ptoMoa » lowvm. 79. JahrgMig Erscbeint wöchenllich sechsmaJ Cmtt Ausnahme der Feiertage). Scfarift-leitunß, Verwaltung und Buchdruckerci Tel. 25-07. 25-68 und 25-60. Maribor, KopaliSka ulica 6. Manuskripte \teiden nicht relourniert. Aulranen Rückporto beilegen. 0^» Nr. n Samtlag, cto« 29. ApfH 19S9 inscratcn- und Abonnements-Annahme m Uaribor, Kopali&ka ulica Q (Verwaltung;. Uezugspreise. Abholen oionatiicb 23 Dii\, zustellen 24 Din, durch die Post monatlich 23 üin, Tür das Ausland mcnatlicb 35 Din. Einzelnummer 1.50 und 2 Diu. Preis Dkl 1*50 loribom Reitling M a r 1 b o r, 28. April. Heute mittags Itt der Bantis des Draubanats Herr Dr. Marko Natla-£en zu einem offiziellen Besuch der Draustadt in Maribor elnsetroffen. In den Straßen der Stadt wehen die Staats falinen als Oruß ffir den höchsten Beamten Sloweniens, den Banus, der es im Laufe seiner mehr als dreijährigen verantwortungsvollfen und schweren Amtstätiglceit verstanden hat, die administrative Organisation der ihm unterstellten Provinz in vorbildlicher Weise auszubauen. Banus Dr. Natlaien, der Sich infolge seines jovialen Weyens den Titel eines Volksbanus errungen hat, wird mit Recht als eilner der vorbildrch-sten hohen Verwaltungsbeamten unSe-seres Königreiches genannt.. In dieseh drei Jahren konnte der Banus einien großen Teil seines umfangrechen Wirt Schafts- und Sozialprogramms in die Tat umsetzen, wobei auch der nördlichen Teile Sloweniens in vielgestalt'ger Weise gedacht wurde. Der Verlust, den Maribor durch die Liquklierung des sei-nerzeltigen KreiSausschusses erlitten hatte, ist durch die anerkennungswürdige Interessenahme des Herrn Banus für die Bedürfnisse des ehemaligen Kreisgebietes ebtSchlieBlich der Stadt Maribor fast völlig wettgemacht worden. Der heutige Besuch des Banus wird u. a. auch Gelegenheit Meten, dem höchsten Beamten Stoweniens die Wün Sehe und Anregungen der Bevölkerung in bezug auf bestimmte whtschaftltehe und verwalhingspoUtsche sowie soziale Angelegenheiten zur Kenntnis zu bringen. Die Bevölkerung, die den Banus herzlich willkommen heißt, verspricht sk:h von sejiem erfreulichen Be Suche die besten Auswirkungen. Ganz besonders gilt dies für die Stadt Maribor, deren Wunschzettel sich aus vielen Punkten zusammensetzt. Die Bevölkerung unserer Stadt Ist von der Hoffnung erfüllt, daß berechtigte Wünsche beim Herrn Banus ein williges Ohr finden werden. In diesem Sinne möge dem Inspektlonsbesuch des Herrn Banus ein voller Erfolg beschieden se'n. Die Bevölkerung wünscht auch, daß Herr Dr. M. NatlaCen in unserer Mitte recht angenehme Stunden verleben möge! S)e6 ISritisregenten Qßiegenfeft S. K. H. Prinzregent Paul feiert heute, am 28. April, seinen 46. Geburtstag. Der Prinzregent feiert dieses frohe Pest in seiner gewohnt-schlichten Art im engsten Familienkreise, da er es nicht wünscht, daß sein Festtag den Anlaß zu öffentlichen Kundgebungen der Freude werde. Der Jubilar wünscht nfimlich, daß das Volk in seiner schweren Alltagspflicht, auf der die Kraft und das Ansehen des Königreiches beruhen, durch nichts gestört werde. S. K. H. der Prinzregent wünscht seine persönlichen Feste hi der Stille seines Famillenglficks zu feiern, und zwar im Bewußtsein, daß das Volk diesen seinen Wunsch umso höher schätzt und respektiert. Trotzdem ist das Volk im Geiste beim ersten Regenten Jugoslawiens, indem es den Allmächtigen bittet, dem weisen 'und umsichtigen Stellvertreter S. M. des (Königs ein langes und glückliches Leben zu bescheren. Fünf Jahre sind seit dem Tage verstrichen, an dem S. K. H. Prinzregent Paul in Vertretung des jungen Königs das , Staatsruder in seinen Händen hält. Als Mensch ist der Prinzregent eine einmalige Persönlichkeit. Wer jemals Gelegenheit hatte, mit diesem Manne königlichen Geblüts in Berührung zu treten, tritt in die Reihe der Bewunderer seines Geistes und seiner Empfänglichkeit für alles Edle und Schöne. Der Prinzregent, der seine Studien an englischen Universitäten vollendete, vereinigt in seiner Persönlichkeit gewissermaßen eine Synthese angelsächsischer Begriffswelt mit der natürlichen Intelligenz der jungen südslawischen Rasse. Seine fast leidenschaftliche Hingabe an die Kunst — besonders an die bildende — hat ihn zum ersten Mäzen und Förderer von Kunst und Wissenschaft gemacht. War weiland König Alexander, sein erlauchter Vetter, vornehmlich Soldat und Wegbereiter der nationalen und staatlichen Einigung, so sehen wir in der Persönlichkeit des Prinzregenten, den aus den Interessenbezirken von Kunst, Wissenschaft und Philosophie kommenden Treuhänder des königlichen Erbes. Der erste Regent hat sich dank seiner hohen Charaktereigenschaften und seiner großen Bildung des Geistes und des Herzens als erster Pflichtmensch dieses Staates um Volk und Königreich so verdient gemacht, daß man diese seine Verdienste aus der Distanz unmittelbarer Gegenwart heraus noch gar nicht zu ermessen vermag. Es 'wird zu seines schönsten Verdiensten gezählt werden, daß Jugoslawien in den Tagen von Marseille und auch später, besonders aber In den gewaltigen Geschichtsabwicklungen der jüngsten Vergangenheit vor jeglicher Erschütterung ferngehalten wurde. Die Aera S. K. H. des Prinzregenten Paul darf und kann deshalb mit vollem Recht als eine Aera des Friedens bezeichnet werden. Der Staatsmann ist es aus diesem Grün de vor allem, den wir in der Persönlichkeit des hohen Jubilars bewundem. Fs war Scherlich für den Prinzregenten keine leichte Bürde, die er nach dem tragischen Hinscheiden seines königlichen Vet ters übernehmen mußte. Es war ein Glück für Volk und Staat, daß in der Person des Prinzregenten ein Mann an die Spitze der Staatsführung trat, der seinen Weg klar vorgezefchnet hatte. Nur dank der auf weite Sicht eingestellten Außenpolitik des Prinzregenten konnte Jugoslawien zwischen der Scylla und Charybd's der jüngsten Alternativen sich seinen Frieden bewahren. Dein Jubilar ist es in erster Lhiie zu verdanken, daß unser Land von den I Wirbeln der Mächtestreit'gkeiten nicht er |faßt wurde. Wenn wir noch fünzuffigen, 'daß die Einigung zwischen Serben und Kroaten in die Aera des Prinzregenten fällt und daß d'ese Einigung auch seinen hohen Intentionen und Bemühungen ent-' Spricht, so vervollständigt sich damit das ' Bild des Mannes, zu dem das Volk heute ' in Liebe, Verehrung und Vertrauen empor blickt, vollauf bewußt, daß das Schicksal des Reiches b's zur Oroßjährigkeit S. M. des Königs durch die Vorsehung hi keine besseren Hände hätte gelegt werden können als in die Hände S. K. H. des Prinzre-[ genten Paul, dem das ganze Volk aus vollem Herzen noch viele Jahre seines persönlichen Glückes wünscht. (Senero'o^erFt b. Q^raudftftfd) na(D Jloin Der Oberbefehlshaber der deutschen Wehrmacht besucht auch Libyen. Rom, 28. April. (Avala.) Morgen trifft der Oberbefchishaber des deutschen Heeres Generaloberst v. B r a u c h 11 s c h in Begleitung mehrerer Offiziere seines Stabes in Rom ein, und zwar auf Einladung des italienischen Generalstabschefs General Pariani. Generaloberst von Brau-chitsch verbleibt bis Montag in Rom und wird sich hernach nach Libyen begeben. Nach seiner Rückkehr aus Libyen wird Generaloberst von Brauchitsch am 9. Mai an der großen i^arade teilnehmen, die aus Anlaß der Wi-ederkehr des Jahrestages der Gründung des Imperiums stattfinden wird. Roosevelt erwartet HHlers schriftliche Ant wort Washington, 28. April. (Avala.) Reuter berichtet: In hiesigen hohen amtlichen Kreisen wurde gestern die Mitteilung gemacht, daß Präsident Roosevelt die heutige Reichstagsrede des Reichskanzlers Hitler keineswegs als Antwort auf seine Botschaft betrachte. Präsident