LaibllcherMMtlmg. <3^>^, 1 ^ «I^H Ü, li. !,','.n i. N. 5.50. ßiil bie.-lusiüUunn in« Hau« "" h>lll'!.5,^sr. Mitdc» P>,'stc,l>n,j ft.',',, halbj.fi.7.50. Freitag !). Juli Insert» rnsiieblihr l>tö 10 feilen: imal U0 tr., 1 <,)^L^ llm.vulr., ii«.! st.; sonst pr.Zeile!m. ^>i» »in. lot?, ll.s. w. 0>!s>,:iio»^stempel iob^'M, 3«'l>. ^v^^^v» Allltlichcr Tbeil. -i'c. k, üiid k. Apostolische Majestät habcn mit "Ilcrtiöchslcr ^»lschließung vom :'). I„li d. I. dcm Ol'cr la"dcsgerichts>>uhc in Graz mit dem Tilcl cincs Prä Ildcnten Joseph ^^i,tc^ p. S ch c u ch c n st u c l in Ancr-^lnnm^ slin^. trcncu, ui.ljährigcu und ansgczcichucten ^'"litlcislnug taxfrei deu Titel und Eharattcr cincs Hof-nuyetz allergnädigst zn verleihen gcrnht. Hasncr »n. p. y,s< ^' ^ ""^' l. Apostolische Majestät Halm, mit "Un1)och,lcr Entschließung vom 3. Juli d, I. dic zwei e« l>cm tilol.vmarlb. Obcrlandcssttrichtc crlcdi.Ucn' dc- d^ ?", ^"thsslellcn dcm Titnlmobcrlandcsgcricht^rathc ' '"'«siclichtcs in Tricul Dominit Fiumi und dem ^msmiwaltc >n Feldtirch Gmttram s^acmmcrlc «""Madigst z, ^,,^il),, geruht. Hasncr m. ^», l'ci ^ c/' ^ Finmizministcr hüt die Eontrolorsstcllc l ocr i.mideshauptcc>ssc in ^inz dem Adjuuclcu dcr ^laattischllldencassc skarl Krämer verliehen. Nichtaintlicher Theil. D" I^lrich - dllZ lit >ic Vcrsajsllng! Nlltm^'^ wir die Verfassung sagen, so verstehen wir mnuch i,^. ^ lebendige Vcrfassungs- aca/,, s '^ ^"°^ ^ Fnndamentc unberührt läßt, hiu- u ' . "',c volle Entwicklungsfähigkeit bethätig, und u.'umich neue und schöpferische Kräfte hiczn durch dic n '^ «cwünschtc Wahl reform herbeizieht. Aber °m Fundamenten muß auch festgehalten ncrdcn. Die "laMigsfeindc in Prag und ^cmbcrg. sowie deren "uralc und feudale Affiliirlc fahren fort, unbcrnhit lion °" sie umgebenden realen Wirklichfeit, laut zu träumen °°n der nahen Erfüllnna. ihrer Herzcuswüuschc. Sie "zahlen sich gegenseitig Tag für Tag. wie die Vcrfas-V' dieses verhaßte Bollwerk, da« 'bisher allen ihren ^umucn und Minen siegreich getrotzt, nunmehr anfange, nk^ ^''uudfcstcu zu wanken; wie die bchcr;tcn 5)i/tcr dar.., s ^'^^"' °^"'^'ll dcu Mnlh verlieren und nahe Wink,^ '/^'" "^)nc im Stiche ;u lassen, nach allen " Än ^'!'"°'^r Macht der Bedränger aneinander das Datum wissen m-ch schon »Sobald scchsua um, . ^"''^ ^"'' a"'"" nuzugcdcn. ' ''li uou den czcchischcn Dcclarantcu wieder- gewählt sind" — meldet nämlich der eine politische Nachtwandler in Wien dem anderen in Prag zuversichtlich und bestimmt — „tritt daö parlamentarische Ministermm ;urück." Die w.itcrcu Hosfuuugcu, die inau iu Prag au diese Prophczcihuug knüpft, verstehen sich wohl von selbst. 5cr Hort dieser Ncttungömätmer vleidt ja die schlci' chcudc oder offene Reaction. Nachdem sich schwer Gläubige finden ließen für die Aunahmc, daß die eigentliche VcrfassungSpartci oder dic aus ihren Führern gebildete parlamentarische Regie-rnng zu einem Coup gegen die Verfassung zn bewegen wäre, wird bald dcm Gvafcn Andrassl), öfters noch dcm Reichskanzler insinuirt, hinter dein Rücken der ciölcitha-nischcn Minister dic Ziele der ezcchischgalizischcn Opposition zu sördcru. Äiau gcht dabei vou einem zweifachen Gesichtspunkte aus. Zunächst calculircu die Gegner des Systems ganz richtig, daß es ihren Plänen nnr förderlich sein kann. wenn die zwischen den leitenden Staatömänncrn vorwaltende Harmonie der Ziele und Anschauungen, das wechselseitige Vertrauen unter denselben gestört wird. Hiczn eignen sich natürlich derlei Ausstreuungen vorzüglich. Anderseits wiegen sich manche 3anguiuifcr, im Hinblick anf den Einfluß, dcu Graf Bcust auf den Ausgleich mit Ungarn gcnommeu, sowie in falscher Beurtheilung der versöhnlichen Prägung der ganzen bisherigen Action des Reichskanzlers, in dem Wahne, daß er im Gcgcusatzc zum cisleithanischcn Ministerium etwa geneigter wäre, jeden Preis für dcu Frieden mit der Oppofition zn zahlen, allen Wünschen und Ansprüche» der Nationalen zu eut-sprcchcu. Die ganze bisherige Action des Grafen Beust iu Oesterreich, alle au derselben nach jeder Richtung hiu hervortretende» Merkmale charatterisircn seine innere Politik dahin, so viel Ocsterrcicher als möglich für seine auf die Größe, Macht und Wohlfahrt des Vaterlandes gcrichtctcu Bestrebungen zu gewinnen. Dieser praktische Gedanke aibt der inneren Politik des Reichskanzlers dcu vclsöhnlich^n ElMalter; er würde manche Concessionen machen, imi nnr recht viele Partcigängcr an die österreichische <^laatsidcc zu fesseln. Aber diese versöhnlichen Intentionen können offenbar sich nicht bis zur Preis-gcbnng dcs verfassuugs.näßige,n Rechtsbodeus erstrecken, weil dann dcr Zweck aller Concessionen geopfert wäre, nämlich Oesterreich selbst! Es gibt keinen Rechtsbodcn und überhaupt keinen vernünftigen und praktischen Boden für unsere innere Politik als die bestehende Verfassung. Anf diesem Boden muß d.'r archimedische Punkt liegen für alle anzustrebenden Veränderungen und Neuerungen. Verläßt man diesen Boden, so schwebt man in dcr ^nft! Es hcißt, dem Grafen Brust allen Scharfblick, ja geradezu allen praktischen Hansverstand, wie jeglichen Instinct für die Bcdingnngcn seiner eigenen politischen Existenz absprechen, wenn u,an demselben zumnthct, mit irgend einer gegnerischen Partei, gcgeu den Willen dcS parlamentarischen Ministeriums oder gar auf Kosten dcr Verfassung zu nutcrhandcln. Solche alberne Vcrdüchtiguugcu können nur dazu dienen, bei den Nltianationalcn in Prag und Vcmbcrg Illusionen zn wecken odcr zn nähren. Wenn Graf Bcust in Ausgleichsangelegenheiten seinen Einfluß wirken läßt, so können wir uus dcsseu Actiou in dieser Beziehung unmöglich anders als iu dcm Bestreben denken, sein eigenstes politisches Princip znr allgemeinen Geltung zu bringen, das dcirin besteht: möglichst Viclc in einer Richtung zum Bestell Oesterreichs zu vereinigen. Man muß dci den allcnfallsigcn TransactionSidccn des Grafen Benst sehr wohl zwischen Princip und Ausführung unterscheiden. Das Princip, die Verfassung, bleibt auch für den Grafcu Bcust eiu iwii uu, wil^m-<>, uud wcr für das ganze Oesterreich eintritt, muß dicS für das ganze Oesterreich im Rahmen der Verfassung thun. Von ier ojlasiatischen ErMwn. Fortsetzung des GcsandtscliaftstagcbuchcS für die Zeit vom «. bis l!». Mai 1^l!