poZlnins plsösna v gotovini. Erscheint jeden 1-1 10. und 20. Nr. 33. 4. (19.) Jahrgang. Organ der Gottscheer Bauernpartei. Bezugspreise: Jugoslawien: ganzjährig 25 Din, halbjährig 12'50 Din. D.-Oesterreick: ganzjährig 34 Din, halbjährig 17'— Din. Amerika: 2'50 Dollar. — Einzelne Nummern 60 Para. Mittwoch, den 23. Äugust 1922. Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichte sind an die Schriftleitung zu senden. — Anzeigen-Aufnahme und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje. An unsere Abonnenten! Die Herstellungskosten unserer Zeitung haben sich seit Beginn des Jahres um ungefähr 80°/o, die Postgebühr aber um 100 °/o erhöht, so daß der Bezugspreis bedeutend erhöht werden müßte. Die Verwaltung sieht von einer Erhöhung des Bezugspreises ab, dafür aber wird die Zeitung von nun ab statt viermal nur dreimal und zwar am 1., 10. und 20. eines jeden Monats erscheinen. Diese Maßnahme ist umso notwendiger, da in Anbetracht der stets steigenden allgemeinen Teuerung noch mit einer weiteren Steigerung der Papier- und Druckkosten bestimmt zu rechnen ist. Da die meisten unserer Abnehmer mit den Bezugsgebühren noch im Rückstände sind, so werden wir der nächsten Nummer Erlagscheine, die schon mit dem rückständigen Bezugspreise bis Ende des Jahres ausgefüllt sind, beilegen, und ersuchen, den. Betrag ehebaldigst einzusenden. Denn bei allen anderen Zeitungen ist es üblich, daß die Bezugs¬ gebühr im voraus erlegt wird. Die Verwaltung des Blattes. Die Ledeutung des Kulturbundes. Von Dr. Franz Perz, Hauptschriftleiter des „Deutschen Volksblattes". Die Leitung des Schwäbisch-deutschen Kultur¬ bundes hat den Gottscheer Vertrauensmännern den Vorschlag gemacht, die Gründung der Gottscheer Ortsgruppe, der ersten in Slowenien, in der Zeit vom 8. bis zum 10. September vorzunehmen. Der Bundessekretär, Herr Dr. Georg Graßl, Sektionschef a. D., wird zur gründenden Ver¬ sammlung persönlich erscheinen, um die Ziele und Bestrebungen des Schwäbisch, deutschen Kultur- Landmarms Winterabende. Die bäuerliche Pferdezucht. Von Kreistierarzt Georg von Zippelius. 7 Wander Versammlung. Meine Herren I Ich weiß, daß ich Ihre Ge¬ duld aus eine harte Probe setze; ich habe die für die heutige Versammlung anberaumte Zeit für mich ganz allein in Anspruch genommen und ich weiß mich nicht anders als damit zu entschuldigen, daß man bei einem so interessanten Thema leicht die Zeit vergißt. Von der Ausgabe, welche ich mir bei Beginn der heutigen Versammlung stellte, habe ich nur zwei Punkte erledigen können. Wie gerne ich auch wenigstens über die Stallungen gesprochen hätte: die vorgerückte Zeit verbietet es, und so darf ich. schließlich noch den Wunsch aussprechen, daß es den Samenkörnern, welche ich heute ausgestreut, ergehen möge, wie es in der Bibel beim Gleich¬ bundes zu entwickeln. Das genaue Programm für die kommenden Festlichkeiten wird erst in den nächsten Tagen festgestellt werden, doch besteht die Absicht, Herrn Dr. Graßl einzuladen, daß er seinen Aufenthalt in unserem Ländchen auch zum Be¬ suche einiger größerer Landgemeinden benütze, wo er gleichfalls das Wort ergreifen dürfte. Außer ihm hat auch Herr Gerichtsrat Dr. W. Neuner, Bezirksrichter in Palanka (Batschka), sein Erschei¬ nen in Aussicht gestellt; es soll der Beweis er¬ bracht werden, daß die Stellung als südslawischer Staatsbeamter durchaus vereinbarlich ist mit deutschvölkischer Gesinnung und der Mitgliedschaft des Schwäbisch-deutschen Kulturbundes. Ferner ist es nicht ausgeschlossen, daß sich den beiden illustren Gästen auch eine Anzghl schwäbischer Hochschüler aus dem Banale anschließen wird, die gerne die Gelegenheit benützen möchten, um auch diesen Teil unseres neuen Staates kennen zu lernen und den Brüdern und Schwestern des Gottscheer Landes die Freundschaftshand zu drücken. Die Tage vom 8. bis 10. September werden für unsere Heimat von großer Bedeutung sein, die über den Rahmen ähnlicher Veranstaltungen weit hinausreichen wird. Nicht die Versamm¬ lungen als solche und die dabei gehaltenen Reden und Ansprachen sind es, auf die es ankommt, und auch nicht sosehr auf die Zahl der dem Kultur- bunde beitretenden Mitglieder, sondern die mo¬ ralische Hebung und Stärkung unserer bodenstän¬ digen deutschen Bevölkerung. Es soll die Einig¬ keit der deutschen Seelen und Herzen in diesem Staate manifestiert werden, aus der die Gottscheer neuen Mut und neue Kraft, schöpfen werden, um die vor sechshundert Jahren besiedelte, mit dem Schweiße ihrer Arbeit geheiligte heimatliche Scholle nissc des Sämannes heißt, nämlich daß, wenn auch manches verdorrt oder unter den Dornen erstickt, doch auch einige Körner auf guten Boden fallen und hundertfältige Früchte bringen werden." Bezirksamtmann: „Wenn ich mich dem Schlu߬ sätze des Herrn Vorredners von ganzem Herzen anschließe und wünsche, daß die goldenen Winke und Ratschläge, welche wir heute in fast erdrücken¬ der Fülle gehört haben, auch auf empfänglichen und fruchtbaren Boden fallen mögen, so füge ich nur noch die Bitte an Sie alle hinzu, daß Sie das, was Sie heute gehört, auch nach Kräften verbreiten, daß Sie Ihre Bekannten, welche zu Hause hinter dem Ofen sitzen geblieben sind, weil sie glaubten, zu gescheit zu sein, um noch etwas lernen zu können, auffordern, doch die nächsten Versammlungen zu besuchen. Meine Herren I Nicht allein Wohlhabenheit, auch wahre Bildung und Kenntnisse machen frei. Wer sein Geschäft versteht, wer sich Rechenschaft zu geben weiß über seine Handlungen, wer nicht sklavisch nachschwatzt, son¬ dern überall auf den Grund, den Kern der Sache auch fürderhin dem deutschen Volkstum zu erhalten. Der Anschluß der Gottscheer Bauernpartei an die Partei der Deutschen war der politische Ausdruck der deutschen Gemeinbürgschaft im SHS-Staate; die Gründung der Ortsgruppe des Schwäbisch¬ deutschen Kulturbundes wird diese Einigkeit auch auf das kulturelle und wirtschaftliche Gebiet aus¬ dehnen. Unsere schwäbischen Brüder sind vor etwa zweihundert Jahren in das ehemalige Südungarn, das mit dem Sammelnamen Wojwodina bezeichnet wird, berufen worden, um das Überschwemmungs- gebiet zwischen Drau, Donau und Theiß zu ent¬ wässern und aus dem Moorland fruchtbaren Acker¬ boden zu schaffen. Sie haben ihre Mission in harter Arbeit getreulich erfüllt und die sumpfigen Niederungen in blühenden Kulturboden verwan¬ delt, über den die Huld des Himmels den pran- gendsten Getreidesegen ausgeschüttet hat. Wer aus unserer Gegend zur Zeit der Ernte die wo¬ genden Weizenfelder betrachtet, die in allen Wind¬ richtungen fast unübersehbar den Horizont be¬ grenzen, der wird im Innersten ergriffen von der Menge und Schwere der dort geleisteten Kultur- arbeit, und wer die schwäbischen Ortschaften be¬ sucht, in denen gar nicht selten zehn- bis zwan¬ zigtausend Menschen beisammen wohnen, der ist überrascht von der Wohlhabenheit und Sauberkeit dieser deutschen Siedelungen. Die Zahl der Deut¬ schen in der Wojwodina wird heute auf dreiviertel Millionen geschätzt und unsere schwäbischen Freunde zählen ob ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und kulturellen Vorgeschrittenheit zu den wert- vollsten Bevölkerungselementen im neuen Staate. Dieses Deutschtum war jedoch unter der frü¬ heren ungarischen Herrschaft nicht zur Erkenntnis sieht, der ist ein echter Mann, der wird sprechen wie der erste Präsident der nordamerikanischen ver¬ einigten Staaten, der Philosoph Benjamin Franklin, einst so schön zu den Bauern sagte: Ein Mann ist, der sein Angesicht nicht verbirgt, wenn sich ihm ein Reicher naht. So seid denn, wie Franklin sagt, weise und laßt die Tätigkeit und das Streben zu lernen, am Morgen mit Euch gehen und Euch begleiten, bis die Abendglocke zur Ruhe läutet. Laßt die Rechtschaffenheit den Atem Eurer Seele sein und vergeßt nicht, einen Pfennig übrig zu behalten, wenn alle Eure Ausgaben berechnet und bezahlt sind. Denn Unabhängigkeit ist Reichtum, ob ihr nun dabei arm oder reich seid, und Unab¬ hängigkeit stellt Euch in gleiche Reihe neben die stolzesten Ritter des goldenen Vließes. Um jedoch auf unser Thema zurückzukommen, so erlaube ich mir schließlich die allgemeine Be- sprechung zu eröffnen." Verwalter: „Ich möchte vorschlagen, Herrn Tierarzt zu bitten, für die nächste Wanderversamm¬ lung das Kapitel „Stallungen" zu übernehmen Seite 130. seines Volkstums gelangt, weil ihm die intellek' tuellen Führer mangelten. Erst die harten Kriegs¬ jahre und die Zeit nach dem Umstürze haben es wachgerüttelt und ihm, so wenig ihrer vorläufig noch sein mögen, Führer beschert, die diese un¬ ausgenützten völkischen Kräfte in verschiedenerlei Organisationen zu einer machtvollen Einheit zu- sammenzufassen sich bemühen. So schwere Ver¬ luste die letzten Jahre dem deutschen Volkstum in Mitteleuropa zugefügt haben, die Errettung des Schwabenlums in der Wojwodina vor dem völkischen Siechtum ist einer der wichtigsten und schönsten Gewinne, den das durch den Krieg ge¬ schwächte Deutschtum auf der Aktivseite zu ver¬ zeichnen hat. Und nun kommen Vertreter dieses Schwaben- tums in unser Ländchen, um uns die Bruderhand zu reichen zu gemeinsamer kultureller Arbeit im Dienste des Volkstums und des Staates. Sie sind die Jüngeren und doch die Stärkeren, die Späteren und doch die Ersten. Die Gottscheer sind durch die neuen Staatsgrenzen von der jahr¬ hundertelangen alten deutschen Kultursphäre ab¬ geschnitten worden und haben vom geschlossenen deutschen Volkskörper keine Hilfe und