D i e Zllyrischen Provinzen und ihre Einwohner. Wien. Zn der Camesinaschen Buchhandlung. i I 2. Vorrede AAenn schon sonderbare Schicksale einzelner Menschen uns locken nach ihren Biographien zu forschen; wie vielmehr wird nicht die Wißbe« gierde gereiht, wenn Lander und Völkerschaften, die durch ihre Natur so wie durch ihre ausgezeich¬ nete Eigenheiten und Schicksale merkwürdig sind, aus ihrem bisherigen Verhältniß gedrängt, und in neue unerwartete Verbindungen verseht werden. Darum gewahrt besonders ein neuer Staat das höchste Interesse. Dieß bewog den Verfasser eine Darstellung der illyrischen Provinzen zu versuchen, wie sie jetzt unter Frankreichs Zepter ein Ganzes für sich, und einen wichtigen Theil jenes weit --..fassenden Reiches ausmachen. Ja, die Wissenschaft selbst schien es zn erheischen. Sind gleich manche gute Bepträge zur Schilderung einzelner Theile bereits vorhanden, so fehlte es einer Gesammtbe- trachtung, an einer Verbi'düng zu einem Gan¬ zen; denn diese Arbeit war säst beendigt, als der erste Theil des Demianisch'n Werkes erschien, und deßhalb hielt der Verfasser die Bekannt¬ machung des seinigen nicht für überflüssig. Was davon jenem gehört, oder den Herren Cru- siuS, Hcf, Hacquet, Rohrer, Rödlich, Schul¬ tes, Valvasor und Wiedemann ist meistens an seinem Orte angegeben- Da, durch eine Folge der bisherigen Jsolirung dieser Provinzen, drey und mehr verschiedene Orthographien hier üblich waren, so hat ein sachkundiger Krainer die Güte gehabt, neben anderen gelegenheitlichen Ber chti- gungen, auch die slavischen Ortsnahmen u. a. m. nach ihrer Aussprache in deutscher Orthographie darzustellen. Die jetzige Einteilung des Landes sieht man zwar in kiquet Larte t'rnn^ois >dn.; sobald sie aber bestimmter be¬ kannt ist, wird sie nebst andern ergänzenden neuen Nachrichten der Verfasser in einem Nach¬ trage liefern. Das vollständige Register, eine Seltenheit bey neuern Schriften, obgleich bey historischen Werken unentbehrlich, wird hoffentlich den Nutzen Schrift erhöhnen Daß darin auch alle slavische Wörter ausgenommen sind, welche der Text erläutere, muß Ausländern, vornähm- lich aber Reisender vorzüglich willkommen seyn. I. Westandtheilc, Granzen, Größe der illyrischen Provinzen .... Seite r II. Boden, Gebirge, Höhlen, Thaler . . 7 HI. Gewässer ...... 3r IV. Klima.5y V. Naturgaben ..... 60 -1. Mineralien. d. Gewächse .... 63 Lhiere .... 67 VI. Einwohner. ». Völkerschaften, äußere Bildung, Sprachen. 7s K. Anzahl der Bewohner . . .85 e. Kleidung ..... gr 5 «. Nahrung ..... i. Gerichtliche Verfassung . . . °. Staotswirthschaft ... 2Z5 ä Kriegsvcrfaffung . . - -269 vm. Ortsbeschreibung. Oberkärnten .... . 28Z L. Friaul , . . . . . 3»6 6. Krain ... ... 3^3 v, Istrien ...... 363 L. Südkroazlen . . . . .3^8 r. Westdalmazirn - . . . ^3 6. Sammtliche zu den illyrischen Provinzen gehörige Insel« . . - -48' Die ttlyrischen Provinzen. i. * Bestandtheile, Granzen, Größe. ö^)aS durch sein« unbändigen Einwohner und bluti¬ gen Kriege in alten und neuen Zeilen so berühmte Illyrien begreift die Ostküste de« adriatischen Meere« vom Fluß Arsia in Istrien bi« an den Fluß Drilon nebst den nahen Inseln. Ostwärts dehnte es seine Grunzen bi« an den Savefluß aus. Vor¬ züglich aber waren es die südlichen Gegenden im Westen von Makedonien, der Schauplatz der lang¬ jährigen Kriege mir Philipp dem König von Make¬ donien , und mit Rom. Al« Philipp dieß Land er¬ obert hatte, wurde es zu Makedonien geschlagen, und hieß das griechische Illyrien. DieRömer aber begriffen unter Illyrien alles Land, was ost¬ wärts von Italien liegt, und zogen seine nördli¬ chen Granzen hinauf bis an die Donau. Kaiser Kon¬ stantin vereinigte mit der il lyrisch en Präfek¬ tur außer Pannonien auch Noricum. Die neuerlich sogenannten illyrischen Pro¬ vinzen begreifen jetzt i) Oberkarnten oder den ehemahligen Vistachrr Kreis, dessen Flächeninhalt A Hauptmann v.Oreskooirsch nach Kindermann S Kartk aus r 08 Qnadratmeileu bestimmte (nach neuem An- gaben svit er nur gLQuadratmcilen enthalten); 2) Friaul oder den östlichen Lheil der Grafschaft Görz, dessen Größe nach Lieut. v. Fritsch und der Kiodermannischen Karte 67,-6 Quadratm. enthalt; 3) Krain, welches, ohne Gorz, Triest und Istrien, nach Klndermanns Karte und des Haupt- ma> ns Brandenstein Berechnung 233,25 Quasrat- meilen enthalt (nach H. G. Hoff aber 21^ Quadrat- Meilen) ; da'Triester Gebiet nach Kindermanns Karte und Westingers Berechnung 3 Quadratmeilen. 5) Südkroazien, oder das im Wiener Frieden abgerretne bis dabin ösireichische Kroatien west¬ wärts von dem Savefluß nebst dem ungrischen Lito¬ rale oder Fiume, hat 270 Quadratmeilen. Diese An¬ gabe weicht freylich sehr von ihrer Berechnung durch andre ab, welche den Flächeninhalt des abgetretenen Kroazirns ans 120 oder 1-foQuadkUtmrilen, und auch noch anders bestimmen. Man scheint den Unterschied zn'nchen dem Provinzialbezirk < Kanals) und dem Militärbezirk (iV-ilital-e, Milirärgränze) übersehn zu haben. Jenen bestimmt v. Brandenstein auf 137 Q-adranneilen, andre aber neuerlich auf 160; der Milicheziik dagegen nach der neuern Granze wird vom Freyh. v. Liecktcnstern auf 240 Quadratmeilen berechnet. Da der abgetreteneTheil über zwey Drittel des Ganzen ausmacht, so ist er gewiß auf 270QM- drarmeilen zu schätzen. Noch genauer berechnet, ist ») die ehewahl.Agramer Gespannschaft >o8Q.M. davon sind abgetreten H oder 8r — b) der Bezirk von Flame 6,5o — c) die Banalgranze neS Banal-Regiment 19,5o 2tes-21,25 andre rechnen nur 33,- 5 ^0,7 5 -- 8- Karlstadter Generalat Litauer Regiment 5o,3Z Ororschaner —— 36,67 Oguliner --^3,5-» Sluiner-2^,-5 ' Demian setzt i^t,5o 16^,75 — 286, »0 Q- 6) Das vormahls venezianische Istrien chasöstrei- chische ist schon in dem Areal von Kram begriffen) 52,19 Quadratmeilen. 7) Westdalmazien und Albanien mit den Inseln 200 Quadrarmeilen, oder nach kormuleo- Nl 339,07. 8) Ionische Inseln 35, oder nach andern gar 66 Quadratmeileu. 9) Ragu sani sch es Gebiet 3nrücl prallt. Auch die Tiefe ist beträchtlich. Doch fehlt es nicht, besonders auf den Mittel-und Vorgebirgen, an fruchtbaren Alpe». Zu den schön¬ sten gehört die Villacher Alpe, auch wegen ihrer seltnen Aussichten über ganz Kärnten in das herr¬ liche Geilthal hin, in welchem der Fluß in großen Bo¬ gen fast zurück zu gehn scheint. In der Ferne erblickt man den Mannhartsberg, den Lu sch ari- oder hei¬ ligen Berg, im Osten das große Horn des Tri g lav, im Südwesten die italienischen Alpen und im Norden die Kärntnischen Gebirge, hinter ihnen aber die Steyer- märkischen; und zuletzt ragen die mit Schnee bedeck¬ ten Salzburger Tauern über alles hervor. Den Wallfahrtsort Maria Luschari ersteigt man in 3^ Stunden; herab aber gleitet man in ') Wiedemanns Streifjüge durch Jnncrvstreich tL 18 Minuten auf kleinen, Schlitten ähnlichen, Ge¬ stellen. Ueber die meisten Krainer Gebirge erhebt sich der E iS Horn k o ffel am Möllthale, reich an Nadel¬ holz und Alpenweiden. Auf der Felsenklippe des Da n ielsberg e s im Mollthal sieht man noch e-nS der ältesten römischen Denkmahler, einen Tempel deS Herkules, den man aber jetzt der christlichen GotttZ- verehrung geweiht hat. Die Gegend umher ist schauer¬ lich-wild und erhaben, wie das ganze Thal. Im Osten theilt sich dieses Gebirge; der nördliche Zweig der Krainer Alpen hört auf beyWindischgräz m>i dem Ursulaberge, wo der Kalkstein in ein Mittel¬ gebirge von Granit übergeht; der südliche aber bey dem Kankerfluß, und wird die St einer alpen genannt von dem Städtchen Stein (slav. Kamnik, Kam lik). Er ist weiß, kalkartig, über die Halste kahl und sticht sehr ab gegen das nahe Mittelgebirge, welches einen mannigfaltigen Reichthum schöner nützlicher Steinarten enthalt. Ueber Motnik aber kommt man zu dem heiligen Berg (Sveta Gora) und zu dem Trojaneberg, welcher an vielen Or¬ ten ein glasartiges Trümmergeschiebe, auf der Krai- nischen Seite aber gegen Mittag einen sehr fetten eisenschüßigen Thon hat. Der höchste aller dieser illyrischen Berge ist der Triglav (d. i. Dreykopf) *). Seine Höhe über der *) S. das Titelknpfer zum ersten Theil von Hacquet's Or^or. carniol. Auch die Ansichten -er merkwürdig. Meeresfiache betragt gegen ft,3oo Pariser Fuß. Andre schätzen ihn sogar gegen 10,200 Fuß hoch. Auf seiner Nvrdseite starren ewige Gletscher in engen Eisthalern. Zwischen diesem Koloß und dem südlich gelegenen Cochemer Thal (slav. Noch in) ist eine der wildesten, grauftndften Klüfte, sa jeseram (d. i. hinter dem Eee) genannt, «in langes kahles rauhes Felseuthal. Dergtrümmer ans Bergtrnmmern und umgestürzte oder gipfelloS da stehende Baume, ringsumher den Einsturz drohende, nackte, unersteiglich hohe Kalkwände und Felokiippen geben hier das grausende Bild der Zer¬ störung. Kein virrsüßiges Thier athmet hier, selbst die Vögel stutz Seltenheiten; bepm Abschiede des Winters und sonst oft hort man hier nur das Krachen der stür¬ zenden Felsmasten, wenn man sie auch nicht erblickt. Acht Seen, die hinter einander folgen, haben theils über, theils unter der Erde mit einander Gemeinschaft, und fließen in den achten und größesten zusammen. Aus diesem nimmt die Wasser ein unterirdischer Kanal auf, welcher im Bvcheiner Tha l auseinerschroft ftn Felswand wieder mit großer Gewalt hervorbricht und sich Klafter tief herabsiürzt, so daß man sein Brausen zwey Stunden weit hört. Diese Oeff« nung heißt S a v i z a (d. i. die kleine Save) und hat 4-6 Schuh im Durchmesser. Hat der Frost diese Na¬ turschleuse gehemmt, und wird sie durch die Frühlings- sten Seen und Wasserfälle findet mau hier schöner und richtiger gezeichnet als in Valvasor« Doxogr. e-rinchis«, und in dessen Ehre des Herzogih. Krain. warme wieder gesprengt, so geschieht es mit einrm Knall, als ob ein Geschütz gelöst würde. S« siyi>t hier der Frühling seinen Triumph mit siürmi chec Wach. Aus dem Wasserbecken wird dann der Bo- , chciner See gespeist, welchem der Savestuß den Ur¬ sprung seines südlichen Armes verdankt. Vom Triglav laufen die julischen Alpen in sieten Biegungen südöstlich, zwischen dem Jdrianer Gebiet und dem Laibacher Kreise, durch den Adelsberger bis an die Küste von Fiume, wo ein von Triest kommens der Bergzug sich mit Ihnen vereinigc, nachdem schon an der kroatischen Granze ein von Nordosten streichender Gebirgsarm zn ihnen gestoßen ist. Von hier setzen sie ihren Lauf unweit der Küste fort bis nachDalmazien- Das Hauptgebirge, vom Ursprung der Save bis - Kroazien und Bosnien, heißt der Birnbaum er- walo, weil er mit großen Waldern besetzt j . In allen Zeiten hieß er Pyrn (Byrn d. i. Berg), daher wohl der deutsche Nähme, von dem auch der sla- vische Hruschiza, eine wörtliche Uebersetzung ist. Seine geringste Breite ist 3 Meilen. Manche geben aber diesen Nahmen nur dem Gebirge zwischen Jdria und Avelsberg. Der westliche davon ausgehende Arm zwischen St. Veil und Wippach ist der N a na Sb c rg, der ganz mir Laubholzchesetzk ist, uno treffliche Wiesen hat. Von seiner Höhe, welche eine große Flache macht, Hal man entzückende Aussichten über Kram, Istrien, Friaul und das adriatische Meer. Das Gebirge G o- i a k, südwestlich von Jdria ist wegen seiner vielen »5 stets mit Schnee ungefüllten Kessel höchst gefährlich zu besteigen. Die sonderbarste Ansicht gewahrt der Babji Soö, ein Theil des J'-Iovza Gebirges, welcher weaen seiner schroffen zackigen Spitzen so heißt, wie mehrere gleich gestaltete Berge von hier bis nach Kamtschatka hin von den Slaven so genannt werden. Drey vorzüglich merkwürdige Höhle» findet man in diesen Gebirgsgegenden, bey Bieg, beyAdels- bcrg und die Magdalenenhöhle. Bey Lueg sieht man sogar drey Grotten über einander; in der weilen Deffnung der obersten ist ein Schloß halb hineinge¬ baut, so daß sie kS zu verschlingen scheint. Die mitt¬ lere Höbe ist über 2vFuß liefen Ab¬ grund. Dringt man tiefer in dieseHöhlen, so verschwin- drt bald auch der Tagesschimmer; nur da- Getöse des unterirdischen Stroms hallt aus dem Abgrunde herauf. Lächerlich aber ist die Behauptung, daß dieser zwey deutsche Meilen tief sey, weil Valvasor sagt, daß er Zwey Vater unser gedeihet in der Zeit, daß er einen Stein herabgeworfen, und den Schall von seinem Fall i6 gekört babe. Hacquet berechnet höchstens auf8o-ic>o Klafter die Tiefe vom Ende des ober» Stockwerks bis zum Grunde des ober» Wasserschlundes. Noch sehenswerthcr ist die beynahe 200 Klafter lange M a z d a l e n e n - G rv l te. Der Eingang zu ihr ist furchtbar-erbaben. In einen kleinen Felscnkeffel steigt man immer tiefer hinab. Eine große nackte Felftuwand siehc dem Kommenden gegenüber, oben von einem Wald bekrönt; auf der andern Seite stehn Baume auf Baume wie senkrecht über einander. Auf einmahl gähnt im tiefsten Felsengruud lin-! eine Höhle an, vor deren finsterm Schlund Ein prasselnd Feuer flammt. In wunderbaren Gestalten Ragt aus dec dunklen Nacht das aiigestrahlte Gestein, Mir wildem Gebüsche verseht, das aus den schwarzen Spalten Herab nickt, und im Wiedrrschein Al» grünes Zcucr brennt. Oberon. Hier brauset kein Fiuß, hier fliegt kein Bogel; am Eingänge schon verstummt das Leben, erblindet der Tag. Einige Schritte weiter hin aber vernimmt man wieder das Leben und Wirken der Narur. Von allen Wanden fallen dicke, breite, schwere, mit Erde geschwängerte Tropfen plätschernd nieder. Man glaubt das Picken der großen Zeitenuhr zu hören, die Pulsschläge der Gebirgöadern, oder die Fuß» teilte der Gnomen zu vernehmen, und im Pallast ihres mächtigen Königs zu wandeln. Säulen in man- chrrlty Ordnungen, mit wundersamen Knäufen und r? Säulen tragen seltsame Gewölbe und prächtige Hallen. Bald einzeln, bald zusammengedrängt bilden sie Gänge, Sale und Bozen, verziert mit Frucht- und Blumenkränzen und mäandrischen Gewinden. Hier und da sind Gewölbe eingesiürzr und Mauern zer¬ spalten. An der Decke hangen Knaufe von Säulen, deren Schafte nicht senkrecht unter dem Kopfe dersel¬ ben, sondern seitwärts darüber hinaus hangen. Große Wasserfalle scheinen im Augenblick des schäumendsten Sturzes in Stein verwandelt worden zu seyn. Man erblickt an andern Orten Bienenkörbe, groß wieweit« Säle, und Zimmer, klein wie Bienenkörbe; Tropf- qnellen, rieselnde Fäden von Wasser, und kleine Wache, die sich in Weiher und Leiche sammeln. Alles sagt: dieß sind die Zauberpallasie des Königs der Gnomen! Und auch die Volkssage behanptet, daß diese Grotte von der Natur der heiligen Mag¬ dalena gewidmet sey *). Auch die Grotte zu Latsch na gora (Hunger- bcrg) in Kram gehört zu den merkwürdigem. Noch gehören zur julischen Alpenkette die zwischen Neustadtel und Tschernemel streichenden, niedrigen Ußkvkengebirge, von diesem rauhen Volke be¬ nannt, und der Schneeberg im Süden vom ober» Kulpafluß, an der kroatischen Gränze. Auf diesem hohen Gebirge finden sich im Sommer oft ') S. Hammer's Zeichnungen auf einer Reise von Wien über Triest nach Venedig,c. -c Seite roi. B >8 Banden vo» türkische» Räubern, deren Oberhaupt (Harambascha) doch meist ziemlich gute Mannkzucht hält. Sollte diese Nachbarschaft nicht einladen, die Gränzen zu erweitern, um des Landes Wohl zu be¬ fördern? An den hohen und felsig-n Küsten von Kram, Triest und Kroatien brechen die heftigen Wellen im¬ mer mehr ein. Zwey Stunden östlich von Triest ist die weniger bekannte H öh le von C org n a le (l. Kornjale), die an Schönheit und Merkwürdigkeit sämmtliche oben erwähnte Grotten weit übertrifft. Der Weg von Triest aus dahin, geht über die Hohe des Gcbirgs, auf wel¬ chem ungeheure, unregelmäßig gebrochneFelsentrüm- mer liegen. In einem weiten in den Stein gehaue, nen Felscnkeffel steigt man auf einer senkrecht stehen¬ den Leiter hinab. Unten am Boden dieses Kessels sperrt sich der finstere nur mannshohe Rachen auf und zieht sich rings um den Halbkreis des Kessels hin, wie drr weite, grinsende Schlund eines Unge¬ heuer-. Halb erleuchtete Gruppen zusammen geschich¬ teter Felsen stehen darin, als die Jahne, mit denen die Jeit Himmel und Erde zermalmet. Langsam senkt sich die Höhle in die Tiefe, und fließen die grauen Schatten nach. Ein ungeheurer Felsenpfeiler, der das hohe Gewölbe trägt, steht hinter dem Eingänge und theilt das einfallende Licht i» zwey Ströme, die sich bald in den einzelne» Grotten wie erlöschende Sternenschimm-r verlieren. GothischeSt.Stephans- gewölbe, Peterödome und Markuökuppeln wechseln '9 hinter einander mit mannigfaltigen architektonischen Abänderungen, doch in unermeßlicher Höhe einander gleich. Treppen führen hinauf und hinab durch luf¬ tige Bogengänge in fliegende Gewölbe, von einem Pallast zum andern. Schnell auflvdernde Srrohflam- men, die den weiten durch die Finsterniß bedeckten Umkreis einer Halle plötzlich erleuchten, der, wenn jene verloschen sind, wieder in die Nacht versinkt, thun «ine zauberische Wirkung. Das Knistern dieser Flam¬ men erhöht die Schauer der hier herrschende» TodeS- stille. Hier umgeben eine Notoudc ringsumher Sau« lenbogen, zwischen denen sich einzelne Nischen vertie¬ fen. Dort an einem Abgründe stehn ans zwey hohen Saulenbogen gigantische Bildsäulen, welche den Ein¬ gang in diese Labyrinthe der Nacht bewachen. Die größte jener Bildsäulen wird der Bischof genannt. Die kleine Grotte von San Servolo bot den Landlcute» einen natürlichen Nlmr dar, auf welchen sie das Bild deö Heiligen verehrend setzten. Fortsetzungen her Krainer- und Inlischen Alpen sind die Di na risch en Alpen. Dieses Kalkgebirge zeigt ebenfalls viel Verwittrungen, Höhlen und Bäche, die von jenen verschlungen werden. Man rechnet zu dieser Bergkette den hohen Welebit, das Plischiviza-Gebir- ge, die große und kleine Kapela, die Kamenika Go- riza, VerbovSka Stasa, Petrova Gora, die Sriner und Sichelburger Berge. Die höchsten dieser Gebirge sind die ersten drey, im Süden und Westen Kroazicns gelegenen Ketten. Der Welebit, ei» hoheö Urgebirge, besteht, wie B 2 20 die Kapela aus Ungeheuern Kalkstemmaffen, und beginnt am Ursprung des Flusses Sermanja an der . Granze Dalmaziens und Bosniens, zieht sich dann im Gebiet des Maner Regiments bis an das adria- tische Meer, und streicht längs der Küste desselben bis Zeng zum Vratnikberg, wo er seinen Nah¬ men verliert. Sein Kamm gebt ununterbrochen fort bis Earlobago, und hat in dieser 16 Meilen langen Strecke die Alpenhöhr. Seine höchste» Spitzen gehn 900 Wiener Klafter über das adriatische Meer. Von der Spitze Sladovatscha beyOstaria unweit Car- lvbago an senkt sich der Welebil bis nach Zeng hin; doch ist er auch hier meist beyuahe 600 Klafter hoch. In jenem Theile sind viel schroffe Felswände, Ab¬ gründe und Klüfte, vorzüglich auf der Ostseite. Die Kapela erhebt sich bey den Plitviza-Seen, geht nordwestlich durch den Otvtschaner und Oguliner Regimentsbezirk bis zum Berg Klek bey Ogulin, der die einzige Steinmasse in diesem Gebirge ist, die wegen ihrer abstechenden kahlen und sonderbaren Ge¬ stalt sich auSzeichnet und von weitem in die Augen fallt. Di« gemeinen Leute nennen ihn den Heren, berg, weil man auf seiner Spitze oft ein heftiges Brausen vernimmt. Die Kapela läuft fast »Nit dem Welrbit gleich; am breitesten ist sie zwischen Slum und Virchovina im Otvtschaner Bezirk; ihre Lange betragt über 18 Meilen. Die kleine Kapela, «in Arm jenes Gebirgs, zieht sich von den Pl«rviza-S«en bis unterhalb der 2» Dorfes Jeßeuiza; von hier steigt sie dann immer mehr, ohne jedoch die Alpenhvhe zu erreichen. Das Plischi viza-Gebirge geht südlich von der Kapela durch den Otvtschaner Regimentsbezirk zwi¬ schen dem Dorfe Koreniza und der bosnischen Grauze, und steigt am höchsten unter allen kroatischen Gebir¬ gen, nämlich über 0,26 Klafter über die Meeresstache. Seine Spitze im Westen, so wie sein Kamm auf der Ostseite und andere Theile desselben erscheinen alt schroffe Felsen. Wiel geringer sind die folgenden kroatischen Derg- rüge: Die Ka menita Goriza im Ototschaner Be¬ zirke, die mit der kleinen Kapela zusammen hangt, und steil und felsigt besonders auf ihrer Ostscite ist. DieV^rdovska-Stasa liegt zwischen der Lika und Kvrbavi-n. Das Mitielgebirg Petrova Gora fangt im Ge¬ biet des Sluiner Regiments an, zieht sich gegen die Una an der bosnischen Granze hin bis zur Glina hinab, und verliert sich in sanften 'Anhöhen. Langs der türkischen Granze lausen von der Petrova Gora her zwischen der Glina und Una die srini- sch e n Berge oder das N r a n o v a g l a v er Gebirge, eine breite waldreiche Ketre. Die Sichelburger Berge ziehen vom den Quel¬ len der Kulpa her durch Krain und Sichelburg, und sind Fortsetzungen der Krainer A'pen. Strascha und Oßtre; heissen die höchsten Spitzen derselben. Bey Fiume scheint das ganze Vena-Gebirge hohl zu seyn, denn nicht leicht ist irgendwo in Euro¬ pa ein Erdbeben, da« hier nicht auch gespürt würde Gegen über von Du in, einem alten großen Schlosse, zehn Stunden von Karlstadt ist ein Berg, in welchem eine Hoble mit zwey Abtheilungen sich befindet, wovon jede ihren besondern Ausganz hat. In der untern über eine Stunde langen, sechs Klafter breiten und fast eben so hohen Abtheilung stießt im Sommer ein starker Bach. Sie diente in jenen krie¬ gerischen und räuberischen Zeiten den bedrängten Ein¬ wohnern zur Zuflucht. Noch sicht man die Trümmer von einer vier Schuh dicken Mauer mit Schießlvchern, welche den Eingang der Hohle schützte. Hier beym Eintritt droht ein frey herabhangcndes Felsstück jeden Augenblick herab zu stürzen. Die Einbildungskraft hat an diesem Felsen eine Aehnlichkeir mit einem am Weberstuhl sitzenden Mädchen gefunden, welches, nach der Volkssage, zur Strafe ihrer Entweihung deS Sonn, tag» am Weberstuhl, hierher verbannt und verwan¬ delt sey. Diese Höhle har einen Ausgang beyOstaria, mehrere Nebengänge und Höhlen, und in der Mitte der weitesten, einen Teich mit Fischen- In die obere Hohle steigt man sowohl aus der untern auf unge¬ heuer« Stufen, als auch durch einen besondern Ein¬ gang von außen her. Tropfsteinfiguren hängen auch hier am Gewölbe. Für mehrere Familien und das Vieh baute man darin in jenen Zeiten abgesonderte Behältnisse, woraus ein Gebäude von vier Stock¬ werken entstand. Auch die D a l m a ti s ch e n B e r g k e tt e n ziehen 23 sich von Nordwest nach Südost theils dicht an der Küste, theils an der Gränze hin; die merkwürdigsten davon sind: Die Montagna Mo Nacca, welche ehedem mir . einem hohe» Berge auf der Insel Arve im Quarnero zusammenhing. Die M v j a n k a hat, wie mehrere Berge, Thaler und Wasser, von einem Volksmährchen seinen Nahmen erhallen. Einem Liebhaber wurde sein Mädchen in seiner Abwrsenheit entführt; der Räuber barg sich mit seiner Bents in diesem Gebirge. Als der Geliebte, Abends heimkehrend, hört, daß seine Brant in diesem Gebirge verborgen sey, durchsucht er cs noch in der Nacht. Aber sein Rufen: Moja Anka! (mein Ann¬ chen) war vergeblich. Der Anblick dec Berge Prak, K v si a k und D i- nara, zeigt deutlich, daß hier große Emstürzungeu . geschehen sind. Zu de« Füßen der beyden letzten ent¬ springt der Zetinaflnß zumTheil ans zwey Seen, die von den Einwohnern für unergründlich gehalten werden. Zwischen beyden sind rauhe finstre Hohlen, welche einst zu einem traurigen Aufenthalt für Menschen dien¬ ten. Durch enge und niedrige Zugänge kommt man ,in mehrere unterirdische Klüfte, wo Marmor und Kalkfelseu mit Tropfstein überzogen »nd verziert sind. Ein höchst seltenes Naturspiel findet man hier, nahm- lich Wasserbecken in Gestalt großer, wie Dachziegel übereinander gelegter Muscheln, so schön als ob sie vom Meissel verfertigt wären. Die Muscheln sind znm Tbeil einen halben Fuß breit, und laufen von dem Mittelpunkt des Beckens gekrümmt nach außen zu. Ein Backen ist zwey und einen »alben Fuß lang , und nicht über vier Avil dick; es kann aber viel Wasser ent¬ halten. Neben ihnen erblickt man kleine Modelle von Festungen mit Bastionen und dr> v bis vier Zoll hohen Mauern, schneeweiße, glanzende Spargelstocke und kleine Teiche, auf deren Oberfläche eine Menge ganz weißer kalkspatiger salinischer Blättchen schwimmen, und dann untersinken um neueuPlatz zu machen. Durch lange Gänge kommt man endlich an eins natürliche zehn dis zwölf Fuß lange und eben so hohe marmorne Brücke, unter welcher die Tagewaffer der benachbar¬ ten Berge durchschießen, die sich hier einen weiten unterirdischen Kanal gewühlt haben. Dringt man mit großer Anstrengung, über einen jähen Abhang nach dem andern gleitend, tiefer in diese Klüfte, so kommt man bald zu einigen kleinen Teichen und Wassrbeoäliern, bald über dünne Marmvrdeckcn von noch tiefer liegend n Gewässern. Das rauhe Gebirge Prolvk streicht südlich an der türkischen Granze hin- Der Berg K r ifh iza; der gefährliche Paß von Klapaviza, die Halse von Kosje-Berdo und das steinige und unfruchtbare Thal Drib^aniza, jagen durch ihre Wildheit auch dem eifrigsten Natur¬ forscher Grausen ein. . Der Tarrari, eine große Bergkette längs des Lfers bey Sibenico, die 16 italienische Meilen breit ist? sondert das Thal Lushane vom Meere ab. P o l i Z a heißt die Fortsetzung deS Gebirges 25 Mossor zwischen Klißa und Duare und den Mün¬ dungen der Zetina und Sharnovniza. Der Bi o k v v a z (d. i. weißlicher Berg), an dessen Faß die Stadt Makarska liegt, hieß vor Alters ^Vclrius v.nd^Ibiu8; und noch erscheint er von wei¬ tem weiß, da er von Baumen entblößt, nackt und fel¬ sig! ist. Kaum kann man mit Händen und Füßen ihn erklettern; sein Rücken ist ganz verwittert. Aos seiner Spitze sind die Ledenizc, n'kürliche Eisgruben, in welchen Fortts zu Anfänge des Ocrobers doch keinEiö mehr fand. Eine durchdringende Kalt, herrscht in diesen tiefen Klüften, die nur von vbenhcr ein wenig erhellet werden- Die wenigen, noch übrigen Waldungen auf diesem Berge sind weit von den Wohnungen entfernt, und werden von den Hirten oft aus Muthwillen und Fahrlostgkl.it angezündet und verwüstet. Als Wctter- verkündiger stehl der Biokovaz bey den Umwohner» in großem Ansehn. Wenn der Nebel, wie zerrissen, an ihm in die Hohe steigt; und im Innern des Ber¬ ges ein, sich immer mehr verstärkendes Getöse gehört wird, dann erfolgt Nordwind. Dieser erhebt sich ge¬ wöhnlich mir Auf- und Niedergang der Sonne und des Mondes; gegen Mittag aber legt er sich oft völlig. Der Bergoraz, eine nackte rauhe Felsenkett« zieht sich ostwärts bis an die,Quellen deS Norin an die türkische Granze hin, und diente dem an seinem Fuße liegenden, ehedem volkreichen Orte gleiches Rahmens zum Schutze. Albanien ist nicht minder gebirgig als Dalmazien. »6 Die Insel Pelag osa bey der Insel Liffa, nebst einigen nahen Klippen scheinen Ueberbleibsel eine- Verloschenen feuerspeyenden Berges zu seyn. Ihr Ge¬ stein ist eine Lava, welche nach Fortis, mir der des Vesuvs übereinkommt; doch hat er die Insel selbst nicht besucht. .Der Anblick der Insel verräth aber schon die zerstörenden Revoluzionen, welche sie in ihrem Innern muß erlitten haben. Da die Alten ihrer nirgends erwähnen, so ist eS nicht unwahrscheinlich, daß sie, wie die Insel bey Santerin durch ein Erdbe¬ ben üver die Oberfläche des Meeres empor gehoben worden ist- Noch jetzt spürt mau hier ost Erder¬ schüttert! n gen. ' Auch in Ragusas Gebiet sind schroffe, steinige Gebirge mit angebauten Thalern und vielen Insel¬ chen vermischt. Die Vorgebirge der Westküste von Istrien sind Punta di Salvvri und Cap Passonia; auf der Südspitze il Promontoro; an der Küste von Dalmazien Cap Cesto unter Trau und Cap Cre- ma no auf der Halbinsel Sabioncello. Cap CH er so auf der Insel Chcrso, Cap Pelegrino auf der In¬ sel Lesina, Cap S. Georg an der Südspitze der Insel Curzola. In Oberkarnten wechseln S a n d g e g e n d e n mit Hügeln und Thalern ab, welche mit fettem Bo¬ den bedeckt sind. Das Geilthal hak schöne Al¬ penweiden. Der Boden in Krain ist wenig fruchtbar, da er bald sandig, bald steinig ist, und die nieder» 27 Gegenden oft sumpfig find. Doch trifft man auf die¬ sen grauen Kalkfelsen meist Kalkmergel, auch gute Pflanzencrde da wo der menschliche Fleiß ihn Trotz der nordöstlichen Burja (von den Italienern Lonra genannt) bearbeitet. Einen guten Getreideboden hat Ober-ui d Unterkran.in den Gegenden längs der Save. Nordwärts Key Laibach findet man auf einem '"c' eine Menge abgerundete Flußsteine, w->ßwe- gen auch die Gegend auf krainerisch Kamen iro Polje (Si infild) genannt wird. Weder aus dem Laiöachfluß noch ans der umliegenden Gegend kön¬ nen sie hierher gekommen seyn. Wahrscheinlich sind sie auS der Alpketee hierher gebracht worden, und da sie denen völlig gleichen, welche dcr Saveflufi mit sch führt: so ist cs sehr wahrscheinlich, daß dieser einst bcy Laibach sein Bette gehabt bat, obgleich sein jetziges e5 Klafter tiefer als die Grundfläche der Stadt ist. Da man diese Steine auf der ganzen Fläche von Lbrrkrain findet, so find sie vermuthlich durch anhaltende und wiederholte Ueberschwemmun- gen von den Gebirgen herab geführt worden. Die fruchtbare Fläche zwischen Fiume und Bucari wird das Grobu iker Feld genannt nach einem hier liegenden Dorfe. Höchst unfruchtbar sind einige Striche zwischen den Krainer Alpen in Görz und Krain; vorzüglich aber der Karst (krainerisch Kraß gewiß auS dem lateinischen Lurusu6ius) ein hoher steiniger Landstrich vom Rekafluß bis Santa Eroce, wel¬ cher «ine Meile breit und unbesonnener Weise durch das Vusrotten seiner ehemahligen Waldungen ganz den Stürmen ausgesetzt worden ist , die ihn von aller Erde entblößt haben und alles Wachsthum von Pflan¬ zen auf den Höhen unmöglich machen. Eine der wählerischsten Gegenden in Oberkrain ist die um den V e l d e se r - S e e (Blej-kr-Ies-r. H.urmntlus der Alten). In seiner Miete ragt ein 60 Klafter hoher Fels hervor, aut' welchem eine Kirche erbaut ist ; diese wird von Wallfahrer!-, stark besucht, wobey aber schon viele im See ihren Tod fanden. Die ringsumher liegenden Berge, welche fast sämmtlich allmahlig immer höher steigen, je ent¬ fernter sie vom See liegen, g-ben einen theatralische» Anblick. Am Ufer des eine halbe Stunde breit- n Sees sind ringsumher Hauser. Nur auf einer steilen Felswand steht das Schloß Veldes (Blejskigrad). Oie zwey warmen Quellen am südlichen Ufer müssen ehe¬ dem größere Heilkräfte gehabt haben, weil mau jetzt sich ihrer nicht mehr bedient. Liburnien an der Nordostküste von Istrien ist ein paradiesisches Ländchen. Gegen Norden schützen es Gebirge gegen die kalten Winde. Im Westen und Osten wird es von einer Reihe schöner Weinhügel, die mit den herrlichsten Südfrüchten prangen, um¬ geben, an welche» die Weinreben in die Höhe ranken. Die Gärten sind von Hecken, von Granat-, Lor¬ beer» und Burbaumen umzäunt. Die Vorhügel de» größer» Gebirges sind mit fruchttragenden Gewäch¬ sen belebt, in welchen die sehr niedrigen ländlichen Hütten zerstreut liegen. Hoher weiden auf Wiesen Herden vor» Schaft» und Ziege», deren Fleisch vo» köstlich u> Geschmack ist. Im Sude» ist die See voll fruchtbarer Inseln, und das Wasser ist von Fischen und Fischerkahnen beicht, welche schon zu den Zeiten der Römer wegen ihrer Geschwindigkeit berühmt waren. Die merkwürdigsten T ha ler Krvaziens sind: das Thal Senski-Put oder der Weg der Zenger genannt, (weil diese bey einem Zuge gegen die Tür¬ ken hierdurch gingen); cs erstreckt sich von Zeng bis Carlobago und Gratschaz im Likauer Regiment unter dem höchsten Rücken des Weledirhin; die Lika, eine weile Ebne zwischen dem Welebit, dem Werbovska- Stasa und andern Mittlern Bergen; der Boden ist meist sandig und steinig, also unfruchtbar; überall ragen in demselben Kalkfelsen hervor; seine Höhe über dem adriarischen Meere betragt mehr als 3oc> Wiener Klafter»; das darin liegende Thal Ra¬ da jze zwischen Plotscha, Medak und Mogvritsch ist so heftigen Windströmen ausgesetzt, daß >462 Jsch Felder ungenutzt liegen, weil weder die bestell¬ ten Aecker noch menschliche Wohnungen ihnen wie¬ derstehn können. Das Thal Korbavien ist kleiner doch fruchtbarer als die Lika, wenn nahmlich der dort, so wie in Sermanien und im Korcnizer Thal, ge¬ wöhnlichen Thvnerde die Witterung zusagt. Nur der röche Thon in den Gebirgsgegenden nach Bosnien zu ist ganz unfruchtbar. Alle diese großen und mehrere kleinen Thaler lassen den darin entstehenden Flüssen keinen Ausweg, vorzüglich die von Duin und Sluin gegen das Meer und Dalmazien hin. So lang wie 3o Korbavien, doch viel enger, ist vas K o re- nizer Thal im Otvtschanerbezirk zwischen der Kamenika Goriza, Plischiviza und Merßje Berg¬ kette. Langer noch und schöner als die vorigen Thaler ist das des GazkaflusseS von seinem Ursprung bis Otvtschaz in demselben Bezirk. Unter der großen Kapela ist das kleine enge Thal Je sera na, durch welches die JosephSstraße führt. Selbst diese Thaler, wie andre, sind nur mit wenig Erde bedeckt. Unter der dünnen Lage der Dam- erde in der Lika und andern Orten saugt der Kalkfel¬ sen alle Feuchtigkeit sogleich ein. Fruchtbarer sind die Bezirke des Sluiner und des ersten und zweyten Banal-RegimentS, besonders die Gegenden an der Kulpa, Save und Una. In den kroatischen Gebirgen befinden sich ebenfalls eine Menge Höhlen, vorzüglich bey Rakoviza, zwischen Zetin und Sluin, in den Gebirgen der Plischiviza, der großen und kleinen Kapela und deS Welcbit. Auch zwischen den rauhen Gebirgen DalmazienS gibt es fruchtbare Thaler. Am Fusse deS Berge» Krishiza bey Klißa liegt das schöne Thal von D ismo von trefflichen Weiden bedeckt und zehn Meilen im Umfange von Bergen umgeben. Die Thaler der Morlachey, der Zetina und Narenta gehören zu den fruchtbarsten dieser Provinz, und tra¬ gen alle Arten von Getreide, Oliven-, Obst- und Manlberbäume. In alten und neuen Zeiten geprie¬ sen ist die paradiesische Ebne von Castelli wegen 3r ihres herrlichen Weines und OehleS und wegen ihrer köstlichen Südfrüchte. Dagegen ist die übrige See¬ küste von Dalmazien an den meisten Orten überaus trocken. Die n a re n t a nisch e n S ü m p fe an der Mün¬ dung dieses dalmatischen Flusses sind zwar einträglich durch den Fischfang, aber nachtheilig der Gesundheit der Anwohner. Der Sumpf beym Dorf Ternovaz im Likaner Bezirk bedeckt eine Flache von 861 Joch von Kanirs bis Burim. Die AuStrvcknung desselben wurde zwar im Jahr 1796 angefangen, aber bald Lurch die Kriegszeiten unterbrochen. Dar Laibacher Moor bedeckt drey Quadrat- mcilen. DieKulpa macht den großen Morast Gyon (l.Djon). HI. Gewässer. Die Lage, Richtung und Eigenschaften der illy¬ rischen Gewässer erhellen größtenkheilS aus der Be¬ schaffenheit dcS Bodens überhaupt, besonders aber der Gebirgsketten. Diese scheiden zwey Haupr-Wasser- gebiete, und leiten alle ihre Flüsse, großen Theils durch unterirdische Kanäle, entweder dem adriati- schen Meere oder der Donau zu. Vorzüglich wichtig ist die Nachbarschaft des a d ria- tischen Meeres, dessen beste Hafen seine Ost« küste besitzt, und dadurch dem Gebieter derselben die Z2 Oberherrschaft über dieses Meer zuführt. Venedig hat lange genug darum gekämpft mit den Naren- tanern, Normannen,, Pisa und Genna, und ward erst nach der Eroberung dieser dalmatischen Küste unbeschrankter Herr desselben. Die Zeit, welch« alles ändert, hat auch jenes uralte Vermahlungsfest aufgehoben, welches die Venezianer am Himmel- fahrrstage chhrlich in diesem Meere begingen, um ihr ausschließliches Eigenkhumsrecht ans die Schiffahrt in demselben öffentlich darzurhun. Auf dem Bucin- tsro, einer großen Galeere, mir vergoldetem Schnitz- werk verziert, bereu Kammer mit einem großen kar- moisin sammtene» und mit breiten goldne» Tressen und Franzen besetzten, Teppich bedeckt war, fuhr bey dieser großen Feycr der Doge mit dem Senat unter Begleitung von 2 oder 3oc-o Gondeln ins Meer bis über die Klippe von Lido, und warf hier mit großem Ernst einen goldenen Ring mit den Worten in das Wasser: 8p»ori83.rini8 te mare, in signum ver i et srersietui ckorninii. Nm die Zeremonie noch wichtiger zu machen, gab hierauf der Patriarch dem uralte» Ehepaar den Segen, wobey die Glocken ge¬ läutet, und Kanonen, Mörser und Flinten losgebrannt wurden- Dann verfügte sich der ganze Zug nach Lido in die Messe, und endlich gab der Doge den Senatoren und Prokuraloren des heiligen Markus ein prächtiges Mahl. Die Feper dieser seltsamen Vermahlung soll vom Papst Alexander III. sich herschreiben, welcher den Venezianern den Gebrauch dieses Meeres übergab. Doch behaupten diese schon früher im Besitz desselben 33 gewesen zu sty», und daß ihn der Papst ihnen nur bestätigt habe- Einst fragte Papst Julius H. einen venezianischen Gesandten spottend: wo die Beweis- schrifkkn über diesen Ehekontrakt sich befanden. Die¬ ser enviederte, sie seyen an den Ceder gebunden, wel¬ cher die Originalakce der Schenkung Kaiser Koustan- tius an den Papst Sylvester enthalte. Das adriatische Meer hat seinen Nahmen von der ehedem volkreichen und berühmten Stadt Adria oder von dem dalmatischen GebirgeK tsriu«? Der nördliche Theil desselben heißt eigentlich der ve¬ nezianische Meerbusen. Mir Uurecht gibt man diesen Nahmen dem ganzen Meere *). Seine engeren Granzen sind hier die Küste von Istrien, Kroazicn, Dalmazien, und Nordalbanien. Die süd¬ liche Granze wird von dem Vorgebirge Leuca imNea- plischen und dem Vorgebirge Linguetta in Albanien bezeichnet. Es bis an die nördliche Spitze der Insel Corfn ausdehnen, heißt die Granzen überschreiten, welche die Natur durch Vorgebirge und Landzungen, die sich bey Meerengen begegnen, bestimmte. Der Grund des Meeres besteht an vielen Orten ans Kalkstein, Sand und etwas fetter Erde. Daß sein Boden in roo Jahren immer um einen halben Schuh sich erhöhe, ist eine unerweiöliche Behauptung, Gewisser aber ist, daß die Oberfläche dcsMee- *) Man würde unstreitig jenes große Gewässer richti¬ ger Bay nennen, und denTheil derselben beyTriefi den Triester Buse» C res jetzt vielleicht um cine» Schuh höher sieht, als ehedem. 'Bcy Makarska z. B. sieht man am Eingänge deö Hafen- unter dem Master Reste einer Mauer, die gewiß auf dem trocknen Boden aufge¬ führt wurde; uad als man den Abzugskanal eines anstoßenden Sumpfes, um den Ablauf deö Wassers zu befördern anfgrnb, entdeckte man Ueberbleivscl eines prächtigen Grabmahls und Stücke von schöne» Säulen. Am Ufer von Shivogosijs schlagen die Meereswel¬ ken mir Gewalt an einen lebendigen Felsen, in wel¬ chen eine römische Schrift gehauen ist, die eines Brun¬ nens erwähnt, welcher ehedcm auf dieser Stelle hervvr- guoll. Der zu dieser Quelle führende Gang, der Gar¬ ren und der Landsitz, die dem Kaiser Licinia» sollen gehört haben, sind nun von der See ganz bedeckt. Selbst der Lauf der Narenta wird durch die Erhöhung der Meeresflache ausgehalten, und bildet bey der Mündung des Flusses eine Menge Sandbänke und Niedrige Inseln; so baß dir ganze einst so fruchtbare Gegend jetzt ein weiter ungesunder Sumpf geworden ist, in welchem ein elendes Völkchen sein Leben küm¬ merlich fristet. In die Felsen des Gestades sind au mehrer« Or¬ len, zum Denkmahl ehmahliger Unglücksfälle, Zei¬ chen von Kreuzen eingehauen, welche zum Theil schon die See bedeckt. Bey Skardona zwischen den Mündungen der Iu- joscha und der Godutscha findet man im Meeres¬ gründe Trümmer einer ehmayligen Stadt. Die Altstadt von Triest ist an einem felsigen Hü¬ gel gebaut, so daß die meisten, wo nicht alle Hau- ser hier auf dem Felsen ruhn. Der kleine Platz der alten Stadt liegt an der See, und hat so wie die Gaffen, die noch am Meere liegen, schon mehr als einmahl erhöht werden müssen. Man hat hier nahm- lich, bey dem Graben zur Gründung neuer Häuser, eine Schicht von Pflaster oder Schutt über der andern gefunden, von welchen letzte von der See bedeckt sind. Ja zur Fluthzeir steigt die See bis auf den Platz, selbst durch einen alten unterirdischen Kanal, der einst bestimmt war, das Regenwaffer ins Meer zu führen, und deßhalb gewiß höher als die Ober¬ fläche der See angelegt scyn mußte. Auch der jetzige schleichende Lauf des Timavo beweist, daß das Meer jetzt hoher steht als sonst. Denn aus den Worten deS Virgil: Idogns Oibuenorum öd t'ontem so^srsrs Mmavi blut!« zier ora cum mantis It mors ^rsbruptum et ^kla^o ziromit urvs scmunti ist klar, daß der Fluß einen Fall hatte und rauschend sich ins Meer stürzte. Strabo und andre Alte zähle» nur sieben Quellen; heute dagegen findet man bey trockner Witterung nicht einmahl mehr so viel. Nur bey anhaltenden Regengüße» brechen neun und mehr Quellen hervor, die zum Thcil aber bald das stei¬ gende Wasser überströmt und unsichtbar macht. Die Unbrauchbarkeit dieses jetzt fast stehenden Wassers macht den Aufenthalt im nahen St. Giovanni so un¬ gesund, daß im I. i ^6 nur nochzwölfFamilien hier 36 wohnten. Luch ließ der Graf della Torre (Gr.v.Thurn) ein großes weitläufiges Schloß an diesem Orte nie- derreiffcn, um seinen Wohnplatz wo anders zu wählen. Dagegen hat das Meer sich zurückgezogen, zwischen den Mündungen der Zetina und Narenta. KirS, Sand und Schlamm, welche die Regenbäche von den Gebirgen herab führen, haben dieses und einige andre Gestade, die ehedem vermuthlich voll Anfnrteu waren, ausgefüllt und in Ebenen verwandelt. Ebbe und Flut sind im adriatischeu Meere regelmäßig, doch schwächer als im atlantischen, aber merklicher als im mittelländischen; wie am Rande eines Gefäßes das Schwanken des darin befindli¬ chen Flüßigen allemahl sichtbarer ist als in der Milte der Oberfläche. Vorzüglich stark ist Ebbe und Flut zur Zeit des Neu- nnd Vollmondes, am höch¬ sten aber wahrend der Tag- und Nachtgleichen. Seine südliche Lage schützt dies Meer nicht immer gegen Frost. Ja in Len Jahren 860 und 12^ fuhr man auf dem Eis daraufvvn Venedig aus mit Fracht-- wagen in da- mittelländische Meer. DaS Seewaffcr ist hier salziger als im atlan¬ tischen Meere. Die häufigen Süb 0 st stür m e drängen jenes Meer oft gegen die Küsten hoch auf, und sind der Schiff- fahrt gefährlich. Ueberhaupt aber ist diese in den südlichen Gewässern sehr sicher, da die doppelte lange Inselreihe die Gewalt der Wellen bricht, und die oft hohen Gebirge an den Küsten die Macht der Stürme schwächen. Die Gefahren, welche den Schiffen im 3? Quarnero dröhn, sind von vielen Seeleute» übermä¬ ßig groß geschildert worden. Die Meinung, daß er seine» Nahmen von Menschenflcisch (csvo) erhalten habe, wornach ih» gelüste, bedarf keiner Widerlegung. Die vorzüglichsten Busen, Rheden, Hafen, Kanäle und Inseln der Ostkäste sind : 1) Der Busen und der Hafen von Triest. Zwar ist der Eingang zn diesem Hafen so frey, daß man ihn eher eine Rhede nennen muß; daher sieht man hier mit demselben Winde Schiffe ohne Lotsen ein-, und andere zu gleicher Zeit aus dem Hafen laufen. Der Ankergrund ist erwünscht, die Tiefe selbst an dem User so groß, daß die Seeschiffe überall sicher anlcgen können. Die zwischen Nord und West strei¬ chenden Winde allein können den Schiffen schaden; sie sind aber selten und dauern nur kurz. Oer kostbare Molo schützt die Schiffe meist vor der Wnth der stür¬ menden Welle». Ei» besonderer Hafen ist für die Karanlane hallenden Schiffe angelegt. Durch Kaiser Karl VI. wurde der hiesige Hafen im I. 1719 ver¬ bessert und für einen Freyhafen erklärt. Da er bcy dem Wachsthum des Handels nicht znrcichte, wurde im I. 1762 ein zweyter Kanal bis mitten iu die Stadt geführt; dieser kann 5o große Schiffe fassen. 2) In Istrien sind die Hafen von Rosö, U m a- gv, Molino, Venlo und D a j la; der von O. uieto (^suportu8?) ist so tief, daß die größten Seeschiffe umlegen können. Der Hase» von Rossale, der Kanal di Lemma, die Hafen von Pola, Ol¬ mopi c c 0 l 0, B a d o, ArfÄ, die VayQu a r n er 0 38 (oder Carnaro, nicht vom Menschenfleisch (curne), welches die stürmische und küppenvolle See hier oft verschlingt, wie einige behaupten, sondern von den nahen Karmischen Alpen so genannt, auch von F i a» nona, 8'inus stnnsticus), mit den größern In¬ seln E h erso, V e g lia, Lushin und A r b e. 3) Zu Krvazien gehören die Hasen von Fiume, von Bnccari, der Kanal von Pago, die Insel Pago, der Kanal der Morls chey (oder della montag na Morlacca) zwischen der Küste la Morlacca und der Insel Veglia. es) Zu Dalmazien gehören die Bay von Novi- grad, der Hasen von Nona, der Kanal von Zara, der mittlere Kanal, die Isola grossa, die Hafen von Trau und Spalatrv, die Kanäle vou Brazza, Lesina, Curzola mit den drey Inseln dieses NahmenS, die Insel Lissa, der Kanal von Naren ta. 5) Zum ragusanischen Gebiet: die Halbinsel Sa- bioncello, der Kanal und die Insel Meleda, und der Hafen von Ragusa. 6) Zu Nordalbanien: der Busen von Catlaro mit seinen dreyzehn Bvcchen; er ist der größte und sicherste Hafen im adriatischcn Meere, hat ,8 Mei¬ len Lange, 3 bis 4 Meilen Breite, und Raum und Tiefe genug für alle Arten Kriegs- und Handels¬ schiffe. An Heyden Ufern sieht man überall große, schöne Hauser, und vor jedem kostbare Damme, hinter welchen viele große und kleine Fahrzeuge lie¬ gen ; ja in vieler Hinsicht gewährt diese Bay schönere, - . ^9 abwechselndere und überraschendere Ansichten als selbst der Kanal von Konstantinopel. Ser Busen des Drino, der Hasen Raguseo, und die Halbinsel Bal d' orso. Die Granzen desö st lich e n Flußgebietes des adriarischen Meeres sind fast überall durch Gebirge sehr beschrankt. Im Norden und Westen begränzen es die vom Triglav südwärts bis gegen Görz lau¬ fenden italienischen Alpen. Seine nordöstliche Gränze fangt ebenfalls bey jenem Koloß an, und zieht sich südostwärts bald an den Krainer und jütischen Alpen bis Fiume fast bis an das Gestade hin, bald wieder sich davon entfernend, über Vas Kapelagebirge, den Welebit und Popstak, nach Bosnien über den Pro- lvk, Klobuk Mannari, Scardo, dann an der mace- donischen Grenze hin über den kleinen und großen Driba, den Argentario ((innciuvis), Mezzovo (?in- äus), Tvmerit (T^murus), und schließt westlich in der Südgranze mir den akroceraunischen Gebirgen sich zurückzirhend. Die hohen nackten Felseumaffen dieser Gebirge saugen weniger Wasser ein als die mit Pflanzen und Erde bedeckren Gebirge, und lassen den sich anlegenden Niederschlag der Atmosphäre schnell hinab fließen; es fehlt daher selbst in den Thälern an Quellen. Dagegen brechen die meisten Quellen schon bey ihrem Ursprung so stark hervor, daß sie gleich Bache und Flüsse bilden, z. B. Sermanja, Una, Lika, Jadova und Novrschiza im Likaner Be¬ zirk, Gazka, Klokot und Koreniza im Orotschaner, Mresniza, Dninschiza und Sluinschiza im Oguli- „er u. a. m. Im Sommer herrscht hier ost Wasser- noch, und in den hohen Gebirgen müssen dann Men¬ schen und Vieh drey bis vier Stunden weit nach Was¬ ser gehen. Diel Flüsse des südlichen Kroaziens haben tiefe felsige Ufer und einen schnellen Lauf, z. B. die Lika, Dobra, Una, Korana; mehrere haben Was¬ serfalle, z. B. die Korana, die zwischen den Bergen der kleinen Kapela aus einem See in den andern fallt, »nd mehrere Kaskaden bildet. Alle Frstssx der kroatischen Militärgränze stürzen sich in Gebirgsklüfte und verlieren sich darin, oder gehen doch auf keine sichtbare Art aus dem Lande; ausgenommen die Mres- niza, Sluinschiza und Korana, welche in die Kulpa fallen, die Scrmanja, welche nach Dalmazien geht, und der Klokot, der in die Unna fällt. Auch die merkwürdigsten auf der Ostftite einfal- lenden Flüsse sind nicht ansehnlich. Es sind folgende: 1) der Jsonzv (Lisonzo, slavisch Sotscha) ent¬ springt unter dem Mannhartsberg, geht meist an der italienischen Kranze südlich um Canale, bey Görz und Gradiška vorbcy, und fallt in den Triester Busen. In diesen fallen ostwärts ein: die Zdriza, deren Quellen bey Jdria sind, und die bey Tolmin ihre Mündung hat; und die Wippach (slavisch Vipavschiza), welche von Wippach her kommt, und unterhalb Görz einfallt. 2) Dir Dragonja fällt in den Busen bey Pira- uo oder Vale di Puzzole (Hafen von Rosa) bey den Salinen ein, auf der Westseite von Istrien, wie die folgenden. 3) Der Qu ie to fallt bey Citta-nova cin, /^) der Lemma, nach einigen nm ein Kanal (Lemo). 5) Der Arsa, dessen Mündung auf der Ostküste Istriens unweit Blbona ist. 6) Mitren in dieser Halbinsel ist der Fluva, der sich bey PaSua in die Erde verliert, wie die Reka, deren westliches Belte bey St. Kozjan verschwindet, rind wie noch mehr andre Backe und Flüsse in diesen Kalkgebirgen. Doch leider Istrien in einigen Gegen» den Mangel an Wasser, vornehmlich zwischen dem Quierv und dem Kanal di Lemma. 7) Fiume (slav. Reka), dessen Mündung bey Fiume ist. Der slaviscke Nähme Reka bedeutet auch Fluß, und wird noch mehrer« besonders gegeben. 8) Die Lepeniza verschwindet bey Fushine. 9) Die Neka (Rjeka), fließt zwischen uner, sieiglichcu rauhen Felsen, über welchen die Trüm¬ mer dcö alten Schlosse- Novoscoglio hervorragen. Am Fuße des Dorfes St. Kozian gibt dieser Fluß einen seltsamen Anblick, und im Thal Vrem bey Naklo im Adelsbergcr Kreise verschlingt ihn die Erde, so wie 10) die Pvik bey Ldelsberg. 11) Die Gazka entspringt im Ototschaner Be¬ zirk beymDorfLestsche aus dem Berge Janlscha, und theilt sich bey Otvtschaz in fünf Arme. Vier davon vereinigen sich beym Dorfe Shviza in einen See, dessen Ausfluß einen Wasserfall bildet, und dann bey Ponor in die Erde sich verliert- So siürzt auch der fünfre Arm bey Berlog in unterirdische Abgründe. !2) Die Lika entspringt im Litauer Regiments- bezirk, riimmk die Jadova, Novlschiza, Begdaniza und Ototschiza auf, und verliert sich im Ototschazer Bezirk bey Uulerkoßin in die Erde, soll aber hinter Lika wieder hervorbrechen. i3) ^Hie Korbava im Likaner Bezirk durcheilt Korbavien, und wird bey Petschane wie alle Wasser dieses Thales von der Erde verschlungen. Dieser und andre Flusse verursachen bey anhalten¬ den Regengüssen oder nach plötzlichem Schmelzen des Schnees oft große Ueberschwemmungen, wenn sie durch die engen Abführkanale nicht so schnell Mausen können, oder diese verstopft werden. Auch speyen dann viel sonst trockne Bcrghöhlcn eine Menge Wasser aus, am meisten im Otokschaner Bezirke. Die Ser manja, deren Mündung in dem See bey Novigrad ist. >5) Der Ci cola, der bey Scarvona sich mit der dey Anin auf dem Prolokgebirg entspringenden Kerka verbindet, und durch den See von Scar- dona in den See von Sebenico fließt. Die Kerka entsteht aus einem Bach, der gegen loo Fuß tief sich vom Felsen herabstürzt, und wenn er aufgeschwollen ist, einen prächtigen Anblick gibt. Durch den Tropfstein, Yen er mit sich führt, hat der Wasserfall unter sich ein Gewölbe gebaut, welches aus mehreren Bogen besteht, unter denen man weggehn kann. Auch unter dem gespaltenen, zerrissenen und den Einsturz drohenden Berg guillr daS Wasser stark anS einer finstern Höhle, und vereinigt sich in dem 43 schroffen durchwühlten Felsenbetke mit den Wellen des störenden Sirowes. Zwischen dem Kloster S-Arch- angclo und Vrvlschi ßlap ist der vorletzte Wasserfall dieses Flusses, über welchen hier eine vsn den Türken vordem erbaute Brücke von 6o Bogen gehr. Eine Menge kleiner Inseln kheili das breite Flußbctte in mehrere banale, die überall mir dick belaubten Bau¬ men beschattet wrrden. Man sieht daher hier nicht Eine ungeheure Waffermasse sich in einem Bogen hcrabfiürzen, sondern -o Kangle verursachen hier eben so viele Falle in der größten Mannigfaltigkeit und Abwechslung, indem einige an der glatten aus- gewölbten Felsenwand herabrieselu, andre sich hier in einem, dort in mehreren krystallenen Bogen hinun¬ ter stürzen, nachdem sie bald gegen Felsen zerschellt und zerstäubt sind, bald durch Schleußcn sich geräusch¬ voll durchgepreßt haben. Tief unren erst sammeln sich alle diese Gewässer in einem Becken zu einem Strom, der nun einige Meilen in seinem Bette forl- laufr, bis er sich bey Scardvna dem fünften und letz¬ ten Sturz nähert, welcher noch größer und mächtiger erscheint. Mil Meisterband hat Caffas ihn auf dem 2gten und Zoten Kopferblatt seiner schönen Zeich¬ nungen entworfen. Auch hier ist nicht bloß ein einzi¬ ger Fall, sondern fast unzählige die von einer Fels¬ bank zur andern eilen, von nackten Klippen und Felsmaffen aufgehalten, getheut bald wieder sich in größer» Strömen sammeln, die mit Toben sich in tiefere Gründe stürzen, und das Geräusch der kleinern Fälle minder hörbar machen. Hohe Pappeln und Weiden oben auf der Höhe der Felsen, in der Mitte der steilen Wände, und am Fuße derselben gruppier» sich herrlich abstechend gegen die rauchgrauen kosten Steinmassen, nm das Ganze zu beleben. Der ferne Anblick dieser seltene» Szene stellt sie wie ein von einer Meisterhand zu einem übereinstimmenden großen Wasserspiel geordnetes Ganze dar. In der Nahe üeirachtet zeigt sich «in unübersehbares Chaos von kleineren und größere» schaumenden Wafferstürzen, von Felsen, die zum Thcil wie Trümmer unter und über einander gestürzt liegen, von mannigfaltigen Baumgrnppen verschönert. Mächtiger noch, ja fürch¬ terlich-schön, erscheint dieser bey hohem Wasser; daun verschwinden unter dem hoch überströmenden Wasser die niedrigem Felsen und Baume und Was- serspicle. Das tobende Brausen des mit steigender Wut gegen die Felswände kämpfenden Stromes und der hochaufsteigende Wasserschaum und Dunst, erfül¬ len die Lüfte rings umher. Selbst die Erde scheint dann unter der Wut der Fluten zu beben. .,6) Die Zetina, deren Ursprung aus zwey kleinen Seen an dem Berge Dinara und Kosiak oben schon beschrieben ist, zeigt sogleich eine ansehnliche Stärke, läuft meist südöstlich, wendet sich dann westwärts, und endet bey Älmisha in dem Kanal von Brazza. Ihr Steigen soll stet« mit dem Wachsen des SeeS von Vusko-Blato überein kommen, obgleich dieser jenseits der Gebirge 20 italienische Meilen von den Quellen der Zetina liegt. Sechszehn Meilen vor Duarr stürzt sich dieser Fluß von Fels zu Fels 45 m einem fast itnmer senkrecht tiefer emgeschnirrenrn Bette, und eine kleine Meile von jenen« Bergschloß wacht er einen prächtigen Fall, hierVelika Guba¬ vi za genannt. Mit den größten Schwierigkeiten steigt man in diese Felsen hinab, aus deren Schlün¬ de«' man gleichwohl die Hirten das Wasser für ihre Herden in Schläuchen holend, bis auf die ebenen Gipfel der Berge es ihnen zutragen, und mit größter Leichtigkeit von einer Frlsspitze auf die andre hüvfen sieht. Das Flußbette ist hier nicht über 8o Fuß breit; das rechte Ufer aber gehfrsoo Fuß senkrecht i» die Höhe, das linke ist fast ehe«; so jäh, und mehrere Felsmassen hangen drohend über die Seitenfläche. Das Wasser stürzt von einer senkrechten Höhe von i5o Fuß mit einem weit umher zurückschallenden Getöse herab. Zwischen Trümmern vor« Felsen zer¬ schellen die sich durchdrangenden Fluten, und der weiße Schaum erhebt sich in Wolken, die sich über das feuchte Thal verbreiten, das selten die Sonnen¬ strahlen erwärmen. Jur Seite deS Falles stehn zwey große Felser» wie Pfeiler, einer an das Ufer angelehnr und oben mit Baumen bekränzt, der andre von Mar¬ mor, isvlirt und nackend. Ueber diese schauerlichen Szenen schwebt der Lämmergcyer mir zwölf Fuß weit üusgespaunten Flügeln, und späht junge Lämmer, Schafe, ja selbst Kinder aus, uin sie fort zu führen. (E. die Abbildung des Falles bey FvrtiS, B. 2. K. n.) 17) Größer noch ist die Na renta, die in Bos¬ nien bey Rama entsteht, den Norin aufnimmt, sich zu einem See erweitert, und bey ihrem Ausfluß die ^6 Insel O p »sch machr. Ihr Wasser ist ber> dieser Insel gesalzen uns har einen bittern Geschmack, der nicht selten schon zwölf Meilen hinauf empfunden wird. Der Genuß desselben ist vielleicht die Ursache der hier herrschenden Krankheiten. Große Fahrzeuge kön¬ nen nur bis Merkovirsch hinauf fahren, aber nicht bis Mostar, kleinere gehen wohl diö Poischitelj. ik) Die an der nordalbanischen Küste einfallen¬ den starkem Flüsse sind der M o r a k a oder Bojana, und 19) der Drino, dessen nördlicher Arm der schwarze, und dessen südlicher der weiße Drino heißr. Die größten Seen dieses östlichen Flußgebietes des adnarischen Meeres sind: die acht zusammenhän¬ genden Pli kvize r Seen in der kleinen Kapela ostwärts von Ototschaz im südlichen Kroazien, rve chc die besten Forellen und schöne Wasserfalle haben, besonders der vierte und sechste; in den achten stürzt sich nicht allein der siebente See, sondern auch der Plikviza-Bach. Diese letzten Sern sind von hohen Felswänden cingeschlossen, und daher unzugänglich. Auf einem von diesen acht Seen ist eine Insel mit dem alren Schloß Aalovaz. In Dalmazicn gibt es ebenfalls merkwürdige Landseen bey Novigrad, bey Vrana, bcy Scardona, welche durch ein liefeö Felsenbeltc sich in den sechs Meilen langen Sebe nico-See ergießt, der durch den engen Kanal von S r. Anton in das Meer gebt. Der Salzsee von Mori «je ist durch einen natürlichen Kanal mit dem Meere verbunden; er liegt der Insel di'Capranv gegen über. Am Fuß deS Biokovaz, über welchen der Weg bald über eingestürzte Felstrümmcr, bald am Rande fürchterlicher Abgründe hingeht, liegt der See von Kokoritsch, der seinen Zufluß aus einigen Schlünden hat, von welchen der größte 20 Fuß im Durchschnitt und 120 Fuß tief ist. Nach starken Regengüßen im benachbarten Bosnien speyen diese Schlünde wohl 20 Fuß hohe Wassersäu¬ len und zugleich eine Menge Fische aus- Der See überschwemmt dann das ganze umliegende Thal, welches erst nach acht Wochen wieder sichtbar wird. Wenn die Wasser sinken, spannen die Einwohner Netze vor die Oeffnungen der Schlünde, um die zu¬ rückkehrenden Fische zu fangen. Weil die Wasserhöhe dieses Sees der im See Jesero gleich ist, so ver- mulhet man eine verborgene Verbindung zwischen beyden. Dieser letzte See hat den Nahmen Jesero, d. i. See, vorzugsweise erhalten, weil er der größte in diesen Gegenden ist. Er ist io starke italienische Mei¬ len lang und mit vielen Klippen und buschigten In¬ seln bedeckt, wodurch eine Ansicht von den ihn rings umgebenden Gebirgen herab ungemein reitzend wird. In seinem Grunde findet man Reste von ehemahligen Gebäuden- Er stürzt sich in die Höhle von Tsch r r ni- vir, und ergießt sich zwey Meilen davon durch unter» irdische Gange in den Desna-See. Auch die Seen von JmvSki und Brrgoraz sind beträchtlich. L8 Der Se« von Carraro hängt rnrt vem Busen bey dieser Stadt zusammen. Die schone Halbinsel Istrien leider großen Mangel an Wasser, daß man einen Eimer Aistermmwasser oft mit 7 Kreuzer (12 Soldi) bezahlt, und der Hand¬ mühlen statt der Wassermühlen sich bedienen muß. Aum Flußgebiete der Donau gehören die Flüsse der nördliche» Gegenden: 1) Die Drave*) kommt ans Tirol bey Drauburg nach Kärnten, wird schiffbar bty Denach, nimmt alle andre Flüsse von Oberkarnten auf, und fließt östlich »ach Untcrkärnten- Ihr oberes Gebiet wird im Nor¬ den von den Salzburger Gebirgen, im Süden*von dm Kramer Alpen begränzt. Auf ihrer Nordseite fallen ein die Moll, Liser, Seebach, Gurk; auf der Südseite die Geil bey Villach. 2) Die Save**) entspringt in Kram zum Theil bey Weißenfels am Fuße ter Wurzen (pod Kvreuam) und zum Theil aus dem Bvchciner See; beyde Arme vereinigen sich bey Radmannsdvrf. Sie macht ungeheure Krümmungen mit ihrem oft veränderten Belte, und thut durch Ueberschwemmung oft großen Schaden. Ihr Lauf ist südöstlich nach Steyermark an der südlichen Gränze dieser Prvpinz und des O-st- rcichische» Kroaziens und Slavoniens hin bis Bel¬ grad, wo sie in die Donau fallt. Ihr oberstes Gebiet *) Vergl. Abschn. 8. Ortsbeschr. L Oberkarnten. ") Vergleiche Abschn. 8. Onsbeschr. Krain, Gewässer. L Südkroazien, Gewässer. 49 isi Oberkrain, oder der Laibacher Kreis, und wird im Norden von den karnischen Alpen, oder von dem Wur¬ zenberge , dem Loibel, dem Sedlo (Sattel) und den Steineralpen, im Südosien aber durch die jmischen Alpen, den Birnbamnerwald und den Krim begranzr. Sie nimmr hier die südlich einfallenven Flüsse Jeier (Sora) und Laybach (Lublüniza) auf. (Eigentlich sollte Laybach, Stadt und Fluß, richtiger Lau¬ bach geschrieben werden, nicht eben vom lauen Bache, sondern weil die slavische Benennung L ti¬ bi üna ein u hat, das der Deutsche gerne in au ver¬ stümmelt, wie Lausiz von Lushize, Laufen von Lubno, u. dgl.). Die Lublaniza ist gleich bey ihrem Ursprünge schiffbar und trägt Lasten von 3oo und mehr Zentner. Hacqnel *) halt dafür, daß die Argo¬ nauten aus dem schwarzen Meer in die Donau, aus dieser in die Save und von da in die Laybach hatten kommen können, da Ober-Laybach (Verchnika) wo die Laybach entspringt, kaum zehn Stunden vom adriatischen Ufer entfernt ist. ES sey leicht mög¬ lich, daß die jetzigen Thäler in diesen Gegenden da- Mahls voll Wasser waren, denn erst in neuern Zeiten sey durch einen Damm vor der Stadt Laybach dieser Weg gesperrt worden. Hier sey also der der Alten zu suchen. Auch Valvasor halt die Laybach für den Nuuportus, und beweist daß weder der Fluß Quietv in Istrien bey Citta-nova für den Nuus>oi'- , noch die Stadt Pola auf eben dieser Küste für Huemonn genommen werden könne. Von dem mitt- ^) Oi^cloZr. Larniol. B. l. S. i5H. D 5o lern Gebiet des Savefluffe« gehört nm der südliche Theil zu den Jllyrischen Provinzen, nähmlich der Neu, stabiler Kreis und das ehemahlige südliche Kroazien. Dort nimmt die Save 1) die Gurk (Kerka) bey Ran (d- i. Rain, sl. Breshize) aus, welche bey Weichselburg ihre Quel¬ len hat, 2) die K ul p a; sie entspringt im kroatischen Ge¬ birge Segina in der Herrschaft Tschuber, wird bald durch den a) Tschuberanka-Vach, bey Brod durch die b) Kulpiza, und bey Karlstadt durch die c) Korana verstärkt, deren reicher Strom zwi¬ schen den Gebirgen der kleinen Kapela aus einem See in den andern sich stürzend, mehrere sehenswerlhe Falle zeigt. In die letzte stürzt bey Sluin die Slui nschiza in einem zehn bis fünfzehn Klaftern tiefen prächtigen Fall; oberhalb desselben gibt sie durch mehrere Falle Mühlen ihre Nahrung. Die Kulpa macht zum Theil die Gränze zwischen Kroazien und Krain, läuft meist östlich und fallt bey Sißek in die Save, nachdem sie kurz vorher die nörd¬ lich herkommende Odora ausgenommen hat. Schiff¬ bar wird sie bey Karlstadt und trägt r - 2000 Zent- ner, doch nicht bey niederm Wasser. Die Schiff¬ fahrt auf der Knlpa und der Save ist nicht bloß wegen des oft plötzlichen Steigens und Fallens des Wassers, sondern auch wegen der vielen hier an un, rechten Stellen angelegten höchst beschwerliche» Schiff- 5l wühlen*), wegen der häufigen, durch die Nachläßig- keit der Kroaten in den Flußbetten stecken gebliebenen Pfahle und angeschwemmten Holzstamme, an welchen die Schiffe scheitern, und wegen der Ungeschicklichkeit und Faulheit der Einwohner, welche weder durch die unhöflichen Mauibcamten, noch durch die unbe¬ kümmerten Kommandanten angehalten werden, dem Gefahr leidenden Kaufmann bcyzustehn. Die waldi¬ gen Ufer sind nicht gehörig ausgehauen, so daß daö Schiffziehn höchst beschwerlich, ja oft unmöglich ist, auch keine Pferde dazu gebraucht werden können. Am gefährlichsten ist die Fahrt auf der Save bey Rarschach (Rädetsche), Litei (Lilia) und andern Orten, wo sie über und zwischen hohen Kalkfclsen hinlauft, von welchen jährlich neue Massen sich in das Flußbett« stür¬ zen. In diesen Gegenden halt man keinen Kahn, kein Schiff für sicher genug, um sich ihm anzuvertrauen, sondern man befestigt auf einigen Fäßern Querstangen, über welche man der Breite nach Breter legt, worauf der Schiffer sitzt oder liegt. Dergleichen Felsspitzen in dem Rett der Kulpa bey Osail machen die Fahrt ebenfalls gefahrvoll, und oft ist ihr Strom so seicht, daß man sie nur in Kora ben befahren kann; dieß sind kleine lange Kahne, welche aus einem Stamm gehauen sind, an dessen beyden Seiten ein Bret ge¬ nagelt wird, 35-60 Zentner (nach andern aber nur 25 Zentner) tragen, und oft ausgeladen werden *) Briefe über die Schifffahrt und den Handel in Un¬ garn, Glavonien und Kroazien 177Z. D 2 52 müssen, wo dann die Fracht getragen wird bis man tieferes Fabrwasser findet. Nur bey hohem Wasser braucht man große Schiffe, welche ivoo - i5oo Zentner, unterhalb Sißek wohl 3-^ooc> Jeniner tragen. Fallt das Wasser plötzlich, so muffen sie bey Petrinja oder Sißek zwey bis drey Monate, ja wohl den ganzen Sommer über warten. Diese Hin¬ dernisse sind besonders nachtheilig dem Gerreidekaudel „ach Karlstadt und nach dem Küstenland-. Obgleich die Kulpa schon oberhalb Karlstadt zwey bis drey Schuh tief Wasser hat, so wird sie doch bis an die¬ sen Orr gar nicht befahren, sondern nur von hier auö bis Sießek mit den genannten Koraben benutzt. Um die Maaren bis Brod auf diesem Flusse zu bringen, wovon der Fall bey Osail und einige andere kleine Falle und 5o Mühlenwehren zwischen Sißek und Karlstadt hindern, da in einer Lange von 207 Klaf¬ tern der Fall des Wassers io Klafter betragt, räch Herr Baron von Liechtenstern vier Schleusten zu bauen. Dann könnten von Fiume bis Bucari auch zwey sanft steigende Straßen, die bey Delniza sich vereinigten, sechs Meilen lang bis nach Brod geführt werden, da die karolinische Straße so große Unbe¬ quemlichkeiten hat. In die Kulpa fallen cl) die Mresniza, deren Quellen unweit Za¬ gorje im Oguliner Bezirk sind; bey Ponor verliert sie sich in eine Berghöhle, und bricht bey Tuin als Tuinschiza hervor, ') Geograph. Ephemer. B. 4- S. 298. 53 e) die Dobra, die in Provinzial-Kroazien ent¬ springt, durch die Karoliner-Straße geht, beyOgulin Gyula (l. Djula) genannt wird, vorOgulin in die Erve sich stürzt, hinter diesem Orre wieder hervor- brickr, und dann den vorigen Nahmen annimmt. s) Die Glina entsteht im Sluiner Bezirk, macht anfangs die Granze mit Bosnien, geht von da nörd¬ lich znr KuIpa, die sie bey Berkischevina aufnimmt. Würde sie von Kamen aus, einem Kvrdonsposten an der bosnischen Granze, schiffbar gemacht, so könnte das Holz aus den großen Forsten derPetrova- Gora leichter fortgebracht, und die benachbarten fruchtbaren Gegenden vor Ueberschwemmungen gesi¬ chert werden. Z) Die Petrinja kommt aus dem Gebirge bey Lißkovatsche, und fallt in die Kulpa bey Petrinja. In die Save ergießen sich ferner wie fast alle auf den dinarischen Alpen entstehende kroatische Flüsse. 3) Die S unija, die aus dem Vranovaglaver» Gebirge an der Granze beyder Banalregimenter ent¬ springt, dann ostwärts geht und beyPuska als Pus- kafluß in die Save fällt. Dieser reissende Fluß schadet durch seine Ueberschwemmungen ungemein. Die schiffbare Una, die ihren Lauf in dem südlichsten Kroazien beginnt, und bald als ein Strom aus zwey starken Quellen unter dem Berge Tschemer- niza bey Suchaja an der bosnischen Granze erscheint, dann nach Bosnien geht, wo sie a) den Una; aufnimmt, bey Dobretin wieder in die Granze der illyrischen Mlitargränze tritt, sich 5^ hieraus zur Save wendet, und bey Uschtiza an der slavonischen Granze sich mir ihr vereinigt. Bey Kv- stainiza und Dubiza har sie viel Sandbanke, und zwi¬ schen letztem Ort bis zu ihrem Ausfluß verursacht sie oft große Ueberschwemmungen. Sie nimmt b) die Koreuiza aus, die in dem gleichnah- migen Thal« enlsieht, bey Ponor in die Erde sich verliert, und auf der andern Seile des Plischiviza- Gebirges unter dem Nahmen Klokot sch hervor- kommen soll. Noch gehören in dieses Donaugebiet mehrere merk, würdige Landseen. Einige geben durch ihr oft un¬ erwartetes Steigen und Fallen, durch ihre mannig- falligen verborgenen Verbindungen in den Klüften der zum Theil verwitterten und ansgespülten Kalkgebir¬ ge , ausfallende seltsame Erscheinungen. Aus den Seen bey H e ili g e nblul und O b er- sraganr entspringt der Müllfluß. Der Mill- stad rersee ist der größte in Oberkarnten; doch gibt der bey Ossiach ihm wenig nach. Er ist sehr tief und liegt in einer schönen Gebirgsgegend. Der Weißensee ist südlich von Drckenvorf gelegen. Der Veldesersee, mitten in einer schauerlichen und romantischen Gegend in Oberkrain, und der Bo- cheiner See sind die Hauptguellen des südlichen Arms der Save. Da der Abfluß des letzten viel starker ist als alle seine sichtbaren Zuflüsse, so müssen uothwen, dig noch unterirdische Ströme sich darein ergießen. Seil alten Zeiten ist einer der berühmtesten Seen 55 der Jirknizer *), weil man seine Erscheinungen lange für räthselhafr hielt. Doch sind sie erklärbar, wenn man seine Lage zwischen der hohen Slivniza und vem Javornik aufmerksam betrachtet- Be'yde sind ausgehöhlte schwammige Kalkberge, saugen und sammeln viel Wasser ein, und gießen dann ihren Ucberfluß in den See. Bey anhaltender trockner Wit¬ terung dagegen entziehen sie dem See wieder sein Wasser, und dann muß es lange regnen, ehe mau von ihrer Höhe einen Bach oder Bergstrom herabfließen siehr; ja die Quellen an ihrem Fuß schwellen ost erst spat an. Sind aber die untersten Höhlen sämmt- lich gefüllt, und eS erfolgen starke Regengüße: so ist der Druck des steigenden Wassers so stark, daß eS aus mehrer« Oeffnungen wie Springbrunnen in die Höhe spritzt. Dann geht es 3o-^o Klafter unter einem Berge hin, auf welchem zwey Kapellen stehen, zu St. Kanzia» genannt. Bey sehr nassen hinter ein¬ ander folgenden Jahren läuft der See gar nicht ab. Seine Ueberschwemmungen sind den Feldern und Wiesen sehr ersprießlich. Die Zeit des Fallens und Steigens seines Wassers ist daher nicht regelmäßig periodisch, sondern ganz unbestimmt, bloß, und ganz natürlich, nach Verhältniß des Regenwetters und besonders der früher» Füllung oder Austrocknung, Oft säet oder ernret und jagt man in seinen höher» *) Steinbergs gründliche Nachrichten von dem Zirkmzer See. Laybach »758, milZtKupfern. —Gräz,-761. f. Otto's Beschreibung des Zirknizer Sees in seinen Bepträgen zurphys Erdbeschreib. B-. S.sSS-^Z. 56 Tbeilen, indeß in den niedrigen gefischt wird. Dieß sind die ganz natürlich erklärbaren Erscheinungen die¬ se» in altern Jetten als wunderbar geschilderten Sees. Sein Umfang ist bey dem hohen Wassersiand acht bis neun Stunden; bey niedrigem Wasser kann man ihn in vier bis fünf Stunden umgehn. Auch hat er fünf fruchtbare Inseln, und nährt eine große Menge von Fischen und Waffervögeln, allein über zwanzig Arten von Amten. Erliegt nicht nur höher als derMauniz- Lerg bey Planina, mit welchem er unterirdische Wer? buldungcn hat, sondern anch einige Klafter höher als das Meer. Seinen Ausfluß hat er im Unzfluß im Planiner Thal. Dergleichen Ergießungen unterirdischer Gewässer zeigen sich auch oft in Krvazien, vorzüglich in der Ge? gend Hertschitsch in Korbavien zwischen Petschane und Ioschane, wo ost über 1900 Joch Landereyen Plötzlich überschwemmt werden. Bisweilen bleibt das Master mehrere Jahre stehn. Diese Erscheinung kehrt auch uichr regelmäßig, zu bestimmten Zeiten, wieder. Eben so wird die Gegend Bara bey Gratschaz im Maner Bezirk, einer Fläche von beynahe 5ao Joch, oft von diesen Erdströuien heimgesucht; ferner leiden auf diese Art vorzüglich die Gegenden bey Bilvyvlje, Priboj, Dvbar-Vunitsch, Petrovo-Selo u. a. m. im Otvtschaner Gebiet. Andre Gegenden sind den Ueber- schwemmungen oft ausgesetzt, z. B- an der Korbava, Gyula bey Ogulin, an der Lika bey Unterkvßin, an der Gazka bey Ototschaz, an der Glina, Sunija, Maja, Una, Kulxa und Save. ^7 IV. Klima. Luft und Witterung sind in den höchsten Gegenden von Oberkarnten und Oberkrain kalt nnd rauh. In einigen, als um Flusch und Tvlmein liegt der Schnee sieben Monare des Jahres; ja es gibt Tha¬ ler, wo daS Eis sich fast nie verliert. Eilt man aus diesen von Frost starrenden Gefilden nach Triest und andern südlichen Landschaften hinab, so wird man durch Südfrüchte überrascht. Der Winter um Görz gleicht dem Frühling um Klagenfurt. Auf der Süd- und Ostseite wird jenes Ländchen von angenehmen Hügelgruppen eingeschloffen. Nach dem adrialischen Meere zu und gegen Westen ist es ganz offen. Im Norden schützt es gegen Stürme und besonders gegen die heftige Bvrra die Felsenkette der karnr- schen Alpen. Die so verschlvßne Warme treibt bey feuchter Witterung den Pflanzenwnchs auf das üpi pigste, und reift in kurzem die Geschenke des italieni¬ schen Himmels. Denn der Südwestwiud befeuch¬ tet alles oft Monate lang. Der stürmische Nordwest aber bringt schwarze Gewitterwolken; dagegen der südöstliche Scirocco so wie der Ostwind, wenn sie anhalten, alles austrocknen. Die Vorboten der B o r r a, die zwischen NNOst und ONOst her¬ stürmt, sieht man in der Grafschaft Görz über dem Nanasgcbirge an einem länglichen gleichsam flim¬ mernden Wölkchen. Durch das unvorsichtige Aus. 58 hauen der Walder von Adelsberg bis Oberkrain, eine Maßregel, welche die steten Räubereyen in die¬ sen Gegenden nokhwendig zu machen schienen, sind hier die hohen Felder den Stürmen preis gegeben, so daß ihre Besamung ungemein erschwert wird. Mit eben so wenig Schonung ist mau auf dem Karst mit den Wäldern umgegangen. Fast alle Pstanzenerde dieses hohen Strichs haben seitdem die Stürme in das Meer gejagt; die Straße von Triest nach Se¬ no sh ek ist ihrer Wut vorzüglich ausgesetzt. Jndeß smd diese Nordwinde oft wohlthätig, indem sie nicht allein die sengende Hitze in den südlichen Gegenden bey Triest und am adnarischen Meere mildern, son¬ dern auch die Ausdünstungen der großen Moräste im Görzischen, in Krain und Friaul , und an den nie¬ drigen Gestaden des adriarischeu Meeres verscheuchen. Der LaibacherMorast verpestet mehr als die drey Quadratmeilen seiner Oberfläche. Häufig verhülle» dichte Nebel hier den Horizont. JnUnterkrain ist die Luft viel g e m ä ß i g r e r als im obern. In Istrien ist sie auch meist gesund und wird durch den Nordwind gereinigt. Des Südwest- und Nord¬ westwindes ungeachtet leidet dieß Land viel durch trockne Sommer. Kroaziens hohe gebirgige Lage, die Richtung der hier gewöhnlichen Winde, die Nähe des adria- rischen Meeres und der Krainer Alpen bestimmen das Klima dieses Lande- mehr als seine geographische Breite. Die nördlichen Gegenden und die zwi¬ schen oem hohen Welebit, der Kapela und der Plischiviza sind ft rauh wie die Karpaten. Der Win¬ ter herrscht hier oft vom September bis May. Ja in manchen Gegenden schmilzt der Schnee noch später. Der Sommer ist gewöhnlich trocken, oft bis zum Verschmachten fast aller Gewächse. Nicht minder nachteilig ist der öfter plötzliche Wechsel der Hitze und Kalte. Die fast nie ruhenden S türm «.werden oft zu Orkanen, vorzüglich der NOst- und der SW. Wind. Jener (Borra, auch Bura hier genannt), ist trocken und stürmt gewöhnlich von sieben Uhr Früh bis fünf Uhr Nachmittags. Doch Mildert er die Hitze und reinigt die Luft. Der SW. Wind heißt slavisch Jug, ist feucht und warm wie der Sciroccv in Tirol. Im hohen Gebirge ist plötzlicher Wechsel der Witterung gewöhnlich. Milder und schöner ist das Klima in Scrmanien, im Gebiet von Sluin; auch die Vanalgranze, der Seebezirk und die südlichen Gegenden genießen schon größere Warme, und haben saft keinen Winter. Daher ist die Ernte früher, und Obst, Wein und Südfrüchte gedeihen vortrefflich. Im südlichen Dalmazien gibt es einen periodi¬ schen Nordwind, der im Marz anfangt. Ist die Witterung um diese Zeit gelinde, so'bleibt sie so den ganzen Sommer hindurch. Meist aber verursacht er Fieber und gefährliche Brustübel; er tödret auch wohl durch den heftige» Frost junge Thiere auf den Ge¬ birgen. Der periodische Seirocco weht in^Dalma- zien gewöhnlich um Ostern, und durch zwanzig Tage, ruht aber des Nachts. Er vertrocknet oft die Keime der Pflanzen, und erregt Erschlaffung und Muthlvsigkeit. 6o Bringt er aber Regen mit, so sind die Kornernten auf den Höhen und der Fischfang einträglich. Die Regenzeit in Primorje (d.i.Seegegend) und andern dal¬ matischen Gegenden fallt in den Anfang des Herbstes und in das Ende des Winters. Biel Rege« im Sommer verdirbt den Wein, gewahrt aber eine reiche Oliven¬ ernte. Letzte verspricht man sich auch nach einem häufi¬ gen Schwee und früh eintretendem Frost. Der Sommer ist beynahe durchgehends in Dalmazien fast uner¬ träglich heiß, und selbst im September ist die Hitze hier noch so stark wie in Apulien. Gleichwohl dauert der Schnee in den Klüften des Moßor und anderer Gebirge oft von einem Jahr zum andern. Durch das fürchterliche Erdbeben im I. 1667 ward Ragusa fast ganz zerstört. Auch Albaniens heißes Klima, das dem Neapoli¬ tanischen gleicht, wird durch die kühlenden Nord¬ winde sehr gemäßigt. V. Naturgaben. a) Mineralien. Die mineralischen Schätze der illyrischrn Provin¬ zen sind nicht geringe *). Die großen Ketten von S. Hacquet'S Or^orogr. carniol. gibt Verzeichnisse der verschiedenen in Krain befindlichen Erzarten z. B, von Spathcisen, Bb. 2. S. 6^ ff. Bb.3. S. 70 ff. 6l Kalkgebirgen , welche diese illyrischen und dalmati¬ schen Landschaften von der Salzburger Gränze bis nach Albanien hinunter und in mehrer» Armen ost- wärrs durchkreuzen, geben «inen großen Ueberfluß von alten Arten von Kalkstein. Eisenerz findet sich zu Gmünd und zu Ferlach in Kärnten, in Krain und in Kroazien. Quecksilber in Oberkarnten, alle Zinn oberarten und der größte Neichthum von Quecksilber aber und zwar gediegen zu Jdria in Krain, wie man es bloß noch zu Almaden in Spanien findet. Doch soll, nach neueren Nachrichten, das Bergwerk zu Jdria anfangen sich zu erschöpfen. Torf in Oberkarnten und bey Laybach (die meisten Torfgründe liegen unbenutzt). Gips in Kroazien und andern Orten. Weißen Marmor, der den Carrarischen übertrifft, in Oberkarnten, vortrefflichen schw arzen und roth e n in den Steiner Alpen; der schöne Marmor von Brioni in Istrien ist häufig nach Venedig geführt worden; mehr Marmvrarten findet man hier und da in den Kalkgebirgen und in Dalmazien besonders häufig, auch in Friaul und Kroazien ; Steinkohlen in Kroazien, in Krain Schiefer, Bd. 2.^,S. 71. Asbest, Hornstein, Vitriol u. a. daselbst S. 74 ff. Bley, B.3. S. 5° ff 80-87. Zink, Galmei, daselbst S. 60 ff. S. 76 ff. Krystalle, das. S.162. Quecksilber, Bd.2. S. 83. ff S. 108 ff. S- i3o ff. Zinnober, das. S. n3-129. Von letzte» beydcn s. auch das Verzeichnis in den Beschaft. der Berliner naturforschenden Freunde. B r S-5«. 62 bey Lipiza, Wrem, Sagor und andern Orten, bey Cvrnial im Triester Gebiet, im Friaul und Oberkarn- len; Holzstein ko bleu von vorzüglicher Dichtig¬ keit, Schwarze und Politur in Kram zwischen Tschuber unv Hoksckevje; Asphaltquellen b-w Kokoritsch in Dalmazien und von vorzüglicher Güre ütif der Insel Bua, welche Fortis der so hoch geschätzten Mumia minerslis gleich achter, die auf dem Kau¬ kasus bewacht wird. Salzgruben auf der J lsel Arbe, Salzquellen in Kroatien und bey Han in derMorlachey; Kochsalz wird in den sogenann¬ ten Salzgarten bey Triest gewonnen, und an den istrianischen Küsten, auch im Görzischen; die Sa¬ lmen in den Tbalern von San-Servolo liefern schwarzes und unreines Salz. Obgleich das einhei¬ mische dem levaiikmischen allzuscharfen vorgezogen wird, so ist es doch nicht hinreichend. Auf der ragu- sanischen Insel Meleda ist ein Salzsee. Breccra in Krain und Dalmazien; Heilquellen besitzen vor¬ züglich Altenburg, Tvpliz und Klingenfels in Krain; Gemünd hat einen Sauerbrunnen; auch vorzüglich ist das warme Bad bey Glma zu Tcpuschko und der Sauerbnnrmu zu Kaschina an derKalpa in Kroazien; doch werden beyde nicht sehr benutzt. Oberkarnlen hat Goldkies zu Großkirchheim, Kupfererz bey Fragaut, Antimonium, Amianth, Wis¬ mut, Granit u. a. m. vorzüglich aber bey Bleyberg viel Galmey und das treffliche Villacher Bley; Thon von den besten Arten in Krain und Kroazien. In Krain findet man Walkererde, die der 63 Englandischen vorgezogen wird, Serpenrinstein, grünen, rothen und schwarzen Porphyr, Horn¬ stein, grünen und rvthen Jaspis, und allerley Versteinerungen. Schiefer in den Steineral, pen und anderwärts. Istrien har Alaun und P vr¬ že la n er de beySevignano. Kroazien Sikber und Bleyerz und auch silberhaltiges Waschgold, gediegenen Schwefel, und bey Sambor gelbes und grüngelbes Kupfererz, außer andern Erzen; gediegenes Bittersalz, und blauen und grünen Eisen- und Kupfervitriol. b) Gewächse. AuS der Beobachtung des Klimas und der Be¬ trachtung des Bodens erhellet leicht, welche Arten von Gewachsen und in welcher Güte sie von ihm zu hoffen sind. Die vier Karlstadter Bezirke haben «z56,uoo Wald und Felsen, und von ihren 385,6 t 8 Joch urbarer Felder sind nur2i,zs6'4 fruchtbar. Die beydenBanaibezirke dagegen enthalten i8zs,32zs Joch meist guter Gründe. Wenn gleich Kram zu guten Jahren soviel Brotkorn baur al» cS für sich selbst etwa braucht, so ist doch dieser Ertrag für sämmtliche illyrische Provinzen viel zu gering. Dieß ist also ein wesentlicher Mangel. In dem Litorale reicht der eingeerntete Vvrrath kaum auf zwey Mo¬ nate hin. Nur Istrien erzeugt G e rsteim Ueberfluß. Albanien har kaum für fünf Monaie Brot von 64 semeni Zuwachs. Hafer wachstin Krain. Desto häu¬ figer wachst und wird genoßen türkischer Wei¬ hen vorzüglich in Görz und den fruchtbaren Thalern Krains; Buckweitzen (dieser wird hier Heiden slav. Jeda genannt) und tragt 3o ja wohl 6ofach» Hirse in Krain, Linsen und B 0 h n e n (F isole n) in Krain und Kärnten. Den Albaniern hat der Bi¬ schof von Montenegro , Peter Perrovitsch den Anbau der Kartoffeln zur Religionöpfljcht gemacht, und ihn allgemein verbreitet. Alle Arten Obst von vor¬ züglicher Güte und im Ueberfluß in Kärnten, in den Wlingcbicgen Unter- und Jnnerkrains und in Dal- mazien, besonders Pflaumen in ungeheurer Men¬ ge in Kroazien; Safran IN Krain und der Insel Lesina; Oliven in den südlichen Gegenden KrajnS, noch schöner in Istrien, auf dem Karst, in Kroazien, Dalmazien, Venezlanisch-Albanien, auf der ragusa, nischen Insel Lagosta, und auf den dalmatischen Inseln Arbe, Lissa, Lesina u. a. Datteln, Man¬ deln, Kastanien, Wall- und Haselnüße in Gör;, Triest, auf den genannten dalmatischen In¬ seln u. a. ; Zitronen, Pomeranzen, Feigen und a n d r e Südfrüchte auf dem Karst, in Istrien, Kroazien, Ragusa, Lagosta, Albanien und Dalma¬ zien vorzüglich in der Ebene von Castelli; Korinthen und Oliven in großem Ueberfluß auf den jonischen Inseln. Johannisbrot auf Lesina. Trefflichen Wein von rochen Nnd weißen Arten tragen die mei¬ sten südlichen Kalkgebirge in Inner- und Unterkrainj, in Görz, im Wippacherthal, die ragusanischen Inseln; 65 der beliebte Marchwein, der schöne Muskat¬ wein Istriens und bey Almisba inDalmazieu; bey Mnggia und Jsola der Ribolla; die Prosecco¬ weine, bey den Römern kucnnum genannt, von den Griechen in Triest, Da.mazien, auf den jonischen Inseln und auf Les,na, Arbe und an¬ dern Inseln. Den besten Dalmatiner erzeugt Brazza. Der weiße Maulbeerbaum wachst sehr häufig in Kroazien, mit den Blättern de- schwarzen ernährt mau auf Arbe die Seidenraupe heut zu Lage noch, wie in alten Zeiten. Schon der Nähme Alpe zeigt die schönen Bergweid sm an; er wird von Len damit beglückten Gebirgen gebraucht. Besonders enthalten die Krainer Alpen einen großen Schatz für den Botaniker und den Sennhirtrn- Die Alpenflora erscheint aber in vorzüglich reihender Gestalt auf der Alpe Seleniza, deren Nahmen die grüne Flur bedeu¬ tet. Große Wiesen und schöne Weideplätze sind in Mittelkrain und mehrer« Thälern der übrigen Pro¬ vinzen. Manna, welches auf einer Eschenart, so wie «ine Gattung von mehlreichem K orn auf einer Grasart, sich findet, kommt häufig in einigen Gegen¬ den Dalmaziens vor, wird aber von den Einwohnern nicht benutzt. Palmen und Aloe in Menge zeugt die Insel Lesina. Einen großen Reichthum an Holz besitzen fast sämmtliche illyrische und dalmatische Pro¬ vinzen, und die Inseln Arbe, Lesina u. a. Nur das Triester Gebiet leidet Mangel; doch hat es auch Fichren- und Lindenwälder. AuS Laub- und Nadelholz bestehn die großen Waldungen in. Obrrkärnten und E 66 Krain; hier ist der große Birnbaumerwald, der mehr Laub- als Nadelhölzer tragt, und unter den letzten häufig den Zirbelnußbaum. Auch die Inseln Lesina und Arbe, und Dalmazien sind sehr waldreich. Die größten Waldungen Istriens sind der Lorenzo, Cavalier und Montona; sie bedecken eine Flache vou 58 italienischen Meilen im Umkreise, und liefern das beste Schiffbau- und Brennholz. Als Venedig noch im Besitz dieser Halbinsel war, standen diese Forsten unter besonderer Aussicht. Nur auf den Rücke» des Golak bey Jdria und anderer sehr hoher Gebirge wachsen die Nadelholzstämme nie über sechs Schuh hoch, obgleich oftManuSdick, und strecken ihre Aeste weit um sich her auf den Boden hin. Zu den merk¬ würdigsten Bäumen Dalmaziens gehört auch die Ilex musor, deren Eicheln Kastanien ähnlich schmecken, und in Asche gebraten schon zu Plinius Zeiten in Spanien zum Nachtisch genossen wurden. Flach¬ gibt Obcrkärnten, Ober- und vorzüglich Unterkrain imUeberfluß; letztes auch etwas Hanf und Tabak, In Krvazien hat man angefangen Baumwoll¬ stauden anzupflanzen und zwar mit gutem Erfolg, obgleich vielleicht nicht mit gehörigem Nachdrucke. Zn Zefalonien und Zante wird Baumwolle im Ueber- stuß erzeugt. Zu den einträglichsten Produkten auf der ganzen Küste und den illyrjschen Inseln gehört auch Rakia; nur benutzt man es nicht gehörig. e) T h i e r e. 67 Auch die Betrachtung der hier lebenden vorzügli¬ chen Thiere ist anziehend. Das Rindvieh ist auch hier des Aelplers größter, einziger Reicythum. Bon dem Sennhirken mit großer Sorgfalt gepflegt, scheint es dessen Aufmerksamkeit durch eine gewisse Vertrau¬ lichkeit und Folgsamkeit zu erwiedern. Es äußert selbst gegen einander mehr Anhänglichkeit als im flachen Lande. Denn wenn z B. beym Austreiben der Heerde auf die Weide ein Stück davon im Hofe (bisweilen zum Scherz) zurück behalten wird, so wird es sogleich von den übrigen vermißt. Sie zau¬ dern, bleiben stehn, sehn sich nach dem gewöhntet» Stallgenoßen Um, weigern sich fort zu gehn, brüllen und kehren wohl gar sammtlich nach dem Hofe zu¬ rück, um es abzufordern. Dem Zuruf oder dem Pfei¬ fen des weit, selbst über Thal und Berg entfernte» Hirten zeigt die Heerde willige und augenblickliche Folgeleistung, und also doch auch, daß sie ihn aufS Wort verstehn. Mehr davon unren bey Erwähnung der Viehzucht. Sowohl die Oberkarntner als die Krainer und Kroaten halten viel Rindvieh; jenes aber ist von größerer Art als der letzten ihres. Ueber die oft unwegsamen Gebirge hin zu reisen oder Maaren zu bringen, bedient man sich der S aum- rvße, d. i. der Packpferde (vom Jral. Lomai-o), sowohl in Albanien, als in Kärnten und Krain. Hier so wie im Triestischen und in Kroatien halt man daher weniger Zugpferde a!S Reit- undSaumroße. Die Wolle E 2 68 der Krainer und Triester Schafe wird der Italieni¬ schen fast gleich gehalten. Die meisten Heerde« findet man in Krain, Kroazien und Albanien. Auch dir Ge¬ gend um Boffiglina in der Grafschaft Trau hat gute Wolle. Won vorzüglich gutem Geschmack ist das Fleisch der Schafe, Ziegen und Schweine auf der Jniel Liffa. In Oberkärnten findet man viel Zie¬ ge». Die Schweineheerden inKrain werden gern zum isländischen Moos getrieben. Noch größere Heerde» Hal Kroazien. In allen jenen waldreichen Landschaf¬ ten trifft man viel Wildbret; vorzüglich in Ober¬ kärnten und Krain Hirsche, Rehe, Hasen, im höchsten Gebirge auch weißeHasen. Die jungen Gemsen gehören schon z» den theuern Leckerbissen, da ihre Art auch in Obeckärnren und Oberkrain, im¬ mer seltner wird. Kroazien Hal Baren, Wölfe und Luchse. Füchse, Marder, Iltiße, Fischot¬ tern finden sich in Krain und Oberkarnten. Der große Lämmer- und Gemsengeyer ist der König der Raubvögel in Kroazien und Dalmazien. Eine große Menge und Mannigfaltigkeit von Wasservö¬ geln, von zahmem und wildem G e flü g elist in Krain und Kroazien, alsAuerhahne, Birk-, Schnee- und A e p p hü h n e r. Scopoli'S zahlreiche« Verzeich¬ nt der in Krain einheimischen Vögel ist lange nicht vollständig. Bloß der Zirknizer See hegt zwanzig Arten von Aenten. Welch einen Reichtum von Fischen und ander» Thieren nährt das adriatische Meer! Vorzüglich See- kälber bey Istrien und im Quarnero-Busen; Del- 69 PHine und Mastfische bey Primorje in Dalma- zien; Sardellen, Meeraschen, Sarden, Makrelen in ungeheurer Menge bey Triest, an der Insel Lissa, bey Primorje und anderen dalmatischen Küsten und Inseln. An der Jstrische», Krainer und Triester Küste sinder sich der Thunfisch und andere Seefische und Krabben häufig, von welchen die Jsi.ischen Platteiße in Wien und Venedig vorzüglich beliebt sind. Zu den zahlreicher» Fischarten der süßen Wasser in den illyrischen Provinzen gehören die Forelle und der Lachs in der Narenta, der Aal in den Narentaner Sümpfen, die so wohl schmeckende T o- nina in Kroazien, die frisch oder gesalzen genoßen wird, deren Genuß aber ungesalzen drey Tage nach ihrem Tode gefährlich ist. Die Krainer Gewässer haben vorzüglich schmackhafte Krebse, bey Triest sammelt man die überall beliebten Pfahlaustern, und bey der dalmatischen Insel Vua die Pa teile articolare, Käfermuschel (hier Babusche genannt), deren Muschel aus acht Schalen besieht, welche wie Fischschuppen über einander liegen, und durch starke Sehnen mit einander verbunden find. An andre Körper hangt sie sich vermittelst eines kle¬ brigen Saftes fest an, der aus wehrern nervigen Warzen an einem häutigen Wulst fließt. Die von Plinius erwähnte Delikatesse der Römer, die illy- rischenSchnecken sind auf der Jsola grossa häufig. Bienen ernähren sich besonders zahlreich in Kroa- zien und Kram; die auf Lissa geben, wegen der 70 vielen wohlriechenden Pflanzen der Insel, den kost« lichsten Honig. Die Seidenraupe findet in Friaul und besonders in Knsazien und Dalmazien reichlich Nahrung. An dem Krainer Ufer ist daS UferaaS (Lpkemera vuIZats) bisweilen in ungeheurer Menge zu finden, so daß man viele Wagen voll sammelt, und als Dünger auf die Aecker wirft. Zu den schädlichsten Insekten Dalmaziens gehört der Pauk (d. i. Spinne), eine Tarantel, welche der in Apulien und Kalabrien einheimischen, ganz ähnlich ist, und eine gefleckte, kurzbeinige Spinne, die in Korsika Malmignatto heißt. Die von dem Pauk gebissenen Kranken werden auf ein schlaffes Seil gesetzt, bas an zwey Haken oberwärts befestigt ist, und fünf bis sechs Stunden hintereinander hin und her geschwenkt, rin Mittel, welches Aehnlich- keir mit der Tanzknr hat. VI. Einwohner. a) D ö l k e r s ch a f t e u. Die Bewohner der illyrischen Provinzen sind Sla¬ ven, Deutsche und Italiener. Am zahlreichsten ist die slavische Nazion, welche auch die Winden begreift. Nach diesen ward mit dem Lahmen der winbi¬ schen Mark (Slvvenska-Stran), einst das ganze zwischen der Drave und dem adriatischen Meere lie- gende Land / benannt. Itzt nennt man eigentlich nur die Slaven in Kärnten und Untcrsteyer, Winden. Die windische Sprach« hat drey Hauptmundarten, i) daS eigentliche Windische, welches besonders an der krainerischen und untersteyerischen Gränze gehört wird; 2) die Krainer Mundart, 3) die Mundart einiger Slaven zwischen der Rab und Mur in West- ungern, 4) die (provinzial-) kroatische; das Kroa¬ tische im Süden der Kulp ist eigentlich wahres Kroatisch; das Provinzial-Kroatische hieß vordem Windisch, und ist es auch. Die wenigsten Slaven hat Kärnten, wo nur die Bewohner des Geil- und Rosenthales und der Krainer Gränzen, die durch hohen Wuchs sich aus¬ zeichnen, zu diesem Stamme gehören. Die meist slavischen Krainer sind ebenfalls wohl¬ gebildet. Kröpfe und andre Mißgestalten sind hier selten. In den südlichen Gegenden findet man schwarze Angen und Haare häufiger als in den nördlichen. Der Oberkrainer (Gorenez), har einen vorzüglich schönen Wuchs. Auch in Jnnerkrain ist ein schöner, gewandter Menschenschlag, ob gleich gewöhnlich mager. Von schwächerm Körperbau aber ist der Un- terkrainer. Die Wipp ach er (Vipavzi), ein munteres lebhaftes Völkchen, wohnen im Thal an dem Fluß Wippach in Krain. Die Karstner (slav. Kraschovzi) zwingen durch ihren Fleiß ihrem undankbaren felsigen Bode», auf dem hohen Karst, ihren Unterhalt ab. 72 Die illyrische Nazion theilt Korabinski in die Bu« njevzen, Dalmaten, Kroaten, Schokazen, Czipro» wazen, Kalotinaben und Bosniaken. Die letzten sollen dasJllyrische am besten sprechen. Rohrer rech¬ net zu den Illyriern die Kroaten, Siavonier, Rah- zen, Dalmazier, Morlackcn, Jstrier u. a. Auch die Tschitschen und Liburnier gehören, ihrer Mundart nach, zu ihnen. In der vsireichischen Staatssprache heißen Illyrier alle Altgläubigen, als die Servier, Skavonier, Dalmaten, Jstrier und Bannater; die Walachen ausgenommen. Gewöhnlich versteht man jetzt unter Illyrier die eigentlichen Raizen. Die soge¬ nannte il lyrische Sprache kommt, nebst der »vindischen, der alt - slavischen seit dem neunten Jahrhunderte in Kirchenbüchern üblichen Sprache am nächsten; viel naher z. B. als die böh¬ mische oder polnische. Die Tschitschen in Krain leben mühselig aus und von ihrem Felftnboden bey Glina und Tschuber. Ihre Sprache ist ein Unterdialekt der illyrischen. Der Kroaten Ursprung und Nähme ist, nach des fleißigen und gelehrten Geschichlforschers v. Engel Meinung, jetzt schwer zu erläutern. Die heutigen Kroaten und illyrischen Slaven stammen, nach Con¬ stantin Porphyrogenitus und den böhmischen Anna¬ listen, von den Groß-Chorwaten ab, die an den Karpaten und neben den Busbanen am Bug, wohn¬ ten. Fünf Brüder aus einer Wladiken- (Oberhäupter) Familie, NahmenS Klukas, Lobel, Kosenz, Muchlo und Chorwat zogen den auch slavischen Tschechen, 73 die im Gebirge wohnten und sichCborwati nannten, zu Hülfe, gingen nur ihnen im Jahr 640 über die Donau in die illyrischen Provinzen, welche der Kai¬ ser Heraclius ihnen schenkte, nrd woraus sie die Avaren vertrieben. Doch erwähnt KoSmas noch im eieren Jahrhundert zweyer chvrwalischer Völkerschaf- trn in Böhmen. Jene ausgewanderten Kroaten brei¬ teren sich auch in Pannonien (dem jetzigen Istrien und Kroazim?) aus. Ihre Abkömmlinge am adriatiscken Meere hakten (nach Constantins Erzählung) eine große Landmacht und Flotten- Andre erklären den Nahmen der Kroaten durch Herber d. i. Rücken, weil ihr Hauptstamm den Bergrücken der Karpaten besetzt hatte. Auch Naru» schevitsch hielt Krakau und Kalisch für ihre alten Wohnsitze. Andre leiten den Nahmen von chrobat her, d. i. auflockern, ausrotten, urbar machen. Jetzt wohnen sie nicht allein in Kroazicn, sondern auch diesseits der Kulpa in der Gegend von Mötling, Weiniz, Freyenthurn, Tschernemel und an andern Lrten Krams. Sie sprechen zwar das Jllyrische als ihre Mutter¬ sprache, doch im Likaner, Oguliner und Slnincr Rcgimentsbezirk am reinsten und schönsten. Sie sind von großem, schlanken Wuchs. Ihre Natur ist so abgehärtet, daß sie mir unbedecktem Kopf und ganz entblößter Brust dem Frost und Sturm trotzen; eben so wenig scheuen ihre entblößten Füße Schnee und '4 Eis. Im harten Winrer sieht man die Kinder im blo¬ ßen Hemde im Hause um das Feuer herum laufen. Hunger, Mangel und Elend ertragen sie standhaft. Ohne fremde Beyhülfe entbindet sich die im Felde von den Wehen überraschte Gebärende oft selbst, reinigt das Neugeborne in der nächsten kalten Quelle, wickelt es in frische Krauter, schnürt das Bündel mit Zwei¬ gen zusammen, und trägt e- nach wenig Tagen auch wohl selbst zur Taufe in die Kirche, wo niemand leicht unter den Anwesenden die Wöchnerinn erken¬ nen würde. Am ersten suchen sie dann ihre Erquickung und Erholung im Wein und Branntwein. Im letztem baden sie bisweilen die Neugcbornen, und flößen ihm auch wohl einige Tropfen ein. Gleichwohl findet man nicht leicht irgendwo einen schönem Schlag von Männerst als hier. Ihre Gesichtsfarbe ist braun, ihr Blick furchtbar, ihre Stimme rauh und stark. Vorzüglich zeichnen die Likaner sich aus durch ihre Größe, bewundernswürdige Stärke, durch krie¬ gerischen Sinn und Muth, der auch'bey den Weibern, ja schon bey der Jugend sich zeigt. Einige Knaben wollten einst einen Bienenstock aus der Höhlung einer schroffen Felsenwand holen. Sie beschlossen einen von ihnen an Stricken hinab zu lassen. Zwar fiel ihnen ein: wie wenn der Strick risse? Aber der Knabe der zu dem Wagstück sich hingab, antwortete kalt: ,. ey so bin ich todl! " und wurde hinabgelassen. Die kleinen Gehülfen hatten aber nicht ihre schwache» Kräfte er¬ wogen. Sir konnten ihn nicht erhalten, und er stürzte 75 über rov Klaftern auf einen Felsen, rvv er zerschmet¬ tert den Geist aufgab. Sonst durfte hier kein Mad- chen unter zwanzig Jahren, kein Jüngling unter vier und zwanzig Jahren heirathen- Jetzt aber da schon fünfzehnjährige junge Leute sich verctlicven, erwachst auch eine schwächere Nachkommenschaft. Die einfache und abhärtende Lebensart des Kroa¬ ten macht seine Gesundheit fast unerschütterlich. Nicht allein achtzigjährige Greise sind daher unter ihnen nicht selten; sondern auch schwere äußere und innere Verwundungen als Schußwunden in der Lunge und dergleichen heilen ihnen oft wider Erwartung der Wundärzte. Das Ansehn ihrer Weiber ist roh und häßlich, da sie alle Haus- und Feldarbeit ganz allein verrichten müssen, nnd dieß oft mit der größten Anstrengung. Doch findet man in den Gebirgen schöne Weiber; und besonders auf der Straße von Karlstadt nach Fiume wird man durch den Anblick der edeln weibli¬ chen Gestalten angenehm überrascht. Die Panduren sind keine besonder Völkerschaft; man hat nur die Gränzsoldaten bisweilen so genannt von der Pandur, einem musikalischen Instrument, ohne welches sie sonst nie ins Feld gingen, dessen sie sich aber jetzt nicht mehr bedienen dürfen. Auch die Po iker (Pivtschane) sind kein eigner Volkszweig, sondern Krainer im Thal des PoikflusseS (Pivka), Raizen (Räzen, ungrisch kUxok) heißen diejenigen Illyrier, welche zu der griechischen Kirche 76 sich bekennen, von Rascien, dem Vaterland ihrer Vorfahren. Sie nennen sich selbst (z. B. die in Un¬ garn, welche meist unter Mathias Korvin und Leo¬ pold I- aus den türkischen Staaten dahm gezogen sind), Serbli, und ihre Sprache, Serbski. In Siebenbürgen heissen sie Bulgarien Ihr Handel zer¬ streut sie in alle benachbarte Länder. Die M o rl a k e n leben zerstreut in Istrien und Dalmazien; sie sind bosnische und scrv-sche Flücht¬ linge ; also kein besondrer Volkszweig. Ihr Nähme soll (nach Haquers und andrer Meinung) Mor-Llachi (Seewlachen) bedeuten. Die Dalmazier geben «unen diesen Nahmen. Sie sprechen aber nicht walachisch, sondern slavisch und zwar serbisch. Die benachbarten gemeinen Katholiken nennen ihre slavischen Brüder vom griechischen Ritus überall Wlachi (Walachen). Sie selbst nennen sich Primorzi, d. j. Anwohner der See. Ihr äußeres Ansehn und ihre Gemüthöart zeigen einen Unterschied unter ihnen, welcher von ihrer starker» oder geringer» Vermischung mit den benachbarten Slaven herrührr. Die Morlaken um Vergora; und Duare sind kühn, hitzig, wild und unternehmend, haben einen hohen Wuchs, lange vlivenfarbne Gesichter und kastanienbraunes Haar, ähnliche Augen und einen stolzen Blick. Dagegen haben die Morlaken in den reitzenden Thalerrt von Kotar, die in den Ebenen um Knin und Sinj blonde Haare, große blaue Augen, breite Gesichter, eingedrückte Nasen, und eine muntre und weissere 77 Gesichtsfarbe als die Dalmaten. Sie find sanft, gelehrig, gastfrey, höflich und artig. Ueberhaupt sind die Manner abgebärket und gewandt; sie klettern mit außerordentlicher Geschicklichkeit und Schnellig¬ keit über die steilsten Felsen und Klippen durch die unwegsamsten Oerter. Die Weiber sind nicht minder starker Natur, und gebaren oft auf dem Wege und bey ihrer Feldarbeit. Sie fühlen sich von einer Niederkunft so wenig ermattet, daß sie gewöhnlich den folgenden Tag bereits wieder ihre Geschäfte besorgen. Die Kin¬ der werden so lange gesaugt, bis eine neue Schwan¬ gerschaft die Mutter daran hindert. Dreyzehn-, ja vierzehnjährige Knaben sicht man hier noch ohne Ho¬ sen in einem Hemde herum laufen, da- kaum bis an die Knie reicht. Gewöhnlich verleben sie ihre Kinder¬ jahre in den Waldern und bey ihrem Vieh, und üben dabey ihre Kräfte an allerley Gegenständen- Zwischen den Morlachen und Dalmaten herrscht ein gegensei¬ tiger Haß und Verachtung. Die H a i d u k e n sind Morlaken, die auf den Raub ausgehn und messt in Höhlen sich aufhalten. Eigent¬ lich heißt Haiduk, ein Räuberhauprman. JnDalma- zien ist dieser Nähme ein Schimpfwort für Ueberlau- fer, Straßenränder, Mörder. Die meisten sind Mvr- lachen und U^keken, und ihre Lebensart m den Ge¬ birgen und Wüsten elender als der letzten. Auch die Us koken nennt man Wlach en, eben¬ falls weil sie griech ische Christen sind. Der Spra¬ che nach sind sie Illyrier d. i. Serben. Der Nähme 78 Uskok bedeutet einen Ueberlaufer; auch sind sie aus der Türkey herüber gekommen. Sie setzten sich um Zeng und Klissa in Lalmazien nieder, wo sie wegen ihrer Raubereyen den Venezianern und Türken gleich schrecklich waren, und deshalb tiefer in die krainischen Gebirge versetzt werden mußten, welche jetzt nach ihnen dieUskvken-Gebirge heißen, und etwa acht Mei¬ len lang sind. Sie sind die rohesten dieser Völketsckaf- icn. Ein kleines Häufchen entnervrer Menschen zu SlvseUa werden für Uskoken gehalten. Ihre tiefe Versunkenheit scheint nur durch den Druck und die Harle Verfolgung erklärbar zu werden, welche ihre Unabhängigkeit und Ausschweifungen ihnen zuzo¬ gen. Eine Kolonie von Uskoken lebt im SolVatenbe- zirk von Sichelburg *) in Kroazien an der Krainer *) Maichau, Sichelburg, Samobor, Koprai, niz und andere Oerter gehörten sonst zu Ungarn unter dem Nahmen des Macho wer Banats, dessen Lage den ungarischen Geschichtschreibern, selbst v. Engeln (s. dessen Gefch. von Servien S. 227) un¬ bekannt ist- Folgendes ist seine kurze Geschichte: Albrecht von Maichau wurde wegen seiner Raubzüge in Kroazien vom König Bela IV. mit Einziehung sei¬ nes Schlosses Machau um das I. 118g bestraft. Das Gebiet des darauf gesetzten Bans erstreckte sich weit in Kroazien hinein, vermuthlich auch über Korbavien und Lika, u»d erhielt sich bey Ungarn bis in das fünfzehnte Jahrhundert, obgleich es von einer Familie auf die andre kam Kaiser Sigmund überließ cs seinen 79 Granze, größten Theils noch nach ihrer eigenthüm- lichen Arr. Die Anzahl der Uskoken soll nie über zwey tausend gewesen seyn, sie sind in drey Klassen einzu- theilen: K a sali n er, welche sich in Städtchen ange¬ siedelt haben,Stipendiarii, welche Sold neh¬ men, und Kriegsdienste leisten, und Vagabunden. Auch die Dalmazier und Albanier haben Verwandten, den Gr. von Cilley, welche es sogar ver¬ pfändeten. Nach dem Tode Ulrichs v. Cilley imJ >456, wurden zwar die sämmtlichen cilleyischen Herrschaften vom Kaiser Fridrich eingezogrn, das Schloß Machow indeß blieb als Pfand bey dem damahligen Inhaber Suchhaim, von welchem es auf dieselbe Art in mehr andre Hande überging, und im Jahre i54? besaß es Apollonia geb. v. Auersberg , verwittw. Pühler. Jn- deß hatten die östreichischen Erzherzoge Ernst, und i52§ Maximilian der aus dem türk. Gebiet geflüch¬ teten Uskoken zu und bey Sichelbnrg Wohnsitze und verschiedene Freyheiten eingeräumt und bestätigt. Ihre Vermehrung veranlaßte im Jahre 1647 Ferdi¬ nand I. ihre Besitzungen zu erweitern und deßhalb zu verordnen, daß die Herrschaft Maichau durch die Krainer, Kärntner und steyerischen Landschaften von den Auerspergischcn Erben sollte eingelöst werden. Da dieß nicht geschah, so erlegte der Hauptmann der Uskoken HanS Lenkovitsch den Pfandschillinq. So kam diese Herrschaft nachher an die Juritschitsch, Para¬ deiser, Freyh. v. Egg, 1726 an daS Zisterzienser-Stift Marienbrunn bey Landesrrost, und 1786 an den Religionsfond. 