Laibacher Zeitung Nr. 266. 2386 20. Novembe^^ Der Landesausschuß wird zur Ermöglichung ciner ordnungsgemäßen Beaufsichtigung und schnellen Durchführung all dieser Projekt? für die Versorgung der Dörfer mit gesundem Trinkwasser sowie auch jener für die Regulierung der verschiedenen Gewässer bevollmächtigt, das technische Personale beim Lan- desbauamte sowie bei der Üandesbuchhaltung zu vermehren. DaZ betreffende vermehrte Personale ist aus dem Meliorationsfonde zu bezahlen. Abg. Pirc hob die Dringlichkeit der Angelegen- heit der Krainburger Wasserleitung hervor und emp- fahl sie der Berücksichtigung des Finanzausschusses, damit sie noch in der laufenden Session erledigt werde. Abg. Hribar erklärte, sein Klub werde mit Freuden für den Antrag des Finanzausschusses stim- men, obwohl daraus, Krainburg ausgenommen, nur den Landgemeinden Nutzen erwachsen werde. Die na- tional-fortschrittliche Partei habe eben niemals einen Unterschied zwischen Angelegenheiten gemacht, die dem einen oder dem anderen Teile der Landesbevöl- kerung zugute kommen. Abg. Vo /> iö besprach in eingehender Weise die Regulierung der Wippacher Gewässer, die sich nun schon das fünfte Jahr dahinschleppe, ohne das; etwas dafür geschehen wäre. Redner kritisierte das Verhal- ten des Landesausschusses, das er als „skandalös" und „infam" bezeichnete, sowie jenes der Landesregie- rung. Es habe fast den Anschein, als ob diesen beiden Faktoren die Verschleppung dieser Angelegenheit ge- legen käme. Der La n d e s h a u pbm a n n erteilt?, dein Abg. Voxiö wegen der Ausdrücke „skandalös" und „infam" den Ordnungsruf, worauf sich Abg. Povße gegen die vom Abg. Voxiö erhobenen Vorwürfe ver- wahrte. Nachdem noch Abg. Dr. Aitnik gesprochen und den Standpunkt des Kulturrefercnten im Lan- desausschusse, Abg. Povüe, verteidigt sowie die NegN' lierung der Wippacher Gewässer und die Wasserver- sorgung für Dürrenkrain befürwortet hatte, ver- wahrte sich Landespräsident Schwarz gegen den Vorwnrf, daß die Landesregierung die Angelegenheit dei Wippacher Gewässer mit Absicht verschleppt habe. Es seien ihm zwar die Akten darüber nicht bekannt, aber nach seiner Überzeugung sei es gänzlich aus- geschlossen, daß eine so wichtige Angelegenheit ab- sichtlich verschleppt worden wäre. Er werde sich in- formieren und dann nach seinen Kräften d?rcn bal» digc Erledigung fördern. (Beifall.) Abg. Hribar nahm den Universitätsprofessor Hrüsky, der die Pläne für die Regulierung der Wip- pacher Gewässer angefertigt hatte, gegen einige von Seite des Abg. Voöiö erhobene Angriffe in Schutz und trat für die Beilegung der zwischen dem Landes- ausschusse und Prof. Hrüst'y noch schwebenden Diffe« renzen ein. Wenn Abg. Povke erklärt habe, daß Prof. Hrüsky seine gegenwärtige Stellung nur dern Lande Kram zu verdanken habe, so müsse Redner konstatieren, daß Prof. Hrüsky zu ihr nur infolge seiner hervorragenden Fähigkeiten gelangt sei. Der Landesansschuß möge um so mehr mit Prof. Hrü,sky einen Ausgleich herbeiführen, als er sich angesichts der großen hydrotechnischen Arbeiten gerade an ihn werde nxmden müssen. Prof. Hrlrskn habe ein großes technisches