Vereinigte L a i b a ch e r Z e i t u n.g. Nro. 5i. ^ONlljl ———^^^^^ _____^ y z< l^^ Freitag den 25. Iuny 1819. 2 n l a n d. I l l y r i e n. Angekommene Schiffe in Triost am 7., 6. und 3. ^_ ' Inny. ' "^er ottomanische Pielego, der heil. Nicolaus, von 4oTon«cn, vonPrevesa in i5Tagen mit O.i^^n > ^ auf Rech. von Const.Papiolachi. Die engl. Briganrine, Miria Helena, von 1,14 Tonnen, von Liverpool in ^7 Tagen mit verschiedenen Waaren, auf)tech. von Grant Hevburn. Das östcrr. Trabaccolo, der Ausgezeichnete, von Ti5, Tonnen, Capit. Michael Krelich, von Mes-ftna in 12 Tagen mit Wrin nnd Woll-, auf Rech. von M. G.M,n-nnes.Dic danischeBvigantine) die Ameise, von ^/^onnen, von Alexandnen in 28 Tagen mU Wolle, aus R. von F. I. Raisden. Die ru^ Bngant. Arlecchm, von .00 Tonnen, von Barcelona i-, 2) Tagen (lee^ auf N. von Ant. di M. Pa.unadi. Mehrere Carlen, Ä u s l a n d. Italien. Rom, den 9. Juni. II. kk. MM. besichtigten am 5. d. wicder die Hanp:lir'che iiN Vatikan und bewnndercen das voüi Ä.arquis Canooa verftvtigte< Grabmahl der drei leeren tomg'. Personen ans dem . Hause ^navr. Tagö dara^''woh.,c.'N Hochstdieset-ben dem sowohl wegen der ungeheuern Menqe Volkö, alv auch w.ae,, der besonders dazu gw'oiftnen An-sialccn sch Vo^üglich auszeichnenden ^M'cnnen zu Pferde bei, wobei ein zwölfjähriger Knabe den Hanpt-preis von 35a Scudi, gewann, welches dieses Schauspiel u-n so interessanter endigte. An den folgenden Tagen besichtigten II. MM. verschiedene Merkwürdigkeiten. Modena, den 5. Juni. Die in Kürze erfolgende Ankunft II. kk. MM. in dieser Stadt wird nebst andern Feierlichkeiten auch mir einem Wettrennen zu Pferde verherrlichet werden, wobei der erste Preis 5oo, der zweite 3oo und der dr.tte 200 iral. Lire sey» wir^. — Morgen wird unser neugeborene Prinz getauft. - Der Prinz Fcroinano wird im Namen B. M. des Kaisers von Österreich die Pathen-stelle vertreten. Florenz, den 7,., Juni. Zu Pisa werden große Anstalten zu Beleuchtungen, Wettrennen und andern Feierlichkeiten, die bei,der Ankunft II. tt. MM. statt sinden sollen, getroffen. (B. v, T.) Schweiz. Der 6. d. M. war für einen gvosien Theil des Kantons Zürich ei« trauriger Tag. Ein schreckliches Hagelwetter zernichtete von der Reusi bis nach Bas-serstorf in 18 Ortschaften die schönsten Hoffnungen. In Bonstetten^ Adlishwyl, Kilchberg, Zollikon, Wyrikon und Dübendorf iä indeffün oer Schaden am. größce . Man kann im eigentlichen Sinn . -s Worts sagen, es sei dort alles in den Boden geschlagen, eni Wort, Hs .war ein Gewitter, wie sich seit »769 Niemand eines solchen zu erinnern weisi. Am 6. Nachmittags hatte ein Gewitter in Büviwn, Dürekon und Himuvyl «benfalls .bedeutenden Schaden verursache Aus Altorf vermmmt -man unter 'dem 27. Mai ^folgende Trauernachricht: „Die Göschner und Gösch-«eralper versammelten sich nach Hlter Sitte auf der Oemeinweidc ab Frutt^ Hlm sie von den Sreinen, i>ie ^en Winter über vom Gebirge durch Lawinen hinab-gewischt werden, !zu reinigen, And dem Gr^swuchs -für ^das Vieh Platz zu machen. Eben wann sie auf der Erde