Unterstü¬ tzung mehr zu erwarten; sie sind im Interesse ihrer nationalen Selbsterhaltung darauf angewie¬ sen, sich nach dem Deutschtum in der Wojwodina zu orientieren und bei den schwäbischen Volks¬ genossen Anlehnung zu suchen. Was einzelne deutsche Männer auf beiden Seiten schon seit Wochen und Monaten vorbereitet haben, das soll nun durch die Gründung der Kulturbundorts¬ gruppe sichtbarlich zum Ausdruck gelangen: der Zusammenschluß aller Deutschen in diesem Staate. Unsere schwäbischen Freunde kommen in naher Frist in unser Land, um uns aufzufordern, mit ihnen das Schicksal zu teilen in Freud und Leid. Gottscheer, ergreift die Bruderhand, die es treu und ehrlich mit euch meint! Unsere Heimat ist zwar arm und unser stei- Niger Karstboden kargt mit seinen Gaben. Aber unser Herz ist reich an Liebe zur heimatlichen Scholle und unser Wesen ist durch die Not der Zeiten gehärtet und geläutert. Wir find gehin¬ dert, unsere schwäbischen Freunde mit äußerem Gepränge zu empfangen, wie es früher üblich und möglich war. Aber was wir an Äußerlichkeiten nicht bieten können, das wollen wir durch Inner- lichkeit, Herzlichkeit und Brüderlichkeit ersetzen. Die Trauer über erlittene Einbußen soll verklärt werden durch die Freude zur neuen Arbeit und neuem Schaffen. Der ungebrochene Wille, unseren Vorfahren und uns selber die Treue zu bewahren, wird durch den Besuch unserer schwäbischen Freunde einen kräftigen Ansporn erhalten. Wir sind über¬ zeugt, daß unsere Landsleute in Scharen kommen werden, um den Gästen für ihre Bemühungen zu. danken und das Treugelöbnis zum Deutschtum zu erneuern. Männer, Frauen und Mädchen werden Im übrigen würde ich für zweckmäßig halten, die Versammlung bei der vorgerückten Tageszeit zu schließen und die weitere Besprechung des heu¬ tigen Gegenstandes der allgemeinen ungenierten Rede zu überlassen, die, wie ich aus Erfahrung weiß, die Verhandlungen einer landwirtschaftlichen Wanderversammlung erst recht in das Fleisch und Blut überführt." Bezirksamtmann: „Sind die Herren mit diesen Vorschlägen einverstanden?" „Herr Tierarzt, wollen Sie so freundlich sein und auch für die nächste Versammlung, die in Edelsheim abgehalten wird, einen Vortrag zu¬ zusagen ?" „Mit Vergnügen, ich will, wenn die Versamm¬ lung damit einverstanden ist, dort über Stallungen sprechen." Bezirksamtmann: „Ist die Versammlung damit einverstanden?" „Ja ja." „Nun, so erlaube ich mir zum Schluffe, auch des erhabenen Protektors unseres landwirtschaftli- Gortscheer Zeitung — Nr. 33. ihnen einen herzlichen Empfang bereiten und ihnen den Aufenthalt in unserer Mitte angenehm ge¬ stalten, damit sie einen guten Eindruck von un¬ serem Lande und seinen Bewohnern in ihre schwä¬ bische Heimat mitnehmen werden. Die Gründung der Gottscheer Ortsgruppe des Kulturbundes soll für uns alle ein festliches Erlebnis sein, ein na- tionaler Feiertag in schwerer Zeit! Gott schütze das Gotlscheer Land! Ein Franzose über die Schuld am Weltkriege. (clc) Die Haltung der französischen Politik stellt gegenwärtig den Angelpunkt dar, um den sich die Weltlage zum Besseren oder zum Schlechteren drehen wird. Es ist daher von höchster Wichtig¬ keit zu erfahren, welch: Stellung das französische Volk zu den brennenden Fragen nimmt, die uns alle bewegen. Wertvolle Beiträge zu dieser Erkenntnis bringt das neueste Heft der im Verlage von Karl Heymann erscheinenden „Zeitschrift für Politik", in dem sich einer der bedeutendsten französischen Geschichtsschreiber Charles Surignobos, mit der öffentlichen Meinung Frankreichs beschäftigt. So stark er die Gegensätze zwischen der deutschen und französischen Auffassung betont, so hebt er doch hervor, daß die heutige Kammer, die nach einem Minoritätsprinzip gewählt worden ist, nicht die öffentliche Meinung der Masse der Franzosen dar¬ stellt. Aber wenn auch die Verfechtung des ein¬ seitigen Nationalismus und Militarismus der All¬ gemeinheit der Franzosen sernliegt, so gibt es doch bisher nur wenige unter ihnen, Vie eine Verstän¬ digung leidenschaftlich befürworten. Ein Vorkämpfer dieser Ideen ist der frühere französische Front- osfizier Fernand Gouttenoire de Tomy, der be¬ herzigenswerte Worte über „Schuld am Kriege" spricht. In der ersten Reihe der Lügen und Mißver¬ ständnisse, die die Völker von einander fernhalten, steht die Frage nach der Kriegsschuld, die durch das Gewalturteil von Versailles eigentlich erst aufgerollt worden ist. „Die Verurteilung Deutsch¬ lands wurde ohne Untersuchung, ohne Zeugen, ohne Öffnung der Archive und Dokumente voll¬ zogen," schreibt der Franzose. „Die deutschen Be¬ vollmächtigten, die wußten, daß die Frage nach der Schuld am Kriege erboben werden würde, waren mit einem Aktenstoß nach Versailles ge¬ kommen in der Absicht, ihre Sache zu vertreten, wie es bei allen Prozessen üblich ist, aber es wurde ihnen untersagt, diesen Aktenstoß zu öffnen: die Verurteilung war im voraus erfolgt. Unter der Drohung der Wiederaufnahme der Feindselig¬ keiten, als Deutschland seine Waffen abgegeben hatte, als die verbündeten Heere den Rhein be¬ setzt hatten, waren die deutschen Bevollmächtigten gezwungen, den Artikel 231 des Vertrages zu unterzeichnen, in dem die Alleinschuld Deutschlands chen Vereins, dessen weiser Fürsorge wir die Blüte und die segensreiche Wirksamkeit des Vereins in erster Reihe verdanken, der sich in den entlegensten Hütten unseres Vaterlandes unvergängliche Denk- mäler im Herzen des Bauernstandes gebaut hat, zu gedenken. Der Verwalter und der Tierarzt setzten sich an den Tisch zum Herrn Landrat Pfeuffer, ebenso die Bürgermeister von Edelsheim und Oberndorf, da just noch zwei Plätzchen frei waren. „Das ist recht, daß sich die Herren zu uns setzen, wir haben nach allerlei zu fragen, Herr Tierarzt," sagte Herr Landrat. „Wenn Ihnen mit meiner Ansicht gedient ist, bin ich mit Freuden bereit." „Ja gewiß, wir bitten darum und da möchten wir "vor allem hören, wie Sie über das Tränken und über das Wasser denken." „Herr Landrat, Sie haben da ein wichtiges Kapitel angeschlagen; Sie fragen aber mehr als ich in Kürze beantworten kann. Sie wissen, alles Wasser fällt vom Himmel und fft dann vollständig rein von allen dem Körper I Jahrgang IV. und seiner Verbündeten am Kriegsausbruck zu¬ gegeben wird. Indem die Vertragsunterhändler dem besiegten und entwaffneten Feinde die Bosheit des Artikels 231, das Geständnis der Schuld am Kriege, auferlegten, haben sie an Ungerechtigkeit und Gewalt die Verträge aller Zeiten übertroffen; jene bedrückten den Besiegten mit materieller Ge¬ walt, aber sie brachen nicht in das unverletzliche Gebiet des Gewissens ein. Ja, wahrhaftig, die Auferlegung dieses Artikels 231 muß zu den größten Verbrechen aller Zeiten gezählt werden und man fragt sich, wie Präsident Wilson sich entschließen konnte, hierzu seine Unterschrift zu geben." Der Verfasser zitiert dann den hervorragen¬ den Nationalökonomen Charles Gide, der sich in dem Vorwort zu Gouttenoires Buch „Jaures und die Kriegspartei" folgendermaßen darüber ausgesprochen hat: „Der Artikel 231 läßt das Vorgehen des Mittelalters wieder aufleben, das zur Verurteilung des Schuldigen verlangte, daß ihm das Geständnis vorher abgepreßt worden sei, und indem die Verpflichtung zur Wiedergut¬ machung an dieses Geständnis geknüpft wird, das Deutschland selber für eine ihm aufgedrängte Lüge hält, wird für Deutschland die Tilgung seiner Schuld zur Unehre." Der Verfasser fordert dann weiter, daß die Schuldfrage vor einem inter¬ nationalen Gerichtshof untersucht werde, wobei alle Teile gehört und alle notwendigen Zeugen sowie Archive herangezogen werden müssen. „So lange in Frankreich die Macher des Vertrags von Versailles, der nationale Block und ein großer von der Presse getäuschter Volksteil fortfahren, aus Deutschland und seine Verbündeten alle Schuld am Kriege zu schieben," sagt er weiter, „so lange rufen in Deutschland die Alldeutschen, die Re- aktionäre und ebenfalls ein großer Volksteil die absolute Unschuld Deutschlands aus und die Schuld der Entente. Auf der einen Seite, wie auf der andern wird diese Anklage als eins der besten Argumente von denen gebraucht, die den Haß predigen und die Völker gegeneinander auch weiter aufhctzen wollen, um sie bei erster Gelegenheit von neuem in den Krieg zu schleifen. Diese Frage der Schuld am Kriege ist also der gefährlichste Zündstoff. Das haben die Männer guten Willens in allen Ländern erkannt. Diese wissen wohl, daß die Schuld am Kriege alle kapitalistischen Regierungen trifft, die, in den Händen mächtiger Finanzkonzerne, sich um die Reichtümer der Welt in den Haaren lagen und ständig diplomatische und bewaffnete Konflikte vorbereiteten. Die bis heute bekannt gewordenen Dokumente beweisen das schon zur Genüge." Beachten Sie die erste Wotiz und üöer- geöen Sie ehestens den öeigelegten Erlag¬ schein mit dem angegebenen Betrage dem nächsten Bostamte! schädlichen Substanzen. Sobald es auf der Erde angekommen, versinkt es entweder in die Erde oder es läuft mit Quellen und Bächen zusammen ab in die Flüsse und Ströme. Auf dieser Wan¬ derung nun nimmt das Wasser aus seiner Um¬ gebung, welche es durchströmt, eine Menge Be¬ standteile auf, die beim Trinken mitunter schädlich, ja sogar als heftige Gifte wirken können. Insbesondere ist der Kalkgehalt des Wassers abhängig von den Bodenvehältniffen. Kalkreiches Wasser, Wasser, das durch Kalkfelsen geflossen, heißt man hart. Hartes Wasser eignet sich nicht zum Kochen der Erbsen und Linsen und ebenso wenig zum Waschen, weil die Seife darin gerinnt. Aus die Gesundheit der Tiere hat der größere oder geringere Kalkgehalt des Wassers wenig Ein¬ fluß und ist öfter sogar ein hartes, kalkreiches Wasser, wenn cs sonst rein ist, nicht unerwünscht. Rinnt das Wasser in den Gebirge» ^urch Koch-, Glauber- oder Bittersalz-Lager, so enthält es auch diese Salze, wie die Salinenwasser, das Friedrichs- b< " r ' .