EINTELPREIS: WAclMiitap H Rpl Samslag-Sonntäf Ii Rpf Mtttgcr 3ntung Amtliches Organ des Veriig und Schriftldtung: Marburg t. d. ürtu. Badgasse Nr. ö, Fernrut; 25-67, 25-Ö8, 25-69. Ab 18.30 Uhr ist die üchriftleitung nur auf hernrut Nr. 28-61 errtlchbar. — Unverlangte Zuschriften werden nicht rückgesandt — Bei Antragen ist das KUckporto beizulegen. — Postscheckkonto Wien Nr. 54.608. Steirischen Heimatbundes Erscheint wöchentlich sechsmal als Morgenzeitung (mit Ausnahme der Sonn- ons Feiertage). Bezugspreis (im voraus zahlbar) monatlich KM 2.10 einschl. Postgebühr; bei Lieferung im Streifband zuzügl. Porto; bei Abholen in der üeschättsstelle RM 2.—. Altreich durch Post monatlich RM 2.10 zuzügl. 36 Rpl. Zustellgebflht 5lr. 210 !marl>urg-3>rau, OltitttoocO, 29.3un 1942 82.3al>rgong in breiter Front Uber den Don Manyttch* und Sal-Abschnftt 60 Panier — Führerhauptquartier, 28. Juli Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Osten wurde der Brückenkopf über den Don t>ei Rostow in fortschreitendem Angriff stark nacli Süden erweitert. Ostwirts der Stadt hat»en Infanterie und mo> torisierte Verbände in breiter Front den Don überschritten und nach Brechen feindlichen Widerstandes den Manytsch-und Sal'Abschnitt erreicht. Im großen Donbogen dauern die Kftmpfe nordwestlich Kaiatsch noch an. Südlich dieses Ortes hallen die deutschen und verbündeten Truppen den gesamten Unterlauf des Don erreicht bzw. überschritten. Die Luftwaffe hat durch starke Angriffe an der Niederkämpfung des feindlichen Widerstandes südlich Rostow besonderen Anteil. Bei Tag und Nacht wurden auch gestern die Nachschubverbindungen, der Fährverkehr und die Flugstützpunkte des Feindes angegriffen. Hierbei wurden zahlreiche Züge und Eisenbahnanlagen, mehrere Wolga-Frachtschiffe und 53 Flugzeuge zerstört. Im Raum von Woronesch hatlen die Sowjets nach ihren außergewöhnlich hohen Verlusten an Menschen und Material am gestrigen Tag außer mit einigen örtlichen Vorstößen nicht mehr angegriffen. Im mittleren Frontabschnitt wurden eingeschlossene feindliche Krftfte vernichtet oder gefangengenommen. An der Wolchow-Front scheiterte ein feindlicher Angriff gegen einen Brückenkopf in hartem Nahkanipf. In Ägypten griff der Feind mit starken Infanterie- und Panzerverbänden nachts die deutsch-italienischen Stellungen bei El Alamein an. Im Gegenangriff wurden die Briten unter hohen Verlusten zurückgeworfen und hierbei tausend Gefangene eingebracht sowie 60 Panzerfahrzeuge vernichtet. Kampf- und Sturzkampfflugzeuge griffen in die Abwehrkämpfe mit Erfolg ein. In Luftkämpfen schössen deutsche Jäger neun britische Flugzeuge ohne eigene Verluste ab. Auf Malta seteten deutsche Kampfflugzeuge die Bekämpfung von Flugstützpunkten fort. Im Kampf gegen Großbritannien griff die Luftwaffe am gestrigen Tage zahlreiche Industrie- und Verkehrsziele in Süd-und Mittelengland mit Einzelflugzeugen und in der vergangenen Nacht mit starken Kräften das britische Industriezentrum Birmingham sowie kriegswichtige Anlagen mehrerer anderer Städte der Midlands und Ostenglands an. Bei guter Trefferlage wurden zahlreiche Zerstörungen und ausgedehnte Brände beobachtet. Bei militärisch wirkungslosen Tages-störangriffen einzelner britischer Bomber gegen Siedlungen im nordwestdeutschen Gebiet wurden drei Flugzeuge abgeschossen. Brfidieiliopf sfldllihRoslowerwelferl Berlin, 28. Juli Im Räume südlich des Unterlaufes des Don wurde, wie das Oberkommando der Wehrmacht mitteilt, der Brückenkopf bei Rostow erheblich erweitert. Eine deutsche Kampfgruppe stieß, aus dem Raum Ba-taisk nach