©te Ser L eilige Barer Plus X. hal der Re-oaltton, den Abonnenten und Wohltätern den Apostolischen Segen erteilt. Für Wohltäter werden wöchentlich zwei heilige Messen gelesen. Mit Empfehlung der hochwürdigsten Oberbirten von Brixen, Brünn, Graz, Leitrneritz, Linz, Olmlly, Marburg, Trient, Trieft und Wien. vtx der t) Mollsd)ß MlssionsseitsAlfl. e9et Bezugspreise für Vas Jahr 1Ü2S Ganzjährig: Für Österreich 2 Schil-linge, für Deutschland 2 Goldmarl, für Italien und Alto Adige 8 Lire, für die Tschechoslowakei 10 Tschechokronen, für IuaoNawien 24 Dinar, für Ungarn 24.000 ung. Kronen und für die Schweiz ' : : 2 Franken. : : : : : herausgegeben vom Missionshaus Graz, Paulustorgasse 10, Steiermark. Rest 4. April 1926. XXIX. tJabrg. ,Fin ©ottes Segen ist alles gelegen ist noch nicht gar lange her, da llllSM wurde in einem kleinen Städtchen Frankreichs eine Volksmission abgehalten. Bekanntlich kümmern sich die Franzosen nicht gerade sehr viel um die Heiligung des Sonntags. Einer der Missionäre forderte daher in einer seiner Predigten das Volk mit warmen Worten auf, in Zukunft sich an Sonn- und Feiertagen der knechtlichen Arbeit zu enthalten. Er stellte die Behauptung auf, daß die Einhaltung dieses Gebotes keine zeitlichen Nachteile bringe, vielmehr auch mit zeitlichem Segen verbunden sei. Nach der Predigt kam ein Kaufmann zum Pater und tat sehr verwundert, daß das Unterlassen der Arbeit für einen ganzen Tag in der Woche keine zeitlichen Nachteile zur Folge haben solle. Doch der Missionär blieb bei seiner Behauptung und forderte ihn mit freundlichen Worten auf, nur einmal einen Versuch zu machen. Der Kaufmann ließ sich darauf ein und versprach, in Zukunft sein Geschäft an Sonn- und Feiertagen geschlossen zu halten. Ja, er versprach noch j mehr: Wenn ihn der liebe Gott für die Einhaltung des Sonntagsgebotes wirklich in seinem Geschäfte segnen werde, so daß er in diesem Jahre einen größeren Gewinn daraus ziehe wie in den früheren Jahren, so werde er den Mehrgewinn den Armen geben. Der Mann hat die Probe gemacht und der liebe Gott hat ihn wirklich gesegnet, wie er ja alle segnet, die seinen Geboten gehorsam folgen. Nach Ablauf des Jahres wiesen die Bücher einen Mehrgewinn von über 1000 Franken gegenüber den verflossenen Jahren auf. Er hat aber auch Wort gehalten und die 1000 Franken den Armen zukommen lassen: „An Gottes Segen ist alles gelegen!" Der liebe Gott ist Herr nicht nur im Reiche der Gnade, sondern auch über alles Geld und irdischen Besitz. Wenn er zeitlichen Unternehmungen seinen Segen verleiht, so haben sie einen besseren Ausgang und tragen viel mehr ein. Und nun, lieber Leser, freundliche Leserin, horch' auf, was ich Dir ganz leise ins Ohr sage: Wenn Du den Bezugspreis für den „Stern der Neger" jetzt gleich einzahlst, weil es der liebe Gott so haben will, und weil es ein sehr gutes Werk ist (Unterstützung der Heidenmission!), so sage ich Dir (und das ist meine festeste Überzeugung), daß die zwei Schillinge oder zwei Mark oder acht Lire keinen Verlust für Dich bedeuten, sondern daß der liebe Gott Dich für Dein gutes Werk segnen wird auch mit zeitlichem Segen. Und dieser Segen Gottes wird Dir mehrfach ersetzen, was Du ihm zuliebe ausgegeben hast. Und es ist wirklich ein gutes Werk, Missionszeitschriften zu abonnieren und bedeutet mehr als der Bezug einer profanen Zeitung; denn die Bezugsgelder aus jenen dienen zur Heranbildung der Missionäre, die dann hinübergehen nach Afrika und den armen, unglücklichen Heiden die Frohbotschaft des Glaubens bringen. Könntest Du hineinschauen in das Auge eines gerade getauften Negers und darin das stille Glück, die tiefe Freude strahlen sehen, die sein ganzes Innere wonnig durchzittert. Du würdest gerne dein Scherflein geben, um auch anderen Menschen, die so unsäglich arm und unglücklich sind, den Weg zum Glauben und damit zu Glück und Freude und Frieden zu bereiten. In der Hoffnung, daß diese innige Bitte um Zahlung des Bezugspreises nicht umsonst gesprochen sei, grüßt alle verehrten Leser Und Leserinnen mit herzlichem Missionsgrüß Die Schriftleitung. fr . . ■ ■ ..- ■ €ine neue nMjJionsen^yklika unseres glorreich regierenden heiligen Vaters papft pius XL * --- ----— ...—=J ^?ie jede Zeit ihren eigenen Geist ™ und jede Epoche der Kirche ihren eigenen Charakter hat, so auch die Gegenwart. Die Signatur auf der Stirn der modernen Kirchenbewegung heißt: „Die Missionspslicht eines jeden Katholiken ist wie die der Kirche die erste!" Darum ruft der Heilige Vater selbst den Bischöfen zu, in deren Diözesen Priestermangel herrscht, sie dürften junge Leute, Studenten, Theologen, Priester, die sich dem Missionswerke widmen wollen, auf keine Weise zurückhalten. Aber ebenso entschieden betont er die Notwendigkeit, daß die Missionäre selbst darauf bedacht sind, mit allen nur möglichen Mitteln den einheimischen Klerus zu erziehen. Wie der Weiße seine weißen Priester haben will, so soll, ja muß der Gelbe seine gelben, der Rote seine roten und der Schwarze seine schwarzen Priester haben. Wir können diese herrliche Enzyklika wegen Platzmangels heute nicht ausführlicher bringen, aber auf ihre Zeitgemäßheit wollen wir doch noch hinweisen. Der Nationalismus hat die weiße Rasse schon lange genug verblendet. Er hat rücksichtslos die Farbigen unterdrückt. Die Torheit der europäischen