i :?r Die elektrische Beleuchtung der k. k. Kriegs-Marine. II. Theil. Im Auftrage des k. k. Reichs - Kriegs - Ministeriums, Marine - Section, bearbeitet von M. Burstyn Alexander Wilhelmi k. k. Artillerie - Oberingenieur k. k. Marine - Elektrotechniker und Gustav Lendecke k. k. Maschinenbau - Ingenieur. Mit 19 Tafeln in Atlas und Text-Figuren. 1885 . Buchdruckerei von Ig. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg in Laibach. Inhaltsverzeichnis. Erster Abschnitt. Beschreibung der Apparate. Seite I. Dynamo-elektrische Maschinen. 1 A. Lichtmaschine Typ AHA von Gramme . 2 B. » » CHCT » » 8 C. » » DQ » » 10 D. » » M »> >» 12 E. Altere Doppelmaschine Typ G von Gramme .13 F. Altere einfache Maschine Typ C von Gramme .15 G. Dynamo-elektrische Maschine von Siemens und Halske. ... 16 II. Der Gommutator von Sautter-Lemonnier . 18 III. Die Kabelleitung.20 IV. Lampen.22 A. Handlampe von Sautter-Lemonnier .22 B. Automatische Lampe von Serrin .26 V. Projectoren.31 A. Projector von 60 cm.32 B. » » 40 ».37 C. » » 90 >..39 D. » » 30 ».40 •VI. Kohlenstabe (Elektroden).41 VII. Der Leitungsprufer.43 Zweiter Abschnitt. Installierung der Apparate und ihre Bereitstellung fur den Betrieb. I. Installierung der Apparate.45 A. Maschine, Commutator und Leitung.45 B. Projector.48 II. Bereitstellung fur den Betrieb.51 A. Dynamo-Maschine.51 B. Commutator.54 C. Lampen.54 D. Projectoren.56 IV Dritter Abschnitt, Betrieb und Anwendung der Apparate. A. Dynamo-Maschine.58 B. Projectoren und Lampen.60 Zusainmenstellung der Commandovvorte an die Projectoren und Ausfiihrung der Befehle. 73 Vierter Abschnitt. Beschreibung, Betrieb und Instandhaltung der Brother- hood-Maschine sammt Betriebskessel. I. Beschreibung der Apparate.75 A. Brotherhood- Maschine.75 B. Regulator. 84 C. Tachymeter.87 D. Die Betriebskessel.91 II. Betrieb und Instandhaltung der Brotherhood- Maschinen und deren Ressel 93 Anhang. I. Ausriistungs-, Ersatz- und Verbrauchsgegenstande, Betriebsmaterialien und Werkzeuge ffir die elektrische Beleuchtung auf Schiffen. . . 99 II. Preise der elektrischen Beleuchtungsapparate.106 Verzeichnis der Figuren. Tafel I, Fig. 1. Ansicht und tlieilweiser Langsschnitt der Maschine Typ AHA sammt Brotlierliood - Maschine und Tachvmeter, auf ihrer Fundamentplatte montiert. > » » 2. Obere Ansicht der Maschine Typ AHA sammt Brotherhood- Maschine und Tachymeter. » » »3. Seitenansicht des Complexes AHA. » » » 4. Schnitt durch die Dynamo-Maschine Typ A, gefiihrt durch den Collector. » » » 5. Vordere und obere Ansicht des Schalthebels der Dynamo- Maschine Typ A. Tafel H, Fig. 6. Ansicht und theilweiser Langsschnitt der Maschine Typ CHCT sammt Brotherhood - Maschine und Tachymeter, auf ihrer Fundamentplatte montiert. » » » 7. Obere Ansicht des Complexes CHCT. » » > 8. Seitenansicht » » » » » » 9. Schnitt durch die Dynamo-Maschine Typ C, gefiihrt durch den Collector. Tafel III, Fig. 10. Langsschnitt der Dynamo-Maschine und Ansicht der Brother- 7joo(f-Maschine Typ DQ sammt Tachymeter, auf ihrer Fun- damentplatte montiert. » > ' » 10 a. Schnitt durch die Dynamo-Maschine D( % ). » » » 11. Obere Ansicht des Complexes DQ. » » » 12. Seitenansicht » > > TafelIV, Fig. 13. Ansicht der Dynamo - Maschine Typ M sammt Brotherhood- Maschine. 14. Obere Ansicht des Complexes M. 15 u. 16. Seitenansichten des Complexes M. 17. Obere und Seitenansicht des Schalthebels der Dynamo-Maschine M. » » » 18. Vorrichtung zum Anpressen der Biirsten bei Maschine Typ M. Tafel V, Fig. 19. Schnitt und vordere Ansicht des Gramme’schm Inductors sammt Collector. 20. Vorrichtung zum Einfuhren und Anpressen der Biirsten bei den grosseren Maschinen von Gramme. 21. Obere, Seiten- und Vorderansicht des Commutators von Sautter- Lemonnier bei Stellung desselben auf «ein starkes Licht». » » » » » » » » » » » » VI Tafel V, Fig. 22. Obere und Seitenansicht des Commutators bei Stellung des- selben auf «zwei einfache Lichter». » » » 23. Schalthebel der Maschine Typ C. Tafel VI, Fig. 24. Altere Doppelmaschine von Granitne , Typ C. » »» 25. Sehema der Schaltung in der alteren Doppelmaschine Typ C. » » » 26. Altere einfache Maschine von Granitne, Typ C. » » » 27. Sehema der Schaltung in der alteren einfachen Maschine Typ C. » » » 28. Seitenansicht. Tafel VII, Fig. 29, 30 u. 31. Vorrichtung zum Anpressen der Biirsten bei der alteren Doppelmaschine von Granitne, Typ C. » » » 32 u. 32a. Vorrichtung zum Anpressen der Biirsten bei der alteren einfachen Maschine von Granitne, Typ C. » » » 33 u. 33 a. Collector und Vorrichtung zum Tragen und Anpressen der Biirsten bei der Dynamo-Maschine von Siemens und Halske. Tafel VIII, Fig. 34 u. 35. Vorder- und Seitenansicht der Dynamo-Maschine (dop- pelte) von Siemens-Halske sammt Kessel und Betriebs- maschine auf einem Locomobil montiert. » » » 36, 37 u. 38. Ansicht und innere Einrichtung des Commutators der Maschine von Siemens und Halske. Tafel IX, Fig. 39. Handlampe von Sautter-Lemonnier. » » » 40. Detail der Centrierungsvorrichtung bei der Handlampe. » » » 41, 42 u. 43. Details der Befestigungsweise des oberen Kohlen- tragers, um ihn drehbar zu machen. Tafel X, Fig. 44 u. 45. Seiten- und Vorderansicht der automatischen Lampe von Serrin nach theihveiser Entfernung des Lampen- gehauses. Tafel XI, Fig. 46 u. 47. Seiten- und Riickansicht derselben Lampe. Tafel XII, Fig. 48. Seitenschnitt durch den Mangin’schei\ 60 cm Projector sammt Plattform und Sockel bei eingesetzter Handlampe. » » » 49. Vordere Ansicht des Mangin’schen 60 cm Projectors sammt Plattform und Sockel bei eingesetzter Lampe und vor- gelegter Streulinse. » » » 49a. Nische fiir die Projector-Klemmschrauben im Sockel. TafelXIII, Fig. 50. Seitenschnitt durch den Mangin’ schen 40 cm Projector sammt Plattform und Sockel bei eingesetzter Handlampe. » » » 51. Riickansicht des Mangin’schen 40 cm Projectors bei ein¬ gesetzter Handlampe. » » » 51a. Nische fur die Projector-Klemmschrauben im Sockel. Tafel XIV, Fig. 52. Vordere Ansicht und theilweiser Schnitt durch den Mangin- schen 90 cm Projector sammt Plattform und Sockel bei eingesetzter Handlampe. » » » 53. Seitenschnitt durch den Mangin’ schen 90 cm Projector sammt Plattform und Sockel bei eingesetzter Handlampe. VII Tafel XIV, Fig. 54. Ansicht und Construction des Schalthebels an den Projec- toren. Tafel XV, Fig. 55. Seitenschnitt durch den Mangin’ schen 30 cm Projector sammt Gabeltrager bei eingesetzter Handlampe. » »» 56. Vordere Ansicht des 30 cm Projectors bei geschlossener Streu- linsenthiire und Schnitt durch den Gabeltrager. » » n 57. Vorrichtung zum Festhalten der geoffneten Streulinsenthiire des 30 cm Projectors. » » » 58. Construction des Contactes an der Achse des 30 cm Projectors. » » » 59. Schnitt durch den 30 cm Projector und die zugehorige Hand¬ lampe. Tafel XVI. Installierung und Sorrung der Projectoren. TafelXVII, Fig. 66 it. 67. Vorderer und Seitenschnitt durch die Brotherliood- Maschine. 68. Schnitt durch den Deckel der Brotherhood- Maschine. 69. Vertheilungssehieber der Brotherhood- Maschine. » » » 70 . Schnitt durch den Deckel und das Regulator-Ventil der Brotherhood-Ma.schine. » » » 71. Regulator der Brotherhood- Maschine. » » » 72. Tachymeter. TafelXVIII, Fig.73 bis 78. Brotherhood- Maschine fur die Dynamo-Maschine Typ M. Tafel XIX. Kessel fiir den Betrieb der Lichtmaschinen. » » » » Berichtigungen. » 1 - Erster Abschnitt. Beschreibung der Apparate. L Die dynamo-elektriscIien Maschinen. Zur Beleuchtung des Vorfeldes auf den Schiffen der k. k. Kriegs-Marine werden durchwegs dynamo-elektrische Gleichstrom- Maschinen von Gramme beniitzt. In der Regel sind zwei solcher Dynamo - Maschinen zu gemeinschaftlichem Betriebe montiert, und werden beide durch eine dreicylindrige Brotherhood-Maschine, welche zwischen ihnen montiert ist. direct angetrieben. Die theoretischen Principien, welche dem Bane der dynamo- elekt.risehen Maschinen von Gramme zu Grande liegen, vrarden im ersten Theile dieses Werkes ausfiihrlich behandelt, und wird auf dieselben hier nur verwiesen werden. Dort ist auch alles dasjenige, was auf die Inductionsvorgange, die Stromwege und Schaltungsweisen der in der k. k. Kriegs-Marine verwendet.en Typen Gramme ’scher Maschinen Bezug hat, genau angegeben. In diesem zweiten Theile soli die technische Construction der gesammten fiir die elektrische Beleuchtung auf den Kriegsschiffen verwendeten Apparate im Detail dargelegt, und die fiir den Betrieb derselben sowie fiir die Beniitzung des elektrischen Lichtes auf Kriegsschiffen erforderlichen Anleitungen gegeben werden. In der folgenden Tabelle sind die auf den verschiedenen Schiffsgattungen der k. k. Kriegs-Marine verwendeten Tvpen Gramme- scher Maschinen zusammengestellt, und einige fiir die Praxis ver- wertbare Daten beigegeben. Burstyn , Elektr. Beleuchtung. 1 Es sollen nun zunachst die einzelnen Typen Gramme ’scher Maschinen und hierauf jene Dvnamo-Maschinen beschrieben werden, welche vereinzelt in der k. k. Kriegs-Marine Verwendung finden. A. Lichtmaschine Typ AHA von Gramme. (Tafel I.) Auf einer gusseisernen Fundamentplatte sind zwei Licht- maschinen mit je vier Durchbolzen und zwei Fixierungsstiften derart befestigt, dass die Achsen ihrer Inductoren mit der Achse der zwischen denselben montierten Brotherhood -Maschine direct. geknppelt werden konnen. * Der ganze Complex besteht, aus zwei Dynamo-Maschinen und einer Brotherhood - Maschine, auf gemeinschaftlicher Fundamentplatte montiert. ** Der ganze Complex besteht aus nur einer Dvnamo-Maschine und einer Brotherhood - Maschine, auf gemeinschaftlicher Fundamentplatte montiert. 3 Jede der Lichtmaschinen besteht. aus zwei gusseisernen Lager- stiicken gg, welche mit je zwei Schraubenbolzen an der Unterlags- platte angeschraubt sind. Die Eisenkerne ee der Elektromagnete EE, welche beiderseits in Schraubengevvinde enden, gehen durch diese Lagerstucke und werden durch vier Muttern mit denselben fest. ver- bunden. Der Durchmesser der Elektromagnetkerne betragt 75 mm. Die Lagerstucke tragen die metallenen, mit Schmierlochern ver- sehenen Lager fiir die Achse des Inductors. Das von der Brotherhood-Maschme ent.fernt gelegene Lagerstiick jeder der beiden Dynamo-Maschinen hat einen eisernen Biigel d sammt Stellschraube zrnu Fixieren der Inductorachse. An demselben Lagerstucke sind auch die zwei Triiger k k fiir die Biirsten BB befestigt.. In seiner Mitte tragt jeder Elektroinagnetkern einen Polschuh D aus \veichern Eisen, welcher halbkreisformig ausgeschnitten ist. Die beiden Polschuhe des Elektromagnet-Paares einer Dynamo-Maschine umschliessen den Inductor J bis auf einen geringen Zwischenraum fiir den freien Durchgang desselben. Die beiden Polschuhe einer Maschine sind beiderseits durch Messingplatten m miteinander verbunden. Die Eisenkerne der Elektromagnete sind mit isoliertem Kupfer- draht. von entsprechender Dicke in mehrfachen Lagen derart um- ■wickelt, dass bei durchgehendem Strome der Polschuh des einen Elektromagnetes Nord-, der des andern Siidmagnetismus erhiilt. In der Regel ist bei den Gramme ’schen Maschinen der obere Polschuh siidmagnetisch. Die Verbindung der Magnetisierungs-Spiralen der Elek¬ tromagnete miteinander und den Biirsten einerseits, beziehungsweise den Polklemmen anderseits, ist in der weiter angegebenen Art durchgefiihrt. Der Inductor J der Gramme’schen Maschine ist in der auf Tafel V, Fig. 19, dargestellten Art constructiv durchgefiihrt. Auf der mit der Brotherhood -Maschine direct gekuppelten Achse x des In¬ ductors ist ein aus den Scheiben 1 bis 5 zusammengesetzter Iiolz- cylinder aufgekeilt. Die Achse hat einen keilformigen Ansatz, welcher sich in eine entsprechende Ausnehmung des Holzcylinders einfiigt. Die fiinf Scheiben, welche den Holzcylinder zusammensetzen, sind geleimt und gediebelt und so iibereinander gelegt, dass sich ihre Holzfasern rechtwinklig kreuzen. Die Mantelflache des Holzcylinders ist der Hbhe nach gerippt, mit Leinwandbandern iiberwickelt und mit Schellack angestrichen. i* 4 Der Gramme’sche Ring ist. auf diesen Ho]zeylincler mit. Gewalt. aufgetrieben. Er besteht aus einem Ringe aus weichem Eisen s, welcher durch regelmassiges Aufwinden von gut, ausgegliihtem, mit Harz iiberzogenem Eisendraht in mehreren Lagen uber- und neben- einander bis zu einer Dicke von 20 mm und einer Kantenhbhe von 100 mm gebildet ist. Um diesen Ring aus weichem Eisen, den Kern des Inductors, ist isolierter Kupferdraht von entsprechender Dicke in 56 bis 64 ge- sonderten Spiralen derart aufgewickelt, dass die Windungsebenen durch die Ringaxe gehen und die Windungen regelmassig und dicht an- und nebeneinander zu liegen kommen, so dass Eisenring und Inductionsspulen einen fest gefiigten, nirgends unterbrochenen Hohlcylinder von 180 mm ausserem, 110 mm innerem Durchmesser und 120 mm Kantenhohe bilden. Die Enden der Spulendrahte \verden dabei sammtliche nach einer Seite des Ringes gefiihrt. Das Ende des Drahtes einer Spirale und der Anfang des Drahtes der nachsten Spi¬ rale werden miteinander metallisch verbunden, hierauf in das um- gebogene Ende eines Kupferblechstreifens f geklemint. und dort ver- lothet. Sammtliche Spiralen bilden also eine ununterbrochene, in sich geschlossene Leitung. (Vergl. T. Theil S. 19.) Die Zahl der Kupferblech- streifen ist offenbar so gross, als die Zahl der Inductionsspiralen. Diese Kupferblechstreifen, Rippen, sind radial angeordnet und mit ihrem zweiten Ende in kupferne Contactblatter K von trapezoiclalem Querschnitt, die Collectorsegmente, eingeklemmt und verlothet. Die Collectorsegmente sind voneinander durch Zwischenlagen von mit Schellack iiberzogenen Papierblattern oder durch Asbeslplatten isoliert und so aneinander gereiht, dass sie in ihrer Gesammtheit einen hohlen Cylinder von 89 mm ausserem Durchmesser und 60 mm Kantenhohe bilden. Dieser Hohlcylinder stellt den Stromsammler oder Colleotor der Maschine dar. Offenbar be¬ steht der Gollector aus so vielen Collectorsegmenten, als Rippen oder als Inductorspiralen vorhanden sind. Der den Collector bildende Hohl- cvlinder ist an seinen beiden Grundflachen mit Ringnuten versehen, in welche Holzringe r eingetrieben sind, die die Collectorsegmente fest zusammenhalten. In den Holzringen sind weiters Nuten aus- gesparrt, in vvelche dann Melallringe r' eingelegt werden, mittels vvelchen der Collector auf der Achse festgehalten \vird. Zwei Contre- muttern n dienen zur Befestigung des Inductors auf der Achse. Der Stromsammler ist daher von der Achse und den andern Metallmassen 5 der Maschine isoliert; seine Segmente sind nur je mit einer Rippe und durch diese mit zwei benachbarten Inductionsspiralen leilend verbunden. Auf der dem Collector gegeniiberliegendeu Seite ist der Inductor durch eine Holzscheibe h abgeschlossen, welche an dem Holzcylinder angeschraubt ist.* Die Eiirsten BB schleifen an dem Colleclor. Dieselben bestehen aus versilbertem Kupferdraht, welcher in mehreren Lagen neben- und iibereinander zu einem rechtwinkligen Parallelopiped von 24 mm bis 46 mm Breite, 5 mm Dicke und 170 bis 180 mm Lange geordnet und an einer Seite verlothet ist. Die Art, wie die Biirsten gehalten und an den Lagerstiicken befestigt sind, sowie der Mechanismus, welcher zum Anpressen derselben an den Collector dient, ist in Fig. 20 auf Taf. V detailliert dargestellt. Die Biirste kommt namlich zunachst in den Biirstenschuh, einen aus Messingblech gebildeten Bahmen A, der mit einer Platte aus Weissblech n versehen ist, an welche sich die Biirste der ganzen Breite nach anlegt. Auf dieser Platte ruht eine abnehmbare Metali federjtj welche mit ihrer oberen Kante an das umgebogene Ende der Weissblechplatt.e des Burstensclmhes anstossend angelegt wird und beim Anziehen der Biirste diese mit massigem Drucke an den Collector anpresst.** Die Biirste sammt Schuh und Feder kommt in * Bei einigen neueren, im Besitze der k. k. Kriegs-Marine befindlichen Ma- schinen des Typs AHA ist der Collector in etwas abweichender Weise construiert. Die nebenstehende Figur zeigt diese Construction. Die Contactblatter K des Collectors werden an der Basis durch einen Messing- ring E zusammengehalten, der sich an die Rippen / anlegt und mittels Schrauben an dem in den Inductor eingezogenen Holz- cylinder befestiget ist. Der Ring E ist an den zwei Seiten, mit welchen er an dem Collector und den Rippen anliegt, mit iso- lierender Masse umgeben. Von der Achse ist der Collector durch eine Zwischenlage von Papier, welches mit Harz getrankt ist, isoliert. Die Isolierungen sind in der Zeichnung durch starke Striche angedeutet. ** Bei den oben ervvahnten neueren Maschinen AHA ist die Feder an der Platte des Biirstenschuhes dauernd befestigt. 6 einen passenden, rechteckigen Ausschnitt des Biirstenhalter s H und wird dort mittels der Klemmschraube a festgehalten, wenn ihre richtige Stellung ermittelt ist. Der Biirstenhalter wird von dem cylindrischen Bolzen k, dem Biirstentrager, getragen und kanu auf diesern nach Bedarf ver- schoben und in jeder Lage durch die Klemmschraube b festgehalten werden. Die Verschiebung der Biirstenhalter langs der Biirstentrager erfolgt zuweilen zu dem Zwecke, um die Bursten auf neuen Stellen des Collectors schleifen zu lassen, falls derselbe an einer Stelle zu viel gelitten hatte, und man ihn auf seiner ganzen Hohe noch nicht abziehen will, um ihn nicht vorzeitig abzuniitzen. Der Biirstentrager ist in dem von dem Korper der Maschine durch eingelegte Hartgummi-Rohren und Platten o isolierten Metall- lager p gelagert und endet, nach auswarts in ein Schneckenrad- segment. S, in welches die Schnecke s eingreift.. Diese ist in Metall- biigeln u gelagert, welche, wie das Lager fiir den Biirstentrager selbst, von den Eisentnassen der Maschine isoliert. und durch den ebenfalls isolierten Metallbolzen w an das Lagerstiick g der Maschine befestigt sind. Mittels der Schnecke z kann also der Biirstentrager uta seine Axe und mit ihm der Biirstentrager sammt Biirste in dem einen oder andern Sinne gedreht werden, so dass die Biirste an den Gollector nach Bedarf mehr oder weniger angepresst, oder ganz von ihm abgehoben werden kann. Damit die Biirsten durch Erschiitte- rungen beim Betriebe der Maschine nicht gelockert werden konnen, sind bei den meisten Maschinen Sicherheitsmuttern angebracht, welche die Bursten in der einmal gegebenen Lage festhalten. Bei einer Biirste jeder Maschine, welche, wie die Maschine Typ AHA, fiir gemeinschaftliche Kuppelung gebaut sind — bei der- jenigen Biirste namlicb, von welcher aus bei .solchen Maschinen die Leitungen um sammtliehe Elektromagnete derselben gefiihrt sind, —• ist iiberdies noch eine Klemmschraube A befestigt,, welche von den Eisenmassen der Maschine durch Hartgummi-Einlagen isoliert ist, mit dem Lagerstiicke n des Burstentragers aber, und sonach mit der be- treffenden Biirste selbst, in leitender Verbindung steht,. Bei den Maschinen Typ AHA ist die Klemmschraube A direct an dem Lagerstiick fiir den betreffenden Biirstentrager angeschraubt. Diese Klemmschraube, welche also mit derjenigen Biirste leitend ver- bunden ist, von welcher aus die Leitungen um sammtliehe Elektro¬ magnete der Maschine gefiihrt sind, kommt, bei Kuppelung zweier 7 Maschinen zu gemeinschaftlichem Stromkreise zur Anwendung, wie spater gezeigt, werden wird. Diese Klemmschraube (A) wird die Biirstenklemme genannt. Die Leitung in der Maschine Typ AHA ist, in folgender Weise ausgefiihrt. (Vergl. auch I. Theil S. 39 und Tafel III.) Von dem Metall- bolzen w des Lagers fiir den Biirstentrager jener Biirste, in welche der Strom aus dem Inductor eintritt (auf der -|- Zone des Indnctors schleift), geht ein isolierter Kupferdraht aus, weleher zunachst um den unteren Elekt.romagnetkern und von da in fortgesetzter Leitung um sammtliche Elektromagnete der Maschine in mehreren Lagen ge- wunden ist. Dabei ist die Windungsrichtung auf der einen Halfte des Elektromagnetes entgegengesetzt. jener auf der anderen Halfte desselben Elektromagnetes, so dass dieser bei durchgehendem Strome in seiner Mitte einen gemeinschaft.lichen Pol gleichen Zeichens bildet, ein bipolarer Magnet wird. Die Verbindung der Drahte je zwei benach- barter Magnetisierungs-Spiralen ist durch isolierte Kupferbander oder einfach Klemmen vermittelt, welche auf den Polstucken befestigt, und in welchen die Drahtenden der Magnetisierungs-Spiralen mittels Klemm- schrauben festgemacht sind. Die Leitung von den unteren Elektromag¬ neten zu den oberen ist durch ein Kupferband vermittelt, welcb.es an dem der Brotherhood -Maschine naher liegenden Lagerstiicke g der Maschine isoliert befestigt ist. Bei manchen Maschinen neuerer C.on- struction ist diese Verbindung einfach durch Klemmen hergestellt. Das eine Ende der Elektromagnet-Spiralen ist also mit einer Biirste leitend verbunden, das zweit.e Ende derselben ist zum beweg- lichen Contact.hebel T der Schaltvorrichtung gefiihrt., welche an dem Polschuh des oberen Elektromagnetes angeschraubt ist.* Fig. 5 auf Tafel I zeigt die Construction der Schaltvorrichtung im Detail. Aus derselben ist ersichtlich, dass bei geeigneter St.ellung des Con- tacthebels die Leitung von diesem zur Klemmschraube P (-j- Pol- klemme) hergestellt, dass also in diesem Falle die in Bede stehende Biirste iiber die gesammte Elekt.romagnetleitung der Maschine mit der Polklemme P leitend verbunden ist. Die zweite Biirste der Maschine, durch welche also der Strom in den Inductor seinen Riickweg findet (auf der —Zone des Induc- tors schleift), ist durch einen kurzen Draht direct mit der Klemm¬ schraube N (— Polklemme) verbunden. * Bei einigen neueren Maschinen des Typs AHA fehlt die Schaltvorrichtung an der Maschine ganz. Sie haben einfach nur die Polklemmen. 8 Jede Maschine hat demnach drei Kleramschrauben, u. zw. zwei Pol- klemmen Pund N und eine BiirstenklemmeH, von welchen Klem- men aus drei Kabel in der spater angegebenen Weise fortgefuhrt werden. Es sei hier erwahrit, dass die Leiiung von den Biirsten aus nicht immer in der oben angegebenen Art durchgefiihrt ist, insoferne es die Polaritat belrifft. Es kann namlich die Leitung um die Elektro¬ magnete auch von jener Biirste aus gefuhrt werden, welche auf der negativen Zone des Inductors schleift. Immer aber muss bei zwei Maschinen, welche einem C.omplex angehoren, also zu gemeinschaft- lichem Strome gekuppelt werden sollen, die Leitung um sammtliche Elektromagnete von den gleichnamigen Biirsten aus gefuhrt, die Klemmsehrauben A mtissen also mit den gleichnamigen Biirsten der zwei zusammengehorigen Maschinen ver- bunden sei n, wenn bei Kuppelung derselben keine Storung er- folgen soli. (Vergl. I. Theil S. 32 u. f.) Da zwei zusammengehorige Maschinen immer symmetrisch gebaut sind, und ihre Inductoren durch die gemeinschaftliche An- triebsmaschine in gleichem Sinne gedreht, werden, so ergibt sich weiter, dass bei zwei zusammengehorigen Maschinen die beiden oberen Magnetpole untereinander und die beiden unt.eren Magnetpole untereinander gleichnamig sei n miissen. Man thut gut, sich zeitweise davon zu iiberzeugen, bevor die Maschine in Betrieb gesetzt wird. Dazu kann auch die Magnet- nadel des Leitungspriifers beniitzt werden. Die Magnetisierungs-Spiralen der Elektromagnete sind von den gusseisernen Lagerstiicken der Maschine durch schmiedeiserne Ringe getrennt. Um die Dynamo-Maschine nach erfolgter Liiftung der Schrauben von der Fundamentplatte abheben zu konnen, ist in dem oberen Pol- schuh ein Manipulationsring x eing’eschraubt. B. Lichtmaschine Typ CHCT von Gramrne. (Tafel II.) In den wesentlichen Theilen ist diese Maschine wie die Maschine Typ AHA gebaut. Sie unterscheidet sich von dieser ausser durch Grosse und Gewicht. noch in folgenden Stucken: 1.) Die Maschine Typ CHCT hat vier Elektromagnete, von welchen zwei oberhalb, zwei unterhalb des Inductors liegen und je mit einem gemeinschaftlichen Polschuhe versehen sind. Der Durch- 9 naesser der Elektromagnetkerne betragt 75 mm, wie bei der Maschine Typ AHA. 2. ) Der I n d u c t o r ist. genau so construiert wie jener der Maschine Typ AHA, hat jedoch grossere Dimensionen, u. zw. 230 mm ausseren, 130 mm inneren Durchmesser und 170 mm Mantelhohe. Der Inductorkern hat 20 mm Dicke und 120 mm Mantelhohe. Der Collector ist gleich jenem der Maschine Typ AHA dimensioniert. und hat also 89 mm ausseren Durchmesser und 60 mm Hohe. 3. ) Die metallenen Lagerstucke ftir die Burstentrager sind hi er durch zwei isolierte Schraubenbolzen mit den Lagerstiicken der Maschine verbunden, wie es Fig. 20 auf Tafel V darstellt. Einer dieser Schraubenbolzen des entsprechenden Biirstentrager-Lagers tragt die Biirstenklemme A, welche, wie friiher erwahnt, bei Kuppelung zweier Maschinen zu gemeinschaftlichem Stromkreise in Anwendung kommt. Auch diese Maschinen haben zuweilen Sicherheitsmuttern zum Festhalt.en der Btirsten in der ihnen einmal gegebenen Lage. 4. ) Die Bur s ten sind 40 mm breit, so dass sie fast die ganze verfugbare Breite des Collectors beanspruchen, und ein Verschieben derselben langs des Burstentragers zu dem Zwecke, um andere Stellen des Collectors abwechselnd zu beanspruchen, nicht moglich ist. Im iibrigen sind die Biirsten ganz so wie die der Maschine Typ AHA dimensioniert und erzeugt. Die Art der Befestigung der Biirsten im Burstenhalter und des letzteren Befestigung am Bursten- trager, sowie der Mechanismus zum Anprešsen der Biirsten an den Collector sind so wie bei der Maschine Typ AHA ausgefiihrt, nur ent- sprechend grosser dimensioniert. 5. ) Die Schaltvorrichtung dieser Maschine, deren Construction detailliert in Fig. 23 auf Taf. V dargestellt ist, ist ahnlich derjenigen der Maschine Typ AHA gebaut. Sie ist bei der Maschine Typ CHCT auf einer Seite als Verbindungsstiick zwischen den Polschuhen beniitzt. 