MARBURGER ZEITUNG AMTLICHES ORGAN DES Vwlag und ScbrtttlflUung Marburg a a Drau. Badgdi*« Ni. 8. Pemruu N.. 25-«?, 23-68, 24-«Ö. Ab II Üb« (Mgllch auBar Samitsgi Itt dl« SchrlHUltuog nur «uf Fernruf Nr 28-67 enelchbar, Unverlangte ZuichrHten ward« olcht rOckgeMDdl Bei tamtlichen Anfragen «I dai RQrkporto beliulegen. Poilsrheckkonto Wien Nr. 54 506. Getrhariiilellen ir Cll't. Marktplati Nr. 13. Fernruf Ni 7, und In Pettac Urnjnrtorgatse Nr 3. Fernruf Nr H STEIRISCHEN HEIMATBUNDES fotch^nt werktlglirb wl« Morgwia^tnag Basugipreii (Im »orao» lahlbarj monatlich RM 2,10 wioscbllaBlIcb 19,8 Rpf Poatnitongtgababri bat Uafantng im Strelfbiod tuiägllcb Portoi bei Abholen In dar GeachäftMlella 2.—-Altrich dureb Po«t moaaUlcb RM 3,10 (ainicbl. 10,8 Rp. (otizeitungtgabOhr) und M Rpf Zuitell-iiabuir. Elniatonmam vardaD am ge^jao Voralntendung da« Blnielpr« set und der Portoauslagen lugesendet Nr. 176/177 — 84. Jahrgang Marburg-Drau, Samstag/Sonntag, 24«/25. Juni 1944 Einzelpreis 15 Rpf Will Warum Cherbourg? der Feind seine Invasion noch auf andere Stellen ausdehnen, muss er seinen Nachschub für die Normandie sichern O Berlin, 23. Juni Die Anqlo-Amerlkaner, die bisher an Ihrer Inva«ionsfront noch über keinen brauchbaren Hafen verfügen, machen die größten Anetrengunqen Cherbourg In ihre Hand zu bekommen. An den Landfronten des Festungsbereiches dauern die erbitterten Kämpfe an. Nach einem vorübergehenden Einbruch In einen Sektor des östlichen Riegel«, der durch sofortigen Gegenetoß deutscher Eingreifre-«erven wieder bereinigt werden konnte, setzten die Amerikaner vor allnm von Süden und Südwesten her ihre verlustreichen Vorstöße fort. Die Kämpfe waren hier in den Hauptdrucksteilen in den Vormittagsstunden des Freitag noch im Gange. Der Gegner schoß seine schwere Artillerie ein und bombardierte die Festungsanlagen mit starken Kampfgeschwadern. Luftverteidigungskräfte schössen 14 der angreifenden Bomber ab und zwangen zahlreiche Staffeln zum zwecklosen Bombenabwurf über See. Cherbourg liegt in der breiten Lai^iit der nördlichen Spitze der Cotentin-Halb-insel und ist vor dem Kriege zu einem der stärksten Kriegshäfen Frankreichs ausgebaut worden. Zugleich war es Anlaufhafen für die großen Überseedampfer. Bei Cherbourg rücken die flachen Hügclwellen der Berge, der letzten Ausläufer des normannischen Hochlandes, im Süden bis unmittelbar an die Stadt, der Montage du Roule erreicht noch eine Höhe von 112 Metern. Die Hügelkette umschließt halbkreisförmig die AUstacit und das neue Militär- und Kriegshafenviertel im Westen. In den letzten Jahrzehnten trug Cherbourg ganz das Gesicht eines modernen Kriegshafens. Die Stadt war stark befestigt, der eigentliche Kriegshafen ist besonders in den Jahren nach dem ersten Weltkriege unter gewaltigem Kostenaufwand ausgebaut und erweitert worden. Der Feind hofft, daß ihm der Hafen Cherbourg es ermöglichen wird mit seinen Truppentransporten landen zu können die er direkt aus den Vereinigten Staaten heranschaffen möchte, den zur Zeit noch In England versammelten amerikanisch-britischen Divisionen dagegen dürfte vermutlich die Aufgabe zugedacht sein, sich der nordfranzösisch-belgischen Küste zu bemächtigen. Da die Sowjets gestern nachmittag im mittleren Ab-schmtt der Ostfront zu ihrer Sommer-offensive angetreten sind, ist anzunehmen, daß die Anglo-Amerlkaner in Kürze auch mit der zweiton Invasionsphase beginnen werden Vorerst freilich sind das noch sehr unbestimmte Hoffnungen, denn das ganze Invasionsprogramm ist alles andere als termingemäß vorlaufen und die hohen Verluste, die der Feind unablässig in Kauf nehmen muß, lassen die Nachschubsorgen verstehen. Die Invasion ist den Briten und Amerikanern zu einem blutigen ppfergang geworden. Sie brauchen Erfolge um jeden Preis, um die Sorgen ihrer Heimat abzulenken. Es wird sich noch herausstellen, wie die Öffentlichkeit drüben auf die Verluste reagieren Am Boden zerstört Der Angrlfl auf Flugplatz Pollawa dnb Berlin 23 Juni Der im Wehrmachtbericht vom Donnerstag erwähnte wirkungsvolle Angriff schwerer deutscher Kampfflugzeuge auf dea sowjetischen Flugplatz PÖltawa hat, wie jetzt durch Auiklärungsbilder bestätigt wurde, den nordamerikanischen Bomberverband schwer getroffen, der am Vormittag des 21. Juni nach Teilnahme am Terorrangriff auf Berlin mit Ostkurs weitergeflogen und in Poltawa gelandet war. Aus den Bilderunterlagen der deutschen Aufklärungsflieger ergibt sich, daß 36 viermotorige nordamerikaniäche Bomber durch Bombentreffer am Boden zerstört worden sind. Außerdem wurden fünf zweimotorige feindliche Flugzeuge vernichtet. Weitere abgestellte Maschinen haben erhebliche Beschädigungen erlitten. Auch 13 Bombenstapel sind bei diesem Angriff den deutschen Fliegerbomben zum Opfer gelallen. Darüber hinaus zeigen die Aufklärerbilder schwere Beschädigungen der Flugzeughallen, der Start- und Landebahnen, Tankwagen und Unterkünfte. Weiter führte ein starker Verband deutscher Kampfflugzeuge in der Nacht zum Freitag einen schweren Schlag gegen den sowjetischen Flugplatz Mirgo-rod, auf dem ein anderer Teil des am 21. Juni in der Sowjetunion gelandeten USA-Kampfverbandes stationiert war Nach den bisherigen Feststellungen wurden mindestens 20 viermotorige USA-Bomber vernichtend getroffen odei brannten aus. Damit hat die deutsche Luftwaffe in ?wei aufeinanderfolgenden Nächten einen hohen Prozentsatz der in der Sowjetunion gelandeten amerikani-tchen Bomber verruchtet. wird. Der harte Widerstand unserer Panzerverbände, die im Raum von TiDy bei der Abwehr feindlicher Angriffe und im Nachstoß gegen zurückgeworfene britische Kräfte, zahlreiche Panzer abschössen und der feindlichen Infanterie schwerste Verluste zufügten, hat die gegnerische Führung veranlaßt, die Front an dieser Stelle zurückzunehmen. Die Ausfälle sind offenbar so schwer, daß die örtlichen Reserven zur Auf füllung der schwer angeschlagenen An* griffsdivisionen nicht mehr ausreichen. Es ist möglich, daß die seil Mlttwoch-nachmittag vor der Orne-Mündung liegende und in der Nacht zum Donnerstag durch unsere Flugzeuge angegriffene Nachschubflotte die erwarteten Verstärkungen mitbringt. Als sie im Laufe des Donnerstag aus- | reich ab. zuladen begann, nahmen unsere Küstenbatterien die Schiffe erneut unter Feuer und erzielten den im Wehrmachtbericht angefühiteji Erfolg. Auch der erneute Beschuß des britischen Feldflugplatzes bei Caironiit durch unsere Küstenartillerie hatte die erwartete Wirkung. Zahlreiche Treffer machten den dort errichteten behelfsmäßigen Start- und Landeplatz unbrauchbar. Weitere Arfrllleriekämpfe entwickelten Elch im Seegebiet von Kap Gris Nez, wo unsere Geschütze ein feindliches Gelelt durch gute Treffer zum Abdrehen zwangen und bei den normannischen Kanalinseln. Hier wehrten unsere Batterien 'in der vergangenen Nacht einige gegen die Häfen von St. Peter Port und Sr. Helier gerichteten Jagdbombernngriffe erfolg- Beendete Pause im Osten Das Anlaufen der sowjetischen Sommeroffensive O Berlin, 23 Juni Mit dem Anlaufen der sowjetischen Sommeroffensive auf einei Frontbreite von zunächst 1.60 Kilomelein im Mittelabschnitt der Ostfront scheint dei von den Alliierten geplante- konzentrische Generalangriff gegen Europa nunmehr eingeleitet worden zu sein Die große Pause an der zweiteiusend Kilometer langen Ostfront muß seit gestern als beendet angesehen werden Am 22. Juni, dem dritten Jahrestag des Beginns der Kampfhandlungen zwischen Deutschland und der Sowjetunion, haben die Bolscha-wisten mit dem erwarteten Anqrlffsun-ternehmen begonnen. Die Offensive des Gegners nimmt ihren Ausgang von demjenigen Frontabschnitt aus, der für die Sowjets am weitesten zurückhängt. Sie gilt also zunächst einmal der Beseitigung der ihnen gefährlichen Ausbuchtung der deutschen Front und hat zweifellos das Ziel, im Durchbruch das engmaschige Verkehrsnetz in Richtung auf die baltischen Län- der an «ich zu bringen und damit die deutsche Nordfront von der Südfront zu trennen. Der Offensiviaum sich von der Gegend südlich Mogilews bis hinauf nach Sirotino, das nordwestlich von Witebsk liegt. Schwerpunkt des bolschewistischen Unternehmens ist der Raum von Witebsk selbst, der vom Gegner von zwei Seiten her berannt wird, »udhch der Rollbahn bildet Orscha den zweiten Druckpunkt, womit die größte und breiteste Verkehrsader der westlichen Sowjetunion wiederum dei Schauplatz einer Großschlacht zu werden verspricht. Mit dem Beginn der Schlacht um diese große Autostraße nach Minsk hat eine neue wichtige Schlachtenfolgc ihren Anfang genommen. Die Deutschen sind seit Monaten vorbereitet. Sie haben die aut-(fedehnte Front an ihrer Angelpunkten weitgehend verstirken ^ können. Pcfl steht schon jetzt, daß unser Widerstand im Osten mit anderen Maßen zu messen sein wird und daß dieser Sommer ein auch mit geringen Streitkräften fügten sie den Anglo-Amerikanern fühlbare Verluste zu liie Anglo-Amerikaner aber, so schließt der Korrespondent, verwendeten in Italien so starkp militärische Kräfte, daß sie sich nicht an Hand der erzielten Resultate rechtfertigen lassen. Weil er die Wahrheit sagte Lyttelton soll zurücktrelen dnb Genf, 23. Juni In Washington hält die Erregung über die Erklärung des britischen Produktionsministers Lyttelton vor der USA-Handelskammer in London über die Provozierung Japans durch Roosevelt weiter an. Ein Gefolgsmann des Präsidenten, der demokratische Senator Lukas meint, daß man den Rücktritt Lytteltons fordern müsse. Kundgebungen in Serbien dnb Belgrad, 23. Juni Der 22. Juni ist nicht nur in der serbischen Hauptstadt zu einem eindrucksvollen Bekenntnis des serbischen Volkes zum Kampf gegen den Bolschewismus, sondern auch in den Kreisstädten und Bannorten der antikommunistischen Selbstsf.hutzverbände geworden. Überall wurden Kundgf'bungen abgehalten, die unter der Parole »Tod dem Bolschewismus« standen. Dem Vorbeimarsch von Abteilungen der serbischen Slaatswache und des Frei-wiligenkorps vor dem Ministerpräsidenten am Donnerstag ncichmittag wohnte eine unübersphbare Menschenmenge bei, die Generaloberst Nnditsch begeistert zuiubelte und ihn als Retler Serbiens begrüßte. Grenzland Kardien Zu den Kämpfen in der östlichen Provinz Finnlands Von unserem Korrespondenten Bernhard Grämlich äußerstes Maß bringen wird. an erbitterten Kämpfen In Rom herrscht der Typhus Hunger und Seuchen, aber keine Kriegswende tc, Madrid, 23 Juni In Rom ist eine Typhus-Epidemie ausgebrochen, berichtet ein britischer Kurier, der soeben aus dei italienischen Hauptstadt in Gibraltar eingetroffen ist. Sie sei von Flüchtlingen eingeschleppt worden, die zu Tausenden die Stadt bestürmen und von den Behörden vorläufig aus Mangel an Beamten nicht kontrolliert werden können. Dadurch bestehe die Gefahr, daß die Seuche wie in Neapel ungeahnte Ausmaße annehme Man schätzt die Zahl der bisherigen Krankheitsfälle auf 10 — 15 000 D.e Krankenhäuser hätten nicht genügend Desinfektionsmittel Für das Militär bestünden strenge Isolierungevorschriften. Aus Algler frisch gelieferte Impfstoffe hätten sich als unwirksam erwiesen. Hunger, Seuchen und Bolschewismus sind die Begleiterscheinungen nordamerikanischer Herrschaft für die betroffenen Völker. Das ist der Erfolg der »Befreiung« der Italienischen Hauptstadt. Selbst in England muß man das Fiasko der amerikanischen Verwaltung feststellen. während zui gleichen Zeit die Erkenntnis über den bisher nui sehr bedingten militärischen Wert der Italienoffensive wächst. So bringt die englische Wochenschrift »Pikture Post« einen Ai-tikel ihres Kriegskorrespondcnten, m dem unumwunden festgestellt wird, daß Italien für die englisch-amerikanischen Operationen nur eine einzige große Sackgasse sei. Die Einnahme Roms habe dem Krieg ebenso wenig eine für die Alliierten günstigere Wendung gegeben, wie die damalige Besetzung Neapels. Der über Italien nach Deutschland führende Weg sei schon von der Natur versperrt. Italien selbst aber «ei nur eme Außenbastion der Festung Europa. Auch könnten die Anglo-Amerikaner den Deutschen in Italien keine vernichtende Niederlage zufügen, denn die deutschen Hauptstreitkräfte stünden nicht dort Für ein derartiges Gelände wende Deutschland keine größeren Truppenverbände auf, Reval, Im Juni Karelien ist ein Grenzland im Grenzland. Als östliche Bastion Finnlands hat es in der Auseinandersetzung zwischen Rußland und Finnland immer wieder die Schlachtfelder gestellt. Karelien ist i nicht nur der Landrücken zwischen Kronstädter Bucht und Ladoga-See, Karelien ist die Seensenke vom Weißmeer bis zum Swir. Aus der geographischen Begrenzung hat es sich zur Idee gelost, zur Idee des Grenzertums, die nicht nur politisch, sondern im Sinne eines star-i ken Menschentums überhaupt gesehen ' werden darf. Karelien bedeutet Heimat-i liebe und Kämpfertum und umfaßt in sei-I ner ethischen Bedeutung alle Kultur-I werte des Grenzerdaseins. Kein Wunder, I daß dieser östlichsten Provinz die be-I sondere Liebe des finnischen Volkes ge-I hört, und daß dieses Grenzland gerade die finnische Jugend zu den Autgaben, die daraus erwachsen, verpflichtet. Die Ltndenge Das Herzstück Kareiiens ist die Landbrücke zwischen der Finnischen Bucht und dem Ladoga-See, die als karelische Landenge bekannt ist. Sie schlägt auch verkehrsmäßig die Brücke nach dem Osten und stellt mit Eisenbahn und Straßen die Verbindung mit Leningrad her. Während alle Verkehrslinien den geo-politischen Verhältnissen entsprechend vom Süden nach Norden verlaufen, stellt die Strecke Helsinki—Vlipurl—Leningrad die einzige West-Ost-Verbindung dar. Die lange Östgrenze Finnlands tritt hier das erste Mal aus dem unwegsamen Gebirgsrücken heraus und verläuft in der fruchtbaren Ebene Kareiiens. Sie begibt sich hier des sicheren Schutzes der der Einflüsse von Moskau und Nowgorod lebten die fintuschen Stämme dei Karelier in den schwer zugänglichen Wildmarken zwischen Meeren und Seen und entwickelten sich vom Fischer unrl Jäger zu Ackerbauern und Viehzüchtern. Den Wegen des Handels folgte der Ver« such der machtpolitischen Einflußnahme. Stockholm und Nowgorod interessierten sich gleichermaßen für den finnischen Raum, der bereits um das 12 Jahrhundert in das Spannungsfeld zwischen Osten und Westen geriet, das bis auf den heutigen Tag zum Schicksal dieses europäischen Vorfeldes geworden ist. Mit Burgen und Klostern suchten Stockholm und Nowgorod ihre Macht zu festigen, und den mächtigen Trutzburgen von Viipuri und Olaflinur stehen die Zwie-belkuppen der russischen Kirchen und Klöster gegenüber. Die Grenzen der beiderseitigen Interessenzonen teilten die Ostkarelier Nowgorod und die Westkaielier dem schwedischen Finnland zu. Daß bei dem Urzustand dp.s unübersichtlichen Landes an keine genaue Abgrenzung gedacht werden konnte, scheint verständlich. Beim Frieden von Nöleborg (1295) verlief die Grenzlinie quer über die karelische Landenge, und bis zum Moskauer Zwangs-frieden 1940 hat sich zwischen Ladoga-See und Finnischer Bucht nicht vse! an dieser Grenzziehung geändert. Die Nowgoroder Ansprüche werden von Moskü» übernommen, und schließlich sind von dem neugcgründeten Petersburg die Grenzen im karelischen Raum um so konse-guenier wahrgenommen worden. Die Ostkarelier blieben unter russischer Botmäßigkeit, ohne das Bewußtsein des fin- menschenleeren Wildmark und bezieht nischen Nationalgefuhls aufzugeben. Daß gerade hier das finnische Nationalepn* »Kaiewala« seinen Ursprung hat, bestätigt, daß nationale Empfindungen unter einer steten Gefährdung immej' am le bendigsten sind. i anstelle von Urwald und Granitsockeln j ein flachwelliges Kulturland in ihr Be-I reich ein. Das Flußsystem des Wuoksen teilt die karelische Enge in einen Ost-und Westteil und bildet ein schwer i überwindbares Hindernis. Ein guter Bo-' den trägt eine dichte Bevölkerung, und leben blühenden Fluren besitzt Karelien die besten finnischen Waldkulturen. Interessenzonen In einem weitgespannten Sinne ist Karelien, das finnische Kernland, immer Grenzland gewesen Am Schnittpunkt der alten Verkehrswege und an der Wasserscheide zwischen Atlantik und Schwarzem Meer entwickelte sich ein Handelszentrum, das über Nowgorod in weltweite Beziehungen trat. Außerhalb Der deutsche Wehrmachtbericht 10000 brf-Truppentransporfer versenkt Erfolge unserer Flieger gegen die Invasionsflotte — Weiter Störuhgsfeuer auf London Bolschewisten begannen ihre Angriffe am mittleren Frontabschnitt dnb Führerhauptguartier, 23. Juni Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: In der Normandie trat der Feind gestern mit starken Kräften gegen die l.andfront der Festung Cherbourg zum Angriff an. Heftige Kämpfe, in die starke feindliche Schiffsartillerie und Luftstreitkräfte eingriffen, entwickelten sich besonders an der Südost- und Ostfront der Festung. Wo einige unserer Widerstandsnester in der weitgespannten Festungsfront verloren gingen, sind Gegenangriffe im Gange. Küstcnbatterlen des Heeres und der Kriegsmarine griffen während des ganzen Tages in die Erdkämpfe ein und erzielten Treffer in feindlichen Bereitstellungen und Panzeransammlungen An der übrigen Front des Landekopfes fanden nur örtliche Kämpfe ohne größere Bedeutung statt. Unsere Artillerie nahm feindliche Schiffsansammlungen und Ausladungen vor dem Landekopf unter Feuer. Zwei Frachter wurden getroffen, zwei feindliche Kanonenboote in der Orne-Mündung zum Abdrehen gezwungen. Kampf- und Torpedoflugzeuge ver- senkten in der vergangenen Nacht zwei Zerstörer, einen Truppentransporter mit 10 000 brt und einen Frachter mit 8000 brt. Zwei Kreuzer, zwei Zerstöret, drei Frachter mit 28 000 brt und vier weitere Handelsschiffe wurden schwer beschädigt. Uber der normannischen Küste und den besetzten Westgebieten wurden gestern 72 feindliche Flugzeuge zum Absturz gebracht. Das Störungsfeuer auf London hält nn. In Italien trat der Feind nach beendeter Umgruppierung gestern erneut fast auf der ganzen Front zum Angriff an Im Raum nördlich Grosseto konnte er nach erbitterten Kämpfen unsere Front wenige Kilometer nach Norden zurückdrücken. In allen übrigen Abschnitten wurde der Feind unter schwersten Verlusten abgewiesen. Uber 30 Panzerkampfwagen wurden vernichtet oder erbeutet Die 3. Flakbrigade hat in Italien in der Zeit vom 1. bis 20. Juni 114 feindliche Flugzeuge und 69 Panzer abgeschossen. Seit Beginn des feindlichen Großangriffes In Italien wurden 1046 feindliche Panzer vernichtet oder erbeutet. Im Süden der Ostfront scheiterten örtliche Angriffe der Sowjets an der Strypa, nordwestlich Tarnopol und südlich des Pripjet. Im mittleren Frontabschnitt haben die Bolschewisten mit den erwarteten Angriffen begonnen. Die auf breiter Front mit Panzer- und Schlachtfliegerunterstützung geführten Angriffe wurden in harten Kämpfen abgewiesen, örtliche Einbrüche in sofortigen Gegenstößen bereinigt. Beiderseits Witebsk sind noch erbitterte Kämpfe im Gange. Auch zwischen Polozk und Novoschew sowie nordöstlich Ostrow führte der Feind stärkere Vorstöße, die erfolglos blieben. Starke Verbände schwerer deutscher Kampfflugzeuge führten einen zusammengefaßten Angriff gegen den Flugplatz Mirgorod, 20 viermotorige Bomber und große Betriebsstoff- und Munitlonsvor-räte wurden vernichtet. Einzelne britische Flugzeuge warfen in der vergangenen Nacht Bomben im Raum von Hamburg. Deutsche Kampfflugzeuge griffen Ziele in Ostengland &n. Glacis der Sowjets Mit der Erschließung des karelischen Raums über die Halbinsel Kola zum Atlantik und durch den Bau der Murman-Bahn und des Weißmeerkanals investier, ten sich die Russen derart, daß sie den bis dahin unberührten Norden immer entscheidender in ihre Machtpolitik mit einbezogen. Die Bolschewisten waren in dieser Hinsicht gelehrige Schüler des Zarenregimes und führten dessen Politik noch konsequenter fort Ihre geopoliti-«che Erkenntnis ließ diesem Grenzfeld von größter strategischer Bedeutung alle Aufmerksamkell zuwenden. Das selbständige Finnland, das Ifllfl nach blutigen Kämpfen zur Wirklichkeit wurde, war noch zu schwach, um seine Forderungen auch im Osten mit Nachdruck durchsetzen zu können. In Archangelsk, Murmansk und Petsamo gelandete britische Truppen schienen diese Absicht auch von vornherein zu unterbinden, so daß die Finnen nach einem schwächeren Vorstoß in das Gebiet zwischen Ladoga und Onega sich wieder zurückziehen und die Ostkarelier ihrem Schicksal überlassen mußten. Der Dor-pater Frieden (1920) bestimmte die endgültige Grenze, und die von den Bolschewisten geschaffene »autonome karelische Sowjetrepublik« erfreute sich nur solange der zugestandenen Rechte, als sie energisch durch den Finnen Dr Güllinq vertreten wurde, und die Sowjets ihre Herrschaft noch nicht genügend gefestigt hatten Finnland mußte auf Repola und Poratärvi verzichten und in der Folgezeit zusehen, wie die Bolschewisten in wachsendem I^mfanqp aus Ostkarelien unter Nichtachtung aller Selbsthestim* mungsrechte jenes Glaci^c; ausbauten von dem aus im Herbst 1931 der Krieg nach Westen nach Finnland netrngen wurde Die Grenzer Wer an der nationalen Haltung der Karelier zweifelte, wurde während 'des russisch-finnischen Winterkrieges 19.39/40 eines besseren belehrt. Durch den Moskauer Zwangstrieden verlor hier Fmn» Und »ine Bodenflache von 33 qkm. D e SOO OOOKarelier wdoderten «^punlan teilweise ichon während der Kampihdndlun-gen in dai finnische Mutteriund zurück K#in Mensch blieb in den qerauhton Ce-l>l«t«n. In der Zwisihenzoit sind sie heimgeitehrt, und heute stehen die Kd-relier wieder zwischen Finnischer Bucht und Ladoga-Sce mit der Wdlfe in der Hand. Seit den trühcii Morgenstunden des 9 Juni reint der alte Widersdcher erneu! die h etorische Grenze an, die Jnhrhund(?rto hindurch vom Blut hasten Grenzertums qetränkt und von wahr- haft europSischer Verantwortung gehalten worden ist. In den Aufrufen de« finnischen Ob«rbe-fehkhabers und Minietorpräsidenten wird der Ernst der Lage ebenso unterstrichen, wie der teste Wille betont, dem überlegenen Anqreiier Jenen bewahrten fin* nischen Mut entgegenzustellen, der diesem soldatischen Volice eigen ist. Die hohen Qudlitcilen dei finnischen Armee worden in einer betont schwierigen Situation ihren Einflufl nicht verfehlen, Die ^^ärte de« Widcrstanries itommt tn den hohen \'er!ustziffern der Sowjets zum Ausdruck. Terrorangriff auf ein Altersheim 11 Todesopfer, 29 Verletzte — Ein Bischof klajt an Vorbereifung der Seeschlacht? V/eiterc Erfolge der Japaner bei den Marianen dnb Tokio, 23. Juni Das kaiserliche Hciuptquartier gab um Freitdg folgenden Bericht herau«; Unftcre kombinierten FloUeneiiiheiten etießen am 19. Juni bei den Marianen auf drei feindliche Gruppen und eröffneten eofort den Angriff. Die Schlacht wurde am 20. Juni forl(|csetzt. Wahrend diese« Zeltraumes wurden von unseren Einheiten versenkt oder schwer beschädigt: Fünf feindliche Flugzeugträger, mindestens pin Schljchtschiff. Uber 100 feindliche Flugzeuge wurden abqefichos-«en. Unsere Einheilen versetzten jedoch dem Feind noch keinen entscheidenden Schlag. Unsere Verluöto betragen; Ein Flugzeugträger, zwei Hilfsöltdnker, 50 Flugzeuge. In den wenigen Tagen seit Beginn der Land- und Seeoppratioiien bei den Ma-riänen-lnseln erlitten die Nordamerika- ner einen neuen schweren Schlag. Sie verloren in einem Kampf, der am 16 Juni begnnn, die ganze Nacht andauerte und am 20. Juni weitergeführt wurde, ein Schlachtschiff und über 100 Flugzeuge. Bis Freitagabend liegen In Tokio außer der amtlichen Verlautbarung des kaiserlichen Hauptquartiers noch keine Einzelhelten vor. Bemerkenswert ist die Tatsache, daß beide Seilen mit allen Mitteln vereuchen die schwimmenden Luftbasen und damit die ir den Kampf eingreifenden Flugzeuge auszuschalten. Die Luftwaffe spielt bisher in den Kämpfen Im Marianengeb'et die Hauptrolle. Zu einem Zusammenstoß der eigentlichen Flottenverbände ist es noch nicht gekommen. Aber der Bericht des kaiserlichen Haupt-quartlers läßt den Schluß zu, daß mit ftveiteren größeren Kampfhandlungen Im ^3ebiet des mittleren Pazifik gerechnet werden muß. Feuerbälle über dler Ostsee Ein Pulk viermotoriger Terrorbomber völlig aufgerieben tc Paris, 23. Juni Zahlreiche Orte de« nördlichen und westlichen Pariser Gebietes wurden am Donnerstag von britisch-nordamerikani-schen Terrorfliegern angegriffen, berichtet die Presse von Freitag früh. Viele Wohnhäuser wurden zerstört oder schwer beschädigt. In Saint Denis wurde ein Altersheim völlig vernichtet, aus dessen Trümmern bisher 11 Tote und 29 Verletzte geborgen wurden. Ein abgeschossene« Flugzeug stürzte über dem 19. Pariser Stadtbezirk ab. Eine bei Versailles gelegene Gemeinde wurde besonders schwer getroffen. Anläßlich der Beisetzung von Todesopfern eines Terrorluftangriffs geißolten der Präfekt des Departements Charente und der Bischof von Angouleme die un« menschlichen Kriegsmethoden der brl-tisch-nordamerikanischen Luftwaffe. Der Bischof von Angouleme erklirte wöitlifh: »Männer ohne Mut trinken seit Monaten Frankreichs Boden mit Blut, töten Frauer» und Kinder und haben auch unsere Stadt heimgesucht. Als redlicher Mensch und stolz darauf, es inmitten der schändlichen Verheerungen zu bleiben, sage ich ganz entschieden, daß ich nicht zu jenen gehören möchte, die solche Verbrechen vollführen. Schande über siel Das wird ihnen nicht verziehen werden, denn es gibt über dem Himmel, der hnen al» Schlupfwinkel dient, einen -löheren ,der sie gewiß schon verurteilt lat.« Plünderer und Mörder Bolschewisten wüten in einem estnischen Bauemhof Von Kriegsberichter (PK) In den frühen Vormittagesturden des Dienstag flogen stärkere feindliche Bomberverbände in das Reichsgebiet ein. Ein Teil von ihnen wurde von unseren Zerstörern über der Ostsee zum Kampf gpistellt und im Verlauf des schneidigen Angriffs vollständig aufgerieben. Einzelheiten dieses Luftkamplus schildert der nachfolgende Bericht. Kurz nach der Einsatzbesprechung auf dem Gruppenqefech'sstand erfahrt man, daß viermotorige Bomber zu einem neuen Angriff auf das Reii hsgebiet angetreten sind. Noch immer also ist dem Gegner nicht die Siiinlnslgkeit dieser Angriffe auf doutsche Frauen, Kmder ur I Greise, auf Krankenhäuser, Kultur-6t !!■ n und Wohnviertel aufgegangen, t hat in über Jahre^ifrist verbrecheri-Kchrn Wahnsinn zur Methode unkriegerischen Massenmordes entwickelt und ei. Wie seine Hintormänncr sind verbohrt genug, auch aus dem Einsilz einer neuen doutsrhen Waffe nicht die einzig logische Schlußfolgerung zu ziehen. Nun gut: sie werden sehen, daß die Relchsvertei-diquiiq trotz Invasion m ungebrochener Stnrke steht und seine Gangsterbesat-zungpn In ihren Mordmoschinen das eigene Todesurleif mit nach Deutschland tragen. Im Alarmstart sind die Zerstörer 6o-eben vom Flugplatz geiagt und fliegen niin in vielen tausend Metern Höhe zum Angriff auf den Feind. Sie haben so oft in den vergangenen Monaten ihren unvergleichlichen Angriffsge'st und ihren drcTufriängerifichen Schneid bewiesen, d iß P O fiplVist diesen Kampf gegen die felnd-lirhen Terrorbomher nicht mehr als ei-V ; aiißergowohnliches, sondern t^d g-l'rh als die Erfüllung einer harten Pflicht fr, finden. In einem starken Veroand r ^n sie den Feind im norddeutschen R ini. Was sich in den nächsten Minuten dhsnielt, ist ein Werk der Vernirh-tc'^q. Dio Garbf^n der Bordkanonen und ''i'nengewehre schlagen in die R inpie und Motoren, zerfetzen die Flä-rh '1 und Leitwerkflossen. Karl Klaus Krebs Da berichtet z. B. der Leutnant D., Träger des Deutschen Kreuzes in Gold: »Die von mir zuerst beschossene Viermotorige stand schon nach den ersten Feuerstößen in Flanunen und ging als Feuersdule senkrecht nach unten. Der zweiten Viermotorigen schoß ich die linke Fläche ab. Sie trudelte ab. Leider konnte ich nicht weiter angreifen, da ein von einem Kameraden in Brand geschossener viermotoriger Bomber auf mich herunterstürzte und ich erst im letzten Augenblick nach rechts oben wegkam.