Bureau und verfüge über ein geübtes technisches Personale. Der Antrag des Finanzausschusses wurde so- dann samt dem Zusatzantrage des Abg. Pootze ange- nommen. In den Landesausschnß wurde hierauf aus der Kurie d?s Großgrundbesitzes Abg. Graf Varbo als Mitglied und Graf Apfaltrern als dessen Stellvertreter entsendet. Beide erklärten, die Wahl annehmen zu wollen. Die Wahl in die Erwerbsteuer-Landeskommission ergab folgendes Resultat: Leo Souvan, August Drelse, Dr. D. Majaron und Anton Belec (Mitglieder), Andreas Gaßncr, Franz Omersa. Leopold Fürsager und Karl Rozman (Stellvertreter). In die Personaleinkommensteuer°BcrufungZkom- mission wurden entsendet: a) von der Kurie des Großgrundbesitzes: Leopold Freiherr von Liechtenbcrg und Dr. Mar von Wurz- bach (Mitglieder), Rudolf Graf Marghcri und An- ton Freiherr von Codelli (Ersatzmänner); d) von der Klirre der Städte und Märkte: Dok- tor Ivan Tavöar und Dr. Karl Triller (Mitglieder), Josef Lenari-iö und Josef Lenöe (Ersatzmänner): c>) von der .Eurie der Landgemeinden: Franz Povöc und Andreas Kalan (Mitglieder), Andreas Mejaö und Franz IakM (Ersatzmänner); 6) aus dem ganzen Hause: Otto Edler von Detcla und Peter Grasselli (Mitglieder), Franz Ko- kak und Karl Luckmann (Ersatzmänner). Über einen vom Abg. Povke eingebrachten Dringlichkeitsantrag, betreffend die Verzehrungs- steuerpachtung, wurde den: Wunsche des Antragstel- lers gemäß in geheimer Sitzung verhandelt. Die nächste Sitzung findet morgen um 10 Uhr vormittags statt. * (Konstituierung eines Arbeits» ausschusscs für das sIovenische Volks- lied.) Wie man uns mitteilt, hat Sein? Erzellenz der Herr Leiter des k. k. Ministeriums für Kultus und Unterricht sich bestimmt gefunden, einen Arbeitsaus- schuß für das slobenische Volkslied zu bestellen, wel- chem Ansschnsse nachfolgende Herren gemäß deren be- züglichen zustimmenden Erklärung angehören wer- den: der ordentliche Universitätsprofessor in Graz Dr. Matthias Murk o, der außerordentliche Univer- sitätsprofcssor in Graz Dr. Karl k tr e k e l j, der Kon- zertdirektor der „Glasbena Matica" in Laibach, Mat- thäus Huba d, der Stadtpfarrer in Görz, Johann Kokokar, der Kooperator in Moköcnic?, Josef Kriöman, der Übungsschullchrer in Marbnrg Gabriel Majcen, der Landesgerichtssekretär in Laibach Franz Milöinsti, der Skriptor an der Studienbibliothek in Laibach Lukas Pintar, der Gymnasialprofessor in Klagenfnrt Johann Schei - n i g g und die Gymnasialprofessoren in Laibach An- ton ß tri t o f und Dr. Josef T o m i n ö e k. — Die k. k. Landesregierung für Kram hat als ihren Vertre- ter in den gedachten Arbeitsausschuß den k. k. Landes» schulinspektor Herrn Franz Levec entsendet, ^i-. — (Militärisches.) Ernannt wurden: zum Kommandanten der Kavallerietruppendivision in Wien der Generalmajor Albert L 6 n r> ay d e Na g y- Lünya et V:1s5ro s-N nme n y, Kommandant der 3. Kavalleriebrigade in Marburg; zum Komman- danten der 3. Kavalleriebrigade in Marburg der Oberst Walter von Sag bürg zu Pfeffers, Lehen segg. Gäßlhcimb und Gallo di Escalkda, Kommandant des Dragonerregim?nts Nr. 13; zum Garden und Rittmeister in Allerhöchst- ihrer Ei'sten