TERRA SIGILLATA WERKSTATT IN GORSIUM Z suzsanna Banki Istvàn Kiràly Muzeum, Székesfehérvàr Ausser der Terra Sigillata W erkstätte, die sich in der Töpferkolonie der Bürgerstadt von Aquincum (deren Filiale in Mursa gewesen sein dürfte), in Brigetio und in anderen Stellen von Pannonien betätigt haben,1 ist der Keramikforschung zur Zeit keine andere W erkstatt in Pannonien bekannt. Das M aterial der W erkstatt von Siscia, die Lajos Nagy beschrieben h at,2 stammt eigentlich aus dem mösischen Margum (Dubrovica), wie dies in dei Arbeit von B. Rutkowski erwiesen w ird.3 Dem Anschein nach bringen die gegenwärtigen Ausgrabungen in Gorsium eine weitere Sigillata W erkstatt der Provinz zum Vorschein. Topographisch lag das Töpferviertel von Gorsium in der frühen Kaiserzeit zwischen den beiden M ilitärlagern des 1. Jh. (Abb. 1) in der unmittelbaren Nachbarschaft — nördlich 1 Gesamtplan von Gorsium mit dem Töpferviertel. — Situacija Gor sija z lončarsko četrtjo 2 Der Brunnen neben der Villa Leporis. — Vodnjak pri Leporjevi vili — vom 2. Lager.3 4 * In den Jahrhunderten, die dem spätrömischen Gräberfeld vorangingen, befand sich hier der Vicus der eingeborenen Stadtbevölkerung. Die Erforschung dieses Gebiets wurde gleichlaufend mit der Erschliessung des Gräberfeldes vorgenommen und hält auch zur Zeit an. Zwischen den Häusern der Eingeborenensiedlung kamen mehrere Brennöfen zum Vorschein,6 grösstenteils leider arg zerstört, zum Teil durch spätere Bauar­ beiten und Bestattungen, teils aber auch infolge »moderner« Zerstörungstätigkeit; vor dem 2. Weltkrieg stand hier ein Winzerhaus mit W irtschaftshof und Nebengebäuden. Anhand des Fundmaterials waren diese Öfen allerdings nicht die Brennöfen der Sigillata- W erkstatt, sondern dienten zum Ausbrennen sonstiger Töpferwaren. Konkrete Hinweise auf die Anwesenheit der W erkstatt sind ein Brunnen und Bruchstücke von Formschüsseln. Die ersten Stücke wurden 1961 gefunden und zwar westlich der Villa Leporis, wo sie aus einer stark verrussten Schicht oberhalb des Lehmhorizonts, gleichsam wegplaniert, inmit­ ten zahlreicher kleiner Keramikstücke zum Vorschein kamen. Unter dieser Schicht zeichnete sich eine runde Eingrabung ab (Abb. 2), in deren M itte der Fleck einer weiteren, viereckigen Eingrabung (94 x 100 cm) zu sehen war. In der weiteren, nunmehr auf dem angeführten Gebiet erfolgten Vertiefung kamen wieder einige Formschüssel-Fragmente zum Vorschein, vermischt mit durchbrannten, verrussten Steinen, Terrazzo-Stücken sowie Mörtel-, Dach­ ziegel- und Keramikbruchstücken. Die weitere Aushebung des stark durchnässten Bodens wurde bei —334 cm vom auf­ brechenden Wasser verhindert. Die beschriebene Erscheinung kann mit ihrem regelmässigen viereckigen Grundriss als Brunnen betrachtet werden (Abb. 3), als eine unentbehrliche Voraussetzung zur Lehm- 3 Der Brunnen. — Vodnjak bearbeitung. Ursprünglich war der Brunnen vermutlich nur mit Holzbrettern ausgeschlagen. Der obere Teil ist vermorscht und nurmehr in Spuren zu sehen, während die Teile unter dem Grundwasserspiegel höchstwahrscheinlich erhalten geblieben sind. Der Brunnen wurde nicht erst allmählich, sondern, wie aus dem Schüttgut ersichtlich, auf einmal ver­ schüttet. D a in Jahren 1965—68—70 die meisten unserer Formschüsselfunde in der Nähe dieses Brunnens freigelegt wurden, glauben wir, mit Recht annehmen zu dürfen, dass