6. ) Die Leitung in der Maschine ist ahnlich wie bei Typ AHA gefiihrt. (Vergl. I. Theil Taf. IV.) Vom Schraubenbolzen derjenigen Btirst.e, welche auf der posi- tiven Zone des Inductors schleift, gehen jedoch gleichzeitig zwei iso¬ lierte Drahte aus, von welchen jeder zunachst zu einem der oberen Elektromagnete fiihrt. Die beiden Enden der Magnetisierungs-Spiralen der zwei oberen Elektromagnete sind an das Ende eines kupfernen Bandes, welches an dem der Brotherhood -Maschine naher gelegenen 10 Lagerstiicke der Maschine isoliert befestigt ist, mittels Klemmschrauben angeklemmt. Vom unteren Ende dieses Kupferbandes gehen wieder zwei Drahte aus, von welchen jeder um einen der unteren Elektro¬ magnete der Maschine gewickelt ist. Natiirlich sind die Windungs- richtungen wieder so gefiihrt, dass bei durchgehendem Strome beide oberen Elektromagnete in ihrer Mitte, d. i. im Polschuhe, einen gemein- schaftlichen Pol eines Zeichens, die beiden unteren Elektromagnete in ihrer Mitte einen gemeinschaftlichen Pol des entgegengesetzten Zeichens bilden. Die Drahtenden der vier Magnetisierungs- Spiralen der oberen Elektromagnetschenkel sind durch eine zvvisehen beiden liegende, gemein- schaftliche Kupferschiene miteinander verbunden; die Magnet.isierungs- Spiralen der unteren Elektromagnetschenkel sind hingegen paarweise durch seitlich liegende Kupferschienen miteinander verbunden, wie es im Schema Fig. 24 auf Taf. IV des I. Theiles dargestellt. ist. Die Enden der Magnetisierungs-Spiralen der unteren Elektro¬ magnete sind zum drehbaren Contacthebel T der Schaltvorrichtung Fig. 24, Taf. V, gefiihrt. Bei Stellung des Contacthebels auf «Licht.» ist somit die Leitung von der betreffenden Biirste iiber sammtliche Elektromagnete zu der positiven Polklemme P continuierlich. Dabei sind die Magnetisierungs-Spiralen der beiden Elektromagnet-Paare nebeneinander geschaltet., so dass ihr Widerstand auf V 4 des der Drahtlange entsprechenden Widerstandes reduciert. ist. Die zweit.e Biirste ist, wie bei Typ AHA, direct durch einen kurzen Draht mit. der negativen Polklemme N verbunden. Auch hier gilt beziiglich des Anlegens der Elektromagnet-Leitungen der Maschine an die Biirste des einen oder des anderen Zeichens das auf Seite 8 bei dieser Gelegenheit. beziiglich der Maschinen Typ AHA Gesagte. Die Maschine Typ GHCT hat, an jedem der gusseisernen Lager- stiicke je einen Manipulationsring. C. Lichtinaschine Typ DQ, von &ramme. (Tafel III.) Auch der Bau dieser Maschine ist im wesentlichen gleich jenem der zuvor beschriebenen zwei Maschinen von Gramme. Sie hat folgende unterscheidende Merkmale: 1.) Die Maschine Typ DQ hat nur zwei, und zwar flache Elektromagnete. Die Eisenkerne derselben haben den Querschnitt 11 eines gestreckten Rhombus mit abgerundeten Ecken und besitzen folgende Dimensionen: Hohe von 25 bis 40 ram ansteigend, Breite 500 mm, Lange 600 mm. Sie sind mittels Schrauben an den Lager- stiicken der Maschine befestigt. Die Polschuhe sind mit einem Messing- blech mit Holzfiitterung bedeckt. 2. ) Der Inductor ist ganz so wie jener der Maschine Typ CHCT construiert., jedoch noch grosser als dieser dimensioniert. Er hat nam- lich 400 mm ausseren, 290 mm inneren Durchmesser. und 300 mm Mant.elhohe. Der Inductorkern hat 20mm Dicke und 260 mm Mantel- hohe. Auch der Collector hat grossere Dimensionen, und zwar 138 mm Durchmesser und 60 mm Hohe. 3. ) Die Biirsten sind schmaler als jene der Maschine TypC.HCT, im tibrigen aber gleich beschaffen. Die Art ihrer Befestigung und der Mechanismus zum Anpressen derselben an den Collector sind so \vie bei den friiher beschriebenen Maschinen beschaffen. Die Burstenklemme A hat jedoch diese Maschine nicht, da sie nicht zu gemeinschaftlicher Schaltung mit einer zweiten Maschine bestimmt ist, 4. ) DieLeitung in der Maschine ist hier verschieden von der bei den Maschinen Typ AHA und CHCT angegebenen ausgefuhrt. Da namlich die Maschine DQ nicht zu gemeinschaftlicher Schaltung bestimmt ist, so entfallt, die Nothwendigkeit, dass, wie es bei den Maschinen Typ AHA und CHCT der Fali ist, die Leitungen um sammtliche Elektromagnete von einer Btirste aus gefuhrt seien. Die Leitungen sind daher auch von beiden Biirsten aus gefuhrt, mit alleiniger Biicksichtnahme auf die Polaritat der Elektromagnete. Die Magnet.isierungs-Spiralen der Elektromagnete sind so miteinander verbunden, dass die Spiralen der vier Elektromagnetschenkel neben- einander geschaltet erscheinen, ihr Widerstand also auf Vi« designiert. Auch diese Maschine hat vier Elektromagnete, welche, wie bei der Maschine Typ CHCT, zu beiden Seiten des Inductors ange- ordnet sind. Ihrlnductor ist ein einfacher und genau so construiert wie bei den neueren Maschinen. Die Biirsten werden nicht, von den Lagerstiicken der Maschine, sondern von den Polschuhen getragen. Der Mechanismus zum Anpressen der Biirsten an den Collector ist anders als bei den neueren Maschinen construiert. Seine Construction ist auf Tafel VII in Fig. 32 und 33 dargestellt und aus der Zeichnung ohne weit.ere Erklarung verstandlich. Wie aus dem Schema der Schaltung in Fig. 27 auf Tafel VI ersichtlich ist, sind auch bei dieser Maschine die Leitungen um die Elektromagnete von beiden Biirsten aus gefiihrt. Dabei sind die Magnetisierungs-Spiralen der halben Elektromagnete. wie ebenfalls aus dem Schema ersichtlich ist, alle vier nebeneinander geschaltet, so dass ihr Widerstand auf Vi« des der gesammten Drahtlange ent- sprechenden reduciert erscheint. P und N stellen die positive, resp. negative Polklemme der Maschine dar. Die VViderstande dieser Maschine sind die folgenden: Widerstand der ganzen Maschine . . 0’247 Ohm » s Elektromagnete . . O - 184 » » des Inductors .... 0'063 » 16 Die Maschine liefert bei der normalen Geschwindigkeit, von 530 bis 550 Touren pro Minute einen Strom von 87'9 Ampere, wobei an den Klemmen eine Spannung von 58'5 Volt herrseht, und eine elektromotorische Kraft von 80'2 Volt entwickelt. wird. Sie liefert bei Anwendung von 18 mm dicken Kohlenstaben ein Licht, von 28000 Kerzen und bei Benutzung von 20 mm dicken Kohlenstaben, welche diesem machtigen Strome besser entsprechen, ein Licht von 33000 Kerzen. Sie erfordert. 12 Pferdekrafte und ist zum directen Betriebe mittels Brotherhood -Maschine eingerichtet, G. Dynamo-elektrische Maschine von Siemens und Halske. (Tafel VIII.) Diese Maschine ist zur Beleuchtung einer Beobachtungs-See- minenlinie bestimmt. Auf einem Locomobile sind zwei Dynamo- Maschinen zu gemeinschaftlichem Antriebe mittels Riemenubertragung montiert, wie es in Fig. 34 und 35 auf Tafel VIII in l / l0 natiirlicher Grosse dargestellt ist, Dasjenige, was auf den elektrischen Bau dieser Maschine, die Leitung in derselben und die Inductionsvorgange Bezug hat, ist im I. Theile auf S. 46 u. f. in den §§ 17 bis 19 und auf Tafel VI aus- fuhrlich gegeben, und wird darauf hier verwiesen. Beziiglich ihrer Construction ist Folgendes zu bemerken: Die Elektromagnet.kerne sind aus 7 Eisenstaben von 20 mm Dicke und 40 mm Breite gebildet, welche in ihrer Mitte halbkreis- formig gebogen und oben und unten an ein eisernes Querstiick an- geschraubt sind. Die halbkreisformigen Ausbiegungen zweier, zu einer Maschine gehorenden Elektromagnet-Paare lassen einen cylindrischen Hohlraum fur den Durchgang des Inductors frei. Um die Elektromagnetkerne sind circa 350 m isolierter Kupfer- draht von 4‘5 mm Durchmesser so gewickelt, dass bei durch- gehendem Strome jedes Elektromagnet - Paar in seiner Mitte einen gemeinschaftlichen Pol bildet,, die halbkreisformige Ausbiegung des einen Paares also Nord-, die des anderen Siidmagnetismus erhalt. Die Magnetisierungs-Spiralen der Elektromagnete sind dabei sammtliche hintereinander geschaltet. Die Leitungen zu denselben gehen in der auf Tafel VI des I. Theiles dargestellten Weise gleichzeitig von beiden Biirsten aus und sind nicht,, wie es bei den neueren Gramme ’schen Maschinen, die gleich dieser von Siemens zu gemeinschaftlicher Schal- 17 lung gebaul sind, der Fali ist, um sammtliche Elektromagnete von einer der Biirsten aus gefiihrt. Der Inductor hat einen massiven cylindrischen Eisenkern, um welchen circa400m isolierten Kupferdraht.es von 2'5 mm Durchmesser in 60 gesonderten Spiralen in der Art aufgewickelt. sind, wie es im ersten Tlieile angegeben wurde. Sein ausserer Durchmesser betragt 170 mm, seine Mantelhohe zwischen den Magnetpolen 280 mm. Die Windungen liegen in Ebenen, welche durch die Inductoraxe gehen. Die Verbindung der Enden der Spiralendrahte miteinander und den Rippen, sowie mit den Collectorsegmenten, ist so durchgefiihrt wie bei den Gramme- schen Maschinen. Der Collector ist ein Gramme 'scher von 80 mm Durchmesser und 60 mm Mantelhohe. Auf demselben schleifen vier Biirsten tangierend, welche durch Federkraft mit. conslantem Drucke an den Collector angepresst sind, daher nicht erst. eigens angezogen zuwerden brauchen. Das eine Biirstenpaar eilt. dem zweiten desselben Collectors um ein Geringes voraus, so dass die zwei, an einer Seite des Collectors aufliegenden Biirsten zwei bis drei Segmente desselben umspannen. Der Mechanismus zum Festhalten der Biirsten und zum An- pressen derselben an den Collector ist in Fig. 11 und 12 auf Tafel Vil dargestellt und wird ohne weitere Erklarung verstandlich. Von der Masehine sind die Leitungen zunachst zu einem Commutator C und von diesem zu den Polklemmen Cu (-|-) und Zn (—) der Masehine gefiihrt. Die.Construction des Commutators ist in den Fig. 36, 37 und 38 auf Tafel VIII defailliert. und auf Tafel VI des ersten Theiles schematisch so dargestellt, dass die Stromlaufe in beiden Stellungen desselben verfolgt werden konnen. Er besteht aus sechs Paar Con- tactfedern ff\ gg' . IV aus starkem Kupferblech, zvvischen welchen eine Walze c aus Hartgummi mit passend eingelegten Kupfer- contacten drehbar ist. Die Achse der Commutalorwalze tragt einen Index, welcher je nach der Stellung der Walze auf eines der am Kasten des Commutators angebrachten Zeichen «zwei ki e in e Lichter* oder « ein starkes Licht» zeigt. In der ersteren Stellung des Commutators kann von jeder Masehine ein gesonderter Strom abgenommen, es konnen also in diesem Falle zwei Lampen ge- speist werden. In der zweiten Stellung des Commutators sind beide Maschinen nebeneinander zu gemeinschaftlichem Stromkreise ,Burstyn, Elektr. Beleuchtung. 2 18 geschaltet., es kann also dann nur eine der Lampen angeziindel werden, welche in diesem Falle mit doppelt starkem Lichte leuchtet. Die charakteristischen Grossen fiir diese Maschine sind folgende: Normale Tourenzahl. Erforderliche Betriebskraft . 7 Fferdekr. Widerstand der ganzen Maschine.O - 675 Ohm » des Inductors.O - 310 » » der Elektromagnete. 0'365 » » » gekuppelten Maschinen.0'338 * Elektromotorische Kraft.61 • 3 Volt Klemmenspannung.. . . 34‘7 » St.romst.arke einer Maschine bei geschalteter Lampe . 39 • 5 Ampere Stromstarke der gekuppelten Maschinen bei geschalteter Lampe...72‘8 » Stromdichte im Inductor. 4’03 » in den Elektromagneten. 2 - 49 Lichtstarke von einer Maschine. 4690 Kerzen » » den gekuppelten Maschinen . . . 9000 » II. Der Commutator von Saiitter-Lemonnier. (Tafel V.) Bei der elektrischen Beleuchtung auf Kriegsschiffen nach dem Syst.eme Gramme ist. die Leitung von den Maschinen zu den Lampen, beziehungsvveise den Projectoren, iiber einen Commutator gefuhrt, welcher auf der Schiffsbriicke installiert ist und nicht, wie bei der >SYewe«.5-Maschine, neben dieser. Auf Torpedoschiffen Typ «Zara» ist der Commutator auf dem Commandothurrne installiert. Der Commu¬ tator ist, natiirlich nur dann erforderlich. wenn zwei Maschinen an Bord sind, \velche gemeinschaftliche Schaltung gestatten, wie dies bei den Maschinen Typ CHCT und AHA von Gramme der Fali ist. Die Construction des Commutators von Saiitter-Lemonnier ist auf Tafel V in Fig. 21 und 22 dargestellt. Er besteht aus einer Holz- platte, auf vvelcher auf einer Seite fiinf Klemmschrauben a, c, n, e und f auf der anderen Seite ebenfalls fiinf Klemmschrauben 6, d , w, g und h eingelassen sind. Die Klemmschrauben a und b sowie c und d sind miteinander durch Kupferschienen verbunden, vvelche iiberdies nach aufvviirls gebogene federnde Kupfercontacte x und y 19 (Fig. 21 a und Fig. 21 y) tragen. Die Klemmsehrauben m und n sind voneinander isoliert und tragen je einen nach aufwiirts gebogenen federnden Contact v und w. Endlieh sind die vier Klemrnen, namlich 9 und h auf der einen und e und / auf der anderen Seite, mit- einander durch eine doppel-T-formige Kupferschiene dauernd in lei- tende Verbindung gesetzt.. liber den Kupferschienen ist ein Holzcylinder in zwei seitlich befestigten Metallstiindern gelagert, welcher mittels einer holzernen Handhabe 0 innerhalb eines Winkels von etwas iiber 90° gedreht werden kann. Die Drehung wird durch einen vorstehenden Stift begrenzt. Der Holzcylinder tragt in seiner Mitte eine kreisformig gebogene Kupferschiene H von der Breite der Federcontacte v und w an- geschraubt, die etwa z\vei Driltel des Cylinderumfanges deckt und bei horizontaler Lage der Handhabe 0 sich an die beiden Federcontacte v und w anlegt, wodurch eine leitende Verbindung zwischen den Klemm¬ sehrauben m und n hergestellt wird, wie es in Fig 21 a, /? und y dargestellt. ist. Der Holzcylinder tragt, ferner eine Kupferschiene ki, welche sich gleichfalls nur bei horizontaler Lage der Handhabe 0 an die beiden federnden Contacte x und y der Klemmsehrauben a und c anlegt und diese miteinander verbindet,. Bei horizontaler Lage der Handhabe ist daher sowohl zwischen den Klemmen m und n als auch zwišchen den Klemrnen a und c, beziehungsweise zwischen den Schienen ob und cd, leitende Verbindung hergestellt. Wenn hingegen die Handhabe 0 vertical steht, ist sowohl die Leitung z\vischen den Federn v und w, als auch jene zvvischen x und y unt.erbrochen, \vie es in Fig. 22 a und /S dargestellt ist,. Bei dieser letzten Stellung des Commutators zeigt ein am Lager des Holzcylinders feststehender Index auf «zwei einfache Lichter», bei horizontaler Lage der Handhabe aber auf «ein starkes Licht». Diese Aufschriften sind in eine auf der Stirnflache des Cylinders auf- geschraubte Messingplatte an passenden Stellen eingraviert. In die Klemmsehrauben a und c werden dieEnden der zwei Kabel geklemmt,, vrelehe von den positiven Polklemmen der Maschinen kommen, in die Klemmsehrauben e und/die Enden jener Kabel, welche von den negativen Polklemmen der Maschinen kommen, wahrend in die Klemmsehrauben b und d die zu den positiven Klemmen der Projectoren (resp. Lampen) fiihrenden Kabel, in die Klemm¬ sehrauben g und A aber die zu den negativen Klemmen der Pro¬ jectoren (resp. Lampen) fiihrenden Kabel geklemmt werden. Tn die 2 » 20 Klenimschrauben m und n endlich kommen die Enden der zwei Kabel, welche zu den Biirstenklemmen A der zugehorigen zwei, fur gemein- schaftliche Schaltung gebauten Maschinen fuhren. (Vergl. S. 6 u. 8.) Obzwar es im allgemeinen gleichgiltig ist, in welche der beiden Klemmen a oder c das positive Kabelende der einen oder anderen Maschine, und in welche der Klemmen b oder d das positive Kabel¬ ende des einen oder anderen Projectors geklemmt. ist, so ist es doch der leichteren Orientierung wegen angezeigt, in die Klemme a z. B. das positive Kabelende der rechten Maschine (Maschine I) und in die zugehorige Klemme b das positive Kabelende des rechten Projectors (Projector I) zu klemmen. Selbstverstandlich bleiben dann die Klem¬ men c und d fur die positiven Kabelenden der lin k en Maschine (Maschine II), beziehungsweise des linken Projectors (Projector II). Hingegen konnen die negativen Kabelenden von den Maschinen ganz beliebig in e oder f jene zu den Projectoren ebenso beliebig in g oder h geklemmt werden. Steht demnach der Commutator so, dass der Index auf «z \v e i einfache Lichter* zeigt (Handhabe vert.ical), so geht der Strom jeder Maschine gesondert zu der zugehorigen Lampe, und es konnen zvvei Lampen angezundet werden. Steht hingegen der Commutator so, dass dessen Index auf «ein starkes Licht» zeigt (Handhabe horizontal), so sind die Strome beider Maschinen vereinigt, und es kann nur eine der beiden Lampen angezundet werden. Bei dieser Stellung des Commutators sind auch liber die Klemmschrauben m und n und das Band H diejenigen zwei Biirsten der gekuppelten Maschinen miteinander verbunden, welche die Biirstenklemmen A tragen und von welchen aus sammtliche Leitungen um die Elektromagnete der betreffenden Maschine gefuhrt sind, eine Bedingung, die erfiillt werden muss, wenn bei Schaltung zvveier Maschinen nebeneinander nicht unangenehme, die Maschine schadigende Zufalligkeiten auftreten sol len. (Vergl. I.Theil S. 32 bis 41 und Taf. III, Fig. 20.) III. Die Kabelleitung. Die Leitung des Stromes von den Maschinen zum Commutator und von dort zu den Projectoren, resp. Lampen, erfolgt durch gut isolierte Kabel, deren Leitungsquerschnitt. der Starke der Maschine entsprechend gewahll ist, und deren Ader aus vielen dlinnen Kupfer- drahten besteht, die zu einem Taue gedreht sind. 21 Die Kabel fur Hin- und Riickleitung des Stromes zvvischen Maschine, Commutator und Projector sind, mit Ausnahme jener (ur Maschine Typ M, einadrig, ebenso ist. jenes Kabel, welches von den Biirstenklemmen der Maschinen zum Commutator fiihrt, einadrig. Bei Maschine M hingegen sind zvveiadrige, wasserdicht isolierte Kabel in Anvvendung. Von den in der k. k. Kriegs-Marine fur die Zwecke der elektri- schen Beleuchtung bei den grosseren Maschinen beniitzten Kabeln reprasentieren 100 m einen Widerstand von 0-06 bis 0’11 Ohm. Die fur die verschiedenen Maschinentypen beniitzten Kabel sind, wie folgt,, beschaffen. Das Kabel fiir die Maschine Typ DQ besteht aus 32 Kupferdrahten v r on 1 • 13 mm Durchmesser, welche tauartig zu einer Ader vereinigt sind. Die Isolierung ist durch eine doppelte Lage von getheerten Leinwandbandern, iiber welche stark getheerte Hanftressen gevvickelt sind, bewirkt. Das ganze Kabel ist mit einem Hanfgeflechle iiberzogen. Die Isolierung ist, also keine wasserdichte. Der Leitungsquerschnitt dieses Kabels misst demnach 30'4 mm 2 ; der Widerstand von 1 m desselben betragt 0’00055 Ohm. Das Kabel fiir die Maschinen Typ CHCT und AHA besteht aus 17 Kupferdrahten von 113 mm Durchmesser, welche tauartig zu einer Ader vereinigt sind. Die Isolierung ist so, \vie es oben angegeben wurde, bewirkt. Der Leitungsquerschnitt dieses Kabels misst demnach 16 mm 2 ; der Widerstand von 1 m desselben betragt O - 00104 Ohm. Das Biirstenklemmenkabel fiir die Doppelmaschinen Typ CHCT und AHA besteht aus 19 Kupferdrahten von 1'05 mm Durch¬ messer, von vvelchen zunachst. 7 zu einer wenig gedrehten Central- ader vereinigt sind. Um diese sind dann die weiteren 12 Driihte metallisch anliegend in starkerer Drehung gewunden. Die Isolierung ist durch eine doppelte und sich kreuzende Umwickelung von ge¬ theerten Baunrvvollfaden, liber welchen wieder zwei sich kreuzende Lagen von getheerten Leinvvandbandern liegen, bewirkt. Der Leitungsquerschnitt dieses Kabels misst demnach 15 mm 2 ; der Widerstand von lm desselben betragt 0 - 0011 Ohm. Das Kabel fiir die Maschine Typ M ist zvveiadrig und mit Kautschuk vollkommen wasserdicht, isoliert. Der VViderstand von 1 m einfacher Leitung desselben betragt O - 0025 Ohm. 22 An den Enden sind sammtliche, eine Ader des Kabels bildenden diinnen Kupferdrahte miteinander verbunden und an einen dickeren Kupferdraht gelothet, welcher in die Bohrungen der Klemmschrauben passt. Uberdies tragen die Kabel an ihren Enden Messingringe, welche respeetive die Buchstaben P oder N und die Nummer der Maschine eingeschlagen haben. Das dritte, zu einer Maschine gehorige Kabel t.ragt entweder gar keinen oder einen mit. B bezeichneten Ring. Das die Bezeichnung P tragende Kabelende wird in die positive Polklemme der Maschine (resp. in die positive Klemme des Commutators oder des Projectors), das mit N bezeichnete Kabelende in die negative Polklemme der Maschine (resp. in eine der negativen Klemmen des Commutators oder des Projectors) geklemmt. Die unbezeichneten oder mit B bezeichneten Enden des Kabels jeder Maschine werden einer- seits zu den Burstenklemmen A der Maschinen, anderseifs zu den Burstenklemmen m und n des Commutators gefiihrt und dort. fest- gemacht. IV. Lampen. Auf den k. k. Kriegsschiffen wird zur Beleuchtung des Vorfeldes entvveder die Handlampe von Sautter-Lemonnier oder die automatische Lampe von Serrin vervvendet. Da das elektrische Licht tur die Zwecke der Navigation und des Seekrieges immer nur unter Zuhilfenahme von Projectionsapparaten beniitzt wird und diese ohnehin eine be- standige Bedienung beanspruchen, so eignet sich die solide, in jeder Beziehung widerstandsfahige und zur Bedienung so einfache Hand¬ lampe ungleich besser als die automatische Lampe, welche zarte Mechanismen enthalt, die an Bord leicht Schaden leiden konnen. Es ist daher in der Regel die Handlampe zu verwenden und von der automatischen Lampe nur ausnahmsweise Gebrauch zu machen. A. Handlampe von Santter-Lemonnier. (Tafel IX.) Die auf Tafel IX dargestellte Handlampe gehort zu den Ma¬ schinen Typ GHGT und DQ, beziehungsweise zu den mit diesen Maschinen verwendeten Projectoren von 60 und 90 cm. Die Con- structionsprincipien dieser Lampe stimmen aber mit den der kleineren Lampen fiir die Maschinen Typ AHA und M, respeetive fur die 23 Projectoren von 40 nnd 30 cm, ganz iiberein: auf die geringfugigen Verschiedenheiten wird spater hingewiesen werden. Die Handlampe besteht aus einem Metallgehause gg, dessen obere Begrenzungsplatte unter einem Winkel von et.wa 40 0 gegen die Horizontale geneigt ist. Senkrecht zn dieser Platte ist ein Fuh- rungsstiick Z Z aus Eisen von quadratischem Querschnitte befestigt., und parallel zu demselben lauft eine fixe Schraubenspindel AA mit einem Griffrade (Regulierungsrad) B an ihrem unteren, frei zugang- lichen Ende. Die Schraubenspindel AA hat in ihrer unteren Hiilfte ein links gehendes, in ihrer oberen Halfte ein rechts gehendes Gewinde eingeschnitten, welch letzteres eine doppelt so grosse Stei- gung als ersteres hat. Diese Gewinde tragen bewegliche Muttern Dl) welche in dem Stucke ZZ sichere Fiihrung haben. Die Muttern tragen die Kohlentrager KK' mit den Kohlenhaltern HH', metallene Hohlcylinder mit Klemmschrauben ll' zum Festmachen der Kohlenstabe. Wird die Spindel AA mittels des Regulierungsrades in einem Sinne gedreht (hinter der Lampe stehend, nach rechts), so werden sich die beiden Muttern DD' und mit ihnen die Kohlenstabe gegen- seitig nahern, bei Drehung der Spindel in entgegengesetzter Richtung aber sich voneinander entfernen; u. zw. wird dabei der obere Kohlen- stab immer einen doppelt so grossen Weg als der untere zuriicklegen. Die Kohlenstabe werden also einander in demselben Verhaltnisse ge- nahert, wie sie abbrennen. Um die Kohlenstabe in die Halter solid einfiihren und dort so befestigen zu konnen, dass sicherer Contact gebildet ist, werden in die Halter zuvor halbcylindrische Metallfutterungen eingesetzt, welche die Kohlenstabe umfassen und nach Anziehen der Klemm¬ schrauben (ll') mit grosser BeriihrungsUache festhalten. Der obere Kohlenhalter H, bestimmt zur Aufnahme des posi- tiven Kohlenstabes, ist mit den Metallmassen der Lampe in leitender Verbindung, wahrend der untere H', der zur Aufnahme des nega¬ tiven Kohlenstabes bestimmt ist, durch die eingelegte Asbestscheibe EE von den Metallmassen der Lampe isoliert ist. Selbstverstandlich miissen auch die Schrauben, welche diesen Halter mit der Mutter D' verbinden, durch Hartgummi-Ringe und -Platten von letzterer isoliert sein. Der untere Kohlentrager K' ist auf der Metallstange M mit, geringer Reibung gefuhrt, gegen denselben legt sich auch die Metall- feder f schleifend an, so dass von H' immer Leitung zu M und J 24 vorhanden ist. Sowohl M als f sind aber durch eingelegles Hart- gummi F von den Metallmassen der Lampe isoliert. Da zuweilen Kohlenstiicke und schmelzendes Kupfer herabfallen and diese, die Isolierungssehichte EE iiberbruckend, leitende Ver- bindung zwischen den Metallmassen der Lampe und dem negativen Kohlentrager herstellen konnten, ist bei E (Fig. 39) ein Metallschirm befestigt, welcher die Kohlenstiicke von dieser Stelle abhalt. Von der Schraube, welche die Metallstange M am Gehause festhalt, fiihrt ein mit kautschukierter Leinwand umwickelt.es und auch sonst vom Gehause sorgfaltig isoliertes Kupferband abc einerseits zur isolierten negativen Klemmschraube, anderseits zu der am Gehause ebenfalls isoliert befest.igten metallischen Contactplatte n (Fig. 40). Der negative Kohlenstab communiciert daher elektrisch nur mit der negativen Klemme oder der negativen Contactplatte «, wahrend der posifive Kohlenstab iiberall mit den Metallmassen der Lampe leitend verbunden ist. Dieser ist demnach auch mit der am Gehause metal- lisch aufliegenden Contactplatte p und mit der in der Bodenplat.te des Gehauses verstemmten positiven Klemmschraube in leitender V erbindung. Der obere Kohlentrager ist um zwei horizontale, zueinander senkrechte Axen drehbar gehalten, so dass es moglieh ist, den oberen Kohlenstab nach vor- oder riickwarts und nach rechts oder links zu drehen, also beide Kohlenstabe axial richtig zu stellen. In Fig. 42 und 43 ist die ftir diesen Zweck bewirkt.e Art. der Verbindung zwischen dem oberen Kohlentrager und der Mutter D detailliert dargestellt, Der obere Kohlentrager hat namlich das Schneckenradsegment s angeschraubt, in welches die Schnecke t eingreift., die mittels des Griffes o bethatigt werden kann. Durch Bet.hatigung dieser Schnecke wird daher eine Drehung des oberen Kohlenstabes nach rechls oder links bewirkt. Das Lager fur die Schnecke t ist an einem Metall- stticke befestigt, welches um die Achse x drehbar ist. Diese ist an der oberen Mutter D fix und verbindet sie mit dem positiven Kohlen¬ trager. Die Drehung des oberen Kohlentragers um die Achse x wird durch ein Excent,er m bewirkt. Durch Bethatigung des Excenters m wird daher eine Drehung des oberen Kohlenstabes nach vorne oder riickwarts bewirkt. Beide Bewegungen gestatten ein genaues Ein- stellen der Kohlenstabe gegeneinander. 