8o einen hohen Wuchs, eine durch stete Strapazen ab¬ gehärtete Natur, und zeigen so wenig Furcht vor Gefahren, daß sie ihnen auf dem Lande und zurSee, im Kriege und b-y ihren Raubzügen, unerschrocken entgegen gehn. Vorzüglich zeichnen sich durch ihren kolostalkschen Wuchs und durch ihren kühne» Muth an-, die Einwohner von Pastrovitsch, von Ri¬ sano und Shupa. Doch halber Druck unter der venezianischen Regierung ihr Feuer sehr gedampft, und daS manuigzache Elend, mit welchem sie zn kämpfen harten, ihre Kräfte geschwächt, und auf ihrrn Ka. akrer einen nachlheiligen Einfluß gehabt. Die Weiber haben ein schönes Fleisch, sind aber doch zu männlich. Die Sbupanerinnen und Mon¬ tenegrinerinnen klettern mit Ungeheuern Lasten ans dem Kopfe od93,355 Einwohner; hier 96,207, zusammen 288,662; mit dem obigen Agra- mer Bezirk 480,537. Hier sind die kürzlich bekannt gemachten Berechnungen der Statistiker sehr abwei¬ chend und meist sehr irrig! Das politische Journal 88 schätzt diese gesammtc Volkszahl nur auf 200,000; Armbruster in den Vaterland. Blättern den Agramer Bezirk i3o,ooo, und die Militärgränze 261,000, zusammen 891,000. In der deutschen Nazional-Jei- tung Jahrg- 1809, S. 892 werden das Agramsche mit 190,000 Bewohner und die Militärbezirke nur mir 96,000 angcsttzt. Nach v- Liechtenstein war im Jahre iLo3 die ganze kroatische Militärgränze von Z85,ooo Menschen bewohnt; ihre Vermehrung be¬ rechnet er für das I.1807 ans,si 2,700. Der Ver¬ fasser der oben angeführten Übersicht gibt die Volks, zahl der Banalgranze im I. 1802: 111,546 an; alio 20,000 mehr als der wohl untsrrichrete De¬ mian! Naher kommt der obigen Angabe die Berech¬ nung m der Berliner Zeitung bcy Voß den 10. Ja¬ nuar 1810, von ^08,562. Hoher steigert diese Angabe der Verfasser der eben genannten Uebersicht rc. nähmlich auf ^66,i o3. Höchst unsicher sind alle noch bekannte Angaben die Bevölkerung deS ehemahligen venezianischen Dal- nrazmns betreffend (das sogenannte ungarische Dal- mazien ist in der kroatischen Militargränze begriffen). Bold» der ehewablige kroveciitor Zenera!« von dem venezianischen Dalmazien und Albanien gibt in einem Bericht von der Verfassung dieser Landschaften an den Senat von Venedig im I. 17^.8 *) die Anzahl der Familien auf 20,062 an, die etwa . 66,109 Köpfe ausmachen, und von welchen 87,043 waffenfähig ') De Lrei Magazin, Th. 6. S. 207. «9 ftyn sollten. Doch waren die Einwohner der Städte und der sammtlichen Inseln nicht darunter begriffen. Mit ihnen wäre die gesammte Volkszahl 200,000. Der Proveditor Grimani schätzte diese hingegen im I. 1768 auf 600,000; wahrscheinlicb war die Be¬ völkerung der sieben Inseln dazu gerechnet. Unerklär¬ bar ist die Angabe Büschingß, der (in der achten Aus¬ gabe seiner Erdbeschreibung vom I. 1789, Tb. es. S- 217) nur 5,,268 Einwohoer im venezianischen Dalmazien, Albanien, den Inseln und der venezia¬ nischen Levante (den sieben Inseln im I. 1708) rech- Nrre. Die lopo^rutiL Veneta 1^. I. f). I.VII., und aus ihr Mayers Beschreibung von Venedig ' 1787 ff. zahlen 260,000. Nach dem Loinplessi vo Zelju ^opolaruone Zegli »tut! Veneti eee. waren im Jahre 1796 in Dalmazien und Albanien 336,^i5 Einwohner. Die O^serva^ioni sopru lu vLlmuris e ilstvin 6i nn cittaclino inge- nno, Vene^iu 1797 gibt uur2/fo,ooo an. Von Engel (allgem. WeIthist.Bd.^9. TH.3.Halle 1801, welche seine Geschichte von Ungarn und den Neben- ländern enthält), sagt hier S. 122: man weiß sicher, daß nach den neuesten Zählungen die Bevölkerung Dalmaziens der Zahl 3oo,ooo bcynahe gleich ist. Im I. 1804 wurde die wahrscheinliche Menschcnzahl in Dalmazien mit den Inseln zu 266,900, und in Cattaro oder Albanien zu ^0,92^, zusammen auf 297 82^ au gegeben. Der Verfasser der oben genann¬ ten Ueberfichr bestimmt die Bevölkerung vom venezia¬ nischen Dalmazim, den Inseln und Canaro auf 90 36i,ooo. Der venezianische Colonel Danese stellte im I. r8o3 und i8o/s ein« Dolksschatzung auf dem festen Lande und den Inseln unter allerley Vorwand durch List an, und fand nur 2^0,000 Köpfe. Die Inseln im Carnerv allein haben 3l,5oo Bewohner. Formalevni gibt in seinem Atlante Venelo 1788 die Summe der Bevölkerung aller dieser ehemahligen venezianische» Landschaften, die Levante mit gerech¬ net, auf eine halbe Million an. Der „Augenzeuge" in der statist, histor. Militär. Darstellung der Bocche di Cäüaro 1808 zahlt im Veuezianisch-Albauien höchstens 3g,000 Seelen. Endlich kommt, nach dem französischen Arrondi, rungssystem, zur ganzen Masse noch Ragusa und Po¬ lij«, jenes mit 70,000 Seelen und dieses mit Z 5,ooo (nach andern mir 20,000, und jenes nur mit 5o,ooo, nach 1^ 6ervurii e/s e?Z /i/ea- 1790). Durch den letzten blutigen Krieg ist die Menschen» zahl der meisten dieser Provinzen sehr geschwächt worden. Wir dürfen daher nicht überall die höchsten Angaben als jetzt bestehend annehmen. Daher und aus den vorstehenden Nachweisungen erhellen nun folgende Angaben der Bevölkerung der einzelnen Landschaften als die zum Theil gewisseren, und zum Theil wahr» scheinlichern: Oberkarnten . - - n8,ooo Einw. Krain, Görz, Friaul (nach Abzug von Gradiška« Bevölkerung 16,000) 1807: - - ^96,300 — Triester Gebiet iw I. >810 29,900 '— Ehewahliges venezianische« Istrien 90,000 — Fiuwer Bezirk . . . 29,860 — Drey Viertel dcr Agram. Gespannsch. 1^1,976 — Karlstadter Generalat 1807: 193,355 — Banal Zahlung 1807: . 96,207 — Ehemahl, venezian. Dalmazien mit den Inseln 1804: - 266,900 — Cattaro, oder Albanien . ^.8,664 — Ragusa .... 70,000 — Poliza .... l 5,ooo — Ionische Inseln nach St. Sauveur 2 > 6,000 — Zusammen r,tto»,i8c Einw. Crvme schätzt die Gesammtzahl auf >4 Million; Blech nur gegen eine Million. e) K l e i d u n g- Wie die Slaven durch ihre Mundarten von einander verschieden sind, so sind sie es auch durch ihre Trachten. Die Obcrkarntner tragen Röcke von Loden (so heißt ihr selbst gewebtes grobe« Tuch), große bunte Westen von Tuch oder Zeug, und große Filzhüte von grüner oder schwarzer Farbe, die stark mir Schnüren besetzt sind, schief aufgesetzt, und be¬ sonder« von den jungen Leuten mit bunien Federn 9- geschmückt worden. Ein bunter Hosenträger über dem Brusila; getragen, halt die kurze» und weiten Bein¬ kleider. Die Schuhe sind theilö geschnürt, theil» aber zugeschnallt. Die Weiber binden ihre geflochtnen Haare aufdem Kopse zusammen und bedecken sich selten mit Hau¬ ben , sondern mit großen Hüten fast wie der Man¬ ner ihre. Sie tragen Korsette oder Leibchen ohne Aer- mel, gestreifte HalStüchcr und bunte Rocke. Auf das Hemd wird über die Lenden eine drey Finger breite, rokhe Vinte genaht, welche zwischen Leibchen und Rock heraus ragt. Im Geilt Hal (Silia) tragen die Manner fast spitzige Hüte und um den Hais einen großen weißen Kragen. Sie gleichen j» ihrer Tracht überhaupt dem Polischinell, so wie die Mädchen der Kolombine. Diese tragen noch eine Art von feinen, weißen, wollenen Kopftüchern, die wegen ihrer fast in das Gesicht hängenden Falten, fast wie Hauben aus¬ sehn; eine Schnur bunter Schmelzkorallcn schmückt ihren Hals. Auf dem Leibe kragen sie ein kurzes ge¬ schnürtes Korsett, an welchem vorn ein grün seidner, bunt und mit Gold gestickter La; befestigt ist; die Brust bedeckt ein großer Halskragen. Vor dem kur¬ zen nur bis an die Knie reichenden, weiten, faltenrei¬ chen Rock (Meslunka), von grünem, schwarzen oder braunen Mesclan (vom Ital. mesralunL), hangt ein kleines, schmales, weiß leinene» Schürzchen. Beyde sind mit bunten Bändern besetzt. Die Krainerju neu tragen sich fast eben so. 93 Sie binden auch ihre Haarflechten auf dem Kopfe mit einem schwarzen Samtband zusammen, dessen eine« Ende über die Stirn geht und recht gut steht. Auch bedecken sie sich mit schwarzen siidnen Hauben, welche mit weißen Spitzen besetzt sind. Ein steifes, vorn sehr kurzes Mieder von schwarzem Zeuge mit seidnen Borten, weißen Bändern und Spitzen besetzt, schließt dicht a» den Leib. Das Hemde ist oben in kleine Falken zusammen gelegt, und wird am Busen durch Häkchen von Messing oder Silberdraht zusam¬ men befestigt, welche oft mit Flittergold und falschen Steinen besetzt sind. Selbst bey der Feldarbeit haben sie Aermel mit Spitzentazeln (Manschetten). Die Hüften umschließt ein schwarzer lederner zwey Finger breiter Gürtel, der mit gegliederten Plättchen von Zinn oder Messing und unechten Steinen geziert ist; auf der rechten Seite hängt ein Riemen mit einem Taschenmesser tief hinab. Die rochen wollenen Strüm¬ pfe rollen, ohne Strumpfbänder ihrer natürlichen Schwere folgend, in vielen kleinen Falten bis auf die Schuhe hinab, welche breite Absätze haben, und Mit Bändern gebunden sind. Auch Stöckelschuh tra¬ gen sie mit weißen überhangenden Laschen. Ihr wei¬ ßer Unterrock oder das Hemde ragen eine Hand breit über dem schwarzen Oberrock hervor. Höchst nett, einfach und reitzend ist die Tracht der Oderkraineriunen wegen ihrer außerordentli¬ chen Reinlichkeit und der blendenden Weiße der mei¬ sten Kleidungsstücke. Den Lverislb bedecken, oder schmücke» sie vielmehr nur einem weißen, kurzen. 94 genau an Brust und Leib passenden Hemdchen, wtt, ches sie vorn mir zwey auch wohl vier Häkchen von Messing oder Silberdrahk in Form einer Rose schließen. An einem halben Leibchen hängt ein weißer, leinener Rock: über diesen tragen sie an Fryenagen und im Winter eine schwarze Kleidung, welche auS einem kurzen, vorn aber tief herunter gehenden, schwarzen, seidnen Mieder, das überall mit Borten oder Band besetzt ist, und mit einem sieben Ellen langen, rothem Bande zugeschnürt wird, und einem anhangenden schwarzen, in viele kleine Falten gelegte« Rock besteht. Diese vielen kleinen Falten sind charak¬ teristisch dry allen ihren Kleidungsstücken. Ein schwar¬ zer tuchener Ueberrock mit kleinen Aufschlägen schützt Brust und Arme gegen die Kälte, liegt aber ohne Falten fest am Leibe an, und geht bi» an die Knie. Bisweilen bedienen ss" sich auch eines weißen Schaf¬ pelzes. Jyr Kopfputz besteht theils aus jenen oft sehr feinen und kostbaren Kopftüchern (Perscha), theils au» einem messingenen oder schwarzen samt- nen Kranz, in welchen zwey Haarzöpfe verflochten sind, bey den Mädchen Schüpel, bey den Frauen Puntek genannt. Bey feyerlichen Gelegenheiten, z. B. FrohnleichnahmSp:ocession, wallen die mit Goldflitter und rothen Linden durchflochkenen Zöpfe (Kite) frey den Rücken der Mädchen (Punze, Dekli- tschi) herunter, und da» samtne Diadem (der Schäpel) sitzt frey auf der Scheitel. Sie tragen auch gebundene Schuhe oder Stiefeln mit weißen oder grünen Schaf¬ fen und schwarzem Oberleder. Auch die Manner in Arain tragen sich überam» sauber, einfach und anständig. Die Haare werd-en rund herum abgeschnittcn. Der runde Hut ist v»n schwarzem Eiroh, mit bunten oder schwarzen Quast.m und Schnüren geziert. Den Hals tragt der Krainer bloß. Ueber das rothe Kamisvk mit kleinen mrlallemm Knöpfen, ohne Taschen, wickelt er in wiederholten Kreisen eine blaue Binde. Sein Rock ist von schlech¬ tem, dunkelbraunem Tuch, ohne Falten und ohne Taschen, und wird nur in der größten Kälte zugchef, tet. Vorn ist er mit rolhem Boi oder Flanell gefüttert, inwendig aber mit Leinwand, noch öfter mit Tuch. Die kurzen schwarzen meslanenen Beinkleider werden am Knie mit Häkchen oder Schnüren zugebunden, und haben Schlitztaschrn. Auf Reisen hängt der Unterkrai- ner eine kleine Tasche (Torba), der Oberkrämer einen Quersack (Bißäga), über die Achsel. Blaue fest ge¬ walkte Strümpfe decken seine Füße. Im Winter tra¬ gen die Oberkrämer wohl auch weiße Schafpelze. Statt des Mantel- bediene» sich Aermere, auch Fuhr¬ leute, eines haarigten Bettlakens, in dessen Mitte ein Loch geschnitten ist, durch welche» sie den Kopf stecken, so daß die eine Hälfte vorn herabhangt, und die andre hinten. Dies« bedienen sich im Sommer auch der Män¬ tel oder Decken vom Schilfgra» gegen Regenwrtter. In Triest sieht man in den Händen dS» Männer so wie der Weiber aus den niedrigen Standen Fächer, auf deren beyden Seiten italienische Lieder aufge¬ klebt find. ' Di« Tracht der südlichen Slaven, al» der Kroaten, Mvrlaken, Uskoke« hat so viel Aehnlsih-- keil, daß ihr« allgemeine servisih« Äbsiammulig und Verwandtschaft daraus hervor zu leuchlrn scheint. S-e tragen weder kurze Beinkleider, noch aesinckte oder gewirkte Strümpfe, noch Schnallenschuhe. Jhrc lan¬ gen Beinkleider sind von weißem oder blauem Tuche, eine doppelte Reihe von Knöpfen und eine Menge Sck rüre und Schlingen zieren die Weste. Die Brust beyver Geschlechter ist stets emblözr. Lange rothe wollene Socken, die bisweilen mit Seide auSgenahtt sind, bedecke» die Füße bis über dis Knöchel; darüber zieht er andre kürzere wollene Socke», und um den eigentlichen Fuß schnürt er die Opanken, die aus einer Sohle von ungegärbcer Ochsiubam bestehn, die nrit Riemen befestigt wird. Den Km umgürtet der Lika- n«r w>t einer rochen Schnmvrrwe, in welcher fei» Hanshar, ein langes Messer, und eine oder zwey Pistolen stecken, und bedeck» sich nut einem rothe« Mamel. Die Kroaten kleiden sich dagegen j» einen langen blauen oder grüuaa Pelz, sechst im heißen Sommer wenigstens bey Feyerlichkeiten, der oft mit großen silbernen Knöpfen besitz! ist. An der linken Seite der scharlachrothen Meße hangen zehn bis zwölf silberne Ringe, welche bey jeder Bewegung ein Geklingel verursachen. Der wirklich dienende Kroate tragt aber im Dienst nur den weißen oder schwarzgrauen Rock. Die Haare flechten sie in Zöpfe, und hallen nur den Knebelbarr. Den Kopf bedeckt der Tschako oder der Klobuk. Die Illyrier bedecke» den Kopf nur mit einem . 97 rothcn Käppchen; sie tragen einen kurzen Rock, lange weite Beinkleider und die Opanke. Die an der türki¬ schen Gränze trage» noch einen kurzen rothen Man¬ tel mit einer großen Kapuze, wie ihn sonst diese Gränzregimenter auch im Kriege hatten, und daher Rothmancler genannt wurden. Bey seiner Feldarbeit Hai der Kroate oft nichts alö leinene Beinkleider und ein kurzes Hemde mit weiten Acrmeln an. Hausirr er mit seiner Leinwand in den deutschen Städten, so hat er noch einen weißen wollenen Mantel darüber und Stiefeln an. Ein Gür¬ tel von Schnüren scheint fast sein unentbehrlichstes Kleidungsstück zu seyn. Der gemeine Zstrier rrägt bey seinen täglichen Ar¬ beiten nur eine rothe oder violette Mütze, einen der¬ gleichen Wams und weite Hosen wie der Dalmazier; die Weiber gehn in Schnürbrüsten, bisweilen tragin sie lüchene oder zeugen« Aermel; ihre Röcke sind immer von dunkler Farbe; die Haare flechten sie i» ungarische Zöpfe, die am Kopfe mit langen silbernen Nadeln befestigt werden. Silberne Halsketten und Ohrringe sind ihr höchster Putz. Auch die Männer tragen zwe» bis drcy silberne oder goldene Ohrringe, doch nur in einem Ohr. Sonntags gehn diese gewöhn¬ lich in braunen Röcken nach altem plumpen Schnitt. Die Weiber tragen lange schwarztüchene Röcke nach illyrischer Art ohne Schürze. Den Kopf und zugleich den Leib verhüllen sie ganz durch einen breiten schwar¬ zen wollenen Zeug, sodaß diz schönste Gestalt dadurch häßlich wird. Die Reicheren tragen dieselbe Tracht, G 98 nur von Taffk. In Pola herrscht unter den Vorneh¬ mem noch ganz die Mode des vorigen Jahrhunderts, Trompösen, Buffanten, und lange, lange Leiber re. Alle Slavinnen in Dalmazien, Kroazien, (auch in Ost-und Westgalizien) bedecken ihren Kopf mit einem langen leinenen Tuch, das oft bis an den Rücken, oft bis um die Lenden und Knie reicht, bald um die Arme, bald um den Hals gewickelt, und manchmahl gestickt ist. Die Mädchen tragen nur einen einfachen Zopf, den einige mit langen Schleifen von buntem Bande schmücken. Bey den Kroaten bleiben sie unbe¬ deckt, die Litauer und illyrischen Mädchen aber tragen ein rorhes Käppchen, wie die Männer, mit Goldbor¬ ten, Silbrrmünzen, Glasfedern und dergleichen ver¬ ziert. Die Verheiratheten unterscheiden sich durch zwey Zöpfe, die vorwärts über die Schulter hängen, und deren Enden die Illyrier und Likaner oft mit Finger¬ hüten, Glöckchen, Schellen, silbernen Münzen, Per» lenmuscheln und dergleichen, die wohl ein halb Pfund wiegen, schmücken. Die griechischenJllyrierinnen um¬ winden den Kopf mit der Petscha, einem leinenen Tuch, welches aber die Katholischen frey herabhängen lassen. Gewöhnlich ist es mit Quasten und Franzen besetzt, auch mit blauer oder rother Wolle gestickt. Diesen Kcpfputz nennen sie Povesalscha. Sie tragen keine Ohrgehänge, dagegen aber an allen Fingern und dem Daum so viel messingene Ringe als nur möglich. Armbänder tragen nur die Mädchen. DaS grobe Hemde reicht bis an die Knöchel: alle Nähte sind mit bunter Wolle oder Floretseide gestickt. Die Aer- 99 mel sind von etwas feinerer Leinwand. Von gleichem Schnitt, Lange und W-ite ist der blau oder braun tuchene Rock, der keine Aermel und nur hinten auf den Hüften wenige Falten hat, über welche eine handbreite wollene Binde gejchnürt wird, an welcher ein Messer an einem langen Riemen hängt. Ueber der Brust halten ihn sechs bis achtZoll breite silberne Spangen zusammen, die mir großen bunten Glas, steinen besetzt und reich vergoldet sind. Im Winter bedecken sie sich noch mit einem tüchenen Ueberrock ohne Aermel, oder mit einem Zipfelpelz. Im Som¬ mer gehn Mädchen und Weiber in und außer dem Hause, selbst in die Kirche, im bloßen Hemde, über welches sie um den ganzen Leib nur eine schmale bunte Schürze schlagen, die mir Franzen besetzt ist. Dunkelblaue tuchene Strümpfe mit grünen oder rothen Tuchstreifen besetzt, bedecken die Füße der Weiber; der Mädchen Strümpfe sind bunt gestrickt, und darüber tragen sie gestickte Sockenopanken. Das Kleid der M orla kinn ist fast von dem Schnitt unsrer Kaputröcke; es geht von den Achseln bis an die Füße, und ist nicht selten mit Scharlach verbrämt. Selbst die Reichern dürfen nicht Schuhe mit Absätzen, wie die Italienerinnen in den dalma¬ tischen Städten tragen. Ihre Lenden werden von einem breiten Gürtel umfaßt, der von Leder oder gefärbter Wolle und mit Jinnarbeit belegt ist. DaS Haar wird, wie bey vielen Slavinnen mit ranziger Butter eingeschmirt und in Zöpfe geflochten, in welche die Mädchen Perlen, Schneckchen, Kettchen, G 2 100 Kreuzchen und zitternde metallne oder gläserne Sträu- ßer einflechten, welche oft wie Hörner emporstehn und bey der geringsten Bewegung des KopfeS ein Geklingel verursachen. Bisweilen bedecken sich die Mädchen auch mit scharlachnen Mützen, von welchen ein Schleyer über die Schultern herab hangt- Die welche nicht mehr Jungfer ist, darf in der Kirche nicht mit solchem Ehrenschmuck erscheinen, ohne sich der Schande auszusetzen, dessen von dem Verweser öffent» lich beraubt zu werden: einer ihrer Verwandten schnei¬ det ihr darauf die Haare ab. Die so Beschimpfte ver¬ laßt dann gewöhnlich die Gegend um sich anderwärts zu verbergen. Die Weiber lasten die Haare flechten, auf die Brust herab fallen, oder binden sie unter der Kehle zusammen. Die Mädchen aber stecken die ge- flochtnen Haare unter die Mütze. Um den Hals tra¬ gen sie Schnuren von starken Glasperlen von ver¬ schiedenen Farben, und an allen Fingern eine Menge von zinnernen, messingnen, oder silbernen Ringen. Eine ihrer erste» Zierden ist das gestickte Bruststück, welches mit Perlen und Muscheln besetzt ist. DieFesi- tagshemden sind mit rother Seide, bisweilen mit Golds gestickt. Ihre Haare scheeren die Morlakcn ab,.wie die Tataren, bis auf einen kleinen Schopf. Ueber eine scharlachne Mütze setzen sie einen hohen Turban. Bloß ein kurzer Wams, Jatscherma genannt, bedeckt den Leib; nur im Winter werfen sie einen Mantel von grobem rochen Tuche um. Die Beinkleider sind von weißem Rasch und an den Seiten geschnürt. tor Eine Art gestrickter Halbstiefeln gehn von den Knö¬ cheln bis oben an die Hüften. Die Opanken bedecken die Füße unterhalb. Zwischen der rvth wollnen oder seidnen Schärpe, die von starken Schnüren netzartig gestrickt ist, und den Beinkleidern stecken hinten ein paar Pistolen, vorn aber rin langes Messer. Eine kleine Patrone, worin der Feuerstahl und Gold ver¬ wahrt wird, nebst dem Tabakbeutel hängen von der Schärpe herab. Sobald der Morlake aus dem Hause tritt, wirft er sein Gewehr über die Schultern. Eine unverkennbare Aehnlichkeit mit der tatari¬ schen Tracht haben die Anzüge der Scher esha- ner. Machen, (Uskoken), und Tschitschen. Jene tragen die Haare geflochten, eine rothe Kappe darauf, Hals und Brust bloß, ein Hemde mit wei¬ ten über die Ellenbogen zurückgeschiagenen Aermeln, ein kurzes buntes Leibchen, das mit vier Reihen star¬ ken Knöpfen verziert ist, um den Leib einen bunten wollnen Gürtel, einen Kaftan von grünem Tuch und darüber einen rothen Mantel, welcher aber bey trock- ner Witterung nur auf einer Schulter hängt. Im Gürtel stecken zwey Pistolen, ein kleines Pulverhvrn * und ein großes Messer, Hanshar genannt. Sein türkisches Gewehr hat einen gebognen Kolben. Ae Sche reshanerinn bedeckt gewöhnlich den Kopf mit einer gebognen, etwas spitzigen Haube, die mit Werg ausgestopft, am untern Rande aber mir bunter Wolle gestickt und mit Nadeln von buntem Glase geziert ist. Im Putz tragt sie einen Schleyer, dessen Enden tief über die Brust hinunter 102 hängen, darunter aber ei» langes leinenes, an den Enden mit bunter Wolle gesticktes Tuch. Auch das vorn offne Hemde ist am Busenrande mit schwarzer oder rother Baumwolle gestickt; so sind auch die Rän¬ der und Nahte der weiten Aermel verziert. Ueber den langen bunten, oder weißen Leibrock zieht sie einen blauen oder rvthen Kaftan ohne Aermel, an. Um de» HalS hangt sie nichts, um dieHüften tragt sie eine rothe oder blaue wollne Binde und eine bunte wollne schmale Schürze wie die Serbierinnen. Statt der Strümpfe bedient sie sich der Halbhosen mit Binden umwunden und der Bastschuhe. Sie führt wie der Schereshaner gewöhnlich einen Hanshar und eine Pistole im Gürtel. Der T sch i t sch e laßt seine langen Haare fliegen, und tragt einen starken Knrbelbarr, einen hohen Hut mit Schnüren und pferdehaarnen Quasten, den HalS bloß, ein grobes Hemde, einen Kaftan oder Halb¬ rock, einen ledernen Gürtel mit einem Messer darin, lange Beinkleider und Bastschuhe, und in der Hand einen Rosenkranz und einen Stock mit einem langen Haken. Gegen Frost schützt ihn sein Pelz, gegen den Regen ein Schilfmanrel. Die Weiber zeichnen sich durch eine Art von Turban, an dessen Seiten ein leinenes Tuch zwey Hörner bildet, und durch ihren langen leinenen Ueber- rock aus, dessen Aermel am Rücke» srey hinunter hängen ober ganz fehlen; im Sommer ist der Ueber, rock von schwarzem wvllnem Zeuge. Darunter zichn sie ein kleines Wams und eine Schürze. Socken und Bast- oder Schnürschuhe bedecken ihre Füße. is3 Der V lach (Uskoke) scheert entweder seine Haare über die Halste ab, oder er scheitelt und bindet sie zusammen. Er bedeckt sich mit einer rothen oder schwarzen Kappe. Ueber sein kurzes am Busen offne» Heinde zieht er einen Wams mirAermeln, welchen er nach ungarischer Art, so wie seine Beinkleider zu- häftet. Ueber die Füße zieht er wollne Socken und geschnürte Sandalen wie die Weiber. Beyde Geschlech¬ ter tragen wollne Leibbinden. Die Weiber scheiteln ihre Haare in zwey vorn herübechängenden Flechten, und schmücken sie mit vielen Korallen und messingnen Knöpfen, die zusammen oft ein ziemliches Gewicht haben. Mit Münzen, Knöpfen und dergleichen Putz umhangen sie auch Kopf und Hals. Den Kopf be¬ decken sie mit einer Art von leinenem Turban oder türkischem Bund. Daö Hemde ist am offnen Busen, um den Hals und an den Aermeln mit grüner, blauer und rother Wolle gestickt. Die Schürze ist eine Art von wvllnem mit Franzen besetzten Teppich. An den Füßen tragen sie Halbhosen mit Quasten und wollnen Bändern. Die Bvccheser (d. i. die Bewohner der Bocche oder vom ehemahligen Venezianisch-Albanien) sind stark und schön gebaut; die Weiber sind blaß und ma¬ ger, vorzüglich an den Orten, wo man sie aus Eifer¬ sucht einsperrt; doch ist ihre Bildung schön. Die Lan¬ destracht ist weniger morgenländisch als ihre Bewaff¬ nung, die in einen Dolch, einem langen türkischen Messer, zwey Pistolen und einer Flinte alles kostbar verziert, besteht. Doch jede Grafschaft bat ihre eigen» thümliche Tracht; die schönste ist die der Nisanvtten, Die Bewohner der dalmatischen Inseln haben auch manches ausgezeichnete in ihren Kleidun¬ gen und Sitten. Auf den Inseln Ealamota nnd Luffi» zeichnen sich die Weiber bey ihrer schönen lehdaften Gesichtsfarbe durch ihre einfache Tracht aus. Sie tragen die Haare schlicht guSgekammt und ohne allen Kopfputz; nur bisweilen setzen sie einen Hut auf, Ihr sanftes züchtiges Wesen erlaubt ihnen nicht den Dusen unverhüllt zu zeigen. Sie lieben kurze Korsette mir Schlößchen, oder ziehn ein lange- Kleid über ihre Röcke. Gelb, roth und grün sind ihre Lieblings» färben, vorzüglich lieben sie gelbe Schuhe und Leib¬ gurte!. Die Wanner tragen eine kurze Jacke von Kapnzinertnch und lange weite leinene Beinkleider. Die Tracht der Deutschen in dem Gotscheer Ländchen, wenn sie außerhalb desselben ihren Handel treiben, gleicht beynache der Tracht der Zigeuner. Sonst haben sie gewöhnlich über ein türkisches Wams einen glatten Nock mit Aermeln, die Haare fliegend, manche wpbl auch Barte. Sobald sie auö dem Hause gehn, führe» sie stets die Art in der Hand. Beyde Geschlechter binden einen blauen wvlluen Gurt um den Leib. Die Weiber tragen über dem Hemde einen wollnen Kaftan oder einen Jipftlpelz. io5 <^) Wohnung. In den hölzernen Hausern der Gotscheer findet man einen LuruS, den man hier kaum erwartet; sein polirte Tische und Schranke, bey den Vermögenderen auch wobl Silbergeräthe. Ihre Hausfrauen lieben den altvaterischen Prunk. Sie lebe« sparsam, nüch¬ tern und zufrieden, können also das durch ihren weit ansgebreileten Handel Erworbne leicht erhalten. Vor mehr als sechzig Jahren war in K r o a z i e n und S l a v v n i e n fast kein ordentliches Dors. Höch¬ stens zwanzig Erdhütten, Semnize genannt, machten ein Dorf aus. Jede Familie wohnte und lebte von der andern abgesondert. Bey der Neigung der Be¬ wohner zu Raubereyen erleichterte diese Zerstreuung die Verübung vieler Verbrechen, und die Straßen- ficherheit konnte nicht erhalten werden. Um die.Lan- »espolizcy zu befördern, mußten die Hauser und Dörfer an einander gerückt werden. Hier sind daher auch größere Dörfer in den Gränzbezirken als im Provinzial. Die Kroaten-bauen ihre Hauser gern etwas über die Erde erhaben von Balken, in einem länglichen Vierecke mit zwey hervorstehenden Flügeln, zwischen welchen cin Vordach ist; die Rauchfänge find von Holz, und ragen wie ein Thurm über das Schindeldach; Strohdächer findet man selten. Die hölzernen Wände werden mit Lehm oder Thon aus- geschmicrt und mit Kalk angeworfen. Dem Eingänge gegenüber führt eine Thürc zur Küche; zwey andre Thüren gehn an die Seitenflügel, worin ein Zimmer ro6 für Gaste und eins zur gemeinschaftlichen Arbeit und Mahlzeit ist. Hat der Hausvater verheirathete Brü¬ der oder Söhne, so bleiben sie meist in dem Hause. Oft findet man zwanzig ja dreyßig Familie» in einem dieser großen Hauser; doch hat jedes Ehepaar seine eigne Stube, wo nicht im Hause, doch in einem angebauten Häuschen, innerhalb des Hofes. Ueberalk herrscht Reinlichkeit, Gern verzieren sie ihre Zimmer mit griechischen Heiligenbildern, die gewöhnlich auf hölzernen dicken, einen Schuh breiten und langen Tafeln, bisweilen wohl vier ja sechs Heilige zusam¬ men, und alle in derselben Stellung gewählt sind. Die Zeichnung derselben ist oft abscheulich. Jährlich kommt nach Eßek (sl. Oßek) ein neuer Vorrath von diesen Meisterwerken. Die Hütten der Gebirgsbewoh¬ ner sind viel schlechter, ohne Dielen, ohne Fenster, ohne Feueresse. In der vertieften Mitte des Bodens ist der Herd, um welchen niedrige Sitze stehn, und an den Wanden sind die Lagerstätten, der wenige Haus¬ rath und die Gewehre. An der Küste hin findet man einige steinerne Gebäude. Auch der Morlake wohnt hinter einem Flecht¬ werk, welches mit Lehm oder Dünger überworfen ist, und ihn von seinem Vieh trennt. Federbette» sucht man vergebens bey ihm; kaum hat der Mann eine hölzerne Bettstelle für sein Strohlager; indeß Frau und Kinder neben ihm auf der Diele schlafen. Nur die Reichern besitzen grobe türkische Decken. In der Mitte der gewöhnlichen Hütten steht der Herd; für den Rauch ist aber selten eine andere Oeffnung i07 gelassen, als die Thnre. Daher sind nicht allein die Wände rußig, sondern auch dje Bewohner und ihre Kleider bekommen einen Rauchgeruch, und alle ihre Nahrungsmittel schmecken räuchrjg. In den kälter» Monaten sammelt sich Abends die ganze Familie um den gemeinschaftlichen Herd, und jeder pflegt an der Stelle, wo er sitzt, sich hin zu strecken, und dem Schlaf sich zu überlassen. Nur wenige Vermögendere achten es, bessere Hauser auf türkische Art sich zu bauen, und Ställe oder andern Hausrath wie sie im übrigen Europa üblich sind, sich anzuschaffen; dir meisten bleiben der rohen Landessitte treu. Die Krainer lassen wie die Galizier, oft so kleine Fensteröffnungen in ihren Häusern, daß sie kaum mit dem Kopfe heraussehen können. In vielen Kärntner Gebirgsörtern hangt an dem First jedes Bauernhausis eine Glocke, um da¬ durch den ost im Felde und Gebirge weit entfernten Hausgenossen und Heerden daS Zeichen zu geben, zur Mahlzeit zu kommen. Den Ton seiner Hausglocke unrerschcidet selbst das Vieh, eS sträubt sich dann den Pflug weiter zu ziehen, und wendet sich mit freudigem Gebrüll nach dem Hofe zu. So eilen auch bey diesem Geläute die Heerden von der Weide nach Haust, ohne den Ruf ihres Hirten abzuwarten. Die ist rischen Städte haben fast alle ein finstres Ansehn wegen der braunen Steine, die zum Bauen gebraucht, und welche fast nie übertüncht oder geweißt werden. Dazu kommt der gänzliche Mangel an Sym¬ metrie, die Enge der Straßen, in welchen kaum drey ro8 Menschen einander ausweichen können; die hölzernen Erker (Balcons), die vielen Pfeiler der eckigen Mauern, die stark vergitterten Fenster, rc. Kein Brunnen! In den Hausern kein Ofen, keine gemauerte Abtritte in den Häusern. Die Fußböden find fast alle von einer Pasta aus Ziezelmehl mit kleinen, ost farbigen Greinen, die fest gestampft, und wenn alles trocken ist, polirt wird, und dann steinhart und fest ist. Ueberall ist der geliebte geflügelte Löwe angebracht, den sie immer noch lieben , und den man Kinder streicheln und liebkosen sieht, mit den Worten: o xovero 8sn Nureo! — Ihr Hausrath ist eben? lffalls wie der unserer Großvater wqr. e) Nahrung. Die gemeinste Kost der Karn tner ist Hirse in Wasser uni) Schmalz oder auch mit Milch gekocht, ferner Bohnen, Buchweitzen, Linsen und dergleichen Gemüse. Da der gestampfte Hirse hier Prein genannt wird, so heissen die Kärntner spvttweise oft Prein- freffer- Sie genießen wenig Fleisch, und fast nur geräuchertes (hier geselchtes genannt); auch Mehl¬ klösse mit geschnittenem Speck gefüllt (Speckknödel). Der Bauer braut sich selbst sein schlechtes Bier aus Hafer und Gerstenmalz mit wenig Hopfen. Auch Holzäpfttmost ist ein gewöhnliches Getränke. Zider wird aus Birne» und Aepfeln bereitet- Die Krainer genießen mehr Gartenfrüchte und Obst, besonders ein Mus aus Heiden mehl (Mo? tschnik, Podmet), Hirschprein (Kascha), Sa ner- kraut (Selje), sa u r e R ü b e (kißla repa) ; Fleisch ist nur eine Fesitagsspeise. Bobki (eine Art Schmalz¬ kuchen in bohnenförmiger Gestalt), Flänzati (dünnes Weitzenbrot mit Eyern), uNd Schtruklji (Strudeln mit Mohn, Honig, u. drrgl.) kommen nur bey Hochzeiten und an Kirchweihfesten vor. Die Speisezeiten sind: in der Früh, ehe man sich zu den Tagesgcschaften zerstreut, das Haupteffen Kvßrlo, gewöhnlich aus Sauerkrau,, Motschnik und Kascha oder Shganzi bestehend; zu Mittag die Jausen (Jushina) aus saurer Rübe, und Gerste mit Fisolen (Ritschet genannt), oder Obstklößen, bey großen Arbeiten auch geräuchertes Fleisch; und Abends nach gethaner Arbeit das Abendmahl (Vetscherja) wieder Motschnik und Kascha. In der Fasten bleibt das Koßilo weg. Zur Zeit der große» Ernten im July und Mille Oktobers wird den Arbeitern vor und nach der Juschina eine Mäliza (klein Essen) bestehend in Brot, Milch, Wein und dergleichen Naffraichis- scments, aufö Feld geschickt. Die Flachsbrecherinnen werden im Augusimonat auch immer sehr reichlich bewirlhet. Die Gebirgsbewohner leben fast nur von Milch, Butter und Käse. Die Oberkrämer lieben eine Art Polenta von Heidekorn, Hier-Sterz(sl. Shganzi) genannt. Ihr gewöhnliches Getränk ist Wasser, und fik besinnen sich, wie der trinklusiige Unterkrainer ihnen verwirft, vor dem Wirthshause eine halbe Stunde, ob sie hinein gehen wollen. Der Wein ist in Oberkrain viel seltener als in Niederkrain. Die Krainer bereiten i icr auch Zider; doch ihr, wie der übrigen slavischen Nachbarn LieblingSgetränk ist der Branntwein. Die gewöhnlichen Nahrungsmittel der Kroaten und D a l m a z i er sind Brot, Möhren, Rüben, Rettig, Gurken, mit welchen sie sich, besonders im Sommer, fast zu jeder Stunde den Durst löschen ; die Gurke» sind einen halben Schuh lang und zwey Zoll dick. Das Brot wird in Ermangelung der Backöfen täglich in der Asche gebacken und frisch genoßen; daher wird nicht leicht irgendwo mehr Brot verzehrt als in Kroa¬ ten, nähmiich von Hirse, Kukuruz, Gerste, Spelte und Roggen, das heißt Hirsch- und Mischling¬ brot; in dessen Ermangelung aber auch Haferbrot. Wey den katholischen Kroaten findet man allerdings auch dausbacknes Brot; die der griechischen Bekennt- niß Z >gethanen aber thun den Teig in eine irdene oder eiserne Form, Pekva genannt, stürzen beydes dann auf den erhitzten Feuerherd, und bedecken daS Gefäß wieder mit Kohlen und Asche. Ließ Brot hat aber nur eine dünne Rinde, und ist nicht haltbar. Statt dessen hat man auch die Pogatsch en, d. i. ungesäuerte Kuchen von Roggen-, Gersten- oder auch Weitzenmehl, die auch in der Asche gebacken werden. Zu ihren Alltagsgerichten gehört auch die P o l e n ta, welches eine Art von Mehlbrey ist mit Schmalz, Oehl, Sahne oder sauerer Milch begoßen. Diese Po¬ lenta ist im Sommer die gewöhnliche Mittagsspeise der katholischen Gränzer; Nudeln aber in Buttermilch gekocht und sauere Milch ist ihr Frühstück und ihre Abendspeise. Im Winter dagegen, wo viele Haus- l l I genossen den ganzen Tag über im Walde sind, genießt man Mittags nur Butter und Käse, höchstens mit Kartoffeln, zum Frühstück aber Polenta, Kartoffeln oder Bohnen, und Abends Fleisch mit Sauerkraut, oder Sauerkraut mit Bohnen. Sonderbar genug ent¬ halt der Küchenzettel bey den Nichtunirten fast grade das Gegentheil. Ihre MittagSschüffel im Sommer ist eine Mehlspeise, Iizvara genannt, welche mit Käse und Skorup angemacht ist. Den letzten bereiten sie von dem obern Theil der gekochten Milch, welche gesalzen und in einem wohl verschlossenen Ge¬ fäß zum Gebrauch aufbewahrt wird; die Polenta und saure oder süße Milch ist ihr Frühstück und Abendbrot. Im Winter frühstücken sie rohes Sauer¬ kraut, und Abends essen sie Erdäpfel oder Wohnen mit Essig und Oehl. In der Fasten enthalten sie sich aber nicht bloß des Fleisches, sondern auch der obigen fetten Mehlspeisen. Der Iwelschkenbranntwein, Ra- kia und Slivvviza genannt, gehört zu ihren köstlichsten Getränken, und wird oft mit Pfeffer und Ingwer als Heilmittel gebraucht. Kroaten und Mor- laken essen nüchtern auch sonst zum Brote viel Zwie¬ beln und Knoblauch, die aus Rimini und Ancona gebracht werden. Sogar die Knollen der ästigen As- fodille genießen sie gekocht, bey der Theurung. Ihre Ausdünstung fällt daher dem Geruch sehr lästig. Da im südlichen Kroazien keine Fleischmärkte sind, so muß jeder sein Vieh schlachten, um Fleisch zu genießen; dieß geschieht daher nur selten, bey Hoch¬ zeiten, bey der Ernte, dem Heumachen und an 112 Festtagen; dann aber wird es immer gebraten. Vor dem Winter wird auch zum Einräuchern geschlachtet. In den östlichen Bezirken, wo Wein wächst, wird der vorrätdige Wein binnen einigen Monaren ver¬ zehrt. Anderwärts trinkt der Granzer Buttermilch und Wasser. In der Lika bereitet man ein gegornes Getränk von Birnen und Sauerdorn, dessen man sich besonders zur Zeit bedient, wo die Milch selten ist. An Festiagan aber entbehrt man ungern den beliebten Dalmarinerwein. Der Ist, ier lebt meist von seiner Polenra von Mais und von Fischen, wozu er seinen inländischen Wem, auch wohl Most in großer Menge, und ohne Nachrheil, trinkt; den Kaff^b und Rosogliv liebt er ungemein, und schwächt dadurch die Wirkungen des vielen Oebles und Käse«, die er fast in alle seine Speisen mischt. Die slavische» Friauler effen auch die Wnrzel- sproßcn des wilden Spargels Mtt spitzigen Blättern, und brauen aus den reifen und unreifen Kornelkir¬ schen ein Sommergetranke. Nicht allein die Tracht, sondern auch die Kost der Morl aken hat viel AehnlicheS mir der tatari¬ schen. Sir genießen gewöhnlich geronnene Milch. Sie gießen Essig in frische Milch, und machen eine Art von Knollenkäse, der sehr erfrischend ist. Diese zubereiteten Molken sind ein sehr beliebtes und gar nicht unangenehmes Getränk. Frischer Käse in Butter gebacken, und gebratnes Fleisch sind ihre besten und nicht seltenen Schüsseln. Sauerkraut, Küchenwurzel und allerlei) Feld- und Waldkrautcr machen ihr Gemüse aus. Von Hirse, Gerste, Kukuruz oder Heidekorn, bereiten sie eine Art Kuchen, welche die Stelle des Roggenbrots vertreten, dessen sich nur die Reichern bedienen. Sie bereiten ihre Braten auf die kürzeste Art. Ist dem geschlachteten Thiere das Fell abgezogen und die Eingeweide heransgenommen, so stecken sie es ganz an einen hölzernen Spieß, und braten st fast allen diesen Völker¬ schaften, einer mehr der ander» weniger, eigen. Ein H 2 116 Funke von der glühenden Freyheitsliebe ihrer Bor« fahren, die mehrere Freystaaren und furchtbare Völ¬ kerbünde sliftcten, und nur nach dem hartnäckigsten Widerstand sich Weltherrschern ergaben, um bey der ersten Gelegenheit wieder abzufallen, ist wohl nicht die einzige Triebfeder ihrer Tapferkeit, sondern auch bey den südliche» Einwohnern vorzüglich ihre Träg¬ heit, die Neigung zum herumstreifenden Leben, zum Müßiggang, und was so leicht darauf folgt, Raub¬ sucht, wobey sie oft um eines mäßigen Vortheils willen das Leben andrer nicht schonen, und ihr eignes trötzig auf's Spiel setzen. Dieß hindert sie aber nicht, auch nicht die Aerm- ßen, dem Fremden, der sich ihnen anvertraut, eine unbegränzte Gastfreundschaft und Treue zu bewei¬ sen; alte von ihnen ererbte und redlich bewahrte Tu¬ genden — oder dürften wir sie etwa eine Volkssitte nennen?— Rur um einen Gast zu bewirthen, stahl wie Helmold berichtet, der Slave des Mittelalters Eßwaren; und er bestrafte den Nachbar, der einen Fremdling »»gespeist von sich ließ, damit, daß er ihm die Hütte anzündete. Die Aenßerungen ihrer Friedfertigkeit in der Nüch¬ ternheit- ihrer Eintracht da wo mehr Familien pa¬ triarchalisch mit einander unter einem Dache woh¬ nen , und an der gemeinschaftliche» Erhaltung nach dem Befehl des erwählten Hausvaters und der Haus¬ mutter arbeiten; das öffentliche Küssen und andre Freyheiten, welche besonders an Fcyerragen gegen einander ohne Unterschied bemerkt werden, dieß sind ri/ Züge, welche mit de» Key uns herrschende» Sitten und Meinungen stark kontrastiren und den unkundigen Fremdling oft angenehm überraschen, und dieß um desto mehr, da sie mit manchen rohen Seiten dieses Wolks kaum vereinbar zu seyn scheinen. Der K arntner wird uns geschildert als gutnrü- thig, als aufrichtiger im Handel als der Krainer, selten zornig, dagegen oft mukhwillig und scherzhaft, wenig zu Kriegsdiensten geneigt, daher er sich ost lieber verstümmelt, um sich davon zu befreyen. Doch sind hier zwcy Emschuldigungsgründs; er liebt seine Heimat, und wird in deio Fremde leicht vom Heim¬ weh überfallen; und sonst mußte er Zeitlebens die¬ ne»; neuerlich hat aber die mildere östreichische Re« gieruug ihm Kapitulation zugestanden, Das weibliche Geschlecht har geistreichere Züge, als der derbere, bisweilen etwas blödsinnige und der Wollust ergebne Kärntner, der seine eigne» Vonheile wenig kennt, und durch Spekulazionen sich nicht die Eßlust verdirbt. Der durch Gewerbfleiß gebildetere Bewohner Krains ist schlauer und gewandter als der Jstrier und Dalmate. Des Dalmatcn Aufrichtigkeit und Ein¬ tracht zeigt sich da im schönsten Licht, wo drey und mehr Familien in einer Hütte ein gemeinschaftliches Haus¬ wesen treiben. Hier steht gewöhnlich die älteste Frau de» weiblichen Arbeiten vor, und der jüngste Mann ordnet die männlichen an, und niemand widerspricht. Der O bcrkr ai ne r ist reicher als seine Brüder in Unterkrai»; daher'kommt es natürlich, daß er keinen Zwang liebt, und nicht diebisch ist, sondern i >8 offen, sehr gelehrig, munter, scharfsinnig, arbeit¬ sam, reinlich in seiner Haushaltung. Er ist fest bis zur Halsstarrigkeit; aber jähzornig, zänkisch und eiferjüchrig bis zur Rachgier und Mordsucht. Er war nie durch Frohnen so stark wie der Unterkraincr ge¬ drückt; daher ist er auch häuslich froher als dieser, und gegen Italiener und Deutsche billiger und treuer als der Oberkarntner. Der U n t e r k r a i n er lieba seinen wohlfeilen Wein, und ist oft schmutzig, in seiner Haushaltung nach- läßig, verdrossen, liederlich, trage, daher auch ärmer und in sittlicher und andrer Hinsicht steht er seinem tharigern und mäßiger» Landsmann im Ge¬ birge nach. Er ist sehr andächtig, ja schwärmerisch, abergläubisch uns rachsüchtig. Die Einwohner von Jmicrkrain als die Wippa- chcr, Karstner, Lschitschen, Libnrnier, und H i st e r r e i cher, sind träge, langsam, mürrisch, daher auch arm, und oft rachgierig, verschlagen, auch räuberisch, aber nicht minder herzhaft- Ueberhaupt aber zeigen die Krainer, wie natürlich, nm so weniger Neigung zum Soldakenstande, je glücklicher sie zu Hause sind. Der Kroate ist, trotz seines natürlichen Geschi¬ ckes zu allen Künsten, und trotz seines starken Kör¬ perbaues, höchst träge zu allen anhaltenden und anstrengenden Arbeiten. Hein Svldatenleben nähret diese Neigung zum Müßiggang leider zu sehr. Aber Frohndieuste empören ihn sogar. DieKinder schnitzeln während des Hüthcns ihrer Heerden mit ihren groben "9 Messern aus Holz ost sehr künstliche Sachen. Sie lernen meist von selbst lesen und schreiben. Der Kroate spricht überaus geläufig und oft so schnell, daß es schwer ist ihn zu verstehn. Der gemeine Mann ist redselig, gutartig, bigott und oft sanft- Unter» würfig und kriechend gegen den Obern, besonders wenn er etwas von ihm verlangt, ist er sonst oft ungehor¬ sam, falsch und betrügerisch. Vorzüglich dem Illy¬ rier wird WerstellungSknnst, Schlauheit, Nachsucht und Grausamkeit selbst gegen dieSeinigen beygelegt- Ihrem gegebne» Versprechen treu, fordern die Kroa¬ ten streng, daß man ihnen das Wort halte. Wer sie für sich gewonnen har, dem sind sie ganz ergeben. Bekannt sind die ausgezeichneten Beweise von ihrer Anhänglichkeit an das vstreichische Haus. Welch ein schönes ungehäucheltes Jeugniß von ihren Svldaten- tugenden spricht nicht der Abschied des Helden Giulay an die an Frankreich neuerlich abgetretnen Regimen¬ ter öffentlich aus. Wer hat dieß ohne Theilnahme gelesen? Nur die bürgerliche Verfassung ist ihnen lästig. Als daher nach dem Verlangen des ungari¬ schen Reichstages einige Bezirke der Militärgränze an der Theiß und Marosch mit den benachbarten Gespannschasten vereinigt und unter die Eivilgerichte gezogen wurden, zogen mehrere Tausende altgläu¬ bige Serbier aus jenen Bezirken nach Rußland, wo sie Neuserbien und St. Elisabeth gründeten. Im ho¬ hen Grade mitleidig und mittheilend erweist sich der Kroate gegen jeden Hülfsbedürftigen. Mißtrauen be¬ leidigt ihn empfindlich. Ob er gleich dem Fremden weniger traut al« seinem Landsmann — vielleicht durch manche auf seinen Feldzügen und zu Hause ge¬ machte bittre Erfahrung belehrt — , so würde er sich es doch zur Schande rechnen , einen Reisenden nicht zu beberbergen. Er gibt gewiß und gern, so lang er hat. Doch ist er hart gegen das Weib auS Trägheit, aus Vorunb-nl, aus Gewohnheit. Nicht allein muß diese fast alle HauS- und Feldarbeit allein verrich¬ ten, sondern den Mann bedienen, ihn'auskleiden, ihm sind d>m Fremden die Füße waschen. Für alle diese Dienste wird es noch verächtlich behandelt. So aus, schweifend die Weiber ost sind , so züchtig und höchst siltiam sind dagegen die Mädchen. Die Verletzung der jungfräulichen Unschuld wird allgemein für un¬ heilbringend gehalten, daher auch der wildeste Räu¬ ber ihrer s«vnt. Selle» cntführr jetzt ein Illyrier und pur etwa im Hochgebirge, ein Mädchen, wie doch in altern Zeiten in diesen Ländern allgemein Sitte war. Vor nicht langer Zeit durften die Weiber nicht mit de» Männern sich zu Tische setzen, noch mit ihnen essen, sie mußten hinter ihnen aufwarten und das Licht halten. Ja hier und in Dalmazien spricht kei¬ ner von seiner Gattinn ohne hinzu zu sitzen: mit Er¬ laubnis! zu sage«. Doch ist jene Unterwürfigkeit schon sehr gemildert und, wie der Domherr v.Vukoffovitsch in seiner treffenden Schilderung dieser Völkerschaft sagt, oft gcriech die jetzige grvßre Vertraulichkeit unter beyden Geschlechtern dem Manne zum Nach¬ theil und zur Schande- Sv lange Vorrat!) da ist, schwelgt der Kroate; den äußersten Mangel und »21 Hungersnoth tragt er mit Geduld, und begnügt sich lange mir wenigem. Da, wo die Grundstücke nie getheilt werden, und vfr zwanzig Ehepaare in einem Hause zusammen woh¬ nen, wird durch gemeinschaftliche Wahl ein Vorsteher (Stareschina d. i.Aeltester) bestimmt, und oft ein Jün¬ gerer. Dieser vertheilr die Arbeiten, hebt die gemein¬ schaftliche Ernte auf, gibt das für die allgemeine Haushaltung Erforderliche wöchentlich daraus her, führt die Rechnung, entrichtet die Abgaben, tilge Schulden, sorgt für Wolle und andre Vvrrarhe zu den sämmlltchen Kleidungen, treibt die uachlaßigeu Ar¬ beiter an, und bestraft sie. Sonntags wird von ihm die Arbeit für die ganze Woche angewiesen, und über die wichtiger« Angelegenheiten werden auch die Berstandigern von ihm zu Rathe gezogen. Weiß der Stareschina aber nicht Ordnung und Ruhe zu erhal¬ ten, oder er wird liederlich und versäumt seine Pflich¬ ten, dann kann er auch abgesetzr werden. Gleiche Verbindlichkeiten hat die erwählte Hausmutter. — Die Kroaten erwarten von dem Fremden die Ehren» bcnennung Junak, d. i. Held. Ihre in Liedern gepriesene Heldenthatrn sind meistens Raubereyen! Lenker findet man durchaus nicht unter ihnen, da die Dürftigen entweder dep andern oder durch Raub sich.zu erhalten wissen. An den südlichen Gränzen stehlen sie daher ihren Nachbarn am häufigsten Vieh. Des J stri er s Karakter ist so gemischt, wie seine Mundart und Abstammung, nahmlich zusammenge¬ setzt aus der Gemütbsart des Italieners und des 122 Slaven. Einen Theil der Schuld seiner gkäuzcnlosen Trägheit tragt ohne Iweifel die venezianische Regie¬ rung, welche fast nichts that, den Enverbsteiß hier zu erwecken, und dagegen den istrischen Handel auf manche Art beschränkte. Hinterlist zeigt hier schon vor Knabe, der es nicht wagt, seinem Gegner unter die Augen zu treten, sondern nur auf Gelegenheit lauert, ihm von hinten beyzukommen. Raubsucht und Rachgier; jene macht den Verkehr zu Lande oft höchst unsicher, und diese droht in der größten Si¬ cherheit mir Lebensgefahr. Ihre Eifersucht versperrt ihr Frauenzimmer hinter Schlössern und Gittern, macht diese aber desto erfinderischer und ränkesüchti¬ ger. Gleichwohl scheint eine allgemeine Vertraulich¬ keit die Bewohner einer Straße oft zu einer Familie zusammen zu schmelzen. Man sieht ofr die sämmtli- chen Nachbarn um ein gemeinschaftliches großes Feuer friedlich versammelt, ihre Fische mit Oehl braten, »nd große Zirkel vor den Thüren ihre zurück¬ kehrende Hausväter erwarten. Ja die meisten häus¬ lichen Geschäfte werden vor dem Hause verrichtet. Den katholischen Gruß: Gelobt fty Jesus Chri¬ stus, kennen sie nicht. Reinlichkeit vermißt man sehr! Daher aber auch die verschriene Ungesundheit man¬ cher Gegenden? Men Fremden abgeneigt, suchten die gemeinen Jstrier dem deutschen Soldaten die möglichsten Hindernisse zu erregen, die sie nur konn¬ ten, ja wohl gar Streit mit ihm anzufangeu. Dem D a l m a t e n, Morlakcn, Dulcinjvtten und Albanier fehlt es eben so wenig an physischer Kraft I 23 zu den beschwerlichsten Unternehmungen als an Hur- rigkeir und Gewandtheit. Entschlossen in Gefahren, besitzen sie nicht geringes Talent zum Krieger, sowobl als zum Seemann. Nur an wissenschaftlicher Ausbil¬ dung, besonders für die höhere Schifffahrtskunde ge¬ bricht eS. Der Dalmate hat viel Gulmiilhigkeit, Standhaf¬ tigkeit und Unerschrockenheit in Gefahren, Unempfind¬ lichkeit gegen Schmerz und Mangel. Er ist wegen seiner rohen Wildheit schwer in Ordnung zu erhalten, er fügt sich selbst nicht immer unter die militärische Zucht. Seine Neigung zum kriegerischen Leben reißt ihn leicht aus seinem Vaterland, um jedem Werber zu folgen. Seine unruhigen Nachbarn, die Türken, erlauben ihm selten, die Waffen niederzulegen. Er weiß daher vorzüglich gut den Sabel zu führen. Viele treiben Seeraubercy; andre leben fast nomadisch oder troglodytisch. Auch diese Slaven sind starke Trinker. Ihre Weiber werden wenig von ihnen geachtet. Die Dalmazier auf dem festen Lande sind wirlhschaftlich, aber nicht gastfrey, doch zeigen sie sich freygebig und prachtliebend am Bord ihrer Schiffe. Sie sind unter¬ nehmender als die Eilander, aber minder folgsam. Ihre Raubsucht kann sie zur Grausamkeit-verleiten. Einen Beweis davon gaben vor achtzig Jahren die Nachbaren der Klippe Rogoßniza, welche sie bis nahe unter der Meeresflache abtrugen, damit die Fahrzeuge an ihr scheiterten. Sie lauerte» dann auf deren Untergang, und eilten herzu, nicht um die Schiff¬ brüchigen zu retten, sondern nm sie auSzuplündern, 12^ ja gar sie zu tödtrn, und sich der geborgnen Sachen zu bemächtigen. Nach des ehemahligen vcuezianischm Gouverneurs von Dalmazicn. Bold», Schilderung, herrschten zu seiner Zeit (im 1.17^8)in diesem damahls venezia¬ nischen Gebiet, Geitz, Neid, Groll, Zwietracht in den Familien, Feindseligkeit unter den Gemeinden, Verleumdung, Arglist, Betrug, Meineid, schäd¬ liche Bvrurtheile, schlechte Erziehung, unglaubliche Trägheit, unregelmäßige Sitten und abscheuliche Ausschweifungen. Verbrechen aller Art und kost¬ spielige Prozesse richteten sie durch den Arm der Ge¬ rechtigkeit immer mehr zu Grunde; daher war die äußerste Armuth fast allgemein. Die Anwohner von Lattaro werden als vorzüglich unversöhnlich geschil¬ dert; sie fordern sogar von ihren Nachkommen Rache da zu nehmen, wo es ihnen nicht möglich war. Wen erinnert nicht dieser hervorstechende Karakter aller dieser illyrischen Völker an die Schilderungen, die römische Schriftsteller von den alten Illyriern Machen, und an die römische Mordvesper, welche im Jahre Romö 787 allen römischen Kriegern, Kaufleuten und Reisenden in Illyrien das Leben kostete, während Tiber gegen Marbod zu Felde lag. Die Ehrlichkeit, Anfrichrigkeic und daS Zutrauen der Mvrlaken gegen einander übersteigt fast allen Glauben, so daß man bisweilen versucht wird, ihre Treuherzigkeit im gemeinen Leben bey Verträgen, Einfalt zu nennen. Treu jeder Zusage, fordern sie gegenseitige Znyerlaßigkeit. Können sie das Geliehene !25 zur bestimmten Zeit nicht zurück geben, so suchen sie durch Geschenke ihren Gläubiger zu entschädigen. Auch der Morlake lst unbegränzt gasifrey, zuvor¬ kommend, mild und rvohlthätig gegen Nvthleidende, dienstfertig, und weigert sich oft hartnäckig, die ge¬ ringste Vergeltung dafür anzunehmen. Er ist ein guter Krieger, doch muß sei» Anführer ihm Liebe, Achtung und Furcht einznflvffen verstehn. Nur zum- regulirten Soldaten wird und darf er nie umgebildet werden. Man würde vergeben- versuchen sein kriege¬ risches Feuer zu dämpfen; ja man würde ihn lieber auswandern sehn. Durch freundliche Behandlung ist er bald und ganz gewonnen, nicht bloß vom Lands¬ mann , sondern auch von dem Fremden. Jenem geht beym Eintritt in ein Haus die älteste Tochter oder junge Braut, falls eine da ist, entgegen, und be- willkommt ihn mit einem Kuß; gegen den Auslän¬ der sind die Mädchen aber zurückhaltender geworden, und verbergen sich wohl gar vor ihm, oder weichen ihm aus. Der Kuß ist hier eine bloße Aeußerung der Höf¬ lichkeit. Ein Mädchen küßt eine bekannte Manns¬ person, die ihr auf der Straße begegnet, und nie¬ mand denkt Arges dabey. An Festtagen küßt alle-, Jünglinge und Greise, Mädchen und Frauen; auf Marktplätzen, vor den Kirchthüren, überall wo man sich trifft, auf dem Lande und in den Städten. Ihre Hande üben wohl noch größere Freyheilen, die wir für unschicklich halten, welche sie. aber gegen den, der sich darüber wundert, damit entschuldigen: es 126 siv cin Scherz, der keine Folgen habe. Kein Mvrlake braucht zu betteln; den» wenn der Arme nichts zu leben har, wird er vom begüterten Nachbar unter- stükr. Sparsamkeit ist hier durchaus unbekannt; bey Festtagen und andern Gelegenheiten laßt der Merlake alles darauf gehn, unbekümmert wovon er künftig leben werde. Mehr schont er seine Kleider. Durch das Wasser geht er lieber baarfuß, nachdem er seine Schuhe ausgezogen hat; und eine neue Mütze tragt er im Regen eher unter dem Mantel als auf dem Kopfe. Freundschaften werden hier nicht bloß beym Becher geschlossen, sondern am Altäre bestätigt, wo die neuen Freunde vor Jeugen und vom Priester ein- gcseguer werden. Im siavischen Ritual ist dazu ein eignes Formular. Die so Verbundene» neunen sich Verbrüderte (Pobratimi) aber Verschwisterte (Poße- strime). Fest und unauflöslich ist ein solches Band. Mil Gut und Leben steht einer für den andern. Un¬ versöhnlich ist aber auch ihre Feindschaft, so lange die Rache nicht befriedigt ist. Doch lassen sie sich bisweilen durch Geld und Güter zufrieden stellen, wenn es nähwlich dem Vermittler gelingt, die Par¬ teyen zu vergleichen, wovey der Beleidiger mit der Waffe, dem Werkzeuge der Frevellhat, am Halse, erscheint. Dann sitzt noch bisweilen der Beleidigte ihm das Gewehr drohend an die Brust, ehe die Aussöhnung selbst erfolgt. Erfahrt die Obrigkeit die Thal, so sucht sie den Vergleich zu befördern, und eilt ihn zu bestätigen. Das Ende dieser Verhand¬ lung ist dann ein Schmaus. Ist die Rache einmahl 127 ausgeübt, so findet keine Gegenrache unter ihnen Etan. Raubsucht und Trunkliebe sind hier einhei¬ misch. Natürlicher Verstand und Witz ist dem Mor- laken nicht abzusprechen. Auch bedienen sie sich lieber der List als der offenbaren Gewalt. Daher beharren sie auch aus der einmahl ausgesprochenen Lüge, und wissen meisterhaft sich zn verstellen. Eben so kaltblü¬ tig uud besonnen sind ihre Antworten auf bedenkli¬ che Fragen. Die Morlakinnen putzen sich gern, so lange sie unverheirathet sind; aber nach der Wahl vernachläßigen sie sich desto mehr, oft bis zur größten Unreinlichkeit; daher auch wohl die Geringschätzung, die sie von ihren Männer» leiden. Der Morlake ist unterwürfiger gegen seine eigne Oberhäupter (Serdari Harambaschc) als gegen Fremde, denen er stets wider¬ spenstig sich zeigt. Ungeachtet ihrer herrschenden Nei¬ gung zur Unabhängigkeit, duldeten sie doch während des venezianischen JvcheS die schreyendsten Bedrückun¬ gen der Colonelli. Sie nahmen aber auch, nach der Auslösung des venezianischen Staates, eine schreck¬ liche Rache an einigen der letzten jener Unterdrücker. Die in Höhlen auf Raub lauernden Morlaken wer¬ den Haiduken genannt, d. i. Rauberanführer; dagegen Lupeshi, Räuber, jene heissen, welche durch Arglist nnd Meuchelmord sich fremdes Gutes be¬ mächtigen, so gering es auch sep. Jene werden durch die Noth und lange Weile aus ihren unfruchtbaren und unzugänglichen Gebirgen von Vergoraz und Duare getrieben, den Reisenden aufzupaffen. Da¬ her sie „ach dem Gevrgentog sich sehnen, wo sie I2Ü gewöhnlich aufbrechsn nach ihrem Sprichwort: Aur- jev danze, Aiduki sastanze: der Georgen- tag kommt, Haidnken sammlet euch. Mit dem auf- brechenden Laube finden sich nähmlich auch mehr Rei¬ sende in diesen unwegsamen Gegenden. Doch ist jeder Reisende, der sich mit ihnen abfindet und ihnen freundlich begegnet, ihres Schutzes gewiß, da sie keiner Verratherey fähig sind. Am meisten rauben sie Vieh, d ssen Fleisch und Häute die wesentlichsten Mittel ihrer Erhaltung sind. Um noch freycr und unbemerkter diese Züge zu machen, leben sie ganz zerstreut, unter dem Vorwand, gern ihren Aeckern naher zu siyn. Von dem kriegerischen Muth derMorlaken erzählt die Geschichte des Landes viele merkwürdige Dey- spiele. Vier Haiduken wagen es, eine Karawane von fünfzehn bis Zwanzig Türken anzugreif» n, und gemeiniglich werden diese ausgeplündert und in die Flucht gejagt. Der Venezianer Leon Foscvlo führte im I. 17^7 u. ff. einen kleinen Haufen dieser Tapfern gegen das Heer des Mascha von Boßuien, Mechmed Fechli, und überwältigte es, ungeachtet der größten Anstrengungen des viel stärker» Feindes- Die bestän¬ digen Feindseligkeiten, welche von beyden Seiten ausgeübt wurden, rechten die Türken endlich, jeden Morlaken, dessen sie habhaft wurden, dem Tode zu weihen. Dieses Verfahren entzündete nun in den Morlaken eine unmenschliche Grausamkeit gegen 'jeden Türken, der das Unglück hatte, ihnen in die Hände zu fallen. Die vstreichische Regierung hat ^9 indeß durch Einführung der KnegSzuchr und siren- gern Ordnung gesucht, diese Wildheit ihres Karak- ters etwas zu mildern. Gern schonen sie das Leben der Christen. Nur nach der Zahl der erlegten Tür¬ ken schätzen sie ihr Hewenverdienst; und nächst jenen sind ihnen die italienischen Kaufleute in den See¬ städten am verhaßtesten, weil sie glauben von ihnen zu sehr übcrvorrheilt und gedrückt zu werden, viel¬ leicht auch au- alter Rachsucht gegen Venedig, wel¬ ches im berüchtigten Uskokenkriege jeden Gefangenen aufknüpfte. Die Fähigkeiten der Ragu sauer Jugend lobt ihr vieljabriger Lehrer Appendini. Die Erziehung ist streng. Gastfreyheit findet man überall. Ihre Fä¬ higkeit und Geschicklichkeit im Weben, iu der Schiff¬ fahrt und im Handel ist seit alten Zeilen bekannt. Die Albanier behaupten, ungeachtet ihrer Unterdrückung und des Stolzes der Barone, doch ihren Freyheirssinn. Krieg und Waffen wählen sie vor dem Ackerbau und jedem andern Geschäfte des Friedens. Keine Ortschaft mischt sich in die Angele¬ genheiten der Nachbarn. Allein die Freyheit ist die Sache aller. Jede Familie (Tschera) ist von der an¬ dern unabhängig. Ihre Familienhändel schlichten die Häupter derselben, und die Streitigkeiten der Tschere eine Versammlung von Alten. Nur über ihre Grän¬ zen ergreifen sie bisweilen die Waffen gegen einan¬ der. Gewaltthätigkeiten Einzelner veranlassen lcichr blutige innere Kriege. Sie beobachten bey ihren Ge¬ fechten keine Schlachtordnung. Das Hauswesen liio führen allein die Weiber, die übrigens in strenger Unterthänigkeit stehn. Der Polizaner hat einen schonen Wachs; seine mäßige »nd harte Lebensweise bildet einen gu¬ ten Krieger aus ihm. Eifersüchtig auf Erhaltung seiner Freyheit und aus die Unzugänglichkeit seines Landes trotzend, war er seinen Nachbarn stets furcht¬ bar; übrigens ist er höflich und gastfrey gegen Frem¬ de, aber rauh gegen das Weib, von dem er nie spricht, ohne hinzu zu setzen: „mit Ihrer Erlaubniß zu sagen." An Tapferkeit übertreffen die Boccheser selbst di« Montenegriner. Jede Beleidigung sind sie ge, neigt durch Mord selbst an den Verwandten des Ve, kidigerS zu rächen. Ihr Aberglauben sieht in ner¬ venkranken Mädchen und Weibern oft Zauberinnen, und führt sie zum Scheiterhaufen. Das Los ihrer Weiber ist traurig; aus Eifersucht werden sie beson¬ ders in den nicht wohlhabenden Gemeinden vor frem¬ den Männern eingesperrt, ja sogar vordem Besuch fremder Frauen. Die Gewalt des Mannes über seine Gattinn geht so weit, daß er sie, ja selbst eine» An¬ dern Frau, ohne Ahndung ermorden darf. Um nur einen Zug zu erwähnen: Nachdem die Bvecheser im J.r 797 beschlossen hakten, sich freywillig an Oestreich zu ergeben, erschien Admiral Bruies mit einem starken Geschwader, und forderte sie zur Ueber- gabe auf. Sie harren nicht mehr als 5oo Kroaten zu ihrer Vertheidigung; aber ihr Entschluß war so schnell als kühn. Man ließ de» österreichischen I2t General in ihre Versammlung bitten. Hier redete ihn ihr achtzigjähriges Oberhaupt, der Knes Voin Voi- kowitsch also an: General, was hast du beschloßen? Dieftr: Meines Herrn und Eure Rechte bis auf den lehren Mann zu verrheidigen. Der Greis Boi¬ kow, tsch ergriff sein großes Messer, zog es durch die Zähne, und schwor: daß, wenn es je dem Feinde gelänge, sich des Landes zu bemächtigen, sie ihre Weiber und Kinder ermorden, ihre Wohnungen in die Asche legen, und ihm nichts als Schutthaufen und Leichen überlassen wollten. Alle stimmten mit feuriger Begeisterung in diesen gräßlichen Eid, und unter gleicher Geberde. Sie schmolzen aus dem Bley von ihren Thürmen und von ihren so heilig geachte¬ ten Kirchen Kugeln, und opferten selbst ihre Schätze der allgemeinen Vertheidigung und Erhaltung. Vorzüglich sind die Bewohner der Dörfer Ublie und Krivvstje wegen ihrer Tollkühnheit berüch¬ tigt. Zwey von ihnen wagten es vor einigen Jahren aus einer Sradl in der Turkey zwey Türken gefan¬ gen weg an ihre Gebirge zu schleppen, um sie dort ihrer Rache oufzuopfern, ungeachtet der Rrkla- maiion des Bascha und der Vorstellungen des Pro¬ topapa. Die gefährlichsten Feinde der Türken und Montenegriner sind aber die Pastrovitsch ier. We¬ gen der großen Dienste, die sie Ungarn gegen ihre gefährlichen Nachbarn geleistet, sind ihrer viele schon in alten Zeiten, nachher aber vom Kaiser Sigismund ihre sämmtliche waffenfähige Mannschaft, iu den Adel- siand erhoben worden. Gleichen Mmh beweisen auch I 2 »32 die Albaneserinnen; man sieht oft vier bis sechs von ihnen im Kanal die größten und schwer beladnen Fahr¬ zeug« so leicht und geschickt regieren, wie es nur die Manner thun konnten. Das Schloß von Perastino wurde einst in Abwesenheit der Manner, gegen einige hundert Türken ganz allein von den Weibern verthei- digt, bis die benachbarten Gemeinen es entsetzen konn¬ ten. Viele wissen mit Flinken und Messern so gut umzugehn wir die Manner. Die Risaner sind die entschloßensten Seeräuber. Zwölf bis vierzehn von ihnen lauern auf einem Schiffe zwischen den Klippen auf die Annäherung eines Schiffes, und wagen eS die größer» Kauffahrteyschiffe, die 20-3o Matrosen an Bord haben, zu entern. Einer dieser tapfer» Bocchesen, Jvanovitsch, schlug sich mit drey tunesischen Galeeren herum, versenkte eine, und jagte die beyden andern in die Flucht, wofür ihn Vene¬ dig zum Luvulier« stola erhob. Sechs bewaffnete Boccheser Fahrzeuge schützten allein im lehren Kriege die Flagge der verbundnen Machte im adriatischen Meere. Oft bedienten sich die Eng¬ länder der Boccheser Handelsschiffe als furchtbarer Kaper. Die Küstenbewvhner sind überhaupt milder und menschlicher als die roheren Gebirgsländer. Die Seefahrer und die höhere Klaffe der Bocchesen rüh¬ men sich, nicht mit Unrecht, ihrer Redlichkeit, und zeigen oft ein Zartgefühl über den Punkt der Ehr¬ lichkeit, welches überrascht. Ein Schiffspatron ward beschuldigt fünf Ballen Tuch, die ihm anvertraut waren, verspielt zu haben. Als aber der Proveditor bis zur nahem Untersuchung, ihn deßhalb verhaften ließ, beraubte das Gefühl der Schande ihn augenblick¬ lich der Vernunft, und er blieb in diesem traurigen Zustand, selbst nachdem der Provcditor ihn besuchte um ihn zu trösten und zu beruhigen. Ei» gemeiner Bocchese ward beschuldigt einige Sacke Bohnen ent¬ wandt zu haben. In Gegenwart des Dritten ge¬ stand er dem General nichts. Sobald er sich aber allein mit dem General sah, fiel er ihm zu Füßen, bekannte seinen Fehler mit dem Zusatz: daß er sich ihrer nur bemächtigt habe, aus Gehorsam gegen ihn, um eine Summe bezahlen zu können, wozu er ihn verurtheilt habe. Zugleich bat er ihn mit dem rührendsten Vertrauen, das fehlende Geld ihm zu leihen. ß) Religion und Geistesbildung der Bewohner. Die meisten dieser slavischen Völkerschaften in den nördlichen Provinzen bekennen sich zur katholi¬ schen Kirche. Katholische Erzbisthünier waren bisher in Lavbach, Jara, Spalatro, Raguja. Der Erzbischof von Spalatrv war Primas von Dalmazien undKroa- zien. Zum Bisthum Laibach gehört Oberkrain, der Neustadtler Kreis und ein Theil des AdclSbergischcn. Katholische Bisthümer waren noch zu Triest, Modrusch, Zeng, Trau, Novi, Skardona, Ma- karska, Almisha, Cattaro, Budua, auf den Inseln Veglia, Chcrso, Arbe. Nach Abranders VIH. Bulle konnte Venedig nur die Bisthümer Skardona (s!. Skradin) und Makarska verleihen ; die Besetzung der übrigen bing vom Papst ab. Unter der österrei¬ chischen Regierung wurden die Erzbischöfe von Jara und E palarro zu Appellazionsbehvrdeu in geistlichen Sacken ernannt, da vorher Liese dem päpstlichen N- mins in Venedig zustand. Unter dem ehemahli- gen Erzbischof von kaibach stand vordem der Bischof von Triest. Seitdem aber der Erzbischof Michael Graf v. Brigido daS Jipser BiStbmn diesem Erz- bi'ölhume vorzog, und den fürstlichen Titel ablegte, har Laybach nur noch ein Bisthum. Von den ehe- mabligen vielen Krainer Klöstern hat Kaiser Joseph nur siebzehn benbehalcen; ferner waren bey der frans zösi cken B sitznahmc KrainS »och drey deutsche Kom- t'n !>«d eine des Maltheserordens. Die vier Bl- schv,. . u-e 'adligen venezianischen Istriens zu Ca- podistcia, Citcanutva, Parenzo und Pola standen unter den Erzbischöfen von Aquileja und Udine. Die Katholiken von Carraro und Castelnuovo stehn unter dem Bischof von Cattarv, die wenigen im Bezirk von Budua aber unter dem Bischof zu Anli- vari im türkischen Albanien. Iu Cattaro sind bey der Kathedralkirche zwölf Domherren, bey der Col» legialkirche acht Benefiziarien, drey welrliche Brü¬ derschaften, drey Nonnen-und drey Mönchsklöster, zusammen zwölf Kirchen und siebzehn Kapellen und ein FindelhauS. Jede Gesellschaft hat ihre Pfarr¬ kirche. Zu Budna ist eine Pfarrkirche und ein Kapu¬ zinerkloster. Der Werth der Güter aller dieser geist. lichen Häuser wird auf 160,000 Gulden geschätzt. aber der Ertrag derselben ist wegen Vernachlässigung des Landbaues und wegen des Unvermögens der Geistlichkeit noch unbedeutender als der von welt¬ lichen Gütern. Nirgends vielleicht herrscht mehr bit¬ terer Haß zwischen den Katholiken und Akatholiken als in Albanien. Die Ursachen liegen nicht allein in der tiefen Unwissenheit ihrer Lehrer, sondern auch in der wenigen Aufklärung der Italiener und in ihrer Furcht vor der Mehrzahl der Griechen, so wie in dem Neide gegen diese, weil sie wohlhabender sind, und mehr verdienen als jene. Die vielfältigen Bluts- uod Handelsverbindungen der Griechen mit den be¬ nachbarten Montenegrinern erhalten bey.jenen die Besorgniß, daß bevde sich einst gegen die Italiener vereinigen möchten, um sie ganz von diesem fremden Boden auszurollen. Darum verbietet in Dobrota sogar ein Gesetz den ankommenden Griechen länger alö 2^ Stunden da zu verweilen, und den griechi¬ schen Diensibothen, auch den treuesten, langer als drey Jahre in einem Hause zu bleiben. Der Bischof von Agram (sl. Sagreb) in Kroazien war bisher einer der reichsten ungarischen Prälaten. Man schätzte seine Einkünfte auf mehr als Ho,or,o Gulden. Ucberdem besaß er große Privilegien; er hatte mehr adliche Prädialisten als irgend ein andrer Bischof. Prädialisten sind Unterlehnsleute eines Bi¬ schofs mit üblichen Freyheiten. Sie erhallen von ihm einen Schenkungsbrief auf ein bischöfliches Gut, wel¬ ches auch in der Familie fortgerbt wird. Sie zahlen dafür jährlich einen Gulden bis drei- Ducaten, und i36 » insiirgiren, d. i. erscheinen bey Reichskriegen unter bischöflicher Fahne, schwören aber dem Könige und Reiche Treue; «Hedem mußten sie auch schwören, sich aller Ketzerey enthalten zu wollen. Weil durch diese Pradialisten die Einkünfte des Bistlmms sehr geschmälert werden, verbot schon im Jahre 1629 Ferdinand II. neue Pradien zu errichten, und die ' bestehenden bey Aussterbefallen weiter zu verleihen; doch hörte dieser Mißbrauch nicht auf. Die unadlichen Pradialisten sind Bauern, welche der Bischof von den Urbarialschuldigkciten befreyt, um sie zuKriegs- nnd Banderial - Diensten, zur Wache auf dem bi¬ schöflichen Schloß zn brauchen; dafür werden ihnen alle Abgaben, der Zehent ausgenommen, erlassen. Im Jahr 1796 hatte der Bischof 2/so Husaren, im I 1796: 2^0 Infanteristen, und im I. 1797 5oo Mann Infanterie und 200 Husaren beym Reichsheere, welche sich all? auf eigne Kosten.kleideten und bewaffneten. Nach dem verdächtigen karolingi¬ schen Privilegium vom Jahr ,3t8 waren die sammt- lichcn bischöflichen Untcrthanen von aller weltlichen Gerichtsbarkeit und Abgaben befreyt, und zum Zehn¬ ten anchie Kirche verpflichtet. Doch gilt es in seinem ganzen Umfange langst nicht mehr. Mit dem Bisthum von Zeng sind die Sprengel der ehemahligen Bischöfe von Korbavien und Mo- drusch vereinigt. Im Jahre r 7 78 gehörten nur Pfarreyen dazu. Der kleine Sprengel des Bischofs von Novi begreift einen Theil des Lirrorale. i?>7 Die Einkünfte de- zahlreichen Domkapitel- zu Agram sind überaus ansehnlich. Acht und zwanzig Domherren leben mit ihren Dikarirn ganz sorgensrey; ferner sind noch Lsnonici liononui-ii oder Ehren¬ mitglieder, deren jeder Dischof sechs ernennen durfte. Im J- 1K02 war die Anzahl der Römischkarholi- schen in den sechs illynschen Militärbezirken und der freyen Kvmmunitar li4,ooo, also über zwey Fünf¬ tel der ganzen Nolkszahl; die meisten davon befanden sich im Okvtschaner und Oguliuer Bezirk, zu Zeng und Carlopago. Das Likaner, Oiorschaner, Oguli- ver und ein Theil des Sluiner Gebietes stehn unter dem Bisthum zu Zeng, die übrigen standen unter dem von Agram. Außer den bisherigen drcy Mönchs¬ klöstern zu Zeng, Kostainiza und Carlopago, besitzen die Katholiken (nach Demian LH. i- S. 122) in den abgetretenen Rcgimentsbezirken nebst de» vier Kom- mw'-'itaten 72 Pfarren und 40 Lokalkaplaneyen, nach Crusins aber 26 mehr, wozu noch 79 Kjrchen im Agramer Bezirk jenseit der Save ohne »i Lokal- kaplaneyen, nahmlich im Kreise jenseit der Save 12 Kirchen, dießseit der Kulpa >4, jenseit der Kul- pa 19 Pfarren und 2 Kaplaneyen, im Gebirgske- zirk ,2 Pfarren und 5 Kaplaneyen, im Seebezirk 22 Pfarren und 4 Kaplaneyen, im Likaner Regi¬ ment 11 Pfarren und ist Kaplaneyen, im Oiotscha¬ ner ,5 Pfarren und 10 Kaplan-yen, im Oguliner 18 Pfarren u-d 6 Kaplaneyen, im Sluiner io Pfar¬ ren und 4 Kaplancyen, im ersten Banal 8 Pfarren r Ki-pluncy, im zroeyten Banal 6 Pfarren und -38 i Kaplaney, m jeder Kommunität r Pfarre. Die Geistlichen im Karlstadter Generalat wurden bisher erhalten theils durch die Gebühren für ihre Amtsver- richkungen, theils aus dem Religionsfond von den einqezvgenen Klöstern, theils aus einem von Maria Theresia gestifteten Fond von 32,ooo Gulden. Die Geistlichen in den Banalbezirkcn mußten größten Theils von ihren Gemeinen besoldet werden, welche auch für die Kirchenbauten sorgen müssen, seitdem im 1.1776 die sonst dazu bestimmten Kirchenäcker unter die Granzer sind verrheill worden. In Germanien, und vielleicht noch in andern Gegenden, übten noch neuerlich die katholischen Geistlichen oft den Bann gegen die ihnen Ungehorsamen. Fast alle größere adelige Grundeigenlhümer in Kroazien besitzen das Paironatrecht, weil sie die Kirchen erbauten. Nur die im französischen Staatskalender aufgenommeuen Kirchenfesie dürfen jetzt gefeyert werden. Die Klöster sind aufgehoben, aber die Kollegialfiifte zu Bribir und Novi beybehalten worden. An die Geistlichen dürfen keine Zehenten mehr geliefert werden. In Dalmazien und Albanien sind dreyzchn bischöf¬ liche Kirchensprengel unter zwey Erzbischöfen und eilf Bischöfen vertheilr, deren Sitze meist befestigt sind. Im Polizaner Gebiet und auf mehrern dal¬ matischen Inseln ist noch der alr-slavonische Kir¬ chengebrauch. Zu Almisha ist ein Seminar für die slavonischen Geistlichen dieser Gegenden. Das ragusanische Gebiet nährte bisher noch ein and drenßig Klöster meist von den Franziskaner-, i3g Dominikaner-und Benediktinerorden. Zu dem Spren¬ gel des Erzbischofs von Ragusa gehörten die Bisthü- wrr zuDrazza, Curzola, Narcnta, Slanjo, Lre- binje und Risauo. Der unirre- ' . mit der katholischen Kirche vereinigiin) Griechen waren im Z. 1802 in den sämmtlichen Militärbezirken nur ^000 (davon 21^.4 we:b ichen Geschlechts), sammrlich im Sluiner Bezirk, mir 10 Pfarrcyen, nach Crusius. Ihr Consistorium und ibr Bischof, unter welchem sie bisher standen, sind zu Kreuz. Nickt ihr Bekenntniß haben sie ver¬ ändert, sondern nur einige Kirchengebrauche, obgleich man unter Leopold t., Karl VI. und noch mehr un¬ ter Maria Theresia manche Zwangsmittel anwandte, sie alle zum kalbollicken Glauben zu bringen, nnein- gedenk der, bev ihrem Ue'oermtl in die österreichi¬ schen Staaten, ihnen gegebenen Zusickerung, einer ungestörten Religionsübung und Gewrffensfreyheit. Unirt sind auch die Wachen, so wie auch die Al- baneser, die schon seit der Unterjochung durch die Türken, nach dem Tode des Georg Castrivta sich häufig nach Italien wandten, und bey dem Uebcrtritt zur katholischen Kirche, vom Papst die Erlaubniß, gewisse Gebrauche ihrer ersten Kirche beyzubchalten, erhielten. Die nicht nuirten griechischen Illyrier stehn unter dem Erzbischof von Karlowitz. der ein Serbe seyn muß, und von fünf und siebenzig Bevoll¬ mächtigten dieser Nazivn gewählt wird. Diese Alt- Griechen besitzen in den beyden Banal-, Olotschaner-, Irso Likaner-, Oguliner- und Sluiner-Bczirken ilIPfar- ren und r Kaplaney mit >56 Pfarr- und Filialkir¬ chen, die von 255 Popen (Pfarrern und Diakonen) versehn werden, welche theils von den Gebühren bey Trauungen, Begräbnissen und dec Wasserweihe, theils von den Pfarrackern oder der Entschädigung dafür, und von derLukna erhalten werden; diese besteht in vier und ein halb Pfund Getreide, die sie von jedem Joch der Nichtunirten bekommen. Zu Go- mirje im Oguliner Bezirk ist ein Kalugier-(Mönchs-) Kloster mit sechs Kalugern und einem Jgumen (Guardian, Prior), die vom gemeinen Mann eine viel größere Achtung genießen als die armen Popen. Die Anzahl der nicht unirten Griechen im Karl¬ stadter Generalat war im I. 1802: 92,581, in der Militarkommunität 1927, und i» der Banalgränze 60,260 Seelen. Der Bischof der Nichtunirten hat nur tausend Ducaten Einkünfte, und wohnt zu Plaschka. Auch über Triest, Fiume und daS Agramer Comitat geht sein Sprengel. Die Uskoke n taufen nur Erwachsene, und beichten nicht vor dem dreyßig- sten Jahre. Reichliches Almosen und das strengste Fasten halten die Alt-Griechen für besonders ver¬ dienstlich. Ein Räuberhauptmann wurde einst von seinen Leuten uiedergemacht, weil er sie nicht hielt. Ihr Aberglauben und ihre Unwissenheit sind gleich groß, selbst alte Leute wissen oft nicht das Vater Unser. Diese tiefe Unwissenheit, der Aberglaube, wilde und rohe Sitten, ihre abgeschmackten und lä¬ cherlichen Gebräuche sind die Ursachen ihrer Armuth, Mißbräuche und Laster, und der Entvölkerung des Landes. Die Msrgenrvthe der Aufklärung ist über die unirten und nicht unirlen Griechen noch nicht aufgegangen. Die Popen sn d dumm, unwissend, meist liederlich und aus der niedrigsten Bolksklasse, daher wenig geachtet; ihre Predigten sind elend, ja oft verführerisch, und enthalten oft die abge¬ schmacktesten Mährchen. Die Kirchen sind erbärm¬ lich, die besten sind in Triest und Plaschka. In Dalmazien sind zwey Kathedralkirchen. Sonst har¬ ten die Griechen ihren einheimischen Bischof (von Filadelfia benannt); bisher standen sie aber unter dem nachtheiligcn Einfluß des Bischofs von Mvnre- negro und des serbischen Patriarchen von Peg. We¬ der die griechischen noch die katholischen Geistlichen haben hier Bildungsanstalten. DerBischof von Mon¬ tenegro residirte bisher im Kloster Stanjevitsch im Bocchesischen, und mußte sich für einen Untertha» von Venedig bekennen. Griechische Kirchen sind zu Cattaro mit einem Protopapa, und in allen griechi¬ schen Gemeinen und Dörfern. Mönchsklöster haben sie ein reiches zu Savina, Castelnuovo, Risano, Shupa, Perasto u- a., zusammen sechs. Die Bi¬ schöfe und Geistlichen erlaubten sich auch hier manche Eingriffe in die weltlichen Rechte. Die Nichrunirten sind am zahlreichsten im Jaraischcn, in und um Skardona und Zmoski, und zerstreuter in den Ge¬ bieten von Sebenico, Knin, Einj und Cattaro. Unter venezianischer Oberherrschaft mußten sie lange eigener Bischöfe entbehren, und von katholischen 1^2 Bischöfen ihre Kirchen visitircn lassen; ihre Kalugier wurden von diesen geprüft, und mußten vor ihnen ihr Glaubensbekenncniß ablegen. Diese Beschrän¬ kung veranlaßte manchen Widerstand, besonders des griechischen Klosters Dragjevilsch, weßhalb die Bischöfe bey ihren Amtsverrichkungen selbst in den Kirchen ofr militärische Hülfe brauchten. Als im Jahre 1761 Venedig endlich einen unirken Bischof einsetzte, äußerte der Papst in einem harren Breve seine Unzufriedenheit vergebens. Diese und andere Bedrückungen und Zwiste schrieben die Griechen de» Jesuiten zu Spalarro vorzüglich zu, und klagten laut, daß sie unter türkischer Oberherrschaft sich besser befänden, als unter der Republik, obgleich der Senat den Usurpazioncn der Jesuiten Einhalt zu thun suchte. Venedig tadelie dagegen, daß sämmtli- che griechische Priester und Mönche Ausländer wären, sorgte aber selbst nicht für Verbesserung der inländi¬ schen Seminarien. Die griechischen Klöster zu Kcrka, Dragsevirsch und St. Archangel versorgen die Gemein¬ den mit ihren schlecht unterrichteten Geistlichen. Der alt-slavonische Ritus ist noch in den Kirchen von Poliza und einiger Inseln üblich. Die Geistlichen für diese werden im Seminar zu Duare gebildet, und müssen das Glagolitische lernen. So heißt eine Art des slavischen Alphabets, das nach Dobrovski's sehr wahrscheinlicher Meinung (s. dessen Geschichte der böhmischen Literatur) zwischen den Jahren 106^-1222 erfunden worden. Weil nahmlich die Päpste das alt-slavische Ritual, das im i^3 cyrillischen Alphabet geschrieben ist, für eine aria- nische Ketzerey hielten, so verschnörkelte irgend ein Frennd des slavischen RiruS das cyrillische Alphabet in das (man weiß nicht gewiß warum so genannte) Glagolitische, und schrieb dieses dem heiligen Hieronymus zu, wogegen dann die Papste nichts ein¬ wandte». Die Boccheser sind theils römisch katholisch, theils nicht unirte Griechen, und beyde Parteyen hassen einander. Im venezianischen Dalmazieu und Albanien zählte der General Grimani im Jahre 1768: 52,000 A l ,- Griechen. In Triest war eine armenische Kirche und ein armenisches Kloster der Mechitaristen, welches eine Tuchdruckerey Harts, die nicht allein armenisch, sondern auch in andern morgen- und abendländischen Sprachen druckte. Diese Mechitaristen sind aber nun in Wien. Die Morlaken sind theilS katholischen, theils griechischen Bekenntnisses. Sie find aber höchst un¬ wissend und abergläubisch, r^e ihre Priester. Drey Arten von Zauberern erhalten sich noch unter ihnen. Die Eingebornen der jonischen Inseln sind grie¬ chischer Religion. Ihre höchst unwissenden (viele kön¬ nen nicht lesen) und abergläubischen Geistlichen stehn unter dem Prolvpapa in Corfu, der unter dem Pa¬ triarchen von Cvnstantinvpel steht, alle Vorrechte eine« Bischofs genießt, und von den Geistlichen und dem Landevüdel aus dem letzter,, guf fünf Jahre r44 erwählt wird/ aber nur zufällige Einkünfte hat. Die einträglichsten gibt ihm das Bannflüchen. Der Pro- ropapa erscheint dann im Trauerkleide, mir einer schwarzen Kerze ja der Hand, vor ihm her ein gro¬ ßes Kreuz und eine schwarze Fahne, vor dem Haufe des U«g!