<», während dcs Aufenthaltes iu Siam. Wicu, 0. Juli. Am 0. Mai um 4 Uhr Nachmittags fand im International Eourt-Housc die erste Bcrathuug iu Auge-lcgeuheitcn dcs Vertrages statt. Vou Seite der siamcsi-smcu Regierung waren nachstehende Bevollmächtigte er-schienen: Sc. königliche Hoheit jirom Hluang Wong-sadhiraj Sanid, Präsidcut' dcr siauicsischen Commission, Ihre Excellenzen Ehow Pbya Bubharabbay, Munster dcr nördlichen Provinzen. Ehow Phya Suramougse Way Waddhnc, Premierminister uud Kriegsminister, Chow Phya Bhannwongse Maha Kosa Dhipate, Minister dcr auswärtigen Angelegenheiten, Phyn Eharcuu Rajamitri, Richter für internationale Angelegenheiten, genannt In^ tcruational Judge. Dcr Präsidcut der bcsagtcu Commission ist ein Bruder des verstorbenen ersten Königs, dcr wiederholt ill ähnlichen Eommissioucu, darunter in jcncr, die den englischen Vertrag im Jahre M'x") unterzeichnete, den Vorsitz geführt hat. Obgleich er seines Alters und seiner Kränklichkeit halber von den Staatsgcschäftcn bereits zurückgetreten ist. wurde ihm dennoch in Anbetracht seiner Vergangenheit und seines hohen Ranges der ^'llilsl'loll. Epilog zur Pichlcr.Iffairc. d!. „^ '""dcrholtcu Mitthciluugcu dcr „Debatte" über ^! ""lche Millionen Erbschaft h«bcn das Gntc zur 5°'',^bt. daß sie den großartigen Schwindel, wel-Fan ^i^s' '" ^^irc» mit dcr so weitverzweigte.« um ^'^? ^'lncbeu wurde, gründlich ze stöttcn. Uutcrm 5>. Inll schreibt dieses Blatt: suckle ^'^! ^" ^'" ^icr (Wicu) eine ziemlich stark be- ralien m^^ "°" ^'"" stattgefunden, n.li zu d ?e^n ."6 n/'n "cltcr zn thuu sei. Es ging l!^i Mal/ ^"uultnos '"' Die Klügeren llnter ihnen cm « . °^!.V^' '^' ^cchtssrcuud habe sich dnrch m „ ^ ^ - ^"chforichungcn nach deu fchlcudcu Dotu- d ^,! ""',>""ch auf ihren Dank crworbc.l. uamcntlich einnms' ""! "' bl' Millioucu-Erbschaftsgeschichtc endlich nick .^^"""'^"'chciduug, weuu auch'zu ciucr ihnen die S^ ^" ^'^'l- Die Majorität beschloß daher. Schritte ^"'n' ^^"' "N lassen und keine weiteren machen. ^ Llquidirung ihrer crträlimteu Rechte zu N"ch in^un^^'^'^"^^ icdoch. welche, wenn dcte, belw,... ^'"dcrhcit, doch ein starke Minorität bil^ sein. wie luw '^tt'äckig daranf. die Erbschaft muß da dieses behn.m? '^ ^r Herr Prior bei dcn Schotten Bleu' mns'^' ,'.^"^u'^ Nach dcm Grundsatz ..Dcr der dcmjciligcn Ä^?? s" ^'°' ^' Angelegenheit wic-Iahrc lang hin5''!^^''^''.' ^,' ^ f"'hcr schon 14 l'iblicr selir ?-?"^"^ ""d ^r stc anch diesmal, wie "vlM, ,eyr bclcltwillig „rupfcu" wird. zu übergeben; vorläufig aber, da sich dic sofortige ^iquidirung ihrer Millionen nnn ciumal durch bloße Resolutionen nicht erzwingen ließ. so wnrdc dcr Beschluß gefaßt, ins Wirthshaus zn gehen. Dort haben sich einige Bauern — auch Pichlcr—-'zwar nicht dic große Erbschaft, aber dach cincu „Millionsrausch" geholt. VctztcrcS ist cin sehr bezcichucndcs Momcnt für unsere Enltnrznständc. Wie vage die Pichlcr'schm Erdschaflsansprüche voll allem Ansang N'.uei!, geht aus das Deutlichste daraus hervor, dnß die Schriften, auf welche sie diese Ausprüchc stützten, kciuc Originlllicu, sondern fast durchwegs nur Kopie u find. Bezüglich mehrerer ist cs sehr wahrscheinlich, daß sic von irgend einem gewissenlosen Schwindler eigens fabri;irt wurden. Nur die Swiinn-bäumc. welche dcrcu Abstammung uoin Grafcu Pichlcr beweisen sollen, scheilleu echt zu seiii; erhalte!' dic Stauilll-baumbcsitzer aber trotzdcni kein Geld, ist die Millionen-Erbschaft trotzdem uneinbringlich, dann dürfte wohl mancher derselben, wie dcr belmmtc Bcrlilicr, fragen: „Was ich mir dafür tofe?" Was speciell dic Ausprüchc der P.'schcu Erbschafts-wcibcr auf das Gut Stadt Stcyr betrifft, so dürfte ucichstchcndc Thatsache gewiß schr charakteristisch sein. Als dcr Aduocat, welchem die Pichlcr die Änhüngig-machnng ihres Erbschciftsproccsscs übertragen, einige derselben fragte^ worauf sic dcnn eigentlich ihre Aüsprüchc auf Stadt lVtcyer slütztcu, da erhob sich cincr dcrselbcn uud sagtc: „Ich bin M wandernder Handwcrksbursche (dcrsclbc ist cin Schneider) unter andern auch nach Stadt Etcyr gekommen, uud dort habe ich anf dcm MarW platze cinc steinerne Statue gctrosfcu, welche cineu Rci-tergcncral darstellte und die Inschrift auf dcm Sockel trug: „„Martin, Graf Pichlcr K'.-lO,"" das — setzte der Schneider mit Emphase hinzn habc ich mit ! meinen eigenen Augcu gesehen und folglich (!) muß die Stadt Stcyer dem Grasen Martin Pichlcr, unserem Stammvater, gehört habcu. (!?)" Als dcr Advocat auf die Soudcrbarkcit diefer Logik hiuwics und meinte, cs gäbc in Böhmcu. Vtähren und ^Schlesien an allen Flüsfcn nud Bächen steinerne Io-i hannes-Slatucu. bis jetzt sei cS aber doch noch Niemand eingefallen, daraus dcn Schluß zu zichcu, daß diese Kronländcr dcm heil. Iohauucs von Ncpomuk gehören, hatte dcr vou scincm Erbschaftsrcchtc tief überzeugte Pichlcr uur cin fächeln halber Verachtung. Hättcu übrigcus die angestellten Nachforschungen nach den nöthigen Dotnmentc» cin dcu Pichlcrn günstiges !i)lefnllat ergeben, wäre dcr gesuchte Taufschein dcS lRastcnfcldcr Jägers und cinzigeu SohucS uud Erbcn ^dcs Generals Pichlcr, ferner das Test am cut Martin Graf Pichlcr's. welches nicht ciumnl in Abschrift vorhanden ist, im Originale aufgefunden wordcu. hätte sich endlich gezeigt, daß die vorgespiegelten Millionen der P.'schcn Erbschaft wirklich uorhandcu sind, so wür- dcu doch Iahrc vcrgaligcn sci», bcvor dcr darauf vc- zügliche Proceß ;nr Entscheidung hätte gebracht werden können; diesc Sorgen blcibcn jetzt dcu Pichlcrn erspart. dcnu dcr Proceß kann ja wegen Mangel au genügenden' Anhaltspulülen von keinem Advocaten auhängig gemacht werden. So cndet dcnn dic Pichler'schc Viillioncn - Affaire als cm farbenreiches Schauspiel, welches von stosfarmcn ^ocaldlchtcru sicher ausgebeutet wcrdeu würde, hätte lhncu nnscr aliSgczcichnctc Voltsdichtcr Raimund dcn ^toff uicht iu sriucm „Bauer uud Millionär" vorweggenommen. 