Itt. 3021. 1869. VII. RichlichkS MràiiW-Rinit für die Canali (er Diözese. Inhalt: I. Fragen für die theologischen Elaborate im Jahre 1870. II. Frage» für die Pastoral-Conferenzen im Jahre 1870. III. Weisung bezüglich der Heeresergänzung pro 1870. IV. Mittheilung der k. k. Ministerialverordnnng betreffend die Aufnahme der Einkommensteuer unter die Ausgabe» der Erträgnißfassion auch bei altg cstiftete» Pfarren. V. Aufruf de» bischöfliche» Comitö'S zur Gründung einer katholischen Universität an die Katholiken Deutschland» betreffend die Gründung einer katholische» Akademie zu Fulda. VI. Mitthcilung der Rechnung über die Einnahmen und Ausgaben de» f. b. Knabcnseminar» zu Cilli vom 1. Oktober 1868 bi» lehten September 1860 fonimi der Klassifikation der Zöglinge. 1. (Bur schriftlichen Beantwortung während des Jahres 1870 werden hiemit folgende theologische Fragen bestimmt mit dem Bemerken, daß jede Frage nur in jener Sprache zu beantworten sei, in welcher sie gegeben ist. 1. 8. Ordinem verum Sacramentum esse, tum ex sacra Scriptura tum ex traditione probetur. 2. Quid est Christiana humilitas ? Est n e officium ? Demonstretur, ipsam justae aestimationi sui ipsius non repugnare. 3. In wie ferne weicht das der ma li ge bürgerliche Gesetz bezüglich der konfessionellen Erziehung der Kinder aus gemischten Ehen von den früheren Bestimmungen ab? Was ist jetzt erforderlich, damit Brautleute gemischter Konfession nach katholischem Ritus, d. H. nicht unter blos passiver Assistenz, getraut werden können? 4. In slovenischer Sprache ist der Eingang zu einer Predigt am Feste Immaculatae Conceptionis B. V. Mariae auszuarbeiten. Die Predigt selbst ist nur kurz zu skizziren. II. Für das Jahr 1870 finde ich abermals anzuorduen, daß in jedem Dekanate besonders die Pastoral-Conferenzen und zwar nach den im kirchl. Berordnungsblatie vom Jahre 1867 Nr. I. ddo. 12. Jänner enthaltenen Bestimmungen abgehalten werden. Zur Besprechung bei den Conserenzen im Jahre 1870 haben nachstehende Fragen zu dienen: 1. Der Meßner- und Organistendienst ist ein Kirchendienst, dessen Verleihung somit selbstverständlich der Kirchenbehörde zusteht. W i e farni am besten dafür gesorgt werden, daß dieser Dienst weder einem U n-tauglichen, noch Unwürdigen zukomme? Was ist zu thun, wenn Derjenige, dem dieser Kirchendienst verliehen wurde, seine diessalligen Obliegenheiten nicht gehörig erfüllt, oder sich seines genannten Dienstes unwürdig benimmt? 2. Sogenannte „konservative katholische Vereine" bestehen und gedeihen anderwärts in erfreulicher Weise. Wie könnten dieselben auch in der Lavanter Diözese allgemeiner eingeführt werden? Wem wäre die Leitung derselben anzuvertrauen? Was kann deren Wirksamkeit unter unserem sloveni scheu Volke befördern, oder im Gegentheile hindern? 3. Wann ist mit Gewißheit anzunehmen, daß Jemand in seiner letztwilligen Anordnung nicht eine eigentliche Messenstiftung, sondern nur s. g. legirte Hl. Messen beabsichtete? Welche Gepflogenheit hatte diesfalls — wenn es sich nämlich um legirte Hl. Messen handelte, bisher in den einzelnen Dekanaten statt? 4. Darf ein Kind protestantischer Eltern, welches z. B. die katholische Schule besucht, auf den blos mündlich geäußerten Wunsch der Eltern zum Empfange der Hl. Sakramente der katholischen Kirche, z. V. zur Hl. Beichte und Commuuion, zur Hl. Firmung zugelassen werden? III. Die Wohlehrwürdigen Pfarr° und Knratialämter werden über Zuschrift der H. k. k. Statthalterei ddo. 8. November 1809 Nr. 13512 aufgefordert, zur Durchführung der regelmäßigen Stellung des Jahres 1870 die Gemeindevorsteher und die k. k. Bezirksbehörden im Sinne der Instruktion zum Wehrgesetze vom 5. Dezember 1868 zu unterstützen und gegenwärtig namentlich die Matrikeiiauszüge über die im Jahre 1850 geborncn Jünglinge nach Ortsgemeinden getrennt zu verfassen und dieselben bis Ende November l. I. an die betreffenden Gemeindevorsteher nach §. 