^lsbader Wasser. Jahrgang IV. Gottscheer Zeitung — Nr. 33. Seite 131. politische Rundschau. Inland. ZSeftemng der Geistlichen vom Militärdienst. Der Kriegsminister hat eine Verordnung er¬ lassen, derzufolge die Theologen aller Glaubens¬ bekenntnisse vom Militärdienste befreit werden. Die Affäre des Prinzen Georg. Das Kabinett des Ministerpräsidenten gibt unter Zahl PM. 259 vom 2. d. M. folgendes Kommunique aus: Anläßlich der Nachrichten, welche dieser Tage gewisse Blätter brachten, wie man dem Prinzen Georg in bezug auf seine ma¬ terielle Lage nicht entgegengekommen sei, und daß er deshalb gezwungen war, Schritte zur Regulierung dieser Frage zu Unternehmen, sind wir von ma߬ gebender Seite ermächtigt mitzuteilen: Se. Hoheit Prinz Georg bekam regelmäßig 12.000 Franken monatlich, und auch Se. Majestät der König gab ihm zu wiederholten Malen aus seiner Privat¬ schatulle Geldmittel. Als Sr. Majestät dem König die Zivilliste erhöht wurde, erklärte er seine Be¬ reitwilligkeit, dem Prinzen Georg aus seiner Zi¬ villiste 660.000 Din jährlich zu geben, wenn er im Lande wohne, oder 365.000 Franken, wenn er im Auslande lebe. Diese Summe sollte der Prinz außer seiner ordentlichen Staatsapanage erhalten. Prinz Georg nahm dieses Anbot nicht an, sondern verlangte eine größere Summe. Unter¬ dessen war die Haltung des Prinzen Georg im Auslande keine solche, wie man sie von einem Mitgliede eines Herrscherhauses erwartet, und auch nach seiner Rückkehr ins Vaterland war sein Vor¬ gehen gegen die erhabene Person Sr. Majestät des Königs derart, daß sie der Regierung die Pflicht auferlegen, im Sinne des Hofstatutes über Vorkehrungen schlüssig zu werden, welche bei ähnlichen Vorfällen anzuwenden wären. Ausland. Die wahren Absichten Aoincares. Wie der „Populaire" mitteilt, soll Poincare vor einigen Tagen die politischen Redakteure einiger großer Blätter, „M-Uin", „Petit Parisien", „Echo de Paris" und „Petit Journal" zu sich berufen und zu ihnen gesagt haben, man gehe ganz ein- fach der ständigen Besetzung des linken Rhein- users entgegen. Er, Poincare, wäre untröstlich, wenn Deutschland bezahlen würde. (!) Man wäre dann verpflichtet, die Rheinprovinz zu räumen, und man verlöre dadurch den Nutzen der An¬ strengungen, die man unternehme, um diese Be¬ völkerung friedlich, aber mit der Waffe in der Hand zu erobern. „Glauben Sie", so habe Poincare die Jour¬ nalisten gefragt, „daß es besser ist, Geld einzu¬ kassieren, als neues Gebiet zu erwerben? Ich meinerseits denke, daß es besser ist, zu besetzen und zu erobern, als einzukassieren. . Sie werden verstehen, warum wir ein starkes Heer brauchen, einen wachsamen Patriotismus und dazu das einzige Mittel, das darin besteht, sich so einzu¬ richten, daß unsere Gegner, die Besiegten, über¬ haupt nicht erfüllen können. Wenn Deutschland seine in Versailles unterschriebenen Verpflichtungen ausführcn würde, dann wäre es mit der Macht unseres Heeres dahin. Dann müßte man abrüsten." Nach der gescheiterte» Londoner Konferenz. Deutschland hat vor einigen Tagen 500.000 Pfund Sterling den Alliierten als Ausgleichsrate gezahlt. Reichskanzler Dr. Wirth wies dem Berliner Vertreter des Londoner Daily Chronicle gegenüber auf diese Tatsache hin, die aufs neue beweise, daß sich das Deutsche Reich seinen Verpflichtungen nicht entziehen wolle. „Wir werden," sagte der Kanzler, „unsere Verpflichtungen soweit durch- führen, als es die Sicherheit der Brotversorgung zuläßt. Erst Brot für das deutsche Volk, dann Reparationen. Was wirtschaftlich unmöglich ist, muß von selbst zusammenbrechen. Die Auswei¬ sungen aus Elsaß-Loihringen haben die öffent¬ liche Meinung in Deutschland in ihren Tiefen erregt. Die augenblickliche Katastrophe der Mark ist haupt¬ sächlich durch die Furcht hervorgerusen, daß Frank- reich Deutschland nach dem Leben trachte. Soll Deutschland nicht leben dürfen? Gehen wir den Weg Rußlands? Rußland ist ein ackerbautreibendes Land, Deutschland hauptsächlich Industrieland. Ein Zusammenbruch Deutschlands würde ohne Beispiel dastehen und nichts würde damit ver- glichen werden können." — Die Londoner Zeitung Pall Mall and Globe erklärt in einem Leitauf¬ satz, daß Frankreich das Signal zum Abbruch der Konferenz gegeben habe. Die öffentliche Meinung in England sei mehr als je von der Unwirksamkeit