« Auch der Oberfeldwebel T. meldet ein gefährliches Erlebnis: »Ich wollte mir gerade den zweiten Vogel vorknöpfen, da erhielt meine Maschine einen Schlag, daß ich im Augenblick dachte, der ganze Rumpf sei weggerissen. Glücklicherweiae aber war das nicht der Fall. Durch einen unglücklichen Treffer wurde nur meinem Bordfunker das Kabinenfach über dem Kopf »abmontiert«. Später fiel auch noch der rechte Motor aus. Aber ich habe doch noch eine saubere Eiiunotorenlan-dunq hingekriegt.« Als der Zerstörerverband durch den Feindpulk durchgerast ist, stehen hinter ihm Feucrbälle und dichte Qualmwolken. .Viele »Liberators« trudeln steuerlo« auf See hinunter, andere sacken brennend immer tiefer ab, einem dritten Teil fehlen Leitwerkstücke oder anderes, Motoren zeigen grollweiße Bronnstoffahnen Alles in allem: der ganze Pulk ist aui-einandergerissen, zerfetzt, in Brand geschossen und ins Meer geschickt worden Die Zerstörer der Reichsverteidifjung haben dem Feind bewiesen, daß sie nach wie vor zur Stelle sind, wenn er Mord und Brand in die Heimat trägt. Ein ganzer Pulk viermotoriger Terrorbomber wurde in den Vormittagsstunden des 20. Juni aufgerieben. Viele hundert Mann fliegendos Personal verlor der Feind. Er wird auch in Zukunft immer wieder einen ungeheuren Blutzoll entrichten müssen. dnb Reval, 23. Juni Aus Auwere, einem Dorf der estnischen Gemeinde Alutavus wird bekannt, daß die Bolschewisten in weniger als 20 Minuten ihres Aufenthaltes in einem Bauernhof, den sie plünderten, drei Frauen ermordeten und zwei Kinder schwer verwundeten. Der ISjährigo K. aus der Familie konnte sich nur dadurch retten, daß er sich rechtzeitig auf dem Heuboden versteckte. Er berichtete über die bolschewistische Bluttat folgende Einzelheiten^ „Mein Vater war eben in die etwa 200 Meter vom Wohnhaus entfernt liegende Scheune gegangen, als ich von dort den Ruf vernahm: „Ruki uverch" (Hände hoch). Ich begriff sofort, dort waren also bereits die Bolschewisten und nahmen meinen Vater gefangen. Ich lief auf den Bodenj zu gleiche/ Zeit drangen die mit Maschinenpistolen bewaffneten Bolschewisten, fünft oder sechs an der Zahl, in unser Haus ein und zertrümmerten Türen und Fenster, Schüsse krachten, Schreie gellten durch das Haus. Ich hörte noch, wie meine Mutter einen Schmerzensschrei ausstieß und meine Geschwister wimmerten, da hielt Ich es nicht mehr aus, ich verließ mein Versteck, da sah ich, wie die Mörder vollbepackt mit Kleidern und Wäsche, die sie aus den Truhen geraubt hatten, den Hof verließen. Im Hause lagen meine 11jährige Schwester und mein 7jähriger Bruder in ihrem Blute vor dem Ofen, mit schweren Verletzungen im Rücken, auf der Brust und an den Beinen. Die Bolschewisten hatten sie mit Kolbenhieben niedergeschlagen und waren dann ins nächste Zimmer eingedrungen, wo meine 52jäh-rige NTuttor mit 7wel Nachbarfrnuen saß. Die drei Frauen lagen nun mit schweren Hieb- und Schußwunden tot vor mir am Roden. Am Leben war nur noch meine 84jährige Großmutter geblieben, dio sich in der Dreschkammer verborgen gehalten halte Mit Hilfe von deutschen Soldaten, die am nächsten Tage wieder in unser Dorf kamen, wurden meine Geschwister in ein Spital gefahren und die Frauen bestattet. V 1 Das ist: Vargelhuiotwatf« eins O Berlin, 23. Jimi mV t/ju" (VtrgeJlunfftwane Numater eJm) ist die deulache Bezeichnung lür die neue deutsche fernwaiie, deren ße-Stimmung es iat, der von der englischen Krieg/ührung eingeführten „slrategi-achen Luitbombardierung" das slralcyi-sehe Gegengewicht entgegenzusetzen, ateilte Helmut Silndermann, der Stellvertretende Reichspressechef, vor Aus-landspreaaevertretern lest. Deutschland sehe Mich durch den Gebrauch dicfcr neuen ersten Veryeltungswaitc in die günstige Lage vorsetzt, seine iuftwalfe nun mehr außschiielilich takliscl{cn Aulgaben vorzubehalten. Unter slrnlcgischrr Bombardierung ist, wie er erklürle, der Luiteinsatz gegen Verkchrsaniaqcn und kriegswirtschaftliche Objckle im feindlichen Heimatgebiet bzw. im fcindJichrn Hinterland zu verstehen, während der taktische Luftwafieneinsatz sich vor al-fem im Zusammenhang mit den mililä-rischen Erdoperationen vollzieht. Die airategiache Bombardierung ist rrstmnJfi von dem britischen Premier Chomhrr-lain und dessen dokumentarisch belegtem Gespräch mit dem selnerzeillgcn Iranzösisciien Minislerpräsidenten Dnlo' dier als Kriegsmiltel iesIgeJegl worden. Der Angriff auf die deutsche Insci Sylt anfangs des Jahres 1940 war die erste praktische Befolgung der von England schon lange vor dem Kriege aufgestellten Kriegsgrundsätze Die deutsche „Geheimwaffe Nummer eins" Ist fetzt seit acht Tagen ununterbrochen gegen Engfand In Funktion. In unregelmäßigen Abständen mit einer wechselnden Zahl von Beschüssen und konzentrierten Feuerschlägen nehmen die deutschen Sprengkörper schwersten Kalibers Ihre Ziele im südenglisrhrn Auimarsch bzw. Bereitstellungsraum an. Die längste Pause, die bisher zwischen einzelnen Abschüssen gelegen habe, beirage nur etwa dreieinhalb Stunden. Bonomi« nur ein Uebergang Die Wegbereiter des Bolschewismus in Italien dnb Vichy, 23 Juni Dem von der alliierten Besatzung eingesetzten italienischen Kabinett Bonumi gehöre, wie „Action Francaise" feststellt, ein Kommunist an, der Landwirt-schaftsminlsler geworden sei Moskau habe dies gefordert, und es sei nur ein Anfang. Wenn diq Bolschewisierung Europas gelänge, würden die Bononil und Sforzas ihre Plätze sehr bald den Ordensmitgliedern Stalins überlassen müssen. Zur gleichen Frage bringen einige Blätter der französischen Südzona einen Bericht über .Eindrücke eines amerikanischen Beobachters in Süditalicn. Danach werde die Regierung Bonomi in der gegenwärtigen Lage als eine Art Kerenski-Kcibinet betrachtet, dem lediglich eine Übergangsrolle bis zur vollständigen Bolschewisierung des Landes zugedacht sei. Diese Eindrücke des amerikanischen Beobachters zeigten, daß iihnlich wie in Nordafrika auch in Ita-li(>n die Ankunft der Anglo-Amerikaner als ,,Befreier" die gleichen Folgen habe, nümlich die allmähliche Aufrichtung der Herrschaft der bolschewistischen Partei. Welche Absichten die Partei habe, zeige ein Flugblatt, in dem es u. a. heißt: Wenn die Bourgeoisie glaube, sie könne durch gewisse Äußerlichkeiten die Gunst der kommunistischen Partei gewinnen, so irre sie sich: Wenn die Stunde geschlagen habe, würde der Kommunismus ohne Mitleid und Schwäche die Waffen sprechen lassen. Der finnische Wehrmachtbericht dnb Helsinki, 23. Juni Der finaieche Wehrmachtbericht vom 23, Juni meldet u. a.: Auf der Karelischen Landenge richtete sich der Druck der feindlichen Angriffe weiterhin auf das Gebiet nordöstlich von Viipuri, wo gestern die heftigen Kämpfe ausgetragen wurden. Mit Unterstützung von starkem Artilleriefeuer und stnrken Luftstreitkräften gelangen dem Feind zwei kleinere Durchbrüche, die jedoch begrenzt sind. Ina östlichen Teil der Landenge versuchte der Feind an mehreren Punkten den Vuerksen zu überschreiten, wurde jedoch überall zurückgeschlagen. Auf der Aunus Landenge setzte der Feind «einen Druck östlich von Lotlnnn- pelto fort. Der Brückenkopf südlich von Syvdre wurde geräumt. Aul der Land-nge von Maasclka haben sich unsere Truppen in den letzten Tagen planmäßig n kürzere Verteidigungsstellungen zu-ückgezogen. Dabei wurde die Stadt 'oenlsa dulgegeben, Hagelkörner, zwei Kilo schwer dnb Sevilla, T3. Juni In der Provinz Murcia fielen Hagelkörner von einer Größe, wie man «ie in Spanien noch niemals gesehen hat. Die größten Hagelkörner halten ein Gewicht von zwei Kilogramm. Die kleinsten Körner hatten immerhin den Umfang eines Eies. Die Felder waren stellenweise von einer dreißig Zentimeter starken Hngelschicht bedeckt. Das Eichenlaub dnb Führerhauptquartier, 23, Juni Der Führer verlieh das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Oberleutnant d. R. Diddo Diddcns, Batle-rterhef in der Sturmgeschütz-Brigade »Großdeutschland« als 502. Soldaten der deutschen Wehrmacht. Sie fürchten den Frieden dnb Izmir, 23. Juni Ein Invaslonskurssturz ereignete sich am ersten Tage des britisch-amerikanischen Landunqsversuches In der Nor-mandie Iii Damaskus. Binnen 30 Minuten stürzten die Großhandelspreise sämtlicher Lebensmittel um durchschnittlich 30 Prozent. Der Goldpreis ging um zwei syrische Pfund zurück. Nur die Kleinhandelspreise folgten dieser Bewegung nicht. Diese Panik der Kriegsgroßverdie-ner war aber nur vorübergehend. Auch in den übrigen Städten der Levante waren ähnliche Erscheinungen der Ang^it vor dem Frieden bei jenen zu verzeichnen, die am Kriege verdienen. Claus Selzner gestorben. Der bisherige Generalkommlssar für Dnjepropetrowsk, Oberbefehlsleiter Claus Selzner ist im Alter von 45 Jahren gestorben. Er gehörte zu den ersten Männern, die durch Reichsminister Rosenberg in den von der deutschen Wehrmacht besetzten Ostgebieten eingesetzt waren. Selzner war Leitoi de« Hauptorganisalionsamtos in der Reichsorqanisationsleitung tier NSDAP. Druck u. Vttlag! Marburgoi VarlAgs- u Drurkorel-Gel m. b H — Verlaguleltunq Egon Bsumciartncr, Hauptscbrt(U*itung Antao Ceikchaclc (vetraist), itellvtrti. Hnuptichrlltieltet Roburt Kratzert, •ümtllcb In Mdtburp a d. Drau Badgcitte d. (u( Z«lf ffli An7f>iaeD dit Proikliitt Nr l flUltlQ i i'lichterfahren und herzensfroh Schwester Fausta 30 Jahre beim Roten Kreuz Vor kurzem ^onnle die Oherscluvc' ticr /Inno Baust, genannt Scfiivesfei / awsla, auf eine dreißigjährige Tälig-{iit beim DeuUchcn Holen Kreuz zu-tücl(blicl(cn. PK Einmal sprach Schwester Fausta mit einer Mutter — es war ein nachdenkliches Gespräch. »Sie haben es um fO viel schöner«, sagte Schwester Fausta, »S c können für ihre Kinder Jahre um Jahre sorgen und behalten sie. Wir Schwestern... Die, für die wir gesorgt haben, gehen wieder und wir verlieren sie.« Da sagte die Mutter ernst; »Einmal aber verliert auch die Mutter ihre Kinder, und dann geht der Schmerz sehr t'ef. Denn sie bleibt allein zurück, und ihr Haus bleibt leer. Während Ihr Haus... Sie haben immer Menschen, die ihre Hilfe brauchen und für die Sie sorgen können.« Schwester Fausta hat dieses Gespräch nicht vergessen. Es war einmal eine Zeit, «u der sie nachdachte, ob sie als Schwester ihr Leben auch wirklich erfülle, und ihr Leben sie; — seit diesem Gespräch ist sie dankbar und weilj: auch Ihr als Schwester hat das Leben das Glück geschenkt, die sorgende Hand der Mutler haben zu dürfen, immer wieder, und gerade dann, wenn die Hand der wirklichen Mutler am schmerzlichsten fehlt. Dreißig lange Jahre ist sie schon Schwester, Als der Weltkrieg kam, hatt*> ihre Ausbildung gerade angefangen) und noch während de« Weltkrieges, als junge Schwester in einem Lazarett, mit dem sie Kuerst an der Isonzofront, dann an der Westfront war, begann sie 'hre liebe-fchenkende Lebensart des Helfens und Sorgens. Das Sein für andere war drän gendstes Bedürfnis ihres Wesens. Schon als Kind wollte 6ie Schweeter werden. Sie ist dem Wunsch ihres Herzens treu geblieben und hat ihn erfüllt. Damals gab man Ihr den Namen »Fausta«. Daß sie ihn dreißig Jahre tragen würde, und noch länger, hat damals bestimmt niemand gewußt und wohl auch kaum einer geahnt. »Fausta« — das heißt; die Begünstigte. Und hat das Schicksal 6ie nicht wirklich begünstigt, indem es sie dreißig Jahre lang schaffen ließ, unermüdlich lür ihre Mitmenschen, die ihrer Hilfe bedurfton, und aus dem Reichtum ihres Herzens, der niemals verslegte? Auch Ihr Interesse für alles, das zu ihrer Arbeit gehört, hat niemals nachgelassen. Wenn sie schon als junges Mädchen im Laboratorium eines Arztes, der ihr später den Weg zum Roten Kreuz wies, sich für alle Instrumente und Medikamente interessierte, so blieb dies In« tprnsse auch in allen späteren Jahren. »Wechseln, viel wechseln«, sagt Schwester Fausta heute, »auf allen Stationen wenigstens einmal gründlich gearbeitet haben, dann weiß man alles» dieses Wissen gibt unseren HÄnden die Kraft, die von ihnen erwartet wird. — Freilich, man muß zu unserem Beruf auch berufen »ein. Wer von seiner Aufgabe nicht erfüllt ist, kann sie nicht leisteni denn sie ist schwer und man muß ihr gehorchen, aber deshalb ist sie schön, und über aller Schwere muß die Heiterkeit seini sonst gilt unsere Hilfe geringer.« Auch darin h?it das Schicksat Schwester Fausta begünstigt: wohin sie kommt, bringt sie ihr heiteres, fröhliches Wesen ' mit und gibt davon ab. Wenn am Jubl-' läumstage die Schwestern nach dem LIede »Nun danket alle Gott« Ihr als zweites »Der Mal ist gekommen« zum Ständchen sangen, dann war das, «Is breite sich in diesem Liede über den Ernst des ersten, das Ihr Leben spiegelte, nun Ihr frohes Gemüt und verklär« es wie mit einem Sonnenstrahl. So ist Schwester Fausta — heute Oberschwester in einem Reservelazarctt im Osten — die gütigheilere Mutter der ihrer Sorge anvertrauten Verwundelen geworden, die ihr täglich ihre kindliche Dankbarkeit zeigen; in Fragen und Bitten und in ihrem Vertrauen. »So dankbar wie die Soldaten können sonst nur Kinder sein« — das ist, als Schwester Fausta es sagt, wie ein Geständnis ihres Glück«. Und — gleich ihrem Chefarzt, der getreu seinem Wort lebt; »Altes, was ich tun kann, tue ich für die Soldaten, denn sie haben ihr Blut gegeben« — so tut auch Schwester Fausta über ihre eigentliche Arbeit noch hinaus alles, was sonst fie für die Verwundeten tun kann. Auch durch die kleinsten Handreichungen will sie ihnen das Bewußtsein geben, daß sie dem Leben und der Freude zurückgewonnen sind. Durch das Fenster ihres Zimmers geht der Blick auf die Blumen, von denen sie jeden Morgen Sträuße für die Säle und für manchee einzelne Bett holti daneben liegt der Gemüsegarten, den sie in mühevoller Arbeit angelegt hat, in dem die Tomatep, klein und grün, schon langsam heranreifen, und aus dem sie im Sommer jungen Salat und frisches Gemüse und sogar Obst ernten wird — für ihre Soldaten. »Schwcster Fausta«, das ist ihr Namei aber überdenkt man ihr Leben und Wirken möchte man eigentlich sagen: »Mutter Fausta«, Mutter der Verwundeten, Mutter der unter ihrer Leitung stehenden Schwestern — die durch jede mit ihren Nöten zu ihr kommen — und nicht zuletzt: auch Mutter der Arzte, die fern von ihren Frauen und eigenen Müttern, ebenfalls oft genug der sorgenden Hand oder der helfenden Worte Schwester Faustas bedürfen. Es ist ein großes Reich, in dem sie lebt, und eine große Familie. Dreißig Jahre aufopfernder, selbstloser Arbeit haben ihr dieses Glück geschenkt. Sie hat es sich verdient . Kfiegshcrichter Hans Jürgen Wcidlich Das Lied von drüben Bericht über ein Erlebnis des neuen Europa Es war in diesen Tagen, daß sich zwei marschierende Kolonnen auf der Hauptstraße der kleinen lettischen Stadt begegneten. Beide sangen weithin. Eine war eine Kompanie der lettischen Legion, die feldmarachraäßiq zur Front ausrückte, die andere eine Abteilung RAD, die vom nahen Flugplatz kam, wo unsere Arbeitsmänner Jägern und Aufklärern den Flugplatz planieren. Wenn sich Soldaten unterwegs auf dem Manch begegnen, das weiß wohl jeder, der es einmal war, dann hebt ein Sängerkrieg an, daß die Scheiben klirren. Was der Brustkorb hergibt, muß heraus, um die da drüben an die Wand zu •Inqen. So auch hier; Die Lieder zweier Völker klangen schon von weitem ineinander, bracb«ii eich an den alten Häu- sern und stiegen geroeinsani in den blauen Himmel. Immer näher kommen sich die beiden Kolonnen. Die einen tragen Spaten, die anderen Gewehr. Der Zufall will es. daß beide Lieder zu gleicher Sekunde ausgesungen sind. Schon hat der rechte Flügelmann vom RAD ein neues hinter «ich in die Reihen der Kameraden gerufen, die Flügelleule geben das Stichwort schnell und vorschriftemäßig über die Unke Schulter an die hinteren Reihen welter: »Durch, — drei — vier!« Und schon steigt unser altes RAD-Lled brausend in die Höhe: »Singend wollen wir marschieren in die neue Zeit!« Und die anderen, mit denen wir jetzt auf fast gleicher Höhe sind? Schon grüßen sich die Führer im Vorbeimarschl»' ren. Nun sehen wir denen da drüben in die Augen. Zu den silbernen Runen auf den schwarzen Spiegeln tragen sie am Arm das rot-weiß-rote Wappen. Junge Freiwillige, die für die Heimat mit don deutschen Kameraden zusammen in den Kampf ziehen. Blitzschnei) itil auch bei Ihnen ein neues Lied durch die Reihen gelaufen, lettische Zahlen hören wir herüberschallen, jetzt singen sie auch drüben welter. Und da —, den jungen Arbeitsmännern will es fast ein Wunder scheinen, hören wir auch von drüben deutsche Worte, glauben sie zu hören. Bi« uns der Widerhall mit einem Mal klar und deutlich unser eigenes Lfed von drüben j;urückzuwerfen scheint, »Adolf Hitler soll uns führen, wir sind stets bereit!« so klingt es von den Lippen der jungen Letten. Wundersames Echo der Herzenl Jeder von uns wußte es mit einem Mal; Da drüben marschieren ehemalige Arbeitsmänner, die statt des Spatens nun zur Waffe griffen, um ihrer Heimat ein neues Jahr des Grauens zu ersparen. Sie haben es am eigenen Leibe erlebt, den Terror der GPÜ. Manchcr von ihnen rächt nun einen Vater, einen Bruder, einen Freund. Nun, da sie heute zum letzten Mal durch die kleine Stadt marschieren, feld-marschniäOlq schon, um am Bdhnhot frontwärts vorladen zu werden, gilt ihr Gruß und Lied den jungen deutschen Arbeitsmännern. übermächtig und unvergessen steht das gemeinsame Jahr in Deutschland wieder vor ihnen auf. Ein Jahr der Freude und der Ordnung, des Glückes und der Kameradschaft nach all dem Elend, das sie von den Bolschewiken erfuhren. Da stimmten sie spontan noch einmal das alte Lied an, das sie auf der Insel Sylt mit dem Sturm um die Wette sangen: »Wir sind stets bereit, Adolf Hitler soll uns führenl« Und eo stiege aus deutschen und aus lettischen Kehlen empor: Symbol einer Jugend, die sich versteht und der gleichen Fahne folqt. RAD-Kriegsberichter Springer HtimoUithe Rmäulta» Ganze Pflichterfüllung „Der Mensch ist verehrungswür-dig, der den Posten, wo er steht, ganz ausfüllt Sei der Wirkungskreis noch so klein, er ist in seiner Art groß." — Schiller. Wir stehen in der totalen Pflicht dieses Krieges, der über alles entscheidet. Das Gesetz, das über Jeden von uns auf-fjerichtet Ist, heißt Pflichterfüllung. Nichts anderes mehr gibt es daneben, nachdem die große Entscheidung begonnen hat, denn diese Entscheidung verlangt unsere letzte und größte und selbst unter Schmerzen die härteste Bewährung Auf jeden Soldaten kommt es an. Wohin immer der Befehl ihn gestellt hat, er muß ihn erfüllen und ihn krönen im soldatischen Einsatz bis zum Letzten. Das ist der Geist, in dem der neue deutsche Westkärapfei von 1944 zum Kampf angetreten ist und aus dem er einem Gegner, der alles einsetzt, weil CS auch für ihn um alles geht, in einem qnadenlos unerbittlichen und vielleicht noch langen Kampf schließlich doch überlegen sein wird. Auf jeden in der Heimat kommt es in gleichem Maße an. Jeder steht in der höchsten Pflicht 'der kämpfenden Front, wie immer er auch tälig und auf welchen Platz er auch gestellt sei. Nur das gilt noch: den Posten, auf dem man steht, (janz auszufüllen. Mag der Wirkungskreis auch noch so klein sein, — die Größe unseres deutschen Menschentums besteht in dieser Zeit der ganzen Entscheidimg und der totalen Bewährung nur noch in der Äußersten Pflichterfüllung. K. M. Vorbildliche Windlsrhfeislrltzer RAD-Maiden. Schon so oft hciben die Maiden des Reichsarbeit«dienstlagers Windisch-[oistritz Zeugnis ihrer freudigen Einsatzbereitschaft bei den Sammlungen für dfis Kriegswintcrhilfswerk gegeben. Als nun rim Samstag und Sonntag der Ruf zur SIraßensammlung tür das Kriegshilfswerk des Deutschen Roten Kreuzes erging, da waren sie es wieder, die freudig diesen Ruf aufnahmen und den hohen Betrag von sechshundert Reichsmark tuifbrachten, eine Summe, die als vorbildlich für alle Volksgenassen hingestellt werden kann, wenn man bedenkt, (laß die RAD-Mädel sich in finanzieller Hinsicht keinesfalls so günstig stehen wie mancher andere Volksgenosse. Schon im Monat Januar 1944 war diese« Lager iHMspielhaft im Opferwillen, indem es für dds Kriegs-WHW anläßlich einer Sammlung den Betrag von 210 Reichsnvark aufbrachte. Freudig konnte der unentwegte SÄinmler, ein Weltkriegsteilnehmer, die zwei vollen Sammelbüchsen an der Sammelstelle abliefern, der an diesem Tage als sein Gesamtergebnis der Sammlung 1341,22 Reichsmark zur Ablieferung brachte Ihm und den Maiden des RAD gebührt tür den freudigen Opfersinn und den unentwegten Einsatz unser aller Dank. Der „Bauernschreck" vom Bachern Das Marburger Museum — Spiegel seltener Tiere in Untersteier Im Jdhre 1911 wurden die bäuerlichen Bewohner der Weststeiermark stark beunruhigt. Irgendeine unbekannte Bestie schlich sich nachts in die Stalle und riß dort die Tiere. Sie scheute aber auch vor größerem Vieh nicht zurück, sie sprang Kühe und Stiere auf den Almen an und richtere m t der Zeil emen ganz beträchtlichen Schaden unter dem Viehbestand an. Dieses unbekannte Raubtier hieß bald weit und breit der »Bauern-schreck«. Die Fama gab ihr übrige« dazu, man munkelte von dem Leibhaftigen, der in Tiergestalt die Weststeirer aufgesucht halte, manche wollte eine gräßliche Spuckgpstalt gesehen haben, mit feurigen Airgen und Atem. Monatelang waren Ute Zeitungen voll mit Berichten über neue Untaten des Tieres, sogar durch die »Großwildabteilung« der zoologischen Abteilung mache. Und auch, daß es Bären In ^r Untersteierinark bis in die Mitte des neunzehnten Jahrhunderts gegeben hat — sie wechselten von den Krainer Bergen herüber — und so gab es damals wohl auch Untersteirer, die stolz auf die Trophäe eines Bärenfelle« blicken konnten. Wolf, Bär und Luchs sind aus unserer Tierwelt verschwunden Hiebei soll bemerkt werden, daß der Luchs verhältnismäßig zahlreich auch bis Mitte des 18. Jahrhunderts besonders in der Gemeinde Leutsch and Sulzbach vorgekommen ist. Aber wenn wir diese Rarität auch heute im Marburger Museum nicht sehen können, gibt es eine Reihe von Tieren, bei deren Anblick wir staunen. Aufnahmen: Siellen-Lichtbild, Grai Die Garns — ein königliches Jagdwild Auslandsblättcr nahmen sich des interessanten Stoffes an und bei den Behörden wurden ernsthcilte Maßnahmen erwogen, der Bestie Herr zu werden. Doch viele Treibjagden blieben vergebens, Endlich wurde der »Bauernschreck< zur Strecke gebracht. Es war ein Wolf. Wenn ich mich recht entsinne, befindet sich der »Bauernschreck« bis auf den heutigen Tage ausgestopft in Klagenfurt. Nun, früher waren Wölfe keine Seltenheit in Steiermark. Auch auf unserem Bachern hat es »Bauernschrecks« gegeben, auch dort bildeten Wölfe die Sorge der Bauern. Die Wolfsplage nahm im Jahre 1870 so überhand, daß die Bezirkshauptmannschaft auf dem Westbachern eine gioße Jagd auf Wölfe veranstalle-te. Das erzählt mir Herr Franz Wallner, der Präparator des Marburger Museums, mit dem ich heute einen Rundgang daß sie heute noch die Wälder des Unterlandes beleben. Da sieht uns einmal mit funkelnden Augen und grimmig gefletschten Zähnen sprungbereit eine Wildkatze an. Sie Kommt vereinzelt noch vor und von einer verwilderten Hauskatze, die ein ähnliches Leben, wie sie führt, kann man sie durch ihren buschigen Schwanz unterscheiden. Neben ihr sieht uns der listige Reinecke an — Füchse gibt es noch eine ganze Menge. Von kleinerem Raubzeug gibt es eine ganze Fülle, zum Teil sind geschätzte Pelzlieferanten unter ihnen, wie der Edelmarder und der Steinmarder. Der litis ist vertreten, der Dachs, dessen Borsten das beste Mnterial für Rasierpinsel liefern und da« schlanke, zierliche Wiesel, der schlimme Hühnerdieb. Dann sehen wir etwas ganz Niedliches: das Hermelin — auch dieses hochbe-fjehrte Pelztierchen, aus dessen Fell man Ohne Frauen geht es nicht Reiche Arbeit am Schalter für »postlagernde Sendungen« Auf einem untersteirischen Postamt herrscht auch heute wie alle Tage Hoch-liotrieb. An den Schaltern stauen sich die Menschen, die alle bedient sein wollen. Dieser wünscht ein Ferngespräch jMch Nürnberg, fencr hat ein Telegramm diifzugoben, ein Briefmarkensammler fragt nach den neuen Eingängen, sechs Personen haben Einschreibebriefe aufzugeben, drei weitere halten dringende Postsachen zur Abfertigung in den Händen, die »durch Eilboten« befördert werden sollen, was heute fast eine Unmöglichkeit ist. Und viele andere der Menschen aus der Schlan-rje, die vor den Postschaltern aufmarschieren. iidben kleine und große Wünsche, wollen Briefmarken haben, Geld einzahlen, Nachnahmen einlösen und was der Wünsche mehr sind. Hinter den Schaltern aber sitzen — Frauen, zum Teil freiwillig in Kriegseinsatz. die nicht nur mit dem An-blurm forli(| werden, sondern — wenn es auch manchmal schwer fallen mag — stet« höflich und zuvorkommend bleiben sollen. Wir haben uns die Mühe genommen, einmal da*; »Mäuschen«, den stillen Beobachter, zu spielen und können versichern, eine Menge von Anregungen für den eigenen Arbeitseinsatz mit nach Hause genommen zu haben. Für die Frauen bedeutet die Arbeit auf dem Postamt eine wesentliche und meist nicht leichte Umstellung gegenüber ihrem früheren Leben. Nachdem es am Schalt^ »Postlagernde Sendunrien« vortioergehend ein wenig ruhig geworden ist, kommen wir mit der ^rau, die hier den schweren Dienst versieht, In ein kurzes Gespräch. Was gibt es da alles zu berichten: Von dem Andrang in den verkehrsreichen Stunden, von den Sonderwünschen, der ^Kunden«, der peinlichen Sorgfalt selbst in den kleinisten und — scheinbar — nebensächlichen Verrichtungen. — An diesem Schalter werden posHagernde Briefe aufgehoben, aber auch Freimarken werden verkauft, Wert- und Einschreibesendungen angenommen und austjege-ben usw. Man merkt in wenigen Minuten, daß zur Erledigung aller PIlichton Wendigkeit, schnelle Auffassungsgabe und Verantwortungsbewußtsein gehören »Im Anfang wollte die Sache nicht richtig klappen«, gesteht die Frau, »aber echjießlich habe ich mich gut hineinge- funden. Wenn ich nicht weiter wußte, habe ich halt gelragtj und da einer dem anderen hiltt, geht es schon. Jetzt gefällt es mir ausgezeichnet, ja, ich kann mir gar nicht vorstellen, daß ich eines Tages nicht mehr bei der Post tätig sein könnte.« Unaufhörlich kommen und gehen die Menschen. Soeben tritt ein junges Mä- Sclu-rt Hildcidicnil Wie die Posthelferinnen, so tun auch die Nachrichtenhelferinnen in der Heimal und In den besetzten Gebieten ihren schweren Dienst in den großen Nachrlch-•enzentren unserer Wehrmacht del an den Schalter. »Ist vielloichl ein Brief für mich da?« fragt es schüchtern »Ihren Namen, bitte.« Dann wird tiucht, die Fragerin hat Glück und geht zufrieden. Als Außenseiter schwirren einem alle Fragen und Wünsche, die an den Schaltern vorgebracht werden, um den Kopf. Aber die Frauen haben sich so daran gewöhnt, daß sie sich nicht ablenken lassen. Sie schauen auf die Postanweisung, schreiben den Betrag ein, nehmen das Geld in Empfang oder zahlen e« aus und schon beschäftigen eie sich mit dem nächsten. »Verwirrt Sie dieser Trubel nicht?