Roosevelt erwarte eine schriftliche Antwort, die auf diplomatischem Wege eingehändigt werden solle. Dies sei der Grund, weshalb man von Seiten der Vereinigten Staaten einen amtlichen Kommentar zur Reichstagsrede des Reichskanzlers nicht zu erwarten habe. Der Neubau der jugoslawischen Gesandtschaft in Berlin. Berlin, 28. April. (Avala.) Das Deut sehe Nachrichtenbüro meldet: Anläßlich des gestrigen Gleichenfestes am Neubau der jugoslawischen Gesandtschaft gab der jugoslawische Gesandte Dr. Ivo A n-driö einen Tee, zu dem sich als Vertreter der Reichsregierung Generalkonsul Schubert mit zahlreichen hohen Beamten des Reichsaußenministeriums sowie des Reichsbautenministeriums eingefunden hatte. Nach der Rede eines Sektionschefs des Reichsbautenministeriums dankte Gesandter Dr. A n d r i ö in gewMhl ten Worten und lud alle am Neubau beschäftigten Ingenieure, Poliere und Arbeiter zu einem Imbiß in das Tiergartenrestaurant ein. wo das Gleichenfest fröhlich weitergefeiert wurde. Z ü r i c h, 28. April. Devisen: Beograd 10, Paris 11.79^'4, London 20.84, Newyork 445^4, Brüssel 75.35, Mailand 23.42 Amsterdam 237.75, Berlin 178.62, Stockholm 107.35, Oslo 104.75, Kopenhagen 03.05, Sofia 5.40, Warschau 84, Budapest 87, Athen 3.90, Istanbul 3.60, Bukarest 3.25, Helsinki 9.19, Buenos Aires 102«. \ »Mariborar Zfitung« Nummer 98. 2 Samstag, den 29. April 1939. ' ' (S^lüdflic^er 3&f(Dlu$ öer 3agre&er ^iniguna^t>erOanMungen oninifierpränoent (Sbetfotoic mit Dem 'Borfdftlag 3ur Sdfung Oer lroatlf(|^rn Srage na(0 StograO at>gereifl Zagreb, 28. April. Die Besprechungen, d!e vorgestern zwischen dem Ministerpräsidenten Cvetkovi«^ und dem Vorsitzendem der Kroatischen Bauernpartei Dr, M a £ e k begonnen wurden, hätten gestern um 10 Uhr vormittags fortgesetzt werden sollen. Die Besprechungen wurden jedoch um eine Stunde verschoben, da Dr. MaSek den ganzen Vormittag über Besprechungen mit seinen Parteigängern hatte. Dr. Maüek empfing auch den Generalsekretär der Jugoslawischen Nationalpartei Dr. Albert K r a m e r, der gemeinsam mit Senator Dr. A n d j e 11 n o-V i d nach Zagreb gekommen war. Gestern sammelte sich vor dem Banats-palais in der Oberstadt eine große Menschenmenge, die mehr als eine Stunde geduldig wartete. Als Dr. Majfek eintraf, wurde er von der Menschenmenge begeistert begrüßt. Dr. Ma£ek war einige Minuten vor 11 Uhr zur Stelle, worauf die Besprechungen mit dem Ministerpräsiden ten Cvetkoviö begann. Die Unterredung dauerte 45 Minuten. Als Dr. Maöek das Banatspalais verließ, brachte der Direktor der Nachrichtenagentur »Avala«, Pe- j Ministerpräsident l&chelte und sagte: ; »Wir haben gearbeitet und etwas zustan-!de gebracht«. Der Ministerpräsident un-. terhielt sich sodann im Weggehen mit den I Offizieren der Luftwaffe iind äußeite sich ' sehr lobend über das Reisen mit den fHugzeugen des Aeroput. Die Journalisten versuchten nochmals ihr Glück, doch ver- ri«^, den Vertretern der Presse folgende amtliche Mitteilung zur Verlesung: »Heute um 11.45 Uhr wurde die nachstehende amtliche Mitteilung ausgegeben: Die Schlttßbesprechungen zwischen dem Ministerpräskienten DragiSa Cvetkovid u. dem Vorsitzenden der Kroatischen Bauernpartei und Vertreter der Bäuerlich-de-mokratischen Koalition Dr. Vladko MaCek bezüglich der Lösung der kroatischen Frage sind heute in Zagreb zum Abschluß gebracht worden. Der definitive Beschluß wird in allernächster Zeit veröffentlicht werden«. Ministerpräsident DragiSa Cvetko-V i d Ist nach dem Mittagessen im Sonderflugzeug nach Beograd abgereist. Der Ministerprttskient benützte eine zweimotorige Lockhead-Elektra-Maschine, die vom Piloten Sava Milovanovid gesteuert wurde. Beograd, 28. April. Zwecks Begrüßung des Ministerpiilsidenten Cvetkovid hatten steh auf dem Flugplatz in Zemun zahlreiche Gäste ekigefunden, darunter der Befehlshaber der Luftwaffe General Jankovid mit höheren Offizieren, ferner hohe Beamte des Minlstcrpräsidiums und des Innenministeriums und die Vertreter der Presse. Als die Maschine auf dem RollfeW hielt, entstieg ihr der Mini-8terprä«ident in sichtlich bester Stimmung. Ministerpräsident Cvetkovid unterhielt sich nach der Landung zunächst mit dem Befehlshaber der Luftwaffe, der kurz vorher aus Berlin eingetroffen war, wo er bekanntlkh den Geburtstagsfeierllchkelten anläBlich des 50. Wlep;enfestes des Reichskanzlers Hitler beigewohnt hatte. Die Journalisten umringten den Ministerpräsidenten nnd wollten mehr wissen, als Im Zasretier Kommimk)uee gesagt wird. Der m cek-Gruppe, bringt einen Leitartikel, in welchem der Abschluß der Zagreber Besprechungen bestätigt wird. Das Blatt meint, daß dieser Abschluß zu einigen Feststellungen nötige. In dem Artikel heißt es u. a.: »Man kann fetzt zwar noch nicht sagen,' worüber sich Dr. Madek und Ministerpräsident Cvetkovid einigten, wohl kann man schon jetzt sagen, daß zwischen ihnen eine Einigung darütier erfolgt ist. wie die kroatische Frage zu lösen Ist. Sowohl Dr. MaSek als auch Cvet-kovld haben alles getan, was in ihren Kräften steht. Ministerpräsident Cvetko-vld man muß dies anerkennen — hat eine große Aktivität entfaltet und sich viel Mühe gegeben, das erwünschte Ergebnis zu erreichen. Dr. Ma2ek und Cvetkovid haben bewiesen, daß sie auf einer Höhe stehen, wie sie die Verhältnisse in der Welt und im Lande erfordern. Es handelt sich letzt um die Durchführung dessen, worüber sie sich geeinigt haben. Die definitive Entscheidung darüber wh'd, wie dies im Kommuniquee gesagt ist, in aller* nächster Zelt fallen. Es ist dolier offenkundig, daß es sich sehr bald zet^ien wird, worüber sich Dr. MaCek und Cvetkovid geeinigt haben und auf welche Art und Weise nach ihrer Melnun«; die kroatische Frage zu lösen wäre. Alle, die sich bis jetzt für die Einigung ausgesprochen haben, werden Gelegenheit haben, Ihren Bei trag zur Durchführung zu liefern. Niemand wird sich ausreden können, da anläßlich der Zagretyer Besr)rechunfren in gleicher Weise die besonderen kroatischen wie auch die serbischen Interessen und schließlich die gemeinsamen Interessen berücksichtigt wurden. Es wäre übertrieben und verfrüht, zu sagen, dafl mit heutigem Tage eine definitive Einirfung zwischen dem kroatischen und dem ser-t>lschen Volke erreicht wurde. Mit heutigem Tage wurden ledldflich die Besprechungen zwischen Dr. Maöek und Cvet-koviö beendigt, wobei die U e b e r e i n-stimmung erzielt wurde. Die be'den Verhandlungspartner haben Ihre Pflicht getan. Es verbleibt nur mehr die Dtirch-fHihrung dessen, worüber zwischen Ihnen die Ueterelnstlmmung erzielt wurde. Jede Verzögerung wäre schädlich. Darüber sind sich Dr. MajSek und Cvetkovld einig. Deshalb heißt es auch im Schlußkommu-nlquee, daß der definitive Beschltiß In kürzester Zeit gefaßt werden wird. Diefter Beschluß kann sich jedoch nur auf die Durchführung dessen beziehen, was In Za greb vereinbart wurde«. 3)r. TRaeet gebens. Der Ministerpräsident sagte: »Sie haben alles im Kommuniquee, in dem es heißt, daß die definitive Entscheidung In kürzester Zeit veröffentlicht werden wird«. Auf die Einwendung der Journalisten, daß sie ja das Kommende wissen möchten, sagte der Ministerpräsident beim Einsteigen In seinen Kraftwagen: »Das ist aber nicht nur von mir abhängig. Ich kann ihnen jetzt nichts mehr sagen.« Z a g r e b, 28. April. Nach den beendigten Besprechungen mit dem Ministerpräsidenten C v e t k 0 V i c erklärte Dr. M a c e k den versammelten Journalisten: »Mit Cvetkovid haben wir unsere Arbeit vollendet.