1150 Vorsitz unter dcn siamesischen Bevollmächtigten auch diesmal übertragen. Ich erschien meinerseits in Begleitung dcs ersten Beamten der t. k. Mission. Miuistcrialrathcs Ritter v, Schcrzer, dcs Gcncralconsnls Ealice, des Lcgations-ruthcs Baron v. Herbert und des Lcgationösceretärs Varoi, v. Trauttcnbcrg, jener Herren, welche ich den Verhandlungen der Verträge bcizuzichen beabsichtigte. Gegenstand der Verhandlung war zunächst die Prü fung der Ercditive. Jene der siamesischen Bevollmächtig-ten gaben wegen der darin enthaltenen uncorrcetcn Bc-zeichnung der Allerhöchsten Titel Sr. k. nnd t. Avoslo^ lischcn Majestät und der Monarchie zu Beiuerknngen Anlaß und wurde eine neue Anöfertiguug derselben zugesagt, Ferner wurde beschlossen, daß die Ucbcrgabc meines Beglanbignngsschreibens an Sc. Majestät den ersten König nach den Vcrtragsncgociationen in feierlicher Audienz staltfinde» solle. Hierauf wiirde der anf Grund dcö schwedisch siamesischen Vertrages verfaßte Entwurf dcr k. und k. Negiernng als Basis dcr Verhandlungen ausdrücklich anerkannt nnd vereinbart, daß die siamesischen Bevollmächtigten den in ihre Sprache bereits übertragenen Entwurf sofort dnrchlcsen und prüfen sollen, um sich die Ueberzeugung zu verschaffen, daß dcr Eniwnrf vom Texte der auderen bereits ratificirteu Verträge in keiner weseut lichen Bestimmung abweichend sei, endlich daß sobald diese Prüfung vorgenommen seiu werde, dcr Tag der uächslcn Znsanliucnlnnft bcstiinmt werden solle. Es stellte sich schon bei dieser Sitzung heraus, daß der Premier minister Snrawougsc Way Waddhni uud der Minister dcs Acußcrn Bhannwongsc Äiaha Kosa Dhipatc die be-dentcndsten Viitglicdcr dcr siaincsischen Commission sind, da sie, jcuer ein Sohn, dieser ein Bruder des nunmehr rigcn Regenten, daher dem eigentlichen Machthaber am nächsten stehend, als die Vollzieher seines Willens und seiner Anfträgc erscheinen. Im Laufe dcs heutigen Vormittags haben die bc° rcits erwähnten Ernennungen ftattgefuudcu: der Ka-lahomc Sri Suri Wongse ist zum Rcgcntcn ernannt! morden nnd seinem Sohne und seinem Bruder wnr den die obbcnnnnlcn Portefeuilles definitiv übertragen. Diese crfrculichcu Ereignisse werden nach den Begriffen dcr Siamcsen als günstige Omina für den Beginn nnscrer Verlragsverhandlungcn angesehen. Tags darauf, den 7. Mai, ließ ich dafür Sorge tragen, daß die Uebcrsctzuna. des Vcrtragcntmnrses, welche dcr dcr k- k. Mission zu Diensten stehende Dollmctschcr Smith angefertigt hatte, den siamesischen Bevollmächtig ten mitgetheilt werde. Ich erhielt vom zweiten Könige die Annonce, daß! Sc. Majestät morgen um ll Uhr Vormittags mich mil einem kleinen Gefolge in Privatandienz empfangen werde. Am 8. Mai erschien um halb 11 Uhr Vormittags der Ccremol^enmcister des zweiten ilönigs, um mich zur Audienz abzuholen. In meiner Veglcitnng befanden sich, nebst dem Doll-metschcr, die vier crstcu Bcamtcu der l. u»d t, Viission, mein Personaladjntant und die even in Bangkok anwesenden Herren ersten Lieutenants dcr beiden k. k. Kriegsschiffe. Ich fuhr mit dicseu Herren iu zwei königl. Galabooten nach dem ziemlich culfcrnteu Ansschiffungsplatzc am jenseitigen Flnßnfer, woselbst ein Dclachcmcnt der Garde des zweiten Königs zn meinem Empfange und zu meiner Eseortirung aufgestellt war, und wurde mit den Hcrrcu mciucr Begleitnug, iu ähnlicher Weife wie bei der Audienz vom 4. d M. nach dem nahen Paläste dcs Königs getragen. Sc. Majestät der zweite König empfing mich slcheud in seinem Audicnzsaalc. Nachdem ich die Herren meiner Bcglcituug vorgestellt hatte, wurden Sitze eingenommen und die Conversation m uugczwuugcucr Weise geführt. Mcinc Vcrsicherungcu dcr freundlichen und wohlwollenden Gesinnungen, welche Seine Majestät der Kaiser und König gegen den siamesischen Hof hegen, nahmen Seine Majestät mit dankbarer Befriedigung entgegen. In seiner Conversation berührte dcr König nichts, was sich auf Regicrnngsangclegcnhciten, denen er ganz ferne steht, bezöge, hingegen sprach er mit vielem Interesse von militärischen Dingen, von Waffen nnd Geschützen neuester Construction und endlich von Gegenständen, welche anf Kriegsmarine Bezug haben. Es ist dies die Branche, in welcher er seinerzeit gedient hat und die dermalen hier seiner Leitnng untersteht. ES kamen dic Leistungen der k. k. Kriegsmarine im Jahre 180»'. zur Sprache, dauu unterließe» Sc. Majestät nicht, sich in eingehender Weise um die Bcwaff-nuug, Bcmannnug und Einrichtung dcr beiden k. k, Kriegsschiffe zu erkuudigcu, uud sagten mir vor meinem Abgänge Ihren Bcfuch an Bord dcr Fregatte „Donau" zu. Auch drückte cr den Wnusch aus, die Musikuandc dcr Fregatte im Paläste spielen zu hören uud daselbst das Marincinfantcriedclachcment, welches ich als Escorte nach Bangkok mitgenommen habe, exercircn zn schcn. Ich erwiederte, daß ich es mir zur Ehre rechueu wcrdc, an einem beliebigen Tagc nach dcn mir bekannt zn gebenden hohen Wünschen die Äandc und das Dctachc-iucnt im Paläste erscheinen zu lassen. Der König ist cben im besten Manncsaltcr, sciuc Gestalt ist eine kräftige uud männliche, in sciucm Wesen spricht sich Freundlichkeit nnd Wohlwollcn aus, Eigen-schaftcn, die ihn zn einer im Lande sehr beliebten Per-sönlichkcit machcn, Sciu taetvolles Auftreten, fein vcr-glcichswcisc lebhaftes Gespräch, endlich sein Interesse für cnropäischc Civilisation und Wissenschaft zeigen, daß es ihm an Intelligenz und Studium durchaus nicht fehle. Er versteht die englische Sprache, ist ihrer aber uicht so wcit mächtig, um dcs Dollmclschcrs entbehren zn können. Dic Audienz währte ungefähr eine Stunde, und nachdem mich Se. Majestät in huldvollster und freundlichster Weise entlassen hatte, gab man mir das Geleite in ciucn dcr Wartsälc, wo ein Dejeuner nach europäischer Sitte scrvirt wurde. Hierauf wurde ich mit sämmtlichen Herren wieder nach dem Landungsplätze gctragcu und trat die Rückfahrt in dcn Booten an. Nm '^. Mai ließ mich der Vorsitzende der siamesischen Commission davon benachrichtigen, daß dic Durchlesung nnd Prüfung der Ucocrsetznng unseres Vertrags-cntwnrfcs gestern bei ihm stattgefunden habe, daß, nachdem hente, an einem Sonntage, eine Sitzung nicht ab' gehalten werden könne, dieselbe anf morgen um 10 Uhr andcrnnmt sei nnd endlich, daß die morgige Sitznng in seinem Hanse stattfinden werde, da sein leidender Ge-sundhcitsanstand ihn verhindere, sich in das International Court'Honsc zu bcgcbcu. Ich erschien am 10. Mai zu besagter Stuudc mit den vier ersten Beamten der Mission und dem Dolmetscher Smith bei dem Vorsitzenden, wo sich alsbald anch die siamesischen Bevollmächtigten, dann dic Dolmetscher dcs Rcgcntcn nnd dcs Ministers dcS Acußercu cinfandcn. Als Ergebniß dcr Durchlcsung und Prüfung dcr fiamcsischcn Uebcrsetzung nnjercs Entwnrfcs wnrdc mir mitgetheilt, daß dcr Text desselben als im Wesentlichen mit jenem der bereits sanctionirteu Verträge übereinstimmend befunden worden sei. Hierauf brachten dcr Premierminister lind dcr Minister des Aeußern einzelne Punkte znl. ^«.spreainng nnd es entspann sich hierüber eine ziemlich eingehende Discnssion, deren Details ich jedoch meiner speciellen Berichterstattung über den Gegenstand vorbehalte. Das Rcsnltat dieser Discussion war dic Erzicluug eines gegenseitigen Einverständnisses über sämmtliche Pnnltc des Vertrages, mit einziger Ausnahme des Art. 2l, der von dcr Behandlung der verbotenen Gegenstände und von jener dcr Mo»opolc hau-dclt. Ein Abkommen