Osten vor und nahm in harten Häuserkclmpfen die zäh verteidigte Ortschaft Olginskaja. Gleichzeitig drangen deulsclie Infanterie- und Panzerverbände ostwärts Rostow in breiter Front über den Don nach Süden vor und erreichten nach Überschreitung des Sal-Flusses den Ma-nytsch, den letzten großen linksseitigen Nebenfluß des Don. erreicht — SS Sowjelflugieuge zerstört — Briten verloren StarIce Krüfte bombardierten Birmingtiam Die Luftangriffe führten nach Süden bis zum Bahnknotenpunkt Tichorezk im Kubangebiet, wo ausgedehnte Brände entstanden. Die Gleisanlagen mehrerer Eisenbahnstrecken wurden durch Treffer aus den Bahnkörpern gerissen. Ting- unil Naciilangrilfe aaf England In den frühen Morgenstunden des 27. Juli griffen deutsche Kampffliegerverbände in mehreren Wellen Industriezentren in Mittel-, Süd- und Ostengland an. In einem am Ostrand von Birmingham gelegenen Gaswerk schlugen mehrere Bomben ein, wobei ein Gasometer in die Luft flog. Eine Werksanlage bei Sheldenham in Mittelengland wurde durch mehrere Bombenvolltreffer in die Haupthalle zerstört. In den Montagehallen einer Lokomotiv- und Waggonfabrik bei Swindon wurden durch die Detonationen der Bomben Brände und Explosionen hervorgerufen. Bei einem Angriff auf einen Flugplatz in der Nähe von Swindon wurden Bombeneinschläge in Flugzeughallen und Abstellboxen beobachtet. Andere Kampfflugzeuge bombardierten zur gleichen Zeit den Flugplatz Bircham-Newtonen an der englischen Ostküste, wobei vier zweimotorige Flugzeuge am Boden zerstört wurden. Zahlreiche weitere Städte an der Ostküste Engtands und in den Midlands wurden das Ziel deutscher Luftangriffe. So wurde u. a. die Stadt Hull bombardiert, wobei zahlreiche Gebäude und Hallen am Westrand der Stadt in Brand gerieten. Mehrere Eisenbahnstrek-ken an der Ostküste wurden durch Bombentreffer unterbrochen. Zwanzig Stunden nach diesen ausgedehnten Tagesängriffen griffen deutsche Kampffliegerverbände die Rüstungsbetriebe in Birmingham mit Spreng- und Brandbomben an. Trotz heftiger Flak- und Scheinwerferabwehr trafen die deut- Späte Erkenntnisse r. Berlin, 28. Juli Nach Eden und Hull hat sich in diesen Tagen auch Gripps in die Reihe jener üroßredncr begeben, von denen selbst der »Daily Herald« sagen muß, daß sie unter den gegebenen Umständen nichts anderes als »edles ücscliwätz« von sieb h.Mhii^,Pn f ^ Es ist auch ganz sonderbar, daß schwer^^ton politischen Vertreter plötz- Ln TJiTu von der G^sialtung der Naclikriegs- nlosintipti reden beginnen, die bisher nichts Bräudc Miederlagen auf das Konto ili-rer Na- entstanden ferner in omem FUipeugzel- zu setzen liatten. Das englische ^ nordamerikanische Volk würde im h' n Augenblick ganz andere Themen als a/i<- zah reiche andere Orte und-Flugplätze in ^ ^uell ansehen, z. B. die R^ststellung der Mittel- und Ostengland das Ziel deutscher) iimerikanischen Zeitschrift »Fortune*, di« Kampffliegerverbande, wobei ein bei Man- uuninehr bekanntgibt, dnß die Verhält- chester gelegenes Flugzeugwerk durch mehrere Volltreffer besonders schwer getroffen wurde. UeHer 1000 Gefangene sfidlicii El Alamein Rom, 28. Juli niszahlen der Scbiffsversenkungen und Scliiffneubaiiten auf Grund amtlicher Zahlen 4:1 betragen, oder etwa das Thema, wie man die Sow>3tunion retten könne und so fort. Aber Herr Gripps weiß über diese sachlichen Dinge jedenfalls nichts zu sa- Der italienische Wehrmachtbericht gibt; gen, deshalb schwätzt er von der Nach- bekannt: Der Feind eriitt im Gebiet südlich El Alamein bei wiederholten heftigen Kämpfen am 27. Juli schwere Verluste, ohne irgendeinen Vorteil zu