für Vaterlmck, Künste wijsenschast und geselliges Leben. ^ IK« »»N8t»3 ÄSN 23. I^K^NNr. I84V« Kurzer Bericht über den Görzer Verein wider die Thierquälerei. (Fortsetzung.) "^aiiche inachen die Einwendung: »Bei der Jugend, in den Schulen und in den Christenlehren soll man anfangen." Aber was bezweckte der Görzer Verein anders, als dieses, da er über 10,000 für die Jugend anpassende Druckschriften vertheilte und zur Vertheilung versendete? Hat nicht der hochwürdigste Fürstbischof von Laib ach 2000 Exemplare derlei Büchelchen drucken und in der Diö-cese vertheilen lassen'«' Legen sich manche Aeltern, Erzieher, Lehrer und Seelsorger die Hand auf die Brust und sagen sie, wie viel sie vor dem Entstehen des Vereines dießfalls gethan haben. Wohl gibt cs manche Brave darunter; aber viele Wachter der Kinder sind noch stumm für derlei Belehrung. Jedoch gesetzt auch, daß alle Obbenannten ihren dießfälligen Pflichten genau nachgekommen seyn würden, und sämmtliche Jugend von der Sündhaftigkeit der Thier-quälerei belehrt worden wäre; was würde diese Belehrung fruchten, wenn die Kinder nebenbei ihre Väter oder andere Erwachsene die Thiere ohne Grund mißhandeln sehen müßten? Würde so nicht geradezu das Gegentheil von dem, was sie in der Schule oder in der Kirche gehört haben, practisch bewiesen? Würde dieses Benehmen gegen die Thiere nicht die erhaltene Belehrung aus dem Gedächtnisse verwischen, und so die Kinder vielmehr zur Nachahmung der bösen Beispiele hinziehen? Doch lassen wir derlei unangenehme Bemerkungen! Sollte der Verein seinen Zweck erreichen, sollten die schon bestehenden oder noch werdenden Mitglieder und die politischen Behörden zu dessen besserm Gedeihen erwünschlich mitwirken: so muß man viele derselben dringend biuen, die mitgetheilten Münchener Vereinsschrifien nicht unge-lesen und unbeachtet lassen zu wollen. Die vielen darin enthaltenen Verordnungen und Circulare der königl. bayerischen und anderer Regierungen, die vielen Currenden der Ordinariate und Consistorien, die vielen ärztlichen Gutachten, Commissionen und Bekämpfungen der in den Weg gelegten Hindernisse zeigen, wie viel geleistet werden muß, um dem Vereine Festigkeit und Dauer zu sichern. Diese in die meisten civilisirten Länder Europa's versendeten Schriften haben in Baiern über 123 Vereine ins Lcbcn gerufen und die schon bestehenden besser organisirt. Auch unser Verein ist eine Frucht dieser Schriften. In Ungarn, Wien, Steyermark, Oberösterreich entstehen derlei Vereine, alle durch diese Schriften geweckt. Von ihnen sagt Herr Regierungsrath und Vereinsvorstand, Graf Barch.'Bartyenheim, im obbelobten Berichte, Seire16: »Nebst der so werkthätigen Unterstützung von Seite der Behörden hat aber zur Erzielung von schon so vielen Beicrircen zu unserm Vereine ohne Zweifel ferner insbesondere auch die Bekanntwerdung der so vortrefflichen Druckschriften des uns vorleuchtenden hochschätzbaren M ü nchener Vereins gegen die Thiercnlälerei und deren thunliche Verbreitung im Wege der Behörden wesentlich beigetragen, weil man sich aus diesen Druckschriften von dem Nützlichen solcher Vereine vollkommen überzeugen kann, und jeder Unbefangene bei Kenntnißnahme deren Inhaltes