Mächte hat zum Unglück die Farbigen aller Schattierungen auf den Kriegsschauplatz zu Hilfe gerufen. Die Nutzanwendung ließ nicht lange auf sich warten. Es gärt im Osten bei den Gelben, es gärt im Süden bei den Schwarzen, es gärt überall ein wenig bei den Farbigen. Sie reklamieren das famose „Selbst-bestimmungsrecht" der Unterdrückten. Dazu kommt noch der augenscheinliche Selbstmord der weißen Rasse. Ihre Nachkommen werden immer weniger, während die Bevölkerungsziffer der farbigen Rassen fortwährend steigt. Die Differenz wirkt Grund, entnommen dem bitteren Kampf ums Dasein, wird bedeutend verstärkt durch den prinzipiellen der Religion. Christus hat die Scheidewand niedergerissen zwischen Sklaven und Freien und Römer und Griechen. Die alten Missionäre haben ebenfalls sofort danach getrachtet, aus den Kindern der Brixen mit Umgebung. iRechts vorn die Kirche von Milland, die mit + bezeichneten Gebäude bilden unser Missionshaus.) jetzt schon bald beängstigend. Was wird aber aus den Missionen werden, wenn der große Sturm, der jetzt als kleines Wölkchen am Horizont auftaucht, einmal mit der elementaren Wucht der freiheitschnaubenden Menschheit losbricht? Einen sicheren Halt werden die Kirche und das religiöse Leben dann nur finden können, wenn Stammesgenossen ihre kirchlichen Hirten und Führer sind. Aber dieser Neubekehrten Priester der Kirche heranzubilden. Wir sehen also, die Misstonsenzyklika des Heiligen Vaters fließt nicht nur aus den idealen Anforderungen unserer heiligen Religion, sondern auch aus weiser Voraussicht eines über den kleinlichen Nationalismus hinwegschauenden, das große Weltgetriebe umspannenden Geistes, wie er dem gegenwärtigen Papst eigen ist. Cr Wiederum am ?Dui)lemubL Von Br. August C a g o l, F. S. C. 1 uf der ausgedehnten Regierungsfarm Rolle im östlichen „Bushveld“ von Transvaal betreibt der Italiener Pietro feit 15 Jahren ein behördlich genehmigtes Handelsgeschäft. Da er alljährlich feine Fieber hat und der Arzt im „nahen" Komatipoort (das die Kleinigkeit von 138 km entfernt ist) ihm wiederholt vollständige Luftveränderung anriet, so hat sich Pietro entschlossen, ins Zululand zu seiner verheirateten Schwester zu ziehen und mit feinem Schwager, der auch Händler ist, zusammen zu arbeiten. Da er von unserem Wunsche, auf Rolle eine Missionsstation zu eröffnen, weiß, so bot er unserer Mission sein dortiges Hab und Gut zum Kaufe an, was Msgr. Präfekt veranlaßte, mich neuerdings nach Rolle zu schicken. Der kurze Zug von Komatipoort, der nur drei weiße Fahrgäste auswies,, war von einem liebenswürdigen Lokomotivführer, einem irischen Katholiken, gefahren und hielt um 11 Uhr vormittags, lange vor der amtlichen Zeit, auf der einsamen, mir wohlbekannten Haltestelle Rolle. Pünktlich war Pietro, mein heiterer Gastgeber, zur Stelle und führte mich auf einem mit zwei Grautieren bespannten Wägelchen ans hohe Ufer des Muhlemubislusses. Hier, wo vor zehn Monaten, in voller Regenzeit, braune, schäumende Wassermassen in unaufhörlichem Drängen sprudelnd vorübergezogen, plätscherte gegenwärtig leise murmelnd kristallklares, seichtes Wasser im sandigen, mit wenig Schilf bewachsenen Bette friedlich dahin, das den munteren Langohren wenig über die Hufe reichte. Infolge langauhaltender Trockenheit hatten die Flüsse gerade den tiefsten Wasserstand. Nach halbstündiger Fahrt auf leidlich gutem Wege tauchte das rotgestrichene Eisenzinkdach von Pietros Laden und Behausung auf. Meine Ankunft erweckte merkwürdiges Staunen bei der schwarzen Menschheit. Pietro sagte mir den Grund davon. Er hatte den Leuten, die sehnsüchtig auf Regen warteten, da die bisherigen Aussaaten fehlgeschlagen waren, gesagt, „Mafastela" (mein Kaffernname, der soviel als der „Befensterte" oder „Bebrillte" bedeutet) sei ein großer „Dokotela Kamkam" (Regendoktor), der ihnen gewiß Regen verschaffen werde. Da mir die Sprache der Eingeborenen noch unbekannt ist, so konnte ich ihnen den Schwindel leider nicht ausreden. Gerade ging ein halbwüchsiger Bursche vorüber, in der einen Hand ein blutiges Messer, in der andern einen Hahn ohne Kopf, also der Koch. Er konnte kaum den Blick von mir wenden und Neugier und Furcht waren auf seinem Gesichte ausgedrückt. Auf mich machte sein Anblick auch Eindruck. Da ich den ganzen Morgen außer einigen Mangofrüchten nichts genossen hatte, so spürte ich tüchtigen Hunger und erwartete, gleich zum Essen aufgefordert zu werden. Als ich nun das eben erst geschlachtete Federvieh erblickte, rechnete ich mit innerlichem Schrecken aus, daß es noch etwa drei Stunden dauern könne, bis es unter des Koches mehr oder weniger kundigen Fingern in genießbaren Zustand überführt sei. Zum Glücke hatte ich diesmal die Rechnung ohne meinen gastfreund- lichen Wirt gemacht: der Hahn war für den Abend bestimmt, während Pietro mir alsbald reichliche Überbleibsel des vormittägigen Mahles vorsetzen ließ. Pietro bewohnt ein Haus mit vier Räumen und zwei Veranden; der größte Raum dient als Laden, der reich ausgestattet ist mit allen möglichen Bedürfnissen der Eingeborenen. Manche Waren stammen aus Deutschland. In einem luftigen Anbau lagert Getreide, das die Schwarzen vielfach als Zahlung bringen. Am Nachmittag regnete es, wenn auch nicht viel, doch fiel auch in der Nacht etwas Regen, so daß am folgenden Morgen manche Leute Feldarbeiten