erreichen. Mehr als loiX) Gefangene, zum großen Teil Australier, verblieben in unserer Hand. 32 Kampfwagen und ungefähr 30 Panzerfahrzeuge des Feindes wurden zerstört. Im Slldabsc'initt dci Front v/urden Hanzergruppen, die sich unseren Stellungen zu nähern versuchten, durch gutliegendes Artilleriefeuer getroffen und zurückge- kriegszeit und setzt dabei selbstverständlich eineu Sieg der Alliierten voraus, so wie etwa ein zu Tode verurteilter Verbrecher Zukunftspläne macht. Herr Criipps will eine »internationale Regulie-runjr der Produktion mit Verteilung der wichtigsten Robstoffe vornehmen«, und zwar in enger Zusammenarbeit mit den USA, Abgesehen davon, daß. wenn es ys. zu einer solchen Verteilung käme. England dabei nichts zu reden hätte und froh sein müßte, wenn es von Roosevelt noch bestenfalls einen bescheidenen Posten als schlagen. Bei lebhaften Treffen zwischen j Lapcraufseher erhielte, wird diese Ver-Aufklärungseinheiten wurden die Briten [ teilung zweifellos nicht von England und zum Rückzug gezwungen. 1 auch nicht von den USA vorgenommen Die Luftwaffe der Achse wirkte mit werden. Sowohl Deutschland wie Italien Bombenwürfen und MG-Feuer gegen die und Japan haben den Plutokraten immer feindlichen Streitkräfte. In Luftkämpfen j wieder vorgehalten, daß diese allein über wurden neun Flugzeuge von deutschen die wichtigsten Rohstoffquellen der Erde Jägern, eines von unseren Jägern abgeschossen. Ein Kampfflugzeug, das von der Bodenabwehr von Tobruk getroffen war, stürzte ab. Ilaliener erotern Sowiel-Rehleirevler Erfcilgr^tch« Operation g«g«n Krattnlluftch — Schulter an Schüllar mit einer deutschen Division Rom, 28. Juli Über den Vorstoß der italienischen Truppen an der Ostfront, der zur Eroberung des Kohlenreviers von Kraßnilutsch führte, gibt ein Sonderberichterstatter 'der »Stefani« einen interessanten zusam-tn«2nfassenden Bericht. Die Operation begann in der Nacht zum 12. Juli und war am 21. abends beendet. Die große Ausdehnung des Abschnitts und die stark ausgebauten Verteidigungsstellungen des Feipdes lassen die Bedeutung der den italKinischen Truppen gestellten Aufgaben ohne weiters erkennen. Trotz des erbitterten Widerstandes der Bolschewisten, der schwierigen Gelände-und Witterungsverhältnisse, hab-sn die italienischen Truppen diese Aufgabe ausgezeichnet gelöst. In der Nacht zum 12. stießen zwei Kolonnen vom äußersten rechten und linken Flügel des italienischen Aufmarsches vor. Die im Norden operierende Kolonne bestand aus einer deutschen Division, die im Süden aus Italienischen Verbänden. Gleichzeitig setzten sich Truppenteile im Zentrum des Aufmarsches in Bewegung, um den Feind unter Druck zu halten. Die Sowjettruppen versuchten sich durch starke Nachhuten gedeckten Rückzug aus der drohenden Uniklanuneruug zu lösen und sich in weiter zurückliegenden Stellungen zu verschanzen. Um die Fühlung: mit dem Feinde nicht zu verlieren. s»2tzte das italienische Kommando an den folgenden Kampftagen ein italienisches motorisiertes Bersaglieri-Bataillon sowie andere schnelle Verbände ein, die dem Feind hart auf den Fersen blieben und ihm keinen Augenblick Ruhe gönnten. So drangen die italienischen Divisionen immer weiter nach Osten vor und konnten bereits am zweiten Kampftag einen Eisenbahnknotenpunkt besetzen, zahlreiche Gefangene macbsn und beträchtliche Mengen an Material erbeuten. Am folgenden Kampftag eroberten sie eine weitere Ortschaft. An den beiden folgenden Tagen wurden die Vorbereitungen zur verfügen, während sie die anderen, die heutigen Achsenmächte, zu ewigen »Habenichtsen« verurteilen