Nro. XIII. Laibachcr ^R^, Z«wng. 17 ^ ^N^^MW^ ^. . 84 > H ^> , „ ,, . ^ --------------------^-—---------------------------------------------— Der Geizhals bleibt im Tode karg; . Zween Blicke wirst er auf den Sarg, Und tausend wirft er mit Entsetzen Nach den mit Angst verwahrten Schätzen. O schwere Last der Eitelkeit! Um schlecht zu leben, schwer zu sterben, Sucht man sich Güter Zu erwerben; Verdient ein solches Glück wohl Neid? ^aibach den 20. März. ^/eute Nachmittag um 3 Viertel auf iUhr, hatten wir dasGlük, unsern liebvollesten Monarchen, in unserer Stadt zu sehen. Se. Maj. stiegen in dem Gasthofe zum wilden Manne ab, woraufHöchstderselbe nach einer kleinen Berweilung, zu Fuß in Begleitung dcs Hrn. Franz Grafen v. Killski, General v. Wenkheim, und Hrn. Baron v. Tauferer, Kreishauptmann , das Bürgerspital, Mi-litarkrankenspital, die Ursulinerinnen, das Milltämaiscnhaus besuchte; von dannen begab sich der Monarch in das Gasthaus zur Mittagstafel, allwo Höchstselben viele Bittschriften überreicht wurden. Abends gegen 6 >Uhr war.Audienz für jedermann. .Um halb 8 Uhr erwiesen Se. Mai. !dem hiesigen Adel die allerhöchste ^Gnade, zu dem Grafen Aloys von Auersberg, in Begleitung der obige»/ in Gesellschaft zu kommen. Sonntags als den 21. dies in der Früh um 8 Uhr begab sich der Monarch in Begleitung des Hrn. Gra-ftns v. Kinski/ des Generals dop MWenkheim, und Baron v. Taufe-? Mrer in eineni sechsspännigen Wagen Mnach der Domkirche / allwo der MFürstbischof von Hcrberstcin, sammt Mdem Domkapitel Sc. Majest. M empfangen haben. Höchstderselbe M wohnte dem Choralamte bey; nach Mgcendigtcn Gottesdienst, begab sich M der Monarch in die Kirche der Fran-Mziskancr, von dannen nach dc< Kir-W che des heil. Jakobs , von dort nach der neuen Grabcnbrückc, und endlich zu dem Professor Hacquet, wo Selbe sein Naturalienkabinet und Ana-tonnekammer zu bcfehen geruhcten. Sodann kam das Zuchthaus und endlich die Milttarkascrnc an die Reihe. Se. Majestät haben alle Ihre Schritte mit Wohlthaten begleitet, die armen Hauser auf das freygebigste beschenkt, und nur überhaupt/ ohne das übrige zu erwähnen, für ^ die Pfarrarme ein Geschenk von loo Dukaten zurückgelassen. ^ Nachmittag um 3 Uhr nahmen ' Se. Majestät, nebst dein übrigen Gefolge die Reise nach Wlcn fort. hausend Segenswünsche voll den hiesigen Einwohnern haben den ho- ken Reisenden begleitet. s Smirna. ^ Seit einigen Tagen sind hier ^ wieder 10 bis 12 Personen an der Pest gestorben. Es ist ausserok-dentlich, daß sich die Seuche noch so spat in der Iahrszeit zeigt. Indeß sind diese Todesfalle alle in ei--nem, und eben demselben Quartier der Stadt geschehen, und man host, daß es hicbey sein Bewenden lM beu werde, Tanger den z. I«n«r. Der Herr von Tessara, welcher mit dem Marokanischen Bothschaft ter von Wien gekommen, befindet sich noch hier, und wird auch nichl nach Maroko abZehen. Die Geschenke, welche gedachter Bothschaft ter mitgebracht hat, sind folgende: 1) Eine schöne Karosse mit ihrem Zugehör. 2) Zwey Pferde für g^ dachte Karosse. 3) Zwey schöne Reitpferde. 4) Ein silbernes Se-roice. 