hierüber wurde erst nach längerer Verhandlung zu Stande gebracht. Hicmit endigte die vierstündige Sitznng. Da dcr Vertragetert bis znin Att. 2l als feststellend betrachtet wcrdcn kann, wurden nach dcr Sitznng sofort dic Ab schristcn dcr vier deutsch-englischen so wie auch jcuc dcr siamesischen Exemplare in Angriff genommen. (Schluß fo!gt,) Mr >cr Unllbhangigkcitgcrklllrung tcr nmdmncrikllllijchln Republik. Die in Wien resioirendcn Nordamcrikancr begingen vorgestern Abends die Feier der Unabhängigteitscrtläruug! dcr Republik. Nach dem Diuer wurdcu verschiedene Reden gehalten uud Toaste ausgebracht, dcrcu bedeutsamster wohl der dcs Herrn John Jay, des neuen Vertreters! dcr großen Rcpnblit am Wicucr Hofe, war uud iu welchem cr die Vcrsammluug aufforderte, das Glas auf die Gcfuudhcit Sr. Majestät dco Kaisers zu leeren. Herr John Jay sprach: „Dcr Iuhalt dcs folgenden Toastes culspricht cincm durch die Sittc uud das Gefühl, welches die in freu,dcn Ländern lcbcndcn Amerikaner beseelt, gcbotcncn Brauche. Er gilt dem Souveräu, iu dcsscu prachtvoller Rcsidcuz wir uersammclt sind, desscu Schutzes sich so viele uu-scrcr Landsleutc erfrcucn, die au allcu Wohlthaten dcs Gesetzes nnd dcr verfassungsmäßigen Institutionen Theil habcu. Doch hier treten auch audcrc Gründe hinzn, die Sie bestimmten, diesen Toast uicht als eine Sache der Höflichkeit allein, sondern mit dcr wärmsten uud aufrichtigsten Herzlichkeit aufzunehmen. Die Amerikaner, den Blick sttts vorwärts gerichtet, kommcu uicht iu die Gefahr, sich über die Schwierig-tciteu, die hiuter ihncu liegen, übertriebene Vorstelluugcn zu machen. Auf dic einmal überwundenen, noch so mäch-tigeu Hiudcruissc blickeu sie zurück mit dcr Gleichgiltig-leit ciues Reiscudcu, der auf die Frage, ob cr dic Alpen überschritte» habe, antwortete, cs läiuc ihm vor, als wäre cr übcr ciu etwas erhöhtes Land gegangen. Doch wenn wir auch die von uus übcrwuudencu Schwicrigtcitcu lcicht zu uchmeu vermöge», uud Beleidigungen, ja das Unrecht, das uns angethan worden, zn verzeihen im Staude sind. so sind wir nicht gewöhnt, uuscrcr Freunde und dcr Dicnstc, die sic uns geleistet, zu vergesse». Zur vollen Würdignng dcr Verbindlichkeiten, welche nnscr Vaterland gegen Oesterreich hat, lassen Sie mich eine Stelle erwähnen ans einer Depesche Scward's vom Jahre 1^62 an einen meiner cmsgezcichnctcn Vorgänger, Herrn Motley. Hcrr Scward schreibt: „Die Würde, das Gerechtigkeitsgefühl, dic Mäßigung und frcnndschastlichc Gesinnuug, welche die l. k. Regicruug mit Rücksicht auf dcu unglücklichen Bürgerkrieg, iu dcn wir verwickelt find, uus gegenüber an den Tag gelegt, wird stets eine wohlthucudc Episode iu der verhimg- uißvollstcn Zeit unseres nationalen Lebens sein. Es ist gar uicht denkbar, daß sich nicht iu Folge desscu ein inniges und dauerhaftes Frcuudschaftövcrhälluiß zwischen den beiden Staaten ergebe uud heranbilde." Frisch möge diese Erinucrung in unserer Scelc uud in unscrcm Hel' zcn bleiben, und so bringe ich ein Hoch Sr. k. k. Majestät dem Kaiser vou Oesterreich und Köuig vo» Uugaru!" Mit lautem Beifalle erhob fich die Versammlung und stimmte dreimal begeistert in das ausgebrachte Hc>H ein. Zum Sä'lussc sprach dcr neuernanntc amerikanisch Gesaudtc nachfolgenden Toast: „Ich danke herzlich für die mir von Ihnen ansgt drückten Gefühle, Gcwiß schätze ich mich glücklich ebensosehr mit Rücksicht auf die Regierung, die ich vertrete, als anch diejenige, bei der ich beglaubigt bin. Die Re« gicrung zn Washington rcpräscutirt die Idee der Gerechtigkeit und dcr Ehre. Sic beobachtet mit gewissenhaftester Unparteilichkeit die uitcrualionalc Neutralität, dic wir auch von audcru Nationen fordern. Die Politik dcr Vereinigten Staaten ist dcr Frieden. Ich wurde empfangen von einem Minister, dessen freisinnige und aufgeklärte Politik mit Rücksicht anf Fragen religiöse»' Freiheit, öffentlichen Unterrichts, fowic dcr Freiheit del Prcssc, nicht weniger als in Hinsicht auf den Fortschritt und die harmonische Entwicklung dcs großen, so viele Völkerstämme umfafscnden Reiches, die Anerkennung dtt ganzen Welt findet. Ich glaube mit Fng nnd Rcchl die Namen beider Minister für auswärtige Angelegen' heilen in cincm uud dcmselbcu Trintspruchc erwähnen zu können, und so bringe ich dicse'Gcsuudhcit aus: dcUl Herrn Hamilton Fish, Staalssccretär, uud Sr. Excellenz dem Grafen Bcust!" Rcbcr >as Concil fiudcu wir eine läugere Mittheilung in der „Kolli. Vollsztg.", welcher wir Folgendes entnehmen: „Natu^ gemäß wird die Berathung sich hauptsächlich um die uoi» Papste selbst uorzulcgcnoeu Propositioneu drchcu. Solche Propositiouen zu formuliren, damit siud anch seit längerer Zeit die zu diesem Zwecke gcbildctcn Eongregationcü beaufiragt. Welcher Art dicsc Propositions siud, darübcl ist aber bis jetzt uichtö irgcudwic Zuverlässiges bekannt geworden, da dic Mitglieder dcr Eougrcgatiou sich cid' lich habeu verpflichten müsscu, das slrcugstc Stillfchwei gen zu bcobachtcu. >ß Nur iu ciucm beschränkten Sinnc taun der Sylla^ bus als ciu Programm dcs Papstes bezeichnet werden. Der Syllabns ist bekanntlich eine Zujammenstellnug von einzelnen Saiten, welche der Papst in dcn zahlreichen, während seiner langen Regierung veröffentlichte» Allocntioucn, Eneyeliten, Bullen uud Breven als Irrthümer bezeichnet hat. Der Paft hat iu diesen Acten' ftückcu Gelegenheit gehabt, fich übcr die mannigfaltigste!! Zcilfragcn anszusprcchcn, uud die Vermuthung liegt allerdings nahe, daß die von dcn römischen Congrcgationcii vorbereiteten Präpositionen sich anf diciclbcn Gegenstände beziehen, welche in diesen Actcuslückeu behandelt werdet nnd daß die Zcilfragcn dabei nach denselben Anschcup nngcn beurtheilt werden, die iu den päpstliche» Acten-stücken einen Ausdruck gefuudcu. Dicsc Vermuthung wird bcstätigt durch die Crör-tcrnngcn, welche die „Ciuilla Cattoliea" in dcu letzte« Monaten gebracht Hut. Die Nachricht, daß bereits mcljl als 3W Bischöfe erklärt hüttcu, sie zögen eS vor, iü ihrcu Diöeesen zn bleiben, falls ihnen nicht dcr Papst das Gegentheil befehle, und daß dcr Papst geneigt schcim, ihnen zu willfahren ...... ist jedenfalls unrichtig. Iu dc> Convaeations Bulle ist ausdrücklich gesagt, alle Bischöfe seien verpflichtet, auf dem Concil zu erscheinen, uii° Diejenigen, welche behindert seien, Hütten dieses den' Concil Mi' I^'itimo^ in'0(^n'cttor^ zu beweisen." Oujjscicr in W»- Die Hußfeicr in Pankrae bei Prag fand vorge-stern Abends nnter maffcuhafler Betheiliguug der Bc' uölkcrung im Garlcn dcS Wirthshauses statt. Scho» Nachmittags