wollten. Wenn man in England heute aus offensichtlichen Täuschungsgründen mit der »Erkenntnis« daherkommt, daß die bisherige Art der Qüterverteilung w^eiterhin nicht aufrechterhalten werden kann, so muß darauf hingewiesen werden, daß die Engländer dies schon längst aus den Reden des Führers von 1933 bis 1939 hätten herauslesen können. Dann wäre aber auch der ganze Krieg überflüssig gewesen. Herr Gripps phantasiert weiter von einer »Maschinerie des wirtschaftlichen Wohlstandest für die Menschheit, ein Wunsch, den England zu erfüllen mindestens seit 150 Jahren Gelegenheit gehabt hätte. So lange besteht nämlich sein Empire. Die riesigen Reichtümer aber, die England schöpfte, kamen weder den einzelnen Völkern zugute, die sie lieferten, noch der breiten Masse des englischen Volkses. Denn Grip'ps selbst muß in seiner Rede zugeben, daß es den Engiän» dem in der Vergangenheit nicht gelun- Schließung der Zange und Vertreibung ^ gen sei, einen weisen Gebrauch von die-des Feindes aus seinen letzten und stärk- j sen Hilfsquellen zu machen. »Wir müs-sten Verschanzungen trotz heftiger Re- sen neue M^ethoden der Organisation ins gengusse fortgesetzt und vollendet. Die rechte Flanke wurd>3, um jeden Gegen-angriffsversuch des Feindes zuvorzukommen, durch leichtbewegliche Verbände, darunter Kavallerie, verstärkt. Am Morgen des 18. setzte sich die Kavallerie m Bewegung und erreichte nach »einem über 60 Kilometer langen Ritt am Abend die ersten Häuser von Kraßnilutsch. Am 19. drang eine in Eilmärschen herangekommene italienische Division nach Überwindung starken feindlichen Widerstandes in die Stadt ein. Di«3 Operation führte zur Besetzung eines 120 Kilometer tiefen Gebietes und zur Gefangennahme Tausender von Bolschewisten sowie zur E^Hciifiinu reichen Materials. Leben rufen, wenn die Grundsätze, die wir jetzt aufgenommen haben, zur Wirklichkeit werden sollen.« Was das englische Volk anlangt, sagt Gripps ganz offen: »Wir haben vor diesem Kriege auf Nviitschaftlichem und sozialem Gebiet nichts zu Reisten vermocht, wir werden uris jetzt aber Mühe geben und dann alle Völker glücklich machen!« Damit bekennt Gripps, daß das pluto-kratische System in seinem ganzen Wesen nichts anderes war als das. was Deutschland von ihm immer behauptete und was durch die Tatsachen bestätigt ist. nämlich ein System der Ausbeutung der Völker dieser Erde zugunsten einer '"^ernationalen indisch -kanitalistischcff Seffe 2 »Marburger Zeitung« 29. Juli 1942 Nummer 210 Oberschicht. Diese Sirenengesänge heute in der Zeit der Not können wahrhaftig selbst bei den gutgläubigstcii Engländern oder Nordamerikanem. die an den bisherigen Ausbeutungserfolgen ihrer oberen Zehntausend nicht beteiligt sitid, nicht verfangen. Man wird wissen, daß derartige Wechsel auf die Ewigkeit, wie si»-der Herr Gripps nun ausstellt, schon in ihrem Konzept die Fälsclierwerkstatt erkennen lassen. Das nationale und soziale Programm für die Völker der Erde war ja eben das rote Tuch, das die Plutokraten veranlagte, den Achsenmächten, die diese Gedanken geboren und für ihre Völker verwirklicht hatten, den Krieg zu erklären. Der Festungswall an der KanalbOsle Berlin, 2S. Juli Der Stand der Befestigungsarbeiten in Nordfrankreich im letzten Monat läUt einen Vergleich mit der Durchschnittsleistung der Westwallarbeiten aus den Jahren 19^/39 zu. Mit über 20(i000 Facharbeitern wurden an der Kanalküste monatlich eine halbe Million Kubi'kmeter Stahlbeton verbaut. Rund 100 ÜOO cbm Felswand wurden hierbei gesprengt und ausgebrochen. Zu den Tausenden bereits fertiggestellten