5) Ein Service von Por-cellain. Sonst hat er auch noch i>OO Flintcnlaufe und eben so viel Schlösser mitgebracht. Spanien den 24. Iäner. Die zu Kadix erwartete Flotte hat 15Millionen Piaster an Geld, 6 Mil' lionen an Cochenille und 4 Millionen an Indigo am Bord. Se. katholische Majestät haben verschiedenen Mohrischen Sklaven die Freyheit geschenkt. Durch den von unserm Hofe mit der Pforte geschlossenen Handels traklat haben die spanischen Unter-!> thanen eben dieHandelschnw Schif-fahrtsfrchheit nach der Türkey erhalten , als die Unterthanen der mit der Pforte in Freundschaft stehenden Mächte besitzen. Alle ausge-' ladcne Waaren zahlen 3 Procent/ nebst den übrigen Abgaben/ welche von den Unterthanen der freundschaftlichen Machte bezahlt werden. Ferner kann unser Hof in allen Sec-hävcn des türkischen Gebiets spanische Konsuls ansetzen. Alle übrige! Artikel kommen mit denen überem/ welche in den Traktaten der Pforte-mit andern freundschaftlicheil Mach-! tcn befindlich sind. Zu Kadix erwartet man nächstens eine reiche Flotte aus Südamerikas Zu Carthagcna sind im vorigen Jahre 1371 gebohren, 505 gestorben / und 452 Paar verheyrathet. Zu Alieante sind im vorigen Jahre 8iZ Schiffe ausgelaufen. H 6 s Endlich sehen wir uns auch in den Stand gesetzt, von den Verwüstungen zu Bamberg nähere Nachricht ertheilen zu können, dessen Schaden sich gegen 2 Millionen be-laufcn soll- Schon der 27.Hornnng war ein Tag des Schreckens für Bamberg, und die Nacht darauf drohte eine schreckliche Verheerung. Das Unglück des Einsturzes betraf zuerst die obere Malzmühle; wor-, auf dann die Nonnenbrücke und die Brücke zwischen der Loh- und der öden genannten Malzmühle weggerissen wurde/ und die von Stein gebaute Mühle, welche an tern Brücke angebaut war/ verlohr ein Nebengebäude nach dem andern. Gegen 3 Uhr stürzte die prächtige, i. I- 1732 erbaute Seesbrücke/ mir allem,Zwas darauf war, in die Fluth, bey welchem Einsturz über 30 Menschen ein Raub der reissenden Wogen wurden. Von der obern Brücke gegen den Markt erschallte hierauf ein klägliches Geschrey ; die von Stein gebaute Mühje stürzte nun völlig zusammen, und die untere Brücke drohte gänzlichen Einsturz. Von dem Kratzcrischen Haus, das eins der größten Handelshäuser und einem Pallast ähnlich war/ ist der Flügel, der an den Fluß stößt, eingefallen, und der Rest droht den Einsturz. Zwischen 4 und 5 Uhr stieg das Wasser noch höher, und füllte das Kasernenthor bis oben an. In der Klcdersgasse hinter dem'Kra-yerischcn Hause stürzte ein Haus nach dem andern ein, so wie auf jener Seite, wo das Hofkammerrath Artenische Haus stand. Zwischen 6 und 7 Uhr war der Markt so voll Wasser, daß es bis in die Apotheke, die 4 Staffeln hoch ist, drang. Viele, sowohl ganz, als zum Theil weggerissene, haben ihr Unglück mcistcntheils den von dm Holländern zusammgekauften Bäumen zuzuschreiben. Die Hauptwache hat an der,vodcrn Seite gegen die Schanze zu grosse Nisse be-^ kommen, weil der Kanal einbrach, und sie das wilde Wasser untermi-nirte. Im Steinweg lst die Verwüstung am größten; die Straffe ist unbrauchbar, und alle Kommu- Marion war abgeschnitten; nun ist sie aber durch die weisen Anstalten dcs Herrn Statthalters durch tüch-! tige Schelche und grosse Fahrbrü-ckcn wieder zur Nochdurft hergestellt. Das Pflaster wurde an verschiede-! ncn Orten durch das Wasser her-; ausgewühlt/ und in der St. Mar-^ tinskirche wurden viele Todte aus ihrer Gruft herausgeworfen. Verschiedene Kaufleute haben an ver-! dorbenen