Laibacher Zeltung, Donnerstag den 4. Oktober > Mien den 26. Sept. -<^ie Zubereitungen zum Türkenkrieg slndhier aussevovdentlich stark, täglich, zehen von hier Schiffe nnt Mannschaft und Munition nach der türkischen Gränze ab, und alles muß nach neueren allerhöchsten Befehl auf das schleunigste da,! hin gebracht werden, weswegen die Re-bim«nter den Befehl erhielten, ihre« . Marsch zu verdoppeln. Es gehet nun auf einmal die Sage, daß die Vermählung des durchl. Prinzen Franz mit der durchl. Prinzessin Eli. l«bech vo» WünenberA noch diesen Fa.' sching vor sich gehen solle, wobei aber gar keine Festins gehalmi werden sollen. Die in der Gegend von Eger stehende, und nach den Niederlanden zu> marfchiren beordert» Cavallerie Regimenter müssen noch bis auf weitere Ordre allda verbleiben , nm aber in dieser Gegend keme Theuerung;« machen, muß ihnen Proviant zugeführt werden« Am 26. dieft, sagt man, wird die erste Kolonn des Artil'ene Regiments von hier nach KarlsberK abgehen, der Abmarsch der pvsnen ist noch nickt bestimmt, von d.tn z. Arllllene Regi- M M nient solle ein Theil hieher zur Arbeit M kommeni Des Kaisers Majestät sind von de,< nach 'Vöhn,en unternommenen Reise am 2o v. M. wohlbehalten hier., ejngetroft ftn, und haben wieder dieWohnung im Augarten bezogen. Mit ihm sind auch des Erzherzog Franz k< Hoheit tlllhjer wieder angelangt. , , Theresienstadt. Den izten kamun, ser Monarch in Begleitung desErzhcr' zogs Franz hier an , diesen und folgenden Tag wurden mehrere Proben des Mincusprengens gemacht, worüber Ss. M^csiät ihre besondere Zufriedenheit äußerten, und der dortigen Mineurs-kompagnie loo Dukaten schenkten.» Schr rührend war cs für alle Anwesende , daß Se. Maj. vor und wahrend der Versuche bas sorgfältigste Augenmerk dahin getragen haben, damit kein Unglück geschehe, daß Niemanden einScha-de zugefüget werd:. Ein alter Mi-neur, der Se. Mai', auf höchstbero Anfrage versicherte, daß alles glücklich abgelaufen ist, wurde von Höchstdenensel-beu insbesondere belohnt. Aus den österr. Nieberlanbett. Brüssel bcu 11 . Sept. Die Dcpu tirten von Hcnuegau sind vorgestern zu Mons, jene von Flandern aber am g. dieses ii^Gent, und die brabatttischeil heute allhier angekommen. Die übrigen werden ehestens an ihren wechselseitigen Be, Horden zurück eintreffen. Se: Maj. der Kaiser haben, durch eine neuerdings unterm 28.Aug. d. F. erlassene Verordnung , in Betreff des Polizeywesens und Beibehaltung der gu« te n Ordnung, g«schärfest befthlen, daß man sich instünftige blos der gesetzlichen Verkörperung und das in einer von den Stadtmagistrateil für nöthig befundenen Anzahl zur Beibehaltung der Ordnung und Handhabung dcr Polizey bedienen soll, welche Verkörperungen sich bann gemäß der Depesche von l6. nämlichen Monats, im Grunde nach ihren altei» Statuten, Einrichtungen und Gebräu' chen richten sollten. Diesen, zufolge sind die Freykorps und das Tragen militärischer Zeichen wiederholtermalen aufs ^ strengste verbothen. Da die niedrige Volks Klasse zu Gcnt dieser Verordnung nicht nachlebte, so hat der basige Magi^ strat am 5. dieses ein scharfes Plakat wegen Vesolgung derselben öffentlich abkündigen lassen. Der Nach von Vra-bant hat in dieftl» Stücke noch nichts gethan. Tärkev. Der 28« August ist zu jenem fürchterlichen Tag bestimmt, an dem die bei den Muselmännern gewöhnliche Ceremonie der Ausstekung der Vlutsichne geschehen soll. Alle Franken zittern vor diesem Tage, weil sich kein Christ an demselben unter Lebensgefahr blicken lassen darf; weswegen dann schon einige Tage zuvor alle den Christen gehörig^ Gcwülber undHänßcr zugeschloße wäre n- Der Hr. v. Vulgakow sitzt noch in den sieben Thürmen. Die fremden Minister haben zu seiner Befreyung G<-del/lschreiben eingereicht, aber nichts ausrichten können. Die Antwort der Uorte ist dahin ausgefallen, daß sie ver-niöge einer alten Gewohnheit berechtiget wäre, sich des Ministers einer Macht, der sie den Krieg angekündigt hätte, zn versicherten, damit er ihr zur Geißel diente. Die nachdrücklichsten «nttr den Gedenkschreiben waren die, so vönven?^ kaiserlichen Herrn Futernunzius und von )enl englische»: Minister herrührten/ nnd kann man abnehmen, was daran sey, we.in die öffentlichen Blatter diesem letzter» Gesandten aufbürden, als' ob er von den obwaltenden Ereignisse»' derHaupturheber gewesen wäre. Uibri«' gcns wird der Hv. von Bulgakow ganz« gut behandelt, und ist er nicht eigentlich^ in der Festung , sondern er hält sich i»' dem Haufe des Kommandantenauf, w^' ihm für seine Person drei Zimmer und hart an selbigen eine Küche für sein Gesinde angewiesen worden. Schreiben tan» geben werden, zu Prag aber keim. Wird alle Donner-taq l,'lf dem Platz IV. l?5.in der von KleillMHM schen Buchhandlung ausgegeben.