Festungswerken kamen >2tzt noch Hunderte hinzu, die technisch auf ürund der Erfahrungen dieses Krieges auf das vollkommenste ausgestattet wurden. Die Belesllgongen Rostows Tin Westen, Norden und Osten von Rostow hatten die Bolschewisten in monatelanger Arbeit ein weiträumiges Ver-teidigungssystein von 50 Kilometern Tiefe geschaffen. Drei hintereinanderliegende sechs bis acht Meter breite Panzerab-wehrgräb*2n in einer Oesamtlänge von 220 Kilometern sollten das Vordringen der deutschen F^anzertruppen aufhalten. Das ganze tV-biet war mit Tausenden von Minen verseucht. Unmittelbar hinter jedem der Panzergräben lag ein terrassenförmig anst*:igendes, nach modernsten Gesichtspunkten angelegtes Bunkersystem von etwa 400 schweren und 1900 leichten Bunkern, die durch Laufgräben untereinander verbunden waren. Auch in der Stadt war alles zur Verteidigung vorbereitet. Die Durchgangs-straGcn hatten meterdicke Stein- und Be-tonbarrrkaden, die von ausbetonierten Schützenstellungen flankiert waren. Haupt- und NebenstraBen waren durch Minenfelder gesperrt! Die Verteidigung der Stadt war einer bolschewistischen Armee übertragen worden, die aus mehreren frischen Divisionen, motorisierten Brigaden und enier Panzerdivision und Festungstruppen bestand. Trotz größter Hitze und zähesten Widerstandes des Feindes wurde dieser VerteidigUTigsgürtel in zwei Tagen von schlesischen, hessischen, württembergischen und badischen Divisionen, einer und einer slowakischen Division durchbrochen und der Sturm auf das eigentliche Stadtgebiet begonnen. Häuserblock um Häuserblock und oft Haus für Haus mußte von Geschützen zusammengeschossen, von Flammenwoirfern ausge-rjiuchert und im Nahkampf genonmien werden. Stafford Kripps' Rolle als Rrlegsansweiter Wm London, Washington und Moskau dio sorblschon Putschltton lum Losschlagon triobon und Im Stich llosson Berlin, 28. Juli Vor kurzem Ist in Newyork unter dem Titel »Stafford Gripps: Prophetic RebeU das Buch eines früheren amerikanischen Korrespondenten in Moskau, Eric Esto-rick, erschienen. Der Autor ist besonders gut informiert, da ihm Aufzeichnungen des Privatsekretärs des früheren Botschafters im Moskau Gripps', eines Mr. Wilson, zur Verfügung gestanden haben. Das Buch zeigt erneut das langjährige Zusammenspiel zwischen England und der Sowjetunion und beleuchtet die besondere Rolle von Gripps bei den englischen Bemühungen um die Kreigsausvveitung. Ein bezeichnendes Beispie! für die englisch-bolschewistischen Intrigen verdient ausführlicher wiedergegeben zu werden. Am 20. März 1941 findet in der Villa der britischen Botschaft in Perlowka bei Moskau eine geheime Besprechung zwischen Botschafter Gripps, dem Gehilfen des sowjetischen Außenkommissars Wy-schinski und dem jugoslawischen Gesandten Gawrilowitsch statt. Dieser ist soeben aus Belgrad zurückgekehrt. Er berichtet, daß die Unterzeichnung des Dreimächtepaktes durch die Regierung Zwetko-witsch bevorstehe, doch sfei eine Gruppe serbischer Offiziere, geführt von General Simowitsch*, bereit, sich zu empören und an Englands Seite den Krieg gegen Deutschland zu wagen. England habe bereits seine grundsätzliche Zustimmung zu diesem Plan gegeben, aber was werde Moskau tun? Wvschinski erwiderte, auch Moskau sei zur Unterstützung bereit. Die Sowjetregierung werde mit den Putschisten einen Ver- trag abschließen, sobald diese sich der Regierung bemächtigt hätten. Am 26. werde er Stalin und Molotow auf einer Sitzung im Kreml einen Vertragsentwurf vorlegen und am 27. Gawrilowitsch entsprechende schriftliche Zusagen übergeben können. Aber die Zeit drängte. Am 