der französischen Politik und ihrer Schädlichkeit für die allgemeine Wohlfahrt Europas überzeugt. Großbritannien würde sich keiner französischen Politik anschließen, die eine Entsendung der Ge- richtsvollzieher auf die andere Seite des Rheins bedeute, denn dies würde wahrscheinlich einen politischen und wirtschaftlichen Zusammenbruch zur Folge haben. — Das Organ Lloyd Georges, der schon oben zitierte Daily Chronicle, schreibt: Frankreich verfolgt zwei einander entgegengesetzte Ziele: Deutschland zu vernichten und Deutschland zahlen zu lassen. Die einzige nunmehr sichtbare Alternative ist, daß es den Versailler Vertrag zerreißt und zu einer Separataktion gegen Deutsch¬ land übergeht. Wenn Frankreich dies tut, wird England wissen, woran es ist. Aus Stadt und Land. KoLevje. (V o m S chul d i e nste.) In letzter Zeit haben wieder drei deutsche Gottscheer Lehrer mit ihren Familien die Heimat verlassen und in Deutschösterreich Anstellung gefunden: Schulleiter Herr Viktor Porupski, der seinerzeit auch an der Schulvereinsschule in Maierle erfolgreich tätig war; Oberlehrer Matthias Primosch, früher Be¬ zirksschulinspektor und langjähriger Obmann des nunmehr verwaisten Gottscheer Lehrervereines, und Oberlehrer Wilhelm Tschinkel, ein echter Volks¬ mann, emsiger Forscher und als solcher schrift¬ stellerisch tätig, Leiter des Gottscheer Kalenders. Durch Pensionierung, Entlassung und Auswan. derung der Lehrerschaft ist die Zahl 36 erreicht. Rechnen wir noch jene Lehrkräfte hinzu, die in Deutschösterreich ihre Studien vollendeten und bei uns keine Anstellung bekamen, so hat das Gott- scheerland über 40 deutsche Lehrkräfte eingebüßt, ein Verlust, dessen Folgen sich schon heute allent¬ halben zeigen. Die besten Lehrkräfte sind für un- sere Kinder verloren gegangen. Beseelt von treuer Pflichterfüllung, ausgestattet mit reichem Wissen und Können, sind alle still aus dem heimischen Schuldienste geschieden. Für all die Mühen und Beschwerden, die sie mit unserer Schuljugend hatten, hat ihnen niemand eine Anerkennung ge- zollt, keine Behörde, kein Ortsschulrat, keine Ge- meindevertretung. Mögen alle die wohlverdiente Anerkennung in dem aufkeimenden Samen er¬ blicken, den sie während ihrer Amtstätigkeit in die zarten Kinderherzen gelegt und der, was wir hoffen, auch gute Früchte zur Reife bringen wird. — (Das Recht auf den Titel „Tier¬ arzt") haben dem Amtsblatte Nr. 77 zufolge nur jene Personen, die ordnungsgemäß ihre Studien an den tierärztlichen Hochschulen absolviert, die vorgeschriebenen Prüfungen abgelegt und das tierärztliche Diplom erworben haben. Nur solche Personen dürfen sich mit der Heilung fremden Vie¬ hes beschäftigen, allen anderen ist es verboten. Nur in Notfällen darf plötzlich erkrankten Tieren die erste Hilfe auch von anderen Personen zuteil werden. — (Verpfändung aller Staats mo¬ nopole.) Die Staatsmonopole in den Gebieten außerhalb Serbiens waren bisher nicht ver- pfändet. Mit den; Inkrafttreten der amerikanischen Dollaranleihe aber werden auch die Monopol¬ einkünfte in Kroatien-Slawonien, Slowenien, Dal¬ matien, in der Wojwodina und Baranja ver¬ pfändet. Die Einkünfte in diesen Provinzen werden daher in Hinkunft zusammen mit den Monopol¬ einnahmen in Serbien gebucht und aus den Ge- samteinnahmen sollen die Annuitäten aller Staats¬ anleihen gezahlt werden. Nunmehr sind olle Mo¬ nopoleinnahmen im ganzen SHS-Königreich ver¬ pfändet. — (DiePrüfungdernichtslawischen Lehrer verschoben.) Der Unterrichtsminister hat, dem Ansuchen der nichtslawischen Lehrer statt¬ gebend, die für die Ablegung der Differenzial- prüfung auf den 1. September festgesetzte Frist bis zum Jänner 1923 verlängert. Desgleichen wurde den Schulinspektoren mitgeteilt, daß der in Beograd geplante Ferialkurs der nichtslawische» Lehrer vollständig unterbleibt, da er eine zu schwere finanzielle Belastung der Lehrerschaft be¬ deuten würde. Dieser Beschluß des Unterrichts. Ministers hat in den interessierten Kreisen allge- meine Genugtuung hervorgerufen. Stara cerkev. (Die erste Million über¬ schritten.) Es soll jgewiß jnicht bestritten werden, daß, wie anderswo, auch bei uns der und jener statt zu sparen, seine Kreuzer nutzlos beim Fenster hinauswirft und sie sinnlos vergeudet. Doch sind das gottlob bisher nurmehr Einzelfälle. Im allgemeinen ist man klug genug, für die Zukunft vorzusorgen. Beweis hiefür ist der hohe Einlagen- stand, welchen die hiesige Raiffeisenkasse im abge¬ laufenen Jahre erreicht hat. Die Einlagen hatten nämlich am Schluffe des Jahres die erste Mil¬ lion überschritten. Seitdem haben sie eine weitere Erhöhung erfahren. — (Kirch weihe und Wallfahrt.) Der Großfrauentag erhielt Heuer in Mitterdorf beson¬ deres Gepränge durch die