verrichteten. Da Msgr. Präfekt mit der Regierung in Verhandlung steht wegen Überlassung von 100 Morgen Grund (85'65 ha), zu deren Absteckung im Juli 1926 ein Beamter sich einfinden soll, so war es auch meine Aufgabe, den dafür geeignetsten Platz ausfindig zu machen. Zu dem Zwecke war es vor allen Dingen notwendig, die ausgedehnte Farm, die einen Flächeninhalt von 3865 Kap-Morgen (=3310 ha oder 33 km2) aufweist, nach Möglichkeit kennenzulernen. Da nur ganz ungenaue Karten von diesem Teile des Landes bestehen, so war es ferner angemessen, eine Karte oder einen Plan der Farm festzulegen. So hatte ich denn reichlich Beschäftigung für die vorgesehenen fünf Tage meines Aufenthaltes. Pietro stellte mir verständnisvoll einen Begleiter zur Verfügung. Es war Pedros, der bereits vor zehn Monaten mit mir herumgegangen war. Er hatte sich inzwischen gut entwickelt und sich um einen Schritt der Mannhaftigkeit genähert. Er begrüßte mich freudig als alten Bekannten und machte sich sogleich marschbereit. Als Waffe nahm er einen leichten Stock mit sich, so daß uns gewiß nichts fehlen konnte. Nach bewährter Ordnung ging er meist hinter mir her. Wieder und wieder führten mich meine Streisgänge an den Muhlemubi, der mir fast ans Herz gewachsen war. Offen und friedlich lag sein sandiges Bett da, mit wenig Schilf bewachsen und mit riesigen Granitblöcken besät, und wie unschuldig rieselte sein klares Wasser in eilfertigem Laufe dahin, gelegentlich kleine Treppenfälle bildend. Ich maß die Strömung im ruhiger fließenden Seitenarm und fand eine Oberflächengeschwindigkeit von V/^km in der Stunde. Der nördlich fließende Sand River, in den sich der Muhlemubi unterhalb der Haltestelle Rolle ergießt, hat einen viel trägeren Lauf und macht in der Stunde kaum V2km. Er hat aber bedeutend mehr Wasser in etwas breiterem Bette, das unter dichtem, scharfspitzigem, mannshohem Schilfe, dem Schlupfwinkel allerlei unheimlichen Getiers, scheu wie das böse Gewissen dahinschleicht. Pietro entnimmt sein Wasser dem Muhlemubi, von dein er etwa 400 Meter entfernt wohnt. Auf einem Zweiräder-Karren wird alle Morgen ein Eisenfaß von 400 Liter Inhalt von sechs Ochsen zum Flusse gezogen und dort gefüllt; das reicht für den ganzen Tag. Gerade als ich angekommen war, brach ein Rad des Karrens. Da blieb dann nichts übrig, als hinfort das Faß auf einen — Schlitten zu legen, was aber auch die doppelte Anzahl Ochsen benötigte. Infolge der bisherigen Trockenheit war das Gras noch niedrig und das Umher-streisen nicht übermäßig beschwerlich. Die Maissaaten sahen trübselig, halb verdorrt aus. Das vorige regenreiche Jahr hatte den Leuten eine überreiche Maisernte be- schert. Infolgedessen hatten sie die Erd- i nässe als überflüssig meist im Boden gelassen, deren vorjährige Früchte auch aufgegangen und zu dichten Büschen zusammengewachsen waren. Diese ölhaltige Frucht bildet nun eine Hoffnung der Eingeborenen, die aber bei genügendem Regenfall auch nochmals Mais säen werden. Auf meinen Wanderungen ließ ich selbst* legenheit erzählte er, die Männer seien vielfach auswärts und arbeiteten in den nahen Goldbergwerken von Sabie und Pilgrimes Rest. Man sieht also, auch diese Leute sind viel beschäftigt. Eines Tages kam ich zu einem Gehöft, das von gut angebauten Maisfeldern umgeben war, bei dem sich einige Kinder und halbwüchsige Burschen aufhielten. Wider Hochw. P. Ettl (Novizenmeister) mit seinen Novizen. verständlich auch die Krone der Schöpfung, den Menschen, nicht außer acht. Zunächst zeichnete ich alle Hütten und Gehöfte auf, deren ich ansichtig wurde, und bestimmte ihre Lage für den Plan, da es wichtig ist, zu wissen, wo die Leute wohnen. Dann aber sah ich mir oft genug auch die Bewohner der Hütten selbst an. Auffällig war der Mangel an erwachsenen Männern. Mein Gastgeber behauptete, sie seien irgendwo zusammengekommen, wo es Kaffernbier zu vertilgen gäbe. Bei einer andern Ge- Erwarten redete mich einer der Jünglinge auf Englisch an. Auf die Frage, wo er das gelernt, gab er an, .er sei in Sabie als Koch beschäftigt gewesen und habe es von der „Missis" (Hausfrau) gelernt; er sei nun ohne Beschäftigung, könne gut kochen; ob ich ihn nicht als Koch wolle. Kaum hatten wir das Gehöft verlassen, als wir einem alten Manne begegneten, aber einem wirklich alten Manne, der nicht weit von den Neunzig entfernt sein konnte. Er befand sich auf einer Fußwanderung und war begleitet von einer seiner besseren Hälften. Diese trug den Großteil des Gepäckes. Sie war bedeutend jünger, was bei den landesüblichen Heiratsbräuchen weiter nicht verwunderlich sein kann. Kaum hatte ich den greisen Erdenpilger begrüßt, da tauchte schon ein neues Paar an der Wegbiegung auf. Ein junger, kräftiger Mann ritt eine Eselin. Sein Weib folgte ihm zu Fuß; aus den Rücken ge- Apostolisches Vikariat Khartum. Auffällige Erfolge kann dieses Vikariat nicht in Menge aufweisen, dazu ist es augenblicklich ein viel zu schwieriges Missionsgebiet. Der Schwierigkeiten sind hauptsächlich zwei: der Mohammedanismus und die politischen Zustände der Kriegs- und Nachkriegszeit. Es sind aber doch drei neue Stationen gegründet und die Arbeit unter den Heiden ist mit allem Eifer in Angriff genommen worden. Es steht zu hoffen, daß dieses Missionsfeld, das unserer Missionsgesellschaft am meisten Opfer gekostet hat, nun