üch!lchen, und spricht öffentlich auf freyer Straße unter vielen gräßlichen Geberden den Bann- siuch gegen ihn aus. Jeder darf dieses vom Proto- papa gegen seinen Feind fordern; ja selbst die vene¬ zianische Regierung bediente sich oft dieses verwerf¬ lichen Strafmittels, um ganze anfruhrische Gemein¬ den zu bändigen. Die vielen Mönchs - und Nonnen¬ klöster fallen dem Lande zur Last. Wenige Nonnen¬ klöster haben Zöglinge, die sie jedoch allein im Stri¬ cken und Spmmn unterrichten, selten im Nähen und noch seltner im Lesen und Schreiben ihrer Mut¬ tersprache. Oie Anzahl der griechischen Kirchen ist besonders auf dem Lande sehr zahlreich. An manchen Drle» har fast jede Familie ihre Kapelle. Die Protestanten waren in den nördlichen illyrischen Provinzen ehedem viel zahlreicher. Durch de» Druck der Jesuiten sind sie aber sehr vermin¬ dert worden. Nach den Toleranzedikten Josephs H. zeigten sich im Jahre in ganz Kärnten 18, roo Protestanten. Schultes gibt ihre Anzahl in Lber- kärnren auf i5oo an. Ihre vornehmsten Gemeinden sind zn Blcyberg, Eisenlraten, Sl° Peter im Feld und das Filial St. Margarethe, Staggeboi am Alan, Frösach mit Puch, Himmelberg oder Geusa Mit 6000 Seelen, Weipbriach mit Weissensee, ' -L5 St. Ruprecht und andre. Ganz Kärnten hat zwölf protestantische Kirchsprengel. Auch in Krain und Triest sind Lutheraner. Ihre Anzahl war dort ehedem ebenfalls größer, da die Reformazion schon früh hier eifrige Anhänger fand, und bald wohlthätigen Einfluß auf die Ausbildung der Kramer Mundart hakte; denn unter den ersten Reformatoren schrieben in ihrer Muttersprache seit r55o der Domherr Primus Trüber und mit mehr Reinheit und Glück seine Zeitgenossen Sebastian Crell, Georg Dalmatin ein Prediger in Ober» krain, und Adam Bohor itsch ein Schulrektvr. Auch die ganze Bibel wurde von Dalmatin gut in das Windische oder Krainersche übersetzt und gedruckt.' Aber schon zu Ende jenes Jahrhunderts wurden die Protestanten verfolgt, ihre Prediger und alle die deS Landes verwiese», welche nicht wieder katholisch wer¬ den wollten, und die gesammren Bibeln nebst dem übrigen protestantischen Büchervorrath der Stände, so wie alle andre protestantische Bücher, deren man habhaft werden konnte, ihnen entrissen, «nd den Jesuiten überliefert. Der Verfasser der Uebersetzung der Bibel, welche r58zs zu Wittenberg gedruckt wurde, ist Georg Dalmatin, dessen eigentlicher Nähme vielleicht Georg Juritschitsch heißt. Wie Lu¬ ther, so wurde auch Dalmatin, während er an seiner Uebersetzung arbeitete, von dem lutherischen Freyherrn Christoph AuerSberg auf dessen Schloß Auersberg (Triak) verborgen gehalten. In Dalmazien, Kroazien und Slavvnien sind K durch neuere Gesetze die Protestanten von allen Bauer¬ und Bürgerrechten im Provinziale ausgeschlossen wor¬ den. Zwar hatte bercilS unter Maximilian die Re- formazion in diesen Ländern sich weit verbreitet, und zugleich hob sich auch die kroatische Literatur, da Buchdruckereyen angelegt wurden, aus welchen meh¬ rere Katechismen und andre protestantische, theologi¬ sche und andre Bücher erschienen. Michael Vutschitsch, ein katholischer Pfarrer zu Muraköz, trug besonders viel durch Predigten und Schriften zur Verbreitung der Reformazion bey, und wurde im Jahre 167^ auf einer Synode verdammt. Der Kaiser aber voll¬ zog keine der ihm zugedachten Strafen, sondern dul¬ dete ihn. Unter den vielen Großen, welche für die Reformazion sich erklärten, beeiferten sich vorzüglich die Grafen Zrini's, sie zu unterstützen. Sie legten auch zu Nedelitz eine Bnchdruckerey an. Der Religivns fottd ist beträchtlich; denn allein das Jesuiter Vermögen inSlavonien undKroa» zien betrug im Jahre 1776: 699,160 Gulden, und im Jahre 1777 wurde das Aktivvermögen des kroa¬ tisch - slavonischen Studienfvnds auf 296,200 Gul¬ den angegeben, wovon 81,^09 Gulden Interesse fielen. Hiervon wurde ausgegeben: an Salarien der Professoren, üN Aka¬ demien, Gymnasien, oc. . 16,980 st. für Kirchennothwendigkeiten . 5,o6i — Pensionen für Crjesuiren . . 6,282 — 27,228 fl. so daß noch Ueberschuß von 4>86 Gulden blieb. Und doch ist das Schulwesen in großem Verfall. Wah¬ rend der Blürhe der Jesuiten hatten sie alle Schulen zu besorgen, auch die drey Kollegien zu Agram, Warasdin und Fiume, wo im Deutschen, Franzö¬ sischen und Ungarischen und in verschiedenen Wissen¬ schaften Unterricht ertheilt wurde. Im ersten Kolle¬ gium waren 3^ gestiftete Stellen für junge Leute, wozu die Stiftungen ^.3oo Gulden zahlten. Seit der Entfernung der Jesuiten sind die Schulen den Franziskanern übergeben. Unter ihnen gedieh das Gymnasium in Zeng, das einzige in den militäri¬ schen Bezirken, so wenig- daß es andern Lehrern au« dem Civilsiande neuerlich ist anvertraut worden. Im Jahre 1792 ist auch in Karlstadt eine lateinische Schule errichtet worden. Trotz aller Bemühung der Regierung die cyrillische Schrift durch das lateini¬ sche Alphabet zu verdrängen, ist jene doch noch üblich. (Und so lange das lateinische Alphabet nicht mit neuen Buchstaben, im Geiste deS cyrillischen selbst, vermehrt wird, kann cs auch nie den Sieg ver¬ dienen!). Die deutsche Sprache wird sowohl in den Schulen alS durch die deutschen dort angestellten Offi¬ ziere so stark unter den Granzer» verbreitet, baß die Unteroffiziere und die geschicktesten jungen Gemeinen fast alle deutsch sprechen. In den sechs Militärbe¬ zirken sind indeß nur acht Normalhauptschulen, neunzehn niedere und fünf Mädchenschulen, deren Leh-er au- den Religionskassen besoldet werden. Die Griechen dagegen müssen die Lehrer in ihren drey Schulen selbst erhalten; diese sind zu Salnshniza, zu K 2 Kostainiza und Petrinja. Hier ist auch eine geome¬ trische, und eine Realschule, mit welcher «ine nau¬ tische verbunden ist. Die meisten Verdienste um das Schulwesen der illyrischen Provinzen hat Kaiser Jo¬ seph H- Auf seinen Befehl wurden mehrere Volks¬ schulen ringeführr. Napoleon läßt nun einige hun¬ dert junge Kroaten in Frankreich erzieh». In Kram und in Gvrz ist ei» Lyzeum, ein Gymnasium, und eine Haupt-Normalschule. Der Krainer lernt darin außer seiner Muttersprache das Deutsche, Latein und Französisch, und im Handelsverkehr mit den Italienern auch ihre Sprache. Ueberhaupt lernt er fremde Sprachen leicht, wie alle Slaven überhaupt. Auch im ehemahligen venezianischen Dalmazien sing man unter der vstreichischen Regierung an. Tri¬ vialschulen zu errichten. Die Boccheser haben noch keine Schulen; die ka¬ tholischen Kaplane, die selbst weder lateinisch noch italienisch verstehn, unterrichten im Lesen und Schreiben. Ragusa dagegen hat sich von je her vor allen seinen Kästennachbarn in der Liebe zur Litteratur ausge¬ zeichnet. Mehrere Eingeborne haben sich Ruf durch ihre Kenntnisse auch im Auslande erworben, und doch werden fremde Gelehrte noch ins Land gezogen. Der Adel beschäftigt sich gern mit den Studien. Auch ist auf der ganzen Küste hier die einzige Buchdrucke- rey; sie arbeitet aber fast allein für den Staat- Der Juden gibt es in den illyrischrn Provinzen r^9 sehr wenig. Die meisten sind, wie oben angeführt ist, in Triest- Eine Filiale der römischen Arkadier, deren Hauptzweck Uebung und Beförderung der schönen Künste ist, befindet sich in Görz. In Triest ist eine Gelehrtengesellschaft. Die Ackerbau gesellschaft zu Spalatro hat zu ihren Versuchen ein Landgut aus eignen Mitteln gekauft. In dem Domkapitulararchiv zu Spalatro befinden sich viele historische Handschriften von Beni, LucinS und andern. Ein Kabinett der Alterthümer hat der Professor der Arzeneykunde Daniel in Zara gesammelt. In den meisten Kirchen zu Jara findet man Meisterstücke von Malerexen der venezianische» Schule. tr) Gebrauche und Vergnügungsarten der Einwohner. In den Gebrauchen der Bewohner der illyrischen Provinzen ist viel Merkwürdiges und Eigenthümli- ches. An vielen kraini sch en Orten sind folgende Hochzeirsgebräuche. Wenn der Bräutigam kommt die Braut abzuholcn, so findet er dieHaus- thüre verschlossen. Man fragt was er wolle? Statt der verlangten Braut, führt man ein altes Weib heraus, die er dann zurückstößt. Diese Posse wird mit noch andern altern und häßlichen Weibern wie¬ derholt, bis man ihm endlich seine Braut ausliefert. r5o Ein Mann wird ans den Hochzeitsgasten zum Sta? reschiria oder Netteste» ernannt, der bey dem Fest alles anordnet, und dessen Befehlen jeder gehorcht. Wenn die Gesellschaft zur Trauung reitet, so sitzt die Braut auf dem Pferde des Bräutigams und hinter ihm; hinter dem Srareschina aber die Teta (Brautmutter, eigentlich Tante) oder die sie vvrstellt. Die übrigen Mädchen werden eben so von dem Brautführer (Drug) und andern Mannspersonen fortgebracht. Die Hüte der Manner sind mit seidnen flatternde» Bändern und Büschen von Rauschgold geschmückt. Außerdem putzen sich die Männer mit Buchsbaumsträußern, die mit Schnuren von Buch» weitzenkörnern umwunden sind. Den Säbel haben sie bey allen ihren Fcyerlichkeiten an der Seite. Auf diese Art wird auch die Braut in das Haus des Bräutigams begleitet. Sobald sie sich dem Hause nähern, sprengen einige der jungen Leute voran; denn demjenigen, der zuerst hinkommt, gibt der Bräutigam eine Pvgatsche (eine Art Drot vderStri- tzel); aber die übrigen suchen sie ihm zu entreißen, um die Ehre zu haben, sie der Braut zu überreichen, und von dieser ein Fazanettel (Schnupftuch) dafür zu erhalten. In Unterkrain ist fast dieselbe Sitte des Verwei¬ gerns, die Braut auszuliefern. Nachdem man einige alte Mütterchen dem Bräutigam vergebens angebo- then hat, führt man ihm die Teta heraus. Diese behält er zwar; der Stareschina aber sagt: ich ver¬ lange noch eine andre, die dem Bräutigam zukommt. iLl Hierauf bringt man die Kränzeijungfer und endlich die Braut- Der Zug in die Kirche geschieht zu Fuß und unter Musik. Ium Hochzeitmahl bringt jeder Gast Pogatschen mir. DerDrug(Hochzeitbitter; auch in manchen schlesischen Gegenden heißt der Hvch- zeitbitter auf dem Lande Drushe) ist zugleich der Spaßmacher. Bey jeder Pogatsche, die er ausrrägt, thut er, als wolle er sie wieder wegnehmen. Ein anderer kommt in zerrissenen Kleidern herein, und bie¬ tet einen Ochsen feil. Die Gäste behaupten, er müsse ihn gestohlen haben, und nach langem Wort¬ wechsel stößt man ihn zurThüre hinaus; u. dergl. m. Bey den USk oken wird die Braut mit verhüll¬ tem Gesicht zur Kirche geführt, vielleicht nm dadurch anzudeuten, daß sic die Rückkehr in daS väterliche Haus vergeßen soll. Bey der Trennung bekränzt der Priester sie, nach dem Gebrauch der griechischen Kirche, mit Rosenkränzen, und man verschleyerr sie. Der Dever (Brautführer) bringt sie auch so ver¬ mummt vor sich auf dem Sattel sitzend, de- Abends in daS Haus des Bräutigams. An manchen Orten muß ein Verwandter von dem Brautpaar die erste Nacht bey der jungen Frau zubringen. Glaubt der Bräutigam zu finden, daß seine Rechte gekränkt seyen, so steht ihm frey, seine Braut zn entlassen und eine andre zu heirathen, Dieß darf er aber nur rin Mahl, auch darf er dann nicht ein geistliches Amt begleiten. Wird dem Uskoken aber ein Mäd¬ chen verweigert, das er zur Frau begehrt: so wagt er, in Abwesenheit ihrer männlichen Verwandten l52 sie unter Begleitung von einigen Reitern mit Ge¬ walt zu entführen, und eilt dann zu einem Kaluger oder Pop, um sich trauen zu lassen. Ein Wippacher Jüngling, der ein Mädchen aus einem andern Do>fe heirathen will, muß zwey- mahl sie bey den Junggesellen des Dorfes durch eine Zeche lösen, ein Mahl vor derBcwerbung und dann vor der Trauung. Ist er Witwer, so wacht zwar kein Jüngling eine Forderung an ihn, aber die Man¬ ner bringen ihm auf Kesseln und Pfannen eine Nacht¬ musik nach der andern, bis er auch sie mit Wein befriedigt hat. Eben so geht eö den Wilwcn, die zum zweyten Mahl Hochzeit haben. Auch in den Dörfern, durch welche ein Hvchzcilszug geht, wird dem Bräutigam der Durchzug von den Bewohner»; desselben nur gegen ein Geschenk erlaubt. An des Braurigams Hausrhüre treten bey Ankunft des Au¬ ges die Brautführer mit gezognen Säbeln, unter welchen die Gäste frey hinein gehn, vor der Brant aber werden sie niedriger gehalten, um sie zu nöthi- gen, den Eintritt von ihnen zu erkaufen. Bisweilen zahlt der Bräutigam für sie, bisweilen schlüpft sie frey durch, und dann werden die Wachter ausge- lacht. In der Stube muß sie sich sogleich setzen; man bringt ihr einen kleinen Knaben. (Kolentschck), den sie auf den Schooß (na kvlüna) nimmt, und mit einem mit kleiner Münze besteckten Apfel be¬ schenkt. An der Seite der Braut ist von Anfang der Hvchzeitfeyer an eine alte Frau, welche Klvtscha (Gluckhenne) geuannt wird, und die Braut unauf- i53 hörlich hofmeistert, doch nur bis zu Ende des Mah¬ les. Bey der Mahlzeit wird eine geputzte Pogarsche aufgelrsgen, in welche so viel Einschnitte gemacht sind, als Männer am Lisch sitzen. Nachdem jeder ein Stück Geld darein gesteckt hat, so sieht der Brautführer nach, wer das meiste geschenkt bar, und übergibt ihm die Pogatsche und Geld, um dieses der Braut zu überreichen. Ist er nut ihr verwandt, so gibt er ihr auch die Pogarsche. Ist er aber ein Vetter deö Bräutigams, so trägt er sie beyderHeim- führung der Braut auf der Achsel. Ebm so wird den folgende» Tag der Bräutigam beschenkt. Zum Nach» tisch bringt man an manchen Orten eine gewisse Speise, welche das Brautpaar essen muß. Die Braut nimmt den Kranz nicht eher als den dritten Tag nach der Hochzeit ab. Uebcr das Heirathsgut wird erst kurz vor der Trauung gesprochen. Bey den Verlobungen in der Pojk legt der Bräu¬ tigam und die Braut sich auf eine auf die Erde aus- gebreitete Decke, und werden dann von den umste¬ henden Zeugen zugedeckt. Nach einer Weile stehn beyde wieder auf, und die Braut wird vom Bräu¬ tigam dreymahl an seiner rechten Hand herum ge¬ schwenkt. Hierauf trinken sie sich einander dreymahl zu, und geben einander die Hände. Die Umstehende» begießen sie mit Wein, uud zuletzt wirft der Bräuti¬ gam der Braut Geld in den Schooß. Bor der Trau¬ ung läßt der Bräutigam die Balla (Mitgabe) abho¬ len. Auch hier biethet man ihm, wenn er die Braut zur Trauung abholt, an ihrer Statt erst eine häßliche und dann eine schöne fremde Person; zum dritten Mahl wird die Braut mit scheinbarer Gewalt zum Hause hinaus gestossen. Der Stareschina wirft ihr - sogleich ein Handtuch über den Hals, und zieht sie dann fort. Bey den Karstnern ist es Sitte, daß an dem ersten Hochzeikkage Vormittags bey der Braut gegessen wird. Abends gibt der Bräutigam nur eine Schüssel, den zweyten Tag aber gibt er ein Mahl. An diesem Tage muß das junge Ehepaar in die Kirche gehn und etliche Messen für die verstorbnen Verwandten lesen lassen. Den dritten Tag bitten die beyden Schwiegervater jeder die von ihm geladenen Gaste zum Mittagessen. Wenn die Braut in ihrer neuen Wohnung ist, gibt man ihr ebenfalls einen kleinen Jung auf dieSchooß, ihn zu liebkosen. Beym Schlafengehn schneidet per Bräutigam ihren Kranz mir dem Sabel enrzwey; er muß sich dann mit den Beinkleidern ins Bette legen. An manchen Orten wird die Braut an der Hausthüre des Bräutigams, von dessen Mutter mit einem Krug Wei» empfan¬ gen; diese trinkt ihr dreymahl zu, und wirft ihr ein Stück Geld in den Krug. Sie wirft dann dem jungen Paar ein Handtuch um den Hals, wünscht ihycn Glück, und führt sie in die Kirche, wo dje Braut Geld ausstreut, ein Knäbchcn aufdenSchooß nimmt, und an die Begleitung Kuchen auStheilt. An apdern Orten pflegten die Gäste, sobald eine gewisse Speise auf den Tisch kommt, zu schienen: Braut, zu Berte, zu Berte. Sie steht dann auf, der Bräu¬ tigam überreicht ihr über den Tisch einen Säbes, ,55 W sie drey Mahl biegt; dann gehn beyde in Pie Schlafkammer, wo eines dem andern di« Sü uhe auszieht. Sie bückt sich, und er nimmt ihr mir dem Säbel den Kranz ab. Sie erhalt zur Morgensabe vom Bräutigam oder dessen Bruder einen Lchssn, oder eine Kuh oder ein Schaf; dabey faßt sie das Thier bey den Hörnern, und übergibt cö einem ihrer Verwandten, der eS dreymahl im Kreise herum führt. Dann wird die Braut zu dem Brunnen des Dorfes begleitet, wo sie trinkt, und dann in das Gefäß Geld wirft. Bey den Liburniern gehn dem Bräutigam, wenn er die Braut abzuholen kommt, ihre Ver¬ wandte mit gezogenen Sabeln und Schießgewehr entgegen. Ehe ihm die Braut übergeben wird, neckt man ihn auch mit alten Mütterchen, bis er denn ihren Freunden einen Sabel schenkt, oder verspricht. Auf dem Wege zur Trauung streut die Brautjungfer Blumen, Korn und dergleichen vor dem Brautpaar hin. Nach der Trauung zieht ein Theil der Gesell¬ schaft mit der Braut in ihr Haus, ein andrer mit dem Bräutigam in dessen Wohnung. Bcyde Par¬ teyen essen hier allein, und schicken einander Beschei- den-Essen, d. i. Porzionen zu. Des Bräutigams Gäste stehn aber mitten unter der Mahlzeit auf, um die Braut abzuholen. Auf dem Wege wirft diese unter die Zuschauer Brötchen aus; an der Thüre ihrer neuen Wohnung aber sucht sie einen runden kranz¬ förmigen Kuchen über das Dach zu werfen. Wenn es gelingt, und ein Knabe hebt ihn ganz auf, so wird i56 das für einen Beweis ihrer Keuschheit und Wirth- lichkeit angesehen. Der nächste Freund des Bräuti¬ gams nähert sich mit bloßem Säbel der Braut dro¬ hend , welche ihn aber bald besänftigt. Dann nimmt sie der Bräutigam zu sich, und alles setzt sich zu Ti¬ sche.— Vor dem Tanze beschenkt die Braut die Gäste mit Schnupftüchern, wofür sie ihr Geld verehren. Den folgenden Tag begleitet die Gesellschaft das Brautpaar zum Wasser. Der eine Brautführer schöpft in einem Gefäße Wasser, in welches die übrigen Gäste Geld werfen, als ein Geschenk für die Braut, wofür er sie bespritzt, wenn sie sich nicht entfernen. Ein andrer Brautführer har einen Spinnrocken mit genommen, und ahmt durch seine possierliche Bewe¬ gungen die Spinnerinnen nach. Ein Istri er muß zu seiner ersten Bewerbung um ein Mädchen, zwey Freunde zu ihr schicken. Diese bringen ihr Anliegen schon an der Hauskhür in einem gewöhnlichen Formular vor, das auf fol¬ gende Art schließt: „Der Bräutigam ist ein guter, gescheuter Mensch, von guten Aelrern und fein ge¬ duldig. Sie wird bey ihm besser und ruhiger lebe» als bey einem andern, und an Essen und Trinken keinen Mangel leiden." Sie werden dann beschieden, nach acht Tagen wieder zu kommen, und kehren auf der Stelle um. Zu der bestimmten Zeit wiederholen sie ihr Anbriugen wieder an der Hausthür, und bitten um eine Erklärung, „damit sie die Schuhe nicht umsonst zerreissen." Worauf der Vater sie in vierzehn Tagen wieder bestellt. Erklärt er sich binnen i57 dieser Zeit nicht gegen sie, so erscheinen sie zum drit¬ ten Mahl. Jetzt aber werden sie ins Haus genöthigt und gespeist. Am Hvchzcittage erscheint der Bräuti¬ gam mit seinem Siareschina, dessen Echülfen, zwey Brautführern und übrigen Gästen, gewöhnlich zu Pferde. An der Spitze des Zuges bläst einer auf einem Ochsenhorn, dann folgt ein andrer mit einer großen Fahne, auf deren Spitze ein Apfel und ein großer Kolatsch (Reifenkuchen) steckt. Jeder hat sei¬ nen Hut mit einer Pfaufeder geschmückt. Der Bräu¬ tigam in Schuhen, bringt für die Braut einen rothen Rock ohne Aermel mit, woran eine große Quaste von bunten Bändern hängt. An dem Hochzeithause erwartet sie jemand, der frägt den Anführer: „wo¬ hin? guter Freund, habt ihr die Straße verfehlt?" ,,Nicht verfehlt!" antwortet jener, „wir haben ge¬ jagt und den Spieß nach einemRepphuhn geworfen, das in dieses HauS geflogen ist. Wir bitten, es her¬ aus zu geben; denn ihr wißt ja wohl, daß das Wild dem gehört, der es auftreibt, sollt'es auch ein andrer fangen." „Das ist wahr; aber wir haben nicht- gesehn. Ihr habt den Weg verfehlt, und seyd irre geritten. ES ist nicht hier." „Ihr habt unser Wild hier; ihr müßt es uns herausgeben." „So steigt ab- Ich will euch alles zeigen, was wir im Hause haben. Wenn ihr aber nichts findet, so seyd ihr irre geritten." Jetzt steigen sie ab; aberdieHauS- thür ist verschlossen. Auf seine wiederholte Forde¬ rung, bringt man ein mit einem alten Teppich be¬ decktes Frauenzimmer heraus; sie will nicht ihr Ge- i58 ficht zeigen, endlich entdeckt er ein altes runzliches Weid darunter. Erscheint zuletzt die Braut selbst, so begleiten die Heyden Brautführer sie hinter das Hans, zieh» ihr dort Strümpfe, Schuhe und den nütze machten Rock au, binden über den Kopf ein großes weißes Tuch, und setzen einen Kranz von Blumen, Seide und bunten Papierschnitzchen darauf. Auä) der Bräutigam hat emen solchen Kranz auf dem Hut. Dergleichen Slräußer theilt nun die Braut den Begleitern aus. Zur Trauung reitet die Braut stets; die übrigen aber bald zu Pferde bald zu Fuß; vor ihr her die blasenden Musiker, dann der Zahnentra- ge -, dann der Bräutigam mit dem Stareschiua und dess n Stellvertrefer. Sie Har zu ihren Seiten die Brautführer, und die übrigen folgen mit ihren Sa- deln. Nach der Trauung fallt die Braut mit ihren Verwandte« über den Bräutigam her, um ihm einige Ha«e auözureiffen; wogegen der Siareschina ihn zwar zu schützen sucht, doch muß der Bräutigam eilen, daß er aus der Kirche kommt, und wird von de» Weibern bis an die Kirchthüre verfolgt. Oben an der Hochzeittafcl sitzt der Stareschina, ihm zur Rechte» die Braut zwischen den Heyden Brautfüh¬ rern, dann der Braut Stareschina und ihre Gäste; zur Linken der Stellvertreter, dann der Bräutigam und seine Hochzeitgaste; alle Männer mit dem Hut auf dem Kopfe. Die ersten drey Gesundheiten bringt deS Bräutigams Stareschma dem andern Srareschina zu. Beym vierten Trunk wendet er sich an diesen mit Ke» Worten: „Ich habe die Macht zu trinken lang/ i5g genug gehabt; nun überlasse ich sie dem Haussta¬ reschina." Nachdem dieser einige Trinksprüche ausge¬ bracht hat, winkt er dem ersten: „ich möchte gern mit dir reden, aber deine Gaste sind nicht still." Dieser rüst sogleich: „seyd still, ihr Unsrigen- Dieß thut auch der andre gegen die Gaste der Braut, und greift, wenn alles ruhig ist, nach seinem Hut- Aber jener rüst ihm zu: „Bedecke deinen ehrlichen Kopf! Der ehrliche Mund redet." Dieser halt darauf eine lange komplimentreiche Rede, und trinkt dabey auf die Gesundheit bald dieses, bald jenes großen Herr.^ Der Braut-Vater erscheint nicht eher als nach Tische, wo der Hausstareschina die Aeltern bittet, dem Brautpaar ihten Segen zu geben. Dieses kniet dabey auf einem Teppich, die Gesichter gegen einander ge¬ wandt, zu ihren Seiten die Braur-Aeltckn und des Bräutigam» Stareschina. „Du mein Sohn," spricht nun der Vater, „und du meine Tochter, ich segne euch, und prophezeye auch, daß ihr werdet Kindes- kinder sehn bis ins vierte Glied." Die umstehenden Zeugen rufen auS: „Unserm Bruder, unsrer Braut wird allerlei» Getreide wohl gerathen! Die Engel sind aufgestanden, und haben gerufen: Amen! Amen!" Der Barer: „Sie werden deS Getreides so viel bekommen, daß es ihnen an Raum fehlen wird, eS aufzubewabren." Dann segnet er auf die¬ selbe Art ihren Weinbau, ihr Rindvieh und ihre Bie¬ nenzucht. Und jedes Mahl wiederholen die Gaste den ersten Ausruf. Hierauf zermalmet der Stareschina öinen Brotkuchen auf dem Kopse des^Bräutigams i6o mit den Worten: „Alles gute Zeit.' die gegenwär¬ tige die beste!" Jeder Anwesende ruft: Amen! Amen! und wiederhol! dieselbe Zeremonie bey seinem Nachbar. In des Bräutigams HauS wird die Braut bloß von seinen Gasten begleitet. Bey ihrer Ankunft vor derHausrhnre sagk der Stareschina zu des Bräu¬ tigams Mutter oder ihrer Stellvertreterin»: „Wir Haven eine gute, fromme und ehrliche Dirne herge¬ bracht. Wenn ihr sie annehmen wollt, so wird sie in eurem Hause alle Dienste fleißig verrichten." Jene reicht der Brant einen Wischlappen, den die Braut bey dem andern Zipfel ansaßt, und so wird sie von jener ins HauS gezogen, wo man die Braut bald auf einen Stuhl setzt, und ihr einen kleinen Jungen auf den Schooß legt. Sie khur dabey, als wollte sie ihn sangen. Hierauf reicht ihr eine Frau eine kleine mir Honig bestnchne Pogatsche in de» Mund, wo¬ von sie dem Bräutigam und den übrigen Gasten etwas gibt. Bey dem Abendessen erscheint die Kö¬ chin» mir einem Topf Wei», und trinkt dem Stare¬ schina der Braar auf die Gesundheit deS jungen Paares zu. Auf diese Gesundheit muß jeder Gast den vollen Topf leeren. Nach der Mahlzeit führt man das Brautpaar zu Bette, und eine Stunde darauf bringt man ihnen auf das Bette riue gebratene Henne, vielleicht als Bild der Fruchtbarkeit; beyde essen davon. Den folgenden Morgen gibt man der Braut einen Besen in die Hand. Wenn sie aber damit kehrt, wirft des Bräutigams Mutter den weggefegten Staub ihr wieder vor, um sie zu hindern, oder vielmehr i6r um ihr bildlich die Geduld bey künftigen Hindernis¬ sen in ihrer Wirrhschaft zu empfehlen. Jndeß stehen die Brautführer der jungen Frau dry, und halten die Mutter zurück. Dann gehr die Gesellschaft zum Wasser, man nimmt Brot, Käse und Wein mit, und gibt der Braut eine Butte auf den Rücken. Hier redet der Stareschiua das Wasser an: ,,Guten Tag, du Wasser Jordan, daß du Gott und den hei¬ ligen Johann getauft hast. Ich habe dir diese Braut zugeführt, daß du sie bedienen und rein halten sollst." Dann wirft er einige Stückchen Brot und Käse in das Wasser, und gießt ein wenig Wein hinsin. Das übrige genießt die Gesellschaft. Man gießt Wasser in den Topf der Braut, welches die Brautführer wieder ausgieße». Nun geht man zum Tanze, aber nur das Brautpaar und die unverheirakheten Manns¬ personen nehmen Theil daran. Sie fassen dabey den Zipfel eines Tuches, und springen nach dem Schalle einer doppelten Pfeife herum. Der Hornbläser aber, der Fahnenträger und die StareschinaS sehen nur zu. Das Fest dauert drey bis vier Tage, und sein Beschluß wird dadurch den Gasten angezeigt, daß der Bräuti¬ gam jedem einen Brotkuchen gibt, und für die ihm erzeugte Ehre dankt. Bey der Hochzeit einer verwit¬ weten Person kommen A2 sie in ihre neue Wohnung zu führen, noch einen Trunk Wein. Sie trinkt ihn dem Bräutigam zu, wirft aber, nachdem sie getrunken hat, den Krug rückwärts über den Kopf. Kommt sie an des Bräuti¬ gams HauS, so überreicht dessen Mutter ihr wieder «inen Trunk, und wirft einen Duraten hinein. Beym Schlafengehn flechten Braut und Bräutigam, jcdeö sich eine» Haarzopf auf. Wer nun zuerst damit fertig ist, von dessen Geschlecht, sagt man, werde das erste Kind seyn. Der Bräutigam wirft, wenn er sich inS Bette legt, seine Schuhe über den Kopf zurück- Kehren sie die Spitzen gegen die Wand, so prophe- zeyt man den frühem Tod des Mannes; im Grgen- fall gilt der Frau die üble Vorbedeutung. Sonst mußt« der Kroate seine Braut meist ihren Aeltertt theuer abkaufen. Jetzt ist dieß zwar verbo- theu, doch fordert man bisweilen dafür Geschenke an hundert Gulden werth. Daher sind in manchem Hause drey bi» vier Männer unverheirathet. Ein Kroate trägt seine Bewerbung gewöhnlich FreytagS vor, den Sonnabend erwartet er schon die Antwort, und hat er das Jawort erhalten, so erscheint er oft schon den Sonntäg mit einer Fahne, oder in deren Er¬ mangelung, mit einem großen Schnupftuche an einer Stange, vor der Braut Thüre, um sie zur Kirche zu führen. Der Fahnenträger (Saßtaunik), muß die Fah¬ ne sehr hüten oder bewachen lassen, weil ibre Entwen¬ dung für eine große Beschimpfung des jungen Paa¬ res gehalten wird. Den Abend vor dem Hochzeirtage reitet der Bräutigam von seinen Freunden (Svati) i63 und morgenden Gasten begleitet, zur Braut, um mit der Brautjungfer (Drushiza)'den Brautkranz zu flechten, wobey sie oft ihre Gewehre abfeuern. Bey dem TrauungSzuge se-bst folgt im Gebirge, wo die Hauftr weit von einander entfernt sind, zuletzt ein Pferd, welches mit Speise und Trank beladen ist, Venn in diesem Fall macht der Zug mehrmahlS Halt, um einen J >biß zu nehmen, ja dieß geschieht zuletzt noch vor rem Hause der Braut, nachdem ihr einer der Gäste ein Tuch überreicht hat, welches sie gewöhnlich wieder dem Stareschina verehrt. Sind nun die Neuer abgestiegen, so steckt eine Kranzjung, fer noch vor dem Hause einen bekränzten Apfel dem Sastavnik auf die Spitze der Fahne. Das Braut¬ paar empfangt dann knieend den väterlichen Segen und gute Lehren für seinen künftigen Stand. In einigen Gebirgsgegenden verhüllt man dann der Braut das Gesicht, und der Zug gehl mit Musik in die Kirche. Vielleicht schreibt diese Sitte des Ver- schleyerns sich aus den alten Zeiten her, wo die Bräute noch geraubt wurden, und man dadurch ihr die Gegend, nach welcher man sie entführte, zu ver¬ bergen suchte, um ihre Rückkehr zu verhindern. Die Braut reitet, wie die übrigen, doch allein auf einem Pferde, indeß die Kranzjungfern Himer den Männern aufsitzen. Bey der Trauung erscheint die Braut ent- schlcyert. Nach derselben reitet der Zug zu dem Hause des Bräutigams. Hier wirft, an manchen Orten, die Braut Nüsse und Feigen auf das Dach, nach einem heidnischen Gebrauch, wodurch man dasHauS L 2 r6^ vor Feuer zu bewahren wähnte, indem man dem Tschernibog dieses Opfer brachte. Zn andern Gegen» den, vorzüglich im Küstenlande, wirft die Brant auch Haselnüsse und Mandeln unter die Zuschauer, wodurch auf den künftigen Haussegen hingedeutet wird. Rach dem Schmause, wobey ganze gebratene Schweine, Ziegen, Schafe rc. anfgetragcn werden, wird die Mitgift in das Haus gebracht; dann das Kolo getanzt bis zum Abendessen. Das Geschlecht des ersten Kindes erralhen sie durch das Haarauf¬ flechten wie die Gotscheer. Wenn der Bräutigam der Braut Schuh und Strümpfe ausgezogen hat, hebt er, den sie nun ihren Held (Junak) nennt, mit der Spitze des Säbels ihr den Kranz ab, und spießt ihn damit an die Decke. Wenn sie zu Bette sind, bringt der Dever (Brautführer) ihnen einen großen Everknchen, den sie im Bette verzehren müssen. Endlich wirft er sich über sie, und drückt und wälzt sie au» aller Macht. Ja er halt es für «ine Ehre, wenn sich das Brautpaar beschwert, daß er eS sehr grob gemacht habe. Reiche und Vornehme lassen Wettrennen anstellen, und theilen Preise aus. Die reichen Morlaken bewerben sich gern um ein Mädchen aus einer Familie, die viel tapfre Leute aufzuweisen hat. Der Vater oder ein Vetter des Bräutigams begibt sich in dieser Absicht in ein sol¬ ches Haus oft an einem entfernten Orte, und wählt aus den ihm vvrgestellren Mädchen gewöhnlich die altere. Seiten wird die verlangte Braut abgeschla¬ gen, selbst auch wenn ein Armer um die Tochter l65 rineš Reichen, oder ein Knecht um die Erbin« seines Herrn anhalt. Die Braut erhält von ihrem Vater keine Mitgift alö Kleider und eine Kuh. Bey der Versammlung beyder Familien zur Hochzeiiftyer, wird einer zum Starißvat (Hochzeitvarer) erwählt. Zwey Jünglinge umgeben stets die Braut; ein an¬ drer Gast sorgt für Uebergabe der Ausstellung; ein andrer ist Mundschenk. Ein andrer trägt als Chia- vus(Zeremvnienmeister) einen Zeremonienstab, er be¬ stimmt de» Rang der Plätze, führt den Zug an, und begleitet alle diese Verrichtungen mit Gesängen, worin der ehemahligen Götzen der Morlaken Erwäh¬ nung geschieht. Zwey Gaste tragen Fahnen. Zur Trauung reitet die Braut verschleyert und bekränzt, mit den Zeugen, welche ihre Hüte mit einem Busche von Pfaufedern geschmückt, und mit Säbeln und Schießgewehr sich »ersehn haben, dessen Abfeuerung bey der Rückkehr aus der Kirche sie mit wildem Ju- belgeschrey begleiten. Auch in der Kirche bleibt die Braut verschleyert. Bey dem Hochzeitmahl, welche» bey der Braut oder beym Bräutigam gehalten wird, überläßt man sich ganz der Eß- und Trinklust. Die Ordnung ihrer Schüsseln ist der unsrigen grade entge¬ gen ; denn mit Käse und Obst fängt man an, und die Suppe ist das letzte. Nach dem Essen wird ge¬ tanzt, gesungen, gespielt. Abends führt einer der Gäste die Braut zu Bette, und löst ihr den Gürtel ab; darauf kleiden Braut und Bräutigam einander aus. Erst wenn sie entkleidet sind, geht der Gast ab, bleibt an der Thür« stehn, und auf ein gegebenes i66 Zeichen des Bräutigams löst er eine Pistole, welches von andern Gasten erwiedert wird. Glaubt der Bräutigam aber eine unangenehme Entdeckung zu machen, so hören alle Fsyerlichkeiten auf. Sonst dauern sie bisweilen acht Tage und länger. Jeden Morgen bringt die junge Frau ihren Gästen Wasser zum Waschen, und jeder wirst ihr dafür eiu Geschenk in das Becken. Auch darf sie ihnen von ihren Sachen verstecken was sie will, und sie lösen alles für eine Summe aus, die von der Gesellschaft bestimmt wird. Außer diesem erhall die Braut von jedem Gast ein Geschenk, wogegen sie am letzten Hvchzeiltage auch allerhand Kleinigkeiten an die Gesellschaft verschenkt. Bey diesen Festen spielt der Zeremoniemeister zugleich die Rolle des Lustigmachers. Auf der Insel Pago geben die Aeltern der Braut sich gegen den Bräutigam, der sie nun mitnehmen will, den Schein, alS machten sie den letzten Ver¬ such ihn abzuschrecken, indem sie etwa zu ihm sagen: Weil du sie denn durchaus haben willst, so wisse, daß sie ein nichtswürdiges Geschöpf, eigensinnig, boßhaft u. dgl. ist. Der Bräutigam lhut als glaube er es, und droht der Braut: O wenn du so bist, so will ich dich schon zurecht bringen. Zugleich gibt er ihr einige kleine Rippenstöße und dergleichen. Alle Partcyen wissen indeß sehr wohl, daß diese hergebrachte Sitte nur eine Maske ist. Gewiß soll auch dadurch das Brautpaar an die Abhängigkeit der Frau von ihrem Gatten erinnert werden. Eine ähnliche Lehre liegt in der Sitte aus der Insel Z la- 167 rine, daß der Braut, wenn sie von der Trauung kommt, von dem Nettesten der Kranz vom Kopf mit dem Säbel gehauen wird. Obgleich ost eine Morlakinn entführt wird, so geschieht es doch gewöhnlich mit ihrem guten Willen, weil sie dadurch am ersten von ihren übrigen Freyern, von denen sie auch wohl Geschenke als Unterpfand der Verbindung erhalten hat, sich losmachen kann. Diese Mädchen sind so standhaft, daß nicht leicht ein gewaltsamer Entführer seinen Zweck erreichen möchte. Auch die Heirathsgebräuche der A lb a n ier, wie der Kosaken ihre, haben offenbare Beziehung auf die alte Sitte dieser Völker, die Bräute zu rauben; daher läßt es sich erklären, daß sie bey diesen Festen bewaffnet-orscheinen, ihre Gewehre oft abbrennen, und die Braut ganz verhüllt ist. Auch wird dieser lär¬ mende Zug durch die Straßen mit Gesang begleitet. Bey den Kroaten mußte nach dem Bericht des Dom¬ herren von Bukaßowitsch, der Bräutigam seine Braut von ihren Aeltern erkaufen. Zum Zeichen des geschloffenen Vereins schenkte er alsdann der Braut einen Siebzehner oder einen frischen Apfel. Waren die Aeltern nicht auf dem Wege der Güte zur Ein¬ willigung zu bringen, so ließ sich die Geliebte von dem Bräutigam entführen, und jene sahn sich dann genöthigt es zuzngeben, was sie nicht mehr hindern konnten. Jetzt aber werden dergleichen Entführun¬ gen von den Gerichten streng bestraft, und sind daher sehr selten. i68 In Corfu werden alle Heirathen der Eingebornm nur von orn Aelrern geschlossen. Nachdem die Trau¬ ung im Hause der Braut gescheh» ist, geht der Hvch- zeitszug mit Musik in das Haus des Bräutigams. Nach glücklich vvllzogner Ehe gibt er durch Abbren¬ nung einer Pistole seinen Freunden davon Nachricht, welche sich zur Untersuchung d»S BrauthandelS den folgenden Morgen bey ihm einsinden. Erwiedert die Braut die Zärtlichkeit ihre» Garten, so verbrennt er einige Haare von ihr mit einem lebendigen Hahn unter gewissen Formeln im Backofen, in der Mei¬ nung, zugleich dadurch ihre Neigung zu entzünden, Die Illyrier, besonder- imSichelburgischen, pflegten sonst ihre Kinder erst wenn sie erwachsen waren, zur Taufe zu führen. Gewöhnlich laden siel mehrere Gevattern dazu ein. Ist in Un-trr krmim ein Knabe geboren, so werden zwey Gevattern und eine Gevatkerinn gedeihen, zu einem Mädchen aber «in männlicher und zwey weibliche Pathen. Auch die Beerdigungsgebrauche dieser Völker zeugen von dem hohen Alter derselben. Die Morlaken in Dalmazien und Istrien lassen am Sarge ihrer Freunde durch Klagefrauen Lieder singen, und thun verschiedne Anreden an den Tobten, indem sie auf ewig von ihm Abschied nehmen. Die Kroaten eilen bald nach dem Tode eines Ver¬ wandten mit allen Glocken läuten zu lassen, in der Meinung dadurch die Seele aus dem Fegfeuer und an den Lu ihrer Bestimmung zu befördern. Sogleich i6g waschen sie den Leichnam, kleiden ibn an, und legen ihn auf ein Bett. Man gibt ihm ein Kreuz in die Hand und legt seine Waffen , Tabakspfeife und Ta¬ bak zu seinen Füßen. Bey der Beerdigung küßen und beweinen sie ihn, der Hausvaier oder ein Freund hält ihm eine Standrede, und die übrigen rühmen dann in einem kläglichen Ten seme Heldenrbaten und Tugenden. Ein Klageweib stimmt hierauf ein Trauerlied an, worin sie deS Verstorbnen Verdienste preist, und die ganze Versammlung heulend und händeringend wiederholt. Diese Trauergesauge wer¬ den ein ganzes Jahr sonntäglich an dem Grabe des Verstorbnen wiederholt. Herr Rohrer, dem wir sehr genaue Nachrichten von allen im österreichischen Gebiet nach seinem vor» mahligen Umfange, befindlichen Völkern verdanken, beschreibt uns eine solche Feycr bcy den Granzern: Die Kameraden des Versio, bnen klagten laut an dessen Sarge, und richteten folgende Rede an ihn: „Kamerad, warum willst du nicht langer mit uns marschiren? Wir hatten dich so lieb! Deine Gattin« würde dir, wenn du bey uns geblieben wärest, um den Hals gefallen s-yn, und du hättest gesehn, wie deine kleinen Kinder lächelnd deine Füße umklammer¬ ten Nun w«rd«n sie weinen! Was hält dich ab, bcy uns zu bleiben? du guter Mensch! — Weil du nun aber die Freundschaft der Seligen der unsrigcn vorziehst, so grüße von unv den Bruder Ivan! dank ibn, für seine Kameradschaft. Vergiß auch nicht, den Feldwebel Radivojevilsch. Dank ihm für . I^o Tapferkeit und Liebe." Der illyrische Feldpater be¬ schloß diese Feyer mit einigen Gebethen und kurzen ernsten kräftigen Betrachtungen. Nach her Beerdigung wird sieb en Tage (daher Sedmina) lang im Trauer¬ hause aufKosten des Hausvaters der Verwandten und Freunde geschmauste wozu der Wein auS Dalmazien oft schorr herbey geschafft wird, indem der Sterbende mit dem Tode kämpft. Noch eine Beschreibung einer slowakischen Todtenfeyer nach demselben Schriftsteller. Ein Kla¬ geweib sang, an der Leiche eines Bauers knieend, in immer höher« Diskanttöne», die sie oft durch eine schnelle Kadenz in tiefer» Tönen unterbrach, als raubte der Schmer; ihr den Athem, Folgendes war der Inhalt ihrer Klagen; „Du hattest, o Iürge l noch Mehl und Erbsen im Hause, im Stall zwey milchreiche Kühe, ein stattliches Pferd und ein ein¬ jähriges Füllen, das einen schönen Nachwuchs ver¬ spricht! Willst du wirklich Haus und Hof und die Deinen verlassen, welche dir anhingen, wie der Thau der Blume, die Ranken dem Weinstocke, die Hühn¬ chen der Henne? — Doch wir sehen, daß du die Gemeinschaft der Engel, Apostel und Blutzeugen der unsrigen vorziehst. O bethe für uns, daß wir auch dorthin dir folgen können, wo du nun unaus¬ sprechlich glücklich bist." Hierauf rissen die anwesen¬ den Slowakinnen ihren Rosmarin vom Kopf und Busen, und legten ihn auf das Grab Sie geben auch wohl dem Verstorbnen gekochte-Muß in den Mund, gießen ihm Wasser über den Kopf, und i7l umhüllen seine Füße. Die Russjnaken in der Buko¬ wina und Marmarosch geben sogar dem Verstorbnen eine Flasche guten Branntwein oder alten Meth mit in den Sarg, Eine ähnliche Sitte herrscht um Laybach und in dem Krainer Gebirge, wo, wenn einer in der Fastenzeit stirbt, man auf sei» Grab Brot und Schin¬ ken oder andres Fleisch tragt. Doch wird cö unter die gegenwärtigen Verwandten ausgetheilt, damit sie für dir Seele des Verstorbnen bethen. Diese Sitte heißt: die Tobten aus den Fasten nehmen (is Posta vseli). Der Aberglaube verleitet bisweilen die Mörla» k e n ihre Leichen zu verstümmeln. Um zu verhindern, daß der Verstorbne nicht als Vampir wieder erscheine, und den Kindern das Blut aussauge, schneiden sie dem Leichnam die Kniekehle enrzwey, brennen ihm mit einem glühenden Eisen gewisse Züge in die Haut, und schlagen ihm Nagel oder Nadeln in gewisse Lheile; wobey gewisse Formeln von den Zauberern gesprochen werden. Manche Sterbende verlangen sogar, aus Furcht sie möchten als Vampir den Men¬ schen plagen, daß man obige Operazivnen mit ihrer Leiche vornehme. Daß hier noch Geister erscheinen, und Druden und Heren spucken, laßt sich leicht den¬ ken. Vor der Beerdigung wird der Verstorbne schon von der Familie nicht sowohl beweint als vielmehr beheult. Dieses Heulen erhebt sich bis zum Geschrei), wenn der Pfarrer die Leiche obholt. Man ruft dem Tvdien den letzten Abschied in die Ohren, und gibt I?2 ihm Grüße und andre Aufträge an die vor ihm ver¬ storbnen Freunde mit. Dann bedeckt man ihn mit einem weißen Tuche und tragt ihn in die Kirche. Hier erheben die Verwandten und Klageweiber ihr Geschrey aufö neue, und rühmen in ihren Gesängen das Leben und die Thaten deS Berblichnen. Nach der Einscharrung kehrt der ganze Zug in das Trauer- Hans, und schmauset und zecht und bethet! Als Zei¬ chen der Trauer tragen die Manner blake oder vio- letbraune Mützen, und lassen den Barl wachsen. Die Weiber binden blaue oder schwarze Tücher um den Kopf, und unterzieh» alles Rothe an ihrem Anzuge mit schwarzem Zeuge. Ein Jahr lang besuchen die Weiber wenigstens alle Feyertage das Grab, benetzen es mit ihren Thranen, und bestreuen cs mit Blume» und wohlriechenden Krautern. Singend und zwar in einem kläglichen Tone erkundigen sie sich bey dem Tobten um Nachrichten aus der andern Welt, und thun andre oft seltsame Fragen an ihn. Haben sie einmahl ein Hinderniß gehabt diesen Besuch zu ma¬ chen, so geben sie dem Todten dieses umständlich an, und entschuldigen sich wegen der Unterlassung ihrer Pflicht. Oft stimmen in diese Gesänge der Wei¬ ber die sie begleitenden noch ungeübten Mädchen ein, wodurch ihr Effekt noch kläglicher wird. Die Us k oken uöthigen ihre auf den Tod Kran¬ ken sich selbst noch zu waschen, damit sie nach ihrem Abscheiden vor Gott rein erscheinen. Sie erzählen ihm, die Enkel würden seine Waffen, Kleider, Pferde, Schafe, Ziegen und Beute vvramragen, i.73 und sv rühmen seine Tapferkeit, die ihm einen un¬ sterblichen Nachruhm erworben habe. Sie begraben die Leiche an dem ersten besten Ort, und legen ein Stückchen Brot und eine kleine' Münze dazu. Mit einem schweren Steine bedecken sie den Kopf und die Füße des Tobten. Zuletzt lassen sie Messen für ihn lesen. Ist ein Kind gestorben, so tragt die Mut¬ ter eS in der Wiege auf dem Kopfe zur Grabesstätte. Bey dem Einscharren der kleinen Leiche fangt die Mutter an, auf de» Tod mächtig zusschimpfen, daß er ihr das Kind genommen, au» dem ein großer Held Halle werden können, und schließt endlich etwa mit folgenden Worten: „Du grimmiger, ungestal» ter, wüster, häßlicher, gräßlicher, unersättlicher Tod! hast du mir das Kind genommen, und gefressen: ey so hast du hier auch noch die Wiege dazu; stopfe damit dein Maul, daß dir alle Zähne abbreche» mögen! ' Hierauf wird die Wiege auf das Grab geworfen und in Stücken zerschlagen. Auch die Liburnier bestellen Klageweiber, wel¬ che bey einer Leiche heulen, und die Thaten des Ver¬ storbnen rühmen müssen. Nach geendigter Beerdi¬ gung wird geschmaust und gezecht. Bey St. Veit am Flaum (Fiume, slav. Reka) dauern die Todten- schmäuse ost acht Tage vom frühen Morgen an. In mehreren Gegenden Istriens empfangt die von der Beerdigung zurückkehrenden Begleiter ein altes Weib mit einem glühenden Brand. Man gießt Wasser auf denselben, mit welchem die Anwesenden 176 sich waschen, ehe sie sich beym Trauermahl wohl seyn lassen. In den albanischen Städten werden alle Leichen in Grüfte beygefttzt. Die Korfioten beerdigen ihre Tobten fast ehe diese kalt geworden sind. Die Weiber raufen sich un¬ ter größtem Geschrey di-Haare auö, rufen die Todten beym Nahmen, und überhäufen ihn mit Borwürfen, daß er sein Haus, seine Kinder unv Freunde verlasse. Hinter der Leiche drein wirft man alle« irdne Gefäße aus dem Hause auf die Straße Vor jedem Hause, wo dec Zug vorbey geht, wird Wasser gesprengt. In der Kirche wird, nach griechischer Sirte, der Sarg geöffnet, und nach der Todleumesse treten alle Ver¬ wandte und Freunde zur Leiche Abschied zu nehmen, wobey sie ihm Mund, Nase, Augen und Ohren küßen, und in diese flüstern. Man trauert um die nächsten Verwandten ein ganzes Jahr, wahrend des¬ sen die schlechtesten, schmutzigsten Kleider getragen, und kein Hemve gewechselt wird. Alles, selbst daS Hemde ist schwarz. Alle Vierteljahr trägt man Brot, Kuchen, Wein und Oehl zum Grabe, und bittet de» Verstorbnen, sich deren zu bedienen. Wenn ein Kauf unter den Krainern gemacht ist, so zieht der eine seinen Pelz aus, und laßt den Gegner darauf schlagen. Nach dieser Zeremonie ist der geschloßne Handel so sicher und heilig, wie durch einen Eid befestigt. An vielen Orten Krams kommen im Winter die Mädchen Abends z u m S p i n n e n in ein Haus 175 zusammen, rvobey die Jünglinge sich auch einfinden um zu tanzen. Doch damit die Arbeit dabey nicht versäumt werde, so tanzt ein Paar nach dem andern seinen Reigen, indcß die übrigen spinnen. Erst nach Mitternacht trennt man sich, wo denn jedes Mäd¬ chen von seinem Geliebten nach Hause begleitet wird. Ium Beschluß dieser Spinnabende wird am Fasten» montag ein gemeinschaftlicher Tanz gehalten, welcher das Zerreißen des Gespinnstes (prejo ras d ero) genannt wird. Gegen alte Jungfern sind die Wippacher sehr ungalant. Wenn die Junggesellen erfahren, daß ein Mädchen in bas dreyßigste Jahr geht, so muß sie sich mit ihnen vergleichen oder den Bloch ziehn, das heißt: sie binden ihr am Aschermittwoche eineHauS- vder Srubenthüre auf den Rücken, die sie tragen muß. Auch unter den M o rl a k e u küßen beyde Ge¬ schlechter Alt und Jung einander öffenklich, besonder¬ em Festtagen auf den Straßen, an den Kirchthüren, wo sie einander nur begegnen, so daß man sie dann alle für eine einzige Familie halten sollte. Eine junge Frau muß im ersten Jahre ihres Ehestandes alle ihre Verwandten küßen, so oft sie ihnen begegnet. Die Zusammenkünfte, welche sie zu ihrem Vergnü¬ gen veranstalten, gescheh« gewöhnlich in Hausern, wo viele Mädchen sind. Ihre liebste Unterhaltung ist der Gesang. Ein Sanger, der sich selbst auf der Gußla, einem Instrument mit einer einzigen Saite, die von Pferdehaaren zusammengedreht ist, accom- pagnirt, besingt die Thaten ihrer alten Helden oder 176 andre tragische Vorfälle oder das Loos angesehner ledender Personen, bald in einem bekannten Liede, bald mit eignen aus dem Sregereif gemachten Ber¬ sin, oft auch dialogisch eingekleidct. Jene alten Lie¬ der kennt jeder Morlake. Oft hört man einen Mvrla- ken auf seinem einsamen Wege in der Dunkelheit der Nackt ein solches Lied anstimmen, welche- Bersweise von einem andern, der auf einem entgegengesetzten Berge dieses Weges geht, wiederholt wird, so daß dieser Wechftlgesang so lange dauert, bis beyde Stim¬ men durch die Trennung ihrer Pfade von einander entfernt werden. Der Ausdruck in diesen Liedern ist vfl stark, und rcißr sie zu Thränen und Seufzern hin, wozu der klägliche Ton des Sängers vielleicht mehr wirkt als der oft tragische Inhalt des LtedeS. Jeder Werd beginn! mit einem heulenden Oh oder Oj! Die Worte selbst werden aber ohne Modulazion schnell hinter einander auögestoffen, und die letzte Silbe wird mit gedehntem immer höher steigendem Ton erhoben. Auch die Morlakimum fingen bry ihrer Arbeit oft bis Mitternacht Außer der Gußla blasen sie zu ihren Liedern Hirtenflöten mit mehrer« Röhren, Pfeifen (Pischelka genannt) und Dudelsacke (Duda). Diese Werkz uge bringen eine Musik hervor, welche den Konzerten der Bärenführer ähnlich ist. Selbst die hölzernen, Engel in den alten slavischcn Kirchen haben Dudelsacke in den Händen. Der Davelsak hat auch die Pandur verdrängt, di« sonst das LieblingSinstru- mcnt des Granzers war. Nächst der Sackpfeife be, dienen sich die Slavonier der Geige und einer Leyer i77 mit vier bis sechs Saiten. Dabey tanzen die Kroaten und Morlaken ihr wildes Kolo oder KreiSkanz. Manner und Weiber, Arm in Arm geschlossen, bes wegen sich anfangs langsam im Kreise; bald verän¬ dert sich die Figur in eine Ellipse, oder in ein Viereck, und wird immer belebter und mukhwilliger bis zu ungeheuren Sprüngen und Verdrehungen aller ihrer Glieder, wobey nicht selten bry beyden Geschlechtern auch die Kleider in große Unordnung gerathen, daß die Sittlichkeit beleidigt wird. Diesen angreifenden Tanz halten sie gleichwohl mit geringen Pausen viele Stunden lang auS. Ja sie lieben ihn so leiden¬ schaftlich, daß selbst die Ermüdung von einer langen Reise oder Arbeit, sie nicht abhalt, ihn zu tanzen. Doch auch ihre übrigen Spiele geben Beweise von ihrer körperlichen Starke und Geschicklichkeit, als Wettrennen, hohe Sprünge, das Werfen eine- dreyßig bis fünfzig Pfund schweren Steins nach einem Ziele. In allen diesen Uebungen wetteifern sie miteinander um den Vorzug. Die Tschitschen sind daher besonders geschickte Sreinschleiderer. DaS größte gesellschaftliche Vergnüge» ist den K r a i n e rn das Tanzen. Sie lieben es so sehr, daß sie in Ermangelung eines größer,, Platzes selbst im käl¬ testen Winter auf der Tenne tanzen; aber am Kirch» weihtage versammeln sie sich auf einem freyen Platz. Sie haben einen ausdruckvollcn Tanz, Pleß (d. i. Tanz) genannt. DaS Mädchen scheint dabey den Tän¬ zer zu fliehen, und wird von ihm verfolgt; sie ent¬ wischt ihm mehrmahl, endlich wird sie von ihmfestge- M 178 halten, laßt ihr Gesicht auf seine Achsel sinke», und ergibt sich. Es scheint «ineVorstellung des alt-savi- schcn Mädchenraubs zu seyn, und wird von den Ita¬ lienern SckiavL (d. i. slavischer Tanz) genannt. — Gewöhnlich werden bey drn Tänzen der Krainer zwey Vertänzer gewählt, welchen von den ihnen folgenden Tänzern ihre Tänze sogar bezahlt werden. In Kärn¬ ten unterscheiden sich die Vortänzerinnen durch lange stark mit Bändern durchflochlne Haarzöpfe. Haben jene Vortänzer mit ihren Mädchen die ersten Tänze ganz allein gemacht, so fordert der Bassist mit gro¬ ßem Geschrey die eingeladenen Tänzer des nächsten Dorfes zum ersten, zweyten und dritten Mahl zum Tanz auf, und dann nach derReihe die anwesenden Jünglinge aus den übrigen benachbarten Dörfern unter derselben Gerichtsbarkeit. Dann erst treten die eingebonren Tänzer auf. Zuletzt führen die Tän¬ zer ihre Damen und die Spielleute ins WirthshauS um sie zu bewirkhen. Auf die Ehre Vortänzerinn zu seyn, sind an manchen Gegenden die Mädchen so nei¬ disch, daß oft keine einzige den zweyten Tanz mit dem Vortänzermachen will, und er dazu seine erste Tanzermn auffordern muß. Um Krainvurg und anderwärts müssen bey solchen Zusammenkünften zwey Tänzer erst von dem Ort- schaflsherrn die Erlaubniß zum Tanz mit einem Du¬ katen erkaufen. Dieser läßt dann öffentlich bekannt machen, wer deh erste Käufer sey, und jeder Teil¬ nehmer an diesem Vergnügen muß sich an diesen wenden^ Man vergleicht sich dann mir ihm. Dabey '79 gehn die Einheimischen den Fremden vor. Gar nicht autgcsordcrt zu werden oder das letzte tanzende Paar zu ftyn, wird für Schande gehalten. An andern Orten bezahlt war, dem Gutsherrn nur die drey ersten Tanze. Die Vortänzer haben oft dabey die Säbel ansgezogen, und machen damit nach dem Tanz auf den Fußboden ein Kreuz. Andre Tänzer zjehn wenig¬ stens nach dem Tanz die Säbel heraus, werfen sie in die Hohe, fangen sie auf, und machen dann das Kreuz auf den Boden. In der Gegend von Veldes halten die Tänzer ihre Knittel in die Hohe- Sanft und ernst smd die Tänze der Slavonier. Da in Krain der Hirse ausgetreten, nicht ge¬ droschen wirb, so gibt diese Arbeit Gelegenheit zu einem Fest, das Hirfttreten genannt. Jene Arbeit geschieht des Nachts, und die jungen Leute versammeln sich dazu mit Musik, zu welcher sie nach dem geschehenen Anstreren tanzen. In Unrerkrain wird nicht allein nach dem Hirfttreten, sondern auch nach dem Flachs¬ brechen ein Tänzchen gemacht, wozu die Knechte paarweise ihre selbst verfertigten Horner blasen. Um eine reiche Hirseernte sich zu verschaffen, fük len die Histerreicher ihre Hosen mit Hirse, und gehn an Ostern so in die Kirche, wo sie nicht allein sich selbst mir ihrem Hirse in den Hosen, sondern auch Brot und Fleisch wcihn lassen, und dann so schnell als möglich nach Hause eilen. In einigen Kirchen Istriens ist es üblich, in der Kirche für mehrere Heiligen zugleich nm Almosen zu betteln. Wiedemann sah in Pirano siebzehn Klm- M 2 i8o gelbeutel zu diesem Zweck für eben so viel Heilige zu gleicher Zeit in der Kirche umhertragen, deren Glöckchen mit den langen mit großen metallnen Pfen¬ nigen bchangnen Rosenkränzen in den Händen bey- der Geschlechter ein hell tönende- Konzert machten. Die Jagd, die Landhäuser und die Seefahrten sind die Hanprunterhaltungen der Reichen. Jene ist in ganz Istrien frey; denn es fehlt hier so wenig an Wild als an guten Vorstehhunden. Die Landhäuser (Campagnen genannt) sind für die Gesundheit der Weiber, die in der Stadt stets eingesperrt sitzen, erwünschter als für ihre Unterhaltung, da sie hier weder von ihren Erkern noch in der Kirche mit ihren Liebhabern liebäugeln können. Die Besuche der Frem¬ den auf den Campagnen werden gern gesehn; man nimmt den Gast sehr wohl auf, und sucht ihn aufs beste zu unterhalten. Ihre einzigen und Lieblings- gegenstände, worüber sie schwatzen, sind die Vorzüge der Italiener in der Zeichenkunst, Dichtkunst und Baukunst. Selten sind sie von den Fortschritten der Künste und Wissenschaften in andern Ländern unter¬ richtet. Die Frauenzimmer sind noch unwissender. Die Barken, deren sich die Wohlhabenden zu ihren Spazierfahrten bedienen, sind überaus nett. Zu der sie gewöhnlich begleitenden Musik stimmt das Schla¬ gen der Ruder, das Murmel» der Wellen und daS leise Echo der Vorgebirge oft lieblich harmonirend. Eine Reise »ach Venedig, besonders zur Karnevals- zeit, machte sie überaus glücklich, und war dann der Gegenstand ihrer Gespräche für ein ganzes Jahr. i8i Desgleichen Unterhaltungen von ihren Seereisen, Landzügen, ausgestandnen Gefahren und bewies««» Heldenthacen sind auch die Lieblingsgesprache der ge, meinen Zstrier. In Pirano und an andern Orten versammeln sich die Wohlhabenden ans den Kaffeh- häusern, erzählen sich ihre Abenteuer, spielen Kar» ten, lesen sich ihre Sonette vor, oder bekritteln die an den Wanden Hangende gedruckten Gedichte ihrer müßigen Abaki. Gemeine Leute ergötze« sich an Feyertagen im Frcyen mit dem Burelle- und Mo- ra-Spiel. In diesem errath man die Zahl der von zwey Personen zugleich aufgehobnen Finger der rech¬ ten Hand. Jenes besteht darin, daß man seine Ku¬ gel der zuerst geworfnen so nahe als möglich zu brin¬ gen sucht. Zn Neumarktl im LapbacherKreise machen die Lehr¬ linge der vielen dasigen Nagel- und Sensen¬ schmiede am Karfreytage mit den Sensen, Sicheln und anderm eisernen Gerarhe einen tollen Lärmen, indem sie mit Hammern oder großen Na¬ geln daran schlagen, und auf den Straßen tobend herumziehn, indeß viele altre Leute sich im Brannt¬ wein berauschen. Das Fest des heiligen Veits wird zu Po» liza den i5. JuniuS unter andern auch dadurch ge- feyert, daß man vor den Hütten Wachholderstraucher und wohlriechende Krauter verbrennt. Auf den Inseln Lusina und Ealamota versammeln sich am Weihnachtsabende jede Familie um einen großen Tisch, auf dessen Mitte eine Garbe 1^2 wohlriechender Kräuter steht, von vollen Weinae-- faßen umgeben. Zum Beschluß der Mahlzeit geht dann ein großer Becher herum, aus welchem zur Ebre des Weihnachtfestcs getrunken, und zugleich bey jever Gesundheit eine Rakete losgebrannr wird. An¬ letzt zündet man die Garbe an, und verbrennt sie unter vielen Flintenschüssen. In Sebenico in Dalmazien wird zu Weihnachten jährlich von don Bürgern ein König gewählt, dessen Herrschaft aber nur vierzehn Tage dauert. Selbst der Bischof und die weltlichen Behörden müs¬ sen ihm wahrend dieser Zeit alle Ehre erweisen. Doch ist diese Würde schon so tief gesunken, daß jetzt nicht leicht ein Ädllcher oder Vornehmer sie annimmt. Die adlichrn Ragusaner unrer achtzehn Jahren halten eine Brüderschaft, Drnshina genannt, mir eignen G brauchen. Allgemein wird dort aber der Antritt eines neuen Jahres mit besonder« Gesängen, die (Orlen^ae?) heissen, gcfeyert. In vielen slavonischen Gegenden wird am Weih- lMchlsfesi ein Spanferkel oder ein ganzes Schwein aren aus den Tisch gebracht. Der Grundherr und d Geistlich' erhallen einen Theil davon. Nach der Mahlzeit bleibt das U. brige mit einer Flasche Rakia, Lag und Nacht auf dem Tisch stehn, damit jeder sich davon abschueiden könne, wenn cs ihm beliebt. Außer diesen hohen Kirchfesten sind die meisten Schmausireyen nach der Ernre und Weinlese; und auch ier bat jeder Fremde sreycn Antritt, und ist jeder Gast willkommen. . i83 Das Fest des heiligen Biagio (Blasius) wird in Ragusa Früh mit Gottesdienst, Nachmittags aber Mit Waffenübungen gefeyert- Der gemeine Albanier, besonders der Sbupaner und Montenegriner laßt sein Weib und seine Töchter nicht in Betten schlafen; sie müssen auf der Erde liegen. Dey Tische dürfen sie nicht mit den Mannern essen, sondern müssen sie bedienen. Ja der vorneh¬ mere katholische Kaufmann hält seine Frauenzimmer unter dem härtesten Drucke. Man findet hier weder häusliche Geselligkeit, noch öffentliche gesellschaftliche Unterhaltungen; beyde Geschlechter leben ganz abge¬ sondert von einander. Auch dem vornehmsten Frem¬ den oder Beamten kostet es große Mühe, Zutritt in einem Hause zu erhalten. Die Kirche ist der einzige rsssntliche Ort, wo das Frauenzimmer erscheinen darf. Wird ein Vornehmer von einem andern besucht, so wird er bey seiner Ankunft und Entfernung mit meh¬ rer» Schüssen aus den vor dem Hause aufgepflanz- ten Böllern oder von den Schiffen begrüßt. In der Fastnachtszeit allein belustigen die Stadter sich mit Tänzen und Vermummungen, aber in den Kommu¬ nitäten weiß man nichts davon. Bey den Hochzeiten der Vornehmen herrscht Ueberflnß und Unmäßigkrtt im Essen und Trinken. Bey den Gemeinen sind die alten hier allgemein üblichen und oben beschriebnen lärmenden Gebräuche üblich, und nur bey diesen Ge¬ legenheiten tanzen die Mädchen im Freyeu, wvdey sie sich mit willkührlichen Schritten in Halbkreis» einförmig bewegen, und Lieder singen. ,84 i) Gewerbe der Einwohner. Die Mannigfaltigkeit und Vollkommenheit der englischen Fabriken und Manufakturen, darf man Key diesen Volkern und in ihrer Lage, freylich nicht er¬ warten. Der von G-burt an zum Soldaten bestimmte Südkroate (Granzer) scheint seine nvthwendigsten Bedürfnisse eher durch Ackerbau und Viehzucht befrie¬ digen zu können, als durch Hanvwerksarbeiken; denn die sechs Regimentsgebiele hatten im I. 18o3 nur 60 Schuster und Opankenmacher, 42 Schneider, 17 Büchsenmacher, 80 Maurer, 28 Z-mirrerleute; aber >35 Hufschmiede. Zeng dagegen hatte 200 Handwerker und Künstler, Petrinja 828, Kostaini- za 109 und Carlvbago 43. Der Krainer ist geneig¬ ter und geschickter znr crsten Bearbeitung der Erz;, denn er treibt den Bergbau mit Liebe und Vortheil. Hundert tausend Krainer wenigstens finden ihren Un¬ terhalt bey Manufakturen und andern Gewerben, und über zehn tausend beym Bergbau und durch einige andere Kunsterzeugniffe ans mineralischen Stoffen. Nicht allein die alte Geschichte sagt uns, daß die Romer ihr Eisen und ihren Stahl ans Krain, so wie auS Kärnten erhielten, sondern man findet in Eisnern (sl. Shelesnike) und andern Orten Spuren von einem sehr frühen Bergbau. Ja Homer schon erwähnt der Vorzüge des noringischen Stahls. Im Jahre 1788 gewann Kärnten allein g36 Zentner Kupfer, 34oo Itnr. Galmei, 20,460 Ztnr. ,85 Bley, 1890 Antr. verarbeitetes Eisen und Stahl, 164,600 Inrr. aufgebrachte Eiienstangcn. Au diesen Werken waren erforderlich 61,600 Klafter Holz und 824,200 Faß Holzkohlen. Das beste Eisen wird zu Blechen, Draht, Sen¬ sen, Sicheln und andern Srahlwaaren (wer kennt nicht den Brescianer Stabl?) verarbeitet, und ihre nur dem schwedischen Eisen nachstehende Güte, macht sie den Ausländern besonders werth. Einer der stärk¬ sten Artikel sind die Nagel, die an mehrern Orten in ungeheurer Menge verfertigt werden. An folgenden Orten sind Eiftnbergwerke oder Eiftnschmelzen, oder Hammer, oder Nagel-, Sensen,, Sichelschmiede oder andre Eisenwaarensabriken: in Oberkarnten, wo man überhaupt viel genauer in diesen Arbeiten als in den benachbarten steyermarkischen Fabriken ist, bey Sachsenburg zu Mauren an der Geil, KrewSbrücke, Eisentratten (Noringen), Gemünd, Feldkirchen, Vil¬ lach, Tarvis und Malborger am Fellabach (sl. Bela); in Krain zu Eisnern oder Shelesnike, doch ist cs fast erschöpft, im gleichnahmigen Flecken aber sind noch vier und dreyßig Gewerke, die jährlich über 2000 Zentner Nagel liefern; ferner die Eisenwerke zu Althammcr, Stein (Kamlik), Seiftnberg, Kropp, Steinbüchel (Kamna goriza), Feistritz im Bocheincr Thal und ob Stein, Gurk, Rns. itz, Sava, Paß- jek, Bleyofen, Neumärktl, Weissenfels, auf dem Tschuber, zu Fnshine bevBukari, Sagraz, Hof, Asting an der Save, Jauerburg, Weichsclburg. In i86 Kroazien ist nur ein Eisenbergwerk im Bau zu Koßna im Banal. Damaszener Klingen liefert Mostar an der Narenta. Die Bocchesen verfertigen ihre schön verzierten Dolche, Messer, Pistolen und Flinten selbst. Anker werden in Triest geschmiedet. Die Hoh- vfen inOberkrain liefern allein jährlich 53,ooo Zent¬ ner Roheisen, wovon der Zentner gewöhnlich fünf Gul¬ den gilt. Jn Krain werden jährlich fast 3o,ooo Zent¬ ner Eisen zu Nägeln verarbeitet. Auch die angefiedel- ren Zigeuner in Dalmazien verfertigen Eisengerarhe. In Oberkrain sind drerf Stahl- und zehn Eisen¬ schmelzofen, vier und vierzig große Schlag- und siebzehn Stockhammerwerke. Wie der Kärntner Stahl, so berühmt ist auch das Villacher Bley, welches aber nicht bey Villach', sondern zu Deutsch-Bleyberg, seit zwanzig Jahren jährlich 33,ooo-34,ooo Zentner, gewonnen wird. Einen Zentner bezahlte man gewöhnlichmit eilf Gul¬ den. Ein andres Bleybergwerk ist am Raibler-See. Außer diesen sind in Kärnten noch sechs andre. Der Gesammkertrag aller Kärntner Blcyerze belief sich jährlich auf 3?,ooo Zentner. In Unterbrach sind zu Slateneck und Bad Töplitz Bleycrzanbrüche. Eine Bleyweißsabrik Hal Triest. Das G o l v b e r g w e rk in Döllach in Oberkärnten ist eingegangen, und das zu Großkirchheim bey Heiligenblut geht sehr schwach. Jn Kroaziens (?) Ge¬ birgen wurden unter Nrrv's Regierung täglich fünf¬ zig Pfund Gold gewonnen. 18? Kupferbergwerke sind i» Oberkernten zuFra- ganl, bcy Feldkirchen, Deuksch-Bleyberg; und bcy Ssamobor in Kroazien, welches jährlich 8000 Zent¬ ner Kupfer liefert. Hier, in Neumarktel und Wip- pach mffi man viel Kupferschmiede. Silberhal¬ tige Bley- und Kupfererze finden sich in Südkroazien bey Gvosdansko, Gvosdanski-Maidan, Ssirovaz und an andern Orten. Im Laybacher Kreise ist ein Ku¬ pferschmelzofen. Em Quecksilberbruch ist zu St.Margarethen in Oberkärnten. Viel wichtiger ist das dreyhundert Jahr alte reichhaltige Bergwerk zu Jdria in Krain. (Vergl. Abschn. 8 Ortsbeschreibung, c 1). DaS gediegne Quecksilber und alle Zinnoberarten brechen hier meist nur zufällig, so daß keines von beyden bauwürdig ist; doch trifft man jenes hier überall noch häufiger und ergiebiger al» dieses. Ja es bricht oft so häufig im Schiefer, daß er sehr wasch, würdig wird. Im Durchschnitt fäffgt man jährlich höchstens drey Zentner gediegnes Quecksilber in der Grube auf, und durch den nassen Weg in der Wa¬ sche und in den Pochhäusern gewinnt man auch nur einige Zentner- Gleichwohl macht diese seltne Aus¬ beute schon diese Gruben höchst merkwürdig. Den gesammtcn jährlichen Ertrag schätzt man aus 12,000 Zentner, wovon Spanien allein 10,000 Zentner zu iio Gulden, abnahm. Der reine Ertrag wurde von einigen auf 100,000 Gulden angegeben, von andern sogar auf zwey Millionen Gulden. Herr Hacguet gibt den Aufwand auf 90,000 Gulden, m r88 die Erzeugniß nur auf Lono Zentner an (doch wohl pur deS gediegnen?); allein bey den reichen Anbrü¬ chen könnte man leicht 3ooc> Zentner erhalten, ohne die Gruben zu schwachen. Die Tag- und Grubenge- baude sind in der musterhaftesten Ordnung, sicher und schön gebaut und vortrefflich erhalten. Urberall herrscht die größte Reinlichkeit. Da wo man an der Wölbung und an den Seiten der Gruben nicht schon festes Gestein gefunden hat, sind diese fast alle aus- gemauert. Das Aufschlagwaffer wird eine kleine Stunde weit aus der Jdriza, in einem zur gemauer¬ ten Wassergang zu den Pumpen-, Bremsen-, Wasch-, Schlemm- und Pochhausern geleitet, i65o Lachtern weit. Obgleich in der Regel die Arbeiter in den Gru¬ ben alle acht Stunden abwechseln, so weicht man doch in den Schlagen davon ab, wo nichts al« das lose Quecksilber in Schiefer bricht. Denn da es hier warm ist, und die Wetter sehr merkunalisch sind, so gsräth der Körper der Arbeiter in starke Ausdünstung, und saugt durch das Einalhmen so wie selbst durch die Schweißlöcher die feinern Quecksilbertheilchen ein. Die Unglücklichen spüren bald die Folgen davon, indem ihre Glieder zu zittern, und ihre Zahne zu wackeln anfangen. Man läßt deßhalb jeden Arbeiter höchstens nur sechs Stunden an solchen Orten, und wer sich schwach fühlt, bekommt Arbeit im Freyen, z. D. in den Wasch- und Pochhausern. Da solche gefährliche Oerter auch selten auf Erze führen, und wenig bauwürdig sind, so vermeidet man sie lieber ganz. Außer dem Qaecksilber gewinnt man hier noch i8y 1800 Zentner Zinnober, und mehrere Zentner Su¬ blimat, welche größten Theils nach Spanien, Hol¬ land, England und der Türkey, versandt werden. Von dem Gestein und Erze, welche das falsche und wahre Hangende und Liegende, so wie auch den Ganz selbst ausmachen, handelt Hacquet ausführlich in seiner Or^ctoßr. csrrnol. H. S. 5g->32. Ein Verzeichniß der hier zu findenden Quecksilber- und Zinnvberarten, steht im dritten Bande der Beschäf¬ tigungen der Berliner Gesellschaft naturforschender Freunde, S. 56 *). Zinnober wird auch zu Ncumarktl im Layba- cher Kreis gewonnen. Sachsenburg an der Drave, in Oberkärnten, hat ein Antimoniumbergwerk; und Deutsch- Bleyberg nebst Döllach Haden Galmeywerke; im letztem werden jährlich 15,ooo - 16,000 Zentner Zink gewonnen. ') VonJdria haben ausführlich Nachricht gegeben: Val¬ vasor, B. 3. S. 397, ff. — Frid. v. Stampfer, Infor¬ mation der neu verbesserten Quecksslberbrennung, 1761. in — iVnt. öcopoli, 3kencawen H^ärsr- t ig5 und bey den Nichtunirten. Dabey sucht jede dieser Hauptfamilien sich am besten zu versorgen, sammlet für sich heimlich ein, und übervorkheilt die übrigen. Nur in den Provinzial-Komimteu hat sich in diesen Hauskvmmunionen noch jene patriarchalische Verfas¬ sung erhalten,-und alles handelt hier nach einem Gemeinsinn, ohne militärischen Einfluß. In Kram ist, nach H. G. Hoffs Zeugniß, keine Klafter breit Lande« unbebaut; nach andern sind hie>' l,880,0 n Joche. Im Laybacher Kreis waren im Jahre 1788: 480, io5 Joch fruchtbringend; im Ncustadller Kreis 668,768 fruchtbringende Joche, und imAdelsberger^' 7.-846, zusammen: 1 ,466,7 14 Joche. Man säet hier gewöhnlich in das gedüngte Land, im ersten Jahre Heidekorn, im zweyken Wei¬ hen oder Gerste, im dritten Hafer, im vierten Hirse, im fünften und sechsten Klee, und im siebenten Jahre wieder Hirse, ohne aufs neue zu düngen. Der zum Lein bestimmte Boden wird mit Asche gedüngt. Für seinen eignen Bedarf baut Krain Getreide genug, aber das kvrnarme Triest entzieht ihm zu viel. Auch in Istrien ist ein starker Getreidebau. Die größere Emsigkeit des Oberkrainer Landmanns vor dem Unrerkrainer ist leicht daraus zu erklären, daß jener sein Land als freyes Eigenrhum besitzt. Der undankbare felsige Karst, besonders der Terßakt bey Bukari nölhigt die männlichen Ein¬ wohner eine geraume Jeic des Jahres vom Trans¬ port zu leben, oder auszuwandern, um durch den Handel in fremden Laudern das zu ersetzen, was N 2 196 der regsame Fleiß im Eignen ihm nicht gewahren kann. Die zurückgelaßnen Weiber versehn indeß alle Geschäfte im Hause und im Felde. Hier sammeln sie mit der größten Unverdrcssenheir die Steine von den Aeckeru, und bauen davon zwanzig und mehr Fuß dicke Wände, die den darin eingeschlvßnen Gärten und Feldern zum Schutz gegen Wasser und Wind dienen. Auch der fleißige Ragusaner und der Jstrier wissen dem felsigen Boden ihre Brotfrucht abzu- nölhigen. Der Morlake säet im Frühjahr gewöhnlich zu spat, und da der Sommer dort fast immer trocken ist, so hat er in zehn Jahren kaum eine gute Ernte. Der träge Boccheser baut sein Land nur an den Küsten; naher an der Granze der Türken und Mon¬ tenegriner aber, deren Ueberfalle er stet« zu fürchten hat, ist die Kultur vernachläßigt. Nicht allein die durch den Kriegsdienst zum Mü¬ ßiggang verwöhnten Granzer, sondern überhaupt die Slavonier, Dalmaten, Liburnier und ihre Nach¬ barn überlassen den Feldbau meist ihren Weibern. Trockenheit und Frost verursachen in Kroatien oft MlßwachS; aber auch der Verkauf des UeberfluffeS wird durch die höchst beschwerlichen Wege fast un¬ möglich gemacht. Ein andres Hindrrniß de« Land¬ baue« sind dort die Fabriken (d. i. Roboten), wozu in Ermangelung der Männer selbst die Weiber angestelll werden. Sonst pflegten die Offiziere die besten Archer und Garten in Krvazicn für sich zu behalten, oder wußten sie sich zu verschaffen. '97 Dieser Mißbrauch hat zwar aufgehört, aber es ist auch nicht zu läugnen, daß der gemeine Kroate Manche Verbesserung im Land- und Gartenbau dem deutschen Offizier ablernen könnte- In ganz Sirmien sslav. Ssrem) wird kein reiner MeitzkN/ sondern stets Mit Korn vermischt, erzeugt. Wegen des militärischen Dienstzwangs fast aller Mannspersonen in den Regimentsbezirken hindern die dabey zu leistenden Frohnarbeiten, sobald die Mannschaft unter das Gewehr tritt, schon in Frie¬ denszeiten, noch mehr aber, wenn sie ausmarschirt, den Landbau ungemein. Im letzten Fall reichen die Kräfte der zurückbleibcnden Alten und der Weiber schlechterdings nicht zu, um daS ganze Feld einer Hauskommune gehörig zu bearbeiten; über dem sind die Roboten hier nicht nach den Köpfen, son¬ dern nach den Aeckern vertheilt, wodurch die Ein¬ wohner oft das Drittel ihrer Arbeitstage verlieren. Kukuruz und Hirse werden in Krvazien fast allein in dem Sluiner und in den Banalbezirken erzeugt; Gerste und Hafer am meisten im Ototschaner und Likaner Gebiet, Spelte in Kor- bavien, Hafer und Hirse im Ogulincr, und der meiste Weitzen im zweyten Banalbezirk. Auch baut man Linsen und Heide, mehr aber Bohnen, und erst seit 1780 Kartoffeln, jedoch jetzt sehr häufig. Die Hülsenfrüchte vertreten bisweilen die Stelle des Brotkorns. Den meisten Hanf und Flachs gewinnt da- erste Banalgebiek und das 198 Slniner, die andern wenig; fast überall etwas Krapp zum Hausbedarf. Der Ertrag des Lanvbaues in den Militärbezirke» Krvaziens, erhellet am deutlichsten aus folgender Ta? belle des Ertrags derselben vom Jahre 180,; -99 Jedem Morlaken sind nach den Ackcrgesetzen Gri- manis zwey Stück Aecker zngelheilt. Doch liegen noch ungeheure Strecken unbebaut und zum Theil Herrenlos, und unabsehbare Sümpfe und Waldun¬ gen bedecken unbenutzte Landstriche. Die austreten- den Gewässer lassen große Lachen zurück, deren gif¬ tige Ausdünstungen die Luft verpesten, und die große Sterblichkeit verursachen Besonders ist dieß jährlich der Fall nm Knin. Aus Mangel an Zug, Vieh läßt er oft fünfzehn Jahre seine Felder unbear¬ beitet Ja es gibt in Dalmazicn Familien, die, beym Besitz von tausend Stück Aecker, kaum zu leben haben. Die Evini Bvrtolazzi von Zara , z. B., sind Herren von 22,000 Stück Felder, die eine ziemlich gute Lage haben: sie ziehn aber für das Stück nicht mehr als fünf gute Groschen Pacht, nahmlich eine dalmatische Lira. Die rohen Einwohner bauen nicht einmahl ihre Lieblingsgemüse, Zwiebeln und Knoblauch in hinreichender Menge, sondern schicken dafür jährlich einige tausend Ducati d'Argenlo nach Romainen. Die vvrmahls venezianischen Dalmazier gewinnen mit ihrem elendem Pfluge, den zwey kraftlose Thier« ziehn, ibrem Boden wenig ab, und sind überhaupt in der Industrie sehr zurück. Sie benutzen weder die Gold-, Eisen- und Steinkohlengruben um Salona und an andern Orten, noch sammeln sie die Pomoli di Ginepro (Wachholderbeeren) die zwischen Sebenico und Scardvna so häufig wachsen, und von welchen die Hollander den köstlichen Branntwein Genevre 200 destilliren, noch die Kcrmcskörner bey Nona, noch daS Manna, obgleich Venedig 20,000 Dukaten da¬ für an das Ausland zahlte, noch Mastix auf der Insel Brazza und bey Rosella, sondern verbrennen sogar diese nützlichen Baume; daher ist allgemeine HnngerSnoth hier nichts Seltnes, besonders wenn die hier herrschenden Nordwinde das Land verheeren. Die Bewohner der Insel Lherso aber bauen, trotz des strengen und des rauhen Klimas, ihren Boden mir Fleiß an, und selbst die Felsen rings um die Stadt verwandeln sich unter ihren Händen in frucht¬ bare Garten, welche Wein und Oliven tragen. Nichts lassen sie unbenutzt. Das H e i d e k 0 rn gab in der ehemahligen österrei¬ chischen Monarchie fünf Millionen Menschen Be, schaflignng und Nahrung. Von Laybach bis nach Marburg im Steyermärki. schen sieht man Dörrsch e u n e n von eigner Bauart. Sie bestchn aus zwey bis zwölfund mehr freystehendcn Säulen, zwischen welchen Latten oder hölzerne Gitter¬ stabe befestigt sind; darüber schwebt ein leichtes Dach, unter welches zwischen den Latten Korngarben, Heu und dergleichen zum Trocknen, der Zugluft ausge¬ stellt werden. Diese Gebäude, die, vielleicht wegen der Aehnlichkeit ihrer Figur, Harfen (sl. Kosouz) genannt werden, stehn oft reihenweise auf sreyem Felde, oft einzeln neben den Hausern. Der Zwischen¬ raum von einer Säule zur andern heißt ein Stand, und nach solchen Ständen wird die Ernte, auch wohl das Vermögen des Besitzers geschätzt. Er hat eine 20! Harfe, heißt e- dann z. B., von zehn, fünfzehn Ständen. In Triest werden viel Nudeln verfertigt. Sehr wichtig ist der Obstbau in allen diesen Pro¬ vinzen. Aepsel und Birnen gedeihen in Ober- käruten, und im Neustadtlerkreise in Kraju so gut, daß sebr häufig, besonder- um Ratschach, Most zum Gelränke daraus bereitet wird. In Kroazien werden Pflaumen und Iwetsch en am häufigsten erzeugt. Im Jahre 1801 war die Anzahl der Obst- und Weingärten, und deren Ertrag: Militärkommun. Im Sluiner Bezirk zieht man fast nur Pflaumen¬ baume wegen deö so beliebten Getränkes, Rakia oder Slivoviza, in dem Banalgebiet aber außer diesen, auch viel Aepsel, Birnen, Kirschen, Pfirschen, Kütten 202 und Kastanien. Da ein Joch Weinland "nur etwa mun und einen halben Eimer Wein gab, so muß die Pflege des Weinstocks hier ebenfalls schlecht seyn. Die Boccheser bereiten feinen Rvsoglio aus Ro¬ sen, Jasmin, re.; die Dalmazier zu Zara, Sebe- nico, in Primvrjen von den bey Vodize auf dem Ufer, der Insel Wörter gegenüber, in ungeheurer Menge wachsenden Maraski (Weichselkirschen), einer Art von sauren Kirschen, den köstlichen M ar a ski n o, von welchem ein Fäßchen von zwanzig Quart, an Ort und Stelle sechs Zechinen imGolde kostet. Andre Arten Branntweine und Likörs als Rvsoglio und dergleichen, werden von Vogelbeeren, Enzian, Weintrestern u. s. w., besonder- zu Sebenico, Karl¬ stadt, Spalakro, Fiume, Triest distillirt; in Triest allein 600,000 Flaschen 4u sechs und zwanzig Mitt¬ lern und ordinären Sorten; zu d.'N feinsten gehören der L e b e n s balsa m und daS G e s n n d h e i rs öhl. Großen Nutzen zieh» die Jstrier, Liburnier, Ra- znsauer und Dalmatiner aus ihren Südfrüchten. Das lsfer von Castelli erzeugt 000,000 Pfund Feigen, Auch die Inseln Brazza, Curzola und die Cycladen sind an Südfrüchten reich. In Triest bereitet man viel K a n d i t e n, K 0 nfitü r e n und Pasten davon, Das Baumöhl von Dnino (Tibein) in Jnner- krain, ist von vorzüglicher Güte. Ueberhaupl wur¬ den im Triester Gebiete sonst jährlich 10,000 Ornen Panmöhl, eine Orne zu -07 Funti gerechnet, ge¬ wonnen. Seit den starken Frösten in den Jahren 1782 LOO und >789 aber ist der Ertrag viel geringer. Auch in Priworjen ist durch das unbesonnene Fällen der gegen Stürme und Frost schützenden Waldungen, das gan¬ ze, sonst so schöne Thal an der dalmatischen Küste durch die Stürme mit Sand überschi'tttct, und die E>n!k der Oliven, Feigen und andern Früchte, hat dadurch viel gelitten. Feines Oehl liefert vorzüglich Albanien und das Ufer von Trau, an i3,ooo Fä߬ chen jährlich. Auch wird noch viel Oehl in Ragusa gepreßt. Der arbeitsame Slowake hier, wie in den benachbarten augarischen und andern Landschaften, bereitet auch allerley chemische und pharmazeutische Produkte, und trägt sie als Olitätenkrämer (Oehl- händler), oft weit außer Landes. AuS Corfu wurden im Jahre 1796 für drey Millionen venezianische Ze- chinen Baumvhl ausgeführt. Auf den illyrischen Kalkfelsen wächst überall Wein, wo die südliche Lage es erlaubt, und der Fleiß der Einwohner ihn begünstigt; doch nicht über¬ all wird er mit verständiger Sorgfalt gebaut, ge¬ preßt und gepflegt. Gering ist die Pflege des Wein¬ stocks in Kcoazien, 00 er gleich im Sluiner und Pe- lerwardeiner Bezirk häufig wächst. In Liburnien, in Istrien und Dalmazien findet man mehr gute Arten von Trauben. Zu den besten gehören der Prosecco, wovon im Triester Gebiet in guten Jahren 60,000 Ornen und mehr, eine zu eso Bvccali gerechnet, erzeugt werden; (diese Rebe wächst in dem ganzen Strich von Trk fl bis Sistiana und auf andern benach- 2»4 barten Gebirgen, besonders um den letzten Ort); der Wein von Dnino, von der Insel Brazza, 18,000 Fäßchen gewöhnlicher Ertrag; von den Ufern von Trau jährlich an 5o,ooo Fäßchen, der Bratka auf der Insel Lussi'n, zu welchem man die abgeschnittnen Trauben noch einen Monar in der Sonne hängen, und diMiren laßt; der Wippacher, der Kinderma¬ cher genannt; der Muskateller um Duare und Al- misha, der in der Herrschaft Winvkol wachsende schäumende Wein, 12,000 biS i5,ooo Eimer jähr, liehen Ertrag; Jefalonien liefert jährlich 80,000 Fäßer, Zante 10,000 Tonnen. Jenes sieben Mil¬ lionen Pfund Korinthen, dieses fünf Millionen Pfund, u. a. Triest war nach einem Vertrag vom Jahre 1882 verbunden, dem deutschen Kaiser jähr¬ lich 100 Mastelli (Butten), von seinem Prosecco zu schicken. Der kroatische schlecht gepflanzte Wein (das erste Banalgebiet gewinnt über 2^,000 Ei¬ mer), ist fast so stark wie Branntwein: auch die albanischen Likörweiue wetteifern mit den besten spa¬ nischen oder französischen. Fiume verfertigr jährlich i3,ooo Eimer gebranntes Wasser. Essig wird am meisten in Oberkarnten bereitet. Die Summe derHutw e i d e n ist, nach eben nicht genauen Vermessungen in ganz Kärnten 36^,512 Joch, in Krain 351-^19, in den kroatischen Gränz- ländern /s 16,752, im Görzischen 801,822. In den illyrischen Militärbezirken war im Jah¬ re 1801 der Ertrag: 205 ES erhellet hieraus, daß im Verhaltniß mit dem Ackerlande des Wiesenboden« zu wenig ist, besonders in beyden Banalregimentern, ob sie gleich die besten Wiesen haben. Doch sorgt man nirgends für Ver¬ besserung derselben, so daß sie oft mit Sträuchern und schädlichen Gewächsen bedeckt sind. Auch verdirbt das Vieh vieles, da es wohl noch im May darauf weidet. Man kann daher nur einmahl mähen, und selbst im ersten Banalregiment nur 4^3o Joch; der Ertrag ist auch unglaublich gering; nur ein Zwölf¬ tel des möglichen Gewinns. Klee wird erst seit kur¬ zem im Dguliner Regiment gebaut. Die größten Waldungen des südlichen Militär- kroaziens, sind die Petrova-Gora im ersten Banal- regiment und im Sluiner, der Branvvaglaver und Savaner Eichenwald im zweyten Banalregiment, 2o6 die Bjelolashiza im Oguliner, und am Welebir im Ototschaner- und Likanerregiment. Tannen-, Fichten- und Kieferwälder sind hauptsächlich im Oguliner und Litauer Bezirk. Aus Rvthbuchen befiehlt meist die Forsten im Olvtschaner und Likaner Bezirk. Im Sluiner- und beyden Banalbezirken ist lauter Bau¬ holz. Trotz des Ueberfluffes an dem schöusten Schiff¬ bauholz und Segelbäumen, fehler es durchaus an Straßen und Erleichterungsmitleln zum Transport. In weichem Zustande die Forstwirthschafi ist, erhellet daraus, daß die Waldungen nicht in ordentliche Schläge gerheilt, noch durch Saar und Anpflanzung, in wenigen Orten ausgenommen, erneuert, sondern im Gegenthcil durch Menschen und Vieh, schändlich verheert werden. Die Waldungen in Unterkrain, in Istrien auf der Insel Curzola und im Polizanischen, sind vorzüg¬ lich wichtig. Nirgends wird das Forstwesen besser verwaltet, als im Jdrianer Kammergut. Triest lei¬ det dagegen großen Mangel an Holz. Auch in Dalmazien werden die Wälder vernach- läßigt, und die schönsten Eichen beym Oestilliren des Schiffkhrans verschwendet. Niemand denkt daran, junges Holz zu pflanzen. Inckerraffinerien haben Triest und Fiume. A» letztem Orte wurden oft jährlich 35o,ooo Zentner Jucker geliefert. Für mehr als 800,000 Gulden roher Jucker wird hier verarbeitet (wobey der Arbeitslohn 120,000 Gulden beträgt), obgleich der Transport von Karlstadt bis Fiume, sehr kostspielig ist. 207 Fiume hat die stärksten Labakfabriken; es werden darin über 9000 Zentner Blätter, die anS Ungarn gebracht werden, verarbeitet. Außerdem wurden im Jahre 1792- 1793 15,700 Zentner Blatter verschickt, im Werthe 281,566 Gulden Die zahlreichen, doch an manchen Orken nicht überflüssigen Waldungen, werden auf mancherlei Art benutzt, in Kram, z. B. in Gvrschee auch z» mancherley Holzarbeiten, welche Berchresgader genannt werden. Auch verfertigt man hier und ander¬ wärts Siebe von Roßhaaren, Strohhüke. Schon die alten Dalmaten waren im Ruf guter Schiffbauer, und Venedig harre hier, und auf den benachbarten Inseln ansehnliche Werften. Das Schiffzimmern ist der Hanpterwerb der Raizen im Seebezirk und der Militargranze. Auch in Istrien und Albanien werden Schiffe gebaut- Beträchtliche Sckiffswerften sind ferner auf den Inseln Lesina, Corfu, Curzola, in Fiume, Triest, Ragusa, Karl¬ stadt. In Triest sind Reperbanen, und in Fiume werden jährlich 2^00 Zentner Taue von verschie¬ dener Dicke und Lange gearbeitet. Pottasche liefern Fiume (i5oo Metzen) und Triest. Lein wird am stärksten in Krain gebaut. In und um Golschee, Nesselthal, Bischoflok und vielen andern Orten wird viel Leinwand, nnd in Bi- schvflok viel Zwirn verfertigt. Doch in Oberkrain spinnt und webt alles, besonders im Winter von Früh fünf Uhr bis Mitternacht. Die Kinder und 208 Weiber spinnen gewöhnlich, die Knechte weben. Der HauSwirth theilt jedem seine Arbeit zu. Auf mehr alS acht hundert Weberstühlen wird Leinwand, worunter drey hundert Stück schmale feine (Schleyerlein- wand), geliefert. Sie klöppeln ihre Spitzen, jährlich wohl für 12,000 Gulden; auch viel Bor» ten von Zwirn und rothem türkischen Garn, von verschiedenen Mustern.- Letzte« wird auch in Triest verfertigt, wo auch Fabriken von Segeltuch und baumwollnen Zeuge sind. Fiume hat ebenfalls Schleyerfabriken. Auf der Insel Morlera wird viel Sacklein¬ wand von Ginster verfertigt, welches man wie unfern Hanf bearbeitet. Die Morlakinncn sticken meist mit roher Seide, bislveilen auch mit Gold ihre Sraatshemde und Kopfschleper selbst, und zwar oft auS freyer Hand und im Gehen, indem sie ihre Heerden auf der Weide herumführen. Eine Art von Leinwand aus Flachs und Bast verfertigen die Kärntner. Ragusa hatte schon seit, es^o Tuchw e b e r e yen, und seit i53o Seidenfabriken. Die Krainer stricken häufig wollne Socken oder Strümpfe meist von rother, blauer oder grauer Far¬ be, besonders zu Nenmärktl, das zwischen Schnee¬ bergen liegt. Von wollnen Zeugen weben sie Me- selan, Flanelle, grobe Tücher, besonders eine Art, Loden genannt, und andre. Der Lo¬ de« wird aus drep Viertel weißer und ein Viertel 20g schwarzer unter einander gemischter Schafwolle ge» webt und dicht gewalkt. Laybach, Fiume und Spa- latrv liefern viel ordinäre wollne Tücher und Zeu¬ ge; Neumärktl Meselanc; Weichselburg viel-wollne Strümpfe. Die Weiber der Kroaten und Slavonier müssen auch für die Kleidung ihrer Familien sorgen; sie verfertigen selbst das grobe Tuch, Darvwaj genannt, und die Abbatücher, die ungeschoren getragen werden. Die Farbe reyen zu Triest sind wichtig; die in alten Zeiten berühmte Purpurfärbereyen zu Salona sind langst nicht mehr. Baumwolle erzeugen mehr als sie verbrauchen, die Inseln Zefalonien »nd Zante; auf letzter verfer¬ tigt man auch seine baumwvllne Zeuge. In Perasto in Albanien macht man treffliche Darmsaiten, welche in Italien sehr gesucht werden. Des Oberkrämers und Oberkarntners Hauptbe¬ schäftigung ist die V i e h zu ch c. Hier wird die Milch- winhschaft auf den Alpen durch eine Frau geführt, die Sentinn genannt, ohne daß je von den Geist¬ lichen dagegen Einwendungen waren gemacht wor¬ den, wie im Salzburgischen geschehn ist. Doch ist weder das Vieh noch der hiesige Fettkäse von der Güte der Schweizerzucht, besonders wie man b-yde im Oberlande des Kantons Bern findet. Die Gegen¬ den, deren Viehzucht sich am meisten auszeichnet, sind im Laybacher Kreise das Dorf Sagur, und in Unkerkrain das auch wegen seines sorgfältigen Acker- V 210 baues berühmte St. Veit, ferner Istrien, das Ra- gusaische, Popine in Sermanien, und die Insel Cher- so, wo man auch Wiesen hält, wo selbst die reichsten Weiber allen Fleiß auf die Haus- und Feldwirrhschaft wenden, und die Knaben schon dazu angehallen werden. Im I. 1807 zahlte man in Krain 69,409 Ochsen, 69,361 Kühe, -40,768 Schafe, 18,342 Pferde. In Friaul 913 Pferde, 6920 Ochsen, 8698 Kühe, -5,669 Schafe. In ganz Kärnten 18,265 Pf. 43,454 "Ochsen, 81,202 Kühe, -25,740 Schafe. Dauerhaft und stark ist indeß das Rindvieh in Kroa- zien, vielleicht weil es auch im Winter stets unter freyem Himmel ist; es gibt den meisten Einwohnern auch den Hauptverdienst, besonders durch die Mä¬ stung, wozu man viel Ochsen aus Ungarn holt. Zi¬ den unfruchtbaren Gegenden aber leidet das Vieh im Winter sehr, theils aus Mangel an Futter, thcils wegen der geringen Pflege desselben. Stallungen sind selten. Die im Karlstadter Hochgebirge, aus dessen liefen Thalern und Schluchten man das Heu nicht leicht herausbringen kann, werden Stani genannt. Dauert der Winter nun zu lange, so fehlt eS an Futrer, das Vieh kann nicht fortgebracht werden, und geht meist zu Grunde. In vielen Gegenden ist im Frühjahr das Vieh durch das schlechte Futter so abgezehrt und schwach, daß mau wohl acht bis zwölf Ochsen, besonders in leltigem Boden, vor einem Pflug spannen muß. Im heissen Sommer mangelt es ihm oft an hinreichendem und gesundem Wasser. Weder Viehtränke» noch Gemeinhirten sind hier. 2ll Im Jahre 1802 zahlte man in den bisherigen Militärbezirken von Südkroazien, und zwar im Dieser Viehstand reicht bey weitem nicht bin, die sammklichen Felder der Landschaft gehörig zu düngen, wozu eine doppelt so große Anzahl von Rindvieh O 2 2l2 erforderlich wäre. Es mangelt aber auch diesem ge¬ ringen Viehstande an Pflege und Furier, und an Verbesserung der Straßen wird gar nicht gedacht. Daher ist auch die Milchuutzung nur gering, man gewinnt wenig Schmalz, schlechten Käse bloß für den Winter, und gar keine Butter. Um die . hiesige Pferdezucht zu verbessern, sind zwar von der österreichischen Regierung viele Beschel¬ ker hingeschich't worden. Ueberall fast sind diese An» statten wieder eingegangen; nur im Likaner Bezirk waren sie so wohl gediehen, daß die Zahl der Fohlen, welche im I. 1790 nur i5 war, sich im I. 1794 auf no belief, aber 1802 auch schon wieder bis auf 3^ gesunken war. Im I- 1807 war die Anzahl der Schafe und Ziege vermehrt bis auf 269,164 Srüek. Die Wolle ist, wegen der schlechten Pflege des Schafes, grob, und für den Bedarf des Landes nicht ganz zureichend. Die Schweiuzucht befördern am meisten die großen Eichen- und Buchenwälder im Sluiner- und beyden Banalgebieren. Die Boccheser benutzen ihre Gebirge und ihre Lage zwischen dem fruchtbaren viehreichen Bosnien und den Seehafen, vortrefflich zur Viehzucht und zum Handel mir Vieh, Käse, Pökelfleisch, Fellen und Uuschlitllichkern. Die Insel Zante liefert jährlich r5on Zentner Ziegenkäse. Kaiserliche Srutereyen sind in Krain zu St. Sers, Prestanik und zu Lipiza auf dem Karst. Der Schlag dieser Lhiere im Adelsberger Kreise ist groß 2l3 und stark; besonders wichtig ist die Pferdezucht im Geilthal. Wegen der beschwerlichen und oft nicht fahrbaren Wege, richtet man die Pferde häufig zum Tragen ab. Man nennt sie Saum roße und ihre Führer Säumer. Der kroatische Schlag ist klein, schwach und unansehnlich, denn sie werden schlecht gepflegt, sondern fast sich selbst überlassen, und nie mit Hafer oder andern Körnern gefüttert. Man be¬ dient sich ihrer am meisten zum Säumen. Die Schafzucht wird in Oderkärnten fast auf italienische Art getrieben. Die Krainer Schafe und die auf den Inseln Bossiglina, Calamota und Lussin geben bessere Wolle, als die der übrigen Landschaf¬ ten, und die in dem Gebiet von Tran und den be¬ nachbarten Insel» gezogenen zahlreichen Schafheer- dcn, an ^sooo Zentner gute Käse. Paduanische und spanische Schafe werden auf dem kroatischen Kam- meralgut Merkopail gezogen; man brachte jährlich sechzig bis siebenzig Stück Schafe von hier nach Ofen zur Verbesserung der dasigen Zucht. Auf der Insel Brazza werden viel Ziegen gehalten, und die hier bereiteten Käse sind geschätzt. In Krain und Görz ist die Zucht des Geflügels sehr stark, besonders der indianischen Hühner, Ka» paunen, Ganse, Hühner. Viel kalekutische Hühner und anders Geflügel zieh» auch die Kroaten. Der Fischfang in den süßen Gewässern ist am einträglichsten im See bey Sebenico, in welchem viel Aale, Forellen, große Krebse, bisweilen sogar Thun¬ fische gefangen werden. Die Narenta nährt viel 21^ Lachse, Forellen und Aale; letzte kommen sehr häufig aus dem Meere in die naremaischen Sumpfe. In Südkroazien ist die Una am fischreichsten; sie enthalt viele Karpfen, Hechten und Ruten, auch Larforechn. Viel wichtiger ist der Fang der Seefische, so¬ wohl an den Küsten, vorzüglich an der istrischcn, liburnischen, dalmatischen und ragnsaischen, als auch um die Inseln, Die Einwohner der Inseln Cherso, Braz;a, Lesina, Lissa, Curzvla beschäftigen sich vorzüglich damit, und die Weiber auf den Inseln Calamota und Lnssin, helfen ihren Mannern treulich dabey. Bey Triest fangt man viel der beliebten Pfahlaustern, Sardellen, Sarden (Sar¬ doni), und Mee raschen. Zn den drcy dasigcn Salzereyen zusammen pflegt man jährlich 120,000 Pfund und mehr Sardoni, 9000 Eschen und über eine Million Sardellen einzusalzen. An der Küste von Primorje ist auch starker Sardellen- und Ma¬ krelenfang. Zu finstern Nachten werden die Fische durch Leuchtkocher, an deren Spihe Feuer vom Wach¬ holder- oder Tannenholz unterhalten wird, an die am Ufer ausqespaniiren Netze gelockt. Zu jedem Netze, L r a lta (d. i. Zug) genannt, gehören brey Schiff- und dreyzeh» Mann. Bey den Inseln Lissa und Lesina fangt ein einziges Fischerboot mit der Tratta in dunkeln Nächten und in wenig Stunden, bisweilen sechzig, hundert, ja hundert fünfzig tausend Sardellen. Aber dieser reichen Beute werden die Lissaer selten froh; denn sic verstehn das Einsalzen schlecht, und aus Mangel an Salzmagazinen aus ihrer Insel, müssen 2l5 sie oft erst vierzig Meilen weit, nach Lesina fahren, um Salz zu holen. Hindert der ungünstige Wind ihre Fahrt/ so sind sie gezwungen, ihren Reichthum in die See zu werfen, damit die Luft nicht von der Fäulniß verpestet werde. DaS Tausend Sardellen galt sonst gewöhnlich eine Jechine. Auf der Insel Lesina machen daher die Salzwaaren LaS einträglichste Er- zeugniß aus. Indeß haben die Venezianer diesen Erwerbzweig der Eilander durch die vorgeschriebne Größe der Netze, mit welchen sie aber an diesen Küsten wenig fangen, sehr beschränkt. Auch fuhren diese ihren Fang lieber den weitern Weg nach der italienischen Küste, besonders nach Neapel, als den nächsten, auf den venezianischen Markt. Auch der Thunfisch ist in diesen Gewässern ein¬ heimisch. In dem Hafen von Bolovßka in Liburnien, zwischen den Klippen bey Pola , ist der Fang des¬ selben so einträglich, daß er eine der wichtigsten Nahrungsquellcn des ganzen Gebiets ausmacht; auch an der Ototschauer Käste bey Jablane;, Starigrad und St. Georgen. Während der Zeit der Ankunft dieser Fische beobachten sie am Eingang des HaftnS zwey Männer auf Maschinen, und geben ein Zei¬ chen, sobald jene in großer Menge eingeschwvmmm sind. Man schließt alödann den Hafen mit Netzen, um ihnen die Rückkehr abzuschneiden. Anderwärts scheuen die Illyrier nicht die beschwerlichste und ge¬ fahrvollste Art sich dieses kostbaren Fisches zu bemäch¬ tigen. In die hier so häufigen steilen, ja weit über das Meer hängenden felsigen Ufer stecken sie lange 2>6 Bäume wagerecht, die drey bis vier Klafter über das Wasser hinreichen. Sie kriechen daun auf diesen Bäumen hin, legen sich darauf, und erwarten hier ruhig, zwischen Himmel und Meer schwebend, den Fisch, um ihn mitSteinwürfen in die Netze zu jagen. Die Sardellen- und Makrelenfischercy beginnt mit Anfang des Frühlings, und dauert den Sommer durch bis in den Herbst, die Zeit des Vollmondes abgerechnet. Nach der Meinung der Fischer kommen jene Fische aus der Mitte deS adriatischen Meeres, und ziehn in den Kanal von Primorje ihrer Nahrung nach. Diese sind vorzüglich verschiedne Arten von Quelen (hier Klobuzi, v. i. Mützen, Hüte genannt), welche der Wind an daö Ufer treibt, und die von diesen Fischen begierig verschlungen werden. Delphine und M vstfische (DIi^setLrl'ur- sio) sind ebenfalls nicht selten in diesen Gewässern. Die Fischer sind aber so weit entfernt, Jagd auf diese Lhiere zu machen, daß sie vielmehr von ihrem eignen Fange diesen etwas hinwrrfcn, in der Meinung, daß die Delphine ihnen die kleinen Fische in die Netze jagen. Seekälber sind um die Mündung der Narenta häufiger als im Kanal von Primorje, längst den Küsten von Istrien und zwischen den Inseln des Qnarnaro. Ueberhaupt war die Fjschcrey, besonders von Dal- mazien, in alten Zeiten vvrtheilhaftcr als heut zu Lage. Im Meere bey Juri treiben die Neapolitaner Kor allen fisch erey. 21 D!e Bie n e n z ncht wird in Obcrkrain durch daS Heidekorn, dessen Blüthe sie lieben, ungemein be¬ fördert; besonders in Istrien, im Adelsberger Kreise und im Wippacher Byden, wo in einem Jahre aus zwey Stöcken gewöhnlich acht Schwarme gemacht werden. Viel Lberkärntner reisen zur Blüthezeit des Heidekvrns mir ihren Bienen zu Wasser und zu Lande nachUnrerkärnten, besonders nach Klagenfurt; dieß heißt Versetzen oder Verfahren der Bienen, wofür dem Besitzer des Feldes etwas gezahlt wird. DieMvrlaken machen ihreBienenstöcke aus Schie- ferplaticn, welche sie sehr geschickt zusammen kitten. In Dalmazien, auf den Inseln Solta und Lrssa ist der Honig wegen der vielen wohlriechenden Krau¬ ter vorzüglich schmackhaft. Manche behaupten, daß das Seewasser zu diesem Wohlgeschmack beyrrage. Auch die Bvccheser halten viel nützliche Bienen. Im Jahre 1808 belassen die illyrischen Militärgränzer re),o65 Stöcke, diese Vermehrung schreibt man vorzüglich den Prämien der Regierung zu. Wachsbleichen sind zu Triest und Fiume; dort und zu Görz werden viel Wachskerzen ver¬ fertigt. Im Jahre wurden in Fiume 700 Zentner Wachs verarbeitet. Der Seidenbau blüht in Friaul, in Dalma- zien, den Bocche di Cattaro, im Ragusanischen, auf den meisten Inseln und in der militärischen Gränze. In letzter ist die Pflege des Maulbeerbaums deßhalb doch erst seit 1792 befördert worden. Am stärksten zieht ihn das zweyle Banalgebiet, welches im Jahre 2t8 i8o5: 6265 Pfund Galletcn lieferte; das erste Kanal-Regiment har r-383 Pfund, das Sluiner 828, das Ototschaner und Oguliuer Gebiet 90 Pfund und darüber erzeugt; zusammen also gegen 2400 Pfund. Im Jahre >8o6 wurden in den sammtlichsn öster¬ reichischen Granzbezirken 646 Zentner Seidenpnppen gewonnen, welche 35,744 Gulden werkst waren; im I. 1808 dagegen schon l-sZo Zenmer Puppen, 180,9,2 Gulden wcrlh. Aus drepzehn Pfund Gal- keten spinnt man in Kosiainiza nnr ein Pfund Seide. JnSpalatrv, Ragusa und Gvrz sind daher Seidenzeugfabriken; in Gör; und Laybach verfertigt man seidne Bänder. In Triest werden viel Talglichte, zwey Mil¬ lionen Pfund Marseiller, venezianische und Oe hl- seife geliefert; Hüte in Triest und Fiume. Erhebliche Lederfabriken findet man in Ober- kärnren, in Nemnärktl, in Spalarro, Fiume, (es lieferte im Jahre 1798-1794: 700 Zentner) Lay¬ bach, Weichselburg und vorzüglich zu Asling in Kram. Gerbereyen in Triest, Liltai in Unterbrach und Laas in Znnerkrain ; Kvrduau wird in Gvrz und andern Oertern in Krain; samisch Leder, Pfund- und Sohlender such im Krainischen bereiter. Von den Gesellschaften zur Beförderung der Ge¬ werbe und Künste s. oben. In der bisherigen Verbindung der illyrischen Pro¬ vinzen mit dem österreichischen Staate, fügte sich ihr Handel auch nach dessen System und Interesse. 