gemeinsame Wallfahrt der Gottscheer Mädchenkongregationen. Vormittag hielt unter großer Assistenz Herr Kanonikus und Dompfarrer Josef Erker feierliches Hochamt; nach¬ mittags der Herr Dechant Ferdinand Erker die Kongregationsandacht mit Ansprache und Neu- Verrinst Spsrein- l»§en mit uaü rabit äie lnvali- clen- u. Kenteasteuer aus eigenem. kkls^AsnIilksnIc koövvjs geväbrt KnSlIiKk unter kulantesten Leclingungsu, übernimmt ebne 2in»verlu»t unä rabit sie über Verlangen sokort aus, übernimmt LinIsgSN gvgLN Kündigung, gegen bübere Verzinsung, übernimmt 8vKvvI», 8«N>LSN«sseiSUNgSN usv ur Einlösung, kautt VsIlllvN aller 8taaten, beson- äer» üollsn ru äen böobsten Tageskursen. Seite 132. Gottscheer Zeitung — Nr. 33. Jahrgang V. aufnahme von Mitgliedern. Nach der kirchlichen Verrichtung fand die gemeinsame Kongregations¬ versammlung im Freien ihre Fortsetzung. Die Oberlehrerswitwe Frau Maria Erker hatte hiezu in entgegenkommender Weise den Garten zur Ver- fügung gestellt. Begrüßungsansprachen, kirchliche und Volkslieder reihten sich aneinander und all¬ gemein wurde der Wunsch ausgesprochen, es solle im nächsten Jahre wiederum eine solche gemein¬ same Wallfahrt mit erweitertem Programme ab¬ gehalten und dahin gearbeitet werden, daß daran alle Gottscheer Pfarren sich beteilen. Diesmal waren nebst der Mitterdorfer noch die Gottscheer, Ebentaler und Altlager Kongregation und 9 Priester erschienen. Der Tag bleibt allen in angenehmer Erinnerung. Walgern. (GlockenspendenausCleve- land.) Herr Josef Perz hat zur Anschaffung neuer Glocken in Mälzern unter den aus Malgern gebürtigen und jetzt in Cleveland ansässigen Lands- leuten eine Sammlung eingeleitet und als deren Ergebnis uns 30.600 X übermittelt. Hiezu hat er samt Frau 20 Dollar beigetragen. 6 Dollar Maria Salomon, Malgern 24; je 5 Dollar Johann Perz, Magdalena Schauer, Alois Fink, Malgern 28; Ferdinand und Antonia Tramposch, Josefa Lackner, Helena Eppich und Maria Wittine, Mal¬ gern 10; Paul Eisenzopf 21, Josef Kamme 46, Andreas Schneider 27, Josef Kren 23; je 2 Dollar Anton Kren 23, Johann Perz 26, Maria Perz 13, Mathilde Gliebe 8, Josef Perz, Antonia Perz und Anna Weber 16, Franz Tscherne, He¬ lena Hohn, Josefa Verderber 40; je 1 Dollar Alois Perz 1, Josefa Schleimer 13, Franz Perz 56, Maria Eppich 27, Maria Fink und Magda- lena Hutter 35, Alois Perz 56, Lisi Kamme 37; 2 Dollar 50 Franz Högler aus Unterloschin 2 und Alois Kikel aus Hohenberg 9, 1 Dollar Alois König, Altbacher 6. Nebst den vorangesührten Spenden liefen zu dem gleichen Zwecke noch von den in Cleveland ansässigen Geschwistern Blattnig aus Malgern 19 8100 X; von den Schwestern Maria, Magdalena und Josefa Fink aus Mal¬ gern 24 — 3730 X ein. Gott lohne es dem Sammler und allen Spendern! Klindorf. (Sammlung.) Frau Lena Marko geb. Kresse aus Klindorf sammelte in Amerika unter den dortigen Landsleuten für die Anschaffung neuer Kirchenglocken für unsere Filialkirche. Für diesen Zweck spendeten Maria Samide und Maria Kresse je 2 Dollar, Josef Ruppe und Franz Wittreich je 1 Dollar, Franz, Paula und Alois Wittreich, Sophie Stalzer, Josef Kren und Franz Kramer je 50 Cent; für den gleichen Zweck spen¬ dete Magdalena Sigmund in Klindorf 240 X. Die Geschwister Kresse aus Klindorf brachten den Betrag für eine Glocke unter sich selbst auf, und zwar spendeten Lena Marko geb. Kresse 40, Joses und Maria Kresse je 10 Dollar. Der Sammlerin und allen Spendern aber gebührt unser beson¬ derer Dank. Wössarrdl. Die am 30. Juli vorgenommene Neuwahl der Ortsgruppenleitung in Pöllandl hatte folgendes Ergebnis: Samida Johann aus Pogorelz Obmann, Gramer Matthias aus Pöllandl Stellvertreter; Ausschußmitglieder: Gramer Karl und Maußer Andreas aus Pöllandl, Kraker Rudolf aus Steinwand, Kraker Andreas aus Kleinriegel, Petschauer Bernhard aus Dranbank und Tellian Johann aus Krapflern. Kulturbund. Bundeskanzlei: Neusatz. König Petergasse 3. Von der Hauptversammlung. Schau¬ turnen. An dem großen Schauturnen werden, nach den bisher eingelaufenen Meldungen, die Turner und Turnerinnen von Semlin, Ruma und Indija mit folgendem Programm teilnehmen: 1. Gemeinsame Freiübungen der Turner, 2. Fah- nenübungen der Turnerinnen, 3. Geräteübungen der Turner, 4. Freiübungen der Turnerinnen, 5. Hochsprung, 6. Pyramiden. Die noch nicht an¬ gemeldeten deutschen Turnvereine, Turn- und Sport- abteilungen der Kulturbund-Ortsgruppen werden dringend ersucht, ihre Anmeldungen ehestens nach- zutragen und das Namensverzeichnis der Teil¬ nehmer behufs Sicherstellung der Unterkünfte Herrn Johann Röhrig in Stari Vrbas einzusenden. Weinausstellung. Die dem Kulturbunde angeschlossene Weinbausektion des Deutschen volks¬ wirtschaftlichen Vereines in Werschetz veranstaltet anläßlich