reiche Frucht bringen wird. Die neue Station in Detwok unter den Schilluk verspricht ein freudiges Aufblühen, der Zudrang der Knaben, Burschen und Mädchen zur Mission ist in stetem Anwachsen begriffen. In der Nähe von Detwok ist auch eine Handwerkerschule errichtet worden. Im November vorigen Jahres drangen unsere Missionäre auch in das Gebiet der Nuer, eines Volkes von etwa einer halben bunden trug sie das Pfand der gegenseitigen Liebe, einen pausbackigen Sprößling, und in den Händen sonst noch manches andere. Das war die Fabel vom Manne, dem Sohne und dem Esel ins Afrikanische übertragen. Mein Schmunzeln steckte meinen Pedros zu schallendem Gelächter an, was den Reiter offenbar beschämte. Ein munteres Eselfüllen sprang der eigenartigen Gruppe in neckischen Sätzen nach. (Forts, folgt.) Million Seelen. Die freudige Aufnahme, die sie fanden, läßt ein rasches Gedeihen der ausgestreuten evangelischen Saat hoffen. Apostolisches Vikariat Bahr-el-Ghazal. Die im Laufe des Jahres eingetroffenen Berichte aus diesem Missionsgebiet geben ein freudiges Bild fruchtbarer Tätigkeit im Weinberge des Herrn. Die Stationen, die freilich der Kongregation so viele Opfer gekostet haben — decken doch neun Grabhügel auf den Friedhöfen der Mission die sterblichen Überreste von ebenso vielen wackeren Missionären —, sind in herrlichster Entfaltung. Zwei Stationen sind in den letzten drei Jahren neu gegründet worden und weitere drei sollen in nächster Zeit entstehen. Das kleine Häuflein der 300 Christen aus dem Jahre 1920 hat sich in staunenswerter Weise vermehrt. Die Bekehrungen sind so zahlreich geworden, daß 1925 allein 800 Erwachsene getauft werden konnten. Alte wie neue Stationen gehen allem Anschein nach einer glänzenden Zukunft entgegen. Frud)treid)e HMflionsarbeit in unserem früheren HMflionsfeld von Zentralafrika. Apostolische Präfektur von Aqua-torial-Nil. 15 Jahre zählt die Missionstätigkeit in Äquatorial-Nil, das vor zwei Jahren zur Apostolischen Präfektur erhoben wurde. Die Präfektur ist im vollen Aufblühen begriffen, jedes Jahr wächst die Zahl der Bekehrungen, das christliche Leben verschafft sich immer mehr Geltung, schlägt seine Wurzeln immer tiefer in die Herzen der Neger. 1925 wurden nicht weniger als 3500 Taufen gespendet, darunter 1590 an Erwachsene in feierlicher Weise und 467 an Kinder christlicher Negerfamilien. Vor fünf Jahren zählte die Präfektur 2049 Christen, heute find es deren 11.000. Zehn blühende Missionsstationen stehen sechs aus dem Jahre 1920 gegenüber. Im Mittelpunkt des Gebietes wurde eine höhere Schule errichtet zur Heranbildung einheimischer Lehrer, die dann auf alle Stationen verteilt werden. Sie hat aber auch den Zweck, der Kolonialregierung tüchtige Beamte zu geben, die zugleich auch die Arbeiten der Mission tatkräftig zu unterstützen imstande sind. In einer neu gegründeten Handwerkerschule werden gegen 70 Negerbuben unter der Leitung sachkundiger Laienbrüder zu Handwerkern herangebildet. Beabsichtigt ist auch die Gründung eines Knabenseminars, das aus braven und intelligenten Knaben wackere Negerpriester machen soll. Bis jetzt wurden unverdorbene Neger- burschen, die Priesterberuf zeigten, in das blühende Seminar des benachbarten Vikariates von Ober-Nil geschickt, das unter der Leitung der eifrigen englischen Missionäre von Mill-Hill steht. Der Eifer der christlichen Schwarzen ist in der Tat tröstlich und grenzt an Heroismus. 240.000 Kommunionen wurden irrt verflossenen Jahre gespendet, eine Zahl, die erst zu ihrer ganzen Bedeutung gelangt, wenn man bedenkt, daß die Mehrzahl der Christen in Dörfern wohnt, die von vier Stunden bis zu acht Tagen von der Station entfernt liegen. Eine Mission, in der ein solcher Hunger nach dem eucha-ristischen Brote vorhanden ist, läßt sicher schließen, daß sie vom Herrn gesegnet ist. Das überaus weite Missionsseld von Zentralafrika macht eine große Anzahl von Glaubensboten notwendig. Wenn nun auch die erforderliche Anzahl von Kräften bei weitem nicht zur Verfügung steht, so konnten von der Kongregation doch im verflossenen Jahre 16 Missionäre und 20 Schwestern in das heiße Arbeitsfeld abgegeben werden. Mit Freude werden unsere ersten Missionäre, deren Gebeine im heißen, dunklen Afrika der Auferstehung entgegensehen, die Arbeiten ihrer jüngeren Mitbrüder verfolgen und mit innigem Dank gegen Gott das Aufkeimen der Saat begrüßen, die sie selbst einst unter furchtbaren Opfern und Entbehrungen dem harten und stolzen Erdreich anvertraut haben. fr £m 13Iick ins der Dovršen. ” iX ^ (Schluß.) b Gebet und Arbeit haben auch filllftßS Sro^finn und Freude an der Hb Natur ihren Platz im Herzen der Ordensjugend bewahrt. Und glücklicherweise hat unsre Tagesordnung auch reichlich Zeit ström die Schleusen geöffnet werden, eine Zeit gemütlicher Unterhaltung. Man plaudert über allerlei Erbauliches und Ergötzliches, tauscht gegenseitig seine Erfahrungen aus, schmiedet Pläne für die Zukunft Unsere Novizen haben einen unserer größten Waldriesen zur Strecke gebracht. (Edelkastanie: 5'38 m Umfang, wenigstens 300 Jahresringe.) zur Erholung, zu Scherz und geselligem Verkehr freigelassen. Mehrmals im Tage öffnen sich die Klosterpforten und in hellen Scharen strömen die Novizen hinaus ins Freie. Schöne Spaziergänge und lichte, malerische Waldwege ermöglichen es ihnen, sich in der würzigen Alpenluft zu ergehen und die verstaubten Lungenstügel auszulüften. Das ist zugleich auch die Zeit, wo nach den Stunden gewissenhaften Schweigens dem lange zurückgedämmten Rede- und — baut in jugendlicher Begeisterung manch hohes Luftschloß mitten hinein in die grüne Berglandschaft ... Neu gestärkt an Seele und Leib begibt sich der frohe Schwarm wieder an seine Arbeit. Eine hochwillkommene Abwechslung bringen, besonders in den Sommerferien, die großen Ausflüge.