versammelten sich auf der Straße und »' den Wirthshäusern in Pauttac mchrcrc hundcrl Äic»' schcn. Vor 7 Uhr stellten sich die Arrangeure dcr Fciel (meist Pankiacer Insassen) mit eiucr Fahnc, die eillc» rothcn Kclch auf schwarzem Gruudc zeigte, vor dc^ Gaslhansc dcs Pankracer Gemeinde - Volstehers alls' Mittlerweile waren anch zwölf Bandcrialislcu crschici^ uud die Anzahl dcs erschienenen Publieums auf cl>vl> 0000 Pcrsouci, gestiegen, Bevor dcr Z»g abgiug, gelaugte ciu Schrcibc>' l,,on cincm Hcrin Ios. Wenccl Vlcck aus Litomic ^' das Feslcomit!', in wclchem derselbe im Namcu dc/ Bewohner vou Panlrac znr Gcdächtnißfeicr dcS Ätag'' stcr Johannes Hnß ein „Slava" ausbringt uui, »u den Worten: „Einigkeit, Brüdcrlichkcic und Freil)^ das ist dcr Kclch dcs Hnß, das ist dcr rcinc Kelch d'' Wahrheit," schlicßt. Um '/^) Uhr setzte sich dcr ,W in Bewegung. Voraus die Bandcrialisteu init farbig^ Lampions, dauu die Comit^mitglicdcr mit dcr Fal)»^ sämmtlich Lampions tragend. Hinter der Fahne lN's einer dcr Thciluchnier cm schwarzes Lampion, auf >^. chcm die Abzeichen der Husfitcn: Kelch, Dreschft^^ uud Vlorgcuslcrn in rothen TlauSparcutfarbcu crs'"1 1151 llch waren. Im Garte» beim Pechar angekommen, gruppirtc sich ein Sä„gcrchor vor der Hnhstatue, die uutcr einem rothen Zelte aufgestellt war, im Halbkieise "lld !a»g cm hussitischcs Kirchenlied ad. wührcnd dessen "aucr säinmllichc Anwesende das Haupt culblöijlcn. Hieraus bestieg cm Herr Ehl'tons eine nächst dem Zcltc errichletc Kanzel uud erklärte mit erregter Stimme die sammelten sich von 7 b.s 8 Uhr Abends gegen 4000 Personen, so s.^. !--- - ^ vollgcdrängl war. Um 9 Uhr wnrdc in 5 k -^?.)^''"'. '"""'inirl, ebenso die Gedenktafel an ml.".'. ^'-'"^ """ welchen Hanse eine weiße Fahne Nt rothcm Kelche herabhing. DaS H.lamt'sche Aiäu-!w .. . "^' '"'^ weiß->olhen Fahnen geziert nnd im ^i.l cis^,tcr war eine Statnc des Huf; aufgestellt, Schlag halb zchn Uhr entzündete ein ^err e.u Mag-Nlstumlichl und ließ die Strahlen ans dic im Halanek-ia)cn Hause aufgestellte HMtaluc fallen. Donnerndes ^>ava auf Huß ertönte und die Menge slimmic dac< <wn auszulöschen, war pünktlich nachge^ ^slu .." "°"cn. Binnen zwei Minuten brannte lein Oesterreich. Vrliun, 5. Inli. (C zech en . Mc et i ug i u «remsier.) I„ czcchischcn Kreisen wird ans diesem -"feeling starte« Capital geschlagen nnd die Anwesenden mit 4000 Reitern und angeblich 20.000 oder noch mehr "leNnchmern beziffert. Wie ich nun auö vollkommen veUM.cher Oncllc vernehme, beträgt die Anlehnung oeo Platzes, auf welchem diese« Meeting sammt den om.gatcn Auschschänlen stattfand, 22d0 Qnadr.tklafler; Mls diesem Platze waren Nlin thalsächlich abwesend 4^ männliche und ein weiblicher Reiter und beiläufig <"^ 6l>,;gangcr. und wenn die Zahl der Waacn l,och auge ""Uesaglcn 20,000 Menschen. (Pr) Der m^ li. Juli. (Sitzung d es U ntcrhau sc ö.) Gewlllt^^^"""^ '^"' ^ Ausübung der richterlichen l5U Nt-"""^ in dcr Generaldebatte mit 2M gcgcu stimmte?"""' "ngcnoinüicn. Ein Theil dcr Rechten VolkSlüi^, ^"' ^'"ll"' Der Gesetzcntwurs über die hierauf ^.'"« "urdc in dritter Lesung angenommen nnd Panw m^ Spccialdcbattc über die Instizvorlagc eröffnet. Am^ ^ """^ unverändert angenommen nnd ein ^nendemcnt Tisza's verworfen. Zu den Paragraphen 2 «no .i udcr d,c ^rnenunng dcr Richter bringt Tisza ein! Amcudcment übcr die Wahl dcr Richter ein; die Debatte hierüber wurde iu der heutigen Sitzung nicht beendigt. Ausland. Aus Italien wird gemeldet, daß auf Wunsch Na-polcous 111. die seit 185!) von Italienern zu dem Zwecke ihm ein Denkmal zu errichten, gesammelte Summe von 200.000 Frcs. dem iu Turin gekündeten Institut für Soldatcntöchtcr gewidmet wurde. Die „Gaz;. di Torino" meldet, daß dcr Papst aus Gesundheitsrücksichten cinc Reise in das Anstand zu unternehmen beabsichtige. Krassujewatz, ll.Iuli. (Verfassung.) Die Commission dcr Skupschlina zur Berathung des Vcrfassungscnt-wnrfes hat ihre Arbeit vollendet. Dcr Entwurf proclamirt die Gleichheit aller Bürger, adoptirt das Princip dcr Mi-nistcrvcrantwortlichlcit, dcr freien Presse, der Unabhängigkeit dcr Richter und dcr Gemeinde-Autonomie. Die Sknpschtina und dcr Fürst bilden dic gesetzgebende Gewalt. Die Repräsentanten werden auf drei Jahre gewählt. Der Thron ist in männlicher ^inic dcr Dynastie Obrcnovics erblich. Der Senat bleibt consultatiuer Körper dcr Regierung. MgesuemBeitm. — (BrunnenVergiftung.) Vor 14 Tagen hat in Pölcnug bei Maria-Taferl ein schauderhaftes Verbrechen stattgefunden. Dcr Schmied des Ortes hat beim Wirthe den Brunnen vergiftet; Nachc soll dcr Beweggrund gewesen scm. Wenn mau bedenkt, daß die Bewohner des Ortes auf diesen Bruuueu angewiesen sind, daß die Schulkinder sich gewöhnlich dort ihren Durst löschen, als anch ganze Schaareu Wallfahrer sich beim Vorübergehen dortselbst laben, so hätte ein fürchterliches Unglück eintreten können. Dcr Knecht des Wirthes wollte in aller Frühe die Ochsen tranken, pumpte Wasser, welches ihm nicht recht vorkam, da es milchig war und schäumte. Er zeigte es dem Wirthe an. Der Wirth und seine Frau waren höchst unwohl gc--worden und meinten, es könne auch daran das am Vorabend genossene Wasser schuld sein. Sofort kamen ^eutc zusammen, es wurde dcr Doctor von Pugstall gerufen. Als man den Brunnen zerlegte, fand man noch ganze StUcke nnanfgelööles Arsenik. Die Gendarmeric hat den Thäter aufgehoben und auch das Hestäudniß dcr That erhalten, unter dcr Bcdingnug, daß man ihm aus der Patsche helfe. Der Schmied hat also am Vorabend etwas Arsenik iu den Brunnen gcworfcu (daher crlrautleu dcr Wirth und seine Frau, die Abends etwas Wasser trauken), fürchtend aber, er könnte bcmcrtl wcrdcu, warf cr Rachts bei drei Hände voll in den Bruuueu. — (Das Schlachtfeld vou Köuiggrätz) war am >l. Juli trotz dcr regnerischen Witterung sehr stark besucht und die mcistcn Gräber der Soldaten, die dort im K'ampfc ihr Nebelt eingebüßt hatten, wurden mit frischen Kränzen und mit Blumen geschmückt. Auch viele Preußcn waren anwesend, welche die Gräber ihrer Angehörigen, die ill dcn Schachten von Sadowa ruhen, bclräuzten. — (HochWässer.) Auch aus Böhmen, Mähren, Schlesien liegen Berichte iibcr die durch dcn anhaltenden Rcgcn entstandenen Hochwässer vor. Namentlich aus Bud-weis und Strakonic wird ein bedrohliches Anschwellen der dortigen Flüsse gemeldet, im Dorfe Skrochowitz zwischen Troppau und Iägerudorf wurde die Straße vollstäudig überflutet, iu mehreren Ställen stand das Vieh bis zum Bauche im Wasfcr und dic Inwohner mußten sich