25 Di e Kohlensta.be si n d in d er Handlam p e so zu sfellen, dass die A x e n beider Kohlenstabe in eine G e - rade fallen, oder dass die obere Kohle um ein Geringes gegen die untere nach ruckwarts verstellt ist. (Vergl. I.Theil, S. 58 u. f.) Weit darf' .jedoch die Verstellung der Axen der Kohlenstabe gegen- einander nicht getrieben werden, weil dann Schwierigkeiten beim Wiederanzunden der Lampe auftreten. Hat namlich die Lampe einige Zeit gebrannt, und soli naeh zufalligem oder absichtlichem Verloschen derselben \vieder Licht gernacht. werden, so geschieht es sehr haufig, dass die untere Kohle vor der oberen passiert, wenn die Kohlen¬ stabe in der angedeuteten Weise el.was mehr verstellt waren. Dadurch. entzieht sich auch der Moment des Zusammentreffens beider Kohlen¬ stabe der Wahrnehmung: man schraubt immer weiter, wobei durch lange Zeit. kurzer Schluss entsteht, und es karm der Lichtbogen nicht oder nur sehr schwer entwickelt werden. Zuvreilen brechen auch deshalb die Kohlenstabe an den Haltern ab. Die Fuhrungsstange ZZ tragt einen geschwarzt,en Metallschirin A' zur Abhaltung der directen Strahlen aus dem Lichtbuschel. Dieser Schirm ist wohl beweglich und in jeder Stellung durch eine Klemtn- schraube festzuhalten; allein jede Lampe tragt an der Fuhrungsstange einen Anschlag ij fixiert., gegen welchen der Schirmhalter anslossen muss, \venn er seine richtige Stellung hat. Bei richtiger Stellung des Schirmes gibt der Mittelpunkt. desselben die Hohe an, in welcher sich die beideo Kohlenstabe tre f fen miissen, wenn der Licht¬ bogen mit RiicKsfchl auf die Benutzung der Lampe im Projector seine richtige Lage haben soli. Um den Beriihrungspunkt der beiden Kohlenstabe auf diese Hohe genau einstellen zu konnen, dient. folgender einfacher Mechanismus. Die Schraubenspindel AA tragt an ihrem unteren Ende eine Schraube T aufgezogen, in deren Bohrung sich die Spindel leicht drehen kann. Die Schraube T ist durch zvvei Ansatzringe rr in ihrer Stellung auf der Spindel fixiert und hat uberdies einen Liings- schlitz vw (Fig. 40), in vvelchen eine am Gehause fest angebrachle Nase u (Fig. 39) eingreift. Die Schraube T kann sich daher auf der Spindel weder drehen noch verschieben. Die Mutter i zu dieser Schraube ist. ein gezahntes Kegelrad, in das ein zweit.es Kegelrad h eingreift, wel- ches durch den Hebel C (Cenlrierungshebel) bewegt werden kann. Wird demnach mittels des Centrierungshebels das Kegelrad h gedreht, so wird je nach dem Sinne der Drehung die Schraube T und mit ihr die Schraubenspindel AA nach auf- oder abvvarts be- wegt, wobei mit ihr beide Kohlenstii.be die gleiche Bewegung in gleichem Sinne vollfiihren. Dabei erfahrt aber die Doppelspindel AA keine Drehung, es erleidet also auch der Abstand der beiden Kohlen- stabe voneinander keinerlei Anderung. Der Lichtbogen behiilt seine Lange unverandert. In der Bodenplatte der Lampe befmdet sich eine Bohrung a, welche mit einem Hartgummirohr versehen ist, und in welche ein federnder Stift (v) des Projectors einspringt, wenn die Lampe in den- selben eingesetzt wird. (Vergl. Taf. XII.) Die Handlampe ftir den 40cm Projector (sieh Taf. XIII) unterscheidet sich nur in folgenden unwesentlichen Punkten von der eben beschriebenen Lampe. Die obere Platte des Gehauses ist gegen den Horizont in ent- gegengesetzter Richtung um etwa 40° geneigt, wie bei der Lampe ftir den 60 und 90 cm Projector. Die Schraubenspindel ist weit,ers nicht normal gegen diese, sondern normal gegen die Bodenplatte gestellt. Erstere Platte erhalt namlich, wie aus der Zeichnung auf Tafel XIII ersichtlich ist, bei Einfuhrung der Lampe in den Projector eine horizontale Lage, wodurch die Schraubenspindel und mit ihr die Kohlenstabe jene Lage gegen den Spiegel des Projectors anneh- men, bei welcher das Maximum an Licht gegen denselben geworfen wird. Die Bohrung a endlich, in welche der federnde Stift (r) des Projectors einspringt, befmdet sich nicht am Boden, sondern in einem Schleifsliicke an der Seite der Lampe. Die Lampe fur den 30cm Projector (sieh Tafel XV) ist kleiner gebaut und hat Regulierrad B und Centrierungsschraube C unmittelbar ubereinander montiert. Ersteres hat einen kreuzformig geformten Griff, letztere einen runden randrierten Kopf. Beirn Be- dienen der Lampe muss man darauf acht.en, dass nicht beide gleich- zeitig gedreht \verden, was bei dem Umstande, als beide Griffe nebeneinander liegen, einige Vorsicht erheischt. B. Automatische Lampe von Serrin. (Tafeln X und XI.) Die automatische Lampe vollfiihrt alle jene Verricht.ungen, welche zur Erzeugung und Erhaltung des Lichtbogens erforderlich sind, von dem Momente, als der Strom eingeleitet wird, und so lange derselbe andauert, selbstthatig. Sie bedarf also keiner weiteren 27 Bedienung, der Sirom besorgt selbst. die Erzeugung und Regulierung des Licht.bogens. Die Construction der Lampe ist in den Figuren 44, 45, 46 und 47 auf Taf. X und XI dargestellt. Der Trager K des oberen Kohlenstabes ist, in einer am Gehause festsitzenden Rohre gefiihrt und in verticaler Richtung frei beweglich. Derselbe hat daher auch das štete Bestreben, sich in dieser Richtung zu bewegen. Sein Gewicht reprasentiert die treibende Kraft, des Apparates. Die Rewegung desselben wird durch ein System von Glie- derketten und Scheiben derart auf den negativen Kohlentrager K' iibertragen, dass dieser steigt, wahrend ersterer sinkt. Dadurch nahern sich die Kohlenstabe und legen dabei Wege in dem Ver- haltnisse 2 : 1, in vvelchem sie abbrennen, zuriick. Die Ubertragung der Bewegung ist in folgender Weise bewirkt. Am unteren Ende des Kohlentragers K ist bei 1 (Fig. 44, Taf. X) das eine Ende einer Gliederkette festgemacht, welche iiber die Leit- rollen 2, 3 und 4 gefiihrt, dann um die Scheibe I gelegt und bei y an derselben festgemacht ist. Wenn demnačh der obere Kohlentrager sinkt, so wird die Scheibe iiber oben nach rechts im Sinne des beigesetzten Pfeiles gedreht. Auf derselben Achse mit der Ketten- scheibe I ist die kleinere Scheibe II aufgekeilt, (Verhaltnis der Ra- dien 2 : 1), und um diese ist eine zweite Gliederkette in entgegen- gesetztem Sinne gelegt, welche mit einem ihrer Enden an dieser Scheibe bei x festgemacht, dann iiber die Leitrollen 5 und 6 gefiihrt und mit dem zweit.en Ende bei w an dem Trager K’ des unteren Kohlenstabes befestigt ist. Dieser ist in einer geschlitzten Rohre gefiihrt, welche das Gehause isoliert; passiert (sieh Fig. 46) und auch von den iibrigen Metallmassen durch Einlagen von Elfenbein isoliert ist. Es ist nun klar, dass sich die beiden Kohlenstabe infolge Antriebes durch das Gewicht des oberen Kohlentragers bis zur Beriihrung nahern mlissen, wenn der Mechanismus nicht arretiert ist. Die Drehung der Kettenscheiben I und II wird vermittelst eines auf derselben Achse sitzenden, auslosbaren Zahnrades auf einen Radermechanismus iibertragen, welcher schliesslich einen Windfliigel-Regulator und ein Sternradchen r in rasche Drehung versetzt. Der obere Kohlentrager ist wie bei der Handlampe mit den Metallmassen des Apparates in leitender Verbindung, wahrend der untere Kohlentrager von denselben sorgfiiltig isoliert. ist. Der St.rom tritt bei der positiven Klemmschraube (P) ein, gelangt durch die Metali- 28 massen zur oberen Kohle, von da liber die sich berlihrenden Kohlen¬ stabe oder den Lichtbogen zur unteren Kohle und Liber den Kohlen¬ trager und sein Fiihrungsrohr zur Schraube t (Fig. 46, Taf. XI). Von hier aus ist dem Strome folgender Weg angewiesen. Uber das federnde Kupferband dd zu D, von da zur Magnetisierungs-Spirale des Elektro- magnets E und von dort zu der isoliert am Gehause sitzenden nega¬ tiven Klemmschraube (N) und gleichzeitig zu der ebenfalls isolierten Contactplatte N. Die Ruckleitung zur Stromrjuelle ist. entweder an die negative Klemmschraube oder die Contactplatte (N) angelegt. Der untere Kohlentrager ist auf einem gegliederten Doppel- Far allelogramme AaVb (Fig. 44 und 46, Taf. X und XI) aufgehangt, welches um die Axen ff und gg' (Fig. 45 und 47) drehbar ist und das, wie bereits angedeutet wurde, von Federn getragen wird, so dass sein Gewicht und das des unteren Kohlentragers fast ganz ausbalanciert ist. Dieses Doppel - Parallelogranun tragt auch den Ank er A aus weichem Eisen und den Sperrkeil s (Fig. 44 und 46), so dass der untere Kohlentrager und der Sperrkeil den Bewegungen des Ankers folgen miissen. Dieser wird einerseits vora Elektromagnet E und anderseifs von der Feder F , u. zw. in entgegengesetztem Sinne, beeinflusst. Der Sperrkeil 0 legt sich bei Senkung des Doppel- Parallelogramms in die Radien des Sternradchens r ein und arretiert dann den Mechanismus. Das Wegstiick, um vvelches sich das Paral- lelogramm, beziehungsweise der untere Kohlentrager, senken muss, um den Mechanismus zu arretieren, bestimmt die minimale Lange des Lichtbogens. Wenn demnach die Kohlenstabe in Berlihrung sind und der Strom eingeleitet. ist, so wird der Anker A und mit ihm die untere Kohle nach abwart.s gezogen, es entsteht der Lichtbogen. Gleichzeitig sperrt, aber der Keil 0 den Mechanismus, und ein vveiteres Annahern der Kohlen kann erst erfolgen, wenn infolge Vergrosserung des Licht¬ bogens und der damit zusammenhangenden Schvvaehung des Slroms der Elektromagnet den Anker auslasst,; der untere Kohlentrager also, der Wirkung der Feder F folgend, sich nach oben bewegen kann, wobei der Sperrkeil den Mechanismus freigibt. Der Abstand der beiden Kohlenstabe voneinander und demnach die Lange d.es Lichtbogens ist, wie ersichtlich, durch die Spannung der gegen den Elektromagnet vvirkenden Feder F definiert. Die Span¬ nung dieser Feder kann durch die aus dem Lampengehause heraus- ragende Schraube ER, die Regulierungsschraube (Fig.44 und 47), 29 reguliert werden. Dureh Drehung rlerselben im Sinne des auf dem Schrauhenkopfe eingravierten Pfeiles R (rapprocher) wird die Feder mehr gespannt, der Liehlbogen also kiirzer gemacht; dureh Drehung derselben im Sinne des Pfeiles E (eloigner) wird die Feder naeh- gelassen, der Lichtbogen also liinger gemacht. Die Schraube ER wirkl namlich auf den Winkelhebel lioi (Fig. 46, Taf. XI), der um o dreh- bar ist und bei i das eine Ende der Feder F tragt. Das andere Ende der Feder F ist an der unteren Seite des den Anker tragenden Doppel-Parallelogrammes festgemacht, Die Kohlenstabe mussen in der Lampe so eingesetzt sein, dass ihre Enden in der Hohe des Mittelpunktes des Sehirmes S zusammen- treffen. Um dies immer erreichen und Correcturen diesbeziiglich wiih- rend des Brennens der Lampe vornehmen zu konnen, bedient man sich der Schraube IIB (Centrierungsschraube). Dureh Drehung derselben im Sinne des eingravierten Pfeiles H (hausser) werden beide Kohlenstabe gleichmassig gehoben; dureh Drehung im Sinne des Pfeiles B (baisser) beide gesenkt, ohne dass dabei der Abstand der beiden Kohlenstabe voneinander geitndert wird. Diese Schraube wirkt. namlich auf den einen Arm Qx des Hebels QxM (Fig. 44, Taf. X und Fig. 47, Taf. XI), dessen anderes Ende das Lager fiir die auf gemeinsamer Achse sitzenden Fiihrungsrollen 3 und 5 triigf, iiber welche, \vie bereits eraahnt, die mit beiden Kohlentragern ver- bundenen Gliederketten gelegt sind. Wird demnach die Schraube IiB eingeschraubt, so werden beide Gliederketten so gezogen, dass sich die Kohlentrager um das gleiche Wegstiick heben mussen; wird sie ausgeschraubt, so werden die Gliederketten nachgelassen und die Kohlentriiger senken sich unter dem Einflusse ihres Gevvichtes um den gleichen Betrag, ohne dass dabei in dem Abstande der Kohlen- stžtbe eine Anderung eintritt. Der Lichtbogen behiilt. also dabei seine Lange unveriindert. Um die Kohlenstabe axial richtig einstellen zu konnen, dienen das Excenter n und die Schraube m. Mit Hilfe des ersteren kann der obere Kohlenhiilter seitlich gedreht werden. Derselbe ist um p' dreh- bar. Die Schraube m wirkt vermittelst der Stange F' auf den zwei- armigen Hebel qpH mit dem Drehungspunkte in p. so dass mit Hilfe derselben die obere Kohle nach vor- oder riickwarts hevvegt werden kann. Beide Bewegungen gestatten ein genaues Einstellen der Kohlenstabe gegeneinander. Die Kohlenstabe mussen bei der automatischen Lampe, wenn im Projector geleuchtet wird, 30 so gest.elit sein, dassdie aussere Kante der oberen Kohle und die Axe der unteren Kohle in eine Gerade fallen. Die Kohlenhalter H und H’ mit den Klemmschrauben l und sowie der Schirrn S sind so construiert, und haben dieselbe Bestim- mung wie bei der Handlampe. Um die Kohlenstabe in die Lampe einsetzen zu kbnnen, wird der obere Kohlentrager in die Hohe geboben. Dabei senkt. sich der untere Kohlentrager. An dieser Bevvegung nehmen wohl die Ketten- scheiben, aber nicht der Radermechanismus theil, was durch eine eigene Ausruckvorrichtung be\virkt. wird. Die Sperrklinke L (Fig. 46, Taf. XI) namlich, welche durch Einfallen in die Zahne eines Sperr- rades die Kettenscheiben mit dem die Bewegung ubertragenden Zahn- rade verbindet, fallt bei Bewegung des oberen Kohlentriigers nacb aufvvarts heraus und lost diese Verbindung, wodurch sich die Ketten¬ scheiben selbstandig bewegen konnen, obne den Mechanismus zu bethatigen. Auf dem unteren Kohlentrager sitzt lose ein Bohr B mit einem Dorn. Wird dieses Rohr niedergedriiekt und der Dorn in den Aus- schnitt v eines am Gehause befestigten Elfenbeinstiickes eingefiihrt, so ist der Mechanismus arretiert. Wenn die Lampe in Thatigkeit gesetzt werden soli, muss der Dorn freigemacht werden. Die Lampe hat endlich noch einen Nebenschluss DJc' um die Magnetisierungs-Spirale des Elektromagnetes E geschaltet, welcher durch den Stopsel s in den Stromkreis geschaltet werden kann. Der Stopsel verbindet namlich das vom Gehause isolierte Metallstuck c' mit dem ebenfalls isolierten Metallstucke c, welch letzteres mit der ne¬ gativen Klemmschraube und der Contactplatte N verbunden ist. Wird die Lampe mit dem Strom einer Maschine gespeist, brennen zvvei einfache Licbter, so bleibt der Stopsel ausgezogen, und der ganze Sirom geht durch die Magnetisierungs-Spirale des Elektromagnets E, da der \V eg iiber den Nebenschluss zwischen c' und c unterbrochen ist; wird hingegen die Lampe vom Strome der gekuppelten Maschinen gespeist, brennt ein starkes Licht, so wird der Stopsel ein- gedriickt, und es geht nur die Halfte des Stromes um den Elektro¬ magnet, die andere Halfte fliesst dann durch den Nebenschluss. (Vergl. I. Theil S. 72.) Soli die Lampe behufs etvvaiger Untersuchung gehffne! werden, so geht. man folgendermassen zu Werke. Die Kegelschraube G wird ausgeschraubt, worauf sich der obere Kohlenhalter vom Trager ab- 31 heben lasst. Der untere Kohlenhalter H', der durch Reibung im Rohre sitzf, wird vorsichtig herausgezogen, vrobei man den unteren Kohlentrager mit der zweiten Hand sicher halt., damit die Glieder- ketten nicht Schaden leiden. Hierauf wird die Umfassungssehraube, welche das Rohr R halt., losgeschraubt und das Rohr R abgehoben: dann werden die Schrauben ER, HB und die beiden Polklemmen ausgeschraubt und der Stopsel s so weit wie moglich herausgezogen. Schliesslich werden noch die vier Schraubchen in der Nahe der Fuss- platte des Apparates, welche das Mantelgehause halten, ausgeschraubt, ebenso die Schraube in der negativen Contactplatte N gelost,, worauf das Mantelgehause abgehoben werden kann, wenn der Schirm S los- genommen ist. Wenn die automatische Lampe beniitzt vverden soli, geht, man in folgender Weise vor. Die Kohlen werden eingesetzt. und auf die richtige Hohe gebracht. Das Rohr R wird niedergedriickt und dessen Dorn in den Ausschnitt v eingefuhrt. Die Lampe ist nun zum Ge- brauche bereit. und wird in den Projector eingesetzt. Will man Licht machen, so wird der Dorn des Rohres R aus dem Schnitte v frei- gemacht, worauf die Lampe, wenn der Stromkreis geschlossen wird, sofort selbst Licht macht, Man beobachtet nun den Lichtbogen, ob er die richtige Lange hat,, und reguliert diese, wenn nothig, mittels der Schraube ER, wobei erinnert wird, dass durch Drehen derselben nach rechts der Lichtbogen kleiner, durch Drehen derselben nach lin k s der Lichtbogen gr os s er gemacht wird. Tritt der Lichtbogen aus der optischen Axe des Projectionsapparates, so wird er mittels der Schraube HB wieder in dieselbe gebracht, u. zw. wird der Lichtbogen gehoben, wenn man diese Schraube nach rechts dreht; gesenkt, wenn man sie nach lin k s dreht,. Der Stopsel s bleibt ausgezogen, wenn z\vei einfache Lichter brennen, er wird ein- gedriickt, wenn ein starkes Licht brennt. Y. Projectoren. Der Projector hat den Zweck, das vom Lichtbogen nach allen Richtungen des Raumes ausgesendete Licht zu sammeln und in einem moglichst. parallelen Strahlenbiischel nach einer beliebig gewahlten Riehtung des Raumes zu entsenden. Auf den k. k. Kriegsschiffen sind Projectoren mit spharischem Spiegel nach System Mangin in Anwendung. Die Durchmesser dieser 32- Spiegel sind der Starke der Lichtquellen, also auch den Maschinen, anpassend gewahlt. In der folgenden Tabelle sind die in der k. k. Kriegs-Marine beniitzten Projectoren, benannt naeh dem Durch- messer ihrer Spiegel, ferner die Gewichte derselben sowie die Ma¬ schinen, fiir welche sie bestimmt sind, angefiihrt. A. Projector von 60 cm. (Tafel XII.) Dieser Projector soli als Typ fiir alle Mcmgin’schm Projectoren. wie sie von Sautter-Lemonnier in Pariš ausgefuhrt werden, ausfiihr- lich beschrieben, bei den andern jedoch sollen nur die mehr oder weniger geringen Abweichungen kurz angegeben werden* Der Projector besteht. aus dem Projectorgehause TT, der dreh- baren Plattform MO mit. dem Gabellager LL und dem Sockel FF. Das Projectorgehause ist eine gut ventilierte gusseiserne Trom- mel, welche nach der einen Seite von dem aplanatischen Hohlspiegel AA, beziehungsweise von einem zu seinem Schutze dienenden Menis- cus aus Messingblech, nach der andern Seite von einer Thiir mit planer Glasscheibe G oder mit Streulinsenlamellen abgeschlossen ist. Das Projectorgehause tragt. unten einen parallelopipedischen Kasten aus Gusseisen K, welcher zur Aufnahme des Lampengehauses bestimmt ist. An der Basis dieses Kastens befinden sich zwei Hart- gummileisten mit Langsschnitten (Fig. 49), in welchen die Bodenplatte des Lampengehauses Fuhrung hat. Wenn die Lampe in den Projector eingefiihrt. werden soli, wird der federnde Stift v unterhalb des mehrervvahnten Kastens ausgezogen gehalten, bis der Band von der Bodenplatte der Lampe passiert. * Die zu gleichen Zwecken dienenden Bestandtheile der Projectoren sind in allen Darstellungen mit denselben Buchstaben bezeichnet, weshalb die Orien- tieruug ohne weitere Beschreibung leicht ist. 33 hat, dann aber gleich ausgelassen, worauf der Stift beim weiteren Einschieben der Lampe in die in der Bodenplatte derselben vorhan- dene Bobrung (« Fig. 39, Taf. IX) einspringt und dadurch diese mit dem Metallstiicke D verbindet. Dieses Metallstuck ist Mutter fiir die Schraube UW, welehe entweder direct mittels des Schraubenkopfes U oder indirect mittels V' gedreht werden kann. Dadurch wird die Lampe vor- oder riickvvarts bevvegt., der Lichtbogen also in den Focus gebracht oder aus demselben mehr oder weniger verschoben, wobei im ersteren Falle das Lichtbuschel centriert, in letzterem gest rent wird. Die Lagerstiicke fiir die Schraubenspindel TJW sind am Kasten, u. zw. unterhalb desselben, fix befestigt. Der Kasten hat ferner seitlich und riickwarts durch Schubthiiren verschliessbare Off- nungen, durch welche die Hand des Experimentierenden zum Regu- lierungsrad B und den Centrierhebel C der Lampe gelangen, diese also bedienen kann. Um den Lichtbogen beobachten zu konnen, ist von einem kleinen Theile des Spiegels die Versilberung entfernt und einer Off- nung r (Fig. 48) gegeniibergestellt, welche mit einer dunkel gefarbten (llasscheibe geschlossen ist. Von dort aus kann man den Lichtbogen direct beobachten und den Abstand der Kohlenspitzen beurtheilen. Zu dem gleichen Zwecke dient das im Projectorgehause sitzende Beobacbt.ungsrohr iž, welches den hinter dem Projector stehenden Beobachter ein Bild des Lichtbogens sehen lasst. Auch hier kann der Abstand der Kohlenspitzen beurtheilt werden. Die Lage des Bildes im Beobachtungsrohre gibt auch Aufschluss dariiber, ob der Lichtbogen in der optischen Axe des Spiegels und im Focus desselben steht oder nicht. Wenn der Lichtbogen seine richtige Lage hat, so erscheint. namlich das Bild des Lichtbogens im Mittelpunkte eines dort gleichzeitig sichtbaren Kreises. Ist der Lichtbogen aus dem Focus vor- oder riickwarts verschoben, so erscheint das Bild rechts oder links vom Mittelpunkte, und man corrigiert. dies — wenn nicht Streuung beabsichtigt wird — durch Bethatigung der Schraube U oder U' am Projector. Ist der Lichtbogen aus der optischen Axe des Spiegels getreten, so erscheint das Bild desselben liber oder unter dem Mittelpunkte des Kreises. Dies muss immer corri¬ giert w er d en, und zwar durch Bethatigung des Centrierungs- hebels C an der Lampe. Es findet namlich ein bedeutender Licht- verlust stati., \venn der Lichtbogen ausserhalb der optischen Axe des Spiegels liegt. Burstyn, Elektr. Beleuchtung. 3 34 Das Beobachtungsrohr B ist innerhalb enger Grenzen parallel zu den Kanten des Projectorgehauses verschiebbar und in jeder gewahlten Stellung durch Schrauben fixierbar. Diese Verschiebung kann vor- genommen werden, wenn langere Zeit mit gestreutem Lichte ohne Beniitzung der Streulinse geleuchtet., die Lampe also aus der Focal- distanz bedeutend entfernt werden soli, und man doch im Bohre B auch den Abstand der Kohlenstabe beobachten will. Das Bohr wird namlich ursprunglich so gestellt, dass seine optische Axe genau den Focus des Spiegels trifft. Wird nun die Lampe aus der Focaldistanz verschoben, so verschwindet das Bild des Bogens allmahlich aus dem Gesiehtsfelde und kann erst \vieder in dasselbe gebracht werden, wenn man das Rohr der Lampe naehschiebt. Es sei indessen hier betont, dass eine Verschiebung des Rohres aus der ihm ursprunglich gegebenen, auf den Focus weisenden Stellung nur ausserst selten und nur dann, wenn es absolut nothwendig wird, vorgenommen werden soli, da das Wiedereinstellen grosse Ubung erfordert und bei nicht richtiger Stellung des Beobachtungsrohres die Controle dariiber, ob die Lampe richtig im Focus steht, erschwert wird. Man erkennt namlich auch an der Form des Strahlenbuschels, ob die Lampe im Brennpunkte steht, und in welchem Sinne sie aus demselben verschoben ist. Steht die Lampe im Focus, so hat das Strahlenbiischel die Form eines Cylinders, welcher dem Beobachter perspectivisch als etvvas conisch verlaufend erscheint. Ist die Lampe dem Spiegel liber die Focaldistanz genahert, so tritt das St.rahlen- biischel gestreut aus dem Projector und erscheint dem Beobachter als Kegel, dessen Spitze hinter dem Projector liegt. Ist die Lampe iiber die Focaldistanz vom Spiegel entfernt, so erscheint das Strahlenbiischel als Doppelkegel. Das Beobachtungsrohr ist auch behufs scharfer Einstellung des Bildes in der Richtung seiner eigenen Axe verschiebbar. Die Projectortrommel hat ferner in ihrem oberen Theile eine durch eine Schubthiire verschliessbare Offnung, durch welche man unter Beniitzung eines dunklen Schirmes den Lichtbogen ebenfalls direct beobachten und Correcturen in der Stellung der Kohlenstabe gegeneinander wahrend des Ganges des Apparates bewirken kann. Man gelangt namlich durch diese Offnung leicht. zu den Griffen m und n (Fig. 39) der Lampe, durch welche der obere Kohlenstab seit- lich oder vor- und ruckwarts gedreht. werden kann. 35 Das Projectorgehause ruht mit. seiner horizontalen Achse yy im Gabellager LL. Durch Drehung um diese Achse kann man dem Projectorgehause innerhalb gewisser Grenžen beliebige Neigungen gegen den Horizont geben und es in dieser Lage durch Anziehen des Bremshebels H erhalten. Sanfte Neigungsanderungen konnen dem Pro¬ ject orgehause auch ertheilt, werden, wenn man bei angezogenem Brems- hebel H mit dem Griffrade S arbeitet. Dieses wirkt namlich durch eine Schnecke auf das auf der Achse sit.zende Schneckenrad Z.