*) Und es ist wahrhaftig *) Unter den heurigen Ausflügen zählen jene auf den Königsangerspitz und nach Durnholz zu den schönsten. Ersterer ist bemerkenswert nicht zu verwundern, wenn es uns aus unserer stillen Behausung hinausdrängt und in die Ferne zieht. Hat ja der liebe Gott eine so wunderschöne Bergwelt um uns her aufgebaut, wie man sie anderswo nicht leicht so großartig und vielgestaltig findet. Die ganzenZillertalerund Sarntaler Alpen, die Berge des Eisacktales und die reizvollen Dolomiten stehen uns offen und laden uns mit unwiderstehlicher Macht ein, ihnen „auf den Buckel zu steigen". So schnüren wir denn von Zeit zu Zeit unser Ränzel. Und eines schönen Tages, in aller Frühe, noch vor dem ersten Hahnenschrei, zieht die Novizenschar, rucksackbeschwert, bergstöckeschwingend zum Tor hinaus, um die Wunder des Herrn in der Alpenwelt zu schauen. Kreuzt eine Kirche oder Kapelle unsern Weg, dann wird haltgemacht und dem eucha-ristischen Heiland oder der Himmelskönigin in Gebeten und Liedern ein Ständchen gebracht. Nach diesem kurzen Intermezzo schieben wir wieder los und hinein geht's in das Höhenland. Sind wir endlich nach stundenlangem Marsche mit Verlust manchen Schweißtropfens am hohen Ziele angelangt, dann ist es ein Hochgenuß, alle wegen der gelungenen Schneeballschlacht, die wir bei dieser Gelegenheit lieferten. Oder ist es vielleicht nicht etwas Erhabenes um eine Schneeballschlacht. mitten im Hochsommer auf einer Höhe von 2400 Meter über dem Meere und dabei als Zuschauer grauernste Alpenriesen zu haben, aus deren verwitterten Runengesichtern Jahrtausende auf einen niederblicken? Letzterer war deshalb sehr interessant und lehrreich, da er uns die seltene Gelegenheit bot, auf dem schönen, bergumkränzten Durnholzer See Rudersport zu betreiben. Unvergeßlich sind uns die schönen Augenblicke, wo wir mitten auf dem kristallklaren, grünblauen Wasser die Boote aneinanderkoppelten und über die weite Seefläche hin die schönen Lieder: „0 Sanctissima“ und „Es murmeln die Wellen" erschallen ließen. die staunenden „Oh" und „Ah" und „Ei" der entzückten „Flachlandmenschen" zu vernehmen. Und der wundervolle Rundblick! So weit das Auge reicht, ein unübersehbares Meer von Gipfeln und Spitzen und Gletscherfeldern; ein Tal reiht sich an das andere und über den Tälern hängen die blauen Mittagsschatten; dazwischen hinein ein wahres Farbenmosaik von grünen Almen, braunen Äckern, roten Dächern und silberblinkenden Wasserläufen . . . Den herrlichen tiefblauen Himmel und die Glut der Alpenblumen magst Du Dir selbst in das farbenprächtige Bild hineinmalen. Hat sich schließlich Auge und Herz gesättigt, dann wird die Lösung der bereits brennend gewordenen Magenfrage in Angriff genommen. Da wir oft nach Art reisender Buschneger im Freien kampieren, so wird nach allen Regeln der Kunst ein Steinherd gebaut und bald brodelt eine vielversprechende Kraftsuppe in dem mitgebrachten Kessel. An Stelle von Gabel und Kochlöffel tut ein handfester, etwas zugerichteter Zirbelast ganz vortrefflich seinen Dienst. In kurzer Zeit ist das einfache Mahl fix und fertig zum Vertilgen. 9tun lagert sich das ganze Novizenpublikum, einschließlich Pater Magister, höchst ungeniert auf dem Boden rings um das Feuer — natürlich in gespannter Erwartung der guten Dinge, die da kommen sollen. An Humor und gesundem Appetit ist Überfluß. Du solltest nur einmal sehen, mit welch elegantem Schwung der Inhalt des Suppenkessels sowohl wie der Rucksäcke hinter den roten Lippen verschwindet. Zum Nachtisch gibt's ein paar statte vierstimmige Männerchöre und ein Pfeifchen Tabak für die alten Semester aus dem Weltkrieg. Der Glanzpunkt in der Reihe unserer alljährlichen Gebirgstouren ist wie immer die Besteigung eines Dolomitengipfels, des Peitlerkofels (2870 m). Abgesehen von der lohnenden Fernsicht, die er bietet, ist es neben der Seilkletterei vor allem das Edelweiß, das uns zu ihm lockt. Und so eine Bergfahrt nach Edelweiß ist aber auch wirklich ein Erlebnis. Stelle Dir eine ansteigende, felsige Alpenmatte vor, im Hintergründe abgeschlossen durch gewaltige Wände und Felsentürme, die sich mit ihren zerrissenen Zinnen und Zacken abenteuerlich in den Himmel hineinrecken. Da ist das Revier dieser Wunderblümchen. Wie schimmernde Schneeflocken, von unsichtbaren Engelshänden über die grünen Halden hingestreut, leuchten sie dem Bergfahrer schon von weitem entgegen und ziehen ihn in ihren Bann. Kein Wunder, daß sich so mancher Tourist in diese wildschönen Kinder einsam-freier Bergwildnis vernarrt und oft in den tollsten Steigereien für sie seinen Hals wagt. Als alter „Bergfex" habe ich mich auch dieses Mal köstlich amüsiert, meinen jungen Milbrüdern vom Flachland zuzuschauen, wie sie wonnetrunken und unter Jubelrufen sich auf ihr erstes Edelweiß losstürzten. Erinnere ich mich ja selbst noch