flüchtcu. Die „Wasserpest." In die Oder, Sprcc, Havel und andere Flüsse hat sich ein wucherndes Schliuggcwächs eingenistet, dcm man den Namen dic „Wasserpest" gegeben hat. Dasselbe hat bisher allen Vcrlilgungsmaßrcgcln mit eigenthümlicher ^!c-bcnszähigkcit und Fortpflauzungskraft widerstanden. Nun wird ans Hamburg berichtet, daß dic Wasscrpcst auch dort bereits aufgetreten sei. In dcr Außen Alster zeiglcu sich dic erstcu Epureu derselbe» uud auch in Biuueu - Alstcr gewahrt mau dieselbe schon iu Form ciucr breiten schwimmenden Iuscl. Mau griff zu dem gewöhnlichen Flußreinigungsmittel, nämlich znm Baggern, und füllte cinc Unzahl von ^ast-lähucn mit dcm hmidcrtarmigcu Unkraut; dennoch verbreit tctc cs sich immer weiter uud hat jetzt fast vou dcr gauzcu Außeu-Alster Besitz geuouuncu, die wohl schon iu ihrer volleu Breite von dem Gcwächs übcrspoimcn wäre, wenn nicht zahlreiche Dampsschiffc das silzartige Gcwcbe^ stcts vou Neuem zerreißen würdcu. Die Äesorguiß, daß dic Wasserpest schon dcmnächst in die Elbe, uud dcrcn Nebenflüsse driugcu köuuc, liegt nahe. Im großcu Teiche des botanischen Gartens in Bres-lau hat dic „Wasserpest" so übcrhand genommen, daß cs dcr augestreugtestcn Arbeit bedürfen wird, um das gefährliche Wuchcrgcwächs daraus zu entfernen. In» vorigen Iahrc hatte mau ciuc große Anzahl Sträflinge dazu her, angezogen, die das Unkraut mittelst lauger Nechcu iu so uugchc'ucrcr Mcugc aus Tageslicht fördcrtcn, daß es zu Bergen aufgethürmt dalag. Dic am Grunde dcs Wassers festsitzenden Wurzelu hatten aber nicht entfernt werden können, nnd fo hat sich in diesem Iahrc dic Wasserpest wieder so stark vcrnlehrt, daß Blättcr und Stengel bis über dic Oberfläche dcs Wasscrs hervorrage» uud so dicht an cinau' der stehen, daß man einen schweren Stein i» dic Fluthc» werfcu kann, ohne daß derselbe untersinkt. Das einzige Mittel, um diese Pflanze vollständig auszurotten, bestände wohl darin, daß man dcu Teich abläßt uud deu Grund desfelben vollstäudig umgräbt. i--------------------------------------------—---------— Locales. — (Ehrenbezeugung.) DaS VürgercorvS der Stadt Gurkfeld hat in dcr Sitzuug vom 4. Juli die Herren Eonrad von Eyvesfcld, Landespräsident in Krain, Gras A»to» Anersperg (Anastasius Grün) und den Bürgcrmcistcr wn Vaibach Dr. Josef S uppan zu Ehrenmitgliedern ernaunt. Gcmeinderathssitzunss vom 8. Juli. Vorsitzcudcr: Aiirgcrmeistcr Dr. Suppan. Dr. Kecsbachcr rcfcrirt siir die Polizeiscction Über dic Rcchmiug des Apolhckcrs Äirschitz für die vorge-uommcuc chemische Untcrsuchuug dcr am 22. October 1867 verstorbcucn Iohauua Keruc'r. Die Section beantragt, daß 1. die Nechnuug mit 5,0 fl. licmidirt, 2. der Magistrat zu dcrcu Auszahluug an dc» Apotheker Birschitz nud 3. zur Uebernahme dcr vou der Uutersuchuug im Versprechen dcs B. vcrblicbcuc» chemischc» Rcagentieu uud Apparate beauftragt werdc. Dcr Scctiousantrag wird nach kurzer Debatte augeuommen. Dr. Kalten egger referirt Namens dcr Schul-section über die Ansprüchc der Staatsverwaltung auf Uebernahme mehrerer bisher dem Normcilschulfoude obgelcgcuen Verpflichtungen durch die Ctadlgcmeiudc. Dic Sladtgc. mcinde stcht vor ciucr vollständige» Reform dcs Volksschule weseus. Schon das Geuleiudcgcsctz vom Jahre 1862 hat das Voltsschulwesen als einen Gegenstand dcs selbständigen Wirkungskreises der Gemeinde bezeichnet. Wenn dieser Grundsatz noch nicht Fleisch nnd Blut gcwounc», so liege es zunächst in dcr Uusertigkeit uuserer Gemeiudezustä'nde überhaupt, uud zudem hat erst das Volksschulgesetz der Gemeinde, welche bishiu blos Pflichten in Absicht auf die Schule hatte, auch Rechte eingeräumt. Die Schulsection werde bestrebt sein, das Volksschulgesetz zur Wahrheit wer-den zu lassen. Hierauf übergeht die Eectiou zur Erörterung der Genesis der Seitens der Staatsverwaltung an die Gemeinde gestellten Leistungen. Da in Folge a. H. Entschließung vom 18. Januar 1867 der Normcilschulfoud vou allcn jeucn Verpflichtungen zu entlasten ist, welche nicht seiner Bcstimmuua. entsprechen, so hat die Staatsverwaltung an dic Eommuuc das Ansin» neu gestellt, den bisher vom Normalschulfoude bestrittenen Aufwand für die Parallelclassen der Normalhauptschule, ferner die Beiträge zu dcr Echule des Urfulinerittnencott-ventes und den Vorstadtpfarrschulcn zu St. Peter und in dcr Tiruau zu übernehmen. Dcr Gemciudcrath hat sich schon in der Sitzuug vom kr. mit Eudc Scpteinber l. I. cillgcstcllt,' u»d für dic Ursulutcrittucli-Viädchettschule habc fcruerhi» mir dcr Rcligiousfoud lind riicksichllich die Ctadtgciuciudc iusolaugc dcn erforderlichen Beitrag zu leiste», als nicht iil anderer Wcisc für den Unterricht der weiblichc» Jugend gesorgt werdc. Dcr Erlaß übcrgcht sohl» auf die 4 Parallclclassen der Normalschulc. Während dic Stadtgemcindc sich die ausschließliche Bcuützung dcrsclbcu vindiciren will, weist die Landcsrcgicrnng an dcr Hand statistischer Daten nach, daß die städtischen Volksschulen, abgesehen vun der Lehrerbildungsanstalt, ciucn Fassuugsraum von 1450 Köpfen haben, währcud dic -jahl dcr schulpslichligcn Kiudcr bei eiucr Bc^ völkcrung Laibachs vou 24.000 E. zu 9/°„ 2160 und nach Abzug dcr Priuatschülcr mit !)00, noch immer 1860 bc-tragc. Beim Znsauuucnhaltcn des Flächeuraumes mildem Erfordernisse ergibt sich ein Abgang am Fassungsramn für 400 ciuheimifche Schulkiudcr. 'Es' liege daher'die Noth-weudigteit dcr Parallclclasfcu oder der Errichtung einer zweiten Hauptschulc im Interesse der Stadt selbst, am Tage. 1152 Was den Ursuliueriunencouveut betreffe, fo verfolge derselben einen zweifachen, nämlich einen religiösen nnd einen Schulerzichungszwcck. Mch dem Organisirnngö-Hl)f-decrcte vom :l. Jänner 1815> habe zu den letzteren der Religions- und der Normalschulfond, und zwar ersterer mit H, letzterer mit ^ zu concurriren. Das Erfordcrniß betrage fllr daö l. I. 5379 fl., wovon auf deu Normalfchulfond eine Dotationsquote vou 15.".