für,derlei Vereine unwillkürlich hingezogen werden muß. — Indessen ist nicht zu verkennen, daß den»-ungeachtet leider noch viele Menschen geaen solche Vereine durch Vorurtheile und Mangel an genauer Kenntniß ihres eigentlichen Zweckes und Wirkens eingenommen sind, was denn Ursache ist, daß die Anzahl unserer Vercinsmitglieder nicht noch weit größer ist, zumal diejenigen, welche bisher nicht für solche Vereine gestimmt waren, theils directe und theils indirccte auch manche Andere von dem Beitritte zum Vereine abgehalten haben. Doch diese Anstände werden alle sicher noch verschwinden, wenn einmal die Erfahrung, als die beste Lehrmeisterin, das Gemeinnützige und wahrhaft Wohlthätige solcher Vereine namentlich auch in unserer Provinz practisch bewähren wird. Alsdann wird sich die Zahl unserer Verems-Mitglieder gewiß selbst in Massa noch vermehren; wie ich denn bei dieser Gelegenheit nicht unbemerkt lassen kann, daß der weitere Beitritt sehr hochgestellter Personen in nächster Aussicht steht u. s. w." Nebst obbelobten Schriften wolle auch das von unserm Vereine herausgegebene Werk: »Der Verein wider die Thierquälerei" von Dr. Füster, dann »kl i !l)s6i-»!li>ok llo 8kiv»l" (für Jene, die der slavischen Sprache kundig sind), herausgegeben von der k. k. Laiidwirthschaft-Gesellschaft in Krain; »sui mal tra tlam 6i, ti » der That einem wohlgekleideten Individuum sich anschloß. Man hielt Beide an, dem Slowaken wurde die Last abgenommen und man entließ ihn als unschuldiges Werkzeug, während der Betrieger Zeit erhielt, über seine weit um sich greifende Fassungskraft nachzudenken. Gin Mechaniker in Wien —soll ein Project ent worfen haben, die Eisenbahnwaggons mittelst Wasserdruck über den Semmering zu bringen. Die Maschinerie soll sehr sinnreich seyn und wenig Wasser zu ihrer Operation brauchen. Auch ein Schullehrer. — Der französische Minister des öffentlichen Unterrichtes hatte einem Schulmeister aus der Provinz eine außerordentliche Gratisicanon von 230 Francs bewilligt. Der Schulmeister eilt aus der Pro-vinz herbei, um das Geld zu erheben. Nicht lange darauf erhält Herr von Saloandy die Meldung, das Geld sey vom -Finanzministerium nicht ausbezahlt worden. Erstaunt verlangt er vom Herrn Lacave-Laplagne eine Erklärung, welcher antwortet, er hätte die Unterschrift seines Collegen mit Freuden respeccirt, wenn nur der Schulmeister unter die Quittung hätte seine Unterschrift setzen können. Aber leider hatte der wackere Schullchrer ganz naiv erklärt, er sey des Schreibens nicht kundig. Ginen sträßlichen Selbstmord — beging kürzlich ein Mühlknappe in der französischen Gemeinde Dunivres (Dep. Oberloire). Er setzte durch Oeffnung der Schleuße die Bretsäge in Bewegung und ließ sich von derselben zuerst den Arm absägen, worauf er den Kopf unter die schon blut-triefende Säge stellte und sich die Hirnschale langsam zersägen ließ. Der Eigenthümer der Mühle, dem es auffiel, daß die Brersäge ging, da sie doch nichts zu arbeiten hatte, ließ 64 die Tchleuße sperren und trat in die Miihle: — da sah er den Unglücklichen, der mir lmerschiircerlicher Nlche niner der Saqe stand. Man riß ihn sogleich weg, aber e5 war schon «u spät. Papierkorb des