. Eine solche fand nun Sonntag den 8. Juli 1928 in Lienseld statt, an der sich sieben Feuerwehren (Gottschee, Grafen¬ feld, Schwarzenbach, Hasenfeld, Stalzern, Mösel und Lienfeld) mit zusammen 134 Mann betei¬ ligten. Nach Ausgabe der Dispositionen durch den Verbandsobmann Dr. Hans Arko begann pünktlich um 2 Uhr die Übung und es war eine wahre Freude, zu sehen, wie exakt und technisch richtig der Aufmarsch der Wehren unter dem Kommando des Verbandsobmann-Stellvertreters Josef Hönigmann vor sich ging. Die Annahme, daß die Feuerwehren, in die Wirklichkeit versetzt, erst nach und nach auf dem Brandplatze erscheinen können, war sehr gut gewählt und stellte auch an den Brand- bezw. Übungsleiter die Aufgabe, nach- einander eintreffende Feuerwehren gut und richtig zu postieren. Nach der Übung versammelten sich die Kommandanten und ihre Stellvertreter zur Besprechung der Üomig, bei welcher Gelegenheit Herr Verbaidsobmann Dr. Ärkv klein re Mängel und Unrichtigkeiten zur Sprache brachte und den einzelnen Kommandanten ans H.rz legte, diese Übelstände abzust-llen. Nach dem Vorbeimarsch: vor den Vertretern des Verbandsausschusses fand die sehr gut gelungene Übung ihren Abschluß. Landwirtschaftliches. Unsere Stiere. (Schluß.) Gemeinde Nesseltal. Besitzer: Julius Kusold, Reichenau Nr. 40. Ein im Kö> perbau und Farbe typischer Montavoner, der höher bewertet werden würde, wenn er mehr Bewegung gemacht hätte. Gemeinde Lienfeld. Besitzer: Josef Knaus, Lienseld Nr. 44. Junger, korrekt gebauter und gefärbter Montavoner aus der Zucht des Aueis- pergschen Gutes Turjak. Gemeinde Malgern. Besitzer: Josef Plut, Malgcrn Nr. 2. Kaffeebrauner, edelgeformter Montavaner. Auch er sollte eingespannt oder zum Zug verwendet werden oder sonst mehr Bewegung machen, dann würde er sich besser präsentieren. Besitzer: Josef Turk, Grintowitz, Montavoner, Zuchtprodukt des Besitzers. Angenehme Farbe, Kopf etwas zu schwer, Krupp zu kurz. Gemeinde Mösel. Besitzer: Franz Thaler, Obermösel. Murtaler mit gutem Exterieur. Auch dieser Stier steht nur im Stall und macht keine Bewegung. Gemeinde Hinterberg. Besitzerin: Maria Oza- nie, Stalzern Nr. 31. Kaffeebrauner Montavoner, dessen Gesamteindruck ein recht guter ist. Würde seine Besitzerin für mehr Bewegung sorgen, so hätte er sich besser präsentiert. Gemeinde Ostlnitz. Besitzer: Anton Osbolt, Wesgovica Nr. 3. Kräftiger Murtaler, ohne be- sondere Fehler und Vorzüge. Gemeinde Mitterdorf. Besitzer: Johann Kremer, Windischdors Nr. 18. Noch unfertiger, I V2 jäh¬ riger, dunkler Montavoner von gutem Körperbau. Gemeinde Altlag. Besitzer: Franz König, Altlag Nr. 54. Noch nicht vollkommen ausge¬ wachsener, dunkler Montavoner, dessen Rücken etwas gerader sein könnte und welcher hinten etwas spitz ist. Gemeinde Seele. Besitzer: Josef Stiene, Schalkendorf. Mußte von der Kommission, da er wegen seiner Wildheit wicht vorgeführt werden konnte, bei seinem Stalle beurteilt werden. Er ist ein schwerer Montavoner von ebenmäßigem Körperbau und gutem Stand. Gemeinde Suchen. Zwei Montavoner, der eine im Besitze des Robert Vesel aus Suchen, der andere des Georg Lipovec aus Neuwinkel. Von beiden Stieren ist nickts Besonderes zu be¬ richten, sie entsprechen den Rassekennzeichen, jedoch vermisse ich in ihren Formen das Edle, das Rassige. Ans diesem Berichte geht hervor, daß die rasselosen Stiere aus unserein Bezirke vollkommen verschwunden sind, daß die Montavoner Rasse die Oberhand gewonnen hat und der Moment nicht mehr ferne ist, wo wir werden sagen können, daß der Montavoner Stier bei uns allgemein ge¬ worden ist. Dieser Bericht zeigt uns aber auch, daß das vorhandene Stiermateriale in Form und Farbe immer ausgeglichener wird und die den einzelnen Stieren anhastenden Fehler so minimale sind, daß man sagen kann, daß das, was wir im Lande haben, „gut" ist. Die Körpersehler, welche den einzelnen Stie¬ ren anhaften, sind meistens nicht solche, welche ererbt wurden, sondern solche, welche der Stier- hälter dem Stiere selbst beigebracht hat und könnten diese leicht vermieden werden, wenn er¬ stens den Stieren Gelegenheit zu ausgiebiger Be¬ wegung gegeben würde und zweitens jungen, in der Entwicklung begriffenen Tieren das Futter nicht in einem hohen Barren oder gar in einer hoch angebrachten Heuleiter verabreicht werden würde. Durch zu wenig Bewegung leidet das ganze Exterieur der Stiere und besonders ihr Gangwerk. Der ganze Körper wird schwammig, die Musku¬ latur verliert die schön gemeißelten Formen und die Klaue ist, selbst wenn sie richtig beschnitten wurde, nie so wie sie sein soll. Stiere sollen sich bewegen, Stiere sollen arbeiten. Mäßige Arbeit, kleine Wirtschaftsfuhren, werden ihnen nur nützen, aber nie schaden, auch werden sie vertrauter mit den Menschen und anderen Tieren und ihre Wild- heit entwickelt sich nicht so, als wenn sie einsam Hekdverkehr 76,000.000'— Ain kulante 8ontslrorrentvetllngungen kür Kaufleute. Nsrieniore vurebtubrung Her kntabuiation uuck Stempel- treibest für ckir Zcbulckrcbeine. > » Narrartunaen vsn bald - dir ir Uftr an allen Werktage« Zpar- unil varlekenskasse, «r L« Kintasenstand am 31. Mai 1828 12,651.17516 Ai« Sdernlmmt Einlagen aut 8liebel unck in lautender kecbnung ru denen »etllngnngen. SewSbri Daneben gegen Sieberrieliung Onreb Wecbrel oaer Motdelr billig «n/e/,/en / D« «in«/ nn^ 3 DinFe rn beac^ien.' 7. Kai/ au/7ösen. 2. Die lVasc/ie in «iie Zka/ie I.ö««nF rn- «ie/ien un