* Die Plattform MO, welche das Gabellager tragt, ruht auf dem Sockel FF und ist um die Achse xx drehbar. Durch Drehung der Plattform um diese Achse kann das Projectorgehause im ganzen Umkreise gedreht., also ein beliebig gevvahlter Theil des Horizontes in dem Umfange, wie es die Streuung des Strahlenbusehels gestattet, mit dem Projector beleucht.et. werden. Zur Fixierung dieser Lage dient der Bremshebel J, dessen Wirkung aus der Zeichnung verstandlich wird. Die Plattform ruht mittels Rollen 1 und 2 auf dem Sockel. Diese laufen auf einer, auf der oberen Begrenzungsflache des Sockels eingelegten Kreisschiene aus Messing. Der Sockel FF ist aus Gusseisen. Er hat eine mit einem Messingblech verschlossene Offnung a, welche es gestattet, die Achse und die Bremsvorriehfung einzufiihren und zu befestigen oder etwaige Untersuchungen im Inneren des Sockels auszufuhren. In dem Sockel befinden sieh nahe am Boden zwei Klemm- schrauben P und N zum Anlegen der Kabel. Die Klemmen sind durch eingelegte Ringe aus Hartgummi oder Holz von den Metall- massen des Sockels isoliert; sie haben Nuthen zum Einlegen des Kabelendes und Versicherungsmuttern. Um die Klemmschrauben P und N im Sockel des Projectors vor dem Zutritt von Regen zu schiitzen, um also zu verhindern, dass durch Feuchtigkeit eine leitende Verbindung zwischen den Klemmen hergestellt werde, ist tiber denselben ein kleiner Schirm aus Messing¬ blech angebraeht. Bei den neueren Projectoren ist diesem Umstande in der Weise Rechnung getragen, dass beim Gusse des Sockels eine entsprechend grosse Nische zur Unterbringung der Klemmschrauben ausgesparrt ist, vvie es in Fig. 48 a angedeutet ist. * Es sei hier bemerkt, dass Neigungen des Projectorgehauses ura mehr ats 45° gegen den Horizont nul’ vorsichtig und keineswegs vehement ausgefiihrt werden durfen, weil dann die bei den Achsen yy passierenden Leitungskabel oder ihre Fiihrungen leicht scbadhaft werden konnen. s* 36 Die Leitung ist im Projector folgendermassen durchgefuhrt.: _ Von der Klemme N am Projectorsockel fiihrt im Inneren des- selben ein mit, kautschukierter Leinwand umwickeltes Kupferband zu 5, woselbst es mit dem Metallbleche leitend verbunden ist, welches auf der unteren Flaehe einer der Offnung a gegeniiberliegenden und ihr gleichen Offnung aufliegt. Dieses Blechstiick ist vom Sockel durch eine Holzunterlage isoliert. In dieser Offnung ist die Schaltvorrichtung des Projectors befestigt, welche auf Tafel XIV in Fig. 54 in Vorder- und Riickansicht dargestellt ist. Wenn der Hebel i derselben auf «Licht» steht, ist die weitere Leitung liber das mit i bewegliche Stiick k nach k' und von dort iiber das auf der oberen Flaehe der Offnung isoliert aufgelegte Kupferblech zu 6 vermittelt; steht hin- gegen der Schalthebel i auf «Ruhe», so ist diese Leitung unterbrochen, und es kann zur Lampe im Projector kein Strom fliessen. Das Kupfer¬ band 6 ist weiters mit einem Messingstifte leitend verbunden, welcher durch eine Feder / mit Kraft nach oben gedriickt wird. Von der Klemme P fiihrt ein Kupferband 3, 4 direct zu einem zweiten, ebenfalis durch Federkraft nach oben gedrlickten Metallstifte. Die Štifte driicken gegen zwei concentrische Metallringe I und II, welche, voneinander und von den Metallmassen isoliert, an der Unterseite der drehbaren Plattform MO befestigt sind. Bei jeder Lage der Plattform ist demnach Leitung von den beiden Polklemmen P und N zu den Metallringen I und II vorhanden, wenn der Hebel der Schaltvorrichtung auf «Licht» steht, u. zw. reprlisentiert Ring I das posit.ive, Ring II das negative Ende der Leitung. Von den Ringen aus fuhren wohlisoliert.e Kabel durch die hohlen Arme des Gabellagers in das Projectorgehau.se und von dort zu den beiden federnden Kupferbandern p und n (Fig. 49), an welche sich die entsprechenden Schleifcontacte der Lampe anlegen, wie es in der eben genannten Figur dargestellt ist. Es ist somit bei Stellung des Schalthebels i am Projector auf «Licht» die Leitung zur Lampe bei jeder Lage und Neigung des Projectorgehauses continuierlich. Das Projectorgehause ist vorne in der Regel durch eine Thiire mit parallelwandiger Glasscheibe geschlossen. Soli das Lichtbuschel jedoch gestreut werden, so wird die Planscheibe aus dem Charnier gehoben und an ihre Stelle die Streulinse eingesetzt. Dieselbe be- steht aus mehreren Cylindersegment,en von Glas, welche, mit. der convexen Flaehe nach Innen gekehrt, nebeneinander parallel im Lhurrahmen gefasst. sind. Wenn das vom Spiegel kommende parallele 37 (centrierte) Lichtslrahlenbiischel das System passiert, so wird es der Breite nach geslreut. Nach der Hohenrichtung bleibt jedoch dabei das Strahlenbuschel ungeandert so gestreuf, wie es vom Spiegel kommt. (Vergleiche I. Theil S. 85.) Wenn der Projector nicht. in Gebrauch ist, wird iiber die Plan- scheibe desselben ein Holzdeckel angelegt. Derselbe hat an einer Seite passend gebogene Metallbander, welche um die Charnierhiilsen der Glasthiire gelegt werden. An der andern Seite hat der Holzdeckel einen gabelformigen Schuber, in welchen die Fixiernngsschraube der Planscheibe eingreift, wenn der Schuber vorgeschoben wird. In seiner Mitte hat der Holzdeckel auch eine etwa 25 cm pr. Seite messende, mit einem Thiirchen verschliessbare quadratische Offnung. Soli mit elektrischem Lichte nach dem Lichtblifzsystem signalisiert werden, so wird liber die Projector-Planscheibe der Holzdeckel gegeben, und werden durch OfTnen und Schliessen des Thiirchens die Lichtblitze erzeugt. Jeder Projector bekommt tiberdies eine mit Wolldecken gefiit- terte Persenninge. Mit dieser ist der Projector gleich nach Abstellen des Lichtes zuzudecken, um den Spiegel vor zu rascher Abklihlung und demnach vor dem Zerspringen zu schiitzen. Aus dem gleichen Grunde ist auch die Lampe nicht sogleich aus dem Projector zu nehmen, sondern etwa erst. am nachsten Tage, nachdem der Pro¬ jector die Temperatur der Umgebung angenommen hat. Ebenso sind gleich nach Abstellung des Lichtes die Thiirchen des unterhalb des Projectorgehauses befindlichen Kastens zu schliessen. Es entsteht sonst ein heftiger Zug, der dem Spiegel leicht Schaden bringen konnte. B. Projector von 40 cm. (Tafel XIII.) Der 40 cm Projector ist im wesentlichen so wie der 60 cm Projector gebaut.. Er unterscheidet sich von diesem in Folgendem: 1.) Die Kabelleitungen von den Contactschienen T und II in der drehbaren Plattform sind beide durch einen Arm des Gabellagers gefiihrt. und endigen beziehungsweise in den voneinander wohl- isolierten Metallplatten p und n. Beim Einfiihren der Lampe in den Projector kommt die obere Begrenzungsplatte derselben aut das Fiih- rungsst.iick p zu liegen, wodurch Leitung von der Contactschiene I 38 in der drehbaren Plattform (resp. der Klemme F) zu den Metall- massen der Lampe, also auch zum oberen Kohlenstab vermittelt ist. Das Fuhrungsstiick p fiir die Lampe und das gleiche gegenuberlie- gende Fuhrungsstiick (bei V ) sind durch zwiscbengelegte Hartgummi- platten vom Projectorgehause isoliert. Ein vorne gelegenes, horizontales Thurchen verbindet die beiden Fuhrungsstiicke leitend miteinander, wenn es geschlossen wird, was eben nach erfolgter Einfuhrung der Lampe immer geschehen muss. Es ist also von beiden Fuhrungs- stiicken Leitung zu den Metallmassen der Lampe vorbanden. Beim Einfuhren der Lampe kornrnt gleichzeitig das negative Contactstiick derselben (n’) an das federnde Kupferband n zu schleifen, welches mit der Contactschiene II in der drehbaren Plattform (resp. mit der Klemme N) leitend verbunden ist. Die Leitung ist also bei Stellung des Hebels i der Schaltvorrichtung am Projector auf «Licht.» bis zu den Kohlenstaben continuierlich. 2. ) Das Lampengehause bleibt bei diesem Projector frei, und sind also Regulierungsrad und Centrierungshebel frei zugiinglich. 3. ) Das durch die Schraube U bewegliche Metallstuck D mit dem federnden Stift v, durch dessen Einspringen in eine passend angebrachte Bohrung in der Lampe diese mit eben diesem Metall- stiicke D verbunden wird, befindet sich seitlieh am Projector¬ gehause und ist an der zweiten Ftihrungsschiene fiir die Lampe festgemacht. 4. ) Das Projectorgehause tragt oben einen domformigen Auf- bau, der durch ein eigenes Thurchen vorne verschliessbar ist. Dieser Aufbau macht es moglich, dass die relativ hohe Lampe im Projectorgehause untergebrachl werden kann, ohne den Durch- messer der Trommel iiber jenen des Spiegels erheblich zu ver- grossern. 5. ) Das Beobachtungsrohr R ist bei diesem Projector in der Richtung der Kanten des Projectorgehauses nicht verschiebbar. Bei diesem Projector muss insbesondere darauf geachtet werden, dass die Lampe nicht gleich nach Abstellen des Licht.es aus dem Projectorgehause entfernt werde, da hier nur die Lampe das Gehause nach unten abschliesst und nicht, wie beim 60 cm Projector, durch Verschliessen der Thiiren am unteren Kasten das Hinzutreten der kalten Luft verhindert werden kann. 39 C. Projector von 90 cm. (Tafel XIV.) Auch dieser Projector ist. im wesentlichen so gebauf. wie die friiher beschriebenen. Er unterscheidet sich von jenen in Folgendem: !•) Der Sockel ist bedeutend niedriger gehalten, im ubrigen aber so wie bei den andern Projectoren gebaul. 2. ) Die drehbare Plattform MO tragt hier kein Gabellager, sondern zwei Paare Charnierbacken, in welche entsprechende Ansatze am unteren Theile des Projectorgehiiuses eingreifen. Ein in die Char- nierbohrungen eingefuhrter und versicherter Dolžen bildet die Achse fur Neigungen des Projectorgehiiuses. 3. ) Neigungen des Projectorgehiiuses gegen den Horizont werden nicht. von der Hand, sondern mit Hilfe der Schraube S bevvirkt. Diese ist am Projectorgehau.se fix und hat ihre Mutter in einer an der Plattform befestigten gusseisernen Gabel. 4. ) Drehungen der Plattform, und somit des Projectorgehiiuses, um die verticale Achse x konnen entweder wie bei den anderen Projectoren von der Hand oder nach erfolgter Anziehung des Brems- hebels J mittels des Griffrades E erfolgen, durch vvelches eine Schneke bethatigt \vird. An entsprechenden Gradbogen kann die Neigung des Projectorgehiiuses gegen den Horizont und seine Orientierung in dem- selben abgelesen werden. 5. ) Die Lampe wird ganz vom Projectorgehause aufgenommen. Um dieselbe bedienen zu konnen, wird der Schieber H geoffnet., worauf man dann mit der Hand zum Regulierrad und dem Centrie- rungshebel der Lampe gelangen kann. 6. ) Vor der Lampe befindet sich eine Linse L, welche die vom Lichtbogen kommenden Strahlen derart bricht, dass sie in einer Richtung auf den Spiegel fallen, als ob sie aus dem Brennpunkte des Spiegels, der knapp an der ausseren Grenze des Projectorgehiiuses liegt, komnien vviirden. Die Linse springt sehr leicht,, wenn sie von der Flamme des Lichtbogens getroffen wird. Es ist dann ohne Linse nicht moglich, ein gut, centriertes Lichtbuschel dem Projector zu ent- senden, er bleibt aber auch ohne Linse gut vervvendbar* * Bei den neueren Projectoren von 90 cm sind die Krummungshalbmesser der Begrenzungsflachen des Spiegels so geandert, dass die Focaldistanz kleiner ist als bei den alteren, weshalb bei ihnen also die Linse entfallt. 40 7.) Das Beobachtungsrohr B gibt ein directes Bilci des Licht- bogens, wahrend bei den anderen Projeetoren das Bild durch ein dreiseitiges Prisma nach riickvvarts geworfen wird. Auch hier ist. das Rohr parallel zu den Kanten des Projectorgehauses verschiebbar. (Vergl. S. 34.) D. Projector von 30 cm. (Tafel XV.) Dieser Projector weicht in Folgendem von den anderen ab: Der Sockel und die Schaltvorrichtung fehlen hier ganz. Der gabelformige Trager fur das Projectorgehause wird mit.tels zwei Schrauben auf einem passenden Holz- oder Metallstativ befestigt. Der Gabeltrager ist ura eine verticale Achse drehbar. Die Leitung von den beiden Klemmschrauben (-)-) P und (—•) N des Tragers wird in der aus der Zeichnung ersichtlichen Art zu den in den Armen des Gabellagers untergebrachten wohlisolierten Kabelstiicken vermittelt. Diese Kabel sind mit zwei Stiften I und II leitend verbunden, welch.e durch Federn nach aufwarts getrieben werden. Die Achse des Projectorgehauses yy hat in ihren beiden Enden je einen, von den Metallmassen durch eingelegte Hartgummi- ringe isolierten Metallkern k eingesetzt. Von diesen Metailkernen fiihren im Inneren des Projectorgehauses isolierte Leitungen zu zwei federnden Contacten p und n, an welche sich die entsprechenden Contacte der Lampe anlegen. Die Štifte I und II schleifen auf den in der Achse beiderseits eingelegten Metailkernen k, welche auf einem der beab- sichtigten Neigung des Projectorgehauses entsprechenden Theile des Umfanges von der Isolierung befreit sind. Fig. 58 stellt diesen Theil des Projectors im Detail dar. Bei jeder Lage des Projectorgehauses ist demnach die Leitung von den Klemmschrauben P und N zur Lampe continuierlich. Die gewunschte Neigung des Projectors gegen den Horizont wird durch Anziehen der Flugelmutter H an der Achse des Gehauses fixiert. In horizontaler Richtung muss der den Projector Redienende dem Gehause die Orientierung geben und es mit der Hand orientiert erhalten. Dazu dient die Handhabe J. Um die Lampe zu bedienen, greift man unterhalb des Projectors in das hohle Lampengehause, wo Regulierungs- und Centrierungs- schraube (B und C ) untergebracht sind. (Vergl. S. 26.) 41 Der federnde Stift v, welcher in eine entsprechende Bohrung der Lampe einspringt und dadurch diese mit dem Metallstiick D ver- bindet, befindet sich seitwarts am Projectorgehause. Das Metallstiick D ist Mutter zur Schraube U, durch deren Bethatigung die Lampe vor- und riickwarts geschoben werden kann. Vorne ist das Projectorgehause durch zwei Thiiren G und G' abgeschlossen. Die innere Thiire tragt die Planscheibe, die aussere die Streulinse. Will man mit centriertem Lichte leuchten, so wird die aussere Thiire geoffnet. Dabei springt ein federnder Sperrhaken x ein und halt die Streulinse in geoffnetem Zustande fest. Diese Vor- richtung ist in Fig. 57 gesondert dargestellt. Soli mit gestreutem Lichte geleuchtet. werden, so wird die aussere Thiire geschlossen, was aber erst geschehen kann, wenn man den Hebel m anzieht und den Sperr¬ haken auslost. Eine Scbnappfeder halt. die Streulinse geschlossen, so- bald sie sich an den Rahmen des Projectorgehauses anlegt. Wenn mit der Streulinse geleuchtet wird, muss bei diesem Projector das Lichtbiischel zuvor die parallelwandige Glasscheibe und hierauf erst die Streulinse passieren. Bei diesem doppelten Durchgang der Lichtstrahlen durch brechende Medien findet wohl eine nicht ganz unbedeutende Absorption des Licht.es stati,; allein bei den ge- ringen Dimensionen des Projectors und bei dem Umstande, als er nur fiir Barkassen oder Torpedoboote bestimmt ist, ware mit Riick- sicht auf seine Installierungsweise ein Ausheben der Thiiren sehr lastig, weshalb der relativ kleine Lichtverlust der Bequemlichkeit der Bedienung zum Opfer gebracht wird. t - J. VI. Kohlenstabe (Elektroden). Man verwendet jetzt nur selten mehr Gasretortenkohle in ihrer natiirlichen Beschaffenheit zur Erzeugung des elektrischen Bogenlicht.es. Wie iiberall, so werden auch in der k. k. Kriegs-Marine kiinstlich erzeugte Kohlenstabe beniitzt, welche in der Art hergestellt werden, dass man Gasretortenkohle tein pulvert und schlemmt, durch chemische Processe von mineralischen Beimengungen so vollstandig wie moglich reinigt und hierauf nach Zusatz von reinem Russ mit. Syrup zu einem Teige anruhrt. Dieser wird dann in Stahlformen mit hjdraulischen Pressen unter hohem Drucke gepresst, geformt., 42 hierauf in entsprechend grosse Stucke geschnitten und in einem Ziegelofen unter Abschluss von Luft bei sehr hoher 1 emperatur ausgebrannt. Der Grad des Ausgliihens, die Starke und Gleichmassigkeit der Pressung und insbesondere auch die Reinheit des Kohlenmaterials sind von wesentlichem Einflusse auf die Lichtentwickelung im Volta- schen Bogen. Ist die Kohle zu wenig gepresst, so brennt sie rasch ab, brockelt sich und streut gluhenden Kohlenstaub umher; ist sie ungleichmassig gepresst, oder enthalt sie viel unorganische Bestand- theile, welche bei der Temperatur im Lichtbogen fliiclitig \verden, so entsteht lebhaftes Zischen, der Flammenbogen wird lang, unruhig und springt rasch zu immer anderen Stellen des oberen Kohlenstabes. Es werden zwei Grossen von Kohlenstaben jeder Gattung er- zeugt. Die positiven Kohlenstabe erhalten eine Lange von 140 mm bis 240 mm, die negativen eine solche von 86 mm bis 130 mm; die positiven Kohlenstabe werden also, dem Verhaltnisse des Abbrennens entsprechend, doppelt so lang als die negativen gemacht. Die nega¬ tiven Kohlenstabe. werden auch an einem Ende zugespitzt, um die Periode des Anbrennens, bei welcher sich bekanntlich der negative Kohlenstab zuspit.zt, der positive hingegen kraterformig aushohlt, ab- zukurzen. Um die Kohlenstabe vor dem Zerspringen bei der Temperatur im Flammenbogen zu schiitzen und um ihren Leitungswiderstand zu vermindern, werden sie galvanisch verkupfert. Es hat sich indessen gezeigt, dass es fur die Lichtentwickelung vortheilhafter ist, wenn die negative Kohle unverkupfert bleibt, weshalb neuestens nur die oberen positiven Kohlenstabe verkupfert, die unteren hingegen un¬ verkupfert geliefert werden. Die negative Kohle erhitzt sich weniger als die positive, es kann daher die Verkupferung bei ihr vvegbleiben, ohne ein Zerspringen derselben zu befurcht.en. In der k. k. Kriegs-Marine kommen Kohlenstabe folgender Dimen- sionen bei den verschiedenen Maschinen zur Anwendung: von 9 bis 11 mm Durchmesser fur Maschinen Typ M » AHA einfaches Licht, f AHA gekuppeltes » \CHCT einfaches » 2 CHCT gekuppeltes » » DQ » 13 mm » 15 » » 18 » » 20 » 43 VIL Der Leitungspriifer. Der Leitungspriifer, \velcher bei der Untersuchung der Maschinen, Lampen und Leitungen so vielfach beniitzt wird, ist. folgendermassen zusammengesetzt. Untenstehende Fig. 1 gibi eine Ansicht., Fig. 2 einen Querschnitt, Fig. 3 einen Frontalschnitt desselben. In eiuem viereckigen Kasten aus Holz sind zwei kleine Leclanche- Elemente C, Zn und C, Zn, welche hintereinander geschaltet und wohlgedichtet sind, verwahrt. Der Kasten tragt einen domformigen Aufbau, in welchem ein empfindliches Galvanoskop mit den Multi- plicat,orgewinden a und b untergebracht ist. Die Magnetnadel ns ist um eine horizontale Achse drehbar und tragt den vorne iiber einer 44 Theilung schvvingenden Zeiger Z. Die zwei Klemmschrauben I und II sind in der aus Fig. 3 ersichtlichen Weise mit deh Elementen und dem Multiplicatorgewinde des Galvanoskops verbunden. Es ist, ki ar, dass ein Strom nur dann circulieren kann, wenn die Klemmen I und II initeinander in leitende Verbindung gebracht werden. In diesem Falle gibt das Galvanoskop Ausschlag. Um den Leitungspriifer zu gebrauchen, werden in die Klemmen I und II zwei gut isolierte Driihte mit blossgelegten Enden geklemmt. Ehe man das Instrument beniitzt, iiberzeuge man sich jedesmal, dass bei Beriihrung der freien Drahtenden das Galvanoskop vvirklich aus- schlagt. Soli nun in einem Apparate die Continuitat. der Leitung unter- sucht. werden, so legt. man einen Draht des Leitungspriifers an den Anfang, den andern an das Ende der zu priifenden Leitung. Das Gal¬ vanoskop muss Ausschlag geben, wenn die Leitung continuierlich ist. Der Leitungspriifer wird auch beniitzt, um die erforderliehe Isolierung zwischen einzelnen Theilen eines Apparates zu prlifen. Beiin Anlegen der Driihte des Leitungspriifers an die voneinander isolierten Theile eines Apparates darf namlich das Galvanoskop nicht den geringsten Ausschlag geben. Man macht, von dem Leitungspriifer auch Gebrauch, um sich das Schema der Leit.ungen und Isolierungen in der am Bord instal- lierten Dynamo-Maschine etc. zu entvverfen. Ein solches Schema der Leitung leistet oft sehr gute Dienste im Falle von Betriebsstorungen, da man aus demselben sofort den Weg ersehen kann, den man bei erforderlicheri Untersuchungen einzuschlagen hat, um sicher zum Ziele zu kommen. Zvveiter Abschnitt. Installierung der Apparate und ihre Bereitstellung ftir den Betrieb. I. Installierung der Apparate. A. Maschine, Commutator und Leitung. Die dynamo-eIektrische Maschine soli in einem mog- lichst luftigen Raume installiert sein, der vor directer Ervvarmung so\vie vor Zutritt, von Nasse, Schmutz und Staub geschiitzt. ist. Der Aufstellungsort der Dynamo-Maschine muss so gevvahlt werden, dass ihr directer Abstand vom Schiffscompass nicht unter 13 m betrage, weil sonst eine Beeinflussung desselben durch den beim (lange der Maschine auftretenden Magnetismus in mehr oder minder erheb- lichem Grade stattfmdet. Auf den k. k. Kriegsschiffen wird die Dynamo-Maschine in der Regel in den unteren Schiffsraumen (im Zwischendeck) installiert. Sie ruht auf einer Holzunlerlage, welche auf einem Eisenfundament. be- festigt ist, und ist mit einem zvveitheiligen Holzkasten versehen, welcher wiihrend der Zeit, als die Maschine nicht betrieben wird, dieselbe bedeckt. Beim Betriebe der Maschine ist der Holzkasten selbstver- standlich zu entfernen. Uberdies ist ftir die Maschine eine Persenninge systemisiert, welche liber den Kasten gezogen wird, um Staub u. dgl. moglichst vollslandig von derselben abzuhalten. Die Maschine ist auch in der Begel von einem Gelander eingeschlossen. 46 Rechts urni links an der eisernen Fundamentplatte sind zvvei Kisten fix angebracht., in welche die zur Bedienung der Betriebs- maschine erforderlichen Werkzeuge und Materialien aulbevvahrt werden. Jeder Dynamo-Maschine ist ferner ein Thermometer beigegeben. welches dazu dient, den Grad der Ervvarmung derselben durch den Strom zu controlieren. Diese Thermometer sind stark im Glase, nur 7 cm lang und haben eine Scalentheilung von 10 zu 10°, welche von 40 bis 90° C reicht.. Dieselben werden mittels Rietnen, an vvel- c-hen sie befestigt sind, um die Elektromagnete geschnallt. Eine Er¬ vvarmung der Elektromagnete liber 90° C ist bedenklich und deutet auf irgend einen Fehler hin. Ftir die Zwecke der kurzen Befehlsgebung wird am Bord jedes Schiffes die Dynamo - Maschine, welche den Steuerbord - Projector bedient., »Maschine 1»; jene, vvelche den Backbord-Projector speist, «Maschine 11» benannt. Der Commutator ist auf einem Holzstativ an einem passend gevvahlten Orte der Brucke installiert und mit einem verschliessbaren Kasten aus Messingblech bedeckt. Auch fur den Commutatorstiinder ist eine mit Kunjetz gefutterte Persenninge vorhanden, mit vvelcher derselbe zu bedecken ist, wenn nicht, geleuchtet \vird. Der Commutator muss mindestens in 1 bis 2 m Entfernung von der Compassrose installiert sein. Von der Commandobrucke aus und in der Nahe des Connnu- tators miindend ist eine Sprachrohrleitung zur Maschine gefiihrt, durch vvelche dem Maschinenpersonale die Befehle vermittelt werden. Wenn dem Schiffe nicht eine Dampfbarkasse beigegeben ist, vvelche eine Maschine Typ M zur Beleuchtung des Fahrvvassers achter oder vorne installiert hat,, wird im Bedarfsfalle einer der Projectoren vorlibergehend am Achtercastell aufgestellt. Von dort aus vverden der Maschine die Befehle mittels elektriseher Klingel gegeben. Auf einigen Schiffen, wo eine Sprachrohrleitung Schvvierigkeiten begegnet, vverden der Maschine die Befehle immer mittels elektriseher Klingeln gegeben. Die Kabelleitungen von den Maschinen zum Commutator sind auf moglichst kurzem und geeignetem Wege gefiihrt und durch Verschalungen und Rohren geschiitzt. Die Wege, vvelche die Leitungen dei Lichtmaschinenkabel nehmen, sind blau angestrichen und mit R (rechts) oder mit L (links) bezeichnet. Hin- und Riickleitung einer 47 Maschine, vvelche, wie bereits ervvahnt, mit Ausnahme bei Maschine Tvp M, durch zwei gesonderte, einadrige Kabel erfolgt, und das Kabel fiir die Biirstenklemme derselben Maschine sind gemeinschaftlich gefuhrt. Wo die Kabelleitungen durch Deckstiitzen, die Brucke etc. gehen, wo also Wasserzutritt zu den Kabeln moglich ist, sind die- selben zuniichst in Kautschukrohren gut gedichtet und dann erst in die Rohren eingezogen. Auch die Kabelleitungen miissen von der Compassrose minde- stens 1 ni entfernt liegen. Bei der Maschine endigen die Kabel in losen Enden, welche in einem bei jeder Dynamo-Maschine vorhandenen Kabelkasten auf einer Holzrolle aufgerollt sind. Zu jeder Dynamo-Maschine ge- horen, wie bereits ervvahnt, drei Kabel. Die Enden der Kabel tragen, vvie ebenfalls bereits ervvahnt, Messingringe, von welchen zwei den Buchstaben P oder N eingeschlagen haben. Das dritte Kabel tragt entweder gar keine Bezeichnung oder den Buchstaben B. Die Enden der erst en zwei Kabel werden in die entsprechenden Polklemmen der Maschine, das letztgenannte Kabel in die Burstenklemme (^4) derselben Maschine gesteckt und dort festgeschraubt. Zum Commutator sind die Kabel durch das hohle Stativ des- selben gefuhrt und dort in den entsprechenden Kleinmschrauben dauernd geklemmt. Diese Kabelenden sind nur dann aus den Klem- men zu entfernen, wenn sie gereinigt oder die Kabel auf Leitung und Jsolierung gepriift werden sollen. Dabei ist nur ein Ende nach dem anderen zu losen und nach erfolgter Reinigung gleich vvieder zu klemmen, damit eine Yerwechslung der Kabel nicht stattfinden kann. Namentlich kann eine Verwechslung der positiven und negativen Kabelenden untereinander fiir die Maschine gefahrlich werden. Die Klemmen am Commutator, sovvie alle Klemmen iiberhaupt, miissen kraftigst angezogen und die geklemm- ten Drahtenden metallisch rein sein, weil sonst. nicht unbedeu- tende Leitungsvviderstande in den Strormveg gelangen konnen, die das Licht. betrachtlich schvvachen oder dessen Entstehen auch un- moglich machen konnen. Die von dem Commutator zu den Projectoren fiihrenden zwei Paar Kabel sind einerseits im Commutator dauernd festgeklemmt, andererseits endigen sie aber auch vvieder in losen Enden, vvelche ebenfalls in je einem auf oder unter der Brucke vorhandenen und fiir jeden Projector gesondert bestimmten Kabelkasten auf einer Holz- 48 rolle aufgespult sind. Auch diese Kabelenden tragen Ringe mit den Zeichen P und A r , welche Enden in die mit den gleichen Zeichen versehenen Klemmen des zugehorigen Projectors einzufiihren und festzuschrauben sind. Wo die Projeetoren fixe Aufstellungen haben, sind die Kabel¬ enden in den Projeetoren dauernd geklemmt und gegen Wasserzutritt geschiitzt. An Lampen erhalt jedes Schiff, auf \velchem eine Doppel- maschine installiert ist, 4 Handlampen und 1 automatische Lampe, welche in eigenen Holzkisten verpackt sind. Der Maschine Typ RQ werden 2 Handlampen und 1 automatische, der Maschine Typ M nur 2 Handlampen beigegeben. Die Kohlenstabe gelangen ebenfalls in Kistchen verpackt auf die Schiffe, u. zw. die positiven gesondert von den negativen. Die Kistchen tragen die entsprechenden Aufschriften. Die Lampen, Kohlenstabe, Streulinsen, Recjuisiten etc. werden, in ihren resp. Kistchen verpackt, in eineni am Rord fix installierten Mat.erialkasten aufbewahrt. B. Projector. Die Projeetoren sind in der Regel auf der Commandantenbrucke installiert, u. zw. je ein Projector auf jedem Rruckenende. Fixe Projeetoren diirfen nicht unter 3 m, bewegliche nicht unter 5 m vom Compass entfernt installiert. sein. Die Wirkung des Stromes auf den Compass ist namlich nach durchgefiihrten Versuchen in 3 m Distanz nicht mehr wahrnehmbar, wahrend nacli allgemein herrschenden Regeln bevvegliche Eisenmassen mit Riicksicht auf die Induction durch den Erdmagnetismus nicht unter 5 m dem Compass geniihert werden diirfen. Um zu verhindern, dass gehisste Roote und andere Gegenstande auf dem Schiffe von dem Lichtbiischel getroffen werden, vvodurch die Reobachter in hochst unangenehmer Weise geblendet vverden, sind die Projeetoren auf 50 bis 80 cm hohe Untersatze gestellt, wie es auf. 1 afel XVI dargestellt ist. Die Untersatze haben in der Hohe der Basis des Projectorsockels eine mit Gelander versehene und um den ganzen Projector fiihrende Plattform von geniigender Breite, um den am Projector Arbeitenden freie Bewegung zu gestatten. Line bis zwei Stufen sind zutn Aufsteigen auf die Plattform angebracht. 