« Die Journarsten haben diese Worte Dr. Maöeks so aufgefaßt, daß die Beschlüsse der beiden Verhandlungspartner jetzt noch durch die maßgeblichen Faktoren genehmigt werden müssen. Von Seiten der Kroatischen Bauernpartei würde d'ese Zusammenkunft der Abgeordneten und Vertrauensmänner am Sonntag in Zagreb erfolgen. Dieser Versammlung wird Dr. MaCek die Beschlüsse unterbreiten, die aus seinen Besprechungen mit dem Ministerpräsidenten hervorgingen. Zagreb, 28. April. Der »H r v a t s k i D n e V n i k«, das Hauptorgan der Ma- ^uBenminifler 3>r. (Sinc'ir-TRortotoi^ tDfe5(r in Der i^aupt- ftadt EINE ERKLÄRUNG DES AUSSENMINISTERS VOR SEINER ABREISE AUS BER-LW — »WASHINGTON POST« ÜBER DIE POLITIK JUGOSLAWIENS B e r 1 i n, 8. April. Der jugoslawische Außenmin'ster hatte am 26. d. nachmittags und abends noch zwei Unterredungen mit Generalfeldmarschall G ö r i n g und Reichsminister Heß. Die Unterredung mit Gör ng galt vor allem Wirtschaft I chen Problemen der beiden Länder. Gestern nachmittags reiste Außenminister Dr. Cincar-Markovicaus Berlin ab. Vor seiner Abre se empfing der Aus-senmin'ster die deutschen Journalisten u. gab ihnen folgende Erklärung ab: »Es freut mich, daß ich wieder ednmal nach Berlin kommen konnte und Gelegen he:t hatte, mit den deutschen Staatsmännern Gedankenaustausch zu pflegen. Ich hatte auch die Ehre, vom Führer und Reichskanzler HUler empfangen zu werden. Die Unterredungen verl efen Im Geist der freundschaftUchen Beziehungen, die die beiden Staaten verbilden. Wir haben die Identität der Anschauungen auf de brennenden Probleme festgestellt, die die beiden Staaten unmittelbar interessleren. Es hat sich gezeigt, daß die Freundschaft ■ iZluf eantorin im aieeätiAen 9R(cr / zwischen Jugoslawien und Deutschland! die übrigens nicht neuesten Datums ist; für beide Staaten nützlich ist. Bezügl ch der künftigen Zusammenarbeit erzielten wir die volle Ueberehistlmmung.« Washington, 28. April. (Avala). Die »W ashington Post« stellt in einem Leitartikel fest, daß Jugoslawien vom Wunsche beseelt sei, seine Unabhängigkeit zu erhalten und in guter Nachbarschaft mit Deutschland und Italien zu leben. Da Frankreich und England außerstande sind, für Jugoslawiens Unabhängigkeit genügende Garantien zu geben, baut Jugoslawien ein günstigeres Verhältnis zu Italien und Deutschland. Jugoslawien lehne sich an keine Seite an, sondern versuche lediglich zu bezwecken, daß es nicht Gegenstand eines Angriffes werde. Otfue !}t(alrruna öee Drottt-torat« mt 9Rfi^r''n Prag, 28. April. Staatspräsident Dr. Hacha hat einvernehmlich mit dem Reichsprotektor v. Neurath den General Elias zum Ministerpräsidenten der aus acht Ministern bestehenden Regierung des Protektorats Böhmen und Mähren ernannt. Zum Gesandten des Protektorats in Berlin wurde der frühere Außenminister Dr. Chvalkovsky ernannt. Die Straßen der alten Ortschaften auf Santorin, einer malerisch im Aegälschen Meer gelegenen griechischen Inselgruppe, sind eng und steil. Ab^ für den Besucher, vor allem für den Maler, bieten sie eine Fülle wundersamer Reize. tiner TtofenOrro^ Köln a. Rh., 28. April. Reichsleiter Alfred Rosenberg hielt in Köln an der Universität einen Vortrag, in dem er u. a. ausführte: »Wir befinden uns inmitten eines Versuches, in Europa Ordnung zu schaffen. Diese Ordnung ist bereits Geschichte und befindet sich auf dem Wege der Verwirklichung. Obwohl Deutschland nicht darauf ausgeht, anderen Völkern na tionalsozialistisclie Auffassungen aufzudrängen, so bestehen doch zahlreiche Weltprobleme, die nicht nur dem deutschen Volke gestellt werden, sondern auch den anderen Völkern. Wir sind Zeu gen einer Veränderung. Es wird anerkannt, daß das Herz Europas sich verscho ben hat und in Deutschland ist, das gemeinsam mit Italien darnach strebt, Europa mit neuem Geist und Leben zu erfüllen. So wurde der tausendjährige Kampf zwischen Germanen und Romanen beendigt, um der schöpferischen Zusam- ^ _ 3__ ®le erDaDfne ^Ifjlon ISrinsreoenten ISiaul ANERKENNENDE FESTSTELLUNGEN DER AUSLANDSPRESSE. StmcUg, den 20. Aprfl 1930. jnenarbeit zu weichen. Deutschland und Italien wissen eines: die europaische Neuordnung kann vor der Niederringung der bolschewistischen Gefahr nicht hergestellt werden. Diesem Ziele haben Deutschland md Italien ihre besten KrAfte gewidmete tfaslanO anerfmnt anbonlcn« Vor der Anerkeammg der Legalität des neuen Soitveräns Albaniens durch Groß-brltaiinlen. Rom, 28. April. In der italienischen Presse wird die Tatsache besprochen, daß Chamberlain im Unterhaus eine Forderung der Labour-Opposition abgelehnt hat, die darauf hinauslief, daß die britische Regierung ihren Botschaften so lange nicht nach Rom entsendet, bis das englische Unterhaus die albanische Angelegenheit behandelt habe. Die italienischen Blatter stellen fest, daß diese Intrige, die den englisch-Italienischen Beziehungen geschadet hatte, wirksam vereitelt worden sei. Der Londoner Berichterstatter des »P i c c 010« meldet, daß nach Behauptungen im Foreign Office der neue englische Botschafter Percy Lorrain Anfang Mai In Rom eintreffen werde. Durch seine Akkreditierung beim König und Kaiser werde die britische Regierung die italienische Aktion in Albanten definitiv anerkennen. Dl^s gelte auch fttr die Legalität des Titel des Italienischen Souveräns, mit welchem die Personalunion zwischen Italien und Albanien sanktioniert wurde. Die Slowakei von der Schweiz auilumaL PreBburg, 28. April. Der slowakische Außenminister empfing eine Note der schweizerischen Regierung, in welcher die Errichtung eines selbständigen slowakischen Staates zur Kenntnis genommen wird. Die Schweiz erklärt in ihrer Note, daß sie die Fortsetzung der guten Beziehungen zwischen beiden Nationen wünsche. Der Sultan von Jahore w^en Spionage, verhaftet Paris, 27. Aprü. (DNB). Wie »Paris Midi« behauptet, wurde in Elsaß der Sultan von Jahore, der inoffiziell den Oe-burtstagfeierlichkeiten in Berlin beigewohnt hatte, verhaftet, da er in einer kleinen elsässischen Stadt Photoaufnahmen machte. Nachdem es sich herausgestellt hatte, daß die Aufnahmen sich keinesfalls auf militärische Objekte beziehen und nachdem aus London die Identität des Sultans bestätigt worden war, wurde er wieder freigelassen. Mtt 100 im fai den Tod. Berlin, 27. April. Auf der Straße Pritzwaik-Wittstock (Brandenburg) ereignete sich ein schweres Autounglück. Der Herrenfahrer Wolter aus Wittstock raste mit einer Geschwindigkeit von Uber ICD km gegen einen Baum. Der Anprall war so heftig, daß Wolter im hohen Bogen etwa 30 m weit aus dem Wagen geschleudert wurde und auf der Stelle tot liegen blieb. Das Auto wurde vollkommen demoliert. Ehe-Chaos in Madrid. Madrid, 27. April. Über dreißigtausend Ehepaare in Madrid, deren Ehe während des Bürgerkrieges nur zivil geschlossen worden war, müssen jetzt ihren Zivilstand regeln und sich binnen sechzig Tagen kirchlich trauen lassen. Wenn man daran denkt, wie viele junge Leute nur auf das Ende des Bürgerkrieges gewartet haben, um sich kirchlich trauen zu lassen, so schätzt man, daß während der kommenden beiden Monate in Madrid täglich nicht wen'ger als durchschnittlich sechshundertfünfzig Trauungen stattfinden dürften. Da erst zehn Pfarreien wieder normal funktionieren, wird man zur Veranstaltung von »Serien-Hochzeiten« schreiten müssen. Der Heimweg. Sie: »Das ist wirklich die Höhe! Nachts um drei Uhr mußt du dich von einem Kellner nach Hause bringen lassen! Warum bist du denn nicht um zehn Uhr gekommen, wie du mir versprochen hast?« Er: »Der Keilner hatte nicht früher Zeit.