recht wohl an die Seligkeit, die ich empfand, als ich die ersten eigenhändig gepflückten Edelweiß zwischen den Fingern hielt . . . Wie Du siehst, fehlt es uns durchaus nicht an Abwechslung; Langweile und Trübsinn haben bei uns keinen Platz, noch weniger Hausrecht. Übrigens wirken diese Wanderungen stählend und erfrischend auf Geist und Körper. Sie sind eine gute Vorübung auf das vielbewegte Wanderleben, das der Missionär in den Heidenländern führen muß. Der Ordensmann und noch viel mehr der Glaubensbote ist ja nach den Worten eines Schriftstellers „jenes Etwas, das sich an seinen beiden Enden für Christus auf- braucht", d. h., er muß den Fuß ebensogut wie den Kopf in den Dienst des Evangeliums stellen. Du brauchst da nur an die großen Missionäre der Vergangenheit und Gegenwart zu denken: an Paulus, den Wanderer um Christi willen, an Xaverius, der ganz Indien und Japan zu Fuß durcheilt, an P. Desmet, S. J., dessen Missionswanderungen aneinandergelegt viele Aqua-torlängen ausmachen würden. Lieber Freund! Ich bin nun einstweilen mit meiner Plauderei zu Ende. Ich habe es versucht. Dir so gut als möglich einen flüchtigen Einblick in das Leben und Treiben unseres Noviziates zu geben. Aus all meinen bisherigen Ausführungen ersiehst Du, daß wir uns recht glücklich fühlen und daß uns Novizen tatsächlich nicht mehr viel zu wünschen übrigbleibt, um den Himmel auf Erden zu haben. Freilich hat unser: Leben auch ernste und verantwortungsvolle Seiten, aber die Freude an dem großen Beruf verklärt alles. Was hätten wir schließlich auch für einen Grund, uns graue Haare wachsen und den jugendlichen Idealismus in schwarzgalligem Pessimismus verkümmern zu lassen? Haben wir ja ein so schönes, wirklich lebenswertes Ziel vor Augen, haben treubesorgte Obern über uns und liebe Kameraden und Mitbrüder um uns und einen so paradiesischen Gebirgs-boden unter uns. Und über alldem steht noch sichere göttliche Verheißung: „Ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, ihr werdet das Hundertfache erhalten schon in dieser Welt und in der andern das ewige Leben besitzen!" Darum wundere ich mich nicht, daß so mancher flotter Student von auswärts hier eintritt. Ist doch hier schon die ganze Umwelt mit ihrer Großartigkeit und ihrem Zauber dazu angetan, den Geist zu erheben und anzuregen, mit einem Wort, tüch- tige und auch körperlich gesunde Missionäre zu bilden. — Wenn Dich einmal die Lust anwandeln sollte, in die Mission zu gehen, komme zu uns! Dein frisch-fröhliches Wesen ist absolut kein Hindernis, sondern im Gegenteil die beste Empfehlung, denn je fröhlicher ein Missionär ist, desto besser. Für heute schließe ich mit unserer Studienreise ab. Anderes ein andermal. Es grüßt Dich von Herzen Dein alter Freund Fr. F. M., Novize. o ★ Fioc^ruaflerkatajfropfjen in Oftafrika, w l* Von P. Bernhard Zorn, F. S. C. * —'J ^^Wus Beira, Hafenstadt am Jndi-Ozean, und Salisbury, lllžfeiš Hauptstadt von Rhodesia, laufen noch immer Schreckensnachrichten von Überschwemmungen und den damit verbundenen Folgen ein. Die Flüßchen sind zu Strömen geworden; Wasserläufe, die schon zuvor den Namen Fluß verdienten, wälzen sich verheerend von den Bergen nach und durch die Ebenen. Besonders der Muda River hat viel Schaden und Unglück verursacht. — Die Eisenbahn von Beira nach Salisbury ist teils zerstört, teils in Gefahr, teils für den Verkehr unbrauchbar geworden. Ist sie stellenweise unter unsäglichen Schwierigkeiten wieder hergestellt, reißt eine neue Flut auch wieder alles fort. Man kann sich vielleicht eine Idee von der Lage machen, wenn man die Quantität der gefallenen Regen vergleicht: Bei normalem Regenfall zeigen die Apparate während der Regenzeit durchschnittlich 40 .inches (für die ganze Regenzeit). Vom 9. Jänner d. I. bis zum 19. desselben Monats fielen 41 y2 inches, das macht 102 Zentimeter; also in 9 Tagen mehr als gewöhnlich in mehreren Monaten! Fast noch schlimmer als der Muda-Fluß ist der Pungwe-Strom. Er trat weit über seine User, alles verheerend und mit sich reißend, was ihm in den Weg kam. Unzählige Eingeborenenhütten fielen ihm zum Opfer. Beim Herannahen der Fluten kletterten viele auf das Dach ihrer Hütten, indem sie hofften, das Wasser werde wie gewöhnlich bald abnehmen und ihre Häuser so lange standhalten. Doch, oh weh! Die Wasser stiegen immer höher, die Fluten immer reißender. Die Häuser stürzten eines nach dem andern ein, die armen Leute mit ihnen ins Wasser, wo sie alsbald von den unzähligen gefräßigen Krokodilen aufgefressen wurden. Andere kletterten auf hohe Bäume. Diese hielten zwar für gewöhnlich dem Andränge der Fluten stand; da jedoch mehrere Tage hindurch das Wasser nicht abnahm, mußten diese Ärmsten so lange dort oben im Regen Tage und Nächte Hunger leiden, bis sie aller Kraft beraubt, herunterfielen — ins Wasser natürlich, welches sie so lange fortwälzte, bis wiederum auch ihnen die Krokodile ein Ende machten. Auch der Zambesi-Fluß ist vier Fuß höher als sonst um diese Zeit. Eine große Brücke, die seine Ufer verbindet, ist stets in Gefahr einzustürzen. Da sie jedoch wegen ihrer Höhe noch den sichersten Schutz bietet, flüchten sich viele auf sie. Welch eine Katastrophe, sollte sie einfallen! — Seit ich (es war im vorigen Jahre) ein Hochwasser erlebt, schaudert's mir jedesmal, wenn ich von ähnlichen Ereignissen