sich auch die W erkstatt in diesem Umkreis, irgendwo in der Nähe des Brunnens befinden haben musste. Verzierungen auf den Fundstücken : T. 1, 2 Vögelchen, von rechts nach links und von links nach rechts schauend, pickend, mit fein angedeutetem Gefieder T. 1,7 herzförmiges Blatt, die Blattfläche mit 3 Linien gegliedert, beim Stengelansatz ein Punkt, auf der Fläche zwei Punkte. In jedem Fall schliesst sich das Blatt an das Ende einer Ranke an T. 1, 3 Vogel, von links nach rechts stehend, sich umwendend D ie beschriebenen Motive befinden sich an der Seite einer kleinen Schüssel, die am meis­ ten an Drag. 41 erinnert. Insgesamt ergeben sie folgendes M uster (Abb. 4): zwischen den Rippen um den R and und die Sohle des Gefässes bildet eine Ranke eine grosse Welle; die Abzweigungen und Seitentriebe der Ranke enden in Blättern bzw. Beeren (W eintrau­ ben?). An diesen picken die Vögel. Am oberen Teil der Abzweigungen ist auch ein Vogel zu sehen, der sich nach hinten dreht (T. 2 ,1 —2). Es gibt kein Positiv, das der Gussform (Inv. Nr. 61.556.1; 61.557.2— 3; 61.541.7) entspricht. Das rankenverzierte Blatt und die pickenden Vögelchen kam en bisher nur auf dieser Gussform vor, der rückwärts blickende Vogel ist auch auf einem anderen Formschüsselfragment sowie auf zwei Schüsselbruch­ stücken Typ. Drag. 37 (Inv. N r. 61.892.8—61. 1054.1; 70. 149.4; T. 3 ,1 —2) zu sehen und zwar auf dem einen unterhalb des Eierstabes von halbkreisförmigen Girlanden umgrenzt, auf dem anderen zwischen Tierfiguren an beiden Seiten einer, in eine kleine Rosette endenden Trennlinie. W eitere Verzierungen: T. 1,4 nach rechts laufendes Tier, unbestimmt definierbar T. 1, 5 nach rechts laufender kleiner Hase T. 1, 8 dreiteilige Weintraube T. 1,9 fächerförmiges Blättchen, mit einem Rand in Dreierbogen T. 1,10 Blättchen von ähnlicher Grösse, mit winziger Innenzergliederung (an gestempelten Keramik­ stücken der Urbevölkerung zu finden) T. 1,16 gabelförmiger Zweig T. 1,17 Ringlein GesamtdaiStellung: Im Anschluss an die Doppelrille unter dem R and eine rundlau­ fende Reihe von Ästchen, stellenweise durch einen nach hinten gekehrten Vogel unter­ brochen. A n der Seite des Gefässes eine wellenförmige Ranke m it den beschriebenen Blätt­ chen und W eintrauben. D er Zwischenraum wird vom laufenden Tierchen, dem Hasen und den Ringen ausgefüllt (Inv. N r. 61.540.14; 68.315.1; 69.233.6; T. 2, 3—4). Es wurde kein Gefäss gefunden, welches dieser Formschüssel entsprechen würde, doch ist auf einem Terra-Sigillata Bruchstück die Astverzierung (Inv. N r. 70.149.4; T. 3, 3), auf einem anderen die Darstellung des laufenden Tierchens (Inv. Nr. 61.891.6; T. 3, 5), auf einem dritten Bruchstück sowohl Astverzierung als laufende Tierchen (Inv. Nr. 67.382.1; T. 3,4) zu finden. Der Hase und die dreiteilige W eintraube — letztere als untere Randverzierung, reihenmässig — kommen auch an anderen Formschüssel-Fragmenten vor. Der Hase ist hier an einer Seite der als Metopenfüllung dienenden senkrechten Zickzackstäbe zu sehen (T. 2,5). Weitere Motive: T. 1, 6 gegliedertes Blatt (oder verschwommene Tierfigur?) T. 1,11 Bruchstück eines kleinen Blattes Diese Motive kommen auf dem Bruchstück einer Gussform vor, die der vorangehenden Formschüssel ähnlich sieht. D ie Ähnlichkeit oder gar die Tatsache, dass es sich um ein Bruchstück derselben Schüssel handelt, wird