« Die Frau, der diese Frage mitten in ihren »Betrieb« hinein ailt, lächelt ein wenig nachsichtig, gesteht dann aber: »Am Anfang war es schlimm, da war ich ganz niedergeschlagen und mißgestimmt. Was hdl>e ich mir bloß eingebrockt, dachte ich zuerst ut^d habe geweint.« Jetzt lacht die Frau fröhlich und meint: »Sehen Sie, das ist überstanden, und ich bilde mir ein, meinen Posten gut auszufüllen.<< Dabei blickt sie ihren Postamtmann an, der ihr bestätigt, daß er zufrieden ist. Die Frauen am Schalter müssen nicht nur ihre Arbeit einwandfrei verrichten, sie müssen darüber hinaus möglichst alle behördlichen Erlasse kennen, und das bereitet heute, wie eine .\ngestellte verrät, oft Schwierigkeiten. Hinzu kommt die Ausgabe von Zulassungsmarken für Ausländer, das mitunter mühsame Buchstabieren fremder und schlecht geschriebener Namen. Durch alles müssen sich die Frauen »durchkauen«. »Ich habe mich«, so versichert eine Frau, »freiwillig zum Kriegseinsatz bei der Reichspost gemeldet, und ich bleibe ihr treu.« Ihr Mann befindet sich als Soldat an der Front in Lappland und ist stolz darauf, daß sich seine Frau in die gewaltige Front der Schaffenden eingereiht hat. Uberall begegnen wir auch auf diesem untersteirischen Postamt den Frauen. Auch am Paketschalter harrt ihrer eine Fülle von Arbeit, die täglich bewältigt werden muß. Da muß alles klar und übersichtlich geordnet und placiert werden, die eingegangenen Pakete mit den Paketkarten abgestimmt, die Empfänger benachrichtigt und schließlich die vielen, vielen Sendungen ausgegeben werden. »Man muß halt höllisch aufpassen«, erfahren wir von dei Frau, »sonst findet man sich au« dem Durcheinander nicht mehr heraus.* Nun, auch hier arbeiten alle Hand in Hand, einer unterstützt den anderen, so daß am Abend befriedigt festgestellt werden kann: »Es ist ge-schaffti« Alle Frauen der Reichspost, ob am Schalter, im internen Dienst, ob als Austeilerinnen oder auf Nebenstellen, alle erfüllen Ihre PIlicht, ohne nach Dank und Lob zu fragen Ihi stillei Dienst für die Volksgemeinschaft aber trägt reiche Früchte. t. die herrlichen Krönungsmäntel fer-tigte, ist bei uns beheimatet. Sein Fell ist aber nur im Winter kostbar, da ist es weiß, während es im Sommer dunkel ist. Nur das Schwanzspitzlein bleibt braun! Um einen Hermelinpelz mittlerer Größe herzustellen, müssen nicht weniger als zweitausend dieser Tierchen ihr Leben lassen — viele Marburger Damen dürften also nicht im Besitz eines ,,Bachern"-Herme-linpelzes sein! Verwundert bleiben wir nun vor einem Hasen sieben, Er ist schneeweiß, darum heißt er auch Schneehase. Dieses hoch-alpine Tier hüpft auch auf den Schneehalden unserer untersteirischen Berge umher und zieht sein weißes Prunkkleid ebenso wie das Hermelin erst mit dem Fallen der Schneeflocken an. Dann erfahren wir, daß es auch weiße Maulwürfe und weiße Eichkätzchen, die »Albino« — Eichkätzchen gibt. Uberaus reichhaltig ist unsere kleine Raubtier- und Nagetierwelt. Zwerg-, Wühl- und Waldspitzmäuse gucken aus den Kästen und dort klettert der Bilch, der »Siebenschläfer« einen Afit hinan, dessen Fleisch von Feinschmeckern sehr geschätzt wird Und dort erblit keu wir ein putziges Wildschweinferkei, ein Baby noch. Wildschweine kommen noch vor und zwar gegen die kroatische Grenze zu. Alles ist schön geordnet und ungemein naturgetreu unter den Händen Meister Wallners emporgewachsen. Gottlieb Ussar schuf mit trefflichen Malereien dazu einen schönen Hintergrund. Die Wände zieren Geweihe und Krik-keln und oben auf einem Kasten steht wie auf steiler Fplswand der König unseres Alpenwildes — die »Garns«. Sie ist im Unterland rccht zahlreich, in den Sanntaler Alpen, auf den Grenzbergen Schneehäslein grickt uns an — es Ist äm Bachern zuhause gegen Kärnten, aber auch auf dem Bachern. Selten ein untersteir;scher Jagdherr, der nicht ein paar Ganiskrickeln zu seinen Trophäen zählt. Zum Zustandekommen der schmucken, zoologischen Abteilung des Marburger Museums trugen einen wesentlichen Teil die Marburger Bürger bei, die diC Trophäen und erlegten Tiere zur Veriügung stellten. Zum Schluß lassen wir uns von Herrn Wallner noch einiges über das Präparieren der größeren Tiere erzählen, das wesentlich schwieriger ist, wie das eines kleinen Vogelchens. Alles verrät er uns aber nicht, denn jeder Präparator hat seine eigenen »Hausgeheimnisse*'. Franz Wallner hat seine Lehrzeit bei dem berühmten Präparator Hodeck gemacht, der seinerzeit den Kronprinzen Rudolf auf seiner bekannten Balkanex-pedition begleitete. Auf meine Frage, welches das gewaltigste Tier war, das er präparierte, antwortet er mir: »Es war eine Giraffe, Zu ihrem Hals habe ich die längste Zeit gebraucht...« Hans Auer. Der schaffenden Frau unsere Hilfe Untcrsteirische Betriebsfrauenbetreuerinnen in Cilli Das Waldhaus in Cilli, die Wochen-endschulungssiätte derKreisführung, Cilli, war zum Wochenende Herberge für die Betriebsfrauenbetreuerinnen der Untersteiermark, die vom Arbeilspolitischen Amt der Bundesführung zu einer fachlichen und politischen Ausrichtung einberufen waren. 50 Frauen und Mädchen waren erschienen, um für ihre schwere verantwortungsvolle Arbeit in den Betrieben neue Kraft und Wissen zu sammeln. Die Leitung des Wochenendschu-lungslagers oblag der Pgn. Mascher, Arbeitsgebietsleiterin für soziale Fragen im Arbeitspolitischen Amt der Bundesführung. Kreisamtsleiter Pg. Kern sprach in eingehenden Ausführungen über den nationalsozialistischen Aufbau in Deutschland seit der Machtergreifung durch den Führer. In überzeugender .\rt sprach anschließend Pgn. Dr. Ernstberger über Rassenpolitik, die Ehe mit fremdländischen Arbeitern und den Umgang mit Kriegsgefangenen. Auch der Samstag war mit Vorträgen ausgefüllt. Pgn. Wenk erläuterte das Gebiet Hilfsdienst und gab Aulklärung über Nachbarschdflshilfe und diverse Haus-frauenerleichterungen für die werktätige Frau, während Pg. Luise Kern über die Wohlfahrtspflege, sowie über Jugend und Altersfürsorge referierte, Pgn.' Mascher vermittelte den Betriebsfrauenbe-Ireuerinnen die allgemeine Ausrichtung. Besonders wurde die SparakÜon an Spinnstoffen und Schuhen behandelt, ferner das richtige Verhallen bei Luftge-fnhr in den Betrieben, Pflege der Gemeinschaft und nachdrücklichste Förderung det betriebseigenen Nah- und Kochkurse. Die nachfolgende Aussprache gab über die gepJIngene Arbeit in den Betrieben aufschlußreichen Einblick. Am Abend folgte ein fröhliches Beisammensein, dem als Gäste auch einige Kameraden von der Kreisführung Cilli beiwohnten. Die Frauen kamen sich im Spiel und Tanz näher. Zum Ausklang de« Lagers sprach am S onntag Kreisschulungsleiter Pg. Dukar über weltanschauliche Fragen und das Judentum in der Well, wobei auch das momentane Kriegsgeschehen weitgehendst erörtert wurde. Pgn. Schmiederer appellierte noch einmal an die Betriebsfrauenbetreuerinnen, sowie an die engste Zusammenarbeit de« Amtes Frauen mit den Betriebstätigen. Pgn. Mascher begründete noch abschließend die Arbeit des Sieirischen Heimatbundes, der die Menschen gewinnen will und sich um jeden einzelnen kümmert, der guten Willens ist und in die Volkf»-gemeinschaft hineinwachsen will. Gerade die Frauen haben hier eine hohe Aufgabe zu erfüllen, die nicht verstandesmäßig, sondern nur mit dem Herzen zu lösen ist. Mit der Führerehrunq wurde der Wochenendlehrgang qesrhins-sen. Er gab den Frauen neues Wissen mit und hat sie bereichert mit Kraft, allen Widerwärtigkeiten zu trotzen und die ihnen gestellte Aufgabe zum W'ohle der schaltenden Fi au klaglos durchzuführen. E. P. Verwundete als Gäste in Brunndorf. .\nläßlich des diesjährigen vom Mädelwerk der Deutschen Jugend veranstalteten Kochkursabschlusses der Ortsgruppe Brunndorf wurden 12 verwundete Frontkämpfer ans dem Marburgei Lazarett als tJdste geladen. Sie verbrachten mit den l'nteisleirerinnen schöne Stunden, die ihnen in angenehmer Erinnerunq bleiben worden. Unfall. Der 22jährige Prüfer Emil Petschnik aus Thesen bei Marburg kam bei der Arbeit mit dem Aufzug tn Berührung, wobei er Verletzungen am Rük-ken eilitt und ins Marburger Gaukran-kenhau« eingebracht werden mußte. Lichtliitd' WviUcnitcincr, Marlitir^ Am Tage im Betrieb und abends in der Nähstuhe, so erfüllen unsere Frauen Ihre Pillcht. Auch die älteste Frau versteh! hier treu ihren Dienst Vorspielabend in Marburg R^ae Arbeit der Musikschule Wie alljährlich veranstaltet die Musikschule der Stadt Mfirburq zum Abschluß de« Schuljahres auch heuer wieder einen öffentlichen Schülervorcpielahend, der Mittwoch, 28 Juni, mit dem Beqinn um 19,30 Uhr im kleinen Musiksaale, Schmi-dererqasse 6 1, stattfindet. Der damit qp* qebene klinqende Rechenschaftsbericht über die emsitje musikpädaqoqieche Arbeit ein*>« Jahres dürfte nicht nur bei der Elternschaft, sondern darüber hinaus auch noch in allen Kreisen, dit^ den Fiaqen der musischen Er7iehunn unrerei Juqend innerlich irqendwie nahpsit'hen, entsprechendem Interesse beqeqnen. Der Eintritt ist frei nur wird die Zuhörersch-ift zwecks unbehinderter Abwicklunq des Kultureller. Wettbewerb der steirischen Jugend Eröffnung in Gegenwart des Gauleiters — 600 Jungen 'und Mädel aus dem Unterland Graz — Groß und Dank an die Soldaten in Schlag 5 Uhr nachmittag ertönten am Donnerstag die Fantarenrufe der Hitler-Jugend von den Grazer Türmen und gleichzeitig sammelten sich auf den Plätzen und in den Straßen die Jungen und Mädel aus der gan/en Steiermark, darunter auch 600 Jungen und Mädel aus allen Bannen der Untersteiermark, und marschierten mit ihren Fahnen auf den Schloßberg zur Eröffnungsfeier. Nach der Meldung an den Gauleiter durch den Stabsleiter der Hitler-Jugend leiteten Spruch, Lied und Musik die «ehr langen Programms um pünktliches 1 des Gebietsfüh^rs Hauptbannfuh Erscheinen ersucht --- Weiterhin Durchlaßscheinzwang Der Reichsfnhrer-ff und Chef der deutschen Polizei qibt bekannt: Trotz mehrmaliger Hinweise in den Tageszeitungen duf den Durchliißscheinzwang treffen an den durchlaßscheinpflichtiqe'i Binnenqrenzen immer zahlreiche Personen Pin, ohne im Besitz de« erforderlichen Durchlaf^ficheines zu sein. Es wird deshalb nochmalfi auf folgendes aul.nerksam gemacht: Das Betreten und Verlassen des Protektorates Böhmen und Vfähren, des Generalgouvernements, des Bozi'ks B:alv «tok sowie der Reichskommissarititp Ostland und Ukraine ist nur nül einer besonderen behördlichen Erlaubnis in Form des Durchiaßischeine« gestattet. Antrage auf Aiisslelliinn eines Dnrchlafi-echeines sind ausschließlich bei der für den Wohnsitz des .Antranstellei« zuständigen Kreispolizeibehorde (L'indrflt, Po-li/eidirektion usw,) zii stellen, Durch-laRscheine werden qrundsa'zlirh nur heim Nachweis eines krieciswichiigen Grundes eiteilt Wer unbefugt eine Binne-;aronze übe''-srhreilet, wird nach Paragraph 1 der Paßfitrafverordnung vom 27. Mai 1042 mit Geldstrafe Hiift od(' Gef^ingnls, in besonders schweren Fallen mit Zuchthaus bestraft Es liegt im Inleresse aller Beteiligten, Venn sich jeder Reisende rechtzeitig vor Antritt seiner beabsichtigten Re'se nach durchlaßsrheinpflichtiqen Gebieten bei der zustandigen Kreispolizeibehörde dar rer Danzinger ein. Dieser dankte dem Gauleiter herzlich für sein Kommen. Zu Beginn seiner Rede sprach der Gehiets-führer aus, was wohl viele Grazer gefühlt und gedacht haben, die in den Vor-und Nachmittagsstunden den Jungen und Mädeln in der Stadt begegneten. Er sagte: ,,Es ist ein Zeugnis der überlegenen inneren Größe und Kraft des Reiches, daß in diesen Tagen die steirische Hitler-Jugend zum kulturellen Wettbewerb in der Gauhauptstadt zusammenkommt." Der Gebietsführer lenkte dann die Gedanken aller an die Fronten des gegenwärtigen Ringens, an denen deut- sche Soldaten erbittert kämpfen, und gab diesen vier Tagen ihren tiefen Sinn, Indem er sie als verpflichtenden Gruß und Dank der Jugend an die Soldaten bezoichnetß, vor deren prüfenden Blick es zu bestehen gelte „Der Wettbewerb verstärkt die in uns ruhenden Kräfte", so führte er weiter aus, ,,daß wir in der Stunde der Entscheidung Vorposten sein können, die durch ni(?hts zu erschüttern sind. Es ist dann gleich", sagte der Gebietsführer zu der angetretenen Jugend, „ob die Jungen als Soldaten, Luftwaffenhelfer oder Melder und die Mädel im Kriegseinsalz ihre Pflicht erfüllen." Die Kulturarbeit kennzeichnete Gebietsführer Danzinger als einen wesentlichen Erziehungsfaktor, dem neben der politischen Schulung und sportlichen Ertüchtigung ein hervorragender Anteil an der Formung nationalsozialistischer Kämpfer zukommt. Die Jugend müsse sich mit Fleiß und Fanatismus die Güter des inneren Reiches erobern. Allein das deutsche Lied ist ein unermeßlicher Schatz und es sei immer ein ^lefes Erlebnis, wenn die Jugend die Lieder singt, die durch alle Jahrhunderte die deutsche Geschichte begleiteten und die oft in Notzeiten des Volkes entstanden sind. Während der Feind in sinnloser Zerstörungswut unsere Kulturdenkmäler In Schutt und Asche legte, schärfte eich unser Blick für das Bleibende, Unzerttör-bare, und rief den Willen wach, e» als inneren Besitz zu gewinnen. ,,Wenn diese Werte", so rief der Gebietsführer der Juqend zu, „in euren Herzen leben, dann sind sie eine starke Waffe Im Schicksalskampf unseres Volkes. Sie sind jene Waffe, die unsere Soldaten unüberwindlich macht und die sie über die ma» teriellen Güter des Feindes triumphieren läßt." Abschließend wies der Gcbietsführer auf den engen Zusammenhang zwischen der Kulturarbeit und der Kriegsfreiwillig-kelt hin und stellte an den Schluß seiner Rede ein Gedicht Baidur von Schirachs, das die Macht der Idee, die uns der Führer gab, ausdrückt und zugleich ein Bekenntnis zu dieser Idee darstellt. Ein solches Bekenntnis soll auch der kulturelle Wettbewerb sein, der damit eröffnet wurde. „Nun laßt die Fahnen fliegen . . sangen die Jungen und Mädel, während an den Masten die Fahnen hochgezogen wurden. Cilli im Zeichen der Jugend Schöner Verlauf der Bannsport'vettkämpfc Die sportlich besten Einhellen aus dorn Bann Cllli waren am vergangenen Samstag und Sonntag auf der Festwiese in Cilli aufmarschiert, um aus ihnen die I beste Mannschaft und die besten Einzel-kämpfer des Bannes für den Reichs-sportwettkampf zu ermitteln. Dieses große Sportfest der „Deutschen Jugend" in Cilli gab der Sannstadt für einige Tage ein besonderes Gepräge. Mit Gesang wurde am Samstagnachmittag zum Sportplatz „Fostwiese" marschiert, der im Flaggenschnnick prangte. Die Einheiten nahmen vor der Tribüne Aufstellung. Nach einem Fanfarenruf und dem Gemeinschaftslied „Lasset im Winde die Fahne wehn" verkündete ein Sprecher die Worte des Führers „Es ist mein Wille, daß die gesamte deutsche Jugend sich einmal im Jahr einer gro- ßen sportlichen Leistungsprüfung unter Uber erkundigt, oh seinem Antrag auf j zieht und mit dieser vor der ganzen Na-Erteilung eines Durchlaßsrheines statt- ' '..... tion Zeugnis ablegt v«n der Kraft und Unbesiegbarkeil des Volkstums." Bann-führer Adolf sprach dann mahnende Worte. Nach der Verpflichtung der Wettkämpfer durch den Sportwart wurde von mehr als 300 Jungen und Mädeln gegeben werden kann Die Betriebsführer werden gebeten ihre aus den vorerwähnten Gebieten stammenden Gefolqschalts-mitqlieder vor Antritt von Urtaubsrei-•en auf den Durchlaßscheinzwanq hin-luwelsen.« ★ Neuer Börgermelster In Schleinitz. Mit Wirkung vom 15, Juni wurde Kamerad Josef Drohne, bisher Gemfiindesekretär In Erlachstein, zum Bürgermeister in Schleinitz, Kreis Cilli, ernannt, Todesfälle. In Marburg ist die 61jäh-rlge Landwirtin Franziska Koros aus Rohitsch-Sauerbrunn gestorben. — In der Lissagasse In Marburg starb die 63jäh-rige Private Magdalene Kramberger. — In der Bubakgasso in Marburg verschied rlie fi4jährige Köchin Elisabeth Se-kaiitschnik. — Ferner vcrsch^dcn; Dan Reichsbahnerstöchterrhen Maria Pak a\is der Bunsengasse 13 in Nendorf bei Marburg; die 37jährige Besitzerin Mnria .Ma-titschitsch aus Schober 50 bei Marburg und der ,52jähriqe Tifichlcr Matthias Flurher aus Drauweiler, Lindengasse 7, — In Graz verstarb die 7-4|dhrige Reichs-hahnerswitwe Ursula Krischanz, deren Leichnam nach Marburg überliihrt wird. — In Mahrenberq ist der Dipl.-Landwirt Hugo Kittner gestorben. Keine Telefongesprüche nach Luftalarm und -angriffen. Private Telefongespräche während und nach Luftalarm lind -angrilten dürfen, wie aus verschiedenen Anordnungen allgemein bekannt ist, nicht geführt werden. Da das immer noch nicht genügend beachtet wird, werden in den kritischen Stunden die Fern-eprechanschlüsse vieler Teilnehmer ohne weitere« gespeirt In verschiedenen i Volksgemeinschaft opfert, ist ein schönes Städten, so auch in Graz, Marburg, Bruck a. d. Mur und Judenhurg, werden die Teilnehmer außerdem durch ein besonderes akustisches Zeichen vor privaten Ortsgesprächen gewarnt. Solange dieses Warnzeichen beim Abnehmen des Hörers ertönt, sind private Unterhaltungen am Fernsprecher verboten. Teilnehmern, die das Verbot nicht benchten, we.den die Anschlüsse gesperrt oder ganz entzogen begeistert das Lied der Jugend gesungen. Anschließend wurde sofort mit den Wettkämpfen im Lauf, Wurf und Sprung begonnen. Das vorgesehene Sportprogramm wurde zur Gänze durchgeführt. Die Siegerehrung fand auA der „Festwiese" im feierlichen Rahmen in Anwesenheit des Kreisführers, Hauptbannfüh-rer Dorfmeister, statt. Bannführer Adolf sprach zur angetretenen Jugend und verkündete sodann die Ergebnisse des Wetlkampfes. Strahlend nahm jeder Sieger neben der Urkunde auch ein werlvolles Jugendbuch entgegen. Abschließend ermahnte Hauptbannführer Dorfmeister die Jugend, noch mehr als bisher an sich selbst zu arbeiten, sich den Körper zu stählen aber auch den Geist zu schärfen, damit sie einmal als gesunde und kräftige Männer und Frauen treue Gefolgsleute des Führers werden. Unter den Klängen schneidiger Marschmusik, gespielt vom Musikzug der Standarte Cilli-West, marschierten die Einheiten in die Unterkünfte und Quartiere, während ein Fanfarenruf das Ende des Bannsportfestes verkündete. Es wird verdunkelt: von 22 bis 4 Uhi Vorbildliche Haltung Er wollte beim Invasionsbeginn nicht zurUckstchen Ein Angestellter der Stadtverwaltung Graz übersandte dem Oberbürgermeister bei Beginn der Invasion den Juni-Monatsgehalt von 210,2? Reichsmark mit der Bitte, diesen Betrag dem Deutschen Roten Kreuz zu übermitteln. Der Spender, der ungenannt bleiben wollte, brachte in seinem Begleitschreiben zum Ausdruck, daß er sich bei seinem Entschluß von dem Gedanken an ein Führerwort, daß das Unmögliche möglich gemacht werden muß, bestimmen ließ, und daß er, da er infolge einer Operation nicht mit seinen Kameraden an der Front sein kann, in Dankbarkeit für den Führer mit allen seinen KrrT^ten zum Sieg beitragen und zum Beginn der Invasion seinen Monatsgehalt »als Scherflein« dem Deutsrhen Roten Kreuz für die Verwundeten 3;ur Verfügung stellen will. Derselbe Angestellte hat vor Jahresfrist anläßlich der Glückwünsche des Oberbürgermeisters zu seinem 50. Geburtstag ebenfalls seinen Monatsgehall der NSV zu Verfügung gestellt. Die Haltung dieses treuen Gefolgsman-ne«, der sich die Front zum Vorbild nimmt und in beispielhafter Kameradschaft einen Teil seines Einkommens der Beispiel der Dankbarkeit der Schaffenden unseres Volkes, die nach .lahren des Elends durch den nationalsozialistischen Staat wieder Arbeit und Brot und ein sicheres Hinkommen gefunden haben. Es ist aber auch ein ebenso überzeunendes Beispiel des Vertrauens der schaffenden Gemeinschaft in die Zukunft des Reiches. Namen des Inhabers lauten und durch Vorlage von Personaldokumenlen bei der kontoführendeh Geldaiwtalt legitimiert werden. Da di*se Vorschrift erst vor einigen Jahren in den Donau- und Alpen-Reichsgauen in Kraft getreten Ist, war es notwendig, alle bestehenden Konten und Depots nachträglich zu legitimieren. Bei der überwiegenden Zahl dieser alten Konten ist im Verlaufe der letzten Jahre die Legitimierung vorgenommen worden. Lediglich ein Teil der alten Sparkonten ist durch die Inhaber noch nicht legitimiert worden. Da Verfügungen über nicht legitimierte Sparkonten nirht zulässig sind, liegt e« im Interesse der Inhaber solcher Konten, die Legitimierung ehestens durch Vorlage eines Personaldokumentes hpi der kontoführenden GeldanstfiU vorzunehmen, damit sich bei dringenden Behebungen und vor allem bei etwaigen Verlusten des Sparbuches durch Flieqerschäden für den Kontoinhaber keine Schwierigkeiten ergeben. Obstversand als Expreßgut Nur gut verpackU Sendungen auffpben Im letzten Jahr sind Obst- und Ree-rensondungen während der Beförderung mit der ^ahn vielfach verdorben, weil sie überreif oder nicht genügend verpackt waren, oder weil sie auf zu große Entfernungen verschickt wurden. Infolge der unzureichenden Verpackung sind häufig auch andere Güter durch Fruchtsäfte beschädigt worden, hierdurch ist wertvolles Volksgut verloren gegangen. Die Eisenbahn ist wagen ihrer kriegswichtigen Aufgaben nicht mehr in der Lage, die Obst- und Beerensendungen immer so rasch wie früher zu befördern, Die Versender müssen daher, mehr denn je — auch in ihrem eigenen Interesse — darauf achten, daß die Früchte nicht überreif sind, und daß die Verpackung genügend widerstandsfähig und dicht ist. Kisten, Körbe usw. in denen Heidelbeeren, Blauheeren verschickt werden, müssen mit aufsaugenden Stoffen, undurchlässigem Papier, Laub oder dergleichen abgedichtet sein. Ungenügend verpackte Sendungen nimmt die Eisenbahn nicht zur Beförderung an. Bahnhöfe mit starkem Obst- und Beerenversand, geben Zettel mit der Aufschrift »verderblich« zum Aufkleben auf die Packstücke kostenlos ab. * Tellwelser Anstauich von Welim g«- gen Roggen. Die Brotgetreide! age am Schlüsse des Wirtschaftsjahres macht einen teilweisen Austausch von Welten gegen Roggen notwendig. Es werden daher In der 64. und 65. Zuteilungsperiode, also in der Zelt vom 26. Juni bia 20. August 1944 an Vereorgungsberech-tigte über 10 Jahre anstelle 1000 g Weizenerzeugnissen 1000 g Roggenerzeugnisse je Zuteilungsperiode abgegeben. Mit Wirkung vom 26. Juni 1944 berechtigen deshalb die beiden Brotabschnitte A und B der Reichsbrotkarte B entgegen dem Aufdruck nur zum Bezüge von Roggenerzeugnissen. Die Abschnitte sind zusammen mit den Roggenabschnilten A abzurechnen. Wer fllchi die rlcm'oeo Preise bllll Der KampllroDl lo deo ickeo 11 Die Jugend treu auf ihrem Platz Anerkennung für gute Leistungen durch einen M^rburgfer Betrieb Legltimlerunq der Sparkonten In den Donau- und Alpen-Relchsgnuen. Nach r'en neuesten Restimnuinqen müssen allu Konten un-i Depots auf den tatsächlichen Sport, die Quelle der Gesundheit Der Kriegsversehrten-Sportplatz in Römerbaci eröffnet In Anwesenheit des Oberstabsarztes, Professor Dr. Pfab, d<^ti Ortsgruppentüh-rers, Dr. Uhlich, sowie des Bundesamts-leiters Pg. Ing. 'Knauer und dem Leiter de« Amtes Volkbildunq der Kreisfüh-runq Cilli, Pg. Hafner, wurde am Samstag, 17, Juni, in Rümerbatl der Sportplatz der Kriegsversehrten eiöffnet. Der Sportplatz wurde von den Kriegsversehrten des Lazarettes Römerbad In einjähriger unermüdlicher Arbeit hergestellt. 15 000 Arbeitsstunden waren nötig, um die gewaltigen'Erdrnassen zu btwegen, bis da« schwierige Gelände zum Sportplatz wurde, der zwischen der Sann und dem Freibad liegt und sich wunderbar in die Landschaft einfügt. Jetzt Ist es möglich, auf dieser ehemals wildbewachsenen Fläche Fußball und Handball zu spielen, aber auch Leichtathletik zu betreiben. Dr. Uhlich dankte den Kriegsversehrten für die geleistete Arbeit und übergab den Sportplatz in die Obhut des Obeistdbsurztett. Dieser wies in seiner kurzen Ansprache auf die Bedeutung des Sportes für die Heilung der Kriegsschä-den hin und übergab den Sportplatz seiner Beetimmung. Mit einem fröhlichen Sportnachmlttag wurde der Kriegsversehrten-Sportplatz eingeweiht. In einem Fußballspiel standen «ich fast gleichstarke Vereehrtenmann-Schäften gegenüber Besonders gefiel der rote Tormann. Das Spiel schloß mit einem 0:1-Ent€cheid für Weiß. Im weiteren Verlauf wurde ein Handballspiel vorgeführt und verschiedene heilgymna-stische Übungen gezeigt, die große Geschicklichkit verrieten aber auch sehr fröhliche Situationen mit sich brachten Da der Sportplatz In Römerbad nicht nur den Verwundeten zur Verfügung steht, sondern auch von dor Ortsqpmelnschaft, vor allem aber der Jugend, benützt werden kann, ist er eine wertvolle Errungenschaft für die Aufbauarbeit dieser «üd-llchtiten Oitfigruppe des Kreise«» Cilli. In einem Marburger Großbetrieb wurden am Donnerstag, 2. Juni, eine Anzahl Lehrlinge, die in Kürze zur Wehrmacht einrücken und deshalb vorzeitig die Facharbeiterprüfung abgelegt haben, in Gegenwart von Kreislührer Strobl ausgezeichnet. Zu Beginn der schlichlcn Feier begrüßte der Ausbildungsleitöi der Lehrwerkstätte, Pg. Ing. Bogensperger, die erschienenen Gäste und brachte zum Ausdruck, daß jedem Deutschen, der seinen Arbeitsplatz vorbildlich ausfüllt, der Weg nach oben oflen steht. So könne er von 23 Lehrlingen, die d'e Facharbeiterprüfung abgelegt und bestanden haben, im Auftrage des Betriebsführers die Lehrlinge Slautz Stanislaus, Rebol Stanislaus,- Tscherne Josef, Wersela Felix, Skiinjar Josef, Krainz Egydius, Mlasko Josef besonders auszeichnen, welche die Prüfung mit sehr gutem Erlolg abgelegt haben. Erstmalig in der Untersteiermark erfuhr zusätzlich der Lehrling Slautz Stanislaus zufolge «einer vorzüglichen Leistungen dadurch eine betriebliche Förde-rung, daß ihm ein rechtsgültiger Vertrag des Betriebes für da« Studium an der Grazer Technischen Lehranstalt überreicht wurde. Bei anderen beruflichen Wettbewerben hat dleLehrlingswerkstätte stets sehr befriedigende Ergehnisse erzielt. So sind aus dem diesjährigen Kneqsberulswettkampf vier Gausieger aus dieser Lohrlingswerkfitatle hervorgegangen, In der Woche der schallenden Jugend sind 16 Lehrlinge mit 1., 2. und 3. Preisen ausgezeichnet worden, Bannlüh-rer Sturm streifte anschließend die Haltung der Front und Heimat und sprach den Lehrlingen seine Anerkennung darüber aus, daß sie in Bezug auf Arbeitsleistung an erster Stelle stehen und ihre Pflicht erfüllt haben. In ihrer Einstellung zum Dienst In der Deutschen Jugend urd der beruflichen Arbeit sollen sie zum Ausdruck bringen, dnß sie danach streben, Ndtlonalsozicilisten, politische Sol- daten de« Führer« zu werden. Freudig und stolz soll die Jugend ühre Pflichten erfüllen und darüber hinau« auch bereit «ein, Opfer zu bringen, wenn die Stunde der Bewährung kommt. Der Appell «chlofl mit der Fuhrerehrung und dem Lied der Jugend, in überzeugender Welse hat er dokumentiert, daß die deutsche Jugend nicht durch Worte, sondern durch ihre Leistungen die Forderungen der Zeit erfüllt. * TAPFERE UNTERSTEIRER Aua der, Ortsgruppe Kranichsfeld (Kreis Petlau] wurde Gefreiter Franz Sitter (Kirechbaum 50| mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet, aus der Ortsgruppe Cilli-Forstwald der Gefreite Franz Turnschek. Alis ötadt und LamI Marburg. Den Bünd dei Ehe schlössen: Johann Gralschner und Franziska Fritz; Andreas Amann und Berta Perzi Ladislaus Korbun und Franziska Sterni Karl Wieser und Erika Winkler, geb. Schulzj Heinrich Potrtach und Christine Jamnikj Han* Jurltsch und Josefine Tschasl, geb. Lorbekj Johann Petek und Veronika Po-leischerj Franz Golob und Gisela Skube, geb. Poetzi; Roman Blassin und Stefanie Katzi Ernst Fasching und Franziska Sliw-nikarj Johann Pinleritsch und Emilie Plasownikj Leopold Grosi und Josefine Tschebular, geb. Wogrlnetz; Jakob Tschreschnik und Juliane Mari. Schleinitz. Am vergangenen Sonntag wurde in Schleinitz bei Cilli der große Ortsgruppenappell abgehalten, bei dem durch den Ortsgruppenführer in feierlicher Form die roten Mitgliedskarten verteilt wurden. — Wehrmannschafts-Rot-tenführer Franz Mraß und Wehrmann Franz Bretschko wurden im bewaffneten Einsatz gegen landfremde Banditen verwundet. — Der 61jährige Jakob Fiedler aiM Hart fiel beim Dachdecken seines Keller« von der Leiter und zog sich so «chwere Verletzungen zu, daß er in das Gaukrankenhaus nach Cilli gebracht werden mußte. Dort erlag er den Verletzungen. Arndorf. Frau Leopoldine Pickl starb im Alter von 90 Jahren. Sie war die älteste Einwohnerin der Ortsgru,)pe. — Vom 15. Mal bi« 15. Juni wurden 123 Männer und Frauen als vorlaulige Mitglieder in den Steirischen Heimatbund aufgenommen. 