« Genf, 28. April, (Avala). Die Schweizer Presse widmet dem Geburtstag S. K. H. des Prinzregenten Paul warmgehaltene Artikel. Die Blfitter bringen aus diesem Anlaß sehr optimistische Ausführungen über Jugoslawien. »Journal de Geneve« bringt an leitender Stelle ein Lichtbild S. K. H. des Prinzregenten mit einem großen Artikel unter dem Titel »Jugoslawien und die heutige intematkn nale Lage«. Es heißt darin zunächst: »Das Volk von Jugoslawien feiert den Geburtstag des Prinzregenten Paul Karag|org)e-vK. Die Tragödie von Marseille, die das Leben weiland König Alexanders gekostet hatte, hat dem Prinzregenten die schwere Aufgabe auferlegt, bis zur Volljährigkeit des Jongen Königs Peter n. die Geschicke des Landes zu leiten. Der Prinz-regent erfüllt seine Pflicht mit so großer Gewissenhaftigkeit, mit so großer Schlicht heit und so großem Verantwortungsgefühl, daß die Geschichte kein Beispiel dafür kennt Alle aufrichtigen Freunde Jugoslawiens heften für ihn mid ebenso für die ganze Könlgllclie Familie und das ganze Land aufrichtige Wünsche«. hl dem Artikel heißt es weiter, dank Prinzreget Paul sei Jufifoslawien In diesen Tage» mMg and die verantwortlichen Paris (ATP). Ein alter Pariser. Seit einer Reihe von Jahren verlebt der Maharadscha von Kapurthala einige Früh llngswochen in Paris. Früher besaß er im Bois-de-Boulogne einen jener Paläste aus dem 18. Jahrhundert, die als Landhaus schönen Rokokodamen von fröhlichen französischen Königen geschenkt wurden. Sie stellten damals oft den Mittelpunkt des mondänen, literarischen und politischen Lebens der Hauptstadt dar. Lange blieb der indische Fürst den Tra ditionen des Bois-de-Boulogne treu. Die von ihm veranstalteten »Garden Parties« und »Nuits blanches« traten in engen Wettbewerb mit denen des berühmtesten Pariser Vorkriegslebemannes, Bonny de Castellane. Seine Gäste mußten hoch zu Roß die Freitreppe seines Schlosses hinaufreiten und sich ihm im Salon vorstellen, ohne das Pferd zu verlassen. Nach dem Kriege verzichtete der Maharadscha, der allmählich älter und vielleicht auch etwas kälter wurde, auf den Palast und alles, was an Schönem mit ihm verbunden war. Er schenkte es Kurzerhand der Stadt Paris. Jungfernfahrt mit der »Normandie«. Ais ich mich bei ihm anmeldete, erwar tete ich eigentlich, einen orientalischen, mit Diamanten und exotischen Orden behängten bräunlichen Herrn vorzufinden, der an gewisse Operettenhelden erinnerte. Ich war etwas enttäuscht, denn anstatt dessen trat mir ein eleganter Pariser entgegen, der durchaus unauffällig einen Creme-Flanellanzug trug und genau so aussah wie Sie und ich. Hätte ich nach seiner Beherrschung der französischen Faktoren verfolgten die Entwickhing der internationalen Lage mit Aufmerksamkeit. Jugoslawien wolle nicht an einem adlge-meinen Konflikt zwischen den Großmächten teilnehmen und halte es für notwendig, daß die Großmächte Ihre Streitigkeiten nicht durch die kleinen Völker, sondern mutig unmittelbar untereinander ans-trägen. Das jugoslawische Volk wolle strikte Neutralität bewahren und glaube, daß alle bestehenden Konflikte in friedlicher Zusafflmenart>eit ausgetragen werden könnten. Darin bestehe die ganze Politik der Regierung in diesem Augenblick, namllch die Kriegsgefahr mit allen Mitteln zu bekämpfen. Die öffenflichkeit erfasse bewußt diese Politik und vermeide alles, was die Politik der Kgl. Regierung bloßstellen könnte. Falls diese Politik der Vernunft, die von der Beograder Regierung vertreten werde und das Verständnis des Votkes finde, nicht ihr letztes Ziel erreiche, sei das Jugoslawische Volk bereit, gegen einen Angriff sein Land mit jwem legendären Heldenmut zu verteidigen, für den seine Geschichte so viele ruhmvolle Beispiele bietet. In dieser Hinsicht sei das fugoslawisrhe Volk einmütig hi sefaier Liebe zur Freiheit Sprache auf seine Herkunft schließen müs sen, so würde Ich seine Wiege eher auf dem Montmartre als in Indien gesucht haben. Der Fürst war einer der Passagiere des Riesendampfers »Normandie«. »Als meine englischen und französischen Freunde hörten, daß ich mir eine Karte für diese Reise besorgt hatte, hoben sie ihre Arme gegen den Himmel und warnten mich davor. Man weiß niemals, wie so etwas ausgeht, schrieben sie mir, und eine Katastrophe bei^einem so ungeheuer großen Schiffe sei sicher vorauszusehen. Alle Riesendampfer verbrennen, laufen an Eisberge, explodieren oder gehen auf eine ändere Art schnell unter. Der Maharadscha lächelte. »Sie sehen, daß weder das Schiff noch ich untergegangen sind. Ich möchte die gleiche Reise noch einmal unternehmen, so gut hat mir die erste gefallen. Die Güterverwaltung eine Riesenarbeit. Ich erkundige mich, was der Fürst in seinem Reiche während der vierundzwanzig Stunden des Tages tut. . Sein Land ist ungefähr halb so groß wie Frankreich und liegt in der Nähe des Himalaya-Gebirges, im Nordwesten von von Indien. Sehr oft besucht er die benachbarten Fürstenhöfe, manchmal auch den Vlze-Kö nig, der zweimal jährlich in Delhi große Feste gibt. Häufig empfängt er in seinem Palast, der beinahe den Umfang des Ver-Sailler Schlosses hat Gäte, die Wochen und Monate dort bleiben. Das Gebäude ist ganz im französischen Still gehalten. Es wurde vor 42 Jahren errichtet. »Ich stehe jeden Tag um sieben Uhr »Mariborer Zeihing« Nummer QS. auf und reite bis acht Uhr im Park, dann frühstücke ich und arbeite bis zwölf Uhrx »Welcher Art Ist diese Arbeit?« »Zunächst habe ich die Angelegenheiten meiner Familie und des Palastes zu beaufsichtigen.« »Wer hilft Ihnen dabei?« »Mein Zweitältester Sohn, der Prinii. Amargit, der zwei Privatsekretäre und sechs Flügeladjutanten beschäftigt. Außer dem sind zweihundert Diener vorhanden. Es ist auch eine Menge von Arbeit zu bewältigen in einem Schloß, das über achthundert bewohnte Räume besitzt. Dazu kommt der große Park, die Stallungen, die Elephanten ...« Gastmähler für 1000 Personen. »Wieviel Elephanten besitzen Sie?« »Zur Zeit vierhundert.« In Zukunft werde ich nicht mehr erstaunt sein, wenn mir in einem Zirkus zehn oder zwanzig Elephanten vorgeführt werden. Er hat vierhundert. »Mit der Regierungstätigkeit befassen sich ein Premierminister und ein Kabinett von drei anderen Ministem. Ich habe außerdem fünfzehnhundert Mann berittene Truppen, fünfhundert Gendarmen und fünfzig Leibgardisten, die mich ständig umgeben. Dazu kommen dann noch meine zehn Privatsekretäre und mein Küchenchef, die mich überallhin begleiten.« »Hat der Küchenchef viel Arbeit?« »Ich habe manchmal an meinem Tisch tausend Personen zu Gast, Nach Tisch ruht der Fürst zwei Stunden. Den Nachmittag verbringt er auf Jagd oder beim Tennisspiel. Er trinkt wenig Wein, wohl aber regelmäßig des Abends einige Gläser Champagner, »um besser zu schlafen.« Er verdient 11.732.40 Frs. In 18 Sekunden. Als Ich mich von ihm verabschiedet hatte, ließ mich ein Zufall noch einige Worte im Treppenhaus mit einem der fran zösischen Sekretäre wechseln. Ich frage: »Welche Einkünfte hat der Maharadscha von Kapurthala?« Mein Landsmann, der schon vierundzwanzig Jahre in seinen Diensten ist, antwortet mir: »Täglich rund fünf Millionen Dollar, Und während mich der Autobus zu meiner Redaktion bringt, rechne ich etwas nervös: 5 Millionen Dollars täglich sind 75 Millione französische Franken. Das sind stündlich — auch während der Nacht — 3,125.000 Frs. Man kann sagen pro Mi nute: 52,083 Frs. und in jeder Sekunde: 651.80 Frs, Während ich dem Schaffner meine Autobuskarte bezahle, sind genau 18 Sekunden vergangen. Inzwischen hat der Maharadscha automatisch 11.732.40 Franzs verdient, ich aber bin für Fahrtkosten 1 Franken, einen kleinen gewöhnlichen runden Franken losgeworden. 