— i Sonnenwende. Als iiber der Gewdsser dunkler Nacht Einst Gottes Wort gebietend bebte, Warst du’s, des Lichts urerstgeschaffne Macht, Die singend durch des Weltraums Weiten schwebte! Urquell des Seins! Wo je der Priester Chor In frommer Scheu sich betend aufgeschwungen Zur hSchsten Gottheit, ist zu dir empor Der tiefstempfundne Dank gedrungen. Denn Licht ist Leben! In der Blume Blatt Wie in des krSffgen Eichenbaumes Sprossen Wirkst du und schaffst in millionenfacher Tat Das Leben wieder, das dir eingegossen. Das VOglein ftihlfs; mit selig frommem Dank Blickt es zu dir bei seinem zarten Liede Und jubelnd schallt es aus des Dichters Sang Zur Sonne aufwdrts: Licht ist Liebe! Wer je der Mutter liebend Auge sah, Wem liebend je ein MSdchenauge glllhte, Dem war geheimnisvoll die Kunde nah, Dass Licht und Liebe eins: des Herzens schbnste BlUte! Doch hOher strahlt dein Ruhm: wonach der Forscher strebt In schlummerloser Nacht in seines Geistes Klarheit, FOr das er alles gibt, wof(lr er lebt, Auch das bist du, sein HOchstes: Licht ist Wahrheit! — Doch nur dem Glilcklichen ist es gewShrt, Zu einem Ziel heiss kSmpfend vorzudringen: Zum vollen Leben, zu dem eignen Herd, Auf der Erkenntnis Bahn sich durchzuringen. Schwer ist der Weg; denn feindlich stellt sich oft Das Schicksal wie die Welt dem Flug entgegen. Die Wahrheit wird getrUbt; wer schon den Sieg erhofft, Auf halbem Pfade ist er unterlegen, Doch Pflicht ist’s allen : mit des Mannes Mut Und Kraft zu wirken, dass das Werk gelinge, Dass echte Liebe, dass das hochste Gut, Dass reine Wahrheit vor zum Ziele dringe! Drum heute an des jahres Sonnenwende Mog’ uns des greisen Dichters Wort umschweben! Lasst reichen uns zum Bund in deutscher Treu’ die Hande Fiir drei Idole: Wahrheit, Lieb’ und Leben ! o^oo 2 Der letzte Lebenberger. i. Herr Junker Hans zu Lebenberg Liegt siech auf weichem Pftihle. Kein Tranklein hilft ihm, kein Latwerg, Den Medicis mrd schwiile. Da fiihlt auch er sein Ende nah, Ldsst den Notari kommen, Vermacht sein Gut, viel war nicht da, Dem Kloster Stams, dem frommen. Dann steigt er auf sein treues Ross, Tieftrauernd folgt der Knappe, Wirft einen Blick noch auf sein Schloss — Forttrabt mit ihm der Rappe. Bald weht vom Turm ein schwarzer Fahn, Die Vesper die Maiserherrn singen; „Schapserwein, u brummt der Kastellan, „Miisst jeden Ochsen umbringen. u Indess pokuliert bei Terlanenvein Herr Hans mit seinem Knappen, Als fiel’ ihm nie das Sterben ein Und vertrinkt geruhig den Rappen. „Wirt, noch einen Humpen, Goldkett’, fahr wohl, VTas niitzt mich im Grabe der Tand denn! Verfliissigt ist Marling, mein Hof auf Tirol, Meine Stammburg in geistlichen Handen.“ — So sitzen sterbend acht volte Tag Die Beiden zu Terlan im Baren. Und Fass an Fass am Boden lag, Das zwanzigste war noch zu leeren. Da meint Herr Hans: „Knapp, jetzt ists genug, Hin ist der letzte Heller. u Der Wirt nickt beddchtig: „Da handelt ihr klug, Schon ist kein Fass mehr im Keller :“ So ziehen denn beide — einst hoch zu Ross — Nun barfuss meder ins Weite, Heim gegen das alte Ahnenschloss, Ein Kater ihr einzig Geleite. II. Mitternacht. Rings tiefes Schrveigen Herrscht in Lebenberges Hallen. Nur zwei Wandrer miihsam steigen Schlossbergan mit haufgem Fallen. Junker Hans ists und sein Knappe, Die da pochen vor den Toren, Herr und Knecht ohne Wamms und Kappe, Doch sie rufen tauben Ohren. ,.Knapp, u lallt traurig nun der Ritter, „Knapp, jetzt glaub ich, dass ich tot bin! Durstig sterben, das ist bitter ... Schleppst mich noch nach Mais zur Not hin?“ Und der Knapp, der vielgetreue, Schleppt Herrn Hans, den miiden Recken, Schlossbergab ohn Groll und Scheue Hin durch Wiesen und durch Hecken. 3 r Morgendamtnerung. Horagloddein Ruft die Maiserherm zur Mette. Pfortner eilt zum Fensierstddclein, Sieht die zwei auf steinern Bette. „Himmel, hilf, ali’ guten Geister, ’s ist Herr Hans der Lebenberger!“ Schreit er, lauft zum Kellermeister, Der zum Abt und der zum Erker. Schaut hinab, sieht die Kumpane Stiitzt den Bauch, fangt an zu lachen: „Hans, soli die sdivvarze Fahne, Nun du 1 villst vom Tod erwachen?