11 der erwähnten Instruktion zu übergeben. Für die Zukunft werden die Matrikenführer beauftragt, mit den zur Durchführung der Vorarbeiten der regelmäßigen Stellungen nöthigen, auf sic entfallenden Amtshandlungen im Sinne des §. >0 P. 2 dieser Instruktion, gleich den politischen Behörden, ohne eine höhere Anordnung abzuwarten, ihrerseits vorzugehen. X IV. Seine Exzellenz der Herr Minister für Cultus und Unterricht hat mit Erlaß vom 27. März l. I. Z. 4484 aufmerksam gemacht, daß kraft der mit dem Ministerial-Erlasse vom 27. Dezember 1866 Z. 3563 mitgetheilten Weisungen, auch altgestistcte Pfarrer, um jene Entschädigungs-Ansprüche zu verfolgen, die laut der Ministerial-Erlässe vom 12. Mai 1864 Z. 3234 St. M. I. und 26. Oktober 1868 Z. 9131 den Seelsorgepfründnern zukommen, die Einkommensteuer unter den Ausgaben in die Fassion aufnehmen dürfen. Hievon wird der Wohlehrwürdige Kuratklerns über Eröffnung der h. k. k. Statthalterei Graz ddo. 5. Juni l. I. Nr. 6774 verständigt. "V. Aufruf bcg bischöfliche» Comitä's zur Gründung einer fnttjoliichen Universität mi hie 3{ntl)oltften Deutschtnnhs betreffend die Gründung einer katholischen Akademie zu Fulda. Bon den ältesten Zeiten an hat die Kirche Christi der Pflege der Wissenschaften eine große Sorgfalt gewidmet. Zn diesem Zwecke entstanden schon in de» Zeiten der Vorfolgungen christliche Schulen, oder, wie man es ganz passend bezeichnen könnte, Akademieen, wie die berühmte Katechetenschnle zu Alexandrien. Das unmittelbarste praktische Bedürsuiß drängte dazu. Das von der heidnischen Philosophie angegriffene Christenthum nahm in der Gewiß-heit, daß die wahre Wissenschaft nicht lvider, sondern nur für die göttliche Offenbarung zeugen könne, de» wissenschaftlichen Kampf unerschrocken ans. Die gelehrten Vertheidiger des Christenthums führten den Beweis, daß Alles, was je die heidnischen Philosophen an höheren Wahrheiten ge-fnnden, zur Bestätigung des Christenthums diene und wie ein von der göttlichen Vorsehung auch den Heiden gesendeter Vorläufer und Wegebereiter zìi ihm hinführe; daß dagegen alle von der heidnischen Wissenschaft gegen das Christenthum erhobenen Einwände entweder aus Mißverständniß der christlichen Lehre oder auf Jrrthümeru der heidnischen Philosophie und Wissenschaft beruhen. Allein nicht blos zur Bertheidigung des Christenthums gegen die Angriffe der Um gläubigen, sondern mich mit die Gläubigen in der Erkenntniß der Wahrheit immer mehr zu vervollkommnen und die Völker durch echte Bildung immer mehr zu veredeln, hat die Kitche die Pflege und Förderung der Wissenschaft zìi allen Zeiten sich angelegen sein lassen. Deßhalb hat sie gerade in den Jahrhunderten des siegreichen Glaubens, wo sie nicht mit feindlichen Mächten mit ihre Existenz zu kämpfen hatte, in der umfassendsten Weise die Wissenschaften befördert, überall Erziehungs- und Lehranstalten, wissenschaftliche Körperschaften und Vereine, Akademieen und Universitäten gestiftet und in all ihren Gesehen und ihrer ganzen Handlungsweise nächst der Rettung der Seelen und der Hebung der christlichen Liebe die Förderung und Verbreitung wissenschaftlicher Bildung, wie im Klerus, so im Laienstande, als eine ihrer wichtigsten Ausgaben betrachtet. Und auch wo weltliche Fürsten, wo Städte oder Privatpersonen wissenschaftliche Anstalten gründeten, konnten sie der Unterstühmig der Kirche sicher sein. So hat durch alle christliche Jahrhunderte zwischen Religion und Wissenschaft das innigste Bündniß bestanden; die christliche Cultur war die Frucht dieses Bündnisses. In den lebten Jahrhunderten dagegen haben ungeheure religiöse und politische Um-Wälzungen in der ganzen Welt, zumal aber in miseriti deutschen Vaterlande dieses innige und harmonische Verhältniß zwischen Religion und Wissenschaft bis in den tiefsten Grund erschüttert und vielfach in sein Gegentheil verkehrt. Die katholische Kirche, einst so reich an wissenschaftlichen Anstalten, ist seht derselben fast gänzlich beraubt, und die Wissenschaft, einst so innig mit dem Christenthum und der Kirche verbündet, steht jeht derselben vielfach feindlich entgegen.. Während die Wissenschaft ans manchen Gebieten, namentlich in de» naturwissenschaftlichen und historischen Detailforschnngen große Fortschritte machte und eine Masse neuer Entdeckungen zu Tage förderte, ist sie seit ihrer Lostrennung von Christenthum und Kirche bezüglich jener höchsten Wahrheiten, welche das Ziel aller Forschung und zugleich die Grundlagen der gestimmten sittlichen Weltordnung bilden, in die größten und verderblichsten Zrrthümer gefallen. Die herrschende Philosophie, die sich an die glänzenden Namen Fichte, Schelling, Hegel knüpft, war pantheistisch; heute hat der Materialismus eine weitverbreitete Herrschaft erlangt und strebt namentlich durch den Mißbrauch der Naturwissenschaften für seine Zwecke Propaganda zu machen. Dieser Verfall der Philosophie und die Entstehung und Verbreitung dem Christenthum absolut feindseliger Lehren bezüglich des Wesens und des letzten Grundes und Zweckes aller Dinge übte mit Nothwendigkeit ans alle anderen Zweige der Wissenschaft ihre nachtheiligen Wirkungen. In demselben Maße, als die philosophischen