OB SIGNA RECEPTA HARALD KÜTHMANN Staatliche M ünzsam m lung, M ünchen Im F rü h ja h r 53 v. Chr. w a r d er u n te r ungünstigen V orzeichen begonnene K rieg gegen die F a rth e r m it d er N iederlage der R öm er in d er N ähe von K arrh ae v erlo ren w orden. E in T eil der u n te r C rassus’ F ührung eingesetzten T ruppen w a r m it ihrem B efehlshaber zusam m en um s Leben gekom m en, ein an d erer Teil und die Feldzeichen an den Feind v erloren w orden. N u r m it Mühe, ab er doch erfolgreich gelang es den R öm ern u n te r F üh ru n g des C. Cassius, des späteren C äsarm örders, Syrien gegen die andrängenden P a rth e r zu verteidigen. Den von seinem G roßw esir erru n g en en Sieg zu feiern, h a tte der P arth erk ö n ig Orodes II. indessen allen A nlaß, stä rk te er doch seine bei der kürzlichen T hronbesteigung noch p rek äre Stellung in erheblichem M aße. So ließ er das bedeutsam e E reignis in einem nachfolgend beschriebenen D rach­ m entyp feiern, der m. E. als ausgesprochene Siegesprägung anzusehen und in die zw eite H älfte des Ja h re s 53 v. Chr. zu datieren ist, s. BM C Taf. X IV 2 (Parthia). Die Stücke zeigen auf den V orderseiten die gepanzerte B üste des Orodes m it Diadem und H alsk ette nach links, b ek rän zt von vom R ücken h er fliegender Nike; die R ückseiten zeigen innerhalb des Legendenrahm ens den nach rech ts sitzenden D y n astiegründer m it Bogen. B edeutsam und als v e r­ läßlicher H inw eis fü r die A u sdeutung dieses Typs als Siegesprägung ist die W iedergabe der den König k ränzenden Nike. W ährend fü r gew öhnlich indessen die B ekränzung eines Siegers d u rch die V erkörperung des Sieges von der S tirn seite h er erfolgt, w ird h ie r das Ereignis vom H interh au p te her vorge­ nom m en, d. h. die Siegesgöttin flieg t auf den A uszuzeichnenden über dessen R ücken zu, um ihm den Siegeskranz aufzusetzen. D er Stachel, den die so ge­ feierte N iederlage beigebracht h atte, saß den R öm ern m eh r als drei Jah rzeh n te im Fleisch. D enn in den nachfolgenden Ja h re n dran g en die P a rth e r im m er w ieder nach Syrien ein, ja es gelang ihnen sogar, in die politischen V erh ält­ nisse P alästin as einzugreifen. M it den von M. A ntonius Legaten, P. V entidius Bassus, errungenen Erfolgen schw and die B edrohung. Doch w ar es auch die­ sem n ich t gelungen, die m it d e r V ernichtung des H eeres des C rassus verlorenen Feldzeichen zurückzugew innen. U n ter den A uspicien des A ugustus u n d an­ läßlich d er A nw esenheit des K aisers in S yrien w urden diese im J a h re 20 v. Chr. an T iberius von einem N achfolger des Orodes auf dem P arth erth ro n , P h raates IV., zurückgegeben. Die R ückgabe fand nebst anderen E hrungen ihren N ieder­ schlag in der kaiserlichen M ünzung (RIC 46—48. 256. 302—307) und z. B. auch in S tatuen w ie der in P rim aporta ausgegrabenen, die den Vorgang der Ü ber­ gabe losgelöst vom historischen G eschehen zeigt, denn nicht Tiberius, sondern R om a-Bellona (kenntlich am G reifenhelm und H und als Begleiter) em pfängt hier den Legionsadler von d er Personifikation des Partherreiches. Die Feld­ zeichen w urden, so zeigen es z. T. auch die Münzen, in einem kleinen R und- tem pelchen auf dem Capitol provisorisch untergebracht, bis im Jah re 2 v. Chr. der von A ugustus bereits nach d er Schlacht von P hilippi gelobte neue Tempel des M ars U ltor auf dem F orum A ugusti sie endgültig aufnahm. Daß auch dieses G eschehen seinen N iederschlag in der M ünzung des Kaisers fand, läßt sich m. E. beweisen. B ekanntlich gibt es einzig von dem M ünzm eistertrium ­ v irat P. L urius A grippa, M. Salvius Otho sowie M. Maecilius Tullus nebst den üblichen Assen m it dem unbekränzten Kopfe des A ugustus einen Typ, der auf der V orderseite hinter dem lorbeerbekränzten Kopfe des A ugustus die G estalt d er ein F üllhorn tragenden, den kaiserlichen Lorbeerkranz am Ende berührenden bzw. haltenden V ictoria zeigt, s. RIC 188. 191. 194. Der ungew öhn­ liche Typ, wonach die G öttin des Sieges nicht auf den K aiser zufliegt oder von diesem z. B. auf der H and getragen wird, erin n ert uns an die eingangs be­ schriebene Siegesprägung des Orodes. H ier nun schließt sich der Kreis, indem vom Em pfänger der an die F a rth e r einst verlorenen Feldzeichen der Siegestyp des seinerzeitigen Siegers kopiert und m ithin dessen Sieg eingestellt bzw. die einst erlitten e N iederlage vergessen gem acht w erden. Zugleich ergibt sich dam it eine B estätigung des zeitlich richtigen Ansatzes dieser G ruppe von M ünz­ m eistern durch K. K raft, der die Jah re 3/2 v. Chr. als F ixpunkt vorschlug, s. M ainzer Zeitschrift 46-47 (1951-52) 28 ss. Ob signa recepta D rahm o BMC T. X IV 2 (P arth ia) d a tira av to r v drugo polovico- le ta 53 p red n. št. in jo — p rvi — in te rp re tira k o t triu m faln i kov partsk eg a k ra lja O rodesa II po odločilni zm agi nad K rasovim i en o tam i p ri m estu K arrhae, k je r je padel vojskovodja sam , izgubil zastave in bojne znake. Posledica je bila, d a so P a rti v n aslednjih letih in ten ziv n eje v p adali v S irijo in posegali v Palestino. A kcije je zavrl leg at M. A n to ­ n ija P. V en tid iu s B assus leta 40 p red n. št. V rnitev zastav je R im izsilil leta 20 — ko je b il A v g u st sam v S iriji — v rn il jih je naslednik k ra lja O roda, k ra lj P h ra a te s IV. T a dogodek je proslavila držav n a kovnica s kovi R IC 46— 48. 256. 302—307 (tudi A vgu­ stov k ip iz P rim ap o rte se n an aša n a ta dogodek), dobljene zastave uničenih enot so bile dep o n iran e n a K apitolu v okroglem tem plju, leta 2 p red n. št. pa p restav ljen e v tem pelj M arsa U lto rja n a F orum A ugusti. A vtor dokazuje, d a se je tu d i ta prenos odrazil v kovih, nam reč R IC 188. 191.194.