Arcierenleibgarde der Hanptmann erster Klasse Heinrich Ritter von Nadherny des Feld» jägcrbataillons Nr. 7. — (Beeidigung der Rekruteu.) Aus Anlaß dieser feierlichen .Handlung wnrde gestern früh iir der St. Peterskirche, wo alle Rekruten der Garni» son Aufstellung genommen hatten, ein Festgottes- dienst abgehalten. Diesem wohnten Seine Exzellenz der Herr Stationskommandant F?ldmarschall°Leut- nant Rudolf Edler von (5 havan n e sowie die dienst« freien Generale, Stabs- nnd Obcroffiziere bei. Nach V?cndignng des Gottesdienstes rückten die Rekrnt?n in ihr? Kasernen ein, wo die Eidesleistung in festlicher Weise stattfand. — (P c rfo na I nachrich t.) Herr Jesuiten- Pater Schrohe ist von Laibach nach Graz abgegan- gen. Zu seinem Nachfolger wnrde Herr I'. Gerz aus Graz bestimmt. >--- (Versetzung.) Der Steueramtsoffizial Herr Friedrich Ranth wnrde von Krninburg nach Kronau versetzt. " (Auflassung einer Weg übers?t° zung der S ü db a h n l i n ie W i e n ' Tri e st.) Wie man uns mitteilt, hat das k. k. Eisenbahnmini- sterium der k. k. Lnadesregiernng für K^rain ein Projekt wegen Auflassung der Wegübersetzung im Niveau in Kilometer 407-915 der Südbahnlinie Wien- Trieft zur Amtshandlung übermittelt. Infolgedessen wurde die Politische Begehung dieses Projettes auf Mittwoch den 29. d. M. um 8 Uhr vormittags mit dem Zusammentritte der Konnnission in der Süd« bahnstation Kreßnitz anberaumt. —r. * (Politischc Begehung.) Das k. k. Eisen° bahnministerimn hat die k. k. Landesregierung in Laibach eingeladen, die politische Begehung des Pro- jektes für die Auflafsnng der Wegüberschung im kni 407.915, der Linie Wien-Trieft, auf den 29. d. anzuberaumen. Bei dieser Amtshandlung wird Herr k. k. Baurat Josef Vartck in Vertretung des Eisenbahnministeriums intervenieren. —r. — (Der Laibacher Gcmeinderat) hält morgen nachmittags um 5 Uhr eine außerordentliche Sitzung mit folgender Tagesordnung ab: l.) Berichte der Personal- und Rechtssektion: k) über das Gesuch des Baumeisters Wilhelm Treo nm Abschreibbewil ligung des Reverses, betreffend die Erweiterung des Trottoirs und die Verlegung des GrabenÄ in der Neuen Gasse (Referent Dr. Majaron); d) über den Rekurs der Firma I. Bevc nnd anderer gegen den Beschluß dos Gemeinderates vom 26. September l. I. in betreff d?s Sammelns von Roßkastanien in den Stadtalleen (Referent S v e t e k). — 2.) Berichte der Finanzsektion: :l) über das Gesuch des Ferdinand Staudacher um Ankauf des städtischen Baugrundes an der Levstikgasse (Referent Dr. Star <>); d) über das Gesuch des Enianuel Zelinka um Ankauf des städtischen Nangrundes unter den, Walde des Tivoli- schlosscs (Referent Dr. Starb); " ^> 1904/1905 in der Schule am Karolincngn ^ f?rent Dimnik). — 5.) Bericht d" ^ ' ,'O' Schlachthauses über den NechnungsabsäM ^ tischen Schlachthauses pro 1904 von Blciwei s). — 6.) Berichte des ^" pi der Wasserleitung (Referent knbi c): ") ^ Nechnungsabfchlnß der städtischen Wassen" ^ ^ 1904; d) über die Verhandlnngen, den, ^ Legnng eines zweiten Hauptrohres für ^ 5M Wasserleitung durch das Gebiet der G""?" ^ -- 7.) Bericht der Finanzscktion über^« ^ ciner Hausbesitzerin um Abtretung ^".heii ^ für ein Darlehen vor dem 3^igen ^^ß)ö' Stadtgenieinde (Nef2rclit Dr. Star^)_.7.