dadurch veranschaulicht, dass auch hier die Doppelrille und die Astreihe unter dem Rand als obere Abschliessung vorhanden sind. Auch diesem Falle zeigen sich die erwähnten Motive zwischen Ranken (Inv. Nr. 61.557.1; T. 2, 6). Kein Terra Sigillata Abdruck : T. 1,12 Bruchstück eines mehrfach zergliederten Blattes, unterhalb einer am unteren Rand rundlau­ fenden Rille und neben einer senkrechten Trennlinie. Das Blattmotiv erinnert deutlich an Motive gestempelter Stücke. Es wurde kein Terra Sigillata Abdruck gefunden (Inv. Nr. 70. 156. 2; T. 2, 7). T. 1,1 An einen Faustkämpfer erinnernde Figur. Auf dem Bruchstück einer Formschüssel, neben der T. 1,18 in einer Rosette endenden Trennlinie, unter den bereits bekannten fächerförmigen Blättern und unbestimmten figuralen Verzierungen. Um den unteren Rand des Gefässes eine mehrfach T. 1,15 gegliederte, reihenmässig rundlaufende Blattverzierung (Inv. Nr. 70.156.1; T. 2,8). Es wurde kein positiver Abdruck gefunden, doch die Faustkämpferfigur kommt auf einer Terra Sigil­ lata unter den beschriebenen Tierfiguren vor (Inv. Nr. 70.149.4; T. 3, 2) T. 1, 14 Eierstab, darunter verschwommene Pflanzen (T. 1, 13) Verzierung (Streufund, T. 2, 9). Auf positivem Abdruck ist nur ein Fragment mit Eierstab bekannt (Inv. Nr. 62.106.5; T. 3, 6) T. 1,19 Bruchstück horizontal rundlaufender Zickzacklinien-Verzierung und mit Ringlein und dem Fragment einer figuralen Darstellung (Inv. Nr. 61.557.2; 65.131.10; T. 2,10—11) Kein Positivabdruck. Folgende Motive kommen auf keinem Formschüssel-Fragment vor, sind aber, zusam­ men mit den beschriebenen Stücken, an Sigillaten zu finden: 1 nach links laufendes Tier (T. 3, 6), 2 nach links laufende Tiere: eine kleinere und eine grössere Figur (T. 3, 7), 3 stehende nackte Figur (T. 3, 7), 4 liegende Uförmige Verzierungsreihe, als Abschliessung am unteren Rand (T. 3,2). Neben den verzierten Stücken haben wir auch glatte Fragmente, die in bezug auf Stoff und Farbe m it den reliefverzierten Stücken vollständig gleich sind. Ihre Bruchfläche ist gelb, sie sind gut verschlämmt, Glanzton orangenrot. Die Glasur der verzierten Stücke ist grösstenteils abgenützt. Ebenso wie im Falle anderer W erkstätten deuten die meisten Figuren der Formschüssel- Fragmente — z. B. der sich umwendende Vogel, in lokaler Darstellung auf importierte Terrae Sigillatae hin, mit Ausnahme einiger Motive, die lokalen Ursprungs oder mit dem Keramikgut pannonischer Werkstätten, gegebenenfalls mit dem, der Werkstatt Aquincum, verwandt sind.6 Ein solches oft wiederkehrendes Motiv der Gussformen von Aquincum ist die dreiteilige Weintraube. Ihrem Meister dürften die Motive des PzlCzirKS-Betriebes wohlbekannt gewesen sein, doch wusste er auch um die Produkte von Lezoux Bescheid. Die schwungvollen Bögen seiner Rankenverzierungen und die Ansätze der Seitentriebe erinnern eher an die pflanzenverzierten Schüsseln von C IN N A M V S und seinem K reis,’ als an die Rankenm otive von Aquincum, die grösstenteils aus dem unteren Rand des Gefässes herauswachsen. Seine individuellen Produkte sind die m it drei Punkten verzierten und die fächerförmigen Blätter und das eigenartige Gabelzweig-Dekor, als Randverzierung (T. 1, 7, 10, 16). Wenngleich Aquincum als Herkunftsort des Motivs gelten mag, ist auch die reihenmässige Anwendung der dreiteiligen W eintraube von individueller Prägung (T. 1, 8). Erwähnenswert ist noch ein Stück, welches zwar von der vorangehend beschriebenen G ruppe abweicht, doch in bezug auf die K ontakte zwischen den W erkstätten und auf die Entwicklung der einheimischen Töpferei nicht uninteressant ist. Das betreffende Stück ist eine Schüssel des Typs. Drag. 37 (Inv. Nr. 69. 