“ Doch der murmelt: „Herr, bin maustot, Und mein Knapp soli mich begraben, Besser hin, denn leiden Durstnot, Da wir nichts, gar nidits mehr haben. u ,.,.Heda, Wein her, rasch vom besten! uu Abtlein muss den Mund verziehen, Wohler wird’s den Herren Gdsten Und die Todesgrillen fliehen,- Aufgesperrt mrd Kiich und Keller Blank manch spinmvebsdimutzge Flasche, Lustig klirren Sdiiisseln, Teller, Ist audi leer des Ritters Tasdie. „Abtlein, u meint beim Freundenmahle, Junker Hans, ,hier modit idi bleibend — — Topp, es gilt u So Hess im Saale Herr und Knedit vom ircTschen Treiben. III. Jahre kommen, Jahre sdivvanden, Hans, der Kellermeister blieb Hielt ihn jti mit ehernen Banden Seine Torggel, voli und lieb. Schaut er auch mit nassen Blidcen Manchmal hin noch auf seih Schloss, Lehnt er schnell dann seinen Riicken An ein Weinfass riesengross. Kehrt ein Spielmann von der Strasse Durstig bei dem Alten ein, Labt er ihn mit edlem Nasse Und kredenzt ihm Leitenvvein. Einer hat dies Lied gesungen, Wie der Lebenberger starb Und wie's ihm so wohl gelungen, Dass er 's Himnielreich envarb. 5 Aus Sommertagen. 2 . 6 clbcai imb XcSm. cJn c/ciSnat albeale Sonncnscticin Sictist bu bas Xetitn in bet dugenb Hagen, B)ccti, 1 veit e bit! S alb tvizst bu S Mit tilagcn, QC'Cnn bit be-in planit nntb cnhctinunben setu. (Ltau nictit bet Xietie sihscn Sctimeictiehi’n, cBalb tvizst bu ietnen: tiessez ist entsagen; (Bineti nictit naeti tzeuez ofzcunbsctiajt B)ein cSctz im cBuscn ist bcin SFzcunb altiin! bazjst bu jzagen: rei Wirbel mit dem Schlegel« 1. £iche. Kicht die XLindie in deinem ^ause schalten: K—s schvvarze Scharen hasse, Koten fobel von der Sasse, s Soldanbeter-Kasse. 3. Kornblume. fkutschen Au^en gleicht die holde, $)ie aus reifer A^hren Solde leuchtend hebt die J3liitendolde. trag sie stolz und ohne Scheue, J)enn es mahnt dich ihre J3laue: $)einem Yolke halt die treue! £inem deutschen jtfanne ins Stammbuch. ftir sein Yelk bluten, sterben! Welch grosses Wort! — fiir sein Yoik leben, vverben £in šross’rer ^(ort! — OOl $)ar beste Turner. 15 »Noch hat das Germanentum seines scheinbaren Obergewichtes ungeachtet einen volistandigen, dauernden Sieg nicht errungen, noch hat sich das Slaventum nicht als besiegt bekannt, ja neuerdings fuhrte es nach langer Kampfscheue jugendlichere und kraftigere Truppen ins Treffen. Auf welche Seite die Wunsche eines deutschen Dichters sich neigen, darUber kann wohl kein Zweifel walten ... Thurn am Hart in Krain, im Spatherbst 1849.« (Aus dem Vorwort zu den »Volksliedern aus Krain« von Anastasius Griin.) Nach einer Originalaufnahme des Herrn Obersten v. Hollegha. 16 IN-KO/vioreichfvr- elii->ie_ I ICH- 50 U-Pft'FVR- DIE-SYIl-eSTER- ZEirvNC, E/IVEN BpITRACL iEFERV ABFR-E.J-FAU.r- MIR- AB. 50 J.vr Ni x- tjN/ Vi U-EJCHr• FINDET-5ICM '/VMEIIVER-MAPPe ETVVAS- Pf\SSEN~OES.' VVEf-. N • ISMR DOC H - Se>-£fN£ TNOiPFE^EAirt JDEE-KAME DIE-Mtueiv- UNO- TEOeiA PASST Fi/RCHTBAR vvjTric, - 'is>T VftIP' /VIE/v\AW PEW' WEH' rvr.' 3 - Sl N D- HAJ.T-Mlfl-ER'! ^ac he/v- pie- pviz G / N - H ARMLOi ES - FAMIM e/V BJ-Arr ■ZU • QPFEFFERr Sin o — j-p/per. ! G. E* • FAU-f-NMR ABiocvr- NIZ ElN S- viu.Eicnr- so ! E IIV 6 • WAH REBEC E BEN E | r • A V^- PFA\ .VERElMSWl/Rj/v (radjx-col- *-£S El/VE • TDEe 3 > TCH -NWS>S- J a - NIT- l/VVVI ER- Pie WUR?/v AB^eeeoJ J 17 WAS-i S^PE/VN £,Vv • S-CHAUEI^U' c HFc-q E DR/< NC( ? C>PR. VALVO^OR. HA- >Ni~/vv e.ir\>(s • furchtcrm w. VVATSC HW • MeRU TA- VvARtZ/v • DE/V/V ? OBR. aRME- reoFei, • mat-, "OR- t,'s.ous prie, ich hab gegen eau de Gologne Eine Idiosyncrasie!! 19 COBISS Jtftr traumte Jiingst, ich lag gestorben }Ytir traumte jungst, ich lag' gestorben, In schwarzem, weiss bekranztem Sarg. Yier Cichter, vam JVCitleid erworben, £)en trauerraum erhellten karg. Zu fiissen war ein l\ranz mit Schleifen, J)em freund zum letzten £ebewohl. An meinem Ohr variiberstreifen Yerworrne Caute, dumpf und hahl. fraubasenstimmen leis beraten: \Vinki jDern fegfeuer oder J-foll? Sie riechen schon den Ceufelsbraten, Sehn flammengarben lodern greli. Zwei schwarze Wesen finster fliistern: Starb er versbhnt mit uns, dem pterrn ? Yerneinung. ihre Ziig’ sich diistern Und !