24. März bereits erscheint Gawrilowitsch wieder bei Gripps. Der jugoslawische Ministerpräsident ist auf dem Wege nach Wien, um den Dreimächtepakt zu unterzeichnen. Die Putschisten sind bereit. Sie drängen auf Abschluß des in Aussicht gestellten Vertrages. Gripps gibt diese Nachrichten telephonisch an Wyschinski weiter. Dieser hat Stalin noch nicht Vortrag halten können, verspricht aber, den Vertrag sobald wie möglich Gawrilowitsch zuzustellen. Die Belgrader Verschwörer fühlen sich somit der bolschewistischen wie der englischen Hilfe sicher. Der Staatsstreich wird mit Erfolg in Szene gesetzt. Noch immer aber ist der Russenpakt nicht unterschrieben. Wieder besttirmt Gawrilowitsch den stellvertretenden bolschewistischen Außenkommissar. Wyschinski erklärt, die Sowjetunion sei nach wie vor bereit, Belgrad zu unterstützen, Slmo-witsch solle nur voranschreiten. Aber was werde London tun? Gripps, in den Kreml gerufen, versichert, Belgrad genieße die volle Unterstützung Londons. Ja, die englische und amerikanische Diplomatie hätte sogar erreicht, daß die Türkei an der Seite Jugoslawiens in den Krieg trete. Jetzt ist die bolschewistische Regierung zum Vertragsabschluß bereit. Am Abend Ro'sciiewisnsche VOIkerbegllichung Das ganze es*nischo Volk sollt# nach Nordnissland und Sibirien verschleppt werden Dorpat, 2R. Juli Eine Rede, die der erste estnische Lan-desdirektrir Dr. Mviei anläßlich des Festaktes zum Jahres.daß Ende August 1941 nur noch 358 000 Esten im Lande bleiben, über 700 000 Personen aber im Laufe des Juli und August nach Nordrußland und Sibirien abtransportiert werden sollten. Da es den Bolschewisten an Transportmitteln mangelte, sollten Karawanen organisiert werden, aie zu Fuß von Estland den Weg nach Sibirien antreten sollten. Diese Gefahr dürfen die Esten niemals vergessen. Wenn der Krieg am .22. Juni 1941 nicht begonnen hätte, wäre das estnische Volk von seinem Boden und aus der Geschichte weggefegt worden.« des 5 .April wird der Frcundschafts- und Nichtangriffspakt mit der illegalen serbischen Regierung Simowitsch unterzeich-' net. Zwar sucht Moskau sein Spiel noch zu verschleiern. Die äußere Form des Vertrages ist verhältnismäßig harmlos. Aber bereits am 6. April kann der amerikanische Unterstaatssekretär Sumner Welle« nach mehreren Besprechungen mit dem Sowjetbotschafter in Washington feststellen: der russisch-jugoslawische Pakt könne unter Umständen von größter Bedeutung sein. Es lägen Gründe für die Annahme vor, daß er mehr als lediglich ein Freundschafts- und Nichtangriffspakt sei. Jedenfalls haben diese Versprechungen Moskaus den Belgrader Putsch auslösen helfen und und nach dem Staatsstreich Simowitsch in der aggressiven, antideutschen Haltung bestärkt, die sich in immer steigendem Maße in deutschfeindlichen Kundgebungen, Ausschreitungen und Mißhandlungen der Volksdeutschen manifestierte, bis das Einschreiten der deutschen Truppen diesem Treiben ein Ende setzte. Schnell freilich mußten die serbischen Putschisten nun erkennen, daß sie betrogen worden waren. Gawrilowitsch, der nach dem Vertragsabschluß nach Belgrad gereist ist, telephoniert mit Ankara. Dabei kann er nur feststellen, daß die Türkei weder London noch Washington jemals eine Unterstützung Jugoslawiens versprochen hat. Die Türkei bleibt neutral. Der Sowjetunion lassen die deutschen Siege keine Zeit, die versprochene Unterstützung ins Werk zu setzen. Der schnelle Zusammenbruch der serbischen Armee veranlaßt sogar Stalin, noch einmal das alte Spiel des angeblichen Neutralen wieder aufzunehmen. Die auf authentische