2 ic) Wenn d'Auvergne's Behauptung (in seiner Oescr li'.n ein Litoral 6« I'Imp^nutfick «ui- iz irren uiknisti^rie): daß dieß ganze Küstenland ohne die Vereinigung mit Ungarn unbedeutend sey, in s iliem ehemahligcn Verhaltniß unstreitig ist: so fallt es eben so klar in die Augen, was Ungarns und Oestreichs Handel noch bleibt oder werden kann, nack dem Verlust seiner bisherigen, doch wohl mchr ganz benutzten Verbindung mit der See. Doch wir übergehn hier schicklicher jede Betrachtung der ans dieser Trennung für jenen Handel entstehenden Nach¬ theile. LoSgerissen von ihren nördlichen Granzlandern müssen die illyrischen Provinzen ihrem Handel jetzt eine neue Richtung geben. Im engsten Verein mit Fra: kreich und Italien wird die Nachbarschaft des letzten ihnen vorzüglich vvrtheilhaft, und müssen sie sich durch diese neuen Verbindungen noch andre neue HandelSwege eröffnen. Im Besitz der besten Hafen des adriaüschen Meeres werden sie mir Venedig nicht mehr um die Oberherrschaft über dasselbe käm¬ pfen , sondern mit ihm in der vortheilhafkesicn Be¬ nutzung wetteifern, und sich in den sichern Erwerb theilen. Ihre so vortheilhafte Fischerey wird einen neuen Schwung erhalten, und eine bessere Schule für ihre künftige Seefahrer werden, als sie es bisher war. Ihre eignen Küstenfahrten ersetzen schon jetzt einiger Maßen in den an die See grunzenden Landschaften ihre mangelnden Verbindungen zu Laude, und heben zum Theil die Schwierigkeiten des inner» 220 Handels. Cattaro und Ragusa liefern schon jetzt gute Seeleute. Jene dienen gern auf Kauffahrrey- schiffen und fremden Kriegsfahrzeugen, und lernen oft alle Arbeiten, welche die Betauung, Bemastung und Iiegicrung eines Schiffs erfordern, ohne von Jugend auf dazu angehalren zu seyn. Die Aussicht, daß ihrer neuen respektieren Flagge die nördlichen Gestade des weiten mittelländischen Meeres überall ihre freundschaftlichen Hafen offnen, muß sie mit einem neuen Geist der Thatigkest beseelen. Dalma- ziim hat lange genug unter Venedigs Fesseln geseufzt. Die wichtigsten eignen Handelsartikel dieser Provinzen waren bisher; Bley, Eisenwaaren, besonders Draht, Nagel, Sensen, Sicheln, Bre- scianstahl; ferner Quecksilber, Zinnober, Galmey, Fayenze, Majolika, schwarze Töpfe und andres irdenes Geschirr, Schwefel, Salz, Kupfer, Mar. mor, Getreide, Wein, Oehl, Südfrüchte., Lein¬ wand, Spitzen, Holzwaaren, Pottasche, Kohlen, Hornvieh, Käse, Schmalz, Leder, Butler, Fische. E i n g efübrt wurde ans fremden Ländern Salz, Gerreide, Mais, Oehl, Fische, Fabrikwaaren, Kolvnialprodukte, vorzüglich Baumwolle. Aus Un¬ garn Getreide, Tabak, Vieh; aus dem übrigen Oeftreichischen Fabrikwaaren, aus Neapel Salz; ans Italien Oehl, Fische, Wein und für 3oo,ooo Gul¬ den Mais nach Kroazien, da die meisten Bewohner des ungarischen Küstenlandes sich und zum Theil ihr Vieh damit sättigen. An ungarischen Maaren erhielt im Jahre 1780 Fiume für 798,960 Gulden, 221 und aus den deutschen Landern für 289,287 Gulden, Fiume, Bakari, Portore, Jirkvenize, Novoßelze erhielten: im 3.1792-93 1793-94 an« dem osterrechischen und ungarisch. Littvrale, für^78,876 st. 567,000 st. aus dem Auslande 689,600 — 669,672 — JhreAusfuhr ins Oester, rejchjsche, betrug ^22,800 — 972,68/s — ins Ausland . . 1,626,76^—876,988 — Im I. 1792 überstieg die Ausfuhr die Einfuhr um 881,169 st-, im I. 1798 aber 712,941 st. Aus dem ganzen ungarischen Littvrale wurden im Jahre 179^: 5oo,ooo Metzen, und aus Triest eine Million Metzen Getreide geführt. Nach Fiume wird jährlich für 200,000 - ^00,000 Gulden roher Jucker, für 100,000 - 120,000 Kukuruz aus dem Kirchenstaat, für 100,000-200,000 Gulden Sce- salz aus Neapel, doch nur auf inländischen Schiffen eingebracht. Ueberhaupt wurde der Werth der Ein¬ fuhr vom Jahr 1790 bis 1796 gegen eine und eine halbe Million Gulden geschätzt, die Ausfuhr dagegen aus fast zwey und eine halbe Million; davon betrug das Getreide zwey Millionen Gulden, der Tabak 200,000-800,000 Gulden; Breteroc., doch nur weiches Holz, i5o,000-260,000 Gulden. Ferner wurde ausgeführk Glas vonPonteschuschiza im Karl¬ stadter Generalat nach Sinigaglia, Firmier Jucker, Pottasche, Wachs, Honig, auch jährlich ein oder 222 zwey neu gebaute Schiffe zu 20,00s Gulden, und andre Maaren. Den stärksten innern Handel führen unter den Land¬ städten Villach, Laybach und Karlstavr. Der Küsten- und Seehandel wird am meisten getrieben von Fiume, Bucari, "h)o!lore, Zeng, Carlobago, Stanjo, Ragusa, Dobrota, Perzagiv, Cattaro, Jara, von den Inseln Cherso und Veglia, am stärksten aber von Triest. Die Ausfuhr ins Ausland von Kärnten aus besteht vorzüglich in den obigen Eisenund Srahl- waarcn, Bley, Hornvieh, Schmalz, Käse, Leder; aus Krain in Quecksilber, Zinnober, Eisen- und Stahlwaaren, irdenen Gefäßen, an Leinwand und Spitzen für 5oo,ooo Gulden. Butter, Schafkäse, Leder, Wachs, Honig, wollne Strümpfe, Mese- lan, Zwirn, Spitzen, Obst, Baumöhl, Seife, Nüsse, Südfrüchte, Kanditen, Rosoglio, Wein, Holzarbeiten; aus Dalmazien, Fische, Wein, Pferde, Wolle; aus Kroazien Leinwand, Rauchwaaren, Mast-, Segelbäume, Faßdauben. Tabak, Getreide, Ho» nig, Wachs, Kohlen, Tauwerk, Schafe, Schweine, Rindvieh; aus den jonischen Inseln Salz, Baumvhl, Ko¬ rinthen. Den Werth der gesammten Ausfuhr aus Krain schätzt man gegen 600,000 Gulden. Viele Krainer durchzieh» mit ihrem kleinen Handel halb Europa, und kehre» zum Winker allemahl wieder in die Hei- 223 mach- Die deutschen Gotscheer pflegen im August und September mit Lorbeerblättern, Feigen, Dat¬ teln und Limonien auszuwandern, und man rechnet ihren jährlichen reinen Gewinn auf 80,000 Gulden. In Kroazien vereinigen sich oft mehr Rahzen den Handelim Großen zu treiben, und in Abwesenheit der Männer versehen sogar manche Weiber die Han¬ delsgeschäfte. Der Handel von Triest ist meist Spkdizion. Im I. 1800 schätzte man seinen Werth auf fünfzehn Millionen Gulden. Die Anzahl der ein- und ausgegangenen Schiffe war 56oo. Auch gingen gewöhnlich jährlich hier aus i5,ooo Eimer Roso- glio, oder 200,000 Flaschen. Im I. 1802 waren hier n5 börsenmäßige Handelshäuser, 140 Grossi¬ sten, drey Affekuranzgesellschaften, eine Verfüh- rungs- und Wechselbank. Die Maaren vom öster¬ reichischen Staat, von Sachsen, von ganz Deutsch¬ land und der Schweiz fanden hier ihren Ausweg. AuS Smirna kommt hierher vorzüglich viel Baumwolle, baumwollnes Garn, Kamehlhaare und dergleichen Garn, Früchte, Wachs, Taperen, Leinwand, Decken, Rindshaute, Seife, Knoppern, Operment, Weihrauch, Mokkakaffeh. Auch aus Thessalonich, Alessandria u. s. w. kommen Baumwolle und andre Produkte hierher, so wie viele andre Waaren aus Ostindien, der Levante, Berberey, Italien, Spa¬ nien, Portugal, Holland, England und Amerika. Vom ersten November 1798 bis Mitte Septem¬ ber 17^4 wurde an Getreide für 7,7 72,445 Gulden 22^ aus Triest, dem ungarische» Littoraie, Zeng und Carlobago ausgeführt. Karlstadt ist der Mittelpunkt des großen Frucht-, Labak- und SalzhaudrlS, der nach dem Littorale geht. Aus dem Banat, Niederungarn und Slavo- nien kommt alles Getreide auf der Donau, Save und Kulpa, in die hiesigen Magazine, aus welchen Kroaten, Italiener und andre es kaufen, und auf der Karlsstraße nach Triest, oder nach Fiume schaffen. Von jedem Metzen, der hier gemessen und verkauft wird, zieht die Stadt einen Kreuzer. Diese Abgabe nebst der Tabakswage bringt ihr jahrl.^ooo Gulden. Istrien führt aus 20,000 Faß Oehl, Sardellen, Thunfische, Platteise, Salz. — Die Venezianer erlaubten nur aus den Hafen von Muggia, Capodi- stria und Piran, und zwar bloß nach Venedig Handel zu treiben, der also nur gering war. Aus dem Generalat Karlstadt wurde allein jahr» lich nach Sinigaglia und Romagna für 100,000 Gul¬ den Holz verkauft. Auch Kohlen und Pottasche wird aus den kroatischen Häfen, Mast- und Segelbaume, und Faßdauben werden aus Bnkari ausgesührt. Der Handel von Zeng war schon im I. 1790 in solchem Verfall, daß statt der ehemahligen dreyßig großen viermastigen Schiffe der Stadt, nur eilf klei¬ ne, und diese in schlechtem Zustande noch da waren, und sonst die reichen Kaufleute waren verarmt! Hier war zuletzt die Hauptniederlage des aus Neapel und Venedig für Rechnung der kaiserlichen Kammer ein- gesühmn Seesalzeö, wobep diese r 00,000 Gulden 22Z Gewinn hatte. Dieses Salz ist zwar wohlfeiler, doch auch schlechter als das unerschöpfliche in Siebenbür¬ gen und Ungarn ; und doch ließ man das Geld dafür außer Landes gehn- Der Honig kommt roh Hierher, wird gepreßt und- das Wachs ausgesotten. Dieses wird dem levanlinischen gleich geschätzt; jenes geht gereinigt meist nach Venedig. Die Wolle wird voll hier nach Sinigaglia, daö Getreide aber nach meh¬ rer« westlichen See- und Handelsplätzen geführt. Der Landhandel ans Kroazien »ach der Türkey wird vorzüglich durch dieRüzen geführt, und besteht häufig im Umtausch der türkischen rohen Haute, Pfer¬ de, Rindvieh, Schweine, Weitzen, Honig, Käse, Schmalz, Speck, Eisen und alles Kupfer, gegen neues Kupfergeschirr, Opanken, ungarischen Tobak, Siebe, Stahl, ordinäres Tuch, und einige andre Manufaktur- und Kramerwaaren, Oehl, Wein, Slivvviza, Schleifsteine, Meersalz und Seefische, die man von den Seestädten bekommt. Das Salz wirb durch das kaiserl. Oberamc in beug aus Ober» Italien gezogen, das dabey über zs8,ooo Gulden ge¬ winnt. Mehr noch aber gewinnt die Stadt Zeng an den venezianischen Goldducaten. Die Oerter, in welchenderTauschhandel mit Bosnien getrieben wird, heissen Rastete: das sind Plvtscha im Litauer-, Savalje im Ototschaner-, Prosilschenj-Kamen im Oguliner-, Maljevaz im Gluiuer-, Radaschniza im ersten Banal-, Kostainiza im zweyten Banalregi- ment. Dalmatiner Wein geht jährlich nach Kroazien für 600,000 bis 700,000 Gulden. P 226 Nach Steyermark und Kram geht aus Krvazien viel leinenes Garn und Wich; die südlichen Regimen¬ ter verkaufen ihr Vieh auf den Viehmärklen bey Fiume, von wo es nach Triest, Istrien und Italien geht. Dieser Hande! brachte im I. i8oi: 3i 1,1,62 Gulden ein. Die Dalmazier sind in ihrem Handel von jeher durch die Ragnsaner beeinträchtigt, und durch Ve¬ nedig noch mehr beschrankt worden. Sie mußten ihren Uebeifluß an Wein, Feigen, Wolle, Oebl, Salzfischen, Branntwein, Rosoglio, u a. nach Ve¬ nedig bringen, und sich dort die gebolnen Preise gefallen lassen- Daher sie dann häufigen Schleich¬ handel in die verboknen Länder trieben. Ucber- hanpt aber ist der dalmatische Handel unbedeutend, und da die Einfuhr an Leinwand, Tüchern, Kassel) und Jucker gering ist, nicht nachtheilig für das Land. Die Boccheser führen jährlich ungefähr ^.000 Barili Oehl aus, ^00,000 Pfund trockne Feigen, ^00,000 Pf. vorzüglich gute Unschliktlichter, ^.000 Pf. treffliche Seide, 200,000 Pf. Häute. Auch ihr Zwischenhandel zwischen den Hafen des adriatischen und jonischen Meeres, und ihr Gewinn von den Frachten für fremde Kaufleute ist beträchtlich. Die Anzahl der auf den Schiffen dienenden Boccheser be¬ läuft sich über 2600. Uebcr Zoo Parcntschiffe besu¬ chen das ganze adriatische Meer, das griechische In¬ selmeer, das schwarze, das mittelländische Meer, ja den atlantischen Dzean; sie führen zwölf bi» 227 zwanzig Kanonen. Mehr als i oo Schiffe fahren zu dcn dalmatischen, venezianischen und iftrischen Kü¬ sten. Aus Herzegovina und dem Montenegriner Ge¬ biet, zichn sie größten Theils zur weitern Ausfuhr eine halbe Million Pfund gesalznen Käse, 100,000 Stück kleines Vieh, dessen Fleisch sie räuchern sCa- stradina wird es genannt), und wenigstens zwey und eine halbe Million Pfund gewinnen. Auch viel Horn- und Borstenvieh kommt über die türkische Gränze herein, wird hier geschlachtet, und davon 5oo,ooo Pfund Pöckelfleisch wieder ausgeführt. Ueber sechs Millionen Pfund Moreakäse gekn hier durch nach Venedig. Ferner gehn aus der Türkey hier durch 10,000 Fäßchen Wein, 2000 Fäßchen Branntwein, 6700 Metzen Salz, Wachs, Eisen, grobe wollne Decken, Häute, Wolle. Eben daher zieht Cattaro 5o,ooo Metzen Getreide, und aus Dalmazien Zo,ooo Fäßchen Wein, beydes für sich und Monte¬ negro. Nach Neapel und dem Kirchenstaate gingen bisher Pferde und Fische. AuS Bosnien gingen durch Dalmazien Ochsen nach Venedig, und machten den wichtigsten Handel und Transitoartikel der Türken aus. Der Handel und die Schifffahrt von Zara waren, ehe Venedigs Oberherrschaft sie entnervte, wichtig; ja es wetteifer» in beyden mir Venedig. Ragusas Handel mit Wolle, Leder, Ho,z und Seide geht nach Italien und der Türkey. In alten Zeiten war RagusaS Handel ganz frey; im I. >45o befassen die Ragusauer Zoo Kausfahrreyschiffe. Die Stadl Slano nnd die Insel Mazzo halten im J i5oo P 2 228 wohl siebenzig Schiffe, jetzt kaum zwölfe. Die Ver¬ bindung mir Spanien kostete den Ragusanern den größten Thcil ihrer Seemacht. Auch das große Erd¬ beben 1667, Feuersbrünste und die Einfalle der Morlakcn verminderten sie noch mehr; und ihre Lra- baccoli wagten bis 1700 sich kaum aus dem adria- tischen Meere. Doch hatten sie im I. 1779 wieder 162 Schiffe von zehn biö vierzig Kanonen, und i3o auf den Werften; ja nach Tuberoni hakte es 1790 mehr Kauffahrteyschiffe als ganz Venedig und Dal- mazien. ' Die Ausfuhr der sieben Inseln besteht hauptsäch¬ lich in Baumwolle (aus Corfu ging im I. 1798 für drey Millionen venezianische Jechinen aus); Rosinen und Korinthen (Zefalonien gewinnt sieben Millionen Pfund, Zante fünf Millionen Pfund), Limonien und Salz, letztes besonders aus Corfu und Zante. . Jetzt betragt die Ausfuhr auS Corfu 2,180,000 Livres, die Einfuhr dagegen zwey eine halbe Million Livres nach St. Sauveurß Angaben. Die Landcsverbindung ist in diesen, meist mit felsigen Gebirgen erfüllten, Provinzen höchst be¬ schwerlich. Es fehlt so sehr an bequemen und sicheren Straßen, daß man sich fast überall mehr der Saum, rosse bedient als der Wagen. Jene sind zum Klettern und Tragen schwerer Lasten trefflich übgerichtet. Im fünfzehnten Jahrhunderte brauchte man über ^0,000 Saumrosse, um die Waaren nach und von Triest zu bringen. Noch jetzt findet man auf manchen Märk¬ ten mehrere hundert dieser Thiere zum Abführe» 22g des Einkaufs bereit stehen. Unter den Straßen, welche dis Regierung gebaut hat, sind die größten und nütz¬ lichsten die, von Maria Theresia, von Triest über Laybach, die im I- 17771c. über Görz, Villach nach Salzburg geführten, ferner die karolinische und die josephinische. Die karolinische Straße erstreckt sich siebzehn Meilen weit von Karlstadt nach Fiume. Kaiser Karl Vl. hat dadurch seine Regierung dem Lande vorzüglich wohlthätig gemacht. Die Straße führt über die Alpen, und ist großen Theils durch die gesprengten Steine gebrochen, z. B. zfoo Klafter lang durch den Berg Petsch- An beyden Seiten die¬ ses zwölf Stunden langen und eilf Klafter breiten Weges sind hohe Felftnwande. Ucberhaupt ist sie mir bewunderungswürdigem Fleiße gebaut. Ueber schmale tiefe Thaler sind steinerne Brücken geführt, z. B. die Felsen des Berges Sungari sind durch eine 187 Klafter lange Brücke verbunden. Uebcrall ist der Weg so breit, daß drey Wagen neben einander fahren können. Im I. 1766 sind an diesen Straße» einige Kolonien angelegt worden, welche um den Waareurranspyrt zu erleichtern, stets Wagen und Pferde dazu bereit halten. Nur ist zu bedauern, daß die Erbauer derselben suchten, sie von den Herr¬ schaften Osail und Brod entfernt zu halten, und deßhalb sie über die unwegsamsten Gebirge führten. Daher ist im Winter kaum mit Saumrvffen hier fort zu kommen, mit Frachtwagen aber ist es gar nicht möglich. Ja man sieht hier wohl noch im Juny 23o Schnee. Man braucht auch zu diesen drey Tagrcisen hier gewöhnlich neun Tage und mehr, bisweilen sogar zwanzig Tage und darüber. Daher ist das Frachtlohn auch gestiegen von ein bis fünf Gulden. Und da man hier wegen des kleinen Zugviehes auch nur auf kleine Wagen ladet, so ist der Transport überhaupt langweilig. Eine andre Hauptstraße geht von Shuta - Lokva über Berlog nach Ototschaz, Leschie, Koren, Peru- schirsch, Gospitsch, Radutsch, Gratschaz, Germanien; bey Vrilo ist eine Seitenstraße über Popina nach Serban gefangen, eine andre führt von St. Rosch nach dem Paße Prag, Obrovaez und Jara. Die Straße von Karlstadt über Vojniksch, Ver- chin most. Glina, Petrinja und Kostainiza endigt sich bey Dubiza, wo die Ueberfuhr über die Save ist, wird aber an der Una oft überschwemmt. Die josephinlsche Straße ist nicht so rauh und unbequem als die Carolina; sie geht nur zehn Meilen, nahmlich von Karlstadt nach Zeng. Sie führt zwar auch über zwey Berge, die steile Kapela und den Vratnik-Berg, ist aber sehr bequem. Ueber» all sieht man an derselben Häuser, Quellen, Bäche und Weideplätze. Alle diese Vorzüge machen sie weit angenehmer und nutzbarer als die Carolina. Auch bedient man sich auf dieser Straße schon größerer Frachrwagen, und verführt von Zeng dann die Maa¬ ren nach Bukari, Fiume und Triest. Da lika nennt man die hier üblichen Wagen mit vier hohen Rädern, an welchen nicht ein eiserner Nagel ist. Gewöhnlich s3i bespannt man sie mit drey oder vier Pferden, die neben einander und auf trocknem Wege schnell genug gehen; allein im Morast einen solchen Wagen fort zu ziehn, dazu sind sie viel zu schwach, und doch ist diese Dauerfuhr ost dreymahl theurer als Errrapvst. Die Marie-Luisen-Straße *) ist von der ungarischen Straßen-, Kanal- und Schifffahrtge¬ sellschaft angelegt, um dem Hafen von Fiume eme schnellere Verbindung mit der Milnargranze zu ver¬ schaffen. Felsen sind dcßhalb gesprengt, Schluchten geebnet und Brücken erbaut worden. Sie geht durch eine der nnwirthbarsten Gegenden, durchschneidet eine unzählige Menge Felsrückcn, überspringt Thaler, und doch bedarf der schwerste Lastwagen auf dersel¬ ben weder bergan Vorspanns, noch bergab Hemm¬ schuhe. Dieser meisterhafte Bau ist von dem Feld¬ marschall Vukassovirsch geführt worden. Die neue Napoleonsstraße wird Knin mit Ragusa verbinden, und über Verlika, Sagu? (Sign), Vergoraz, Narenta und Stagno gehn. Der Verfasser der Nettere nck un nrnico ^oslnrrtinopoli ecc., Venezia 1797, behaup¬ tet, die alten römischen Heerstraßen von Sa¬ lona über die hohen Gebirge, Jmatz (^sr/rutis, *) Am deutlichsten ist sic, nebst der Karolin" und einem Theil der Iosephiner, gezeichnet auf v. LiechtenstcrnS drcp kleinen Kärtchen, die die Umgebungen von Fiu. me, die südlichen Umgebungen von Karlstadt in Kroa- zien, und den Mittlern Theil der Severincr Gespann- schaft darstellen. 232 kimate) durch Bosnien »ach Syrmien, und dis von Salona nach Durazzv konnten leicht wieder hcrge- stellt werden. Zwischen diesen bcyden Straßen ging in der Mitte eine Nebenstraße durch, die bey Tilu» no (dem jetzigen Dorf Trilj au der Jerina) anfiug, bey Kamensko über den Prolok durch die Ebne von Hlivno nach dem alten Dsikninrum (jetzt DuyNo) führte. Die Schifffahrt auf den Flüssen dieser Lander ist nicht minder beschwerlich und oft noch gefährli? cher * *). Die so äußerst vernachlaßigte Wafferpolizey in Reinigung der Flußbette, habe ich oben schon ge¬ schildert. Aber die Seichtigkeit deS Wassers, die Klippen, die vielen Mühlenwehren, Schiffmühlen, stehenden Pfahle und darin liegenden Baumstämme, sind nicht die einzigen Hindernisse der inner» Schiff¬ fahrt. Die Schiffer sind allerhand Gesindel von Wala? chen, Kroaten, Ungarn, Slavoniern, anS dem Ba¬ nat ». a«; sie sind durch keine Zunftordnung gezügelt. Der Korman, das ist der Steuermann, verschafft sie zur bestimmten Zeit an Ort und Stelle. Hier erhal¬ ten sie sogleich sechs bis sieben Gulden, nm sich mir Lebensmitteln für die Zeit der Fahrt zu versehn. Man¬ che gehn mir dem Gelbe davon, und lassen sich nicht wieder blicken. Der VMciher und Besitzer dieser Schiffe, Transportoffiziers genannt, sind gewöhnlich Raizen; diese kaufen meist nur alte gebrechliche Schiffe, und obgleich der Miether diese Gefäße erst auf eigne Kosten muß ausbeffern lassen, so fordern —-- - ...... *) Vergleiche oben Abschn. 3, jene doch dafür hohe Miethe. Jene gemietheten Schiffer werden gewöhnlich hey Sißek entlassen, wo man lieber andre Schiffer nimmt, die das Flußbett kennen. Die gewöhnlichen österreichischen oder Kchl- heimer Schiffe sind auch allzugebrechlich, bedürfen nach jeder Fahrt einer kostbaren Verbesserung, dauern nur sechs Jahre, und kosten doch an tausend Gulden. War ein Kaufmann in Gefahr mit seinem Schiffe zu verunglücken, so fand er selten den gewünschten Beystand weder bey den österreichischen Maurkbeam- ten, noch bey den Kommandanten, noch viel weni¬ ger bey den Arbeitern, die meist lieber im tragen Müßiggang darben, als durch Anstrengung sich mehr verdienen, als sie so eben brauchen, oder nur für die höchsten Preise Nvlhdicnsie thun. Die vielen hohen Privat - und öffentlichen Was, serzölle auf der Save erhöhn den Preis der Waas ren sehr. Won einem Plan die Kulpa bis Brod (d.i. Fuhrt, lat. vL4'4 nicht mehr befolgt worden; doch hat sein Sohn Friedrich Hl., der im I. r444 schon römischer König war, als er seinem Vater folg¬ te, den Standen eine Schadlosverschreibuug ausge- stellt. Der für alles Bedeutungsvolle so empfängli¬ che, romantische Kaiser Maximilian l. war schon im Begriff die alte Sitte wieder herzustelleu, wurde aber durch den Krieg verhindert. Ferdinand gab i55i den Standen wieder einen ReverS; aber sein Sohn Karl leistete i564 den Eid hier auf dem Lehn¬ stuhle, ohne jedoch die übrigen Gebrauche zu befolgen. ' -3g Die Landesstände in Kärnten, an deren Spitze der Landeshaupkmann ist, hatten seit den altern Zeiten große Vorrechte. Ihr Versammlungsort war bisher Klagenfurt. Die Anzahl der Adelichen war 5o5, in Kram 382; die der Bauern war dort 27,932, hier aber 5o,6i 7. Sowohl Kärnten als Krain mit der windischen Mark, so wie die Grafschaft Gvrz, haben zwölf Erbämler oder Würden, nähmlich: jedes einen Erb- landhosmeister, einen Erblandkämmerer, einen Erb, landmarschall, einen Erblandstallmeister, einen Erb- landmnndschenk, einen Erblandkruchftß, einen Erb- landjagermeister, einen Erblandsilberkämmerer, einen Erblaudküchcnmeister, einen Erblandvorschncider, ei¬ nen Erblandstäbelmeister und einen Erblandsalken- meistcr. Den Titel eines Herzogs von Gocschee, füh¬ ren seit 1791 die Fürsten von Auersperg, nachdem sie die Herzogthümer Frankenstein und Münsterberg in Preußisch-Schlesien verkauft haben. Jenes Länd¬ chen erhielt die Familie schon in der ersten Hälfte des siebzehnten Jahrhunderts durch Kauf. Krams Regierung wurde bisher von einem Lan¬ deshauptmann und vier Räthen verseh». Folgende laukessürstliche Städte harten durch ihre Repräsen¬ tanten Sitz und Stimme auf dem Landtage: Gurk¬ feld, Krainburg, Laybach, Laas, Metling, Neu- siädtl (oder RudolphSwerth), Stein, Tschernemel, Weichselburg Für ganz Jnnerösterreich war sonst das kaiserliche inneröstcrreichische Gubernium in der Stadt Gratz 2/sO die höchste Landesstelle, und versah das Kameral-, Handlung--, Kriegs-, Religion--, Stiftung---, Studien-, Zensur-, Sanitars - und Polizeyweftn, auch, die Oberaufsicht über di« peinlichen Sachen, und vollzog den Befehl der böhmisch-österreichischen Hofkanzley in Wien. Ihm untergeordnet waren für Jnnerösierreich das Haupttaramt, die Registratur, die Kanzler) und Erudition, die Gubernial-, Ban- kal- und ständische Buchhallerey, die Kameral-, Kriegs-, Bankal- und Frohnamtsposten zu Klagen¬ furt und zu Laybach, das FiSkalamt und die Käme- rab Güter-Administrazion. Von den zehn Kreisämtern Jnnerösterreichs gehö¬ ren jetzt zu den illyrischen Staate», das von Villach, Laybach, Adelsberg und Ncustadtl. Jedes bestand aus einem Kreishauptmann, einem ober zweyKreis- kommiffären und einem Sekretär. Der kroatische Adel ist zahlreich, und hat ungari¬ sche Sitten und Gebrauche, doch vermeidet er unga¬ risch zu reden, ob er gleich die Sprache versteht- Von der Verfassung der Militärgränze in Kroazien, da sie durchaus militärisch ist, wird im folgenden Abschnitt von der Kriegsverfassung gehandelt. Dalmazien war unter Venedigs Oberherrschaft in zwey und zwanzig keAgimemi gecheilt; von wel¬ chen jedes einen Gouverneur hatte, der ein venezia¬ nischer Patrizief war, aber nur zwey und dreyßig Monate im Amte blieb- An der Spitze der Ver¬ waltung stand der ?uove6itoe KMiet-ule or-6l- nurio 61 OulmuLls «6 welcher em 2^1 Patrizier von senatorischem Range war, und die Oberaufsicht über die öffentlichen Kassen, da« Mi- Mar, die Rechrepsieae, und über die ganze LandeS- vrrwaltung hatte. Die Stadträthe wurden auS den Patriziern südlichen Familien) gewählt. Wenn die Anzahl der letzten an einem Orte nicht mehr hinrei¬ chend war, so sollten, nach den Landesgesetzen, gute Bürger in den Rath ausgenommen werden, um die erforderliche Stimmenzahl zu erhalten. Allein die Adlichen widersetzten sich nachdrücklich der Vollzie¬ hung diese« Gesetze«, um die einträglichen Aemter zu genießen, und ihren Adel unvermischt zu erhallen. Jeder Adeliche in Zara, behauptet Graf Batthyany, hatte seinen Patron in Venedig; sonst hielt er sich nicht für sicher. Unter den verschiednen Ständen war keine Eintracht; selbst die Offiziere, die, ihrem Aeußern nach, wilden Abenteuern glichen, feinde¬ ten einander an. Zerlumpte Soldaten, ungesiümme Bettler und Galeerensklave» bedeckten die Straßen. Kein Dalmale durfte bewaffnet in die Siadt tre¬ te». Die dalmatischen Bauern, welche über Be¬ drückungen, die sie von den Gutsbesitzern erlitten, kein Gericht erhielte,', standen mehrmahls zur Selbst- hülfe gegen den Adel auf, bis die Republik Venedig im Jahre 17^.0 all« neue Belästigungen der Unker- thanen verboth, unddie allen Verhältnisse und Rechte erneuerte und bestätigte. Die Morlaken stehn unter ihren neun Stammober¬ sten (8<;rck2ri auch zum Theil 80- prLMtelistenti genannt) in Knin, Sinj, Jmoski, Q 2^2 welche zu Kriegs- und Pestzeiten die Granzen bese¬ tzen; zu Sebenico, Scardona, Cpalarro, Makar, ska, Duare, Vergoraz und Narcuta. Die Bocchcsen sollen von Venedig zwar milde be¬ handelt worden seyn, dennoch schätzten sie unter öster¬ reichischer Regierung sich viel glücklicher. Ragusa. Als die Slaven um das Jahr 63o den Avaren Dalmazien entrissen, und Epidaurus zer¬ stört hallen, flüchteten mehrere Vertrieb»- auf diese Seeküste, wo sie auf schroffen, mit Wald bewachse¬ nen Felsen eine Stadt anlegten, welche Dubrov¬ nik genannt wurde (von Dubrova, Wald); die Bewohner aber hießen I^susaei, hernach üuusuei, (von X«v ein schroffer Felsen nach Constantin Por- phyrogyrus). Zu ihnen gellten sich bald viele Vor¬ nehme von Salona , welches ebenfalls von den Sla¬ ve» beunruhigt wurden. Diese und einige hier sich ansiedelnde venezianische Grafen richteten nach dem Beyspiele der benachbarten dalmatischen Seestadt« und nach dem Muster der venezianischen Scaatsform, eine aristokratische Verfassung ein. Das Lonsißlio cke'kl-eßÄti verwaltete die Finanzen, und bestimmte di« Auslage». Es hatte das Recht des Kriegs und Friedens, gab Gesetze, und entschied bürgerliche und gewisse peinliche Rechtshänder im letzten Wege. Der kleine Rarh entschied geringere RechtShändel beyderley Art, und harre die ausübende Gewalt. Jener bestand au» fünf und vierzig Personen, und es gehörten alle männliche Adeliche dazu, welche das achtzehnte Jahr zurück gelegt halten. Der monatlich neu erwählte 2^3 und unbesoldete Rector, war das Oberhaupt des Staates. Er und sieben Senatoren bildeten den klei¬ nen Rath. Seitdem König Mathias KvrvinuS den Rector zum Ritter des goldnen Sporns erhob, wur¬ den neben die Leiche eines Rectors dieses Ordenszei¬ chen, ein goldner Sporn, eine gvldne Halskette und der Degen gelegt. Auch der Gouverneur des Kastells von Ragusa wurde monatlich erwählt. Nur die hrey kroveciitori (Zensoren) behielten ihr Amt ein Jahr lang. Sie wachten über die Beobachtung und Erhaltung der Verfassung und Gesetze, und suspen¬ dieren nöthigen Falls die Kraft und Wirkung der Be¬ schlüße des Senates und kleinen Raches, um sie dem großen Rath zur Prüfung vorzulegen. Dadurch so wie durch andre Einrichtungen schien dem Nachtheile des AristokratiSm begegnet zu styn. Selbst die Ad¬ vokaten mußten Patrizier seyn; den Cittadinis (Bür¬ gern) hingegen wurden nur die kleineren Aemter deS Schatzamtes, der Mauth, Kanzler), des SalzwefenS zu Tdeil, und zwar durch die Stimmenmehrheit im Senat. Doch fühlte sich der Staat glücklich bey die¬ ser Verfassung, obschon der AristokratiSm hier mehr Strenge au-übke, als selbst in Venedig. Die Cittadini sind in zwey Brüderschaften, in die deS heil. Lazarus und die des heil. ArironiuS getheilt. Bis in das fünfzehnte Jahrhundert war baS Latein die Staatssprache, es wurde darauf von dem Slavischen auS dem gemeinen Leben verdrängt. Man bezahlte keine Grundsteuer, auch der Handel war ganz frep. Di« Ragusaner pachtete» die Bergwerke in Q 2 Bosnien, und erbauten im I. n ich unweit Seraglis (Sarajevo) das Schloß Dubrovnik; sie hatten dort «nd in Serbien und Bulgarien Kolonien und Faktoreyen bis zum Einfall der Türken; kürzlich hatten sie nur noch eine Faktorey in Bosnien und eine in Barletta. Die Jeir der höchsten Blüthe für Ragusa war un¬ streitig die vom Jahre >358 bis i5oo, wo es unter Ungarns Schutz stand. Durch dis türkische Eroberung von Trsbinje, Popovo, Castelnovo und Risano im Jahre i^83 wurde es gezwungen der Pforte jährlich Tribut zu zahlen. Da die Türken ihm zehn Jahre darauf den Untergang drohten, so bewarb es sich wieder um Ungarns Schutz. Doch hat es auch bis auf die neuern Zeiten unter dem Schutz des türkischen Kaisers gestanden. Im I-1^63 wurde durch einen gewissen Caboga eine Staarsverandemng veranlaßt, wodurch der Un¬ terschied zwischen dem alten und neuen Adel aufgeho¬ ben wurde. Carraro oder Venezianisch-Albanien hat, ob es gleich bald unter Serbiens, bald unter Ungarns, bald unter Venedigs Schutz und Oberherrschaft stand, seine eigne freye Verfassung meist behauptet, die ihm auch Ludwig von Ungarn l38^, so wie Venedig und Oester¬ reich bestätigt haben. Unter d.r venezianischen Re¬ gierung stand ein keovectitor orcUnur-io an deh Spitze der Polizei) der Gestmdbeitsanstalten, Gränz- wesen rmo einiger Grrichrkwrzwke. Der Reltore war erster Knmjnai- und Ziviirichker in andern Bezirken, und Prastd-ut hey drey Gerichtshöfen, auch Aufscher 2^5 über die Magazine von Heu und Stroh, das von den Einwohnern als Abgabe eingefvrdert wurde. Die Kvmmuniraten wählten ihre Kapitäns, Conti (Kur¬ sen) und Richter selbst; jedes Dorf sein Oberhaupt (Capo), Vallioso (vielleicht vvu Valoreso) genannt, der die Befehle der höher» Behörden in Ausübung bringt. Die Aöclichen wählten zwey Richter (Capi) der Kommunität, die Justiziarien und Aufseher der Gesundheitsämter. Als Stände können hier angcsehn werden, die Kur¬ sen oder Conti, Sardars, Vecchiardis, Kapitäne rc. Ein Conte ist nur ein wohlhabender schlauer Alba¬ nier! Ihre Erhebung ist durch die venezianische Re¬ gierung geschehn , oft gegen Erlegung von fünf und zwanzig Ducati d'Argento. Die Avelichen jeder Stadt haben das Recht andre in ihre Klasse zu erheben, welche dann die Bestätigung bey der Regierung such¬ ten. Dieser zahlreiche italienische Adel unterscheidet sich vom albanischen nur durch die Sprache und Klei¬ dung , und ist übrigens so ungebildet wie dieser. Er lebet größten Theils vom geringen Ertrag seiner Gü¬ ter, der Staatsbedicuungen und Führung der Rechts- Handel, ohne je Latein und die Rechte studirt zu haben. Die Republik Pvliza stand sonst auch unter tür¬ kischem Schutz, zuletzt aber unter österreichischem. Zu einem allgemeinen Landtage (Sbor) auf der Ebne von Gatta versammelten sich die drey Klassen der Staatsbürger in drey besondern Lagern i) die Nach¬ kommen der ehemahls aus Ungarn hierher gefluchteten Adelichen, 2) der bosnische Adel, und 3) daS übrige 2^6 Volk. Das Oberhaupt des Staates der Gran-Conte (Beliki-Knes) wurde von den Befehlshabern der Oors- schaften (den kleinen Conti), welche die Wahls,.< men der Gemeinen mikbrachten, erwählt, und zwar ans der ersten Klaffe, die nur aus zwanzig Familien bestand. Zugleich wählte das Volk die kleinen Conti oder bestätigte die alten, und die erste Klasse wählte einen Hauptmann und zwcy Prokuraroren. Konnten die Parteyen nicht eins werden, so brauchten sieGe- waltthätigkeiten. Denn da eS verordnet war, daß derjenige Gran-Conre seyn sollte, in dessen Hause dir Landesprivilegien sich befanden, die in einer Kiste verwahrt wurden: so suchte oft einer sich derselben zu bemächtigen, und sie in das Haus des begünstigten Kandidaten zu bringen. Gelang es, so hatte aller Streit ein Ende. Aber jeder hat das Recht, ihn auf diesem Wege zu verfolgen, zu steinigen, zu erschießen oder zu erstechen, und oft blieb der Räuber auf dem Platze, ohne daß sein Tod geahndet wurde. Die jouischen Inseln wurden unter venezia¬ nischer Oberhoheit vom Generalat der Levante regiert. Alle bedeutende militärische und obrigkeitliche Stellen wurden durch den venezianischen Senat mit armen oder venezianischen Edelleutcn besetzt, um ihnen Mit¬ tel zu verschaffen, sich wieder zu erholen. Da die ge¬ wöhnliche Dauer dieser Veamtung zwey, höchstens vier Jahre dauerte, so eilte jeder durch Erpressungen und Ungerechtigkeiten sich zu bereichern; denn die eigentlichen rechtmäßigen Einkünfte sind gering. Nach Verlauf jener Zeit muß der, welcher sein Amt zu 2^7 bebalten oder ein neues wünscht, nach Venedig gehn, und dorr die Bestallung suchen. Der Gouverneur war fr 's ein v nestanischer Patrizier von senarorischem Range, und hieß ?roveciitttl-e Aenersle; unter ihm stand die See- und Landmacht, wie die Gerichts¬ wege sämrntlicher VrrwaltungSzweige. Unter ihm stand der Kommandant der Festung Corfu. Am Pal- kast des Prvveditors waren mehrere Oeffnungen an¬ gebracht, um heimlich Anklagen hinein zu werfen. Der Schatzmeister, der Dragoman und der Sekre¬ tär, welcher den Vortrag aller Staatsangelegenhei¬ ten hatte, waren sehr wichtige Personen. Der Senat von Corfu bestand ans hundert fünfzig (hundert acht¬ zig) Mitgliedern, welche aus den zahlreichen Adeli- chen gewählt wurden. Ec hatte zu Corfu seinen Sitz, und an seiner Spitze einen Prästoenten. Jede Insel wurde wieder nach ihrer eignen Verfassung verwal¬ tet und regiert. Als durch den Frieden von Campv-Formio Vene¬ dig gekheilr wurde, behielt Frankreich diese Inseln für sich. Russische und türkische Truppen eroberten darauf Corfu. Bald wurden diese Inseln für unab- hongig erklärt, unter dem Nahmen der jonischen Republik. Der jetzt einreisseuden Anarchie und Unordnung steuerte Rußland, und gab dem kleinen Staat eine neue Verfassung. Im schwarzen Meer hakt n die sieben Inseln freye Schifffahrt unter ihrer eignen Flagge, und in der Turkey waren sie frey von allen Abgaben, überhaupt hatten sie alle Privilegien der Ragusaner. Seit dem 2^8 Jahre 1807 stehn sie unter Frankreich, und haben die französische Fiagge. Die Dekrete und Berachsch a- gungen des Senates müssen vom französischen Gene¬ ralgouverneur die Bestätigung und Genehmigung im Nahmen des französischen Kaisers erhalten. Dee Generalgouvernrur hat einen geheimen Rath, den er nach Gutdünken versammelt, und der aus den Se- natsreprasentantm, drey Staatssekretären und dem Kommandanten der französ. Truppen besteht. Der Generalgonverneur ist Kommandant en ekek aller Truppen; die der chemahligen Republik sind beybe- halten, und die Albaneser auch in französische Dienste gekommen. Die Polizey steht unrer einem französi¬ schen Generalkommiffar. b) Gerichtliche Verfassung. Inner- und Oberösterreich hatten bisher ihr Ober-- appellazionsgericht in Gratz, unter welchem die Bann- richter zu Klagenfurt und Laybach standen- Lehnsachen aus diesen Staaten gingen an das kaiserliche adeliche Lehurecht in Steyermark. Ferner bestand ein besvndres vereinigtes Kärntner und Krai¬ ner adeliches Landrecht. Den österreichischen Berggerichten in Klagenfurt waren die Berggerichtssnbstitnzivnen in Blcyberg, Raibel, Villach , St. Weit und Feldkirch unterge¬ ben; dem Berggericht in Jdria besonders aber der Krainer, Görzer, und Triester Bezirk, so wie die Berggerichrssnbstituzien in Laybach. Alle diese stan¬ den wieder unter der kaiserlichen Hvfkammrr. 2^9 Die gerichtliche Weyvaltuug Ist in dec kroatische«? Granze mit der militärischen vereinigt- Doch vsr, pflichten die Kriegsartikel nur den im Dienst begrif¬ fenen Granzer, also nicht den Granzer außer dem Dienste, noch seine Familie. In Civil-Sachen wird nach dem Civil-Recht, in geistlichen nach dem geist¬ lichen Recht gerichtet. ZcdeS Regiment hat zwey Auditoren und einen Syndikus, welchen die Rechts¬ pflege unter Leitung des Obersten obliegt. An jedem Ort, wo ein Generalkommando besteht, ist ein Milirärappellazionsgencht, sowohl für Civi! - als Criminal - Falle. Dec Rekurs ging bisher an den Hofkriegsrath in Wien. DaS Gubernium des ungarischen Liltvrals ist z« Fiume, ist zugleich Wechselappellazionsgericht, und verwaltet die Kameralgürcr in dnnKommerzialbezirk. Das Obergericht heißt auch dieKapiiansversawmlung, denn sie besteht aus dem Kapitän, Nicekapiran und fünfzig bis sechzig Patriziern; nicht allein gerichtliche, sondern auch politische Angelegenheiten gehören vor denselben. In jencm Fall heißt eS dcrKapiranstuhl; man appellirte von ihm an die Banaltafel von Kroa¬ ten; im letzten Fall hieß er der Kapuansrath, von welchem die Appellazion an das Gubernium ging. Die Mitglieder des Guberniums, des Raths und der Kaufmannschaft sind meist Italiener, die etwa ««gestellten Ungarn ausgenommen. Auch wird das meiste in italienischer Sprache verhandelt; bey dem Gubernium aber die Korrespondenz mit demselben und Reichvsache» zu Fiume und Vukari lateinisch. 25» Die vier Oerter Zeng , Karlopago, Petrinja und Kvstainiza wurden im I. 1762 und 17(16 zu freyen Milirarkommunitären oder Städten erbeben, in der Absicht um den Landmann Gelegenheit zu geben, seine Früchte zu verkaufen. Die Einwehner dieser Städte wußten Zwar fortwährend ihre Beyträge zur Gränz- kasse zahlen, und durften nicht ohne Erlaubt,iß ihres Generalkommandos ihren Wohnort verlassen. Dage¬ gen wurden sie vom persönlichen Militärdienst (Noch- fälle ausgenommen), und von den Regimemsge- richkcn befreyt, und durften sich selbst Magistrate wählen, zur Verwaltung ihrer Einkünfte und Rechts- pflege. Im Pvlizanischen wurden Streitigkeiten bisher meist an Ort und Stelle ausgemacht. Der Richter auf seinem Mantel sitzend, steht nicht eher auf, als bi« er da« Urtheil gesprochen hat. Ist ein Mord ver¬ übt worden, so geht der Befehlshaber und die übri¬ gen Vorgesetzten de« Ortes in das Haus des Thä» ter«, essen und trinken auf des Verbrechers Kosten, und plündern was sie finden; dann kommt der Gran Ccnre und nimmt das übrige für sich. Ein weniger strafbarer Mörder bezahlt zehn Tolleri Vlurgeld. In früher» Zeiten wurden die Mörder gesteinigt. Noch kürzlich waren Feuer- und Wasserproben hier üblich! Um einen Beschuldigten zum Gestandniß zu bringen, schlug man ihm Splittern von Tannenholz zwischen Nägel und Fleisch; denn andre« Holz dabry zu brauchen war in den Gesetzen verbolhen! welche grausame Gerechtigkeit! 25t In Dalmazien war unter venezianischer Regierung der Generalprvveditor auch der erste Appellazions- Richter in bürgerlichen und peinlichen Sachen, und von seinen Urikeilen konnte man sich an die ober» Behörden in Venedig wenden. Seit der österreichi¬ schen Besitznahme ist das österreichische Kriwinalze- setzbnch eingeführk. Zugleich wurden die Privalspor- teln und die Bedrückungen des LandmannS durch die Trabanten und Erekutoren der Gerichtsbarkeiten, verbothen. Gegen die unbändigen Räuber an den Granzen war hier lange noch die barbarische Strafe des Spießens für nvthwendig geachtet. Das unglück¬ liche Schlachtopfer wird dabey nackend auf den Bauch gelegt und fest gebunden; man haut ihm mit einem Beile den Hintern auf, und treibt einen mit Eisen beschlagnen hölzernen Spieß durch den Leib. Geht er durch den Bauch, so stirbt der Leidende bald. Wird aber, nach einem Harkern Urtheil der Spieß neben dem Rückgrad hinauf getrieben, so daß er am Nacken wieder heraus kommt, dann kann der Elende wohl noch 2^. Stunden diese Marter leiden, und doch trinkt und raucht mancher noch Tabak dabey! Der I^iker statutorurn civitatis ist schon im Jahre 1272 durch den venezianischen Lo- rncs (Hustiniani, i335 die Kktormaz'oni, nach Vertreibung der venezianischeu Grafen um >358 der I.ii>ci- viridis, und um >^62 der leider croceus (yon ihren Einbänden so genannt) abge- 252 faßt worden; die neuern Gesetze wurden dem letzten einverleibt. Weder die Rechte Justinians noch der Kola romunu hakten hier entscheidende Kraft. Die Advokaten tragen ihre Rechcshändel mündlich vor. Der Senat erkannte über Leben und Tod, und übte das Begnadigungsrecht aus. Die alten Gesetze und die Entscheidungen der Civilgerichte sind lateinisch abgefaßt. Die Boecheser Advokaten Haden keine Rechte studirt, . verstehn aber deßhalb doch die Prozesse zu verwirren, und in die Lange zu zieh», so gut als die in— Ita¬ lien. Auch gibt es Gerichte, welche Versöhnungen zu stiften suchen, und den Beleidiger gewöhnlich zu einer verhältnißmäßigeu Geldbuße verurtheilen. Zau¬ berinnen wurden verbrannt; Mädchen, die vor der Ehe Mütter geworden, wurden gesteinigt. Die Wei¬ ber sind überhaupt außer dem Gesetze, und können von jedem ungestraft getödtet werden. Ein Schiffs- kapitän hatie eine junge schöne Venezianerin» gehei- rarhet. Nach einige» Monate» ging er zur See und hinterließ sie schwanger. In seiner'Abwesenheit wird sie von einem Sohn entbunden. Dieß erzählt dem auf der Rückreise begriffne» Gatten ein Freund und Landsmann mir dem Zusatz: es sey ein muso cke frute (Pfaffengesicht, ein Bcywort für Bastarde). Dieß Wort entstammt seine Eifersucht, ohne sie ausbrechen zu lassen. Eben so wenig verrälh er bey seiner Ankunft seine Rachsucht gegen die unglückliche Mutter, die ihn mir Wonne und Jubel bewillkommt. Man geht eben so friedlich zu Bette. Aber in der ' 253 Rächt wird sie erwürgt. Um die scheußliche That zu beschönigen, laßt der reiche Mörder einen Arzr ho¬ len, zeigt ihm die Ermordete, und fordert rin Zengs rnß, daß sie vom Schlage getödtel sey. Dieser vom Bubenstück überzeugt, wagt keine Miene zu Zwei¬ feln zu machen, wohl wissend in welcher Gefahr er selbst schwebe. — So ergreift der Vater selbst den ersten Stein, um seine gefallne Tochter zu ermor¬ den; so rächt ein Bruder sich am andern, ja der Sohu sich an dem Vater durch gräßlichen Mord. Eine Gattinn der man den Ehemann getobter hat, hängt seine blutigen Kleider mitten in die Stube, um sie oft ihren jungen Söhnen zu zeigen, damit, wenn sie einst erwachsen sind, sie noch an ihres Vaters Mörder Blutrache nehmen, und diese Blutrache wird bisweilen erst nach einem Jahrhundert ausgeübt; ja sie triffr nicht immer den Uebelthater selbst, son¬ dern oft ein Mitglied der Familie, oder wohl gar einen Bewohner desselben Ortes, zu welchem jener gehört. Je größer die Anzahl der Richter und Beam¬ ten hier ist, desto schlechter ist die Rechtspflege. Eine Wunde fun «3NAU6, Blutstropfen) wird mit zehrr Zechinen gebüßt, ein Kopf (Tvdtschlag) mit 120 Zechinen, für daS Leben eines Weibes wird nicht- gezahlt. Bisweilen versammelte sich die Kraina , Freyrichter) um die Zahl der von zwey feindlichen Partcyen gegenseitig gefallnenOpfer aus- zuuehmen und zu vergleichen. Tann erhalt der verkürzte Theil von seinem Gegner seine Enrschadi« Kung nach obiger Snafraxe. An Mordjzenen find dre Albansser so gewöhnt, daß Witwen und Waisen sich entehrt glauben, wenn ihre Manner und Baler auf dem Berte ruhig sterben, und nicht mit den Waffen in der Hand auf dem Kampfplatz, oder als Verbrecher oder Gefangene am Spieß nach langen schmerzvollen Leiden ven Heldentod, wie sie sagen, erleiden. Einen viel großem Abscheu hegen sie vor der Strafe KaercnS und vor dem Galgen. Schre¬ cken und Entsetzen sieht man dann auf drn Gesichlern aller dieser Helden. Stockschläge, ja nur das Auf¬ heben das Pfeifenrohr», das sie stets im Munde oder i» der Hand haben, gegen sie, halten sie für eine Beleidigung, die mir Blut zu rächen ist. Jeder Bösewicht konnte vor jenem Vehmgericht den Un¬ schuldigsten anklageu, und wehe diesem, wenn er nicht zwölf Zeugen anfbrachte, die seine Unschuld beschworen, oder wenn er seine Hande nicht zwey Minuten lang in siedend heißem Wasser erhalten konnte, ohne ein Zeichen des Schmerzes zu geben. Diese« Blutgericht bestand noch vor zwölf Jahren. Die gerichtliche Verfassung der jonischen Inseln war unter venezianischer Oberherrschaft höchst traurig. Der Gouverneur, ein venezianischer Patrizier, war zugleich Appellazionsrichter von allen Gerichtshöfen; jedoch konnte man von seinem Ausspruch an den höch¬ sten Gerichtshof zu Venedig appelliren. Die Feilheit der Aemter begründete die allgemeine Raubsucht. Der eingeborne Adel von Corfu wurde selbst zu wenig Uemtern gelassen. Kaum bey der Justiz, beym Leih¬ haus und zu den GonoerueurSstellen auf St. Angelo, 255 Parga und Paro. Selbst der Prior (Aufseher) de« Pestamre« auf einer benachbarten Insel, erkaufte dieß Amr in Venedig auf fünf Jahre. Bey der geringsten Veranlassung ließ ein Grieche den andern durch den Proropapa in den Bann thun. TodeSurtheile und Hinrichtungen waren selten, weil ein vermögender Verbrecher sich leicht Befreyung erkaufte. Geldvor- schüßr von der Obrigkeit an die Unterthanen geschohn oft gegen Ablieferung von Naturalien in doppeltem Werth, und diese wurden von jenen willkührlich ge¬ schätzt. Die Bewohner von Zanke bezahlten die Strafe für künftige Tvdschlage in voraus, auf tezelsche Art. Geheime Kundschafter waren überall, selbst unter den Mitgliedern des Senat» verbreitet Bey Erscheinung . der StaatSinquisitoren auS Venedig, zitterte jeder für seine Freyhrit, für sein Vermögen und Leben. Selbst die jährlichen Reisen deS Prvveditor durch die Inseln, unter dem Vorwand, Mißbrauchen und Bedrückungen zu steuern, dienten ihm zu neuen Er» Pressungen. Ans geheime Anzeigen wurde der recht- lichste Mann oft in den scheußlichsten Kerker gewor» fen, und mußte dann seine Freyheil mit einem Tbeil seine« Vermögen« erkaufen, selbst wenn er freyge- spcochen wurde. e) StaatSwirthschaft. Die.öffentlichen Einkünfte dieser Provinzen sind wenig bekannt, vornähmlich von den neueflen Zeiten. Wir müssen UN« also nur den frühen» Angabitl de- KNügen. 256 Im Herzogihume Kärnten betrugen sie im J. l"70: das Kamerale daS Mvuranistikum . die Skaatsschuldstener das Bankale . das Politikum . das Kontribuzionale das Kommerziale . i 1^,967 fl. L8,3i5 - 3i,7»4 - . 603,^20 — ' 17,228 — . 1,264,012 — . 21,109 — 2,IOO,82Ü st. Mr nach einer andern Angabe: 2,386,884. st. Die Einkünfte von Kram gibt Büsching auf 2,089,962 st. Friaul brachte nach Büsching 357,368 st., nach Schlößer aber 700,000 st. Die Kontribuzion von ganz Kroazien betrug in neuer» Z iten nur 10^,186 fl., außer dem zahlten Fiume 978 st. und Bukari 1^28 fl. Die Beyträge dir Prozrssuö (Bezirke) waren nach Porten (kor- tne) berechnet, und diese nach Diken. Eine Dike bedeutet nähmlich eine Anzahl von Erdjoch oder Vieh «. dergl. als im Berhaltniß zu der dem ganzen Ko- Mitat auferlegten Steuer zusammen nöthig ist, um «ine gewisse Summe Kontribuzion abzunehmen. Die Militärbezirke waren von den meisten Abgaben be- freyl. Sie trugen aber besonders zu der Militärkaffe bey. Auch hier gibt es wie in Ungarn De cima li¬ sten (LeosuuIIstLv) Sie zahlen ihrem Grundherrn nichts als HauszinS oder den Zehnte»; sie leisten keine Frohnen, dienen als militärische Bauern nur zu Fuß, und stehn unter den Befehlen deS Baus. 2^7 Man zog aus ihnen die Granzwachter (H a r a m i na) und die Besatzungen der Schlösser. Jeder Grundbesitzer in den militärischen Provin¬ zen leistet i) von jedem Joch Acker und Wiese eine tägliche Hand- und eine halbe Zug-Frohne. Beamte, Offiziere und alle die nicht zum obligaten Gränz- stände (d. i. zum dienenden Militär) gehören, be¬ zahlen statt der Frohne 25-r Kreuzer auf jedes Joch. Eben so viel zahlen Handelsleute und Handwerker, oder sie leisten der Frohne selbst; auß-rdem zahlen sie für ihr Gewerbe jährlich 2 Gulden -so Kreuzer. Ganz befreyr sind Stabs- und Oberoffiziere, Ober- und Unterärzte, Fouriers, Kontumaz- undDreyßigst- beamte für ihre amtlichen Garben, die katholischen Geistlichen für ein ein halb Joch Wiese, die im Amt stehenden nicht unirten griechischen Pfarrer für ihre Amtsackcr oder für vier und dreyßig Joch ihrer eignen Aecker, die Klöster, Postmeister, Kolonisten aus ihre Frevjahre, die Häuser der Enrollirten für ! eine gewisse Zahl von Jochen; Invaliden, Gran¬ zer für neue Wiesen auf sechs Jahre. Es gibt öffent¬ liche (Aerarial-) und Gemeinde-Frohnen. In gewissen Arbeiten dürfen auch Weiber gestellt werden. Jeder Grundbesitzer muß 2) eine Grundsteuer bezahlen, nähmlich das Joch zu 1600 Quad. Klafter gerechnet, in der Karlstadter in beyde» Provinz Banalregim. von eiiiem Joch Acker oder Wiese der iten Klasse 20 kr. 27 kr. 2kcn-16 — 22 — 3len- i2 — 16 — R 258 in dec Karlstadter Provinz in beyocn Banalregim. 90 kr. 35 — von einem Joch Weingarten 60 kr. von einem Joch Garten 3o — Es gibt jedoch mehrere Befreyte. Nach der ur¬ sprünglichen Verfassung waren dir Granzer sammtljch von der Grundsteuer befreyt. Durch diese neue Ord¬ nung hat der Landbnn sehr geljüen, und Dürftigkeit und Elend herrschen seitdem. Industrie - und Schutz¬ steuer zahlen HaudelSleure, Künstler und Hand¬ werker. Di« Einkünfte derGranz-Regimenter bestehn außer den Stenern noch in verschiedenen andern Ge¬ fällen, und betrugen im 1.1802 zusammen 827,544 Gulden, wöbe» r 68,344 Gulden Grundsteuer, 4-aZ.s dulden Handels - Gewerb - und Schutzsteuer. Die Ausgabe machte in demselben Jahre an militäri¬ scher Besoldung, Löhnung, Servis- und Brotpor- zwneu u. dergl. 398,628 Gulden, an Dienstgelde 209,282 Guldni, an Gehalt der Geistlichen und Civilbeamre und andre Ausgaben 96,184 Gulden, Summe 704,044 Gulden. Der österreichische Staat mußte also 876,500 Gulden zuschießen. Die Dalmaren lieferte» den vierten Theil des Er¬ trags ihrer Felder in die Staatsmagazine. Die Einkünfte des ehemahligen venezianischen Dal- mazieus waren im I. 1768: 5,402,000 Ducareu, und im I- 1773 auf 5,566,472 Ducate» erhöht. In dem nutern Dalmazien oder dem Venezianisch- Albauleu waren viele Familien durch Begünstigung von den Auflagen befreyt, wie in dem obern Nalma- zien sogar mehrere Gemeinden, ferner die Gastalden LZ9 und Kolvucn, die Geistlichen und frommen Anstal¬ ten ; daher wurden dir Auflagen und Dienste für die übrigen immer drückender, issormaleolii in seinem 1788, behauptet, Venedig habe keinen baren Vortheil von diesen Provinzen, "sondern jabrlich es5,ooo Jechinen Unkosten; nähmlich 3o,ooo Aechiucn kostete die Vewaltung von Dalmazien und Albanien, und i5,ooo Aechinen die Levante. Awey von den drey Kommunitäten, in welche dir Bocche di Crttaro eingetheilt waren, zahlten weiter keine Abgaben als alle drey Jahre von jedem Schiffe r5o Gulden. Für das Jahr 1811 ist daö Budjet der illyrischen Provinzen bestimmt worden ayf io,o-s3,ooo Franken Einnahme, und auf 6,600,000 Franken Ausgabe. 8) Kriegsverfassung. Das gesammte österreichische Kriegswesen in In- nervsierreich stand unter dem Militärkommando in Gratz, welches seine Befehle vom Hofkriegsralh in Wien empfing. Jenes bestand aus einem kommandi- reuden General, dem Stabs- und Fesiungskomman» danten, einigen Generalen und andern Stabsoffizie¬ ren, einem Artilleriebezirkskommandanten, einem Oberkriegskommiffar, einem Vcrpflegungsoirektor, einem Generalauditorlieutnanr und einem HofkriegS- sekrelär. Die Militär-Justizstelle, die aus bürgerli¬ chen und Militarpersoncn zusammengesetzt war, daS Kriegszahlamt und die militärische Lekonomie-Kom- R 2 260 Mission zu Judenburg, welche die MontirungSstücke lieferte, siandcn mit jenen in Verbindung. Im ungarischen Littvrale hatte der österreichische Gubernator zugleich mit der Würde eines Oberkapi- räus von Fiume und Bukari, die eines Feldmar- schaLienwants und Kommandirendcn im Seebezirk. Doch standen die Truppen gewöhnlich unter einem Generalmajor, der im österreichischen Seebezikke wohnte. Gisichwvhl erhielt der Gubernator in Frie¬ denszeiten die Berichte oder Rapports, theilte die Parole und Befehle der Garnison aus. Sehr merkwürdig und wenig bekannt ist dis Kriegs- Verfassung in Krvazien'und den benachbarten öster¬ reichischen Milirargranzen. Diese erstreckten sich bis¬ her vom adriatischrn Meer um die ganze südliche und südöstliche Granze Ungarns bis an dieBukowine. 80,000 Mann geborne Krieger stets zum Schlagen bereit, machten-hier einen furchtbaren lebendigen loo Meilen langen Gränzwall des österreichischen Staates aus, und gaben seiner militärischen Ver¬ fassung einen entschiedenen Vorzug. In diesen sammt- lichen Grunzen, waren vor dem I. 179^, wo Hun¬ gersnot!) viel wcgraffle, 420,000 Einwohner, wo¬ von die waffenfähigen ohne Ausnahme zu Kriegs¬ diensten verpflichtet sind, und zu einem Fünftel nur gerechnet, leicht 8^,000 Mann aufstellen konnten, die sich selbst ergänzen und fast nie ausreiffcn. Den Ursprung dieser imponire-iden Macht lehrt uns die Geschichte dieser Lander, Seitdem die Osmauen das südöstliche Erropa überwältigt hatten, flüchteten viele n6l seiner Einwohner nach Ungarn. Besonders wurden Bon ihnen die südlichen öden Granzsiriche bevölkert. So entstand ans dem vesertum primurn nach und nach das Warasdincr Generalat, und auS dem Dk^eriuwr seeunäum das Karlstadter Generalar. Denn den steten Anfällen der unruhigen und raub- süchtigen Türken seit i^i ausgesetzt, litten sie stets neue Verwüstungen., und wurden ihrer Einwohner beraubt. Besonders war Slavouien und Sirmien seit 1626 durch die türkische Besitznahme gedrückt, und fast in eine Einöde verwandelt worden. Durch einen Vertrag, das Prn ck er Libell genannt, erhielten im I. i5-/6 die neuen Ankömmlinge nicht bloß de» Grund und Boden stencrftey, sondern auch von den Krainer, Kärntner und Sreyermarker Standen Mon¬ tur und Sold, wogegen jene die Verrheidiguug der inncrösterreichischen Granzen übernahmen. Im Norh- sall maßte alle waffenfähige Mannschaft gegen die Türken auforechcn. Ihre großen, dem österreichischen Hause, auch im dreyßigjahrigen Kriege, geleisteten Dienste zu belohnen, erhielten sie wichtige Freyheiterr, besonders von Ferdinand i l imJ. 1627, deren Urkunde noch jetzt zu Severin im Warasdiner Generalat ver¬ wahrt werden. Durch den Eifer des griechischglau- bigen Patriarchen ArseniuS Lschernvvitsch, wurden t6go eine Menge Flüchtlinge auS den tmkischen Provinzen hier angesicdelt; noch mehrere suchten aber nachher ihre Zuflucht und Rettung hier, als Kaiser Leopold diese sammtlichen Granzlander, Kroazien, Slavonien und Sirmien durch den Erzherzog Karl 262 von Lothringen, den Prinzen Eugen von Savoyen und Ludwig von Baden in den Jahren <685 bis 1697 eroberte, und durch den Frieden i6czcz dir Granze bis an die Una und Herzegovina behauptete. Zwar findet Kertschelitsch regnis Dulrrurt., tchout., 8!uv. lXiatitin« pl-aeiiminai-es), den Ursprung des Karlstadter Generalats schon in Kaiser Sigismunds Zeiten, als Barbara in Kroatien sich aufhielt, und die Grafen von CilleydasCapiraneak von Zeng stifteten, und mit Deutschen besetzten; damablS tbaten schon die armern Bürger von Zeng Äränz- wachterdienste, und wurden dafür besoldet. Auch be¬ hielten die Grafen von Cilley die Oberaufsicht über die Gränzwachen, und sechs und dreyßig Jahre lang wurden die Einkünfte des BiSthums von Agram dazu verwandt. Mathias CorvinuS zog in das durch türki¬ sche Verheerungen eroberte Korbavien und Lika, Rai- zni, gab ihnen die Güter der vertriebnen Adlichen und Geistlichen, und die der zerstörten Klöster, be-- srcyte sie von der Banalgerichtsbarkeit, und unter¬ warf sie dem Palatin unmittelbar: Lasur mußten sie unter dem Eapitaneat von Zeng, die Türken von den Grauzen abwehren. Auch der wieder hergestellle Bischof war verpflichtet, seine ^rLeciialvL zu diesem Dienst bereit zu halten. Unter Ferdinand I. wurde einem General das Granzksmmando übergeben. Unter den darauf folgenden Statthaltern (if-ocumtenen- tes), erbaute Erzherzog Karl im I. 1677 Karlstadt. Hierauf komrnandirten wieder Generale. Zur Errich¬ tung der Barriereplätze sammelte der Erzherzog Karl 263 845,ooo Gulden. Karlstadt wurde befestigt. Diese Karlstadter Granzer erfochten für Ferdinand k. gegen Johann von Zapolya den Sieg, und altgläubige Servier vertrieben die Türken aus Ungarn, und be¬ förderten die rühmlichen Friedensschlüße zu Karlowitz und Passarowitz; sie machten durch die Krobrung von Großwardein, die neuere Besitznahme von Siebenbür¬ gen möglich. Die Banalisten dagegen waren die Gränzhüther des ungarischen Reiches, und waren daher auch dem Ban von Kroazien untergeben. Dir waren allein verpflich¬ tet die Gränze zu beschützen, durften also nicht anßer Landes zu Feld ziehn. Dafür genossen sie die Benu¬ tzung der ihnen angewiesenen kandereyen, jedoch ohne Sold und Montur zu erhalten. Um alle jene ausgesogne Länder wieder herzustel- len, erhielten sie von Leopold und seinen Nachfolgern, große Freyheite» und Bestätigung derselben, in den Jahre,, 1690, 1706, 17,3, 1716, ,7^3, ,76.3 und ,776. Schwer war die Raudsucht ausgerottct, worüber schon vor anderthalb tausend Jahren die Rö¬ mer sich beschwerten, und vergeblich ihre Kräfte auf- bothen, sie zu vertilgen. In den neuern wie in alten Zeiten, war kein Reisender, ja kein Gutsbesitzer und tzingeborner hier seines Lebens sicher. Die Unfried- fertigkcit und Insolenz der Türken, vermehrten diese Unsicherheit, so wie die Rohheit, Unwissenheit und Trägheit der Einwohner, sie zu Ausschweifungen und Verbrechen hinreissen. Selbst mitten im Frieden, Türken zu plündern und zu morden, galt für dir erste Pflicht eines heldenmüthigen und braven Jllyriers. Vorzüglich war dieser gesetzwidrige Anstand in Sla- vonien eingerissen, wo die Stande anfangs an dem Kulpafluß ihre Gränzwachrer postirr halten. Nach der Aucückdrangung der Türken jenseits des FlusseS r689, rückten jene bis an die llna vor. Um eine strengere Zucht hier eiuzuführen, wurde auch hierher enlem General das Kommando über die Banalgranze über¬ tragen. Den Grund zur jetzigen militärischen Einrichtung dieser Gr-äuzlauder legte im I. 1784 (nicht '702 , wie Herr Demian sagt), der Herzog von Hildburg¬ hausen. Das Milirargebiet wurde so viel möglich von dem bürgerlichen abgesondert und arrondirt; auch die Äbhangigkeic von den benachbarten österreichischen Provinz ui in Ansehung der Zahlung, aufgehoben. Es hatten nahmlich den Litauern und Korbaviern, dem zu Prnck geschlossen-.« Libeil gemäß, bis 1746 noch wenigstens die Stande Krams ein Drittel des Ver- sprochnen an Weitzen, ein Drittel in blauem oder rothem Tuch , und nur ein Drittel in baarem Geld, an die Hauptleute und Offiziere der Granzer geliefert. Die Oguliuer und Sluinsr Regimenter wurden von Kärnten, und vte Warasdiuer von Stsyermark be¬ zahlt. Unter Kaiser Rudolph H. berechnete man die Tesammikosten der Vertheidigung der ungarischen Graazen und die Erhaltung der Festung Wien, jähr¬ lich auf 2,0^5,c)oo Gulden, davon übernahm der. Erzherzog Karl -j.o5.8t6 Gülden zu zahlen, und dec Kaiser 1,160,08^. Gulden, wozu jedoch das deutsche 265 Reick 600,000 Gulden beytrug. Won letzter Summe erhielt der Erzherzog Karl r^o,ooo Gulden. Außer¬ dem war man dem Militär 1,200,000 Gulden schul¬ dig. In neuern Jetten haben die übrigen österreichi¬ schen Provinzen jährlich 5t^6,Gulden zur Ver- thcidigung gegen die türkischen Granzen beygettagen. Durch die Anordnungen des Herzogs von Hildburg¬ hausen wurden die unruhigen Granzer in Regimenter einhecheilt/wie die ungarischen Truppen montirt und einer strengem Zuckt unterworfen. Dieß alles mißfiel ihnen, besonder» die Ienger machten gegen die Umklei¬ dung Vorstellungen, mit den Waffen in der Hand und mir drohendem Trotz. Biele trieben ihre Raubereycrr besonders auf den linkischen Granzen immer fort. Die Regierung schickte eine Kommission nach Poshe- ga (d. i. Braudstadk), welche Amnestie versprach, falls sie ihre Waffen ablicferten und ruhig zu leben zusag, ten; dagegen alle Räuber und Widerspenstige leben¬ dig gespießt zu werden, bedroht wurden. Sie waren kühn genug die Regierung in Versuchung zu führen. Einige Hundert dieses Raubgesindels rückten vor Poshega, lagerten sich rings umher auf die nahen Berge, um abzuwarlen, was mit einem Trupp von fünfzig ihrer Raubgenvßen, die sie in die Stadt schickten, gescheh« würde, und um sie zu befreyen, wenn die Kommission ihr Wort brache. Dieser Haufe marschirte öffentlich ein, streckte daS Gewehr, und ergab sich auf das kaiserliche Wort. Man zahlte wirk¬ lich den Wehrlosen Gelder, entließ sie mit der Er¬ mahnung den Pssug zu ergreifen, und ein gesstz- 266 mäßiges Leben zu führen. Kaum aber hatte die Kom¬ mission den Ort verlassen, so ernenerten sich die Kla¬ gen über die bald wiederholten Plünderungen und Ausschweifungen. Es wurden nun zur Wiederher¬ stellung der Zucht einige Generale hierher geschickt, die, nach v. Taubc's Meinung, besser verstanden ein Land zu verwüsten als die Einwohner desselben zu Ordnung und Sitten zurück zu bringen. Die wichtigsten Posten erhielten deutsche Offiziere, welche sich der bessern Grundstücke bemächtigten, die Be¬ sitzer derselben von Haus und Hof jagten, sie zwan¬ gen Straßenraub« zu werden, und mit unerhörten Drangsalen die Einwohner peinigten. (S. Kertsche- litsch x. ^.o3). Aufgebracht über diese Mißhandlun¬ gen, weigerren diese sich die neuen Abgaben zu lei¬ sten, und rächten sich an manchen Orten durch Ermor¬ dung ihrer Bedrücker. Noch einmahl ließen sie sich indeß durch ihre Po¬ pen besänftigen. Man hob alle Gemeinschaft mit den Türken auf, und suchte die Einwohner allmäh- lig gesitteter zu machen, indem man nach und nach deutsche Schulen bey ihnen errichtete. In der That halten die kroatischen Stande schon imJ. 1729 den Kaiser gebethen, der Erziehung ihrer Jugend sich anzunehmen, zugleich aber auch ihr Land wieder mit Slavonien zu vereinigen und — die Juden auszu¬ treiben. Daher wird noch jetzt kein Jsraelire unter den Granzern gelitten. Feldmarschall Neuperg ordnete um das 1.1 7^0 an, daß alle Einwohner dieser Granzproviuzen, Bauern 267 und Soldaten zugleich seyn, Steuern entrichten, aber umsonst dienen sollten Wahrend den daraus entstandenen neuen Unruhen, traten viele Einwoh¬ ner sogar in das türkische Gebiet, wo sie keine Ab¬ gaben als die Kopfsteuer von fünf »nd einem halben Gulden zahlten. Daher gab man im 1.17^5 rc. den nördlichen Landschaften Kroaziens eine bürgerliche Verfassung, theilte sie in Gespannschaften, verei¬ nigte sie mit Ungarn, und enthob die Einwohner Ver¬ se ben von Kriegsdiensten, forderte aber dagegen Steuern von ihnen. Dabey erhielten die militärischen Bezirke wieder eine verbesserte Einrichtung. Die überall einzeln und zerstreut liegenden Häuser der Granzer wurden größten Thcils nicdergerissen, Dör¬ fer angelegt, und Dvrfrichter (Knesi) bestellt. Jetzt liegen die meisten isolieren Häuser nur noch im Be¬ zirk von Diakovar, einer Herrschaft des katholischen Bischofs von Slavonien. Man bediente sich dieser Granzer auch sowohl in den italienischen Kriegen al» in Deutschland, wohin der Parteygänger Trenk die meisten anführte. Nach dem Aachner Frieden 17^8 wurden hierauf deutsche Regimenter an diese Gränzcn gelegt, um durch sie Ruhe und Ordnung zu begründen, und das Land zu kultiviren. Zugleich wurde auf die Räuber eine allgemeine Jagd gemacht, und viele lebendig gespießt. Damahls wurden im Warasdiner Grneralat zu¬ gleich zwey Infanterie- und ein Kavallerie-Regiment errichtet. Der Ban von Kroazirn, Karl Graf Bat- 268 thiany sammelte in der Banalgränze ein Reiter- und drey Infanterie-Regimenter. Im I. 1768 erhielten sie Feldgeschütz und wurden im Scharfschießen geübt, im folgenden Jahr erhielten sie ein gleichmäßiges Ererzijium, 1770 gleiche'Monrur und Mass n, end¬ lich 177^. gab man den Reitern auch Lanzen, Durch den General Beck wurde im I. > 777 eine Art von Lehnsverfaffnng eingefühtt, die der ehemah- ligen longodardischeu nicht unähnlich ist. Dagegen verpflichtere man die Granzer nicht allein zur Ver- rheidigunz der Gränze, zur Abwehrung der türki¬ schen Räuber und Ruhstörer, zur Anhaltung der Aus¬ reißer, sonder» auch zur Verhinderung der Ansteckung durch Pest u. s. w. Alle Einwohner sind von dem Zehnten und-Kontribuzionen bcfreyt. Sie zahlen nur zur Kriegskaffe, ans welcher die wirklich dienenden Ober- und Unteroffiziere und Gefreyte ihren Sold ziehen. Jeder hat ein Grundstück, auf welchem er die Zahl der Ochsen immer voll erhalten muß. Jede Ernte an Korn und Wein wird von den Offizieren in Bücher eingetragen, um zu verhindern, daß sie nicht alles schnell verthun und dann zur Last fallen; denn viele pflegten nach Berechnung dessen, was sie bis zur nächsten Ernte brauchen, das fiebrige au die Klöster zu verschenken, oder es zu verprassen, und wenn Unfälle eintreten, darben sie. In Slavonien und Sirmien muß jeder Vater die Hälfte seiner Söhne zum Kriegsdienst hingeben, ohne Verhaltniß auf seine Besitzungen. Zu jeder Bekleidung erhält er aiödann einige Gulden. Wer keine erwachsene Söhne hat, muß selbst dienen. Wer in Kroazien nicht selbst dienet, noch einen Mann stellen kann, zahlt dafür jährlich zwölf Gulden; zwanzig Jahre ist die bestimmte Präscriptionszeit. Keiner darf ohne Erlaubniß seiner Vorgesetzten sein liegendes Gut verkaufen; ja der Verkäufer mit einer zahlreicher» Familie ist dann berechtigt de» Käufer gegen Ersatz heraus zu treiben. Wahrend des Krieges darf kein Grundstück verkauft werden; nur es verpfänden ist erlaubt. Die Offiziere dürfen keines käuflich an sich bringen, noch die der Ausreißer sich zueiznen. So lange Söhne da sind, bleiben die Töchter ausge¬ schlossen. Die Söhne erben die Grundstücke zu glei¬ chen Theilen, wofern diese dadurch nicht zu klein wer¬ den, um jede Familie ernähren zu können. Unverträg¬ liche Brüder werden anderwärts hin versetzt- Der bey Lebzeiten seines Vaters außer dem väterlichen Hause verheirathete, und im Besitz eines Grundstücks be¬ findliche Sohn hat bloß Ansprüche auf seinen Antheil an dessen hinterlassene bewegliche Habe, aber kein Recht auf dessen Grundstücke. Ist der Sohn ein Geist¬ licher oder Offizier, so kann er das geerbte Gur be¬ halten, muß aber die darauf ruhenden Kriegsdienste durch andre leisten lassen. Der Offizier genießt jedoch nach seinem Range, eine Befreyung von zwey bis vier Dienstleuten. Grundstücke, die der Kirche unmit¬ telbar gewidmet sind, leisten gar keine Dienste. Die Söhne aus der zweyten Ehe haben mit denen an¬ der ersten gleiches Recht an den Grundstücken. Der zweple Gatte einer Witwe ohne Kinder wirb Besitzer 2?c> ihres Gutes, und lhut dafür die Dienste. Hat er schon ein Lehn, so fallt dieses dem Fiskus zu. Kann eine kinderlose Witwe nicht wieder heirathen, so wird sie nur für ein Jahr vom Kriegsdienst befreyk; her¬ nach muß sie einen Verwandten oder Fremden als Gehülfen und Dienstmanu auf ihr Gut lahmen, nach ihrem Tode wird das Gut, wozu keine Sohne oder verheirathete Töchter Erben sind, eingezogen. Kein Fremder darf ohne Vorwiffen des Geunalkvmmandos avoptirt werden, am allerwenigsten darf es von denen gescheh», welche männliche Erben haben. Der Granzer ist für die Benutzung seines Gutes oder Loh¬ nes innerhalb des Gkänzlandes zu uneiugeltlichen Kriegsdiensten verbunden, wird er aber außerhalb geführt, so erhall er Sold. In einem vollständige» Jnsanteristenlehn im Karlstadter Gen^ralat rechnet man acht Tagbane von der ersten Klaffe, oder zehn von der zweyren, oder zwölfe von der dritten, nach Beschaffenheit und Güte des Bodens. Ein Tagbau ist ein Acker, der sechzig Klafter lang und vierzig breit ist. Von jedem Jnsanteristenlehn muß ein Mann z» Znß dienen; aber wenn auch mehr als drey Jnfane teristenlehen aus einem Hause ruhn: so dürfen doch nicht mehr als drey Dienstmänner ans demselben ge¬ nommen werden. In der slavonischen Militärgräuze hingegen entscheidet nicht die Anzahl der Grundstücke, sondern die Zahl der Söhne eines Lehnsmannes, über die Anzahl der Dienstpflichtigen. In Ermangelung der Söhne muß der Jnsaße selbst dienen, und seine Frau, HauS- und Feldwirthschafl allein besorgen. Alle 2"! Knaben werden sogleich bey der Taufe i» die Rekru- renliste geschrieben. Das Wesentlichste der im I. 1807 veränderten Verfassung der gesammten Militärprovinzen besteht in Folgendem: Obgleich alle waffenfähige Mannschaft derselben zum Kriegsdienst verpflichtet bleibt, nicht bloß um die Gränze zu vertheidigen, sondern auch außerhalb Landes zu dienen, so wird doch zum wirk¬ lichen Dienst nur ein Theil au-gehoben, nähmlich in einem Gränzhaus, wo zwey Waffenfähige sind, einer, auS drryen zwey, von vieren zwey, au- fünfen drey u. s. w. Deßhalb mußten mehrere Familien in einen gemeinschaftlichen Hausstand, Kommunion ge¬ nannt, zusammen gezogen, und alle einzeln woh¬ nende Personen und Familie» in irgend eine Kom¬ munion gebracht werden. Der Aelteste ist der Haus¬ vater, die Aelteste die Hausmutter. Dies« müssen auf Religion, Sittlichkeit, Ordnung, Einigkeit und Fleiß in dem Hausstand sehn, und für die gemeinschaftli¬ chen Äedürfniffe sorgen. Jeder Hausgenosse ist ihnen deßhalb Achtung und Gehorsam schuldig. Körperliche und sittliche Gebrechen, Trunkenhen und andre Aus¬ schweifungen, auch nach Kriegsrecht verdiente Stra¬ fen , schließen von diesen Ehrenstellen aus. Dagegen darf wegen geringer Vergehn, an bcyden keine Strafe öffentlich vollzogen werden; wer sich aber einer öffent¬ lichen Strafe schuldig macht, wird seiner Würde ent¬ setzt. Haben bey Erledigung dieser Stellen, die Haus¬ genossen Einwendungen gegen die ältere Person, wel¬ che die Reihe treffen sollte, so dürfen sie wählen. Alle» 272 was durch die Hausgenossen erworben wird, ist ge- mcinfchäfrliches Gm, von welchem die Diensimanner und ihre Familien erhalten, und die übrigen Eediuf- uisse des Hauses bestritten werde». Hegen die Haus¬ genossen Mißtrauen gegen die Verwaltung, so kön-> nen sie vom Hausvater Rechenschaft fordern, und ihm einen Beyrarh in der Vermattung setzen. Jur Aufnahme eines Darleihens und zu Anlegung eiues Kapitals für das Haus, ist die Einwilligung der übrigen volljährigen Manner der Kommunion nolh- wendig. Die etwanigen Uebcrschüffe werden uncer die Hausgenossen vcrlheilt, mir besondrer Rücksicht auf den Hausvater und die Hausmutlsr, und wir Aue- schluß der Rachlaßige». In streitigen Fällen ent¬ scheidet das Kommando. Kein Hausgenosse darf eine abgesonderte Wirthschaft führen, noch für sich Grund¬ stücke oder Vieh kaufen, noch pachten, noch irgend einen Erwerb treiben, der ihn hindert die Hausge¬ schäfte zu verrichten. Erhält ein Hausgenosse durch Erbschaft oder Schenkung, liegende'Gründe oder Vieh, so muß er sie entweder mit dem Gemeingut vereinigen oder verkaufen, oder die Absonderung von der Kommunion verlangen- Jur Int, wo keine Haus¬ arbeiten sind, darf ein Hausgenosse mit Einwilligung des Hausvaters außerhalb arbeiten; er muß aber von seinem Erwerb einen Theil in die Hauskaffe ge¬ ben. Die Verlassen schäft eines Hausgenossen fällt den Seinigen nach der allgemeinen Erbfolge zu. Größere Hauskommuniourn können getheilt werden, wenn wenigstens ein Mann von feder der gecheckten 27^ Kommunionen konskribirt werden kann, doch nur mit Eriaubniß der Ockonomieoffiziere. Wer in ein andre» Hau» übergeht, oder aus dem obligaten Gränzsiande triit, darf keine Fordrung an das Haukvermögen machen. Tochter, welche in eine andre Kommunion heirathrn, bekommen auS der vorigen HauSkaffe nur eine Ausstattung und die Kosten der Hochzeit. Die Kommunionen müssen ihre Dienstmänner auf der Gränzwache gegen die Türken sowohl als im übrigen Kriegsdienst verpflegen, sie mit vollständiger Monrur verseh» und deren Familien unterhalten, wie andre Hausgenossen. Für jeden Dienstmann erhält dieKom» munion vom Staate jährlich zwölf Gulden als Ent¬ schädigung (Lonstibutivurn genannt); doch kostet die Montur allein zwanzig Gulden. Die Regierung gibt überdem die Feldmontur, ein paar Schuhe und die Waffen. Bey Räubcrcyen und innern Unruhen, müssen alle Granzer unentgeltlich die Waffen ergreifen. Durch diese Konstiruzion ist ein Theil der Granzer zum stehende» Soldaten umgewandelt, und der andre zum Bauer, welchem die Frohnen und die Erhaltung der Diensithuende» sehr lästig werden. Der Enrollirte ergibt sich dem Müßiggang, der Trägheit und Lieder¬ lichkeit; ja der ehemahlige kriegerische Geist erlischt unter ihnen immer mehr, und die sonst durch ihre Treue ausgezeichneten Granzer desernren jetzt häufig. Ein Theil wird vom andern beneidet und gehaßt, und in den gezwungnen Kommunionen herrscht Mißtrauen, Unzufriedenheit und Zwietracht, statt jener patriar¬ chalischen Verfassung. S 27L Dieft Granzbezirke sind oft sehe von den bürgerli¬ chen Gebieten unterbrochen, besonders in Slavonien, dessen Karte drßhalb so bunt anssieht wie ein Schach» bret. Zu dem Sluiner Rcgimentsbezirk, gehört auch der Sichrlburger au der krainischen Granze, wo ein Schloß war, weiches von den Türken zerstört, und wie dieß ganze Gebirge seiner Einwohner beraubt wurde. Man bevölkerte es wieder mit Primurzrn sd. i. Seci.achbarn, wie sie sich selbst nennen) au« der Gegend von Zeng und Primvrjen; und daher blieben sie in den ehemahligen Verpflichtungen zum Granzdienst. Auch drey Dörfer im Marienthal dießseils der Kulpa an der Karolinen Straße 'gelegen, gehören zom Sluiner Regiment. Das gewöhnliche Gränzwichen dieser Bezirke sind Erbhügel, auf deren Gipfel ein Pfahl gesteckt ist; sie heißen Shunken. Ein Bezirk, in welchem ein Hauptmann kommandirt, heißt eine Kompagnie; das Gebiet, über welche« ein Oberster oder General gesetzt ist, heißt ein Regiment. Im 1.1787 wurde jede« Gränzregiment in zwey Feldbataillons und ein Garnisonbakaillon getheilt; in Rücksicht der politischen Verfassung und Wirthschafts- verwaltung aber in Kanton«; doch stehn auch von diesen jedes unter einem Staabsoffizier; der nicht bloß über militärische, sondern auch über bürgerliche und gerichtliche Falle gesetzt ist. Die Offiziere sind alle zugleich Richter, Amtleute, Vögle u. dergl. Denn sie schreiben auch den Ertrag jeder Ernte an Getreide und Wein auf. Die Staorrathe sind eben- 2^5 falls den Generalen untergeordnet. Die Hälfte der Offiziere sind Deutsche oder Ungarn, dir, sobald sie hierher geschickt werden, die illyrjsche Sprache lernen müssen; es wird aber deutsch kommandirt- Wegen der öfccrn Verhandlungen mit den Türken, hat jeder General einen vereideten Dolmetscher; deßhalb müssen auch Fouriers und R-gimemsschreiber die türkische Sprache versieh», Anö den gesammren Einwohnern einer Kompagnie dienen, nebsi den Scharfschützen und den Artilleristen, nur zwey hundert fünfzig; doch müssen im Nothfall auch alle streitbare Männer jedes Bezirks zu den Waffen greifen. Sechzehn Kompagnien machen ein Regiment; jedes bat also vier tausend Mann, einen Obersten, einen Obristlieulenant, einen Major, einen Arzt und sechzehn Wundärzte, zwey Auditoren, und in Kriegszeiten einen Feldpater oder Popen. Vier Kompagnien machen ein Bataillon. Oie jüngere waffenfähige Mannschaft jede» Regiments zählt oft über zehn tausend Köpfe. Von den vier kaufend Mann jedes Regiments sind drey hundert drey und dreyßig Husaren, von welchen jeder sein Pferd sich selbst ver, schaffen muß. Man nimmt sie daher aus den Oertern, wo die beste Pferdezucht ist. In Friedcnszriten stehn sie ebenfalls unter dem Befehl des Jnfanterieobersten deS Bezirkes; nur im Oekonomischeu hängen sie von dem Husarenobersten ab, der das aus tausend Pferden bestehende Regiment auch im Kriege kommandirr. Ein Brigadier ist gewöhnlich über drey Regimenter. Diese werden inSgesawmt nicht nach ihren Obersten, S 2 276 sondern meistens nach der Stadt benannt, wo der Stab liegt. Nach einer andern neuem Angabe bestand neuerlich jedes Regiment aus zwey tausend achthundert acht Kopsen; jeder Regimenrsbezirk hat zwölf Kompagnie» bezirke, über deren jeden ein Hauptmann gesetzt ist, der auch alle Civilgeschaste besorgt- Ueber die Oeko, nomie jedes Regimentes sind zwar die Obersten und Hauptleute gesetzt, doch wird sie eigentlich geführt von einem Oekonomiehauptmann, und sechs Ober- und sieben Unterlicurenanren, welche stets bey dieser Verwaltung bleiben. Diesen liegt besonders die Be¬ förderung aller Zweige der Landeskultur ob. Schon im Jahre 1696 ernannten die Stande vo» Slavonien, den Ban von Kroazien, Dalmazien und Slavonien zum Oberkapitan ihrer Tränzwächter. Dieß Recht der Stande, einen Oberkapitan zu er¬ nennen, wurde im I. 1750 auch von dem Hofe an¬ erkannt, und sie haben eS stets ausgeübt; doch erwäh¬ len sie immer den vom Hofe ernannten Ban auch zu dieser Würde. Neben dem kroatischen Militärgene, > ralkommando in Karlstadt war daher hier auch ein Banalgeneralkommandv. Von der gesammten bisherigen österreichischen Mi- kitärgränze (Nütture Lonünium genannt) standen daher i) unter dem kroatischen Generalkommando: ») das Karlstädter Generalat, mir folgenden Gränz- regimenrern: i. das Litauer Regiment -77 I. das Ototschaner Regiment 3. das Oguliner Regiment; diese drey Regi- gimenter dienten an der türkisch-dalmatischen Gränze; das Sluiner Regiment, nebst dem Sichelbur- ger Bezirk; diese Granzer stehn gegen Tür» kisch-Kroazien bis an das Krainer Uskoken» gebirge, wo ihre letzte Tschardake (Wach» Haus) ist. b) unter dem Warasdiner Generalat 5. das Kreuzer Regiment, 6. das Sanct-Georgcr Regiment; beyde Regi¬ menter haben ihren Stab zu Belovar. 2) Unter dem Ban von Kroazien: 7. das deutsche Banalregiment, dessen Stab zu Glina 8. das illyrische Banalregiment, dessen Stab zu Perrinja ist. 3) Unter dem slavonischcn Generalkommando r 9. das Gradiskaner Regiment, 10. das Broder Regiment, dient gegen Bosnien; I1. das Peterwardeiner Regiment, an der Gränze von Sirmien; 12. der Tschaikisten-Bataillvns-Bezirk. >s) Unter dem banatischeu Generalkommando r 13. das deutsch-banakische Regiment, das walachisch-illyrische Regiment, beyde stehn zum Schutz Ungarns an der Donau. Die siebenbürgische Militärgranze hat keinen be- sondern Bezirk, und besteht auS dem Ssrkler Husa- ! 82,353 9^,7^ 288,562 ig5 79 a i3 162 Einwohn. 193,355 95,207 104,070 278 «»regiment, aus zwey Ssekler und zwey walachi- schen Jnfanrerieregimeutern, deren Stab zu Gerges- Niarkr, Tschik-Tschereda, Orlath und Nassoden ist. Von dieser gesummten Militärgränze enlhiell im Jahre '807 an Im Wiener Frieden sind davon »n Frankreich abgetreten: daS Karlsiaöter Generalat > die Banalgranze 7 Oesterreich hak b-halten 354 620,196 ohne das Areal, des siebenbürgischen Generalats, welches mit dem Provinzial untermischt liegt. Unter den Einwohnern des Karlstadter Generalats und der Banalgranze, die im I. 1802 sich auf 27^,278 beliefen, waren 27,470 Dienstfähige, 25 700 halbe Jnoaliden, i3,5i5 ganze Invaliden. Allein das Likaner Regiment harre 6810 diensttaug¬ liche Mannschaft; dagegen das erste Banalregiment nur 2559, ob es gleich wegen seiner größern Frucht¬ barkeit 2 >65 Bewohner auf eine Quavratmeile zählt, da da; Oznlin r nur 1009 auf einer bat. Die Zahl der wirklich dienstchuenden Granzer ist Quadratmeil. das Karlstadter Generalar die Banalgranze - das Warasdiner Generalar das slavonische Generalat das banatische Generalat da» siebenbürgische Generalat -79 nicht immer gleich, sondern richtet sich nach dem ruhigen und gesunden Zustande dec türkische» Provin¬ zen. Ja ruhigen Zeiten, und wenn keine Biehseuche noch Pest dorr herrscht, reichen n^v Mann zur täglichen Bewachung dieser Granzen (nach Andern sind'ö 2289 Mann); auS alten Regimentern zum in» üern Landesdienst erforderlich. Bey verdächtigen Zei¬ len wird die Gränzwache verstärkt biS aufL i^Ä (nach Andern : .3478 Manu), und zur Peftzeit auf 2971 (oder nach Andern 4022 Mann. Außer dieser Mann¬ schaft parrouUircu sters 800 bewaffnete Kordvnisten, Scheresh an er genannt. Obige drey Zustände un¬ terscheidet man mit den Nahm?« der ersten, zweyten und dritten S a n i r ä l s P e r i 0 d e. Die Hauptkon» kuwaz ist zu Kostainiza; hier dauert die Karantgne zwanzig Tage, wenn die Pest in den nächsten Land¬ schaften wülhet, zehn Tage aber, wenn sie in ent¬ fernter» Gegenden herrscht. Diese Wachen liegen nun thftlS in den beyden Koummazhäuftrn, kheils in Tschard aken und Koliben. Dieses sind kleine Wachhäuser; Lschar- dakcn aber heissen die große», verpallisadirten, und bald mir Kanonen bald mir Doppelhaken versehenen Wachhauscr, deren Zahl auf der kroatischen Gränz- linie sich auf 180 beläuft, und die vorzüglich an der Una von Schereshanern besetzt sind- Manche» Regiment hat wehr als achtzig Wachhäuser zu bese¬ tzen. Sie stehn an der äußerste» Gränze, so daß die Wache von dem einen bis zum andern und zugleich über den Fluß hinsehn kann. Sie sind meist von 28c, Baumen gebaut, haben eine Stube für sechs, zwölf auch mehr Mann und «ine» offne» äMan, wo vis Schildwache und die Gewehre der übrigen Mann¬ schaft stehn. Um gegen Ueberschwemmungen sowohl als gegen feindliche Ueberfalle gesichert zu seyn, sind sie auf zveyMann hohen Pfahle» gebaut, und eine hohe Treppe führt zu dem Eingänge. In Kriegszei- ten aber werden mehrere größere und kleinere Block¬ häuser aafgerichlet. Die Kriegsverfaffnng des venezianischen Dalma- zienS gab keines Weges dem Lande immer Sicherheit noch Schutz gegen den unruhigen Nachbar. Die Festungen wie andre off ntliche Gebäude ließ die Re¬ gierung verfallen; die Einwohner sahen sich mehr- mahls genöthigt die Kosten zu dergleichen Bauten, ja selbst zu Anschaffung des nvthwendigen Geschützes für ihre Festungen unter einander durch freywillige Beyiraze zusammen zu bringen. Die Republik behan¬ delte ihre Truppen selbst kaufmännisch, indem sie sie so schlecht vezahlte, daß sie, um nicht zu darben, zu andern Mitteln ihre Zuflucht nehmen mußten; ja sie bezahlte sie enrw.der in schlechter Münze oder rechnete ihnen die Jechine, die in Venedig zwey und zwanzig Lire galt, in Dulmazien zu acht und vierzig Lire an. Auf ven Galiotten dienten besonders viel Kroaten und Albaner. Im I. t 7^8 bestand die Garnison in ganz Dcklmazien nur in ^oocr Mann. Die Breche di Cattaro sind bey weitem nicht so fest und sicher, als viele glauben; denn einex gehörig 28l bemannten Flotte könnte es nicht schwer werden, sich der festen Oerter dieses Landes zu bemächtigen. In den jonischen Inseln hatte der venezianische I'rovecki toi e- generale die Aufsicht über die sammt- licbe Land - und Seemacht. Er mußte die ersten Grade im Seedienst erstiegen haben. Er ernannte einen Loionc-IIo inaAAiore über die Besatzungen der Inseln, welche aus neun Kompagnien Artillerie zusammen vierhundert fünfzig Mann, neun italieni¬ schen Regimentern, auch nur vier dis fünf hundert Mann, und hundert Mann Slavonier (zwey Re¬ gimenter) bestanden, und in einer schlechten Ver¬ fassung waren. Ihre Kranken waren hülflos und fast allein sich selbst überlassen. Selbst die Marine, obgleich Corfu der Mittel¬ punkt und Sitz der venezianischen Seemacht in der Levante (nach dem Verlust von Candia, Morea und Eypern) war, machte nur zwey schlecht benannte Geschwader, auf welchen wegen der Unreinlichkeir und schlechten Nahrung oft ansteckende Krankheiten herrschten. Die Fermatu ßrossa halte sechs bis sieben Linienschiffe von höchstens vier und siebenzig Kanonen, vier Fregatten und etliche Schebeken von dreyßigKanonen. Die^rnmLtn soitile bestand ans vierzehn Galeeren und Galeotcn und einigen Brigan¬ tinen; diese dienten zur Bewachung der Küsten. Nach der französischen Besitznahme der illyrischen Provinzen besteht ihr Kriegsstand in zwey Divisionen, wovon die erste die nördlichen Landschaften enthält uähmljch den Villacher Kreis, Krain, Görz, priest,. 282 ganz Istrien, Fiume, daö Gemralat von Kroazien, das Sluiner, Oguliner und Banal-Regiment, und das Liktorale von Kroazien bis und mit Zeng. Sie Hal die fünf Arrondissements Villach, Laybach, Triest, Fiume und Karlstadt. Die zwcyte oder südliche Division hak drey Arron¬ dissements, deren Hauptörker Jara, Gospitsch und Ragusa sind; dazu gehören das kroatische Litteral? unter Jeng, die Regimenter Lika und Oltvtsch«;, Ragusa und Catkaro. Das Amt des Generalinspektvrs der Küsten des ligurischen Meeres ist eine von den zehn höchsten Würden des französischen Reiches. Die Republik Ragusa Halle ein hundert sechzig Mann Garde und ein regulirteS CorpS, dessen Be¬ fehlshaber seit alten Zeiten der König von Neapel ernannte. In Dalmazien und Albanien sind fast alle Städce, wo Biörhümer sich befinden, befestigt, außerdem zahlt man noch zehn Festungen, die aber gewöhnlich von der ehemahligen venezianischen Regierung sehr vernachlaßigr wurden, Dis kriegerischen Polizaner waren Venedig zu Kriegsdiensten verpflichtet, und waren daher gegen «inen jährlichen Tribut von 3oc> Reale», von allen Abgaben frey. Obgleich jeder ihrer Befehlshaber im Kriege ihnen ihre Vorrechte bestätigen mußte, so ließen sie sich es doch mehcmahls gefallen jene Summe zu erhöhen. Jetzt ist in den gesummten illprischen Provinzen 2^3 so wie in den übrigen französischen Landern die Kon¬ skription allgemein eingeführt, und mit wenig, n Aus¬ nahmen, jeder waffenfähige Mann zu Kriegsdiensten verpflichtet. VIII. Ortsbeschreibung. Nach der jetzig?