Wissenschaften und viele Träger derselben sich dem Christenthum oder doch der Kirche entfremdeten, verbreitete sich auch in den historischen mib moralischen Wissenschaften immer mehr eine dem Christenthume und der Kirche ungünstige und feindliche Ricktnng. Dazn kommt, daß die überwiegende Mehrzahl unserer höheren Lehranstalten ausschließlich oder doch weitaus überwiegend mit protestantischen Lehrern besetzt und katholischen Gelehrten der Zutritt zu den Lehrstühlen der Wissenschaft uielfach sehr erschwert ist. Hierdurch sind die Katholiken und die katholische Kirche zumal in Deutschland in eine Lage gekommen, wie sich int ganzen Verlaufe der christlichen Zeitrechnung kaum eine traurigere und gefährlichere gefunden. Wollen die Katholiken nicht auf höhere wissenschaftliche Bildung und die entsprechenden Lebensstellungen für ihre Söhne verzichten, so sind sie gezwungen, dieselben Hochschulen auzu-vertranen, an denen der vorherrschende Geist theils protestantisch, theils rationalistisch ist und wo deren katholischer Glaube und katholische Gesinnung den größten Gefahren ausgesetzt, eine wahrhaft harmonische höhere christliche Bildung aber ihnen fast unmöglich gemacht oder wenigstens iti hohem Grade erschwert und gefährdet ist. Die Folgen davon liegen offen zu Tage. Durch diesen Mangel höherer katholischer Lehranstalten ist jedoch nicht nur die katholische Erziehung der Jugend, sondern auch die gedeihliche Entwickelung der katholischen Wissenschaft selbst aufs Aenßerste benachteiligt. Denn zu einer kräftigen und gedeihlichen Entfaltung bedarf die katholische Wissenschaft katholischer Lehranstalten und wissenschaftlicher Körperschaften; ohne solche wird es immer nur bei der sporadischen Wirksamkeit einzelner katholischer Gelehrten bleiben und wird sich die katholische Wissenschaft, nicht durch Schuld der Katholiken, sondern durch die Uebermacht der Verhältnisse, stets im Nachtheil befinden. Unter diesen Umständen mußte notwendig das Verlangen der deutschen Katholiken nach katholischen Hochschulen erwachen und immer mehr erstatten. So trat auf der General-Versammlung der katholischen Vereine zu Aachen im Jahre 1862 ein Comitä katholischer Laien zusammen, um nach dem Vorbilde der in nuferer Zeit errichteten katholischen Universitäten Löwen und Dublin auch in Deutschland einen solchen Sitz katholischer Wissenschaften zu gründen, und zunächst die Mittel dazu herb'eiznschaffe». Aus die Bitte dieses Comitä's bestätigte und segnete der Hl. Vater dieses Werk und ernannte zu dessen Ausführung eine ans mehreren deutschen Bischöfen (gegenwärtig ans dem Erzbischöfe von Köln und den Bischöfen von Würzburg, Mainz und Paderborn) bestehende bischöfliche Kommission. Auf Vorschlag der Kommission und in Übereinstimmung mit dem Laien-Comitä haben denn endlich in diesem Jahre die in Fulda versammelten deutschen Bischöfe den Beschluß gefaßt, durch Errichtung einer katholischen Akademie in Fulda einen praktischen Anfang des großen und wahrhaft notwendigen Werkes zu machen. Als die Bischöfe diesen Beschluß einmnthig faßten, thaten sie es nach reiflicher Erwägung, zugleich aber auch mit der freudigen Zuversicht, dabei nicht ohne den Beistand und nach dem Willen Gottes zu handeln. Fulda, die Ruhestätte der irdischen Ucberrestc des großen hl. Bonifazius, ist nicht bloß der von ihm, dem Apostel Deutschlands, auserwählte Ort, von wo einst christliche Wissenschaft und Gesittung sich über unser Vaterland verbreitete, sondern es ist auch heute noch für eine Stätte katholischer Wissenschaft und Erziehung wohl geeignet. Die Stadt ist durch die heiligsten Erinnerungen der Geschichte des Christentums und unseres Vaterlandes ehrwürdig; sie ist in der Mitte von Deutschland gelegen, bietet einen von dem zerstreuenden Geräusch der Welt entfernten, nicht allzu kostspieligen, aber für Lehrer und Schüler freundlichen und angenehmen Aufenthalt, die Umgegend ist großartig und schön, die Luft gesund, das Volk gläubig und von unverdorbenen Sitten; dazu kommt, daß dort höchst geeignete Gebäude für eine solche Anstalt vorhanden und zur Verfügung gestellt sind. Das Alles bestimmte die Bischöfe, Fulda als Sitz der zu gründenden Anstalt ausznwähleu, wozu auch der HI. Vater seine volle Zustimmung erklärt hat. Was die Anstalt selbst betrifft, so stellen sich der sofortigen Errichtung einer vollständigen Universität noch Hindernisse entgegen. Diese Hindernisse sind nach unserer festen lieber* zeugung keineswegs unübersteiglich, allein man glaubte deshalb es nicht verschieben zu sollen, mit dem