'i>(r berfd^tounörne oitlfnonär Efaie Fe^tstellungsklage der »böswttlig verlassenen« Gattin. N e w y o r k, 27, April. Durch eine Klage, die Frau Andrew Carnegie-Whitefield, beim Obersten Gerichtshof in Newyork soeben eingereicht hat, wird ein eigentümliches Licht auf die Geschichte des Verschwindens ihres Mannes, eines Neffen des Multimillionärs Andrew Carnegie, geworfen. Es wird durch diese Klage die Bezahlung einer hohen Summe aus dem Vermögen des Verschollenen verlangt, da die Klägerin die Behauptung aufstellt, Carnegie sei noch am Leben und habe sie, wie der juristische Ausdruck verlautet, »böswillig verlassen.« Zum erstenmal erfährt man nun auch Einzelheiten über den schon ein Jahr zurückliegenden Fall, der bisher vollkommen unaufgeklärt blieb. Nach den jetzt gegebenen Schilderungen hatte das Ehepaar damals die Absicht, seinen Landsitz in Bethlehem im Staate Pennsylvanien für den Sommer zu beziehen, Carnegie sei, nachdem er von seinen Freunden Abschied genommen hatte, in angeheiterter Stimmung sehr spät zum Dinner nach Hause gekommen. Da sich das Servieren der Mahlzeit verspätete, entstand eine Auseinandersetzung, und Mrs. Carnegie-Withefieki bestieg sein Auto und fuhr ohne Angabe eines Zieles oder des Termins seiner Rückkehr weg. Er wurde seit damals nicht mehr in seiner Wohnung gesehen. Die später angestellten Nachforschungen ergaben, er habe die Nacht in eintia ^tantfdDang Don öeti (SDinefrn ero&ert DIE HAUPTSTADT DER PROVINZ K1ANGSI DEN JAPANERN ENTRISSEN. London, 28. April, Wie die United Press berichtet, haben die chinesischen Truppen die Hauptstadt der Provinz Kiangsl, Nantschang, eingenommen. Die Einnahme der Stadt Nantschang Ist einer der größten Erfolge der chinesischen Offensive, die nun bereits drei Wochen dauert. Der Einnahme der Stadt ging eine mehrstündige artilleristische Bearbeitung voraus, worauf die japanische Front In einer Länge von 40 Kilometer durchbrochen wurde. Nördlich und östlich von Kanton sind noch erbitterte Kämpfe im Gange. Parlsidr Intervtew 24 6tun&eii efned fnöifd^en INTERVIEW MIT DEM MAHARADSCHA VON KAPURTHALA. >Mariborer Zeitung« Nummer 06. Samstag, den 29. April 1939. Hotel in einer Nachbarstadt verbracht und sei dann mit seinem dort stehenden Privatflugzeug weggeflogen. Auch von der Maschine fehlt jede Spur, obwohl eine Suchaktion durch Flugzeuge, Rettungsexpedit onen und Pfadfinderkolonnen eingeleitet wurde. Von mancher Seite wird behauptet, Carnegie-Whitefield habe seine Maschine auf den Atlantik hinausgesteuert und sei nach Aufzehrung des Brennstoffes ins Meer abgestürzt. Diese Selbstmordtheorie wird aber von der Klägerin energisch abgelehnt, sie glaubt vielmehr, der Verschollene halte sich irgendwo versteckt auf, doch vermag sie darüber keinerlei nähere Angaben zu machen. ed^lorflern Orlraten naMari-borer Zeitung« legen wir für die auswärtigen Abonnenten einen Posterlagschein bei. Wir ersuchen unsere P. T. Abonnenten, die Bezugsgebühr, soweit sie noch nicht beglichen sein sollte, sobald als möglich anweisen zu lassen, um in der Zustellung des Blattes keine Unterbrechungen eintreten zu lassen. Verwaltung der »Mariborer Zcltuiitg«u »Mariborer Zeitungt Nummer 08, Samttag, dtn 20. April 1030. I ^uoo!lQtDif(jDe ^lu^fuOr na^ 5en 0>llärt(en Orr £et)atite f.lArJ RLCHInET, DASS DIE LEVANTE-AUSFUHR IN DIESEM JAHRE 200 MILLIONEN DINAR ERREICHEN WIRD B e o g r a d, 27. April. Es wurde bereits ber.chlct, dnß e ne legale Möglich-Ivcit gugeben ist, das. Kapital derjenigen Pt-Tioiicji, d.e sich nach Palästina begeben niüchlcn, nach d cscni Lande zu ex e n vorioijliaftcr Augenblick zur Er ^ drei Schiffe, die die Verbindungen mit der Levante regelmäßig einhalten werden. ser zu fördern, sind bereits Maßnahmen getroffen worden, um regelmäßige Verbindungen mit der Levante zu erzielen. Die Gesellschaft »Jugolevante« in Su§ak I (früher AIcesu), wird alle 14 Tage ein port-crun. Bei der Erörterung dieser Mög | Frachtschiff nach der Levante abgehen licnkcit stellte man fest, daß dies gleich- lassen. Diese Gesellschaft verfügt über zeitig e n vorioijliaftcr Augenblick zur Er Tiühung der Ausfuhr nach der Levante wäre. Aus d c'seni Grund ist bei der National baiik ein Transferfonds gegründet worden, welcher die Ausfuhr nach Palästina und sonst ge Levantestaaten prämiieren soll. Die jugoslawisclien Exportprodukte haben bisher nur ein kleines Placement auf d'-'n Märkten der Levante gehabt. Die Gründe liiefür sind verschieden. Einerseits bestehen keine sehr günstigen Verbindun gcii mit der Levante. Andererseits haben die jugo.,I:;\v sehen Exporteure keine aus- Falls es notwendig erscheinen sollte, wür de das Unternehmen eventuell auch jede Woche ein Schiff nach der Levante abgehen lassen. Auf Grund dieses gut ausgearbeiteten Planes ist zu erwarten, daß in diesem Jahre die jugoslawische Ausfuhr nach den Märkten der Levante einen Wert von 200 Millionen Dinar erreichen wird. Davon wird voraussichtlich 100 Millionen Dinar auf die Ausfuhr nach Palästina entfallen. Einschlägige Informationen erteilt das Instiut zur Förderung der Ausfuhr. Informationen Über die Märkte der Levante erteilt ferner die jugoslawische Handelsagentur für den Näheren Osten in Haifa (Palästina). 33ßr:(nberi(ntr L j u b 1 j a n a, 27. d. Devisen: Berlin 1778.62 bis 1796.38, Zürich 995 bis 1005, London 206 85 b. 210.03, Newyork 4400.50 bis 4460.50, Paris 116.80 bis 119.10, Triest 232.70 bis 235,80; deutsche Clea-ringschccks 13.80, engl. Pfund 238, im freien Verkehr 258. Zagreb, 27. d. S t a a t s w e r t e. , 2VaVo Kriegsschaden 450—455, 4®/o Ag- gcDauten Handelsverbindungen in diesem rar 60—61.50, 4<»/o Nordagrar 59.50—61, icii der Weit. Die gesamte jugoslawische jeo/o Begluk 86—88, 6»/o dalmatinische Ag-1 ^ cler Levante ! rar 85—87.50, 70/0 Stabilisationsanleihe 97 nai ju Mill.onen D nar betragen, während 1—98, 70/0 Investitionsanleihe 97—100, 7<»/o " ■" .................. • Seligman 99-0, 7»,'« Blair 90-91.50, 8«/. Blair 98—98.50; Agrarbank 210— 216, Nationalbank 0—7500. 3talitnit({)er fiiermarft Erst allmählich macht sich eine kleine Entspannung am Italien sehen Eiermarkt bemerkbar, welclie zunächst nur am wich t'gsten Markt, dem von Mailand In Erscheinung tritt, wo der Großhandelspreis für die prima frische Inlandsware von 5.50 bis 5.60 auf 5.40 bis 5.50 Lire je Dutzend nachgegeben hat, und zwar für zweitklassige Auslandsware (erstklassige bleibt unnotiert) von 4.60 bis 4.70 auf 4.50 b's 4.60 Lire je Dutzend. Die Einzelhandelspreise sind bisher noch unverändert gelassen worden. In der Provinz setzt sich der Preisabbau nur langsam durch, teils aus Gewohnheit und teils, weil die Einlagerer jetzt stark kaufen, und so eine Preissenkung verhindern. Die Tätigkeit der Einlagerer scheint heuer ganz besonders stark zu sein. Der oberitaÜenische Großhandelsdurchschnittspreis hat sich gegen die Vorwoche sogar noch welter von 417 auf 427 Lire je Mille für die prima frische Inlandsware erhöht, der &üd-italienische ist mit 383 Lire unverändert geblieben. Der Landesmittelpreis ist gegen die Vorwoche weiter von 400 auf 405 Lire je Mille gestiegen. In der entsprechenden Vorjahrswoche war er von 348 auf 349 Lire gest egen, und vor 2 Jahren war er von 345 auf 344^ Lire unbedeutend zurückgegangen. Die Legetätigkeit ist im allgemeinen nicht schlecht, doch ist der Hühnerbestand wegen der Futtermittelknappheit des vergangenen Winters stark dezimiert worden. Am Oeflügel-markt, der im Gegensatz zum Eiermafkt bereits in der vergangenen Woche einen leichten Preisabbau zu verzeichnen gehabt hatte, hat d eser Prei^sabbau diesmal keine weiteren Fortschritte gemacht. Prima frische Hähnchen kosten im Mailänder Großhandel unverändert 14.75 bis 15 Lire je kg. Angebot und Nachfrage sind z emlich gut ausgeglichen. die Ausfuhr Rumäniens ohne Petroleum sogar 450 Millionen Dinar jährlich auf die scn