« Eintheilung dieses Reiches besteht «S aus sechs Provinzen, deren Granzen die alten zu seyn scheinen, nahmiich: Kärnten, Kram, Istrien, das bürgerliche (oder Banal-) Kroazien, das Gene- ralar (oder militärische) Kroazien und Dalmazien mit Ragusa. Da die neuere Einlheilung der Provinzen entweder noch nicht ganz bestimmt oder wenigsten- nvch nicht bekannt geworden ist, so folgen wir hier tbeils noch der alten Einlheilung, theiis her natür- liehen Ordnung nach der Lage der Flußgebiete, indem wir bey den nördlichen anfangcn, und die östlicher, auf die westwärts gelegenen überall folgen lassen, nähmlich; Oberkarntrn, E» macht den westlichen Theil des ehcmahligen Kärntens (sl. Kvroschko) aus, und hieß unter der öster¬ reichischen Regierung der V i l l a ch er Kreis. Fast das ganze Land gehört zum Gebiet der Drave*), und ist rings herum von hohen Gebirgen eingeschlossen, ') Vergl. 3. Abschn. Gewässer: Flußgebiet der Donau. v8L welche nur im Westen oberhalb Drauburg zum Ein¬ tritt der Drau sich öffnen, und im Osten unterhalb Rosset zum Bette sowohl dieses Flußes sich herabsen- ken, als auch des Gurkflußcs, und zwischen beyde» das Thal des Velde» SeeS, und der ober« Glan (Glein) bilden- Jn Lberkacnten nimmt die Drave fol¬ gende Flüsse und Bache auf: i) rechts die Geil beyEting, Drauburg gegenüber, :r) dieDrasnitz beyVellach, gegenüber 3) links dis Feistritz, 4) — die Pilger zwischen St. Peter und St, Donat, 5) links die Gnvpnitz oberhalb Greifenburg, 6) die Gradi sch, gegenüber von Geyach, 7) dieRakniz, bey Rakniz, 8) die Siblitz, bey Lind, 9) die Feistritz, bey Gutsfeld, ro) die Möll, unterhalb Sachsenburg, in welche außer andern Flüßchen, r. rechts die G osni tz fallt n. der gr 0 ß e F leißba ch bey Poker», welcher den Weisbach, den kleinen F l e ißbach und den Tabir aufnimmt. 3. der Ausfluß aus dem obern und untern Zirk- nitzer See, bey Mühldorf (nicht mit dem be¬ rühmten Jirknitz in Krain zu verwechseln) links der Kölnizbach s. rechts der D ieb sba ch, bey St.Ruprecht im Reinthal 6, links die F r a g ant, jenseits Unterfragant. 285 7- linke der Desenbach, unterhalb Gro- penstein 8. linke der K a m p a ch e r B ach, bey Belach 9. rechtö die Teich sel, bey Naplach 10. links der Prochenbach, bey St-Jacob n. links die Feistritz 12. links dieMull, bey Mehlbruggen n) links dieLiser, bey Spital; diese nimmt auf 1. die Lausnitz, oberhalb Rauchenkatz 2. links die Krems, bey Kremsburg rechts die M a t e n t h ein, bey Gemünd 5. rechts die Radel, ein Ausfluß des Nad¬ ler Sees 6. links einen Ausfluß des Mühlstadter Sees 12) links die Feistritz, ein Ausfluß des weißen Sees, bey Feistritz r3) links die Fevenitz, bey Kolkcrberg r 4) rechts die G e il, beySr. Peter; diese nimmt hier 1. recht- die M e ledu iza bey Mauthen auf, 2. rechts den Malbach, bey Weidenbmg 3. recht- die Drasniz, gegenüber von St. Daniel links den Kirchbach, bey Kirchbach 5. rechts die Ossoliza (Saltisbach) bey Drvpolach 6. links den G a st e i n - Bach, bey Künegz 7. rechts die Feistritz, bey Stafried 8. rechts die S i l i za, bey Arnoldstein 9. den Faker See r5) links die Tressen, bey Magdalena, in welche 286 der Ossiacher See fließt, nachdem sie die See¬ bach ausgenommen; 16) rechts die Feistritz, bey Feistritz, St. Peter gegenüber 17) links die Gurk, bey St. Perer in Niederkärn- ken, in welche die Glan (Glein) ebenfalls in Niederkaruren fallt. Im Z. 1807 waren in ganz Kärnten eilf Städte, siebzehn Vorstädte, fünf und zwanzig Marklflrcke, 2678 Dörfer, 178,171 Häuser. Oberkärnten hat folgende drey Städte: Villach; Gemünd und Pontafel; zwölf Markte: Feldkirchen, Greifenburg, Malborger, Mauten, Mühlsiadt, Oberdrauburg, Parernion, Sachsenburg, St. Her¬ magor, Spital, Tarvis, Villach; und mehrere Herrschaften uud Schlößer. Die merkwürdigsten Oer- tek sind, nach obiger Ordnung. I. Nördlich von der Drave und zwar 1) im Molli ha le, einem herrlichen romanti¬ schen Thale, wo reihende, lachende, ernste und er¬ habne Naturszenen aller Art mit einander abwechseln, vorzüglich um Heiligenblut an der Salzburger Granze, auch Hof und Slap genannt, ein Dorf zur Herrschaft Großkirchheim, mit einer katholischen Pfarre und einem Gränzzvllamr. Grvßkirchheim (Großkirchen), ist eine ehe- mahltge LandesgerichtSherrschaft, deren Amtsführung im Markt Döllach war, ferner ein WerbbezirkSkom- missariac. Man sinder in der Gegend Schwefelkies 287 mit Goldgehalt, die Gruben werden hier Geldzechen genannt. Auch ist hier einBergamr und eine Erpvsitur. Der Markt und die Herrschaft Döllach am Airknitzfluß hat eine Schmelzhütte auf Gold und Silber. Man geht zu dieser Gvldzeche über die Glet¬ scher des Hochhvrns, wo der Weg westlich und füd/ lich auf den Glöckner führt. Unter der Spitzt deS Hochhvrns ist dir Granze von Salzburg, Lyrol und Karnren. Die unersteiglich« Spitze des hohen Glöck¬ ners macht den Markstein von Bayern (Salzburg, Tyrol) u> d Kärnten und den illyrischen Provinzen. Wangeritz an der Tyroler Granze, ein Heil¬ bad; (m CrusiuS topogr. Postlerikou findet man tS nicht). Winklern am Möllflnß, ein Dorf mit einem Granzzvllamk. Stall an der Moll, ein Dorf mit einer katholi¬ schen Pfarre und Herrschaft. Obervellach, am Einfall des Lanzachflus- ses in die Moll; ein landesfürstl- Markt mit Na- gelschmiedm und Drahtzugwerken, und war bis zum ^fahre >6vo ein ansehnlicher Ort, verlor aber durch das Wiener Religionsedikt damahls viele seiner flei¬ ßigen lutherischen Einwohner. Möllbruggen, ein Dorf, wo eine Brücke über die Moll ist, welche hierin die Drave geht, zwischen beydcn Flüssen eine halbe Stunde von achsenburg gelegen, mit einer Bleyweiß- und Weiße» schirrfabrik. Es gehört unter das kandesgericht Oberfalkeu- und Gropprnsteiu. 288 Kollnitz (Colnitz), eine Herrschaft und Schloß zwiscken Billach und Sachftnburg. Schmblzhülten, ein Dorf mit Kupfer- und Schwefelschmelzhütken, zum Werbbezirkskomissarial Oberfalken- und Groppenstein gehörig, fünf und eine Haide Stunde von Sachsenburg. Die Dörfer: Pvckern (Böckern), Tabor am Fleisbach, Sagritz, Achyrn, St. Leonhard, St. Ruprecht am Rein, St. Margarethen, Stein, S t. P e t e r, S t. J a k ob u- a. m. 2) Im Gebiet deS Fragantflusses: Obersragant (anßres Fragant), Dorf zu den Herrschaften Oberfalkenstein und Groppenstein gehö¬ rig, sechs Stunden von Sachsenburg. Großfragant, Dorf in der Herrschaft Ober¬ falkenstein, wo ein Kupferbergwerk und das dazu gehörige Oberverweseramt; acht Stunden von Sach, senburg. T r a psch e n, ein herrschaftliches Schloß im ehe- mahligen Werbbezirkskommissariat und Marktgericht Obervellach, vier Stunden von Sachsenburg. Znnerfragant, ein Dorf von zerstreutliegen¬ den Häusern mit einem Heilbade, zur Herrschaft Oberfalkenstein und Groppenstein gehörig. 3) An und um den Drsen b ach: M a l n iz, ein Dorf, sechs und ein halb Stunde« von Sachsendurg, mit einer Kurazie und einem Mauth- amte, an der Granze von Salzburg und an den Malnizer Tauern, zur Herrschaft Oberfalken, und srh Groppsnstein gehörig. Die hiesige Gegend heißt die Maliz. Groppenstein, ei'. Schloß und eine Herrschaft, welche wir der Herrschaft Oberfchkensteiu vereinigt ist, und auf dem davon genannten Berg vier rin Harb Gründen von Sachsenburg liegt. Am Fuße diese« Berges liegt das Dö schen Raufen, das zu dem Wcrbsbezirkkommiffariat Oberfalken- und Grappenstein gehört. Ober- und Unter falten stein sind zwey ur¬ alte Schlößer im Dorf Pfaffen berg, welches au« sehr zerstreut liegenden Hausern besieht, und fünf Stunden von Sachsenburg entfernt ist. Die Amti- rung der von jenem benannten Herrschaft wird im Markt Obervellach geführt. Benk (Penk), ein Dorf mit einem alten Roit- nerschloß und einer Lokalie jenseit des Mühlfluffes, zur Landgerichts-Herrschaft Oberfalken- und Grop¬ penstein gehörig. Grafen berg, eine Gebirgsgegend mit zerstreut liegenden Hausern, unter der Herrschaft Lberfalken, stein, acht Stunden von Sachseuburg. Napplach, ein Dorf mit Stahlhammern zu derselben Herrschaft gehörig, zwey und drey Vier- telstund von Sachsenburg. es) An und um den Liserfluß. Rennrvegg (Remwceg), «in Dorf und eine Post, stazion, gehört zum Werbbezirkskommissariat Rau. chenkatz, wie das folgende T 2Z0 Mühlbach, eine Ortschaft mit einem Grauz- zollamr. Rauche nkatz, an der Salzburger Landstraße, eine Stunde von Rennweg, eine Herrschaft, Werb- bezirkkommissariar und alte Burg an der Liser. Krems brücken am Einflüsse des Kremsbaches in die Liser, zwey Stunden von Gmünd, ein Dorf mit einem Bankalzollamt und grafl. Lodronischen Floßoftn, auch eine Heilquelle. Kre m s V rugge n, ein und eine halbe Stunde von Gmünd und zum Werbbezirkskommiffariar uns Landgerichts-Herrschaft Rauchenkatz gehörig, mir einer Kurazie und einem Bankalzollamt. Sl. Nikolai, eine Stunde von Gmünd mit ei¬ nem Bade, welches ans Schwefelgeist, Kalk- und Eisenerde, Alkalisalz und Vitriolsaure bestehl. Leobenek, Dorf am Einfluß der Lesbenek in die Liser. Eisentratten (Röhringen), eine Stunde von Gemünd, zu diesem Werbbszirkkommissariat ge¬ hörig, har ein evangel. Pastorat, i/foo Einwohner, zwey hohe Oefen (Blahhänser), vier Eisen- und sechs Stahlhämmer, welche in manchem Jahre für mehr als 60,000 Gulden Waaren liefern. Neu schütz, eine halbe Stunde von Gemünd mit einem Sauerbrunnen. Gemünd (Gmünd), zwischen der Liser und den, Maltafluß, eine Municipalstadr und Landesge¬ richtsherrschaft mit einer evangel. und laihol. Pfarre. Dabep sind ein Sauerbrunnen am Fuße eines steile» 2AI Berges, vielEisengrnben, Schmelzösin, undSrahl- werke in dec ganzen Gegend, besonders in dem Gebirge von Gemünd bis Murkstein. Hier find auch die Altenberger Eisengruben, woher das Erz fast nur im Winter durch Schlitten, vorzüglich durch den sogenannten Sackzug den Hünen znge» führt wird *). Starke Fleischerhunde tragen die leeren Sacke zu den Gruben hinauf, und fahren auf den gefüllten mit nach Hause. Jeder Sack faßt etwa einen Zentner Erz, und hat an einem Ende eine Handhabe, um ihn an einen andern Sack zu binden; die untere Seite ist mit einer starken rauhen Schwernshant belegt. Zwölf bis sechzehn solche Sacke werden, wenn sie gefüllt sind, wie eine Kette mit den Enden an einander befestigt. Vorher wird in ri» nem Hohlweg eine Bahn, und zwar wegen der weist sehr steilen Bergfinken, schlangenförmig bi« zu den Hütten gemacht. In diese Bah» zieht der Sackzieher, so heißt der Mann, der den Zug leitet, den Sack'zug, bis dieser von selbst zu gleiten anfangt. In diesem Augenblick aber springt er auf den vordersten Sack, setzt sich darauf, die Füße kreuzweis übereinander ge¬ legt, und hält zwischen denselben einen starken mit Eisen beschlagnen Stock, dessen Spitze er in de» Schnee einfttzt. Um die allzu große Schnelligkeit bey demHerabfahren zu vermindern, hangt an dem Sack selbst eine doppelte Kette, an welcher die Reishake *) S. Hacquetr mineralisch-botanische llustreise vom Terglou (Triglav) juw Glöckner, Th. L. S- LL. . T I 29- befestigt wird; dieses ist «ine kurze Gabel mit zwey platten krummgebognen Spitzen, welche zur Seite iu deu Schr.ee greifen. Auf diese Weise kann dcrSack- zieher die Fahrt leiten und hemmen; doch gehört immer viel Vorsicht dazu, alle damit verbundnen Gefahren zu vermeiden. Radel, eine Stunde von Gmünd am Bach Ra¬ del, eins zur Landgerichts-Herrschaft Gmünd gehö¬ rige Ortschaft mit einem Stahlhawmerwerk. Doru b a ch, ein Dorf mit einem Schloß, evan- gelischen Pastorat und einer Herrschaft, eine Stunde von Gmünv, zum Werbbezirkskommiffariar und Landgerichts-Herrschaft Gmünd gehörig, D o r n d ach, ein Gebirgsdorf im Maltathal, zwey und eine halbe Stunde von Gmünd, und zu dessen Werbbezirkskommissariat gehörig. Das Maltathal erstreckt sich über drey Stau, den von Gmünd aufwärts. Neuer Hammer, ein grast. Lodronisches Eisen¬ hammerwerk in der Landgerichts-Herrschaft Gmünd, zwey Stunden von Gmünd. Hammerboden, ein Eisenhammerwerk, zwey Stunden von Gmünd, zu dem Werbbezirkskommis- sariat und Herrschaft Gmünd gehörig. Inner- und V o r d e rnö r i n g, zwey Ortschaf¬ ten, drey Stunden von Gmünd, zu demselben Werb¬ bezirkskommissariat gehörig. Sam mateck, eine Herrschaft mit einem Schloß zwischen der Mühlstadcer See, und Liseregg gelegen. Mühlstadr (Milstadr, MMstadr), eine Staats- Herrschaft und ein Marktflecken an dem davon benann¬ ten zwey Stunden langen und eine Viertelstunde breiten See, drep Stunden von Spital. In altern Zeiten war es ein Lustort der Herzoge von Kärnten. Obermühlstadt, ein Dorf mit einer Kurazie und Normalschule, auf einem Berge, drcy und eine halbe Stunde von Spital gelegen, und zur Werbbe- zirkskommissariats-Herrschaft Mühlstadt gehörig. 5) Am Sembachfluß: Döbriach, Dorf mit einer Pfarre, zwischen der Sembach und dem Mühlstädter See gelegen, und zur Herrschaft Mühlstadt gehörig. Kleinkirchheim, ein Dorf, Werbbezirkskom- missariat und Kameralherrschaft mit einer Pfarre, sieben Stunden von Spital an der Sembach gelegen. Jnnerkrems, Dorf mit einem Vikariat und Eisenbergbau dem Grafen Lodron gehörig, unter dem Werbbezirlskowmisiariqk und Landgerichts-Herrschaft Gemünd, sechs Stunden von Gemünd. S e e bach, eine Gebirgsgegend, zehn Stunden von Spital, zum Werbbezirkskommiffariat Kleinkirch- chesm und andern Herrschaften zuständig. Töplitz, Dorf neben Kleinkirchheim und Ra- dentein, drey Stunden von Pqternion, unter die WerbbezirkskommissariatS-Herrsch. Mittstadt gehörig. Radenthein, eine Herrschaft an der Sembach. Nieder-Dellach, Dorf mir einem Hammer¬ werk zwischen Rodenrheiu und Dabriach. Dellach, Dorf, und wir das vorige unter die Herrschaft M n hlstädt gehörig. 294 Kanning über Radentheim gelegen, ei» Dorf mit einer Kurazce, zur Herrschaft Gemünd gehörig. Kl am berg, Dorf, fünf Stunden von Paler¬ mo«, steht unter der Herrschaft MühlstaSt. 6) An und um die Treffen. As ritz, an der Treffen, ein drey Stunden von V illach zerstreut liegendes Dorf mit einer Pfarre, Land¬ gerichts-Herrschaft und Werbsbezirkskommissariat. Feld, Dorf mit einem evangelischen Pastorat am Prennsee, vier ein halb Stunden von Vil¬ lach, unter der Landgerichts-Herrschaft Afritz. Ein öd, an dem Afritzer Bach eine und drey Viertelstunden von Villach, ein Dorf mit einem evangelischen Fiiialbethhaus. Ein öd, ein zum Werbbezirkskomissariat und Landgerichts-Herrschaft Treffen gehöriges Dorf. Treffen, eine W-'rbbezirkskommiffariarS-Herr» schäft und Dorf mit einem Schloß und einer Knra- zie an der Treffen, eine Stunde von Lanbskron. Treffen, zwey Stunden von Velden, ein Dorf nach Sr. Ilgen eingepfarrt, und unter dem Werb¬ bezirkskommissariat und Laudger.-Herrschaft Roftck. Landskrou an dem Ossiacher See, eine Herr¬ schaft und ein Schloß. Tamtschach (Damtschach) zwey Stunden von Villach, Dorf mit einem Schloß, und einer Werb- bezirkskommissariats-Herrschafr und einer Kurazie. 7) Zwischen der Gurk und der Glan: Gnesa, an der Gurg, ein Dorf mit zerstreut liegende» Hausern, eine katholische Pfarre und ein 2g5 evangelisches Pastorat, zur WerbLezirkökommissariatö- Herrschaft Himmelberg gehörig. Himmelberg, am Diebelbache, über Feldkir¬ chen, Dorf mit einer Pfarre, Werbbezirkskommiffa- riat-Herrschaft, einem Schloß und vielen Sensen¬ schmieden, sieben und eine halbe Stunde von Villach. J n n e rt e ichen, eine zur WerbbezirkSkomm. Herr¬ schaft Himmelberg gehörige Gegend mit zerstreute» Hausern und einer Kurazie, eilf Stunden von Villach. Altendorf, ein Hammerwerk am Tiebelbach, unter das Werbbszirkskommifs- Feldkirchen gehörig. Feldkirch en,'ein landesfursil. Munizipalmarkt und WerbbezirkSkommiffariat mit einer Pfarre am Tiebelbach, sechs Stunden von Villach; dabey sind zwey Eisenhammer, ein Kupferhammer, ein Torf-- bruch, und ein Bad. Bergschloß Ditrichstein. Grafent hur» am Tiebelbach, eine halbe Stun¬ de von Feldkirchen, zu dessen Marktgerichtsherrschast gehörig, eine Hawmcrgewerkschaft. Steyerberg, eine Werbbrzirkskommiffanats- Herrschafk, Gegend und Pfarre mit einem Schloß und Burgfrieden, fünf Stunden von St. Veit. Edern, eine Gegend unter Steyerberg gehörig, sechs Stunden von St. Veit. Glaun, Dorf zur Bankalherrschaft Feldkirchen gehörig. Feistritz, ein Dorf, vier Stunden von Villach und von Klagenfurt , zum WerbbezirkSkommiffariat und Landgerichts-Herrschaft Himmelberg gehörig. Ossiach, ein WerbbezirkSkommiffariat, und eine 2e)6 Kamerasherrschaft und Pfarre an dem tiefen Ossia¬ cher See, drey Stunden von Villach; ehedem ein Beneviktinerstist, das l?83 aufgehoben wurde. A lt o s si ach, Dorf an dem See, drey eine halbe Stunde von Villach. Bregrad (Pregrad), ein Burgfrieden, Schloß, Meyerhof und Werbbczirfskommissanal mit einer H-erschaft, die mir dec Herrschaft Ossiach verwaltet wird; fünf Stunden von Villach. Eck (Egg), eine Gegend, fünf drey Viertelstund von Villach in der Wrrbbejirkökommiffanals-Herr- schaft Pregrad , unweit Glanhosen. Außer diesem gibt es in Obcrkarnten noch sechs O rter dieses Rahmens. Untern Rein, eine zum Werbbezirkskvmmissa» tiar und Herrschaft Pregrad liegende Gegend mit einem Pfannenhammer und Hackenschmide. Perneck an der Glan, Dorf mir einem Burg» frieden nach Sc. N'colgi eingepfarrt, und im Werb- bezirkskvniinissarial Landskrvn, zwey und eine halbe Stunde vm Ve den gelegen. Döber, zwey und eine halbe Stunde von Vel¬ den, ein Dorf und zam Burgfrieden Perneck gehörig, und nach St. N colai ejngepfarrt. Del lach, zu derselben Pfarre und demselben Burgfrieden gehörig. Velden, am Wsrder oder Ksagenfarter See, Dwf, W.-rbbezirkskommissariat, landgerichrs.-herr¬ schaftliches Schloß, Psarr- und Filialkirche, Poststa- zioa; Marmorbrüche. -97 H. A» der Drave: Geilberg, drey Viertelstunden von Obrrdrau- burg überOetting, eine steile Berggegend mit zer¬ streut liegenden Hausern, zur Herrschaft OberLrau- bürg gehörig. Rosenberg, eine Vietelstunde von Oberdrau¬ burg, Dorf, Herrschaft und Schloß, im Werbbe- zirkskommiffariat des Markgerjchtö Obcrdrauburg. Schretelfeld sSchretelhof), eine Achtelstunde pvn Oberdrauburg, Dorf, Herrschaft und Schloß. Simmerlach, eine Viertelstunde von Ober¬ drauburg, Dorf zu derselben Herrschaft gehörend, mit dem Sldelsitz Ritscherhof. Oberdrauburg (Traburg), Marktflecken, Werbbezirkskommissariarisch - herrschaftliches Landge¬ richt, Pfarre, Poststazion, mit einem alten Berg¬ schloß , an der Drave. Flasch berg, an der Drave, drey Viertelstunden von Draubnrg in der Ebne, Dorf zum WerbbezirkS- kommissariat und Landzerichrsherrschaft Oberdrau¬ burg gehörig, mit einer alte» Bergfeste gleiches Nahmens. Sreiu, eine halbe Stunde von Drauburg, Dorf mit einem Schloß, das auf einem hohen Felsen steht. Mondors, ein zur Herrschaft Goldenstein ge¬ hörendes Gut, Dorf und Schloß, zwey und eine Viertelstunde von Oberdrauburg. G o l d e n st e in, Zwcy Stunden von Oberdrauburg, zwischen Mauten und Nörurstein, Herrschaft. Fell, an der Fell, Dorf dreh Stunden von LZS Greifenburg und Sachfenburg , unweit der Drave, drey Eisenhammer, Drahtzüge, Nagelschmiede. Gajach, Dorf, Filialkirche, zur Herrschaft- Greifenburg gehörig, zwey und eine halbe Stunde von diesem Marktfleck. Brucken, Dorf an der Drave, mit einer Brücke darüber, zur Landgerichts-Herrschaft Greifenburg gehörig, und eine halbe Stunde von demsclbeu Markt entfernt. Greifenburg, an der Drave, und au der Kommerzialstraße über den Kreuzberg ins Geilrhal, Marktflecken von r oo Häusern, Pfarre, Poststazion, und in der Nahe ein Alaunbruch- Steinfeld, an der Drave und Gr ab ach, ein und eine Viertelstunde von Greifenburg gelegen, Dorf von n6 Hausern, Filialkirche, zwey Stahl- Hammer, eine Meyschwelzhütte, zum Werbbezirks- kommissariat und Herrschaft Greifenburg gehörend. Glat schach graben, eine zur Herrschaft Grei- fenburg gehörige und drey Stunden von diesem Markt gelegue Gegend mit wenigen Berghauscrn, einem Silber- und einem Arftnikbaü. Feistritz (Feysieritz), Dörfchen über der Drave südlich gelegen mit mehrern Eiseuschmieden, eine Vier¬ telstunde von Sachsenburg, und unter dessen Werbbe- zirkskommiffariat und Marktgericht gehörig. Sarenburg (Sachseuburg), ein Municipal- markt, sonst dem Hochsiift Salzburg gehörig, wie die ganze Gegend bis Rothenstcin, an der Drave, zwischen Dberdraubnrg und Spital, mit einer Pfarre 299 und Poststazion. Unweit davon ist ein Antimvnium« brach und Eisenhammer. Sachsen bürg, sonst auch Feldsperg ge¬ nannt, cine Viertelstunde vom Markt gleiches Nah- mens, ein verfallncs Bergschloß und eine Herrschaft. Müll d orf (Mühltorf), eine Stunde von Sach¬ senburg in der Landgerichts Herrschaft Oberfalken- und Grvppensteui, Kurazie, Stahlhammcr und Frilsabrik. S p ital, an der Vereinigung der Liftr mit der Drave, Markt, Burg, Pfarre, Poststazion, Werb- bezirkskommissariats-Herrschaft. Dieser sonst schön ge¬ baute Ort wurde im vorletzten Kriege von den Fran¬ zosen in die Asche gelegt. Sisl iz, eine Gebirgsgegend mit fünfzehn Hau¬ sern und mehrern Gold- Silber- und Spießglas¬ gruben, drey eine halbe Stunde von Sachsenburg. S chi e d bach, an der Drave, eine halbe Stunde von Spital zu dieser Herrschaft gehörig, Dorf mit Hauser. Schloß und Burgfrieden. Draßnitzthal, Gebirgsgegend mit einigen kai¬ serlichen Vergwerksgruben und Hütten, zur Herr¬ schaft Greifenburg gehörig, und sieben Stunden da¬ von gelegen. Del lach, Dorf an der Drave, worüber hier eine Brücke gehr, Pfarre, zwep und eine Viertelstunde von. Greifenburg und unter dieseWerbbezirkskommissariats- Herrschaft gehörig. Statt des ehemahligen Gvldberg- werks verfertigt man aus dem hiesigen Galmcy jähr¬ lich i5oo-1600 Zentner Zink. 3oo Es gibt in Oberkärnlsn noch sechs Dörfer dieses Rahmens. Tommeregg oder Auen genannt, ein Werb- Lezirkskommissariat und laudgerichts-herrschaftliches Schloß und alte Feste, eine und eine halbe Stunde vom Spital. Sanct-Paternion, Markt, Schloß, herr¬ schaftliches WerbbezirkKkommistarmt, Pfarre, Post- fiazion an der Hauptstraße nach Tyrol. Fesernitz, Dorf, drey Viertelstunden von Pa- ternion au der Hauptstraße und an der Drave, enange- sisches Pastorat, der WerbbezirkSkommißariats-Herr? scüaft Patrrnion zuständig. Keller berg neben dem vorigen Ort, Dorf, Pfarre, Bleybergbau, Nagelsabrik. Feistritz , eins halbe Stunde von Paternion an der Drave, Dorf, Pfarre, Eisenhammer, Draht- zügc, zur Werbbeftrkskommiffariats-Herrschaft Pater« nion gehörig. Tresach, eine Stunde von Paternion, dicßseitS der Druse, Dorf, Pfarre, evangel. Pastorat, unter der Werbdezirkskommissariats-Herrschaft Spital. Stadelbach, Dorf an der Drave, ein und eine Viertelstunde von Paternion, zu dem dasrgen Werb- bezirkskommiffariat und Herrschaft gehörend, mit Eiftnhämmern. Töpliz, Dorf an der Drave, neben Stadel¬ bach, an der Hauptstraße, Filialkirche, Bleyberg¬ bau, der WerbbezirkskommissariatS-Herrschaft Pg- ternion unterthänig. 3oi Rubland, eine und eine halbe Stunde von Paternion und zu dieser Werbbezirkskommissarials- Herrschaft gehörig, Dorf, Bleybergwerk, Kurazie. M v o sw a ld, Gebirgßortschafr von Häusern, dießseil des Draveflusscs, eine und eine halbe Stunde von Paternion und zur Werbbezirkskommissariats- Herrschafr Spital gehörig. Gassen, eine und eine halbe Stunde von Pa¬ ternivn und zu dieser Herrschaft gehörig, südlich von Egg amStockenboyer Bache, Dorfund Bleybergbau. Puch, eine Stunde von Villach, dießscits der Drave , Dorf von fünf und dreyßig Häusern, kathol. Kurazie, evangel. Bethhauö, zum Werbbezirkskom- miffariat Spiral gehörig. Weissen stein, an der . Drave, eine und eine halbe Stunde von Vibach, Pfarre, Dorf mit fünf und vierzig Hausern, gehört zur Werbbczirkskom» missariats-Herrschafr Spital. U n r e r v e llach, Dorf zur Herrschaft Grnmburg gehörig. Untervellach an der Drave, zur Herrschaft und Burgamt Villach gehörig, eine halbe Stunde von Villach westlich, Hammerwerk. Ober-Vellach, Dorf, Hammerwerk, Papier¬ fabrik, eine halbe Stunde von Villach, und zu die¬ sem Burgamt gehörig. Villach, (windisch und kraincr. Beläk), an der Drave, welche hier dieGeil aufnimmt, und schiffbar ist. Diese alte befestigte Stadt von 3Zo Häusern und 3ooo Einwohnern, war bisher die Hauprniederlage 302 von den Kärntner Vley-> Eisen- und Stahlwaaren, und trieb wichtigen Spedlzionshandcl mir Denrsch- laud und Italien. Viel Eisenhammer, Draht;, 'ge, Ntgelschmieve, ein wa-mes Bad, und zmey Mar- mvibrüche sind in der Nachbarschaft, und ;wey Stan¬ den davon eine Q iecksildergrube, deren Bearbeitung aber von der österreichischen Regierung nicht so be¬ lohnend gefunden wurde als die von Jdria in Krain. Warmbad, eine Gegend, drey Viertelstunde von Villach an der venezianischen Straße mir meh- rern mineralischen Quellen, deren Vesiandthrile Kalkerde, Bittersalz und Mineralöl)! sind *) Sie gehört zum Weibdezirkskommissariac und Burgaw.t Villach. Seebach, Dorf, eine halbe Stunde von Villach am A'i?stuß des Ossiacher Sees, Hammerwerk, zur Herrschaft Laudskron und der Stadl Villach gehörig. Müllern, drey Viertelstunde von Villach, Dorf mit mehrer» Eisenhämmern, zur Werbbezirks- kommissariats-Herrschaft Finkenstein gehörig. Faak, Dorf am Ausfluß des davon benannten Sees, ein und eine halbe Stunde von Villach, hat eine Filialkirche, und gehört zur Werdbezsrkökom- missariacs.Herrschaft Finkenstein. Wern berg, an der Drave, zwischen Villach und Pelden, ein und eine halbe Stunde von V-llach, Dorf, Schloß und Werbbezirkskommiss. Herrschaft. ') ffreyherr ^v. Cranz, über die Gesundbrunnen .der österreichischen Monarchie, 1777. 3o3 Rvseck (Rosegg), eine Stunde von Beiden un¬ weit des Faaker- und Wörder-Sees, Dorf, Schloß, Pfarre, Stahlhammer, Werbbezirkskommissariats- Landesgerichtsherrschaft. Ro send ach, ein Hammerwerk, dem Fürsten Rosenberg gehörig, unter dem Werbbezirskommissa« riar und Herrschaft Roseck. Maria-Elend (Elend, Po gori ach), be¬ trächtliches Dorf, drey und eine Viertelstunde von Velden, Kurazie, Wallfahrtsort, unter der Werb- bezirkskommissoriats-Herrschaft Roseck. II!. Südlich von der Drave: 1) Am Weißen-See und an der Feistritz: Techendorf, am Weißen-See, Dorf zur Werb- bezirkskommissariats-Herrschaft Greifenburg gehörig. Gatschach, an der Feistritz (Bistriza), Dorf, Kurazie, Bethhans, zur vorigen Herrschaft gehörig. Stock enboy, Dorf, Kurazie, Eisenhammer, drey Stunden von Paternion, und unter diese Werb- bczirkskommiffariars-Herrschaft gehörig. Aeußere - Kreuzen und Innere-Kreu¬ zen, Dorf, Pfarre, Eisenhammer, Nagelfabrik, Bleybergbau, unter der WerbbezirkskommiffariatS- Herrschaft Paternion, und zwey Stunden von diesem Drt entfernt. 2) An der Geil und im Geilthale: L u g g au, ein zum Werbbezirkskoinmissariat und Landgerichts-Herrschaft Mittersberg gehöriges Dorf, Pfarre, Servitenkloster und Gränzzollamt, neunStun- den von Dberdrauburg, zwey Meilen von Mauthen. 3o-f Mauth en, an der Geil, zwey Stunden, von Obrrdrauburg, aller Marktflecken, Herrschaft, Gränz- zvllamt, Pfarre, Flvßoftn und Elftnbergwerk. K letschach, zwey Siunden von Obcrdrauburg, Dorf, Pfarre, Servilenkloster; hier ist die Amrs- frchrnng von der Herrschaft PitterSberg und Golden¬ stein; auch gehört sie zur letzten Werbbezirkskommis- sariacs- und Landgerichts-Herrschaft. Weidenburg am Asnjtzbache, brey und eine halbe Stunde von Obrrdrauburg, Dorf, Werbbe- zirkskommissariacs-Herrschaft, Schloß, und Pfannen- schmidkhammer. Künburg (ehedem Egg), eine Stunde von St. Hermagor, WerbbezirMvmmissariat, Kame- ralherrschaft mit einem Burgfrieden im Landgericht Grumburg; darin liegt das Schloß Ku unegg, wo¬ von die Herrschaft den Nahmen hat. Küweg (Kieweg), Dorf im deutschen Geilthal, zur Herrschaft Gcmnburg gehörig. Neuhaus, an der Geil, ein und eine halbe Stunde von Viilach, eine Werbbezirkskommiffariats- Herrschaft mit einem Burgfrieden, Dorf, Filialkir¬ che von Sr. Leonhard. Feistritz an der Geil, Dorf, Pfarre, zur Werbbezirkskommissariars- und Landgerichts-Herr¬ schaft Wafferieonburg gehörig, drey und eine halbe Stunde von Villach. Wasserleonburg lWafferlemburg), Herr¬ schaft und Bergschloß, drey und eine halbe Stunde von Viilach. Zo5 Bley berg (Deutsch-Bleyberg), drey Stunden von Villach, ein über zwey Stunden langes Dorf von 600 Häusem in fünf Abteilungen, welche Bley, bnrg, Hütkenburg- Kadntschen, Gereut (Kreith), Not sch heissen, unter die Herrschaft Burg-Amt Villach gehörig, mit einer kathol. Pfarre und einem evang.BechhauS, am Fuße deS Bleybergs, wo das berühmte Bleyberger Bley gewonnen wird, und wichtige Galmcy- und Marmorbrüche sich befin¬ den. Fünf hundert und fünfzig Bleygruben werden noch gebaut, der Zentner Erz gibt gewöhnlich vierzig bis siebzig Pfund Bley; jährlich werden 12,000 bis 20,000 Zentner (auch schon 3.s,ooo) gewonnen. In diesem traurigen Thale, wo selbst das Grün der Nadelbanme von dem ewigen Rauch der Schmelzöfen verdorben wird, und wo kein Vogel sich erhält, leben doch an 3ooo Menschen. Agoritschack, drey und eine halbe Stunde von Villach, Dorf, evaNgel. Filialhaus, zur Herrschaft Arnolvsteiu gehörig. G eilitz, eine halbe Stunde von Arnoldstein, am Fluß Geilitz an der Kommerzialstraße nach Italien, Dorf, Filialkirche, unter das Werbbezirkskommis¬ sariat Arnoldstein gehörig. Arnoldstein (Arlstcin, windisch podK lösch¬ te am, d. i. unter dem Kloster), drey Stunden von Billach, Dorf, Pfarre, Werdbezirkskommissariats- und Kameralherrschaft, die au« dein 1762 aufgehobnen hiesigen Benedektinerkloster, das auf einem Hohen Berg liegt, entständen ist. ES war sonst bambergisch. U 3c>6 Fed rau n, an der Geil mir einer Brücke dar¬ über, eiue Stunde von Villach, Dorf, Trümmer von einem alten Schloß, unter dcrWerbbezirkskom- miffariats Kameralherrschaft und Burgamt Villach. Firniz am Hank, ein und eine halbe Stunde von Villach, Pfarre, Dorf, der Landgerichts- und Werbbezirkskommiffariats-Herrschaft Finkenstein ge¬ hörig, 3) An der Gastein: Weispriach (Weisbriach), vier Stunden von Greifeuburg, am Fuße des Kreuzberges im Girsch- thale, Dorf, evangel. Pastorat, zur Werbbezirks, kommiffariats-Herrschaft Grümburz gehörig. Grü m bur g (krain. selena G v r a , d. i. Grnu- berg), altes Schloß, wornach die Herrschaft be¬ nannt wird, Eisenhammer. Gvrnizgraben, Gegend mit zerstreuten Hüt¬ te», wo große Holzschlage und Schwemmgebaude find, zehn Stunden von Greifenvurg, zur Landgerichts- Herrschaft Grümburg gehörig. St. Hermagor (Ermachor, Michor, V'schma- chor), an der Gastein, unweil des WeißenseeS, Mu¬ nizipalmarkt, Werbbezirkskvmmissariat, Pfarre, De- chantey, vier Stunden von Greifeuburg, und zur Landgerichts-Herrschaft Ortenburg gehörig. Ortenburg, an der Drave, eine und drey Vier¬ telstunde von Villach, verfallnes Bergschloß und Stammhaus der Grafen Ortenburg, den Fürste» Porzia gehörig im Dorf 3c>7 Unterhaus, das unter der Werbbezirkskom- miffariats-Herrsckaft Spital steht. /j) An der italienischen und an der L ayb a- cher Granze: Magiern, vier Sinnden von Villach, Dorf im Werbbezirkskommiffaciat Straßfried, und dahin einverleibte Bankal-Herrschaft unter dem Schlosse Straßsried. Pontafel (Ponteba, Pantoffel, Nabtabl), am Bache Fella, der die Stadt in zwey Lheile trennt, wovon der kleinere nördliche zu Illyrien, der südliche größere aber zu Italien gehört, Hauptstraße nach Italien. Mal borget, Munizipalmarkt, Burgfrieden, Pfarre, mehrere Eisenhammerwerke im Kanalthale, westlich von Deutsch - Pontafel, acht Stunden von Villach. Beyde Orte waren sonst bambergisch. P se d e raun, eine Werbbezirkskommiffariats- und Landgerichts-Herrschaft, deren Amrskanzeley sich in Tarvis befindet, neun Stunden von Villach. Tarvis, (Trevisa, Terravisa , krainerisch Ter- bisch), Burgfrieden, Munizipalmarkt, Pfarre, Sitz und Amtsführung der Herrschaft Pfederaun, acht Stunden von Villach, unweit der italienischen Gränze. Im untern Markt sind vier Stahl- und Eisenhammerwerke. Rai bl, zehn Stunden von Villach, Dorf, dein Markgericht Tarvis zuständig, Gränzzvllamr, dabey Bley - und Galmeybergwerke in dem benachbarte» Königsberge, welche seil 1767 dem österreichi- U 2 3o8 chischen Hofe gehörten. DüS hiesige Bley sieht dem Villacher nach; doch ist hier eine ArrBlsyerz, davon der Zentner über achtzig Pfand Ble» gibt. Jährlich gewinnt man gegen 10,000 Zentner Bley. Die Gal« weygrubcn wurde» ehedem starker betrieben, und gaben jährlich 1000 Tonnen Galmey, zu 800 Pfund jede. K r e u t (d. i.Gerem), vier Stunden von Villach und an der Geilitz, eine zerstreut liegende Ortschaft mit Schloß und Meyerey, zur Herrsch. Arnoldstein gehörig. Finkenstein, Landgerichts-Herrschaft, dazu gehört: Unter-Aichwald, mit einem Hammerwerke am W o u r u n i z a - V ach e. A lt - F i n kc n st e in, drey Stunden von Villach südwärts, ein altes unbewohntes Schloß auf einem Berge nebst einigenHäusern, gehört zur folgenden Land¬ gerichts- nnd Werbbezirkskommiffariats-Herrschaft. Neu-Finken stein, eine Stunde von Villach südwärts, ein Schloß auf einer kleinen Höhe gelegen. Korputsch, Dorf, am gleichnahmigen Bache, Filialkirche und Hammerwerk, zur WerbbezirkSkom- missariat-Herrschäft Finkenstein gehörig. Korpitsch, Dorf, jenseits der Geil, gehört mit dem sogenannten neudieserischen Hammerwerke zur Kameralherrschaft Burgamt Villach. L) Friaul. In altern Zeiten erstreckte sich Friaul weiter als jetzt, und begriff auch die Stadt Livickul ckikriuli, 3o9 welche die Römer isiorurnssutii nannten, und wor- nach die Landschaft von den Italienern ssmuti ge¬ nannt wurde. DaS bisher österreichische Friaul war nur der östliche Theil der so benannten Landschaft, und enthielt den F litsch er Boden, die Haupt¬ mannschaft Tolmein, den Jdrianer Bo¬ den, den östlichen Theil der Grafschaft Görz und Gradiška, und, um deS genauen Zusam¬ menhangs willen, zieh» wir noch hierher das Kü¬ stenland mit dem Triester Gebiet bis an die Grunze der istrischen Halbinsel. Friaul, in dieser Be- gränzung genommen, stößt im Westen au Italien in dem oben beschricbnen Inge über die Gebirge; vom Canale an bestimmt der Thalweg des Flusses Jsonzo die jetzige Granze zwischen dem italienischen und illyrischen Friaul. Die natürliche Ostgranze gegen Krain, machen hohe südöstlich laufende Bergrücken bis unterhalb Unteridria; sie geht dann westwärts an dem Gebirge hin, wendet sich aber bald südlich bey Heidenschaft vordey über die Wippach, dann an der Rassa und Reka hin wieder süd-östlich, und zieht sich fast in gleicher Breite mit Triest plötzlich west¬ wärts bis zu diesem Gebiet, wodurch das nördliche daranstoffcnde Küstenland mit cingeschloffeu wird, fo wie in der folgenden Beschreibung, ob es gleich bis¬ her zum Adelsberger Kreise gezogen war; die erster« Gebiete aber machten den Görz er Kreis aus. Dieses Thal-Land ist im Norden eng, und von fürchterlichen hohen Bergen und Gletschern einge- schi«sseu, also unfruchtbar, ja fast nnwirthbar. Dann Zlo öffnet e- sich immer mehr, wird milder und tragt reichlich nicht bloß Getreide und Obst, sondern auch Wein und Südfrüchte. Die Seidenkuliur und Fabri¬ ken, Ledrrarbeilen, Seife, Rosoglio, türkisches Garn, Wachsbleichen, Kerzen-, Segeltuch- und andre Fabriken, nebst den Triester Schiffswerften und der wichtige Handel beschäftigen viele Einwoh¬ ner. Die Friauler Mundart ist ein verdorbnes Ita¬ lienisch, obgleich der gemeine Mann meist slavischcn Ursprungs ist. Wir gehn hier wieder bey dem Verzeichniß der Oerter dem Lauf der Flüsse nach. Der Hauprfluß ist derJsonzo, in welchen dieJdrij, Wippach und Torre sich ergießen (s. Abschn. 3. die Gewässer, Flußgebiet des adriatischen Meers). i) AmJsonzofluß (Jsniz, Lisonzo, il Sonrio, krain. Sozha) liegen: Treu ka, am Ursprung der Jsniz an der Krainer Gränze, eine zur Kameralherrschast Flitsch gehörige Ortschaft von wenigen Hausern. Flitsch (Pletsch), Dorf, Pfarre und Kameral- herrschaft, zwölf Stunden von Görz. Diese Gegend wird der Flitsch er Boden genannt; die Bewoh¬ ner desselben sind wegen der Unfruchtbarkeit des Lan¬ des von allen Abgaben frey. Sie leben wie die Tol- meiner größtentheils vom Fuhrwesen. Klausen, auch die Flikscher Klause genannt, ist «ine alte verlassene Festung an der italienischen Grän, z«, eine Stunde von Flitsch. Ober- und Un te r- Breth, zwey zur Flirscher Zu Herrschaft gehörige Dörfer am Fuße des Pred iel- b erges. Karfreit (Caporettv), eine große Ortschaft, Pfarre, Granzzollamt, an der Kvmmerzialstraße, zur Herrschaft Tolmein gehörig. Tolmein (Tulminv), zwischen der Jsniz und Tulminska, acht Stunden von Görz, Marktflecken, Pfarre, Schloß, landgrafl. Herrschaft und Haupt¬ mannschaft. Das Gebiet liegt zum Theil in den ju- lischen Alpen, und leidet unter diesem rauhen Him¬ mel. Doch treiben die Einwohner neben dem Fuhr¬ wesen auch Viehzucht. Untcr-Tolmein, am Fuße deS Berges Sa- ßlap, acht und eine halbe Stunde von Görz, eine zur Landgerichts-Herrschaft Tolmein gehörige Ortschaft. Volaria, an der Jsniz, am Fuße des Kak» tenbergeS, neun Stunden von Görz, ein zu Tvllmcin gehöriges Dorf. Podme uz, Dorf, Pfarre, zur vorigen Land¬ gerichts - Herrschaft gehörig, zehn Stunden von Görz, am Bache Bazza, der hier einen schönen Wasserfall har. S r. Luzia, auch M a u r u s brücke genannt, zwischen der Jsniz und Jdria, wo diese von jener ausgenommen wird, Dorf, Zollamt, Lokalie, zur Landgerichts-Herrschaft Tolmein gehörig. Ium Heil. Geist (S. Spiritv, S. Stefano, Dainsiza), eine Berggegend mit zerstreuten Hausern und einer Lokalie, fünf und eine halbe Stunde von Görz, unter der Herrschaft Canale. 31 2 Ronzina, Dorf von io3 Hausern, Vikariat, sechs Gasthäuser an der Landstraße, fünf Stunden von Gör;, besteht aus zwiy Tbeilen, welche Pcr- podsieli und Preslariech heissen, und gehört zur Herrschaft Kanal. Canale (Kanal), vier Stunden von Görz an der Landstraße, Markl- Pfarre, Schloß, Landgerichis- Herrschaft. Loko witz, sechs »nd eine halbe Stunde von Gör;, zur vorigen Herrschaft gehöriges zerstreut lie¬ gendes Dorf von r-44 Häusern. Des da, großes Dorf von zerstreut liegenden Häusern mit einer Pfarre und vier Mühlen, zur Herrschaft Canale gehörig, drey Stunden von Gör; an der Landstraße. MalinSki breg, vier Stunden von Gör;, ein zur Zentral-Gerichtshrrrschaft Canale gehöriges Dorf rnit einer Druckleinwandfabrik. Görz, am östlichen Ufer deS Lisonzo unter 3o"Br., 3r° 8^ 3o^L., lat. Ooriliu, sriaul. Gorizia, vom slav.Goriza (d i. kleiner Werg), war der Hauptort deS ehemahligen österreichi¬ schen Friauls, der gefürsteten Grafschaft Gör;, der Sitz dcs Landcshaupünanyö und derKreiskommiffion. Sie wird ringetheiic in die obere und untere Sladt, ist wohl gekaut, und har 12,000 Einwohner; eine Bergseste oder verfallneS Kastell, Hauptpfarr- und mehrere andre Kirchen, «in Oberpostamt, Seiden- mühlen, Band-, Kerzen-, Korduan- und Seidenfa, briken, Gymnasium, eine Normalschule, Gesellschaft 3i3 der Künste, des Ackerbaus, der römischen Arkadier, ein Kloster der barmberzigen Brüder, und Seiden- zeugfabrik in der Vorstadt Sludeniz, und ein Kar- Melirenkloster in der Vorstadt Pre stau. Auf dem M o n t e - S a »tp bey Görz ist ein Kapuzinerklosicr, von welchem man eine weite Aussicht in Friaul hat. Die schön bebaute ebene Landschaft begranzt in Westen eine Reibe von Bergen und in Osten die wellenförmig sich abstufende Kette der julischen Alpen. G raffe!> berg,ein Schloß und Zeutralgericht dem Grafen Strasoldo gehörig, in dem DorfSr. Roch, welches gleichsam eine Vorstadt von Görz avemacht. Podgora (Podjgora), an der Jsniz, drey Vier¬ telstunden von Görz, Dorf, wo vier Mühlen und eine Hlapieunuhle ist, zum Jentralgcrichk Quisca gehörig. Luzenik (Luceuico), an der Jsniz, drey Vier¬ telstunden von Görz, in der Jeutralgenchtsbarkeit Quisca, ein großes Dorf, Pfarre und Herrschaft. Peuma (Piuma), eine halbe Stunde von Görz, am Fuße des Eckengebirges, Dorf, Zollamt, unter der Jentralgenchtsbarkeit von Quisca. Osseg liano, am Fluß Liak, eine Viertel¬ stunde von Görz südlich, Dorf, Schloß und Herr¬ schaft, Lokalkaplaney, der Jentralgerichtsbarkeit von Graffenbcrg zuständig. Quisca (St. Quicsca, Guisca), ein und drey Viertelstunde von Görz, im Eckengebirge, Dorf, Schloß, Herrschaft, Jentralgerichtsbarkeit; nahe dabey ist. Brest ia, ein und drey Viertelstunde von Görz, 3i^ an dem Berge Planina und dem Bache Peu- miza gelegen, und derselben Jentralgerichtsbarkeit zugehörig, wie das folgende Bigliano, zwey Stunden von Görz, im Unter¬ eckengebirge, Dorf, Pfarre, nahe dabey ist Dobra, zwey und eine Viertelstunde von Gör;, Herrschaft, Schloß, Zollamt, über der Reka, zur Herrschaft Quisca gehörig. St. Martin, eine Ortschaft mir alten festen ^Ringmauern, zwey und eine Viertelstunde von Görz, östlich von Quisca, und unter diese Zenrralgerichrsbar? keit, so wie Fleana, zwey und eine halbe Stunde von Görz, Dorf, zu welchem auch die Ortschaften Cosarna, Rebo la und Barbana zu rechnen, am Bach Reka, und zur Herrschaft Dobra gehörig. Loqua, vier Stunden von Görz, Kaplaney, Glasfabrik an der Waldung Tarnova, unter die Herrschaft Graffenberg gehörig. Agslla am Fluß Torre, drey Viertelstunden von Nvgaredo, Pfarre, und Zentralgericht, zum Gradiökanerkreis und zur Herrschaft Canale gehörig. Säg rado, eine halbe Stunde von Gradiška, und zu dieser Prakur gehörig, Dorf, Schloß, Gränz- zollamt an der italienischen Granze. Prečen ico, drey Stunden von Nvgaredo, in Italien, an der Stella, Dorf, Grafschaft, zur Jentralgerichtsbarkeit Monastero gehörig, ist ver- nmthlich jetzt abgetreten. Nvgaredo, an dem Torrefluß, Poststazion 3i5 über Gradiška, Dorf, der Gerichtsbarkeit von Ajello untergeben. Montefalcvne (Monfalcone), rvv Salzquellen. 2) Zum untern Gebiet brr Jdriza ge¬ hören : Fdria, an der Jdriz, neun Stunden von Görz, Dorf, Lskalie, zur Herrschaft Tollmein gehörig. Jdria, an der Jdriz, fünf Stunden von Görz, Dorf von 69 Hausern, fünf Mahlmühlen und sieben Walkmühlen, Pfarre, unter der Herrschaft Canale. S. Luzia und S-Stefano, s. oben. 3) Im untern Gebiet derWi P P ach liegen: Savla, an der Wippach, zwey Stunden von Tscherniza, Dorf, Schloß und Herrschaft. Heidenschaft (Aidovschina), Dorf, Schloß, Lvkaikaplaney, Papiermühle, Herrschaft, zwey Stun¬ den von Tscherniza. San-Daniel, zwey und eine halbe Stunde von Wippach, an dem Bache Brau niza, auf einem hohen Berge, Zentralgerichts-Herrschaft, Ort¬ schaft, Lokalie, alte Bergfeste. Heil. Kreuz (Santa Croce), zwey Stunden von Tscherniza an der Wippach, Städtchen und Landge¬ richts-Herrschaft mit einer Pfarre und alten Bergfeste. Kamins«, eine Stunde von Tscherniza am Berge Tschavin, Dorf, Pfarre, zur vorigen Landgerichts- Herrschaft gehörig, wie das folgende Tscherniza, zwischen Görz und Wippach, Dorf, Pvststazion. Zum Heil. Geist (S. Spirito), zwey Smn- 3i6 den von Tscherniza, an der Brejnizabach, Dorf, zur Herrschaft Unter-Reifenberg. Ober-Reife «berg, an der Rassa, zwey Stunden von Tscherniza, Schloß und Herrschaft. Uuker-Reifenberg, Dorf, zwey Stunde» Von Tscherniza, Schloß und Herrschaft. Sesana, nnrdöstl. von Triest, Dorf zur Herr¬ schaft Schwarzenberg gehörig, Posistazivn zwischen Triest und Prewald. Cornjale, zwischen Triest und der Neka, zur Herrschaft Schwarzeneck gehörig, eine Grunde süd¬ wärts von Sesana, Dorf, Lokalir; dabey sind Stein, kohlenlager. -4) Die Küste an dem Meerbusen von Triest, oder da« sonst sogenannte Deutsch-Littorale. Dazu gehört das Tibeiner bisher zum Adelsbergcr Kreise gezogne Gebiet, und das Triester. Unter dem Nahmen Littorale waren unter der österreichischen Regierung die sammtlichen Küsten des vsterr. Gebie¬ tes am adriatischen Meer begriffen, deren Länge über 3o deutsche Meilen betrug, und welche mehrere vor¬ treffliche Hafen haben, die aber zur Berhürhung deS- Schleichhandels größten Theils geschlossen waren. Ließ ganze Littotale stand Anfangs unter einer Haupt-Jnrendenz zu Triest; nachher wurde eS in drey Theile abgesondert, und Triest und die benach¬ barte Küste erhielt ein eignes Gnbernium, dagegen der nördliche Theil der görzischen Landeshauptmann¬ schaft untergeben, und die ungarische Küste wieder za diesem Reiche gezogen wurde, unter dem Nah- 3i 7 men des ungarischen Litterale. Der Bau dcS Weins, Obsis, der Südfrüchte und Seide nebst den Salinen entschädigen die Einwohner für den Mangel an Getreide, doch wird in den Thälern -in schönerer Weitzen erzeugt. Josephs II. Anordnungen beförderten auch hier Duldsamkeit, Handel, Schiff¬ fahrt und andre Zweige der Industrie, und die Be¬ völkerung wuchs. Viele Trümmer von römischen Ge¬ bäuden, Straßen und andre Devkmähler beweisen, wie sehr diese Gegenden zur Zeit der römischen Re¬ publik bevölkert und ««gebaut waren. Auch noch in den ersten Jahrhunderten deö römischen KüiserlhumS ließen viele Römer sich hier nieder, oder hielten sich wenigstens während des Sommers hier auf, um in diesem kühlem Himmelsstrich der Hitze Italiens aus- zuweichen. Nero, Trajan, Domizian bauten hier Bader und Sommerpaliaste. Durch diesen starken Anbau wurden leider die Wälder verwüstet; daher noch heut zwey Drittel vom Karst und die benach¬ barten Gebirge nackt und öde da stehn. Der bebaute Theil wird auf 18,628 Joch geschäht. Die vor¬ nehmsten Oerter sind: Jamiano, an der Görzer Gränz«, Dorf, Post» stazion, zur WerbbezirkskvmmissariatS-Herrschaft Ti- btin gehörig. S t. J v h a n n (S a n G i v v a n ni), eine Stunde von Jamiano, Ortschaft, Schiffbrücke über den Ti- mavuS an der italienischen Gränze. Tibein (Duino), am Triester Meerbusen, vier Stunden von Triest und Gvrz, Marktflecken, 3,8 Schloß, Hafen, Dechantey, Pfarre, Granzzollamt, Salzamt, WerbbezirkSkommiffariatS - Herrschaft, Marmorbruch; der Weinstock und der Olivenbau gedeihen hier vortrefflich. Heil. Kreuz (S. Croce), in einer gebirgigen Gegend zwischen Tibein und Triest, zu diesem Ge¬ bier gehöriges Dorf von i ->2^- 3-9 I^armnetto spronco zur Karantäne bestimmt »st, und mehrere neue Palläste. In der Altstadt, wel¬ che in krummen engen Gaffen um den Abhang eines Hügels, auf welchem ein Fort steht, gebaut ist, befindet sich die Dom- und Pfarrkirche. Die Ncu- oder Theresienstadt ist regelmäßig angelegt, wird von einem großen Kanal durchschnitten, und nimmt fast die ganze Ebne bis an daß Seeufer ein. Die Anzahl der Einwohner wuchs bey der Belebung der Industrie durch Josephs It. Anstalten beträchtlich. Im I. 1792 waren hier 20,000 Deutsche, Italie¬ ner, Griechen und Inden; un I. 180-f: /so,000, in den neuern Zeiten 02,676; aber seit der jetzigen allgemeinen Handelssperre waren viele ausgewandert, doch waren im I. 1810: 29,908 Einwohner, un¬ ter welchen 1016 Juden, 722 griechisch-orientalische mir siebzehn Popen, 180 griechisch-illyrische nicht Unirre mit zwey Popen, 189 Reformirte, 1 ^5 Evan¬ gelische, 2?- weltliche und 25 geistliche Armenier, aber kein Mnhamedaner; ein katholisches Nonnen¬ kloster mit 20 Nonnen; 62 katholische GeMiche. Ein Gymnasium war bisher auch hier, nebst Schulen für die deutsche und italienische Sprache und für die Nautik. Ein Prätorak, ein Stadt-, ein Land- und ein Wechsilgericht, waren hier die erste Instanz, die Zweyte war sonst das Gubernium in Klagenfurt und der Gouvcrueur selbst. In i''em blühendsten Zu¬ stande hatte die Stadt vier große Rosoglio-Fabriken (600,000 Flaschen), Jucker-, Pottasch- und Vi- lriolsiedereycn, Schwefel-, Fayence-Fabrik, Lohger- 020 bercy, venezianische und Oehlftife szwey Millionen Pfund), Marseiller Seife, rothes Garn, Salpeter¬ geist, englisches Schüttgelb, Scheidewasser, Schwe¬ fel, Grünspan, Wachsbleichen, Wachsleinwand, baumwollne Zeuge, Weinstein, Unschliktlichter (i go,5oo Pfund), Nudeln, Bleyweis, Majolicage- faße, Theriat-Pasten, Sammt und andre feidne Jene ge, Tressen, Spitzen, Zwirn) Kanditen und Kon¬ fitüren, 225-000 Pfund Leder wurden bereitet und Lorbeer- und andre Oehle gepreßt; auch Reper- bahnen, ein großes Artillerie-Laboratorium, Anker¬ schmieden und Kanonenkugel. Gießercyen sind hier. Der große Hafen war bis i8ll ein Frcyhafe», und wird durch einen großen Damm (Moto) geschützt, auf welchem eine Batterie von dreyßig Feuerschlün¬ den ihn vertheidigt. Jährlich liefe» ungefähr 56oo große und kleine Schiffe aus und ein. Die bequeme Einfahrt und die große Tiefe des Hafens, die Frey- heit im Umgang und Verkehr, die mindere Bedrän¬ gung von Zöllnern und andern Maulhbedienten, geben diesem Hafen entschiedne Vorzüge vor dem veneziani¬ schen. Seit 1763 und noch mehr seit 1776 stieg die Lebhaftigkeit des hiesigen Handels zum Nachtheil Venedigs - da die deutschen Maaren meist über Triest nach Italien gingen, und Triest selbst nach Italien handelte. Vorzüglich wichtig war die Spedizion der hier zu Schiffe ankommenden Maaren. Zwey Asse- kuranzgesellschaften, tue Seeschule, die vier Schiffs¬ werften, die strengen Karanlänenanstalteu (l.axsrkt- w sporeo für Schiffe aus ungesunden Gegenden,' 32! Und I^nretto netto für die auswärtigen Gegen¬ den), befördern den Handel ungemein, dessen Werth im Jahre 1800 auf fünfzehn Millionen Gulden ge¬ schätzt wurde. (Dergl. oben den Abschnitt vom Han¬ del). Unter französischer Regierung ist hier eine Han¬ delskammer errichtet. Ferner hat Triest ein katholisches Biöthum und ein griechisches, zwey katholische Pfarr» und zwey Filialkirchen, eine griechische, eine illyri- sche, eine orientalische, eine lutherische und eine rhemahls armenische Kirche mit einem Kloster, und eine kleine öffentliche Bibliothek. Die Kirchen haben hier keine Thürme, die Gassen gutes Pflaster, aber unrein. Die protestantische und griechische Kirche ha¬ ben hier Glocken. ES war der Sitz der österreichi¬ schen Regierung, eines Kreisamtes, und hatte sein eignes Gubernium, seine eigne Stadt-, Land-, Kriminal- und Handelsgerichte erster und zweyter Instanz. Italienische Sprache, Sitten und Gebräuche (EiciSbeat, italienische Flüche) doch auch deutsche Gastfreyheit sind hier herrschend, obgleich eS sonst hier pon allen handelnden Nazionen wimmelte. Doch war im 1.1760 der Ort noch unbedeutend. Die Freyheit, welche die Geschäfte im Hasen begünstigt, äußert hier auch im gesellschaftlichen Umgang einen wvhlthätigen Einfluß. Iwey Casino« werden von Männern und Frauen besucht. Das neue Schauspielhaus hat einen Ungeheuern Umfang und gegen dreyhundert Bogen in fünfReihen über einander; die sechste Reihe macht die Gallerie. Rings herum sind aber Kaufladen an¬ gelegt. Die Weiber sind nicht schön, ihre Tracht X 022 geschmacklos, ausgenommen bey de» höher» Stän¬ den, die sich nach deutscher Mode tragen. L Los- ciretto (das Wäldchen) heißt ein reitzender Spazier¬ gang bey Triest. Alle Hügel um Triest sind mit Man- drien (Willen) besetzt, und wo vor sechzig Jahren nackter Stein war, blühen paradiesische Lustgefilde. DaS Gebier der Stadt betragt drey und eine halbe Quadratmeile, wozu ein Theil des felsigen Karstgebirges gehört, übrigens aber trefflicher Wein, Baumöhl und Südfrüchte in Ueberfluß gewährt. Aus dem Meer gewinnen die Triester die berühmten Au¬ stern, Sardellen und andre Seefische, auch 3o,ooo bis 8o,ono Metzen Kochsalz in den sogenannten Salzgarten und bey Servvla. Die 8oüo Landbewoh¬ ner sind stolz und ehrsüchtig, theils Krainer, Dal¬ matiner, Jstrier, Tschitschen, theils Italiener; sie bauen das Feld auf italienische Art an, und wohnen in zehn Dörfern, Mandrien und einzelnen Höfen. Im I. r8oi zahlte mau zwölf Dörfer und eben so viel Weiler; überhaupt 2766 Hauser und 27,344 Einwohner, wovon wegen den vielen Fremden, nur 12,334 weiblichen Geschlechts waren, ferner 5g2 männliche Juden und 78 Jüdinnen. S- Servolo, zwey Stunden von Triest, ein im Werbbezirkökommiffariät Eastelnovo liegendes Gut und Landgericht, dem Biskhum zu Triest gehörig. Schloß und berühmte Grotte (vergl. oben Gebirge). Servola, ein und eine halbe Stunde von Triest, Dorf, ebenfalls dem Bisthum von Triest zuständig, Kirche, im Triester Gebiet. 323 Basov! za, Dorf, eine und drey Viertelstunde von Tuest an der Fiumer Straße, Gränzzollamt, z.r Herrschaft Triest gehörig. Lipiza, zwey Stunden von Triest an der alten Straße, im Waide, kaiserl. Gestatt mit einigen Häusern, Garten und einem kleinen Eichenwald; hier Seltenheit! Za der Nachbarschaft ist die Höhle von Cvrnjale, in welcher man einige Stunden foNgehn konnte, und bey Görz herauSkame, wenn nicht die Abgründe es hinderten. L) K r a i n. Unter dem Nahmen des Herzogtbums Kram, (krak- nerisch: Lruirifleo, latein. Lui-nlolu), begreift man oft Oberkrain (Oorenfieo), Unterkrain (Do¬ len! Ico), .Mittelkrain (I^otrejnkko), Jnnerkrain und Histerreich (Istrien). In neuern Zeiten war eS in den Laybacher, Neustadtler und Adelsberger Kreis eingetheilt. Wir folgen hier dieser Eintheilmig, und schließen nur das deutsche Littvrale und Istrien davon aus. Die Gegend am Gurkfluß wird auch die win¬ dische Mark, und die Küste am flanatischen Meer¬ busen Liburnien genannt. An der nord-westlichen Granze ist der Triglav der große Markstein, im Norden trenne» Krain von Kärnten folgende Ber- . ge: die Kvpiza, Kepa, Wurzen, Sedlo, Rorschniza, Güliza, Pokounza, Loibl, Javornik, Greben, Sattel; von Steyer- mark die Steiner Alpen, der Tscherni) X 2 324 und die Save. Von Kroazien scheiden es in Süd- Osten die Bregovina und die Sichelburger Gebirge, im Süden die Kulp und Tsch über. Die südliche Granze geht dann an den Gebirgen Gred, Jarmoviz, Jeleina, Schneeberg und der flanatischen oder Quarnero-Bay hin*). Westlich scheiden es vom Görzer Kreis der Man¬ hartsberg, der Lemisch, Komna, Vogu, Such«, Velki Golak, die Theile von den kar- nischen oder julischen Alpen sind, der obre Rassa- fluß, derGabrik, und von der untern Reka die Halbinsel Istrien, die wir hier ganz ablösen, die Gebirge Planik, Utschka, Caldiera. (Vergl. Abschn. 2. die Beschreibung des Bodens). Die Sau (Save) *), Laybach, Gurk, Kulpa, Jdriza, Wippach, Poik und Reka sind die vornehm¬ ste» Flüsse, und ihre hieher gehörige Gebiete folgende: i) das obre Gebiet der Save a) der nördliche Arm, b) die Bocheiner Save (Bochinska Sava), c) die vereinigte Save oberhalb Radolza, nimmt auf: 1. links die Bistriza unter Radolza, 2. links die Kokra (Kanker) bey Krainburg (Krajn), 3. rechts dieZeier (Sora), in welche rechts die P o l a n shi z a bey Loka fallt. 4- rechts die Laybach (Laubach, (slav. Lublä- uiza, welche ) Vergl. Abschn. 3. Gewässer. 325 a. rechts die Ishiza (Igg) mit der links einfallenden Au sch a aufnimmt, t>. links die Shuiza über Laybach, i:. links die Grada sh za ebenda, 5. links die Bistr iza (Feistritz) bey Dol, in welche a. links die Naulanza bey Stein, Ir. links die Radom la, c. rechts die Bischat gehn; 6. rechrs die Najerza bey Liechtenwald, 7. rechts die Gurk (Kerka), in welche 2. rechts die Bregana (Wcrgana), und vermuthlich auch b. links die Temoniza, die zweymahl sich unter den Felsen verliert; c. links die Lado la; 8. rechts die Kulp (Kulpa), welche a. link» die Tschubranka, b- links die La hi na unter Freythurn mit der links cinfallenden Dvblitschiza aufnimmr. 2) Die ober» Gebiete der Idriza und der Wippach, welche bcyde zum Gebiet der Jsni; (Jsonzo, krain. Sotscha) gehören; 3) das Gebiet der Poik, es) das Gebiet der Reka, welche, wie mehr andre Flüßchen in Krain, unter deu Felsen verschwin¬ den. (Dergl. oben die allgemeine Hydrographie Abschn. 3.). 326 Da der größte Theil des Lande- an- Kalkfelsen besteht, so sind die nützlichen Natnrerzsuzoiffe des¬ selben weder vielfach, noch überflüssig. Nur an Kalk, Marmor, Eisen, Quecksilber, Steinkohlen besitzt es eine» großen Rejchrhum; auch gewinnt man Koch¬ salz, uno findet man viel Walkererde,.Galmey und Mineralwasser. Die wichtigsten Gegenstände deö Pflanzenreiches sind die Forsten, besonders die Ei¬ chenwälder mit ihren Knoppern, in den Thalern türkischer und Buchwcitzen, Hirse, Tabak, Hanf; in den mildern südlichen Gegenden auch Wein , Sa¬ fran, Kastanien, Oliven und andre Südfrüchte. Wild und Geflügel von allerlei) Art, Bare», Billiche, Thunfische und andre Seefische sind häufig, und daS Uferaas (Lpiremern vulgata, der gemeine Hafk) zeigt sich hier gewöhnlich in solcher Menge, daß eS fuderweise als Dünger verbraucht wird. Die Einwohner sind theils Adliche meist deutscher Nazion, theils landschaftliche Frcysassen, welche durch das ganze Land zerstreut sind, theils Bauern und Untcrrhanen von savischer Nazion, die eigentli¬ chen Krainer. Der Beschaffenheit des Bodens gemäß, treiben sie theils Viehzucht theils Ackerbau. Die vie¬ len Eisenwerke liefern jährlich 3o,ooo Zentner Maa¬ ren, vorzüglich Nägel; auch werden viel Kupfer-, Glas- und irdene Waaren verfertigt und viel Salpeter gesotten. Die Gerbereyen, Spinnerey, Leinwand- (auf 800 Stühlen), Spitzen-, Borten- und Meselanwe- bereyen, die Verfertigung der wollnen Socken, Stroh- Hüte, roßharenen Siebe und der sogenannten Berch- 32^ toldsgadsr Holzwaaren nähre» auch viele Menschen. Doch werden am stärksten ausgeführt leinene Maaren und Spitzen (jährlich wohl für eine halbe Million Gulden), Eisen-, Holz- und irdene Maaren, Sä¬ mischleder, Korduan, Obst, Kastanien, Honig, Wachs, Butter und Käse. Im 1.1789 zahlte man 22 Städte, 32 Markt¬ stecken, 33o2 Dörfer und Weiler, und 7^,66^ Hauser; im I. 1807: i-f Städte, 12 Vorstädte, 20 Marktstecken, 3337 Dörfer, 76,068 Hauser. Hof gibt für Krain mit Istrien an: 20 Städte, 28 Marktflecken, 3^f2 Dörfer, 200 bewohnte und unbewohnte Schlösser. i. Laybacher Kreis oder Oberkrain. Er war bisher eingetheilt ln acht Oberwerbbezirke, und diese wieder in siebzehn Unterwerbbezirke. In der folgenden Beschreibung der Oerter gehn wir wieder ihrer natürlichen Lage nach: I. Im Norden liegen: i) am nördlichen Arm der obernSave Weissenfels, ein und eine halbe Stunde von Wurzen, am Seebach, Marktflecken, Berg¬ schloß, Pfarre, Werbbezirkskommiffariats-Herrschaft, mehrere Hammerwerke und Nagelschmirde. Ratschach (Radetsche), eine Halbs Stunde von Wurzen zu demselben Werbbezirkskommissariat und Herrschaft gehörig, großes Dorf mit einer Lokalie an der Landstraße. Wurzen (krain. Pod Koren), eine Viertel¬ stunde vom Ursprung deö nördlichen Arms der Save, 328 unier dieselbe Herrschaft geborig, großes Dorf, Filialkirche, Granzzollamt, Posistazion. Kronau (KrainSka Gora), eine halbe Stunde von Wurzen, an der Straße, und am Ausfluß der Pi sch niza in die Save, großes Dorf, Sitz der Herrschaft Weissenfels, landeSfürstiiche Pfarre, Bleyschmelzofen. Lengenfeld (krain. Dovje, d. i. Dolgo), zwey Stunden von Asling, großes Dorf, Pfarre, in dem Werbbezirkskommiffariat Weissenfels und zur Herr¬ schaft Lack gehörig, wie folgendes Lengenfeld (krain. Na Dougim, d. i. na Dolgim), eine und drey Viertelstunde von Asling. Asling (krain. Jeßenize), an der Save, zwischen hohe» Schneegebirgcn, Dorf, Pfarre, Posistazion, zum Werbbezirkskommissariat und Land¬ gerichts-Herrschaft Weissenfels gehörig, wo auch Eisenhammer und Marmvrbrüche sind, und Woil- und Lederarbeiten gemacht werden. Sava, eine Achkelstunde von Asling, gehört zu derselben Herrschaft. Dorf und Bleyofen, an der Save. Bleyofen (krain. Plau sh), eine Viertel¬ stunde von Asling, Dorf, Kirche, zwey Mühlen, Schloß am Jeffcnitza-Bache, zur Herrschaft Weis¬ senfels gehörig. Karner Vellach (Koroschka Bela), eine Stunde von Asling, am Fuß des Alpengebirges Belschiza, Dorfund Pfarre, unter die Herr¬ schaft und Werbbezirkskommiffariat Veldes gehörig. 329 , Karner Vel lach (Bela) , eine Stunde von Asling, großes Dorf und Lokalie zu der Herrschaft Veldes und zr; dem Werbbezirkskommissariat Weis¬ senfels gehörig. Alben (Planina), eine und eine halbe Stunde von Asling, ein im Gebirge zerstreut liegendes Dorf mit einer Stahlerzgrnbe. Jauerburg (Javornik), drey Viertelstunden von Asling und wie das folgende im Werbbezirks- kommiffanat Weissenfels gelegen, und zum Theil der Herrschaft Veldes gehörig, Gut, Schloß, Hoh- vftn, Hammerwerk. Jauerburg im Gereut, zwey Stunden von Asling, zerstreut liegendes .Dorf, Stahlerz- und Dleygrubcn. Jauerburg (Javornik), eine Stunde von Asling am Bache Javornik und an der Landstraße, im Werbbezirkskommissariat Veldes, Dorf, Gut, Schmelz- und Srahlhüttsnwerk, nach Karnervellach eingepfarn, wie das folgende J a v e rb n rg (Gereut Javerburg, sl. Javornischki Rot), ein und eine halbe Stunde von Asling, zer- streuteGebirgsortschafr zur Werbbezirkskommiffanals- Herrschast Velde« und dem Gute Javerburg gehörig. Mojstrana (Moisterna), zwey Stunden von Asling, am Fuße des Triglav und prächtiger Glet¬ scher; am Bache Sava und Bisterza, großes Dorf zur Herrschaft Lack gehörig, Eisenmärkte. 2) An der Bistriza (Feistritz): Neumarktl (krainensch Tershitsch, Muni? 33c) zipalmarkt »ud Unter - Werbbezirkskomnnssariatö- Herrschafr, Pfarre, Poststazion, Leder-, Zinnober-, Eisenfabrik, besonders an Nägel, Sensen, Sicheln, Hacken werden hier jährlich 3ooo Zentner geliefert. Im I. i8ir brannte es fast ganz ab. Auch Meselan und wollne Socken werden hier viel verfertigt. Feistritz, eine halbe Stunde von Neumarktl an der Feistritz, Dorf, zur Werbbczirkskommissariats- Herrschaft gehörig, wie das folgende Kreuz, eine halbe Stunde von Neumarktl, an der Landstraße von Neumarktl, Pfarrdorf. Egg ob Krainburg, eine Stunde von Krain- burg, eine Herrschaft und Werbbrzirkskommissariat, dazu gehört auch Feistritz, ein und eine halbe Stunde von Krain¬ burg an der Feistritz, Dorf nach Naklas eingepfarrt, Zollamt, 3) Um die Bischat: Michelstädten, Dorf, Werbbezirkskommissa- riat, Staatsherrschaft und Pfarre, zwey und eine halbe Stunde von Krainburg. ^) Um die Feistritz (Bistriza): Minke ndvrf (Mekine), an der Feistritz, vier und eine halbe Stunde von Laybach, Dorf mit zer¬ streuten Häusern, Lokalie, Kameralherrschaft. Stein (krainerisch Kamlik, Kamnik), am Einfluß der Naulariza in die Feistritz, vier Stunden von Laybach, landesfürstliche Stadt, Pfarre. Seine Vorstädte heissen: Schütt, Von der Brücke, Auf dem Graben, Am Graben an dem 33 l hohen Schneegebirge. Davon werden die benachbar¬ ten Berge die Steiner-Alpen genannt. Fushine, Dorf, vier Stunden von Lavbach, begreift auch das Hammerwerk Feistritz bey Stein, besteht meist aus Hammerschmieden, «nd gehört zur Herrschaft und Werbbezirkskommiffariat Kreuz. Steinbichel (krain. Kamna Goriza), an dem Bache Leibn iz, Dorf, Eisenbergwerk, Pfar¬ re, und gehört unter die Landgerichts-Herrschaft Radmannsdorf. Kreutberg (krain. Krumberg), ein und eine halbe Stunde von Podpelsch, bey Bresowiz, Werb- Hezirkskommissariats-Herrschaft und Schloß. 5) Um die Radom la: St. Oswald, zwischen Podpetsch und Fran; (sl. Vransko) , Dorf, Lvkalie, gehört zum Werbbe¬ zirkskommissariat und Herrschaft Egg bey Podpetsch. Egg (Eck bey Podpetsck), eine Viertelstun¬ de von diesem, an einer kleinen Anhöhe, Herrschaft im Werbbezirkskommissariat Schernbüchel. P o d p e tsch, Dorf und Poststazion, in dem Werb¬ bezirkskommissariat und Herrschaft Schernbüchel. Habbach, (krain. Ab lach, Abla), zwischen Stein und Laybach, zwey Stunden von letztem, an dem P e i s ch e i d - Fluß, Dorf und Werbbczirkskom, missariats-Hirrschaft. Gallen berg, zwey und drey Viertelstunde von Oswald, Dorf und Werbbezirkskommissariatö-Herrs schast in der Pfarre Tschemschenig. Dazu gehört 332 Alpen, eine Gegend mit einer Lokalie, nach Sagvr eingepfarrt. Unter-Kollvwrat, eine Viertelstunde vom Pfarrkorf. Ober-Kollowrar und altes Schloß und Stammhaus der Grafen dieses Nahmens, zwey Srun- den von Oswald in dem Werbbezirkskommissariat Pono witsch. H. An der Bocheiner Save (B oh inska Sava): Feistritz, am Bistrizafluß in der Boche in, Ricrersitz, Dorf, Schmelz- und Eisenhüttenwerk, Pfarre. Dabey liegt Le penija in der Bochein, am Ende des engen PaffeS, sechs und eine halbe Stunde von Safniz, und gehört, wie das vorige und folgende, zum Werbbezirkvkommissariat- und Landgerichts - Herr¬ schaft Veldes, Ober- undUurer-Gariusch (Garjusche'i, sechs Stunden von Safniz in den Gebirgen von Bohein pnd VeldeS, Dorf und Eisenbergwerk. A It h a m m e r (Stara Fushina), unweit des Bo-, cheiner SeeS, am Bach Mostni za, Dorf mit Ei¬ senhüttenwerken, nach Mitterdorf eingepfarrt, zum W'rbbezirkSkommissarsat Veldes, und zur Herrschaft Radmannsdorf gehörig. Ober- und Unter-Bocheinervellach (Bo- hinska Bela), über der Bocheiner Save, drey Stun¬ den von Safniz, am Ende des langen Passes in der 333 Bochrin, Dorf und Kurazie im Werbbezirkskommis¬ sariat der Landgerichts-Herrschaft Veldes. Seebach (Mlin), Dorf zum Werbbezirkskom- Missariat und Herrschaft Veldes gehörig, und dahin eingepfarrt, am Ausfluß des Ve>deser Cees- Auf einer Insel desselben, Werth d. i. Werd (Insel) genannt, liegt ein Theil dieses Dorfes Rahmens Äser (krain. Jesero, Najesero, d. i. auf dem See), wo eine Kirche und Probstey ist. VeldeS (Feldes, krain. Bled, Blejski Grad), über dem Veldes-See, zwey Slundnr von Safniz an einem Kalkfelsen, Herrschaft, alle Berg¬ feste, Pfarre, Werbbezirkskommiffariar und Landge¬ richts-Herrschaft der Fürstbischöfe zu Brircn. Mitterdorf, am Bache Ribn iz a im obern Thale Bochein, Dorf, Pfarre, zum Wcrbbezirks- kvmmissariat Veldes, und zur Herrschaft RadmannS- dorf gehörig. In diesem Thale sind vierzehn Eisengruben Uny mehrere Hammerwerke. HI. An der vereinigten Save: Radmannsdvrf (Rathmannsdorf, krain. Ra- dvulza), eine halbe Stunde von Safniz, landes- fürstliche Stadt, nebst Vorstadt, Hof, Pfarre, Propstey, Kirchengült, Werbbezirkskommissariats- Herrschaft. Kropp (Krup, Siedendorf, kr. Kropa), Zwey Stunden von Safniz zwischen hohen Gebirgen, Dorf, Pfarre, und Eisenbergwerk, zum Werbbe- 334 zirkskommissanat- und Landgerichts-Herrschaft Rad- niannsdorf gehörig. K r a i n bur g (sl. K rai n), an der Save, welche, hier schiffbar wird, landesfürstl. sehr mittelmäßige Stadt, und Unter-Werbbezirskommrssariat, Pfarre, PvststaHvn. Es hat sehr lebhafte Markttage, La von hieraus alle benachbarte Bergwerke, Hammer rc. mit Getreide, Meersalz undJstrier-Wein verseh» werden, welche die stärksten Handelszweige hier ausmachen. Strashische, eine halbe Stunde von der Save, nach Sl. Martin eingepfarrtes, sehr großes Dorf, wo sehr viel Siebbödeu gemacht werden, gehört zum Werbbezirkskommissariat Laak, wie das folgende Prasche, ein und eine Viertelstunde von Kram, bürg, an der Save, großes Dorf, Filialkirche von St. Marrin. Ober- und U»ter-Otvk, Dorf unter der Herrschaft Stein und dem Werbbezirkskommissariat Radmannsdorf, an der Landstraße mit dem Postamt. Safniz (Saifniz, krain. Sa pushe). Stein (Stain, Katzenstein), drey Viertelstunde VvM vorigen, unter demselben Werbbezirkökvmmiffa- riat, Herrschaft und Schloß nahe am Dorfe V i g aun. Ehre «gruben (krain. Zern grob), ein und eine Viertelstundevon Krainburg, kleines Dörfchen, alte berühmte Filialkirche von Alten-Laak, zum Werbbezirkskommissariat und Herrschaft Laak gehörig. Flödnig (krain Smelednik), eine und drey Viertelstunde von Krainburg, Psarrhof zum Dom¬ kapitel in Laybach gehörig. 335 Flö d n ig, zwey und eine Viertelstunde von Krain- burg, Pfarre, Werbbezirkskommissariats-Herrschaft. St. Peter, Kommende des Johannirer-Ordens und Herrschaft im Dorf Kapla-Vaß, drey Stunden von Krainburg, zum We-böezirk-kommift sariat Flvdnig gehörig. Heil. Kreuz, Dorf, drey und eine halbe Stun¬ de von Laybach und drey Stunden von Krainburg, Landgerichts-Herrschaft im Werbbezirkskommissariat Flvdnig. Jama, an der Save, großes Dorf unter dem Werbbezirkökommissariat Herrschaft Laak. Lustthal (krain. Dul), an der Save und Fei¬ stritz , zwey Stunden von Laybach, Werdbezirkskoms miffariatS-Herrschast und Pfarrdorf. Dazu gehört K letsche, an der Save, zwey und eine Viertel¬ stunde von Laybach, Dorf, wo die aus Steyer, Un- terkrain und Kroazien kommenden Schiffe ausgeladm werden. Grafenweg (kr. Kneshj ipvt), an der Sa¬ ve an einem Felsen, alte Bergfeste und Herrschaft, sieben Stunden von Laybach, in dem Werbbezirks- kvmmissariat Ponovirsch. Ponovitsch (Ponovizhe), an der Save, sieben Stunden von Laybach, im vbern Theil des Landes, zum Kirchsprengel von Waatsch, Dorf, Landge¬ richts-Herrschaft und Werbbezirkskommissariat. Lubbek (Lebek), sieben Stunden von Laybach, Bergfeste und Herrschaft unter dem vorigen Werbbe- zirkskvmmiffariat. 336 IV. Im Süden von der Save: I) Im Gebiet der Aeyer, (kram. Sora). Farji Potok, am Bache Dauzha, neun und cine halbe Stunde von Krainburg, weitläufiges Dorf, zum Werbbezirkskommissariat und Landge¬ richts-Herrschaft Laak gehörig, wie das folgende Poresen, an der Tolmeiner Granze im Vika¬ riat Zar, auf einem Berge zerstreut liegende- Dorf, Heilquelle, zehn Stunde» von Krainburg. S a li L o z, an der Ieyer, sechs und eine halbe Stunde von Krainburg, großes Dorf und Vikariat von Selzach, zum Werbbezirkskommissariat Laak gehörig, wie das folgende Selzach, (krain. Seutsche, am Bache Sevenzä fünf Stunden von Krainburg, großes Dorf, Pfarre, drey Mühlen. AiSnern, (Eisnern, krain. Shelesnike), fünf drey Viertelstunden von Krainburg im vori¬ gen Werbbezirkskommissariat. Eifenbergwerk, zwey Schmelzofen, zwey Zain-, vier Streckhammer, ein hundert und vier Eßfeuer, Pfarre und Filial, vier Mühlen. Das jetzige Bergwerk ist gewiß erst im dreyzehnten Jahrhundert angebaut worden, ob¬ gleich der ausgearbeitete Erzberg ein viel höheres Alter anzuzeigen scheint. Jetzt ist es fast erschöpft. Heil. Geist, eine und eine halbe Stunde von Krainburg, großes Dorf, Filialkirche von Altenlaak zum Werbbezirkskommissariat und Herrschaft Laak gehörig, mit dem Gut Ehren au. 337 Laak (Bischoflaak, krain. Loka, Schkof- ja loka, latein. i^oeopotis), Stadt, Schloß, ehemahlige Herrschaft dcS Fürsten von Frevsing, zwi¬ schen der Zryer und Polanschiza, zwey Stunden von Krainburg, Pfarre) Kapuziner- und Ursuliner-Klö, fier, fünf Mühlen, drey Hammerschmieden, treibt großen Handel mit der in hnsiger Gegend verfertig¬ te» Leinwand, mit Spitzen und Zwirn, auch mit Pferden. G vrtsch a ch (kr. G o r i tsch e, G o r i tsch a tte), an der Aeyer, zwey und drey Viertelstunden von Krainburg, neben dem Dorf Zeyer, Dorf- Schloß, Werbbezirktkomwissariat und Landgerichts-Herrschaft. 2) Im Gebiet der Po lanschiza. Sayrach, vier Stunden von Oberlaybach, att der Polanschiza, großes Dorf und wie alle folgenden in diesem Gebiete unter das WerbbezirkSkommiffariat und Herrschaft Laak gehörig; eingepfarrt sind hiether dir folgenden vier: Zavorni Dol, sieben Stunden von Krain¬ burg, weitlausiges Gebirgsdorf. Jartschja Dolina, weitschichtiges Dorf, acht und eine halbe Stunde von Krainburg. Nova V a ß (V. i. Neudorf), großes Dorf, vier Stunden von Oderlaybach. D o b r atschvwa, vier und eine halbe StunvS von Oberlaybach an der Polanschiza, großes Dorf und Filialkirche von Sayrach. Ober- und Un ter - S chettina, (Schetina sgorna und Dolna), sechs und eine Viertelstunde von V 338 Krainburg, großes Gebirgsdorf, nach Affri ach eingepfarrt. Trara, sechs Stunde» von Krainburg an der Polanschiza, großes Pfarrdorf. Hataule (Catanle, Contafel), sechs Stnu- ' den von Kramburg, großes Dorf, Filialkirche von Trata , Gesnubheirsbad- Pod Jelovim Berd am an der Tolmemer G ranze, acht und eine Viertelstunde von Krainburg, weitläufiges Gebirgsdorf in die Wikarie Neuosliz. Pölland (krain. Polane), an der Polanschiza§ fünf Stunden von Krainburg, großes Pfarrdorf, in welches die folgenden drey eingepfarrt sind: Iasb ine, weitläufiges Dorf, sechs und eine halbe Stunde von Krainburg. Gorenj a«B a ß (d. i. oberes Dorf), an der Polan¬ schiza, sechs Stunden von Krainburg, große« Dorf. Sredna-Vaß (d. i. Mitterdorf), an demselben Fluß, großes Dorf, fünf und drey Viertelstunden von Krainburg. 3) Im Gebiet der Laubach: Jderschegg, weitläufiges Gebirgsdorf, drey . und eine halbe Stunde von Oberlaybach an der Jdrianer Straße, und zum WerbbezirkSkommissariat Laak gehörig. Laybach (krain. Lubläna, iralien. im Lat. , jm Altrömischen Vernons), zwischen dem schiffbaren Fluß Laybach und einem Ka¬ nal, Haupt- uud Kreisstadt, ehemahliger Sitz der österreich. Regierung und Landeöhauptmannschaft, 33g kaiserl. Znspectorat, Sigelgefälladministrazion, Ge» ueral-Einnehmer, Oberpostamt; Leder-, Seiden-, Luch-, Fayence-, Steingut- und andre Fabriken, und in der Nachbarschaft eine sonst wichtige Luchma¬ nufaktur; Hauptzoll- und Legsiadt; Erzbisthum, Domkapitel, Hauptpfarre, drey Pfarrkirchen, meh¬ rere Klöster, Schauspielhaus, Landhaus, kaiserliche Burg, Bergschloß, Gymnasium. Sechs Vorstädte: Burgstall oder G r a d i s h e mit dem Unter-Werb- bezirkskommiffariat, Landgerichts-Herrschaft und Kommende Pfalz-Laybach. Krakau (sl. Kra- kovo), Vorstadt und Dorf am Bache Gradaschiza, nach der Vorstadt Tyrnau (slav. Ternovo) einge-- pfarrt; Kapuziner Vorstadt, Kapuziner-, Ur- suliner- und Franziskanerkloster; Karlstadter Vorstadt, St. Peter« und Pola ner-Vorstadt, oder P o l l a n a. Laybach hat keine Mauern, 20,000 Einwohner, und mit den Vorstädten 9Z0 Häuser mit Tyrnau und Krakau, ohne diese an 593 Hauser und gegen 9000 Einwohner. Die schön¬ sten Gebäude, die Dom-, die Zesuitenkirche, das Ly¬ zeum, die Warte, das Rathhaus und die Haupt¬ kirchen, sind meist nach italienischer Art schön ge¬ baut. Der hiesige Durchgangshandel nach Ober- Leukschland, Kroazien und Italien ist bedeutend, da die Straßen von Triest, Grätz und Klagensurl hier sich vereinigen. Das gesellschaftliche Leben war bis¬ her sehr angenehm durch die Anwesenheit der verwit¬ weten Herzogin« von Bayern. Selo, eine halbe Stunde von Laybach, Dorf, . V 2 3^c» Tuchfabrik , zur WerbbezirkskommiffariatsherrschafrS- Kvmmende Laybach gehörig. Kamna Goriza, drey Viertelstunden von Lay¬ bach, nach St. Veit ob Laybach eingepfarrt und zur Werbbezirkskommiff. Herrschaft Görtschach gehörig. Kaltenbrunn (Zushine), eine Stunde von Xaybach, Dorf, Schloß und Wcrbbezirkskommissa- riars-Herrschaft; dazu gehört S a l o g (d. j. Scapelort), Dorfvon 28 Hausern am Laybachfluß, eine Viertelstunde vor dessen Einfall in die Save, wo die Maaren auS Unrerkrai» und Un-> tersteyermark auögeladen werden, zwey und drey Viertelstunde von Laybach. Jggdorf, am Bache Ishiza, vier Stunden von Laybach, in der Ebene, Dorf, Pfarre, gehört zum Werbbezirkskommissariat und Herrschaft Sonn egg (Shunek), Schloß in der Pfarre Igg an der Ishiza, drey und eine halbe Stunde von Laybach. 2. Adelsberger Kreis, oder das südwestli¬ che Krain, ohne die Küste und die m Istrien liegenden Bezirke. 1) Im obern Gebiet der Idriza. Der Weg von Oberlaybach nach Jdria ist romantisch schön. Ober-Jdria (Vdria, Deutsch - Jdria), an der Joriza, fünf Stunden von Oberlaybach in der Mitte eines engen Thales, durch welches die Idriza fließt, die eine kleine Stunde vom hiesigen Bergwerk fast einzig auS zwey Quellen entspringt. 3Lr die aber so stark sind, daß ste bald Mühlen treiben. Es ist eine Bergstadt mit 3,2 zerstreut liegenden Hausern und 35oo Einwohnern. Den Ort macht ein reiches Quecksilberbergwerk berühmt, zu welchem der Eingang mitten in der Stadt und dessen Einrichtung musterhaft ist- Es ernährt 800 Berg-und 3ooHolz- keute, denn man verbraucht jährlich 8000 bis 10,000 Klafter Holz, ohne das Bauholz; doch hat die Er¬ giebigkeit des Erzes in neuern Zeiten abgenommen, obgleich eS nächst Almaden in Spanien das reichste Quecksilberbergwerk ist. Deßwegen blieben die übri¬ gen Queckftlbergruben im Oesterreichischen bisher ver¬ schlossen, Ein Bauer soll im 1.1^97 die Entdeckung dieses wichtigen Erzes zufällig gemacht haben. Doch wurde der ordentliche Bau gegen Süden durch eine Gewerkschaft erst im I. :5o6 begonnen. DamahlS gehörten alle Krainer Bergwerke zu Kärnten, wo ein starker Berghandcl war. Die Venezianer, welche im I. i5io sich dieses Bergwerks bemächtigt hatten, ließ Kaiser Maximilian wieder vertreiben, und gab es jener Gewerkschaft wieder. Im I. ,525 stürzte ein Erdbeben einen großen Kalkberg in den Fluß, und es wäre alles ersoffen, wenn nicht 5oo Arbeiter Tag und Nacht alle Kräfte aufgcbothen hätten, dem Fluß einen Ausweg zu verschaffen. Fünfzig Jahre darauf übernahm Karl Herzog von Oesterreich, Kärnten, Steyermark und Kram, das Bergwerk als ein landesherrliches Eigenthnm in Besitz, und ver¬ besserte den Bau desselben. Im I. ,532 wurden durch den Einsturz der Tvdtentruhe 5o Bergleute hier 3L2 verschüttet, eben da wo die Ausbeute am größten war«. Im I 1780 fürchtete man schon den Gang verloren zu haben, weil man auf einen einsitzenden tauben Keil stieß, bis bey weiterm Abtenfen jener sich wieder so ergiebig als vorher zeigte. Die Gru¬ ben haben 18 Stunden in Umfang, und 126 Klaf¬ tern in der Tiefe. Das Erz wird vermittelst eines -s Zoll dicken und i/so Klaftern lange» Seiles her¬ auf gebracht, wozu eine Viertelstunde immer erfor¬ dert wird. Bey Verfertigung dieses 26 Zentner schwe¬ ren Seiles drehen Kochis 5o Menschen, und werden 265 Pf. Pech, i-so Pf. Unschlitt, 3o Pf. Terpentin und 3o Pf. Lemöhl in eine Masse zusammen ge¬ schmolzen, mit welcher die einzelnen Faden getränkt werden, ehe man das Seil spinnt. Der Zentner deS besten Erzes gibt 80 bis 85 Pf. Quecksilber. Man legt diese Erze auf eiserne Röste In sechs große nack- spanischer Art gebaute Oefen, in welchen vermittelst eines sehr starken Feuers das Quecksilber aufsteigt , durch Röhren in kleine Kammern fliegt, wo es zu Boden sinkt. Mau gießt es dann in Lämmer- und Iiegenfelle, die auf ungarische Art zubereitet sind; gewöhnlich faßt eines t5o Pfund, und man braucht jährlich 8000 bis Zooo dergleichen Felle, welche von den benachbarten Bauern und Bergleuten zubereitet werden. Der Zinnober ist der rothe Niederschlag, den man in irdenen Retorten erhält, die über einer Pfanne mit Quecksilber und Schwefel angebracht sind, unter welcher ein großes Feuer brennt." Er wird unter steter Anfeuchtung in Handmühlen gemahlen, 3^.3 - gedörrt und gewalkt. Sonst verführte man den mei¬ sten hier verfertigten Zinnober nach England, Spa¬ nien und der Türkey. Wie der Zinnober so wird das Sublimat, der weiße Niederschlag, aus Quecksilber und Scheidewasser zubereitet. Eine der seltensten Stufensammlungen findet man bey einem hiesigen Bergbeamten v. Hubert. Außer dem Oberbergamt ist hier eine Pfarre, ein Schloß und eine Werbbezirkör kommissariats-Herrschafc. Die Jdrianerinnen klöp¬ peln viel Spitzen. Das Gebiet der Stadt wird der Jdrianer Bo¬ den genannt, enthalt etwa drey Quadratmeilen und über zfooo Einwohner, und ist mit hohen Gebirgen umgeben, doch führt eine gut erhalene Straße dar¬ über. ES war ein österreichisch-kaiserliches freyeS Banalgut mit eigner Gerichtsbarkeit, und stand un¬ mittelbar unter der Hofkammer. sVergl. oben den Abschn. 6. i), von den Gewerkenss Unter-Jdria, (krain. Spodnja Zdria, Per Fari, d. h. bey der Pfarrkirche) an derJdriza, sechs Stunden von Obcrlaybach, Dorf, Posistazion. 2) Im obern Gebier der Wipp ach. Prest ranirsch (Prestran), drey Viertelstun¬ den von Adelsberg, und in diesem Werbbezirkskvm- -missariar, kaiserlicher Gestütthof. Podraga, Dorf, von 91 Hauser»/ imWerb- bezirksrommissariat Wippach, zudem Gute Roseneg gehörig. Senosersch, eine halbe Stunde von Prawald, 34L an der Triester Handelsstraße, Markt, Schloß, Landgericht. Podbreg, eine und eine Viertelstunde von Wippach, Dorf von ^2 Häusern, gehört zu dem Werbbezirkskommissariat und Herrschaft Wippach wie die folgenden: Sturia, Dorf von 60 Häusern, eine Stunde von Wippach wie das folgende St. Veit, großer Marktflecken, Pfarre, Werb- bezirkSkommiffarialS Herrschaft. Sapusche, drey Viertelstunden von Wippach, Dorf von 53 Hausern. Wippach, (Wipbach, krain. V ipäva), Markt von 184 Hausern, zwey Schlösser, Poststazion zwischen Prewald und Tschzerniza, WerbbezirkSkom- nussariatS-Herrschaft. Unter den Einwohnern sind viel Weinbauer und Kupferschmiede. Tomai, eine Stunde von Sessana, Pfarrdorf zur Herrschaft Tibein gehörig, unweit der Raffa die in die Wippach fallt. Alben, (Planina), eine und eine halbe Stunde von Wippach, in dessen Werbbezirkskommissariat, zur Herrschaft Freudenthal gehörig, Dorf von io4 Hausern, in einer waldige» Alpengegend. 3) Jmvbern Gebiete der Laybach. Billichgraz, (kr. Polchov gradez), vier Stunden westlich von Laybach, am Bache Bushna, Dorf Pfarre, WerbbezirkSkommissariatS-Herrschaft, zu welcher gehört 3L5 Alben, (Planina), vier Stunden von Ober» laybach auf dem G-birge, Dorf. Freude nr kal, (krain. Bistra), eine Stunde von Oberlaybach, kleines Dorf und Kameralherr» fchafr, ehemahlt Karlheuserklvster, zum Werbbezirks- kommissariat Lohitsch gehörig. Hier ist der ganze Fcldboden voll Quellen, die auf den Ritzen so stark hervor brechen, daß sie sogleich Sage - und andere Mühlen treiben. Bistra, eine und «ine halbe Stunde von Ober-- laybach, Schloß zum vorigen gehörig. Laase, eine und eine Viertelstunde von Oberlay¬ bach, Dorf zur Herrschaft Freudemhal gehörig. Oberlaybach, (krain. Berchnika), Muni¬ zipalmarkt, Pfarre, Pvststazion, Zollamt, an der Laybach. Alt-Oberlaybach (Stara Verchnika), drcy.Viertelstunden von Oberlaybach, großes zer¬ streut liegendes Dorf, Filialkirche, zum Werbbe- zirkskewmissariat und Herrschaft Lohitsch gehörig. Neu-Oberlaybach (Nova Verchnika), an der Handelsstraße nach Triest, Pvststazion, gro¬ ßer Marktflecken, zwey Filialkirchen, zum Werdbe- zirkskommiffariat und Herrschaft Lohitsch. Ober-Lohitsch (Loitsch, Gornji Lo¬ ga tez, eine Viertelstunde von der Handelsstraße, zwey u: d eine Viertelstunde von Oberlaybach, Dorf, Schloß, Vikariats- und Filialkirche, Werbbezirks-- kvmmiffariats-Herrschaft. Unter > L ohi tsch , (Dolejni Logatej^ 3^6 Du lej n a V aß, Dorf, Filialkirche, Postsiazion zwi¬ schen Oberlaybach und Planina. P rew a l d (sl. R a s d e r t o), zwey und drey Vier¬ telstunden von Oberlaybach, Dorf, zur Herrschaft Freudenthal gehörig. /s) Im Gebiete der Unz: Haasberg, eine halbe Stunde von Lohitsch, Dorf, Wcrbbezirkskommissariats-Herrsch. und Schloß des Grafen Kobenzl neben Alben, das zu demWerb- bezirkökommissariat gehört. Alben (Planina), an der Unz, eine halbe Stunde von Laase zwischen Laase und Adelsberg, Markt, Postftazion, Filialkirche. In dem Thale befinden sich mehrere Sag - und Mahlmühlen. Laase, unter dieselbe Herrschaft gehörig, zwey Stunden von Lohitsch, Dorf ehedem auch mit einem Postamt. S li v i z (S liuze), eine und eine Viertelstunde von Lohitsch, kleines Dorf neben Maunitz am Kan- zianer Walde, wo eine sehenswerthe Höhle ist, die St. Kanzian-Grotte genannt, zur Werbbe- zirkskommiffarials-Herrschaft Haasberg gehörig, wie daö folgende Mauniz (krain. Unz), eine Stunde von Lohitsch, großes Dorf mit einer Lokalie. Lu eg (krain. Jama, Pred jamo, zwey und eine Viertelstunde von Adelsberg, nach Hreno¬ vi; eingepfarrt, Dorf, Felsen-Schloß, Werbbe- zu kSkommissarials-Herrschaft. 34? 5) An der Straße von Triest nach Fiume, an der Granze von Istrien, und südlich von der Reka. San Servvlo, zwey Stunden von Triest, ein Gut, dem Bisthum zu Trieft gehörig, Schloß, Landgericht, im Werbbezirkskommissariat Castelnuo- vo, dabey eine merkwürdige Grotte, (s. oben die Oro- graphie). L seh e r n i c al, drey und eine halbe Stunde von Trieft, Dorf, zum Werbbezirkskommiffariat Castel- nuevs und zum Landgericht Et. Servolo gehörig. H er wachst der Cernicaler Wein. Kresovi za, neben Rvstze, eine halbe Stunde von Malaria , in einem von Hügeln umgebenen Tkale, wo die sechzig Klafter tiefe Höhle Brint- schiza ist, Dorf, Pfarre, vier Mühlen, zur Herr¬ schaft Rannoch gehörig. Mareria (Malaria), Dorf, Poststazion, über Lippa, gehört zum Werbbezirkskommissariat Castelnnovo, die Gegend heißt der Tschitscher Boden. Odo lina, drey Viertelstunden von Malaria bey Brssoviza, Gut und Schloß nebst einigen Müh¬ len, und gehört zum Werbbezirkskommissariar St. Servolo und unter folgende Herrschaft. Castelnuovv (Neuschloß), drey Stunden von Lippa, Dorf, Schloß, WerbbeZirkkkvmmiffa- riars-Herrschaft, in der Pfarre Hruschiza wie da¬ folgende. Neuschloß (Lasteluuovo), herrschaftliches 348 Schloß, drey Stunden von Lippa, im Werbbezirks« kommissariat Prem wie das folgende. Starava, auch drey Stunden von Lipa, im Gebirge neben Rvshize, Dorf, Zollamt im Werb- Lezirkskommiffariat Prem, und nach Hruschiza ein- gepfarrt- Schwarzenegg, zwey Stunden von Matta, ria, Dorf, Schloß, Kirche, Herrschaft. Lipa, zwischen Sggurie und Mattaria, Dorf, Posistazion, zu den ehemahligen Fiumer Augustiner Gütern gehörig, im Werbbezirkskommissariat Prem. Gutenech, eine Stunde von Lippa, Dorf, Schloß, Herrschaft, Werbbezirkskommissariat. Castua (Küstua, Khestau), zwey Stunden von Fiume an einem Berge an dem Meere, Stadt, Pfarre, Werbbezirkskommissariats-Herrschaft. Sie wird von einigen schon zu Istrien gerechnet, wie das folgende Halublie, große- Dorf, ein und eine halbe Stunde von Fiume, der Herrschaft Castua gehörig und dahin eingepfarrt, im Werbbezirkskommissariat Prem. Crusius sagt: es habeärg zerstreut liegende Hauser. Hier gegen Fiume zu sucht man J a p i d i e n, des¬ sen Bewohner, die Tsch itsch en, ein starkes, wohl¬ gebildetes und muthigeS Wölkchen sind, sehr ge¬ wandte Diebe seyn sollen, und der Sprache nach zu Pen Serben gehören. 6) Im Gebiet der Reka: Klana, zwey Stunden von Lippa, Dorf, Gut, 3^9 Pfarre, Wald- und Zollamt, im Werbbezirkskom- rniffariat Guteneck. Jablauiz (Jablaniza), drey Stunden von Lippa, Dorf, Schloß, nach Dorneg eingepfarrt, Herrschaft zum folgenden Werbbezirkskommiffariat gehörig. Vrem, an der Reka und auch nach Dorneg eingepfarrt, Dorf, Bergschloß, Werbbezirkskom- missariats-Herrschaft, Vikariat, auf dem Berge Prem; Marmorbruch. Britof, drey und eine Viertelstunde von Pre, wald neben dem Pfarrdorf Unter-Vrem, Dorf, Steinkohlenlager, im Werbbezirkskommissariat Ca- stelnuovo, zur Landgerichts-Herrschaft Adelsberg gehörig. Schillertabor, eine halbe Stunde von Sagu- rie, im Gebirge, Dorf, alte Bergfeste. Sagurie, Poststazion zwischen AVelsberg und Lippa, Dorf, Vikariat, in der Herrschaft Adels- berg, zur Herrschaft Prem gehörig. 7) In der Poik, und an der Neu stabiler Granze, wo starke Pferdezucht getrieben wird. Prewald (Prawald), zwischen Sagurien und Adclsberg, an der Poik und dem Gaderger Ge¬ birge, Dorf, Poststazion. Adelsberg (Adlersberg, Postojna), woblge, bauter Marktflecken, dessen Einwohner meist vom Fuhrwesen nach Triest sich nähren, Post^azion, Pfarre, Kameralherrschafr, Sitz des Kreisamtes, 35 o Die hiesige bekannte Höhle ist in einem Felftu, ans welchem ein verfallnes Schloß steht. Zirkniz (kram. Jirkniza), an dem Zirknizer See, zwey und eine halbe Grunde von Loitsch - Marktflecken, Pfarre, starke Salznieverlage und ge¬ hört zur Werbbezirkskommissariats-Herrschaft Haas- berg. (Von dem See s. oben die Hydrographie), Eine Viertelstunde davon ist Lhurnlack, ein Schloß, zur Herrschaft Freu¬ denthal gehörig. Niederdorf (Doleina Baß), am Ikknizer See, großes Dorf, im Wtrbbezirkskommiffariat und Herrschaft Haasberg. Laas (kraiu. Losch, larein. zwey Stunden von Loitsch, vier und drey Viertelstunde V»n kauft, laudesfürstl. Städtchen, Pfarre, mit viel Gerbereyen, im WerhbezirkSkommijsariat Schnee- , berg, wie Jggendorf (krain. Jug, Jg), nach Laase «ingepfarrt, Dorf von 3o Häusern. Schneeberg, am Dorf Kosarsche, fünf Stunden von Loitsch, Schloß und Werbbezirkskvm- missariats-Herrschast. 3. Oestliches Krain, Unter-Krain oder Neustadtler Kreis. i) Im Mittlern südlichen Gebier der Save: Litey (sl. Litia), an der Save, fünf Stunden von Peftndorf, Marktflecken und Schloß, Gcrberey 35 l und Flachsbau, im Werbbezirkskommissariat Slalte« negg, wie das folgende Sillarstin, eine Viertelstunde von Litey, gro¬ ßes Pfarrdorf. Slatina (Stattenegg), eine halbe Stunde von Litey östlich, Dorf und Werbbezirkskommiffa-- riats-Herrschaft. Ratschach, an der Save und dem Bach Sa¬ pora (Sahota), sechs Stunden von Cilly, Markt¬ flecken, Pfarre, Schloß, vier Mühlen, Werbbezirks- kommissariats-Herrschaft. I» der Gegend gedeih» Obst und Wein trefflich. Dazu gehört Niviz, an der Sapota über Ratschach, sechs und eine Viertelstunde von Cilly, Dorf, Papier- und Mahlmühle, der Herrschaft Tiffer in Steyermark sonst unterthänig. Sibeneck, an demselben Backe, sechs und eine halbe Stunde von Cilki, zerstreut liegende- Gebirgsdorf mit einer alten Feste, ehedem eine Herrschaft. Scharfenberg, (Schärfberg, Sv iw en) an demselben Bach, Pfarrdorf, Werbbezirkskom¬ missariats-Herrschaft, altes verfallnes Schloß. Weichselstein, an der Save, sechs Stunden von Cilly, Gut; zum Werbbezirkskommissariat Ra¬ rschach gehörig. Sau en stein (Saustan), an der Save, Dorf, Pfarre, Werbbezirkskommissariats-Herrsa-afr, acht Stnnvcn von Neustadt!, dazu gehören die folgenden Dörfer 352 Ierouz, sieben und eine halbe Stunde von Neu¬ stadt! liegend. Gimpel (Gumpole, Kumpale) an der Sa¬ ve, acht und eine Viertelstunde von Neustadtl, Dorf, Schloß, Gut, Kirche, Zollhaus. Kamenska Gora, eine Gegend von Wringe« birgcn mit zerstreuten Häusern. Huba in za, an der Save, vier Stunden von Neustadtl, Dorf mit dem Schloß Taritschendorf oder Herrschaft Ruckenstein, im Werbbezitks« kommissariat Thurn am Hart. Gurkfeld (krain. Kers ko), an der Save, sechs und eine halbe Stunde von Neustadtl, zwischen Ge¬ birgen, Munizipalstadt, Pfarre, Kapuzinerkloster- Bergschloß, Zollamt, in dem folgende» WerbbezirkS» kommissariat Thurn amHart (krain.Schraibarski Thu- ren) , WerbbezirkskommiffariatS - Herrschaft und Schloß im Dorfe Haselbach. Deutschdorf (Teutschdorf), acht und eine halbe Stunde von Neustadtl, Dorf, Gut, Schloß, zum vorigen Werbbezirkskommiffanat wie das folgende Haselbach, fünf und drey Viertelstunden von Neustadtl, Pfarrdorf, Gut und Schloß, worin Thurn am Hart, s. oben. Jeße niza, an der Save, acht und eine Vier¬ telstunde von Neustadtl, Dorf Kommerzialzollamt- Hmn folgenden Werbbezirkskommtssariat Mo kriz, an der Bregana, acht Stunden von 353 Neustadtl an der kroatischen Granze, WerbbezirkS- kommissariatS-Herrschaft und alte Bergfeste, dazu gehören Bregana, an demselben Fluß, und Wresil (s. unten 7) an der kroatischen Gränze). 2) Im Gebiet der Naierza (Nairing?): Jerkna, drey und eine Viertelstunde von Pcsen- dorf, Schlößchen zurWerbbezirkökommiffariatö-Herr- schast Lhurn bey Gallenstein gehörig. Gradischberg, drey Stunden von Neustadtl, im Werbbezirkökvmmissariat Treffen, ein Weingebir¬ ge mit zerstreut liegenden Hauser». N e u d e g (krain. Mirna), vier und drey Vier¬ telstunden vonPescndvrf am Bache Neuring, Dorf, Pfarrvikariat, Schrqnken-Einnehmeramt, gehört zur WerbbezirkskommissariatS-Herrschaft Neudeg, Schloß auf einem Berge an den Ba¬ chen Neuring und Tscherna^ fünf Stunden von Pe- sendorf; dazu gehört auch Debeuz, fünf und eine Viertelstunde von Pe» sendorf, ein Weingebirge mit einigen Hausern, bey der Waldung Blatni Klane; und am Dorfe Stan». Untrr-Nassenfu-, über der Neuring, fünf Stunden von Neustadtl, Marktflecken, Pfarre und WerbbezirkSkommiflariars-Herrschaft, dahin gehört Zerouz, drey Srundön von Neustadtl, Dorf, nach Ober-NaffenfuS eingepfarrt. Klingenfelö, zwey und emehalbe Stunde von Z 354 Neustadt!, Kamerülherrschast und Schloß im Werb- bezirkSkommiffariat Wörde!. Reitenburg, Schloß und Herrschaft auf einem hohen Berge im Dorfe Mittel-Lacknitz, fünf Stunden von Neu¬ stadl! liegend, zum Werbbezirkökou missariar Unier- Naffenfus gehörig, und nach Ober-NassenfuS eii.- gepfarrt. Ober-Nasseufus (Mokronog), zwey und eine halbe Stunde von Neustadl!, Pfarrdorf. Ober-Radelstein, Gut zum Werbbezirks¬ kommissariat Wördt gehörig. 