Amüsanten. Am Krankenbette eines alten Fräuleins saß ein junger hübscher Arzt und lieh geduldig den Klagen desselben ein williges Ohr. Nachdem die Patientin sich gehörig ausgeschüttet, sagte der Arzt: »Aus der Schilderung Ihrer Krankheit entnehme ich, daß Ihr llnwohlseyn nur die Folge eines unbehaglichen Zustandes ist, der aus der Natur selbst entspringt. Arzneien können hier nicht hilfreich seyn. Heirachen Sie! und diese Migraine, diese Vapeurs, diese Hysterie werden wie der Nebel vor der Sonne verschwinden. Das Fräulein schien von diesem Vorschlage überrascht, endlich sagte sie: »Sie können Recht haben und ich will Ihrem Rache folgen >— wohlan — so Heirachen Sie mich!" — Der kluge Arzt schüttelte aber den Kopf und versetzte: »Mein Fräulein! wir Aerzte verschreiben zwar die Arzneien, nehmen sie aber nicht selbst ein." Ein Berliner Blatt meldete kürzlich: »In Köpnik ere schoß sich dieser Tage eine Kammerzofe aus Liebeögram."— Zwei Tage darauf brachte dasselbe Blatt folgende Berichti-gung: »Unsere vorgestrige Selbstmord-Notiz müssen wir dahin berichtigen, daß nicht in Köpnik, sondern in Potsdam, nickt eine Kammerzofe, sondern ein Kammerhusar, nicht aus Liebesgram, sondern wegen Schulden, nicht sich erschoß, fondern erhenkte." —- Das kann man schon eine Berichtigung nennen ! Der berühmte Pariser Polkalehrer C e l l a r i u s — früher Figurant im Balletcorps — läßt sich seinen Unter-licht mit 5 und l0 Franken pr. Stunde bezahlen. Die Herren, welche 10 Franken zahlen, dürfen nämlich mit den anwesenden Damen (Mädchen aus dem Balletcorps) tan^ zen, jene hingegen, welche nur 5 Franken zahlen, dürfen zwar mit diesen Damen sprechen, müssen aber mit einem — Stuhle tanzen. Ein Herr erkrankte plötzlich auf der Landstraße. Er mußte aus dem Wagen gehobeu und auf den Rasen gelegt werden. Bediente lind Kutscher überlegten, ob sie den Arzt der nächsten Stadt herbeiholen wollten. »Den nächsten Dorf-barbier," stöhnte dcr Kranke hervor, »dcr ist vielleicht noch zu schüchtern, mich umzubringen." Ein lustiger Bruder war Jemanden 400 fi. schuldig. Da er lange vom Zahlen nicht träumte, wurde er vom Gläubiger verklagt. Er laugnete nun zwar die Schuld keineswegs, war auch sogar bereit zu zahlen, aber — wöchentlich einen Groschen. Ein Pariser hatte sich ein Schild malen lassen, worauf eine Frau ohne Kopf abgebilder war; darunter standen die Worte: »Zur guten Frau." »Kind," sagte ein geplagter Ehemann zu seiner Hälfte, »ich dachte, wir gingen heute in's Theater." — »Was wird denn gegeben?" fragte die Gesponsin. — »Was wir Beide schon lange nicht gesehen haben — der Haus friede." Theater in Laibaeh. Die jährliche Benefice-Vorstellung für die Localarmen fand verflossenen Samstag am 20. Februar Statt. Der Theatcrdirector, Herr Thome, hat nicht nur ein effectreickes, sogenanntes Eassastück dazu gewählt, sondern auch zur Erzielung eines zahlreicheren Besuches die Dlles. Spengler und Alerandrine Calliano zugleich darin als Gäste auftreten lassen. Aufgeführt wurde: „Der Astrolog und sein Knecht.» romantisches Drama in 5 Acten und einem Vorspiele, nach einem sehr bekannten Roman des Victor Hugo für die Bühne bearbeitet von Charlotte Birch-Pfeiffer. Jeder, der