jetzt schon Möglichen baldigst den Anfang zu machen. Dieses jetzt schon Mögliche besteht aber darin, neben einer theologischen Facultät eine Akademie zu gründen, welche alle philosophischen und allgemeine wissenschaftlichen Discipline» zugleich mit den Anfangsgründen der besonderen Fachwissenschaften in solcher Vollkommenheit und Vollständigkeit lehrt, daß sie ihre Schüler in den Stand setzt, ihre allgemein wissenschaftliche, insbesondere philosophische Bildung zu pollenden, zu ihren besonderen Fachstudien aber eine solide Grundlage zu legen. Fassen wir diese Aufgabe der Akademie etwas näher ins Auge. Ihre erste Aufgabe soll die Pflege der philosophischen Wissenschaft im weitesten Umfange sein, lieber die Vorzüglichkeit und Wichtigkeit der wahren Philosophie besteht »cm Anbeginn an und zu allen Zeiten in der katholischen Kirche nur ein Urtheil, nur eine Stimme. Als die Wissenschaft üoiit Wesen und dem ersten Grund und letzten Ziel aller Dinge, so weit dieses durch die natürliche Vernunft erkannt werden kann, ist die Philosophie das Ziel und die Königin aller ändern natürlichen Wissenschaften, und der Vorhof zum Heiligthume der übernatürlichen, auf die Offenbarung Gottes und das Licht des Glaubens gegründeten theologischen Wissenschaft. So wie daher die wahre Philosophie über alle anderen Wissenschaften Licht verbreitet und die Vernunft zur Erkenntnih und zum Verständniß der höheren Glanbenswahrheiten tüchtig macht, so muß nothwendig der Verfall der wahre» und die Herrschaft einer falschen sophistischen Philosophie sowohl für die natürlichen Wissenschaften, als für den Glauben und die Wissenschaft des Glaubens höchst verderblich sein, und gerade das ist das tiefste intellektuelle Uebel unserer Zeit. Wer dies einsieht, wird auch erkennen, von welch unermeßlicher Wohlthätigkeit eine Schule gesunder und echter Philosophie für uns sein werde. Echte philosophische Studien sind aber nicht möglich ohne gründliche Kenntniß dessen, was die Erfahrungs- zumal die Natur-Wissenschaften an Wahrheit zu Tage fördern. Soll der christliche Geist in unseren Tagen die Gefahren einer gottentfremdeten Natnranschannng, wie einstens die Gefahren der altheidnischen Wissenschaft überwinden, so muß er vor Allem mit den wahren Ergebnissen der exacten Natnrforschnng vertraut und im Stande sein, sie zu beurtheilen und im Dienste der Wahrheit zu verwenden. Ein gründliches ans der Höhe des echten wissenschaftlichen Fortschrittes stehendes Studium der Natur-Wissenschaften wird daher eine zweite Aufgabe der Akademie sein. Die dritte Ausgabe derselben bildet die Pflege der historischen Studien. Niemand hat so viel Grund und Beruf zur Pflege der Geschichts-Wissenschaft, als wir Katholiken; hier sind große Versäumnisse gut zu machen. Daher muß die Akademie nicht nur ihren Schülern Liebe und Kenntniß der Geschichte, insbesondere der vaterländischen vermitteln, sondern auch durch ein lvohl geleitetes und gut eingerichtes Seminar den Berufenen in selbstständige Geschichtsforschung einführen. Es versteht sich von selbst, daß die Akademie auch alle jene Sprachstudien pflegen muß, welche sowohl zur Erzielung klassischer Bildung als zum Betrieb der historischen und theologischen Studien nothwendig sind. Sollen aber sowohl die philosophischen und historischen, als die theologischen Studien zur Vollendung gedeihen und soll die Akademie ihre Schüler auf jene Höhe einer der Aufgabe unserer Zeit gewachsenen allgemeinen und echt christlichen wissenschaftlichen Bildung erheben, welche sie in den Stand setzt, mit Verständniß und Erfolg ihre speziellen Fachstudien zu cnltiviren, oder rnber als wahrhaft gebildete Männer in's praktische Leben einzntreten, so ist es geboten, daß an der Akademie auch Vorlesungen über die grundlegenden Discipline» der Rechtswissenschaft und der socialen Wissenschaft (National-Oekonomie) gegeben werden, welche dem Historiker, dem Philosophen, dem Theologen theils unentbehrlich, theils nützlich, für den künftigen Juristen und National-Oekonomen aber die ersprießlichste Vorbereitung für seine ferner» Fachstudien sind. Wenn es gelingt, eine die bisher angedeuteten Aufgaben lösende wissenschaftliche Anstalt in's Leben zu rufen, wenn mit ihr zugleich alle Garantien: und Hülssmittel einer wahr- Haft ebelit linb christlichen Erziehung verbunben werben, wer kann bann zweifeln, baß baraus bie segensreichsten Früchte in unabsehbarer Fülle hervorgehen werben? Wir haben biefe Früchte bereits in bent Bisherigen angebentet, aber wir wollen sie noch etwas genauer hervorheben. Hauptsächlich