gelagert, sechzig.an 5e,r Zahl, u>n -das Abendbrot zu genietzen, als sich hoch üb« ihnen im Gebirg, von ihnen unbemerkt eine Last Schnee lös» te, und Erde und S-teine mit fortreißend 5en Berg hinabrollte. Der Geistliche von Göschiuen, der eden sich zu ihnen begeben wollte, um sie in der Arbeit zu ermuntern und an ihren Freuden Theil zu nehmen, sah die drohendeGefahr, schrie, und winkte zur Flucht; vor Entsetzen svrangen sie auf und flohen verwirrt, aüeindie Lawineereilre sie; vier Personen fanden jchnel-len Tod, fünf wurden schwer, bei dreißig mehr oder weniger leicht verwundet. Nun eilre schnelle Hülfe herbei, um die zum Theil in Sckn.e Vergrabenen hervorzusuchen; so wurde ein Knabe lebend hervorgezogen, auf dessen Rücken ein Stein lag, den zwei Alänner kaum ivegwalzen konnten. Euien Säugling fand man in dem Schutt, geschützt von einem Überhangenden Stein« , ruhig schlafend, wie ihn seine Mutter vorhin niedergelegt hatte." (0M'.Htob.> ' Deutschland Nach der Mayuzer Zeicung sind 4tber 5aoMmm der dortigen preußischen Besatzung von Augenschmerz befallen ivorden; noch am 3. Juni lirren ^uo daran/ ,und man hiek für nöchig, um 'die Verbreitung dej ÜbelS zu verhindern, die gesunde Mannschaft auf »die umliegenden Dörfer zu verlegen.. Diese Äugelt, Krankheit ist Don so gefahrlicher Beschaffenheit,, daß die damit Befallenen das (Kesiht, oder zum wenig? sten ein Auge verloren. Da sich dieselbe bisher der östen-eichlschen Besatzung von Mainz ,nicht mitgetheilt har, obwohl sie di.e nähmliche Luft einathmct und dieselben Dienste verricht, so wäre es möglich^ daß die Un fKrinirunq der priinnschen Truppen «i? lügen Einstusj auf diese Krankheit habe. Der frairkl^che Merkur meldet aus dem Darm-stadtischeil unterm 3. Iuny : „Die Darmstadrer Adv)-taten haben gegen das bekannte großherzogliche Mandat, wider iy^e sogenannten „llmtriebe", eine Schrift eingereicht, worin es un«r Anderm heisit; „Tie (die Advokaten) könnten nicht begreifen, ob man !d^ die Droyung, sie untcr das Militär z>, stecken, das Militär oker sie hade beeidigen wo«en, indem daraus hervorgehe, da^ man das Militär als ein« Zuchr- od^l-Sdl-afanstalr betrachte"«, s. w. Es heißt «nun, das; jenes Mandat weder aus des Großher« zogs ebener UberMgilng, noch aus dem Ministerium hervorgegangen, sondern das Wert einer ge« wissen Beamtenpartei sey, welche das Licht scheNet, und sichvor dem einstigen Tage 5er Rechenschaft fürchtet. Eben diese lichtscheue Partei, die ader nicht blos in Darmstadt spuckr, diese ist die wahre Verschworung gegen Thron und Altar, die man überall sucht, nur da nicht, wo sie sich findet! — Man hat auch nichc vcrnvmmen, daß die neulich von einem Professor zu Gießen, auf höhern Auftrag hin, (wie es hiesi) Statt gehabte Gewaltmaßregel, welche als die schmalichste Verletzung der Sicherheit de5 Eigenthums bezeichnet werden kann, von Darmsiadt aus mißbilligt worden wäre. (S. Z.) K ö n i g r e i ch S a ch s e n. A« 3. Iunp erklärte die jüngste Tochter bet 2 o^ Urmzen^annnlian, diePnnHcsslnll Joseph«-, (geb. den tt. December