Märkten vcrzc'chnete. Von den Levante-Staaten importiert nur Palästina jährlich Waren für 17 Millionen Piuiid Sterling. In der Zeitspanne 1935 bjs 1937 hat Paläst na Waren im Werte von 48 Miii.onen Pfund Sterl ng importiert, Aegypten für 102 Millionen Pfund und Syrien für 18 Millionen Pfund Sterling. »in denselben Grenzen ist auch die L nJuiir Iraks, Irans, Cyperns, Maltas und Libans entwickelt. Demzufolge ist die jugoslawische Ausfuhr nach diesen Staaten wirklich sehr klein. D.e Staaten der Levante importieren in erster Linie Lebensmittel und Getränke, jl^ie fast die Hälfte der Einfuhr darstellen. Die Hauptimportartikel d'eser Staaten S'nd; Vieh und Viehprodukte, Mais, weisse Bohnen, Viehfutter, KaSkavalj, Holz. Kisten für Südfrüchte, Baumaterial, Tex-t Iwaren, Gummi, Glas, Blech- und Email-geschirr, Pflaumen und Aepfel, Tabak (Aegypten), Metallindustrieartikel usw. Die Förderung der Ausfuhr nach der Le vante w rd dem Institut zur Förderung des Außenhandels anvertraut werden. Die Präniiierung der Ausfuhr wird so durcl' geführt werden, daß d eses Institut in jedem einzelnen Falle einen besonderen Beschluß fassen wird. Demzufolge wird jeder Exporteur, der nach den Märkten der Levante cxporferen will, dem Institut zur Förderung des Außenhandels einen konkreten Vorschlag zu machen haben, wor-^ auf die Prämie festgesetzt werden wird.' D e Präiii'en werden für alle Artikel und alle Relationen nicht gleich sein. Wie der »Jugoslawische Kurier« erfährt, werden Prämien für alle Arlikel bei der Ausfuhr nach der Levante erteilt werden. Dabei werden 50®/o der Ausfuhr in Devisen und SO^/o auf der Transferbasis bezahlt werden. Falls die Einnahmen des Transferfonds nicht genü gen sollten, um die Prämien zu bezahlen, wird das Institut zur Förderung des Außenhandels besondere Mittel dazu zur Verfügung stellen. Dies bedeutet, daß die Prämien der Ausfuhr nach der Levante nicht von den Einnahmen des Transferfonds abhängen wird. Die Verkehrsverbindungen mit der Levatne sind bisher nicht genügend gewesen. Man wußte nie, wann ein Schiff aus Jugoslawien nach der Levante abgeht. Dem gegenüber haben andere Län der iiire Verkehrsverbindungen mit den Märkten der Levante gut ausgebaut. So haben z. B. die Schiffe der rumänischen Scliiffahrtsgesellschaften alle drei Tage mindestens zweimal Aufenthalt in den Hä fen von I\T'ästina. Um den Verkehr mit der Levante bes- brauchssteuern dürfen von den Organen der Finanzkontrolle nicht eingehoben wer den. Ausnahmsweise werden noch bis 1. Juni d. J. die Banats- und d'e Gemeinde-Verbrauchssteuern von der Finanzkontroi le einkassiert. X Das Reglement über die Banatsfonds zur Förderung des Fremdenverkehrs, das vom Banus des Draubanats herausgegeben worden ist, wird in der neuesten Num mer des Amtsblattes für das Draubanat veröffentlicht. X Die jugoslawischen Börsenwerte, die in den letzten Wochen infolge der internationalen Spannung sehr zurückgegangen sind, beginnen jetzt wieder zu ste'gen. Mitbestimmend hiefür war auch der günstige Verlauf der Zagreber Verhandlungen. X Die neue ^owakische Nationalbank hat die ersten eigenen Banknoten, zu 1000 und 500 Kronen, herausgegeben, die gegen die im Umlauf befindlichen bisherigen tschechoslowakischen Kronen umgetauscht werden, u. zw, zum vollen Wert. Nach und nach werden auch andere Bank noten herausgegeben werden. Die Slowakei fodert vom Gold- und Devisenschatz der bisherigen gemeinsamen Nationalbank 18% (Im Verhältnis zur Einwohnerzahl), der Anteil wird jedoch wahrscheinlich nur 10 b's 12% betragen, da der Wirtschaftsverkehr in der Slowakei gering gewesen ist. Es wird eine eigene Postsparkasse ins Leben gerufen, die von der Prager Anstalt gegen 70 Millionen Kronen Einlagen erhalten wird. , Aus (diet Uett X Die Handelsvertragsverhandlungen mit der Slowakei werden in Bälde aufgenommen werden. Gegenwärt'g schweben Verhandlungen der Slowakei mit Deutsch land. Die übr'gen Staaten kommen später an die Reihe. . X Steuereinhebung und Finanzkontr(H">' le. Das Finanzministerium gibt bekannt, daß die F.nanzkontrolle nur die gemeinsamen Banats-Verbrauchssteuern einhe-ben darf, die selbständigen jedoch nur dann, wenn gleichze'tig auch die staatlichen Verbrauchssteuern in Enmpfang genommen werden. Die Geme"nde-Ver- OtrtD t^orl &ellatf(|^t „^finer ItnocDenmann ' Merkwürdige Varletee-Preuden am Broadway. In Newyork feiert jetzt ein Mann Triumphe, der sich »Meister Kno c h e n m a n n« nennt. Seine »Leistung« bestieht darin, nur 34 Kilo zu wiegen ' USA braucht Sensationen, je tollär desto besser. Und wenn ein großes Varietee auf dem Broadway seinen Besuchern verspricht, ihnen den dünnsten Mann der Welt vorzuführen, .der gleichzeitig noch die Weltmeisterschaft im Selbstmordversuch besitzt — dann kann dieses Unternehmen eines begeisterten Zuspruchs gewiß sein. Hinter dem jetzigen Auftreten des dünn sten Mannes der Welt, der sich Mister Squelette«, also etwa »Meister Knochenmann« nennt und den »Ruhm« für sich in Anspruch nimmt, nur M Kilo zu wiegen, steht .ein .menschlicher Zusammenbruch, der einem nur wenig nachdenkenden Men sehen kaum noch ein Lächeln entlocken könnte. Immerhin, Newyork denkt anders, New york jubelt dem Manne zu, der da allabendlich auf der Bühne erscheint, in einem eng anliegenden schwarzen Trikot gegen einen hellen Hintergrund gestellt, sodaß man seine geradezu groteske Magerkeit bewundern kann. Und crs Ingt da zu mit einer kleinen verrosteten Stimme ein Chanson von seinen hundert vergebli^ chen Selbstmordversuchen. So merkwürdig es auch klingt: die Polizeiverwaltung von Budapest — der Knochenmann Ist gebürtiger Ungar — kann es schwarz auf weiß beweisen, daß Herr Alexander Novak (das ist sein bürgerlicher Name) rund hundert Selbtmordver-suche unternommen hat, die leider (oder soll man heute sagen glücklicherweise?) alle erfolglos verliefen. Der hartnäckige Selbstmörder hat sich erhängt, vergiftet, erschossen, er ging ins Wasser, er wollte verbrennen, er drehte den Qashahn auf — es war buchstäblich nichts zu machen. Da gab er es auf, beschloß weiterzuleben und trat als Abnormität In einer kleinen Schaubude auf. Eines Tages nahm sich ein gewiegter Manager seiner an und kam auf den guten Gedanken, das Wunder an Magerkeit und Kleinheit — Novak ist nur 1.31 Meter groß — mit einem Schlage berühmt zu machen: er packte ihn in eine KUte und schickte ihn von einer kleinen Ortschaft aus als Frachtgut nach Budapest. Als die Kiste ausgeladen' wurde, begann Novak darin einen Schlager zu pfeifen — vor Schreck hätten die Träger die Kiste beinahe hingeworfen. Man brach das Behältnis auf,. Polizei kam» Journalisten kamen — vor ihnen stand, ein kleiner, ganz dünner Mann und sagte: »Ich bin Meister Knochenmann f« Heute verdient der Knochenmann, der Weltrekordler im Selbstmordversuch, an jedem Abend 100 Dollar. Es heißt, er habe weitere Selbstmordversuche aufgegeben. XragöMe einer 9ltiniondr«* loHtoe Ein Opfer des SpMtettfels. Paris, 26. April. Die hiesige Polizei hat die 50jährige Jeanne B o r I e s, verwitwete Richter, wegen Diebstahls und Betrügereien verhaftet. Frau Bories, die eine Stellung als Bedienerin angenommen hatte, hatte ihrer Dienstgeberin 10.000 Francs gestohlen und außerdetn einen Betrugsversuch an einer Freundin der Dame unternommen. Die Geschichte der Frau Bories Ist besonders betrüblich. Die Frau verlor vor fünf Jahren ihren Gatten, einen außerordentlich wohlhabenden französischen Marineoffizier. Das hinterlassene Vermögen In der Höhe von 4 Millionen Francs verspielte sich in kürzester Zelt In Monte Carlo. Sie war nun völlig mittellos und so blieb der verwöhnten Frau nichts anderes