201. 1 ; T. 4) und wurde im Umkreis der mutmasslichen W erkstatt, in einer Brandschicht gefunden. Infolge des Brandes wurde es fleckig, doch ist die ursprüngliche Farbe, als ein warmes bräunliches R ot zu identifizieren. Verzierung: Statt des üblichen Eierstabes der Terrae Sigillatae bilden unterhalb der rundlaufenden Rille aufrechte, spitze, dreieckige Blättchen die obere Abschliessung der reliefverzierten Seite, während unten, rings um den Sohlenring, eine ebenfalls rundlaufende Rille und eine sanft gebogene blattförmige M otivreihe den Schlussrahmen bilden. Am unteren Teil des Gefässes sind die Verzierungen in zwei Zonen angeordnet: unten wechseln sich zwischen grossen, gegliederten Blättern gewöhnlich zwei Motive ab — die dreiteilige W eintraube und ein unbestimmtes M otiv (deformierte Figur oder Pflanzenver­ zierung?) — während oben W eintrauben und Pflanzenmotive zwischen grossen, gegliederten und lanzenförmigen Blättern zu sehen sind. Von all diesen M otiven stimmt die dreiteilige W eintraube mit der spezifischen Form von Aquincum überein, vielleicht in einer etwas grösseren Variante. Die übrigen Verzierungen kommen auf der örtlichen Stempelkeramik vor, selbstver­ ständlich in negativer, eingedrückter Variante. Im vorliegenden Falle trachtete der Meister einen zweifachen Anspruch zu befriedigen, nämlich die unter der örtlichen Bevölkerung allgemein bekannten und beliebten Motive der neuen Mode entsprechend auf Terrae Sigillatae reliefartig zu präsentieren. Diese D uplizität findet ihren Niederschlag des öfteren in der Anwendung des Eierstabes an der üblichen Stelle, in üblichen Dimensionen, nur eben in gestempelter Ausführung und umgekehrt (T. 3, 8—10). Dasselbe gilt auch für die Darstel­ lung des flüchtigen Hasen (T. 3, 12). D ie vorliegende Schüssel wurde in einer verrussten Brandschicht, zusammen mit einer grossen Menge von gefärbten und gelben Keramikscherben gefunden. Diese, auch in den umliegenden Profilen erscheinende Schicht wird terminus ante quem von einen Bruchstück typisch keltischer Eraviscus-Keramik8 (T. 3, 11, Inv. N r. 69. 199. 3), und terminus post quem von einem gestempelten C 1N N A M KS-Fragment9 und einem unweit freigelegten Terra Sigillata-Fund (19 St. unverzierte gestempelte Gefässe, Drag. 31, 33) datiert. Die Stücke des D epots sind Produkte von Lezoux, grösstenteils von Meistern hergestellt, die unter Hadrian und den A ntonini gearbeitet haben. D ie Verbergung bzw. Zerstörung war die Folge eines Barbaren-Einfalles, namentlich der Markomannenkriege, denen auch unsere W erkstätte zum Opfer fiel. Zusammenfassend lässt sich also folgendes feststellen: Vom 2. Drittel des 2. Jahr­ hunderts unserer Zeitrechnung bis zu den M arkomannenkriegen ist in Gorsium eine Terra- Sigillata W erkstatt zu vermuten. Diese W erkstatt stand in Verbindung mit der Töpferei des R E SA T V S und seines Kreises oder arbeitete sogar mit dieser zusammen (ein interessantes Beispiel ist in dieser Beziehung eine Schüssel des Typs Drag. 18 — Inv. Nr. 68. 141. 2; 68. 195. 