10 Jugendgenossen uud 40 Männer und Frauen wurden endgültige deutsche Staatsbürgei. Wlndischlandsherg, Für Führer und Reich fielen im Osten Gefreiter Freinz Megla und Gefreiter Franz Türk, ausgezeichnet mit dem EK II und dem Infanterie-Sturmabzeichen. — Im hohen Aller von 89 Jahren verschicd in Ulim'en der Bauer Blasius Duschekin. Trotz des hohen Alters erfreute er sich noch bester Gesundheit Ein Sturz von der Leiter führte seinen plötzlichen Tod herbei. — Unter großer Teilnahme der Bevölkerung wurde der Bäckermeister Andreas Koller zu Grabe getragen. Er stand im 54. Lebensjahre und erfreute sich allgemeiner Wertschätzung. Im Trauerzug war auch ein» Abordnung der Gendarmerie und dM Zollgrensachutzes vertreten. — In Rudenza «tarb im 86. Lebensjahre die Bttuerln Maria Pleunlk, in Wiratsch die 66jähTlge Maria Gubenschek, geh, Scharlach. — Die Hausgehilfin Eva LugfiTHJ^rft begeht im Alter von 68 Jahren ihr 36-jfthrige« Arbeltsjubiläum. Mureck. Im letzten Kreieappell, den Kreisleiter Arnulf Llll eröffnete, gab Gaupropagandaleiter Pg. Fischer den Ortsgruppenleitern, Ortsgruppenpropa-gandaleitern, Kreismitarbeitern und Verbindungsmännern zum Kreisring Richtlinien für die Propaganda. In Fortsetzung der Mitarbeiterbesprechung brachte der Kreisleiter alle vordringlichen Aufgaben der nächsten Zukunft zu eingehender Aussprache und Klärung. — Der bunte Strauß schöner Melodien, der für den KdF-Konzert-Abend angekündigt wurde, brachte durch die treffliche Auswahl beliebtester Werke von Brahins Bizet, LehAr, Strauß, Puccinl und Dvorak jedem Besucher eine Lieblingsmelodie und somit auch besondere Freijde. Einmal war es die Geigenvirluosin Lotte Krisper-Leipert, die durch ihr feinmusi kali«che8 feuriges Spiel hinriß, dann wieder galt der vollendeten Ge«angskunst der Altistin Eva Lorenz stürmischer Beifall, wie die abwechselnden Vorträge der Konzertsängerin Olga Mörth (Sopran) von zündender Wirkung waren. Alle Darbietungen fanden in der vorzüglichen Pianistin Grete Skorjanz als der vierten im Künstlerquartett, eine unübertreffliche Begleitung, die an der begeisterten Aufnahme gleichen Anteil halte. — Ira» Julianna Oswald geb. Göndöcs, Trägerin de« Ehrenkreuzes für deutsche Miitler, Ist im Alter von 82 Jahren nach einem, bis in die letzten Tage von Arbeit erfüllten Leben, ruhig entschlafen. Unser Kampf für die geliebte Heimat Ein Soldat aus Fraustauden schreibt seiner Ortsgruppe Wir haben vor nicht langer Zeit über die große Freude berichtet, die die un-terfileirische Soidatenzeitung bei unseren Soldaten an der Front hervorrief. Die vielen Briefe, die in den Ortsgruppen und Kreisen einläuten, zeigen immer wieder erneut die Brücke, die mit diesem Heimatgruß zu unseren eingerückten Kameraden geschlagen wurde. Aus ihnen strahlt jedoch auch für uns in der Heimat eine Freude aus, die uns immer stärker mncht. Von den vielen Briefen, die last täglich einlaufen, wollen wir hier einen wiedergeben, den ^f-Roltenführer RudolJ Koschka aus Fraustauden, Kreis Marburg-Stadt, von der Ostfront an seine Ortsgruppe schrieb. Er zeigt so recht den Geist des Frontsoldaten auf und die Hoffnungen, die er auf die geliebte Heimat setzt, Osten, den 1. Jdni 1944 Liebe Ortsgruppe! Unverhofft erhielt ich gestern von Euch die Soldatenzeitung des Gaues Steiermark Die Freude, einmal etwas "aus seiner Heimat zu hören, ist für jeden Frontsoldaten groß. Es freut mich besonders, daß in der Heimat alles noch beim alten Ist und viele Kameraden ausgezeichnet wurden, was auch bei mir der Fall ist. Bin «eit 1, April 1944 zum ff-Rotenführer beför- dert und mit dem EK II und Panzerkampfabzeichen ausgezeichnet worden. Ich befinde mich derzeit wohlauf, was Ich auch von Euch in der Heimat hoffe. Ihr habt es ja jetzt auch nicht mehr so leicht durch die Terrorangriffe, aber ein mal kommt die Zeit, wo auch bei Euch die Friedensglocken läuten. Wir wissen ja, für wen wir hier stehen und bluten müssen; Fü^Deutschland, für Euch und die Heimat, Wenn ich so zurückdenke vor einem Jahr, als ich verwundet in einem Heimatlazaretl in Graz lag und durch die Besuche und Geschenke von den Grazer BDM-Mädeln betreut wurde, war ich sehr verwundert, aus meiner Heimat keine darunter zu sehen. Eben lese ich aber in der Heimatzeitung, daß auch die Marhurger Mädel die Lazarette besuchen, um die Verwundeten zu betreuen Das freut mich ganz besonders. Ich will nun auch zum Schluß kommen und hoffen, daß Ihr in der Heimat weiterhin Eure Pflicht so gut erfüllt, wie wir es zu jeder Stunde tun Im Glauben an den baldigen Endsieq verbleibe ich Euer Kamerad Rudolf Koschka Können wir in der Heimat diesem Brief etwas hinzufügen? Wahrlich nur das eine: »Wir versprechen, unsere Pflicht •o gut zu erfüllen, wie ihr es zu leder Stunde tutlc N.J. „Haremsdämmerung" im Iran Das Land der Vielehe wird umgestellt Im Iran wurde jetzt die dort uralte Sitte der Vielehe durch Erlaß eine« Gesetzes erheblich eingeschränkt. Mit der gesetzlichen Verordnung der iranischen Regierung wird wieder ein Stück orientalischer »Romantik« zu Grabe getragen, dio man, je nach dem Gesichtspunkt, unter dem man es betrachtet, in Gänee-füßchcn setzen kann oder nicht. Nachdem die moderne Türkei in der Euro-paisierung und »Verwestlichung« der Frau vorangegungen war, scheint der ganze vordere Orient langsam und mehr oder weniger diesem Beispiel zu folgen. Jetzt wird im Iran der Schritt zur Einschränkung der Polygamie getan, dar gerarte dort kulturell von entscheidende. Bedeutung ist. Denn Iran, das frühere Pfrsicn, ist ein Land, in dem die Vielehe seit Jahrtausenden aufs tiefate mit der Volkssitte und auch mit der Religion verwurzelt war. Nach altem Brauch konnte der Perset bis zu vier rechtmäßige Frauen zu gleicher Zeit nehmen, neben diesen ober sich noch einen Harem minderrechtlicher Frauen in beliebig hoher Anzahl zulegen. Jetzt wird die Zahl der geeetzmäfligen, voll-rechtlichen Ehefrauen auf die Hälfte herabgesetzt. Dazu kommt aber noch die für die Abdämmung der Polygamie sehr er-hcbliche Vorschrift, daß die zweite Frau nur mit Einwilligung der ersten genommen werden kann, andernfalls jener das Recht auf Scheidung zusteht. Von diesem Recht werden vermutlich, unter dem Einfluß neuzeitlicher Kulturatrömungen, die Iranerinnen nicht geringen Gebrauch machen. Objekti^v kann man die Vielehe al« die Im ganzen Orient vorwiegend herrschende Lösung der Frage dar Ge-Bchlechtsbezlehungen bezeichnen. Sie ist in ganz Asien und außerdem bei den Negerstämmen Afrikas verbreitet, ebenso bei vielen malaiischen und polynesU sehen Völkerschaften, während bei den nordischen und westlichen Rassen die Einehe den Typue bildet. Bei den Ureinwohnern Amerikas und den Indianern kam die Vielehe nur vereinzelt vor, Physlologlflch ist die Vielehe wohl vorwiegend darauf zurückzuführen, daß dort, wo sie herrscht, das weibliche Ge-«chlecht früh reif wird, aber auch rasch verblüht. Boi den Naturvölkern von tiefstehender Gesittung ist die Vielehe außerdem darin begründet, daß die Weiber vor allem als »Arbeitstiere« eingeschätzt werden, demnach also die wirtschaftliche Lage der Männer von der Zahl der Frauen abhängt, die sie »Ich nehmen können. Mit dieser Stellung des weibll- Der Chemiker hillt dem Gerber Der Anteil der Chemie an der Ledererzeugung wird leicht unterschätzt. Neben den natürlichen und den synthetischen Gerbstoffen werden zahlreiche ililfsstoife benötigt. Die Liste der in den Lederfabriken verwandten Chemikalien Ist sehr lang, sie beginnt bei Ameisen-saure, Borax, Blut und führt über Kalk, Leim und Milch bis zu Salmiakgeist, Soda und Talkum. In den «WasserwerkstSt-ten« der Gerberelen, in denen die rohen Felle aufgeweicht werden, wird mit Kalk, Schwefelnatrium und Soda gearbeitet. Die »Reize« der Felle wird aus dem Pan-kreassaft der Wiederkäuermägen oder durch biologische Verfahren aus Pflan» eenstnffen gewonnen. Die früher verwandten Ritte aller Sorten, Klauenöl, Rühöl, Paraffine usw. sind heute durch synthetische Fettaustauschstoffe erfolg-reicht ersetzt worden. Weichmacher verschiedenster chemischer Zusammensetzung geben dem Leder die gewünschte Weichheit, Wachszusätze die Geschmeidigkeit. Wenn auch die Farbfragen im Kriege weniger wichtig sind, so ist In vielen Fällen schon für den Wehrmachtsbedarf eine Färbung wenigstens der Oberfläche unentbehrlich. Aber natürlich ist flas Farbsortiment gegenüber früher wesentlich vereinfacht, denn mit dem Anspruch auf schönes Aussehen steigt der Bedarf an Hilfsstoffen. Für Sohlenleder werden weniger Hilfsstoffe benötigt al« für farbiges Ober- oder Taschnerleder. Der Hauptbeitrag der Chemie aber Hegt In der Entwickhmg der synthetischen Gerbstoffe, ohne deren Hilfe die deutsche Ledererzeugung nicht im fünften Kriegsjahr ihren hohen Stand hätte behaupten können. Reparatur-StoBtnippi Schäden an rüstungswichtigen Maschinen und Anlagen müssen immer möglichst schnell, dabei aber sachgemäß beseitigt werden. Um diese Reparaturarbeilen zu sichern, hat der Reichsminister für Rüstung und Kriegsproduktion, Speer, den Hauptausschuß Maschinen und Apparate beauftragt, für das ganze Reichsgebiet eine schlagkräftige Organisation von Reparatur-Stoßtrupps zu schaffen. In den einzelnen Gauen sind Reparaturbeauftragte eingesetzt worden, bei welchen Kräfte aus den Reparaturstoßtrupps angefordert werden können. Diese Kräfte werden aber natürlich nur dann zur Verfügung gestellt, wenn die Instandsetzung beschädigter Maschinen und Apparate von den Unternehmern nicht mit eigenen Kräften vorgenommen werden kann und wenn auch die Lieferanten bzw. Hersteller der in Frage kommenden Maschinen nicht alsbald Abhilfe schaffen können. Zur schnellen Behebung von Schäden an elektrischen Betrlehselnrlchtungon der kriegswichtigen Industrie und von Vereorgungsbetrleben hat auch der Hauptausachufl Elektrotechnik des Roirhsminifiters für Rüstung und Kriegsproduktion Reparatur-Stoßtrupps gebildet. Die Grenzen der Stofltruppbezirke decken sich mit denjenigen der Rü-stunqslnspektionen, Für jeden Bezirk ist ein Stoßtruppleiter eingesetzt, dem im Bedarlsfdlle alle Monteurkräfte der vom Hauptausschuß Elektrotechnik betreuten Firmen einschließlich der Kräfte des Elektrohandwerks zur Verfügung stehen. chen Geschlechtei ist dann auch malst der Brauch des Frauenkaufes verbunden. In Europa ist die Vielehe hier und da, vom Mittelalter bi4 noch In das 17. Jahrhundert, von Schwarmgeistern verteidigt und gepredigt worden, so von den Führern der »Wiedertäufer« im Jahre 1533, Von den ReHgionen spricht der Islam ausdrücklich (in der vierten Sure des Korans) dem Mann dag Recht auf mehrere Frauen zu. Praktisch hat die Vielehe bei den polygamischen Völkern — und auch im Iran nicht — nie das Ausmaß gehabt, das sich der Europäer meist vorgtellte. Die große Masse der Männer mußte sich auch dort stets mit einer Frau begnügen, einfach, weil sie mehr als eine Ehegenossin nicht ernähren konnten und können. Nur die Wohlhabenden konnten in der Türkei und anderen östlichen Staaten, von dem Recht der Vielehe wirklich Gebrauch machen, und nur die Reichsten' und Mächtigsten waren und sind in der Lage, «ich einen »Ha-remx zu halten. Das sinnlich-uppige Reich des «Harems«, wie M den Hintergrund der orien* tauschen Märchenaammlung »Tausend und eine Nacht», der Prachthöfe der mittelalterlichen Kalifen und der Prunkzeltlager der arabMchen Scheichs bildete und flie Phantasie des Westeuropäers entzündete, war in Wirklichkeit immer auf eine dünne Schicht der Bevölkerung polygamischer Völker und Staaten beschränkt Bis 'in dl« Jüngste Vergangenheit bestand die Haremphantastlk aller-dlnga noch in voller Tatsächlichkeit am Hofe des letzten Sultans Abdul Hamid, in Konstantinopel, in dessen märchenhaften Frauenpalästen viele hunderte, rechtlich In mehrere Gruppen eingeteilt, weibliche Wesen ein leeres und auf die Dauer zweifellos ein für sie selbst wenig erfreuliches Dasein führten. Raapensuppe sehr beliebt In China wird eine bestimmte Raupenart von der ländlichen Bevölkerung mit Vorliebe gesammelt und — gekocht. Man bereitet aus Ihnen eine «ogenannte »bunte Suppe« Raupen, die nicht ftiSth verwendet werden, röstet man und hehf sie als Wintervorrat auf Sie tollen auch gedörrt «ehr schmackhafte Suppen ergeben. Dfiß Vogelnester in China zur Suppen-bereitung besonders beliebt sind, ist bekannt El handelt sich dabe. allerdings um besonders kleine Nester, die nirht größer sind als eine Austernschale. Man kauft sie pfundweise, dabei gehen etwa 32 Nester auf ein Pfund. Das 21. Kind In Ebringen bei Freiburg schenkte die Frau eine« BergmaniiPa eine Stunde vor Beginn des Silberhochzeitstagps ihrem Mann das einundzwanzigste Kind D e Freude über dieses Ereignis war doppelt groß, da sich die Mutter besonderer Gesundheit erfreut. Tödliche Sonnenstrahlen Klapperschlangen vertragen kein Sonnenlicht. Setzt man sie LinmitteHi..rer Sonnenbestrühlung aus, so werden die Tiere bereits nach achtzehn Minuten durch die Strahlen getötet. WIRTSCHAFT UND SOZIALFOllTliC Deutsche Reichsbahn 1943 Hohe Elastizität des Verkehrs — Meisterleistun^en der Improvisation Der Geschäftsbericht der Deutschen Reichsbahn ist nie ein trockenei Zahlen* werk gewesen, sondern war und ist «in Spiegelbild der gesamten deutschen Wirtschaft, denn dieses größte Verkehrs-tinternehmen, das die Welt kennt, Ist mit seinen Transportlelstungen derart verzahnt in das ganze Wirtscliaftssystem unseres Vaterlandes, daß an seinen Leistungen wie an einem Barometer abgelesen werden kann, was sich In der Berichtsperiode Insgesamt auf dem Wirtschaftssektor abgespielt hat. Am Tag des deutschen Eisenbahners hat die deutsche Öffentlichkeit aus den Reden der Reichsminister Dr. Goebbels, Dr. Dorpmüller und des Staatssekretärs Dr, Ganzenmüller auch nach der personellen Seite hin einen umfassenden Ein-blick In die Leistungen der deutschen Eisenbahner erhalten. Der Geschäftsbericht der Deutschen Reichsbahn 1943 weist mit Recht erneut auf diese einzigartige aus Leistungswillen, Opferbereltschaft und Treue hervorgegangene Gesamtleistung der deutschen Eisenbahner hin. Darüber hinaus zeigt uns der Geschäftsbericht aber auch einmal die hohen Führungsaufgaben, die von den Dienststellen der Deutschen Reichsbahn in diesen bewegten Kriegszeiten zu bewältigen waren. Sie sind ein Musterbeispiel dafür, was Ingenieur- und Verwaltungskorps unserer Wirtschaft an Meislerleistungen der Improvisation und an elastischer Anpassung selbst in schwierigsten Lagen zu vollbringen vermögen. Besonders im Güterverkehr erwuchsen aus dem steilen Anstieg der Rüstungsproduktion, aus der beweglichen Kriegführung und der Absetzbewegung im Osten sowie aus den Ereignissen in Italien und aus der Räumung der vom Luftterror heimgesuchten Gebiete Beförde-rungsaufgaben größten Umfanges. Durch wirtschaltlichen Einsatz des Transportraumes, durch Verkehrslenkung und -kürzung der Transportwege, ferner durch stärkere Auslastung und Ausnutzung des Wagenraumes, vor allem aber durch Maßnahmen zur Beschleunigung des Wagenumlaufs vermochte die Reichsbahn allen Anforderungen Genüge zu leisten. Der Verbesserung des Wagenumlaufs dienten die Kürzung der Ladefristen, Prämienzahlung bei vorzeitiger Rückgabe der Wagen, Be- und Entladung während der Nacht und an Sonntagen, Stellung von Ladehilfen und Bildung von Ladekolonnen. In Auswirkung dieser Maßnahmen mußten der Güterzugfahrplan, die Zugbildung, die Wagenübergangsund Bahnhofsbedienungspläne den veränderten Verhältnissen angepaßt werden. Im Massenverkehr gewährleisteten Abfuhrprogramme die planmäßige Durchführung der Transporte bei gleichzeitiger Entlastung der Verschiebebahnhöfe. Ferner hat im Vorjahre die von der Reichsbahn erstmalig durchgeführte sogenannte Bevorratungsaktion, die zur Entlastung des Herbstverkehrs eine Vorverlegung der nicht jahreszeitlich gebundenen Gütertransporte in die verkehrsgünstlge Frühjahrs- und Sommerzelt bezweckt, dank der verständnisvollen Unterstützung durch die Wirtschaft wesentlich dazu beitragen, daß der außergewöhnlich starke und infolge der frühen Ernte zeltig einsetzende Herbstverkehr, allerdings unter Zurückstellung von weniger dringenden Gütern, im allgemeinen ausreichend bedient werden konnte. Straffste Lenkung Der Gesamteindruck der Leistungen der Deutschen Reichsbahn im Jahre 1943 ist, daß durch die straffste Lenkung aller Verkehrsmittel sie ermöglicht wurden. Das ist zugleich aber auch ein Programm, das für das Jahr 1944 genau die gleiche Gültigkeit besitzt und mit dem jeder Betrieb auf sein verkehrsmäßiges Verhalten angesprochen ist. Wir sagen jeder Betrieb und meinen deshalb nicht nur die Groß- und Mittelbetriebe, von denen heute selbstverständlich die höchste Disziplin in der Verkehrsleistung und In der Ausnutzung der Ihnen zur Verfügung gestellten Transportmittel verlangt wird, sondern wir meinen auch den bäuerlichen Betrieb, den Handwerksbetrieb und den Einzelhandelsbetrieb, da auch jeder von diesen kleinen und kleinsten Betrieben auf die Verkehrsleistung der Reichsbahn angewiesen Ist. Von der rein flnanztechnlachen Seite her gesehen, Ist der diesjährige Geschäftsbericht für dl« Öffentlichkeit interessant wegen der sehr erheblichen Stetgerung der Elnnahm«D aus dem P«r- sonen-t und Gepäckverkehr, die um rund 1,25 -Milliarden RM oder um 30,5 v. H. anstiegen. (Die Gründe hierfür lagen in dem stärkeren Reiseverkehr, besonders auf weitere Entfernungen unter gleichzeitiger Aufwanderung in höhere Wagenklassen.) Aber auch der Güterverkehr erbrachte gegenüber 1942 eine welter« Stelgerung um rund % Milliarde RM oder 9,2 v. H. Gerade diese gestiegenen Einnahmen aus dem Güterverkehr zeigen jedem denkenden Leser, daß die Leistungen unserer Kriegswirtschaft nicht gesunken sein können, und wenn man berücksichtigt, daB tinsere Kriegswirtschaft im Jahre 1943 durch die Proklamierung des totalen Krieges schon eine sehr straffe Zusammenfassung auf die unbedingt kriegswichtigen Fertigungsprogramme erfahren hat, so zeigen die in den Erträgen ausgewiesenen Mehrleistungen des Güterverkehrs sogar eine sehr erhebliche Steigerung der reinen Rüstungswirtschaft an. Verwendung derUbarschüss« Von besonderem Interesse für die Öffentlichkeit ist nun die Frage, wie die finanziellen Überschüsse der Reichsbahn Verwendung finden. Im Ausland, insbesondere in England, wo die Bisenbahn-gesellschaften gleichfalls eine sehr erhebliche Steigerung ihrer Einnahmen erzielten, hat dies zu Dividendenausschüttungen geführt, die selbst in den kapitalistischen Ländern die öffentliche Meinung aufs stärkste erregten. Die Deutsche Reichsbahn dagegen dient als Sondervermögen des Reiches allein dem deutschen Volke. Soweit aus den Uberschüssen nicht Rücklagen für den Wiederaufbau und den Neubau von Elsen-bahnanlagen und Bahnhöfen für die Nachkriegszelt gemacht wurden, erhielt die Finanzkasse des Reiches den Überschuß, wo er zur direkten Kriegsfinanzierung Verwendung findet. Auf diese Weise hat die Reichsbahn einschließlich Beförderungssteuern an die allgemeine Relchskasse rund 1,6 Milliarden RM abführen können. Preisstabilität Darüber hinaus ist für die deutsche Öffentlichkeit der (leschäflabericht der Deutschen Reichsbahn auch von besonderem währungspolltischem Interesse. Er ist nämlich ein glanzvoller Ausweis für die Folgerichtigkeit und den Erfolg der deutschen Prelsbildungs- und Währungspolitik. Nur auf dem Hintergrunde der Preis- und Währungsstabilität, wie sie heute von allen Ländern allein Deutschland kennt, war es möglich, dieses Rie-senunternehmen ohne jode Fahrpreiserhöhung geschäftlich so sicher zu führen, wie es im Geschäftsbericht zum Ausdruck kommt. Im Ausland dagegen bilden gerade die groHen Hisenbahnunter-nehmungen infolge der allgemeinen finanz- und wähningspolitischen Unsicherheit gefürchtete Unruheherde für die Wirtschaft der betreffenden Länder, da, da» wissen wir ja aus den Jahren 1920 ff., nicht zuletzt von den ständigen Fahr-preiserhöhungen die Intlrttionsschraul)e in immer schnellere Umdrehungen versetzt wird. Somit kann auch der deiii-sche Sparer, und das sind wir ia heule alle, aus dem Geschäftsbericht der Deutschen Reichsbahn viel lernen, da er ein Spiegelbild ist für die wahrungspoliti-sche Sicherheit Deuischlands im allgemeinen und damit auch für die wah-rungspolltisrhe Sicherheit seiner eigenen Sparanlagen im besonderen. Arbeit wichtiger als Rente Versorifuntf der Krieisbeichädigtcn und Kriegshinterbliebenen In Wien fand eine gemeinsame Arbeitstagung des Reichsarbeitsministeri-ums und der NatlonalsozlaIi«tlschen Kriegsopferversorgung statt. Diese Tagung ist, wie Staatssekretär Dr. Engel In seiner Begrüßungsansprache hervorhob, die erste, die der Reichearbeltsml-nlster seit Übergang der Versorgung auf ihn mit der NSKOV zusammen durchführt. Die Reichsversorgung vereinigt nunmehr die Versorgung der alten und neuen Wehrmacht, des Relchsarbelts« dienstes, der Luftkriegsbetroffenen und ab 1. Juli 1944 auch die Versorgung der Waffen-ff. Die Organisation der Reichsversorgung ist vereinheitlicht und den Kriegsverhältnissen angepaßt worden. Die gesetzgeberischen Arbeiten zur Entwicklung eines volksnahen Rechts sind Im Gange. Die Versorgung «teht in enger Zusammenarbeit mit den beteiligten Stellen von Partei und Staat, Wissenschaft und Wirtschaft In allen Ihren Zweigen, sie alle helfen in gleicher Rieh-ti^ng. Die Fürsorge, die maßgebliche, dem Reichsarbeitsminister obliegende Arbeitsgebiete wahrnimmt, ist vor allem durch ihre berufsfürsorgerischen Aufgaben an der Tagung besonders beteiligt. Die Ar-beiterfürsorge ist von der Reichsversor-qung nicht zu trennen, auch sie Steht in enger Verbindung mit der NSKOV. Die Grundzüge des gemeinsamen Wirkens alnd Beschaffung von Arbeit, gegebenenfalls Umschulung, Ausgleich eines etwaigen Minderverdienstes, Erhaltung In der sozialen Schicht und Entschädianng für Aufwendungen, die dem Beschädigten Infolge seines Leidens erwachsen. Relchskrlegsopferführer Oberlindober nahm In der Eröffnungssitzung Stellung zu den Pflichten, die Staat und Volksgemeinschaft bei der tatkräftigen Sorge für die verwundeten und erkrankten Soldaten und die Hinterbliebenen der Gefallenen auferlegt sind. An erster Stelle stehe, «o erklärte er, die lebendige Sorge um die Kriegshinterbliebenen Es gelte denlenlgen, die hart vom Schicksal betroffen wurden, die Sorgen abzunehmen und si« vor einem unverdienten sozialen Abstieg zu bewahren, Auf dem Gebiet der Elternversorgung werde sich stets die Möglichkeit ergeben, Eltern, die durch den Heldentod ihres Sohnes die einzige Stütz# verloren, würdig zu versorgen und In Härtefällen Sonderleistungen aus der allgemeinen Fürsorge zu gewähren. Als Kernstück der Beschädigtenversorgung bezeichnete der Krlegsopfer-führer die Berufsfürsorg«. Auf dem Felde der eigentlichen materiellan Versorgung bestehe die Aulgabo darin, dem verwundeten oder kriegserkrankten Soldaten je-nen Ausgleich zu geben, ihn wieder lebenstüchtig mucht und ihn befähigt, seine Leistungskraft und seine Schaffensfreude, wenn auch im Rahmen einer durch die Eigenart seiner Behinderung gezogenen Beschränkung, wirksam werden zu lassen. Im Mittelpunkt der Hauptsitzung stand eine Rede vom Reichsarbeitsminister Franz Seldte, in der dieser u. a. darauf hinwies, daß mit der Fortdauer des Krieges alle Fragen der Sozialpolitik eine steigende Bedeutung gewonnen haben. Die Versorgung der Kriegsbeschädigten und Hinterbliebenen habe mit der anhaltenden Dauer des Krieges eine allgemein-politische Bedeutung erlangt, der der Führer durch seinen Erlaß vom 11. Oktober 1043 Rechnung trug. Die Woge seien klar vorgezeichnet und kämen durch dl« Zusammenfassung aller beteiligten Stellen anschaulich zum Ausdruck. Die Hauptaufgabe der Dienststellen der Versorgung und Fürsorge in wirtschaftlichen Hinsicht sei es, den ausreichenden Lebensunterhalt für die Beschädigten und Hinterbliebenen sicherzustellen, wo* bei aber heute nicht mrhr das System einer schematlschen Rentenzahlung im alten Smne in Betracht komme. Es würden zwar gewisse feste Grundbeträge ermittelt, aber darüber hinaus gehe der Soz.ialausgleich, eine beweglich gestal-lete, nur durch Rähmenbestimmungen umrissene Leistung, die den Zuschnitt der Lebenshaltung, wie er durch eigene Arbeit erreicht w,ir, weiterbin sichern und den Betreuten in der sozialen Schicht erhalten soll. Bei den Unfallverletzten ebenso wie bei den Kriegsbeschädigten gelte der Grundsatz, daß Arbeit wichtiger Ist als Rente. Für den Verletzion sei nicht eine Geldleistuiig ausschlaggebend, sondern der eigene Einsatz und das Ge» fühl, im Arheitsleben seinen Mann zu «tehen und «ich selbst sein Brot zu erwerben. Es gehe darum, den Schwerkriegsbeschädigten nicht bloß mit einem Invalidenpnsten ahnitinden, sondern seine gesamten Fähigkeiten für einen möglichst hochwertigen Arbeitsplatz 7u nmbillsleren, der ihm au hatts-spiel aus. Abführt dtr Llf Sonntag, •l .'iO Uhr früh, ab Marbuiger Hauptbahnhof. Jugend-Fußballspiel in Marburg. Am Montag tritt aul dem RaiiicUsportplatz um 18..10 Uhr die rußballclt des Bannes N!ar-burg-Stadt der Deutschen Jurr'-nd (in gleicher Aiifstcllunti wie am Sonntag .n Trifaill gegen -üe Ell der Lehrerliildun''-^-anstalt Landwehrkaserne-Marhurg zu ihrem Pllichthpiel an, das einen interessanten Verlauf nehmen w rd. I ohmann siegt in Zürich. Der DeutS' ha Steher-Weltineist'er Walter Lohmann und die Dortmunder Kilian und Vopel starteten am D'enstag auf der Drhkon-R .1-rentibdhn in Zürich. Lohmann bt-l nd sich in prachtiger Form und holte h beide Läufe über 30 und 40 km klar vor den besten Fahrern der Si hweiz. In ;h r Gesamtweitung belegte der Schweizer Meister Heimann den zweitm Plat/ hinter Lohmann vor l.itschin (Schweiz), \ o-pel, Marlin (Schweiz) und Kilian. Exeuropamelsler Adolf Heusers Zu-sammentretlen mit dem jungen Niei%"'r-länder Rudi Quentmeier im Schwei gewicht steht am kommenden Sdnntag im Mittelpunkt der zur Truppenbetreui ng aufgezogenen Boxveranstaltung aul dem Heichsportlold in Berlin. Kroatiens Fußhallelf besiegte auf dem Concordia-Plritz in .Artram vor lOOtlO Zuschauern in einem Freundsrhaft^spiel :iio imgarisrhe Provinzmr\nnsi haft knapp 2:1 (2:1! Schim am komnu nden Sonntag werden sich die Kroaten in Budaps'St zum Rücksp'cl stellen. EnIgelMIrhe MHIeiUinqen; Ärztlicher Sonntat^sdiensf Marburg Dauer: Von Samstag nrttag 12 Uhr bis Montag früh Uhr. Diensthrtbrndf Arte: Dl Peter Mauritf-h R.