Unterlagen gegründete Schilderung des amerikanischen Journalisten gibt somit eine neue Bestätigung für die seinerzeit veröffentlichten deutschen Feststellungen über die Hintergründe des Belgrader Putsohes, Sie zeigt wiederum, wie der Bolschewismus bereits im Winter 1940/41 in heimtückischer Hinterlist mit den Londoner Plutokraten gegen die Friedenspolitik des Reiches intri* gierte, und beweist somit an einem besonderen Beispiel den Bruch des deutschsowjetischen Vertrages durch die Sowjetunion, Britischer Dampfer bd Luftatiniff aal Port Moresby vernichtet. Nach Meldungen aus Sydney wurde bei einem der letzten Angriffe japanischer Flugzeuge auf Port Moresby der 4500 brt große britische Dampfer »Mand-chuli« zerstört. Zehn Mitglieder der Besatzung wurden getötet. Druck und Verlaet Marbureer Verlars- «nd Druckerei« Oes. m b. H. - VerlagsleUnoit: Egton Baumnartners HauptschrifHeller: Anton Oerschack; all« Ui Ma'burf 1. d. Dran Badsasse 6. Zur Zelt für Antelgen die Preisliste Nr. 2 vom 1. Juli 1942 uDltiK. Ausfall der LielerinK des Blatte» bei höherer Gewalt oder BetriebsstßrunK Kibt keinen Ansorucb an! RUckzahlüns des BezuKseeldes Mit Grammophon und Reitpeitsche... Neue britische Rekriitierungsmcthoden in Naliost — Oberst Lawrence hatte es hesser Von Klaus von Mühlen, Ankara ilch wagte den Betrug, obwohl es von Anfang an vollkommen klar war, daß die den Arabern gegebenen Versprechen nicht erfüllt werden sollten. England brauchte aber die Hilfe durch arabische Truppen, und ich dachte, daß es wohl besser ist, England bricht sein Wort und gewinnt den Krieg, als umgekehrt. Und so machten wir den Arabern Versprechen über Versprechen . . .« So gesteht der englische Chefagent während des letzten Weltkrieges im Nahen Osten, Oberst Lawrence, in seinen Erinnerungen, Er ist wegen seiner Offenheit in Ungnade gefallen. Die Epigonen dieses legendeniimwobenen britischen Obersten, die heute im Vorderen Orient am Werke sind, um durch neue Versprechen wiederum in den arabischen Landern für England Srddner zu werben, trösten sich angesichts ihrer A\ifterfolge damit, daß Lawrence es besser gehabt habe. Er ist noch mit Versprechen durchgekommen. Heute ieht das nicht mehr, Hs hat lange gebraticht, bis man in London bemerkt hat, daß diese »chöne und bequeme alte Platte keine 'Rne mehr von sich gibt. Noch vor kurzem wurden die Reknitierungskommandos in eine frisch geplättete Khakiuniform gesteckt und mit einer handvoll Versprechen imd klingender Münze versehen anf Reise geschickt. Der Erfolg war »ernüchternd«, wie die »Egyptian Ciazette« ausplauderte. So haben sich die Briteti also entschließen müssen, sich mehr Mühe zu machen und eine neue Platte aufzulegen. Das ist im wahrsten Sinne des Wortes geschehen. Grammophon und Wanderkino sind in die Reihe der britischen Rekrutierungsutensilien im Nahen Osten aufgerückt. Auch die Uniform wurde ausgezogen. Das für Palästina zuständige Werbebüro erhielt die schlicht bürgerliche Firma »Englisches Pressbürot. Diesen Büros ist n»m eine Reihe prächtiger Grammophone zur Verfügung gestellt worden samt einem Schock Platten mit orientalischer Musik. Das ist für die kleinen Landgemeinden. (iröBere Ortschaften und kleinere Städte werden dagegen schon mit Wanderkinos bedient. Auf diese Weise glaubt man, sich nun genügend als Kulturapostel und teilnahmsvoller Freund maskiert zu haben. Nur die Reitpeitsche ist beibehalten worden, wie die ersten Bilder ausweisen, die von den britischen Propagandastcllen über das Wirken der neuen Werbungsaktion verbreitet wurden. Sie soll offensichtlich die Araber