Übrig, als eine Stellung als Hausgehilfin anzunehmen. Aber der Spielteufel ließ ihr auch jetzt keine Ruhe und da sie selbst mit ihrem geringen Lohn nicht ans Spiel denken konnte, vergriff sie sich an dem Oelde ihrer Dienstgeberin und verübte auch sonst verschiedene Betrügereien. Die Frau ist bereits achtmal wegen derartiger Delikte vorbestraft. Anna Oould — Henogin de Tayllerand-Perigord Icehrt nach Amerika zurück. Für die Pariser wie die Newyorker Ist es ein großes Ereignis: die Herzogin Helie de T a y 11 e r a n d-P e r I g o r d, Prinzessin von Sagan und frühere Gräfin Boni de Castellane, kehrt, nachdem sie 44 Jahre in Paris gelebt hat, in die Heimat nach Amerika zurück. Als Anna Q 0 u 1 d, Tochter des amerikanischen Eisenbahnkönigs Jay Oould, war sie sehr jung nach Europa gekommen und machte hier schnell von sich reden. Zwei Bewerber um ihre Hand traten auf: der Herzog von Tayllerand-Perigord und Boni de Castellane. Anna Gould traf ihre Entscheidung auf sehr originelle Art. Als sie im Schloß von Valencay, das dem Herzog gehörte, eingeladen war, sah sie sich das ganze prächtige Gebäude mit echt amerikanischer Kaltblütigkeit an, bewunderte es, rechnete aber auch und — gab dann dem prinzllchen Bewerber einen Korb, well, wie sie sagte, »sein Schloß sehr schön, hervorragend schön wäre, aber zu viel Reifaraturen erfordere«. Wenige Monate später heiratete sie Boni de Castellane, aber die junge Frau schien allen von Anfang an so melancholisch, daß die Blätter Bilder der Braut In Tränen brachten und man sich erzählte, die junge Amerikanerin habe einem Freunde gesagt, ehe sie den Gang zur Kirche antrat: »Ich weiß, daß ich nicht fflUcklich mit Boni sein werde, aber man Samstag, den 29. April 1939. »MarTborer Zeitung« Nummer 98. muß doch verheiratet sein. Ich werde immer die Zuflucht der Scheidung haben«. Trotzdem dauerte die Ehe, die recht bewegt verlief, elf Jahre lang, bis 1906. Zwei Jahre nach ihrer Scheidung heiratete die Gräfin den Herzog von Tayllerand-Perl-gord, einen Vetter des Mannes, den sie abgewiesen hatte. Als dieser im Jahre 1931 starb, stellte seine Witwe einen Saldo ihrer beiden Ehen auf, die sie 7H Millionen Dollar gekostet hatten. Wenn sie jetzt im Alter von 65 Jahren nach den Vereinigten Staaten zurückkehrt, so wird sie in IJndhurst ein prachtiges Schloß mit Uber 300 Hektar großem Park in der Umgebung von Newyork bewohnen. Tlcue in SonDon Immer neue Explosionen, deren Urheber selten gefaßt werden, beunruhigen die englische Hauptstadt — Unser Bild zeigt einen durch Bombenexplosion zerstörten Laden In der Londoner Vorstadt Cadby Hall. (Weltbild-Wagenborg-M.) M\8s »Persönlichkeit«. London, 27. April. Die Stadt Thom-jey (Grafschaft Durham) hat dieser Tage eine »Kön gin« gewählt. Es handelt sich diesmal aber um keine Miss England, auch um ke'ne Miss »Eisenbahn«, keine »König n der Spitzen« oder des »Sex Appeals«, sondern die neue »Königin« trägt den weit verführerischen Namen einer »M'ss Personality«, einer Miss Persönlichkeit! Die Persönlichkeit ist nämlich recht selten geworden. Charme, Schönhe t, Grazie, Jugend, d'e schönen Locken und die schönen Augen — das alles ist heute schon sehr gewöhnlich. Aber die Persönlichkeit findet man nicht auf allen Straßen. S'e ist recht selten geworden in einer Zeit, da die Mode alle jungen Mädchen zu normieren scheint. Schwer dürfte es allerdings gefallen sein, ein kompetentes Schiedsrichterkolleg zusammenzutrommeln. Petroleumzug explodiert. Bukarest, 27, April. Im Bahnhofe von Silaret. e'nem Vorort von Bukarest, stieß ein Pefroleumzug mit einer Lokomotive zusammen. Der Zusammenstoß war von katastrophalen Folgen begleitet. Es erfolgte eine heftige Explosion und m der gleichen Sekunde schoß eine etwa 100 m hohe Stichflamme empor. Im Nu fint,' der Tankzug Feuer und glich in we-nitjen M nuten einem einzigen Flammenmeer. Das Feuer griff schließlich auch auf d'e Bahnhofsanlagen über. Immer wieder erfolgten Detonationen, d e sich in der Hauptstadt wie fernes Artilleriefeuer anhörten, Eine Reihe von Fensterscheiben gingen in Trümmer. Infolge Gefährdung der benachbarten Industrieanlagen wurde für d'e gesamte liukarester Feuerwehr OroRalnnn gegeben. Die Feuerwehrmann-scliaften konnten sich aber bloß darauf besclir«1nkcn, das Übergre fen der Flammen auf die in der Nähe angehäuften leicht entzündbaren Rohstoffe zu verhindern, was schließlich auch gelang. Der Fnclisctiadcn ist außerordentlich groß. Menschenleben sind n cht zu beklagen. Nach stundenlanger Arbeit konnte der F^iescnbrand lokalisiert werden. Sport ^ttnflfainpf 0D:ai16or—3aarr6 SAMSTAO ABENDS TRETEN »CROATIA« (ZAGREB) UND »MARATHON« ZUM STAATSMEISTERSCHAFTSMATCH AN. In der geräumigen Veranda des Sokol-heimes (Union), die schon so oft der Schauplatz aufregender Ringkampfveranstaltungen war, treffen Samstag abends die Ringerstaffeln des Savebanatsmeisters »Croatia« aus Zagreb und jene des hiesigen SSK. Marathon im Kampfe um die jugoslawische Staatsmeisterschaft aufeinander. In den Reihen der Gäste befinden sich die bekannten jugoslawischen Internationalen Moguljak, Metzner, S c h n e e b e r g e r u. a., die wiederholt repräsentativ für Jugoslawiens Landesfarben aufgetreten sind. Die meisten Mitglie der der Zagreber Equipe wurden auch für den am 25. Mai in Aussicht genommenen Länderkampf gegen Italien in Betracht gezogen. Auch der SSK. Marathon hat seine besten Kämpfer mobil gemacht. Außer dem Staatsmeister Ve r b o § t, werden der ausgezeichnete Techniker D o-l i n § e k, der stämmige V i d i c, 0 r e S-n i k, R ö b i ö u. a. auf dem Plan erscheinen. Die Kämpfe, die morgen, Samstag, um 20 Uhr beginnen, dürften somit einen äußerst spannenden und daher umso interessanten Verlauf nehmen. <^ro^u0 autf 5er ?itatio**alllga In Zagreb hielten .gestern abends die kroatischen Ligavereine eine Konferenz ab, in der beschlossen wurde, künftighin nicht mehr in der Nationalliga mitzuwirken. Diese schriftliche Erklärung, die dem Zagreber Uiiterverband zugesandt wurde, unterzeichneten »Gradjanski«, HASK, der Spliter »Hajduk« und die VaraJdiner »Siavija« sowie die Zagreber »Concor-dia«, die für die Qualifikationsspiele in Betracht käme. Der Grund hiefür liegt in dem bekannten Streitfall zwischen Zagreb und dem Beograder Verband, von dessen Beilegung die weitere Entwicklung des jugoslawischen Fußballsports nunmehr abhängig erscheint. Sprung: 1. BaCnik 11.70, 2. Vitek (6 b) 11.41, 3. Gracljanski 11.16. OUi(teIfie (Srf<(^i Ol« InMratonsteuar (S Olnae M» 40 Werto II l«t Pr« 7-SO Dln«r fOr i Dl« elKCne UettAVäSChe. in Tra fOr ain« An>*iM 10 c>tn«r / FOr 4t« Zu> , ge kommen nur ruhiKC und ••»*4un0 von «Kl^lr.«In# v«n 10 Dl««r Bu saubero Häuser An räffC an «I»« Q«bOhr ve« SDIn«rl,>Po«tmTk.«.b1«u««WlT I djg Vefw. UntCr DorSch^Lebertran und Vitamin D. Der Dorsch-Lebertran spielte schon eine Rolle als Gegenmittel gegen Rachit s, ehe man die Ursache der Wirkung — den Vitamingehalt — kannte. Über den Gehalt anderer Fischlebern an Vitamin A (wachs tumsfördernd) und D (ant rachitisch) wird ärztl'cherseits auf Grund von Fischuntersuchungen berichtet. Fast alle untersuchten Fische hatten in ihren Lebern mehr Vitamin A und zwei Drittel von ihnen mehr Vitamin D als der Dorsch. Die höchsten Werte wies die Gruppe der barschartigen Fische auf, darunter die Ajakrele. Hier betrug der Vitamingehalt 100—400mal so viel wie beim Dorsch, Fische mit weichen Knochen besitzen wenig Vitamin D. lfi$siUt4ik§s Die anerkannt beste Oualitdts marke Wand«r«r*Fahrräcl«r zu ETÜnstigen Zahlunssbedin-Kunge... r> Lepola« iVlaribor Aleksandrova 39. 