ein boppeltcr Nutzen wirb baraus entspringen, ein Nutzen für bie katholische Jngenb mtb mithin für bie katholischen Familien unseres Baterlanbes — imb ein Nutzen für bic katholische Wissenschaft. Wohl wirb bie Akabemie ben katholischen Jünglingen tmb bereu Familien beit ganzen mtb vollen Nutzen, wie eine vollstänbige katholische Universität, nicht gewähren können: aber nichts befto weniger wirb sie für bic katholische Bilbnng unermeßlich viel Gutes wirken, ja bis ztt einem gewissen Maße eine vollstänbige katholische Universität ersetzen. Denn bie größte Gefahr, wie für bic religiös-sittliche, so für bie intelleetnelle Bilbnng unserer stnbirenben Jünglinge liegt nicht so sehr in ihren Fachstubien, wenn sie bieselben überhaupt mit Ernst betreiben, als vielmehr in beut Mangel einer höher«, echt-christlichen allgemeinen Bilbnng, in bent Abgang richtiger philosophischer tmb historischer Erkenntnis!, in beit Einflüssen falscher Doetrinen mtb irriger Welt- tmb Lebens-Anschauungen, bic weniger burch systematisches ©tubini«, als vielmehr burch gelegentliche Aeußernngcn, burch Wciibenbe Scheingrünbe, burch bie Macht ber Phantasie mtb ber Leibenschaftcn, burch falsche Autoritäten, burch Umgang mtb Gesellschaft in ihre ©cele einbringen, ohne baß sic in klar erkannten Prinzipien bas Licht mtb in eitlem in christlicher Tngenb befestigten Charakter bie Kraft hätten, biefe Einflüsse gehörig zu überwinben. 2a, an sich selbst nichts Berberbliches wirb bei« Jünglinge verberblich, ber aus ber Atmosphäre bes Gymnasiums mtb bes elterlichen Hauses plötzlich in bic scharfe Luft einer akabemischen Freiheit tritt, für welche seine innere Ausbilbnng nicht genugsam erstarkt ist. Wen« bagegen ein Jüngling, imchbeitt er bas Gymnasium verlassen, an ber katholischen Akabemie in ben höchsten, ans allen Gebieten Licht tmb Sicherheit gebenben Prineipen ber wahren Philosophie sich fest begrünbet, wenn er überbies, wozu bort gleichfalls ihm reichlichste Gelegenheit geboten wirb, eine tiefere religiöse Erkenntniß mtb Bilbnng sich angeeignet hat tmb unter weiser Leitung mtb in guter Gesellschaft im Charakter erstarkt ist, bann wirb er bie Gefahren, bic ihm etwa sein Fachst ubi um mib bic Universität bereiten mag, siegreich überwinben mtb er wirb zugleich für sein ganzes Leben eine höhere christliche Bilbnng erworben habe», wie sie kein bloßes Fachstubium zu geben vermag. Ans solche Weise wirb bann bie Akabemie, wenn sie auch bic vollstänbige Ausbilbnng sür's praktische Leben nicht vollenbct, beunoch bet« katholischen Deutschlaub nach bem Maße ihrer Frequenz wahrhaft ge-bilbete christliche Männer erziehen, ohne baß bie Koste» ber Erziehung bcbciitciib erschwert mtb bic Dauer bes ©tnbiunis allzu sehr verlängert wirb; beim bic an ber Akabemie znge-brachte Zeit wirb sieh für bas spezielle Fachstubium reichlich verwerthen. Die mibere Frucht. welche bie Akabemie verspricht, ist ber Nutzen ber katholischen Wissenschaft. Was ungeachtet ber so ungünstigen Verhältnisse einzelne katholische Gelehrte, was unsere theologischen Fakultäten an ben Hochschule» uiib Akabemie«, mtb unsere kirchlichen Lehranstalten mtb ©citttimncit auf bent Boben katholischer Wissenschaft Gutes mtb Tüchtiges geleistet haben, ist gewiß alles Lobes mtb Dankes werlh, allein nichtsbestoweniger bleibt es wahr, baß ein ganz katholischer, ganz ans kirchlichem. Boben steheriber, nmfassenber wissenschaftlicher Lehrkörper, wie wir ihn in unserer Akabemie grünben wollen, ein Lehrkörper, beiti alle Mittel grünblicher mtb nmfassenber ©tnbien auf allen Gebieten ber Wissenschaft zu Gebote stehen, in welchem alle MitgUcbcr, vom Geiste beffelben Glaubens mtb berselbcn Liebe burchbrungen in Einheit zusammen wirken, ein brenuenbes Vebürfniß für unsere katholische Wissenschaft mtb in bem großen Kamfe ber Gegenwart für bie christliche Wahrheit eine unschätzbare Hülfe ist. Dieses also ist bas Werk, bas wir unter bem ©egen Gottes mtb seiner heiligen Kirche grünben wollen, bas fiiib bic Früchte, welche wir mit aller Zuversicht von ihm erwarten. — Nutt also gilt es, mit vereinten Herzen bafür zu beten, mit vereinten Kräften bafür zu wir- keii, und dazu nunmehr auszufordern, ist der Zweck dieses Aufrufs, den wir im Namen der in Fulda versammelt gewesenen deutschen Bischöse an die Katholiken Deutschlands erlassen. Lassen wir es nicht fehlen, das Unsere zu thiin, so wird Gott Gedeihen schenken; er wird namentlich tntrch seine Vorsehung uns die rechten Männer als Vorsteher und Professoren an der neuen Anstalt finden lassen