3) Um die Temoniza: LaudSpreis, fünf Stunden von Pesendorf, Herrschaft, Filialkirche, in dem WerbbezirkSkom, missariat Neudeg, an dem Pfarrdorf Treffen. Lipauz (Groß-, Mittel», Klein-Lipauz), drey Stunden von Neustadt!, großes Dorf, verschiedenen Herrschaften zuständig, zum Werbbezirkökommiffariat LandSpreis. Treffen (Trebno), drey Stunden von Neu¬ stadl! an der Handelsstraße, Pfarrdorf und Werb- bezirkskommissariatS-Herrschaft. Dazu gehört Altenmarkt, Dorf und Pfarre zur Herrschaft Treffen gehörig, drey Stunden von Neustädll. Obe rrreffen, Dorf, Poststazion unter Ple- teriach, gegenüber von Treffer» und unter diesen WerbbezirkSkvmmissariat gehörig. Kroisen-Vach, (kram. Rakovnik), fünf Stunden von Nensiäorl am Kreisen- (d. i-Krebs)- 355 bach, Dorf, Schloß, W-rbbezirkskommissariat und Herrschaft. Ein andre» Dorf, Rakovnik, drey und eine halbe Stunde von Neustädtl gehört unter Plereriak. Ein drittes Dorf dieses Rahmens ist eine und eine halbe Stunde von Neustädtl, und gehört zum Werb« bezirkskommisiariat Ruperrshof- Feistritz, an der Feistritz, fünf Stunden von Neustädtl, Dorf, zum Werbbezirkskommistariak Kroisenbach gehörig. Hopfenbach (Hmelnik), «ine und «ine halbe Stunde von Neustädtl, Schloß und Herrschaft nach Hönigstein eingepfarrt, und in der Werbbe- zirkökommiffarials Propstey Neustädtl gelegen. 4) Im Gebiet der Gur k, (Kerka): St. Marein, Poststazion zwischen Laybach und Pesendorf an der Karlstadter Landstraße, Dorf, Pfarre, zum Werbbezirkskommissariat Weirelburg gehörig, wie das folgende hier eingepfarrt. Weissenftein, eine Stunde vom vorigen Gut und Schloß. Zobclsberg, zwey Stunden von Pesendorf in der Pfarre St. Marein, WerbbezirkskvmmiffariatS» Herrschaft. Auers berg (krain. Triak), drey Stunden von St. Marein, Marktflecken, Bergschivß, Majorats-Grafschaft der Fürsten von Auersberg und Werbbezirkskommiffariats-Hcrrschaft. Sittich (kr. Shetitschina, lat. 8ittitium), eine halbe Stunde von Pesendorf neben Gabrie, Dorf, Z 356 zur Werbbezirkskommissariats - Herrschaft, vordem ein Jisterzienserstift. Bösendorf (Pösendorf, Boödorf, kr. Hudo), Dorf, Poststazion, zwischen Neustädtl und St. Ma- rein, zum Werbbezirkskommiffariat und Herrschaft Weirelberg gehörig und dahin eingepfarrt. Weirelberg (kr. Vischnagora),dreyViertel¬ stunde von Pesendorf (Herzog!. Auersberg. Schloß), Werbbezirkskommiffariat und Landgerichts-Herrschaft, darin ist Weirelburg (Vischnagora), kleine landes¬ fürstliche Stadt, Poststazion, Leder-, Wollenstrüm¬ pfe-, Stahlfabrik, Eisenhammer und der Hanptsitz der Krainer Wollweberei-. An der vereinigten Gurk: Unterwald, am Fuße des St. Peter-Waldes, an der Gurk, zum Werbbezirkskommiffariat und Herrschaft Seisenburg wie das folgende Pölland, drey Stunden von Pesendorf an der Gurk. Seifende rg (Seisenburg, kr. Shushemberg), an beyden Ufern der Gurk, drey und drey Viertelstunden von Pesendorf, Marktflecken, Pfarre, Papiermühle, Schloß, Werbbezirkökommiffariats-Herrschaft, dahin gehört Hof, vier Stunden von Neustadt!, am Gurk» fluß, fürstl. AuersbergischeS Dorf. Ain öd (Aynödt, krain. Satäska), an der Gurk, vier Stunden von Neustädtl, Dorf, prächti¬ ges Schloß, Pfarre, Meyerhof, Mühle, Herrschaft. 35? Ruperts Hof, Herrschaft und Schloß in der Gemeine Seitendorf, eine und eine halbe Stunde von Neustädtl, wie die folgenden zwey Dörfer Töpliz (Ober- und Unter-Töpliz), dem Domkapitel Neustädtl gehörig, nach St. Margarethe eingepfarrt; dabey ist eine starke Brunnquelle und eine Mühle. Töpliz (Toplize), zwey Stunden von Neu¬ stadt!, Pfarrdorf mit einem Gesundheitsbade, zur Wcrbbezirkskommiffariats-Herrschaft Ainöd gehörig. Zero uz (Groß- und Klein-Ierouz), zwey Stun¬ den von Neustädtl liegende und der Werbbezirkskom» miffariatS-Herrschaft RnpertShofunterthaniges Dorf. Altenburg, eine halbe Stunde von Neustädtl, Schloß. Neustädtl (krain. Novo Mesto, auch Ru» dolfswerth bi- 1^83 genannt, nach seinem Erbauer dem Herzog von Oesterreich Rudolf, der es r365 gründete, lat. , Keostackum), an der Gurk, zwischen Pesendorf und Möttling, Kreisstadt, Poststazion, Pfarre, Propstey, FranziS- kanerklvster, Gymnasium, Tabak-und Siegelgefäll- Jnspektorat, WerbbezirkSkvmmisiariatS - Herrschaft. Sonst blühend und eine Gränzfeste gegen Ungarn, jetzt verfallen. Wördel (krain. Otütschiza), ein und eine halbe Stunde von Neustädtl, Schloß, Werbbezirks» kommissariats-Herrschaft. Strug, an der Gurk, ein und eine halbe Stunde von Neustädtl, Dorf und Gut, im Werbbe- zirkskvmmiffariat Pleteriach. 358 Strug (Predstrug), zwey und eine Viertel¬ stunde von Pesendorf, Dorf zum Werdbezirkskom- miffariat und Herrschaft Zobelsberg gehörig. Groß-Pölland, wie die folgenden zwey, drey Stunde» von Neustadt! und im Werbbezirkskomnns- sariat Word!. Weiskirchen, an der Gurk, der Herrschaft KlingenfelS gehörig. Kroar isch-Ueberfnhr, an der Gurk, Dorf mit einer Schiffbruch oder Fahre, nach St. Kannan «ingepfarrt, und der Herrschaft Thnrn am Hart gehörig. Landstraß (Kostai uoviza), auf einer Insel rn der Gurk, fünf Stunden von Neustadt!, Muni¬ zipalstadt, Werbbezirkskommiffariat und Schloß. Heer ist am nördlichen Ufer des Flusses die Gegend Krokau Borscht, von einem großen Kastaaienwald so genannt. Hinnach, im dürren Krain, zwischen Schau¬ fel und Lassmach, fünf Stunden von Neustadrl und Pes udorf, Pfarrvorf zum Werbbezirkökommissariat und Herrschaft Seiftnberg gehörig. G a lt e n st e i n (P o d p etschio), fünf Stunden von Pesendorf, Dorf mit einer allen verfallnen Berg¬ feste, zur WerbbezirkskommissariatS-Herrsch. Thurn bcy Gallenstein gehörig, wie das folgende Gobnizberg, drey und drey Viertelstunden von Pesendorf, Gebirgsgegend. Lsch erm o schn ij, ein und eine Viertelstunde von 359 Neustadt! an der Tschermvschn iz, in dem Werb- bezirkskommissarial Rupertshof. 5) An und um die Feistritz und Rieser (Rinsee?) liegen: Laschiz, vier Stunden von Neustadt! am Ende des Weingebirgeö Lipenska Gora, Dorf zum Werbbezirkskommiffariat Seisenberg, und zur Herr¬ schaft Sittich gehörig. Soderschiz (Soderschiza), an der Feistritz, an der Triester Straße, acht und eine Viertelstunde von Laybach, Marktflecken und Pfarre, zur Werbbe- zirkskommissariats-Herrschafr Reifniz gehörig. Reifniz (krain. Rib niza), an der Feistritz, neun Stunden von Laybach, Marktflecken, Schloß, Pfarre und WerbbezirkSkommissariatö - Herrschaft, dazu gehört und ist eingepfarrt Maria-Neustift (krain. Nova Schrift a), Wallfahrtskirche zu U. Liebenfrauen, und Sadul, D. unter dem G-birge Velka gora. Rakilniz, am Fluß Rakitniz, Rakitni- z a, Dorf zur Herrschaft Reifniz gehörig. Ober-, Nieder- und Neu-Losch in, drey zum Herzozth. Gotrschee gehörige und dahin einge- ysarrte Dörfer. Ober-Mitterdorf, Dorf, eingepfarrt nach dem Pfarrdorf. T s ch e r m vschnitz (oder M aschen), und beyde fünf Stunden von Neustadt!, und zum Heyogrhum Tottschee gehörig, wie da» Dorf. 36o Rain, an der Rieser. Moschwald, ar. der Rieser. Gotrschee skrain. Hotschevje), an der Rie¬ ser, zwölf Stunde» von Laybach, herzoglich Aueis- bergische Siadt, Schloß, Pfarre, Werbbezirkskom- missariat, und Herrschaft. Eingepfarrt sind hieher die Dörfer Schelkendvrf, Hasenfeld. Von den Eigenheiten der Gottscheer ist oben im sechsten Abschnitt an mehrern Orten gehandelt worden. Sie liefern viel hölzerne und irdene Waaren, auch Lein¬ wand. Rieg, Pfarrdorf, wohin auch das Dorf Ket¬ sch en eingepfarrt ist, beyde zur Herrschaft Gott¬ schee gehörig. Laserbach, windisch Loshki Potok, auch Tabor genannt, Psarrvrkariat, und das dahin eiu- gepfarrte Tr a n n ik, bcyde Dörfer zur Herrschaft Reifnitz gehörig, und an der Granze des Adelsberger Kreises gelegen. 6) An der Lachinza und Doblitschiza: Nesselthal, Psarrdorf, wo viel Leinweber sind, neun Stunden von Nenstädtl, kaiserliches Weinim» posikionsamr zum Werbbezirkskommiffariat drS Her- zvztaums Gottschee gehörig. Tschernemel, am Zusammenfluß der Lachinza und Doblitschiza, zwey und eine halbe Stunde von Mötilmg, landesfürstliche Stadt mit der Vorstadt gle.ches Nahmen-, Pfarre, Werbbezirkskommiffa- 361 nats-Hkrrschaft Kommende, Deutsch-OrdenS-Kom- turry. - 7) An der Tschubranka, Kulpa, und der kroatischen Granze Tschuber, Dörfchen, Eisen-, Stahlhütten; Herrschaft. Ossivniz, am Zusammenfluß der Tschuber und Ku pa, Dorf, zum Herzogih. Gottschee gehö¬ rig, wie das folgende Wvsail, Dorf an der Kulpa gehörig. Kastel, (Kostel), an der Kulpa und am Fuß des Gebirges Kuselska Steina, Marktflecken, landesfürsiliche Pfarre in dem Werbbezirkskommiffa- riat und Landgerichts-Herrschaft Grafenwarch, von dem noch liegenden Felsen-Schloß benannt. Pöllaud, sechs drey Viertelstunden von Mött- ling, bey Vorn schloß und Schmidburg, Schloß und W-rbbezirkskommiffariars-Herrschaft, darin auch A lt c n m a rkt, sechs und eine halbe Stunde von Möttliug bey Morschila, Marktflecken und Pfarre. Ein andres Dorf Pölland, zur Werbbezirks- kommiffariats-Herrschaft Gottschee gehörig, ist vier Stunden von Neustadt!. Bürg Weiniz, (Weinizburg), oberhalb der Kulpa, fünf und eine halbe Stunde von Möttling, auf einer Höhe unter Weingcbirgen, Burgamt, Pfarrhof, Herrschaft zum Werbdezirkskommiffariat Gradaz gehörig. 36- Freythurn, (Bur g-Freythurn), vormahlS Tabor benannt, an der Kulpa, alte Festung und Herrschaft zum Werbbezirkskommiffariat G r a d a z, Schloß auf einem hohen Berge, Herrschaft. Mottl ing, (kram. Metlika, lat. Netu- lurn) unweit derKulpa, landesfürstliche Stadl in der windischen March, große Vorstadt, deut¬ sche Ordens-Komturey, berühmter Wallfahrtsort, -Propsteypfarre, Poststazion, Werbbezirkskvmwiffa- riats-Herrschaft. Die wiudischr Mark ist die Gegend zwischen der Kulpa und der Gurk. Wei ndvrf, zwey und eine halbe Stunde von Neustadt!, an der Karlstadter Landstraße, Dorf zur Werbbezirkskommissariats-Herrschaft Rupertöhof ge- hörig. Fürstenberg, zwey und eine Viertelstunde von Neustädtl am Granzgebirge von Kroazicn, Berg¬ feste und Gut, zum Werbbezirkskommissariat und Staats-Herrschaft Pletcriach gehörig. Plereriach, drey Stunden von Neustädtl, unter dem Uskoken Gebirge, ehedem eine Karthause, nachher Religionsfvnds-Herrschaft, Schloß. S ich e lburg, an der kroatischen Granze ss. bey Kroazien L) , H Szluiner Regiment B resje, an der kroatischen Granze, unweit der Dreguna, Dorf, zum Werbbezirkskommissariat Mokuiz gehörig. Ein andres Dorf dieses Nahmens ist eine Viertel» stunde von St. Marein. 363 Ein andres bey Obrrnaffenfus, vier Stunden von Neustadtl. Ein andres bey S ck e n usche, vier und drey Viertelstunden von Neustadtl. Wergana, am Fluß gleiches Rahmens, acht und eine halbe Stunde von Neustadtl, zur Werbbc- zirkskommiffariqts'Herrschaft Mokniz gehörig. v) Istrien, H i st e rreich. Dieß ist die Halbinsel, welche durch das Vena- Gebirge vom festen Lande getrennt, und vvm adria- tischen Meere umspült wird, im Westen nahmlich vom Triester Meerbusen, im Osten von dem fiana- tischen, auch Quarnero, bey den Alten der 8inu>5 esrnicus, slunuticus, poluticu» und liirurni- cus genannt. Die größten Berge sind da« venesische Gebirge, der Plani kfBlanich), Utzhka (NoM« muß ßioi e) , C a l d i e ra. (Vrrgl. Abschn. 2. Boden). An der Westküste ergießen sich in das Meer die Dragogna, Form ione. Risano, Quiero Und Lemma; an der Ostküste: Arsa (^rlu). die durch den J ep j tsch er See geht. Die wichtigsten Naturgaben dieses warmen Lan- des sind: Marmor, Bausteine, Salz bey Piranv, Capvdistria u. a. Alaun, Porzellanerde; Oliven, Wein, Baumfrüchte, Getreide, Gerste, Wa'duu- gen, z. B. die von Mvntona; Wild, Hasen, Horn- 364 Vieh im Mitterburgischen, treffliche Vorstehhunde, Sardellen, Thunfische, Platteiße, Bienen, Sei¬ denraupen. Die Hauptbeschäftigungen der trägen Einwohner sind Fischfang, Seidenspinnereyen, Likörfabriken, Viehzucht, Gerbereyen, Talglichkerfabriken und der Bandes Weins, Mais und Olivenbaums; doch ist der Boden im Innern des Landes wenig bebaut. Adel und Volk sind gleich arm. Der Jstrier ist ein gebor- ner Seemann; seine Küsteufahrzenge sind schr ge¬ sucht. Die Landleute sprechen die sogenannte illyrisch- slavische Mundart, kleiden sich dalmatisch, und sind meist träge, und von rohen Sitten. Die Städte¬ bewohner haben italienische Gebräuche und Sitten, und bedienen sich einer verdorbnen Mundart des Ve¬ nezianischen. Unter Deutsch-Istrien begriff man ge¬ wöhnlich den vormahlS österreichischen Theil der Halbinsel, welcher nebst Liburnien meist den Grafen Montecucolli gehört. Im ehemahligen venezianischen Istrien waren nur go,ooc> Einwohner, welche von einem ?o6estL regiert, dessen Sitz zu Capo d'Jstria war, und in achtzehn Gebieten (Regimenter genannt), vcrtheilr waren. Es hatte vier Bisthümer zu Caps d'Jstria, Pola, Parenzo, Cittanuova; auch bediente man sich beym Gottesdienst der illyrischen Sprache. Die Halbinsel, welche oft ihren Oberherrn verwech¬ selte, hat nur 6 Städte, 12 Flecken und 200 kleine Dörfer. 365 Der natürlichen Lage der Landschaft folgend, theilen wir sie, i) in die nördlich vom Quieto liegen¬ den, 2) m die Mittlern vom Quieto bis zur Lemma, und 3) die südlichen Gebiete. H. Im nördlichen Strich ist 1) das Gebiet von Muggia, darin Muggia n nova (Mu ja, Musa), am Mee¬ re, ein wohlgebauter und volkreicher Flecken mir einem Hafen, Freymarkt, Kloster und Hospital. Muggia vecchia (ehedem M o n ri c u! a), auf einem hohen Berge; die Gegend hieß sonst Iso la. 2) Capo d'Jstria, auf dem nordwestlichen Ufer am Risano-Fluß, enthalt ^2 Dörfer. Hier ist Vie Hauptstadt des ehemahls venezianischen JstrienS Capd d' Istri a, von den Römern spater auchssustinopolis genannt, mitten im Was¬ ser auf einem Felsen gelegen, welcher durch eine halbe italienische Meile lange steinerne Brücke mit dem festen Lande verbunden ist. Sie har, wie alle diese Städte, ein düstres Ansehn und sehr enge Gassen;^ 6000 Einwohner, außer der neuen prächtigen Ka- thcdralkirche, noch 4» Kirchen und Kapellen, 8 Klö¬ ster, 2 Hospitäler, reiche Brüderschaften, eine Leih¬ bank, wenig Gewerbe und Handel, und wegen des Mangels an Trinkwasser, Zisternen und künstliche Wasserleitungen. Mit Wein und Seesalz aus den hiesigen Salzwerken wird ein bedeutender Handel getrieben. Die Verwaltung der Stadt war bisher in den Händen der Adlichen. Ihre Lage ist 31 ° 22^ 33" Länge, und 46" 3o^ 36" Breite. Sie har ein katho- 366 lischeS BiSthum. Im J g32 wurve sie von Len Ve- nezianern erobert, denen sie Genua im vierzehnten Jahrhundert wieder entriß. Sie ergab sich aber im I. 1478 wieder an Beliebig und wurde zur Haupt- stadi der Halbinsel ernannt. 3- Pi rano, eine paradiesische Landschaft, wo Piran», eine kleine volkreiche Stadt mit einem prächtigen Hafen, koi'lo gioriogo mit Recht ge¬ nannt, wegen seiner Lage; zum Theil auf einer Erd¬ zunge, zum Theil auf einer Anhöhe zeigt es sich wie eine Pyramide« Die Einwohnerzahl beträgt 6000, sie sind als gute Seeleute bekannt. Auf einem erhabnen Hügel, fast mitten in der Stadt, steht die Haupt¬ kirche, hier wie in allen italienischen Städten, der Dom genannt. Am Fuße eines m die See tretenden Hügel«, der die Sradt verrheilt, liegt dicht am Meer das Zisterzienser-Kloster S. Bernardo, ein weit¬ läufiges doch sehr einfaches Gebäude, dessen Vorplatz sechs bis acht Klaftern durch Bogen und Pfeiler über die Meeresflache erhöht ist. Hier wächst der beliebte Ribolawein. Umago, auch am westlichen Ufer, wo große Waldungen sind. Umago ist wegen seiner ungesun¬ den doch sehr reitzendrn Lage auf einer Erdzunge, zwischen zwey andern, nur schwach bevölkert, und wie mehrere istrische Städte sehr verfallen. 5) Da« Gebiet von Citta nuova am Quieto enthält die großen Waldungen C a v a lier, Monte und P e s er. Citta nuova, an der Mündung deö seichtew Z67 Quieto auf einer Erdzunge, ei» großen Theils aus Trümmern bestehende und wegen seiner ungesunden Luft entvölkerter Ort, der fast allein von Fischern bewohnt wird, mit einem Bisthum. Sonst war eS als eine blühende Kolonie der Römer, unter dem Nahmen ^lemoniu bekannt. Der Hafen ist lief ge- ring für die größten Schiffe. 6) Bugie, zwischen den Flüssen Quieto und Dragogna, wo Bugie (Buje) ein altes Kastell. 7) Grisignana, nördlich vom Quieto, wo der gleichnahmige, volkreiche und schön gelegne Ort. 8) Port ole, ei» altes Kastell mit seinem Gebier. 9) Raspv; dieß gebirgige Gebiet ist eins der größten, war unter venezianischer Herrschaft unab¬ hängig von Capo d'Jstria, und hatte stets «inen Patrizier vom ersten Rang zum Oberbefehlshaber. ES hat seinen Nahmen von dem ehcmahligen zerstör¬ te» Flecken Rasp 0. Jetzt ist Pinguente der Hauprslecken, mit einem alten Bergkastell und Handel mit Korn, Wein und andern Landeserzeugnissen. Pietra Pelosa, war ehemahls der Sitz der Marggrafen von Istrien. Noch sind folgende Lehen zu bemerken; Razi za; das wohlgebaute San Bicenzo; der Flecken Barbana an der Arsa; Visinü; Pi emonke unweit des Quieto mit dem Dorf Ca¬ st ag na. Die Grafschaft Momiano, mit dem Dorf Brrda. 368 H. Mittel-Istrien, vom Quieto bis zum Capo di Lemme, nebst dem allen österreichi¬ schen Gebiet: r) Parenzo, am westlichen Ufer; wo die Stadt Parenzo, ehedem eine Insel, jetzt aber durch eine schmale Erdenge mit dem festen Lande verbunden, auf einem Felsen an der See gelegen. Sie treibt Schiffbau, Hat einen tiefen Hafen, ein katholisches Bisthum, eine alte Dvmkirche mit vielen marmornen Verzierungen und Säulen und mit Mo¬ saike», die in dem zehnten oder zu Anfänge des eilf- ten Jahrhundert« sollten verfertigt seyn, also früher als die ältesten Mosaiken der St. Markuskirche in Venedig von den Jahren 1080 bis io8zs. Auch fin¬ det man mehrere Allerthümer hier. Der Bischof war zugleich Graf, und hatte al« solcher die weltliche Ge¬ richtsbarkeit über 42 Kirchspiele. Diese kleine volk¬ reiche Stadt erkannte nebst andern Seestädten schon im 1.992 die Oberherrschaft Venedigs, dessen Doge sich daher Doge von Venedig, Istrien und Dalmazien nannte. Sie hat sich am meisten verstärkt durch die Flüchtlinge auS Kreta, als die Türke» sich dieser Insel bemächtigen. Bey den Römern hieß sie rentiuw. Orsera, ein Bergkastell mit einem sichern Ha¬ fen , fünf Meilen von Parenzo. Hier bricht man schöne weiße Bausteine. 2) Montoya, zwischen dem Piscio (Pisino?) und Quieto, welcher das Holz aus den hiesigen großen Waldungen an die Küste bringt. 36g Mont ona, ein Flecken mitten auf der Halbinsel, dessen gesunde Lage gerühmt wird. L. 3i°33^o", Br. 45° 18' lü". 3) Lorenzo ist wegen Mangels an Tnnkwaffer und wegen seiner ungesunde» Luft, schwach bevöl, krrt, und daher schlecht angebaut. S. Lorenzo, der Hauptflecken. S. Michele di Lemme, ehedem eine Kamal» dulcnser Abtey, jetzt aber wegen seiner ungesunden Lage verlassen; es heißt nunmehr eine Grafschaft. es) Das ehemahlige alte österreichische Gebiet, oder Deutsch-Istrien, auch der Mitterbur- gische Kreis genannt, zu welchem die Herrschaf¬ ten Mitterburg (Pisinv), Mahrenfels und Bellay (Wachsenstein) nebst Liburnien gehörten. Mahrenfels (kram. Lupoglav), eine Herr¬ schaft, Schloß und ehemahliges österr- Kreiskvm- missariat in einer wüsten Gegend, drepzchn und eine halbe Stunde von Fiume. Dazu gehören Terviso, Marktflecken an der nördl. Granze. Vermo, ein Marktflecken. B ogli un (Bogliuno), Markt mit einer Pfarre auf einer Anhöhe in einer fruchtbaren Gegend. P a a ß- Piben (Biben, iral. Pedena, illyr. Pe tina, dreyzehn und eine halbe Stunde von Fiume, ein Marktflecken auf einem Berge mit einer landesfürfil. Pfarre; die Umgebungen stud an Südfrüchten reich und ungemein reitzend. Novano (Neuhaus), kleiner Markt. A-r 3?o Galli znana (Gallmiana, iilyr. Graschisch- tsche), Marktflecken mir einer Pfarre and gutem Ge- treideba», sechzehn und eine halbe Stunde von Fiume. Wirrerdurg (ital. Pi sino, iilyr. Pasna), unter 3r° -f8^ 3o^ L., ^5° 18^ 8o^e Br. an der Fluva, die sich hier in Felshöhlen stürzt, fünfzehn und» eine halbe Stunde von Fiume, Marktflecken Propstey, Hauptort der gleichnahmigen Grafschaft, dem Gra¬ fen Montecucculli gehörig, die fast das ganze Deutsch- Istrien und Liburnieu einnimml. Das hiesige Schloß war der Sitz eines österreichischen Werbbezirkskvm- miffariars und der Kreiskommission von Istrien, welche unter dem Krcisamre von Adclsberg stand. A lt-M itter burg , 1) aus dem südlichen Theil der Agramer Ge- spannschafl, 2) auS dem Seebezirk oder dem ungarischen Littorale, 3) aus dem Karlstadter Gencralat, oder dem Sluiner, Oguliner, Otrvchaner uud Lika« ner Regiment, und rs) aus den bcyden Banalregimentern. Ihrer natürlichen Lage nach, weiden sie hierin folgender Ordnung beschrieben: i) die südliche Agra-- mcr Gespannschaft, 2) der Seebezirk, 3) da- i Sluiner Regiment, das erste Danalregiment, 5) das zweyte Banalregiment, 6) das Oguliner, 7) das Ottotschaner, 8) das Likaner Regiment. Im I. 1802 waren in den sechs Regimentsbezirken vier Städte, und 879 Dörfer, mit 27,191 Hau'sern; außer diesen noch 5353 zerstreut liegende Wohnhäuser. k» Der südliche Theil der A g r a m er Gespann¬ schaft, liegt auf dem rechten Ufer der Save, und wird eingetheill, in den Bezirk, 1) jenseil der Sa¬ ve, 2) dießseit der Kulpa, 3) jenseil ddr Kulpa, Gebirgsbezirk. i) Jenseir d- i. zunächst an der Save: Rakarie, im Lhals Lurvpolje, drrp Stunde!, von Agram, eine Ortschaft mit mehrer» üblichen Hafen, nach Nagy Goriza eingepsarrr- Diese Gegend Lnropolya hat 38 von vielen AvUchen bewohnte Oerter, welche seit ,226 schon das Vor¬ recht harren, einen Abgeordneten zum ungarische» Reichstag zu senden, und noch andre besondre Frey- heiten genossen. Lschitscho n ov o,zwey und eine halbe Stunde von Agram, Pfa.rdorf, Herrschaft und gräflich Erdüdysches Schloß, dahin ist Lschitscho staro (A lt-T schi t sch e) einge- pfarkt, Dorf, das mehrere adliche Besitzer hat, zwcy und eine halbe Stunde von Agram. Goschtsche, an der Save, fünf Stunden von Perrinsa, ein zur Herrschaft Top lov ez gehöriges Pfarrdorf. S a m 0 b 0 r ( Z 0 m 0 b 0 r) , an der G r a d na, drey Stunden von Agram, großer, wohlgebauter Marktflecken, der schon im I. ,2^2 die Markige, rechtigkeit erhielt. Schulen- Schloß, Kupferham¬ mer, mehrere Mühlen, Franziskaner Kloster», Pfar¬ re, sonst österreichisches Dreyßigstamr. Eine Stunde davon gegen Osten ist das reiche und sehr alte Ku¬ pferbergwerk, das sonst wohl jährlich 6000 Zentr. Kupfer lieferte. ES ist sehr weitläufig, und hac drey Reviere und vier Hauptstößen, von welcher aber seit 1781 nur noch zwey bearbeitet werden. Man findet hier auch häufig Bittersalz, blauen und grü¬ nen Eise»,- und Kupfervitriol und anore Erz- und Strinarten, welche im körnigen Kalkstein brechen. 383 Man bearbeitete dieses Kupfer sonst zu Kesseln, seit dreyßig Jahren aber wird es nur zu Platten verar¬ beitet, die Schiffe zu beschlagen. Doch wurde das meiste roh an die Bergkammer verkauft. In diesem Bezirk sind folgende vier Oerter: Rude, Gemeine, Dorf und Pfarre, zwey Stunden von Rakovpotvk. S l a p n i z a, zwey Stunde» von Jaßka, Ortschaft im hohen Gebirge, wo viel Baren sind; riugepfarrt ist eö nach Samabvr, wie die folgenden drey: Groß- und Klein - Rakoviza, Gemeine und Dorf, Goli , Verch Samoborski , Weingebirge und Besitzung. Rakovpotvk, Poststazivn zwischen Agramund Jaszka, Dorfund Gemeine in der Pfarre St Mar¬ lin in Okich- Goli- Verch Okitschki, Weingebirge, zwey Stunden von Jaßka. Stupnik, eine halbe Stunde von Rakovpo- tok, Pfarrdorf mit eigner Gerichtsbarkeit. Dvmaßlovez, eine und eine halbe Stunde von Rakovpotvk, Dorf und frrye Gemeine, einge- pfarrt nach Nedelschak (S. Nedelya), drev und eine Viertelstunde vvn Rakovpotvk, Ortschaft, Pfarre uud Weingebirge in der Gemeine Sztermecz. Schipek, .Dorf und Herrschaft, drey Stunden von Jaßka. 384 S law e titsch, Pfarrdorf, Herrschaft und Schloß, dem Grafen Orssich gehörig, im Gebirge, wo trefflicher Wein wachst. MartinSka Weß, an beyden Ufern der Save, drey Stunden von Petrinja, Pfarrdorf der gräflichen Familie Erdödy gehörig. Prelotschschiza, an der Save, im Popo- volezer Bezirk, zwey Stunden von Petrinja, Ort¬ schaft und Pfarre. Sela, eipe zur Herrschaft Sziszek gehörige Ortschaft mit einer Pfarre, von Petrinja zwey Stun¬ de«, wie das folgende Jerje, Gebirgsortschaft und Pfarre dem Gra¬ fen Erdödy gehörig. Petschscheniza, Pfarrdorf, zwey und eine halbe Stunde von Petrinja. Goriza, eine halbe Stunde.von Petrinja, Pfarrdorf, bisher dem Agramer Bisthum gehörig. Aug ustanove;, drey Stunden von Glina, zur Herrschaft Chernolatecz gehöriges Dorf. 2) Dießseit der Kulpa. Die Weingebirge unv Ortschaften O stri - V erch, zwey Stunden von Jaschka und Goli- Verch, unterhalb Juren, ein und eine halbe Stunde von Iaßka, beyde zur Pfarre Si- tura gehörig. Petro vina, eine Stunde von Iaßka, Ge¬ meine und Pfarrdorf, sonst dem Agramer Domkapi¬ tel gehörig. Ple sch i viza, rine Stunde von Iaßka zue 385 Gemeine Reka gehörige Ortschaft, Pfarre und Wein- gcbnge. Ober- und U n t e r - R e k a, am Rekafluß, Dorf, eine halbe Stunde von Jaßka. Prilipje, Weingebirge mir mehrer« Landhäu¬ sern und Orrschafr, zur Herrschaft Jaßka gehörig. Prekrishje, drey Stunden von Jaßka, Dorf, Gemeine und Pfarre, am Gebirge, wo guter Wein wächst. Jaßka, Poststazion zwischen Karlstadt und Rakovpotok, ein und zwanzig Posten von Wien, freyer Marktflecken, gräflich ErdödischeS Schloß, Franziskanerklvsier und Pfarre. Retschiza, Gemeine, Pfarrdorf und Kastell, dem Grafen Draschkovilsch gehörig, «ine Stunde von Karlstadt, wie die drey folgenden: Breg-Schipatschki ( Schipatschki - Breg ), Ortschaft mit einer alten Pfarre, gehört zur freyen Gemeine und Dorf D r a g a n itsch, an der Handels- und Poststraße mit i83 Häusern, sieben Besitzungen und einer Pfarre; Schipak, Ortschaft und Weingebirge in der Ge¬ meine Iorkoveez, und in der folgenden Pfarre- M a hitsch n o, an der Kulpa, drey Viertelstun¬ den von Karlstadt, Dorf, Pfarre, und adlicher Hof, gehört auch zur Gemeine Sorkvvez, an der Kulpa, eine Stunde von Karlstadt, in der Pfarre Jamnicza. Schiscyljavitsch, Gemeine, Dorf, Pfarre Bb 386 und Kastell/ dem Hreyherrn von Rauch gehörig/ an der Kulpa, zwcy und eine halbe Stunde von Karlstadt. Bania, bey Karlstadt, Mehrern Herren gehö¬ rige Ortschaft. Odra, an der Odra und Kulpa, zwey Stunden von Perrinja, Gemeine und Dorf, sonst dem Agra- mer Domkapitel gehörig, und eiugepsarrt nach Schischi n e z, ander Kulpa, Pfarrdorf. Farkaschirsch, an der Kulpa, zwcy Stunde» von Glina, eine Gebirg-ortschafr und Pfarre. Pvkupskv, an der Kulpa, eine und eine halbe Stunde von Karlstadt, GebirgSort, Pfarre und bi¬ schöfliches Schloß. Saschina, an der Kulpa, zwey Stunden von Petrinja, Gemeine, Gebirgsortschaft und Pfarre. 3) Jenseit der Kulpa. Berlog, .an der Kulpa, eine Stunde von Möttling, vier Stunden von Novigrad, Herrschaft und Dorf, mit einem grafl. Keglevitschischen Schloß, in der Pfarre Kamanje, zur vorstehenden Herrschaft und Gerichtsbarkeit gehöriges Dorf, mit einer Lokalka- planey, vier Stunden von Karlstadt. Durlinzi, in der Gerichtsbarkeit Berlog, mehrern Herren gehörige, und nach Ferg einge- pfarrle Ortschaft, vier Stunden von Karlstadr. Osalj Varosch, zwcy und eine halbe Stunde von Karlstadt, Herrschaft und Dorf, unter der Gerichtsbarkeit Podgrajzi, mit einer katholischen . ' . 387 Pfarre und einem gräflich Batthyanischen Schloße, bey welchem der vom Grafen Barrhpani gebaute Ka¬ nal fließt. Eingepfarrt ist Ostri-Verch, ein mehrer» Besitzern zuständiges Dorf und Gemeine, mit eigner Gerichtsbarkeit, drcy Stunden von Karlstadt. Ribnik, drey Stunden von Novigrad, ein dem Grafen Pertazzi gehöriges Gut, Dorf und Schloß, welches ehedem im Besitz der Tempelherren war, in der Gerichtsbarkeit und Pfarre» Lipnik, zwey Stunden von Novigrad, Dorf, Mehrern üblichen Familien gehörig, so wie di: dahin eingepfarrte Ortschaft Prav ukina, vier Stunden von Novigrad, mit eigner Gerichtsbarkeit- Brod, an der Kulpa, eine Stunde von Karl¬ stadt, Dorf, zur Herrschaft Koßrel und Ge¬ richtsbarkeit Sadoborie gehörig, und nach Herneticsch eingepfarrt, wie Der do, zu derselben Herrschaft und Gerichts¬ barkeit gehörig, eine Stunde von Karlstadt. Her» elit sch, eine Viertelstunde von Karlstadt, an der Kulpa, Dorf, Gemeine, Pfarre und übli¬ cher Gerichtshof. Karlstadt (Karlvvez, Lurlosts6nim ), am rechten Ufer der Kulpa, und bey ihrer Bereust, gung mir der Korona, freye Stadl mir einer Zita¬ delle, einem griech. unirtcn Biörhum, besten Bischof aber zu Kostainiza wohnt, einem Lyzeum, Franzis- kanerkloster und ehemahls Dreyßigstamt, Hauptsitz Bb 2 388 des Generalats, 2700 Einwohner, die Schiffbau und starken Kommissivns- und Spedizionöhandel . treiben, auch große Rosogliv» Fabriken. S a d 0 brje, ein und eine halbe Stunde von Karl¬ stadt, mehrer» Besitzern gehörige und nach Aaversil einzepfarrte Ortschaft. La de schitsch, an der Kulpa, eine Stunde von Novigrad, in der Pfarre und Gerichtsbarkeit Prilißtie. P rili schtsehe, an der Kulpa, zwey Stunden von Novigrod, dahin eingepfarrr und zur Herrschaft Osalj gehörig. Novigrad (l>lovL nrx, Neuschloß), an der Dobra, ein dem Grafen Patatschitsch gehöriges Schloß und Ortschaft zwischen Karlstadt und Boßi- ljewo. Der Posiwechsel ist in dem nahen hierher ein« gepfarrten und zur Herrschaft gehörigen Dorf Z ir k v e n 0 - S el 0, Theilungöpvststazion. Lipa, an der Dobra, ein und eine halbe Stunde von Novigrad, Gut, Dorf, Pfarre und ade- licherHofder Familie Lovintschich gehörig, mit eigner Gerichtsbarkeit. Swetize, drey Stunden von Karlstadt, «ine mehrer» Besitzern gehörige Ortschaft, Lokalkaplaney und ehemahliges Paulinerkloster; eingepfarrt ist Mlatschaki, z»vey und eine halbe Stunde von Karlstadt, Dorf mit eigner Gerichtsbarkeit nnd einem adelichen Hofe, zur Herrschaft Hraßtje gehörig« Pleß kina, drey Stunden von Karlstadt, meh¬ rer» Besitzer» gehörig, und unter der Gerichtsbarkeit von Z8g Modruschpotok, ein und eine halbe Stunde von Novigrod, Herrschaft und Dorf mit eigner Ge¬ richtsbarkeit. Stative, mehrer» Besitzern zuständige Ort¬ schaft mit eigner Gerichtsbarkeit, an der Dobra, über welche hier eine Ueberfuhrt ist, eine Stunde von Novigrad. Gerdun, Herrschaft und Dorf, zwey Stunden von Karlstadt, zur Gerichtsbarkeit von Modruspo- tok gehörig. Diese vier Oerter sind eingepfarrt nach Saverschie, mehrern Besitzern gehöriges Dorf, zwey Stunden von Novigrod. Schakanje, drey und eine halbe Stunde von Novigrad, Pfarrdorf und Herrschaft der Familie Be- nitsch gehörig; eingcpfarr: dahin sind folgende z»ey Bubnarzi, vier Stunden von Novigrad, Herr¬ schaft und Dorf, der Familie Voikovirsch gehörig, und Vrod, an der Kulpa und der Krainer Granze, vier Stunden von Novigrad, Ortschaft zur Herrschaft Jurovo und Gerichtsbarkeit Schakanje gehörig. Pribanzi, an der Kulpa, wo eine Ueberfuhrt nach Krain, ein mehrer» Herren zuständiges Dorf, das eigne Gerichtsbarkeit hat, und zu dem ein und eine halbe Stunde davon gelegnen Boßiljewo einge- pfarrt ist, wie Berdo, eine Ortschaft der Familie Dolovez gehörig, und unter der Gerichtsbarkeit von Boßiljevo, Poststazion, vier Stunden von Karlstadt, Dorf, Pfarre »nd altes Schloß. ogo Fntschkvvaz, mehrern Herren zuständige Ort¬ schaft mit eigner Gerichtsbarkeit, vereinigt mit Bo- ßiljevo und Bcrdo. Porok, eine Stunde von Boßiljevo und dahin eingepfarrte Ortschaft, mehrern adel. Besitzern gehö¬ rig , mir eigner Gerichtsbarkeit, unter welcher auch Dugarsche sieht, Pfarrdorf, mehrern adel. Be¬ sitzern zuständig , eine Stunde von Boßrljevv. L-schtsche, an der Dobra, über welche hier Schiffbrücken nach dem Oguliner Regiment führen, Pfarrdvrf, mir Schwefelbädern, zwey Stunden von Boßiljevo, unter dieser Herrschaft und unter der Ge¬ richtsbarkeit von Urnol, Wiedas folgende Pfarrdorf Grabrek gehört mehrern Grundbesitzern, auch zwey Stunden von Boßiljevo wie das folgende Oßojnik zu derselben Herrschaft gehörig, doch mit eigner Gerichtsbarkeit und cingepfarrt nach L u k o v d ol, ein und eine halbe Stunde von Ver- bovßko, ein zur Herrschaft Severin gehöriges Pfarr¬ dvrf mit eigner Gerichtsbarkeit. Hierher eiugeyfarrt sind folgende Severin, zwey Stunden von Boßiljevo, Dorf und, Herrschaft, dem Grafen Orßitsch gehörig, mit einem alten Schloß, auf einem hohe» Felsen; und Damals, an der Kulpa, zwey Stunden von Boßiljevo, Ortschaft mit eigner Gerichtsbarkeit, der vorigen Herrschaft zuständig wie das folgende Plemenita sch, mit einer Lokalkaplaney und eigner Gerichtsbarkeit. Zg» 4) Im Gebirgsbezirk (prooesruz mon- tsnus): V e rb o vß k o, an der Dobra, Kameral-Herrschaft, privil. Markt, Pfarre, adel. Hof, Poststazivn; da¬ hin gehört Moraviza, zwey Stunden von Verbovßko, mit einer griechisch nicht-unirten Pfarre. Moraviza, Pfarrdorf, drcy Stunden von Ver¬ bovßko und zur Herrschaft Brod gehörig, wie die folgenden beyden Podßkene, Ortschaft mit einem adel. Hofe, in der Gerichtsbarkeit Delo, vier und eine halbe Stunde von Verbovßko. Naglitschi, vier Stunden von Verbovßko, und zur.Gerichtsbarkeit und Kirche zu Saverschje gehöri¬ ges Dorf Brod, am Zusammenfluß der Kulpa und Kul- piza an der Krainer Granze, drey und eine halbe Stunde von Ravnagöra, eine gräfl. Batrhyanische Herrschaft, Pfarre, Dorf und Schloß. Zu dieser Herrschaft gehören folgende drey: Golik, nach Brod eingepfarrtes Dorf, vier und eine halbe Stunde von Ravnagöra. Planina, zwey und eine halbe Stunde von Ravnagöra, und eingepfarrt nach Divjaki, Ortschaft mit eigner Gerichtsbarkeit und Lokalie, ein und eine halbe Stunde von Ravna- gora. Ravnagöra, Kameral-Herrschaft, Markt, Pfarre, Poststazion an der Aarokiner Straße zwischen Aerbovßko und Merkopail; emgepfarrt und hierher gehörig ist Suschiza, eine Stunde von Ravnagora, Ort¬ schaft und Glashütte. Nadkupa, Dorf, neun Stunden von Ravna- gora, zur Herrschaft Brod und Pfarre Hrib gehörig. Tsch a bar, an der Kramer Gränze, am Tsch a- branka-Fluß, Herrschaft, Pfarrdorf und Schloß, der adel. Familie Paravitsch, zwölf Stunden von Fiume. Dazu gehören folgende fünf: Presid, an der Krainer Granze, zwölf Stunden von Fiume, Dorf und griechisch-uuitteLokalkaplaney. Hrib, acht Stunden von Fiume, Ortschaft un¬ ter der Gerichtsbarkeit von Gerovo und mit einer Lo- kalkaplaney. Pleschze, Ortschaft, Loka'kaplaney und eigne Gerichtsbarkeit, acht und eine halbe Stunde vo» Fiume, wie bas folgende hierher eingcpfarne Dors P o d ß t e n j e. Lerßtje, Pfarrdorf mit Lokalkaplaney, acht und eine halbe Stunde von Fiume. Mersla-Vodiza, Dorf, zur Kameral-Herr¬ schaft Fushina gehörig, mit Eisenbergwerken und einer Znckerraffinerie, sechs Stunden von Fiume. Retschina, nach Jelenje cmgepfarrte Ortschaft mir eilf adel. Hausern, zwey und eine halbe Stunde von Fiume; zur Herrschaft Grobnik gehörig, wie fol¬ gende zwey 3^3 P od hum, zwey und eine halbe Stund« von Fiu¬ me, mit eigner Gerichtsbarkeit, und nach Grvbnik kingepfarrt, wie Pregrad, Ortschaft mit eigner Gerichtsbarkeit, verfailner Pfarrkirche und altem Schieß, dem Gra¬ sen Vatrhyani gehörig, ein und eine halbe Stunde von Fiume. Tschernik, eine halbe Stunde von Fiume, Dbrf mit Lokalpfarre und eigner Gerichtsbarkeit, an der neue» von der Schifffahrtsgesellschaft angeleg¬ ten Handelsstraße. 5) Im Seebezirk oder ungarischen Lit- torale oder Kommerzial-Seebezirk. An der Küste hin sind viel Weinberge. Grvbnik, Herrschaft und Schloß, zwey Stun¬ den von Fiume. Fiume (lat. k'Iurnerr, deutsch: St. Veit am Flaum, illyr. Reka, d. i. Fluß, wie Fiume im Italienischen, woraus das deutsche Flaum ver¬ derbt ist), an der Mündung der Reka (Fiume), eine königl. Freystadt. Außer der A lt st a dt, die sehr un¬ freundlich aussieht, sind fast nur noch zwey gleich laufende Straßen, wovon die eine sehr lang, breit, lebhaft und gut gebaut ist. Die Stadt hat eine Pfarr¬ kirche, ein Kollegiatkapitel, ein Kapuzinerkloster, Mauth-, Absatzpostamt, Haupt-Dreyßigstamt, Salzniederlage. Die Volkszahl ist bisher immer ge¬ stiegen (6700), wozu die Vereinigung der Stadt mit Ungarn im 1.1776, der geräumige Hasen, der 3.94 1719 vom Karl VI-, und dann wieder (1781) zum Freyhafen erklärt wurde, der hier herrschende Er- werbfleiß und der Handel das meiste beygetragen haben. Der Schiffbau, die Labak-, Leder-, Zucker¬ und Likörfabriken, die Seilerbahnen sind die wichtig¬ sten. Sie lieferten nwJ. 1792-1793: >5,700 Zent¬ ner Tabak, an Werth 28>,566Gulden, wozu über 9000 Zentner ungarische Blatter hier verarbeitet wurden, obgleich noch mehr roh ausging; ^0,0^0 Zentner Rosoli, Wachs, Pottasche u. dergl., darunter 2 soo Zentner aus iiglienischemHanf verferrigke Seile, 700 Zentner Leder, eben so viel Zentner Wachs u. dergl. Fiume liefert auch Hüte, Steingut, ordinäres Tuch, Schleyer. Die Ausfuhr betrug im Jahre 1790: I,3rsi,8o^ waren 52 Großhändler hier. Der beschwerliche Trans¬ port von hier nach Karlstadt hemmt den Landhandel sehr. Die Stadr har auch ein Wechsel-, See-, ein Sanitätsgericht und das sus ßinckli. Maria Theresia unterwarfFiume der Kvmmerzial-Jntendenz zu Triest. In ältcrn Zeiten war der hiesige Handel unbedeutend. Die Verbindung mit Ungarn konnte ihn noch mehr heben, wenn dieses Kommerzfreyheit erhalten hätte, und der Transport aus Ungarn wäre erleichtert wor¬ den. Der hier herrschende Ton ist zwar dem italieni¬ schen ähnlich, leider hat aber die kaufmännische Eifer¬ sucht eine» nachtheiligen Einfluß auf denselben. 3g5 Mlaka, eine Viertelstunde von Fiume und dieser Stabt gehöriges Dorf, welches eine Zucker- und Tabak¬ fabrik und ein Kapuzinerkloster har. Lcrsakr (ital. Tersalto), ein Marktflecken, der Siadt Bukari gehörig, und eineViertelstOibe von Fiume enrfernt, mit einer Pfarre, einem Franziska- nerkloster und altem Schloß. Er liegt auf dem Fel¬ sen Tersact, den die Einwohner, vorzüglich die Wei¬ ber, unglaublich mühsam bearbeiten. Draga, eine Viertelstunde von Fiume, ein der Stadt Bukar! gehörige Ortschaft und LaudeSstrich mit einer Pfarre. ES wird in den ober» und untern Be¬ zirk eingecheilt, und liegt zwischen Bergen. Retschi n c und G r o chowo, der Stadt Fiume gehörige, dahin eingepfarrte und eine Stunde davon liegende Ortschaft mir drep Mahl-und Tabakmühlen. Piket (Pol; e), Pfarrdorf und Poststaziou zwi¬ schen Fiume und Fuccine, theilS der Kameral-Herr- schaft Hrelin, theilS der Stadt Bukari gehörig. Plaße, nach Piket eingepfarrtes, eine Stunde davon liegendes und zur Kameral-Herrschaft Hrelin gehöriges Dorf. Praputnik, eine Stunde von Piket, ein zur Kamerak-Herrschaft gehörige- Dorf in zwcy Abthei-- lungen. Bukari (Bukar), ein und eine halbe Stunde von Fiume, ehemahlS eine königl. ungarische freye See¬ stadt. Da die felsigen Ufer dieses Bezirkes oft senk¬ recht stehn, oder manchmal)! unter ^5° in die See fallen, so hängen die Hauser von Bukari »nd andres Zg6 hiesigen Seestädte ordnungslcs an den Felsen. Auch Bukari hat fast keine Gaffe, sondern ein Hau« ist über das andre bis an den Gipfel des Berges hinein gebaut, und lauter Stufen führen von einem Nach¬ bar zum andern. Die Stadt hat 3ooo Einwohner, gute Seeleute, außer der Leinweberey, den Schiffs¬ werften und dem Thunfischfang, wenig eigne Maa¬ ren für ihren Handel; auch führt fie vorzüglich Fa߬ dauben und Mast- und Segelbaume aus- Ihr guter Freyhafen befördert diesen Handel am meisten. Die Stadt hat eine Pfarre, ei« Stiftskapitel, eine Bricf- sammlung, und unter der österreichischen Regierung war ein Salz-, Banka!- und Dreyßigstamt hier. Bu kari za (Bnkarez), am Meere, drey Vier¬ telstunde» von Bukari und zur Gerichtsbarkeit dieser Stadt gehörendes, nach Dvol eingepfarrtes Dorf, mit einer Briefsammlung, einem kaiferl. Holzver¬ schleißamt und einem Seehafen. Martinschiza, der Stadt Bukari gehörige Ortschaft und Weingebirge, mit einem Hafen. Kostrena, eine halbe Stunde von Fiume und Bukari, zur Gerichtsbarkeit der letzten Stadt gehö¬ rendes Pfarrdorf, von welchem der Strich von Porko-Re bis Martinschicza den Nahmen fiat. . - S. Lucia, eine halbe Stunde von Bukari, ein Pfarrdorf. Beliki-Dol und Mali-Dol (Groß- und Klein-Dol), ein und eine halbe Stunde von Bukari, beyde vereinigten Ortschaften gehören zur Kamera! - Herrschaft Hrelin, und haben eine Lokalie. ^97 Fush in a (Fuccine, Fushine), Poststazion zwi» schen Piket und Merkopail, Dorf mit einem Herr, schädlichen Kameralhause, mit einer Mahl- und drey Sagemühlen; in der Nachbarschaft sind Eisengruben, wie bey Tschernilug, einem Dorf, eine Stunde von Merkvpail. M e r k o p ail (Merkopvlje), ein freyer Marktfle, cken und Pfarre, zur Kameral-Herrschafr Verbvvßko gehörend, und Posistazion zwischen Fucciue und Ravna gora. P o r t o-R e (lat. korlus regius), ein zur Stadt Bukari gehöriges und ein und eine halbe Stunde davon liegendes Pfarrdorf mit einem Kontumazhans und zwey großen Schlössern, in einer unfruchtbaren Gegend, ohne hinlängliches Trinkwasser und ohne bequeme Verbindung mit den benachbarten Provin¬ zen. Sein majestätischer Hafen ist leer, obgleich Kaiser Karl VI., in der Hoffnung eine Seemacht zu errichten, ihn mit großem Aufwande verberfferte, und obgleich er mit einem See-Arsenal versehen ist. Jur Kameral-Herrschaft Vinodvl gehören folgende zehn: Koschuljanditsch, am Meere, dreyStunden von Novi, Ortschaft, Lokalkaplancy. Blaschitsch (Dramalj), Dorf am Meere mit einer Lvkalkaplaney, drep Stunden von Bukari und eben so weit von Novi. Siglieviza, drey und eine halbe Shmde von Novi am Meer, Lvkalkaplaney, Hafen. 3^8 Belgrad, am Meere im Vmodoler Lhale, zwey und eine halbe Stunde von Novi, cingepfarrr nach Geisha« e, vier Stunden von Bukari, zwey Stunden von Novi, an der Straße von Bukari nach Zeng, Pfarrdorf. Jerkveniza, am Meere, zwey Stunden von Novi, Pfarrdorf und Sitz des Herrschaft!. Gerichts. Bribir, eine halbe Stunde von Novi, Schloß und Stiftskapitel. Es gehört zur Kameral-Herrschaft Vinodol. Das einzige Erzeugniß dieser Gegenden ist ein wohlschmeckender und wie Champagner schaumen¬ der Wein, jährlich i2,ooc> - i5,ooo Eimer. Das Vieh aber ist sehr klein. Die Vinodoler besitzen eine besondre Geschicklichkeit im Straßen- und Hanserba». Novi, fünf Stunden von Bukari, Marktflecken - mit einem Hafen, Schloß, Briefsammlung, Pfarre, wo auch das Modruscher KoLegialkapirel, der Sitz des Bischofs von Zeng, sonst auch ein Paulinerklo- ster und Dreyßigstamr. Sagorze, drey Viertelstunden von Novi, Ort¬ schaft und Lokalkaplaney, wie Selze, am Meerbusen, ein und eine halbe Stunde von Novi. II. Der Sluiner Regiments bezirk: Er erstreckt sich von der Krainer Gcänze nördlich von der Kulpa von Sichelburg an bis über Karlstadt, an der Korona südwärts bis Sluin an der türkischen Granze. i) Sichelburg (Shumberg),ein alres auf einem Felsen stehendes Schloß an der Krainer Granze, und 3.-9 bisweilen auch zu Kram gerechnet, in dem Uskoken- Gebjrgc; dabcy ein paar Häuser und eine Pfarre, fünf Stunden von Jaßka, Hauptorr der Sichelbur¬ ger Kompagnie und Stazivn des Hauptmanns. sVgl. oben 6. s) Uskoken^. Zu diesem Bezirk gehören Kallie, Ortschaft und Lvkalkaplaney, vier Stun¬ den von Jaßka. Stoidrage, an der Krainer Gränze beySichel- burg, Ortschaft mit einer katholischen Kirche. Petschno, drey Stunden von Jaßka, Dorf mit 2^ Häusern und einer griech. unirten Pfarre. Grabar, vier Stunden von Jaßka, Gebirgs» ortschaft und katholische Kirche. 2) Ober- und Unter-Osterz, Dorf mit itincr Kirche und 26 Häusern zusammen, vier Stun¬ den von Äköttling, Hauptorl einer Kompagnie, dazu gehören: Drage, eine Stunde von Mvtkling, Ortschaft von nur e, Häusern und mit einer katholischen Kirche. Käst, zwey Stunden von Möltling an der Krai¬ ner Granze (oder in Krain), einzelne Häuser, die zerstreut liegen, und dabey eine griech. unirte Pfarre. Svuschize, drey Stunden von Müttling am Berge Ußkok, Ortschaft von 32 Häusern mit einer griechisch unirten Pfarre- Radovi nze, zwey Stunden von Möttling, Grbirgsortschafr von zwölf Häusern, und einer karho- lt,ch<,i Kirche. Radalvvilsch, eine und eine halbe Stunde von Möttling, Ortschaft von zehn im Gebirge zerstreut liegenden Hausern, mit einer griech. unirten Kirche und Pfarre. 3) Dolnja-Svartscha (Nieder.Svartscha), eine halbe Stunde von Karlstadt/ Dorf von 22 Hau¬ sern, nebst einem Schloß und Hauptort eines Kom- pagniebezirks, zu welchem gehören: Gornja-Svartscha (Ober - Svartscha), drey Viertelstunden von Karlstadt, Ortschaft von i5 Hau¬ sern mit einer katholischen Kirche; Kameußko, an der Kulpa, eine Stunde von. Karlstadt, Pfarrdof von 3i Häusern, themahlS mir einem Paulinerkloster. Merst op olje, eine Stunde von Karlstadt, Dorf mit 21 Hausern. Mostaiue, eine halbe Stunde von Karlstadt, Dorf mir 4l Hausern. Zerkveno-Selv, zwey Stunde» von Karl¬ stadt. Pfarrorrschafc von wenigen Hausern. Gerschrschaki, kleine Ortschaft von eilf Hau¬ sern, mit einer katholischen Kirche, zwey und eine halbe Stunde von Karlstadt. Marienthal, drey Stunden von Generalski- Stvl, Ortschaft vou r5 Hausern, und mit eine» griech. nicht-unirten Kirche. V or der-Sve t scha i, eine und eine halbe Stunde von Generalski-Stol, Dorf von 26 Hau, fern, mit einer katholischen Kirche. Zviauovitsch - Be r do, bey Czerno Wsello, zsoi Dorf von ^2 Hausern, mit einer griech. nicht-unirten Pfarre, zwey Stunden von Voinitsch. Barilovirsch, drey Stunden von Karlstadt, ein Bcrgschloß mit acht Häusern, Bezirkövrtschafr; dazu gehören: . Vie lka Svartscha, zwey Stunden von Karl» stadt am ChreSniza Bach, ein Dorf von 2^ Hau» fern, dazu gehören: Brig-KoranSki (Koranski-Brig) am Korona¬ fluß) bey Barilovilsch, Ortschaft von eilf Hausern, mit einer griechischen nicht - unirten Pfarre. Novaki, drey und eine halbe Stunde von Karl» stadt, mit einer Kirche und i5 Hausern. LeSkovaz (Liskovaz), katholische» Pfarrdorf, vier Stunden von Karlstadt. Ladvenjak, Dorf von 26 Hausern und einer Pfarre. Wolemiritsch, Dorfund Lokalkaplaney. 5) Poloj, vier Stunden von GeneralSki-Stvl, Ortschaft von einzeln liegenden Häusern, und einer griech. nicht-unirten Pfarre. In dem Bezirk liegen: Novo-Selo, vier Stunden von Generalski» Stol. Bukovaz, drey und eine halbe Stünde von Generalski-Stol, kleines griech. Psarrdorf. Perja schiza, drey Stunden von Generalski- Stol, griechisches Pfarrdorf von 23 Häusern. 6) Vukmanitsch, zwey und eine halbe Stunde C e ^c>L von Boilüch, Dorf und HauptmannSstazivn, in deren Bezirk liegen: Jerovaz, drey Stunden von Voinitsch, Dorf von 27 Hausern« Skakavaz, fünf Stunden vvn Voinitsch an der Gränze des ersten Banalregiments, Kirchdorf von 5^ Hausern. Ober-Tribinja und Unter-Tribinja, drey Stunden von Vvinich, zwey Dörfer von 3? Hausern, mir einer griech. nicht-unirten Pfarre. Tusch ilovitsch, drey Stunden von Voinitsch, griechisch nicht-unirres Pfarrdorf von 27 Häusern. 7) Jerovaz, Hauptmannsstazion, drey und eine halbe Stunde von Generalski-Stol, Pfarrdorf von r 6 Hausern, darin ist Mateschko-Sello, zwey Stunden von Ge¬ neralski,-Stol, Ortschaft von 15 zerstreut liegenden Häusern. 8) Horvat- Blagay (Kroatisch - Blagay), Hauprmannsstazion, katholisches Kirchdorf von 25 Häusern, drey Stunden von Vvinich. Ola ch-Blagay (wallachisch: Blagay), Dorf von 10 Häusln. Tscherno-Wrelo, an der Glina, zwey Stun¬ den von Voinitsch, Ortschaft von 17 Häusern, mit einer griechischen nicht unirten Pfarre; dabey liegt B c rdo-I v i a n 0 vitsch, zwey Stunden von Bvi¬ nitsch , Dorf von 42 Häusern. Lapvhovaz, griechisches nicht - unirteS Pfarr¬ dorf von l 8 Häusern, drey Stunden von Vvinich. ' 4oA V eljun, zwey Stunden von Voinitsch , Dorf von 27 Häusern, mit einer griechischen nicht-unir- ten Pfarre. G robnik, zwey Stunden von Voinitsch, kleine Ortschaft mit einer griechischen nicht-unirten Kirche. 9) Voinitsch, Hauptmannsstazivn, Postwech¬ sel zwischen Karlstadt und Vergimost, Ortschaft von 17 Hausern, und griechischen Pfarre. Kuplenskv, eine Halbs Stunde von Voinich, GebirgSdorf von 3g zerstreut liegenden Hausern, und einer griechischen Pfarre. Kvlaritsch, eine halbe Stunde von Voinitsch, Dorf mit einer griech- nicht unirten Pfarre, und 21 Hausern. Utinia-Vrelo, drey Stunden von Voinitsch, einige einzeln liegende Hauser, mit einer griechischen nicht unirten Pfarre, wie das folgende: Sirkovich-Kvßa, drey Viertelstunden von Voinitsch, Ortschaft von Hausern. M e d v i d a k, zwey Stunden von Voinitsch, Ork schäft mit einer griechischen unirten Pfarre, und nur sechs Hausern. Kartakia-Selo, zwey Stunden von Voi, nitsch, griechisches mcht-unirte« Pfarrdvrf von wenig Hausern. Krad (S. Krad, Skrad), griechisches Pfarr¬ dvrf, westlich von Voinitsch: (eS fehlt in CrusiuS topogr. Lexikon). 10) Budatschki, Hauptmannsstazion, zwey Stunden von Voinitsch, Ortschaft von eilfHausern, Ces mik einem alren Schloß und einer griechischen uicht- unirten Kirche, wie in Ober-Bu datschki, daS nur sechs Hauser hat. M lakov az, zwey Stunden von Voinitsch bey Koranski - Drig, Ortschaft von acht Hausern, mir einer Pfarre der nicht-murre» Griechen. ' n) Kerstinja, Dorf von eilf Hausern, mit einer Kirche der nicht - unirken Griechen und Haupt- mannSstazivn. Mi Holsko, am Gebirge Petrova- Gora, zwcy Stunden von Voinitsch, hat 17 zerstreut liegende Hauser, und eine griechische unirrr Pfarre. Klokotsch, an der Glina, drey Stunden von Voinitsch, Dorf von Hausern, Schloß und grie¬ chische nicht-unirte Kirche. Unweit davon ist eine zwcy Stunden lange Höhle, in welcher man Krys stalle findet. Mratschaj, vier und eine Viertelstunde von Voi¬ nitsch, Oertchen von neun Hausern, mit einer Pfarre der unirten Griechen. Buh'atscha, Dorf von 56 Hausern, mit einer griechischen nicht-unirten Pfarre, fünf Stunden von Voinitsch bey Begvvaz. Radoviza, fünf Stunden von Voinitsch, gro¬ ßes Dorf von 7 l Hausern. Vallis-Selo, Pfarrdorf von 28 Hausern, sechs Stunden von Voinitsch. 12) Also-Ladievaz (Nieder - Ladiev'az), Bezirksvrr, Dorf von 38 Hausern, fünf Stunden von Voinitsch, wie das folgende. 4o5 Felsö - Ladievaz (Ober , Ladievaz), Pfarr» dvrf von 34 Hausern. Merslopolje, vier Stunden von Jaßka, Ortschaft von neun Hausern, mit einer griechischen unirten Pfarre. Z « tin , Dorf von iZ Hausern, mit einem Schloß, vier Stunden von Voiniksch, nahe dabey liegt daS Kirchdorf. AetinSki Varosch, mit 4? Hausern. Z v it 0 vitsch, vier Stunden von Voiniksch, Pfarr» dorf von 32 Hausern. Sluin, au der Sluinschiza, vier drey Viertel» slunden von Voiniksch, Pfarrdorf von 36 Häu¬ sern, und mit einem alten, festen Schloß, wovon das Regiment den Nahmen hat, und welches von den Türken oft vergeblich belagert wurde. Der Stab ist in Karlstadt. Hier ist ein Kontumazbaus. Im I. 1782 wurde der Ort zur Severiner Gespannschaft gezogen. Maljevaz, Ortschaft von zehn Häusern, vier Stunden von Voinitsch, bey Kremen. Maljevaz- Naßtel, ein Kordvnsposten. HI. Erstes Banal-Regiment. i. Gornja-Perna (Ober - Perna) , Haupt, mannsstazivn, Dorf von Häusern, fünf Stunden von Glina , mit einer griechischen Pfarre. In dem Bezirk liegen: D o l n j a - P e r n a (Nieder - Perna), ein Dorf von 55, Häusern, sechs Stunden von Glina. eso6 V ork a pit sch , vier und eine halbe Stunde von Glina, Dorf von 36 Hausern. 2) Laßinja an der Kulpa, acht Stunden von Glina, Pfarrdorf von 3^ Häusern, und Haupt, mannsstazion. Kovatschevaz, an der Kulpa, neun Stunden von Glina, großes Pfarrdvrf von Hausern. S t eni tschniak, eins der größten Dörfer von 86 Hausern, mit zwey griechischen Pfarren, acht Stunden von Glina, zwischen steilen Gebirgen. Dugo ßelo, sechs und eine halbe Stunde von Glina gelegnes Gebirgsdorf von ^.2 Hausern. Slivova;, fünf und eine halbe Stunde von Glina, griechisches Pfarrdorf zwischen Gebirgen, Hal 25 Hauser. Stipan (Sri ep an), griechisches Pfarrdorf von 27 Hausern, fünf und drey Viertelstunden von Glina. 3) Gora, ein-und drey Viertelstunden von Glina, Pfarrdorf von 51 Hausern, mit mehrern Abtheilun- gen, Hauptmannsstazivn. Farkaschitsch, eine Stunde von Gora , Pfarr¬ dorf von zsL Hausern, zum Theil der Agramer Dom- propstey gehörig. Batschuga, vier Stunden von Glina, Dorfvon rs5 Hausern. Kirin, Hanptmannsstazivn, fünf Stunden von Glina, im Gebirge, griechisches Pfarrdorf von 5 l Häusern. G o l i » j a, vier Stunden von Glina , b^y Ter- steniza, Gebirgsdorf von 38 Häusern. Dabey liegt Ho? Tshremuschniza, Dorf von 35 Hausern. B o vitsch, vier Stunden von Glina, griechische« Pfarrdorf von 3H Häusern. 5) Glina, Marktflecken an der Glina, Ditz des Regimentsflabes mit einer katholischen und grie, chifchen Pfarre, Kombiaturstazion, und alle Mitt, woch ist hier ein großer Viehmarkt, auf welchen die Bosnier Schöpse und Schweine bringen, die meist nach Krain gehn. Majke-Poljane, Hauptmannsstazion, drey Viertelstunden von Glina, ein große- Dorf von LH. Hausern, mit einer griechischen Pfarre. Ob^er- und Un ter - Se lisch t sch e, an der tür¬ kischen Gränze, drey Viertelstunden von Glina, Dorf von 6r Hausern. Dertlina, ein und eine halbe Stunde von Glina, zwischen Hügeln und Wald, griechische- Pfarrdorf von 20 Hausern. Bernjuska, ein und eine halbe Stunde von Glina , Dorf von He Hausern. Novo-Selo, Dorf von 3o Hausern,' ein rmd eine halbe Stunde von Glina. Busera, bey Klaschniz, zwey Stunden von Glina, griechisches nicht unirtes Pfarrdorf, von 6H Hausern. TopuSko, ein und ein« halbe Stunde südwestl. von Glina, katholisches Pfarrdorf. Degoj, katholisches Pfarrdorf. Viduschevaz/ eine Stunde nördlich von Glina , katholisches Pfarrdorf. Lo8 Tertnik, ein und eine Viertelstunde von Glina, Gebirgsdorf von Hl Hausern. Wranovina velika, an der Glina, Dorf von ^2 Hausern, zwey und drey Viertelstunden von Glina. Jame, katholisches Pfarrdvrf. 6) Peschtsch eniza, Hauptmannsstazion, vier Stunden von Glina, großes griechisches Pfarrdvrf von ?3 Häusern. In diese Kompagnie gehören: Oß trosi», fünf Stunden von Glina, Dorf von ^8 Häusern. Vergin-most, Kambiatui stazion zwischen Glina und Voinitsch, Dorf von 36 Häusern, dabey liegt Bernjavaz, griechisches Pfarrdvrf von 22 Hausern, vier Stunden von Glina. M a l a - P c z k a, fünf drey Viertelstunden von Glina, Ortschaft von 33 zerstreut liegenden Häusern. S t e ni tsch n i a k-d o l n j i, ein großes Dorf von 182 Häusern , mit zwey griechischen Pfarren, siebe» Stunden von Glina. Stenitschniak-gornji, acht Stunden von Glina, zwischen steilen Gebirgen, Dorf von 86 Hän» fern, mit zwey griechischen Pfarren. Slavsko polje, griechisches, großes Pfarr¬ dorf von 77 Häusern, an der Sluiner Glanze, fünf Stunden von Verginmost. 7) K r a l i e v t s ch a n i, vier Stunden von Glina, Dorf von 14 Hausern, in dessen Bezirk gehören Lu sh a ni', drey Stunden von Glina, griechisches Pfarrdors von 67 Häusern. V l a ch 0 vitsch, griechisches Pfarrdvrf von 3i Häusern, zwey Stunden von Glina. Drenovaz, zwey Stunden von Glina, Dorf von 76 Hausern. Suschujar, griechisches Pfarrdorf von 5<) Hau¬ sern , drey Stunden von Glina , wie G r a b o v a z, Dorf von 38 Hausern. 8) Maja, Bezirksortschaft am Bach Maja bey Dragostina, ein und eine halbe Stunde von Giina, hat 42 Hauser und eine katholische Pfarre. Dragotina, griech. Pfarrdorf. (Crusius hat es nicht). . Balina;, bey Szelische, eine Stunde von Glina , Dors von 32 Hausern. Dobrina, Dorf von 26 Hausern, ein und eine Viertelstunde von Glina. Sralschiza, ein und eine halbe Stunde von Glina, Pfarrdorf, von nur 16 Häusern. Sibina, Dorf von 33 Hausern, ein und eine halbe Stunde von Glina. Bvina, am Bach Boina, bey Oblai, drey Stunden von Glina , Dorf von 34 Häusern. 9) Mali-Gradaz(ungr.KiS-Gradacz), Haupt- mannsstazion und großes griech. Pfarrdvrf von 94 Häusern, zwey und eine halbe Stunde von Glina. Veliki-Gradaz (nngr. Nagy-Gradacz), großes griech Pfarrdorfvon 62Hausern und mitzweygriech. Kirchen, eine und drey Viertelstunden von Guna. Dragotinzi, ein und eine halbe Stunde von Glina, griech. Pfarrdorf von 62 Hausern. Breßtik, Dorf von ^5 Hausern, zwey und eine halbe Stunde von Glina- Bele vode, im Gebirge, ein und eine halbe Stunde von Glina gelegnes Dorf von ^5 Häusern. i o) K l a s ch n iz, am Maja - Bache, zwey und eine halbe Stunde von Glina, großes Dorf von n Hausern, mit einer griech. Pfarre und Haupt- mannssiazion. Bresovv polje, am Bach Maja, drey und eine halbe Stunde von Glina, Dorf von 3o Hausern. Bruvnv, im Walde Perekovac; am Bach Slatina, drey.und eine halbe Stunde von Glina, Dorf von 34 Hausern. Gvosdanßko, kathol- Pfarrdorf von 27 Hau¬ sern, bey Komona, fünf und drey Viertelstunden von Glina. S h i r o v a z, am Bache Shirovniza, vier und eine halbe Stunde von Glina, großes griech. Pfarre dorf von 113 Hausern. ii) Tschemerniza, zwey Stunden von Glina an der Straße nach Karlstadt, großes griech. Pfarr¬ dorf von 75 Hausern, griechische Pfarre und Haupt» mannssiazibn. Oblaj, am Bache Ravna und Czevliena, zwey und eine halbe Stunde von Glina. Blatuscha, großes griech. Pfarrdorf von 6i Häusern, drey und drey Viertelstunden von Glina, wie das folgende l Podgorje, an derPoststraße nach Karlstadt, Dorf von 38 Hausern. IV. Zweyres Banalregiment. Zwischen der Save, der Petrinja und der Una an der türkischen Granze. Nach den zwölf Kompagnien wird es eingetheilt in zwölf Bezirke. i) Petrinja, an der Kulpa unweit ihres Ein¬ flußes in die Save, Post-und Kambiaturstazion zwi¬ schen Glina dicßseit der Kulpa und Pietnik, sieben und zwanzig und eine halbe Posten von Wien, befe¬ stigte Stadt, eine von den vier freyen Militärkom- munirätcn, hat 668 Häuser, ein Schloß , eine ka¬ tholische und eine griech. nicht - nnirte Pfarre. Zm I. 1802 waren hier an i5oo kathol. Einwohner und i^soo griech. Religion; im I. 1807 zählte man überhaupt 2860 Einwohner. Ihre jährlichen Steuern betrugen 2724. Gulden, die übrigen städtischen Ab¬ gaben und Einkünfte 4820 Gulden. Davon zahlte sie an die Granzkasse rsooo Gulden. Die übrigen Ausgaben betrugen 2^78 Gulden. Sie hat ihre selbst gewählte Obrigkeit, welche sonst unmittelbar unter dem Ban von Krvazien stand, als dem Gcneralkapi- tän der Banalgränze, eine Kriegsschule (Geometrie¬ schule) und ist der Sitz der Banalbrigade und des Stabs des Regimentes. Sißek, am Zusammenfluß der Kulpa und Sa¬ ve, zwey Stunden von Petrinja, Herrschaft und Dorf von 35 Hausern, bisher dem Agramer Domka- pitel gehörig, mit einem Militär-VerpflegSamt und Aerarial-Fruchtmagazin. Auch findet man hier Trüm» wer und Inschriften von der alten römischen Stadt. Mosta niza, am Ursprung des Baches Moscht- scheniza, zwey Stunden von Petrinja, Dorf von 36zerstreut liegenden Hausern, nahe bey Blinja, griech. nicht-unirtes Pfarrdorf, von 37 zerstreut liegenden Hausern, zwey und eine halbe Stunde von Petrinja, wie das folgende Gornji- Komarovc; (Ober, Kvmarvvez), Pfarrdorf von 23 Hausern. . 2) D e rl j a r s cha, Hauptmannsstazion und Be- zirksort, griech. nicht-unirles Pfarrdorf von 63 Hau¬ sern, hat zwey Abtheilungen, davon die eine Chert- vertkovacz heißt, und liegt zwey und eine halbe Stunde von Bednik bey Pan kova mala. Petrinzi, zwey und eine halbe Stunde von Wcdnik, Dorf von 32 Häusern in zwey Abtheilungen. Sunja, am Bache gleiches Nahmens, fünf und eine halbe Stunde von Petrinja, kathol. Pfarr¬ dorf von ^8 Hausern. 3) Jeßenovaz, auf dem nördlichen Ufer der Save, Posistazion zwischen Türkisch-Dubiza und Novßka, Marktflecken vorn 7 5 Häusern, einer kalho, lischen und einer griechischen Pfarre. Der größere Theil dieses Bezirks liegt nördlich von der Save, und ist österreichisch geblieben. Im südlichen Theile liegt Ustiza, oberhalb des Zusammenflußes der Una , 4l3 und Save, große« Dorf von 76 Hausern, eine Vier/ telsiunde von Jaßenovacz. Nagy-Gr aduscha, Hauptmannsstazion, ei» und eine Viertelstunde von Bednik, ein großes Dorf von 28 Hausern, mit einer gricch. nicht-unirten Pfarre und einem verfallnen Schlosse. Bednik (Biednik, Petnik), Poststazion zwischen Petrinja und Kostainiza, Dorf von 20 Hausern. Staro ßelo, eine Stunde von Bednik bey Le- tvvancz, ein griech. Pfarrdorf von 6zf Hausern. B e r d j a ni , griechisches Pfarrdorf von 36 Hausern, bey Kiuyachka, und, wie die folgen¬ den bcyden, ein und drey Viertelstunden von Bednik. Vukaschvvaz, griech. Pfarrdorf von 2/s Haus. Be ßterma, beyStaroßeüo, Dorfvvn 32Häus. Sv i niza, zwey und drey Viertelstunden von Bednik und fünf und eine halbe von Petrinja, großes griech. nicht-unirtes Pfarrdorf von 92 Häusern. 5) Jakubovaz, drey Stunden von Petrinja, Hauptmannsstazion und Dorf von 37 zerstreuten Häusern und einem verfallnen Schlosse. Tschremuschnjak,eine halbe Stunde von Jaku- bovacz und drey und eine halbe Stunde von Petrinja, griech. nicht-unirtes Pfarrdorf von 33 Hausern. Lschuntirsch, zwey Stunden von Pe¬ trinja bey Klinaz, Pfarrdorf von 22 Hausern, dabey ist Mlinoga, zwey und eine halbe Stunde von Petrinja , Dorf von 5^ zerstreut liegenden Hausern. Beg ovit sch, an dem Samariza-Walde, drep und drey Viertelstunden von Petrinja, Dorf von 23 Hausern. Borojevitsch, griech. Pfarrdorf (Crusius hat es nicht angeführt, vermuthlich ist es das vorstehende). Matschkovo-Selo, am Petrinja - Bache und dem Samariza-Walde, vier Stunden von Petrinja, ein Dorf von drey Abtheilungen. Jaßoviza, zwischen Sauya und Petrinja, drey und eine halbe Stunde vom letztem, griech. Pfarr¬ dorf von ^8 Häusern. 6) Umerit sch, griech. nichr-unirteS Pfarrdorf von 25 Hausern, Hauptmannsstazion, an der Post¬ straße, zwey und eine Viertelstunde von Kostainiza, am Sunya-Bache, wie die drey folgenden: Bielovaz (Belovaz), Dorf von 07 Häusern, ein und drey Viertelstunden von Kostainiza, nahe bey Knkurusar.i, ein und eine Viertelstunde von Kostainiza, an der Poststcaße, großes Dorf von 66 Hausern. Komogovina, griech. nicht-unirtes Pfarrdorf von 3o Hausern, drey und eine halbe Stunde von Kostainiza. Dolnja - Beleßnja, ein und eine Viertel¬ stundevon Kostainiza, an derPoststraße, Dorf von 47 Hausern. , Babina Reka (Babina Rieka), am Vrano» vag-lava-Walde, ein und drey Viertelstunden von Kostainiza, Dorf von 3o Häusern in zwey Äbthei- lungen, mit einer kathol. (griechischen?) Pfarre. 7) Hcastovaz, Hauptmannöstazion, katholische Pfarre, Dorf von 5-s Hausern, sechs Stunden von Petrinja. Bobova; (Banov brod), an der Save, eine Stunde von Bistratsch, sieben und eine Viertel¬ stunde-von Petrinja, Dorf von 29 Hausern. Meminska, bey Timarizi und Popitschi, griech. nicht-unirteS Pfarrdvrf von Hausern. Sloinzi, am Bache Jastrebiza bey Ko¬ st resi, acht und eine Viertelstunde nördlich von Petrinja , griech. Pfarrdorf von 55 Hausern. 8) Kvstainiza, an der Una, am Fuß des Berges Died, Poststazion zwischen Bednik und Du» biza, Stadt und eine der vier freyen Militarkom- munitäten. Sie hat 5Z4 Hauser (618? (1802)), rinFranziskanerkloster, eine griech. nicht-unirte und eine kathol. Pfarre, sonst auch ein Dreyßigsiamt, 2700 Einwohner (im 1.180s: 53o katholische, 487 grie¬ chische Einwohner, im 1.1807: no8 Einwohner); starken Handelsverkehr mit Bosnien, weßwegen im Schloß auf der Insel Polanka eine Kontumaz angeordnet ist. Der Magistrat von Kvstainiza siaud bisher unmittelbar unter dem Ban von Kroazicn, als Teneralkapitan der Banalgränze. Kvstainiza zog bisher Hi5o Gulden jährliche Einnahme, wovon die Handlung«-, GewerbS-und Schutzstcuer 1190 Gul¬ den, Weinschank und Fleischpacht s36o Gulden be¬ trugen. Seine Ausgabe war 3570 Gulden, nahm- lich allein 2000 Gulden zum Granzfond». Akaußovaz, zwischen Sloinzi und Utoliza, 4>6 zwey und^eine Viertelstunde von Kostainiza, griechi¬ sches nicht-unirtes Pfarrdorf von 21 Hausern. Stubelj, ein und eine Viertelstunde von Ko- stainiza, Dorf von rso Häusern, zwischen Majur und dem folgenden Grabostani (Graberstei n?), Pfarrdorf von 2/s Häusern, ein und eine halbe Stunde von Kostai- niza; dabey liegen: Mratschay, zwey und eine Viertelstunde von Kostainiza, Dorf von 4» Häusern. Mrastovaz, zwischen Grabostany und Ker ch e- wo, zwey Stunden von Koßt, großes Dorf von 58 Hausern. 9) Sri», Hauptmanusstazion, an den Sa- mariza und Vranovaglava-Wäldern, Markt¬ stecken mit Häusern, einem Schloß, einer deut¬ schen Schule und Pfarre, fünf Stunden von Ko- siainiza. Sakanlje, zwey und eine halbe Stunde von Kostainiza, der untre Theil heißt Kirisniza, grie¬ chisches nicht - unirtes Pfarrdorf von 58 Häusern. ' Segestin, ein griech. nicht-unirtes Pfarrdorf von 22 Hausern, wovon der obere Theil Susnyar heißt, vier und eine Viertelstunde von Kostainiza am Berge Jurakovaz. Hier liegt auch wohl Jurakovaz, griech. Pfarrdorf (das CrusiuS nicht hat). Draga, Dorf von 22 Häusern mit einer grie¬ chischen nicht-unirten Pfarre, auf einem Berge bey Iryn, fünf und eine halbe Stunde von Kostainiza. ^7 Bergyani (Berdjani), bey Samariza, sechs und eine Viertelstunde von Kvfiainiza, Dors vv» ^2 Hausern. io) Dubiza, an der Una, der türk. Festung Dubiza fast gegen über, Postsiazion zwischen Kostai- niza und Jaßenovaz, Marktflecken von 3io Hau¬ sern, eine deutsche Schule, eine kathol. und eine griech. nicht-unirte Pfarre, und Hauytmannssta- zivn. Eine halbe Stunde davon ist Jerovljani, Dorf von 38 Hausern, wo der Jaßenvvazer-Damm anfangt. Batschin, an der Una, drey Viertelstunden von Dubiza, Dorf von 36 Hausern. Shivaj, am Savan -Waide, zwey Stunden von Dubiza, ein sehr großes Dorf von 104 Häu¬ sern, mit einer griech. nicht-unirken Pfarre. Slabinja, an der Una, zwey und eine Vier¬ telstunde von Dubiza, ein großes griech. nicht-unir- res Pfarrdorf von 84 Häusern, dabey liegt Utoliza, drey und eine Viertelstunde von Du¬ biza, ein griech. Pfarrdorf von 6r Häusern. Las, Dorf von ^6 Hausern, drey Viertelst»«-- den von Shivaj. n) Rnjevaz, Hauytmannsstazion, acht und «ine halbe Stunde von Kosiainoviza, griechisches nicht - unirteö Pfarrdvrf von 35 Häusern. Ljubina, griechisches nicht, unirres Pfarrdorf von 3y Hausern, acht und eine halbe Stunde von Kvstainiza. Goritschka, am Graboviza-Bache, Dorf Dd von 5i Häusern in zwey Abtheilungen, wovon die untere Pankovaz heißt, acht Stunden von Kvstainiza, ein und eine Viertelstunde von Zryn. Leßkovaz sLicskovaz), am Samariza-Walde, ein und eine halbe Stunde von Rujevaz. 12) Dvor, Dorf vo-n 69 Häusern, in drey Ab- lhcilungrn, wovon die obre Her titsch, und die untre Podove heißt. Es hat eine Hauptmamrssta- zion, und liegt an der Una auf zweyAnhohen, fünf und eine halbe Stunde von Kvstainiza, und drey Viertelstunde von der türkischen Feste Novi. Uutsch a n i (R a v n iza), au der Una, drey und drey Viertelstunden von Kvstainiza, Dorf von 34 Hausern. Javora ni, Dorf von 63 Hausern, in mehrer» Abtheilungen, ein und eine Viertelstunde von Dvor. V. DaS Og ulin er Regiment. Es liegt zwischen dem Seebezirk, und dem Slni- ner und Ltotschaner Regiment, und ist ebenfalls nach seinen zwölf Kompanien in zwölf Bezirke ge- theilt. i) Erdoell, an der Dobra und Globorniza, Pfarrdorf von ^Häusern, eine halbe Stunde von G e n e r a l o k r - S tv l, au der Granze deS Slui- ner Regiments, ein uno eine halbe Post von Karlstadt, an der Joseph. Straße, Ortschaft von i4 Hausern. Du brave, au der Dobra, eine Stunde von Generalski-Srol, großes Dorf von n6 Hausern, eine griechische nicht-unirte Pfarre. ^9 Ponikve, griechische« nicht -unirtes Pfandorf von 46 Hausern, drey Stunden vonGeneralski-Stol bey Verbovöko. 2) P rimischlie, vier Stunden von Gcneralski- Siol, großes griech. nicht-unirleS Pfarrborf von 162 Häusern, HauptmannSstazion. Tobolitsch, Dorf von 49 Hausern, mit einer griech. nicht-unirten Kirche, vier Stunden von Ge¬ neralski -Scol. 3) Ogulin, zwey Stunden von GeneralSki- Stol, unweit der Dobra, welche vor diesem Markt¬ flecken sich in Klüfte stürzt und unterhalb wieder hervorbricht. Ogulin ist der Stabsvrt deS Regimen¬ tes und ein Schloß, eine kathol. Pfarre und 1 42 Hau¬ ser. Dabey ist S. Peter, zwey und eine Viertelstunde von Ge- neralöki-Stol, Dorf von 34 Hausern. Gomirie (Gomrie), fünf Stunden von Gene¬ ralski-Stol, Dorf von 55 Hausern, griech. nicht- unirte Pfarre, Kalugierklvster und verfallnes Schloß. 4) Thouin, Hauptmannsstazion, Dorf mit einem großen alren Schloß, kathol. Pfarre und 88 Hauser, an der Joscphiner Straße, ein und eine halbe Stunde von Generalski-Slol. Nahe dabey ist eine sehenSwerrhe oben beschricbne, unterirdische Höh¬ le in zwey Abtheilungen, und S d e n az-, Dorf von 46 Hausern. Rebrovitsch ßelo, am Bache Mresniza bey Thouin,, zwey Stunden von Generalski - Stol, Dd 2 ^26 Dorf von 66 zerstreut liegenden Hausern mit alten Ruinen. Dabey ist K a m e n i z a, Dorf von ^6 Häusern, nahe an Terßitsch , griech. nicht - unirtes Pfarrdorf mir einer Lvkalkap'aney und 78 Häusern an der Mresniza, drey Stunden von Generalski-Stol. Popovo ßelo, an der Dobra, drey und eine halbe Stunde von Generalski-Stol, Dorf von 26 Häusern. Dabcy ist jenseit des Flusses Maria-Trost, eine einzeln liegende Kirche. Potok, Dorf von es-s Häusern an der Josephi« ner Straße, drey Stunden von Generalski-Stol. Sbieg/ fünf und eine halbe Stunde von Gene- ralski.-Stoi, zwischen Mrisuiza undMocschika, Dorf mit einer griech. nicht-uuirten Kirche. 5) J o se p h s l h al, Hauptmanns- und Poststa- ziou, zwilchen Generalski-Stol und Jsserana, Pfarr- dvrf von 80 Häusern, kaiserl. Magazin. Nahe dabey Muniava, Dorf von 20 Häusern und eine Kircve der Nicht - Unirten. O star, a, cine Stunde von Josephsthal, großes kalhv!. Pfarrdorf von 296 Häusern. Otvk, ein und eine Viertelstunde von Josephs, tha!, Dorf von 43 Häusern, Lokaikaplaney und griech. nicht unirte Pfarre. 6) O d e r-M od c n sch, kathol. Pfarrdorf mit einem vcrfailnen Sck-vß (aber kein Bioihum), zwey und eine ya.be Stuude von JosephStyal, dabey ist das Dorf efsl Unter - Mvdrusch, mit Lausern, dabry liegt S. Nikola, griech. nicht-unirtes Kloster, Dolnje-Sagorie, kathol. Pfarrdorf von 27 Häusern, ein und eine Viertelstunde von Jos phSthal. Gornje-Aagvrie, Dorf von 26 zerstreuten Hausern, Sa gori e, eine und drey Viertelstunden von Jo- ftphsthal, Dorf von 36 Hauftrn. Milt e r - D r e sni z a (Lreshniza), fünf Stunden von Joftphsthal, griech. nicht - unirtes Pfarrdorf von 2^ Hausern. Unter-Dresniza, Dorf mit 87 Hauftrn. Ober-Dresniza, Dorf von 12 Hauftrn. 7) Plaschki, Hanptmannsstazion, dreyStun, den von Generalski-Stol, Dorf von ^8 Hausern, wo eine prächtige kathol. Pfarrkirche, eine griech. nicht-niiirte Pfarre, ein griech. Bischof und ein altes Schloß mit andern Festungswerken ist. Jerovnik, eine halbe Stunde von GeneralSki- Stol, Ortschaft von zehn Hauftrn, wo eine katho¬ lische Kirche ist. Veinverch, Dorf von 33 Häusern, drey Vier¬ telstunden von Generaleki-Stol. T r o i v e rch, ein und eine halbe Stunde von Ge¬ neralski Stol , Dorf von 35 Hauftrn. Ku nitsch, Dorf von 37 Hauftrn, zwey Stun¬ den von Generalski - Stol, zwischen Modrusch und Plaschki. Medvedjasche, zwey und eine halbe Stunde ^22 von Generalski-Stol,- Dorf von -sl Hausern, daöey liegt Latin, Dorf von es5 Hausern. 8) Jeserana, Poststazwn zwischen JosephSthal und Shuta-Lokva, großes Dorf von 83 Hausern, Hauptmannsposten. Krischevatschko-Polje, kathol. Pfarrdorf von 23 Häusern, zwsy und drey Viertelstunden von Josephöthal. Stainiza, drey Stunden von Josephsrhal, großes kath. Psarrdorf von r oo Hausern. K a m e n i z a, Dorf von 3o Hausern, vier Stun¬ den von Josephsthal. NaSvala, fünf Stunden vonJosephsthal, kleine Ortschaft von nur sieben Häusern mit einer Pfarre. g) Sluinschiza, Hanptmannsstazion und klei, ne Ortschaft von 16 Häusern mit einer griech- nicht- unirtcn Pfarre, fünf und eine halbe Stunde von Ge- neralöki-Stol, wie P o d m e l n i z a, Dorf von -s5 Hauser». Liskovaz (Leskovaz), am Fuße dcS Masvina- Berges, sechs und eine halbe Stunde von Gensralski- Stol, griech. nicht - unirteö Pfarrdorf von 3^ Häusern. Rak ovij a, acht Stunden von Generalski-Stol, Pfardorf von 68 Häusern. D r esn i k, kathol. Pfarrdorf von /ss Häusern mit einem alten Schloß, an der Korona, zehn Stunden von Generalski-Stol, dabey sind Sadilovaz, Dorf von 33 Häusern mit einer griech. nicht-unirten Kirche, und 423 Lip o v at sch a, griech. nicht-unirteS Pfarrdorfvo» 21 Häusern. K e rsch lje, bey Leskova;, Dorf von 54 Häusern. Resckr scketar, Dorf von 4» Häusern, zwölf Stunden von Generalski-Stol. S m o l i a n a z , zwischen beyden vorstehenden Oer¬ tern gelegnes Dorf von 25 Häusern. Dvlirjj-Waganaz, eben soweit davon, Ort¬ schaft von 24 Häusern. G o ruj i-W a ga n az, Pfarrdorf von 3o Häusern. Pr 0 sitsch e n i - K a m e n, an der türk. Granze, ein Raßrel. (Es fehlt bey Crusüis). Ob es Kre¬ men ist? 1 o) Lutsch a ne, bey Bründel, Oorfvon 34Häu¬ sern, griech. nicht-unirle Pfarre und Hauplmanns- posten, zwey Stunden von Lokva (Shnra-Lokva), Lbcilungs- und Kambiatnrstazion zwischen Oivtschaz und Ieserana. Prokike, zwey und drey Viertelstunden von Suta-Lokva, Dorf von 56 Häusern. Mersli dol, drey Stunden von Sura-Lvkva, kleines kathol. Pfarrdorf von zehn Häusern, in der Gegend Kriv iyut. Kermpote, großes Pfarrdorf von 16s Häu¬ sern, vier Stunden von Suia.-Lokva bey Leveniza, am Meere auf einem Berge, großes kach.Pfarrdorf von ii8Häaftrn mit einer griechisch- unirtrn Pfarre und einem alten Vcrgschloß^ Weltlich am Meere liegt (oaö bey Erusius fehlende Dorf) ^4 Poville (Povilla), wo wegen der Holznieder- lage im I. 1798 eine Straße, die in den großen Belolaß izex.Wald führt, im nähmlichen Jahre angefangc» wurde, durch deren Verlängerung der Holzhandel, diese Gegenden viel einträglicher wer¬ den könnten. 11) Bründl, zwey und eine halbe Stunde von Josephsthal, Dorf mit 234 Häusern, einem alten Schlosse und einer kathol. Pfarre. Plaschrza, drey Stunden von Josephsthal, Dorf von 34 Häusern. Letina;, an der Ototschancr Gränz«, drey und eine halbe Stunde von Josephsthal, Dorf von 87 Häusern mir einer Lokalkaplaney, Kameniza, kleine Ortschaft von r5 Hausern,, drey und drey Viertelstunden von Josephsthal. , 12) Jeßeniza, H mptmannsposten, griechi¬ sches nicht-unirtes Pfarrdvrf von 44 Häusern, mit einem Schloß, sechs Stunden von Generalski-Stol. P l a s chki, vier Stunden davon, Dorf von 3o Häusern. Saborski, Pfarrdorf von 44 Häusern, sechs Stunden von Gcneralski-Stol, wie das folgende Begvvaz, bey Blata an einem See, kleine Ortschaft. Vl. Ototschaner Regiment. Es gränzr mit dem Oguliner und Litauer Regi¬ ment, mit dem Meer und der türk. Gränze, und wird nach den zwölf Kompagnien in zwölf Bezirke eingetheilt; doch gehören nicht unter diese Zahl der ^5 dalmatische Bezirk/md der an der Una. In diesem Ge¬ biet findet man viele römische und andere Alterthümer. r) Dalmatischer Bezirk: Zeng, (slav. Senj, lat. Lc-Anra), Seestadt, die 51o meist schlecht gebaute Hauser und zwcy Schlös¬ ser har, ein kathvl- Bisthum, Domkapitel und Pfar¬ re, eine griech. Kaplaney, ein Gymnasium von sechs Klasi-n, eine Realschule, wobey ein Lehrer derSchiff- sahrrskuiide ist, und eine Mädchenschule. Sie soll im I. 1802 nur 182^ katholische und 41 griechische Ein- wohner gehabt haben; dieß stimmt indeß nicht mit zwey andern Angaben, die eine nahmlich von dem, selben Jahre hat 2744 Einwohner, die andre vom I. 1807 zählt 2800. Der Handel ist ungeachtet des Hafens und der zwey Freymeffen nicht sehr wich¬ tig. Zwar wird viel Holz aus der Niederlage zu St. Ambros, Honig, Wachs, Tabak und Getreide, letzte aus Ungarn ansgeführt, und viel neapolitani¬ sches Salz, Dalmatiner Wein und Dehl und Fische eingefsihrt. Doch waren im I. 1802 nur 33 Han¬ delsleute hier, die meist nur geringe Kapitalien im Handel hakten. Auch wird das Ein- und Auslaufen in dem Hafen durch die hier herrschende Nord-Ostwin¬ de oft gefährlich. Doch wurde im I. 1801 ein neuer Hafenbau angefangen. Handelssachen wurden hier vom Merkantil- und Wcchselgericht des Ortes ausge¬ macht, dessen zweyte Instanz bisher das Militar- Appellazions-Gericht zu Agram war. Als eine der vier freyen Militärkomwuniraten, stand sie untre ^26 ihrem selbst gewählten Magistrat, welcher demKarl- stäorer-Warasdiner Generalkommando zu Agram un¬ tergeben war. Die Haupteinnahme der Stadt besteht in 11,768 Gulden Weinsatzgclder, die fämmrliche Einnahme war i5,ooo Gulden. Die Aufgaben für die Besoldungen waren 9170 Gulden, für die latei¬ nischen Schulen 976 Gulden, Hafenbau 28^0 Gul¬ den. Die sämmtliche Ausgabe war 1^,12^ Gulden. Außer dem Salz- und Weinsatz-Oberamt ist auch hier eine Absatz - Kambiaturstazion zur Karlstadter Route gehörig (neun und zwanzig Posten von Wie») und ein Militärkommando, das unter dem Karl¬ stadter - Warasdiner Generalkommando zu Agram stand; jenem aber war das hiesige Hafenamt, Sa- nitäts- und Polizeyamt untergeben und das zu Car- lvpago befindliche Kastellanat. 2) Im ersten Kompagnie-Bezirk liegen: D»brave, Dorf von 87 Hausern, eine und eine halbe Stunde von Ototschaz bey Berlog, sehr großes Dorf von 8-s Häusern mit einem Schloß, einer kathol. und einer griech. nicht-unirten Pfarre, nebst einigen Mahlmühlen, zwey und eine halbe Stunde von Ototschaz. Sejnska-Draga, (heiliges Kreuz- t h a l), Pfarrdvrfvo» 12 Häusern, eine halbe Stunde von Zrnz. Vratnik oder Melniza, an der Oguliner Gränze, zwey und eine halbe Stunde von Jeng, Dorf von 27 Hausern mir einem kathol. Vikariat. 4-7 Dragavratnik, eine Halbe Stunde von Zeng, Ortschaft mir 12 Hausern und einer Pfarre. Kompolje (Horvazko-Kompolje, Kroatisch- Kompolie), Dorf von 6/s Hausern, mir einem karhol. Vikariat, dabey ist Wlasch ko-Kompolje (Walachisch - Kom¬ polje), eine und eine halbe Stunde vonOtvtschaz, Dorf von -fl Hausern bey dem vcrfallnen Schlöffe Z i r k v ina. 3) Iweyrer Kompagnie-Bezirk: Sr. Georgen (St. Jurej), an dem Meer, kathol. Pfarrdorf von ^5 Hausern, mit einem alten Schloß, einer sehr alten Kirche und mehrer« Aller- thüniern, auch einem kleinen Seehafen. Durch un¬ barmherziges Aushauen der Walder ist auch hier die Küste den Winden Preis gegeben, welche die wenige fruchtbare Erde weggejagt und die Felsen so entblößr haben, daß alle Wein- und Olivengärlen eingegan¬ gen sind. Kraßno, Dorf von 20 Hausern, mit einer ka¬ tholischen Wallfahrtkirche an der Straße nach Zeng. Bilievine, zwey und eine halbe Stunde von Zeng, wie die folgenden zwey, Dorf von 3i Häu¬ sern , an der See und bey Bolariza, im Gebirg Welebit bey Markovaz, Dorf von Hausern. Stolaz, zwischen Vratnik und Billievine im Gebirg Welebit, Dorf von 3/s Häusern. Lukovo, am Meer zwischen St-Georgen und ^8 Klada, drey Stunden von Zeng, Dorf von Hau¬ sern, mir einem Vikariat und Seehafen. Stari grad, am Meere bey Klada, Dorf von 09 Hausern, mit einem Vikariat, fünf Stunden von Zeng, wie B a bi n - P o t v k, Dorf von 26 Hausern. Stiniza, am Meere, Dorf von 38 Hausern, acht Stunden von Zeng, dabey ist Jablanaz, acht und eine halbe Stunde von Zeng, Pfarrdorf von zs2 Hausern, am Meere, Ha¬ fen und Ruinen. Um das Holz, vorzüglich Mast¬ rind Segelbaume aus den Waldungen Pad eß und Begovaska zur weitern Ausfuhr hieher zu brin¬ gen, sollte hier ein Schleppweg angelegt werden. Bu nirsch, großes kathol. Pfarrdorf von 112 Hausern, mir einem vsrfallneu Schlosse, ehedem der Wohnort des General Loudon, von welchem der benachbarte Wald Loudonsky Lug heißt, vier und eine halbe Stunde von Peruschirsch. es) Dritter Bezirk: O t o t s ch a z, umflossen vom Gatzka - Fluß, Postkambiatur zwischenShnta-Lokva und Peruschirsch, neun und zwanzig Posten von Wien, Marktflecken von 69 Häusern, deren mehrere auf dem Wasser stehen, zwey Schlosser, kathol. Pfarre mit einer prächtigen neuen Kirche, Sitz des Regimentsstaabs. Auch haben die Otolschaner durch ihre tapfre Ver- theidigung gegen die Türken sich lange ausgezeich¬ net, da diese selbst schon im Besitz von Korbau und Lika waren. 4-9 Pr oso r, Dorf von 34 Häusern und ein Vika¬ riat, drey Viertelstunden von Ototschaz beyChovirsche und Leschie. Sraro »Selo, Psarrdorf von 34 Hausern, eine Stunde von Oroischaz. Gornja-Sviza 36 Hausern, mit einer katholischen, und einer griechi¬ schen nicht-unirten Pfarre. Mu sh aluk, nach Budak eingepfarrtkS Dorf von 33 Hausern, ein und eine halbe Stunde von Gospilsch. Medak, am Zusammenfluß der Lika und G la¬ ni os niza, drey Stunden von Gospilsch, großes griechisches Pfarrdvrf von 90 Hausern, und einem verfaflnen Schloß. Podlapatsch, katholisches Pfarrdorf von 76 Hausern mit einem zerstörten ehemahligen türkischen Schloß, bey Svratschk ovo-S elo, sechs Stun¬ den von Gospilsch. Mazin, am Paß Lumbardenik, zehn Stun¬ den von Gospilsch, griechisches Pfarrdvrf von 63 Hausern. Ssterviza (Ostroviza), griechisches Pfarr, dorf von 44 Hausern, eine Stunde von Gospilsch bey Kulliza. Gospilsch, am Novschiza Fluße, Marktfle¬ cken von 126 Häusern, Schloß, Pulverthurm, ka¬ tholische Pfarre, Staabsquartier des Likancr Regi¬ ments, der ansehnlichste Ort de« ganzen Regiments mit 400 Bürgern, Handwerkern und Handelsleuten. Bilai, an der Lika, eine Stunde von Gospilsch E e 2 436 Dorf von 32 Hausern, mit einem verfallnen Schloße und einer katholischen Kaplaney. K a n i s h a, ein nach Gospitsch eiugepfarrtes Dorf von 4> Hausern, am Zusammenfluß der No- schiza und Brestaniza, eine halbe Stunde von Gospitsch. Budak, an der Lika, katholisches Pfarrdvrf von 4l Hausern, ein und eine Viertelstunde vpn Gospitsch. Barletta, an der Javova bey Vrebaz, ein und eine halbe Stunde von Gospitsch, Dorf von 4Z Hau¬ sern, Lvkalkaplancy. O starra, Poststazion zwischen Gospitsch und Carlobago, auf dem Welebit, nach Brussane einge- pfarrce kleine Ortschaft. Carlobago, an dem Meere und zwar an dem morlakischen Kanal, im Podgorier Bezirk, drey Stunden von Ostaria, freye Kommunitats-Stadt mit 192 Hausern, einer Festung und Vorstadt. Die Anzahl ihrer Einwohner war im I. 1807: rooc». Hier ist eine Oberschule, eine Mädchenschule, eine karhol. Pfarre und ein Kapuzinerkloster. Obschon ihr Hafen durch Inseln geschlitzt, und größer und tiefer ist alS der von Zeng, so ist der Handel doch unbe- denkend, denn Vie sammtltchen 60 Handelsleute ha¬ ben nur 28 kleine Barken. Die Haupkeinfahr ist von Dalmatiner Wein; ausgeführt wird Holz, Honig und Wachs. Das gesammte Einkommen der Stadt betragt 6284 Gulden, wozu allein das Weindatz» Konüngent 4714 Gulven beyrragr. Die sammtlichen ^7 Ausgaben betrugen dagegen 6677 Gulden. Carlo- bago war schon früher eine Seestadt, und ist erst im I. 1776 zur Militärgränze gezogen worden. Es hat einen selbst gewählten Magistrat, der jedoch dem Karlstädter-Warasdiner Generalkommando zu Agram untergeordnet war; ferner ein Hafen-, Sanitätö- Amt, Salz- und Weindatz-Unteramt, eine Brief- sammlnng und ein Kastellanat, das unter dem Mili¬ tärkommando zu Zeng steht. Vidovaz, auch im Podgorier Bezirk, wie die folgenden beyden, verfallnes Schloß zwischen Koin» sko und Carlvbago, welches von den Römern soll erbaut seyn. Lukovo, nach Carlvbago eingepfarrt, an der See, kleine Ortschaft mit einer Kirche und karhol. Lokalkaplaney. Tersteniza, die Gegend am Meer, zwölf Stun¬ den von Gospirsch, dahin wegen des Holzhandel- eine Schleppcrey , vom Welebit bis zum Braffaniza Bach angelegt ist. Brußane (Bruschane), zwey Stunden vo» Ostaria, Dorf von 42 Häusern, Lokalkaplaney und kaiserl. Fruchtmagazin. Novi, am Bache Brussaniza, Dorf von ^9 Hausern, Kaplaney, Granzschloß, ehedem be¬ rühmt, und Sitz des Kommandos. Ternovaz, bey Brussane, Dorf von 7^ Häusern, Kaplaney. Ribnik, an der Lika , zwey Stunden von 4S8 Gospitsch, Dorf von 53 Hausern, katholische Pfarre, Gesundbrunnen. D i v o se lo, bey Novi , großes griechische» Pfarr¬ dorf von 96 Häusern. Eine Filialkirche ist in Tschirluk, Dorf von 18 Häusern. Bushim, am Ursprung des Bache» R 0 vsch i z a am Welebik, Dorf von 6^ Häusern, katholische Kaplaney, verfallnes Schloß. Vreb a z, bey Barletta am Bache Jadvva, gro¬ ße» Dorf von 73 Häusern, griech. Pfarre, verfall- ne» Schloß. Bresik (Brezik), am Bache Jorovaz, nach Medak eingepfarrtes Dorf von 36 Häusern. Mogoritsch, fünf Stunden von Gospitsch, bey Ploscha, ein großes Dorf von ii3 Häusern, griech. Pfarre, und drey zerstörte, türkische Schlös¬ ser, Mogoritsch, Janin az und Gradi na. Plorscha, am Bache Jadova, nach Mogoritsch eingepfarrre» großes Dorf von 86 Häusern, griech. Pfarre, großes kaiserl. Fruchtmagazin, zwey ver- fallne türkische Schlößer, Stulischa- undBat- tinischa-Knla, und ein Raßtel, d. i. türkischer Marktplatz. Jeose, Dorf von 5g Häusern, bey St. Michael, «ingepfarrt nach St. Roch (Dolnji-Kraj), große» katholi¬ sches Pfarrdorf vou l «2 Häusern, und versallneS Schloß, bey St. Michael, großes kaihol. Pfarrdorf von 4^9 7 5 Hausern und zerstörtes Schloß Lovinaz, siebe« Stunden von Gospiksch am Bache Zermo- Vrelo. R a dusch, am Ursprung deS N a p ri d i a k - Ba¬ ches , vier und eine balde Stunde von Gospiksch, großes Dorf von 71 Häusern, griech. Pfarre und . verfallnes Schloß. Branik, bcy Plotscha, Lokalkaplaney zu St. Mi¬ chael gebörig. Nischiza, am Bache Rischiza, acht Stunden von Gospiksch, kath. Psarrdorf von 53 Hausern, bcy S ti k a d a, am Bache Rischize bey Graba;, gro¬ ßes Dorf von 90 Hausern, nahe dabey findet man silberhaltiges Erz. Prag, acht Stunden von Gospiksch, Paß über den Welebit nach Dalwaz-en. St. Peter (vordem Vruvno), sehr großes ka¬ tholisches Pfarrdorf von 110 Hausern, bey Mazin unter dem Berge Urlay. Porschitelj, Psarrdorf der nicht - unirten Grie¬ chen. Graschaz, am Ototscha - Fluß, zehn nnd eine halbe Stunde von Gospiksch, Dorf von 65 Häu¬ sern, mit einer kathol. Pfarre. Oberhalb ist Tom ingay, kathol. Psarrdorf von 6r Hau¬ sern, eilf Stunden von Gospiksch. Omsiza, eilf und eine halbe Stunde von Go- spiisch zwischen Gracha; und Mizin, kathol. Pfarr- dorf von 2c) Hausern. 2) Bezirk von Korbavien. Die Herrschaft Eorbavia ist sehr alt; doch ist die Lage der alte» 44» Stadt, welche ihr de» Nahmen geliehen hat, un¬ gewiß. Mekiniar, großes griech. nicht-unirtes Pfarr¬ dorf von 77 Hausern, bey Rebitsch und Tollitsch. Sridniagora, sieben Stunde» von Gospirsch, Pfarrdorf von /so Hausern. Pißatsch, sieben Stunden von Gospitsch, Dorf von 32 Hausern, kathol. Lokalkaplancy, am Walde Xoudonski - Lug. Kornitsch,am ThaleTußiza, griech. Pfarr¬ dorf von 54 Häusern, sieben Stunden von Gospitsch. Joschanc, acht Stunden von Gospitsch, große« Pfarrdorf der nicht - unirten Griechen bey Uddina und Petschane, an der Orotschaner Granze, Dorf von 43 Häusern. Spratschko ßelo, an der Otvtschaner Grän- ze, griechisches Pfarrdorf vo» 52 Hausern, bey Pod- lapatsch. Udbi na, am Ursprung des Baches Kerbova, großes kathol. Pfarrdorf von 8o Hausern, dabey ein verfallnes herühmreS Schloß, acht Stunden von Gospitsch, wie Mutilitsch, großes Dorf von 86 Hausern, mit einer griech. nicht-unirten Pfarre und katholi¬ sche Lokalkaplaney, bey Bukovaz wie Vißutsch, großes Dorf von 82 Häusern, mit einer griech. Pfarre, am engen Paß Kuk auf dem Gebirge Plischeviza, durch welche» man aus Korbavien in die Ebne von Lapaz LL» in den Unaer Bezirk kommt, sonst ein Kordonposten, zehn Stunden von Carlobago. 3) Obrer Una-Bezirk. Lapaz, griech. nicht-unirtes Pfarrdorf von 55) Jmosky, «6- Makarska, 17) Wer, goraz, r8)Narenta; ferner 19) Ragusa und 20) Nie¬ der! Dalmazien oder Albanien und Carraro. LL? 1) Grafschaft Nona. Ein kleine«, aber fruchtbares Gebiet mit einer Stadt und sieben Dörfern. Nona, eine Festung auf einem Hügel einer In¬ sel, die durch zwey Brücken mir dem festen Lande zusammenhangt, in einem kleinen Meerbusen. Der Marktflecken am Fuße des Hügels hat nur r oo Hau¬ ser, 5 Kirchen, ein BiSthum, und ist schwach bevöl¬ kert, seitdem der sonst tiefe Hafen so seicht gewor¬ den, in einen mkenden Sumpf verwandelt ist und die Luft vergiftet. Mastiniza. 2) Grafschaft Jara. Sie hat kaum 25,OOO Einwohner; doch waren zwey Drittel davon auf der doppelten Kette von Inseln, welche längs der Küste liegt, und zu der Graf¬ schaft gerechnet wird. Das feste Land wird hier K v- tar genannt, d. i. Gebiet. Wegen der ungesunden Luft herrschen hier im Sommer gewöhnlich bösartige Fieber unter den meist armen und elenden Einwvh, nern, die meist Morlaken sind, sich aber von denen um Duare und Vergoraz durch ihre breite Gesichter, eingedrückte Nasen und blondes Haar, so wie durch ibre Gelehrigkeit und sanfteres artiges Wesen, un¬ terscheiden- Die Landschaft zwischen der Zermagna und der Kerta heißt Bukovina. Die Gegend ist - gut bebaut. Zara (lies Sara), lat. Backers, sein alter Nähme, war ehedem die Hauptstadt von Liburnien, und zeigt Noch mehrere Spuren seines alten Zustandes als die meiste» übrigen Städte dieses Landes. Auch war sie die Hauptstadt des venezianischen Dalmaziens und der Sitz des Generalprovedirors. Die Erdzunge, auf welcher sie liegt, macht einen großen und sicher» Hafen. Die Stadt har eine Zitadelle, ein Zeughaus, Magazine, eine schön gebaute Kaserne, drey Laza- rethe, drey Mönchs-, fünf Nonnenklöster, zweySe- minarien, eine Leihbank und mehrere Kirchen mit vortrefflichen Gemahlden aus der venezian. Schule. Eine römische Wasserleitung und alte Denkmahler sind merkwürdig. Dem Orre fehlet Trinkwaffer. Un¬ ter das hiesige Erzbisthum gehören 5i Kirchspiele und Vie Insel Pago. Die Zahl der Einwohner wird auf 6000 geschätzt. Venezianische Sitten herrschen unter den Vornehmern, denn sie genossen das Bür¬ gerrecht zu Venedig. Auch Hal ihr Stadlrath adeliche Vorrechte, und besetzte die Gerichts- und andre städti¬ sche Aemter. Der Hafen ist groß, bequem und gut geschützt. Der Handel und die hiesigen Messen sind nicht ganz unwichtig. Die Trümmer der öffentlichen Denkmähler sind jetzt ziemlich weit außerhalb der Stadt aufzusuchen, woraus man auf den Umfang und Wohlstand der alten Stadt schließen kann. Die Steine des ehemahligen Amphitheaters sind in die neuen Festungswerke verbaut. Die Wasserleitung ist verfallen. Das heil. Chrysogvns-Thor *) ist ein ehe- mahliger Triumphbogen. DaS am besten «rhaltne Denkmahl ist von einer Gattinn ihrem Ehemann« ) Eine Abbildung desselben hat CaffaS x. 85. ^9 errichtet. Wahrscheinlich bedeckt das Meer jetzt einen großen Theil der ehemahligen Stadt. Bettler und Galeerensklaven belästigten unter venezianischer Re¬ gierung, jeden mit Ungestüm. Kein Dalmazier durste bewaffnet in die Sradr kommen. Jeder Adliche hier, so wie in andern hiesigen Gegenden, mußte in Vene¬ dig seinen Patron haben, der ihn schützte. Vrana, am See Vrana (Dursun), der einen Ueberfluß von Aalen hat, ein schlechtes Torf, eine italien. Meile von dem alten Urana, dem «hcmahli- gen Sitz eines GroßprivrS der Tempelherren, von dessen Kastell man hier die Trümmer sieht. Auch fin¬ det man noch Spuren von den Gärten des A!i Bcg. Biograd (Luna vecctlia, Alt-Jara), ein schlecht bevölkertes Dorf an einem geräumigen und sichern Hafen, vordem eine ansehnliche Sradt. Podgraje (^sKeniu), zeigt »och Trümmer von den prächtigen Mauern, deren Plinius und Ptvlemäus erwähnen. Groß-Obrvvazzo, am Fluß Jermagna, eine Stadt mit 5oo Häusern. Halb so groß ist Klein-Obrovazzo, ein offner Orr- Das Gebiet Novigrad. Novi grad, eine Festung auf einem Hügel, an dessen Fuß der Marktflecken von 100 Häusern liegt: Baldanj, Dorf von 70 Häusern, das den grcß- ten Theil des kleinen Gebiets ausmacht. 5) Grafschaft Knin oder Tnin. An der Granze von Bosnien, mit waldigen Ge¬ birgen und fruchtbaren Ebnen. Zf L5o Knin, an der Kerka, ein Städtchen und bisher schlecht uruerhaltne Festung, Bisthunt. Die Römer unter Germaniens fanden hier den hartnäckigsten Widerstand, indem selbst die Weiber sich mit ihren Kindern lieber ins Feuer oder ins Wasser stürzen wollten, als zu römischen Sklavinnen werden. West¬ lich von Knin, eine Viertelmeile vom Kerka, zwi¬ schen den Dörfern Radussitsch und Kistagnie, stehn drey ungeheure Zyklopenbogen auS Granitqua¬ dratstücken zusammengesetzt, in einer bis jetzt unbe¬ kannten, unsichern und mit Schutt bedeckten unüber¬ sehbaren Ebne, welche Major Rövlich zuerst bekannt gemacht hat. 6) Dernis. Dernis (Dernisch), am Flüßchen Cicola, ein offner Ort mit einer kleinen Festung und Thurm. Der Fluß überschwemmt hier jährlich mehr die Felder. 