49 Um zur Zeit. als die Projectoren nicht gebraucht. vverden, Raum auf' d er Brucke zu gewinnen, ist die Plattform sammt Gelander zum theilvveisen Umklappen eirigerichtet. Die Projectoren sammt Unters&tzen sind auf kleinen, vierrade- rigen Wagen (Hunden) montiert, mit welcben die Projectoren auf in der Brucke versenkten Metallschienen von den Enden der Brucke gegen Mittschiff und zuriick bewegt und in jeder Stellung mittels Doppelbremsen feslgehalten werden konnen. Die Projectoren haben iUre SorrsteHung initIschiffs, 5 m vom Compass enlfernt. Die Sorrung erfolgt mittels Sorrfauen (oder Sorrstangen) und Sorr-Bingen in der aus Tafel XVI ersichllichen Art. Wo die Sorrtaue um die Arme des Projectors gelegt sind, werden diese mit. Mal ten mnvvickelt, um sie vor Beschitdigungen zu schiitzen. \Vo die Projectoren fix installiert sind, entfallen selbstverstand- lich die Munde und meist auch die Untersatze. Fur jeden Projector ist eine mit Wolldecken gefutterte Persen- ninge bestimmt, mit welcher derselbe sogleich nach Abstellen des Lichtes zu bedecken ist. Dieselbe soli nicht friiher entfernt werden, bis der Projector ganz abgekiihlt ist. Diese Persenninge deckt nur den Projector und seinen Sockel. Uberdies ist eine zweite einfache Persenninge fur jeden Projector beigegehen, welche uber die erslere gezogen wird und den Projector sammt Untersatz und Hund deckt. Fur das Commando wird, ebenso wie bei den Maschinen, der Projector auf Steuerbord als »Projector 1», jener auf Backbord als »Projector 11» benannt. Auf den Dampfbarkassen der grossen Schlachtschiffe ist eine Maschine Typ M von Gramme installiert. Die Dynamo-Maschine mit ihrer Brotherhood - Betriebsmaschine ist in der Begel in der Achter- kamrner des Bootes installiert. Der zu ihrem Betriebe erforderliche Dampf wird dem Dampfkessel der Barkasse entnommen. Versuche haben ergeben, dass die Kessel der Barkassen genii- genden Dampf entvvickeln, um gleichzeilig Boots- und Lichtmaschine zu betreiben, und dass die Fahrgeschvvindigkeit des Bootes durch den gleichzeitigen Betrieb der Lichtmaschine gar nicht oder doch in einem fur die Praxis verschvvindenden Masse beeinllusst vvird. Diese Maschine vvird in doppelter Weise benutzt. Entvveder dienf sie zur Erzeugung eines Lichtes in der Dampfbarkasse selbst, vvenn diese namlich zum Monden-, Vorpostendienst oder dergleichen Opera- Burstyn , Elektr. Beleuchtung. 4 50 t.ionen beniitzt wird, oder sie dient zur Erzeugung eines Liehtes, welches dazu bestimmt ist, den Theil des Horizontes zn beleuchten, welchen die Hauptprojectoren nicht. beslreichen konnen, weil iiber- ragende Schiffstheile den Strahi auffangen. Es hat sieh namlich bei zahlreichen Versuchen gezeigt, dass die zwei auf der Brucke instal- lierten Projectoren nicht auf' allen Schiffen hinreichen, um auch achter iiber das erhohte Heck hinweg zu leuchten, so dass es bei diesen Fahrzeugen. unabweislich nothvvendig wird, zur Erleuchtung des achterschiffs gelegenen Theiles des Horizontes ein eigenes Licht zu haben, welches eben die Dvnamo-Maschine in der Dampfbarkasse zu liefern bestimmt ist. Auf einigen Schiffen dagegen lassen die Hauptprojectoren vorne einen todten Winkel, der mit dem Lichte der Dampfbarkassen-Maschine erhellt. /vverden muss, wahrend dies hier achter nicht nothwendig ist. Fiir den ersten Fali, wenn namlich das Licht in der Dampf¬ barkasse selbst. beniitzt, werden soli, wird der 30 cm Projector mit seinem Gabellager auf einem von zwei Holzsliindern festgemacht, von welchen einer am Dollbord vorne, der andere achter des Bootes installiert ist, u. zvv. so, dass das Lichtbiischel den Steuernden nicht blendet. Im Bedarfsfalle wird der Projector auf einen dieser Stiinder angeschraubt, wahrend er sonst, in seiner Kiste verpackt, auf dem Schiffe untergebracht ist. Die Leitung zvvischen Maschine und Pro- jeclor besorgt ein zweiadriges, wasserdicht isoliertes Kabel, das pro- visorisch ausgelegt wird. Fiir den zweiten Fali, wenn namlich das Licht, \velches die Dynamo-Maschine der Dampfbarkasse liefert, zur Beleuchtung des achterseits (oder vorne) des Schlachtschiffes gelegenen Theiles des Horizontes dient, wird die Lichtmaschine in der eingesefzten Dampf¬ barkasse vom Kessel derselben belrieben, wiihrend der Projector mit seinem Gabellager auf einem Holz- oder Metallstander (gewohnlich Dreifuss) festgemacht \vird, der auf dazu bestimmfen Punkten des Schiffes am Achtercastell oder vorne von Fali zu Fali angeschraubt wird, im iibrigen aber mobil ist. Das der Maschine M beigegebene zweiadrige Kabel ist so lang. um von der Dampf barkasse aus auch dahin die Leitung zu ermog- lichen. Dasselbe \vird in passender Weise provisorisch ausgelegt. 51 II- Bereitstellung fiir den Betrieb. A. Dynamo-Maschine.* Bei Bereitstellung der Dynamo - Maschine fiir den Betrieb ist auf Folgendes das Augenmerk zu richten. 1. ) Der Collector muss ganz rein und frei von Staub und Feft sein. Fr ist jedesmal mit einem trockenen, reinen Lappen ab- zuwischen. Hat derselbe infolge zu starken Reibens der Biirsten rinnenfbrmige Vertiefungen, so dass die Biirste nicht. mehr geniigende metallische Auflage findet, so ist zunachst zu untersuchen, ob nicht durch Verschiebung der Biirstenhalter auf den Biirstentragern zu erreichen ist, dass die Biirsten auf unbeschadigten Stellen des Col- lectors schleifen, worauf man den Biirsten eben diese Stellung anweist. Ist dies nicht zu erreichen, so \vird der Collector, wahrend er lang- sam rotiert, mit einer Schlichtfeile vorsichtig und miiglichst sparsam abgearbeitet, mit feinem Schmirgelpapier geglattet und mit einem trockenen Leinvvandlappen sorgfaltig von allem Metallstaub etc. ge- reinigt. Dieses Abziehen des Collectors ist indes nur vorzunehmen, wenn es vvirklicb nothwendig ist, jede kleine Unebenheit darf dazu nicht zum Anlasse dienen. Der Collector muss ferner insbesondere vor Benetzung mit Wasser und vor Metallstaub gescliiitzt werden. Mit Hilfe des Leitungspriifers iiberzeuge man sich jedesmal vor dem Inbetriebsetzen der Maschine, dass der Collector von der Maschinenachse und den Metalltheilen iiberhaupt gut isolierl ist, Dabei sind die Biirsten von demselben abzuheben. 2. ) Die Biirsten miissen gerade abgeschnitten oder doch nur \venig ausgerieben sein. Sind dieselben zu viel abgeniitzt, so werden sie in die in der Werkzeugskiste vorhandene Holzklemme eingelegt und fe.stgeschraubt und mit einer halbrunden Feile gerade und senk- recht zu ihrer Langenriehtung abgeschnitten. Be;m Einlegen der Biirste in die Holzklemme ist darauf zu achten, dass die Drahte derselben vollkommen parallel sind, und dass die Klemme fest angezogen sei. Die Biirsten sind in die Biirstenschuhe so einzufiihren, dass ihr schleifendes Ende nur um 2 bis 3 mm den vorderen Rand des Messingbandes (h Fig. 20. Taf. V) iiberragt. Hierauf wird die Biirste sammt Schuh in den rechteckigen Ausschnitt des Biirstenhalters ein- * Das auf die Betriebsmaschine Bezughabende ist im letzten Abschnilte ausfiihrlich dargelegt. 4 * 52 gesetzt., die Messingfeder / so angelegt, dass ihre obere Kani e an den umgebogenen Rand des Weissblechstiickes n (Fig. 20) anstosst und liie- rauf die Schraube a angezogen. Haben die Biirstenhalter auf den Biir- slentragern die in Punkt 1.) bezeichnete, riclitige Lage, so wird unter- sucht, ob die Biirsten den Collector in der neutralen Zone langieren. Zu diesem Beliufe vverden die Biirsten mittels der Schnecke 2 ; an den Collector angepresst. Sie miissen, vvenn sie an der richtigen Stelle schleifen, um einen bis zwei Collectorsegmente iiber die horizontale Symmetrielinie der Maschine im Sinne der Drehnng des Inductors voreilen und nicht. mehr als zvvei Collectorsegmente gleichzeitig streifen. Ist dies nicht der Fali, so vvird die Schraube a etvvas geliiflet und der Biirstenschuh sammt Feder als Canzes allmahlich verschoben, bis die Biirste bei wiederholter Untersuchung an der richtigen Stelle schleift. Dem Anlegen der Biirsten und dem Anpressen derselben ist. grosse Aufmerksamkeit zu schenken, \veil davon das riclitige Functionieren der Maschine in hohem Masse abhangt. 3. ) Der Contacthebel an der Schaltvorrichtung der Maschine muss kraftigen Contact geben und ist darauf zu erproben. Er darf nur dann abgeschraubt vverden, vvenn die Feder desselben nicht regelrecht functioniert,. 4. ) Sammtliche Isolierungen, namentlich jene zvvischen Biirsten- trager und Lagerstiick der Maschine miissen frei von Staub und vollkommen trocken sein. Jedesmal vor Inbetriebsetzen der Maschine iiberzeuge man sich von der richtigen Isolierung der Biirsten. Zu diesem Behufe vverden die Biirsten vom Collector abgehoben und zuniichst die Isolierung jeder einzelnen Biirste vom Maschinengestelle und hierauf die Isolie¬ rung der Biirsten gegeneinander mit dem Leitungspriifer untersucht. 5. ) Die kleinen Contactschrauben, vvelche die Drahtenden der Elektromagnete in den Verbindungsst.iicken festhalten — oder die Klemmschrauben, vvelche die Drahtenden der Elektromagnele mit- einander verbinden — miissen frei von Fett und 01, gut angezogen und metallisch rein sein. Das Herausschrauben derselben, das Reinigen dieser und der geklemmten Drahtenden darf nur geschehen, vvenn eine Disconlinuitat in der Leitung der Maschine gefunden, oder vvenn an denselben auffallig Rost oder Beschiidigungen sichtbar sind. Das Aus- und Einschrauben soli mit grosser Achtsamkeit, Genauigkeit und ohne Anvvendung von 01 erfolgen. 53 6. ) Lager und Achse des Inductors werden geolt und die Schmiervasen enlsprechend gefiillt. 7. ) Man lasst den Inductor bei abgehobenen Btirsten langsam einige Touren machen, um sich zu iiberzeugen, dass nicht zufallig zvvischen Inductor und Polsehuhe feste Korper gelangt sind, welche Reibung erzeugen und die Isolierung der Inductordrahte beschadigen konnten. Man thut. jedoch gut, zuvor eine der Messingplatten, welche die Polsehuhe verbinden, loszuschrauben und mit einem Lein- wandlappen den Raum zwischen Inductor und Polschuhen zu rei- nigen. 8. ) Die Kabelenden sind in die entsprechenden Klemmschrauben der Maschine zu klemmen, nachdem sie zuvor mit Schmirgelpapier metallisch rein gemacht worden sind. Vor dem Einsetzen der Kabel iiberzeuge man sich davon, dass die Klemmen voneinander isoliert sind. Man hebt zu diesem Behufe die Btirsten vom Collector ab und legt die beiden Drahte des Lei- tungspriifers an die Polklemmen der Maschine an. Es darf kein Ausschlag erfolgen. 9. ) Die Isolierungen an den Drahten der Elektromagnete, des Inductors etc. diirfen keine sichtbaren Beschadigungen haben. Die Verbindung der Spulenenden des Gramme ?schen Ringes mit den radialen Kupferblechstreifen (Rippen) und dieser mit den Collector- segmenten darf nirgends gelitten haben. 10. ) Will man eingehend untersuchen, ob Leitung und Isolie¬ rung in der Maschine richtig sind, so verfahre man nach dem im ersten Theile dieses Werkes auf Seite 104 unter I. angegebenen Wege, wo auch die Directiven gegeben sind, um den Ort des Fehlers zu finden und ihn zu beseitigen. 11. ) Die Biirsten werden an den Collector mittels der Schnecken angepresst. Die Biirsten diirfen weder zu schwach noch zu stark angepresst. sein; von der richtigen Anpressung der Biirsten hangt sehr wesentlich die Functionierung der Maschine ab. Der Grad der Anpressung der Biirsten lasst sich schwer mit Worten genau defi- nieren, sie miissen eben mit massigem Drucke auf dem Collector aufliegen, und man erreicht dies nahezu immer, wenn die Metall- leder f in dem Biirstenhalter beim allmahlichen Andriickfen der Biirste gerade zum Aufliegen gelangt. Bei zu schwachem wie zu starkem Anpressen der Biirsten zeigen sich wahrend des Betriebes der 54 Maschine relativ starke Funken an einzelnen Stellen derselben. Ein zu schwaches Anziehen der Biirsten hat noch den \veiteren Nachtheil, dass infolge leicht eintretender weiterer Lockerung und demgemass zeitweisen Abfallens der Biirsten vom Collector, oder bei nur geringer Excentricitat des Collectors Stromunterbrechungen erfolgen. Zu starkes Anpressen der Biirsten niitzt den Collector iibermassig ab. Sehr leicht tritt es dann auch ein, dass der Rahmen des Biirstenschuhes auf dem Collector schleift, in vvelchem Falle letzterer stark geschiidigt wird. Wo Versicherungsmuttern an den Schnecken der Biirstentrager vorhanden sind, werden diese angezogen. 12.) Das Thermometer zur Beobachtung der Temperaturerhohung in der Maschine wird an jenen Elektromagnetschenkel angeschnallt, welcher sich erfahrungsgemass beim Betriebe am meisten erw;lrmt. Wenn dasjenige, was hier angegeben ist, durchgefiihrt, bezie- hungsweise untersucht wurde, ist die Maschine zum Betriebe bereil und kann die Meldung «Maschine klar!» gemacht werden. B. Commutator. Beim Commutator ist darauf zu achten, dass die Klemm- schrauben gut angezogen sind, dass nicht durch Feuchtigkeit leitende Verbindung zwischen den einzelnen Schienen hergestellt sei, und dass bei Stellung des Commutators auf «ein starkes Licht* sicherer Con- tact zwischen den beiden Theilen der Mittelschiene sowohl als auch zwischen den zvvei Schienen, welche mit den positiven Kabelenden verbunden sind, stattfindet. C. Lampen, (Vergl. Taf. IX, resp. X und XI.) !•) ^ a s Einsetzen der Kohlenstiibe wird in folgender Art bevvirkt. Bei der Handlampe werden die Kohlentrager mit Hilfe des Regulierrades B so weit voneinander entfernt, als es zulassig ist, worauf dann nach Einfiihrung der passenden Metallfiitterungen in die Kohlenhalter die Kohlenstabe eingesetzt und mit Zuhilfenahme eines Schliissels die Schrauben l und V an den Haltern massig stark angezogen werden. Der langere (-)-) Kohlenstab kommt dabei, wie schon erwahnt, in den oberen; der kiirzere, zugespitzte (—) Kohlen¬ stab in den unteren Kohlenhalter. 55 Man nahert sodann mit Hilfe des Regulierrades die Kohlenstabe bis fast zur Beriihrung und stellt dieselben mittels des Excenters m und der Scbnecke o so gegeneinander, dass die Axen beider Kohlenstabe in eine Gerade kommen oder dass die Axe des oberen Kohlenstabes um e in Geringes liinter die Axe des unteren Kohlenstabes zu stehen komme. (Vergl. Seite 25.) Hierauf wird iiber den Zusammentreffpunkt der Kohlenstabe in horizontaler Richtung visiert. Die Visur muss den Mittelpunkt des Metallschirmes S treffen, vvenn die Kohlenstabe in der richtigen Hohe stehen, der Lichtbogen also bei Einfiihrung der Lampe in den Projector in die optische Axe desselben zu liegen kommen soli. Trifft die Visur nicht, den Mittelpunkt des Schirmes S, so werden beide Kohlenstabe mittels des Centrierhebels C gehoben oder gesenkt., bis sie in die oben bezeichnete richtige Hohe kommen. Rei der automatischen Lampe wird behufs Einfiihrung der Kohlenstabe der obere Kohlentrager mit der Hand erfasst und — gleichgiltig, ob dabei der Dorn v in dem Ausschnitte des Elfenbein- stiickes sitzt oder nicht — in die Hohe gehoben. Wenn der Kohlen¬ trager gehoben ist, wird der Dorn v, im Falle er nicht schon in dem Ausschnitte sitzt, in diesen eingefiihrt, damit sich die Kohlentrager nicht wieder nahern. Nachdem die Kohlenstabe in die Halter ein- geselzt und festgeklemmt sind, wird der Dorn v frei gemacht, Man lasst nun durch die Thatigkeit der Lampe die Kohlen¬ stabe sich bis zur Beriihrung nahern und reguliert mit Hilfe des Excenters n und der Schraube m die Stellung der Kohlenstabe gegeneinander so, dass die aussere Kante des oberen Kohlen¬ stabes und die Axe des unteren Kohlenstabes zusammen- treffen. Man iiberzeugt sich hierauf, ob der Zusammentreffpunkt der Kohlenstabe in der Hohe des Miftelpunktes des Schirmes S liegl. Treffen die Kohlenstabe nicht in der richtigen Hohe zusammen, so wird mittels der Centrierungsschraube HB reguliert. Zum Schlusse wird der Dorn v in den Einschnitt. eingefiihrt. Man achte darauf, dass nach dem Einsetzen der Kohlenstabe und ihrer Richligstellung in Bezug auf den Schirm S noch geniigender Spielraum zum Heben sowohl wie zum Senken des ganzen Systems mittels des Centrierungshebels C oder der Centrierungsschraube HB vorhanden sei. Ist dies nicht der Fali, so muss einer der Kohlenstabe entsprechend gekiirzt werden. 56 Hat man neue, noch nicht angebrannte Kohlenstfibe in eine Lampe eingesetzt, so thut man gut, die Verkupferung an den zusam- menstossenden Flachen derselben durch Abfeilen zn entfernen. Ls zeigen sich sonst anfangs beim Entvvickeln des Lichlbogens zuweilen Schvvierigkeiten. 2. ) Bei der Handlampe iiberzeuge man sich, dass die Isolie- rungen bei E, F, der negativen Contactplatte (n) und der negativen Klemmschraube schadlos und frei von Staub und Feuchtigkeit sind. Uberhaupt muss den Jsolierungen, welehe die Leitungswege der negativen Kohle von dem Lampengehiiuse sondern, Aufmerksamkeit zugewendet werden. Bei der automatischen Lampe ist ebenso der Isolierung der Stromwege zwischen positiver und negativer Kohle Aufmerksamkeit zuzuvvenden. 3. ) Wird es nothwendig, die Lampe auf richtige Leitung und Isolierung zu unt.ersuchen, so verfahre man nach den im ersten Theile auf Seite 109 unter III. gegebenen Directiven. 4. ) Fiir jeden Projector sind zwei Handlampen bereit, zu stellen. Die eine wird gleich in den Projector eingefuhrt; die zweite, mit Kohlen besetzt und hergerichtet., ist zum Zvvecke des raschen Lampenwechsels bereit zu halten. Man wird dabei gut thun, eine der Reservelampen mit stiirkeren Kohlenslaben zu versehen, welche dann gegebenen Falles in denjenigen Projector einzufuhren ist, wel- cher mit dem Lichte der gekuppelten Maschinen leuchten soli. Von der automatischen Lampe soli principiell nur dann Ge- brauch gemacht werden, wenn ausserhalb des Projectors geleuchtet oder wenn voraussichtlich langere Zeit. ein fbter Gegenstand beleuchtet werden soli, in welchem Falle also ein bestandiges Verfolgen des Object.es mit dem Projector und eine fortwahrende Bedienung des- selben nicht nothwendig ist. Die automatische Lampe wird nur dann tadellos functionieren, wenn das Schiff steht. oder nur geringe Stampf- und Rollbevvegungen ausfuhrt. D. Projectoren. 1.) Die Kabel werden in die Klemmschrauben des Projectors den Zeichen entsprechend eingesetzt. und die Versicherungsmuttern angezogen. Es ist darauf zu achten, dass die Kabeldriihte in die sowohl in deri Klemmschrauben, beziehungsweise den Vorlegeplatten, 57 als auch in den Unterlagen ausgespart.en rinnenformigen Vertiefungen zu liegen kommen. 2. ) Der Holzdeckel wird vom Projectorgehiluse abgenommen und die Lampe in den Projector eingefuhrt. Beim Einfuhren derselben wird die untere Bodenplatte des Lainpengehauses (beim 40 cm Pro¬ jector die obere Bodenplatte) in die Fiihrungsleisten gebracht und bei ausgezogen gehaltenem Štifte v (Vergl. Tafel XII bis XV) die Lampe eingeschoben, bis der Stift », nach erfolgtem Freilassen des- selben, in die entsprechende Bohrung des Lainpengehauses ein- gesprungen ist. Man uberzeugt sich, dass dies der Fali ist, indetn man mit Hilfe der Schraube U (oder U') am Projector die Lampe zu verschieben versucht. Mit der Hand darf sich jedoch die Lampe nicht verschieben lassen, wenn der Stift richtig eingesprungen ist. Selbstverstiindlich ist. die Lampe so in den Projector einzufuhren, dass die Kohlenslabe dem Spiegel zugewendet sind. 3. ) Der Schalthebel am Projector bleibt. auf «Ruhe», bis der Befehl »Projector (I oder II) klar zum Lichtmachen!* ge- geben wird. worauf er erst. auf «Licht» gestellt wird. 4. ) Die Kohlenstiibe in der Lampe des Projectors sind principiell voneinander entfernt, zu halten und erst zur Beruhrung zu bringen, \venn der Befehl »Projector (I oder II) leuchtenD gegeben wird. 5. ) Spiegel und Planscheibe (resp. Streulinse) sind mit einem weichen Lappen zu trocknen und sorgfaltig zn reinigen. 6. ) Da der Projector bestandig der freien Luft ausgesetzt ist, thut man gut, sich jedesmal vor Einsetzen der Kabel in denselben mit dem Leitungspriifer zu uberzeugen, dass zwischen seinen beiden Klemmschrauben keine leitende Verbindung vorhanden ist, wenn die Lampe mit voneinander entfernten Kohlenstaben eingesetzt und der Schalthebel einmal auf «Licht», ein andermal auf «Ruhe» geslelll wird. Eine nahere Untersuchung der Leitung und Isolierung im Pro¬ jector erfolgt nach dem im erslen Theile auf Seite 110 unter IV. an- gegebenen Wege. Wenn das hier Angegebene durchgefuhrt ist und der Cominu- t.ator dem Befehle entsprechend gestellt ist, kann die Meldung «Pro- jectoren (Projector I oder II) klar!» gemacht. werden. Dritter Abschnitt. Betrieb und Anwendung der Apparate. A. Dynamo-Maschine. Wenn der Maschine der Befehl «Lichtmaschine vorwarts!» gegeben wird, ist die Belriebsmaschine in Gang zu setzen, der Schalthebel an der Dynamo-Maschine — wo ein solcher vorhanden ist — zu schliessen und wiihrend des (ianges derselben auf Folgendes zu achten. 1.) Die vorgeschriebene Tourenzahl der Maschine ist sorgfaltig einzuhalten. Zu wenig Touren verursachen Sch\vachung des Lichtes; zu viel Touren konnen ein iibermassiges Erwarmen der Maschine zur Folge haben. Dabei machen sich schon kleine Unterschiede, namentlich unterhalb der normalen Tourenzahl merklich fuhlbar. Hat man einmal bei regelmassigem Betriebe der Lampe und bei normalem Dampfdruck im Kessel die der vorgeschriebenen Touren¬ zahl entsprechende Offnung des Dampfzustromungshahnes gefunden, so soli nicht auf jede rasch eintretende Anderung der Tourenzahl sofort durch Verstellung des Dampfzustromungshahnes diese reguliert werden. Solche Anderungen der Tourenzahl treten niimlich auf. \venn die Kohlenstabe in der Lampe einander zu nahe oder zu \veit geriickt. sind, u. zw. wird in ersterem Falle der Gang der Maschine verzogert, in letzlerem Falle beschleunigt werden. Da nun in der Regel die Lampe sehr bald wieder reguliert wird, so wird die Maschine auch bald selbst zur normalen Tourenzahl zuriickkehren. Nur wenn solche Anderungen in der Tourenzahl lange andauern (1 bis 2 Minuten), ist an die Regelung der Dampfzustromung zuschreiten. Wenn insbesondere die Maschine bedeutend geringere Touren¬ zahl macht, und dies trotz regelmassigen Dampfdruckes und normaler 59 Offnung der Dampfzustromung liinger andauert, so hat der Maschi- nist davon sofort Meldung zu erstatten und den Befehl zum Abstellen der Maschine einzuholen. fn diesem Falle ist nam- lich entweder eine der Lampen aus Versehen kurz geschlossen, oder es ist iiberhaupt kurzer Schluss irgendwo in der Leitung entstanden. und es konnte sich bei forfgesetztem Betriebe die Maschine iiber- massig erhitzen. Der Fali, dass die Tourenzahl der Maschine stark sinkt und trotz normalen Dampfdruckes und regelmassiger Dampfzustromung gar nicht erreicht werden kann, wird zumeist dann vorkommen, wenn die Maschinen gekuppelt sind. Wenn namlich aus Unvorsichtig- keit die Kabel in die Klemmen einer der Maschinen verkehrt ein- gesetzt. worden sind, oder wenn sich eine der Maschinen umpolarisiert hatte, so macht sich dies, so lange zwei Lampen brennen, gar nicht bemerkbar oder doch nur insoweit, als eine Lampe verkehrt brennt (vergl. S. 54, Punkt 6), was leicht iibersehen werden kann; an der Maschine aber ist nichts davon wahrzunehmen. Wenn jedoch die Maschinen gekuppelt werden, so sind sie dann liber den Commutator und das Kabel der Biirstenklemmen kurz geschlossen; man erhalt kein Licht, und die Maschinen ervvarmen sich in sehr bedenklichem Grade, so dass einige Minuten geniigen, um die Maschine zu gefahrden. Eine Verminderung der Tourenzahl soli daher immer zur Vorsicht mahnen, vorausgesetzt, dass Dampfspannung und Dampf¬ zustromung normal sind. 2.) Die Blirsten sind zu beobachten, ob an denselben nicht zu starke Funken entstehen. Ist dies der Fali und stehen die Biirsten richtig in Bezug auf die neutrale Zone, so wird durch langsame Anderung der Anpressung der Biirsten diesem Ubelstande in der Begel abgeholfen sein. Geringe Funkenbildung wird an den Biirsten fast, immer vorkommen. Bei Begulierung der Biirstenpressung wahrend des Ganges der Maschine mache man es sich zur Regel, nur sehr langsam an den Schnecken, welche die Biirstenanpressung besorgen, zu drehen. Es konnte sonst bei beabsichtigter Lockerung der Bursten geschehen, dass eine derselben plotzlich vom Collector abgehoben wird, was Stromunterbrechung mit starker Funkenbildung zur Folge hat. Man thut auch gut, immer nur mit einer Hand zu arbeiten und gleichzeitige Beriihrung beider Bursten zu vermeiden. Es wird jedoch ausdriicklich bemerkt, dass eine gleichzeitige Beriihrung beider 60 Biirsten oder beider Polklemmen bei den an Bord der k. k. Kriegs- sehiffe verwendeten Lichtmaschinen nicht etwa Gefahr fur Leben oder Gesundheit bringen konnte. 3. ) Das an einen der Elektromagnete angeschnallte Thermo- meter ist zeitvveise zu beobachten. Basselbe darf nicht liber 90" C gestiegen sein. Ist dies der Fali, so ist davon Meldung zu erstatten und der Befelil zum Abstellen der Maschine einzuholen. 4. ) Kleinere Eisengegenstande sind von der Maschine fernzu- halten. Ebenso ist die Vorsicht geboten. mit kleineren \Verkzeugen aus Eisen, wie Messer, Schraubenzieher etc., in der Nithe der arbei- tenden Maschine nicht zu hantieren, oder wenn dies geschieht, sie fest in der Hand zu halten, weil es sonst geschehen kann, dass sie vom kraftigen Magnetpol aus der Hand gerissen und zwischen In- ductor und Polschuh gezogen werden, wodurch eine Verletzung des ersteren erfolgen konnte. 5. ) Selbstverstandlich ist darauf zu achten, dass die Lager nicht warm laufen. 6. ) Wird der Befehl gegeben: »Lichtmaschine I (oder II) vorwarts!», soli also nur in einer Lampe ein einfaches Licht leuchten, so thut man gut, bei der leer laufenden Maschine II (oder I) die Biirsten vom Collector abzuheben, damit dieser und die Biirsten nicht nutzlos abgeschliffen werden. 7. ) Wahrend die Maschine lauft, darf' \veder der Schalthebel geoffnet, noch sonstwie die Leitung unterbrochen werden. 8. ) Wird der Befehl gegeben: »Maschine halt.!», so bleiben die Biirsten angepresst, und der Schalthebel geschlossen. Wird hin- gegen »Maschine abstellen!* befohlen, so werden — nachdem die Maschine zum Stillstande gebracht, ist — die Biirsten abgehoben und der Schalthebel geoffnet. Hierauf wird die Maschine mit dem Kasten und der Persenninge bedeckt. B. Projectoren und Lampen. \Vird der Befehl gegeben: «Projector I (oder II) leuchten!