^zB- richt des Direktoriums des städtischen ^" ^' Werkes über die Zuschrift des Stadtmass'^.^^, treffend die Abschreibung einer """'^chl ^ Schnld (Referent Gro«elj). ^ ^. ^när< Schulsektivn über die Verleihung der M'n ^^^^ innenstellc am I. städtischen Kindergarten Senekovil). ^. .^jlF - - (K n n sta n Z st e l l u n g.) Die hicl '^.^ ausgestellte Sannnlung von Werken "" ^M schafr bildender Kiinstier Wiens muß "chl^ wieder nach Wien znrück, kann daher nin ^^. ^ und morgen, Dienstag geöffnet bleiben. ^r Sammlung wnrden bisher verlauft- ^ ^ H e r b st, „Nappenwinkel ain Hallstädw'''' ^ von demselben, dessen ,.Bauerngartcn",O!" ^ ^ A. H?ß l, „Ein Schwerenöter", Hlb,!^ "^A Darnaut „Meeresbucht an der Adrw '^j^ - (Krai n i sch e Industrie' h^ schaft.) In d?r vorgestern in Wien Generalversammlung wurde der Rechens" „t>^ über das Geschäftsjahr 1904/1905 erstatt,^, ^„?. Bilanz genehmigt. Es wurde beschloss"'' ^.i>'' dende von l0^, das sind 10l) Kronen p" ^i!!^- Verteilung zu bringen. Die GeneralversaM ^„.7 schloß ferner gemäß dem Antrage des ^e ^o^ rates, das Aktienkapital, welches bisher i' ^^p Kronen betrng, auf 14 Millionen Kronen 0^, ^ Bei den Wahlen in den VerwaltnnaMat ^ ^^h^ tnrnnsmäßig ausscheidenden Herren H^ ^, P^,' I'.'n, Emerich C. Mayer, Dr. Aler"noer _, ^ wiedergewählt und die Koopticrung dc.' ^ ^ Karl Baron Born bestätigt. ., „g) '', ^ (Zur Wahlreformbewcg« iK d?rArena des „Narodni Dom" fand Ulstern ,.,chc^ ein? von 5lX) Personen besuchte sozialdcmon ^^g^ sannnlnng statt. Den Vorsitz führte Herr ^ die Aufsichtsbehörde war durch H"'"^^ ''' Wrat s ch k 0 vertreten. Als einziger ." ,l>"^, Herr Ethbin Kristan auf, der im Emg« ^„^, Referates betonte, daß die Wahlrcforlnfra" ^j^'!> Foitschritte niache nnd hoffentlich eine ^^.^ Lösung finden werde. Allein Österreich 1" ^ der Unwahrschcinlichkeiten und deshalb 0 ^^^.^ beitersäMft die Waffen nicht aus der V"" ^M',, lange eilw befriedigende WahlreforM "'"^h^ men gesichert sei. Ans Kompromisse "^iv^ ,- die Arbeiterschaft absolut nicht genagt. ^ Zi^ ,,^ Fuß, das sei die Signatur der gcgcnwaN" ^!i^ tion. A:n 28. Nove.nder trete das Abgem ^.^^ ^, zu seiner verfassnngsmäßigen Tätigke: ^,^ sam:n?n und seine vornehmste Aufgabe n.^ ,^,^ di? Wahlrcformfrage endgültig zu lösc"- ^^ d>c , Arbeiterschaft Österreichs sehe voll H^'^l " ^ denkwürdigen Tage entgegen und um ^ hgl'- , tnngsvollen Stimmung Ausdruck zu ^ /^t ^^ sick entschlossen, am 2«. Noveinbcr die <" , p > zu lassen. Auch die hiesige Lokaloraannc' ^^l, mit der übrigen ArbeitersclM Österrew ^^^i^, vorgehen und an diesem Tage einen T»c'' iB.., streik, verbunden mit einem demonstraN^ ^, durch die Straßen der Stadt, veranstaN' '^^ ,> tags soll eine Versammlung der ^s""^ ^o"! >s schaft abgehalten werden und nachnlittag" ^fiin,. im Landcstheater eine Wobei ein seriöses Drama zur Auff"l)ru ^ sl^ soN. Der Demonstrationsstreik sei nicht "' ^^ ^ seliger Akt gegen die Arbeitgeber "nA^Y ,, p, halb sei es zu erwarten, daß den ^ . ^ld^,^ keine Schwierigkeiten in den Weg acl^ ^