i6o5 (zuPillnitz ihre Einwilligung zu der ihr angetragenen Vermahlung mit ^em Könige vcn Spalvicn vor aUbn .anwesenden Mitglidcrn des königl. Dauses. DerKönig von Svanien «ünscht, daß seine rünftigeGemahlum noch vorCndcSeptembers «n Madrid eintreffe, und er soll ^ede Aussteueraus-geschlagen haben. en bekannten Vorsteher des vormaligen Champ d Asyle auf ei»e äußerst heftige We^seauslaßt, und diesen einen Betrüger und Tyrannen nennt. Der Vrieiist sehr umständlich/ und enchült'die empörendsten Angaben von Thatsache«/ die, wenn sie wahr sind^, beweisen würden? das; ^allemand sein« Gefährten geradezu in das Verderben,gezvgche, Machiea und ^'e-cicrc, die sich bisher in de:, Ni«0eelanden aufhielten, Crla^uiß ^ur Ruck^hr na h z-rankreich erhalcen habe«. , . B.) Brüssel, vom 4- Iuny. Das lonrn.Vi ä« pg. li.5 äußerte sein Befremden, daß sich Belgiens Er.dta so sehr befestigten, da man dießnichtfür allgemein nützlich hielte „Über die Nothwendigkeit der Ausrüstung unserer Gran^-Festungen (sagt dagegen das (>i icl> ) ist Federmann einverstanden. Frank-rcich ist ?in Nachbar, der stets eine zarte Vorliebe fi.r, Belgien hs^te, und«, um uns eines Sprichwort tes zu bedienen, es war fur dasselbe eine gute MUchkuh. Jetzt, da ,^^. ^,^ Nation ausmachen, dcren Einrichr mgen sich tagli h mchr befestigen, ist esuni unumgänglich nöthig, unsere Freyheit und Unabhängigkeit achtbar zu machen. -DaN'm 'rr'hc^vn sich an den Südgränzcn des Reichs furchtbare Plal-4 als mächtige Bollwerke, an deren Füsien der Ehv» geiz zerschellen wird, wenn die Eroberungssucht un» sere Nachbarn^ trotz der unseligen Erfahrung noch nicht gebessert habett sollte." (S. Z.) Das Eprichworl: Berge und Thaler kommen 'nicht zusammen aber die Menschen, findet sich nun auf einmal widerlegt. Dle Einwohner von Nawur und Dinant onde»lli.er Berg beigelegt, und ma^ sieht iu dcr That, wie da5 Gewicht des Wassers, welches sich taglich lnehr anhäuft, ihn alknahlig nach dem Maaßufer hingleitet macht. , (Ostr. B,) Preußen. Aus Berlin wird unterm ». Iuny in öffentlichen Blattern geschrieben: „Neil die Versawmllll'g der Truppen zu den Musterungen ausiermdcntliche Ausgaben herbeiführt, so will der König (der wegen seines neulich erlittenen Unfalls sie nicht selbst mustern kann) um nicht längeres Zusammenbleiben der Truppen zu veranlassen, statt seiner den Hronprir.« 2o8 zen die Musterllng vornehmen lassen. —Die Versetzung desHauptmanns v.Blöwe/eincsFr.'undeöSand's, der sich einige kühne Neden erlaubt hatte, von der , Garde zu, dein Regiment in Posen, hat unter dem Militär vieles Aufsehn gemacht.— Es ist geviß, das; der Obrist v. Massenbach zu i^jährigcm (d. d. bei dem Alter des Mannes so gut als lebenslänglichem) . Festungsarrest, und zu allen Kosten seines Prozesses verurrheilt ist. (Allg. Z.) G r o si b r i t a n n.i e n. Als zu London die Polizei, auf'Ansuchen der französischen Gesandtschaft, falschen französischen Banknoten nachspürt?