-ii^ersIr ße 1 :Tcl. 28-17), fiii das re. hte Draunt-'r; Prim, Dr Frit/ v R.iciics, M. |!intihe = g 2 :Tel, 22-4(Sl, für dn Pliberschek. Bfldgafise 22. Dicnstilauer' S.imstan vfui 14 Ifi Uhr, F-'innt.iri von «—10 l'hr, Diensth.ibende \potheke: Stadtapotheka Mag, Minafik, Adi l 1 litler-Plalz 12. r Ajf einem Bahnhol haben wir sie zum ersten Male gesehen. Ein Zug war eingelaufen, der eine Abteilung fpanischer Freiwilliger an die Ostfront brachte. Rotkreuz-Schwestern reichten den Soldaten wärmende Getränke. Eine war unter den Helferinnen, die den Blick mit magnetischer Kraft auf «ich reg, ohne daß man sich Rechenschaft ablegte, wodurch sich diese Frau von ihren Schwestern unterschied. War e« ihr leuchten- i des Blondhaar, der klare, strahlende ' Blick aus den ernsten Augen? Oder das j blitzende Ordenskreuz, das sie um den ! Hals trug? Ich weiß es nicht mehr. Aber man empfand die Wirkung einer starken Persönlichkeit, die sich auch in der schlichten Tracht der grauen Schwestern und den milden Gesten helfender Mütterlichkeit nicht verleugnete. Ihr Name wurde mir genannt: Jane Anderson. Da blitzte es in der Erinnerung auf, einzelne Daten au« ihrem Leben, von denen man hier un-d da gehört hatte; Kriegsberichterin der »Time««, des >Daily Express«, der Hearstpresse Im spnr>i«chen Bürgerkrieg. Von den Roten verhaftet und zum Tode verurteilt, diplomatische Intervention der USA .. Schlagzeilen der Weltpresse »Die berühmte amerikanische Schriftstellerin Anderson ,.« Sie wurde freigelassen. Später hörte man sie im Rundfunk, in der Presse erschienen ihre Artikel. Mit ihrem Namen verband sich der Ruf einer fanatischen Kämpferin gegen den Bolschewismus. Jane Anderson... Ich habe sie damals nicht interwiewt. denn ich war selber Soldat. Aber ihr Bild ist in mir lebendig geblieben, und ich will denen, die noch nichts von ihr wissen, mit kurzen Worten ein Bild von dieser Frau entwerfen, von ihrem erstaunlichen Leben und ihrem Kampf, der di® gebürtige Amerikanerin in die Reihen der europäischen Kämpfer gegen den Bolschewismus führte. Jane Anderson wurde im Jahre 1901 in AMantii, frlner Stadt des amerikanischen Bundesstaates Georg^ia geboren. Die Familie ihrer Mutter stammt aus bestem Blute Irlands, während Colone! Anderson, der Vater, als die Heimat seiner Vorfahren Dänemark und Deutschland bezeichnet. Als junges Mädchen kam Jane nach Europa, besuchte die Schule in London und Paris, gewann Joseph Conrad, den Dichter zum Freund, der ihre Ausbildung leitete, und studierte endlich an der deutschen Universität in Straßburg. So wurde sie vertraut mit der alten Kultur unseres traditionsreichen Kontinents, sie lernte seme alten und modernen Sprachen und erwarb ein Wissen, das bei so jungen Frauen ungewöhnlich, bei einer Amerikanerin unerhört war. Jane Anderson war eine berühmte Schönheit, man verglich sie mit den sagenhaften Königinnen der Heimat ihrer Mutter, deren leuchtendes Goldhaar and brunnentief^ Augen sie hat. Schon im Weltkrieg war die blutjung« Amerikanerin Korrespondenlin der «Times« und ihre Frontberichte machten tU in der Presse der gesamten angelsächsischen Welt berühmt. Nach einem Aufenthalt In ihrer Heimat heiratete sie in Paris den Spanier Don Edoardo Alvarez de Cienfuego« Als Schriftstellerin behielt sie ihren Mädchennamen, Die Lieb© zur spanischen Kultur Ist bei ihr kein Zufall: schon in frühester Jugend lebte sie ja im Süden der Vereinigten Staaten in einer Umgebung, in der das alteingesessene spanische Element sich um so widorwilliqer von den Yankees verdrängen ließ, als auf den alten Herrensitzen eine Kultur und eine Tradition gepflegt , wurde, wie es sie in den vorwiegend . angelsächsischen Nordstaaten nicht gab. | Auch die Wurzel ihrer starken Religio- | sität liegt hier, das starke Gefühl für die echten seelischen Werte, dessen Verkümmerung die Yankees so häufig 7u den seltsamsten Verirrungen getrieben hat Diese kultivierte Persönlichkeit mußte gerade in einem Lande wie Amerika Autsehen erregen und ungewöhnlichen Erfolg haben; denn sie hatte alles, was sie aus der Masse der standardisierten, oberflächlichen Durchschnittsbürger heraushob, was ihnen, die das Außergewöhnliche anbeten, Begeisterung abnötigte Jane Anderson wurde eine berühmte Schriftstellerin und Journalistin. Der spanische Bürgerkrieg sah sie als Kor-respondrntin der größten amerikanischen Gerd Bergmann: Jane Anderson de Cienfuegos Eine Frau kämpft gegen den Bolschewismus Zeitungen In Madrid. Und hier, inmitten der unmenschlichen Greuel der bolschewistischen Raseren, erlebte sie die entscheidende Zäsur ihres Lebens. Sie erkannte damals, daß e« in Spanien nicht allein um den Sieg dieser oder jener politischen Partei ging, nicht um den Kampf zwischen zwei Staatsformen, sondern daß sich hier die Exponenten zweier Wellen gegenüberstanden in einem Ringen, dessen endgültiger Ausgang über da« Schicksal der ganzen Menschheit entschied. Sie sprach mit Stalins Botschafter, dem »Ambassador to the front«, der ihr unverblümt erklärte, alles de«en, wa« eine Seele hat. Sie sah mit Schrecken, wie diese brutalen Tier« eine barbarische Freude an der Vernichtung aller KunstschStze halten, wie «i« alles zerstörten, wa« sie in ihrem primitiven Gefühl an die eigene Minderwertigkeit zu mahnen schien, der das Wesen dieser Dinge, die sie nicht geschaffen halten und nie schaffen können würden, immer unzugänglich bleiben muflte. Und dieser Abechaum träumt» von der Weltrevolution, gedachte die Fackel des Aufruhrs in die Behausungen aller friedliebenden Menschen der ganzen Welt zu werfen, wollte alles zer- gen, wenn sie das Knacken der Sicherungen an den Gewehren ihrer Schergen hörte und dann die Sekunden, die Minuten bis zu dem erlösenden Kommando »Feuerte zählte, dem Kommando, das nie gegeben wurde. Immer schleppte man sie in die Zelle der zum Tode verurteilten wieder zurück und begann das grausame Spiel von neuem, um sie endlich doch zu zermürben. Aber Jane Anderson brach nicht zusammen. Sie wußte nicht, woher sie die Kraft nahm, das alles zu überstehen, aber sie überstand es. Nach langen Wochen brachte man sie in die Zelle einer Drei, dit fich bttondtn tchön gemacht htb«n wuB-nia Dora Komar (Mitte), Inge Föda (links) und Vera Schnld, die drei Hauptdantell erinnen des ersten Farbfilms dar Wien-Film „Wiener Mftdeln", den Willi Porst Inszeniert dies sei nur das Vorspiel zu der großen Weltrevolution. Von Spanien würde man nach Portugal gehen, nach Frankreich, jedes Land würde den Aufstand des Proletariat« erleben, und für das, was noch kommen würde, sei das gegenwärtige Geschehen nur ein Sprungbrett ... Die Bolschewisten wußten um den Einfluß, den die berühmte Amerikanerin in der ganzen englischsprechenden Welt hatte. Sie beschlossen sie zu gewinnen — oder sie in den Wirren jener unübersichtlichen Verhältnisse einfach verschwinden zu lassen. Wer hätte etwas beweisen können...? Man machte ihr verlockende Angebote. Jane Anderson lehnte empört ab. Man drohte ihr. Sie blieb fest. Sie wollte dieses furchtbare Land verlassen, aber sie konnte keinen Schritt ohne Beobachtung tun. Sie wußte, daß es jetzt schon zu spät war, daß man sie nie mehr hinauslassen würde. Die elnflußreich*ten roten Führer besuchten sie, man zeigte ihr alles, zwang sie zu sehen, was sie vor Mitleid und Ent8«tzen nicht mehr sehen konnte. Sie sah die roten Kommissare'an der Arbeit, erlebte, wie man Unschuldige, Frauen, Priester und Nonnen hinmordete mit einer sadistischen Lust an der Vernichtung alles stören, was der Berührung mit dem Genius sein« stfahlend« Existeni verdankte.. . Eine entsetzliche Angst packte Jane Anderson, als fie in diesen grausigen Abgrund blickts, den me jetzt erst sah, nachdem er ihr gezeigt wurde. Sie dachte dn die unzähligen Ntillionen, denen der Bolschewismus nichts ist als eine unangenehme Staatsform, die diese Gefahr nicht sehen wollen, weil man etwas dagegen tun müßte, wollte man sie anerkennen. In einer Nacht wurde Jane Anderson aus ihrem Hotelzimmer geholt und ins Gefängnis gebracht Man ließ sie nicht im Zweifel über das, was man von ihr wollte. Sie fand sich mit dem Gedanken an den Tod ab, nie würde sie sich das Leben erkaufen durch den Dienst an der Weltrevolution, durch die Arbeit am Untergang der ganzen zivilisierten Menschheit. Sie erlebte die Tortur der Gefangenschaft im »Donjon de mujeres«, in der Todeszelle Nr. 607, dreiundvierzig Tage lang. Sie ertrug die N^rvenfolter der Scheinhinrichtungen, wenn sie des Nachts aus ihrer Zelle geholt und an die Mauer gestellt wurde, die noch die Blut-spritzer der letzten Massenexekutio» frug. Sie fühlte ihr Herz im Hals schla- jungen Österreicherin, die später durch die Intervention ihres Konsuls in Freiheit gesetzt wurde. Diese übernahm es, der ausländischen Presse Mitteilung von der Gefangenschaft Jane Andersons zu machen, von der man bisher nichts wußte. Die Roten hatten teuflisch klug kalkuliert. Man würde zwar das Verschwinden der Amerikanerin nicht verbergen können, aber man hatte es so eingerichtet, daß man nicht den Schatten eines Beweises für die Vermutung hatte, daß die rotspanischen Behörden etwas damit zu tun h&tted. Unter dem Druck der amerikanischen Regierung mußte Jane Anderson aber nun freigelassen werden. Die Nachricht von ihrer Verhaftung durch die Roten erregte ungeheures Aufsehen in der angelsächsischen Presse, ebenso die Berichte und Vorträge, die Jane Anderson Uber ihre Er« lebnisse in der roten Hölle veröffentlichte. Aber es gab nur ein Land in der Welt, In dem die Erkenntnisse Jane Andersons schon seit langem bekannt waren, wo man auch die Folgerungen aus diesen Erkenntnissen gezogen hatte. So finden wir Jane Anderson im Krieg in Deutschland wieder, da« sie auch nicht verließ, als die Amerikaner uns den Krieg erklärten. Sie hielt im Gegenteil Frauenberufe — auch nach dem Kriege Allgemein wird die Ansicht vertreten, daß beim Fraueneinsatz die fachliche Aufibildimg nur eine untergeordnete Rolle spielt. Tatsächlich ist es aber nicht so, daß die Frau zu einem »ungelernten Hilfsarbeiter« degradiert wird. Soweit eine spezielle berufliche Ausbildung bei eingestellten Frauen nicht vorhanden ist, sorgen die Betriebe vielfach von sich aus für die notwendige Schulung. Ein Unternehmen berichtet, daß die Zahl der angelernten und umgeschulten Gefolgschaftsangehörigen wesentlich zugenommen hat. Die Ausbildung von technl-dchen Zeichnerinnen und Laboratoriumshelferinnen wurde in verstärktem Maße durchgeführt, Ausgebildet wurden Frauen und Mädchen im Alter.von 15 bis 45 Jahren, die ausnahmslos betriebsfremd waren. Die Zeichnerinnen konnten an Plätze gestellt werden, an denen früher meist Techniker beschäftigt waren. Dadurch wurden die männlichen Spezialisten für schwierige Arbeiten frei. Wir glauben, daß die technischen Zeichnerinnen keine Kriegserscheinung bleiben werden, sondern daß man auch im Frieden an diesen Stellen Frauen beschäfti-gen wird, weil sie sich überraschend gut bewährt haben. Das gleiche kann von den Laboratorlumshelferinnen gelten. Flicktrupps Hir das Land Schon seit längerer Zeit ist die Flickbeutelaktion des Deutschen Frauenwerks im Gange. Berufstätige und kinderreiche Mütter und Landfrauen tun ihre Flickwäsche in einen mit einer Kennummer versehenen Beutel und übergeben ihn den N&hstuben de« Deutschen Frauenwerks. Hierüber hinaus haben einzeln« Gaue mit ländlichen Gebieten sogenannte Flicktrupps aus den Nähetubenmitar* beiterinnen zusammengestellt, die in den Dörfern von einem Bauemhof zum anderen gehen, um die aufgespeicherte Flickwäsche abzuarbeiten. Auch werden Frauen, die schneidern können und selbst zu Hause abkömmlich sind, in kinderreiche und bäuerliche Haushaltungen geschickt. Hier arbeiten sie daim zwei bis drei Wochen gegen freie Verpflegung oder ein entsprechendes Entgelt. Nach den bisher gemachten Erfahrungen hat «ich diese neuartig« Haus« Schneiderei gut bewährt Haostchneiderin ffir Kinder Zur Entlastung der kinderreichen Mütter, bei denen in erhöhtem Maße heute Näharbeit für die heranwachsenden Kinder anfällt, hat man im Gau Danzig-Westpreußen eine vorbildliche Lösung gefunden. Jeweils für 14 Tage werden hauptberufliche Hausschneiderinnen z!U kinderreichen Familien geschickt, um dort für die Kinder die Kleidung auszu-besiern, neu anzufertigen und aus Altem Neues herzuetellen. Haaipilage In Japan Dl« herrlich« blauschwarz« Haarfarbe der Japanerinnen wird dadurch erreicht, daß das Haar regelmäßig mit dem Saft der Iriswurzel behandelt wird, der ihm die gleichmäßige dunkelste Tönung verleiht. Vorträge Ober den Rundfunk, sprach to ihren Landsleuten und versuchte auf sie einzuwirken, um sie den Wahnsinn ihrer Handlungswelse «rkennen zu lassen. Dann sah ich si« hi der Tracht der Kranken-Schwestern des Roten Kreuzes. Das Ist Jane Anderson, welcher der damalige «panische Außenminister das Großkreuz des Isabellenordens mit den Worten überreichte: »Für Ihre Tapferkeit, Madame, dem Tode und dem Leben gegenüber«. Auch die spanischen Militärauszeichnungen »Medalle de Mu-tilada de Guerra« und die »Medalle de Sufrlmiento por la Patriae trägt Jane Anderson. Ihr Name* sollte auch bei uns bekannt sein als der einer tapferen Frau, die lieber für ihre Uberzeugung sterben als sie verraten wollte, die nun, da si« das Leben als ein Geschenk des Schicksale behalten durfte, auf Glanz und Annehmlichkeiten verzichtet, um zu kämpfen für den Sieg der europäischen Völker gegen die asiatische Barbarei, ein Sieg, der auch der ihre «ein wird. VORHANG RUNTER! Roman von Ole Stelani Nachdrucktrechti Knorr St Hirlb, K.-C.. München 9. Fortsetzung »Keslner?« Ursula lächelte. »Wahrscheinlich werdet ihr es sehr romantisch fjnden — aber ich muß euch doch mitteilen, daß ich Hugo nicht mehr gesehen habe, seitdem er mitten im ersten Akt die Loge verließ!'< Alle blieben einen Augenblick stumm vor Erstaunen. Und der korrekte Assessor dachte; »Warum hat sie denn das nicht gleich gesagt —?« 5. Kapitel »Das ist nicht schlecht!« sagte Peter, •ein Vetter, verdutzt. Er sah von einem zum andern. »Nun haben wir schon zweil« »Ach du lieber Gott!« sagte Loni, und der Assessor fiel rasch ein: «Baronin — wer hat ihn denn zuletzt gesehen?« »Tja -—1 machte Ursula zögernd. »Wahrscheinlich der Logendiener, der ihm im ersten Akt den Schloßgang aufmachte.« Sie schwiegen wieder. Schließlich erhob sich der Assessor. »Wenn Sie erlauben, Baronin — so machen wir einen kleinen Rundgang durchs Schloß, Peter und ich. Villeicht stoßen wir doch auf «in« Spuric »In Gottes Namen —!« sagte Ursula seufzend. »Wenn ich bloß nicht mitzukommen brauche. Ich bin wie zerschlagen. Wae, Loni — wir nehmen erst mal Tee, um uns zu sammeln?« Loni war einverstanden und blieb bei ihr. Ursula rief Marie herein: »Du wirst die Herren durch das Haus führen!« befahl sie. Die Zofe knickste und trat zurück. Draußen im Gang fuhr der Assessor sie an: «Was haben Sie denn?« »Nichte!« erwiderte sie. Riß die ver-«chwollenen Augenlider auf und versuchte zu lächeln. »Hysterisch —!« brummte der Assessor, Im Vestibül stand Froggy. »Was Neues?« fragte der Assessor. Froggy schüttelte den dicken Kopf und sah Peter bittend an. »Nehmen Sie ihn mit!« rief Loni durch die offene Tür. »Er ist ganz zuverlässig!« »Also — kommen Siel« sagte der Assessor •— etwas ungnädig, Sie schritten durch die Parterre-Räume. Das Mädchen ging voraus und knipste überall das Licht an. Es funkelte in den antiken Beschlägen der Möbel, glänzte über die schönen kostbaren Stoffe und spiegelte sich in der Scheibe eines offenstehenden Fenster« in der Diele — gegenüber einer Treppe, die zu den oberen Räumen führte. Ehe sie die Treppe bestiegen, trat Peter an das Fenster und sah über den Hof zum Theater hinüber. Die Garderobe, in der Erlacher sich umgekleidet hatte, lag gerade gegenüber — nur ein paar Schritte entfernt. Sie hatte noch Licht — und Peter beobachtete Kimke und den In- spizienten, wie sie ein Kreuzverhör mit dem Garderobier anstellten. » Was machst du da?« fragt« der Assessor seinen Vetter überrascht als Peter sich plötzlich aus dem Fenster beugte und auf das holperige Pflaster des kleinen Hofes starrte. Nachdenklich sagte Peter; »Weißt du, was ein zünftiger Detektiv jetzt tun würde?« »Na —?« »Er würde untersuchen, ob es Fußspuren von Erlachers Fenster bi« hierher gibt.'« Der Assessor näherte sich ihm und blickte auf das Fensterbrett und über die Steine. »— Und damit würde Sher-lock Holmes furchtbar reinfallen, denn es hat nicht geregnet. Und auf den Pflastersteinen ist weder Sand noch Gras.« Als er «ich umdrehte, sah er gerade in Froggys Augen, die ihn ausdruckslos anblickten. «Los — weiter!« Es ging die Treppe hinauf. Sie knarrte bei jedem Schritt. Im ersten Stock mündete die Treppe In einen Gang, der auf der Hofseite drei Fenster hatte, auf der anderen eine große Tür und ein paar gewaltige Schränke nebeneinander. »Wohin führt diese Tür?« »Das ist da« Arbeitszimmer des Herrn Baron!« sagte das Mädchen mit verhaltener Stimme. »Bitte, machen Sie Licht!« Das Mädchen öffnete einen Türflügel. Sie ging voran und gleich darauf wurde es hell. Sie übersahen das Zimmer. In der Mitte stand ein großer Schreibtisch, mit Stößen von Papieren darauf. Sie sperrten Aug«n auf: dl«Bet Zim- mer war in einem anderen Zustand als die bisher besichtigten. Eine gewisse Unordnung war spürbar. Zwischen dem Schreibtisch und dem Kamin lag ein umgeworfener Sessel auf der Erde und daneben lag, hell auf dem dunklen Teppich, ein Handtuch. »... Ein Handtuch?« fragte Peter baff. »Ja — ein Handtuch!« sagte der Assessor. »Ein sauberes unbenutztes Handtuch — wunderschön weiß, frisch aus der Wäsche. — Etwas merkwürdig, was?« fragte er ungewiß und breitete es zwischen den Händen aus. »Was tut denn das hier? Ist hier eine Waschgelegenheit?« »Nein —•«, sagte das Mädchen betreten. »Da« gehört zu den Sachen vom Herrn Baron. Aber sein Zimmer liegt drüben Im anderen Flügel, — Ich werde mal die Schreiblischlampe andrehen!« Sie hatte den ersten Schritt getan, als üe leise aufschrie und den Fuß zurückzog. Ein Knirschen war hörbar geworden. Schon kniete Froggy neben dem Stück Boden, das sie eben betreten hatte. Er hob mit den Fingerspitzen ein zersplittertes Glaestück in die Höhe. »Ein Monokel —I« rief der Assessor. »... Kestners Monokell — Nanu, das liegt hier so direkt an der Tür? — Ko-mischU Peter «agte nichts, sein Blick war auf einen metallischen Gegenstand gefallen, der direkt vor dem Kamingitter lag. Er hob ihn auf. Es war ein wuchtiger Briefbeschwerer au« Bronze. »... Und wie kommt das Ding da auf d-ie Erde?« Sie starrten den Briefbeschwerer an imd schraken Im nächsten Augenblick heftig zusammen. Di« Tür war mit lau- tem Knall hinter ihnen zugefallen. Und das offenstehende Fenster klirrte nach. »War das der Zug?« fragte der Assessor argwöhnisch. Peter mußte lachen. »Natürlich —I« sagte er. »Oder glaubst du an Gespen-ster?« »Ich möchte lieber die Tür offen haben!« sagte der Assessor, ging zurück, riß unvermittelt die Tür auf und steckte seinen Kopf hinaus. Der Gang war leer. Zur Sicherheit ging er noch an den großen Schränken vorbei, die neben der Tür standen. Aber auch in der Nische zwischen den Schränken war niemand. Einen Augenblick horchte er die Trep-fie hinunter, dann sab er durch das Gangfenster zum Theater hinüber. Schließlich ging er gedankenvoll in da« Zimmer zurück. »Die Tür soll offen bleibenl« sagte er noch einmal. »Ich schließe lieber das Fenster!« Er ging hin und schob den Riegel vor. Die beiden Fenster des Arbeitszimmers lagen nach der Parkseite und der Blick des Assessors ging über die im Nachtwind rauschenden Bäume. Wenn der Wind die Äste auseinanderbog, konnte der Assessor in einiger Entfernung da« Parktor sehen, vor dem eine helle Lampe brannte. Dort lief die Landstraße, die da« Städtchen mit der Welt verband . Auf einmal hörte er einen Ausruf hinter sich. Er wandte sich schnell um. Es war Peter gewesen, — der den Briefbeschwerer noch in der einen Hand hielt und in verkrampfter Haltung darauf niedersah. Die Zofe stand mit entsetztem Blick an der Wand und Froggy war dicht zu Peter getreten. Mächtig über alle Gebirge im Westen des Sanntales erheben sich die Sulzbacher-Alpen, nicht mit Unrecht untersteirische Schweiz genannt. Die Rinka vereinigt auf ihrer, neuntausend Fuß hohen Spitze die Grenzen der Steiermark, Kärnten« und Krains. Die echnei-diqe Oistriza ragt, wie ein riesiger Opferherd, in die blauen Lüfte hinein, und 80 gewaltiq auch die übriqen Fels-gcbirqe rings hinanstreben, so «rschei-nen eie doch klein und unbedeutend zur Seite dieser beiden Riesinnen Staunend blickt der Freund der Gebirqswelt, der hierher pilgert, um «ein Gemüt an erhabenen Szenen zu erbauen, zu ihren Gipfeln empor und stellt sich, schwindelnd, die Gefahren vor, die dem Alpenjäger auf diesen Klippen und Satteln drohen mögen. Einen wunderbaren Gegensatz zu den kahlen, bäum- und gestrüpplosen Steinwänden dieser Alpen, in deren Klüften der Schnee die glühendsten Sommer überdauert, bildet.das auqenerquickende Grün des üppigen Ta'cs zu ihren Füßen. Johann Gabriel Seidl: DER GAMSJÄGER Eine angeblich wahre Begebenheit aus der Untersfeiermark Vaters, der, am Abhanqe der Oushowa, eine schöne Wirtschaft besaß und reichliche Schafherden weiden ließ, und die schöne Roschiza war als die reichste Bauerstochter In der ganzen Sulzbacher Gegend bekannt. Aber so, wie die Liebe den Zuqanq in diese Täler fand, so wußte sich auch der Neid einen Weg zu bahnen. Ein anderer Gemsenjäqer der lange Zeit im sogenannten Rekrutenloche verborgen war, um dem Zuqriff der Werber zu entqehen, kam plötzlich wieder zum Vorschein und machte sich auch sein Plänchen mit einer reichen Braut. Schon lanqe war sein Gedanke auf die Aus der »untersteirischen Schweiz« Blick auf den Okreschel in den Stei ner Alpen, an der Grenze zwischen Untersteiermark und Oberkrain Von waldiqen Hügeln durchschnitten, zwischen den zwei Wildbäche zur Regenszeit brausend dahinschäumen, wahrend im Hochsommer ihr ausgetrocknetes Bett mit kreideweißem Geröll bedeckt einer verlassenen Straße gleicht, dient der einsame Kessel der Sann zur Wiege, die unter Erlen aus einem Felsborne, dürftig wie eine Hungerquelle, hervorsickert. Zwei ausgedehnte Gehöfte sind aus alter Zeit schon die einzigen Menschenwohnunqen in diesem abqeschiedenen Tale, zu dem man einerseits nur durch eine Schlucht, zu Seiten der rauschenden Sann, anderseits über hohe Gebirqe gelangen kann. Und doch, so abqeschieden dieses Tal i«t, so keimt, wie das Edelweiß in Fel-•enritien, auch unter dem niederen Dache seiner Hütten je zuweilen das Pflänz-cheo die Liebe. Auf dem Bauernhofe, der dem Ursprünge der Sann am nächsten steht, 6oll zur Zeit, wo vielleicht der Großvater des jetzigen Besitzers noch in der Wiege laq ein liebes, holdes Mädchen geblüht haben. Die schöne Roschiza, so nannte man sie allgemein, blieb auch in ihrer Verborgenheit nicht unbemerkt. Der kühne Gemsenjäqer Toni, dem keiner auf den Gebirgen um Sulzbach es zuvortat, hatte dat holde Röschen bald erspäht und seine Liebe trieb ihn oft herüber, wenn er von der Gemsjagd ermüdet, sich nach zutraulicher Ansprache und nach stärkerer Labung sehnte. Frische Milch, schneeweißer Schafkäse und geräuchertes Bockfleisch waren die Leckerbissen, die' Roschiza ihrem lieben Jäqer freundlich kredenzte, und wenn sie ihm den qrünen Hut mit dem Gamtbart abnahm, und die dunklen Haare aus der Stime strich und ihn dabei mit liebevollen Auqen herzlnniq anblickte, da lief es wie ein wHdes Feuer durch seine Adern, und er bedünkte »ich wie ,ein Köniq diese' Berqe, und jauchzte überlaut auf, daß es zehnfach aus allen Klüften zurückhallte. Wie oft trat er auf schwindelnder Höhe hinaus auf eine Klippe der Oistriza, sah hinab auf die Hütte, die sein Glück umschloß, und wendete dann seine Auqen dankbar zum blauen Himmel empor, dem er hier um so vieles näher zu stehen vermeinte. Oft, wenn er seinen guten Schuß qetan hatte und mit einer Gemse auf dem Rücken den gefährlichen Zak-kensteig, leicht und sicher, wie eine Marmortreppe, herabsprang, hielt er am letzten Felsenbuqe noch an, riß seine Büchse von der Achsel und schickte der Gellebten einen Abendqrnß, den sie wohl nicht überhören konnte. Kein Hindernis schien der Liebe des •rackeren Jungen im Weqe zu stehen. Er war der Sohn aInes vermöglichea schöne Roschiza qerichtet, aber er wußte, daß er ihr nicht« zu bieten habe, und überdies Lm Gebirge nicht de« besten Rufes genoß, da man ihn nicht mit Unrecht, In Verdacht hatte, mit den krai-nischen und kärntnerischen Wildschützen im Einverständnis zu stehen Trotz dieses Bewußtseins abei sprach Naz, sich selbst ermunternd: »Wa isl's auch? Jäger ist Jäqer. Hat die Braut Vermögen, so braucht der Bräutigam keins, und beim Satan! Wenn der aufgeblasene Toni nicht wäre, die schöne Roschiza mit all ihren Schafen Wiesen und Weiden müßte mein werdenK Dieser Gedanke wurzelte .mmei tiefer in seinem Inneren So oft ei Tonis Kühnheit im Klettern, sein Glück auf der Jaqd, seine gute Gemütsart im Leben rühmen hörte, schnürte es immer wie Krampf seine Kehle zusammen, und sündhafte Vorsätze stiegen in seinem Gehirn auf. Je schwärzer aber die Pläne waren, die er schmiedete, um so freundlicher zeigte er sich in «einen Mienen und Reden gegen Toni. Mehr als einmal trank er ihm zu, erbot sich ihm zum Begleiter auf der Jagd, ja, war soqar mit Lob und guten Ratschlägen nicht karg: aber Toni wollte mit einem Menschen nichts ^u schaffen haben, der in verdächtiqem Rufe stand, ohne übrigens etwas von den Absichten des Naz auf die schöne Roschiza zu ahnen. Aus unwillkürlicher Abneigung hielt er sich ferne, so gut es ging, ohne ihn offenbar zu beleidigen ujid zu reizen. Indessen hatte Naz seinen Entschluß gefaßt, eine gute Gelegenheit zu erlauschen, wo er seinem Nebenbuhler auf eine heimliche Art ohne weitere Verantwortung, das Lebenslichtlein ausblasen könne Er schlich ihm daher überall nach, belauerte jeden seiner Steige und sann Tag und Nacht darauf, wie sich die Rache am sichersten- ausführen ließe. Der Zufall kam ihm auf teuflische Weise zur Hilfe. Schon oft hatte Toni den Gemssteig nach Krain über die Sedla einqeschlagen und manchen Versuch gemacht, die Höhe der bisher unerstieqenen Rinka vielleicht von der Rückseite aus zu erklimmen! denn es maq wohl für einen Älpler kein erhebenderes Geiiihl qeben, als das Bewußtsein, Hindernisse, die für unüberwindlich galten, zuerst überwunden zu haben. Bis zu eine Steinwand war er schon mehr als zehnmal gelangt, die qleichsam als der Grenzpunkt der Zuqänqlichkeit in Mannshöhe, nickend, über den Abqrund herübtrhinq. und wohl zehnmal hatte er die Stellunq und Laqe der Felsen oberhalb dieser Stein-wand mit aufmerksamen, schwindel- freien Augen betrachtet und endlich herausgefunden, daß etwa rehn Klafter höher ein schmaler, schräqaufsteigen-der Felsenrand, ganz bequem für einen Alpler, auf den nächsthöheren Sattel und vielleicht von dort zum Gipfel leite. Nur ein mächtiq qroßes Felsstück, durch ein dünnes Band mit der Hauptmasse des Gebirges verbunden, bildete die Brücke von der Steinwand zu jenem Rande, und mit Vorsicht war dasselbe zweifellos zu übersteigen wiewohl e® so drohend dahing, als ot ein kräftiger Fußtritt im Stande wäre es loszureißen und die imqeheure, bodenlose Kluft, deren lockeren Deckel es bildete, dem verweqenen Kletterer zu öffnen. »Ihr werdet einmal Schaden nehmen«, sprach Naz mit verstellter Besorgtheit, als Toni im Wirtshause von dem Vorsätze sprach, die weitere Ersteigunq der Rinka zu versuchen, »Ich kenne die Stelle, ein Ruck, ein herabkollernde« Felsstück, und die Zwischenwand, welche die Kluft deckt, über die Ihr wegzusetzen gedenkt, bricht ein. und Ihr stürzt hinab oder seid für ewiq von der Bückkehr abgeschnitten.