und zuführen. Vor allem aber ist es nothwendig, durch gemeinsame Beisteuer die notwendigen Mittel herbei zu schaffen, und zwar nicht in einem von vornherein das Unternehmen verkümmernden, kärglichen, sondern in reichlichem Maße, damit ein guter und sester Grund zu einer großen und zukunftsreichen Pflanzstätte katholischer Wissenschaft schon in bot nächsten Jahren gelegt werben könne. Das katholische Deutschland ist groß genug und groß genug ist die Kraft katholischer Gesinnung, um die rasche Herbei-schaffnng dieser Mittel möglich, ja leicht zu machen, ohne daß deshalb andere große Zwecke, welche unsere Opferwilligkeit in Anspruch nehmen, namentlich die so nothwendige Unterstützung des Hl. Vaters und das große Werk des Bonifacius-Vereins im mindesten darunter Noch leiden. Gereicht ja im Gegentheil Alles, was die Sache des Christenthums überhaupt fördert, allen christlichen Werken zum Bortheil. So lasset uns also in dieser großen tiefbewegten Zeit mit festem Gottvertrauen Hand an s Werk legen! Wir fordern Euch, geliebte Söhne unserer heiligen Kirche im ganzen weiten Vatcrlande aus innigster Seele auf, das Werk der Gründung einer wissenschaftlichen Akademie in Fulda für das katholische Deutschland eifrig und beharrlich in jeglicher Weise, besonders durch allgemeine Gründung von Unterstützungs-Vereinen zu befördern und uns dadurch in den Stand zìi setzen, in möglichster Bälde die Ausführung des Werkes thalkräftig zu beginnen. Mögen die für unser Werk bereits bestehenden Vereine ihre Thäligkeit verdoppeln und überall neue Unterstützungs-Vereine sich bilden. Wir vertrauen vor Allem, daß der Klerus, eingedenk, wie er vor Allen berufen ist, für christliche Bildung zu wirken und zu opfern, seine Liebe zu dem Werke in großartiger Weise bewähre. Wir haben die Zuversicht, daß die hochgestellten, mit irdischen Gütern gesegneten Katholiken es als eine Ehrenpflicht ansehen werden, dieses Werk zum Ruhme und zum höchsten Nutzen ihrer eigenen Familien zu unterstützen. Wir hoffen, daß die deutschen Frauen, die bisher im St. Katharinen - Verein so reichliche Gaben bereits gesammelt haben, von jetzt mit noch größerem Eifer für ein Werk thätig sein werden, das für die Religion und die Familie so unendlich wichtig ist. Wir haben endlich ein unbegrenztes Vertrauen zu nnserm treuen katholischen Volke, daß es auch diesem Werke jene von Gott gesegnete opferwillige Liebe znwenden werbe, die bei jeder Gelegenheit sich mifs Neue bewährt. Wir hoffen, daß die Erhabenheit des Werkes und die göttliche Liebe uuserni Werke viele und große Wohlthäter erwecken werde. Wir hegen die zuverlässige Erwartung, daß unser Werk Wohlwollen auch bei denen finden werde, die im Glauben nicht mit uns übereinstimmen; denn selbst ein Gegner, wenn ihm anders Recht und Billigkeit heilig ist, kann es'gewiß uns Katholiken nicht verargen, wenn wir durch Hebung und Pflege katholischer Wissenschaft und Erziehung uns des edelsten Mittels bedienen, uni unser höchstes geistiges Interesse zu wahren und zu fördern. Deshalb können wir auch nicht daran zweifeln, daß auch die staatlichen Autoritäten unserm Unternehmen alle in beit Grundsätzen wahrer Freiheit und christlichen Wohlwollens begründete Förderung werden angedeihen lassen. Und so sei denn dieses gute und große Werk der Gnade Gottes und der Liebe aller guten Menschen empfohlen. Köln, Würzburg, Mainz und Paderborn, im Oktober 1869. f Paulus, Erzbischof von Köln. f Wilhelm Emanuel, Bischof von Mainz, t Georg Anton, Bischof von Würzburg, f Konrad, Bischof von Paderborn. — 8 — VI. Auszug aus der Jahresrechnung über die Empfänge und Ausgaben für das f. b. Knabenseminar Maximilianum-Victorinum vam 1. Oktober 1868 bis Ende September 1869. Post- fl. kr. Nr. Empfänge. 1. Kassarest vom Studienjahre 1868 .... 71 — 2. Vom Hochivnrdigsten f. b. Konsistorium 3580 — 3. An Hauszins ...... 650 — 4. „ Interessen von Aktiv-Kapitalien .... 11 48 5. „ znrückgezahlten Kapitalien .... 54 2 7. „ Sustentationsbeiträgen . 388 50 6. „ Stipendien der Zöglinge, sammt Agio 558 8 8. „ verschiedenen Empfängen .... 184 72 9. „ freiwilligen Beiträgen ..... 55 — Summe aller Empfänge Ausgaben. 5552 80 1. Verköstigung der Zöglinge .... 3283 69 2. Reinigung der Wäsche . 269 91 3. Beleuchtung und Beheizung .... 363 44 4. Krankenpflege ...... 5 70 5. Besoldung des Dienstpersonales .... 293 — 6. Steuern, Assekuranz, Sarta tecta .... 305 88 7. Hausersordernisse und Professionisten .... 309 45 8. Schnlrequisiten und Kleidungen der Stipendisten 216 46 9. Außerordentliche Auslagen .... 