^ fl. entfalle. Der bisherige Beitrag der Stadtgemeindc zur Klosterschulebetrng 109-1 fl. '.»7 kr. Beziiglich der Uebernahme der Kosten für die Parallcl-classen der ^Icornialhanptfchulc werde der Gemeinde der Termin bis 1. October 1870 eingeräumt. Die Nothwcn-digteit ihres Fortbestehens sei um so weniger zu verkennen, als viele schulpflichtige Kinder den Unterricht nicht be-suchcu. Ueber diese Mittheilung der h. Negicruug hat der Magistrat eine Erwiderung abgefaßt und der Schulfcctiou mitgetheilt: Er weist daraus hiu, daß das ^'and sich fast gar nicht an den Schuleu betheilige, bei der Tiruauer Echule, zu welcher die Gemeiudeu Gleinitz und Waitsch eingeschult sind, sollte billigerweisc das ^'and -, und die Stadt nur ,', der Kosteu liberuehmen. ^)tach dem Voltsschulgesetze bilde die Stadt Laibach einen Volksschulbczirl, es wären daher die beide» Pfarrschulen von St. Peter und Tirnau anfzulasscn. Was den Ursulinerconvent betrifft, fo gebe über den Umfang der augefprocheucu Leistung der Etistbricf keinen Aufschluß. Aus dem Couccrtationsprotokoll vom 18. Oc> tober 181^i ergibt es sich, daß die Veiziehung der Stadt-gemeinde zu den Kosten dieser Schule durch die französische Zwischeurcgicrung veranlaßt wurde, der damalige Bürgermeister Franz Kotail ließ sich zu einer Leistung von 1() Francs unter der Voraussetzuug der Bewilligung einer Stadtmauth und der Befreiung aller, anch der vermöglichen Kinder vom Schulgelde, herbei. Nach der a. h. Entschließung vom 19. December 1814 sei für jede Eonventualin eine Dotation von WOfl. jährlich bestimmt, und die Aufnahme der Novizinnen an die Genehmigung der Landesregierung gebunden. Die Stadt Laibach habe zufolge Gcmeindcrathsbe-fchlufses vom 3. December 1861 die nothwendig befundene Erweiterung des Schultractes durch Anffetznng eines Stockwerkes mit Beihilfe des Schlacker'schen Legates pr. ^000 fl. bewerkstelligt. Es entstehe nun für die Stadtgemeinde die Frage, ob sie, abgesehen von den ersprießlichen Leistungen des Klosters im Erziehnngsfache, aus ökonomischen Gründe» die Errichtung einer neuen Mädchenschule oder die Benützung der vorhandenen vorziehe? Vorläufig könne man sich wohl nnr für die letztere Alternative eulscheiden Es handle sich daher zunächst darnm, mit dem Eonvcnte eine Pauschalbeitragssmnmc zu vereinbare», einerseits mit Rücksicht auf die Verpflichtung des Conventeö uud anderseits auf die von der Gemeinde geleisteten Beiträge zum Schulba», aus welche» dieselbe ein Necht ans Erweiteruug der Bemitzuug herleite» könne. In eine Prüfnng der Einkünfte des Klosters sei jedoch bei diesem Anlasse nicht einzugehen. Die Echulsectiou stellt daher den Aulrag, der Gc-meinderath wolle beschließen: 1. Der hohe Erlaß vom 29. April l. I., Z. 2905, werde zur Kenntniß genommen; 2. die Uebernahme der Verpflichtung zur Beitragsleistung an Stelle des Normalschulfoudes werde nicht anerkannt, jedoch sei 3. die Verhandlung mit dem Eouvente zur Vereinbarung eines Pauschales durch dcu Magistrat eiuzuleiten und 4. derselbe habe mit Rücksicht anf die Dringlichkeit des Gegenstandes bis Ende d. M. darüber Bericht zu erstatten. Diese Anträge werden ohne Debatte cn dloc angenommen. GN. Deschmann referirt Namens der Echulsection über die fernere Verwendung des bisher für die aufgelassenen Schul Prämien geleisteten Eommunalbeitragcs pr. 108 fl. 72 kr. Die Section beantragt die Verwendung dieses Betrages zur Anschafsnng von Lehrmitteln und Schulreqnisiten für arme Schüler. Hiebei wäre ausschließlich die St. Iakobs-schule und die Sonntagsschulen zu berücksichtigen. In jene schicken die ärmsten Vevöltcrungsclassen ihre Kinder, daher eventuell auch die Uuterstützung der letzteren mit Schul-requisiten nothwendig sei. Die Echulsection stellt demnach den Antrag, der Gemeinderath wolle beschließen: 1. Der St. Iakoböschule werde aus dem für Schul-prämieu präliminirten Betrage pr. 108 fl. 72 kr. der Betrag pr. «50 fl. zur Auschaffuug von Echulmitteln und eventuell Betheiluug dürftiger Kinder mit Schulrecmisitc» bewilligt; 2. die Bestimmung der für jeden dieser beiden Zwecke zu verwendenden Qnoten sei der Lchrerconfcrenz mit Beizichung zweier Mitglieder der Schulsection zu überlassen; 3. für die Sonntagsschulen der Lehrlinge werden 29 fl. zur Anschaffung von Schulrcquisiten bewilligt; 4. der Nest für audere Zwecke vorbehalten. Angenommen. GR. Pirker referirt wegen Einführung des Turnunterrichtes an den städtischen Volksschulen. Er erklärt, daß es Ehrensache der Eommune sei, dahin zu wirken, daß dieser Unterricht eingeführt werde. Es handle sich um zwei wesentliche Pnnlle: 1. um Turnlehrer, 2. um eine Turnhalle. Wüuscheuswerth wäre allerdings, daß der Unterricht durch die Lehrer der Volksschule selbst besorgt werden tonnte. Dies sei angcnblicklich noch nicht möglich. Für die Folge werde, mit Rücksicht auf die au der Lehrerbildungsfchule deu Präparandeu gcboteue Möglichkeit der Ausbildung im Turnen, allerdings bei Besetzungen auf die Eignung zur Ertheilung diefes Unterrichts Rücksicht zu nehmen fei». Was daher den ersten Punkt betreffe, fo sei man auf die vorhandenen Turnlehrer angewiesen und was den zweiten betrifft, so sei man nicht in der Lage, eine nene Turnhalle zu baueu. Die Schnlsectiou stellt daher den Antrag, der Magistrat werde beauftragt, sich wegen Ertheilung des Turnunterrichtes an den Volksschulen vorläufig mit deu Turnlehrern ins Einvernehmen zu setzen uud an die Schulsection die geeigneten Anträge zu stellen. Wird angenommeu. GR. Pirker referirt ferner wegen Beitragsleistuug der Eommune für die Tirnauer Schule, und stellt den Antrag, daß der für dieselbe uormirte Beitrag ans der Stadt-caffe pcr 113 st. 40 kr., da diese Schule nur eiuclassig, da ferner für die sie besuchenden Kinder noch hinlänglicher Raum iu deu übrigen Schulen, daher die Nothwendigkeit des Fortbestehens nicht erwiesen sei, bis zur Regelung des gesammten städtischen Volksschulwesens an den Normalschul-foud abgeführt werde. Schließlich referirt GN. Pirter über eine Mittheilung des evangelische» Obcrtirchenrathes in Wien betreffs Erweiterung der hiesige» evangelischeu Schule zu einer v icrc lassig en. Die hiesige evangelische Schule sei in einem sichtbaren Aufschwünge begriffen, daher das Presbytcrium an den Obertirchenralh in Wien daö Ansuche» wegen Erweiterung derselben zu einer vierclassigcn gestellt habe, welches im Wege der Landesregierung zur Begutachtuug nud allfälliger Erwirkung eines Beitrages an den Magistrat gelangte. Die Schulscction beantragt, der Gemeiudcrath wolle beschlicßeu-. 1. Die Nothwendigkeit der beantragten Erweiterung wird anerkannt und dieselbe uuter der Voraussetzung, das;' hiusichllich der Echulträfte uud Lehrmittel deu gcsctzlichcu Aufordcruugcn entsprochen werde, befürwortet. 