« — Allein Toni verließ sich zu seht auf seine Uner- Rose weiss, Rose rot n ose weiß, Rose rot, wie süß ist doch dein Mund, Pose rot, Rose weiß, dein denk ich alle Stund. Alle Stund bei Tag und Nacht, daß dein J^und mir zugelacht, dein roter Mund. Ein Vogel sang im Lindenbaum, ein aüßes Lied er sang. fiose weiß, Rose rot, das Herz im Leib mir sprang. Sprang vor Freude hin und her, als ob dein Lachen bei ihm wär, so süß es klang. Rose weiß, Rose rot, was wird aus mir und dirf Ich glaube gar, es iiel ein Schnee, dein Herz Ist nicht bei mir. Nicht bei mir, geht andern Gang, falsches Lied der Vogel sang von mir und dir. Hermann Lönt schrockenheit, um Warnungen aui solchem Munde Gehör zu geben. Wirklich ging er eipes Tages hinaus, wohlversehen mit allem, was dem Bergsteiger nötig, seine Waidtasche mit stärkendem Trunk und Imbiß gefüllt, und klaren, guten Mutes, eilte er der verhängnisvollen Stelle zu, die er, wiewohl der Weg für Jeden anderen nicht ohne Gefahr war, in wenigen Stunden mit Leichtigkeit erreichte. Da stand er nun an der mannshohen Steinwand. zog Hammer und Meißel aus der Tasche, i hieb einige Fußtritte ein, und schwang sich, als ob er es in der Ebene und nicht I zweitausend Fuß hoch über dem Tale täte, kühn hinan. Er prüfte den Deckel, der sturzbereit über dem schwarzen Abgrund hinlag, mit vorsichtig rüttelnder Hand und sprang endlich, da er durchaus nicht zu bewegen war, hinauf. Das Felsstück trug ihn, und mit einem wohl-berechneten Satze gelangte er auch auf den Steinrand, den er fast tanzend, in lautem Jubel fortscliritt, um endlich hinter einer höheren Einbiegung zu verschwinden. Der böse Naz war ihm aber heimlich nachgeschlichen, um seinen mörderischen Vorschlag auszuführen. Geduckt klomm er empor, so lange es möglich war, daß ihn Toni sähe. Als aber dieser sich in den höheren Bergrevieren verloren hatte, stieg er rascher und kühner hinan und stand in kurzer Frist an dem gefährlichen Punkte, den Toni kaum vor einem Stündchen so tollkühn überschritten hatte. Auch Naz hatte Hammer und Meißel mit, zog sie nun hastig hervor und stemmte und arbeitete so lange, bis das dünne Band, durch welches das Felsstück mit dem Berge zusammenhing, durchbrochen war, und der gewaltige Klumpen prasselnd in das Bodenlose niederpolterte. Für Toni war nun jede Rückkehr abgeschnitten. Eiligst zog «ich der heimtückische Bösewicht wieder zurück zum Gehöfte, auf dem die schöne Roschiza hauste, ohne sich von seinem Bubenstücke das Geringste abmerken zii lassen. Lange war indes der verwegene Alpenjäger im Geklippe der Rinka herum-geklettert, ohne den Gipfel erreichen zu können. Die Mittagssonne mahnte ihn, an die Rückkehr zu denken. Getrost, mit der Überzeugung, wenigstens mehr versucht zu haben, als irgend einer vor ihm, stieg Toni herab und erreichte, als die Sonne schon im Sinken war, die Stelle oberhalb der Steinwand. Er blickte hinab — und fuhr entsetzt zurück: denn das Felsstück, das zur Brücke über den Abgrund gedient hatte, war verschwunden. Ein Absprung war unmöglich, denn die breiteste Fläche der Steinwand maß einen Schuh — ein Fehltritt, und zerschmettert würde er in der Tiefe liegen. Anfangs glaubte er, sich in der Stelle geirrt zu haben — aber nein — es konnte keine andere seini denn rings waren schroffe Abstürze, und deutlich sah er noch im Felsen die Fußtritte, die er selbst am Morgen eingemeißelt hatte. Welche Macht die Brücke abgebrochen haben mochte, die allein den Weg in die Ebene möglich machte, konnte er nicht enträtseln, aber «o viel »ah er als kundiger Älpler ein, daß, wenn man ihm nicht vom Tal aus Hilfe bringen könne, jede Rettung ausgeschlossen sei. Der Gipfel war unerreichbar! links gab es nur die senkrechte Wand und rechts den schwindelnden Abgrund. Und über die Kluft, deren Deckel hinabgerollt war, reichte weder Leiter, noch Stange, noch Seil. Lange stand Toni verzweifelnd daj ein Blick auf seiner Roschiza Wohnung im Tale regte seine Lust zum Leben wieder auf und trieb ihn an, doch wenigstens einen Versuch zu seiner Rettung zu wagen. Er knallte drei tüchtige Ladungen nach einander ab, dafa alle Berge wiedertönten. Seine Notschüsse waren nicht ungehört verklungen. „Dort auf der Klippe hängt ein Mann" — sprachen ein paar Holzknechte, die im Walde nächst dem Vorgebirge d^»r Rinka arbeiteten. — Er scheint Notschüsse getan zu haben — man muß ihm Hilfe bringen.'" — Und rasch riefen sie die übrigen Knechte, die im Walde zerstreut waren, zusammen, — Ein paar gingen auf die Gehöfte zu, um dort die Leute in Bewegung zu setzen, und die übrigen kletterten so weit empor, als es ihnen, die an das Klettern minder gewöhnt sind, nur möglich war. — „Ein Alpenjäger, der sich verstiegen hat!" hieß es, und sil^ bemühten sich, ihm zuzurufen, und seine Antwort zu verstehen. Ein günstiger Westwind trug ihnen seine Schauerkunde zu; sie sprachen ihm Mut ein, und ermahnten ihn zur Geduld, indem sie alles aufbieten würden, um ihm zu helfen. Allein immer tiefer sank die Sonne, die Dämmerstunde brach ein, und ehe selbst nur vom nächsten Gehöfte Hilfe kommen konnte, hatte sich schon die finstere Nacht aufs Tal gelagert. Zwischen Hoffnung und Verzweiflung brachte der arme Alpenjäger die lange Nacht auf seinem schauerlichen Sitze zu, imd nur ein Lichtlein im Tale, das vielleicht aus den Fenstern der schonen Roschiza heraufschimmerte, blitzte ihm süßen Seelentrost zu. Naz frohlockte schon im Innern, als bei einbrechenrier Nacht die nach Sulzbach heimkehrenden Holzknechte die Nachricht brachten, daß sich ein Jäger verstiegen habe und daß man ihm am frühesten Morgen zu Hilfe eilen wolle. Der Tag graute kaum, als aus Sulz> bach ein langer Zug heraufkam, den Pfarrherrn an der Spitze. Der Vater der schonen Roschiza, der eine düstere Ahnung nicht unterdrücken konnte, schloß sich mit seinen Leuten an; auch Naz mischte sich unter die Menge. Am zweiten Hofe vergrößerte sich die Schar wieder um einige Köpfe, und schon um 6 Uhr morgens befand man sich am Fuße der Sedla, über die es der Rinka zugeht. Noch konnte man die Person des Alpenjägers, der auf seiner Klippe saß, nicht erkennen. Jetzt traten die kühnsten Burschen hervor, nahmen Stricke, Leitern und allerhand anderes Werkzeug mit, und kletterten bis zu jener verhängnisvollen Felswand empor. Sie erkannten den wackeren Toni, sahen aber auch zugleich ein, daß alle Versuche, ihn zu retten, vergeblich waren. Mit Fassung betrachtete der Arme ihre Bemühungen und hörte ihren Zuruf. „Armer Toni! Wir können dich nicht retten!" Nachdem er ein kurzes Gebet verrichtet, rief er herab auf sie: „Ich dank* euch, Brüder! Grüßt mir meine liebe Roschiza und tröstet sie. Bittet den Pfarrer, mich zu segnen. Und fragt dann, ob Iceiner von den Jägern so mitleidvoll sein will, heraufzusteigen und mich zusammenzuschießen, damit mir die Qual des Hungertodes oder des Selbstmordes erspart bleiljt!" Dann wandle er sich ab. Jene aber stiegen herab und berichteten, was vorgefallen, und sie taten auch den letzten Wunsch des Alpcinjägers kund; ob keiner von den Jügern so mitleidig sein wolle, sein Leiden durch eine wohltägge Kugel abr.iikürren. Dreimal ward die Frage wiederholt, und dreimal war tiefes Schweigen die Antwort. Endlich trat einer vor und rief: ,,Deim Himmel! So gräßlich es ist, seinem Bruder das Leben zu nehmen, so ist es doch hier Nächstenpflicht, Weil ich von jeher sein Freund war, so will ich ihm, wiewohl das Herz mir blutet, dennoch auch diesen letzten Freundschaftsdienst erweisen!" — Und zum Entsetzen aller riß er den Stutzen an die Schulter, stieg hinan bis auf Schußweite, ein Knall in der Höhe — ein Schrei aus hundert Kehlen im Tale — und der Gemsjäger lag zerschmettert in der Kluft. Der aber den Schuß getan — war Naz. So vollendete er das Werk der Eifersucht, woran er so lange gebrütet, Roschiza ward ihr ganzes Leben hindurch nicht mehr froh. Aber auch Naz büßte seine Tat durch folternde Gewissensbisse. Auf dem Totenhelle erst leqte er ein reumütiges Bekenntnis seiner Schuld ab, und erklärte so ein Ereignis, das den Bewohnern der Gegend bis dahin ein Rätsel geblieben war. DIE RUNENSCHRIFT AM FELSEN Uber die Waldberge, die dem Städtchen CilU südwärts zum Hintergrund dienen, ragt, wenig höher als seine Vordermänner, der Tost empor An seinem Fuß Hegen in einem malerischen Talkessel mehrere kleine Gemeinden. Dahinter öffnet ein Steinkohlenbergwerk seine Stollen, und unweit davon gähnt eine Felsschlucht, der Teufelsgraben, der einen Anstieg zu dem Satte! bietet, der dem Tost zum Schemel dient. Von der Einsattelung aus sieht man durch das Gehölz eine schroffe, weißliche Felswand blinken, die von wucherndem Gestrüpp umgeben und schwer erreichbar ist. Von dieser Felswand wissen die Leu-le eine Mninderbare Sage zu erzählen. Sie behaupten, der Fels, der nach dieser Seite zu jäh abstürzt, sei von oben her zugänglich. Wem es glücke, den Steig ' zu entdecken, der könne sich überzeugen, daß dort eine Kluft ins Innere des I fierges führe. Ein junger mutiger H.rte I «oll auf diese Weise einst in eine ge-' räumige Höhle gelangt sein, wo auf ei-I nem steinernen Bette eine steinerne ! Frauengestalt aufgebahrt lag, die dort ihrer Erlösung harre. Sie soll eine ver-zauberte Prinzessin sein, deren Schicksal an die Enträtselung eines Zauberspruches geknüpft ist, den, so heißt es, wer scharfen Auges ist, deutlich auf der äußeren Felswand wahrnehmen kann. Und wirklich bemerkt man auf der weißen Tafel des mächtigen Kalkfelsens von weitem seltsame, den Runen nicht unähnliche Schriftzüge — die wohl noch lange de« Zeichendeuters harren mögen, der ihren verborgenen Sirm entziffern und die steinerne Prinzessin aus der Berggrotte erlösen kann. äl. !: Aufnahmen. Pfeifer, Mirburi ... ein Knall in der Höhe — ein Schrei aus hundert Kehlen im Tale... Illuilration zu „Der Gemsenjäger" aus „Johann Gabriel Seidl, seine Sagen und Geschichten aus Steiermark", Verlag Paul Cieslat, Graz 1881 Der Lazareüfroscfi / Don Gisa ßuri^ert Soldaten fanden ihn Soldaten zogen Ihn auf Soldaten trugen Ihn zu Grabe. In diesem Dreischritt des Geschehen« l«t der Bogen seines Daseins beschlossen. Und er war doch nur ein Frosch Ja, ein Frosch war Dened kt Da« Lazarett, ne'.n, sogar das ganze Städtchen hielt er einen Sommer lang in Aten. Wo er herkam, wer seine Fltern waten? Nie kam es an« Tageslicht. Eines Morgens saß er auf der Terrasse des Reser-velazarettes. Ein mageres, schmächtige« Kerlchen Doch listig und verschlagen glurten seine schwarzen, goldgeränder-ten Auqen Der Gefreite Alois Kreuz-pointner fing ihn ein. Die Kürhensrhwe-Bter stiftete ein geräumiges Einmachglas, Beim Gärtner fand sich ein feines Drahtgitter. In einem Leiden erstand man die übliche Leiter. Nach einer geschlagenen Stunde hat man das alles beisammen Der Alois Kreuzpointner ergreift behutsam das Fro«chglcj5, und so feierlich, wie «eine viel zu großen Filzpantoffeln es gestatten, trÄgt er das seltene Beuletter durch die langen Gänge. Das Auftauchen des Chefarztes allerdings kürzt die geplante Festivität jäh ab, Man srhunft das Glas in Eile zwischen zwei Gummibäume im Erkerfenster des ersten Stockes und tritt den Rückzug an. Fortan sitzt Benedikt anmaßend in seinem Behälter und wartet auf den Tribut seiper Hilfsvölker. So hebt denn ein großes Jagen an im Lazarett Mit unerhörtem Eifer wenden alle Räume nach Stubenfliegen befagt. Benedikt kann sich kaum mehr retten vor Futter. Faul und mit prallem Bauch hängt er am Glas, schweratmend, unvermögend, den Fliegen zu wehren, die ihm respektlos über das weitgesclilitzte Maul laufen. Etliche \V:)chen geht das so hin. Dann wird das Fliegenfangen als grober Unfug Im Lazarett verboten Zwei Lampenschirme, fünf Vasen, drei Fieberthermometer und zahllose Zahngläser sind nämlich dem neuen Sport zum Opfer gefallen. Dpr FHegenfanq Müht trotzdem noch, allerdings nur Im Geheimen. Benedikt aber gedeiht prächtig auch von dem verbotenen Wild. Doch selbst die kosmischen Mächte verschwören sich gegen ihn. Ein plötzlicher KäUeeinbruch läßt die Fliegen mit einem Schlage ver-Bchwinden. Weiß der Henker, wohin sie «ich verkriechen. Renedikt -wird schwach, matt und apathisch. Er droht einzugehen. Nur rasche Hilfe vermag ihn zu retten. Es ergeht ein gohe^imer Aufruf an die Lnzarettinsassen. es sei aller Pflicht und Schuldifikeit, das kostbare Getier auch in diesen kargen, mückenarmen Zeiten am Leben zu erhalten. Einige Tage be- wahrt man Benedikt auf dle§e Weis® vor dem Schlimmsten. Aber dann i«t da« Haus so gut wie fliegenleer. Die Lage erscheint erneut verzweifelt, Doch man findet Rat Das Jagdgebiet mufl erweitert, alle Kräfte eingesetzt, das ganze Städtchen bejagt werden. Drei der besten Fliegenjäger, wahre Virtuosen auf ihrem Gebiet werden nunmehr täglich in eine kleine Winkelwirtschaft abkommandiert. Auf Gemeinkosten trinken sie dort eine Halbe Bier und bejagen dabei die Gaststube. Aut den schmierigen Tischen und Fensterscheiben kommt da« «eltene Wild nämlich noch ziemlich zahlreich vor. Außerdem wird jedem Kameraden, der einen Schatz in der Stadt hat, zur Auf- gab« gemacht, die Holde In den Dienst der Mückenakticm zu stellen. So kommt m, dafi da« Mückenfieber auch auf das Städtchen übergreift. Selbst vor der Schule macht es nicht halt. Peter Brandt wird während der Rechenstunde darüber ertappt, wie er auf dem Vorplatz Fliegen fängt. Er sieht der Bestrafung entgegen. Doch dde ganze Klasse legt sich mächtig für ihn ins Zeug, Nicht um einen Unfug, nein, um eine Notwendigkeit handle es sich. Nur während des Unterrichts könne man draußen ungestört Fliegen fangen. Fliegen für Benedikt, den Lazarettfrosch, der seit Tagen hungert. Schließlich hat der Himmel ein Einsehen und löst die Wirrnis in Schule, Lazarett und Städtchen. Dl* Sonne strahlt wieder hernieder. Aus allen Winkeln kommen wieder die Fliegen. Dred Dutzend Laubfrösche könnt« das Lszarett nun fflttem, so viele PUegMi liefert Jetzt auch das Städtchen. Doch Benedikt wird diese anschein«nd glückliche Wendung zum VerhSngnls. In wenigen Tagen gewinnt er seine alte Munterkeit und Leibesfülle wieder. Ja, er wird kühner und unternehmender als Je zuvor. Er mißbraucht seinen allmor* gendlichen Ausflug auf den Gummibaum zu einem Fluchtversuch. Irgendein Spaßvogel greift ihn am Ende des langen Ganges auf und setzt ihn fein stille zwischen die Blüten des sonntäglichen Blumenstraußes auf dem Eßtisch. Und flann geschieht das Schreckliche. Niemand kann es hindern. Mit einem gewaltigen Satz springt Benedikt In die randvolle, höllheiße Suppenschüssel. Und jäh und unrühmlich erlischt sein Lebenslicht in dem ungewohnten Element. Ein ^stBarer Schatz / Don Erika Fischer Es war einmal ein Schmied, der lebte mit seiner Frau und seinem Söhnchen am Rande eines Dorfes irgendwo In einem kleinen Lande. Das Kind war der Stolz seiner Eltern, denn eine weise Frau hatte an seiner Wiege prophezeit, daß es einmal einen kostbaren Schatz finden werde, dei in einem Walde des .kleinen Landes verborgen sei. Die Schmiedeleute freuten sich über das Glück, das ihrem Kinde widerfahren sollte, waren sie doch arm und konnten Geld gut gebrauchen. Aber sie ermahnten ihren Sohn, er solle erst ein tüchtiger Schmied werden und das Finden des Schatzes einem gütigen Zufalle überlassen. Der Knabe jedoch sann und träumte nur von den geheimnisvollen Worten der weisen Frau, am liebsten plauderte er darüber mit seiner kleinen Gespielin, dem Töchterchen des Förster» aus dem nahen Walde. „Ich werde einmal ein reicher Mann sein", rief er, während er mit ihr über die Waldwiese tollte. Der Knabe wuchs heran, die Eltern hielten ihn in strenger Zucht- aber oft eilte er heimlich in den Wald und begann mit seinen kleinen Händen in Gestrüpp und 1 Dickicht zu wühlen. ,,Goldene Ketten I werd ich finden, die schönste schenk Ich dir", sagte er zu dem Mädchen, das ihm eifrig lauschte. Aus dem Knaben wurde ein Jüngling, der Vater lehrte ihn das Schmiedehandwerk. Nun konnte er nimmer im Walde suchen; Tag für Tag schürte er das Feuer, stand er am Amboß und schlug auf das rotglühende Eisen. Aber die Ar- Wertvoll und vernünftig Petöfi, der große ungarische Dichter, machte gerne ausgedehnte Spaziergänge. Leider war, da er meistens an Geldknappheit litt, seine Brieftasche dabei oft leer. Er mußte seine kleinen »Reise-epesen« sparen, wo es nur irgendwie ging. So war er denn stets fioh, wenn er von einem Bauern zum Mittagessen oder zur Jduse eingeladen wurde oder wenn ihn im Einkehrgasthaus ein wohlwollender Bekannter treihielt. Diesmal plante er einen sehr ausgedehnten Spaziergang. Das ging so lange reibungslos, bis er an das Ufer de« Flusses kam, den er nun übergueren sollte. Er konnte nur hinüber, wenn er die Fähre benutzen wurde, und er konnte die Fähre nur benutzen, wenn er das Fahrgeld bezahlte. »Hört, guter Mann«, wandte er «ich nach einiger Überlegung an den Fährmann, »ich möchte wohl gern da hinüber, aber mein Geldbeutel ist leer.« »Ja«, sagte der Fährmann, »umsonst kann ich nicht arbeiten.« Das will ich auch nicht von euch verlangen«, ereiferte sich Petöfi. »Wenn ihr mich hinüberbringt, soll das euer Schaden nicht sein. Ich kann euch zwar kein Geld hingegen aber einen Rat geben, der sich ordentlich bezahlt machen wird.« Eine Weile überlegte der Fährmann. Dann aber gelangte er zu der Meinung, daß ein guter Rat manchmal ebenso wertvoll sei, als Bargeld. Wer weiß, vielleicht schnitt er bei diesem Geschäft sogar gut ab? »Also gut«, sagte er, »für einen Rat, der etwas wert ist, will ich euch wohl hinüberbringen.« Als Petöfi am anderen Ufer angelangt war, sprach er: »Und nun, lieber Mann, hört meinen Rat: Führt keinen Menschen mehr umsonst von einem Ufer ans andere] sonst werdet ihr eine« Tages nicht mehr sattl« Sprach's, lächelte weise und ging von hinnen. A. St. Vor den Schranken eines Italienischen Gerichtes stand ein Angeklagter, der keinen Verteidiger hatte und daher gegen die Spitzfindigkeiten des öffentlichen Anklägers nicht aufkommen konnte. Der Vorsitzende des Gerichts hatte jedoch mit dem Angeklagten Mitleid, wandte sich an einen zufällig im Ver-handlunqssaal anwesenden Verteiidiger und sagte: »Bitte, gehen Sie mit dem Angeklagten ins Nebenzimmer, sprechen Sie sich mit ihm aus und geben Sie ihm den besten Rat, den Sie wissen.« Der Anwalt, der im Rufe besonderer Tüchtigkeit stand, tat, wie ihm geheißen. Als er nach einer halben Stunde ganz allein hereinkam, antwortete er auf die erstaunte Frage des Vorsitzenden, wo denn der Angeklagte sei: »Ich habe ihm nach meinem besten Wissen den vernünftigsten Rat gegeben und den hat er befolgt.« »Und was war das für ein Rat?« fragte nun der Staatsanwalt. »Ich ließ mich von dem Mann genau unterrichten«, antwortete der Verteidiger. »Und als ich im Bilde war, sagte ich zu ihm, ich an seiner Stelle würde mich so rasch wie möglich aus dem Staube machen.« F- I. Von Schnecken, Walfischen und ßlitzscMag Schnecken besitzen von allen Tieren die stärksten Widerstandskräfte gegen hohe Kältegrade, Sie ertragen Temperaturen bis zu zwölf Grad unter Null, ohne daß ihnen diese etwas anhaben könnten. Dabei gefrieren die Tiere mitunter steinhart; aber, sobald es warm wird, weicht die Kälte«tarre von ihnen und sie erwachen zu neuem Leben. Die Walfische, die in den arktischen Gebieten leben, kommen von Zeit zu Zeit an die Meeresoberfläche und atmen etwa zehn Minuten lang frische Luft ein. Dabei nimmt ihr Blut soviel Sauerstoff in sich auf, daß sie danach wieder mehrere Stunden unter dem Eise bleiben können, ohne zu atmen. Neun Zehntel aller Blitzschläge fallen nach der Statistik in die Zeit von Mal Iis August. Am blitzschlagreichsten der gewittorreichste Monat, der Juni. Auf dem Lande sind Blilzschltige etwa dreimal so häufig wie in der Stadt. Die veischiedenon Bäume haben eine verschiedene Anziehungskraft für den Blitz. Schon lange bevor sich die Wissenschaft mit dieser Trage beschäftlolc. traf der beit freute ihn nicht, durch seine Gedanken gaukelte die Prophezeiung der weisen Frau — in den sprühenden Funken vermeinte er das Blitzen edler Steine zu sehen, in der Glut des Feuers das Glänzen des roten Goldes. Selten gelang es ihm, in den Wfeld zu eilen. „Müßt ich nicht in der Schmiede arbeiten", sagte er dann zu dem Mädchen, „der Schatz wäre schon längst mein." Und eines Tages starb der alte Schmied und der Sohn trat an seine Stelle. Er mußte nach dem Rechten sehen und arbeitete hart am Amboß. Eine Weile ging es gut. Dann ließ der junge Schmied immer öfter den Arm sinken und starrte in die Glut des Feuers — er sah den Schatz vor sich, das gleißende Gold, das schimmernde Silber, die funkelnden Steine. Es litt ihn nicht länger in der Schmiede, er eilte in den Wald zu dem Mädchen, das ihm wie immer mit einem glücklichen Lächeln entgegentrat. „Ich muß den Schatz suchen", sagte er zu ihr, „unser Land ist klein, ich werde ihn finden." Er hörte nicht auf die mahnenden Worte seiner Mutter, er nahm Spaten und Hacke, schnürte sein Bündel und zog in die Wälder. Der Biysche grub unter den knorrigen Wurzeln der Fichten, er scharrte unter dem grünen Moos, er durchstreifte den dunkelsten Tann. Als er heimkam, klagte seine alte Mutter. Darum trat der Junge Schmied wieder an den Amboß und begann zu werken. Doch die Unruhe saß ihm im Blut, die seltsamen Worte der weisen Frau ließen ihn nicht los. Einmal fand er den Weg ins Försterhaus, vor dem das Mädchen wartend laß. „Nein, Ich habe den Schatz noch nicht gefunden*', sprach er, „aber ich gehe wieder fort, ihn suchen" und er merkte nicht, daß das Leuchten auf ihrem Gesichte erlosch. Wieder nahm er sein Bündel, «r hörte nicht auf die Bitten seiner Mutter, ea zog ihn hinaus in die Wälder. Noch eifriger Suchte der Bursche, er kroch In die Höhlen, er kletterte durch die wilden Schluchten. Tag und Nacht klangen die Schläge seiner Axt durch die stillen Wälder. Er sah den warmen Schein der Sonne nicht mehr und nicht das milde Licht der Sterne. Wö, wo war das funkelnde Gold, das glänzende Silber? Seine Glieder wurden wund, seine Hände rauh und rissig, aber er fand nichts. Nach langer Zeit kehrte er in das Dorf zurück und alt ihn die Leute sahen, lachten sie und sangen Spottlieder über den jungen Schmied, der vergebens nach einem kostbaren Schatz suchte. Seine alte Mutter weinte und rang die Hände, da sie die flackernde Unruhe in seinem Blick sah. Nur das Mädchen vom Försterhaus eilte ihm froh entgegen. „Du allein verstehst mich" sagte er dann wohl, und es mirde still in ihm, wenn er in das schöne klare Gesicht sah. Nicht lange werkte er in der Schmiede, dann zog er wieder fort. Der Schmied watete durch Sümpfe, er klebte hoch oben am Fels in schwindelnder Höhe, er tastete sich durch grausigen Abgrund. Er scharrte und wühlte. Er spürte die sengende Hitze des Sommers nicht iind nicht die klirrende Kälte des Winters, in ihm brannte die Gier nach dem kostbaren Schatz. Viele Jahre gingen hin. Sein Rücken wurde krumm, sein Haar verblich. Er vergaß sein Heimatdorf und seine alte Mutter. Besessen von dem Schatz grub und suchte er, bis er krank und elend wurde. So schleppte er sich eines Tages wieder zurück In das Dorf. Nun lachte nie-mandt denn keiner erkannte in dem alten zerlumpten Mann mit den düster flak-kernden Augen den jungen Schmied. Einer hielt ihn für einen Landstreicher und hetzte seinen Hund auf ihn. Als er in sein Häuschen trat, war es totenstill, verödet lag die Schmiede. Vergebens rief er nach seiner alten Mutter, die war längst aus Gram gestorben. Da wußte der Mann, daß er sein Leben vertan hatte und bittere Reue erfüllte sein Herz. Doch plötzlich, da Ihn die Verzweiflung schon übermannte, entsann er sich seiner Jugendgespielin, des Mädchens vom Försterhaus. Mühsam wankte er in den nahen Wald, dort saß das Mädchen vom Försterhaus und siehe, es erkannte ihn trotz seiner Lumpen und grauen Haare. Glücklich eilte es auf ihn zu und um-•chlang Ihn. Da fühlte der Mann, daß er vergebens in allen Wäldern des Landes gesucht hattet denn der kostbare Schatz war stets in diesem Walde verborgen gewesen — es war die vertrauende, verzeihende Liebe. Die beiden wurden ein glückliches Paar und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute. Falscfi gelesen I Don 'Ralpfi Urßan Volksmund etwa das richtige, wenn er sagt: »Vor den Eichen mußt du weichen. Und die Weiden sollst du meiden, von den Fichten sollst du flüchten, doch die Buchen sollst du suchen.« Die Statistik läßt die Bäume hinsichtlich der BHtzge-fährdung in drei Gruppen einteilen. Am häufigsten werden getroffen Pappel, Eiche, Birnbaum, Ulme, Weide, Akazie, weniger häufig Linde, Apfelbaum, Kirschbaum, Walnuß, Edelkastanie, am seltensten Erle, Vogelbeerbaum, die llornarten, Roßkastanie, Buche und Hainbuche. Freilich spielen auch die Standortverhältnisse eine Rolle, vor allem das Vorhandensein oder Fehlen einer Pfahlwurzel, die Nähe des Grundwassers usw. Nach Möglichkeit soll man bei Gewitter die Nähe von Bäumen jeder Art melden. Auch der Boden verhält sich dem Blitz gegenüber verschieden Die wenigsten Blitzschläge Rommen auf Kalkboden vor. Bei Mergelboden wächst die Gefahr bereits aut das Doppelte, bei Tonboden auf das Siebenfache, bei Sandboden auf das Neunlache. Die größte Blitzgefahr wurde auf Lehmboden beobachtet. Mit einem nach innen gekrempelten i Lächeln seliger Erwartung umkreiste Herr Schlürf den Teich. Der alte Park mit den hohen Bäumen und dem Springbrunnen in der Mitte war der einzig richtig^ Ort für dieses Stelldichein, ein würdiger Hintergrund für die vornehme und wunderschöne Erscheinung einer Fee. In selten, gehobener Stimmung genoß der junge Mann die Vorfreude, und die Minuten, die noch bis zur verabre deten Stunde fehlten, wurden ihm nicht lang. Dann würde sie kommen, aus einem der Laubengänge heraustreten, licht und fremd wie in einem Märchen aus längst verklungenen Zeiten. Sie war noch namenlos, seine Fee, eben weil noch Fee. Denn es ist das Schicksal aller Feen, daß sie stark an Feenhaftig-keit verlieren, sobald sie Namen und sonstige menschliche Gepflogenheiten annehmen. Aber dem jungen ' Mann lag augenblicklich nichts ferner, als solch ketzerische Gedanken. Ein Gefühl reinen Glücks weitete seine Brust; tiefe, fronune Liebe, gepaart mit jener bewundernden Verehrung, der die Welt meterlange Gedichte zu verdanken hat, erfüllten seine Seele. Gestern hatte er sie kennengelernt, hier in diesem Park. Kein Mensch war weit und breit und plötzlich standen sie einander gegenüber. Und Tora der Reimer zog den Hut . . . Und dann gingen S'ie weiter, die Elfenkönigin und er, ^jichts Fremdes lag zwischen ihnen außer einer zarten Scheu. Sie sprachen beide von ihrer Einsamkeit und davon, wie sehr sie sich nach dem Glück sehnten. Es war eine wunderbare Stunde. Ja, und jetzt würde sie wiederkommen. Was wußte er von ihr? Nichts! Und was wußte sie von ihm? Nichts, nur den Namen hatte er ihr genannt. Und dennoch wußten sie alles, denn ihre Seelen hatten gesprochen. Schritte, Herr Schlürf fuhr herum. Aber es war nicht seine Fee, sondern ein Bengel, der einen zerknitterten Briefumschlag in den Händen hielt. »Sind Sie Herr Schlürf?