* oder: «beide Projectoren leuchten!*, so ist folgendermassen zu verfahren: 1. ) Der Commutator wird entsprechend gestellt. 2. ) Der Maschine wird der Befehl »Lichtmaschine vor- warts!* gegeben. 61 .3.) Man uberzeuge sich, dass der Schalthebel am Projector auf «Licht.» gestellt ist. 4.) Die Kohlenstabe in der Lampe werdeti mittels des Regulie- rnngsrades einander geniihert, bis man durch den Widerst.and wahr- nimmf, dass sie sich beriihren. Dabei steht man hinter dem Projector u n d beobachlet durch die OfTnung r im Projectorgehause (Taf. XII bis XV) die Kohlenstabe. Sobald die Kohlenstabe in Bertihrung sind und zu gluhen beginnen, werden dieselben langsam voneinander entfernt, bis der Krater der posiliven Kohle schon vveiss gliiht, \vas bei einem Abstande von 3 bis 5 mm der Fali ist. Man lasse dabei die Kohlenstabe nicht. elwa lange Zeit in Bertihrung. Wenn man empfindet, dass sich die¬ selben getroffen haben, entferne man dieselben sogleich (nach etwa 2 bis 3 Secunden) wieder langsam voneinander und bilde den Licht- bogen aus. In gleicher Weise verfahrt man, so oft der Lichtbogen erloschen ist. und \vieder enlwickelt. werden soli. In dem Masse, als die Kohlenstabe abbrennen, werden dieselben mittels des Begulierungsrades einander von Zeit zu Zeit vvieder genahert. Es ist dies in der Regel alle 2 bis 3 Minuten zu thun nothwendig. Den Abstand der Kohlenstabe voneinander beobachtet. man dabei entvveder direct durch die OfTnung r hinter dem Projector oder mittelbar am Bilde im seitlichen Beobachtungsrohre R nahe der horizontalen Projectoraxe. Die Erfahrung vvird jeden Einzelnen bald belehren, \vo er personlich diesen Abstand richtiger beurtheilt. Man halte sich indes dabei gegemvitrt.ig, dass das Bild im Beobachtungsrohre R nur eine seitliche Projection der Kohlenstabe zeigt, wahrend man durch die OfTnung in der Riickvvand des Pro- jectors die Kohlenstabe raumlich ubersieht. Ein aufmerksameš Regulieren des Abstandes der Kohlenstabe in der Lampe ist nicht. nur aus dem Grande nothvvendig, weil jede Unregelmassigkeit desselben einen Verlust an Licht. zur Polge hat, sondern auch deshalb. weil dadurch allmahlich sich vollziehende Schwankungen in der Tourenzahl der Maschine auftreten, vvelche naturlich oftere Correcturen an der Dampfzustromung der Relriebs- maschine veranlassen, vvodurch iu weiterer Consequenz hochst. un- liebsame Schwankungen in der Lichlintensitat, auftreten. 62 Man thut gut, auch beim Regulieren der Lampe nur mit der rechten Hand zu arbeiten und diese mit einem Handschuh zu bedecken. (Vergl. Seite 59, Punkt 2.) Es kann sonst vorkommen, dass man durch Ringe kurzen Schluss zvvischen Lampengeh&use und negativer Klemmschraube erzeugt, was einerseits Schvvšichung des Lampenstromes zur Folge hat, anderseits aber bei Unterbrechung dieses Nebenweges zur Eiitstehung eines Lichtbogens an dieser Stelle Anlass geben kann. Der Experimentierende verbrennt sich dabei den Finger. Findet man Sehvvierigkeiten beim Entvviekeln des Lichtbogens, d. h. zeigen sich beim Beruhren der Kohlenstabe vvohl Funken, er- lischt aber der Lichtbogen, sobald man die Kohlenstiibe auch mil aller Vorsicht langsam voneinander entfernt, so versuche man es zunachst. durch mehrmaliges, rasch aufeinanderfolgendes Niihern und Entfernen der Kohlenstabe, den Lichtbogen zu erzeugen. Gelingt auch das nicht, so unterlasse man es nicht, sofort nachzusehen, ob die dem betreffenden Projector entsprechende Maschine arbeitet, d. i. ob an ihren Biirsten Funken sichtbar und ihre Elektromagnete ent- wickelt sind. (Von letzterem iiberzeugt man sich durch Niihern eines Eisenstiickes an die Elektromagnetpole; es muss kriiftigst angezogen werden.) Arbeitet die Maschine auch bei entfernten Kohlenstaben, so ist kurzer Schluss vorhanden, u. zw. findet derselbe in der Regel in der Lampe stati, indem herabgefallene Kohlenstucke etc. die Isolie- rung zvvischen positivem und negativem Kohlentriiger uberbruckt haben. Die Lampe wird sich in diesem Falle stark heiss anfuhlen. Man lasst. die Maschine halten und ersetzt die Lampe durch eine andere. Zuvveilefi tritt diese Erscheinung auch dadurch ein, dass sich der Krater der positiven Kohle sehr tief aushohlt, die negative Kohle aber stempelfbrmig zuspitzt, so dass bei scheinbar nur geringem Entfernen der Kohlenstabe voneinander der Abstand doch schon zu gross wird, um bei nicht entvvickeltem Lichtbogen vom Strome ubervvunden \verden zu kbnnen. Man zvvickt in diesem Falle heide Kohlen mit einer Zange etvvas ab. Sehr haufig gelingt. die Entvvickelung des Lichtbogens einfach nur aus dem Grunde nicht, \veil die Kohlenstabe gegeneinander verstellt sind, u. zw. so, dass sie vor- oder nebeneinander passieren. (Vergl. Seite 25.) 63 Man iiberzeuge sich dah er in solchem Falle immer zuvor von der richtigen Stellung der Kohlenstabe, ehe man zu weiteren Unter- suchungen schreitet. Bildet sich an der negativen Kohle ein Pilz aus, so ist derselbe mir dann abzudriicken, wenn er einen breiten Hut hat, also einen grossen Theil des Kraters in der positiven Kohle dečki und viel Lichl vom Spiegel abhiilt; \venn er klein ist, lasst. man ihn einfach abbrennen. Das Abdriicken des Pilzes geschieht in der Art, dass man die Kohlen.sta.be mit dem Regulierungsrade rasch nahert und krilitig aneinander presst, hierauf aber gleicb wieder auf die nor¬ male Distanz voneinander entfernt und den Lichtbogen ent,wickelt. Selbslverstandlicb kann das Abdriicken eines solchen Pilzes nur bei Beniitzung der Handlampe vorgenommen werden. Wenn die automatische Lampe beniitzt wird, muss eben der Pilz immer ab¬ brennen gelassen werden. Zischt der Lichtbogen stark, so ist dies in der Regel ein Fingerzeig, dass der Kohlenabstand nicht. richtig ist. Man nahert die Kohlen, wahrend man sie beobachtet, einander langsam oder entfernt sie voneinander, bis das Zischen aufhort. Zuweilen wird es indessen nicht gelingen, das Zischen zu beseitigen; die Kohlen enthalten dann relativ viel fliichtige Substanzen, die das Zischen verursachen. Beobachtet. man, dass einer der Kohlenstabe an einer Stelle fern vom Lichtbogen ergliiht, so ist nach erfolglem Haltenlassen der Lichtmaschine die Lampe zu wechseln. Der betreffende Kohlenstab hat. an dieser Stelle Risse oder dergleichen und ist unbrauchbar. Er ist zu entfernen und zu ersetzen. Ergliiht einer der Kohlenstabe in der Niihe der Kohlenhalter oder gliiht. dieser selbst. — was vorkommt, wenn die Kohlenstabe nicht gut, eingesetzt waren —, so wird sofort »Lichtmaschine h a 11!» befohlen, die Lampe aus dem Projector genommen und durch die immer bereit gehaltene Reservelampe ersetzt. Es kann sonst geschehen, dass der Kohlenhalter oder doch die Metallfiitterung in demselben abschmilzt. Es bildet sich namlich, wenn die Kohlenstabe schleeht. geklemmt sind, im Kohlenhalter ein kleiner Neben-Lichlbogen aus, dessen Warmeproduetion die eben genannte Wirkunghervorbringt. Beobachtet man, wahrend die Lampe brennt, dass die Kohlen¬ stabe gegeneinander unrichtig gestellt sind, so ofTnet. man die oben am Projectorgehause befmdliche Schubthiir (x l af. XVI), worauf man mit der Hand zum Excenter und zur Schnecke der Lampe gelangen 64 kann. Man reguliert. nun die Stellung der Kohlen gegeneinander, vvahrend man den Lichtbogen durch eine dunkle Brille beobachtet. Man vollfiihre diese Regulierung nur ausserst langsam und vorsichtig. 5. ) VVahrend die Maschine in Gang ist und die Lampe im Projector brennt, darf der Schalthebel an demselben nicht geoffnel und der Commutalor grundsat.zlich nicht umgestellt werden. Man muss daher, wenn die Lampe in einem der Projectoren gevvechselt. oder dergleichen ausgefubrt werden soli, was eine Strom- unterbrechung zur Folge hat, die Maschine zuvor zum Steben bringen. 6. ) Man unterlasse es nicht, bald nach dem Anziinden der Lampe zu beobachten, ob, wie es sein soli, der obere Kohlenslab starker als der untere ergluht, und ob sich in ersterem der Krater ausbildet, vvahrend sich letzterer zuspitzt. Findet. das Umgekehrte stati, so sind in der Maschine oder im Projector die Kabel verkehrl eingesetzt — in dem Commutalor kann vvegen der getroffenen In- stallierung eine solche Vervvechslung nicht vorkommen. Man wird bei so gestaltetem Lichtbogen immer nur einen sehr geringen Be- leuchtungseffect erzielen. Findet man, dass in einem der Projectoren der Lichtbogen verkehrt. brennt, so befiehlt man «Lichtmaschine halt!» und iiber- zeugt sich zunachst, ob die Kabel den Zeichen entsprechend in den Kleintnen der Projectoren und Maschinen richtig eingesetzt sind. In der Regel wird man fmden, dass eine Vervvechslung stattgefunden hat. Nach Beseitigung dieses Fehlers in der Schaltung vvird in beiden Lampen Licht gemacht und gesehen, ob jetzt die Schaltung richtig ist. Ist dies der Fali, so vvird versuchl, in einer Lampe mit gekup- peltem Lichte zu leucht.en. Man muss jetzt Licht bekommen, vvenn die Schaltung richtig ist. Erhalt man kein gekuppeltes Licht, und hat vveder eine Ver¬ vvechslung der Kabel an der Maschine noeh et.vva zufallig doch am Commutator st.aftgefunden, so hat sich eine der Dynamo-Maschinen umpolarisiert, ein tali, der bei richtig gebauten Gramme ’schen Ma¬ schinen mit der Schaltung, vvie sie hier beschrieben vvurde, gar nicht vorkommen kann, vvenn das mittlere Contactstuck am Commutator zvvischen den Federn der getheilten Schiene sicher schleift. Man uberzeugt, sich davon in der Weise, dass man in der Niihe der Maschinen eine Lampe mit kurzen Kabelstucken an eine und die andere Maschine schaltet und sieht, ob vvirklich eine Maschine, und vvelehe Maschine, umpolarisiert ist. Hat. eine Umpolarisierung 65 n ur einer Maschine slattgefunden, so kann man mit dem Com- plex insolange kein gekuppeltes Licht erhalten, bis in der um- polarisierten Maschine die Leitungsverbindung zwischen Elektro¬ magneten und Biirsten umgelegt und die Biirstenklemme versetzt ist, eine Arbeit., die am Bord nicht durchgefiihrt werden kann. Bie Erzeu- gung von Einzellichtern ist aber durch die Umpolarisierung einer Maschine nicht beeintrachtigt. Haben sich beide Maschinen umpolarisiert, so hat dies ftir die Kuppelung weiter keine nachtheiligen Folgen. Man muss dann nur in den Projectoren verkehrt schalten, und man wird den Licht- bogen in der richtigen Weise und auch gekuppeltes Licht erhalten. 7.) Man achte darauf, dass der Lichtbogen nicht aus der opti- schen Axe des Spiegels trete. Dies hat immer Lichtverluste zur Folge. Man erkennt, ob der Lichtbogen ausserhalb der optischen Axe des Spiegels liegt, an der Form des Strahlenbuschels oder leichter an der Lage des Bildes der Kohlenstabe in dem seitlichen Bohre R am Projectorgehause. Wenn namlieh der Lichtbogen ausserhalb der optischen Axe des Spiegels liegt, erscheint das Strahienbiischel wie in horizontale Schichten getheilt, und das Bild der Kohlenstabe im Bohre R wird liber oder unter dem Mittelpunkte sichtbar werden. Man corrigiert dies durch Drehung des Centrierungshebels C an der Handlampe oder der Centrierungsschraube HB an der automa- tischen Lampe in dem einen oder anderen Sinne, bis das Bild wieder in den Mittelpunkt des Kreises tritt, beziehungsweise in dessen Hohe gelangt, wenn mit gestreutem Lichte geleuchtet wird, das Bild der Kohlenstabe also horizontal verschoben ist. Eine horizontale Schichtung des Strahlenbuschels tritt iibrigens auch ein, wenn die Kohlenstabe zu weit voneinander entfernt sind und die Lampe mit grosser Flamme brennt,. 8.) Sollen weit entfernte Objecte beleuchlet, respective der Horizont in grossen Distanzen vom Schiffe abgesucht werden, so wird die Lampe im Focus des Spiegels gehalten und der Projector mit der parallelwandigen Glasscheibe geschlossen, \vozu der Betehl: «Projector I (oder II oder beide Projectoren) centriert leuchtenN gegeben wird. Man erkennt, ob das Strahlenbiischel centriert ist., entvvedei an der Form desselben oder leichter an der Lage des Bildes der Kohlenstabe im seitlichen Beobachtungsrohre R am Projectorgehause. Wenn das Licht centriert ist, erscheint das Strahlenbiischel dem Beob- 5 Burstyn, Elektr. Beleuchtung. 66 achter geschlossen und von nur wenig sich verjiingender, konisclier Form. Das Bild der gluhenden Kohlenstiibe erscheint. dann im Mittel- punkte des Kreises im Beobachtungsrohre S. Man corrigiert, \vie bereits erwahnt, mittels der Schraube TJ oder TJ' ara Projector. Die grosste Ausdebnung, welche zu beleuchtende Objecte in verschiedenen Distanzen noch baben durfen, um mit Rucksicht. auf die Tragweite des von den verschiedenen Maschinent.ypen producierten Lichtes erreicht, beziehungsweise in den Strahlenkegel des centrier- ten Lichtbuschels gefasst. zu werden, ist in der folgenden Tabelle approximativ angegeben.* Es ist dabei klare, durchsichtige Atmo- sphare vorausgesetzt. 9.) Sollen Gegenstande von grosserer Ausdehnung beleuchtet werden, als sie der centrierte Lichtkegel zu umfassen vermag, so wird mit gestreutem Lichte geleuchtet.. Dabei ist in Berucksichtigung zu ziehen, ob die zu beleuch- tenden Objecte nach allen Richtungen hin grosse Ausdebnung haben und ganz sichtbar gemacht werden sollen, oder ob dieselben, \vie es bei Objecten zur See zumeist. der Fali ist, nur grosse Lange haben, der Hbhe nach aber nur relativ geringe Ausdehnung besitzen (wie Schiffe, Kustenstriche etc.) oder doch nur in einer Hbhe sichtbar gemacht werden sollen, wie sie mit dem centrierten Strahi erreicht vverden kann. a) Haben die zu beleuchtenden Gegenstande nach allen Bich- tungen des Raumes grosse Ausdehnung (Festungen mit ihrem Vor- * Nach Angaben von Sautter-Lemonnier. 67 terrain et.c.), so wird durch Verschiebung der Lampe aus der Focal- distanz gestreut. Hiezu wird der Befehl: «Projector I (oder II) voli streuen!* gegeben. Zu diesem Behufe kann man, wie bereits Seite 34 erwahnt wurde, die Lampe entweder an den Spiegel nahern oder von dem- selben uber die Foealdistanz entfernen, was durch Bethatigung der Schraube U oder U' am Projector bevvirkt. wird. In beiden Fallen ist. das Lichtbuschel gestreut und tritt bei Annilherung an den Spiegel in Form eines einfachen, bei Entfernung von demselben in Form eines Doppelkegels aus dem Projector aus. In letzterem Falle wird wohl das vom Spiegel reflectierte Licht. besser ausgenutzt, dahin- gegen \vird die stark beleuchtete Spitze des Doppelkegels, welche vor den zu sichtenden Objeden liegf, den Beobachter storend beein- flussen. Bei uns wird zumeist. durch Anniiherung der Lampe an den Spiegel gestreut; es kann jedoch nach eigenem Ermessen das eine wie das andere gewahlt werden.* * In den nel)enstehenden Figuren sind die Verhalt- nisse bei Streuung durch Anniiherung und Entfer¬ nung der Lampe vom Spie¬ gel dargestellt, u. zw. in Fig. 1 fur den 60 cm Pro¬ jector, in Fig. 2 fur den 40 cm Projector. Es bedeu- ten / die Krennpunkte, 1 und 2 die extremen Stel- lungen der Lampe im Pro¬ jector, d. i. 3 cm vor oder hinter dem Focus. Die Streu¬ ung betragt in beiden Fallen circa 11°. Wahrend nun beiStellung der Lampe in 2 sammtliches vom Spiegel reflectierteLicht infolge Convergenz der aus- tretenden Lichtstrahlen in den durch die Geraden ur und bs angedeuteten Rieh- tungen aus dem Projector gelangen kann, wird bei Stellung der Lampe in 1 Fiff.l Fig. 2 68 Die folgende Tabelle gibt mit Riicksicht auf die Tragvveite und den Offnungswinkel des vollgestreuten Lichtbiischels die maxi- malen Durchmesser, welche Objecte noch haben konnen, um sichtbar gemacht zu werden.* Dabei ist die maximale, mit dem betreffenden Projector erreichbare Streuung vorausgesetzt. ein Theil der vom Spiegel in divergierenden Richtungen cm , cin reflectierten Lichtstrahlen im Projectorgehause verfangen und tritt nicht. aus. Die schraffierten Theile deuten den Lichtverlust bei extremer Annaherung der Lampe an den Spiegel an. Der zvvischen ac und db liegende ringformige Theil des Spiegels wird bei Stellung der Lampe in 1 fiir die Lichtemission gewissermassen unwirksam gemacht. Dahingegen wird bei dieser Stellung der Lampe das Licht der Licht- quelle innerhalb eines grosseren Winkels alb ausgeniitzt als bei Stellung der Lampe in 2 (Winkel a2b), was wieder einen Gewinn an Licht reprasentiert. Unter Voraussetzung gleichmassiger Strahlung der Lichtquelle innerhalb der Ausniitzungswinkel und mit Beriicksichtigung der weiteren Umstande ergibt die Rechnung das Verhaltnis der aus dem Projector austretenden Lichtmenge bei Stellung der Lampe in 2 zu jener bei Stellung in 1 folgendermassen: beim 60 cm Projector 1 : 0 • 811, » 40 » » 1:1- 360, so dass es vortheilhafter ware, beim 60 cm Projector durch Entfernung vom Spiegel, beim 40 cm Projector hingegen durch Annaherung an denselben zu streuen. Indessen ist hier noch in Riicksicht zu ziehen, dass die verlorenen, respec- tive gewonnenen Strahlen hauptsachlich Randstrahlen sind, weshalb der Verlust, respective Gevvinn, sich wohl auf die Hitlfte reducieren diirfte, und die Entschei- dung daruber, ob in der einen oder anderen Weise gestreut werden soli, wohl vorzugsweise dem individuellen Ermessen anheimfallt, inwieweit die beleuchtete Spitze des Doppelkegels bei Stellung der Lampe in 2 an der Beobachtung hindert. * Nach Angaben von Sautter-Lemonnier. 69 b) Haben die zu beleuchtenden Objecte nur der Lange nach grosse Ausdehnung, so wird die Lampe im Focus belassen und mit der Streulinse gestreut. Hiezu wird der Befehl: gegeben. Mit Hilfe der Streulinse wird der Lichtkegel nur in horizontaler Richtung gestreut, u. zw. bis zu einem Offnungswinkel von 13 bis 15°; der Hohe nach aber behalt das Strahlenbiischel die Streuung des centrierten Lichtes, d. i. etwa 2°. Uadurch, dass das bei voller Streu¬ ung nach oben und unten fallende Licht in dem durch die Streulinse austretenden, wenig hohen und mit Bezug auf volle Slreuung auch nur wenig breiteren Strahlenbuschel mit ausgenutzt erscheint, wird eine bedeutend grossere Beleuchtungsintensitat erzielt. Die Tragweite des Lichtes und die zulassige Ausdehnung der zu sichtenden Objecte ist grosser (um etwa ‘/ 4 ), als die bei voller Streuung. Verschiebt man bei vorgelegter Streulinse auch noch die Lampe aus der Focaldistanz, so erreicht man eine Streuung von 20 bis 25 n . Diese Art zu streuen ist jedoch sehr unokonomiseh in Bezug auf Aus- niitzung des Lichtes und soli grundsatzlich nichl angevvendet. werden. Will man die Streulinse vorlegen, so wird die Planscheibe aus dem Charniere gehoben und an ihre Stelle die Streulinse eingesetzt. Man drehe bei dieser Operation den Projector so, dass der Licht- bogen nicht vom Winde getroffen werde. Beim 30 cm Projector wird einfach die die Streulinse tragende Thiire geschlossen. Die ausgehobene Planscheibe ist sofort in ihrer Kiste zu ver- wahren. Soli, wahrend mit vorgelegter Streulinse geleuchtet. wird, momentan centriertes Licht angewendet, also auf grosse Distanz geleuchtet werden, so wird bei nicht zu heftigem Winde die Streu- linsenthure geoffnet. und das centrierte Lichtbuschel dem offenen Projector entsendet. Bei heftigem Winde \viirde der Lichtbogen ver- loschen. 10.) Vom gekuppelten Lichte wird Gebrauch gemacht, wenn grossere Tragvveiten erreicht oder grossere Beleuchtungsintensitaten erzielt werden sollen, als sie das Licht einer Maschine gestattet. Man gebe sich jedoch in Bezug auf die Tragvveite des gekuppelten Lichtes keiner Tauschung hin. Obzwar die Lichtquelle mehr als doppelte Intensitat besitzt, ist die Tragvveite des gekuppelten Lichtes doch nur l - 2 bis hochstens l - 25mal so gross als die des einfachen. 70 Die Tragvveiten des Strahlenbiischels \vachsen namlich infolge von Absorption des Lichtes in der Luft nur wie die dritten bis vierten Wurzeln der Intensitaten der Lichtquellen. Dahingegen ist bei gleichen Distanzen die Beleuchtungs-Intensitat merklich doppelt so stark. Wird der Befehl gegeben: Projector I (oder II) gekup- pelf. leuchten!*, so wird der Maschine «Halt!» befohlen, der Commutator auf ein starkes Licht gestellt. (Hebel horizontal), dem Projector II (oder I) «Ausschalten!» zugerufen und, nachdem die Maschine wieder in Gang ist, im Projector I (oder II) Licht gemacht. Der Projector, welcher sich ausschalten soli, kann wohl — wenn die Maschine bereits zum Stehen gebracht. ist und die Lampen also ausgeloscht sind — seinen Schalter auf «Ruhe» stellen; es geniigt aber auch, wenn er die Kohlenstabe voneinander entfernt lasst, wie sie es bei leuchtender Lampe waren. Soli mit gekuppeltem Lichte nur kurze Zeit geleuchtet werden, so kdnnen die diinneren Kohlenstabe beniitzt. werden; soli aber vor- aussichtlich langere Zeit mit gekuppeltem Lichte geleuchtet werden, so muss die Lampe gewechselt werden, d. h. fiir diese eine solche mit starkeren Kohlenstaben in den Projector eingesetzt werden * Wird, wahrend der eine Projector I (oder II) mit gekuppeltem Lichte leuchtet,, der Befehl gegeben: »Projector II (oder I) ge- kuppelt leuchten!» (»Projector II oder I gekuppeltes Licht iibernehm en!»), so braucht nur Projector II (oderl) die Kohlenstabe seiner Lampe zur Beriihrung zu bringen und den Lichtbogen zu entwickeln. Dabei lischt im Projector I (oder II) die Lampe von selbst aus. Man muss nur sofort dem Projector, der nicht, leuchten soli, zurufen: «ProjectorI (oder II) ausschalten!>, d. h. dieser darf die Kohlenstabe nicht wieder zur Beriihrung bringen. Gestatten es die Umstande nicht, dass die Maschine gehalten werde, soli also rasch gehandelt werden, so kann man ausnahms- weise von zwei einfachen Lichtern zu einem gekuppelten Lichte auch in folgender Weise iibergehen. Man bringt die Kohlenstabe in beiden Lampen rasch zur Be- riihrung und stellt, wahrend beide Lampen kurz geschlossen sind, den Commutator schnell um. Hierauf vverden die Kohlenstabe in dem Wahrend des Lampenwechselns sowie iiberhaupt immer dann, wenn man im Projector zu arbeiten bat, soli vorsichtshalber der Schalthebel an dem- selben auf «Ruhe» gestellt sem. Das Umstellen darf natiirlich nur bei stillstehender Maschine geschehen. 71 — Project or, der nicht leuchten soli, voneinander entfernt. Derselbe er- halt momenlan Licht, welches dann der andere Projector in der oben angegebenen Weise sofort. abnimmt. Nalitrlich bleibt, ersterer Pro¬ jector mit voneihander entfernt gehaltenen Kohlenstaben. Die ganze Procedur muss sehr rasch durchgefuhrt werden und erfordert dann nur einige Secunden. Lange Zeit darf eben der kurze Schluss beider Maschinen nicht andauern. 11.) Soli von einern gekuppelten Lichte wieder zu zwei einfachen Lichtern iibergegangen werden, wozu der Befehl: «Pro- jectoren I und II vvieder einfach leuchten!* (centriert oder gestreut) gegeben wird, so ist grundsat.zlich der Maschine zuvor «Halt!» zu befehlen, hierauf erst der Commutator auf zwei einfache Lichter zu stellen (Hebel vertical), und nachdem die Maschine wieder in Gang ist, in beiden Projectoren Licht zu machen. Nur wenn die Situation besondere Raschheit erfordert, kann man, ohne die Maschine halten zu lassen, die Kohlenstabe in beiden Projectoren fur einen Moment zur Beruhrung bringen, wahrend dessen den Commutator rasch auf zwei Lichter umstellen und sofort in beiden Projectoren den Lichtbogen entvvickeln. Der Vorgang ist analog dem in Punkt 10 angegebenen, und gilt daher auch hier das dort beziiglich der Raschheit der Procedur Gesagte. 12.) Soli der Horizont abgesucht werden, was je nach der Distanz sowohl mit centriertem als auch mit dem durch die Streulinse gestreuten Lichtbiischel geschehen kann — man soli sogar, so oft dies moglich ist, mit vorgelegter Streulinse den Horizont absuchen —, so gebe man dem Projectorgehause eine solche Neigung, dass der Meereshorizont., der Tx - agweite des Lichtes entsprechend, moglichst weit getrofTen werde, ohne jedoch dabei in die Luft. zu leuchten, und bevvirke die Drehungen des Projectors um seine verticale Achse nur in massigem Tempo. Der Beobachter soli sich moglichst tiel unter dem Projector in einem \venig beleuchteten Raume befmden. Die Wahl der Aufstellungsorte fur die Beobachter wird den localen Verhaltnissen entsprechend zu wahlen sein. Es wird gewiss auch von Nutzen sein, Auslugger in die Marsen zu geben. Dabei lasse man die Bremshebel H und insbesondere J am Pro¬ jector geliiftet (ersterer nach vorne geschlagen, letzterer von der Mitte weggefuhrt) und bewege das Projectorgehause mit sicherer Hand. Man wahrt sich so die Actionsfreiheit und kann mit dem Projector den Roli- und Stampfbewegungen des Schiffes rasch folgen. Bei be- 72 wegter See wird man den Bremshebel H anziehen und Neigungen des Projectors mittels der Schnecke bewirken. 13. ) Sollen taktische Signale mit elektrischem Lichte gegeben werden, so wird bei Belassung der Lampe im Focus und vorgelegter Flanscheibe der Holzdeckel an dem Projectorgehause angesetzt. Die Lichtblitze werden, nachdem man den Projector um etwa 30° nach oben gegen den Horizont geneigt hat, durch Offnen und Schliessen der Thure im Holzdeckel gegeben. Zum Signalisieren soli grundsatzlich das Licht der gekuppelten Maschinen benutzt werden. Beim 30 cm Projector werden die Lichtblitze durch Bedecken der Projectoroffnung mit einem leichten Holzschirm erzeugt.. 14. ) Wahrend des Tages sind die Streulinsen von den Projec- toren abzunehmen, was dazu beitragen wird, sie vor Beschadigung zu schutzen. Bei Tage sind die Projectoren mit der Planscheibe ab- zuschliessen und mit den Holzdeckeln zu versehen. 15. ) Beim Gebrauche der Geschiitze haben die Projectoren auf der Brucke stets bis zur Sorrstellung zuruckgezogen und die Streulinsen ausgehoben zu sein. Soli, wahrend das elektrische Licht benutzt wird, mit schweren Geschutzen geschossen werden, so erscheint es angezeigt, die Streu¬ linsen nicht zu benutzen, da sie sonst durch die auftretenden Erschiit- terungen springen konnten. Man \vird daher vor Beginn des Artillerie- kampfes oder vor den Scheibenschiessiibungen die Streulinse durch die Planscheiben ersetzen. Solite gestreutes Licht erforderlich sein, so wird man die Streuung durch Verschieben der Lampe aus der Focaldistanz bewirken. 16. ) Wird der Befehl gegeben: « Licht abstellen!