7) Verliča. Verliča, unweit des Ursprungs der Zetina, eine kleine Festung, auf dem Gipfel eines steilen Hügels, an dessen Fuße «in Marktflecken liegt. Die Landschaft zwischen der Kerka und Cicola heißt Petrovo polje (d. i. PeterS Feld). 8) Grafschaft Sebenico. Sie liegt an der See, und enthält 70 Inselchen. Sie wird mit unter dem Nahmen Sagorie begrif¬ fen, so wie die östlich angranzenden Landschaften. Scardona (Skardin von den Türken ge¬ nannt), unweit des fischreichen, schön gelegnen und von ihr benannten SeeS, eine berühmte alte 45» tömiscke Stadt, daher hier immer noch Alterthümer, besonders Münzen und Aschenurnen gefunden werden. Wegen ihrer bequemen Lage, hat sich in neuern Zeiten der türkische Handel und die Vvlkszahl hier gemehrt, und Fremde auß Bosnien und Scrvien haben sich hier angesiedelt. Der hiesige Bischof ist Suffragan des Erzbischofs von Spalatro. An der See liegen folgende Oerter: Bodize (vom Slav. V o d a, Wasser), wegen seines UeberflusscS an Wasser so benannt. Hier und in dem von Mauern eingeschloßnsn Dorf Tribouhug (Trebocconi), an der Meerenge vvu Mortar, wachsen die rothen Trauben, welche allein den seltnen und köstlichen Maraschino geben, wovon oben fAbschn. 6, i) Gewe>br, Wein¬ baus schon ist gehandelt worden, und den man nicht mit dem Branntwein Maraskino verwechseln darf, der von de» sauren Kirschen (Maraschi) gemacht, und allgemein getrunken wird. Sebenicv, Stadt am Ufer eines Sees, un¬ weit des Tarran-Gebirges, am Abhange eines stei¬ nigen Berges, die in einem Halbkreis stufenweise erhöhte Lage ungemein reihend darstellt. Unter vielen schönen Gebäuden zeichnet sich der prächtige Dom aus, dessen Dach aus großen Marmortafeln besteht, und an Kühnheit den römischen Meisterwerken nichts nacksteht. Außer andern Kirchen sind auch drcy MönchS- und zwey Nonnenklöster, und ein Bis« thum hier. Sie enthält 6600 Einwohner in drey Kirchspielen, die Rosoglivfabriken sind die wichrig- Ff - sten. Die Messe» und der Hafen befördern den Han/ del. Die enge Einfahrt und das Fort 8. Niccoiö von San Micheli erbaut, beschützen den Hafen, und ein Kastell nebst zwcy andern Forts, auf An¬ höhen die Stadt. Uskoken sollen diese erbaut haben. Im I. 1827 kam sie unter Venedig, blieb aber ununterbrochen in seiner Gewalt, erst seit dem An¬ fang des fünfzehnten Jahrhunders. Im sechzehnte» blüheten hier die schönen Künste, besonders ein guter Geschmack in der Baukunst. Auch ist sie das Vater¬ land berühmter Manner. Sie harre bisher ihre» eigenen Rarh mit adelichen Vorrechten. Venedig setzte drey Patrizier hier an, einen Kastellan-Gouver¬ neur, auf dem Fort 8.^ieec>Iü, einen Schatzmei¬ ster und einen Grafen zur Verwaltung der Rechts¬ pflege in der Grafschaft. Zu Weihnachten wird ein Spaßkönig erwählt, welcher die Schlüssel der Stadt bewahret, einen ausgezeichneten Platz in der Haupt¬ kirche einnimmt, in einem besonders dazu bestimm¬ ten Hause wohnet, in Purpur gekleidet, und mit Aebreu daS Haupt umkränzt in der Stadt erscheint, und von jedermann mit tiefen Verbeugungen begrüßt wi»v. Da diese Herrlichkeit und Majestät nur vier¬ zehn Tage dauert, und mehr zur Belustigung der Unterrhanen, als zum Vorlheil Sr. Majestät dient, so wird die Person zu dieser Farße nur auö dem gro¬ ßen Haufen, und nicht mehr aus dem Adelstanv, gewavlt. Im Thale Sl osel la liegt das gleichnahmige Dorf oder Marktflecken- Die hier fast von allem 453 Anbau entblößten Küsten gewahren einen traurigen Anblick, und die Luft ist ungesund wegen des benach, baclen SumpfeS, der aber in jeder Jahreszeit eine andre Art von Fischen in Ueberfluß zeigt; im Herbst z B. drangen sich die Cefali aus der See, nach den süßen warmen Quellen; im Frühlinge kommen Sar¬ dellen, Makrelen, Taubenfische und Blackfiscke, die letzten sind dann die einzige Nahrung der Ein¬ wohner, welche im Genuß einer unbeschrankten Frey» heil, trage und stumpfsinnig, also auch dürftig und elend sind; doch kann man ihren Vorfahren wenig¬ stens nicht den Ruhm der Tapferkeit absprechcn, durch welche sie sich die Türken abgewehrt Haden. Sie stammen vermuthlich von den Uötoken ab, wel¬ che, von allen Seilen verabscheut, gedrückt und verfolgt, an mehrer« Orten fast nichts, als das thierische Leben noch haben. In den Waldern findet man viel Mastix. 9) Grafschaft Trau (spricht Tra-u). Sie besteht aus einem schmalen Küstenstrich, die Hälfte der Insel Vua, auS der Insel Ikona, und andern noch kleinern Inselchen, und liefert 400,000 Pfund Käse, 5o,ooo Pfund Wolle, i3,ooo Fäßer des feinsten Oehls, 5o,ooo Fäßer Wein, Zoo,000 Pfund Feigen, und eine Menge Mandeln. In ihre» drey Bezirken wohnen au 20,000 Menschen. Die Gegend von Trau bis zu Alona gehört zu den schön¬ sten deS Landes. Die Stadt Trau (slav. Trogir, bey den Rö¬ mern genannt) , liegt auf einer kleinen L54 Insel, welche durch eine Brücke mit dem festen Lande, durch zwey andre und einen Damm aber mit der Insel Budua verbunden iss Sie bat einBiStoum, einen Hafen, Handel, und ^800 Emwohner. Im Westen von Trau an der Küste, ist der berüchtigte Felsen RvgoSuiza ss. Abschn 6, i) Gemüthsarl der Dalmazier^. Bossiglina, ein bischöfliches Dorf, dessen arme Einwohner oft auS der gerösteten Assodillwur- zel ein schlechtes ungesunde« Brot backen. In dieser Gegend wird aber die b ste Schafwolle erzeugt. Srgbekto, ein Marktflecken oder Dorf, um¬ geben von wohlbebauren Feldern, auf welchen viel Olivenbäume wachsen. l o) Gebiet S i nj. Zwischen der Grafschaft Trau und Bosnien, von welchem e« durch das Gebirge Prolok geschieden wird, «s gehört zu den fünfBergbeziikcn Dalmazien«, und ist ein Theil der ehemahls venezianischen Morlachey, in welcher viele Zigeuner von Verferrignng derEisen- waaren, vom Feldbau, und manche auch vom Zu¬ reiten der Pferde, sich ernähren. BcyMargude entstehn oft Erbfalle, woraus hernach stehende Seen werd-n. Sign (Scign), vor dem eine gute Festung, welche durch die braven Morlaken oft gegen die Tür¬ ken murhig vertheidigr wurde; jetzt ist sie ganz ver¬ fallen. Die ebne Gegend wird oft von der Zetina überschwemmt; auch macht das sumpfige Thal Su¬ lina die Luft ungesund. 455 Velika Gubaviza, Dorf an der Zerina, die hier einen >5o Fuß hohen Fall har. Caracaßiza, Zigeunerdorf. n) Clissa. Clissa, eine Bergfeste auf einem unzugängli¬ chen Felsen, und an einem engen Passe; vermuth, lich bey den Romern ^Ntiekrium und Nsncle- trium; berühmt durch mehrmahlige muthige Ver¬ theidigungen gegen die Belagerungen der Türken. Die ungarischen Könige traten eö dem Johanniter, Orden ab, hierauf bekam eS seine eignen Herren, im I. Z538 eroberten eS endlich die Osmanen, denen es die Venezianer entrissen, und durch den Frieden von Candia wieder abiraten. 12) Grafschaft Spalatro. Salona, am Flüßchen Salona , jetzt ein schlech¬ ter Ort von wenigen Hütten mit einer Kirche. Ehe¬ dem ein Hauptvrt, welchen nach der Verbrennung und Zerstörung von Oelmirriurn durch die Romer im Jahre der Welt 38^9 und 3857 die vertriebnen, «nd hier sich sammlenden Dolminier erbauten. Sie war der Sitz der Könige von Dalmazien, der Aufenthalt Kaiser DioklezianS, und Stazionsort für die römi¬ sche Flotte. Die Einwohner waren berühmt wegen ihrer Purpurfarberey, und wegen ihrer Tapferkeit; denn als Kaiser LctaviuS 3966 Salona belagerte, und es an Sehnen und Stricken zu den Vogen fehlte, schnitten die Weiber ihre Haare ab, und bothen sie den Mannern dar. Zuletzt da diese doch die Stadt übergeben zu müssen dachten, brachen in einer Nacht 456 die Weiber wie Furien gekleidet, mit brennende« Fackeln aus der Stadt, stürzten sich rvüthend über das römische Lager, zündeten es an, und verbreite» ten «inen so allgemeinen Schrecken, daß es ihren nachfolgenden Mannern möglich wurde, das viel stärker« feindliche Heer gänzlich in die Flucht zu schla¬ gen. Als römische Koloni« hieß sie Martin ssulis. Sie wiid im siebenten Jahrhundert von den Gothen und Avaren zerstört, und die verjagten Einwohner ließen sich größten Theils in Spalatro nieder, wel¬ ches ste erbauten. Man findet viele Trümmer der Klren Römerstadt, und har noch neuerlich viele Al- rerthümer anSgegraben, Spalatro, eine Stadt am Meere, welche gro¬ ßen Theils aus den Trümmer» des weitläufigen vom Kaiser Dioklezian erbauten Pallastes entstanden ist, dessen Mauern zwey Dritttheile dec ganzen Stadt umfassen *). Dieser ist ei» Parallelogram, dessen Lauge 65o Fuß, und dessen Breite 5io Fuß har. Eine prächtige Kolonnade von 5o Säulen, davon 4? noch ganz erhalten sind, ziert die Vorderseite, welche nach dem Meere hin sieht. An der Norvseit« *) Cassas hat in seinem Voyogs zwanzig schöne Zeich¬ nungen sowohl ven dem Grundrisse als von den An¬ sichten und Durchschnitten, und von den wichtigsten einzelnen Tbeilen dieses imponirendcn Ganzen, so wie von der Wasserleitung, von der Küste und der Gegend gegeben. S. die Kupfertafeln Nro. 35-36, 38-^2, ^-55. 457 ist die poris sores, eine andere Thure ist an der Westseite, und die dritte an der Ostseite. An jedem Thore standen zwey achteckige Thürme, die aber nickt über das Gebäude weg ragten. Jede Ecke deS ^iiäastes hatte einen viereckigen Thurm, welcher ^8 Fuß hoher, als die Mauern war. Die Vorder¬ ste hakte /4 Fuß Hohe, die drey andern nur 55. I>o:schen jedem Thurm an den Ecken und de» Thoren stand noch ein viereckiger Thurm, überhaupt waren sechzehn aas den drey Seiten. Inwendig lief an den Mauern der d-ey genannten Seiten ein breiter Sau, llengang hin. Kommt man durch das gvldne Thor, so tritt man in einen andern breiten, bedeckten Säu- lcngang, der den ganzen innern Hof thcilt, und zu den Vorhallen des cigenklichkn PallasteS führt. Ein andrer gleich breiter bedeckter Gang, durchschnei¬ det den ganzen innern Raum dje Quere, so daß er vier gleiche Vierecke ausmacht. In dem westlichen stand das Gebäude für die Frauen, im nord-östlichen waren die Wohnungen der vornehmsten kaiserliche« Beamten. Sieben Stufen führten zu der vffnenHal, le, welche von prächtigen Säulen getragen wurden. Hinter dieser war rin runder, in Riesenverhältnisse» aufgeführter, und durch eine Kuppel erhellter Vvr- saal. Hierauf folgte der große, 96 Fuß lange, 70 Fuß breite Saal, dessen Gewölbe rechts und links von sechs Säulen getragen wurde. Zu zwey Seiten dieses großen Saales, waren zwey andre, 85 Fuß lange, 58 breite Säle, deren Decke auf achtzehn Säulen ruhte, die io Fuß yor der Wpnd ahstanden. 458 Der eine, der ägyptische genannt, war zu großen Festen bestimmt, im andern wurden Konzerte und Schauspiele gegeben. Hinter diesen war das warme, da« kalte und das Dampfbad, das Schlafzimmer und die dazu gehörigen Kabinette. Neben jenen bey- den Sälen waren wieder zwey große, fast eben so lange Eßsäle, wovon der eine der korinthische, und der andre der cizycische hieß, entweder von ihren Iierratheu oder von der Art der Mahlzeiten so ge¬ nannt, die in jeder gegeben wurden. An beyde Säle stießen zwey kleinere, welche mit vier Säulen verziert waren. Wer wird glauben, daß dieses weitläufige Prachrgebaude von seinem Erbauer entworfen und auSgefühct wurde, als er nach einer zwanzigjährigen ruhmvollen Regierung beschloß, dem geräuschvollen Tummelplatz der Weltherrscherinn, RomS, und der Welt sich zu entziehn, um einer philosophischen Muffe zu genießen? Doch war es so, und der Kaiser ver¬ brachte hier die letzten neun Jahre seines Lebens, unter Leiden und Altersschwäche, und unter steter Furcht vor den Verfolgungen und Mißhandlungen seiner ehemahligen Unteithanen.— Jetzt ist der größte Theil der innern Gebäude dieses großen PallasteS vernichtet!*) — Man erblickt nichts mehr von dem *) Giustiniani, welcher i55o schon eine ausführliche Beschreibung heraus gab, sah von jenen herrlichen Trümmern mehr als Spon vor -5o Jahren, und dieser fand mehr als CaffaS, dem wir jedoch die beste Darstellung verdanken. ^9 prächtigen Frauenzimmerpallast, an seiner Stelle nur «ine Anzahl neuer Wohnungen. Von den ehemahligen Gebäuden linker Hand, sieht man nur noch einige Mauern, an welchen neue Hauser sich lehnen. Der Jupikerrempel *) in dem Raume zwischen diesem Pal- laste und dem Quersaulengang, der Vorsaal des Pal- laste« und die Kolonnade vor demselben, stehn nur noch- Den übrigen Raum erfüllen jetzt Häuser, Stra¬ ßen, sogar Platze; nur an dem einen Ende erinnern einige Mauern noch an die ehemahligen Badezim¬ mer. Recht« ist auch noch Aeskulap« Tempel zu sehen; aber Buden, Scheunen, Gasthäuser verengen jetzt den großen Platz, über welchen man sonst zu den schönen Vorhallen jene« Tempel« ging. Nur der äußern Mauer de« Ungeheuern Pallastes hat die Un¬ wissenheit und Rohheit, vielleicht auch der verwü¬ stende Krieg selbst geschont, obgleich nicht die Zeit. Von den Thürmen sind nur die an den Ecken übrig. Die obern Kränze der Mauern sind jetzt von Zinnen durchbrochen, hinter welchen die Einwohner sich gegen ihre Feinde zu vertheidigen und zu schützen suchten; auch über den gewölbten und zum Theil zugcmauer- ten Fensteröffnungen sind Schießscharten durckgebro« chen. Unversehrt sind noch geblieben, die prächtig« Kolonnade vor den Vorhallen, die korinthischen Säu¬ len, die hohen gewölbten Bogen nnd Gebälke, da« Gibelfeld derselben, die drey Thüren de« Vorsaale«, die Kuppel über demselben und zwey Sphinre, die ') S. bcy Cajsas l^ro. 44'^ und 54. /»6o vor der Vorhalle standen, wovon der rine mit acht ägyptischer Kunst mit Hieroglyphen bedeckt ist; der andre hat Menschenarme und Hänoe. Jupiters Tempel ist in eine Kathedralkirche verwanz delt, und ein hoher schöner Glockenthurm angesüg! morden, welchen die alten Säulen und Frisen, die glücklicher Weise mit Geschmack und Geschicklichkeit angebracht sind, zur größten Zierde dienen. Die Höhe des Tempels bis zum Dache ist 63 Fuß, bi« an die Spitze des achteckigen Daches aber 85 Fuß. Außerhalb ist er achteckig, inwendig rund, von feinem Marmor gearbeitet, den Bogen aus¬ genommen, der von Lacksteinen ist und eine Gallerte tragt, die auf acht schönen korinthischen Säulen von Porphyr und Granit ruhet. Der Durchmesser dieser schönen Rotunde ist im Innern ^2 Fuß, und ^5 Fuß die Höhe ohne die Kuppel, welche acht, 24 Fuß hohe korinthische Säulen tragen, und ein reich verziertes Gebälk, auf welchem eine zweyte, 22 Fuß hohe Säulenreihe von zusammen¬ gesetzter Ordnung ruht, welche den Bogen de« Ge¬ wölbes trägt. Acht Nischen sind in der Mauer. Rings herum ist der Tempel mit vcrschiednen Ver¬ zierungen, als großen Larven, Laubwerk und einigen Köpfen verziert. Die kolossalen Bildsäulen, welche das Innere zierten, sind verschwunden. Das Gebäude hatte kein Licht von außen. Das Ganze des Innern ist nicht ganz in demselben reinen Geschmack wie die Vorhalle und Gallerie. Die Basreliefs der inwendi¬ gen Frisen lasten eher vermuthen, daß er der Diaya 4.6» geweiht war *). Außen lauft um das Gebäude in selber Höhe eine Tallerie, die von acht marmor¬ nen korinthischen Säulen mit einem im edlen Styl gearbeiteten Gesimse getragen wird. Bon dieser Gal- lerie kam man in einen andern viereckigen länglichrm Tempel, neben welchem ein dritter kleiner runder ßand, und neben diesem rechts hat sich bis jetzt noch ein vierter kleinerer Tempel erhalten, der nun Jo¬ hanne- dem Täufer gewidmet ist, weßhalb viele Berändrungen damit gemacht wurden. Aus der Mitte des Jupitertempels, hat man durch die offne Thüre in der Ferne die Ansicht der Vorderseite deS Aesku- laptempelS; eine wahrhaft erhabne theatralische An¬ sicht! Di« tiefe Stille der Rotunda, die majestätische Pracht der Säulen verstärken den Eindruck, welchen die ungeheure Menge von Gewölben, Bogen und Pfeilern, zwischen welchen das Auge in dem Raum zwischen deyden Tempeln umherirrte. Der Tempel deS Aeskulaps selbst **), dessen Vorderseite im schön» sten Styl ist, obgleich leider so verfallen, daß kaum noch drey Säulen und einige Dogen die ehemahlige Schönheit des Ganzen ahnen lassen. Die kleine an- gebaute Kapelle und der schlechte Glvckenthurm da¬ neben, stöhren den Eindruck des Ganzen. Elende Buden sind an den Säulrngang gelehnet. Die zerstö¬ renden Hande haben selbst de« Grund des Tempel- ') Auch erwähnt die Peutingerische Karte bey Spa- lalro eines Tempels »ä OiLNLio. *") S. dep CassaS blro. und Z3. ^62 nicht verschont, sondern die SouterranS aufgebro- che»! Aber mit Erstaunen sieht mau hier, mit wel¬ cher Festigkeit die Alten baute«, denn ungeheure Quadersteine sind hier auf ihre schmale Seite über einander gelegt, und die Steine der Bogen in einander gepfropft. Noch sind eine römische Wasserleitung und auf der Seeseite außerhalb der Stadt, die Trümmer eines Vorhauses zwischen dem Pallaste und einer mit vielen Fenstern durchbrvchnen Mauer zu bemerken, von wo aus man das Meer übersehn konnte. Alle diese und viele andre Dcnkmähler der Pracht- und Künstliche Dioklezians, reiben noch nach i5oo Jah¬ ren die Bewundrung der Welt. Unter den neuer» Gebäuden sind drey Mönchs-, drey Nonnenklöster, rin Seminarilrm und einige Kirchen. Auch hat die Stadt einige Befestigungen, die sie aber wegen der nahen größer« Anhöhen, von welchen sie bestrichen werden kann, nicht lange zu schützen vermögen. Ihr Hafen ist weit und tief, aber gegen die Winde nicht ganz gesichert. Die Zahl der Einwohner der Stadt und Vorstädte wird auf 1^,00« geschätzt. Spalatkv ist bisher der Stapelplatz vorzüglich des venezianischen und türkischen Handels gewesen. Die stärksten Ar¬ tikel derselben machen Eisen, Leder, Wolle, Bett¬ decken, Wachs, Operment, Baumwolle, Korn, Seide und seidn«, kupferne und andre Waarcn aus. AuS seinen eignen Fabriken liefert Spalarro lederne, seione, wollne Waarcn und Rosoglio. Der hiesige Erzbischof war bisher Primas von Dalmazien und Kroazien. Ferner hat sich hier eine Gesellschaft, die 463 «us Edelleuten und Bürgern besteht, zur Beförde¬ rung des Ackerbaues vereinigt. Die Stadt harte bis¬ her ihren Prätor, der aber kein Eingeborner sey» durfte, und gewählt wurde, ferner ihren eignen übli¬ chen Rach und ihre Munizipalgesctze, nach welchen sie unter der venezian. Herrschaft von einem venezia¬ nischen Grafen regiert wurde. Die Wohlhabender» pflegten bisher ihre Kinder zur Erziehung nach Rom, Venedig, Padua oder Wien zu schicken. Daher findet man hier auch eine feinere Lebensart als in den be¬ nachbarten Gegenden. Unter Venedigs Oberherrschaft kam Spalatro zu Anfänge des zwölften Jahrhunderts. Den Ursprung der neuen Stadt schreibt man einem reichen Bürger von Salona, Nahmen» Severus, zu, welcher nach Zerstörung dieser Stadt durch die Sla¬ ven im sechste» Jahrhunderte, hierher flüchtete. Ihm folgten mehrere Dertriebne, und siedelten sich hier an. »3) Gebiet Pvliza. Dieß gebirgige, waldigte Land von neun Qua, dratmeilen, liegt zwischen den Flüßen Clissa und Duare. Seine 20,000 Einwohner ernähren sich durch den Getreidebau und die Viehzucht. Sie sind von hohem Wuchs und starkem Körper, mäßig, arbeit¬ sam, tapfer, doch, wenn sie keine Veranlassung zum Argwohn haben, freundschaftlich, höflich und gasifrey. Ihre Unwissenheit und Freyheiksliebe macht sie so mißtrauisch, daß man über ihre republikanische Verfassung, alö sie noch bestand, vergebens nach einigen Nachrichten bey ihnen spähte. Ucberdem glaubten mehrere von ihnen: jeder Fremde, drk 464 lese» könne, sey ei« Schatzgräber. Ihre Weiber be¬ handeln sie so hart und verächtlich, wie es die Mor» üaken thun. Sie theilen sich in drey Klaffen: Die vornehmsten zwanzig Geschlechter behaupten von Michen, ungarischen Flüchtlingen abzustammen; die zweyte Klasse machen die-bosnischen Üblichen, und die dritte die Bauern meist von slavischem Stamm aus. Ihr gebirgiges Ländchen machte es ihnen lange möglich, den Uebermuth, die Herrschsucht und Ge- Wallthärigkeiten der Türken von sich abzuwehren, und eine republikanische Verfassung beyzubehalten. Darum begaben sie sich auch unter den Schutz der Republik Venedig. Fast jeder Einwohner ist gebor- mr Soldat. Dieß Gebiet hat keine Stadt, sondern 20 Dörfer. Der Hauptort ist Pirun-Dubrava. Al- Republikaner wählten sie ihre Obrigkeit selbst. Deßhalb fanden jährlich am Georgs-Tag alle stimm¬ fähigen Einwohner sich in der Ebne bey Garta ein, und lagerten sich, jede der drey obigen Klaffen von Len andern abgesondert. Hier wählten den Großgraf, das Oberhaupt des FreystaateS, au« dem ungari¬ schen Adel, die Dorfvvrsteher, oder die kleinen Gra¬ fen genannt, welche aus dem bosnischen Adel wa¬ ren, im Nahmen ihrer Gemeinen. Jnd.-ß wählten die Dorfglieder ihre kleinen Grafen aufs neue, ober bestätigten die bisherigen. Zugleich wählte die erste Klaffe einen Kapitän, und zwey Prokurarereu. Oft wenn die Parteyen zur Wahl des Großgrast u sich nicht einen wollten, raubte einer das Kästchen, wor¬ in ihre Urkunden verwahrt wurden , und trug es in es65 da- HauS deS neuen Großgrafen Brachte er e» glücklich dahin, so durfte niemand sich weigern, die¬ sen anzuerkennen. Da es aber erlaubt war, Gewalt mit Gewalt zu vertreiben: und den Räuber mit Steinen und de» Waffen zu verfolgen: so kostete «S diesem oft daö Leben. Ihre Gesetze verrietben die Rohheit barbarischer Zeiten. Ist ein Mord gescheh», so begibt sich der Graf (Vorsteher) deS Ortes, mit seinen Beystanden in das Haus deS Mörders, ver¬ zehrt mit ihnen was sie finden, und tragt das Beste bewegliche Gut davon. Dann meldet man den Fall dem Großgrafen, der auch dahin kommt, um dstS Uebrige abzuholen. Der Mörder wird gewöhnlich zu einer Geldbuße von vierzig Talleri (acht Zechinen> verurtheilt, falls nicht etwa die Thal von sehr be¬ schwerenden Umstanden begleitet ist. Ehedem wurden die Mörder gesteinigt; dieß geschieht bisweilen noch, und zwar auf der Grelle, damit der Verurrheilte keine Zeil, noch Gelegenheit zu appelliren findet. Die Angeklagten zum Gestandniß zu zwingen, steckt man ihnen Splitter von Fichtenholz unter die Nägel. Auch die Feuer- und Wasserprobe war vor kurzem hier noch üblich. Bey Streitigkeiten über Grundstü¬ cke, begibt sich der Richter dahin, breitet seinen Mantel auf die Erde, hört darauf sitzend beyde Par. teyen an, und spricht nach kurzer Untersuchung auf der Stelle das Unheil, wodurch gewöhnlich die Sache beygclegtist. ies) Gebiet Almi sha oder das Gebirge. Diese gebirgige Landschaft liegt an der untern Gg -4.66 Zetina, zwischen dem Meer, und dem Gebiet von Jmoski, und bringt einen trefflichen Projecco und Muscateller-Wein. Von dem Ueöerfluß an großen und schmackhaften Fischen aller Art, in den Mün¬ dungen der Jelina nehmen die sorglosen Anwohner nur ihren nvthigsten Bedarf. Duare, ein Marktflecken an der Jelina, auf einem Hügel, auf dessen Spitze eine Feste steht, welche den Türken von den Venezianern entriss-m, und im J. i68zs zum Schutz ihrer Granze befestigten. Almisha (slav. Omi sh), liegt zwischen dem Meere und der Jelina, auf einer ebnen Landspitze, am Fuße hoher Felsen, zwischen welchen der Kluß heimlich durchlauft , und gefährliche Sandbänke bey der Mündung macht. Diese Lage benutzten die Ein¬ wohner ehedem zur Seeräuberey. Wegen der viele» Sümpfe, welche die Jelina hier macht, würde die Luft sehr ungesund seyn, wenn nicht um Mitternacht in allen Jahrszeilen ein frischer Wind sich erhöbe, welcher die schädlichen Dünste vertreibt. Doch sind die Wechselfieber hier sehr häufig. Der Umfang der Stadt beträgt nur /soo Schritte, und die Iahl der Einwohner dieses Gebiets etwa 12,noo. Der Bischof von Almisha wohnt nicht hier, und steht unter dem Erzbischof von Spalarro. Es ist hier auch ein Semi¬ nar für die slavonischen Geistlichen im Polizanischrn und den dalmatischen Inseln, wo sie den dürftigen Unterricht im Lesen des ins Altslavische übersetzten mit glagolitischen Buchstaben gedruckten oder geschrie¬ benen römischen Miffals u.s. w. erhalten. Eine kleine 467 Feste auf einer nahen Anhöhe schützt und dominirt die Stadr. ,5) Gebier Jmoski an der Gränze von Bosnien zwischen Sinj »nd Almisha, und fast ganz von beden Gebirgen umge¬ ben, aus welchen der Bach S n a j a entspringt. Da» Gebiet hat 40 Dörfer, und 12,000 Einwohner. Jmoski, eine kleine Bergftstnng, nur von einer Seite zugänglich. Am Fuße des Hügel» ist ein Marktflecken mit einem Franziskanerkloster, und ist der Haupkvrt. Hier soll ^ovunium, eine römische Munizipalstadr gestanden haben. Prvlvtschaz, Dorf an dem gleichnahmigen See. 16) Primorje oder Macarska zwischen den Flüssen Zetina und Narenta an der Küste, welche mit Feigen-, Oliven-, Mandel-, Maulbeer- und Maraskb-Bäumen, besonder» auf dem südlichen Abhange der Berge pranget. Leider hat aber auch hier nach dem unvcrnünstigen Umhanen der Schuh gebenden Walder die Wulh der Stürme keinen Widerstand mehr gefunden, und da» Thal mit Sand beschüttet, so wie die reissenden und nicht eingedammten Waldströme einen Theil dieses herr¬ lichen Lande» unbewohnbar gemacht, und den Wein¬ bau fast ganz vernichtet. Es sind daher hier nur noch 26 großen Theil» kleine Dörfer, ein Flecken und eine Stadt, worin zusammen nur iä,ooo Einwohner leben, welche, besonders die umVergvraz, lange, kastanienbraune Gesichter haben, wie die um Duare, Gg 2 468 und heftig, roh, kühn, unternehmend und raub- süchtig , besonders gegen die Türken sind. Ma carska, die einzige dalmatische Stadt, in welcher keine baufälligen Häuser noch Schutthaufen sind. Sie liegt am Meere, und zieht sich bis zum Fuß eines hohen Berges Biocovo genannt. Sie ist vor etwa dreyßig Jahren neu gebaut, har aber weder Mauern, noch Thore, noch Festungswerke. Durch die Ableitung eine- Sumpfeö von salzigem Wasser, ist die Luft sehr verbessert worden. Milten durch die Stadt fließt ein klarer Bach, und die Budikscheviza ergießt sich hier inö Meer. Der kleine Hafen erleichs tert den Handel der thärigen Einwohner ungemein. In der fruchtbaren Gegend ist Ueberfluß an Süd» flüchten und Honig. Der hiesige Bischof stehl eben¬ falls unter dem Erzbischof zu Spalarro. 17) Vergoraz. Vergoraz, ehedem ein türkischer bewohnter Marktflecken, der von einem schlechten Thurm be¬ schützt wurde, an einem See. Jetzt sind nur wenige armselige Hütten auf diesem Platz, da die nahen Felder steten Ueberschwemmungen ausgesetzt sind, wodurch'die Einwohner in Dürftigkeit versanken. 18) N a r e nta. Na renta der Römer?), eine römische Kolonie, von welcher man sagt: Narenta, von Golt verflucht (Kuretu oci poolcleta!) Venn die Ausdünstungen der hiesigen Sümpfe und stehenden Gewässer sind Menschen und Thieren, ja selbst den Vögeln in der Luft und den Fischen tödklich; daher 46g diese übrigens fruchtbare Gegend entvölkert ist. Um sich der Schwarme der stechenden Insekte» zu erweh, rcn, schlaft man in kleinen Zelten, ja wahrend der heissen Jahreszeit suchen zärtliche Personen darin auch ihre Zuflucht. Der Aalfang ist einträglich. Der ehe- mahligen Regierung zu Venedig both eine dasige Gesellschaft eine Million Gulden für diesen Sumpf an, mit dem Versprechen, ihn auszutrochnen. Das Fort O pusch, Kastell am Ausfluß derNarenka. 19) Ragusa. Dieß Gebiet gränzt an das Meer, an Türkisch« Dalmazicu und au Albanien, hat 3o (oder nach An¬ dern nur 22) Quadratmeilen, einen gebirgigen, felsigen und meist unfruchtbaren Boden, nebst den Inseln, mehrere gute Hafen und Ankerplätze. Die Bay e n von Ragusa, Sabioucello nnd M r» l e d a, nur einen nahmhaften Fluß O mbla, 56,ooo Einwohner, davon der vornehmere Theil italienisch und der übrige slavonisch spricht. Die größte Zahl ist katholischer Religion, doch sind auch Griechen, Armenier nnd Muhamedaner unter ihnen. Die Arbeitsamkeit der Ragusaner ge¬ winnt dem unfruchtbaren Boden Getreide, Wein, Oehl, Baumfrüchle ab. Die Jucht der Seidenwür» mer, des Viehs, die starke Fischerey, die Verferti¬ gung der seidnen Zeuge, der Schiffbau und die Schifffahrt, ernähren viele Einwohner. Die wicht!« gern Artikel ihres Handels mit den Türken und Ita¬ lien sind Wolle, Leder, Seide und Holz. Bis zum Jahre 1807 hatte Ragusa eine aristo« 4?o krati sch e Regiernngsform, welche durch da« Col- gium 8«' , einen Ausschuß des großen Senat«, der nur aus Avlichen bestand, und von dem Oberhaupt der Republik, dem Rektor, ver¬ waltet wurde. Diesen wählte man so wie den Gou¬ verneur des Kastells der Sraor Ragusa, monarh- lich. Sie zahlte bis znm Jahre 1806 dem türkischen Kaiser jährlich 26,-000 Piaster für seinen Schutz. Im I 18.17 wurde sie mit dem Königreiche Italien vereinigt, >809 aber mit den iilyrischen Provinzen. Ihre Einkünfte betrugen 100,000 Dukaten (3o,ooo Zechmrn). Sie besoldete 1200 Mann Land- soldaten, und ihre Seemacht bestand im Z. 1779 aus 162 Schiffen von 10 bis 4« Kanonen, und 29 auf den Werften. Auf dem festen Lande sind die Hauptörker: Ragusa (slavisch: Dubravnlk), vor Alter« Ruusis), die befestigte Hanplstadt auf einer Halb¬ insel gelegen, Hal einen kleinen Hafen, 8000 Ein¬ wohner, ein karhol. ErzdiSlhum, «in großes Kran¬ kenhaus, ein FindelbauS, ein italien. Schauspiel¬ haus, in welches keinem Frauenzimmer al« den Avlichen und Ciuadini, der Eintritt erlaubt war. Ferner ist hier eine Münze, Seidenfabriken, Schiff¬ bau und Handel. Durch öftere Erdbeben, besonders ,n den Jahren i63f und 1667, >st die Sradc sehr verwüstet worden. Bey dem letzten sollen auch 6000 Einwohner umgekommen ferm. S t. Er o i r (Gra v osa), ist nahe dabey. Hier ist der beste Hafen der chemahligen Republik, und ^7l ihre Schiffswerft? ; auch der Vergnügungsort der Ragusaner. Alt-Ragusa (Ragusa vecchia, ehedem ^pickuurus), am Fluß Brano, ein Dorf an einem kleinen Meerbusen. Die große Halbinsel Sabioncello (von einigen wird sie eine Insel genannt), gehört zu den frucht¬ barsten Landschaften. Die Weiber zeichnen sich durch Schönheit aus, die Manner durch ihre Geschicklich- leit in der Schifffahrt; auch besitzen sie viele Kauf- fahrteyschiffe. Stagnv, der Hauptort, eine befestigte Stadt mit einem Hafen, Bisrhnm und ^.000 Einwohner, die einigen Handel treiben. (Von den Inseln Milit (Meleda^, Insel di Mezzo, Jupana, Lagosta, Cizzola und den Andreas-Inseln, handeln wir im folgenden Abschnitt). 20) Nieder-Dalmazien, oder ehemahli- ges Venezianisch- Albanien, und das Gebiet von Eattarv. Es liegt fast im Halbkreis, zwischen dem Busen von Cattaro (sonst von Rezzonico genannt), dem Montenegriner Gebiet und Herzogevina, von wel« chem eö durch Gebirge getrennt ist. Die Berge Li. sano, Risano und Cattaro sind die nahmhaf- testen. Die Bay oder wie sie jetzt gewöhnlich genannt wird, der Kanal von Cattaro, ist achtzehn Mi¬ lien lang, drey bis vier breit, erstreckt sich in gro¬ ßen Krümmungen, welche dreMhu schön« Busen bilden, bis an den Fuß der Granzgebirge, und theilt daS Gebier in zwey fast gleiche Hälften, Den Nah¬ men der Mündungen dieses Kanals Bocche di Cattarv, braucht man oft von dem ganzen Ge¬ biet; ja man nennt sogar dessen Einwohner Bocche- ser. Der gebirgige Boden erlaubt weniger den.Anbau des Getreides als des Weinstocks, der Fruchrbäume aller Art, auch des Olivenbaums. Die Gruppen dieser edlen Fruchtbäume machen im Abstich gegen die nack¬ ten und abhängigen Felsen, die Ansicht der albani¬ schen Küste wählerischer, als di« der so sehr gepriese¬ nen Ufer des Genfer-Sees. Nur eine schöne Ebne bil¬ det die Gegend von Budua bis Teodo, oder die Eon- teen von Juppa sShnpa). Statt fahrbarer Straßen findet man hier nur beschwerlich zu erkletternde Fuß- steige und höchstens Saumwege; daher bedient man sich häufig der Kähne. Im Winter toben reissende Gebirgsströme, im Sommer gebricht es am Wasser, doch sind viel gute Quellen im Innern de« Landes. Wrin, Weitzen, Feigen und Oliven, die letzten vorzüglich in Pastrvvichio, Cartolle und Lustizza, so wie die schönste Gattung von Granatäpfeln wach¬ sen am häufigsten auf den felsigen Höhen ; Getreide allein, doch reichlich in den Ebnen von Juppa. Steineichen und andre Waldbaume gedeihn im Ge¬ biete von Castrlnuovo. Nur das steile Gränzgebirge von Montenegro ist kahl und ganz.unfruchtbar. Bie¬ nenzucht, Fischfang und Viehzucht werden vernach. laßigr. Man verfertigt sehr starke und feine Arten von Branntwein, Leinwand, grobe wollne Tücher, ^3 Seife und Saiten. Es gibt sechs Lohgerber, eine Schönfärberei) und mehrere Seidenspinnereyen im Lande. Ein großer Theil der Einwohner beschäftigt sich mit der Schifffahrt und Handlung, die sie nach Dalmazien (dem Türkische»), Venedig und bis nach den sieben Inseln und selbst nach den Hafen der tür- kischen Levante treiben. Diese Betriebsamkeit und ihre Sparsamkeit machen viele Einwohner woblhabend. Unter der venezianischen Oberherrschaft wurde Cat» taro von einem außerordentlichen Proveditor, einem Unterproveditor, Schatzmeister und einheimischen Repräsentanten verwaltet, welche unter dem Gene- ralproveditor von Dalmazien standen. Die Katholischen gehörten zu dem Sprengel des Erzbischofs von Bari. Das Gebiet von Cattaro hat drey Städte: Cat» taro , Castelnuovo und Budua, zehn Kommunitä¬ ten, drey Kommune» und 33 gut gebaute Dörfer. Die nahmhafteren Theile und Oerter liegen in fol¬ gender Nachbarschaft: u) Bezirk von Castelnuovo, worin die Graf¬ schaft Topla und Dörfer liegen. Castelnuovo, an dem Meerbusen Lisano, dem ersten und westlichsten im Kanal von Cattaro, am Eingang desselben und am Fuße eines Berges, vier und eine halbe deutsche Meile von Cattaro. Die kleine Stadt hat Mauern mit Thürmcn zu ihrer Schutzwehr, eine kathol. Kirche, ein Kapuzinerklo¬ ster und nur etwa 3oo Einwohner. Die ehemahls ^7^ bebrütenden Festungswerke der untern und obern Stadt, baden durch Erdbeben viel gelitten. Die größere Vorstadt hat an 1200 Bewohner, ein reiche- Basilianer- und ein Franziskanerkloster, und unweit des Meeres ein Krankenhaus. Auch wird einiger Handel getrieben. Erbaut wurde die Stadt von Tuartko, König von Bosnien. Venedig, der Papst und die Spanier eroberten sie ,53o. Letztre legren oberhalb der Stadt auf dem Bergrücken ein festes Schloß an, das noch heut F o r t e z z a S p a- gniola heißt, und zu den wichtigsten Festen des Landes gehört, da es die Straßen beherrscht, auf welchen die starken Karawanen auS dem ragusani- schen, türkischen und Montenegriner Gebiet ankom¬ men. Die Türken eroberten zwar bald darauf die Stadt wieder, verloren sie aber im 1.1687 an die Venezianer. Fortezza Spagniola ist von vier massi¬ ven gewölbten Thürmen flankirt, hat starke und gesunde Kasematten, Borrathskammrrn, Zisternen und gutes Qurllwasser. Topla, nahe bey Castelnuvvo, ist ein gut bevöl¬ kerter Marktflecken, in der gleichnahmigen Grafschaft. Cambur, welches östlich von Castelnuvvo auf einer Spitze einer Insel liegt, an der Meerenge. Die g555 Bewohner diese- gebirgigen Gebiete« von Castelnuvvo sind zahlreich, und theilen sich in Kompagnien. Sie kamen im 1.1687 unter venezia¬ nische Oberherrschaft, und hatten einen venezianischen Proveditor. 475 k) Bezirk von Cattaro. Hier sind ftcbs Kom¬ munitäten: Risano, Pcrasto, Dobrota, Per¬ zagno, Stollivo und Iuppa; drey Kommune«: Lustizza, Cartolle, Oracovaz; Dörfer und 26,206 Einwohner. Risano, ist ein volkreicher und ansehnlicher Flecken an dem gleichnahmigen zweyren Busen des Kanals. Hier war bisher ein BiSkhnm. Bon den Römern wurde der Ort kinrinum genannt. Der große schöne Platz des Orres heißt Dabella. Dar¬ an stoßen die drey volkreichen Dörfer Ledenize, Morigno und Criv osico. Perasto, ein Marktflecken am Abhänge eine- Berges, dessen Fuß bis an den Kanal reicht, hat «in Franziskanerkloster, einige Kirchen und 2600 (2800) Einwohner, welche Fischerey, Schifffahrt und Handlung treiben, und unerschrockne Seeleute sind. Dobrota, zwischen Perasto und Cattaro an dem Kanal, ein volkreicher wohlhabender Marktflecken. Perzagno, am Kanal, uyd zwar an der West¬ küste es eigentlichen Busens von Catkaro gelegen, Marklflecken mir i5oo Einwohnern, die Handel treiben und wohlhabend sind. Teodo, am Kanal, eine durch seine schöne Lage und vortreffliche Weine ausgezeichnete Ortschaft am Anfang einer schönen Ebne, die bis Budua sich erstreckt. Stollivo, Leperane. Cattaro, vermuthlich ^soriviurn der Römer, an dem eigentlichen Busen von Cattaro, eine Sradr mir r-soo Einwohnern, engen Straßen, doch wohl- 'L?6 gebauten Hausern, 3 Nonnen« und 3 Mönchsklö¬ stern, 17 Kapellen, zusammen i3 Kirchen, unter welchen der Dom ein ehrwürdiges Alterlhum zeigt, und die Gebeine des heil. Tribon und einen Schatz von mehr als 200,000 Dukaten an Werth, in einer schöne» Kapelle verwahrt, zu welcher eine prächtige Marmortreppe von mehr als 80 Stufen führt. Die Stadt ist von einem jähen Marmorgebirge umgeben, welches mit der Stadt einen Umfang von 1200 Schritten hat. Sie wird deßhalb, doch mit Unrecht, für unbezwingbar gehalten, besonders da auf der höchsten Spitze dieser Berge, eine Festung, S. Gio¬ vanni, angelegt ist, welche die benachbarten Höhen bestreicht, und die Stadt mit starken Mauern, auch stets mit einer guten Artillerie und einer zahlreichen Besatzung versehen ist. Die venezianischen Provedi- toren seit vierzig Jahren haben ungeheure Werke hier angelegt, oft um ihren Nahmen an ihnen zu verewigen, oft um sich auf Kosten des Staates zu bereichern. Vielleicht hat keine Festung in der Welt so viel Geld gekostet, als Cattaro dem venez. S'aate. Doch sind die Hauptwerke zwischen der Stadt und dem Kastell, unter venezian. Regierung unvollendet geblieben, so daß man auS jener von mehrer» Sei¬ ten bis an die auf dem Felsenrücken erbauten Schan¬ zen, ohne alles Hinderniß dringen konnte. Eben so wenig ist bisher an Befestigung der kleinen Insel Scoglio di Stradivtti, gedacht worden, so wichtig sie auch wegen ihrer Lage in der Bay ist. S. Gio¬ vanni Hal kostbare Zisternen und sogar eine treffliche 477 Quelle. Die Bay ist der größte und sicherste Hafen im adriatischen Meere, und dient sowohl einer zahl, reichen Marine als der Handlung zum Schutz und zur Sicherheit. Die Stadt hatte bisher ihre eigne aristokratische Verfassung, die von dem, bloß an5 Adlichen bestehenden Rath verwaltet wurde. Letzterm war aber, bey Verlust seiner Vorrechte für seine Kinder, untersagt, das adliche Blut durch Verheira- rhung mit Bürgerlichen, zu verunreinigen. PliniuS schon erwähnt dieses Ortes als einer römischen Kolo¬ nie, 5es? wurde sie mit Dalmazien vvn den Ostgotheu eingenommen. Im 1.866 zerstörten sie und Budua, Risano und Rose die Agarener (Araber), doch wurde sie bald wieder aufgebaut mit Hülfe der Bosnier, welche von den Hungarn hieher gedrängt, die Stade und das Kastell S. Giovanni auf dem Gipfel eine» eine halbe Stunde hohen steilen Felsens aufführten. Georg, König von Servien schenkte iii5 der Ge¬ weine von Cattaro, den Scoglio degli Stradiotti, Lustiza, Cartole und die ganze Ebne bis Juppa. Seine Nachfolger Urvsch und Elena, fügten noch hin¬ zu Unter-und Ober-Iuppa, Losize, Miaz, Dobro¬ ta bis Kloster S. Georgio, ferner Ledenizze, Bian¬ ca und Crusevizze bis zur Quelle Fiumera am Fuße des Monte-Solle. Freywillig ergab sich Eattaro den Königen von Servien, unter deren Schutz e» auch bis i368 blieb, da Servien unter vier Herren getheilt wurde. Cattaro ergab sich darauf dem König von Ungarn Ludwig, dessen Nachfolgerin» eS aber an Bosnien abtrat, von welchem es jedoch seine Unab- hangigkeit erkämpfte. Im Z. 1^10 ergab e» sich fteywillig an Venedig aus Furchl vor den Türken, und 1797, nach Auflösung duseS Staates, an Oesterreich. Im Hafen delle Rose, außerhalb des Kanals, liegt ein Wachschiff, um die Pässe der ein- und aus¬ laufenden Schiffe zu untersuchen. Daran liegt Kvrtale (Cortoli), und an der See Lustiza, wegen seiner köstliche» Weine bekannt, c) Zum Bezirk von Budua gehören die dreh Kommunen: Pobori, Braichi, Maini, die Grafschaft Pastrvvichio und zwey Dörfer; er hat 12,900 Einwohner. Budua, tragt wenig, doch treffliche- Getrei¬ de, hinreichend Oliven, überfiüßig aber Wein, Baumfrüchte und Gemüse. Cs hat 1000 Bewoh¬ ner, welche bisher unter einem venezian. Patrizier oder koftestü staudcn. Die kleine Stadt Budua ist auf drey Seiten von der See eingeschloffen, har ein Bisrhum, und wird durch Mauern mit Thürmen und andre altmodische Befestigungen, am meisten aber von dem Fort S. Stefano geschützt. Durch da- Erdbeben im 1.1667 ist sie sehr verödet. Der Bassa von Scutari, Soliman, belagerte sie 16K7 mit 10,000 Mann, wurde aber durch Vie Tapferkeit der Einwohner und durch den venezianischen Entsatz des Provedirors Cvrnaro zurückgetrieben. Allein nach Venedigs Fall, überfiel und besuchte sie im I. >797 der Montenegriner Bischof, Peser Perrovitsch mit ^79 68o zum Grafen von Oserv erwählt, eben so 1156 ein Sohn des Logen Vital Micheli. Durch Erbschaft undHei- rarb kamen diese Inseln von dem Hause Micheli an die Morostni, welche sie vom J. I 180 brS i3o^ behaupteten. Nach dem Absterben des letzten Erb- grasrn von Cöerso und Ds.'ro Marino Marosini, verlangten die Einwohner von der Republik Vene, big , daß sie ihnen alle zwey Jahre einen neuen Gra¬ fen senden möchte. Seitdem blieben sie in diesem Berhaltniß, und nahmen an den Kriegen Venedig- bald «inen grösser», bald einen gerinqern Theil; am meisten litten sie in dem Kriege Venedigs mit den Uöloken. 485 Die Sprache des großen Haufens ist das Slavo- A> sche. Die gewöhnliche Kleidung des gemeinen Man- neS ist die uralte illyrische, von schwarzem groben Luch: meistens sind sie gut und reinlich gekleidet. Bettler in Lumpen gehüllt sind eine Seltenheit. Dank sey der Arbrilssmkeit und Lhäligkeit, die hier herr¬ schen , schon such mir Sonnenaufgang den Emsigen wecken, die Knabe» von der Kindheit an zum Fisch¬ fang, zum Ackerbau und zur Viehzucht anhalten, u id seihst den reichsten Frauen Vie Führung ihres Ha wwesens zur unvermeidlichen Pflicht machen. Daher genießen diese Insulaner einer dauerhaften Gesundheit und f.sten Leibesbeschaffenheit. Allein die Ruhr recht im Sommer viele dahin. Ihre Gesammt- zahl wird auf 8ooo bis 9000 geschätzt. Außer den erwähnten Beschäftigungen treiben manche auch das Rasch-Weben. Welche eifrige Katholiken die Einwohner sind, kann man aus dec starken Zahl der Kapellen auf delr Inseln (über 200) abnehmen, und wie selten Rei¬ sende sie besuchen, daraus urcheilen, daß selbst in der Hauptstadt Cherso nicht ein einziger Gasthof ist. Der Küchendienst wird an mehrer» Orten in slavo- nischer Sprach« gehalten, und die abscheulichsten Heiligenbilder in den Kirchen vermögen nicht die An¬ dacht d-s großen Haufens zu stören. Die Hauptstadt Osero allen, ernährt ,^ro Welt- und Ordensgeistliche und Nennen und einen Bischof. Beyde Inseln werden eingetheilt in zwey Gerichks- sprenzel. 486 Zu dem Gerichtksprengel von Cherso gehört der nördliche größere Theil von Cherso. Darin sind fol¬ gende merkwürdigere Ortschaften: Caisole (Castello Cavisole), an der öst¬ lichen Küste der nördlichen Spitze der Insel, jetzt ein elender Ort, mit einer Kollegiatkirche. AnS den vie¬ len hier gefundenen Inschriften ist zu vermuthen, daß er zu Kaiser TiberiuS Zeiten von Wichtigkeit gewesen sey. Cherso, eine Stadt an der Westküste, 32° 2cV L. 45" Br., am Fuße eines niedrigen Gebirgs; sie hat, besonders im Innern, enge schmutzige Gassen, eine Menge Kirchen, worunter die Kakhedralkirche ist, die ein vortreffliches Alrarblatt von Andreas Vicentino besitzt (eine große Merkwürdigkeit in diesen ikunfiarme»Kirchen und Inseln!) ein Mönchs- und ein Nonnenkloster, 120 Welt - und Ordensgeistliche und Nonnen!! und überhaupt nur höchstens 4000 Einwohner, die einigen Handel treiben. Der geräu¬ mige Hafen befördert diesen; es verbreiteten aber auch zugleich die benachbarten sumpfigen Stellen des Bu¬ sens, und die Kloake oft «inen Pestgestank über die Nachbarschaft. Die Stadt war bisher der Sitz des venezian. Statthalters und des Bischofs. Vrana, südlich von Cherso, wovon der benach¬ barte, fischreiche, große und einzige Landsee den Nahmen hat. Westwärts davon liegt Lubeniza, ein schlechtes Dorf, mit einer Kol¬ legiatkirche, in welcher die slavische Sprache bey dem Gottesdienst üblich ist; ehedem ein bedeutender Ort. ^7 Jur Gerichtsbarkeit vonLsero gehört die südliche Spitze von Chers» und die Jrrsel Osero. Osero, in alten Jeite» , ist in dreyeckiger Gestatt erbaut, auf einer ins Meer ra¬ genden Landspitze der südwestlichen Küste von der Insel Cherso, an dein engen Kanal der beyde Inseln trennt; 3r° 20^ L., ^5' Br. Durch eine Brücke sind beyde Inseln verbunden. Die ehemahls blühende Stadt verfallt immer mehr, da die Zahl der Einwohner sich jährlich vermindert, wegen deS Pestgestanks, welche jm Sommer auS den benachbarten Salzpfützen und dem darin verfaulenden Seegras und Insekten auf¬ steigt ; und doch Hal die hiesige Domkirche sehr reich¬ liche Einkünfte, welche der Bischof aber in Cherso verzehrt. Man zählt nur noch 35o Einwohner. Doch ist dieß der Einzige Oct dieser Inseln, von dessen ho¬ hem Alterthum einige Nachrichten sicherhalten Haben- Auf Luschin grande (sonst auch Osero ge¬ nannt), und auf Luschin piccolo keltert man eine rvkhe Tragbe, mit deren herrlichen Wein ein bedeutender Handel getrieben wird. Hier sind die gleichnahmigen Oerter: Luschin piccolo (Klein-Luschin), an der südöstlichen Küste, in einer in Halbkreis erhöhten Lage gebaut, gewährt eS im Hafen einen schönen Anblick. Es hat 1700 bis 1900 Einwohner, di« sich zwar zu Theil auf Schifffahrt und Fisch,rey le¬ gen, aber, die Gemeinen und Kinder besonders, schmutzig und ekelhaft sind. Die Weiber sind unge¬ wöhnlich stark, und pflegen die schwerst«» Lasten auf M ihrem Kopfe zu tragen. Eine Meile südlich an dersel¬ ben Küste liegt auch das ganz hübsch gebaute Luschin grande (Groß-Luschin), mitr5oo oder »8oo Einwohnern, die meist von Branntwein¬ brennen, rheilS von der Schifffahrt leben; viele sind Schiffsherren und gute Seefahrer; daher findet man auch hier die größte Anzahl von Handelsschiffen. Westlich von Cherso liegen: 3) Levrera (Levrara), sie ist nurzwey italieni¬ sche Meilen lang und bloß von Kaninchen bevölkert, zu deren Jagd die Insel bisweilen besucht wird, und /s) Galiola, die noch kleiner ist. Westlich von Osero liegen Omen, Canidoke und Sansigo. 5) Onie (Unie, Nia), ist sieben Meilen lang^, har einen sichern und geräumigen Hafen auf der Ostseire, viel Holz und Fische. Die wenigen und armen Eilander aber müssen zugeben, daß Fremde Len größte» Vorrheil von der hiesigen Fischerey zie¬ hen; denn die Insel gehört zum BiSthum von Osero. 6) 7) Groß- und Klein-Can idole (stav. S tr a k a » e) , beyde haben sieben iralien. Meilen im Umfange. Sie baden einen guren Boden, und wer¬ den von den Lnschincrn zum Theil bebaut. Auf der großen Insel sinder man auch versteinerte Knochen. 8) Sansego (Sansigo), dem weissen Vorge¬ birge und derDay Augusto aufOsero gegenüber. Sie ist größer als beyde Canidole zusammen genommen: ihr etwas sandiger, doch nicht unfruchtbarer Boden, worin man auch versteinerte Knochen findet, würde ^9 ihre 3vo Bewohner leicht und wohl ernähren, wenn sie nicht im Druck, Elend und Schmutz muthloS sich mit dem zu ihrer Nothdurfr erzeugten Korn und Wein begnügten. Sie gehört ebenfalls dem Bistkum Dsero. Wegen des starken Sardellenstrichs an ihren Ufern wird sie von den Fischern fleißig besucht/ O-silich von Cherso liegen Beglia, Plavnitsch, Eormako, Galian, Jkolirsch, Paravichio, Sek, Cinlim, Terstenirsch, Palazol, Lagagn, Arbe, Golli, S. Gregorio, Dolin. 9) Veglia (hey den Alten unter dem Nahmen (Üuricu bekannt), liegt nordöstlich von Cherso, und ist nur durch einen sehr engen Kanal vom kroatischen (ungarischen) Seebezirk getrennt. Sie jfl die größte, bevölkertste und reichste Insel dieser Grupp,. Ihre Lange betragt dreyzehn geograph. Meilen, die größt« Breite aber nicht über sechs. Wegen ihrer sehr einge- bognen Küsten berechnet man ihren Umfang auf hundert Meilen. Auch hat sie eine Menge Hafen; nur find die nördlichen und östlichen Küsten n>egen unzähliger Klippen, wegen ihrer steilen Felsufer und wegen der hier fast stets ungestümen See, fast un¬ zugänglich , so daß von Verbenicv bis zum Thal der Salinen die Schiffer vergebens sichre Zuflucht suchen, gegen die tobenden Nordwinde, welche die ganze nordöstliche Küste unbewohnbar machen. Desto wirth- barer und angenehmer sind die reitzenden, mit Dör¬ fern gleichsam besaeten und bafcnreichen südlichen Ufer. Die Gebirge, unter welchen der Verben ico am bekanntesten ist, geben Marmor, vorzüglich wird ^gG der M an dola ts, eine rothliche fleckige Marmor-» art, dem veronesischen ähnlich, gesucht. Die Sali¬ nen liegen nördlich von der Stadt Beglia bey Do¬ brigno. Bey Muschis ist ein Landsee (Iesero). Der einzige nahmhafte Fluß der Insel kommt vom Ver- benico, und ergießt sich bey Besca in die See. Der Anbau der Insel entspricht keincSwegeS der guten Beschaffenheit ihres Bodens. Der größte Theil des¬ selben ist mit schönen Waldern bedeckt. Die Trägheit der Einwohner scheuet den mühsamen Ackerbau, so daß Korn und andre Getreidearlen hier fast ganz fehlen. Man schätzt mit Unrecht die Vortheile höher, welche aus dem Holz, Wein, der Seidenraupe und Pferdzucht gewonnen werden. Der Wein ist auch eins der vorzüglichsten Erzeugnisse; man laßt aber die Rebe auf dem Boden kriechen, und pflegt den Wein überhaupt schlecht, so wie die Seidenraupe; da die Einwohner auch ungeschickt und nachlaßig beym Ha¬ speln und Spinnen der Seide verfahren, so gehört die hiesige Art nicht zu den bessern. Schafe und Zie¬ gen werden hier nicht so häufig gehalten wie auf de» benachbarten Inseln. Stärker aber treibt man die Zucht der Pferde, die man hier fast allein trifft. Die Pferde haben zwar einen kleinen, aber schönen Wuchs, viel G. yrigkeit und Lebhaftigkeit, und tragen sich gut; doch sind sie weder sehr schnell im Laufen, noch Ausdauernd. Heerdenweise laßt man sie überall weiden. Die Zahl der Einwohner ist seit 200 Jahren, wo Pökoken und andre Seeräuber die Gegenden heimsuch- ftn, von 6000 bis auf r 5,000 jetzt gestiegen. Sie ^9» glauben, wie beynahe überall das utmnterrichtete Volk, fest an Heren und Vampir-. Bon dry drey Abkeyen zu Besca, S. Lorenzo und Muschio, haben sich nur die zwey letzten erhalten, und wurden wie alle Benefizirn der Insel, sonst vom Doge zu Venedig vergeben. Auch verwaltete ein vcnezian. Patrizier als Proveditor, ein ssamerlengo und ein Kastellan, wel¬ che ans dem großen Rath zu Venedig genommen wurden, die hiesige Regierung; und die Einkünfte der andern umliegenden Inseln wurden hier gesam- me !. Die Insel Veglia hatte ferner noch ihren eignen au- dem einheimischen Adel gezognen Rath, welcher vier Visconti über die vier Hauvtorte setzt. Die nahmhaftcsten Oerter sind: Kastell Muschio; cö hat eine natürliche feste Lage auf einem Berge, eine halbe italien. Meile vom Meere, und war deßhalb eine gute Schutzwehr gegen die USkoken. Die Zahl seiner Einwohner ist höchsten« 1000; der Hafen ist seicht, doch so geräumig, daß er über 100 Galeeren fassen kann. Die Abtey hat reiche Einkünfte. Dvbasniza, ein Marktflecken mit 2800 Ein¬ wohnern und einem kleinen seichten Hafen, in einem der fruchtbarsten und bebautesten Gebiete der Insel. Dobrigno, vier Meilen nördlich von der Stadt Veglia an der Ostküste, ein Marktflecken mit einem Kastell und 2800 Bewohnern in einem der frucht¬ reichsten Bezirke, wo auch die Salinen liegen. Verben ico, an der östlichen Küste, am Fuße des Berges Vcrbenico, mit einem Gen Kastell mH ^92 i2oo Einwohnern; sein Hafen ist unsicher und seicht. Unweit davon ist das Dorf Coridica, das mitten in dem Thal Cassioni, einem der größten auf der In¬ sel liegt; auch ist darin ein Mönchskloster auf einer Jnftl. Veglia, die Hauptstadt, liegt auf der Sndkü, sie, vsm Meeresufec an einem Högel hinauf steigend, mit alten verfallnen Mauern und schlechten Gebäu¬ den , die Kathedralkirche ausgenommen und die Pal- laste deS rhemahligen Provedkore und des Bischofs. Es hat wohl 3ooo Einwohner, und treibt nicht un¬ wichtigen Handel, doch ist sein Hafen zu enge. Besca, auf der Südostküste, au der Mündung eine- vom Verbenico herabkvmmenden Flusses, und hat an 2000 Einwohner. Die hiesigen Benediktiner sind durch die steten Beunruhigungen der Uskoksn hier von ihrer Abtey verjagt worden; die Einkünfte der letzten sind gering, obgleich ihr sieben Kirchen untergeben, und hernach auch die Abtey S. Lorenzo damit verbunden wurde. Braziol, ein Hafen an der Südküste. 10) Plavnitsch, liegt mit der Stadt Chers» fast in gleicher Breite, wird von dieser Insel nur durch den engen Kanal di Corsia getrennt, und ist nur von einigen armen Hirtenfamilien bewohnt. Nahe dabey ist 11) Cormato, ein kleines Inselchen, wie r 2) G a li a n, das ostwärts von der vorigen, und io) Jkolitsch, südwärts von der vorgenannten. i-s) Parvichio (Bervich, auch Bocca di Segn a von den Eingebornen genannt), südost¬ wärts von der Insel Veglia und durch eine» engen Kanal von ihr getrennt. Südwestlich ist hier der kleine Hafen Dubaz, dessen Eingang eng und be¬ schwerlich ist. 15) Darunter liegt das Inselchen Sok. 16) Ciutim, eine kleine Insel, in gleicher Breite wie die Stadt Osero und nahe an der Küste; man findet hier auch versteinerte Knochen. Südöst¬ lich daran ist das Inselchen 17) Terstenitz, das zu Arbe gehört; 18) Palazvl, zwey kleine Inseln südlich von jener. 19) Lagagn, «ine kleine Insel an der West¬ küste von Arbe. 20) Arbe, südwärts von Veglia, war den Al¬ ten nicht unbekannt, doch nennt Ptolewäus sie auS Verwechslung Scardona; bey den Slaven heipt sie Rabo. Ihr Umfang wird auf dreyßig Meilen geschätzt. Ihre schöne Lage gibt ihr manche wesent¬ liche Vorzüge. Nördlich ist das Vorgebirge Loparo; die Küste gegen das morlakische Gebirge zu, ist fteik und unzugänglich, und nicht rin einziger Hafen an Heyden Ufern diese- engen Kanals. Westwärts ist an der Küste Barbado, ein weniger gefährlicher, doch auch nicht ganz sichrer Kanal. Das Gebirge besteht ganz auS Marmor, die Hügel enthalten Sand, aber die Thäler haben vortrefflichen Bode». Leftlich ist rin hdhrö Gebirge, yon welchem aus das ^9^ Land sich westwärts senkt, utid herrliche und frucht¬ bare Hügel und Thaler zeigt. Vorzüglich sind die vier Hauptthäler bemerkenswerth. DaS Thal Lo- paro hat Ackerland mit Weinbergen untermischt, zwar kein Dorf aber viel einzeln zerstreute, im Ge¬ büsch verborgne Wohnungen. Auch das Thal C am- pana ist auf der nördlichen Seite, und macht zwey Vorgebirge und zwey Hafen. Daran stößt das Thal Paludo unweit der Stadt Arbe, zwischen reitzenden Hügeln, und ist voll angebauter Felder. DaS durchaus ebne Thal S. Matteo fangt bey den großen Salinen an, und endigt sich bey der Kirche S. Matteo in zwey Vorgebirgen, welche einen Busen bilden. Hier ist der Winter schauerlich, und selbst den Frühling kleidet der rauhe Nordwind oft in das Gewand des Winter«. Einst starben hier in diesem Gebirge in einer Nacht 12,000 Schafe vor Kalte, da sie stets unter freyer Luft bleiben. Die Luft ist zwar gesund, doch verdirbt der salzige Ne¬ bel, welcher bey der heftigen Bewegung der See, jm morlakischen Kanal emporsteigt, den Keim der Pflanzen, und verursacht ost Mißwachs. Selbst das Fleisch der Thiere, welche von diesen Pflanzen sich nähren, schmeckt bitter und ist nicht nahrhaft. Der Wein von Barbado aber ist sogar berühmt, ungeachtet der schlechten Pflege desselben. Die übri¬ gen Erzeugnisse der Insel sind Oliven-, Mauldeer,, Obstbaume und Mastir. Getreide wird nur in einigen niedrigen Gegenden gebaut. Die Fischereyen find ungemein einträglich; Lanzarden, Sardellen, Ma- 495 krelen, Thunfische und Polypen werden, jene gesal¬ zen, in das Römische, die letzten geräuchert in die benachbarten illyrischen Provinzen ausgeführt. Die Salinen versehen die Insel mit dem feinsten Salz in Ueberfluß. Quellwasser ist durch die ganze Insel gehörig vertheilt und befördert die Fruchtbarkeit, wofern die Hitze nicht zu lange anhalt. Die Bevöl¬ kerung steigt wenig über 3soo Seelen. Aber die Trägheit der Einwohner läßt viele Felder unbebaut, und sie bleiben arm, da sie nicht aller Mittel Acker¬ bau und Handlung zu befördern, welche die Gele¬ genheit ihnen darbiethet, sich bedienen. Ihre schmu¬ tzige Lebensart und ihre schlechten Nahrungsmittel, sind vielleicht mehr Schuld an den im Sommer hier unter dem Landmann gewöhnlich herrschenden Fieber, als die Beschaffenheit der Luft. Ein Bischof, zwey fette Abteyen S. Stefano und S. Pietro, 3 Mönchs-, 3 Nonnenklöster, 6« unwissende Geistliche, welche der kleine Haufen dieser meist armseligen Einwohner ernährt, tragen zur Aufklärung und Belebung deS Wohlstandes wenig bey. Bisher ernannte der Papst und die St. Markuskirche zu Venedig die Aebte. Die Insel hatte bisher einen adlichen und einen bürgerlichen Rath. Daß sie zu den Zeiten der Römer kultivirt war, erhellt aus den vielen hier gefundrun Inschriften und andern Alterlhümern. Das Archiv der Statt Arbc lvll noch manche schätzbare Urkunden aus den ft. Vern Zeiten aufbewahren. Im eilften Jahr- ft'nterx herrschte sogar unter den Einwohnern Wohl¬ stand und Lnru-, bey dem Besitz und Gebrauch von ^96 Gold und Seide. Sie halte Hre Unabhängigkeit be¬ hauptet, und wurde nur nach ihren eignen Gesetzen regiert. Bon den Seeräubern öfter beunruhigt, suchte und fand sie Schutz bey Venedig, von welchem sie aber durch diese Kriege mit dem König von Un¬ garn, unter die Oberherrschaft der letzten, jedoch mit Erhaltung vieler Frcyhciten, kam, welche sie auch behauptete, da sie wieder den Befehlen venezianischer Großen, und darauf diese Republik unmittelbar wieder unterworfen wurde, welche sie von einem Statthalter unter dem Titel eines Grafen, der im¬ mer Patrizier war, regieren ließ. Die Insel mußte im Fall eines Seekrieges, eine Galeere für Venedig ausrusien. Die Stadt Arbe, im Thale Campana zwischen zwey Hafen auf einem angenehmen Hügel, soll fast der Gestalt eines Dreymafters ähnlich seyn, wegen ihrer drey Tdürme. Unter ihren t^oo Einwohnern findet man zwar viele Adliche, aber wenig wohlhabende. Ihr Hafen hat zwar eine so enge Mündung, daß nur em Schiff nach dem andern einlaufen kann, doch ist er lief genug für die größten Schiffe. Li« kleine Insel: 21) Golli, nordöstlich von Arbe, dem Vorge¬ birge Loparo gegen über, benutzen die Bewohner von Arbe zur Fischerey und zur Weide, wie die folgende kleine Insel; sie hat etwa 2000 Stück Schafe. 22) S. Greg orio (Dri v eni c0), drey Mei¬ len lang, eine breit, besitzt eben so viel Äollenvieh. Eben so lang, doch nur halb so breit ist 497 23) Die kleine Insel Dolicunia (Dolin), die südwärts von der Insel Vrbe liegt, und deren Hauptnutzen in der Schafweide besteht. Südlich von den vorstehenden Inseln sind folgende gelegen: Oriale (Ruda), S. Piero de' Nembi, Dnida, Scherda, Selve, Ulbo, Scardin, Cisto, Maon, Pago. 2^s) Oriale (Ruda), zwey kleine Inseln an der Südostspitze von Osero. 22) S. Piero de' Nembi, mit dem gleich- nahmigen Hafen und einem Kloster; eS sind eigent¬ lich zwey südlich von der Insel Osero gelegne Inseln, wovon die westliche viel großer ist. Sie sind arm, und gehören dem Bisthum. 26) Onida, unweit davon und 27) Scherda, an der Westküste von Pago, sind beyde unbedeutend. 28) Selve, und 29) Ulbo (Luibo), zwey südlich von den vorigen liegende Inselchen, zwischen welchen die von Venedig kommenden kleinen Fahr, zeuge durchgehn, wahrscheinlich die bey Constantin mit dem Nahmen S e lbv uni, A l 0 eb bezeichneten Inseln. Ob sie gleich Mangel an Wasser leiden, einen dürren steinigen Boden ha¬ ben, mid von allen Seiten I^en Winden ausgesetzt sind, so hat doch ihre bequeme, voriheilhafte Lage arbeitsame Menschen her gelockt, welche sie emsig anbauen. Die Bewohner von Selb» besonder« nähren sich meist von ihren Heerden und der Schiffahrt. Auf Selve wachst der wilde Spargel in ungeheurer I i L98 - Menge. Ein dichter weißlicher Marmor ist auf diesen Inseln sehr häufig. Da diese Inseln zur Grafschaft Jara in Dalmazien gehören, so rechnet man sie oft schon zu dieser Provinz. 29) Die kleinen Inseln Scardin, Cisto, Ma on, liegen neben den vorigen. 30) Pago, von ihren flavischen Bewohnern Pag, von den Alten Oissn genannt. Eine der größten Inseln des Quarnero, sieben deutsche Mei» len lang, aber fast überall kaum eine Meile breit. Sie wird gewöhnlich zu den dalmatischen Inseln ge¬ rechnet. Eine Menge tiefer Buchten theilen sie in mehrere Halbinseln. Der oft sehr enge Kanal der Morlachey, hier von Pago benannt, trennt sie von Krvazien, und ein andrer enger Kanal scheidet ihre südlichsten Landspitzen von den nördlichsten Vorgebir¬ gen Dalmaziens. Unbeschätzt gegen die heftigen Nords stürme leidet der PfianzenwuchS ungemein; auch scheint der Hvlzmangel eine Folge davon zu seyu. Die gute Weide befördert die Viehzucht, welche nebst der Fischerey und den Salinen den Haupterwerb auS- machen. Besonders werden hier, wie auf fast allen diesen Inseln, viel Schafe gehalten. Man macht gute Käse, führt aber die rohe Wolle aus. Wein wird gar nicht, und Getreide nur auf drey Monath gebaut. Die hiesigen Steinkohlen führen viel Schwe¬ fel Key sich. 60,000 Scheffel Salz werden jährlich aus der See gewonnen, auf Rechnung der Regie¬ rung, der vierte Theil davon ist den Arbeitern, für einen bestimmte» Preis an die Eilander zu verkaufen. ^99 stakt deS Arbeitslohnes, bisher überlassen worden. Es wäre sehr vvclheilhaft, die Salinen und de» Salzgewinn zu vermehren, um die benachbarten LaiHschaften nicht allein hinlänglich damit zu ver¬ sehr,, sondern auch um einen wichtigen Tauschhandel mit den türkischen Karawanen treiben zu können, welche nach Spalatro, Scardona und Macarska kommen. Die sünf Kirchspiele der Insel stehn nebst der Stadt Pago unter dem Erzbischof von Jara. Die Regierung wurde unter venezianischer Oberherrschaft durch einen Grafen und Kapitän verwaltet, welcher ein venezianischer Patrizier war, und seine Würde wie die andern Statthalter, nur 32 Monarhe behielt. Colonne, ist das nördlichste Kirchspiel, und hat zwey Hafen, davon der Porto Simon der größte und bequemste ist- Punta de Loni, eine schmale Landzunge, macht den vierten Theil der Länge der Insel aus, ist etwas gebirgig und waldig. N v v a g lia, rin Dorf, steht auf der Landenge, welche die Punta de Loni mit der Insel verbindet, zwischen zwey Hafen, von welche» der westlichste dec bessere ist, und gehört unter die Gerichtsbarkeit von Ar» be, wie auch die gebirgige, und mit Bäumen bedeckte Landspitze De d, auf der östl. Halbinsel, und deren Südipitze Christoforo heißt, der kroatischen Küste bry Carlobago gegenüber. Hier sind nur steile Ufer und gegen die fast stets tobenden Wellen biethet kein Hafen einige Sicherheit. Auf der Erdenge zwi» scher, dieser Halbinsel und Pago ist nördlich da» Ji - 5oo Thal von Alt-Nvvaglia, und südlich das Thal von Jascha, an dem inner» Theil einer langen Bucht, die von der Spitze S. Christo- foro lief in die Insel dringt, und an deren südlichen Nedenbucht die Hauptstadt Pago liegt. Ihren Ursprung har sie einem Fort zu danken, welches Venedig im I. zum Schutz der Insel gegen die Uskoken er¬ bauen ließ, welche von der gegen über liegenden Küste aus, die Eilander stets beunruhigten, und alles verheerten. Die Einwohner, 2000 anderZahl, hatten bisher ihren eignen aristokratischen Rath, und wurden nach ihren Munizipalgesetzen, wie alle andre Städte im Quarnero regiert. Hier sind auch die berühmten Salinen, welche sich von der Kirche St. Johannis, bis an das Dorf Gorizia erstrecken; der Gewinn davon gewahrt der Regierung und den Einwohnern größere Lvrtheile, als jedes andre hiesige Gewerbe. P v v i a n a, der südliche Theil der Insel liegt auf einer Landzunge, zwischen zwry kleinen Meerbusen. DstwarlS ist Ula sich, ein kleines Dorf mit einem engen Ha¬ sen, zur Grafschaft Nona auf Dalmazien gehörig. Zwischen Ulaslch und Gorizia liegt Dignisca, nahe am Meer, an einer engen Bucht (die Damnich-See genannt). Auf der östlichen Spitze in diesem Bezirk ist das kleine verfallne Forte di Giuba. 5or d) Norddalmatisch« Inseln (8cotzli «ji ^.ura). Sie liegen an der dalmatischen Küste nördlich vom Vorgebirge Cesto. Ihre Einwohner werden im Lande Scogliari (Klippenbewohner) genannt, und trei¬ ben wenig Landbau, desto mehr aber Fischerey. Ob¬ gleich mehrere der Inseln des adriatischen Meere» sehr fruchtbar sind, so leiden doch einige durchaus Mangel an frischem Wasser. Man muß sich oft mit dem Wasser begnügen, welches in den Zisternen auf¬ bewahrt wird, deren Reinigung man gewöhnlich ver¬ absäumt, und doch muß Ließ unreine Wasser an man¬ chen Orten noch bezahlt werden. In andern Gegenden läßt man es eine halbe Stunde weit durch Maulthiere in Schläuchen holen. Noch schlimmer sind die Folgen des Nordwindes, hier Lora genannt, der oft plötz¬ lich auS den Klüften der Litauer Gebirge hervor¬ bricht , Menschen und Thiere von den Sanmwegen in Abgründe stürzt, auf den Gewässern die Fahrzeuge in Grund bohrt, die Wintermomnhe lang auf dem adriatischen Meere herrscht, und allen Verkehr der Inseln mit der Küste unmöglich macht. Daher ver¬ sorgen sich die Eilander nothdürftig mit Lebensmit¬ teln, und dem Soldaten wird, als wäre er blokirt oder auf offner See, Schiffszwiebak und Pökelfleisch in dieser Zeit zugetheilt. Auf den gejammten dalmatischen Inseln werden 72 Städte und Dörfer gezählt. Die nahmhaflesten Nördlichen Inseln sind: i) Melada (Zapuntellv), zwey und eine 5o2 Halbe geograph. Meile lang , ist aber nicht sehr be¬ völkert, denn sie hat außer Zampotel nur noch zwey Dörfer. Man findet hier einen weißen Marmor mit vielen Dentriten u. dergl. 2) Pontadura, über eine Meile lang, ist ostwärts gelegen. 3) Sverinaz, Tau und Seston, liegen südlich von Meleda, 4) Rivagnv und andre kleine Inseln am Kanal von Zara. Wichtiger als die vorigen ist wegen ihrer großen Fruchtbarkeit, ob sie gleich kein Wasser hat, 5) Grossa, sechs deutsche Meile» lang. Mit Unrecht wird sie auch die Halbinsel genannt. Die Einwohner zeichnen sich durch Leutseligkeit, Treue und Gastfreundschaft vor den übrigen Eiländern aus. Die Männer haben eine eigenthümliche Tracht, die der Weiber gleicht der morlakischen. Die Reicheren kaufen das Wasser auf dem festen Lande. An der öst¬ lichen Seite hat die Insel viele Hafen, auch treibt sie starken Handel mit eingesalznen Fischen. An dem fischreichen See Cvnma im Süden, liegt Sale, der Hauptflecken. Ostwärts von Grossa liegen Uglian, Eso, Pa¬ sma», Rava , Labdara und Sitt. 6) Uglian, am Kanal von Zara; ihr Mangel an Wasser und ihr Ueberfluß an Schnecken und flie¬ genden Insekten, sind dem Lande oft verderblich und den Eiländern sehr beschwerlich, welche durch ihre sanfte und gelinde Gemüthsart sich auSzeichnen. Uebrigenö ist die Insel sehr fruchtbar. . 5o3 7) Eso, zwischen Uglian und Grossa, hat nur zwey Dörfer: Ost - und West-Eso. 8) Pasmau, zwcy und eine halbe deutsche Meile lang wie Uglia», der Stadt Zara gegenüber, auch am Kanal von Zara. Sie tragt reichlich Wein und O-'bl und hat sieben Dörfer. Pa sm an, ein Dorf mit einem Observantinerklosier, liegt mitten auf der Insel. In der Nähe von Leon, auf der östlichen Spitze, liegt ein Bene¬ diktinerkloster auf einem Felsen, den die Natur zu einem Fort scheint gebildet zu haben. 9) Rava, eine kleine fruchtbare und woblbe- baute Insel, östlich von der Küste Sinan auf Grossa, wie 10) Labdara und Sit§. Südwärts von den obigen liegen Lavenata, La- psa, Gnadra, Coronala, Zut, S. Stefano, Ver¬ gab», Morcera und die culadusischen Inseln. n) Lavenata, Lapsa, Gnadra, drey kleine Inseln liegen westlich von 12) Coronata, die über zwey Meilen lang, aber keine halbe Meile breit ist, u:.d nur ein einzi¬ ges Dorf hat , welches von lauter Hirten bewohnt ist, deren Heerden auf den vielen benachbarten In¬ selchen weiden; die größte davon ist üb.r eine deutsche M-ile lang, und heißt 13) Zut, ist aber unfruchtbar und unbewohnt. les) Vergada, ein wenig bebautes, noch wei¬ ter östlich gelegenes Inselchen mir einigen dreyßig Häu¬ sern, der Familie Damiani von Brazza gehörig, nnd 5c>L führt den Titel einer Grafschaft. Ein prächtiger, mit starken Mauern umgebner Pallast, ist der herrschaft¬ liche Sitz. Alle vorstehenden Inseln gehören zur Grafschaft Jara; zur Grafschaft Sebenics aber die übrigen nord- Lalmatischen Inseln. 15) S.Stefano, eine Klippemnsel, deren die Alten sich wahrscheinlich alS Begräbnifivrt bedienten, denn man findet viele Urnen, Inschriften und römi¬ sche Ziegeln hier. Sie hat ein Mönchskloster. Ge¬ genüber von Slosella in Dalmazien ist 16) Mortera, erwa eine beursche Meile lang, aber sehr schmal, das Lolentum bey PiiniuS (Hl. 21), von dessen letzten Trümmern eine Kir, che erbaut ist. Man findet hier viel schönen Marmor mit Eindrücken von Seekörpern. Die Einwohner legen sich wehr auf den Anbau der Olivenbaume, wovon sie nichts abgeben, als auf den Wein- und Getrei¬ debau, da sie glauben von jenem allein ein Fünftel ihren Grundherren abzutragen schuldig zu seyn. Vie¬ les Land bleibt Viehweide. Die Fruchtbarkeit der Insel und ihre schöne Lage macht sie zu einem Para¬ diese. Von dem sich sanft neigenden Hügel übersieht man die vielen Inseln des Meeres, die Vorgebirge und die Hügel der gegen über liegenden Küste von Jara und Scardona bis an die bebischen Alpen. Die Meerenge zwischen Mortera und dem festen Lande ist mit Barken bedeckt, welche bey unruhiger See sich nicht heraus wagen. Die Eilander srehn in einem schlechten Rufe, denn man behauptet, daß sie auf vo5 deri Rauberbarken dieser Gegend als Steuerleute und Wegweiser dienen. Sie sind ihren Grundherren so sehr aufsaßig, daß diese Gefahr laufen von ihnen ermordet zu werden, wenn sie auf ihren Rechten bestehn. Dicß scheint der Hauptgrund des vernach- laßigten Getreidebaues zn seyn; doch treiben sie die Fischerey eben so schlecht, obgleich oft Scharen von Thunfischen sich um die Insel einfinden. Die Bitti- g n a n er auf dem westlichen Theil von Mortera holen auf den Inseln des Quarnero und von Istrien her Ginster, rösten ihn im Meere und spinnen ihn, wie Flachs und Hanf, und weben daraus nicht bloß einen groben Zeug zu Sacken und Weiberröcken, sondern auch einen feineren zu Hemden. An der Ost¬ küste ist ein ansehnliches wohlgebautes Dorf, worin viel Kaufleute wohnen, wegen des lebhaften Ver¬ kehrs in der Meerenge, obgleich die ganz nackten Marmorhügel, die benachbarten kahlen Klippen und das gegen über liegende unfruchtbare feste Land, einen traurigen Anblick geben. Die gemeinen Morte- raner haben den Aberglauben mit den Türken gemein, daß die Fremden, welche nach Alterthümern suchen, vcrgrabne Schatze zu finden wissen, daher verwehren sie ihnen auch das Nachgraben. 17) Parvitsch und die folgenden beyden Inseln gehören zu den fruchtbarsten und volkreichsten dieser Gruppe. Fischerey, Oliven- und Weinbau ernähren hier viele Einwohner. Parvitsch ist zwar klein, doch" gibt sie wegen ihrer ausnehmenden Fruchtbarkeit an Wein, Obst-, Oliven, und Maulbeerbäumen einen 5o6 reihendem Anblick als viele andere Inseln, deren nackte steinige und steile Hügel das Auge nicht an sich ziehen. i8) Zlarin und Zari (bey Plinius: 8urium), und über 5o benachbarte kleine Inseln heissen zusam¬ men die culad ufisch en Inseln. c) Die süddalmatischen Inseln vom Capo Cesto bis Ragusa, heissen auch die eigentlichen dalmatischen Inseln: r) Jirvna, liegt vor dem Meerbusen von Spa» latro und gehört mit den benachbarten Inselchen und der Halste von Bna zur Grafschaft Trau. 2) Bua, im Meerbusen von Spalatro, ist auf dem, der Stadt Trau gegenüber gelegnen Ufer, stark bebaut und bewohnt, wozu das überaus milde Klima, die gesunde Luft, das treffliche Oehl und Obst, der herrliche Wein, das fischreiche Meer und der geräumige und sichre Hafen viel beyrragen. Süd¬ lich darunter liegt 3) Sciolta (Solta), auf der Einfahrt in den Meerbusen von Spalatro, zu dessen Regiment sie auch bisher gehörte. Obgleich noch einmahl so groß alS Bua, ist sie doch schlechter bevölkert. Sie ist fast ganz mit Waldern bedeckt, worin eine unglaubliche Menge Vipern leben. DaS berühmteste Erzengniß der Insel ist ihr Honig, der wegen seines köstlichen Geschmacks weder dem sizilischen noch dem spanischen uachgesetzt wird. Brazza, wird durch den von ihr benannten Kanal von Dalmazien und durch den Kanal von Z07 Lesina von dieser Insel geschieden. Sie ist sieben deut¬ sche Meilen lang und, an mehrern Orten, eine breit, gebirgig, rauh und wenig urbar; auch leidet sie Man¬ gel an Quellen süßen Wassers. Man findet hier ver- schiedne Marmorarten. Die hiesige Weinrebe ist das einträglichste Gewächs, jährlich nähmlich 180,000 Fäßer Wein, den man für den besten dalmatischen hält. Ferner baut man viel Feigen, Mandeln, Safran, Oehl. So» den Beeren des hier häufigen Mastir- lbaums, machen die Lermern Oehl in Ermanglung der Oliven. Ihr Holz verbrauchen die Eiländer theils selbst zum Bau ihrer Schiffe, selbst Dreymaster, theils wird es auSgcführt. Die Zahl der ehemahls so berühmten Ziegen ist sehr verringert, weil sie den Bäumen schaden. Das Fleisch derselben und der Läm¬ mer, ihre Milch und Käse sind heut noch, wegen der trefflichen Weide von vorzüglichem Geschmack. Die Schafzucht ist beträchtlich und durch fremde Widder sehr verbessert worden. Auch die Seidenrau¬ pen und Bienen werden hier wohl gepflegt; die letzten hält man in Stöcken von Marmorplatren. Die hiesi¬ gen (schmackhafte Vögel), werden für Leckerbissen gehalten und in Menge ausgeführt. Auch die Fischerey ist ergiebig. Die Anzahl der Ein¬ wohner wird auf i3,ooo geschätzt. Zur Zeit der ve¬ nezianischen Oberherrschaft, unter welche sie im Jah¬ re 1^20 kam, wurde sie durch einen venez. Statt¬ halter, der den Titel Conte führte, regiert, und von ihrem aristokratischen Rath, der die übrigen Aemter verlieh. Doch hatte die Insel ihre eigne Gesetze. 5o8 Im Fall eines Seekrieges, den Venedig führte, mußte Brazza eine Galeere ausrüsten. Sie stehl unter dem Bischof von Lesina in kirchlicher Hinsicht. Neresi, der Hauptvrt, liegt im westlichen Theile der Fusel, und scheint seine Erweiterung allein den unruhigen Zeiten der feindlichen Einfalle zu danken zu haben, wo die vornehmsten Eila-der hier Schutz suchten; nachher haben viele sie verlassen, und die Hauser sind zum Theil verfallen. Obg'eich di? ein¬ zigen fruchtbaren Felder der Insel um die Stadt liegen, so ist doch das Gebirge in ihrem Rücken ganz unfruchtbar, und die Küste rauh und wild. Die Luft ist selbst im Frühjahr hier noch kalt. S. Giovanni nud S. P i e tro, an der nord¬ westlichen Küste, und P u c isch i e sind drey große Dörfer, deren Einwohner durch Fleiß und Thatigkeit sich auSzeichnen. Bvl, ein beträchtlicher Flecken, liegt in der Mitte der Südküste. 5) Lesi na, hat diesen Nahmen wegen seiner Aehnlichkeit mit einer Schusterahle, beym PtolemauS kftaris, von den Slaven Hua r genannt, liegt südlich von Braza, und fast parallel mit ihr, und ist über l o geogr. (44 ital.) Meilen lang, an we¬ nigen Orten über eine Meile breit. Sie besitzt einen Reichrhum an verschiedenen und trefflichen Erzeug¬ nissen, und ist auch stark bewohnt, so daß sie allen Inseln im adriarischen Meere de» Vorrang streitig macht- Sie har Uebersluß an Marmor, der theils weißlicht ist, und zum Decken der Haaser gebraucht Sog wird, theikS fleischfarben und streifig, »heil«, nahm- lich der von Geisa, auS weissen eckigen, mir einem rochen Kitt verbundenen Stücken zusammengesetzt, und der feinsten Politur fähig, theilö violettfarbigen zu Verzierungen sehr brauchbar. In Gelsa bedient man sich deS Marmor-, sogar zum Straßenpflaster, und beym Bauen statt der Bruchsteine. Obgleich die Berge meist felsigt und unfruchtbar sind, so hat die Insel doch zwischen denselben sehr fruchtbare Thaler. Ihre vorzüglichsten Gewächse sind Oliven, Wein, Feigen, Mandrln, Safran, Rosmarin, Aloe, Pomeranzen, Palmbäume, Johannisbrokbaume, Waldungen; auch Getreide wächst in den Ebenen, doch nicht hinreichend. Der Landbau liegt fast allein den Weibern ob. Der Fasern der Aloe bedient man sich hier auch, wie anderwärts beym Fischfang, und webt eine Art indischer Tücher daraus. AuS Ros¬ marin wird keßiira (ein treffliches Heil¬ mittel gegen die Migräne) verfertigt. Die Waldun¬ gen sind durch die häufigen Neubrüche, wegen der wenigen Schonung, und wegen deS sonst starker, Holzhandels sehr vermindert worden. Auch der Ge¬ winn von der Fischerey, welche da-Geschäft der Män¬ ner ist, fällt jetzt weit geringer auS, al» ehedem, obgleich die Fische selbst nicht abgrnommen zu habe« scheinen. Die Schafzucht ist ebenfalls einträglich. Die wichtigsten Handelsartikel Lesinas sind gesalzne Fiiche, Wolle, Käse und Lämmer. Die Anzahl der Einwohner wird auf 1^,000 geschätzt- Sie sollen wenig vertraglich unter sich, doch gegen Fremde 5ic> höflich , gastfrei), munter, herzhaft, gute Schiffer, Schiffsbauer und Fischer seyn. Nach dem Verfall des römischen Reichs war Lesina in den Händen der Nareutaner. Späterhin hatte sie ihre eigne Herren; der letzte von diesen Aliota Capenna? trat sie im I. an Venedig ab, welches sie durch einen venezianischen Prvvedkor regieren ließ. Die Ein¬ künfte des Bischofs der Insel steigen auf 1200 Ze- chinen. Mehrere Dörfer sind stärker bevölkert als an¬ derwärts die kleinen Städte- Die Häuser sind auf italienische Art gebaut. Lesina, der Hauptvrk, am westlichen Ende der Insel ist der Sitz des Provediror und des Bischvfes. Sie hat ein schlecht erhaltnes Fort auf der Spitze eines Marmorfelsen, roso Einwohner, und einen geräumigen und sichern, doch wenig besuchten Ha¬ fen , den ein von Quadersteine» aufgeführter Lamm schützt. Citta Vecchia (die alte Stadt), hat diesen Nahmen vermuthlich, weil sie aus den Trümmern des alten Pharia erbaut ist. Sie liegt auf der Nord¬ westküste am Hafen, der die Halbinsel von Gels» macht. Man findet hier noch Alterthümer, das vor¬ zügliche Stück ist ein griechischer Marmor, welcher eine Barke mit Segeln und Steuerruder und den Steuermann vorsiellt. DaS Ufer wird durch das vom benachbarten Berge abgeschwemmte Erdreich hier immer mehr erhöht- Die Einwohner treiben viel Schlffahrt, Fischerey und Schiffbau. Jukova, ein Meerbusen der den Fischerbarken 5n zugleich einen sichern Hafen gewahrt. Hier und bey dem tiefer im Lande liegenden Dorfe Verbagn wird trefflicher Marmor gebro¬ chen. Zwey Meilen davon ist VarboSka, ein sehr volkreiches und wvhlbe- baureö Dorf; doch scheinen die jetzigen Bewohner minder wohlhabend al- ihre Vorfahren, oder weni¬ ger besorgt für die Erhaltung ihrer hübschen Hauser zu seyn. G e l s a, ein großes stark bevölkerte- und wohl gelegnes Dorf, mit einem Hafen, auch auf der nörd¬ lichen Halbinsel, wo der schönste Marmor in großer Menge bricht. Doch sind die Einwohner dieser Ge¬ gend arm, aber minder höflich gegen Fremde al- ihre Nachbaren. An der östlichen Spitze der Insel liegt S. Giorgio, ein mittelmäßig bevölkerte-Dorf, in dessen Nachbarschaft man viel römische Urnen ge¬ funden hat. Südlich und westlich von Lesina liegen Spalma- dore, Lissa, S. Andrea-, Torcelo, Bacili. 6) Lissa, ist die größte darunter, doch auch nur rin und eine halbe geographische Meile lang, meist gebirgig; e« sind aber auch einige fruchtbare Thaler hier, sichre Rheden und zu allen Jahreszeiten brauchbare Hafen hier. Die milde Luft kann den Mangel des süßen Wassers nicht ersetzen. Von Ge¬ treide wird auch hier wenig gebaut, desto mehr Dli» vcn. Feigen, Mandeln, Maulbeerbaume und Wein. Letzter hat aber aus Mangel an Pflege nicht mehr 5 12 die Vorzüge, welche die Alten der damahligen Rebe beylegen. Die vielen würzhaften Gebirgskrauter ge¬ ben dem hiesigen Honig einen köstlichen Geschmack. Eben so vorzüglich sind auch die Milch, Käse und daS Fleisch der Lämmer und Ziegen. Auf die Ver¬ besserung der Schafwolle ist man aber nichr bedacht. Das stärkste Gewerbe der Eiländer ist die Fischerey, besonders der Sardellenfang, der oft so reich ist, daß eine Barke in einer Nacht 60,000, 100,000, ja 100,000 Sardellen fängt. Nur sehn die Fischer sich ofr genvthigt, aus Mangel an Salzvorräthen ihre in Fäulniß übergehende Beute dem Meere zurück zu geben. Sie verkaufen die meiste» Fische in Neapel. Die alten Griechen und Römer nannten die Insel Issa, geben sie für eine Syrakuser Kolonie auS, und rühmen ihre damahlige ausgebreitete Handlung und Seemacht so, daß sie ihr ungeachtet ihres geringen Umfanges, den Vorzug vor allen Inseln dieses MeereS einräumen. In Roms Kriegen wider die illyrischen Könige war Liffa auf der Seite der ersten. Nach der Eroberung Illyriens sank ewer die Handlung der Insel, folglich auch ihre Schifffahrt, ihre Macht und ihr Ansehen. Ihr weitere- Schicksal in dieser Dunkelheit ist ebenfalls unbekannt, bis sie unter die Oberherrschaft der Narentaner fiel, welche sich ihrer bey ihren Raubzügen bedienten. Zu den neuern Zeiten war ihr Schicksal an das von Lesina geknüpft- Von ihren alten beyden Städten sind we¬ nig Spuren noch übrig. Von Issa, jetzt Lissa genannt, und nur noch ein schlechtes Dorf, haben sich 5i3 noch einige Trümmer an dem Hafen erhalten, der eine im Halbkreis erhöhte einzige Lage hat. In Comisa, einem volkreichen Orte in einer gut «»gebauten Gegend im östlichen Theile der Insel nahe am Meer, sind Ruinen, welche man der alten Stadt N<-o zuschreibt. 7) Curzvla, südwärts von Lesina und durch den Kanal von Curzvla von ihr und der großen Halb¬ insel Sabioncello getrennt. Sie ist sieben geogr. Mei¬ len lang und an wenigen Orten etwa eine breit. Ihre großen Tannen- und Eichenwälder haben ihr wahr¬ scheinlich den Nahmen Lorc^ru lrißfa bey den Alten erworben. Brenn- und Schiffbauholz gibt den wichtigsten Ertrag; auch werden viel Schiffe, auch Dreymaster, hier gebaut. Ihr selbst erzeugtes Ge¬ treide nährt die Eiländer kaum vier Monathe. Ergie¬ biger ist der Weinbau. Die Fischerey scheint abge- «ommen zu haben oder vernachläßigt zu werden. Ihre Einwohnerzahl schätzt mau auf 6000. .Der Bi¬ schof ist Snffragan de« Erzbischofs von Razusa. Die Alten kennen diese Insel auch unter dem Nahmen Melms. Sie kam nach dem Verfall der römischen Macht unter da« Joch der Narentaner, denen sie der Doge Peter Orseolo entriß. Nachdem die adliche Familie der Zorzi sie al« venezianische« Lehn besessen hatte, zog dieser Staat sie im I. 1^28 wieder ein. Ein venezian. Patrizier regierte sie al« Conte und Proveditore. Im 1.167 vertheidigten die als Män¬ ner verkleideten Weiber, in jener Abwesenheit, die Insel mulhig gegen die Seeräuber, Muzzali genannt. K r 5-L Mehrere ihrer Hafen sind so groß, daß eins ganze Flotte in ihnen Raum hat; auch bauten und besser¬ ten die Venezianer hier ihre Schiffe auZ. Die Jnftl hat eine Stadt, einen Marktflecken und große Dörfer. Bl a t t a, der Flecken hat einen Hafen und 1800 Einwohner etwa in 3oc> Hausern, und liegt auf der nordwesilichen Küste; die Hauptstadt Curzola aber auf der nordöstlichen, der Halb¬ insel Sabioncello gegenüber auf einem Vorgebirge. Sie ist mit einer Mauer, mit vielen kleinen Lhürmen umgeben, und der Sitz des Bischofs, LeS Statthal¬ ters, des Repräsentanten und der (üorts rnsMiore, d. i. der drey Oberrichter, welche von dem Landrarh der Insel erwählt werden. DiePallaste der erste» drey Personen, die alte Kathedralkirche, ein Franziskaner- nnd ein Dominikanerkloster sind die vorzüglichsten Gebäude der Stadt, welche auch eine große und volkreiche Vorstadt, sehr thatige Schiffswerft« und zwey Hafen hat, von welchen Pidochio einer der besten und geräumigsten in ganz Dalmazien ist. Im Kanal liegt unweit der Stadt 8) die kleine Insel della Petraja, woher die Einwohner von Curzola viel Bruchsteine holen. 9) Westlich und südlich von Curzola liegen die kleinen Inseln Caza und Cazi ol, zwey Klippen, Agustini, Prisma, die Scogli Carbont und 10) Lagosta. Sie hat 20 italien. Meilen im Umfange und einen felsigten Boden, doch erzeugt sie Oliven, Wein, Mandeln, Feigen re. Sie gehörte z» Ragusa. 5i5 11) Die Insel Mcleda (Miler, Mlir, latei¬ nisch: Nestita), wird durch den nach ihr benannten Kanal von der Halbinsel Sabioncello getrennt, ist sechs gcograph. Meilen lang, und gehörte zumRagu- sanischen. Sie hat einen großen Tannenwald und eine Salzsee, in welcher eine Insel mit einem Bene- diktiuerklosier ist, und einen fruchtbaren Boden, der Wein, Pomeranzen, Zitronen und andre Südfrüchte tragt. Auch werben hier viele Schiffe erbaut; doch von ihrem ehemahligen Erwerbfleiß und Wohlstände ist sie ganz herab gesunken. 12) Im Meerbusen von Ragusa liegen jenseit des Kanals von Stagno die Elaphites: Mezzo, Calamola und Sipan (Scipan, Zuppana), welche 18 iralien. Meile» im Umfange, guten Wein¬ bau und zwey Dörfer hat. <1) Die jonischen oder die sieben In¬ seln- In dieser Zahl sind nur die sieben größer» begrif¬ fen: Corfu, Paro, Santa Maura, Teaki, Cefalonia, Zanke, Eerigv. Die ersten sechs liegen im jonischen Meere, die letzte im agcischen. ES gehören aber noch mehrere kleine benachbarte Ei¬ lande dazu. Der Flächeninhalt der größer» und der kleinern Inseln wird auf 35 (und 66) geographische Quadratmcilen geschätzt, denn genau laßt es sich aus Mangel au richtigen Karten nicht berechnen. Die meisten haben einen gebirgigen, doch fruchtbaren Boden. Die Luft ist milde, daher auch ein Ueber- fluß vo» mannigfaltigen und nützlichen Naturgaben, Kk 2 5.6 vorzüglich a» Wein, Rosinen, Korinthen, Baumöhl, Baumwolle, Obst, Südfrüchte, Flachs, Getreide und wohlriechenden Krautern, an Fischen, Tauben/ Honig, Wachs, Kermes und Korallen, endlich auch an Salz, Steinkohlen, Erdpech, Schwefel und mineralischen Quellen. Auch wachst Getreide, doch nicht im Uebcrfluß; aber an Holz und Vieh leiden die Einwohner Mangel. Ihre Anzahl wird auf 166,000 angegeben. Nach Grastet, St. SaveurS Schätzung der Volkszahl einzelner Inseln, müßte die gesammte Bevölkerung gegen 216,000 Köpfe ausmachen. Die meisten sind der griechischen Kirche zngelhan. Der Protopapa wurde von den Geistlichen und den eingebornen Adlichen, aus der Klaffe der letzten auf fünf Jahre gewählt, stand bisher unter dem Patriarchen zu Konstantinopel, und hatte die Vorrechte eines Bischofs. Bey dem Mangel an Bit- dungsanstalten sind die gemeinen Popen hier, wie überall, besonders die auf dem Lande, ganz unwissend; kaum können sie lesen und schreiben, und auswendig gelernte Gebethe herplappern, ohne sich zu beküm¬ mern, ob sie für den jedesmahligen Fall passen oder nicht. Ließ ist ihre ganze Kenntniß. Sie haben kein bestimmtes Einkommen; an griech. Kirchen fehlt es auf dein Lande, besonders in Corfu, nicht; auch gibt eS viele, und zwar durch ihre Fordrungen den Einwoh¬ nern sehr lästige Mönchs- und Nonnenklöster. Von den letzter» beschäftigen sich einige mit Unterricht und Erziehung. Jener beschränkt sich aber gewöhn¬ lich nur auf Handarbeiten und zwar Stricken and 51 7 Spinnen, höchstens auf Nahen, sehr selten erstreckt er sich auf Lesen und Schreiben. Katholischer Reli¬ gion sind hier fast nur die, welche venezianischer , französischer oder überhaupt fremder Abkunft sind; die meisten sind nnterm Kriegsstande. Dec katholische Erzbischof wohnet in Zante, und zu Jefalonien ist ein Bischof. Die erzbischöflichen Einkünfte belaufen sich auf 12,000 Livres. Außer der Domkirche haben die Katholiken noch zwey andre und drey Franziska¬ nerklöster. Die Juden sind sehr zahlreich. Die meisten dieser Eiländer sind griechischer Nazion. Die Edellente unter ihnen sind höchst eitel; sie halten ihr Corfu für nicht geringer als London und Paris, führen den kaiserl- Adler in ihren Wappen, leiten ihren Ursprung von Römern und Griechen, ja manche sogar von den Byzantiner Kaisern her, und prunken mit ihren weit hinauSgeführten Gesellschaftstafeln in ihre» Vvrsalcn. Die Anzahl der adlichen Familien ist groß; manche geben sie in Corfu allein auf 180 an. Der Adel hält genau auf die Erhaltung der Zahl, und wenn eine Familie erloschen ist, wählt er eine ncue. Dazu gehören gewisse Einkünfte und der Beweis, daß drey Geschlechter hindurch die Voraltern des Kandida¬ ten kein bürgerliches Gewerbe getrieben haben. Da die Erziehung in den Händen der unwissenden Gast¬ lichen fast allein ist, und eS keine öffentUche Unter» richrsanstalten gibt, auch wenig Fremde und noch seltner Sachverständige dergleichen hier untrrnehmen; so kann man leicht die Hauptzüg« der hier herrschen- Pcn Karakter entwerfen; sie sind folgende: Aderg arr« 5r8 den aus unaufgeklärter Religiosität oder Bigotterie, Unwissenheit aus Mangel an Gelegenheit sich zu be¬ lehren , Uebermuth aus Unwissenheit, Dürftigkeit aus Trägheit, Arbeitsscheu aus Dürftigkeit und wahrem Unvermögen, Grausamkeit ans Neigung und aus Gewißheit der Straflosigkeit, Treulosigkeit und Falschheit aus Schwache u. s. w. Die Venezia¬ ner haben die Hauptstadt mit einem äußern Laras angesteckt, und diese wieder die Landbewohner. Die Vornehmen schämen sich fast ihrer Muttersprache, und bedienen sich ihrer nur im Nothfall. Daher wird die Landessprache verunreinigt durch Beymischung vieler venezianischen und anderer italienischen Wörter, denen sie griechische Endungen geben. Das andre Ge¬ schlecht lebte sonst nach morgenländischer Sitte, in der Eingezogenheit und Abhängigkeit; dieß hat aber anfgehört, seitdem venezianische Evelleure die Töchter wohlhabender Corfioren geheirathet haben- Die neu angenommene Lebensart dieser Frauen, äfften nun ihre Verwandten und andre nach. Mit der Erschei, nung in den öffentlichen Gesellschaften stieg mm auch die weibliche Kleiderpracht und andrer LuruS, beson¬ ders durch die Einführung deö Theaters und einiger Kasinos, wovon eins bloß für den venezian. Adel, ein andres für die eingebornen Adlichen, und andre für die übrigen Klassen bestimmt waren. Alle politi¬ schen Gespräche waren darin, dem venezian. Aristo¬ kratom gemäß, streng verbothen. Von den Gebrau¬ chen der Eingebornen sind etwa folgende die bemcr- kenSwerthesten: Hcirathen werden allein von den 5 it) Aeltern des zu verlobenden Paares geschlossen. Ist die Trauung in der Braut Hause gescheh«, so geht der ganze Zug mit Musik in das HauS des Bräuti¬ gams, welcher nach vvllzogncr Ehe, eine Pistol« zum Zeichen seiner Zufriedenheit abschießt. Den fol¬ genden Morgen geschieht von den besuchenden Freun¬ den jene bey den Morgenländern übliche Untersuchung derÄrautwasche. Erwiederl dieBraut dir Zärtlichkeit des Gatten nicht, so bemüht er sich, ihr einige Haare abzuschneiden, welche er mir gewissen Förmlichkeiten nebst einem schwarzen Hahne verbrennt, iy der Hoff¬ nung, daß die Neigung seiner Geliebten dadurch zu¬ gleich werde entzündet werden. Die Leichen werden beerdigt, ehe sie noch kalt geworden sind. Die Weiber sichreyen dabcy, raufen sich die Haare aus, und ma¬ chen dem Verstorbnen Vorwürfe: warum er, z. B. sein HauS, seine Freunde, Kinder, verlasse? u. dergl. Wenn die Leiche aus dem Haus- getragen ist, so wirft man alles irdue Geschirr aus demselben auf die Straße. Bey jedem Hause, wo der Zug vvrbey geht, sprengt man ihm Wasser nach. Wahrend der Todtenmcsse steht die Leiche in der Kirche zur Schau. Nach diesen Feyerlichkeiten küßen alle Verwandte und Freunde, der Leiche, Mund, Nase, Augen und Ohren, nehmen Abschied, und flüstern ihr dabey etwa« ins Ohr. Kein Freund, der zur Beerdigung geladen wird, darf sich von diesen Gebrauchen ausschließen. Die Trauer um Aeltern wird ein ganzes Jahr getra¬ gen, um andre nach Verhältniß der Verwandtschaft, kürzere Zeit. Sammtliche Kleider müssen schwarz feyn. 520 selbst das Hemde. Die Trauerkleider Key gemeinen Leute», sind sebr schlecht und unreinlich. Wa^rc.V der ganzen Trauerzeit darf man kein Hemd wechseln. Alle drey Monarhe wiederholt mau den Besuch bey dem Grabe, setzt Brot, Kuchen, Oehl, Wein auf den Grabhügel, macht dem Verstorbnen aufs neue Vor¬ würfe, und bitter ihn sich der mitgebrachre» Gaben zu bedienen. Noch herrscht der Aberglaube fast allgemein, daß die Seelen der Abgesrhiednen wieder kommen können, um durch Spnkercyea ihre Freunde zu bewe¬ gen, Fürbitten und Messen für sie rhun zu lassen. Die Hauptgewerbe der EUauder sind der Oehl- uud Weinbau, die Zsschcrey, das Weben feiner baumwollner Zeuge, besonders in Zante, Brannt- rveinbrenuerey, Schifffahrt, Handel. Bon ihrem Ueberflaß führen sie aus: Salz aus Corfu und Zante, Baumwolle aus Zante und Zefalonien, Rosinen nnd Korinthen eben daher, Limornen. Dagegen führen sie ein: Gerreive, Vieh, Holz, Hülsenfrüchte, Leder und allerley Fabrtkwaqren. In Corfu ist der Handel allein in de» Händen der Juden. Die Zölle von der Einfuhr und Ausfuhr betrugen neuerlich rs2 7,000 Livres. Wahrend der venezian. Oberherrschaft durfte Oehl und Salz nur nach Venedig geführt werden. Die sämmtiichcu Insel» sind jetzt in drey Depar¬ tements begriffen. ,) Corfu, wird durch eine schmale Meerenge von Epirus getrennt und hat 20 franzvs. Meilen in der Lange, 10 in der Breite, 9 Quadratmeileu Ober¬ fläche uud ein so mildes Klima, daß mau das Eiö 521 hier fast nicht kennt. Die Insel gibt eine sehr wähle¬ rische Ansicht, doch wird sie schlecht angebaut. Gleich¬ wohl tragt der fruchtbare Boden die trefflichster, Banmfrüchte, vorzüglich Oliven, Wein und Fra- kazzani (die köstlichsten Feigen). Auch ihreSalzwerke sind einträglich. Aber es mangelt an Holz, an Pfer¬ den, Vieh, Getreide und andern Lebensmitteln. Den Bedarf davon liefern ihnen die benachbarten Türken, Getreide bisweilen auch Apulien. Obgleich zwey ergiebige Strinkohlenflötze entdeckt wurden, so hat doch die vcmzian- Regierung ihren Bau nicht be¬ fördert. Es fehlt überhaupt den Einwohnern an Be¬ triebsamkeit- Milch und Käse erhalten sie allein von Ziegen. Den jährlichen Verlust, den sie im Handel leiden, ersetzen sie zum Theil dadurch, daß manche nach der Türkey gehn, um dort die Felder zu bestellen. Likörs, irdue Geschirre, Salz und Oehl sind die einzigen Ausfuhrartikel der Insel. Die hiesige Fische- rey ist einträglich. Der Betrag der gesummten Ein» fuhr ist 2,5oo,ooc> Livres, hingegen der Werth der Ausfuhr nur 2,180,000 Livres. Tie Juden haben sich deS ganzen Handels bemächtigt, und mußten ehedem alles Oehl und Salz nach Venedig bringen. Die Einfuhrzölle betrugen über ^00,000 LivreS. Die übrigen Abgaben 200,000 Livres. Die einge- bornen Adlicheu hatten schon unter vcnezian. Ober¬ herrschaft das alte Vorrecht sich freywillig zu ver¬ sammeln, verloren. Sie sind sehr zahlreich «»d eitel genug in ihren Wappen sich deS kaiserl. Adlers zu be¬ dienen, ihre Abstammung von Römern und Griechen, sogar von griech. Kaisern vermittelst großer Stamm¬ bäume herzuleiteu, die in ihren Vorzimmern pran¬ gen, und Corsa micParis und London zu vergleichen. Erst nach dem Aussterben eines adlichen Stammes, darf ein Bürgerlicher in den Adelstand erhoben wer¬ den; doch muß derselbe gewisse Einkünfte besitzen und beweisen, daß seine Vorältern seit drey Geschlechter» kein bürgerliches Gewerbe trieben. Die Insel har oft ihren Nahmen gewechselt, die ältesten sind: vr-epanum, Ncchris, Lcekerru, I'ftakmciu und <üorc.