1, (T. 3, 13) —, wo an Stelle des Töpferstempels in gleicher Form , mit den von /JES^rC/S-Stempel bekannten Lettertypen die Inschrift VTERE.FELIX zu sehen ist), und unterhielt direkte oder indirekte Beziehungen auch zur Töpferei von Aquincum (Areal Gaswerke). Durch den Handelsverkehr waren ihr auch die Motive der westlichen Sigilla- taprodukte bekannt. Im gegenwärtigen Stadium der Ausgrabungen liefert das hier nur in Kürze besprochene, geringe Fundgut keine genauen Angaben über die Art und die Bedeutung der Werkstatt. Die Ausgrabungen der kommenden Jahre werden hoffentlich das Bild ergänzen und auch in chronologischer Hinsicht vervollständigen. Dann kann auch die Frage geprüft werden, ob die W erkstatt über ihre lokale Bedeutung hinweg auch im Handelsverkehr der Provinz eine Rolle gespielt hat oder nicht. 1 Von den pannonischen Terra Sigillata Werkstätten siehe den Artikel von D. GAbler in diesem Band. 2 L. N a g y, Budapest Rtgiségei 14 (1945) 303—326. 3 B. R u t k o w sk i, RCRF Acta 10 (1968) 18—27. 4 J. F it z , Gorsium (1964) 58. J. F it z , Gorsium (1970) 43. J. F it z , A.Arch. Hung. 24 (1972)33. 6 E. V. K o c z t u r, Folia Archeologica 23 (1973) 43. 6 B. K u zsin szk y, Budapest Régiségei 1 1 (1932) 192, Abb. 175/8. K. P ó c zy, A. Arch. Hung 7 (1956) 82, T. 1, 2, 6. 7 P. K a r n itsc h, Die Reliefsigillata von Ovilava (1959) T. 71, 72, 73, 76. 8 K. Póczy, Archeolrgiai Értesito 79 (1952) 107. E. B. VAGÒ, Alba Regia 1 (1960) 62. 9 A . Sta n fie l d ; G . Sim pso n, Central- Gaulish Potters (1958) 217. DELAVNICA TERRE SIGILLATE V GORSIJU Povzetek Izkopavanja v Gorsiju so odkrila novo provincialno delavnico terre sigillate. Lončarska četrt je bila na prostoru med obema vojaškima taboriščema in sicer nekoliko severneje od 2. taborišča (sl. 1). Najdenih je bilo več peči, ki so služile žganju različnih lončarskih izdelkov. Na delavnico terre sigillate kažejo vodnjak (sl. 2—3) in odlomki kalupov. Motivi, ki se pojavljajo na njih, so zbrani na tabli 1. Tabla 2 kaže odlomke kalupov. Doslej nismo našli posod, ki bi bile identične z našimi odlitki, pač pa vidimo motive, ki so na teh odlitkih, v drugačni sestavi na mnogih posodah iz terre sigillate, kot kaže tabla 1, 1 —7. Ostali odlomki (tabla 3, 8—10, 12) so pečateni kosi domače kera­ mike, na katerih so motivi, znani iz zapadne terre sigillale, upodobljeni v negativu. Skleda na tabli 4 ilustrira nasprotni primer, namreč reliefno upodobljene motive, znane v domačinski pečatni keramični industriji. Domnevna delavnica naj bi delovala od druge tretjine 2. stoletja do markomanskih vojn. Na delavnico je vplival producent RESATVS oziroma njegov krog, bodisi da je naša delavnica produ­ cirala v indirektni povezavi z njim, bodisi da je bila v direktni zvezi z delavnicami v Akvinku. Trgo­ vina ji je omogočala, da je motivni zaklad zapadne terre sigillate uporabljala v lokalni produkciji. O 5 cm T. 1 Terra Sigillata Motive von Gorsium. — Motivi na ten i sigillati iz Gorsija. M = 1 : 1 T. 2 Bruchstücke von Formschüsseln. — Odlomki kalupov. M = 1 : 2/3 10 — Arheoloäki vestnik S pi '— T. 3 Terra Sigillata Bruchstücke von Gorsium (1—7), gestempelte Keramik (8—10, 12), bemalte einheimische Keramik (11), Teller mit Inschrift (13). — Odlomki terre sigillate iz Gorsija (1—7), žigosana keramika (8—10, 12), domača poslikana keramika (11), krožnik z žigom (13). M = 1 : 2/3