32 22 10. Reinigung des Hauses ..... 44 13 11. Aushilfen, Tagwerker ..... 9 — 12. Bauherstellungen ..... 118 79 13. Feldwirtschaft und Gartenbau .... 28 64 Summe der Auslagen 5280 31 Wird von der Summe der Empfänge pr. 5552 80 die Summe der Ausgaben abgezogen pr. 5280 31 so zeigt sich ein Kassarest pr. 272 49 F. b. Knabenseminars'Vorstehung zu Cilli am 28. Oktober 1869. Rechnung über die Empfänge und Ausgaben des f. b. Knabenseminars Max imi lian um vom 1. Oktober 1868 bis Ende September 1869. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. Laut vorjähriger Rechnung September 1868 : An Kapitalien An barem Gelde . Empfänge. A. war der Aktivstand mit Ende 100 Frank von dem vom Herrn Pfarrer Nikolaus Plastisch ererbte» Weingarten in Grufchkovez 100 Franks 1. 2. 3. 4. 5. 6. 8. 9. B. Neuer E mfa n g. Au Kostgeld von den Eltern und Wohlthätern der Zöglinge An Stipendien der Zöglinge mit Einrechnung des Agio Beitrag des Hochw. Herrn Th. Rvschanz, Pfarrers zu Pametsch All Hansziils vom Maximilianum-Gebäude in Cilli An Interessen von Aktiv-Kapitalien An Agio An verkauften Wein 1867er Fechsung rt ft tt 1868er ,,. Für die verkaufte röm. Obligation pr. An zurnckgezahlten Privat-Kapitalien An eingezahlten Vermächtnissen An verschiedenen Empfängen Ein in die Sparkasse eingelegtes Kapital Summe der Empfänge 100 Frank Ausgaben. Für die Seminarszöglinge An Postportogebnhren .... Weinkellerzins ..... An Binderarbeit ..... Auf eine Hl. Stiftmesse für den sel. Pfarrer Georg Kugler Zur Realisirnng der vom Pfarrer Georg Kugler angeordneten Messenstiftung eine Obligation pr. 100 fl. angekauft für In die Sparkasse den für die röm. Obligation pr. 100 Frank gelösten Betrag eingelegt pr. . Die verkaufte röm. Obligation kommt in Ausgabe pr. 100 Frank Das znrnckgezahlte Privat-Kapital kommt in Ausgabe pr. Summe der Ausgaben 100 Frank Wird von der Empfangssnmme pr. die Ausgabsumme abgezogen pr. . so ergibt sich der Stand der Kapitalien mit und eine Kassabarschaft pr. 100 Frank 100 Frank Kapitalien i in Barem fl. fr. fl. kr. 14719 33 • • 101 78 7, 358 50 460 3 7 — 650 — 687 93 25 72 472 75 704 — 45 — 54 2 184 72 35 — 45 — — — 14764 33 3786 45'/, 3658 75 1 28 10 — 3 46 > • 2 — . . 64 15 > - 46 — ' 54 2 — — 54 2 3784 64 14764 33 3786 45% 54 2 3784 64 14710 31 — • ' 1 81% Stammvermögen des Maximilianuni. 1. Privatkapitalien . . . . 5705 fl. 31 kr. 2. Kapitalien im öffentl. Fonde: a. Ratioual-Anlehens-Oblig. (vinkulirt) . . 3000 ,, — „ b. ,, „ (nicht vinkulirt) . 160 „ — „ c. Lose vom Jahre 1860 . . . 600 „ — „ d. Metalliques .... 3600 „ — „ e. Krainer'sche Grundeutlastuilgs-Oblig. . . 100 „ — „ f. In der Sparkasse . . . 1545 „ — „ Summe 14710 fl. 31 kr. 3. Realitäten: a. Das Jnstitutsgebäude in Eilli. b. Ein Weingarten in Gruschkovez, Pfarre St. Barbara bei Ankenstein. Rechnung über die Empfänge und Ausgaben des f. b. Lavanter Knabenseminars V i c t o r i n u m vom 1. Oktober 1868 bis letzten September 1869. Empfänge. Kapitalien 1 in Barem st6* fl- kr.j fl. kr. 1. A. Laut vorjähriger Rechnung war der Aktivstand mit Ende September 1868 : An Kapitalien ...... 24446 87 2. An barem Gelde ..... • - 58 39 3. B. R euer Empfang. An Kostgeld von den Eltern und Wohlthätern der Zöglinge 75 4. Air Stipendien der Zöglinge .... . 98 5 5. An freiwilligen Beiträgen der Zöglinge . 20 — 6. An Beiträgen von den Hochw. Herren: Joh. Rep. Simouitsch, Stadtpfarrkaplan zu Friedau 35 fl. Josef Mantschitsch, Pfarrer zit St. Thomas . 10 „ Peter Dainko, Kons.-Rath, Dechant zu Großsonntag 10 „ Lorenz Herg, Pfarrer zu Lembach . 10 „ Stefan Peruansl, Pfarrer zu Gams . 10 „ zusammen 75 7. Ans dem Verlasse des Herrn geistl. Rathes und Pfarrers zu Witschei n, Johann Flucher . Au theilweise zurückbezalten Privat-Kapitalieu 136 62 8. . . 15 — 9. An Pachtschilling vom Koloßer Weingarten vom 1. Mai 1868 bishin 1869 . . . . 100 10. 'An Erlös der 1868er Weinfechsung des vom Herrn Kumten I. Boisk ererbten Weingartens in Poleuschak . 350 11. An Interessen von den Aktiv-Kapitalien nach Abzug der Couponsteuer ..... 976 71 12. An Agio ....... . . 24 31% 13. An Miethzins vom Viktorinnrn-Hause in Marburg . . . 140 — 14. Ein Sparkassebuch ..... 5 — — Summe der Empfänge 24451 87 Cd O O (M 8% *5%" *■* Kapitalien in Barem s*-85 Ausgaben. fl. ! kr. 1 ft- fr. 1. Für die Seminarszöglinge .... • 1823 5 2. Auf Stempelmarken und Postporto - J" ■ 1 81 3. Für die Feuerversicherung .... 1 36 4. Auf Steuern vom Viktorinum-Hause 51 78 5. Für die Bearbeitung des Weingartens in Polenschak und Steuern von diesem Weingarten . 