« fragte der Junge. Der Mann nickte verwundeirt, nahm die Botschaft in Empfang und übergab dem Überbringer ein Trinkgeld. »Von einem Fräulein«, sagte noch grinsend der Bengel. »Sie sollen auch die Formlosigkeit entschuldigen —« Dann war er fort, •der Junge. Herr Schlürf riß den Umschlag auf. Er enthielt nur einen Fetzen groben Papiers. Kopfschüttelnd entfaltete es der Mann. Sobald die großen Druckbuchstaben einen Zusammenhang ergaben, stöhnte er wiild auf und ließ eich auf den Steinrand des Springbrunnens sinken. Gleichzeitig sanken auch die Bäume, der Himmel und die ganze Welt auf ein Minimum zusammen. Herr Schlürf starrte noch immer nuf da« Entsetzliche, auf das von einem Plakit abgerissene Stück Papier, auf dem mit erschütternder Deutlichkeit gedruckt stand: »Götz von Berlichingen!« Welch ein Abgrund! »Ich soll die Formlosigkeit entschuldigen, hahaha —« Schaurig klang sein Lachen durch den stillen Park. Eine Fee, die nicht mehr kommt, stimmt traurig. Eine Fee, die es sich überlegt hat imd absagt, ist auch noch eine Fee. Aber eine, die hohntriefend »ich dem stillen Anbeter gegenüber aut den Götz bezieht, das ist wahrlich keine Fee. Zähneknirschend zerknüllte Herr Schlürf das Papier, steckte e« In die Tasche und trat, mit sich und der Welt zerfallen, den Helmweg an. Er ging eine belebte Straße entlang, bis er mit einem scharfen Ruck itehenbUeb. Vor ihm — die Fee, Verwirrung und Erstaunen zeigte ihr schön«« Gesicht. »Ach — Sie —« stammelte »i«, »ich dachte — ich glaubte — Si« wär«n im Park —« »Ha!« kam es mit schneidendem Hohn zurück, »Und ich glaubte, auf edne Dame zu warten. Ich irrte . . . Sprachs und ging, das Mädchen ziemlich ratlos zurücklassend. Schlürf hatte so viel Grimm in sich hineingefressen, daß er auf das Abendessen verzichten konnte. Stundenlang lief er Innerhalb seiner vder Wände wie ein gebissener Löwe umher. Spat t'rst beschloß er zu Bett zu gehen. Beim Auskleiden entdeckte er In einer seiner Hosentaschen das unglückselige Pap-ler. Nochmals faltete er es auseinander. Es war zweifellos ©in Stück von einem Plakat des Stadttheaters, die Stelle mit dem Götz hatte das ungezogene Mädchen abgerissen und ihm zum Stelldichein geschickt. Soviel Niedertracht hinter einer schönen Frauenstime — um Himmelswillen, was war aber das? Er hatt« das Papder umgedreht und da stand mit Bleistift in zierlichen Buchstaben geschrieben; »Ich bin dringend verhindert und kann erst in einer Stunde kommen. Bitte, bitte nicht böse sein. Ich freuo mich auf den Abend. Lilly.« Um diese Zeit erwachte nebenan der zweite Mieter durch ein dumpfes Drohnen in den Mauern. Herr Schlürf war mit dem Kopf gegen die Wand gerannt. Die Bäuerin am Hofe I Von Anton Stieger Dd hatte der einzige Sohn einer biederen Bauernsfrau aus Schleswig den Befehl erhalten, zu den dänischen Truppen einzurücken. Die Arbeit am Hof aber drängte, und der Dienfitboten waren wenige. Der Sohn selber wußte keinen Rat Seine Mutter hingegen sann und sann so lange nach einem Ausweg, bis sie glaubte, den richtigen gefunden zu haben. Wie in allen leidigen Sachen, so meinte sie, könne auch hier nur der Amtsweg helfen. Der Bürgermeister aber hatte schon erklärt, daß er in dieser Sache machtlos sei. Also schien der besorgten Bäuerin nichts anderes übrig 7.U bleiben, als direkt zum König zu gehen. Friedrich VII. von Dänemark wohnte auf seinem Schlos»^ in Glücksburg. Dorthin begab sich nun die Bäuerin. Sie kam ohne Schwierigkeiten durch das Tor, und mit Fragen und Bitten auch bis vor das Audienzzimmer des Königs. Dort legte sie ihre Holzschuhe ab, beauftragte den Torposten, gut auf dieselben aufzupassen, weil er ja doch nichts anderes zu tun hätte, und husch — war sie ins Audienzzimmer hineingewischt. Drinnen erzählte sie dem König auf ihre Art von den Schwierigkeiten am Hof, daß das Korn noch nicht geschnitten und Kartoffeln und Rüben noch auf dem Felde wären, und daß eine Arbeit die andere ablöse, und daß die schöne Ernte verludern würde, wenn ihr Sohn zu den Soldaten müsse. »Ja«, meinte der König, »da wird wohl nichts anderes übrig bleiben, als ihn freizugeben.« »Das will ich meinen«, antwortete die Bäuerin, ihrer Sache sicher, »Aber, Herr König, ich muß schon bitten, mir das schriftlich zu geben.« Der König lachte und gab es ihr schriftlich. Frohgemut steckte nun die Bäuerin den Schein in die eine Tasche und nahm einen Taler aus der anderen. Und sio reichte das Geldstück dem^ König mit den Worten: »Der Bürgermeister verlangt für alles zwei Taler, Ihr aber, Herr König, seid ein reicher Mann — für Euch ist einer genug If ■RAI EINMAL Magisches Quadrat Die 16 Buchstaben — e e e e e e, d d, i i, r r, s s s s — sind derart in die Felder des obigen Quadrates einzuordnen, daß die wagerechten und die senkrechten Linien gleichlautend vier Wörter von folgender Bedeutung ergeben: 1. Himmelskörper, 2. Körnerfrucht, 3. lateinisches Wort für Tag, 4. Rauchfang. Zweisilbig Mit a ein Vogel, e trägt den Wein, ei dient der Küche, o macht dich fein. M. D. Siibenräfse/ Aus den 48 Silben af, aus — be •— eher — eh, ei, em, er — fe, flag, fres — ge — i. In — kauf, kel — la, lat, lau — ma, ma, nat, ne, nis — on — pich, preis — re, rei, ren, ren, rif, rol — sa, sa, se sen, spar — ta, tep, ter, ti, ti, tur — us — ven, ver — we — sind 19 Wörter mit folgender Bedeutung zu bilden: 1. Auszeichnung und Pflanze, 2. weiblicher Vorname, 3. Schlange, 4. Kamelart, 5. Verwandter, 6. zurückgelegtes Geld, 7. Fahne, 8. maßloses Essen, 9. Metall, 10. männlicher Vorname, 11. Fußbodenbelag und Wandschmuck, 12. Vierfüßler, 13. Preisverzeichnis, 14. kaufmännische Maßnahme zur Lagerräumung, 15. Fluß In Untersteter, 16. Alpengau, 17. Trinkgefäß, 18. weiblicher Vorname, 19. Gemüse. Bei richtiger Lösung ergeben die Anfangs- und Endbuchstaben der Wärter von oben nach unten gelesen einen alten Spruch (ch = ein Buchstabe). Wer riet richtig? Besuchskartenrälsei; Genoraloberst Praltllach! Schreibmaschine Magischea Quadrat; Eber, Bela, Etli, Rain Aus aller Welt Grabstein für Johannes Schlai „Begrabt mich einst, bergt meine Asche unter hohen, alten breitgewipfel-ten Bäumen." Dieser Wunsch von Johannes Schlaf Ist in Erfüllung gegangen. Auf dem Friedhof seiner von ihm viel besungenen Vaterstadt Querfurt fand er unter einer hohen Platane seine letzte Rast. Auf der Grabstelle wurde jetzt ein schlichter Stein errichtet, der die Inschrift trägt: „Wir sind nur der eine wahre Leib des Einen." Haarnadeln im alten Rom Haarnadeln, deren Gebrauch heute als Auswirkung der modernen Haartrachten stark zurückgegangen ist, waren jahrelang ein unentbehrlicher Gegenstand für jede Frau Man kannte sie schon im Altertum, Bei den Römerinnen waren bereits Haarnddeln, vielfach sogar mit echten Perlen verziert, im Gebrauch. Man konnte garnicht ohne sie auskommen, weil beispielsweise zur Zeit des Augu-stus außerordentlich umfangreiche Frisuren Mode waren. Schon zu jener Zeit wurden auch falsche Haare getragen. Gründliche Haarpflege und vor allem auch Haarfarben war im alten Rom durchaus selbstverständlich. Wann gibt es Regen? Wenn der moderne Mensch wissen will, ob Regen oder gute« Wetter bevorsteht, blickt er aufs Barometer. Früher war das nicht ganz so einfach, aber es gab auch da Mittel, an die man sich halten konnte. In einem mittelalterlichen Buche »Pluvia prognostica«, das sich mit der Regen-Vorhersage befaßt, heißt es: »Wann das Gemäuer in den Gemächern anfängt zu schwitzen, wann der Ruß aus den Kaminen und Rauchfängen von freyen Stücken sich abledigt und herabfällt, wann die heimlichen Gemächer mehr als sonst stinken, wann die Sonne heiß-stechend scheinet, Gelsen, Mücken, Flöhe sehr beißen, Fische in Wassern hochgehen, wann der Raiger hoch fliegt oder die Wasser verlassend sich ins Feld setzet, wilde Gänse und Kränche ihre Flugordnung verwirren, sehr hoch und stillschweigend fortfliegen, Hühner sich im Staube wältzen. Schwalben nächst der Erde streichen, wann die Bienen nicht aus ihren Stöcken herauswollen, wann die Pfauen schreyen, wann morgens die Frösche und des Nachts die Laubfrösche quacken, die Regenwürmer häuffig aus der Erden kriechen, wann das Saltz feucht wird« — dann gibt es Regen, Wie entstand das »Trinkgeld«? Das Trinkgeld, heute fast allgemein ols »Bedienungszuschlag« bezeichnet, rieht in seiner eigentlichen Bedeutung und Entstehung bis Ins Mittelalter zu-lück, während in jüngerer Zeit das Geld durchaus nichts mehr mit einem Erfrischimgstrunk zu tun hatte, J« frühen Mittelalter war da« Trink-qeld geben unbekannt. Denn jeder Reisende, der in einem Gasthof abstieg, hatte seine Bedienung bei sich, die für (ille seine Bequemlichkeiten sorgte, und i wer sich das nicht leisten konnte, ging überhaupt nicht auf Reisen. Wenn nun jn einer Stadt ein Reisender eintraf, der mehrere Bediente bei sich hatte, so war dies meist ein seltener Fall, der e'ine kleine Sensation hervorrief. Der Reisewagen des Fremden mußte vor dem Stadttor warten, bis der Rat der Stadl verständigt war und seine Genehmigung zum Betreten der Ortschaft gegeben hatte. Besonders vornehme Reisende wurden von einem Abgesandten des Rates persönlich am Tor empfangen. Dabei überreichte dieser dem Gast ein Geschenk: pinen Humpen Wein (meistens einen Li-(pr), einen Sack Hafer für die Pferde und Brot. Dabei geschah es häufig, daß der Reisende stundenlang in seinem Wagen vor dem Stadttor warten mußte, bis die Geschenke zur Stelle waren. Da jedoch jeder Zeit hatte, nahm niemand daran Anstoß. Endlich kam dann der Ab-()esandtfj des Rates und hielt eine unendlich lange und unendlich nichtssa-«lende Begrüßungsrede, wobei er die Geschenke überreichte. Die gute Sitte verlangte nun, daß der Gast darauf antwortete: »Nachdem Euch durch die lange Rede die Kehle wund geworden ist, bitte irh Euch, dieses Trinkgeld zur Atzung anzunehmenI«, worauf er dem Abgesandten ein ansehnliches Trinkgeld zu überreichen pflegte. Zukunftsbild des unterstcirischen Weinbaues Neuautbau der Weingärten — Erzeugung von Qualitätsvvein, der auch mengenmüliin bctiiedigt Von Landwirtschaftsrat Ing. R, R e i t c r^ Landesbauernschaft Stele rqiark Die Reblaus ist schuld daran, daß der untereteirische Weinbau heute als Veraltet gilt Als sie in den Achtzigerjahren von Westen kommend im südlichsten Teil des Unterlandes die großen Verwüstungen anrichtete, wußte niemand Bescheid über die richtige Veredlungsmethode, noch viel weniger wußte man von den Unterlagen, ihren Bedürfnissen urid Wirkung auf die Edei-sorte. Auf gut Glück wurde tosgearbeitet nur um die katastroph''len Schäden, die sich die jüngere Generation von Weinbauern gar nicht vorstellen kann, irgendwie zu beseitigen. Diese Arbeit, die als großangelegter Versuch zu werten ist, hat überraschend gute Erfolge gezeigt Nicht wenige Weingärten aus dieser Zeit bestehen noch heute und geben immerhin noch einen bescheidenen Ertrag, obwohl sie schon 60 Jahre alt sind. Es ist damit dei Beweis erbracht, daß die veredelte Rebe ebenfalls ein hohes Alter erreichen kann, wenn die Pflege entsprechend ist. Diese Tatsache war lange Zeit nicht restlos bewiesen. Schafft Ordnung Daß eine Vielfalt von Edelsorten in den alten Bestanden zu finden ist und Sorten da sind, die den modernen Gesichtspunkten nicht entsprechen, ist auch einleuchtend, wenn man bedenkt, daß das Verlangen nach baldigem und womöglich großem Erjrag vorhanden war. Ebenso findet man Lagen bepflanzt, die ■besser anderen Kulturen zugeführt gehören und umgekehrt sind beste Weinlagen nicht besetzt, weil die Eigner desselben wirtschaftlich nicht in der Lage waren, die Neugeslaltunq durchzuführen. So ausgezeichnet "iüi den Weinh,iu geeignete Lagen sind, sind sie doch gewöhnlich sehr steil, vielfach noch selir steinig, so daß eine Neuaniage viel gekostet hätte, was die verarmten Hauern nicht leisten konnten. Man darf nicht vergessen, daß in Gebieten wo die Steillagen vorherrschen, wie beispielsweise in der Kollos, die Landwirtschaft auf ein geringes Maß zurückgedränat ist und die Einnahmen nur aus dem Weinbau fließen, Wenn dort natürlich eine Katastrophe eintritt, dann ist dit wirtschaftliche Kraft verloren Unu so war es auch. Die veralteten Anlagen, sowie auch vielfach die Wirtschaftsweise, ist so daß sie in einem modernen Deutsrh'^n R^ich nicht mehr existieren können Einerseits sind die Erträge zu nieder die Lagen sind dadurch viel zu wenig wirtschaftlich ausgenutzt, anderseits wird derart extensiv gewirtschaftet, daß die niederen Ertrage erklärlich sind. Hs ergibt sich daher die dringende Notwendigkeit, den Weinbau vom Grund auf zu reorganisieren Diese Maßnahme braucht allerdings genaueste Überlegung und die notwendige Zeil. Es ist ganz unmöglich, diese große Aufgabe in einem Jahrzehnt zu erledigpn, vermutlich werden zwanzig, vielleicht noch mehr Jahre ins Land ziehen, bevor der Weinbau auf allen Bergen und Hügeln neu erblüht. Grundbedingung für Erfplg Bevor noch ein Spaten zum Neuaufbau gerührt wird, müssen die Grundgedanken, nach denen vnrqeg.uigen werden soll, klar herausgestell' werden Der steirische Weinbau kann nui dann in allen Zeiten bestehen, wenn 1. Qualitätswein erzeugt wird und 2. wenn auch die Menge des Erzeugnisses genügt, um den Bestand der bäuerlichen Wirtschaft zu garantieren. Mit einfachen Durohschnitts- oder Massenweinon können wir in der Zukunft nicht durchkommen, weil hei dem schwierigen Gelände und bei den sich oft katastrophal auswirkenden Witte-rungsverhältnissen die Rewirlschaftungs-kosten zu hoch sind. Qualitätsweine dagegen bieten zu allen Zeiten die notwendige Rentabilität, werden doch bekanntermaßen solche immer begehrt. Massenweine dagegen können nur Gebiete erzeugen, wo die Gestehungskosten nieder rmd von Natur aus wenige Risiken vorhanden sind. Es hängt an einem Haar Wie groß ist seine Belastungsfähigkeit? Der viel gebrauchte Ausdruck »Es hängt an einem Haar« kann zu Trugschlüssen führen. Man meint, wenn etwas an einem Haar hängt, so müßte das Haar sofort reißen. In Wirklichkeit ist es nicht so, ein menschliches Haar ist widerstandsfähiger als man glaubt, Um das zu ergründen, sind interessante Versuche gemacht worden. Man hat zum Beispiel ein langes Frauenhaar mit einem Ende angebunden, das andere hing frei herab. Unten wurde nun eine kleine, 2,7 g schwere Waagschale aus Aluminium befestigt, deren Gewicht gerade ausreichte, um das Haar zu spannen. Dann wurde die Schale mit verschiedenen Gewichten belastet, die man von 3 zu 3 g steigerte, bis das Haar riß. Es riß aber in den meisten Fällen erst, wenn eine Belastung von 60 bis 70 g erreicht war. Bei dem noch in der Kopfhaut festgewachsenen Haar kommt bei der Belastungsprobe freilich auch die »Wurzel-festigkeit in Betracht, und dieee ist nicht übermäßig groß. Man hat auch an einem festgpwachsenen Haar Schale^ mit Gewichten befestigt — bei solchen Versuchen riß das Haar aus, wenn die Belastung 20 bis 40 g betrug. Allerdings kommen auch Fälle vor, wo sich das Haar schon bei einem Gewicht von 10 g lockert. Bei diesen Unterschieden spielt das Alter der Haare (nicht des Menschen) eine Rolle, Das Durchschnittsalter eines Haares beträgt im allgemeinen drei Jähre. Nach dieser Zeil lockert es sich, fällt aus und wird durch ein neues ersetzt. Man kann annehmen, daß es sich bei Haaren, deren Belastungsfähig-keit sehr gering ist, um »ältere« Maare handelt, die schon nicht mehr ganz fest sitzen. Aus solchen Versuchen lassen sich interessante Schlüsse ziehen. Danach wäre eine Haarsträhne, die auf einem gcm Kopfhaut wächst, in der Lage, ein Gewicht von 7 bis 11 kg zu tragen, und der ganze behaarte Kopf eines Menschen mit einer Fläche von rund 250 gcm besäße demnach, wenn alie Haare gleichwertig wären, eine Tragkraft von 1750 Kilogramm, das heißt 25 Menschen mittleren Gewichts. Nicht weniger aufschlußreich ist die sogenannte »Pufferwirkung« der Haare. Haare besitzen die Eigenschaft, Druck und Stoß von oben zu dänrpfen. Jedes einzelne Haar wird dabei etwas umgebogen und wirkt ähnlich wie der Puffer eine« Eisentahnwagens. Die Gesamtwirkung der Kopfhaare entspricht dabei etwa den Spiralfedern einer Matratze. I Qualitätswein«ort«n ^aren bis jetzt und gelten auch heute nooj» zum Teil als schlechte Träger Es wäre demnach der 2. Punkt, Erzeugung einer entsprechenden Menge, nicht erreichbar. Dazu muß gesagt werden, daß es nicht so ist. Wenn die richtigen Kultunnaßnahmen getroffen werden, vor allem Edelreisermaterial nur von einwandfreien, gut und regelmäßig tragenden Stöcken genommen wird und eine mustergültige Pflege einsetzt, dann lassen sich Güte und Menge bis zu einem gewisfcen Grad vereinen. Diese Behauptung laßt sich je- geben nicht die Gewähr für die Erzeugung von Qualitätsweinen und mu'ssen daher von vornherein ausgeschaltet werden. Auf diesem Wege werden Lagen für den Futterbau frei und kann die ganz abweqige, heute noch vielerorts gebräuchliche Wirtschaftsweise, aus dem Weingarten C]ras für das Vieh zu gewinnen, aufgegeben werden. Im Wege der Genehmigurg hat man es auch '.n der Mand, die zugelüssenen Sorten dorthin zu bringen, wo sie richtig am Platze sind Wenn auch heute noch manches Wort von kurzsichtigen Leuten Jeder Bauernhof wird luttschulzberelt gemacht Nachdem die Erfahrungen der letzten Wochen gezeigt haben, daß Dörfer und kleine Städte stärker angegriffen werden, weil den Terrorbombern der Weg nach den Städten immer mehr versperrt wird, ist es die unbedingte Pflicht eines joden Landbewohners, alles zu tun, um im Ernstfalle seinen Beirieb vor den größten Brandschäden zu bewahren. Die größten Gefahren bestehen für diejenigen Wohngebäude, an die sich Stallungen mit darüberiiegenden Stroh- und Heuboden anschließen. Wc diese geräumt werden können, vermindern Gich die Gefahren. In manchen Gegenden werdendeshalb die Stroh- und Heuvorratp in Diemen im Freien aufgestapelt Dabei dürfen diese nicht zu nahe beieinaiul .>r und nicht zu sehr in der Nachbarschaft des Hofes errichtet werden, damit im Ernstfalle ein übergreifen der Flammen auf die Gebäude oder benachbarten Stapel verhindert werden kann. Wenn die Hausböden geräumt, genügend Wasser und Sand an allen bedrohten Stellen vorhanden sind unci ein splitler-sicherer luftschutzraum (Keller oder Deckungsgraben) geschalten ist, kann die größte Gefahr bei einem Terrorangriff überwunden werden Im Bild: Zu dicht stehende Hausdiemen in der Nähe eines Bauernhofes derzeit in altsteirischen sowie anderen deutschen Weinbaugebieten hundertfältig beweisen. Es muß noch einmal ganz klar gesagt werden, daß die extensive Weinbauwirtschaft in der Zukunft unmöglich ist. Derjenige, der nicht trachtet, auf intensivsten Weinbau überzugehen, wird einfach wirtschaftlich erliegen. Von der restlosen Erfüllung aller Vorbedingungen, die für den Neuaufbau des Weinbaues notwendig sind, hängt der Erfolg schließlich und endlich ab. Planvolle Beratung Das erste ist, daß auch im Unterland die Weingärten nicht mehr nach dem Gutdünken des Einzelnen angelegt werden können. Es muß dos Genehmigungsverfahren für Neuanlagen in Geltung gesetzt werden. Das sit'ht so ganz nach Zwangswirtschaft aus, Und doch ist es eine notwendige Vorbedingung in der Richtung, daß in Zukunft nur mehr jene Lagen mit Weinreben bepflanzt werden dürfen, die Qualitätsweine erhoffen lassen. Niedere, frostgefährdete, sowie Nord- oder Nordostlagen müssen vermieden werden. Erstere bieten für den Weinbauer zu große Gefahren, letztere gegen die Sorteneinschränkung geredet wird, So wird doch die Zukunft den Beweis der Richtigkeit erbringen. Das neue Gesicht Ebenso ist es möglich, dem Weinbauer die Reihen — und Stockentfernungcn vorzuschreiben, was sich auf die leichtere und bc'ssore Bearbeitungsrrögüch-keit ganz wesentlich auswirkt. Wir dürfen nicht vergessen, daß die Knappheit an Arbeitskräften im Deutschen Reich immer anhalten wird und daher arbeitssparende Methoden, wie es die mechanische Bodenbearbeitung oder die motorisierte Schädlingsbekämpfung ist, angewendet werden müssen. Man wird auch notwendigerweise vom Weinstecken abgehen und alit Drahtrahmen kommen, weil unsere Wälder teilweise nicht mehr genug ergiebig sind und das Holz für noch wichtigere Zwecke Verwendung finden wird. Drahtrahmen verlangen aber ganz andere Reihenabstände sowie geänderte Arbeitsweisen, was dem Weinbauer bei der überpiüfung der Lagen beim Genehmigungsverfahren übermittelt wird. Alle diese Kardinalslragen müssen von vornherein erledigt werden, sonst kommt der Weinliauer in Zukunft in Schwerig-kßtten. üin Uneingeweihter konnte /iur Anschauung kommen, daß die Vorschiei-bung einzelner Details duich die Bi-ra-tungs'trgane eine Bevormundung der Bauern .st. Das ist nicht dei ['all, Bei kurzfristigen weniger kostspieligen Kulturen kann i"n Fehler leicnt beseitigt werden. Im Weinbau zieht ei sich iiber durch die ganze Lebensdauer des We n-gartens Bf.ispielfiweiöc wird eine minderwertige Sorte gcpllcinzt, f.cinn >fet die Wfcingualitdt aul 'i.'i, 30 odei mehi Jahre verdorben oder es wird d e Keilienent-lernunn 711 eng genommen, d^nn kann der V/einbdvior so Icing der Vv/eing irlen sinht, keine Miischiiie verwenden. Dem Weinbauer entgehen viele Einn.jhinpn durih d,c mindere Qualität und eiwuchsen mehr Ausgaben durch die Uniiiög-lichke:t tier Anwendung von Maschinen. Einmal genicichte Fehler lassen «:ch nur durch eine N'euanlage beseilifien, was n ilürlich schweres Geld und .Arbeit ko-slel. Jerientalls wirkt sich d ese ansrbei-neiido Einschrankiing der Htindlungsfie'-hrit fiir c'.en Weinbauern nur vorteilhaft aus. Si<;> bewiihrt ihn vor Scheiden, versetzt ihn in die Lcige ein wertvolles Pio-' ukl zu gewinnen und bringt ihn langsam dort h n, daP, er eher eine elv/as geringere Weinciaitenflache und daliir eine größerG landw.rtsrhattlich genutzte Fläche hat. Das Verhältnis von Weinnarten-fläche zui landwirtschaftlichen Fläche wird günstiger. Lieber einen kle neren Weingarten, diesen gut bewirtschaften und eine getestigle landwittschaftliche B'isifi, als einen groRrn, aber wen g erträglichen Weingarten mit einer veralteten, nicht leistungsfähigen Landwirtschaft. Belraciile Dir aeii Preis yspsii, EU' Du ilifl um\, yeileüie Fmu! Tomaten blühen und reifen Es ist ein durchaus berechtigter Wunsch, möglichst früh im Jahre reite Tomaten aus dem eigenen Garten zu haben. Um dies zu erreichen, werden vieiiach To-matenjungpflanzcn im Frühbeefk.isten herangezogen um sie beieils möglichst groß ir- eine geschützte Garteneike zu setzen, M;'n kann abei auch Tomaten vollständig bis zur Ernte im Frühbeet-kasteii ziehen. Die ersten Früchte sind dann besonders früh zu ernten. Unter ein Fi ühbeellenstpr kommen zwei Tomatenpflanzen, je eine in die obere und untere Hälfte des Fensters. Von jeder Pflanze zieht man drei Triebe, die man mit zunehmendem Längenwachstum gleichrniißig auf der Erde unter dem Fenster vc^rteilt Neu is' es, daß bei die-sei Kultur die Tomatenlriebe nicht aufrecht an Stäben lestgehunden. sondern aut dei Erde lestgehackt werden. D« Triebe bilden fast auf der gesamten Länge Wurzeln. Die Ernährung der Pflanze ist dadurch besonders gunstig und der Fruchtansatz sehr groß A 1. weiteren aus den drei Haupttrieben hervor* kommenden Triebe wenden in üblicher Weise entfernt, Voraussetzung für das gute Gelingen ist ein ausreichender Luttraum und vieles Lüften, besonders bei Sonnenschein. Der Abstand zwischen Erde und Glas im Frühbeetkasten muß mindestens 2,'i cm betragen. Die Wasserung hat so früh am Tage zu erfolgen, daß die Blattei de-^ Plianzen bis zum Abend abgetrocknet Sind, Bei großer Hitze werden die Fenster ganz abgenommen. Wer über em Frühbeet verfügt, mache einen Veisuch mit dieser Tomatenkultur, Die Sorfenfrage bei den Marillen Wichtig für den unterstcirischen Obstbauer In den nachfolgenden Zeilen habe ich einige sehr beachtenswerte Aprikosensorten beschrieben, deren Anbau in erster Linie empfohlen werden kann. Neben diesen gibt es auch noch andere Sorten und vor allen Dingen sogenannte Lokalsorten wie Mombacher Sämlinge, Weisenheimer Ktacher, Kremser Rosen, Vinschgauer Aprikosen usw., deren Anbau hauptsächlich in den jeweiligen lokalen Anbaugebieten in den Vordergrund treten dürfte. 1. Wahre große Frühaprikose. Reifezeit; Anfang-Mitte Juü. Frucht ist groß bis sehr groß, spitz eiförmig, am Stiel abgeflacht und seitlich etwas zusammengedrückt. Schale hellgelb mit halbseitiger Röte. Fleisch fest, saftig wohlschmeckend. Der Baum ist «tarkwüchsiq, ausdauernd und gesund. Die Blüte ist spät. 2. Aprikose aus Breda Syn. Ananasaprikose, Holländische Ananas, Mandelaprikose, Muskataprikose, Reifezeit: Mitte-Ende Juli. Frucht ist mittelgroß, rundlich und ziemlich flachbackig. Schale dunkelgelb, sonnenwärts meist nur schwach gerötet. Fleisch zart, saftreich, süß mit ananasarligem Geschmack Der Baum wächst mittelstark. Die Blüte ist spät, etwas empfindlich. 3. Ambrosia Syn, Schweinsohr, Brüsseler, Schafnase. Reifezeit: Mitte-Ende Juli. Frucht Ist ziemlich groß bis groß und ist von gleichmäßiger mehr flacher Form. Schale ist dunkelgelb, sonnenwärt« mehr oder weniger gerötet. Fleisch saftreich, süß und fein gewürzt. Der Baum wächst mittelgroß und trägt reich. Die Blüte ist früh, 4. Aprikose au« Nancy Syn. Große Zuckernprikose, Lothringer, Luxemburger, Pfirsichaprikose, Württemberger. — Reifezeit; Ende Juli-.Anfang .\ugust. Frucht ist groß rundlich oder eiförmig. Schale ist orangegelb, sonnenwärts karminrot verwaschen, gefleckt und gepunktet. Fleisch safireich, sehr süß mit feiner Würze, Der Baum zeigt ein kräftiges Wachstum. Blüte ist ziemlich früh, 5. Luizets Aprikose, Reilezeit; Ende Juli. Frucht ist groß bis sehr groß, ruiid-rich-oval und etwas flachbackig. Schale ist orangegelb, sonnenwärts hellrot getuscht und karminrot gepunkto' Fleisch ist sdftreich, süß und gewürzt Der Raum ist starkwüchsig. Blute ist ziemlich spät, 6, Ungarische Beste Syn, Klosterneu-biuger, Rote Marille, ungarische Reifezeit; Anfang-Mitte .'\ugust. Frucht ist mittelgroß bis groß und ri.ndlich. Schale ist dunkolgelb, sonnenwärts rot cje-tuscht und gepunktet. Fleisch sattreich, süß und sehr fein gewürzt. Der Baum wächst ziemlich kraftig. Die Blüte ist früh. H. Plock, Gau-Obstbauoberinspektor Ächtet auf das Unkraut Wo eine Unkrautpflanze steht, kann keine Kulturpflanze gedeihen Der Er-ttagsausfail durch verunkiautete Felder wird aut etwa 4—5 Mill. t Getreide und 10—!1 Mill. t Hackfrüchte lährlich allein im Großdeutschen Reich qeschälzt. Die Unkrautbekämpfung hat daher nicht erst dann zu beginnen, wenn man diese Feinde unserer Ernährung auf den Feldern erkennt, sondern schon bei der sorgfältigen Bodenbearbeitung und Saat-gutpllege und beim Stalldünger, dei oft mit Unkraulsamen durchsetzt aut den Acker gefahren wird. Die chemische Bekämpfung des Unkraute« wiid sich in diesem Jahre infolge der Verknappung der Streu- und Spritz.mittei nur in engen Grenzen bewegen können. Um so nachhaltiger sind die wirtschaftseigenen Bekämpfungsmöglichkeiten anzuwenden, also der rechtzeitige Einsatz der Eqge, d« Unkrautstriegels und der Hacke. Viele Unkräuter werden dadurch ausgerottet und glefichzeitig wird der Boden gelok-kert und — für den Stirkstoflhaushalt wichtig — gelüftet. Auf Grund eingehender Versuche ist festgestellt worden, daß allein duich den Einsatz der Egge zur Bekämpfunq dis Unkrautes ('"e Erträge sich im Durchschnitt ir 0 bis 15 Prozent erhöhen lassen Aut sehr verunkrautetem Boden ist stärkere Bestellunrisweise des Getreides zu emofehlen, um das Unkraut zu unterdrücken. Verunkrautete Wiesen und Weiden «ind mit dei scharfen Egge anzufassen, Friih/eitiqes M.ihen solch''r Wi<^en verhindert das .Ausreifen der Samenunkräuter. Sehl häufin ist Nähr-sloftiirmut die Ursache stä kerer Veiun-kraulung, vor allem aut (lern Grünlan-de. Einseitige Jauchenverwendunq fördert erlahrungsgemaß d.is W irhstum hochwachsendor Stemiehinkiäuter Wer seine Saaten gründlich nfleqt, bekämpft nicht nur das nach dei Saal aufgehende Unkraut, sondern schützt nle'chzei-tig den Wasservorrai des Boden*; fördert das Bakterieniebon in der .Ackerkrume und regt den Boden zum Umsatz seiner Nährstolfe an. Juni 1914 MARBURGER ZEITUNG Kleiner Anzeiger ImS*« Wall kuit tui d» a Hol da* fvItQvdriickt« Wur> 20 Rpf 'ui Gpid RedlMAIvnvptlitih' B' iind U Rpl Ja» tpllqprlriic kU Wml «0 Ipt ;n I* Wiir' K». owulgpiühi h«i Abhilunr) lir.t Anqfhnl» J* Spt hei diirt h Hn»f nrti»i B> t»o 'u Rpt Annliunrt^fjfhOhi frti *n/«"l g«n mit doir Vermark Auikunfl in är Varwaltiino '< er beten. 