/ entdeckte sie unerwartet eine Fabrik von russischen Noten/ worin füv i,^oo,ona Rubel fertig lagen. (Ostr. B.) ' , Die Regierung hat auf amtlichem Wege erfahren, dasi ein am i5. März aufMaltha eingelaufenem Schiff die Pest an Bord gehabt habe. Es sind demnach die nöthigen Befehle zur Vorsicht in alle Hafen des Königreichs und in die überseeischen Besitzungen abgegangen. Ein Dorfprediger in der Grafschaft Derby, welcher den Gottesdienst in mehreren Dörfer zu besorgen hat, ging am 2. Mai zu Fusie 2,4 engl. Meilen (5 deutsche), versah den Gottesdienst in 3 KirHen, worin er viermahl predigte, taufte ein Kind, sprach den Segen über eine Wöchnerinn, verlas 10 Ausgebothe, copulirte ein Paar, und hielt noch ganz zulegt an Abend eine Leichenpredigt. Dieser Mann ist bereits ein Greis von 70 Jahren, hat die vierte Frau, ,5 lebende Kinder, 16 Enkel und 4Urenkel. (Wdr.) Die Times hatten die Nachricht bezweifelt, dasi Admiral Freemaatle i.n mittelländischen -Meere Befehl habe, einige Kriegsschiffe nach England zurück zu schicken. Die Siln'halt sie für wahrscheinlich „in betracht der-kritischen Lage Frankreichs, und der zweckmäßigen Maaßregeln, welche man in England deßhalb für jeden Fall nehme." (Ostrr. B>) F rank r e i ch. Ein Gensdarmerie Kapitän zu Pz,l brachte sich kürzlich auf eine besondere?^rt ums Leben, ch^ e/eo-zu'te einen Soldaten, gab ihm ein heimlich scharf geladenes Gewehr, stellte sich vor denselben und kon-mandirte : Feuer; und augenblicklich lag er todt vor den Füßen des Soldaten. Dieser, höchst crschro.ken, wurde arrctirt u,ld würde das Leben verloren habeU/ wenn man nicht bei dem Kapitän einen Brief ge-f.ü.den hätte, dcr den ganzen Verlauf der Sache auf-t^ärre. ' (?^. v. T.) In dem Gebiet von Arles richten Heere von Heuschrecke^, so tleil, sie noch sind, große V.crwü-stungen an. Ungeachtet täglich eine ungeheuere Menge eingesammelt wird, so bemerkt inan doch nicht, daß sie sich mindern. Man befürchtet, d:e Hitze mochte ihre Anzahl vermehren und ihren Wachsthum befor« dern, und sie mochten, wenn sie die Kräuter abgefressen haben, auch das Getreide nicht v.'rschonen. ' Ein junger Franzose, Namens Hebert, der ftü-her ilach dem Champ d'Asyle ausgewandert war, ist von da zurückgekommen, und kann sich nicht genug Glück wünschen, dasi er dem traurigen Schicksale von mehr als hundert seiner Landsleute, die, dem grostcen Elend preisgegeben, umherirren, entronnen ist. Er ist zü Bordcau.r gelandet, und hat von den Herausgebern der Minerva, welche 5)^,^00 Fr. für das'C'hamp d'?lsyle gesammelt zu haben behaupten, seinen Theil für sich gefordert. Er hat aber bi? jetzt noch keine Antwort von ihnen erhalte«. , (östr. B.) N 0 rd - Am erik a> Füc auf Credit verkauft? La^,derben nord^vestlich voiu Ohio haben die vereinigten Nord-Amenkanlschen Staaten 7,2c)s>,/,8l) Dollars zu fordern. Alles vor 1612 verkaufte Land ist bezahlt, oder wegen Nichtbezahlung an die Regierung zurück verfallen. Der ganze Verkauf betrug seic dem i/,,//,47,6^5 Dollars, wovo^ 8/)i5,o5^ eingeqanqen sind. (W. Z.) Wechsel. Cours in Wien rom ig Iu.ny 1U19. Convent'^,l)lnü.lze oon Hu.idert 24^ ^2 Gedruckt bey Iguaz Alcys Edlen von Kleinmayr.