den Roman: «Die Nolre-Dame zu Paris" kennt, wird gestehen, das, sich die reiche Handlung desselben „icht in 6 magere Acte mit Gluck pressen lasse, daher ein solches Product dem Kenner immer mank erscheinen muß. Uebri-gcns ist das Stück mit Geschick durchgeführt, auch die Abänderungen am, Schluss sind zweckmäßig und der Charakter des Phöbus erscheint hier weit edler, als im Roman selbst- Das Stück hat, neben vielen Episoden, rollen, 5 Hauptparthien und diese waren, wie folgt, ausgetheilt: Herr Thomü spielte den Astrologen Claude Frello mit ergreifender Wahrheit, also mit vielem Veifalle. Dlle. Spengler, als Gervaise Chante Fleu-rie, war besonders im Vorspiele, als ihr das Kind gestohlen wurde. voll. endet brav in jeder Nuance und wurde zwei Mal gerufen. Diese Parthie mag wohl mit zu ihren besten gehören; man kann mit mehr Mutterliebe und Mutteracfühl nickt spielen. Dlle. Calliano, als Gsmeralda, war sehr liebenswürdig; ihre Leistung erreicht, im 2. Acte in der Scene mit Phöbus den Glanzpunct; sie wurde lel'haft und verdient gerufen- Herr Vuchwald verdient als Phöbus de Chanteaupers auch einer rühmlichen Erwähnung. Die Rolle des Quasimodo sagte dem Herrn Podesta, der sie übrigens nach Kräften überschrie, in zweifacher Beziehung nicht zu; er» stens ist Quasimodo kcin Intriguant. sondern ein gutmüthiger Blöder, den wir immer vom ersten Liebhaber dargestellt sahen; zweitens ist Po» desta's Individualität nichts weniger als gedrungen, robust und herlu« lisch, wie sie für Quasimodo paßt. Auch war der Darsteller im Gesichte zu wenig entstellt. Herr Schnitzer ließ sich als Gaunerkönig Clopin Troul-fou gut an. Das Theater fand an diesem Abende lebhaften Zuspruch und der Armenfond hat besonders dadurch, daß Herr Rgnaz Vernbacher die ganzen, sehr bedeutenden Unkosten, die auf dieses Stück entfielen, edel» herzig aus Eigenem bestritt, einen reinen Betrag von 173 fl. 2?kr. C.M. »rhalten. — Sonntag am 2l. Februar: „Des Schauspielers letzte Roll«.» Posse mit Gesang in 3 Acten ^z^'F. Kaiser- Das amüsant, NtäH ging vornehmlich durch das Vxiel des Herrn Thomä (Schauspieler Wall) und der Tlle. Antonie Ealliano (Kammermädchen) trefflich in die Scene, Obsckon man das Spiel des Herrn Thom« in alle,, sei» nen diesiabendlichen Metamorphosen als gelungen bezeichnen muß. so war doch die Ncene mit Nettchen im 2 Acte, wo er den vermeintlichen französischen Entrepreneur der großen Oper vorstellt, der Glanzpunct seiner Leistung. Auch Dlle, Calliano war darin ausgezeichnet und varlirte sehr gewandt französisch. Im Gesänge übertraf sie sich an diesem Abend« so zu sagen selbst und fast möchten wir diese Parthie als die gelungenste im Spiel und Besang bezeichnen. An Heiuorrufungei, fehlte es nickt. Herr Moldl spielte den Souffleur Heiser recht wirksam- Herr Scknitzer (Herr v, Pr,llh,im). Herr B l u m en fe ld (Gchneidbcrg) und Dlle. Kot) r« ner (Marie, Prellheim's Nichte) genügten- Herr Pod,sta war »l6 Banquier Maullhal bloß ein gemeiner Mensch im Salonfrack. ohne Pli und Schliff, Da es sick im Laufe der Saison sattsam herausgestellt hat' und in der Ueberzeugung aller Theaterfreunde feststeht, daß Podest« unsere Erwartungen getäuscht hab,, daß er sein