>, so werden, nachdem die Maschine zum Halten gebracht wurde, die Lampen in den Projectoren belassen, die Schalthebel an letzteren auf «Ruhe» gest elit. und die Projectorgehause sofort mit ihren Wolldecken bedeckt. Zusammenstellung der Commandoworte an die Projectoren und Ausfiihrung der Befehle. Projectoren zum Lampen einsetzen, Kabel anlegen, Schalt- Leuchten klar! hebel an den Projectoren auf «Lieht» stellen. (Seite 57.) Kohlenstabe in der Lampe voneinander ent- fernt lassen. Projector I (oder II) leuchten! (Seite 60.) Projector I und II leuchten! (Seite 58, 65.) Commutator auf zwei Lichter stellen; «Maschine I (oder II) vorwart.s!» comman- dieren; sich iiberzeugen, dass Schalthebel an Projector I (oder II) auf «Licht» steht; Koh¬ lenstabe in Projector I (oder II) zur Beriih- rung bringen und gleich wieder entfernen und so den Lichtbogen entwickeln. Commutator wie oben; «Lichtmaschine vorwarts!» commandieren; bei beiden Projec¬ toren sehen, dass Schalthebel auf «Licht» stehen und in beiden den Lichtbogen entvvickeln. Projector I (oder II) gekuppelt leuch¬ ten ! (Seite 69.) a) Lichtmaschine halt; Commutator auf ein Licht stellen: Lampe mit starken Kohlen in Projector I (oder II) einsetzen (wenn lan- gere Zeit, gekuppelt geleuchtet werden soli); Projector II (oder I) «Ausschalten!» com¬ mandieren: Lichtmaschine vorwarts; Licht¬ bogen in I (oder II) entwickeln. b) In Projector I und II Kohlenstabe gleichzeitig zur Beriihrung bringen; wahrend sich die Kohlenstabe beriihren, Commutator rasch auf ein Licht umstellen; in Projector II (oder I) sogleich Kohlenstabe voneinander ent¬ fernen, worauf Projector I (oder II) den Licht¬ bogen entwickelt und dem zweiten Projector zuruft: »Kohlenstabe nicht schliessenN. 74 Projector II (oder I) gekuppeltes Licht iibernehmen! (Seite 70.) Projector I und II vvieder einfach leuchten! (Seite 71.) Projector I oder II (I und II) centriert leuchten! (Seite 65.) Projector I oder II (I und II) voli streuen ! (Seite 67.) Projector I oder II (I und II) mit Streulinse streuen! (Seite 69.) Projector I (oder II) zum Signalisieren klar! (Seite 71.) Projectoren fiir Ge- schiitzfeuer ver- sorgen! (Seite 72.) Licht abstellen! (Seite 72.) In Projector II (oder I) Kohlenstii.be zur Bertihrung bringen und dem zweiten Pro¬ jector I (oder II) zurufen: »Kohlenstabe nicht schliessenL a) Lichtmaschine halt; Commutator ant zwei Lichter stellen; Lichtmaschine vorvvarts; in Projector I und II Lichtbogen ent.wickeln. b) In Projector I und II die Kohlenstabe gleichzeitig zur Bertihrung bringen: wahrend sich die Kohlen.stii.be beriihren, den Commutator rasch auf zwei Lichter umstellen und sogleich in beiden Projectoren den Lichtbogen entvvickeln. Mit Hilfe der Schraube U (U') am Pro¬ jector die brennende Lampe so lange verschie- ben, bis das Lichtbuschel centriert ist und das Bild der Kohlenstabe in dem Beobachtungs- rohre des Projectors im Mittelpunkte des Kreises 4rscheint. Mit Hilfe der Schraube U ( U ') am Projector die Lampe so lange verschieben (in der Regel dem Spiegel nahern). bis das zu beleuchtende Object in gentigender Ausdehnung sichtbar ge- macht ist. Die Planscheibe bleibt am Projector. Lampe in den Focus bringen, Planscheibe ausheben und versorgen; Streulinse vorsetzen. (Anm. Soli \vahrend dessen momentan cen- triertes Licht beniitzt werden, so offne man die Streulinsenthure, wenn nicht zu heftiger Wind weht.) In Projector I (oder II) gekuppeltes Licht anzunden; Lampe in den Focus bringen; Plan¬ scheibe belassen; Holzdeckel vorlegen und be- festigen; Projectorgehause um et.wa 30 bis 40° gegen den Horizont neigen. Projectoren in Sorrstellung bringen; Streu- linsen ausheben. Lichtmaschine halt; Lichtmaschine abstel¬ len; Schalthebel an den Projectoren auf «Ruhe» stellen; Lampen in den Projectoren belassen und die Projectorgehause sofort mit den Woll- decken bedecken. Vierter Abschnitt. Beschreibung, Betrieb und Instandhaltung der Brotherhood-Maschine sammt Betriebskessel. I. Beschreibung der Apparate. A. Brotherhood-Maschine. Zum Betriebe der Lichtmaschinen vverden in S. M. Kriegs- Marine ausschliesslich Brotherhood -Maschinen verwendet. Dieselben setzen die Achsen der Lichtmaschinen durch unmittelbare Kuppelung in Bewegung. In Fig. 66 der Tafel XVII ist ein Schnitt langs der Maschinen- achse, in Fig. 67 derselben Tafel ein Schnitt durch die drei Dampf- cylinder einer Brotherhood - Maschine, welcher senkrecht zu deren Achse gefuhrt ist, dargestellt. Wie aus der letztervvahnten Figur ersichtlich ist, sind die Dampfcylinder A , B und C unter 120° zu- einander gestellt, an der Aussenseite durch Deckel geschlossen, an der Innenseite offen. Eine Rippe und ein cylindrischer Mantel ver- binden die Cylinder untereinander. Letzterer ist mit zwei Lappen versehen, vvelche die Befestigung der Dampfcylinder auf dem Maschinenbette R ermoglichen, und besitzt. ferner beiderseits Flant- schen, die zum Anschlusse der Deckelstiicke I) und E dienen, wie aus Fig. 66 ervvahnter Tafel ersichtlich ist. Jeder Cylinder besitzt einen einfach wirkenden Trunkkolben. Die Verbindung der Triebstange mit dem Kolben erfolgt. in der Weise, dass das eine Ende der Triebstange mit Zapfen versehen ist, vvelche 76 von einer entsprechend geformlen, zweit,heiligen Biichse aus Bronze umfasst werden. Die beiden Halften der genannten Biichse werden auf die Zapfen der Triebstange aufgesetzt, in den Kolbenkorper eingeschraubl und vernietet. Die der Maschinenachse zugekehrten Enden der Triebstangen haben die Form von Lagersegmenten. Diese Enden werden an der Bronzebuchse des fiir die drei Dampfcvlinder gemeinsamen Kurbelzapfens mittels zweier Ringe aus Stahl gehalten. Hiebei legen sich letztere in Nuthen, welche in den Riickenseiten der lagerformigen Triebstangenenden eingedreht sind und in die bezeichnete Lage dann gebracht werden konnen, vvenn die Triebstangen bei ausgehobener Kurbelzapfenbiichse symmetrisch und moglichst nahe aneinander geschoben wurden. Sind dann die Ringe aufgesetzt, so kann nach erfolgtem Auseinanderziehen der Triebstangen (wobei sich die erwahnten zwei Ringe in die zugehii- rigen Nuthen legen) die Bronzebuchse des Kurbelzapfens zwischen die Enden der Triebstange eingeschoben werden. Hiedurch ist die Verbindung der drei Triebstangen mit der Biichse des Kurbelzapfens, beziehungsweise mit letzterem selbst,, her- gestellt. Der Kurbelzapfen ist wiihrend des Betriebes vollkommen unzu- ganglich; deshalb ist dessen Biichse mit Lochern versehen, welche den Zutritt des Auspuffdampfes, der, wie in der Folge des Naheren erortert werden wird, die Dampfcylinder auf dieser Kolbenseite fiillt, sowie den Zutritt des mit dem Auspuffdampfe mitgerissenen Schtnier- materiales gestatten. Der Kurbelzapfen ist in der Kurbel vernietet und letztere mit¬ tels eines Langskeiles mit dem in Fig. 66 der Tafel XVII nach rechls gelegenen Achsenstiicke verbunden. Die genannte Achse ist einerseits im Gehausedeckel E, andererseits auf dem Maschinenbelte E gelagert. Das ersterwiihnte Lager besteht entweder aus drei Segmenten aus Bronze, welche in entsprechenden Nuthen der Nabe des Deckels E gehalten sind, oder aus einer vollen Bronzebuchse. Die oben am Deckel E belestigte Schmierdose und das mit derselben verbundene Kupferrohrchen ermoglichen die Schmierung dieses Lagers. Um ein Entweichen des Auspuffdampfes an dieser Stelle zu verhindern, ist das Lager im Deckel E kiirzer als die Nabe dieses Deckels, wodurch ein ringformiger Hohlraum frei bleibt, welcher zur Aufnahme des 77 Dichtungsmateriales (Asbestschnur, Asbestpappe) dient. Letzteres wird durch einen tiber die Achse geschobenen Ring, welcher durch eine Mutter und Gegenmutter gegen das Dichtungsmateriale gepresst wird, gehalten. Es sei erwahnt, dass der genannte Ring beim Gange der Maschine mit der Achse rotiert., daher auf dem Dichtungsmateriale gleitet., indem sich zwei in dem Ringe befestigte Štifte in entsprechende Bohrungen der Schraubenmutter legen. Das im Maschinenbette gelagerte, auf einen kleinen Durch- messer abgedrehte Ende der Achse ist. durch einen Keil mit einer Buchse verbunden, welche zwischen den Schalen des an dieser Stelle dem Maschinenbette angegossenen Lagers rotiert. Die Wechslung der Lagerschalen und der genannten Buchse ist leicht. durchfiihrbar, und kann daher eine grossere AbniUzung dieser Theile schnell und griind- lich behoben werden. Die ervvahnte Buchse ragt. uber die Lager¬ schalen hinaus und besitzt die Gestalt einer Kuppelungsscheibe. Die Kuppelung der Achse der Brotherhood -Maschine mit jener der Lichtmaschine erfolgt durch eine lose Seheibe, welche zwischen die ganz gleich geformten Kuppelungsscheiben der genannten Achsen eingeschoben wird. Es besitzt namlich die lose Seheibe auf jeder Seite eine rechteckige Erhohung (Feder); diese Federn sind zueinander um 90° verstellt und legen sich in ebenfalls rechteckig geformte Vertiefungen (Nuthen) der Kuppelungsscheiben. Es ist ersiehtlich, dass durch den EingrilT der Federn der losen Seheibe in die Nuthen der Kuppelungsscheiben die drehende Bewe- gung der Achse der Brotherhood-Maschine der Lichtmaschinenachse ubertragen wird, dass ferner durch die Einschaltung der genannten losen Seheibe die Bewegungsiiberlragung auch in 'dem Falle eine richtige verbleibt, wenn infolge ungleicher Lagerabniitzungen die Mittellinien beider Achsen nicht mehr in eine Gerade fallen. Das zwischen dem Deckel E und dem letztervvahnten Lager auf der Achse befestigte Schwungrad TJ erhoht. den gleichformigen Gang der Maschine. Der Kurbelzapfen ist auch mit dem in Fig. 66 der Tafel XVII links gelegenen Achsenstiicke verbunden. Das auf einen etwas klei- neren Durchmesser abgedrehte Ende des Kurbelzapfens tragt eine aussen rechteckig geformte Buchse aus Bronze. Diese ist in einem gleichfalls rechteckigen Schlitze der Kurbelscheibe, in welchem die- selbe nur in radialer Richtung Spielraum besitzt, gefuhrt. Es ist ersiehtlich, dass durch die beschriebene Verbindung der beiden 78 Maschinenachsen auch hier einer ungleichen Abniitzung der Lager- schalen Rechnung getragen wurde. Das in Fig. 66 der Tafel XVII links gelegene Achsenstiiek ist. mit. der Kurbelscheibe durch einen Langskeil verbunden und auf eine vollkommen analoge Weise wie das rechtsgelegene Achsenstiiek im Deckel D und aussen am Maschinenbette gelagert. Audi gilt beziiglieh der Kuppelung dieser Achse mit jener der linksseitigen Lichtmaschine das im Friiheren Gesagte. Nachst dem Lager im Deckel D ist die Achse mit dem Ver- theilungsschieber F durch einen Langskeil verbunden. Der Verthei- lungsschieber rotiert. in einem cylindrischen Hohlraum dieses Deckels, vvelcher durch das Gusstiick G abgeschlossen wird. Die Construction des Deckels D ist aus den Figuren 66 und 68 der Tafel XVII ersichtlich. Letztgenannte Figur stellt einen Schnitt durch den Deckel B dar, der nach xy gefiihrt, ist und gegen die Dampfcylinder zu angesehen erscheint. Die drei Cylinder A, B, C besitzen je einen Dampfcanal a, b , c, welche einerseits an den ausseren Gylinderenden unterhalb der Deckel, andererseits in der linksseitigen Flantschung des Cvlinder- gehiiuses ausmiinden. Der Deckel Z>, welcher durch Schrauben an genannter Flantsche befestigt ist, besitzt die Fortsetzungen der Caniile a, b , c; sie sind in der Fig. 68 zunachst in Ansicht., dann im Schnitte ersichtlich und radial dem Schiebergehause zugefiihrt. Bevor sie dasselbe erreichen, theilen sich die Dampfcaniile in je zwei Zweige; die Zweige a, a 2 des Canales a sind in Fig. 66 zu ersehen, die Canalzvveige b t /i 4 , c, c„ sind analog geformt. In der Fig. 68 sind die Canalzvveige «, b , c, als hinter der Bildebene befindlich punkliert dargestellt und ihre Ausmiindung im Schiebergehiiuse ersichtlich. Die Canalzvveige u 2 \ c 2 miinden in gleicher Weise vvie der in Fig. 66 sichtbare Canalzvveig a„ in der abgedrehten Flache des Deckels B aus und setzen sich im Gusstiicke G fort. Die Fig. 70 der Tafel XVII stellt das letztgenannte Gusstiick G dar; es ist an dieser Figur die Anordnung der Dampfcaniile a, 2 c, 2 , von vvelchen b„ im Schnitt.e dargestellt ist, zu ersehen. Die Ausmiindung der genannt.en Canalzvveige im Schieber¬ gehause erfolgt vollkommen symmetrisch zu jener der Canalzvveige «i b , c i- 79 Der Vertheilungsschieber F (sieh Fig. 66 und 69, Tafel XVII) ist. ein hohler, durch zwei kreisformige Wandungen d und e und die cylindrische Wandung / gebildeter Cylinder. Die mit der Wandung e im Gusse verbundene, bis in das Gusstiick G reichende Nabe des Schiebers ist. mittels eines Liingskeiles mit der Achse der Maschine verbunden. Es roliert. bei der drehenden Bewegung dieser Achse auch der Vertheilungsschieber, u. zw. die Wandung e dampfdicht auf der Bodemvandung des Sehiebergehauses, die Wandung d auf dem Gusstiicke G, welches den Deckel des genannten Gehauses bildet. Emahnte Flachen sind genauest.ens abgerichtet, da von deren Zustand die gute Wirkungsweise der Maschine abhangt. An der iiusseren Peripherie besitzt der Schieber zwei gedrehte Arbeitsleisten, welche denselben in den enlsprechenden Anpassleisten fiihren. Zwischen den genannten Arbeitsleisten befindet sich in dem Schiebergehiiuse eine Aussparung, welche den Schieber am ganzen Umfange aussen umgibt. und mittels der Caniile Z, / 2 1 3 mit dem Cylindergehause verbunden ist. Der in Fig. 69 in trimetrischer Projection dargestellte Vertheilungsschieber ist rechts bei abgehobener Wandung d gezeichnet; es ist dadurch die Anordnung einer Rippe sichtbar, welche den inneren Hohlraum des Schiebers in zwei Kam- mern, g und i, theilt. Die Kammer g (sieh Fig. 66) steht. mittels eines ringformigen, in der Wandung d um die Schiebernabe fuhrenden Scblitzes mit dem Hohlraume h des Gusstiickes G in Verbindung und besitzt ferner in den Wandungen d und e je einen Sebi it z g, g, t , \velche Schlitze, an Grosse einander vollkommen gleich, symmetrisch angeordnet. sind. Die Kammer i des Vertheilungsschiebers ist gegen den Hohl¬ raum h abgeschlossen; sie besitzt in den IVandungen d und e je einen Schlitz i t und \ sowie ausserdem in der cylindrischen Wan- dung / z\vei Offnungen h . Die bogenformigen Rander der Canalmiindungen a, b t c t und Aj c 2 sind durch Bogen zweier concentrischer Kreise gebildet, des- gleichen die bogenformigen Rander der Schlitze //, g,, i, Die ausseren Rander der Canalmiindungen sowie jene der Schlitze im Schieber haben denselben Durchmesser, desgleichen die inneren. Bei der drehenden Be\vegung des Schiebers werden dalier die in den Schiebenvandungen d und e befindlichen Schlitze der Miin- dungen der Caniile a„ b { l\, r, c, 2 offnen und schliessen, je ein 1 aai 80 der gegeniiberstehenden Canalzvveige bald mit der einen, bald mit der zweiten Schieberkammer in Verbindung setzen. Da nun der Hohl- raum h des Gusstiickes G, wie im weiteren Verlaufe dieser Beschrei- bung dargethan werden wird, stets mit Admissionsdampf' gefullt ist, so wird infolge dessen auch die Schieberkammer g stets mit Kessel- dampf gefullt sein, und der Schieber bei seiner drehenden Bevvegung die Dampfeinstromung in wechselnder Folge in die Dampfcylinder A , B, C durch die Canale a, b, c ermoglichen. Wird auf diese Weise die aufeinander folgende Fiillung der Cylinder A, B , C bewerkstelligt, so erfolgt das Riickstromen des ver- brauchten Dampfes aus den C,ylindern durch dieselben Canale a, b, c , indem infolge der entsprechend geanderten Schieberstellung die Miin- dungen a t b t c. t der Canale a, b , c nun mit der Kammer i des Schiebers durch die Schlitze i, * # in Verbindung getreten sind, und diese Verbindung dem verbrauchten Dampfe mittels der OfTnungen kk t und der Canale /, l, 2 1 3 den Austritt in das Cylindergehause gestattet, von wo derselbe mittels der an das Cylindergehause befestigten Rohrleitung (sieh Fig. 67) ins Freie geleitet wird. Die Art und Weise der Dampfvertheilung erhellt, aus naherer Betrachtung der Fig. 68 auf Tafel XVII. Es sei beinerkt., dass der Schieber in der erwiihnten Figur in jener Lage dargestellt ist, welche derselbe thatsiichlich einnimmt., wenn die Kurbel der Maschine ver- tical nach oben gekehrt. ist, das ist, wenn der Kolben des Cylinders A auf seinem todten Punkte steht. Aus der genannten Figur ist ersichtlich, dass sich der Cylinder A mit frischem Dampfe zu fiillen beginnt, indem die Schlitze g t g ti der Kammer g die Canalmiindungen a l a (1 eroffneten. Der Cylinder B , dessen Kolben eine Stellung zwischen den Endpunkten seiner Bevve¬ gung einnimmt, steht bei der oben bezeichneten Kurbelstellung mit der Schieberkammer i in Verbindung. Es vvird daher der in diesem Cylinder befindliche, von der soeben beendeten Rotation herriihrende Dampf in friiher ervvahnter Weise ausstromen. Der Dampfcylinder C ist gegenvvartig vveder mit der einen noch mit der zvveiten Schieberkammer in Verbindung. Was die Drehungsrichtung der Maschine betrifft, so ist es ein- leuchtend, dass dieselbe in Bezug auf die Fig. 68 von rechts liber oben nach links erfolgen muss und nur in diesem Sinne erfolgen 81 kann, indem nur dann eine weitere und die ganzliche Eroffnung der Canalmiindungen a/i,, moglich wird. In Wirklichkeit erfolgt die Drehung der Kurbel aus der im Friiheren bezeichneten Stellung infolge der Einwirkung des Dampf- cylinders C , welcher, eben weil sich die Kurbel im ervviihnten Sinne bewegt., unmittelbar friiher mit Dampf angefiillt. wurde. Da der Kolben des Cylinders C in der von uns festgehaltenen Kurbelstellung irgend eine Mittellage einnimmt, der Dampfzufluss in diesen Cylinder, wie aus der Schieberstellung ersichtlich, jedoch behoben ist, so wirkt der in den Cylinder C eingeschlossene Dampf mittels seiner Expansions- kraft, driickt den Kolben gegen die Aehse zu und bewerkstelligt mittels seiner Triebstange die Drehung der Kurbel aus der eingangs bezeich¬ neten Lage. Diese Drehung der Kurbel \vird alsbald durch die Ein- wirkung des Kolbens im Cylinder A , dessen Canalmiindungen vom Schieber immer mehr und mehr eroffnet. werden, wirksam unterstiitzt, wobei gleichzeitig der im Cylinder B noch befindliche Dampf aus- stromt.. Wenn sich nun die Kurbel der Maschine infolge der Einwir- kung der Kolben in den Cylindern A und C um einen entsprechenden Winkel gedreht hat, wobei sich gleichzeitig die Kolben dieser Cylinder gegen die Aehse, jener des Cylinders B von der Aehse gegen den Deckel bewegt, so wird die Ausstromung des Dampfes aus dem letzt- genannten Cylinder unterbrochen werden. Nachdem sich jedoch der Kolben des Cylinders B noch um einen betrachtlichen Theil seines gesammten Weges bewegen muss, ehe derselbe seine Endstellung erreicht, so wird, da vvahrend dieser Periode der Auspuff aus diesem Cylinder unterbrochen bleibt, der sich gegen den Deckel bewegende Kolben jenen Dampf, welcher im Momente, als der Auspuff ab- geschlossen wurde, den Cylinder B sowie dessen Dampfcanal b fullte, comprimieren. Durch die Compression des Dampfes im Cvlinder B wird der Bewegung der Kurbel ein nennenswerter Widerstand ent- gegengesetzt; die Einschaltung dieses Widerstandes ist durch den Einfluss gerechtfertigt, welchen die hohe Compression auf die Oko- nomie des Dampfverbrauches bei diesen Maschinen ausubt. Das Volumen der schadlichen Raume steht niimlich infolge der Canalanordnung in einem sehr ungiinstigen Verhaltnisse zum Volumen der Cvlinder. Durch die im Friiheren beschriebene Wirkungsweise des Schiebers wird der in den Dampfcylindern befindliche Dampf beim Riickgange der Kolben auf eine Spannung comprimiert, welche jener des Admissionsdampfes nahezu gleich kommt, infolge dessen die schad- Burstyn, Elektr. Bcleuchtung. 82 lichen Raume in dem Momente der Eroffnung nicht erst mit. Kessel- dampf gefiillt werden miissen. Die drehende Bewegung der Kurbel, welche bei dem bisherigen Verfolge ihres Weges durch den in den Gyiinder A einstromenden und im Cylinder C expandierenden Dampf veranlasst wurde, wird nach einer hiedurch eingetretenen entsprechenden Verdrehung der Kurbel ausschliesslich infolge des in den Cylinder A einstromenden Dampfes be.werkstelligt, werden, da der Schieber indessen den Auspuft' des Dampfes aus dem Cylinder C einleitete; dieser AuspufT wird fruher erfolgen, als sich die Kurbel um 60° gegen die eingangs festgehaltene Steliung bewegte, beziehungsweise fruher, als der Kolben des Cylin- ders C seine Endstellung erreichte. In diesem Momente befindet, sich dann daher der Cylinder A in der Admissions-, der Cylinder B in der Compressionsperiode und der Cylinder C in der Periode des Auspuffes. Die Drehung der Kurbel, welche von da ab ausschliesslich in¬ folge des in den Cylinder A einstromenden Dampfes erfolgt, wird auch dann durch den Kolben dieses Cylinders bewerkstelligt. werden, wenn bei einer folgenden Stellung der Kurbel die Einstromung in den genannten Cylinder behoben ist. In diesem Momente hat. in dem Cylinder A die Periode der Expansion begonnen. Bei Brotherhood -Maschinen, welche mit 6 kg Admissionsdruck arbeiten, tritt. diese Periode ein, nachdetn sich die Kurbel um bei- laufig 90° iiber die eingangs festgehaltene Stellung bewegt hat, das ist. wenn beilaufig 50 °/ 0 des Cylindervolumens mit frischem Dampfe gefiillt worden waren. Bei der nun erfolgenden weileren Drehung der Kurbel niihert sich diese der todten Stellung dem Cylinder B gegeniiber; bevor sie dieselbe jedoch erreicht, hat, erfolgt die Eroffnung des Dampfeintrittes fiir diesen Cylinder, und wiederholt sich von da ab die Wirkungs- weise des Schiebers in ganz analoger Weise. Es ist ersichtlich, dass von dem Momente, da die Expansions- periode in einem Cylinder beginnt, bis zu jenem, in welchem die Fiillung des nachstfolgenden Cylinders mit Dampf erfolgt, die Dampfkammer des Schiebers gegen alle drei Dampfcylinder zu ab- geschlossen ist. Wenn daher die Maschine bei einer Kurbellage abgesfellt wurde, bei welcher der Schieber eine der bezeichneten Stellungen einnimmt, so genugt. ein Offnen des Dampfeinlasshahnes allein nicht. um den Gang der Maschine einzuleiten, sondern es muss erst eine Verdrehung der Achse von Hand aus erfolgen, um den Schieber in eine Lage zu bringen, in welcher das Einstromen des Dampfes in einen der Dampfcylinder erfolgt. Um das Ansetzen der Maschinen zu erleichtern, besitzt die Dampfkammer des Schiebers in beiden VVandungen eine Anzahl kleiner Bohrlocher, weiche hinsichtlich des 1 Irehungssinnes des Schiebers hinter den Einlasschlitzen p i eine Verdrehung des Ventiles n im Gefolge hat. Das Riickdrehen des genannten Ventiles in seine Normallage wird durch eine Spiralfeder bewerkstelligt, welche, in einem Gehause eingeschlossen, das Ende des Hebels L belastet. Das Federgehause ist nach Art der Federwagen construiert und am Gusstiicke G an- gehangt. Mittels der Schraubenmuttern r kann man die Spannung der Feder regulieren; je grosser die Spannung ist, welche man der Feder verleiht, umsomehr wird dieselbe den . Hebel L belasten, es wird daher die Fliehkraft, beziehungweise die Anzahl der Rotationen der Maschine um so hoher wachsen mussen, ehe ein Hinausdriicken der Štifte q erfolgen kann; der Regulator wird unempfindlicher werden. Die Empfindlichkeit des Regulators kann selbstverstandlich durch ein Festsitzen seiner Bestandtheile wesentlich beeinflusst wer- den, und muss die den Hebel L belastende Feder zum mindesten die Spannkraft besitzen, um alle inneren Widerstande des beschriebenen 87 Mechanismus ubervvinden zu konnen. Durch ein unfreiwilliges Los- gehen der Schraubenmuttern r kann die Feder derart entlastet vverden, dass sie die Reibungsvriderstande der Bestandtheile des Regulators nicht mehr zu iiberwinden im Stande ist; es kann die durch einen zu raschen Gang hervorgerufene Drosselung oder Ab- sperrung des Dampfzuflusses in diesem Falle einen abnorm lang- samen Gang der Maschine dauernd hervorrufen oder ein Stehenbleiben derselben verursachen. Rei einzelnen Maschinen ist das Ventilgehause um 90° verdreht ausgefiihrt, so zwar, dass dann der Hebel L die Spindel des Ven- (iles unmittelbar bethatigen kann, indem er das Ventil in axialem Sinne im Gehause verschiebt. C. Tachymeter. Die im Friiheren beschriebene Vorrichtung zum Regeln des Maschinenganges ist nicht geniigend wirksam, um grosseren Schwan- kungen im Kraftbedarfe allen Einfluss auf den Gang der Maschine zu benehmen; es wird daher in haufigen Fallen ein Regulieren des Maschinenganges durch den Dampfeinlasshahn platzgreifen miissen. Um hiebei den Gang der Maschine beurtheilen zu konnen, um iiber- haupt stets die jevveilige Tourenzahl der Maschine ersichtlich zu machen, besitzen die fur Lichtmaschinenzwecke gebauten Brother- hood - Maschinen Tourenindicatoren (Tachymeter, Geschwindigkeits- messer). Dieselben werden von einer zwischen der Regulatorscheibe H und dem ausseren Achsenlager befindlichen Riemenscheibe aus angetrieben. Auf dem Maschinenbette ist seitlich ein gegabelter Šlander durch Schrauben befestigt, in dessen Gabelungen ein Gehause aus Gusseisen gehalten ist. Dieses schliesst eine Vorrichtung ein, welche in Fig. 72 der Tafel XVII schematisch dargestellt ist. Die Welle a ragt aus dem Gehause hervor und wird von einer lose auf dem Gehause sitzenden Riemenscheibe mitgenommen, welche von der friiher erwahnten Riemenscheibe der Brotherhood - Maschine mittels eines Riemens angetrieben wird. Im Inneren des Gehiiuses endet die Welle a gabelformig; die Gabelung derselben besitzt einen Zapfen, welch letzterer zwei Messinggewichtchen c und d tragt, die untereinader durch eine Spiralfeder verbunden sind. Die Enden c, und c/, sind mit Gelenken versehen, welche die Zapfchen e l einer - 88 zweiten gegabelten Stange ebe erfassen. Bei der drehenden Bevvegung der Welle a werden daher auch die Gewichtchen ccl sowie die Stange ebe in Umdrehung versetzt, Die Spindel b geht durch den nach Art eines Zapfens geformten Theil des Gehauses hindurch, ist daselbst durch eine Messingbiichse gefiihrt und endet in dem durch ein Zifferblatt gedeckten Theile des Gehauses. Die Spiralfeder, welche die Ge\vichtehen c und d verbindet, hat stets das Bestreben, sich aufzurollen, und iiben die Enden der- selben auf die Gewichtchen einen Zug aus, infolge dessen sich diese "beim Ruhezustande der Maschine entgegengesetzt zu dein Sinne der in Fig. 72 eingezeichneten Pfeile so lange bewegen werden, bis die Gabelung ee an dem bogenformigen Theile der Gewichtchen anliegt. Beim Gange der Maschine wird, wie ervvahnt wurde, eine rolierende Bewegung der besprochenen Theile* um die Linie ab erfolgen und die hiedurch waehgerufene Fliehkraft nach Massgabe der Rotations- geschwindigkeit die Gewichtchen beeinflussen. Es sei erwahnt, dass letztere derart geformt sind, dass der grosste Theil ihrer Masse in den bogenformigen Theilen derselben gelegen ist, dagegen die radialen Stege verhaltnismassig wenig Gewicht besitzen. Es werden vor allein die bogenformigen Theile infolge der Einwirkung der Fliehkraft das Bestreben erhalten, sich von der Drehungslinie ab thunlichst weit zu entfernen, und infolge dessen gleichzeitig vvahrend ihrer Rotation um die Linie ab eine Verdrehung im Sinne der in der Fig. 72 eingezeich¬ neten Pfeile erfahren, indem dadurch thatsachlich eine Entfernung aller Massentheilchen von der Achse ab eintritt. Hiebei muss die Fliehkraft die Spannung der Spiralfeder uberwinden. und wird daher jeder Stellung der Gewichtchen eine bestimmte Fliehkraft, beziehungs- weise eine bestimmte Tourenzahl entsprechen. Das Stangelchen ebe iibermittelt nun jede Anderung der Stellung der beiden Gewichtchen c d einem Anzeige-Apparat, indem bei dem Auseinanderfliegen der Gewichtchen eine Verschiebung des Stangel- chens erfolgt. Die Verschiebung desselben wird zunachst von der Hiilse f mittels einer Stange dem Zahnradsegmente h und durch letzteres dem Zahnrade i iibermittelt, auf dessen Spindel ein Zeiger befestigt ist. Es ist einleuchtend, dass bei der durch das Auseinander¬ fliegen der Gewichtchen hervorgerufenen Verschiebung der Hiilse / eine Verdrehung der Zahnradchen erfolgt, sich beziehungsweise die Stellung des Zeigers am Zifferblatte andert.. Die Scala des Zifferblattes ist empyrisch bestimmt. 