höre oder lese: Fast zwei Jahre hindurch hatte es in Natal nicht ordentlich geregnet. Nicht nur die Feldfrüchte und das Gras auf Bergen und Hügeln vertrocknete dis in die Wurzeln, sondern auch größere Sträucher und selbst Bäume. Alles lechzte nach Regen. Jedes Wölkchen wurde mit Nicht als ob i ch es für nötig gehalten, da es doch nie ordentlich regnete und das Tal so klein war, sondern weil ein Bruder mir immer prophezeite, das Hochwasser werde mir noch einmal den ganzen Garten nebst Mauer wegspülen. — Ich schenkte ihm wenig oder gar keinen Glauben. Doch siehe: Am 3. Dezember nachmittags gegen 5 Uhr begann der Himmel sich zu bewölken. Bald zuckten die Blitze und krachte Jubel und froher Erwartung begrüßt; doch stets fielen die Hoffnungen, ich sage nicht „ins Wasser", sondern in den Staub. Rechts von dem Hügel, auf dem unsere Mission stand, war ein kleines Tal, gebildet von zwei mäßigen Bergketten; kaum zwei Kilo-meter lang, jedoch steil abfallend. Ein kleines Bächlein rieselte durch dasselbe, so groß, daß sein Wasser kaum genügte, meinen Garten zu bewässern, den ich mit vieler Mühe an seinen Ufern angelegt. Auf der verdächtigsten Seite hatte ich für alle Fälle eine kolossale Steinmauer errichtet. der Donner so fürchterlich, als ich schon seit langen Jahren nicht mehr erlebt. Keine halbe Stunde später drang von allen Bergen und Hügeln eine drohende, warnende, verzweifelte Hiobspost an unserOhr: „Amanzi! Amanzi!" d. h. „Wasser! Wasser!" (das Hochwasser kommt!) Ein unheimliches Rauschen, das immer stärker und drohender wurde, setzte mich wirklich in Schrecken. Was war das denn? Von woher kommt es? Von rechts und links, besonders von oberhalb der Stelle, wo ich meinen Garten und die dicke Mauer hatte. — Trotz des starken Regens ging ich hinaus: ich mußte doch sehen, was denn eigentlich los war. Und was sah ich? Das Hochwasser! Fast wie eine zwei bis drei Meter hohe Wassermauer stürzte es sich, drängte es sich verheerend durch das enge Tal. Erst riß es drei starke Dämme nieder; dann schwemmte Aufregender Kampf mit einem Löwen. In dem friedlichen Kloos (Bergschlucht) von Magonba, diesem idyllischen Fleckchen Erde Nord-Transvaals trug sich ein auf-„ regender Vorfall zu, der dem Katholiken Mr. W. Collins beinahe das Leben gekostet hätte. Schon seit Jahren hatte man in Magonba keineLöwen mehr gesehen. Selbstverständlich schrieb man daher, den Raub von Rindern und Ziegen, wie er im Kloos des öfterrt vorkam, Leoparden zu. Da verschwanden von Mr. Collins Farm wieder einige Ziegen. Mr. Collins beschloß nun, mit wenigen Eingeborenen die Räuber zu erlegen. Der wackere Mann hatte sich kaum ein paar Meter von Grund und Boden der Mission entfernt, als ein mächtiger Löwe aus dem Dickicht hervorbrach und unverzüglich Mr. Collins angriff. Die Eingeborenen stoben allesamt auseinander und ergriffen die Flucht. Selbst der, der seines Herrn Gewehr trug, war nicht mehr zu sehen. Mr. Collins verteidigte sich mit einer Lanze, konnte den Löwen aber nicht tödlich verwunden. Es entspann sich nun ein heißes Ringen mit der Bestie. Eine halbe Stunde mochte der Kampf auf Leben und Tod gewährt haben, als plötzlich auf die Hilferufe Mr. Collins hin ein fremder Einge- es meine Mauer weg, als ob es nur ein Häuflein Kehricht gewesen, und — weiter ging es, Sträucher, Bäume, Vieh und Menschen mit sich reißend, auch Pflüge, Wagen, kurz alles, was ihm in den Weg käm. — Nie werde ich in meinem Leben jenen Tag wieder vergessen! borener herbeieilte und dem furchtbaren Ringen mit einem Axthieb aus den Kopf des Löwen ein Ende machte. Mr. Collins, ganz erschöpft und über und über mit Blut bedeckt, ward sogleich nach Hause gebracht und sofort ein Missionär gerufen. Unter Beihilfe einer Schwester wurden die tiefen Wunden gewaschen und verbunden und der Schwerverwundete nach Pietersburg (Transvaal) ins Spital gebracht. Die drei Operationen, denen er sich unterziehen mußte, sind gut gelungen. Das Fell des des Löwen mißt 3 5 m in der Länge und 2'3 in in der Breite. Mr. Collins, der sich während der furchtbaren Augenblicke des Kampfes dem allmächtigen Gott empfohlen hatte, ist voll und ganz überzeugt, daß Gott ihn erhörte und ihn als Sieger aus dem fürchterlichen Kampfe hervorgehen ließ. („The Southern Cross.“) Geschenk der Diamantenstadt Kimberley (Transvaal) an ihren neuerivählten Bischof. Die Katholiken Transvaals widmeten ihrem neuen, hochverehrten Oberhirten David O'Leary einen herrlichen Ring. Durch die Gefälligkeit eines Mitgliedes des Diamanten-Syndikates konnte man 16 blütenweiße Diamanten von reinstem ★*. Allerlei aus Afrika. / * Typ und einen dunkelpurpurnen Amethyst erhalten. Der Ring selbst ist aus 18kara-tigem Gold. Herr Tyndall hat die Wünsche der Zeichner redlich ausgeführt und ein sehr feines, einzigartiges Muster der Juwelierkunst geschaffen. Fachleute haben erklärt, daß die Arbeit bei weitem die Grenzen überschreite, welche sie in dieser Beziehung in Südafrika für möglich gehalten hätten und daß sie sehr wohl einen Vergleich aushalten könne mit den besten Kunstwerken Europas. Viel Geschick und gewiß auch viel katholische Liebe, Verehrung und Hochachtung muß in Herrn Tyndall leben, denn er hat ein Werk geschaffen, das die Bewohner der südafrikanischen Diamantenfelder einstimmig für würdig erklärten, dem Bischof, der aus ihrer