und weggeschwemtcnWaa«! ren grossen Schaden gelitten. Ei-'z nige Weinfässer, die noch aus dem Wasser gerettet wurden , erhalten, die Eigenthümer wieder durch die, Borsorge dcs Herrn Staathalters, ^ so wie auch durch dejftn Veranstal-^ tung der Herr Unterschultheiß mit' Gefahr seines eigenen Lebens auf einem kleinen Schiffgen in den mit Waffer angefüllten Gassen herum-i fuhr, und den von Lebensmitteln! entblößten Christen und Juden Brod und Fleisch durch die Fenster des zweyten Stockes überreichte. Das Schüssen, Schreyen und Wehklagen war unbeschreiblich. Der obere Kaulberg war ganz mit Menscken, und geflüchteten Sachen angefüllt. Die Leute auf dem Steinwcge flüchteten sich nach Msmmelsdorf und Sechof. Auch die Chausseen haben an verschiedenen Orten Schaden gelitten. Bey Kanstatt schwoll der Nekar so hoch an, daß ihm nur noch i^ Schuh zu der 1778 gehabten hohen Fluth! fehlte. Die Komunikation zwischen der Stadt und Vorstadt war über 24 Stunden völlig unterbrochen. An der Brücke, der grossen Stadtmahlmühle, und in dcn Kellern wurde der meiste Schaden verursacht. Der Postillion, welcker das Frankfurter ordinaireFclleistn vom 27. von Fürfeld nach Heilbronn führen sollte, ist bey Beckmgen, als er sich durch das angelaufene Gewässer durchar, betten wollte, von dem Wasser übcr^ wältigt, und mit fortgeschwemmt worden. Der Postillion rettete sich zwar noch auf einem Baum, an den er sich angehängt hatte, das Pferd und Felleisen aber wurden von dem !Strom unaufhaltsam fortgerissen. ,Von den Verheerungen am Rhein ^und andern Flüssen und Strömen ein andermal. Todtenverzeichniß. Nro. '72. am alten Markt, den 17. Frau Anna Maria Haiderin, burgl. Klampfererwittwe, alt 50 I. Nro. 17. auf der Polana , den 20. dem Joseph Weinmann, Kupferstecher, sein Sohn, alt ic>Iahr. Nro. 23. auf der Polana, den 21. Jakob Scheronick, Wirth, alt 6c> Jahr. Nro. 13. an Karlstädtergraben, den 21. Maria Domleschka, Tag- löhnerswittwe, alt 42 I. 1 Gedruckt in der Kleinmayrischen Buchdrucker^ log. im GersonischenHause 5l.io. in derKapuzinergasse, allwo dieZeitung alleDonerstag in der Frühe zu haben ist. M aupt- Tabelle WWWWWW Uib ' in dem innerosterreichis. Gouvernement befindlichen 3 Ländern Steyermar? / Kärnten, ld Krain/ für das Jahr 1784 beschehene Trauung, Geburt, und Sterblichkeit; als: ^ <^? Ge bohren. Gestorben. »____________________________- « ——----------------— —»- B, e n a n n t l i ch. I Man, Weib' Zu- Man. Weib- Zu- c»^ ' lich. lick. samm-j lich. lich. saMM« Steuer- In dev^Hailptsiadt Graz......! 1^ ^ 418 88o 651 529 ^80 l In dcm übrigen iiande......6478 13644 12794^26^8 11363 11608 22971 14106s13212 12014 12137 Zusammen in dem ganzen HerzogchlimSteyermark. 674^ 27318 ^27,^8 24151 24151 In In der Hauptstadt Älagenfurt ..... ^6 132 138 270 117 153 270 Äarnten. In dem übrigen Lande...... 1680 4265 3977 8242 4266 3972 8038 ! 4397 4113 ^ 4i83 4125 ^ Zusammen m dem ganzen Herzogthum Kärnten. ^^^5 8512 8512! 8308 8308 In In der Hauptstadt Laidach ..... 115 174 157 zzi 248, 252 500 In dem übrigen Lande . . . ° . > ^791 3621 8179! 16300 7028 6921 13949 3795! 8336 ! 7276 7173 ^ Zusammen in dem ganzen Herzogthum Krain. , . 3906 17131 17131! ^4449 !i4449 Pr. k. k. vereinigte inn- öst. Kameral- und ständische Buchhalter.»). Gräz den 31. März i?8s.