89 Das Zahnradsegment k, das Getriebe l und das mit. dessen Spindel verbundene Windradchen dienen dazu, ein Zittern des Zeigers beim wechselnden Gange der Maschine zu verhindern; um anderer- seits ein Riickgehen des Zeigers auf den Nullpunkt sowie das An- liegen der Hiilse f an der mit der Spindel b verbundenen Muffe zu erzielen, ist um das Zapfchen i eine Uhrfeder geschlungen. Selbstverstandlich konnen die besprochenen Tachymeter fiir Maschinen von sehr verschiedener Umdrehungsgeschwindigkeit ver- \vendet werden: es muss nur die Geschwindigkeit derselben zwischen jenen Grenzen liegen, fiir welche die Scala des Instrumentes bestimmt. wurde. Ist die Geschwindigkeit der Maschine, fiir welche das Tachy- meter verwendet, werden soli, eine von der erwahnt,en Geschwindig- keit sehr verschiedene, so ist nur erforderlich, das Ubersetzungs- verhaltnis der Antriebs - Riemenscheibe zu jener des Instrumentes entsprechend zu andern. Hierauf bat, die doppelte Nummerierung der Zifferblatter bei den Tachymetern Rezug; die in grossen Lettern gedruckten Ziffern gelten fiir das Ubersetzungsverhaltnis 1:1, es besitzt. die Achse des Instrumentes dieselbe Umdrehungsgeschwindigkeit, wie jene der Maschine. Von den drei Grossengattungen der Brotherhood - Maschinen, welehe zum Betriebe der Licht maschinen Typen AHA, CHGT und M dienen, sind die beiden erstgenannten in allen Details der soeben beschriebenen Brotherhood -Maschine ahnlich. Die Brotherhood - Maschine fiir den zuletzt erwahnten Licht- maschinen Typ M vveicht, da die hier erfolgende einseitige Kraftiiber- tragung sovvie die Kleinheit der Maschine ein etwas geandertes Arrangement. bedingen, in manchen Details von der beschriebenen Maschine ab; sie ist in den Fig. 73 bis 78 der Tafel XVIII dargestellt. Das Cylindergehause ist seitlich an dem Stander D durch Schrauben gehalten. Die Maschinenachse, in diesem Stander gelagert., kuppelt sich ausserhalb desselben mit der Achse der Lichtmaschine. Die Cylinder A , B , C sind durch ein Gehause im Gusse ver- bunden; dasselbe erfasst dieselben jedoch erst an ihren der Achse zugekehrten Enden, so dass das AVarmhalten der Cylinder durch den Auspuffdampf entfallt. Das Schiebergehiiuse ist hier ein eigenes Guss- stiick E, in dasselbe miinden die Dampfcanale a, b, c aus. Die lig. 74 stellt die Maschine bei abgehobenem Schiebergehause und heraus- genommenem Schieber dar; es sind in dieser ligur die Ausmiindungen 90 der Canale a , b , c, namlich b l c,, « 2 ž> 2 c 2 , ferner eine von drei Kippen getragene Btichse d ersichtlich, welche zur Lagerung einer kleinen Hilfsvvelle dient. Letztere. vom Kurbelzapfen der Maschine mit in Bewegung gesetzt, besorgt. die drehende Bewegung des Schie- bers und des Regulators; sie ist ausser der Lagerung in der ervviihnten Biichse d noch in dem Schiebergehiiusedeckel F gelagert. Das Schiebergehause ist ein ringfbrmiger Korper; zwischen den Fiihrungsleisten des Ringes rotiert der Verlheilungssehieber G. Das Schiebergehause besitzt. drei Offnungen, welche den Ganal- mundungen a, b i c, entsprechen, sich in ganz analoger Weise wie bei der im Friiheren beschriebenen Maschine in dem Schieber¬ gehausedeckel F fortsetzen und in das Gehause des Vertheilungs- schiebers ausmiinden. Letzteres besitzt einen vertical aufrecht gefiihrten C.anal e, welcher oben mit dem Gehause des Regulator-Ventils endel. Genanntes Gehause ist einerseits durch den Deckel //, anderer- seits durch den Hahn J abgeschlossen und enthalt. einen durch- hrochenen Kolbenschieber, welcher, vom Regulator beeinflusst, die Menge des zustromenden Dampfes regelt. Der zur Maschine gefiihrte Dampf tritt, nachdem er das Regulator-Ventil durchstromt, durch den Ganal e in das Schiebergehause und umgibt den Schieber an der ganzen Peripherie desselben, den zwischen den beiden Arbeitsleisten daselbst gebildeten Hohlraum fullend. Die Dampfkammer / ist gegen die Peripherie des Schiebers offen und ermoglicht daher dem Dampfe von dieserSeite den Eintritt, \vahrenddem die zvveite Schieberkammery mittels der drei, die Biichse d umgebenden Canale mit dem Inneren des Cylindergehauses in Verbindung steht und auf diesem Wege den Austritt des Dampfes bewerkstelligt. Die Mitnahme des Schiebers er- folgt in der Weise, dass die Hilfsvvelle hier einen Vierkant. besitzt, welcher in eine entsprechende OfTnung des Schiebers eingepasst ist. Der Deckel F und das Gehause E vverden durch gemeinsame Stockschrauben mit dem Cylindergehause verbunden. Der Regulator dieser kleinen Maschine ist dem im Friiheren besprochenen analog durchgefuhrt. Es sei nur ervviihnt, dass die kleine Hilfsvvelle bei f (Fig. 78) abermals vierkantig ist und eine mit zvvei Ansatzen versehene Messingbiichse y tragt; diese Biichse (j iiber- mittelt mittels der erwahnten Ansiitze die rotierende Bevvegung auf die Regulatorscheibe, welche bei i mit den entsprechenden Nuthen versehen ist. 91 Die Enden der langeren Arme der Winkelhebel im Regulator stemmen sich gegen die erwahnte Biichse g , und nachdem sich diese in axialem Sinne langs der Welle gegen die Cylinder zu nicht, ver- schieben kann, so tindet bei dem Schleudern der Gevviehtchen gegen die Peripherie des Regulalors ein Verschieben der Regulatorscheibe im Sinne der in Fig. 78 ersichtlich gemachten Pfeile stali , welehe Verschiebung von dem Knopfe bei K dem das Regulatorventil un- mittelbar bethatigenden Hebel ubertragen wird. D. Die Betriebskessel. /um Aniriebe der Lichtmaschinen des Types CHCT und AHA sind auf den Schiffen S. M. Flotte eigene Dampfkessel installiert. Dieselben sind verticale, mit Field ’schen Rohren versehene Kessel, ihr Betriebsdruck betriigl 6 kg pro cm' 2 . Diese Kessel sind in zwei Grossengattungen systemisiert, deren grossere in den Fig. 79 bis 81 der Tafel XIX dargestellt ist. Auf' einem Aschenfalle D ruht der cylindrische Kessel auf; das Feuerrohr C desselben tragt auf einem aus Winkeleisen gebildeten Ringe die Roststabe. In der gewolbten Dečke des Feuerrohres sind Field- Rohre eingehangt, deren Construction in Fig. 81 der ge- nannten Tafel ersichtlich ist. Es sind dies aus dem Vollen gezogene Kupferrohre, deren untere Enden durch «hart» eingelothete Kappen aus Kupferblech abgeschlossen sind; die oberen Enden der Field- Rohre sind konisch aufgetrieben und offen. Das konische Ende legt sich in die gleichfalls konische Bohrung in der gewolbten Rohrplatte, und bewerkstelligt der Dampfdruck selbst den dichten Verschluss des Rohres. Das zweite innere, aus der Fig. 81 ersichlliche Rohrchen wird das Einlagsrohr genannl; es ist gleichfalls aus Kupfer erzeugt und an beiden Enden offen. Der Zweck des Einlagsrohres bestehi darili, in den Field -Rohren eine sehr lebhafte Wassercirculalion vvachzurufen. Die erwahnten Einlagsrohre besitzen am oberen Ende angelothete Rippen, die un- t.eren Enden sind geschlitzt und umgebogen, so dass hiedurch das Einlagsrohr im Field-\{o\vce frei lningend erhalten wird. Beim Betriebe sinkt das kalte Wasser stets durch das Einlagsrohr im Sinne der in Fig. 816 ersichtlichen Pfeile zum Roden des Field- Rohres, triflft hier mit den vom Feuer bespielten Wandungen dieses Rohres zusammen, vvird infolge dessen plolzlich erhitzt und steigt sehr lebhaft im Sinne 92 der Pfeile zvvischen dem Fidd-Robre und dem Einlagsrohre aufvvarts. Die hiedurch erzielte Circulation des Wassers ist eine derart lebhafte, dass eine Ablagerung von festen Riickstanden des Speisewassers in den Rohren erst nach sehr langer Betriebsdauer beob&chtet wer- den kann. Die Dečke des Feuerrohres ist durch einen Stutzen L> mit dem Kaminrohre D l verbunden. Im Kaminrohre ist ein Gusstuck F be- festigt, welches, in das Feuerrohr des Kessels hinabhangend, der Flamme den unmittelbaren Abzug in das Katninrohr unmoglich macht. und dieselbe zwingt, um die Rohre und zwischen denselben zu ziehen. Die Kesselhiille ist zweitheilig. Der untere Theil B derselben ist mittels einer Anzahl von Stehbolzen aus Kupfer mit dem Feuer- rohre verbunden. Auch besitzt dieser Theil der Hulle vier kleine Schlammlocher sowie die Feuerthure. Der obere Theil der Kesselhiille verbindet sich mit dem unteren durch Schrauben; dieser Theil ist mit zwei grosse- ren ReinigungsolTnungen versehen. Er besitzt ferner einen ringtor- migen, durch ein Kupfersieb abgeschlossenen Raum E. aus vvelchem die Dampfentnahme erfolgt. Das Kaminrohr D l ist mit der Kesseldecke nicht unmittelbar verbunden, sondern kann sich in der mittels Asbestschnur verpackten Stopfbiichse frei ausdehnen. Behufs theihveiser Entlastung der Kesseldecke ist das Kamin¬ rohr D t gleichzeitig als eine Verankerung beniitzt, indem das freie Ende desselben mit einem Ringe aus Winkeleisen verbunden wurde, gegen dessen horizontalen Schenkel die Muttern der auf dem Stopf- buchsengehause aufruhenden Schrauben gepresst. werden konnen, vvodurch das Kaminrohr X>, gespannt, beziehungsweise auf die Kesseldecke ein dem Dampfdrucke entgegenwirkender Druck aus- geiibt. wird. Die Dampfkessel fur Lichtmaschinen Typ AHA vveichen von iler zuletzt beschriebenen Einrichtung ab, indem hier das Kaminrohr mit der Kesseldecke unmittelbar verbunden ist und nur eine Expan- sionsllantsche aus Kupfer eingeschaltet besitzt. Im iibrigen ist die Construction dieser kleineren Kesselgattung der soeben beschriebenen analog. 93 II. Betrieb und Instandhaltung der Brotherhood-Maschinen und deren Kessel. Obvvohl der Betrieb der Brotherhood -Maschinen keine anderen Riicksichtnahmen erfordert, wie der einer jeden anderen Dampf- maschine, so bringt, es die eigene Art der Conslruction dieser Maschinen mit sich, dass bei dem Betriebe derselben gevvisse Sto- rungen vorkommen kbnnen, deren Verhinderung eine specielle Kennt,- nis derselben und besondere Aufmerksamkeit. erfordert. Es ist selbstverstandlich, dass die Dampfeylinder vor dem In- gangsetzen der Maschine entsprechend anzuwarmen sind; hiebei sind sowohl alle Entvvasserungshahne, deren AblaufrOhrchen in das Cylin- dergehause miinden, als auch der Entwasserungshahn des Haupt- dampfrohres, dessen Ablaufrohr gleichfalls in das Cylindergehiiuse einmiindet, geoffnet zu halten, damit Dampf in das genannte Gehause trete und die Cylinder erwarme. Bas Schwungrad der Maschine ist von Hand aus gleichzeitig langsam zu drehen, damit durch Anderung der Schieberstellung die allmahliche Erwarmung der Dampfcylinder erfolge. Hiebei ist die Drehungsrichtung der Maschine zu beobachten; eine Verdrehung der Maschine im entgegengesetzten Sinne kann eine Zerstorung der Biirsten am Collector — falls selbe bereits angezogen waren — hervorrufen. Der Auspuffdampf der Brotherhood -Maschinen wird mittels einer an das Cylindergehause angeschlossenen Rohrleitung in den Kamin des zugehorigen Kessels behufs Zugbildung geleitet. Auch diese Rohr¬ leitung besitzt Entwasserungshahne, welche eventuell an eigenen Wassersacken befestigt sind; diese Hiihne sind beim Anwarmen der Maschine so lange offen zu halten, als Wasser denselben entstromt; sie sind dann abzuschliessen, da jede Undichtheit dieser Auspuffrohre die in den Kamin gelangende Dampfmenge, sornit. auch die Zugbil¬ dung beeintrachtigt. Beim ersten Anselzen der Maschine wird Condensationswasser durch alle Stopfbiichsen, ja selbst durch die Flantschen der Maschinen- deckel gepresst werden. Es erfordert jedoch grosse Vorsicht, wenn zum Beheben etwa eintretender Undichtigkeiten die Stopfbiichsen der Maschinenachsen oder die Befestigungsschrauben des Schiebergehiiuse- deckels festgezogen werden sollten, und empfiehlt es sich jedenfalls zu- nachst, das vollkommene Warmwerden der Maschine abzuwarten, da dann das Lecken einzelner Theile meist von selbst verschvvindet. 94 Das Anholen der Stopfbiichsen der Maschinenachsen kann durch ein hiebei vorkommendes Ubermass leicht eine derarlige Rei- bung des Stopfbiichsenringes auf der Packung hervorrufen, dass ein Heisslaufen der Achse alsbald erfolgt, welches selbst die Tourenzahl der Maschine beeintrachtigen kann. Ein allzustrenges Anziehen der Stopfbiichse am Schiebergehausedeckel ist um so nachtheiliger, als hier der Schieber durch die Packung unmittelbar belastet und gegen den Boden des Schiebergehauses gepresst wird. Es soli bei genannten zwei Stopfbiichsen eher eine geringe Undichtigkeit gestattet sein, als dass ein iibermassiges Anholen der Schraubenmuttern erfolgt. Was das Anholen der Befestigungssehrauben des Schieber- gehausedeckels betrifft, so kann hier in erster Linie der Gang der Maschine unmittelbar beeinflusst werden. Der Vertheilungsschieber ist, wie bereits erwahnl, auf allen arbeitenden Flachen genauestens abgerichtet; er soli im Schiebergehause derart montiert sein, dass er in demselben vollkommen entlastet, rotiert. Hiezu ist erforderlich, dass der Schiebergehausedeckel am Schieber so anliege, dass ein Durchstromen des Dampfes zwischen beiden Flachen nicht erfolgen kann. Es ist ja selbstverstandlich, dass die geringste Undichtigkeit an dieser Stelle nicht nur directe Dampf- verluste hervorruft, sondern, was weitaus schadlichere Folgen mit sich bringt, ein Anpressen des Schiebers gegen den Boden des Schiebergehauses im Gefolge hat. Dies Anpressen des Schiebers ruft bei dem raschen Gange der Maschine eine grosse Reibung und Er- hitzung der sich reibenden Theile hervor, welche sich alsbald in einem kratzenden Gerausche sowie einer geringeren Tourenzahl der Maschine bemerkbar macht. Ein Anpressen des Schiebers gegen den Boden des Schieber¬ gehauses kann daher durch den Dampfdruck dann erfolgen, wenn die zur Abdichtung des Schiebergehiiusedeckels gewahlten Papier- beilagen zu stark waren, daher ein Nichtanliegen dieses Deckels an dem Schieber erfolgt e. Befand sich der Schieber durch einige Zeit in diesem Zustande, so wird dies an dem matten oder rostigen Aussehen des Schiebers auf der Deckelseile und dem rissigen Aussehen des Schiebers auf der Bodenseite zu ersehen sein; es muss in diesem Falle enlweder ein festeres Anholen der Schraubenmuttern am Schiebergehause¬ deckel, oder falls dies nicht den erwiinschten Erfolg haben solite, die Weehslung der genannten Dichtungsbeilage erfolgen. 95 Es kann jedoch aoch der Fali eingetreten sein, dass die zum Abdiehten des Schiebergehiiusedeckels beniitzte Papierbeilage zu diinn gewahlt wurde, in diesem Falle wird der Schieber durch den Sehiebergehausedeckel gegen den Boden gepresst; es erfolgt dann eine abnorme Reibung des Schiebers an beiden Seiten, und werden daher, wenn der Schieber in diesem abnormen Zustande einige Zeit arbeitete, beide Schieberwandungen Risse aufweisen. In diesem Falle hat ein Liiften der Muttern des Schiebergehause- deckels platzzugreifen, oder es muss die Wechslung der erwahnten Papierbeilage vorgenommen werden. Im allgemeinen wird die gevvahlte Papierstarke dann als richtig bezeichnet, werden konnen, wenn der Schieber in kaltem Zustande der Maschine bei slrenge angezogenen Schraubenmuttern ara Schieber- gehiiusedeckel noch von Hand aus drehbar ist. Dass ein Festsitzen des Regulator-Ventils und aller beweglichen Theile des Regulators die Regelmassigkeit. des Maschinenganges beeinflusst., wurde bereits erwahnt; es ist selbstverstandlieh, dass auf den guten Zustand sowie eine geniigende Olung dieser Theile wiihrend des Betriebes der Maschine entsprechende Sorgfalt zu ver- wenden ist. Ein Heisswerden der ausseren Achsenlager kann hei sonst geniigender Fettung derselben nur durch eine uncorrecte Achsenstellung nach einer neuen Montage der Maschinen erfolgen; es kann in diesem Falle auch ein Heisslaufen der Kuppelungsscheiben eintreten, welches durch Richtigstellung der Achsenmittel zu beheben sein wird. Eine Abniitzung der Kurbelzapfen und der Zapfen der Trieb- stange bringt im allgemeinen keine fiihlbaren Folgen mit sich; sehr wesentlich beeintlusst jedoch der Zustand der Kolben und Kolben- federn den Dampfconsum; diese Maschinentheile sind bei der geringen Triebstangenlange einer grossen Abniitzung unterworfen. Nachdem ein Demontieren der Brotherliood -Maschinen behufs Heinigung und Tnstandsetzung der einzelnen Theile derselben nach jedesmaligem Gebrauche derselben nicht erfolgen kann, dagegen die ivesentlichsten Bestandtheile derselben von aussen unzuganglich sind, vvird es besondere Sorgfalt erfordern, diese Theile gegen ein Ver- rosten zu schiitzen. Soli daher die Brotherhood -Maschine ausser Betrieb gesefzt werden, so hat das Absperren des Dampfzuflusses stets ran Betriebs- kessel zu beginnen, damit dadurch gleichzeilig die ganze Bohrleilung 96 vom Dampfe entleert werde: hiebei sind sowohl d as Schiebergehiiuse als auch die Dampfcylinder reichlich mit 01 zu versehen. Desgleichen sollen die Brotherhood - Masehinen wie die Haupt- maschine eines Schiffes taglich von Hand aus gedreht werden, um eine Verrostung der inneren Theile hinlanzuhalten. Bei nortnalem Zustande der Brotherhood - Maschine wird eine Dampfspannung von 2 kg pro cm 2 (in den meisten Fallen auch eine geringere) geniigen, um die volle Tourenzahl der Maschine beim Leer- gange zu erreichen: sind jedoch die Lichtmaschinen im Betriebe, so wird die volle Tourenzahl bei einer Kesselspannung von 6 kg pro cm 2 und selbst auch bei um '/« kg geringerer Spannung erreicht werden. Ist. dies nicht. der Fali, so muss der Grund der Erscheinung ermittelt werden; derselbe kann entweder durch einen abnormalen Zustand der Brotherhood -Maschine oder aber infolge ausserhalb dieser Maschine gelegener Ursachen hervorgerufen sein. Behufs Ermittlung des ersteren Falles empfiehlt es sich, das Spiel des Regulator-Ven- tiles von Hand aus zu priifen und zu untersuchen, ob die den Kegulatorhebel belastenden Schraubenmuttern geniigend angezogen sind; die Stopfbiichsen der Maschinenachse sind um ein Geringes zu liiften sowie der Zustand der iiusseren Maschinenlager durch Befiihlung zu untersuchen. Dem Gerausche der Maschine ist ent- sprechende Aufmerksamkeit, zu widmen; wird hiebei ein Kratzen im Schiebergehause wahrgenommen, so sind die Muttern des Schieber- gehilusedeckels vorsichtig zu liiften, zeigt. jedoch dann das beobachtete Gerausch eine Zunahme, so sind diese Schraubenmuttern fester an- zuziehen. Auch empfiehlt. es sich, die Beschaffenheit des Tachymeter- Treibriemens zu untersuchen, da das etwa infolge des Schlaffwerdens des Biemens hervorgerufene Gleiten desselben auf den Riemenscheiben eine unrichtige Anzeige des Instrumentes im Gefolge hat. Der hohen Dampfspannung wegen kann zum Betriebe der Kessel nur ausschliesslich Siissvvasser verwendet werden, dasselbe vvird aus den Wasserkisten der Schiffe mittels der eigenen Siisswasser- pumpen in besondere, zum Betriebe der in Bede stehenden Kessel dienende Behalter geschafft. Nachdem die Brotherhood -Masehinen der grossen schadlichen Raume vvegen, trot.z Anwendung der hohen Compression in den Cylindern, einen abnorm hohen Dampfverbrauch besitzen, welcher sich bei der hohen Tourenzahl derselben empfindlich fiihlbar machf, miissen die Betriebskessel der Brotherhood - Masehinen, die localer 97 Verhiillnis.se wegen gevvis.se Grossendimensionen nicht uberst.eigen konnen, mit, kiinstlichem Zuge versehen sein, um den Anforderungen der genannten Maschinen zu entsprechen. Es wird namlieh der ge- sammt.e Auspuffdampf durch ein dusenformig verjungt.es BlasrOhr in den Kamin des bet.refTenden Kessels geleitet. und hiedurch die Zug- bildung vvesentlich gesteigert. Dement.sprechend sinkt. diese um ein Bedeutendes, \venn ein Stillstand der Maschine erfolgte, und obzwar hiedurch ein allzu rasches Steigen de.s Dampfdruckes bei plotzlichem Stillstande vermieden ist, so erfordert dieser Umstand einige Aufmerk- samkeit, soli derselbe beim Belriebe nicht. Gelegenheit zu Storungen veranlassen. Zunachst wird es sich empfehlen, bei dem Betriebe st,ets eiuen thunlichst hohen Wasserst.and im Kessel zu erhalt.en. Dieser kann bei der geringen Neigung der in Bede st.ehenden Kessel zum Uber- kochen ohne Nacht.heil gesteigert vverden, so weit dies die Lange des freien Wasserst.andglases gestattet. Unmittelbar nach dem Anlassen der Maschine wird ein Sinken des Dampfdruckes im Kessel erfolgen, welches so lange vvahrt., bis durch den entsprechend gesteigerten Zug die Temperatur in dem Feuerrohre die normale Hohe erreicht. In dieser Periode soli ein Aufspeisen des Kessels stets vermieden vverden konnen, beziehungs- weise ein geringes Sinken des Wasserspiegels im Kessel stets s tat t- haft sein. Das Sinken der Temperatur im Feuerraume soli uberhaupt nach Thunlichkeit vermieden vverden, es soli vor allem fur eine ge- niigende Bedeckung der Roststiibe durch das Brennmaterial sowie fur eine nicht ubermassige Bedeckung der in heller Glut befmd- lichen Brennmaterialschicht.e beim Beschicken der Feuer Sorge ge- t.ragen vverden. Bei voraussichtlich kurzeren Betriebspausen empfiehlt. es sich, die Brotherhood -Maschine nach Ausschalten der Contacthebel an den Lichtmaschinen, jedoch bei angepressten Biirsten, leer laufen zu lassen, um die Zugbildung zu fordern, oder aber falls ein Inbewegungsetzen der Brotherhood -Maschine nicht, moglich ware, den Blashahn zu gleichem Zvvecke zu offnen. Das Anlassen der Maschine soli uberhaupt nur danil erfolgen, vvenn sich das Feuer am Roste in gutem Zustande befindet und die volle Dampfspannung erreicht ist,; es leuc-htet ein, dass es, je tiefer die Tourenzahl der Maschine unter die normale gesunken ist, um Burstyn , Elektr. Beleuchtung. 7 98 so schwieriger ist, ohne Betriebsunterbrečhung die normale (!eschwin- digkeit, zn erreichen, da der normale Zug ersl. mit. der normalen Tourenzahl erreicbt. wird. Wird jedoch der Betrieb bei gutem Zustande des Feuers am Roste, einer geniigenden Wassermenge im Kessel und bei der nor¬ malen Dampfspannung eingeleitet, so \vird nach einem dann erfolgten, geringen Sinken der Dampfspannung alsbald ein Steigen des Dampf- druckes eintreten. Dies ist der Zeitpunkt, in welchem die Speisung des Kessels zu beginnen hat.: es kann durch die Bethatigung der vorhandenen Speisevorrichturigen ein Wachsen des Dampfdruckes iiber erlaubte Grenzen ganzlieh vermieden werden. Sinkt infolge der Zufuhr des kalten Speisewassers die Dampfspannung um mehr als eine halbe Atmosphare, so ist das Speisen des Kessels so lange zu unterbrechen, bis der volle Druck erreicht. ist, und ist die Speisung iiberhaupt nur bei wachsendem Dampfdrucke neuerdings einzuleiten. Bei einem mehr als vier Stunden ununterbrochen vviihrenden Betriebe der beiden Lichtmaschinen wird der Bost einer Klarung bediirfen; es wird sich in diesem Falle das Ausschalten einer Licht- maschine fiir eine kurze Zeit anempfehlen, um den Kraftbedarf fiir die Zeit. zu reducieren, in welcher die Reinigung des Rostes vor- genommen wird. Bei allzu lebhaftem Zuge, wie solcher bei sehr kurzen Kamin- rohrleitungen vorzukommen pflegt., trit.t ein Singen des Kessels ein, welchem man durch Zugverminderung steuern kann. (Verlegen der Aschenfalloffnungen mit Kohle.) Es sei noeh erwahnt, dass die Kaminrohrleitungen mit Reini- gungsoffnungen versehen sind und ein unvollkommener Abschluss dieser Offnungen die Zugbildung wesentlich beeinflusst. Die Instandhaltung der in Rede stehenden Kessel ist in gleicher Weise wie die von Kesseln anderer Construction zu handhaben; der Field -Rohre wegen, die ein vollkommenes Trockenlegen des Kessels nur durch ein mit Vorsicht beniifztes Holzfeuer ermoglichen, empfiehlt es sich, die Kessel mit Wasser voli zu pumpen und dieselben in diesem Zustande zu belassen, falls sie fiir nur kurze Zeit ausser Betrieb gesetzt worden wmren. Der Construction der Kessel ent- sprechend, ist eine grundliche Reinigung aller Kesseltheile sovvie der Rohre leicht durchfuhrbar. A n h a n g. I. Ausriistungs-, Ersatz- und Verbrauchs-Gegenstande, Betriebs-Materialien und Werkzeuge fiir die elektrische Beleuchtung auf Schiffen. Det Schiffe Typ Name CHCT G f amine’s dynamo-elektr. Maschine AHA oj u c rt o. ; .v : V +5; . , ’ •' T r>:'?:MZ.y! .J-;- I ';/ V,: ' I £»»f4gM®l= , ' , ... :i'V -■:-;■ • >.:>?, - ■ ■ M' « ‘ 'lB . 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