der Hauptversammlung in Werbaß eine mit Kostproben verbundene Ausstellung von Tafel edelster Sorte, sowie von verschiedenen Arten Wein, Branntwein, Kognak, Likör, Schaumwein usw. bester Qualität. Wir machen alle Inter- essenten, insbesondere die Herren Gastwirte, auf diese seltene Gelegenheit aufmerksam, die Erzeug¬ nisse eines unserer hervorragendsten Weinbauge¬ biete kennen zu lernen und mit den Erzeugern selbst in Fühlung zu treten. Gemäldeausstellung. Bisher sind an¬ gemeldet die akademischen Maler M. Pettek aus Slovenska Bistrica mit 30—35 Landschaftsaqua¬ rellen und Hans Gagern aus Mokrice mit 35— 40 Karrikaturen und Genrebildern in verschieden- ' ster Ausführung. Die Bilder dieser beiden Herren sind verkäuflich, die Preise bewegen sich zwischen 100 und 1000 Dinar. Außerdem hat die Witwe nach dem in Werbaß verstorbenen akademischen Maler Josef Pechan in liebenswürdiger Weise in Aussicht gestellt, an 20 Ölgemälde des ver- ewigten, um Werbaß hochverdienten Künstlers zur Verfügung zu stellen. Das halbe Reinerträgnis der Ausstellung ist dem Fonde zur Errichtung eines Pechan-Denkmals in Werbaß zugedacht. Anmeldungen zum Festbankett. Es wird dringend ersucht, die Teilnahme am Fest¬ bankett bei der Anmeldung zur Hauptversammlung ausdrücklich bekannt zu geben, damit die Gastwirte in die Lage versetzt werden, sich rechtzeitig mit den erforderlichen Vorräten an Lebensmitteln zu versorgen. Überhaupt empfiehlt es sich, die An¬ meldungen sowohl zur Teilnahme an der Haupt¬ versammlung überhaupt wie am Festbankett im besonderen zu beschleunigen, da angesichts des voraussichtlich sehr starken Andranges auswärtiger Gäste nur für diejenigen gesorgt werden kann, welche sich beim Festausschüsse (bei Herrn Johann Röhrig in Stari Werbaß) anmelden. KoLevje. (Kulturbund.) Bei der röm.- kath.- Festmesse, welche anläßlich der Hauptver- sammlung Sonntag den 27. d. M. um halb 8 Uhr vormittags in der Pfarrkirche von Neuwerbaß durch den hochw. Herrn Dechanten Matthias Kleitsch aus Weißkirchen zelebriert wird, gelqngt die Lateinische Pastoralmesse von I. Güttler für gemischten Chor und Orchester durch den Deut- schen Gesangverein und die Gesellschaft der Musik- freunde in Ruma zum. Vortrag. Für die Theateraufführungen ist folgendes Programm in Aussicht genommen: am 26. d. M. in Neuwerbas „Alt-Heidelberg", Schauspiel von Meyer-Förster, gespielt vom Verbände deutscher Hochschüler in Marburg, — am 26. d. M. in Altwerbaß „Die verdorbene Motzelsuppe", Schwank von Gustav Schwegelbaur, gespielt von der Orts¬ gruppe Altwerbaß, — am 27. d. M. in Neu¬ werbaß „Flotte Bursche", Komische Operette von Franz von Suppe, gespielt vom Deutschen Ge¬ sangverein und der Gesellschaft der Musikfreunde in Ruma, am 27. d. M. in Altwerbaß „Das deutsche Volkslied", Singspiel von Fritz, Lorenz und Karl strecha, gespielt von der Ortsgruppe Neusatz. Die Rollenbesetzung der Opperetle „Flotte Bursche" ist folgende: Hieronymus Geyer — H. Stefan Buck; Frinke — H. Emerich Brendl; Brandt — H. Eduard Armbrust; Anton, Hand' werksbursche — H. Karl Schnee; Lisette, Bürger- Mädchen — Frl. Eva BenLiL; Fleck, Stiefelputzer — H. Stefan Kehl; der Wirt „Zum Kamel" H- Josef Szatory. Außerdem Studenten, Studentinnen, Kellnerinnen. Ort der Handlung; Heidelberg. Spielleiter: H. Huck, Kapellmeister: H. Ambros. Verantwortlicher Schriftleiter C. Erker. — Herausgeber und Verleger „Gottscheer Bauernvartei". Buchdruckerei Josef Pavlicek in Sottschee - ZclMineM - heimisches, garantiert echt, nur vom Speck, offeriert zu 128 K (32 Din) per Kilogramm solange der Vorrat reicht Peter Petsche, Gottschee. 3—2 Wäkma8ckinen - - Wagenräder- Oummivvare-- 2ubekörteile- ferner sämtlicke 8perereiartikel - - §ut uuä biiu§ bei l^sokinkel, Kaösvs Sexenüber ctem IVsiseabause. Kausknecht für Geschäftsarbeiten findet gegen gute Bezahlung sofort Aufnahme. Anträge sind zu richten an Jakob KaffeL, Kaufman in KoLevje, Hauptplatz. 2—1 Singer-Mhmafchine gut erhalten, verkauft zu billigem Preise Max Jaklitsch in Reintal 19. Kafer kauft das Karl Auerspergsche Forstamt in KoLevje. 3—1 Ireiwittiger Aerkauf. Sonntag den 27. August I. I. um 2 Uhr nachmit¬ tags werden in Hasenfeld Nr. 9 nachstehende Gegen¬ stände im Versteigerungswege verkauft: 1.) Zimmerein¬ richtungsstücke, Tische, Belten, Kleiderschränke, Sessel und ein gut erhaltener Kinderwagen. 2.) Verschiedene Werk¬ zeuge, wie: Hacken, Sägen, Bohrer, Ketten usw. 3.) Landwirtschaftliche Geräte und Werkzeuge, darunter zwei Wagen, eine Egge und eine Getrcidewindmaschine. - - I V I Einlagenstand Ende Dezember 1921: HMrviM M AM KllkkVjb sE r , , , . Stevie be- Amtstaqe jeden Montag und Donnerstag von 8 bis 11 Uhr und an L ÄiNL E Hu-.-»-«-,» -°-»s-h--.'»--" -°»-«ii m-