2. Was die pecnniären Mittel betrifft, so bedauere der Gemeiudcrath, bei den obwaltenden finanziellen Verhältnissen keinen Beitrag bewilligen zu tonneu. Der Antrag wird ohne Debatte angenommen. Die öffentliche Eitznng wird um 0'/^ Uhr geschlossen und eö beginnt die geheime Sitzung. Neueste Post. Pest, 7, Juli. In der heutigen UnterhauSsitzung wurdcn die Paragraphe 2 nnd ?i des Gesetzentwurfes ilbcr die richterliche Gewalt mit Majorität angenommen. Das Obclhallö hat den Gesetzentwurf über die Volls-zähluna, ullqenommen. Trieft, 7. Juli. (Pr.) Die egyptischcn Schiffe gehen morgen nach Toulon. Die Straßen bei Cor< monS sind durch Wegelagerer unsicher gemacht. Wahr< schcinlich sind dieselbe» aus Gradisca entsprungene Sträflinge. Berlin, 7. Juli. Die „Provinzial-Correspon-denz" bestätigt, daß sich die Abwesenheit des Grafen Bismarck jedenfalls bis zum Späthcrbste und übel den Vcgim, der nächsten Landtagsscssion ausdehnen dürfte. Lissabon. 7. Juli. Die Pairslammer „ahni die Ncde des Grafen Cavila gegen die Bewilligung einer Anleihe beifällig auf. Man versichert, daß dcr Finanz- und Instizminister demnächst ersetzt werden dürften. Petersburg, 7. Juli. (N. Fr. Pr.) Aus Omsl vom 2. wird gemeldet: Sechshundert Chinesen näherte» sich bei Verfolgung von Kirgisen dcm Sai' sunsk'Grenzbczirt und wurden von russischen Truppen-abthcilimgen mit großem Verlust zurückgcschlagcli. Telegraphische AZechselcouvse I vom 8. Juli. ^- 5perc, Metalliquea (;.'!.,5. — 5perc. M,talliqncS mil Mai- und November-Zinsen 03.15,-5verc.Natio!la!-Anlehen 71,:«). — 1800cl ItaatSanlehen 105.49. — Vanlactien 700. — Creditaclien 284 50. — London 1il5.3(». — Silber 12510. — K. l Ducateu 5,94 Handel nud Wolkswirtljschastliches. ?lufstl,w»mg Tricstö. Die Veneiianer „Stampa" vow '». d. M. schreibt: „Gestern warf vor der Piazzetta eilirr dtt Dampfer der Gesellschaft „Azizie" Autcr, nm noch heilte nach Trieft znriichugehen. Derselbe bietet Gelegenheit, zwischen dc» beiden Städten mit wenig Kostenanswand angenehme Reisen z» machen. Wir laden ganz Venedig ein, diese Gelegenheit zn lie' niltzcn, nicht sowohl, um in Trieft eine Kntschenfahrt mitanzu sehen, was den Venetiancrn so viel Vergniigeu macht, oder nw daselbst Wiener Bier zn trinken, oder im Monte verde ein Concert anzuhören, sondern, um das Schauspiel lanfmännischer Reg' samkeit zn beiunndern, die jene reiche Stadt belebt, welche ei,,^ so schneidenden Contrast zn den traurigen Verhälmisscn li„serci davnirderlicgendcil Venedig bildet. Wir laden die Venetiauer ein, eö sich anzusehen, wie man dort die Reichthümer ans dem Arnnc! schüttelt ("Mio «i >m,n>,vvi!,l,!,<» ll> luilllin!) und wie geschickt gc-leitete Thätigleit von ailnsligen Resultaten grlrünt wird. Wir sehen anö den englischen Zeitungen, daß die englische Regierung mit der Pforte einen Vertrag abgeschlossen hat, der die Entwick« lnng nud die neue Richtnug des englischen Handels bei der nahe bevorstehenden Eröffnung deö Canal« von Sncz zum Zwecke hat. lintcr den Artikeln des Verlrageö, der nur noch anf die Unter' schrift des Vicllonigö warte!, betrifft einer die Errichtung einet Schiffahrtslinie zwischen Alerandricn, Ärindisi nnd Trieft. Es scheint also, daß Venedig vergessen ist, daö sich nicht einmal fül sähig hält, ein Handelsplatz filr den Transito zn werden. 6s wäre lrainiq. wenn wir dirfts Verdict annehmen milßtcn! Dit Venctiancr mi)gen ans der Hnt sein; wehe nnS, wenn wir es alö Folge unserer Unthätigteit stillschweigend ilbcr uns ergehe» lassen mlißtm. Angekom'ueue Fremde. Äm «. Juli. Htadt Wien. Die Herren: Pichler nnd Prager, Kauslt,, vo» Wien. — Padovrtz, Beamter, uon Florenz. — Dcssino», Pri-vaticr, von (Jörz. - - Urbantschitsch, von Hoflein. -- Minotto, Privatier, ,lud Urabncl, von Trieft. - Vrascnovic, t, t. Oberst ^'irlit,, von Agram Olefaut. Die Herren,- Vercik, l. k, Obcrlcmdesgcrichtsralh. M>> 5l!ein. Kanfil!.. von Trieft. — Ullepilsch, Grnden nnd Kolli, l, t. Lieutenants, ans Tirol. — Dastcaric, Privatier, nnd Osto-vit, Inrist, von Agram. — Iauöly, anö Obcrtraln. — Schwarzenfeld, von Haaouerg, — Schimm, Besitzer, von Karlstadt, « u. Mg. 32«.?8 4-l3.e windstill dichter Nebel' 8. 2 „ N. 328.».; -s-21.8 windstill Schichttvolt,' 0,W l0„ Ab. 3ij8.3^ >1«.4 windstill ganz bew. Dichter Nebel, Tagttber Hijhcnrauch, die Souuc hinter dec einfarbigen dnnnen Wolienschichlc sehr matt hervorlcnchlend. Seht schwill. Abends ganz bcwollt. Das Tagcollilllcl der Warnit -l- 17 3°. nm 2 .'!" iiber dem Normale, ^ ! Verantwortlicher Redaclrili: ^a,na, o. K^eVn m a^li rl"^" ^^»»snHH^n^i^t Wie», 7. Inli. Die Börse war im Allgemeinen sehr günstig diöpoinrt nnd wurden die meisten Effecten beträchtlich höher bezahlt, Einen colossalen Aufschwung erzielte» Vlll^lNlillWl. Eöcomptc-Aclien, welche bis i»0>> bezahlt wnrdcn. Anglo.Actien, anfangs bis :l?5 bezahlt, tonnten sich ans dichr Höhe nicht behaupten nnd wichen bis .'jl'.li. Wiener Va»l variillcn zwischen ^<>l und 112 um zn 11<>,!-.0 zn schließen. In Bant-Vereins-Aclien wurden starlc Schlüsse zu 182 nnd darilber gemacht. Anch anstlo-egWlische Banl-Acticn beginnen sich wieder zu regen nud winden biö zn 193 gelaust, Rente beider Gattungen veränderte sich mcht, ^'osc von 18»! Gelb Waare Omnibus lerste Emission). . . 269.— 271,— RudolfS-Bahn......178.5.0 179. - Siebenbilrgcr Vahn .... 175.50 170.— Staatsvahn.......38l'.-- 38".50 Sildbahil........205.70 205.90 Slid uordd Verbind. Bahn . . 170,50 171.— Theiß Bahn.......250 75 257.25 Tramway........204.— 204.50 «5. Pfandbriefe (silr 100 fl) Mg. iisl. Voden-Credit-Anftalt Geld Waare verloöbar zu 5 pCt. in Silber 108.50 109 dto.in33I.rilckz.zu5pCt.ino.W. 91.00 91,80 National«, auf ij. W. verlosb. zu 5 pCt........95-4" "5,')0 0est, Hypb. zu 5'/. pCt. rttch. 1878 98.50 99.- Ung. Bod.-Creb.-Äust. zu 5'/. PCt. 92.- 92.50 W'. Pvioriti'itsoblissationen. ü 102 fl. ö. W. Geld Waare Elis.Westb. in S. verz. (I. Emiss.) 91.25 9175 Fcrdiliands-Nordb, in Silb. verz. 108.50 109, - Franz-Josephs Nah» .... 93.10 93.25 G.Carl-Ludw.B.i.S.verz.I,Em. 10l.5tt 102.- l Geld Waare Ocsterr. Nordwcstbahn .... Ü2.50 93.-^ Sirbenb. Nahn in Silber verz. . 5595^ 90,^ StaatSb. G. 3"/„ ü 500Fr. „I. Em. 142 - -.^ Sildb.G.3',>500Frc. „ . .118.25 118 50 Slidli.-Vons 0 "/„ (1870—74) !< 500 Frcs......245.— 240. ' «. Privatlose (per Slllck.) Crcditanstalt f. Handel u. Gew. Geld Waa^ zu 100 fl. ii W......16050 107. Nudolf-Stistung zn 10 fl. . . 15.— 15.5" Wecbsel (3 Mou.) Geld Waa^ Augsburg fllr 100 fl slldd. W. 104.- 104,^ Fraulfnn a.M. 100 fl. delta 104.- MW Hamburg, fltr 100 Marl Bai^a 9i) — 93 2^ London, silr 10 Psnnd Sterling 1L5N5 185 A Pari«, filr 100 Francs . . . 4^,85 49 l" Eours der Gcldsorten Gelb Waa" K. Miluz-Ducattl: . 5 fl. 94 lr. 5 fl. 95 "-Napoleonsd'or . . 10 „ 02 « 10 .. 0.'1 " Vcreinslhalcr ... 1 „ 82; „ 1 „ 83 " Silber . . 12! .. 75 .. 182 „ -^ " Krainische Gruubenllaftung« - Obligationen, ^ vatnutiruu«: 86.50 Geld, 90 Waare