4957-5 Wäscherin für bessere Herren wasche sucht durchaus leichte \rbeit. Cilli, Jesenkogasse 10, Rauscher. 2878-5 ältere Frau sucht Posten als Wirtschafterin auf dem Land -Zusrhr. unter »Wirtschafterin« an die »M. Z.«_____4916-5 Tntell 32i€ihrige Witwe mit bravem 5jähr. Töchterchen, die •Tiit kochen kann und sich an ille Hausarbeiten versteht, «iurht Stolle als Wirtschafterin irgendwo am Lande — Werte 7uschr. bitte auf die Adresse: Gabriele Petrowitsch, Marburg-')rau, Mellingerstr, 12-1 __________ 4861-5 Suche für meinen 15jährigen Jungen einen lehrplat? als Mechaniker, Lasar Franz, Oding. 7 — Drauweiler be? Marburg-Dr. ________4864-5 Suche Hausmeisterstelle Marburg-Dr., Wohnung muß vorhanden sein. Adr. In der M. Z.«._____4870-5 Geschickte Näherin übernimmt teilweise .Arbeiten für kinderreiche Familie auch auf dem I.ande. Angebote unter »Gute Arbeit ' an die »M Z.^ 4J)81-5 Ifijähr. Mädel sucht Lehrplatz als Frlseurin Zuschr. unter ^»Lehrolatzt an die »M. Z.« — Marburg-Dr- 4959-5 Offene Stellen Die Finstellunq von Arbeitskräften Ist an die Zustimmung des zuständigen Arbeltsamtes gebunden. Hausgehilfin mit Kochkenntnls-sen gesucht Ernst Gert, Leb-zelter und Wachszieher, Marburg-Drau, Herrengasse 13, 4869-6 Hausmeister-Ehepaar für großes Haus ab 15 Juli gesucht. Wohnung verfügbar. Anträge unter »Viel Arbeit« an die »M. Z.« - Maj;burq-Dr_ _ 4898-6 Telefonistin für die »Marburger Zeitung« per sofort gesucht. Vorzustellen im Verlag der »Marhurger Zeltung«. -6 Vermessungstechnikerlehrlinge worden zur Ausbildung an der Ausbildungsstelle Graz angenommen, Agrarbezirksbehörde Marburg/Drau, Roiserstraße 3. ___ _____ 2866-6 lltere Frau, womöglich ohne Anhang, mit eigener Wohnung, wpstüchc Gegend bevorzugt, als ganztägige Bedienerin von Arzt aufgenommen. Bedingung; rein, ehilich und verläßlich. Zuschriften unter »Arzt« an d. M._Z.^ ______4852j^ Kanzlelkraft, «elbctändig, Ste-noaraphie, Maschinenschreiben, leutsch perfekt, sucht unter-"teirische Fabrik am Lande. -\nqehote unter »Sofort« an die A1_Z^«_ 27^7-6 t.eilerin für eine Behördenkantine dringendst gesucht. Angebote unter »Gemeinschaftsverpflegung 200« an die »M. Z _______ 2888-6 Kontoristin, auch Anfängerin, für leichterc Büroarbeiten ge-•sucht. Stpir. Lagerhausgenos-senschaft, Marburg-Dr., Mellin- gerstraße 12._ 4974-6 Hausgehilfin oder alleinstehende Haiisbesnrqerin wird sofort riiiltionommer». Anzufragen bei Sterbeuz Herrengasse 60-T __4^8-6 Wirtschafterin für frauenlosen Flaushalt per sofort gesucht. -Vorzustellen: Emil-Gugel-Stra- !^e 42, Zimmer 125 _4964-6 Erstklassiger Schrlften/eichner wird gesucht Zuschriften un-er »Nebenverdienst« an die yWwalt^inq des Blattes, 4995-6 Vlarburger Zahnarzt sucht füi ?olorl als Ordlnatlonshelferin lunge, einheimische, gesunde NliV bur((erin von sympathisch. Süßeren und guten Umgangs-ormen, Gefl. Anträge unter Ehrliches Mädchen« an die 'M. Z.' ___ 4942-6 '.ehrjunge mit guter Schulbil-lung für Gemischtwarenhand-'ung wird aufgenommen bei lans Schori, Gem^schtwaren-inndlung, Marburg/Dr., Adolf-•-f;tler-Plat? 10. 4935-6 Gesetzte, verläßliche Frau, al-'einstehend, die perfekt in der '.andwirtschaft ist und die 'Jausfrau vertreten kann, wird ner sofoit gesucht. Zuschriften unter »Kleine Landwirtschaft« an die »M. Z.«, Marburg-Drau. 4928-6 Herr bekommt Schlafstelle. — G ^swerkstraße t9-l„ Mirburg- iDrau).___ 4836-6 Ve miete schönes, möhl. Zimmer ab l. Juli an alleinstehenden, älteren, Herrn, der ganztägig beschäftigt ist. Anträge unter >'SclKjne Aussicht« an die »M Zj_____ Leeres Zimmer zu vergeben". Schriftliche Angebote unter »Leeres Z'mmer« an die Verw, der »M. Z.«___4947^7 Möbliertes Zimmer mit 2 Betten, niit eigener Wäsche zu vermuten. Perkostraße 19, Marburg-Drau. 4990-7 Zu mieten i{esucht Kraftwagenfahrer sucht Wohnung mit Verpflegunq bei kleiner Familie per sofort Adresse in der »M. Z.« , Marburg-Drau. 4892-8 Kaufm. Angestellter sucht per sofort oder später reines, separates Schlafzimmer Möglichst Zentrum oder Bahnhofs-nähe. Preis b-is zu 50 RM. Angebote erbeten unter »Zentrum« an die »M Z.« 14866-8 j Nettes Fräulein, 43 Jahre alt, 'mit eigener Wohnung, auch kinderliebeort, wünscht Ehebekanntschaft mit einem charaktervollen Herrn von 43—48 J., ev gesch. oder Witwer. - Zuschriften untfi! »Alleinstehend die »M. Z.«.__ 4882-12 Fräulein, groß, dutikelblond, fesche Erscheinunq, deizeit Beamtin, qult f-Iausfrau, erfahren im Landhaushalt, Garten- und Geflüqelzucht, sucht ehrenhafte Bekanntschaft eines 40—55j(ihr. Herrn von großer Statur, na-tur- und musikliebend. Spätere Ehe nicht ausgeschlossenI Anträge unter »Freizeitgestaltung« an die »M. Z.«. 4904-12 Angestellter, 40 165, gesch'e-den, Reichsdeutscher, kein Trinker, kein Spieler, wünscht Lebenskameradin kennen zu lernen. Krienswitwe mit Kind angenehm, Von 26—36 Jahren! -Lichtbild erwünscht. Zuschrift, unter »Gemeinsam« an die »M. Z.«, Marburg-Dr. 4903-12 Suche für meine junge "^au m. 2jähr, Kind ein halbmöbllertes oder leeres Sparherdzlmmer m. sämtlichen Haus- und Garten-arbeitkenntniseen. Zuschriften unter »Dienstlich« an die »M. Z.«., Marburg-D: 2880-8 Fabriksarbeiterin sucht möbl. Zimmer oder Schlafstelle. • Zuschriften Uhler »Ruhige Miete» rin« an die »M Zj^_^4893j8 Junger Mann sucht dringend möbliertes Zimmer, Stadtmitte. Zuschriften unter »Ehrlicher Zahler« an die »M. Z.« 49^j^ j\ltere Dame sucht Zimmer mit Bedienung, Parterre 'oder L Stock, ost- oder südseitig. Anträge an die »Marhurger Zeitung« unter »Ruhiges Heim«. _______4988-8 Sparherdzimmer wird gesucht. Adre.^se in der »M. Z.«, Marburg-Drau. 4994-8 WoHnimdf^taUSch Zu vermieten Kost und Wohnung ffir zwei Schüler bzw Schülerinnen frei in guter Familie. Offerte unter »4859« an die »M. Z.« ____ 4859-7 Vermiete an alleinstehenden, älteren Herrn schönes, leeres Zimmer mit Badbenützung. — Adr. in der »M. L* 4925-7 Zimmer und Küche in Brunn-dorf für ebensolche Wohnung in Biunndorf oder Rotwein zu tauschen Franz Priwoschnik, Brunndorf, Lembacherstraße 76. 4809-9 Absolvierte landwlrtin, 25'170, eigener Villenbesit/, Wohnung, 20,000 RM Barmitgih und Erbanwartschaft au' Landwirtschaft, sucht zwecks Ehe pas-eenden Bewerbe' Bevorzugt: Landwirte und Landborufe. Zuschr. unter »Sommertraum« an Publicitas, Wien, 1, Kärntnerring Z_ 2884-12 StromunterSrecAung! E. V. SÜD A. G. teilt mit, daß die am 18. Juni 1944 vorgesehene Stromunterbrechung wegen schlechter Witterungsverbältniese nicht stattfinden konnte. Dagegen findet die Stromunterbrechung an diesem Sonntag, den 25. Juni 1044, für die Städte und Ortschaften Pettau, Friedau, Luttenberg, Radkersburg, Pol«trau, Radeln und Roggeis 7.1^17 Uhr statt Die Leitungen aind auch während der Abschaltungszeit als unter Spannung zu betrachten. ___2876 ^abe einen kleinen Beeitz in der Umgebung Marburgs. Bin ledig, mittelg und wünsche einen intell. Herrn von 45 bis 50 Jahren zw Ehe kennenzulernen. — Zuschr. unter »Vertrauen« an die »M, Z.«, Mar burg-Dr.__4877-12 Tausche Zweibettzimmer (für 2 berufstätige ältere Fräuleins geeignet) für einbettiges Zimmer in der Stadtmitte. Adr. in der »M. Z.«. 4975-9 Tausche sonnige Zweizimmerwohnung mit Balkon und Gar-lenbenülzung gegen ebensolche Einzimmer- und Kabinettwohnung. Anfragen: Marburg-Drau, Kärntneistraße 90. 4986-9 Tausche Zimmer und Küche gegen ebensolche Wohnung in Drauweiler. Adr. in der »M. Z.« ______4%q^ Tausche 2 -Zimmerwohnung mit Kiiche in Marburg gegen ebensolche oder kleinere in der Steiermark oder Nieder-Donau. Stadt oder am Land! Adr. i. d. »M. 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Zuschriften unter »Wohnung 4931« an die »M Z,«, Marburg-Di au. 4931-9 Sympathischer Herr in leitender Stellung Intell., wünscht liebes, gutes intellingentes Mädel kennenzulernen, mit welchem man schöne Stunden gemeinsam verbringen könnte. -Ehe nicht ausgeschlossen. Zuschriften unter »Treuer Freund« an die »M. Z.«^__ 4783-12 Welches liebe, junge Mäd chen bis zum 21 Leben^sjahr, wünscht auf diesem Wege Bekanntschaft mit nettem 22jähr. Mann zw späterer Heirat. Zuschriften mit Bild, welches zurückgesandt wird, unter »Un-tersteirer« nn die »M. Z.«. Frau, 39 Jahre, groß u. schlank, gute Staatsanstellung, einige km außer de' Stadt, eigenes Heim, wünscht Bekanntschaft mit intell., gut situiertem und ideal veranlagt. Herrn, nicht aus eigenem Verschulden geschieden, ev. mit kleinem Kind bevorzugt. Ausgeschlossen je-dofh Alkoholiker. Zuschriften •ui7t«r »Untersteirfria« an dte »M. Z.«, Marburg-Dr. 4976-12 Fräulein, 38 Jahre alt, wünscht mit intell. Herrn bis 50 Jah'"en zwecks Ehe bekannt zu werden - Zuschriften unter »Ideal« an die »M. Z.«. 4977-12 Älterer Witwer, gesund, Wein-gartenbesitzer und Gastwirt, wünscht entsprechende, gesunde, ruhige, wirtschaftliche i Frau zwecks Ehe kennenzulernen. Anträqe unter »Hochsommer 60«, mit Bild erwünscht a. d. Geschdftsstell» der »M, Z.« in .Marburg-Dr. 4984-12 300 DPI BclohnaDfl! In der Nacht vom 20, zum 21. Juni 1944 wurde aus einem Gummi-Förderband von 50 cm Breite und 8—12 mm Stärke mit starke^ Leinenanlage ein Stück von nind 9 Meier Lange hei ausgeschnitten. Wii setzen obige Belohnung für Angaben aus, die zur Ermittlung des Täters führen. Gleichzeitig warnen wir vor dem Ankauf und der Verarbeitung von Stücken, die aus dem Gummi-Förderband herausgeschnitten sind. Zweckdienliche Angaben, die auf Wunsch vertraulich behandelt werden, erbeten an die Kriminalpolizei Marburg/Drau, Theatergasse 4, oder an die Albeltsgemeinschaft »Universale«—Christoph & Un-mack, Bau DraukiaUwerk, Marburg/Drau-Brunndorf, Ruf 26-89. 4980 Staatliche Meisterschule fOr das gestaltende Handwerk, _GRAZ, Brockmanngasse 70, Rul 56—91. Fachabteilung für: 1.Holz- und Steinbildhauer, 2. Keramik, Ofenbau und Töpferei, 3. Industriemaler (dekorative Malerei), 4. Gold- und Silberschmiede, 5. Sticker, Weber, Teppichknüpfer, 6. Frauentracht u. Mode (Damenschneiderei) Modegraphik, 7. Gebrauchsgraphik, 8. Freskomalerei, 9. Malerei (Bau- u, Möbelmalerei), 10. Tischlerei und Raumgestaltung. Aufnamsprüfungen Montag 3. Juli 1944 von 8 bis 12 Uhr Anmeldung (RM 2.1.0). Dauer der Prüfung: von Montag den 3. Juli nachmittag 15 Uhr bis einschließlich Mittwoch den % Juli 1944 Bedingungen: A: für die Berufsfachschulen (1.-^5 u. 8. Fach-Bbte.ilung); mindestens 14. Lebensjahr; B; für die Factechulen (I. bi« 10. Fachabteilung): Getellenbriel oder Abgangszeugnis einer Berufsfachschule; C: für die Aufbauklassen: Meisterbrief oder Abgangszeugnis einer Fachschule. Mitzubringen sind; Geburtsschein, Ariernachweis, letztes Schulzeugnis, amtl. Gesundheitazeugni« (Berufsfachschüler: Schülerbeschreibung durch die Direktion Ihrer letzten Schule) (Fachschüler: Gesellenbrief). Entwurfsskizzen, Zeichnungen, Arbeitsproben, Zeichen-und Malmaterial. 2883 Unterricht Lenrerln für Deutsch wird für 2mal wöchentlich ins Haus gesucht! Offerte unter »Gründ-lich'i an die »M. Z.«, Marburg-Drau 4878-10 Heirat Baronin Hilde Redwitz Stadt- u Landkreise. Einhelra ten Tausende Vormerkungen Wien IV., Prlnz-Eugen-StraUo Nr. 34/23. Eheanbahnung tü> ______ I67J12 Kaufmännischer Angestellter sucht die Bekanntschaft einer Damo bis 35 165 Witwe angenehm. Bildoff. an die »M. Z.« unter »A. V. K, 45«, Marburg- Drau. _^879- i 2 Netter Oberslelrer, 28 jähre alt, sucht Bekanntschaft mit liebem Mädel von 20—24 Jahren Spätere Ehe nicht ausgeschlossen, Zuschriften unter ■Steirerbua« an die »M Z.'. 4853-12 Alie'nstehende Da«p mit eigener Wohnung, sucht Bekanntschaft mit Akademiker von 40-50 Jahren, zwecks Ehe. Zuschriften an die »M. Z.«, un-ter_»I^erzensbildung«. 4985-12 Netter Mann, Unterstelrer, angenehme Erscheinung, Beamter in Marburg, sucht ehrenhafte Bek^nntsrhafl eines 30-40iähr. Fräuleins. Spatere Ehe nicht ausgeschlossen! Zuschr. erbet, unter »Verstehen« an die )>M. Z.«.______4962-_12 Jüngere Frau mit schöner Wohnung, gute Wirtschafterin, sucht Ehebekaimtschaft mit Herrn bis zu .50 J ihren. Antr. an die »M Z.«, unter »Kinder-liebend«. 4987-12 Herr, in mittleron Jahren, mit eiaener Wohnung, nut situiert, wünscht die Bektinnfschafi eines Fräuleins bis zu 30 Jahren, zwecks späterer Tlie. Nur ernste Zuschriften untei »Ehrlich« "MvZ-"' _ 4953-12 Suche für meine Nichte, die einen kleinen Besitz hat. ehr-liehen Eisenbahner von 45—50 Jahren zwecks Ehe. Zuschriften unter »Nichte« an die »M. Z.« 4921-12 Herr, Ende vierzig, In ^ifer Position, schuldlos geschieden, sucht Bekanntschaft zwecks späterer Ehe mit sympth., intelligenten Fräulein oder Frau von 3.5—45 Jahren mit Geschäft od. kleinerem Besitz. Lichtbild erbeten, wird ehrenwörtlich re-tourniert Zuschriften unter »Treue für Treue« an die »'M. Z.«, Mtrburg-Drau. 4920-12 Intelligente, 3.5jähr, Frau, sucht zwecks gemeinsamen Kinobesuchen und SonntagsausfUigen womögl. gleichaltrigen Freund Ehe nicht ausgeschiowen. Unter »Grazer oder Wiener« an die »M. Z.« 4938-12 Liegengeblieben ist eine Her-rentaschenuhr mit silbernem Anhänger (Ullr-Zell a. See) Im D-Zugwagen Nr. 19425 d. D 181 - am 17. 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Franz Coritschan,Neudorf, Bunsen-gasse 9, Mar-burg-Drau. 2926-14 Tausche Staubsauger, Wesling-house, qpqcn tadellose Kliivior-harmonika. Anschrift in der »M. Z.« 4923-14 T Amtliche Bekanntmachungen Der Chef der Zivilverwaitun«! in der Unterateiermark. Der Beauftragte für Ernährung und Landwirtschaft. GZ: CdZ LE E 2/132 1944. Graz, den 19. Juni 1944. Bezui; von Eiern In der 63. ^Zuteilunqöperiode gelangen in der Untersteier-niark sieben Eier für jeden Versorgungsberechtigten zur Verteilung, Bis.her konnten auf den Abschnitt a 63 drei Eier bezogen werden. Nunmehr gelangen auf den Abschnitt b 63 der Reichs^rkarte 4 Eier zur Ausgabe. Die Ausgabe der Eier eretreckt sich bis zun Ende dieser Zutcilungsperiode, d. i. bis 25. Juni 1944, 2094 Um einen Doppelbezuq zu vermeiden, sind die Verteiler verpflichtet, den Einzelaiischnitt b 63, der an der Reichfeierkarte verbleibt, durch Aufdruck ihre« Firmenstempels zu entwerten. Im Auftrage; Gez. Dr. Soukup. Der Oberbürgermeister der Stadt Marburg-Drau Ernährungsamt Bekanntmachung Auf Abschnitt 1 det neuen Einkaufsausweises für den Stadtkreis Marburg wird ab 26.Juni 1944 bis 1. Juli 1944 eine Fischausgabe aufgerufen. Die Ausgabe erfolgt für Marburg, linkes Drauuter, durch das Fischfachgeschäft Abt, Marburg, Teqelthoffstr. und zwar: laut Kundenliste 1—1400 Montag, 26. Juni 1944) „ „ 1401—2800 Dienstag, 27. Juni 1944; 2801—4200 Mittwoch, 28. Juni 1944; I, „ 4201—5600 Donnerstag, 29. Juni 1944) tf M 5601—7000 Freitag, 30. Juni 1944) if „ 7001—8400 Samstag, 1. Juli 1944. Für Marburg rechtes Drauufer, durch das Fischfadige-schält Abt—Löschnlgg, JosefgtraOe und zwar; laut Kundenliete 1—1200 Montag, 26. Juni 1944) ,1 „ 1201—2400 Dienstag, 27. Juni 1944j 2401—3600 Mittwoch, 28. Juni 1944) ir M 3601—4800 Donnerstag, 29. Juni 1944) « 4801—6000 Freitag, 30. Juni 1944) if II 6001—7200 Samstag, 1. Juli 1944. Bei der Auegabe ist der Einkaufsausweis vorzuzeigen und wird der Abschnitt »1« vom Fischverteiler entwertet. Gaststätten und Grofiverbraucher wurden bereits berücksichtigt. Die Einschreibung neu hinzutretender Kunden können in den beiden Fachge«chä/ten nur an den Nachmittagen stattfinden. 2907 Der Leiter des Ernährungsamtes: Im Auftrage: Nitzache. Der Oberbürgermeister der Stadt Marburg-Drau Wohnungsamt Az.i 480/B1./K1. Verlautbarung Der Hauebesitzer G. in Marburg wurde gemäß 5 2 der Verordnung vom 25. 8. 1942 (VuABI Nr, 96) bzw. der Verordnung vom 14. April 1941 (VuABl Nr, 1) mit RM 500.— deswegen bestraft, weil er eine in seinem Hause freigewordene Wohnung dem Wohnungeamt nicht gemeldet und ohne Zuweisung desselben vermietet hat. Gegen diese Strafe war gemäß Verordnung.vom 31. JuJi 1942 (VuABl Nr. 94) ein Rechtsmittel nicht zulässig, > Die Hausbesitzer und Verwalter werden neuerdings darauf aufmerksam gemacht, daß die Wohnraumlenkung durch den Oberbürgermeister und das Wohnungsamt erfolgt und wird jede eigenmächtige Vergabe von Wohn- und Geschäftsräumen nach den oben angegebenen Beetlmmungen strengetene bestraft. Weiters wird darauf hingewiesen, daß Wohnungen mit oder ohne Mietvertrag, vor der Genehmigung des städt. Wohnungsamtes nicht bezogen werden dürfen. Jede, ohne Genehmigung dos Wohnungsamtes bezogene Wohnung, vi^ird von mir zwangsweise geräumt und wird sowohl der Wohnungsinhaber als auch der Wohnungsnehmer gemäß der zitierten Verordnung bestraft. 2908 I. A Blassy, Stadtamtmann. Der Che! der Zivilverwaltung In der Untersteiermark Der Beauftragte für Jagdangelegenheiten Bekanntmachung Infolge des kriegsbedingten Arbeiteeinsatzes, kann sich die Mehrzahl der Jäger der Vertilgung des Raubwildes nicht in jenem Ausmaße widmen, wie in Friedenszeiten. Um e^ne unerwünschte Vermehrung des Haar- und Federraubwildes zum Schaden der Landwirtschaft und der Jagd zu verhindern, rufe ich die Berufs- und Aufsichtsjäger zu einem verstärkten Abschuß auf und setze für das laufende Jagdjahr Prämien in der Höhe von 50 RM bis 500 RM je nach der Leistung aus Anträge auf Zuerkennung der Prämien sind über den zuständigen Kreisjägermeister längstens bis 31, März 1945 beö mir einzubringen. Die Entscheidung geschieht mit Ausschluß de« Rechtsweges. Marburg, den 22. Juni 1944, Dr. Kupnik Der Chel der Zivllverwaltung In der Untersteiermark Der Beauftragte für Ernährung und Landwirtschaft (CdZ,) LE-F 10/157—1944 Graz, den 20, Juni 1944 Bekanntmachung Futtermittelscheine für Hunde Die durch den Herrn Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft mit Gültigkeit vom l, Juli 1943 getroffene Regelung der Futtermittelversorgung der Hunde wird um ein Jahr — bis zum 30, Juni 1945 — verlängert. Es bleiben daher die derzeit in Verwendung stehenden Futtermittelscheine für Hunde weiterhin in Geltung. _ Im Auftfage: gez. Dr. Soukup Der Rektor der Hauptschule in Windlschfeistritz. Einschreibung für alle neueintretenden Schüler und Schülerinnen findet die Einschreibung am Donnerstag, den 29. Juni 1944, von B bis 11 Uhr in der Kanzlei des Direktors statt, Mitzubringen sind: das letzte Schulzeugnis, die Geburtsurkunde dp« Schülers und die Heimatbundmitgliedskarte des Vdters bzw. der Mutter, In die I. Klasse werden nur Schüler und Schülerinnen aufgenommen, die 1934 oder 1933 geboren sind und von der Volksschule als hauptschulreif erklärt wurden. Eine Aufnahmeprüfung findet nicht statt. * In dio II. und III Klasse können nur Kinder aufgenommen werden, bei denen die Vorauseetzungen hinsichtlich Alter, Haltunq und Leistunq voll qegebßn bind. Die Bewerber Ivih «ich einer Aufnahmeprüfung zu untoraieheu, die ebenfalls am 29, Juni stattfindet Daher können verspätete Anmeldungen nicht mehr berücksichtigt werden. 2896 tiex. Viktor Gebbait. Der Pollzeldlrektor In Marburq'Dran. ZI. IL 40.12/44. \ Kundmachung Auf Grund der zehnten Bekanntmachung dee Chefs der Zivilverwaltunq in der Untersteiermark vom 6. Juni 1944 verfüge ich die Erlassung der wlnnUchen Geburtsjahrgange 1911 und 1912 Iflr die Wehrmacht. Erfaßt werden alle Wehrpflichtigen der Geburtsjahrgänge 1911 und 1912, die am 26. Juni 1944 im Stadtkreis Marburg-Dr. (Groß-Marburg) eine Wohnung (Wohnraum oder Schlafstelle) Innehatten und noch nicht im Besitze eines reichsdeutschen Wehrpasses oder eines vorläufigen Musterungsausweises sind. Wehrpflichtig sind alle Deutschen-Staatsangehörigen und alle Deutschen-Staatsangehörigen auf Widerruf. Staatenlose und Schutzangehörige kommen nicht in Betracht, Die genannten Wehrpflichtigen haben sich bei der Erfassungsstelle der Polizeidirektion Marburg/Dr., Dompiatz 18, Zimmer 14, zu melden, und zwar: Wehrpflichtige mit den Anfangebuchitaben Ihres Familiennamens: Montag, den 26, Juni 1944 von 8—12 u, 14—17 Uhr Dienstag, den 27. Juni 1944 von 8—12 u. 14—17 Uhr Mittwoch, den 28. Juni 1944 von 8—12 u, 14—17 Uhr OoTmeretag, den 29. Juni 1944 von 8—12 u. 14—17 Uhr Freitag, den 30. Juni 1944 von 8—12 u 14—17 Uhi Montag, den 3. Juli 1944 von 8—12 u. 14—17 Uhr Dienstag, den 4. Juli 1944 von 8—12 u. 14—17 Uhr Mittwoch, den 5. Juli 1944 von fl—12 u. 14—17 Uhr Donnerstag, den 6. Juli 1944 von 8—12 u. 14—17 Uhr Ist ein Dienstpflichtiger aus dem Stadtkreis Marburg-Drau vorübergehend abwesend oder am Erscheinen durch Krankheit etc. verhindert, «o hat er sich unter Angabe des Grundes ^ oder Geneeunq unverzüglich persönlich bei der polizeilichen Erfaesun^sstelle zu melden. Zur Erf a■«ung s in d mitzubringen; A) Geburtedokumento (Geburts-Taufschein)) B) MeldenachweiS) C) Staatsangehörigkeitiausweis (MItgliedekarte des Stelri«chen Heimatbundes oder Heimatschein)j D) Arbeitfibuch, soweit vorhanden) E) Befähigungsnachwelse (Führerschein etc.)) F) Ehemaligen jugoelawischen Militärpaß (soweit vorhanden]) G) 2 Lichtbilder aus neueeter Zeit, 37X52 mm, Brustbild von vorne gesehen, in bürgerlicher Kleidung, ohne Kopfbedek-kung (also nicht in Uniform)» Wehrpflichtige, die ihrer Meldepflicht nicht oder nicht pünktlich Folge leisten, oder bei der Erfassung unrichtige Angaben machen, werden mit Geldstrafen oder Hatt bestraft. Sie können außerdem zwangsweise vorgeführt werden, 716 Marburg-Dr., den 20. Juni 1944. Der Pollzeldlrektor: Dr. Wallner. A, B, C, D E, F,G H, I,J K L, M,N O, P, Qu S R, T, U, V W, X. Y, Z Dei Chel der Zlvnv«rwattung In der Untersteiermark Preliitelle Höchstpreise für mitersteirisches Obst und Gemüse Preisbildungsgeeetzes vom 20. 10. 1936 (RGBl. I, S. 922) und der mir erteilten Ermächtigung werden hiermit ab 26. Juni 1944 nachetehende Höchstpreise für untersteinschee Obst und Gemüse festgesetzt. Die Höchet-Dfeise enthalten alle Unkosten der Erzeugungsstufe und verstehen sich frei Verladestation dee Erzeugers bzw. der Bezirksabgabestelle waggonverladen. Sie gelten bis zur nächsten Veröffentlichung. Pür nicht genaanta Waren gelten die zuletzt fesiripaetzten .Höchitpreifle. 0.70 0.13 0.5 ) 0.62 0.16 0.5U O!86 O.IO 0.98 I 11.07 0.16 Ü.67 U.88 0.47 0.30 0.24 0.U9 — 0.U7 i—.— 0.21 0.13 0.40' 0.S2 0.12 I-.— 0.09 —— Blumenkohl (Karfiol), Je kg . , . Dillkraut, Bund, je 12 dkg . , , Erbsen in Hülsen, je kg . . , , , Gurken, Treibhauswaren je kg . Karotten, Treibware 0 1 ^ cm, gemischte Ware gilt als B-Ware, je Bund zu 15 Stk........ Knoblauch, jung, gestutzt auf 10 cm je kq.......... Kohlrabi, über 7 cm 0, je Stück . Kohlrabi, 4 bis 7 cm 0, je Stück . Kohlrabi, unter 4 cm und B-Ware. iö ........... Kren (Meerrettich) je kg . * . , Manqold, je kg....... Petersiliengrfln, Je Bund lo 12 rffcj Mindestgewicht...... Radieschen, 1 Bund Je 15 StUck . Rettich, ohne Laub, 3 cm 0, je kg . Rhabarber, rot- u, grünstielig, je kg Rhabarber, Himbeer, je kq . , . Salat (Häuptel-), je kg , Salat (Endivien-i, gebleicht, je kg . Salat (Endivien-), ungebleicht, und B-Ware, je kq , . ...... Salat (Schluß-), je kg..... Schnittlauch, Je Bund zu 12 dkg Mindestgewicht....... Spinat (Wurzel-) Je kg..... Spmat (Blatter-), |e kg , . . , » Spinat (Neuseeländer-), Je kg , . Suppenqrünes, Je Bund zu 4 dkg . . Wirsingkohl, grünbl Sorten, je kg Erdbeeren, je kq....... Kirschen (Mai- u. WaKerkircchen) je kg ....... Kirschen (Herz-, Knorpel- und. Maler-), je kq......... Für Waren der Gflteklasse C dürfen höchstens 50% dei Preise für Waren dei Güteklasse A gefordert werden. Aufschläge auf den Erzeugerpreis dürfen nicht berechnet werden, wenn der Erzeuger die Ware unmittelbar an der Et zeugungsstätte an dim Verbraucher abgibt. Das Waschen der Ware ist unzulässig, soweit dies oichi ausdrücklich In den RalchMlnheitsvorsciirlfteD für Obst lind Gemüse vorgesehen ist. Die Brutlohöchsiqewlnnspanne des Großhandels beträgt bei Gemüse und Beerenfrüchten 10% bej Obst 8% des Einstandspreises. Die Bruttohöchstgewinnspanne des Einzelhandels beträgt hei Gemüse 33V|%. bei Obst und Beerenfrüchten 25% des je weillgßn Einstandspreises 2R97 Erzeujicr-höchilprtl«« Ott teil liiit A RM B R.M Verlirauclier tiöctiKlpreise bei Abgabe dtr Ware auf einem Markt Oütelclasse ß RM A RM «PW • 0.15 __ 0.20 0.60 0.50 1.06 O.fiS Ü.15 0.12 0.20 0,16 0.1'i 0.16 0.04 —... 0.06 —.— 0.20 0.1 fi 0.27 0.21 0.14 0.11 0.19 0.15 0.20 0.1 () 0.27 0.21 0.80 0.20 0.40 a.27 0.28 0.37 _ O.K) 0.18 ij'.20 0.16 0.27 0,21 0.16 0.21 _ 0.18 0.14 i 1.24 U.19 i).26 0.21 0.85 0.2Ö 0,4(1 0.63 — 0.03 —.— 0.04 —,— 0*38 —.— 0-50 1.— 0.66 1.26 0.82 0.48 0.24 0.60 O.Sl) 0.64 0.61) 0.80 0.64 0.30 0.24 0.U9 — 0.U7 i—.— DER OBERBÜRGERMEISTER DER STADT MARBURG/DRAU S c h u I a m t Prtifunqen für Hauptschülcr Für die vorsorglich umquartierten Hauptschüler und Jene Volksschüler, die die Hauptichulprüfung ablegen wollen, findet die Prüfung am Montag, den 26. Juni 1944 in der I, Hnupt-schule für Jungen und in der 1. Hauptschule für Mädchen, Marburg-Drau, dzt, Narvikitraße 2-4, statt. Mitzubringen sind Pin Pprsonaldokument und das letzte Schulzeugnis, Die Prüf, linqe haben sich am genannten Tage um 8 Uhr früh in der obengenannten Schule einzufinden. 1, V. SIROBL. V wBni 'MiHu iiefer- >rir üzt lur an Spilaler, Küstungs •elriebe JSW, THONtf ThoncI Slestd-Medlxlna] Ltege* u Enlspunnungigeräl System LiKkhardt DRP ^ebon dei werktcitiqen Frau neue En^rfjie u Sp^innkralt Ausführlirhe Druckschrilt Nr. 89 ca durch BebrüderThonet o Wian I SIcphansplatiTlionetttti« Der Erfolg jeder Mehrleistung wird r»och gesteigert durch haushahert-den Verbrauch dererzeugfen Güter. Wenn deshalb merricind mehr kauft, als er braucht, dcinn werden nicht wenige alles, sondern alle genug artialten, — Dies gilt ebenso für DARMOL, dndKi*itt Wir I woIIdh dan Sommer riut/rn und 1 um durdi Lufl- und Sonnen- ■ bäder abhärten,derr7 So IS. I7.30. Ifl « Uhi W" IS t'10 I<<451JM Bli Montag It Juni NORA Ein t'fa-Film nach den Motiven de» Schauspiels von Henrik Ibsnn — mit Luise Ulrich, Viktor Slaal, Franrlska KIn' r.ustav DIelll. Carl Kuhlraann und Ursula llerking, FOr Jageadllcbe anter II Jabrea Dickt i«4|claiical T.»chfsn»p|(«j Brunndorf Die Vorstellunnen benennen: Montaq bis Freltaq 19.15 Uhr, Samitag 17, 19.1.S, Sonntag lilO, 17, Ifl-li Uhr S''<'iiilag. 14. und Sonntag, 25. Juni Willy Frilsch, Marlka RAkk. Georg Alexander and Karl Kuhlmann in dem {risch'frohlichen Lustspiel Frauen sind doch bessere Diplomaten Ein Farbtilm. — Fflr Jugendlirbe Bichl zugeUisenl Samslag .4.^ Ulir Karawane Ein packendes Gcsch-'h-'n 1 Ua Pola, Michel Slmoa, Rn* |9 gebraucht wird. Wenn wir ei erit in Qamii4c€ einlegen, dann hölt ei lichl eiOuuienl ARZNEIMimi