170 — 6. In die Sparkasse eingelegt .... • 5 — 7. Der zurückgezahlte Teilbetrag von einem Privat-Kapital 15 — f ■ “ — Summe der Ausgaben 15 — 2053 — Wird von der Empfangssumme pr. ... 24451 87 2069 8 7, 1 die Ausgabssumme abgezogen pr. . 15 — 2053 so zeigt sich der Stand der Kapitalien mit 24436 87 . und eine Kassabarschast pr. .... 16 8% Stammvermögen beò Bictorinum. 1. Privat-Kapitalien .... 2. Kapitalien im öffentl. Fonde: a. National-Anleheus-Oblig. (vinkulirt) b. „ „ (nicht vinkulirt) c. Lose vom Jahre 1860 d. Anlehens-Oblig. De. W. vinkulirt e. Steierni. Grundentlastungs-Oblig. f. Metalligues (vinkulirt) ' . g. „ (nicht viiìkulirt) 3. In der Sparkasse . 3124 sl. 7 kr. 1930 „ „ 1250 „ - „ 6000 „ — „ 2400 „ —'„ 1000 „ - „ 7100 „ — „ 1.000 „ - „ 632 „ 80 .. Summe 24436 fl. 87 kr. 4. An Realitäten: Ein Weingarten in der Koloß, Psarre Hl. Dreifaltigkeit. Ein Weingarten in Polenschak. Ein Haus'in Marburg, ans welchem das Michael Plaskansche Messen- stiftungs-Kapital pr. 1980 fl. haftet. A n ni erk u n g. Laut des Rechnnngsausweises der Jnstitutsvorstehung hat dieselbe im abgelausenen Studienjahre eingenommen . . . . 5552 fl. 80 kr. und zwar an Kassarest vom vorigen Jahre . 71 fl. im laufenden Jahre vom Maximilianumfond 3658 fl. 75 kr. und vom Bictorinumfond . . . 1823 fl. 5 kr. zusammen 5481 fl. 80 kr. V Von diesen im heurigen Jahre verwendeten 5481 fl. 80 kr. vertheilen sich auf 50 Zöglinge pr. Kopf 109 fl. 63% kr., daher auf 34 Maximilianer 3727 fl. 62y5 kr. und auf 16 Victoriner 1754 fl. 17% kr. zusammen 5481 fl. 80 kr. Diesemnach hat der Maximilianumfond im abgelanfenen Studienjahre um 68 fl. 87% kr. zu wenige dagegen der Vietoriuumfond um eben diesen Betrag zu viel beigetragen. Da das Maximilianum mit Ende vorigen Jahres beim Bictorinum eine Guthabung pr. 47 ff. 74 kr. hatte, so behebt sich diese und hat das Bictorinum eine Guthabung pr. 21 fl. 13% kr. Klassifikation der Zöglinge des f. b. Knabenseminars zu Cilli im 2. Semester 1869. Post- Ar. «lasse Der Instituts-Zöglinge Schüler- Anzahl ! 5^ 1 <5 1 Fortgang Namen Geburtsort 1. VII. M. 1 Praprotnik Franz St. Andrà ob Heilcnst. 27 5. Vorzug 2. M. Terglav Joh. do. 1. Vorzug 3. VT. M. Hccl Franz Altenmarkt 39 11. I. 4. 11 M. Jeraj Franz Rieh ! 10. I. ad em. 5. ft V. Klementschitsch Ant. St Georgen a- d. Stainz 14. I. 6. tt V. Koschar Franz do. 5. Vorzug 7. 1t M. Mucha Josef Peiicnstein „ 15. I. 8. 11 V. Stajnko Johann St. Georgen in Wind. B. 8. I. ad em. 9. 11 M. Trobej Johann Obcrburg 9. I. adern. 10. V. Wamberger Ant. St. Georgen a. d. Stainz n 19. I. 11. V. B. BiSjak Ant. St. Ueb.in bei Pettau 26 10. Vorzug 12. M. Bresch nik Franz St. Martin im Roscnthal 2. Vorzug 13. V. Fekonja Andreas Negau 5. Vorzug 14. V. Golob Johann Soboth 4. Vorzug 15. V. Herg Jakoh Polsterau u 13. I. 16. M. Janschekovitsch A. St. Vtargarcth unt. Pettau ' 24. I. 17. V. Koßi Ant. St. Thomas 1. Vorzug 18. M. Mcschiz Josef Heilenstein 19. I. 19. rr B. Peterim Richard St. Leonhard in Wind. B. 11. I. ad em. 20. tt M. Preßetschnik Gregor Praßberg 3. Vorzug 21. tt M. Rojnik Stefan Fraßlau / 6. Vorzug 22. B. Scntschar Josef Lutlenberg 7. Vorzug 23. M. Seunik Johann Kapellen 14. I. 24. M. Schivortnik Jakob Altenmarkt 22. I. 25. IV. M. Fartschnik Anton Sachscnfcld 26 15. I. 26. M. Kasch Ignaz Hochenegg „ 1. Vorzug 27. M. Knes Jakob Podgorje 4. Vorzug 28. M. Novak Michael Schönstem ” 3. Vorzug 29. M. Droschen Franz Tüffer • 7. I. 30. M. Tenunker Baienti» Altcnmarkt 5. Vorzug 31. III. M. Agresch Josef Kapellen 41 9. I. ad em. 32. M. Lavrentschak Wilhelm Rann (| 19. I. 33. M. Puschnik Andreas Ruperti ob Tüffer n 7. Vorzug 34. B. Rudolf Ferdinand Maria Rast 28- I. 35. M. Schelesinger Franz Gonobiz 3. Vorzug 36. M. Schctinz Josef Rann 15. I. 37. M. Berschez Franz Pischnz 5. Vorzug 38. II. M. Bätsch Jakob St. Martin 53 13. I. ad em, 39. ti M. Brunet Franz Laufen 2. Vorzug 40. 11 M. Essich Martin St. Kunigund am Bach. ; 3. Vorzug 41. M. HauS Heinrich Wind. Gratz 36. I. 42. M. Jurantschitfch Matthäus Studeniz 16. I. 43. V. Laßbacher Josef St. Georgen a. d. Stainz u 10. Vorzug 44. M. Matko Johann Praßberg 14. I. ad em, 45. M. Straber Johann Kapellen 8. Vorzug 46. 11 V. Sock Michael St. Margareth unt. Pettau 34. I. 47. tt B. Strajnjcbak Anton St. Georgen a. d. Stainz 24. I. 48. 11 M. Schubiz Albert Cilli " 22. I. 49. M. Supanek Josef Videm " ■ 21. I. 50. f. B. Rola Georg St. Anna am Kriechend. 37 1. Vorzug F. B. Lavanter Ordinariat zn Marburg am 17. November 1869. Jakob Maximilian. Fürstbischof. Druck von 6. Janschch iti Marburg.