^n Ihre erste Bevölkerung soll sie i3^9 Jahre vor Ehr. von Kolchern erhalten haben. Die Eilanber zeichneten sich durch ihre Ta¬ pferkeit zu Lande und zur See aus ; sie stellten sech¬ zig bewaffnete Schiffe gegen XerreS. Ihrs Nachbarn, die Epiroten, wurden von den übermächtigen Illy¬ riern unterjocht, und da ihnen ein ähnliches Schick¬ sal bcvorstand, so suchten sie den Schutz dec Römer, .die damahls schon anfingen zur See mächtig zu werden, aber nachher ihre Schützlinge selbst unter¬ jochten. Wahrend der großen Vvlkerwandrung war¬ fen sich erst die Gorhen, dann die Longobarden zu ihren Herren auf, bis endlich die griech. Kaiser die Oberhand behielten. Diese behaupteten sie noch mit der benachbarten Küste nach dem Verlust von Kon¬ stantinopel durch die Franken. Als, aber die Türken die Hauptstadt und fast das ganze Reich besetzten, La bemächtigte sich Neapel dieser Insel. Sie befreyte sich zwar von diesem Joch; »m aber gegen die Ge- «seser einen Schatz zu haben, ergab sie sich im, 5^3 J. i386 au Venedig frcywillig. Diese« blieb fast ganz ungestört im Besitz der Insel bis 1687, wo die Türken den ersten Versuch darauf wagten; doch wurden sie zurückgeschlagen, Mein im 1.1716 wie¬ derholten sie mit verstärkter Macht ihre Angriffe, die aber sammtlich mit gleicher Tapferkeit abgeschlagen wurden. Den Listen Tag dieser Belagrnng stürmten die Türken wieder mit einem größer» Geschrcy und mir solcher Wuth, daß die Belagerten die Walle verließen. Nur der deutsche Kommandant Graf Schulenburg verlor nicht die Fassung; er bewog die Soldaten und Bürger nicht allein die Wälle wieder zu vercheid,gen, die verlornen Schanzen den Feinden zu entreissen; sondern mitten im größten Schlachtgetümmel, wagte er einen Ausfall, brach in die Flanken der Türken, und zwang sie, sich eilig zurück zu ziehen und ihre schon auf die Wälle gepflanzten Fahnen zurück zu lassen. Den folgenden Tag blieben die Feinde ruhig; da aber in der Nacht ein schreckliches Ungewitter mir Platzregen ihr Lager überströmte, ihre Zelte zerriß, und sie fast in einen wehrlosen Zustand versetzte, da brachen sie plötzlich auf, und flohen eiligst auf die Schiffe, mit Zurücklassung aller ihrer Lebensmittel, Kanonen und KriegSvvrräthe. Die Insel hat nur 60,000 Bewohner, kaum eine Stadt und 78 Dörfer. Sie wird in vier Vogleym oder Balleycn ciugetheilt: In der nordwestlichen Balley Oros, war Lus- siop>o eine berühmte Stadt wegen des dem Jupir.r ßassius hier erbauten Tempels, aus dessen Trümmer,; 624 die nahe dabey stehende Kirche der Maria von Caf- sioppo ist aufgeführt worden. In der westlichen Balley Agira, ist der Haupt- ort Castel Sank Angelo von Michael Comueu, auf der Spitze eines fast unzugänglichen Berges erbauk. Darunter ist ein griechisches Mönchskloster mit einer Kirche, Paleo Castrissa genannt. Die mittlere Balley (Lulin N6220), hat allein 3o Dörfer und Kastelle, und 3o,ooo Einwohner. Die Hauptstadt Corfu mit 12,000 Einwohnern, deren Halste zur Marine oder zur Besatzung gehör, ten, denn Corfu war der Mittelpunkt und Sitz der venezian. Seemacht in der Levante. Die Stadt ist ziemlich gut befestigt, unl^icgt theils auf einem Vor, gebirge, theils auf dem nahen Ufer des festen Lander, in dreyeckiger Gestalt da. Auf der Nordseite bestreicht die neue Festung den Berg Abramo. Die alte Festung liegt auf der Spitze deS Borgebirges. Hier sieht man die Bildsäule zu Pferd vom Marschall Grafen Schn- lenbnrg, welche ihm bey Lebenszeiten aus Dankbar¬ keit für seine 1716, der Stadt bewiesene Dienste, errichtet wurde, wie die lateinische Inschrift sagt. Noch sind die Forts della Campagna und S. Angelo. Die Stadt hat gute, theils ansehnliche Gebäude; die merkwürdigsten sind der Pallast des Proveditvre, die Kasernen, die Domkirche, zwey andre kathol. Kir» chen, die des heil. Spiridon ist an Kirchengeräthen sehr reich, drey Franziskauerklöster, ein Hospiz für arme Pilgrimme, zwey Krankenhäuser und das See- strsetzal. Der große Hafen wird von der Veste S. An? gelo geschützt, hat Schiffswerft«, und faßte immer ein Geschwader von Kriegsschiffen und Galeeren Ve¬ nedigs in sich. Doch wurden Hafen und Festung iw den letzten Zeiten von Venedig vernachläßigt, und 600 bis 700 metallene Kanonen lagen hier ohne La- vettcn. Als Sitz des Gouverneurs der jonischen In¬ seln, und als Aufenthaltsort des venezianischen, hier augesiedelten Adels und des einheimischen, so wie der jetzigen französ. Beamten, ist es sehr lebhaft und glanzend. Unter venezianischer Negierung erhiel¬ ten die wichtigsten obrigkeitlichen und Kriegöämter nur venezian. Edelleute, meist aus der ärmer» Klaffe, deren Raubsucht, Erpressungen und Ungerechtigkeiten gränzenlos waren. Selbst die Wegschaffung der Leiche eines Gefangnen, mußten die Mitgefangnen durch ansehnliche Summen erst erkaufen. Der Proveditor erlaubte sogar den Einwohnern vonZante zu morden, wenn sie ihn bezahlt hatten. Auch hielten sich viele junge Adliche aus Venedig hier auf, um den Seediensi zu lernen. Die Corfioten haben in den spätem Zeiten sich immer mehr von ihren ursprünglichen morgenlän» dischen Sitten und ihrer alten Lebensweise entfernt, so daß man die griech. Sprache und morgenlandische Tracht fast nur noch unter dem gemeinen Mann und auf dem Lande sinket. Die Weiber sind schön und lebhaft. In der Hauptstadt sind überdem die meisten Einwohner Italiener (hier Lateiner d. i. Katholiken genannt), Griechen und Juden. Das hiesige katho¬ lische Erzbisthum hat zehn Korherren; die Griechen haben ein Bisthum hier, da der größte Theil der 526 Emgebornen sich zur griech. Kirche bekennt. Dagegen sied die vielen Italiener, Franzosen und andre Fremde karhvlisck. Jur Verhüthung der Pest muffen verdach- lige Schiffe auf einer kleinen Insel, eine Stunde von der Stadt, wo ein Postamt ist, anlegeu. Von Chryso polis (besser CH er so poli), ei-., er a'keu, ansehnlichen, von den Gothen zerstörten Stadt mit starken Mauern, prächtigen Tempeln und Palla- st:n, Springbrunnen, fernen Wasserleitungen, sind nur noch Trümmer übrig. Sie lag auf einer Erd, zunze, Epirus gegenüber, und halte zwey gute und sichere Hafen- Die Balley Aleschimo, enthalt den südlichsten und größten Theil der Insel, worin bey dem großen, wohlhabenden und volkreichen Marktflecken Potamü, an einem Kanal, der ihn in zwey Thcile absondert, die einträglichen Salzwerke sind. Bey dem Vorgebirge Pnnta dei Gradichi, ist Gradichi eine alte bischöfliche Stadt, welche noch Spuren ihrer vormahligen Größe zeigt. Folgende zehn nah an Corfu gelegne Juseln wer¬ den zu ihrem Gebiet gerechnet: 2) Merlera, eine kleine aber ungemein frucht¬ bare Insel, wo starker Seidenbau getrieben wird, nördlich von Corfu. In Westen liegt das fruchtbare 3) Fanari, mit 5oo Bewohnern. Im Kanal von Corfu sind folgende vier: es) S. Vito (S. Vido), kili» bey den Alke» genannt, ganz mir Olivenbaumen bedeckt, und der Stadt Corfu gegenüber, wie 52/ 5) S. D eni e trio, wo mehrere öffentliche, der Stadt Corfu gehörige Hauser und ein Lazarett, bey welchem die Schiffe ausderLevauteKarantäne halten. 6) Scivorta, mit einer griechischen Kirche. 7) Serpe, eine wegen gefährlichen Untiefen berüchtigte Klippe, unweit Panopo. 8) Condilonisi, wo Bausteine gebrochen wer¬ den, und wo die alten Griechen ihr Schrcibrohr holten. 9) Pars) (Passo), bey den Alten kwicusa, vier französ. Meilen südlich von Corfu, dem Meer¬ busen von Arta gegenüber, hat 5ooo Einwohner, steinigten, unfruchtbaren Voden, viel Olivenbäume, wovon an Oehl für 27^00 Livres ausgeführt wer¬ den, und kleine Stadt. Porto-Gai ist der kleine Hauptort und Lan¬ dungsplatz. Sechzig Slavonier und eine Galivte schützten die Insel, und hinderten den Schleichhandel. Durch einen riefen Kanal, in dessen Mitte eine furcht¬ bare Sandbank droht, ist Pars> getrennt von 10) Anti parö, einer kleinen, nicht bewohnten, obgleich an Wein, Mandeln und Oehl sehr fruchtba¬ ren Insel, welche von den Einwohnern von Pars> angebaut werden. Sie soll keine giftige Thiere, noch giftige Pflanzen enthalten, noch die hergebrachten erhalten. n) Samotlpraki. (Von Vntrinto, Parga rc. s. oben bey Albanien k, 20). 12) S a n t a M a ura, zwischen den Inseln Corfu und Jefalonia, und mit dem festen Lande von Livadien durch eine Brücke verbunden, dem Meerbusen von 528 kutrse gegenüber. Obgleich größten The-ls gebirgig, har sie doch auch fruchtbare Thaler, aber kein Holz. DaS Klima ist heiß, nur im Herbst und Winter an¬ genehm und gemäßigt, erzeugt auch treffliche Baum- Und Südfrüchte, besonders Oliven und Mandeln. Sie hat nur Schafe und Z'egen. Ihren wichtigsten Reichthnm gibt ihr aber das Salz. Sie ist oft hefti¬ gen Erdbeben ausgesetzt. Ihre 16,000 Einwohner/ fast lauter Griechen, ernähren sich großen Theüs, von dem geringen Handel und der Schifffahrt. Man zahlt hier 5 griech. Klöster und 3o Ortschaften. Der Adel ist zahlreich, und vergab bisher alle Aemter. In den frühesten Zeiten war S. Maura eine Halbinsel Akarnanicns; ihre Einwohner stachen aber die Land¬ enge durch. Ihr alter Nähme war I^ulcuäia und I,euoas nach dem von den alten Seefahrern gefürch, teten Vorgebirge (jetzt Cap Ducat 0), auf welchem ein berühmter Tempel deS Apollo stand, in dessen Nahe der Felsen, von dem herab manche, um sich von einer unerwiederten Liebe zu heilen, sich herabstürzten. Der Hauprort lusocas lag am Olok^lctos, wo vorher ^erikos gestanden harte. DaS Schicksal dieser Insel war wohl dasselbe, wel¬ ches ihre Nachbaren traf; nur daß sie im I. 1^97 sich dem ottomannischen Kaiser Muhamed II. frey- willig ergab, welcher auch sie im Frieden zurück er¬ hielt, obgleich der Venezianer Benedikt Pesaro sie schon den Türken entrissen hatte. Die hernach sich hier einnistenden Seeräuber, die mit ihren selbst er¬ fundenen leichten Galeotten die allgemeine Sicherheit 5-9 gefährdeten, bewog die Venezianer aufs neue, sie ihrer Herrschaft z" unterwerfen durch den Admiral Franz Moroftiü, mit dem Beynahmen ftelopon- nesiuous, im I. i68^. Iwey venezian- Adliche, als Proveditoren, regierten die Insel und die beuach- barten Gebiete von Preveša und Vojniza. 200 Man» slavon. und iialien. Soldaten, und 200 Mann un» besoldete Landmiliz beschützten sie. Amarichi, der Hauptort und Sitz der Regie¬ rung, ist klein und schlecht gebaut, und liegt in einer sehr fruchtbaren Ebne am Ufer des Meere-. Ihr gegen über auf der Sandbank, welche die Insel mit dem festen Lande verbindet, ist die Zitadelle, die, obgleich eine halbe Stunde von der Stadt entfernt, doch durch eine Wasserleitung mit ihr verbunden ist. Diese- Werk ist unstreitig das Sehenswertheste auf der Insel, den» eS ruht auf 70 Bogen (Andre zahlen 670) von Steinen, ist über die untiefe Meerenge geführt, und vom Sultan Bajazet mir einem Aufwand von 100,000 Zechinen erbaut. Wie die Griechen erzäh¬ len, ließ Bajazet den Baumeister hinrichten, weil dieser 3o,ooo Jechinen weniger dabey verbraucht harte. Amarichi hat 6000 Einwohner und 14 grie« chische Klöster. Da« Herzogthum Cao, ist der südliche Lheil, wo daS Vorgebirge LeucareS ist. r3) Thiaqui, ist vier französ- Meilen lang, eine und eine halbe breit und voll Felsen; doch erzeugt es viel Getreide und übersiüßigeS Oehl und Korin¬ the», viel Fische, Truthühner uud andres Federvieh. r l 53o ES wird jetzt auch Va-t di Cvmpsre, Cefalv- nia piccola (.sNeiu-Iefalonieu) und Teachi ge¬ nannt. Nach einiger Meinung ist cS Ulystcns Vater¬ land, Ithaka. ES liegt südlich von S, Maura, von der Insel Zefalouia, der es unterworfen ist, ge¬ trennt durch den zwey Meilen breiten GuiscardS- Kana l. Die kriegerischen Bewohner der kleinen In¬ sel sind Griechen, der Sprache und Religion nach, und treiben Handlung und Schifffahrt. Ihre Anzahl wird auf 7000 geschätzt. Die Weiber sind schön und geistreich. An der Spitze der Verwaltung stand unter veuetian. Oberherrschaft ein Kapitän, der vom Rath zu Groß-Zefalonia und vom venezian. Reprasintan- ten erwählt wurde. Die Insel enthalt fünf bis sechs sehr volkreiche Dörfer. Die vornehmsten sind Oroi, Annoi und Varhi, letztes mit einem großen, be¬ quemen Hafen. Andre Neuere halten die unweit voll hier gelegne Klippe Jtarv, für das Ithaka des UlysscS. i4) Zefalonia (Le^ftulonia), die größte aller dieser Inseln, denn sie halt >8 geograph. Qua¬ dratmeilen, liegt grade vor dem Meerbusen von Le- panto, har einen felsigen, doch nicht unfruchtbaren Boden, und genießt eines sehr gemäßigten KlimaS. Die durch die Südwinde verursachte außerordentliche Hitze, wird durch die abwechselnd, im ganzen Jahr« wehenden Nordwestwinde sehr gemindert. Der Winker ist hier die Jahrszeir der Rosen und Nelken, der Sb'ssoar des Getreides und der Donnerwetter. Im Herbst blühen hier Narzissen und Hyazinthen. Die » 5Zi Weinrebe wird jährlich viermahl beschnitten, die Südfrüchte wachsen bis zu einer ungewöhnlichen Größe unter freyem Himmel, und haben, obgleich ungepflegt und ungepflanzt, doch einen köstlichen Geschmack. An Oehl werden jährlich 20,000 Fäßer, und an Wein 80,000 gewonnen; von Korinthen und Rosinen werden 400,000 Migljaja (sechs bis sieben Millionen Pfund) getrocknet- Dagegen erzeugt man kaum 00,000 Skaja (Scheffel) Getreide. Die treff¬ liche Seide und Baumwolle, der köstliche Honig, die Bacchieri (Melonen) und andre mannigfaltige Gar- tenfrüchce, der Salbey, RoSmarin und viele andre in Menge und wild wachsende Pflanzen und Kräuter, ge. ben dieser, mit einem ewigen Frühlinge prangenden Insel, eigenthümliche Vorzüge. Doch ist der Rege» sehr selten, ja selbst der Thau fällt nur im Junius. Erd¬ beben sind häufig, deßhalb baut man aber die Mauern der Wohnhäuser sehr stark. Der Reichtbum des Pflan- ^nwuchseS gibt nun auch vielen davon abhangenden Erzeugnissen eine vorzügliche Güte. Daher ist Milch, Buller und Käse hier vom besten Geschmack; von letztem macht man jährlich i5o,ooo Pfund. Die Iiegenheerden sind aber die einzigen 7 wegen Man¬ gel an Weide. Das Cap Fjsearvo ist an der nörd¬ lichen Küste, und das hohe Cap Capra an der südlichen. Auf diesem ist der dichte Schwarzwald, dessen Bäume im Frühling mit Manna bedeckt find, welches dem kalabrischen nicht nacksteht. Die Schiff¬ fahrt der Eiländer erstreckt sich bi» nach der Levante, L l 2 53- dem adriatischen, mittelländischen und schwarzen Meere Die alten Griechen nannten die Insel C e ffv oder Cephallenia, und schätzten sie unter den jonischen Inseln vorzüglich hoch. Mit dirscn theilte sie ein gleiches Geschick in der Folge der Zeiten, und kam im I. 1499 unter die Herrschaft Venedig», wel¬ che» auch, zweyer türkischen Einfälle ungeachtet, sie behauptete. Die altern Angaben der Bevölkerung schwanken zwischen 20,000 und 5o,ooo; der zuverläßige Et. Eaveur zahlt 70,000 Einwohner. Sie sind be¬ triebsam, unternehmend, schlau, gewandt, gast- frey und erprobte Seefahrer; unbekannt mit dem kuru»; aber auch zu Unruhen und Neurungen ge¬ neigt, rankevoll und rachgierig. Die wenigen hiesigen Katholiken stehn unter ihrem Bischof zu k>ruri. Der Bischof zu Aro, da» Oberhaupt der husige» grie- chischen Geistlichkeit, wurde von dem venezian. Regi¬ ment der Insel, vormahlt gewählt. Diese» machten drey venezian. Patrizier, ein Proveditor und zwey Rache au». Außerdem hatte die Insel ihren eignen Rath, welcher sich derselben Vorrechte erfreute, die der zu Cvrfu genoß. Biele gute Ankerplätze, Buch¬ ten und drey gute Hafen, erleichtern ihre» Verkehr mit ihren Nachbarn ungemein. Eie hat drey kleine Städte und e3o einzelne Hütten. Die Festung Aro (Asso oder Nasso), liegt nordwestwärts aufeiner nur 20 Fuß breiten Erdzunge, auf einer überall steilen und fast unzugänglichen Hohe, 5N »»d an einem Meerbusen. Die Werke sind -5^8 sehr unregelmäßig angelegt, aber ganz der Lage des Orte» angemessen. Venedig ernannte einen venezian. Patri¬ zier zum hiesigen Kommandanten, und der einheimi¬ sche Rach einen Kapitän al- Gouverneur, der aber vom vene,ian. Provedilor der Insel bestätigt weiden musste. Auch haben die Griechen eine Domkirche hier. Der Hafen wird immer enger und seichter, weil der Regen Sand und Stein von den benachbarten Ber¬ gen diiikinjpi'llt; doch befördert er noch den Handel d^r Einwohner. Der Hauptort Argo stoli, ist von hohen Berge« umgeben, durchaus schlecht gebaut, nur einem Dorf gleich, und wegen der nahen Untiefen ungesund. Nur die Franzi-kanerkirche har einen Glockenthurm. Da- bey ist ein bequemer Hafen. Hier war Crana, eine der vier alten Städte auf Zefalonia, unter deren Zahl auch da« unweit von Argostoli aluf einem Hügel gelegne Pali« gehörte, nach dem Kanal zu. Das Gebiet derselben heißt jetzt Palecchi, und erzeugt den besten MuSkatwein. Liruri, ein starker Flecken, liegt am Hafen von Argvstoli, und ist durch häufige Erdbeben großen Theil« zertrümmert. Hier ist der Sitz eine« kathvl. Domka¬ pitel« , die Lage ist gesund und für den Handel vor- theilhaft. Die Lage de- alten Samo- ist desto unsichrer jetzt zu bestimmen, da »« zu Strabo'- Zeiten schon zerstört war. 534 Im Süden unweit des Vorgebirge- Scala, jetzt Capra, lag die alte Stadt iüooni. Ein vier Meilen langer Kanal trennt diese Insel von dem alten 2a- ozrnbtius, oder jetzt i5) Zante genannt. Es ist sieben Meilen lang, vier bis sünf breit, rings von Bergen umgeben, und liegt der westlichen Küste vou Mvrea gegen über. ES ist sehr gebirgig, genießt ein mildes Klima, wird von den neuen Reisenden wie ein irdisches Paradies beschrieben, und die Goldinsel genannt. Zante erzeugt jährlich 20,000 Migliaja (neun bis zehn Millionen Pfund) köstliche Korinthen, 10,000 Fäßer Wein, 2Ooo Fäßer Oehl, und viel andre Baum- und Gar- tenfrnchte. Die Korinthen oder kleinen Rosinen sind der Hauprreichthum der Insel. Vor zwey Jahrhun¬ derten wurden diese Weinstocke von Korinth hierher verpflanzt, daher ihr Nähme. Wenn sie getrocknet sind, bringen die Eigenthümer sie in die dazu beson¬ ders bestimmten Magazine, wo sie gewogen und bis zum Verkauf aufbewahrt werden. Jeder Besitzer erhält für seine Lieferung einen Schein; und diese Scheine gelten überall auf der Insel wie baares Geld. Der aus diesen Trauben gepreßte Wein ist sehr öhlicht und magenstärkend. Auch wird viel Salz bereitet. Aber die Insel hat kein Holz, keinen Fluß, kein Wild, keine Weide, und außer den Ziegen säst kein Vieh. Zur Erntezeit gehn ^ooo bis 5ooo Einwohner nach Mo¬ re«, und bringen statt des Lohnes für ihre geleisteten Dienste, Getreide auf drcp bis vier Monathe nach Hause. 535 Die Bevölkerung der Insel steigt auf5o,oyoKöpfe. Wegen der häufigen Erdbeben werden die meisten Wohnungen von Holz aufgeführt. Die herrschende Religion ist die griechische. Der Protopapa steht aber unter dem hiesigen katholischen Bischof und wird vom Rathe von Janke, ans den Mönchen des heil. Basilius gewählt, welche, indeß andre Griechen jährlich nur an i3o Tagen Fleisch genießen dürfen! sonst nur von Brot, Obst und Krautern leben, und aller Fleisch¬ speisen und des Umganges mit den Laien sich gänzlich enthalten. Unter den Klöstern sind nur zwey unitte, die übrigen und die sämmtlichen Nonnenklöster sind grie¬ chisch ; die Anzahl ihrer Kirchen ist Erziehung findet man kaum bey den Vornehmer». Von drey Brüdern pflegt der älteste die Heilkunde oder die Rechte zu erlernen, der zweyle wird Geistlicher, und der dritte übernimmt die Familiengüter. Die Weiber dürfen öffentlich nur mit einer schwarzsamtnen Maske erschei¬ nen; doch sind diese zur Fastenzeit verbothen. Sieleben unter dem Joch, und beschäftigen sich meist mit Baumwollspinnen. Die Einwohner gleichen übrigens in ihrem Karakter den Jefaloniern, doch sind sie weniger gastfrey und noch rachsüchtiger. Im Solde der Vornehmen stehn die Bravi (Meuchelmörder), welche auf deren Wink bereit sind, jedem den Dolch inS Herz zu stoßen, und mitten unter den, um den Sterbenden versam¬ melten und an seinen Qualen sich ergötzenden Zu¬ schauern, mit den Waffen in der Hand, der Leiden der Schlachtopfer und de- Jammers der Angehörigen 536 »och športen dürfen. Dergleichen Mordrhakrn geschah» »nter venezian. Herrschaft fast ungestraft und täglich. Selbst die Obrigkeit zeigte eine Grausamkeit, welche di« Einwohner oft zur Empörung rechte;-denn gewöhn, lieh machte der Provedirvr den Einwohnern Vorschüsse, welche sie nach der Ernte mit Naturalien in doppel¬ tem Werthr zurück zahlen mußten. Wurde die Schuld nicht abgetragen, so wurde sie im folgenden Jahre doppelt eingefordert, und so lauge immer verdoppelt, bi- sie abgezahlt war. Der Schuldner wurde in Ket¬ ten geworfen, und nur für schwere- Geld freygelaffen. Die Insel har seit 1^67 Provedikvren von Venedig erhalten, ob sie gleich schon bey der Erobrung Kon¬ stantinopels durch die Lateiner, unter seine Her, schäft -am. Gewöhnlich standen zwey Räthe und ein Prove- ditor an der Spitze der Verwaltung. Sie soll Venedig jährlich 5o,ooo Zechinen eingetragen haben. Die Insel hat eine Stadt und an ^5 Dörfer. Die Stadt Zante liegt östlich, ist der Sitz der Regierung und des kathol. Bischofs, und hat auf dem anstoßenden Berge eine Feste, welche die ganze Insel beherrscht und mit Mann besetzt ist, ihren eignen Rath, unter ihren Einwohnern an rooo Juden mit einer Synagoge, und einen zwar sickern, doch unbe¬ quemen Hafen. Der Handel bat viele fremde Con« snl« hierher gezogen, und die Stadt volkreich, wohl¬ habend und blühend gemacht; vielleicht aber auch daS hier herrschende Sittenverderbniß befördert. DaS einzige nahmhafte Thal ist bey Chierri, einem Flecke» am Meere mit einem sehr bequemen 537 Hafen. In der Gegend wachst Oer beste Wein der Insel, auch findet man noch die schon von Herodot erwähnten Quellen von Erdpech, welches noch jetzt ans die von ihm beschriebne Art gesammelt wird. Volim es, ein Flecken von 1000 Feunstellen im gebirgigen Theil« der Insel. Südlich von Janke liegen 16) Skrivali, zwey kleine niedrige Inseln, woran nur die größere bewohnt ist, und zwar bloß von griech. Mönchen vom Basilius-Orden. Das Klo¬ ster ist mit starken Mauern und grobem Geschütz ver, sehn, zur Vertheidigung seiner Bewohner gegen die Seeräuber. Diese Inselchen tragen vortrefflichen Wein, und haben einen guten Hafen. Wegen der Mönche darf kein Frauenzimmer auf der größer» Insel woh¬ nen noch landen, ja man leidet sogar keine weiblichen Thiere auf derselben. Die Alten nannten sie 8tro- xtrackes oder 6^p>Lmssorum, 17) Cerigo und Cerigotto, liegen im agei, schen Meere dem Vorgebirge Male« gegen über. Ce- rigo hieß sonst und genoß wegen des be¬ rühmten Tempels der Venus einer ausgezeichneten Achtung. Aber von diesem ist keine Spur mehr. Doch findet man längs der Küste noch viel Trümmer. Drey Viertheile der Insel sind ein nackter Felsen, und der übrige sehr kleine angrbaute Theil tragt Flachs, Baum- wolle und hinreichend Getreide. Das Klima ist warm und angenehm. Nur geben die hohen schroffen und kahlen Felsen durch ihre vielgestalteten Spitzen und Gruppen der Insel «in abschreckendes Ansehn. Wege« der meist rochen Farbe dieser Felsen, die ins HellblaiO M m 538 stickt, meinten die Alten, sie ftyen Porphyr, und nannten die Insel deshalb?orpli^i'is. Allem sie irrten sich, denn man findet kaum Stücke Jaspis hier. Doch geben diese Felsen gnt, Weiden, uud nabren den Olivenbaum. Die hiesigen Schafe haben ein vor¬ züglich gutes schmackhaftes Fleisch. An Wild ist auch kein Mangel, am häufigsten sind aber hier Ziegen, wilde Tauben, Wachteln und andre Zugvögel, wel, che sich aber nur kurze Zeit hier aufhalten. Die wil¬ den Tauben zeigen sich zweymahl des Jahres und in geringerer Zahl als die Wachteln, welche im August und September sich hier cinfinden, und wahrschein¬ lich von hier aus nach Afrika hinüberfliegen. Unter den 8000 Einwohnern gibt es auch Adliche, welche die öffentlichen Aemrer besetzten und andre Vorzüge hatten. Mit den benachbarten Mainorten stehn die Eilander mehr in Verkehr, als andre Völfer. , Die Jusel hat ihre Munizipalgesetze, und seit ,572 ihren eignen aristokratischen Rath, dessen Mit, glieder von Adel und wenigstens zwanzig Jahr alt seyu müssen. Er besetzt auch die übrigen Aemter, ja selbst die zwey Rarhe ernennt er, die dem bisher ans Venedig herübcrgeschickten Proveditor zur Seite sind. Man zahlt gegen 3o Dörfer und einzelne Hüt, tcn; aber auch mehrere gricch. Mönchs- und Non- »nnklöster. Die kleine Stadt Cerigo liegt an einem hoben Felsen, auf dessen Spitze eine "Festung ist, und auf welcher der Repräsentant und eine starke Besatzung sich befinden. Die schlecht gebaute, doch mit Mauern 53A versehene Stadt, hat eine Domkirche und einige andre griech und latein. Kirchen. Der Hafen Dolf ino ist nicht weit davon. ,8) Cerigotko, eine kleine, östlich von Cerigv gelegne Insel, hieß bey den Allen oder Griechen und stüchtige oder verrricbne Tür¬ ken Hausen hier, und nehmen alle Seeräuber auf, deren Beule sie verbergen oder ihnen wieder abjagen Hier herrsch! nur da« Recht des Stärker», und dieser lebet in der ungebundensten Freyheit. Den Feldbau verschmäht dieß Diebsgesindel. Die Wohnungen find einjeln liegende schlechte Hütten. Mms 54« Zusätze. Zu S. 6. Tauern nenne» viele jeden hohe» Berg, über welchen ein Weg für Saumroße oder Fuhrwerk geht. Eigentlich aber bezeichnet das Wort jene Kette uranfanglicher Gebirge, die durch Tyrol lauft, an dessen Grenzen mit Salzburg und Kärn¬ ten sich hinzieht und größten TheilS das ganze Jahr durch mit Schnee und Eisfeldern bedeckt ist, über welche nur die kahlen Bergspitzen hervvrragen. Bü¬ ch e l heißen die kleinen Vorgebirge, Leiten die sanft ten Abhänge des Gebirgs, Joch, Jöcher dagegen die schroffen Gebirgswände, und Kofel oder Ko¬ gel die runden Bergrücken. Die Tauern, welche auf der Kärnthner Seite dieMalnizer genannt werden, heißen auf der Salzburgischen, die Na߬ felder Tauern, von dem Naßfeld, einem von ewigen Schneewänden umgebenen, fruchtbaren Felsenthale, worin 2/s Sennhütten (hier Scheren, in der Nachbarschaft Kasen genannt) zerstreut lie¬ gen, welche zum Theil Kärntnern gehören, die jähr¬ lich im Spätsommer mit ihrem Vieh über diese Tauern zieh» , auf deren Gipfeln eine schneidende Schnellluft herrscht, und an deren Fuß der Markt¬ flecken Ober-Vellach liegt. Ju S. 7. Vom Großglockner übersieht man zwar mehr als tausend Alpensirsten, indem er hoch über alle h-rvorragt, aber nirgends flaches Land noch die mannigfaltigen Abwechslungen desselben; kaum öffnet sich über die salzburgischen Gebirge hin eine. 2UcNen Bildung seiner Füßchen den mensch¬ lichen FiscksAblovksbliar-iba) oder den weißen Fisch (bela riba) Or. Laurenci, der es im Jahre 1768 in seiner 8^nc>p«i-» kieptiburn zuerst beschrieb, nannte eS kroteus anZuirrus. Linne dagegen hielt es für «ine sich spät eiuwickelnde Larve. SS ist 7 bis »6 Zoll lang, 16 ins 18 Linien dick, und gleicht einiger Maßen den Eidechsen. Augen erblickt mau daran nicht, aber marrweiße und schlaffe Oh, senbüschel, in welchen man, wenn das Thier un¬ ruhig ist, mit einem mittelmäßigen Vergrößerung«, glase die Blurkügelchen bey jedem Pulsschlage deS Herzens auf« und niedcrsteigen sieht. Sie sind alsdann karminrvth und aufgeschwollen, und gleichen in vie¬ rem Zustande Koralleuästchen. Im Wasser bewegt sich dec ProteuS nur durch seine Füßchen und den Schwanz. Ueber und über ist seine Haut mit einem zähen Schleim bedeckt, der daS Thier außerhalb deS Mass:S wie Leim sogleich an andre Körper ankittet, so daß es nur durch Anfeuchtung wieder frey ge- macht wird; im kranken Zustande aber sich ablöst und wie Flocken eS umgibt, die sich wieder an sei¬ nen Schwanz und die Füße anhängen. Im eiskalten Wasser stirbt eS bald. Es nährr sich wahrscheinlich von der kleinen Muschel: üelix tberrrialis, gibt bisweilen einige leise zischende und andere Töne von sich, und scheint die Gesellschaft seines Gleichen zu lieben. Zu. S. 7». Den Wuchs der Aelpler bey Heiligenblut in Kärnten, welcher Ort 70, Toisen über der Meeresflache erhaben liegt, ist ihre Strauß- beine abgerechnet, bey beyven Geschlechtern Döner als bey den Bewohnern des Miltelgebirgs. Sie be¬ sitzen eine ungeheure körperliche Stärke, unglaubli¬ che Fertigkeit im Steinwcrfen und im Klettern die steilen Felswände hinaus und hinab mit zentnerschwe¬ ren Lasten auf dem Rücken. Mit Lebensgefahr wagen sie sich an jeden Abgrund, nm auch nur ein geringes Futter für ihr Vieh zu gewinnen. Da es ihren nicht möglich ist, im Sommer von gewissen Stellen das Heu über alle Klippen, Schluch¬ ten und Abgründe zu führen, so speichern sie die ge¬ ringe Heuernte an solchen Orten in Schobern auf, und hohle» sic erst ein, wenn der Winter ihnen die Wege geebnet hat, und Nachbarn stehn einander treulich bey. Sie machen sich dann in einer mond¬ hellen Nacht auf, bethen am Kreuz vor der Kirche um Segen zur Fahrt, bewaffnen sich mit Steigeisen, Schneereifen und Griesleiden, und klimmen die Ge¬ fahr drohende Alpe hinauf. Ist dieß Heuziehn (H tr¬ že n) glücklich vollendet, sind weder Schlitten noch Menschen im weichen Schnee versunken, noch von Lavinen verschüttet, dann laben sie sichbeymHa« zermahl, und freuen sich der so schwer errungenen Beute und der Errettung ans der Gefahr; denn je» 3LL drn Sommer, wenn der Schnee zerronnen ist, ent» deckt man hier und da die Gerippe der hier Verfall- nen, Erfrornen oder Erhungerten! Daß bey diesen von der Welr abgeschiednen rohen Aclplern, die sie¬ ben Monate des Jahres in ihrer nieder» Ranchhüt» te, die keinen Schornstein ja fast keine Fenster hat, verleben müssen, noch alleArten von Aberglauben, Ge¬ spenstern und Hercnspucken, ist ihnen leicht zu verzeih«. Zu S. 77. Die jetzt durch ganz Dalmazien, Bosnien, Servien, Kroazien und bis in Kram hin zerstreuten Uskok en haben in keiner Landschaft mehr alleinigen und ausschließenden Sitz. Man¬ che leiten den Ursprung derselben von den Tataren her, obgleich sie die Gebirge lieben. Ihre Aehnlich- keit mit einigen kaukasischen Völkerschaften laßt eher vermuthen, daß sie aus jenen Gebirgen hergekom¬ men sind, als auS den nördlichen Karpaten oder aus groß Serbien , ob sie gleich sich selbst Serbli nennen, vielleicht, weil sie von Serbien auS in ihren jetzigen Wohnort ringewandcrt sind. Unter der Regierung der griechischen Kaiser nannte man sie Wlachi, daher heissen sic manche noch Machen; doch waren sie «S wirklich nie. Ihr schöner Wuchs, ihr starker Körper¬ bau , ihre Hautfarbe zeigen ihre Verwandtschaft mit den Tscherkessk» so sehr als ihre Raubgier, Treu¬ losigkeit, Grausamkeit, List, Kühnheit und Neigung zum Nomadisirrn und herumschweifenden Leben. Sie ernähren sich fast allein von ihren Schaf- und Iiegenherden und deren Erzeugnissen. Der Haupkort der westliche» Uskoke», die ei» wenig mehr auf 5^5 Ordnung und Jucht halten, als die noch übler be¬ rüchtigten östlichen Uskoken, ist Tschumper in einem kleinen Gebirgsstrich zwischen Krain und Kroa» zien. Die Unfruchtbarkeit desselben ist so groß, daß HnngerSnoth sehr oft einen Thcil dieses sonst so ab¬ gehärteten und genügsamen Volkes wegrafft. In seiner Tracht gleicht der Uskoke dem Unler- dalmaten, denn er tragt stet» cin roth tüchnesKapp» chen, die Haare in Zöpfen geflochten, einenKnebel« bart, Hals und Brust bloß, über dem Hemde (Rubatscha) mit weiten Arrmeln ein ungarisch Wam» mit rochen Schlingen und Schnüren und doppelten Reihen von Knöpfen besetzt, lange, weiß« rüchne Beinkleider (Hlatsche), Socken und Opanken. Im Hemde auf dem Nacken steckt die rothe Tabaks¬ pfeife, auf der Schuller hängt der Tfchakan (Ha¬ ckenbeil); der Leib ist mit einer dreyfachen Husaren¬ binde umgürtet, die aus rorhcn Schnüren besteht, «nd worin der Hanschar und die Pistole stecken- Im Winter bedeckt er sich mit dem Ueberrock und oft noch mit einem rothen Mantel. Auch die Mädchen tragen die rothen Käppchen, deren Rand oft mit kleinen messingnen Knöpfchen besetzt, und mit Silbermünzen behangen ist. Die Hoare flechten sie in drey dicke Zöpfe, einer hangt über dem Rücken. Die beyden andern sind mit schwär» je» Riemen durchflochten, und die Enden in einen messingnen durchlöcherten Fingerhut eingereiht, und Mit Prrlenmuscheln und Goldstücken verziert, han¬ gen am Hinterkvpf hinab. Ihre um die Achseln und N n 5^6 Aermel mit doppelter Dtickrrey versehenen Hemde reichen bis an die Knöchel. Halbhosen, Opanken und sehr bunt gestickte Socken bedecken ihre Füße. Statt der Röcke binden sie vorn und hinten ein schma¬ les, bunres, wollnes, mit Franzen besetztes Schürzchen, welches sie mit einer breiten rothen Leibbinde befesti¬ gen, die reichlich mit Muscheln und messingnen Knö¬ pfen besetzt ist. Jedes Frauenzimmer hat stet» ihr Messer an der Seite und fast immer den Spinnrocken hinter dem linken Ohr angesteckt. Ein schwarzbrau» ner Rock ohne Aermel schützt sie bey rauhem Wetter. Verehligte tragen weniger Putz, und bedecken den Kopf mit der Perscha. Erst in neuern Zeiten haben die USkoken, auf Befehl der Regierung angefangen, ihre Kinder zu taufen, welche- sonst nur bey Erwachsene» geschah, und Begräbnißplätze bey ihren Kirchen anzulegen. Mau bezüchligte sie auch daß sie gern Maschen raub¬ ten; da aber, nach den Landesgesetzen, die Entfüh¬ rung eines Mädchens scharf bestraft wird, und da die junge Frau, wenn ihr Mann, um der Strafe zu entgehn, auStritt, auf immer mannlo« bleibt, so halten die Verwandten selbst «in solches Vergehn möglichst verschwiegen. 547 Ju D. 227. Die Ausfuhr auS Kroazien «ach der Turkey, bestand im Fahl i8n hauptsächlich in Pelzwerk, Tuch, Pistole», Uhren, Sammet, seidenen Jeugen, goldenen Gallonen, Kaffehmühlen, Büchern, Papier, Pistolen, Perlen, falschenSteinen rc. Die Einfuhr dagegen an Schaf- und Baumwolle, Tobak, Kamehlhaar, Ziegen-und Schafhäute, Wachs, Ochse» und Marokin, und zwar über Spalatro an Werth 1,277259 Fr. und auf dem neuen Wege über Kostainiza über 10,169000 Fr. Ju S. 281. Die Marien-Luisen-Straße ist über 18 Deutsche Meilen lang, und 26 Fuß breit, geht über eine fast ununterbrochene Gebirgskette, steigt von Fiume bis zur Podoljer Spitze fast 3ooo Fuß hoch, ohne jedoch irgendwo über -s Zoll auf «in Wie- ner.-Klafter sich zu erheben, so daß 4 Pferde leicht im Stande sind ^so Zentner von Fiume nach Carls- siadt zu bringen; auch sind an den gehörigen Ent¬ fernungen Wirth-Häuser angelegt. Die patriotischen Unternehmer derselben, die Fürsten Ditrjchstein, Esterhazy, Lichtenstein, die Grafen Aspremont, Batthyani, Harrach «. a. m. haben den kostbare« Bau mit einem Aufwand von 2^ Mill. Gulden i8n vollendet, und vom Kaiser Napoleon ein neue-Octrvy erhalten. Zu S. 283. Von Tyrol ist der östlichste Theil auch mit den illyrischen Provinzen vereinigt, wo la kusreriL, da- Pusterthalden Eingang zu de« Tyroler Gebirgen von dieser Seite her macht, den die Lienzer Klause, ein fester Paß an der Drau verthei- N n 24« digt, und deren Bewohner de» felbsterzeugte» Flach» zu Leinwand und Spitzen häufig verarbeiten. Die alte Stadt und Herrschaft Lienz (Lüenz) liegt auch an der Drau, wo die Isola hineinfaitt, und hat 218 Hauser, i Z biö 1620 Einwohner, die gute Messing- und Eiseuwaaren liefern, auch viel Teppiche weben. Sie gehörte nebst Heimfels, Tilliach u. a. O. sonst dem königl. Stifte zu Hall, wurde aber hernach ebenfalls zum österreichischen Religivnsfond gezogen. Oberlienz, ei» ansehnliches Dorf mit einer Pfarre. Der Bezirk Gillian. Zu S. 342. Aber in neuern Zeiten ist das trau¬ rigste hiesige Ersigniß jener schreckliche Grubenbrand, welcher den rr. May r8c>3 in dec Nacht sich zuerst zeigte. „Vierzehn Bergleute waren in der Grube. Einer geht im Tiefsten r3o Lachter unter Tage auf die Seite, bemerkt einen brenzlichen Geruch, und ruft seine Kameraden. Bald sehen sie hinten von Ort Flammen ausbreche». Sie fliehen, und erreiche» glücklich den Tag. Nun steigen die Beamten selbst hinab. Allein niemand kann mehr die Quelle des Un- ' glückes erreichen. Schon ist die Luft vergiftet, und mehrere fallen leblos zu Boden. Wem der Schein» tvdt nicht lahmt, der geräth in Gefahr, von den Flammen ergriffen zu werden. Kaum kann man die Niedergesunkenen durch Maschinen herausbringen. Täglich steigen andere Knappen fruchtlos hinab, und täglich wird die Gefahr größer. Die untersten Stre¬ cken brechen zusammen. Giftige Luftarten suchen mit 549 Gewalt sich Lust zu machen, und verursachen heftige Erschütterungen. Alle Zimmerungen werden zertrüm» wrrr, die prächtigen Mauern in ihren Festen rrschüt- r rr, die Flammen dringen 60 Lachter hoch herauf. Nun erfüllt da« sublimirtt Quecksilber schon die ober« Stockwerke. Der Barbara - Treibeschacht stürzt vom Tage bis zur größten Tiefe zusammen. Den Haupt- stollen, den tiefen Josephstollen selbst, kann kein Mensch mehr ohne Lebensgefahr betreten. Vögel, die man vor die Oeffnung bringt, fallen im Augen¬ blick nieder. Man mußte endlich zum verzweifeltste» Mittel schreiben, ein Element mit dem andern zu dampfen. Mik unglaublicher Anstrengung hatte man schon in den ersten Lagen den Theresienschacht durch stärkere Zimmerung gesichert. Durch ihn leitet man nun einen Wafferstrom von 33ooooo Eimer Wasser in die Gruben laufen. Erst im November konnte die Grube wieder belegt werden- Durch frische Zimme¬ rung gcwältigte man die obersten Strecken, kam allmählig bi« auf den Wasserspiegel hinab, und ließ auch hier durch 2 Kunsigezeuge die Gewältigung ih¬ ren Anfang nehmen. Die ungeheure Menge der Queck- silberdampfe hatte sich zum Theil an die Mauern gelegt und sie angegriffen, so, daß im Jahr 1804 noch aus diese» durchlöcherten Wänden Perlen und kleine Bäche vom Jungferuquecksilber drangen, wo man sonst nie dergleichen sah. Schrecklich ist ihre Wirkung auf die Gesundheit von 900 Bergleuten gewesen, welche durch ihre Anstrengungen dem gänz¬ lichen Verfall der Gruben zuvorkommen mußte». NnL 55o Ein täglich periodisch wirderkommeudeS Zittern, wel¬ ches manchem schon das Leben raubte, harte sie zu aller Arbeit unfähig gemacht. Andere sind so entkräf¬ tet, daß sie kaum 6 Stunden arbeiten können. Die Kosten dieses Bergbaues sind nicht allein dadurch be¬ trächtlich erhöht, sondern auch durch das Wartgeld, welches man an i3oo Familien zahlte, die sonst brotlos wan n, und durch den ungeheuren Aufwand, den dieWiederherstellung des Baues verursachte. Dieser Verlust war desto bedeutender, da die Ergiebigkeit der Gruben, welche sonst zwölftausend Zentner betrug, im Jahr 1802 bisauf36oo Zentner vermindert war. Zu S. r»5o. Die sogenannten Iyklvpcnbaue schreibt Petit-Radel den pelasgischeu Kolonien zu, wogegen indeß Älieul« in Iltalia uvanli il cko- rninio äei komuni und Dr. Sickler im Nugas. enL^ol. 1810 kevu. und ff. wichtige Einwendun¬ gen gemacht haben, welche P. Radel im Pariser Moniteur 1812 Nr. no vorläufig zu wiederlegen gesucht, und ausführlicher am Ende seines Werkes noch zu beantworten versprochen hat. Auch haben l^ustremere, 8« t)uinc^, Iienrti«r, Ou- konrn^ und Visconti im Nahmen der Klasse, der alten Literatur und Geschichte deS Instituts ihren Landsmann vertheidigt und ihr Gutachten ebenfalls an letztem Orte eingerückt. Zu S. 480. Das ehemahtige venezianische Al¬ banien steht jetzt unter türkischer Hoheit sowie auch die jonische» Inseln neuerlich zu einem besondrrn De¬ partement bestimmt worden sind. 55 k Absyrtium O 487 Achorn O 288 Aekerbaugescllschaft ,49 Adel in Cattaro 245, in Ce- riqo 588, in Corfu 5iv Adelsberg M. 349 Ad-l-bergec Höle i5 Ad ia St. 33 Adriatlschee Meer 3« Adrius Bg- 25, 33 Aegiala I. 53y Aeqida St. 365 Aemter käuflich 255 Aemona St 338 Aeinonia 367 Asfodtllwurzel 4^4 Afriz D -94 Aaarener B 477 Agella O' 354 Agira Balle« 5-4 Agoritschak D 3o5 Agram Bist. «35, Dom 1Z7 Agustin« I 5«4 Aickwald, Unter-O. 3o8 Aidovschina D 3«5 Aiuöd D 356 Aisnern O 336 Alaun 190 Albanien, venej. 471 Fe¬ stungen 282 Albanier 79, Anzahl 90, GemütlMrt 129, 182 Pochz. Gebr. 1.67, Un> duld amkeit «35, Belüft. Weiber ,53 Alben D 329, 344, 245, 346. Albius Bg- 25 Albona Bz. M. 3-3 Aleschimo Balle« 5-6 Almate Bg. 282 Almiffa Bz. 465, St- 466. Aloeb I. 497 Alpe 65 Alpen Gg. 33s Also-Ladievaz D 4«4 Altenberger Eiseugrube« 291 Altenburg Sch. 867 Altendorf O 2g5 Altenmarkt D 354, M. 36, Alterthi'imeckabinctt ,4g Althammer D 332 Amaxichi M 629 Ambraccio Mb. 444 Amphitheater 377 Anactorium 48, Andetrium D 455 Anuoi D 53-, Antignana M 870 Antipaxo I 627 Antimonium 189 Apsprtides I. 482 Appendini 129 Aqua frigiba ,5 — di Begina 5oz Araber 477 Arbe I. 496, St. 4q6 Arbitraria 253 Argostoli O 533 Arkadier Römische ,4g Arlstein D 3o5 Armata grpffa, f-ttile2Lr Register- (NS. Eh (nche man hinter Cz, Sch hinter Sz) Äbbatuch 20g Abla D 33« Ablach D 33« 552 Aruolbsstein D 3o8 Arsa Fl. 4-, 363 Art« Fl. 363, MB. 444 Ascrivium 4/5 Äser D 333 Asling D 3-8 Aanizbach 3c>4 Aff-ria O 44g Affo F. 53- Aschernach.Alpen 3 Atria St. 33 Auen Sch. 3o» Aoersberg M. 355 —-Frh. Cbph. -45 Augustanovez D 384 Aurana O 44g Auranlius See 28 , Auscha Fl. 325 d'Auverqne 2,9 Axo F. 532 Babin-Potok O 4"» Babina-Neka D 4'4 Babji Sob Bg- -o, ,5 Babusche Muschel 6g Bacili Z- 5n Bacchieri 53- Bader, Mineral -9- Wainschiza Gg. 3n Baldanj D 44g Balina; D 4»S Balla -53 Ban von Kroazien 276 Banal Regim. -tcs 4c>5 Banal Regim. -tes -4- Banaltofel -4g Banalisten 263 Bania L> 386 Bannfluch -44 Banovbrod D 4-L Bannrichler 248 Bara Gg. 56 BaragaS Karte 8 Barbado,Kanal 4<-3 Barbana O 3-4, M. 36/ Bari Erzbist. 47Z Barilovitsch O 401 Barletta D 436 Aasoviza 3-3 Batschin D 4-7 Bmschuga D 406 Graf Bakthian» 24', -68 Battinischa-Kula Sch 4,8 Baumöbl 202 §. Baumwolle 20g Bazza Bach 3-- Beccafiechi 507 Beck, G-ueral -68 Bednik D 4°3 Beerdigungen -68 F. in Corfu 5-g Bcavoaska W 4^8 Begava; O 4»4 Begavitsch D 4'3 Bela D 329 Belai H 87- Belak St. 3c>- Bele vode D 4"» Belgrad O 3g8 Belolassiz W. 4?4 Welovaz D 4'4 Belfchiza Bg. 3^8 Beni Handschriften -4g Benk D 28g Benkovaz O 445 Berda D 367 Berdjani D 4'3, 4'7 Berdo O 870,387-, 38g, — Koinsko D 43ae — Zvianovitsch D 4"- Bergbau in Krain 184 Berggerichte -48 Bergyani D. 4'7 Bcrlog D 4-6, H ZSK Bernjovaz D 4«8 Bernjuska D 4"7 .Bersche; D 372 Bereich I. 4g3 BeSea O 492 Bessteema D 4'3 Bevölkerung 85 Biagio (Blasius) Fest -88 Biania D 47? Windische Bibel Ueber. setzung, -45 Biben M 36g Biebnick D 4'3 Bielvva; D. 4'4 553 Bienenzucht sr? Bigliano D 3-4 Bilai D §35 Bilievine D 427 B.llichgraz D 344 Biocovo Bg. 468, 443 Viograd D 44s Biokovaz Bg. 25 Birnbaumer W -4, 68 Biffaga g5 Bischat Fl. 3-5 Brkchoflak St- 33? B-st-a D 345 a b Bistriza Ft. 3-4, 3s5. (Feistriz). Bittiqnaner 5o5 Bittersalz 191 Bjelolaschiza W 206 Blagay(-jäorvat) D 4«2 Blagay(-Olach) D 402 Blanich Bg. 363 Blaschitsch D 3g? Bl.ua S 4-4, BlgttaS5-4 Blatni Klanez W 353 Blatuscha D 4>o Bled H 333 Bleiberg D 3o5 Bleibergwerke 186 Bleiofen D 3»8 Blejski Grad H 333 Blejski-Iefer -8 Blinja D 4--- Blutgericht -53 Bobki rog Bobovaz'D 4-5 Bocca di Segna 4g3 Bocche di Cattaro, 38, 28a Boccheser rc>3, 472 Ge- müthsart Sitten ,Zo, Viehzucht 212, Han- del, Schifffahrt 226, Seefahrer-33, Rechts, pflege 252, S- Cattaro. BocheinerSec, 54,Thal-3 Bocheincr Belach (Ober.) D 332 (Unter) D 332 Bochinska Sava Fl. 34» Bodum D 43c> Boglium M 36a Ad Bohoritsch -45 Boina Bach, D 4va Bojana Fl. 46 Boldu, Prvvcdit. --4 Bol. M. L08 Volimes M. 53? Borapa D 445 Borgo D 48- Boritschevaz D 44- Borojevitsch D 4-4 Borra-Wind 5?, 5oi Bösendorf D 356 il Boschetto 322 BoSdorf D 356 Bossiglina D 454 Bossiljrvo D 38g Bovitsch D 407 Braichi O 478 Brano Fl. 47- Brauniza Bach 3i5 Braziol H 492 Bravi 535 Brazza I. 5o6, Ziegen¬ käse sr3, Wein 5c>7 Brežana 353 Fl. 3n5 Brcgovina Fl. 324 Bregrad Sch. 296 Breg Schipatschki .O 385 Bresje D 862 ab Bresoviza D 34? Bresovo polje D 4-<> Brrstaniza Fl. 4^6 Breflia O 3,3 Breflik D 4-0 Brctb(-Ober) D 3ro Breth(-Untcr) D 3is Brezik D 438 Bribir Sch 3g8 Brig-Koranski O 401 Brioni 1.377, MarmorL» Britof D 34g Brod D 387, 38g, 3gi Brucken D 298 Brüderschaften d. heil-La¬ zarus, Anton 243 Bruglia Paß 445 Bründl D 424 Brustanc D 437 Brusanitza Bach 487- 55L Buvno D 4'<>, 4Zz Bua J 5o6 Bubuargi H 389 Bučali O 48, Biichdruckecep ,46 Bucintro, Butrinlo D 479 Buvak N 436 Dudatfchi Ä -jo3 — »bcr 4o-4 Bnditscheviza Fl. -j88 Budua St. Bz. 478, J. 454 Bugie, Buje O 36? Buhatscha D 4»4 Bukariza D 896 Bnkara r,3 Bukari St. Z9! Bukariza D Z96 Bukovaz Bach 433 D4c>' Bukovina Kg. 447 Bunji-vzen V 72 Bnnitsch D. 4^8 Burja-Wind 89 Burelle Spiel -8i Burg Zreiiburn h Z62 Burg Wciniz H 36- Burgstall Vst. 339 Bürgeckonig zu Srbenic» ,82 BusetaD. 407 Busbim D 438 Buthrotum 480 Butiniza §l. 444 Caboga -44 Caisole O 486 Calamola I. 5-5 Calamota I. Einw 80, -c>4, ,8, Caladusis In 5oZ Laldiera Bg. 3-4, 363 Tambur D 4?4 Campanjen ,80 Cainpana Th. 4ö4 Eanale M. 3,2 Eauidol, I. 488 iCauali Thal 445 Cao Herzog,. L-q Cap Capra 53, " Cap Cesto 26 Cap Chrrso 26 Cap Cremanv 26 Lap Fi^cardo 53, Cap Passonia 26 Cap Pelegrin» 26 — K- Georg 26 Capenna Aliota 5ic» Capi 245 Capo d'Istria St. 36- Caporetto O 3n Caprano I. 47 Caracasstza D 455 Carlobago St. 436 Carlostadium St. 3S7 Larnicus stuus 363 Carniola 3-3 CarnsadiuZ Bg. 27 Casstoui Th. 492 Caffaj Vc>sNLs 3,8, 877, 444, 456, 46' Easstopc St. 5a3 Castagno D 367 Castelli 202, Ebne 3c> Castel nilovo D 347 ab, Sr. 4?3 — cavisole O 486 Častna St. 348 Cataule D 338 Cattaro St. 220, 47',475, Verfaß. 244,Handel 227, M B 38, 472, Kanal, Bg- 47' Cauran W 3?3 Kavalier W 66, 366 Tarisole, D 486 Caza I 5-4 Caziol I. 5-4 Česali 453 Cefalonia piccola I. 53o Cerig» I. St. 537 Cerigo otto I. 539. Cesto I 53, Ccrigotto I. Cephalvnia I. 53c> Cicitbeat 32' Eicola Fl- 4^, 444 Grafen von Cilley 262 Tisto I. 4g8 Eitkadini 243 Eittavecchra St. 5io Citta nuova O 366 Ciutim F. 49^ Cividal di Friuli 3o8 Clissa Br- 4^ ' 455 Cobela Bg 4^»5 Colentum I. 5o4 Colonne D 499 Comisa O 5i3 Condilonisi I. 627 Konfinium Militarc 276 Coni O 534 Consiglio de Pregati 242 Constitutivum 27Z Contafcl D 338 Conti 2^5 Corbavien H 439 Coecyra nigra I 5r3 Korfu 1.5,20, 84 Heiraths- gebr. 619, 16S, Adel 517, Todkcnfcier 619, 174, Handel 521, ^28, Verfass 247 , St. 5-4, Geistlichkeit 5,6 Korfioten 525 CorgnaleD3i6,Hölei8,32Z Coridica D 492 Cormato I 4'92 Coronata I 5o3 Corridico M 370 Korsika Kanal 492 Cortoli O 47kl kos 375 Cosarna D 3-4 Cosgliaco D 871 Crana O 533 Frh. von Kranz 3o» Seb. Crell -45 Crivvsico O 4?5 Crome 91 Crusevije O 477 ErusiuS 348, 4»3, 4og, 4l4, 4r6, 4^3 ab, Curiea I 489 Turjola I. St. 5iZ Tythera I 537 Czcliena O 4"» kziproivazen V 7» Ehaonien 48" 555 Chemische Fabriken 191 Ehcrso I. 482, Landbau 200, Vicsz. 210 Fischs. 214 St. 486 Chersopoli, Lrisopolis St. 5n6 Cbertvertkovaz D 4^» Cbiavus i65 Chierri M 536 Ehorwat 72 Chccsniza Bach 4?^ Christvfero Landspitze499 Dabar D 43o Dabclla-Platz 478 Dalika 230 Georg Dalmatin -45 West-Dalmazicn 443, Landbau 199, Handel 226, Verfass. 240,Rechts¬ pflege 25i, Einkünfte n58, Kricgsw. 260 Nieder-Dalmazien 47- Dalmazier79, Anzal8Sf. ZrachlZb, Narung iro, n3, Karakter 122 f. Dalmatischer Bz. 4?§ Damals O 390 Daniel in Zara ,49 Danielsberg 12 Dankscha Bach 336 Darmsaiten 209 Darowaz 20g Debelo Bcrdo D 48r Debeuz Gg 353 Degoj D 4^7 Deklitschi 94 Dellach D 293, 296 , 299 Dellach(-Nieder), D -v3 Delminium O 232, 455 Demian 187 Derljatscha D 4'- Derni« D 45o Desda D 3in Desenbach Fl. 285 Defertum lmum, HZum 261 Ä)-siia See 47 556 DcutscheEintvon . 82,Han» del 22.3, S. Gotschee. Deutsch Littorale 3,6 Deutschdorf D 35» Deutsch gereut D 83 Dever i5i, 164 Dezimalisten 256 Diakovar O 267 Diebsbach Fl. 284 Vied Bg. Hi5 Dignano Gg. 87-, M 37Z Dike 256 Dinarische Alpe» 10, 23, 44- Dioklezians Pallast §56 Ditrichstein Sch. 2Z5 Divjaki D 3g- Divoselo D 438 Dobritschiza Fl. 3-5, 36-> Dobra H 3i4, Fl. 53,37g Dobratsch Bg. g Dobraschoma D 337 Dobreniza Fl. 434 Dobrina D 409 Dobro felo D 44' Dobrota M 478, 477» D i35 Dober D 2g6 Dbbriach D 2g3 Döllach O 286 Dörrscheunen 200 Mali-Dol O 3g6 Klcin-Dol O 3g6 Beliki-Dol O 3g6 Groß-Dol O 3g6 Javorni-Dol D 337 Dolejni (Unter) Dolensko 323 Dolfino It. 53g Dolgo D 3-8 Doljane D ^3c>, 44 r Dolmiuier 455 Dolnja Perna S. Perna Doinaßlovez D 383 Dornbach D 292 Dovje D 3a8 Draganitsch S 385 Dragauiza Thal -4 Dragavratnik D 42, Drage D 3gg, 3g5, 416 Dragjevitsch Fl. 363 Dragogna Kl. »4- Dragotina D 4og Draaoliuzi D 4ro Drajonja Fl. 4o Dramalj D 897 Drau, Drave Fl. 48,284 Ober Drauburg M 297 Draßnij Fl. 284, 285 -- Thal Gg. 29g Drenovaz D 409, 442 Dresnik D 422 Mitter-, Ober-, Unter- Dresniza D 421 Drino Fl. 46. Drug i5c> Drusche r5i Druschina der Ragufaner 182 Druschiza,63 Duare M 466 Dubiza M 4'7 Dubrave D 4-8, 426 Dubravuik St. 470 Dubrovnik O 242 Duda 176 Dugatsche D 3go Duqo ßclo D 40K Duin Hole 22 Duino M 3-7 Dul H 335 Durlinzi O 386 Duvno O 282 Dvor D 418 Tck Gg. 296, 3c>4 Eck bey Podpetsch H 33» Eckengebirg 3i3 Edern Gg. 2, g5 Egg H 33» Egg ob Krainburg H ZZ„ Ehrenau O 336 Ehrengruben D 334 Einöd D 294 ab Eisen in Äarnten ,84, Ärain und.8roazicn »86 Eisentratten O -go Eishornkoffel »» Eisner» O 336 Elavhites J 5i5 Elend D 3o3 Ephemer« vulg. 70 EpidaurUs O 471 EebämtersZg Erdbeben 228, »fälle 4^4 Erdoel D 4-8 Erdströmc 36 Ericusa I. 5-7 Ermagor M 3o6 Eso I. 5o3 Faak D 3o- Fabriken (Roboten) Ig6 Faker See 285 Faintscha Gg- 43^ Fanari Z. 5s6 , Falkenstein Ober-, ttnter- 28g Farji-Polok D 336 Farkoschitsch O 386, 406 Farsano, Fasan« O 377 Fazanettel i5o Fedraun D 3o6 Feistriz D 295, 298, Zoo 3o4,33oab, 332, 355 Feistriz Fl. 284, 285 abe, 286, 35g Feld D 294 Feldkirchen M 2g5 Felder! H 333 Fell D nnd Fl. 297 Felsö (Ober-) Ladievaz D _4°5 Ferdinand II 261 Ferg O 386 Feserniz D Zoc» Festungen 282 Feuerprobe 250 Feveniz Fl. 285 Fianona M 37Z Finkenstein H 3o8 Alt-, Neu-, Sch. 3o» Firniz am Hart D Z06 Fiume Fl. 4>, St. ZgZ, Bevölkerung 87, Han¬ del 220 f. 3g4 Fiumera Fl. 3So 557 Flanaticus stnus 38, Z63 Flanzati iog Flaschberq D 297 Flaum MB 38, 363 Fleana D 3i4 Große Fleisbach, Klei», F. 284 Geselchtes Fleisch 108 Flitsch D 310 Fliischer Boden Zog Flödnig O 334, 335 Flumen Gt. ZgZ Fluva Fl. 41 Formaleoni 25g Formioue Fl. 363 Forum Julii Zog Fraqant Fl. 284 Groß- O 288 Inner- D 288 Ober- D 288 Freihafen 235 Freimannsgruben 7 Freisassen Z26 Freithurn H 362 Freudenthal Friaul 3o8, Bevölk. 86^, Friauler Nahrung »12, Frtult Zog Fucine D Zg7 Fürstenbcrg O 362 Fuscher Tauren Bg. 67 Fuschina D Z97 Fuschine —3Zr, 34a,Alt- (Stare-) D 332 Futschkovaz O 3go Gaberg Bg. 34s Sabrik Bg. 824 Gadaz O 446 Gadnek D 238 Gajach D 298 Galian I. 49» Gallenberg D ZZi Galiola I 488 Gallenstein D 358 Galleten 218 Gallignana M 37a Galmeiwerke,8g 558 Ober', Unter-Gariusch D 33s Garci Gaffen D 3o» Gaftalden 258 Gastein Bach -85 Gatschach D 3o3 Gatta Ebene 245, 464 Gazka Fl. 4», 42g, F.38-, Thal 3o Gebirge Bz. 465 Gebirgsbezirk 391 Geflügel 2-3 Geil Fl. 48, -84, 285 Keilberg Gg. 297 Geilihalcr — Tracht 92, Pferde; si3 Keiliz D 3o5 Gelsa HD5n Gemünd St. 2y» Gcncralguveriiär 248 Geucralski-Stol O 4'8 Georg König von Serv. 477 Gerdun H 38g Gereut D 3»5 -Javerbnrg O 3rg Gerschtschaki O 400 GcsundkeitSvhl 202 Gewächse 63 Gewicht 236 Kimino M 37a Gimpel D 352 Ginsterweberey 5c>5 Giffa I. 498 Forte di Giuba 5oc> Ginstiniani 25-, 4^8 GlamoSniza Fl. 485 Glan D 295. Fl. 286 Glagolitisch -42, 466 Glatsckach graben Gg. 298 Glein Fl. 286 Glina Fl. 53, 38o, M 407 Kloborniza Fl. 4,8 Glocknk", Groß», D 7 Gnesa D »<>4 Gnadra A 5->3 Gnovni; Fl. 284 Gvbnizbrrg Gg. 358 Görtschach D Z37 Görz 3og, 3i2, Bevölke¬ rung 86 Golak Bg. 66, -4 Goldbergwerke in Kroa. zien 187 Goldensteil» H 297 Goldinfel 534 Golik D 39. Golinja O 4c>6 Goli Verch O 384 Goli Verch vkitschki Bg-38Z Golt Verch samoborski O 383 Goliza Bg. 323 Golli I. 496 Gomirie D 4'9 O)ora D 4"6 Korejni Grad M 370 Gorenc; 71 Gorcnja-Vaß D 338 Gorcnsko 323 Goritia 3-2 D 5oo Goritschane D 337 Goritsche D 337 Goritschka D 4'7 Goriza D 384 Gornja. (Ober-) Perna S. Perna u. so alle Gornja bey ihrem Hanptnamen Gornizgraben Gg. 3u6 GoSiiiz Fl. 284 GoSnizer Alpen 8 Gvfpitsch M 435 Goschtsche D 382 Gotschee, 359, 36o, Her¬ zog von 2Z9,Gotscheer8Z, Tracht 104, Wohnung io5, Hochzeit Gbr. »6r GrabachD 298 Grabar O Z99 GrabersteinD 4'6 Grabvstani D 4»6 Grabovaz D 4°S Grabrek D 3gr> Gradaschza Fl. 325 Gradaz, Mali-, KiS-Na- gy-, Veliki., D 409 H36, Gradichi St. 626 Kradina Sch. §38 Gradisch Fk. 284 Gradischberg Gg. 353 Gradische Vorst 33g Gradiška 3og Gradna Fl 38s Nagn-Eraduscha D 4'2 Grafenberg 4) -Sy Grafenthurn O Grafenwcg H 335 Graffenberg Sch. 3r3 Gran Conte 246 Graschaz D 439 Graschitsche M 870 Gravvsa O 4/c> Greben Bg- 323 Gred Bg. 3s4 Gccifenburq M 298 Grenzwachrer 257, 278 Grenzer 260 f s. Kroaten Unirle Griechen, Nlcht- unirte, 1.89, Uv, m Geistliche in Corfu 5-6 Grishane D 3g8 Grisignana M 367 Grobnik H 3g3, 4c>3 Grobniker Feld 27 Grochowo L» 895 Groppenstein H 289 Grossa I. 5c>2 Großkirchheim O 286 Grümburg H 3c>6 Velika Gubaviza D435, 444, Fast 45 Gubernium 289, 249 Gnisca D3i3 GuiScardS Kanal 53o Gumpole D 352 Gnrk Fl. 48, 5o, 286, 325, 355 Gurkfeld St. 352 Gnßla 175 Guteneck D 3^8 GrosdavSko D 4"» Gvon Sumpf 3» Gyula Fl. 53 HaaSberg D 346 Habbach D 33r 559 Hämona St. 49 Haidulen 77, 127 Halublie D 348 Neuer Hammer O 202 Hammerboden O 292 Handel 218, in Corfu 5a, Handelskammer» 205 Handelsverkehr in Spala» tro, in Kostainiza Hanscha 96 Harambascha ,8, 127,24, Haramiua 287 Harfen 200 Ha^t 352 Haselbach D 352 Hasenfeld D 36o Hataule D 338 Hejdenschaft D 3i5 Heiliger Berg >2 Heiligenblut O 286 Zum heiligen Geist Gg. 3,i, D 3,5, 33b Heiligen Kreuz L> 3i5,3i8, 354 Heilig. Kreuzthal D426 Heibquellen 191 Herkules Tempel 12 Hernetitsch D Z87 Hertilsch D 4-8 Hertschirsch Gg. 56 Hexen Bg. 20 Herz, von Hildburghausen 264 Himmelberg 29b Hinnach D 358 Hirsetreten 179 Histerreich Z23, 363 Hlivno Ebne 282 Hmelnik H 355 Hof D 356, 286 Hopfcnbach H 355 Horvat-Blagay D 402 Hotschevje St,36v Hrastje H 388 Hrastova; D 4^4 Hrenoviz 4) 346 Hrib O 3v2 Hruschiza Bg. -4 Auar D- 5oS L6o Hubainza D 35» v. Hubert Bergbeamter 343 Hudo D 356 Huldigung in Kärnten 23? Hungerberg 17 Hulweiden 204 Hütte" bürg D 3o5 Jderschegg D 388 Ideja D 3i5 ab Jdria, Ober- St. 34-, Jdria, Unter, D 343 Jdria, Deutsch St. 3so Jdcianer Boden 3og, 343 Jdria Grubenbrand Jdriza Fl. 40, 3»o, 3-5 Jgg D 35o Jgg Fl- 326 Jagdocf D 340 Jagendorf D 35o Jllnrns Fl. 4^3 J^olitsch I Illyrier 72 Tracht 96 Jlsdetg 8 Jinaz Bg. s3r Jmoski Bg. F ^67, See^7 Jnneröstcrreich 287 Jnnectcichcn Gq 296 Jonische Ins. 5i5, Handel L22 , 228 Verfass. 246 s Rechtspflcge254,Kriegs, und Seewesen 281 Joschane D 44« Jshiza Fl 325 Jsss-Dieust 375 Jsniz Fl. 3io Jsonzo Fl. 40, 3og, 3io Issa I. 5,2 Istrien 323, 363, Dcutsch- 369. Istrien 364, 81, Anzahl 86, 87,Tracht 97, Woh, nung 107, Narung 112, Karakter r»i, Gebräu¬ che -53, 17b, Belusti« gung 180, Handel 224 Italiener 83 f, Sprache»^ Jtaro Klippe 5Zo Ithaka I. 53o Jablana; D 428 Jablane; O 2i5 Jablani; D 34g Jadcra St. 44? Jadsva Bach 438 Jakubovaz D 4-3 Jama 335 , 346 Jame D 4«8 Jamian B 317 Junnaz Sch 438 Jankowitsch 442 Japidien 3^8 Jarmoviz Bg. 3n4 Jasbine D 338 . J'ss'a M 385 Jassooiza D 4'4 Jestrebiza Bach 4'5 Jrrischja Dolina D 337 Jatsch'rma 100 Jaucrburg O 829 ab -im Gereut D 32g Jausen 109 Javerburg O 329 Javorani D 4'8 Javorni Dol D 33g JavornikBg.55,323, D 829 Javornischki O 429 Jeda, Heide, Buchwei¬ zen 64 Jeleina, Bg. 3n4 Jelenje D 3>,2 Jelovza Bg. -5 Jeserana D 222, Thal 3a Jesero D 333, See, 47, 484 Jeserniza Fl. 379 Jesseniza D 424,828, 35» Jeffcnooaz M 412 Jesuiten r42 Josephsthal D 420 Juden 85, 266 Jug D 35o Juliba Bq. 43- Julische Alpen >4 Junak 121, 162 Jurakova; D 4'6 Jnrjeva Draga/ PaZ 4Z0 Ge. Juritschitsch -45 Juschina >09 Justinopoiis St. 365 Kadutschen D 3v5 Kärnten Landbau ignBier ncgz.Li^ViehznioHan» del 222 Landständk23g Kärnten 82, Anzal 85, Tracht '91, Wohnung 107, Narung iv8, Ge¬ mütsart 1-7 Kallic O 399 Kalotinabcn B 7s Kaiser Tauern Bg. 8 Kaltenberg Bg. 3n Kaltenbrunn D 34o Äalndjerovaz D 43s Kalugier -4» Kambiaturen -35 Kamanje D 386 Kamenita Goriza Bg. 21 Kamenico Polje 27 Kameniza D 420, 422,4»4 KamenskaGora Gg. 3Ü2 Kamensks D 2Z2, 400 Kaminja D 3-5 Kamlik St. 33o, is Kamna Goriza D 34ch33i Kamnika St. 33o, 12 Kampacher Bach 285 Kanal M 3i2 Kanisha D 486 Kanker Fl. 324 Kanning D 294 Kapela Bg. 20 Grosse — — 378 Kleine — — 20 Kapitän-Stuhl 249 Kapla-Baß D 335. Karakaliza D 85 Karantäne 234 Karlooez St. 587 Karlsstadt St. 387 Karfrcit O3n Karst 27, 195 , O Z99 Karstncr, 7-, Gemükhsart -iS 56r Kartakio-Vel» D 4oZ Kasaliner V 79 Kascha 109 Kastel M 36- Kastiza Fl. 38i Kazensiein H 334 Kellerberg D 3oo Kcpa Bg. 3u3 Kerbova Bach 44» Kerchewo D 4'6 Kerka 42, 504142,82!, 444, »all 42 Kermpote D 428 Kcrsko St. 352 Kerschan M 87» Kerschlje D 4-3 Kerstinja D 4»4 Kertschclitsch 262 Kcteniz W 83 Khestau St. 348 Kirchbach Fl. 285 Kirchheim Groß- D 286 Kirisniza D 4iS Kisin D 406 Kiruliza Kißla repa 109 Kistagnie D 46» Kite 94 Klamberg D 294 Klana D 348 Klanaz. D 433 Klaschniz D 4"> Flitscher Klause 3io Kleinkirchhcim D 29Z Klek Bg. 20, 378, 379 Kletschach D 3»4, 335 Klinaz O 4'3 Klingenfels H 353 Klobuk 96 Klubnzi 2i§ Klöster 535, 537 Klokotsch D4-4, Fl 54 Klosonz 200 Klotscha >5s Anesen -43, 367 KncshZipst D 335 Gisch. Knin 44Z f. Königsberg Bg- 807 Kokoritsch See 47 56- Kokra Fl. 3,4 Kolatsch r5- Kolaciisch D 4->3 Koleba, Reujahrslied >8- Kolentschek i5- Kollbe» 289 Kost »iz O -88 Kollowrat, Ober- , Unter., D 33- Kolo Tanz -64, 177 Kole» en -5g Kom O 443 Ober (Gornji-) Komaro- vez D 4-2 Kommerzialbezirk 249 Kommerzial-Sccbezlrk3g3 Kommunion 271 Komna Bg. 3-4 Kornona O 4-0 Komogovina D 4-4 Kompanie Bezirke 4-6 f Horvazko (Kroatisch--), Vlaschko- (Walachisch-) Kompolje D 4>7 ' Koiitumazanstalt -34 Kopiza Bg. 3-3 Korabcn 5i Korallcnbcrg 9 Korallcnfischerep 216 Korana Fl. 40, 5o Koranrki-Brig O 4-»- Korbava Fl. 4-, -ien 29 , 43g Korbaviza, Mala-,D 43- Koreniza Bach, Gg. 341, Fl. 54, Gornia(Ober-) Dolnja (Nieder.) K. D 431, Thal 3c> Koreno Lg. 43- Korinrhen 204 Korman -3- Koriutsch D 44-> Korona Fl. 379 Koroschke -83, —Bela D 3-8 KorpnlschD 3o8 Korpitsch D 3oS Kortale O 478 Mt Korvinus -43, -k- Kosacsche D 3Lo Kvstan O 4" Kosiak Bg -3 Kosje Berdo Halbe 24 Kosiiak O 371 Kossilo rog Kostainoviza St. 358 Kostainiza St. 4-5 ' Kostel M 36i, H 387 Kostrena D 3g6 Kokrcst O 4-5 Ober (Gorni-) Dolni (Un. ter.)Koschin D 433 Koschuljanditsch O 3g/ Kotar Gg- 4-»7 Kölschen D 36o Kovatschcvaz D 406 Krad O 4c>3 Kvlnji Kraj D 438 Krain 3-3 Landban -98, Viehz. 210 Regir. 289, Handel 222, Kriegsver¬ fassung 289,281 Adel 3-8 Krain St. 334, Dürres 358 Krainer 71, Anzal 86, Tracht 92, Wohnung 107. Naruiig io8,Ge- mulhsart 117, Gebräu¬ che i4g, 17-, 174, Tanze -77, Eisenfabr. -86 Kraina -53 Krainburg St. 334 Krajnska Gora D 3-8 Krakau Vorst 33g Kralicvtschani D 4<>8 Kraß 27 Kraßno D 4^7 Kraschvpzi 71' Kreith D 3o5 Kremen O 4->5 Krems Fl. -85, Inner-, D 293 Kremsbrucken D 290 Kremsbruggen D 290 Kreutberg H 33r Kreuz D 33o, s Heil. Kr Kreuzen, äußere, D 3o3 Kriegsoeriaffnng 2.59,281 56Ä Krim Bg 4Z Krischesalschko polje, D 422 Krishiza Bg- 24. Krivi pur Gg 4^3 Krivostje i3- Kroore» 72, Tracht 96, 98, Wohnung >o5, Nahrung no, Gewüihsart 118, Virhz. 210, Handel 223 ff. Rechtspflege 249, Ge¬ bräuche 162, 168, Kroatisch Ueberfur D 358 Süd-Kroazien 278, Be- völker 87, Abel 240, Landbau 192, 196, ,98, Frouen 257. Kroisenbach, Bach, D 355 Krokau Borscht Gg. 358 Kronau D 828 Kropp D 333 Krni O 433 Krumberg H 33i Krup D 333 Kuk Paß 44« Kukurusarj Kulp,KulpaFl.5o, 825,879 Kulpiza Fl. 5n, Z79 Kumpale D 352 Kuuirsch D ^21 Kuplensko D 4»3 Kupfcrbcram. 187 Kupirewo D 44' Äuselska Steua Bg. 3flr Kuteromo D 429 Kuzelza Bg 879 Künburg H 3a4 Knstua Gt. 348 Kümeg D 3->4 Laak St. 33y Lass St. 35o. Laase D 345, 346 Labacum Gt. 338 Ladbar« I. 5o3 Lachinza Fl. 36<> Mittel Laeknij D 354 Ladeschitsch O 388 AlsoLad-evaz (Ober-) Fel» fö- (Nieder) 4«4, 4o5. Ladola Fl. 3-5 Labvenjak D 4or Lach'na Fl 3«5 Lagagu I. 4g3 Lagosta I 5-4 Laibach Fl 49, 3-4, St. 338, Ober-L M Altober L D Neuobcr L M 345, — er Moor 3,,— Kreis 327 Lamatis Bg 281 Landskrou H 294 Landsyreiv H 3 4 Landflände iuKa iitcn23A Lanbstraß Gt. 358 Landstcaßei! 228 Lanzach Fl. 28? Lanzarden, F sche 494 Lapaz D, Ober L D', Po, pralni L D 44' Lopohovaz D 402 Lapsa I 5o3 Las D 4'7 Laserbach D 36o La slum St. 35<> Laffinju D 406 Laflua O 4^9 Laschiz D 35Z Lashipolje O 44' Latein, Staat»spr.-43,->4g. Latin D 422 Latschaagora Grotki i? Laubach I! 49, 3-4 Laura, —11a O 871 Lausaei V 242 Lausniz Fl 285 Lavenaia I 5o3 Lazaretts sporco 820, netto 321 Lebrk H 335 Ledeniza D 428, 4?5, 4?-? -Gruben 25 / Ledersabrikcn 218 Leibniz Bach 33i Leinwandcnf. 207 Lemisch Bg 3-4 Lemma Fl 363 Kanal 4' Lengenfeld D 828 Lcobenech D 290 O 0 " 564 Leobcl Bz. 8 Lepetane O 4?5 LrpenizaFl. 38c>, 4i,D33- Lesina J Zo8, DS-o, Fi. scherei 2,4 Leskova; D 4'-, 4-8,422 LeSiriza Fl. 2:9 Leschtschc D 890 Leschkschje D 429 Leitiuaz D 424 Lettere ad un amico 2Z1 LcucaS O Leuadia J 528 Leucate C 5-8 Lruchtköcher 2,4 Levrera J. 488 Venezian Levante 28- Liak Fl. 3:3 Liebers Mappanat. slav.8 Liber statut civ.Raaus zSr — croceus viridis 25r Liburnien 28, 3-3, 36g, — cus sinus 363, — nier Gebräuche r55, 173 Frh. v. Llchtensteru 2Z1 Lienz St. Klause Lieskovaz D 4>8 Lika Fl. 42, 38c>, Thal 29, —er Reormenk, Bezirk 4^4, —ner 74 Pferdez. 212 Likör 202, 204 Liudar M 370 Lipa S 3^8, 388 Lipauz D 354 Lipeuska Gora Bg. 35g Lipiza O 3-3 Lipnik D 387 Lipovalscha D 4^3 Lipovo polje D 43s Lisano Bg 4?« Liser Fl 48, 2n5 Liskovaz B 4oi, 4^2 Lisonzo Fl 4» Liffa J 5n, D Zi2§ischf. a-4, Bach 4?'3 Lischiak S 44, Litep, Likia M 35o Litorale, Deutsch- 3-6 f. ungar. 260, 3gZ Lixuri, M 533 Lj..bina D 4-7 Loeopolis St. 337 Loden 208 Logatez. Dolejni (Nieder-) Gornji- (Ober.) D 345 Lohiklch, Doljni -Unl-r ) Gornji, (Ober-) D 3^5 Loibl, Loibel Bg. 8,3a3 Loirsch D 345 Loka St. 33? Lokoiviz P 312 Lokva O 4?3 Loparo Tl). 494, E 4g3 Loqua D 3-4 Lorano O 371 Lorenzo Bz 369, W 66 Losize -S 4^7 ' Losch St. 35o Loshki Potok D 36c> Loschin Dbcr-, Nieder-, Neu-, D 3 9 Loudon-ky Lug W 428 Lourana D 871 Lovinaz Sch 4 >9 Lubbek H 335 Lublana St 338, Fl. 4s Lublaniza Fl 49, 3a4 Lucius Handschriften -4- Ludwig ung. König 477 Lueg D 346, Hole iü Lnggau D 3o3 Luibo I 497 Lukna 140 Lukordol Zgo Lukovo D 4Z7 Lumbardenik PaK,43L, 44- Lnvshi 127 Lupoglav H 369 Lusin I 80, Tracht rc>4, Belast. ,8», Wolleaig, Luschin qrande 488, L. Piccolo I 487 Lustibal H 335 Luliiza O 478 Lushane Thal 24 - ni D 4°9 Luschari Bg. n Lntschane D 423 565 Lnzenik D 3,3 Maaffe -36 Macarska Bz.46?,St. 468 Machomer B.,nat 78 Mäli^ G-l' 289 Magdalena, Grotte -6 Maglecn D 3,-- Mahitschn» O 385 Mabrcnfels §9 36g Maja Bach /,1», O 4»9 Majkc - Poljane D 407 Majni D 478 Majolika Fabrik igo Majnr O .--16 Makr>S J 5-2 Makrelciifischerei 216 Malborger M 807 Malbach Fl. -85 Mali-Dol 5 Dal Malinski breg D 3-2 Maiiza 109 Maljcvaz, Nastel 4o5 ^Nalmignatto, Gptnne 70 Malniz D- 288 Malta F!. 290 Mandrien 822 Mandetriii,!! D 455 Mnnnhar'sberg 8, 3-4 Maon J -jg8 Maraschi 45 >. —kino 202, — Wein W'ndische March 362, 323, 70 Margude O 454 Marien Luiseo-Slraße- Maria-Elend D3o3, —Ln- schari 1,, —Ne,ist,ft3 9, —Trosi K 420 ——cntkal O 400, 279. Marine 233 f. Windische Mark 70, 3-3, Marmor 190, ans vestna L08, Mandolato M 490, Grlsa M 5og Martia Julia O 456 Martinčka Vesi D 384 Martinschiza D 3g6 Mastelli -v4 Mastiniza D 447 Masvina Ba. 422 Masckaluk D 435 Maschen D 35g Malaria, Maieria D 347 Matenlbein Fl. a85 Mateschko sello O 402 Mauniz Ba. 56, D 346 Manrnsbrncke D 3n Mauchen M 3c>4 Majin D 435 Mazzo J. Schiffs 22S Mechitarist,» »48 Meda k D , 435 Medvedjasche D 4^r Mcdvidak D 4°3 Mekine O 33o Mekiniar D 44« Mrlada J 5oi Meleda Bai 469 Mcleda, Melita J 5r5 - Mcledniza Fl. 285 Melinovaz D 434 Melma J 5-3 Melniza O 4^6 Meininska D ^,5 M"? O 5,3 M rkvvail D 2,3, M 897 Meriera J 626 Meisin Sct> 43r Merska Vvdiz« D 3ga, Bg. 378 Mersli Dol D 4-3 Mcrslo volje D 4»o, 4°5 Meslanka 92 Meffinovaz D 432 Mcssitsch, Pope, ^42 Noro Mesto «r 357 Metlika, Metnlui» St. 382 Mezzo J 5i5. Balia di Mezzo 524 Miaz O 477 Micheli Grasen 484 Michelstadren D 33o Miu^or M 3v6 Miholskv O 404 M.lrt^J 5,5 Militärkommando 2Zy O o 2 566 Freie Militarkommunitä- ten?5o Milstadt H 292, —ter See 54 Mineralien 60 Minkendorf D 33o Mirna D 353 Mittrebnrg H Z70, Alt- M. M 370. -«er Kreis 36g Mitterdorf D 333/Ober-, D 35s Mlaka D 395 Mlakooaz O 404 Mlatschaki D 388 Mlin D 33 Mlinoga D ^iZ MI!t I 5-5. Modrusch, Ober-, Unter- D 4ao, 4-^ Modrusch potok H 38s Mall Fl. 48, 28/, Möllbruggen L> 287 Möttlina St. 362 Mogoritsch D 438 Mojstrana D 32g Mojanka Bg- 23 Mokriz H 352 Mokronog D 354 Momirno Grfs 367 Mondors D 2I7 Plantažna Morlacca 23 Montefalcone O 3-5 Monkrmaqgiore Bg. 363 Montenegriner V 80 Montesanto Bg. 3-3 Monkesvllo Bg. 477 Monticnla O 365 Monti Tarkari Bq. 445 Montona W 66, Gg.368, M 36g Laibacher Moor 58 Mooswald O 3oi Mora, Spiel -8- Moraka Fl. 46 Moraviza O 3gi ab Morea.Käse 227 Morigno D 475 Morinje Salzsee 46 Morlaken 76, 447, Tracht 99,Wohnung -06, Nah. rnng 112, Gemüthsart 122, --4, Gebräuche 167 f. Gesang 175, Mu¬ sik -76, Laudbau 19g, Sticken 208, Bienenz. 217, Verfass. 241 Morosini Grfen 484 Admir. Morosini Pelopon. 52g Mor-Vlachi 76 Morrera I 5«4 Mossoe Bg. 443, -5 Mostaine D 480 Mosianiza D 4'2 Mostenize St. 871 Mostniza Bach 83s Moschicnize St. 371 MoschwaldD Z60 Mvtschila O 36- Motschnik ic>g Mrastovaz D 4r6 Mratschaj O 4»4, 4'6 Mrcsniza Fl52, 38c> Mühlbach Ö 290 Mühlsiadt H 292, Obcr- 29 3 — — See 54 Mühlsteine 190 Mühlthal,Grotte ir Mülldorf O 299 Mullern D 002 Münzen, —städte 2Z6 Muggia nuova,M-—okc- chia O 365 Musa M 365 Mull Fl. 285 Muniava D 4^o Musa M 365 Muschio Kastell 4gi Musik. Jnstrmn. 176 Muritiksch D 44« Muzzali, Seeräuber 5r3 Nabtqbl St. 3c>7 Nadkupa D 892 Na Dougiin D 828 Naglitschi D 3gi Nagy-Gradufcha, s. Grad. Nairrza Hl. 325, 35Z Nairina Fl. 353 Nnjesero D 333 Nonas Asi '4 Napvlach D 289 Nap idiak Bach 43g Narrnta Fl. 45, 445, Sumpf 3-, Fischf. 21Z, Bz. 468 N-roua 468 Nassensus Ober-, D 354 Naffenfus Unter- M 353 Nassfelder Tauern 6, 7 Raffo F 532 Naukanza Fl. 3-5 Nanportus Fl. />9 Neapel- Äöuia von, 282 Neblaje D4ZZ Nedeliz -46 Nedelschak O 383 Nedelva O 383 Neostadium St. 35/ Nercst O 5»8 Nesselthal D 36o Necikos O 5s3 Neudeg D 353 Neuhaus M 369, H 3c>4 N-umärktl M 3-9 , Be¬ last ,8, Neuperq, Feldmarsch. 266 Neustädtl St. 357 Neuschloss 347 ab, O 388 Neuschüz O 290 Nia D 488 Niederdorf D 35o Nikopolis 48c> Nlvl; D 35i Nöhringen O 290,Inner-, Vorder-, 292 Nölsch D 3c>5 Nogardo D 3-4 Nona Grfs. F 447 Narischc Alpen 7 Noschiza Fl. 4Z6 Notrejensko 323 Nova arx O 388 Novaki D 4<>i Novanium O 487 267 Nvvano M 369 Nooavass s. Bass Novaja D 499 Alt- Tb 5oo Novi M 398, D 437 Nooigrad O 388, F, M 449 Novo Mcst» St- 357 Novoselo O 4c>> , 4o? Novosselze O 22- Obcrburg M 870 Obergerichr 249 Ober-Kärnten 280 , Ober Krain 327 Oblaj D 4'» Gross-, Klein-, Obrovaz» St. 449 Obssbau 201 Odera Odecha Fl. 879 Odolina O 347 Odora Fl. 5c> Odra D 386 Ogulin M 4'9, —er Re- gim> 4'8 Oblach-Bkaaay D -04 Ombla Fl. 469 Omish St. 466 Omstza D 43g Ouida I 4.97 Ouie I 488 Opanken 96 Optschina D 3-8 Opusch I 4«, F 469 Oriale I 497 Orlova Greda Bg. 44' Orne 202 OroS, Ballei 5a3 Orscra F 368 Pet Ocseolo 5-3 Ostenburg Sch. 3o6 Osalj-Darosch D 386 Osero St. 487 Ssik 4) 434 Oßredzi D 44' Ossedko D 434 Ossegliano D 3-3 Ossek St. -°6 Osstach H 295, Alt-, v 296, —er See 54, 286 668 Osstvilij D 36i Offojnil O Zgo Offoliza Fl. »8Z Ostaria D 42», ^36 Osterviza D 435 Oder-, Unicr-Ostcrz D 399 Ostre; Svize 21 Ostrost» D 4<>8 Ostri-Verch D 384, Z87 Ost ovila D 4^5 Ouoi' D s--,, Obel--, Un- ter- , O '3 s Oloischa Fl. 89, Negim. 4'-4, - Z M 4-8 Ololschiza H 3--- Ottrriza ' - q> 433 Oxei D 53o Paaß >69 Pee-y W .^-6 Paga, P?a 4>,8, Sr. 5oc> G- brauche it,6 D. inst' O 443 Palaeovolit', Palro Ca» str» O '--9. Pa'a?ol J ^Z3 P -leech, Bl. 5a3 P-stro C >stri la 824 Palis O 533 , Palubo Tl», -rstr -Panbure-' "5 P »kova; D 4'8 Piul?» 527 Paeeoio Sk. 368 Parga '8c> Parvlcch - J ' 3 Paroilsch Z ,"3 Ober-, tlnlee-Pasaniifchc D 433 Pas », Alt- (Skali ) M 3^c> Pasinau Z D 5o3 Pasna H 370 Dasso J 5-7 Pastrov-cbio Grf. 4?^- —kschirr B 80,479, Gr¬ mu k-art >3i Parcnkschiffe 226 Pauk Spinnr 70 Daxo J 827 Pedena M 36g Peg, Patriarch i4r Pekva 11 o Pelaaosa J 26 Penasto M 4/5, Pecekovaz W 4ro Ver Fari D 343 Pbrjaschiza D 401 Perlcvo D 443 Dolnja- (Nieder-) Gorn¬ ja-(Obrr)Perna D4<>5 Pernech D 296 Perpobsteli D 3i- Periischitsch D 432 Drrzaauo M 4?5 Bcnrd. Pesaro 528 Peschtscdrujza D 408 Pelina M 36o arlla Prlroja , J Li4 Petrinja M 36u, St. 4n, Fl 53 Pekriiizi D 4'a Perrooina D 384 Petrova gara Bg. 53, 205, 2 l Petrovo-Feld 444- —polje 45c>, -sela D 433 Peischa 9-4 Pelschenr D 44c> Prti'cheniza Ä 3^4 Peischno D 899 Peuma D 3i3" PeuNiza Bach 3,4 Mala vezka 408 Pfaffe, -bera D 289 Psalt Laibach Barst. 33z Psederaun H 307 PferderuchtausBegtia 490 Piben M 369 Pebochio Hf 5i4 Phaeia K 5o8 Pllaeacia J 5 -2 Pietas Julia Sk. 374 Pieinvnle 367 Aietca pelosa O 867 Piket D 395 Pilger §l? 384 56g Pinguente M 367 Pirano St. 366, 179 Pirum Dnbrava O 364 Vitt Pisani 874 Pistno A 3?c> Pissaisck D 44» Pischelka 176 Pischniza Fl. 3a8 Vitia I 626 Piuma D 3-3 Pivka Al ,5, ?5 Pivtschane 75 Planik Bz. 3-4, 363 Planina Bz. 3,4, O Zag, 344, 3AZ, 3g> Plaste D Z95 Plaschiza D 4-4 Plaschki D 4--, 4-4 Plausb D 3^8 Plavnitsch I »92 Plechern Alpen 8 Plemenitasch O 3g,» Pleß Tanz 177 Pleßkina O Plcschiviza 384 Bg 44^ Plcschze O 3ga Pleteriach ß 36n Plctsch D 3,o Plischiviza Bg. 878, 21 Plitviza Gg.W4Zo, Seen 46 Plotscha D 438 Pobovi D 478 Pobratimi 126 Podberda D 83 Podbreg D Z44 Podesta 364 Podgora D 3,3 Podgorje D 4,,, Bz. 4Z6 Pobgraje O 449 Podgrajezi O 386 Pod hum L> 3g3 Pod Jelovim Berdam D 338 Pod kloschtram D 3v5 Pod koren D 327 Pod lapatsch D 435 Podinelniza D 4»» Podmet iog Podmeuz D 3r, Pod Pelschio D 358 Podove D 4*8 Podraga D Z4-3 Pod stene D 3g-, 3g2 Pölland D 338 , 356,36,, Groß,, D 358 Pösen^ocf D 356 Pogatschen 110 Poaoriach D 3o3 Pojk Fl. i5, 4>, 3-5, Gz. 34^, —keeV75Gebraur che i53 Poikcrn D 288 Pokonnza Bg 3-3 Pvkupsko l) 386 Pola It 2,5, Z7Z Polane D 338 Polonschiza Fl. 3a4 Polaticus stnns 3»>3 Polchow gradez D 344 Polenta ,>c> Poliza Bg. -4, St. r8,, Verfast 245,Gebiet 463, —ner D 8, , Gemüts¬ art ,3,, Rechtspfl a5o, Anz al 9", Kriegsw. 282 P"llana Vorst 33g Poloj O 40 r Polže O 3g5 Pomoli di Ginepro 199 Ponikve D 4^9 Ponore, —i selo D 4^9 Ponowitsch H 338 Pontafel, Ponteba St. 807 Poinaduca I 5c>2 Ponteschuschiza O 221 Papina l) 210 Groß- D 44Z Popinski Tschardak 443 Popilschi O 4'2 Popovolez Bz 384 Popovo stelo D 4?o Popratni-Lapaz D 44' Popstak Bg. Z7A Porescn D 336 PorpbyriS I 538 Porta aurea 376, 4^7 Porten -56 670 Porto delle Rose 37A Porto glorios» Hf. 366 Porto-Gai, O 527 Porto Re D 3g7 Portole F 367 PortuS regiuS D 3g7 Poshega 265 Postestrime 126 Postojna M 34g Postwesen -35 Polarno M 5a6 Potschiteli D 489 Potok D 3gc>, 420 P-viana Gg. 5oc> Pov-sta D 4-'4 PriedialeS 2,2, —llsten i35 Praq Paß 43g Prak Ba o3 Pravutnik D 3g5 Prasche D 334 Pr.outina O 33? P-ecenlco O 3i4 Pred janio D 346 Predi, lberq Bg 3>i Predstrug D 368 Pregadi Q 47» Pregrad Q 3g3 Pcein, —feester 10S Prekrischje Q 385 Prctotschiza Q 384 Pcenu Sre 2Z4 P-estd D 392 Pr stariech D 3-2 Prestau Vorst 3i3 Prostran O 3j3 Presteaiiiiitsch Q 343 Preveša. Prevrnz» B). 4^» Prewald D 346, 34g Pribanzi D 889 Pribvi Q 43» Pcibnditsch 443 Peilipje O 385 Prilistie O 388 Primischlie D 4'9 Primorje Gg, 6c>, 2c>3, Zischf. 2,6, Bz 467 Primnrzen 274 Prishna D 4^9 Prisma I 5-4 Processus montanüs 391, Bz. s56 Prochcmbach Fl- 286 P roker Profite D 4^3 Prokuratoren 246 Prvlok Bg..24, 232, 454 Prolvlschaz D, See 467 Promontoro Vorgb. 26 Prosecco Wein ao3 Pevsitscheni Kamen O 4^3 Pcosoc D 429 Prossccco D 3,8 Protestanten ,44 Proropapa >43, 535 Pcoveditori 24», 2-43,-4^ -8. , 536 Prüfer Libell 261 Puch D 3vi Pucischie N 5o8 Punta Bg. 443, —di Sal- vor! 26 Punta d! Loni 4g9 Punrek g4 Punze g4 Purpursarbcrei 455 PuSka Fl. 53 Pusti-PeruschitfchSch.43o Puster Th. Quaruero Bai 37, In 482 Quarta D 4-3a Quecksilbergruben 187,341 Qnelen 216 Qnieto Fl- 4', 363 Qnisca D 3>3 Rabo I 493 Raczok V 7.6 Aodajze Tbal 29 Radatvvitsch O 399 Radel Fl. c>.85, O 293 Qbrr-Radelstein Q 354 Radenthein H 293 Radctschc D 3-7 Rodiuannsdorf Radomla Fl- 3a5 Radovinze S 899 Radovi;« D 4»4 Radouiza Sl 343 Radusm D 33^ Aadusflksch D 4^c> Ragusa St. 470, Verfass. 242, Kriegsiv. 282, Haid. Schiffs. 227 f. 233, Bz. 469 —sancr8, Anzal ga, Karakt. 129, Liter Gebräuche 182 s. Gewerbe 184 Bergiv. i» Bos». 2^5 — vecch-a (Alt-) D ^71 Raibl S 3a/ Aa>n D 36o Raizen 75,282,262, Handl. 225 Ra kari e O 381 Rakia 2a-, 66, 111 Rakitniz F!. D 35g R^kne; Fl 28/, Rokov';a D 383 , 422 Rakovnik 355 üb Aakovvotok O 383 Rasdeeto D 346 Raspo Gg. 387 Raffa Fl. 3,6 Naštele 225 Rasvala L) ^22 Ralschach M 3Li, D 327 Rauchenkaz O 29a Raufen 289 R iiriser Tinecn 7 Rausaei V 242 Ranfls St 470 Noiiffooaz D 4-6 N iva J 5c>3 Ravliane D 43r Ravna Bach 410 -gora M 39, Ravniza D 4 >8 Razen V 78 Aazlza L> 36? Aebola S 3-4 Rebrovitsch ffclo O 4,9 Rector, 242, 244, 47» Rechtspflege 248 Luthers Reform. >45, 2L1 Regiment 249,274 s 364 Dber Reifenberg Sch. Un¬ ter-, D 3,6 R> ifniz M 35g Unlern-Rei» Gg. 296 A-nseckbcrg 8 R-itenbnrg H 354 Reka Fl. 4- , 3i4, 325, St 39.3, Ober», Unter. Relig. Verfass. ,33,— fonds i46 Remweea, Rennivcg D 28g Renschina O 392, 3g5 Reschlschelar D 4^3 Relschiza O ,85 Aezzoniev M B 471 Rbizinum M 478 Ribnik O 387,437 Ribniza Bach353, M 35§ Ribala Wein 366 R>eg D 36a R.eser Fl. 36c> Risano Fl. 363 , 365 Bg. 47-, M 475 Risaner ,3» Rischiza D 43g Ritschet 109 Nivagno J 5c>2 Rjeka Fl. 4- Rödlich, Major 45o Rogosniza FelS ,23,454 Ronzina D 3t2 Rosacis Sch. delle Rose, Haf. 478 Roseck D 3c>3 Rosenbach O 3o3 Rosenbsrg D 297 Rosoglio 202 Rcthmantler 97 Roschenberg 8 Rotschißlap O 444 Rotschniza Bg. 3r3 Rovigno St. Bz. 87« Rubland D Zo, Ruda J 497 Rude D 383 Rudopoljc D 43o Rudolfsiverth, Rudolphi, werda St. 357 ,172 Rujeva? D 417 Rupertshof H 35/ S vergleiche auch den Buchstaben Z Sch st hinter Z Sabisucello Halb I 47' Ein!» 80 Kabla D a,s Saborski D 4»4 Sackzieher 291 Sadilavaz D 4»2 Gadobeje O 388 Kabul D 3Ü9 Gafniz O 334 Sagorjc O 898, Ober«, Unter-, Bz. 45» Sagrado D 3i4 Sagniz D 288 Sagur D 20g —rie D 34- Gahota Bach 35, Saint-Sauveur 532 Saifniz O 334 Sa jestram-Klnft -3 Sanrach D .'>37 Sakanlic D 4>6 Salamunitsch D 43' Sale O 5o2 Sali Log 336 Salog D 34o Salona Fl, St. 425,242 Salpeter 19, Salt-sbach Fl. 285 Salushniza O -47 Salzereien 2,4, -sied. 190, —waren 2i5 Gamariza Wald 4i6 Sammateck H 4ga Samobor M 382 Samothraki I 527 Samos O 533 S, Andreas I 5n G. Angelo Castell O 5-4 S. An ton Kanal 46 S. Archangel Äl. 142 — Berirarbo Kl. 366 — Croce A 3i5, 3i8 S. Croix O 4?» S-Daniel H 3i5 S. Demelrlo I. ^5-7 — Georgen D 4^7, -r5 — Georgio Kl.4,7 DZ-1 — Giovanni 35, 317 F 476 V 5c>8 — Gregorio I. 496 — Hirmaaor D 288 — elobanu O 3>7 — Jure, D 4--7 — Kanjian Grotte 346 — Krad D 4 3 — Leonhard D 288 — Lorenz» M 36g Abtei — Luzia D 3,i, 396 — Mattbeo Tk. 4-4 — Marein D 355 — Margareten D 288 — Marrin O 3-4 — Maura I 527 — Michael D »38 — Micheli Baumeister 452 — Nicolai O 290, —lo K 452 — Nikola Kl. 4--- — Oswald D 331 — Palermo» M 3vo — Peter D 288, 43o, 43g F 339, Kommende 335 -- vielro D 5o8, — he Nembi I 497 — Qniesca D 3i3 — Roch D 438 — Ruprecht K 288 — Sauveur 2^8 — Servals - Grotte 19, Sch 347 , O 322 — Spjrito Gg. 3n — Siefano Gg. 3n, O 479, Z 5o4 — Veil M 344, D 210, —am Flaum St. 3^3, I 526 — Viceuzo Sanilätsperioden 27g Sa.asego I 488 Eao-Ostrog 445 Sapora Bach 351 Sapuspe O 334, 344 Garbar 245 Gardellenfaltg 216, 5-2 Sarz D 83 Sastauuik 162 Saschina D 386 Soteska D 356 Sattel Ba. -§9, 3a3 Sau Fl 3-4 s. Save Sauenstein D 35« Sauiner2i3—rvsse67,228 Saufian D 35- Sava D 3n8 Savalje D 43.4 Sava» Wald 4*7 Save Fl. -s8, 324, 379, —Schifffart Lo f. Saverschie D 38g Saviza i3 Saxenburg M 298 f. Sbieg D 4?« Sbor 245 Scala Vorgb 534 Scardilt J 498 Gcardona St. 45c> —J 498 Schiava Tanz -78 Scigit F. 454 Scivotla J 527 Sclvlta J 5o6 Scirocco Wtnd 5-^, 69 Scogli cardoni I 5-4 — di Žara 5c>i Scvgliari 5oe Scoalio di Stradiotti J 476 Sdenaz D 4-9 Sebenico See', 46, Fischf. 2,3 , Gi fs 45o St. 45i Sedlo Bg. 8 / 323 Sedmina 170 Seebach Fl. 48, Gg. 29Z, D 3o2, 333 Seebezirk 3^3 Seefarer233, 219,— fische 214 Segestin D 4 6 Seghetto M 454 Segnia Sl. 4?5 Seidenbau 217, —zeiigf 208 , 218 573 Scjnska Draga D 4?6 Seisenbergf —burg M 356 Se'a O 384 Selbo, Selve J 497 Selena gora Sch. 3o6 Scleniza Alpe 65 Selje 109 Lb-, Unter» Selischtfche D 407 Selo D 33,9 Selzach D 336 Selze O 898 Senj St 425 Scnolctsch M 343 SenSki-Put Thal 19 Sentinn 209 Serb D 44' ,—!i V 76, — Ski Sprache 76 Serdari Haramdasse 18, 127, -4- Sermania Fl. 42, Z80, Bj. 442, D 443. Šerpe J 627 Servola D 322 Sesana D 3,6 Seston J -5o2 Deutsche D 336 Sevenza Bach 336 Severin D 3gv SeveruS 463 Sh vergleiche auch Sch Sbelesnike O 336 Schereshaner 279, -oi Ghetitschina D 355 Shganzi 109 Shirovaz O 4i" Shirovniza Bach 4>o Shitar Sch 432 Sbivaj D 4'7 Sbivogostje Shumberg Sch 398 Shunek Sch 34o Shunken 274 Shupa Ebne 472, —»er V 80 Shiishcmberg M 356 Shnta Lokva O 4^3 Sibenek D 35 r 5,74 Glb'ua D 409 Sibliz Fl. -84 Sichelburg 78, 274, 862, Bg. 21 Sch 398 Sieben Insel» 5i5 Siedendorf D 33Z Sifiiz Gg. 299 SiglievizaO Z97 Sign F 454 Sila Ff. — Silanzi Si ja Thal 92 Silliam Siliza Fl. -85 Sillarstin D 34 r Porto Simon H k 499 Simm/rlach D 297 Sinj Ebne 85, Bz 45-4 Gipan I 5,5 Sirkovich Kossa O 4"3 Sissek D 4-, Si-t I 5o3 Sittich, Sittitium D ZL5 Skakavaz D 402 Skardin St. 45» Skače D 43c> Skorup m Skotfchaj D 434 Skrad D 4c>3 Slabinja D 4'7 Sladvvatscha Spize 20 Slano O 227 Slap O 286 Slapniza O 383 Slatina D 35i,Bach4iu Slatrenegg D 35, Sl wen 70 f TrachtA5,98, Gemütsart,Sitten ichff. Slavskopolje D 408 Glaiveiirsch D 384 Eliuze, Sliviz D 346 Slivniza Bg. 55 Slivovaz D 4«6 Slivoviza m Sloinzi D 4'5 Siofella M 452 Klovcuska Stran 70 Älnin D 4o5, —ner Ar. gun.398 —schizaFl.Sc», 38c», O 422 Smelcdnik O 334 Smilian D 435 Smolianaz D 4^3 Soderschiz M 269 Sok I 493 Solta I 5c>6 Somaro Saumrosse 67, 228 , 2l3 Somobor M 382 Sonnegg Sch 34» Soutio Fl. Soprainleitdenti-4- Sora Fl 49 , 324 Soriza D 83 Sorkovez O 385 Solscha Fl. 4<> Souschize O 899 Svzha F,l. 3in FortezzaSpaguiola 474 Spalairo Grfs. 455, St. 456 Spalmadore I 5n Spiele 177 Spiessen 25 r Spinnabende 174 Spital M 299 Spizen 208,—klöppeln 343 Spodnja Jdria D 343 Spon 458- Sratschiza Sridniagora D 44» Srin M 4'6, -nische Bg 2k Shekler 278 Staatseinkünfte 255 Stadclbach D 3c>c> Stagno St. 47' Gtain H 334— niza D 422 Stall O 287 Stand 200 Stangenalpen 7 Stani 210, jevitsch Kl. '4' Starada D 348 Skareschina 12, Starigrad O 216, 428 Stareßvat -65 Starossclo O 4'3, 4^9 Stative O 889 Staun D 353 Steierberg H2gL Stein H 334, D 288, 297 Steiner Alpe» 12 , 323 Steiiibichel D 33i Steinfeld 27 , D 298 Klein gutfakr. 189 Strllii Fl. 3-4 Stcnilschnick D4»6,Doln¬ ji— (Nieder) Gornji- (Ober) D 4o8 Sterz 109 Sticken 208 Stikada D 43g Stiniza D 4"8 Stipan D 4"6 Stipendiarii 79 Stockenbop D 3oZ Stoidrage O 399 Skolaz D 427 Skollivo O 476 Stcakane J 488 Strash« Spize Strasckiische D 332 Straßen 228, j» Dalmaz, 443 Skrivali J 537 Strofadi J 537 Strug D 357, 3L8 Štukelj D 4'6 Studenze D 432 Skulischa Kula Sch. 438 Stupnik D 383 Sturia D 344 Gturereien 212 Sublimat 343 Such« Bg. 324, —ja D 44' Sneta gora 12 Südfrüchte 202 Sundier W 435 SunijaFl 53, Bach O 4-- Surium J 5o6 SuSnyar O 4-6 Suschiza O 892 Suschujar D 4"9 Sutina Thal 454 Surorina D 445 Dolnja Svartscha, Gorn¬ ja- (Oker) D 4"" Vielka Svartscha 4°» Koati 162 Sveriuaz J 502 Vorder Gvetschaj D 4os> Sviniza D 4'3 Svinen D 35- Dolnja, Kviza- Gornja -- D 429 Svratschko-sielo D 44" Svratfchkovo-sclo O 43-, SivetizeO 338 Šmink M 370, 367 Sziszek 4" Sztermccz O 383 Sch vergleiche Sh Schafzucht 211 f Schakanje D 38g Gchapel 94 . Scharfenberg, Schärfberg D 35r Schenusche 363 ab Scherda J 497 Schereschancr 279 Tracht i»i Gchcria J 522 Ober-, Uuter-ScheklinaD 337 Schiedbach D 299 Schiffbau, 207,—fart 232 Schillertabor D 349 Schjnaz D 429 Schipak D 385 Schipek O 383 Schiroka-Kul« D 434 Sckischljavitsch O 385 Schischinez D 386 Schkofja-Loka St- Z37 Schliiua-Tauern 6, 7 Schmidburg O 36- Sckmolzbütten D 288 Schnecarche 9 Schneeberg Bg- 17, 324, H 35c> Schokazen V 72 Schraibaski Thuren H 35a Schretelfeld,—lbof D 297 Nova Schtlfta K 389 Schtruklji 109 Graf Schulenkurg 52?. Schulwesen -47 576 Schumberg M Z71 Schütt Borst 3Zo Gchwarzcnegg D 348 Schwarzwald 53- Schwefel Igo Tr^akfabr. 207 Taoor D 288 Tabii Fl. 284 Lamksch >ch D 294 Taqban 270 Tänze 164, 177 Zarnowa W 3,4 T wtari Bg. 24, 443, 451 Tarvis M 807 Tau I Sos von Taube atzS hohe Tanern 6, 7 Tracht A 53o Tcchrndorf D 3o3 Tedaiinm Gg. 442 Teichscl Fl 285 Temoniza Fl. 354 Teodo O 4'^ Teon O 5r>3 T wb'sch M 3'^7 Terqestuni St. 3,8 Ternovaz D 487/ Sumpf Zi, -vo V-wst 33g Terraoisa M 807 Leffakr, Tersarko M 3g5 Terschiksch M 3-g Terffakt 198 'Terssilsch D 420 Terst St. 3,8 Terstcniza Gg. 487/ I 4h3 Lersitje D 892 Termik Ü 408 Teeviso M 369 Teta ,5c> Teufelsbrückc 8 Theresienstadt Thiaqui I 52g Tlstrrc 67 Tdouin D 4>g Thunfisch Thnrn am Hark Tdnrnlack Sch 3Zc> Tibein M 3,7 Tilnrio O 232, —rnsF 445 Timarizi O 4-5 Timavo Fl 35 Tiskovaz Bach 442 Tnin Grft 44g Tobolitsch D 4,9 Tolmein Hauptnis. 3c>g, M, Unter- D 3n Tomai D444 Temiugay D 439 Tommerrqa Sch 3oc> Tonina Fisch 69 Topla Graft. 473, M 4?4 Töpliz D 29Z, 3oa, Ob.« Unt. - s. D Taplize 357 —er Bad ,g, Jopusko D 407 Torba g5 Torcclo I 5,i Torre Fl. 3,4 Trabacccoli 228 Trabura M 297 Lragurium St. 453 Trapschea D 288 Trata D 338 Lratla 214 Tran St. Grfs 453 Traanik D 36» Trebno D 354 Teebocconi D 45, Treffen H 294, Fl, 285, Obrr-Tr. D ,354 Trenta Fl 3ic> Tresach D 3c>c> Treviqno St. 372 Trevisa M 807 Triak M >55 Ober., Unler-Tribinja D Tribouchug D 45- Triest St. 35 3,8, Be- völkr. 86, Handel 229 ff Gebiet '09, Busen 37 Triglav Bg. 11, 12, 32A Trilj D 232 < Trogir St. 453 Troioerch D 4^r Trojane Bg. 12 Trsaviz Bq. 444 Primus Trüber >45 Tlchabar H 3g2 Tschabranka Fl.3g2 Tschako 96 Tschanke D 4Z- Tschardake 277 , ---9 Tschemcrniza D 4--> Tschrpiksch D Sce 3n Tschernioschniz O 358, 889 ab Tschecnemrl St. 36a Tschernieal D 347 Tschernik D Zg3 Tschernilng D 397 Lkchernivir Hole 47 Tschernir Bg 3-3, D3-5 Arsen Tschernovitsch 261 Tscherno Wcelo O 402 Tscheta 129 Tschiiluk D q38 TschAschen V72,102,177, 348, —er Boden 347 Tschitscho novo, —staro D 382 Tschovitsche D 429 LschremnschnjokD4a7,4'3 Tsckuber D 36i, —anka Bach La Fl. 361 Tschu-tisch D 4-3 Tnarlko König v.Bosn.474 Tnbernoi 228 Tuchfabrik 208 Tui'schiza Fl. 52 Turvvolje Gg. 38i Tusstza Tbal 44o Tuschilovil^ch D 422 Tyrnau Vorst ZLg Ublie D 1Z1 Udbina D ^4c> UseraaS 7a Uglian I 5v2 Uiastch D Lao Ulbo I 497 Umago St. 366 Umeiitsch D 4-4 Una KI 53, 214, Z80 — Bz. Nieder 433 577 Una Bz. Ober Unaz Fl 53 Unie I 488 Unter-Aichwald s- Aich¬ wald Unterhaus N 807 Unterwald O LL6 Unischani D 4'8 U:,z Fl 56, D 346 Ura :a O 449 Ursula Bz. >'2 Ußkokenberg Bq. 899, -en V 77, 452, 453, Nelig -4a, Gebräuche 151,172, Bg. 17 78 Ustiza D 4'2 Utinia, Vrelo O 4--3 Utoliza O 4-3, 4-7 Utschla Bg. 324 Val d; Compare I 53a Valle, M, Bz. 872 Ballioso 245 ValliS-sclo D 4°4 VarboSka D 5n Dulejna-VaH D 346, Go¬ renja-, Sredna» 338, Nova- D 337 Va hi D 53a H 481 Vecchiarbj 245 Veglia I 4^9 , St. 49? Veinverch D 4^- VeitS Fest 181 Veldes D 296,-eS H333, — ser See 28, 54 Dolnje . Dcleßnja D 4-4 Vei>ki Kurs 246 Veljn» O 4-3 V'Ika-aora Bq. 359 Velki golak Bg. 3-4 Villach, Over-, 287, 3ai ab, Karner— D 828, 32., Vera Bo. 21, 323 Venezianer in Dalmazien «4 f Veprinaz D 371 Verbog» D Lu Verbeiiico Bg. 489 O 4g' 578 Verbovßko M 89- Verbovßka - Stasa Bg. 2- Verchnika M, Nova-,M/ Stara-,'D 345 Verchnoviue D 43c> Vergab« J 5a3 Verginmvs^D^ctZ VerqorazBg. 25, See /,7, AN 468 Verliča F 45» Vermäluug Benrd. m. d. adr. Meer 32 Verma M 36g, 370 Verrlina D 407 Vetschuja ioq Vidova; Sch 4?7 Vidn'chevaz D 407 Viehzucht 20,9 Villach St. 3. —er Alpe ik, —ec Kreis288 Vinodol Gg. 442, —ler V Vipava M 3-4 Vivaisch-za Fl. 40 Vipivsz! 71 Bi^chnagora H 356 ab Vision 367 Viffutsch D 44» Vlach in3 ff.—ovitschD-jog Bodize O 451 Bogu Bq. 324 Vvinitsch O 4o3 Volarja D 3--, — riža D 427 Volium Bg 878 Volovßka Hf 2,5, —ko, Voluska M 371 Voniza F 481 Vorkapilsch D 406 Vornschlnß a6i Vrana, Vranja D 371, 44g, See 44g, 464,0 486 Branik O 4^9 Vranovaglvva W 4-6,Bg. Vranovine D 433,— velika D 4"8 Vransko D 33- Vratnik Bg, 20, D42L Becbaz D 438 Vrelo D 438, Gg. 43« Vrem, Uiuer-, D 34g Vukaschovaz D 4'3 Vukmanitsch D 4»- M-ch. Vutschitsch ,46 V'schmacher M 3»ü Wachsens! in 3) 871 Dolnji-, Gvrnji-Waga- naz O 4^3 Waldungen 20,5 Wangeriz D 287 Warmbad Gg. 3o2 Wasserleitung 52g Wafferlemburg, -leonberz H 3»4 Weg der Zeuger 2g Weichs, lstciii O 35- Weidenburq D .3.?4 Weihachtsabend -81 f Weinbau 208, —oorf D 362, auf Brazza 407, Barbado Wein 4g4 Weinizburg H 36i Weißkirchen 358 WeiZpkiach D 3o6 Weissenfels M 827, -stein 3oi Sch 355, —See 54 Weixelberg H 356 Welebit Bg. 19, 878,442 Wergana O 363 Wernberg D 3o» Wreth I 333 Wiedemann 876 Winde 57 , 59 Winden V7, M 344, —er 71,Gebrauche i58 Wlosche Wleeb; Wollu^eren 208 Wördel H 357 Woiniza F 481 Wosai! D 36- Wou.uniza Bach 3o8 Wurzen Bg. 8, 828, D 3-7 Adria St. 340, s. I (Z vergleiche S) Zaeynthns I 534 Zadronobile Bg. 443 Zampotel O 5o2 Zante I 212,53^, St. 536, feiler Mord 255 Zipuntello I 5or Zara Gfs. F 447,—vecchia (alt-) D 449 Žari I 5o6 Zascha Th 5oo Zefalonien I 53o, Handl. 228 Zeng St. 425, Capitaneüt 262. Handel 224 Zevse D 438 Zepitscher See 363 Zerje O 384 Zerkna Sch- 353 Zerkncviza D 3g8 Zerkno selo D 4»o Zermania 442 Zermo Vrelo Bach 43^ Zerngrob D 334 Zerouz D 352, 353, 367 Zerovaz D 4»2 ab 6-9 Zcrovlgani D 417 ZerovnikO 421 Zeffariza D 434 Zetina Fl. 44, D 4»5 Zetinski-Barosch D 4o5 Zeycr Fl. 49, 824, 336 Zigeuner 88, 84, 454,455 Zilicr Bg. 6 Zink 189 Zinnober 189 Zirkniz M 35o, See 55 Zirkvenize L) 221 Zirkvenoselo D 388 Zirona I 5o6 Zizvara m Zlarin I 5o6 Avbelsberg H 355 Zorzi 5i3 Zein 416 Grafen Zrini i46 Zuckerrgffin. 206 Zukova M B 5io Zuppa 4?5, Ebene 472 Zuppana Z 5i5 Zuri Fisch 216 Zut I 5oZ Zvianovitsch Berdo D 4oc> Zvitovitsch D 4o5 Zwonigrod Sch 443 Zyklopenbauc 45o P P' Druckfehler. 'S. Z. LicS i. 9. waren die ii. ahnen (und so immer» i3.v.n. 4- Naturschleusse 5. i5. von fernher 62. 16. levantsschen 63 v.ii.il. Joch Wald 65. 1. vorzüglich beliebt sind der 6g.v.u ir. Käfermuschel» 7-3. 6. elften — i5. hält 79.V.U. 1. ReligionSfoizds 97.v.u. 5. tuchne io3. 7. zuheftet — v.u. 2. in einem 108. 4. Brunnen! Kein 10g. 2. Rüben ri5. 5. schriftlicher v.u. l- mehr, iso. 8. dieses 117.0.11.^-9. gehören der Dalmalc ff zu Seile 123. 127. 3. ist den 167.v.u. 4. genöthigt zuzugcbe» 169. 10. und welches 223. >5. Versicherungsgesellschaft 2^1.0.11.14. Abenteurer» — i3. ungestüme 244.V.U. 4. des Granzivesens 278.v.u. 4. 255g? 286. 9. Marktflecken v.u. 7. einem Dorfe 296. 16. gehörige Gegend 297. i5. WBKommißariar 298. 5. Marktflecken 2gg.v.u.n. Sausern, Schloff 3oo. 6. von Spital Zog. i3. von Canale 3.3 v.u. 2. ist Bresiia 3i8.v.u. 3. Lazarette 32<». 7. Theriak, Pasten 33o.v.u. 1. Grabe». Das benachbarte hohcSchneegebirge wird davon die Steineralpe» genannt. 354.V.U. 7. Pfarre, drey 35?. 11. liegendes 359.V.U.1U.3 müssen keine Pulikte seyn, wie an manche» andern dergleichen Stellen. 36ir 10. Knlpa. i5. nah liegenden S. Z. 365. 5. -7- Z67. 2. 36«. 12. 37g. v.u. 8. 3Z5. 10. v U. 8. 3g6. 3. 4o5.v.u. 6. 4-2. 3. 4i5.v.U.io. 4- 4- 5. ^25. 429- 7- 43o.v.u.ir. 436.v.u. 2.3 H7. 7.^ 443».u. 6. 446.v.u. 5. 450. 6. 451. 5. 453.V.U.H. 46o. 6. iZ. 470. i. 487. ic>. 487.V U. 7. 487.v.II.11. 496. g. .;»2. 4- 5n.v n. 6. 5i3.v u. 3. 5- 6. 9. S17.vu.14 Lies i, Im eine eine bestehender sollen vor Oguli» eine der zu derselben hinan Oder-Perna Stadt S i s c i uin oder S i s e ia Palanka. Die Stadt ist tbeilS von Bürgern» thcils von Grenzern bewont. Holzhandel dieser nach Riiini hat Zeng 5->->o Einiv. Sagemühlen liegt Verchovine Weinsaz Meere, dem östlichen oder ff. 10 Sinj, 11 Kliff«, i2Spalatro, iZP»-- liza. IV, 14 Almischa (das Gebirge) als römische gemehrt; denn Fremde Küstenstrich, der welchem Backsteinen Collegium welcher im Halbkreis herrlichem dieser Rep. " Dendriten Thaler, führe Grastet S. SauveurS Geschlcchstafeln.