Mitte stammt und dem so begeisterte Verehrung entgegen« gebracht wird, angeboten zu werden. Die ausgesucht feinen keltischen Kreuzchen, welche an den Ecken hervorstehen, das geschmackvolle Maßwerk, der herrlich purpurne Schein des Amethysts und die Reinheit der Diamanten bilden ein durchaus gleichmäßig vollendetes Ganzes, hingegeben zur Ehre Gottes. Der Ring hat die Scharen, die zusammengeströmt waren, um ihn in Durban und Kimberley zu sehen, geradezu entzückt. Ein biblischer Garten in Südafrika. Oberst Molyneux in Durban (Natal) hat den Vorschlag gemacht, ein Stück der botanischen Gärten zur Herstellung eines biblischen Gartens zu reservieren, in dem, soweit tunlich, alle Bäume, Sträucher und Blumen, die in der Heiligen Schrift erwähnt sind, vertreten sein sollen. Die Kosten würden, wie der Oberst ausführt, gering sein, da viele der betreffenden Bäume und Pflan- zen schon in den Gärtnereien zu haben sind. Er gibt den Rat, man soll jede Sorte in der Pflanzung mit dem Namen und der Bibelstelle, wo auf sie hingewiesen wird, bezeichnen. Einer der glücklichsten Missionäre. So nennt sich selbst P. Doyle aus der Mill-Hitler-Missionsgesellschaft in einem Briefe an die Petrus-Claver-Sodalität. Er schreibt: „Meine Christen sind die besten auf der ganzen Welt. Ich bin stolz auf das, was Gott-in ihnen gewirkt hat. Ihr Glaube ist lebendig und staunenswert. Ich habe Christen in meiner Pfarrei, die 85 Meilen entfernt wohnen, die aber alle fünf Wochen ihren religiösen Pflichten nachkommen, obschon sie fünf Tage für die Herreise und fünf Tage für die Rückreise brauchen und somit zehn Tage opfern müssen. Christen, die bis zu 15 Meilen entfernt wohnen, kommen jede Woche zur hl. Messe und zu den hl. Sakramenten und jene, die zwischen 15 und 30 Meilen zurücklegen müssen, finden sich alle 14 Tage ein, wenn nicht die aus den Ufern getretenen Flüsse es ihnen unmöglich machen. Kein einziger unter den Nyaburu-Christen ist lau. — Als ich vor fünf Jahren hieher kam, war in einem Umkreis von 4000 Quadratmeilen Mach kein Dutzend Christen. Und jetzt haben wir während der letzten sechs Monate 14.000 hl. Kommunionen zu verzeichnen; in den nächsten sechs Monaten wird die Zahl wohl auf 20.000 steigen. Ich bin vielleicht der glücklichste Missionär in der ganzen Mill-Hiller-Missionsgesellschaft, die, wie Sie wissen, reich ist an glücklichen Priestern. Gott macht den Kisii alles so leicht; er hat seine Gnade überreich auf sie herabströmen lassen. Auf den Knien danke ich ihm für die übergroße Güte, mit der er all meine Mühen und Arbeiten gesegnet hat." (Claver-Korrespondenz, Salzburg.) Wie steht es in Afrika mit der Sklaverei? „Längst überlebte Sache", urteilen viele, die nie in Afrika waren, „heutzutage ganz unmöglich", „gesetzlich verboten". Aber fragen wir einen Augenzeugen, hören wir, was der Apostolische Präfekt Msgr. van Goethem unterm 20. Oktober 1925 an die Pelrus-Claver-Sodalität schreibt. In der Annahme, daß das Los der schwarzen Frau die Missionsfreunde interessiert, schildert der hochwürdigste Herr es in seinen traurigen Einzelheiten, wie es im Gebiet von Tschuapa an der Tagesordnung ist. „Arme afrikanische Frau! Wenn ich sie so sehe im Negerdorf ohne Menschenwürde, einen schweren Messingring um den Hals und an den Knöcheln schwere Kupferplatten; wenn ich sie sehe zusammengekauert auf dem Boden hocken oder schleppenden Schrittes gebeugt daherwanken unter der Last eines großen Korbes, dann kommt mir immer der gleiche Gedanke: Und sie ist doch Sklavin! Sie ist eine arme Sklavin, deren ganzer Reichtum in einigen Kochtöpfen besteht, vielleicht noch in einem Halsband oder Gürtel aus Perlen. Dieser Tage wohnte ich dem Verkauf einer Frau bei. Ich hielt mich vorübergehend in einem Eingeborenendorf auf, und durch einen großen Lärm aufmerksam geworden, lenkte ich meine Schritte nach der Stelle, woher er kam. Ich fand eine Anzahl Männer in lebhaften Verhandlungen. Der Häuptling und die Dorfältesten saßen auf geschnitzten Schemeln vor der Hütte eines Mannes, der sie zu Schiedsrichtern berufen hatte beim Verkauf einer Frau. Der Hauptkäufer hatte zu feinen Füßen verschiedene Gegenstände aufgestapelt, die er als Preis anbieten wollte für die kaum dem Kindesalter entwachsene Frau: Mes-fingringe, Lanzen und Streitäxte. Käufer und Verkäufer schrien sich an und machten einen Höllenlärm. Die Verhandlungen hatten schon zwei Stunden gedauert, als der Häuptling irrt Bewußtsein seiner Würde mit einer Handbewegung Stille gebot und mit ruhiger Stimme sagte: ,Der Preis ist angenommen/ Der Herold stieß einen mächtigen Schrei aus und verkündete wie üblich: ,Die Frau ist verkauft/ Der Verkäufer raffte seinen Preis zusammen, machte seiner Wut in einem letzten Redeschwall Luft und überhäufte die Käufer mit Schmähungen. Nach dieser Sitzung begaben sich die Vorsteher an einen andern Ort, wo ein zweiter Handel abgeschlossen werden sollte. Und die Frau? Sie ist machtlos und muß alles über sich ergehen lassen. — Ist das Sklaverei oder nicht?" (Claver-Korrespondenz, Salzburg.) Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Missionshaus der Söhne des heiligsten Herzens Jesu in Graz, Paulustor-gasse Nr. 10. — Verantwortlicher Schriftleiter: Isidor Kronfteiner, Missionsbruder in Graz, Paulustorgasse Nr. 18. — Univerfitiits-Buchdruckerei Styria" in Graz.