3036 KINDERWAGEN in neuesten verschiedenen Ausführunsren und zu RÜnsti-Ken ZahlungsbedinÄunKcn. F. LepoSa. Maribor. 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So hat man bis Weihnachten dauernd entweder für sich eine Delikatesse oder eine vorzüg-I che Rinnahmequelle, denn in der Zeit, wenn die Eiererzeugung zurückgeht, wird diese Lücke durch die Entenzucht wctt gcmacht. Ewa Günther-Balcke. Büeketsiluut b. Herz-Jesu-Verehrung. Von Franz Dander S. J. Umgearbeitete Neuauflage der Schrift »Herz-Jesu-Geheimnis, Herz-Jesu-Andacht«. 64 Seiten. Kartoniert 1.20 RM, in Leinen 2 RM. Verlag Felizian Rauch, Innsbruck—Leipzig, Die kleine, aber sehr inhaltsreiche Schrift ist keine historische Betrachtung der Herz-Jesu-Andacht, auch nicht etwa eine Verteidigung dieser oft Tnißverstandenen und verkannten Frömmigkeitsübung. Was gebaten wird, sind einige trefflich aus-gewählte und in klarer Uebersicht gegebene Gedanken der Glaubenslehre, die für das rechte Verständnis und die richtige Uebung der Herz-Jesu-Andacht entscheidend sind. Danders Büchlein ist also durchatjs eine Schrift für die Praxis, keine theoretische Darlegung. b. Der Ehe Pflicht und Glück. Verlobten und Vermählten dargestellt von P, Ed. Foretnik C, Ss, R. Neuauflage besorgt von Er schreit mit einem Male los: »Aber erlauben S e, das ist ja fürchterlich . . . Sie haben sich geirrt, sagen Sie, geirrt? Und deswegen muß Ihr Gatte, wird ihr Gatte , . .!« Gleich klingelt er und läßt mich abführen!, denkt Quitt ängstl-ch. Ist das, was ich hier mache, eigentlich Hochstapelei? Oder Betrug? Oder nur grober Unfug? Ob ich hier wieder 'rauskomme? Doktor Stürmer ist aufgestanden und steht nun wie ein Racheengel mit drohend erhobener Rechte vor ihr. »Ja, wollen Sie vielleicht behaupten, Sie hätten nicht gewußt , . .? Wollen Sie behaupten, dieser Irrtum sei Ihnen unterlaufen, weil Sie . .? Weil Sie . . .?« Mit einem Male läßt er die Hand sinken und schlägt sie dann zur Faust geballt auf den Ttsch. »Ach, es kann mir ja ganz gleichgültig sein, verstehen Sie, ganz gleichgültig! Ihr Gatte wird also entlassen — was an Formalitäten noch notwen dig ist . . . Ich schicke Ihnen morgen meinen Assistenzarzt in die Wohnung. Ich ha be keine Lust, mich hier am Sonntagabend . . . Hebemann f Hebemann f« Der junge Assistenzarzt schießt ins Zimmer und steht ordentlich stramm vor seinem erregten Chef. »Hebeniannl Der Patient B'rk auf Zimmer 18 wird noch heute abend entlassen. Ohne Formalien, verstehen S'e, die werden morgen . . . Lassen S e sich von Dame einen Revers unterschreiben . . . Nein, — nichts — ist unnöt'g, lassen Sie das. Ich will mit der Sache jetzt nichts mehr . . , Ne'n, Sclilußl — Guten Abend!« Der Medizinalrat dreht sich kurzerhand um und verläßt das Zimmer. Quitt und der Assistent sehen sich an. »I>er Herr Medizinalrat hat heute den gan zen Tag gearbeitet!« sagt das Kindergesicht entschuldigend und fährt dann fort: »Mein Name ist Hebemann, gnädige Fraul Ich werde Ihren Herrn Gemahl sofort in Kenntnis setzen. Bitte, behalten Sie hier Platz, ich werde mit Ihrem Herrn Gemahl hier vorbeikommen.« Er will gehen, aber Quitt sagt: »Bitte, Herr Doktor Hebemann, noch einen Augenblick!« Der junge Mann bleibt an der Tür stehen. Quitt mustert ihn nachdenklich. »Ich bin nämlich gar nicht Frau Doktor Birk!« sagt sie dann langsam. Doktor Hebemann legt unwillkürlich die rechte Hand an die Ohrmuschel — er muß doch falsch verstanden haben. »Bitte, — wie? Sie sind gar nicht . . .?« »Nein!« sagt Quitt. »Die Frau von Doktor Birk ist ein Biest oder ist selber verrückt oder ich weiß nicht was. Ich bin seine alte Sprechstundenhilfe und wollte mal nach ihm sehen.« Im Gesicht des Jungen kämpfen Ueber-raschung und Heiterkeit miteinander — schließlich siegt d'e letztere. Er verfällt in ein wieherndes Gelächter. »Sie sind gar nicht Frau Doktor Birk? Und der Chef hat gedacht — hahaha! — daß Sie sich besonnen haben — hahaha! — hahaha!.— und jetzt soll Doktor Birk entlassen werden, nur weil Sie . . .?« Se ne raffaeliti-schen Pausbacken tanzen auf und nieder vor Freude. Es fehlt nicht viel und er würde selbst einen Indianertanz beginnen, so wie er vielleicht als Schüler die Blamage eines gehaßten Lehrers gefeiert haben mochte. »Doktor Birk wird auch heute abend entlassen werden!« sagt Quitt mit Nachdruck und holt so den jungen Arzt aus seinem Kinderparadies ins ernste, verantwortungsvolle Leben der Erwachsenen zu rück. Er schließt den offenen Mund mit einem hörbaren Klapp. »Ja, aber — aber das geht doch nun nicht!« sagt er und sieht alles andere als geistreich aus. »Ich kann doch jetzt auf keinen Fall ., .?« »Was können Sie jetzt auf keinen Fall, bitte?« fragt Quitt scharf. »Doktor Birk ist vollkommen gesund, und Sie haben von Ihrem Vorgesetzten die Weisung bekommen, ihn noch heute abend zu entlassen!« Die kleine Quitt, sonst so weich u. träumerisch, wächst diesem grünen jungen Manne gegenüber in die Rolle einer strengen Gouvernante. »Sie haben nur Ihren Auftrag auszuführen, Herr Doktor Hebemann! Wer ich bin, geht Sie als angestellter Arzt gar nichts an — es war eine rein private Mitteilung von mir.« [>oktor Hebemann bekommt einen neuen Lachanfall, verschluckt sich dabei und muß schrecklich husten. Nach Beendigung dieser heilsamen Erschtltterung ist er zu Quitts Meinung bekehrt und geht, fröhlich grinsend, den unfreiwilligen Patienten abzuholen. Inzwischen hat Quitt Zeit, sich auf die Begegnung mit Doktor Birk noch einmal vorzubereiten. Sie war hierher gekommen, einzig in der Hoffnung, Näheres Uber seine angebliche Erkrankung zu erfahren — von dem abenteuerlichen Ergebnis ihres Besuches konnte sie sich ja beim besten Willen n'chts träumen lassen. Quitt kann sich gar keine Vorstellung von dem Gefühl machen, mit dem sie jetzt dem gelieb ten Manne gegen Übertreten wird. Irgendwo in ihrem Innern steht ernst und mahnend Hannos Bild . .. der „Marihorska tiskama" in Marihor. — vTELA. — üeide wobnbafl in Maribor« Nach einer Viertelstunde geht die Tür auf und Quitts Herz tut einen Sprung. — Aber es ist nur Doktor Hebemann. »Bitte gehen Sie schon nach vorn, an der Pforte vorbei hinaus!« sagt er. »Ich weiß doch von nichts — also darf ich nicht Zeuge Ihrer Begegnung sein.« Er lächelt listig und fUhlt sich als Mitverschwörer in irgendeinem dunklen Verbrecherbund. Quitt' reicht ihm die Hand. »Ich danke Ihnen, Herr Doktor Hebemann 1« »Es war mir eine Freude, Fräulein Fi« delio!« Er strahlt über seinen Witz, den er sich schon draußen auf dem Flur ausgedacht hat, über sein ganzes gutes Jun« gensgesicht. »Wird man sich mal wieder begegnen?« »Kaum...!« sagt Quitt. »Leben Sie wohl!« Doktor Hebemann seufzt tragisch und gibt diie TQr frei. »Na, dann leben Sie auch wohl! Doktor Birk wird in wenigen Minuten unten sein.« Quitt geht. Der Mann an der Pforte hat eine höfliche Verbeugung für sie hinter seinem Qlasfenster, dann tut sich die Tür auf, hinaus in die dunkle Nacht. Quitt atmet in vollen Zügen die frische Kühle ein, aber sie fühlt sich nicht erquickt. Fiebernde Erwartung quält sie. Dann geht sie draußen auf der Straße auf und ab. Die Laterne über ihr flackert im Zugwind, eine Scheibe muß zerbrochen sein. Der feuchte Asphalt wirft perl-muttrige Reflexe. Die Straße ist menschenleer. Wozu wartet sie hier? Mit einem Male kommt ihr der Wunsch nach einem .Wiedersehen mit Doktor Birk so sinnlos vor. Wie ein Verrat an dem neuen Leben, zu dem sie sich gestern entschlossen hat. Was w ll sie noch von Doktor Birk? Ihm helfen? Ach, was kann sie denn tun! (Fortsetzung folgt,) FQr den Herausgeber und den Druck Chefredakteur und für die Redaktion vcraiilworilich: TDO KASPER — Druck veraulwörtlich Direktor STANKO Di