daran erinnern, daß die britischen Werber auch Robusteres bieten k()nnen als Musik. Das wissen sie allerdings schon seit mehreren Jahrzehnten. Offensichtlich so genau, daß es Albions Rekrutenjäger heute auf sich nehmen müssen, das Schwergewicht ihrer Werbungsaktion auf das musische Gebiet zu verlegen. .ledenfalh eutnehmcn wir den enKÜschen Berichten, daß die neue Rekrutierunr^s-n'.et..ode einem vorgeschriebenen Ritus folgt. Ornmmon'ion nder Wanderkino werden auf- gebaut. In dem einen Fall wird mittels der Platte, im anderen durch eine Tonfilmapparatur zunächst einmal einheimische Musik geboten. Die Pausen werden von den britischen Agenten dazu benutzt, der eingeborenen Bevölkerung die Liebe Rnglands für die Araber klar zu machen. Nach diesem Auf-klärungsvortrag erfolgt im Fall eins nochmals Musik, im Fall zwei eine Filmvorführung, in der ein Einblick in das smarte Leben ' geboten wird, dessen alle teilhaftig werden können, die in der britischen Armee dienen. Daun wird in beiden Fällen die Katze aus den Sack gelassen, die Platten und Filmstreifen werden eingepackt und an ihrer Stelle Listen ausgelegt mit den begleitenden Worten, daß es eine Ehrenpflicht eines jeden Arabers sei, der Nation, die so liebevoll für sie sorge, auch Liebe entgegenzubringen und diese durch die verpflichtende Lintragung in die Liste für den Fintritt in die britische Nahostarmee zu bekräftigen. Das ist alles zweifellos schön ausgedacUt, und die britischen Zeitungen im Nahen Orient freuen sich auch gebührend über diese neue Idee. Das Oberkommando aber scheint mit dem Frfolg nicht zufrieden zu sein. In der »Palestiue Post« finden wir jedenfalls den Hinweis, das es nicht genüge, »nur das kulturelle Moment« in dem Werben um arabische Rekruten hervorzuheben, sondern »greifbare Fürsorge« zu zeigen. Das »Englische Pressebüro« in Palästina hat sich das nicht zweimal sagen lassen. Es ließ sofort wissen, daß man sich mit dem Ciedankftn trage, zur ärztlichen Betreuung der arabischen Landbevölkerung fahrbare Ambulan- zen einzurichten. Die Bevölkerung könne daraus entnehmen, wie sehr ihr Wohlergehen England am Herzen liege. In Bagdad verkündete man die Bereitschaft zum Bau von Wohnungen für die Bewohner der Elendsviertel. In Syrien wurden 42 000 Syr» Pfunde zur »Unterstützung« verschiedener Beduinenscheichs bereitgestellt, wobei es in der entsprechenden Bekanntmachung ausdrücklich heißt, daß die Verteilung der Summe »nach Maßgabe des Wertes der einzelnen Stammesführer« erfolgen wird. Eine unverblümte Bestechungsaktion mit Hilfe der syrischen Regierung. Einen besonders bejubelten praktischen Einfall hatte der britische Hauptmann Ha«> man. Er machte einem Beduinenstamm im Gebiet von Deir El Zoor klar, daß der Stamm in seinem bisherigen Gebiet nicht leben könnte. Die britischen Behörden seien bereit, den ganzen Stamm auf Militärlastwagen In eine fruchtbare Gegend zu verbringen. Die Umsiedlung kam auch zustande, aber, so entnehmen wir den englischen Berichten, die Briten konnten nicht verhindern, daß nur die Hälfte der wehrfähigen Jugeuif dieses Stammes in der neuen Heimat ankain, weil die andere — wie rülirend — sich aus Dankbarkeit für die englische Hilfsbereitschaft »freiwillig entschloß, sofort in die britische Nahostarmee einzutreten«. Offenbar wird dieser Menschenraub unter dem Motto »Umsiedlung« doch für praktischer gehalten, als die Grammophotioffens've, denn das »Unternehmen Hainau« wird von der britischen Presse im Nahen Osten Ic'-hafI zur Nachahmung empfohlen. Nummer 210 »Marburger Zeitung« 29. luli 1942 S':te 5 4 ^ Smfä-Siiäfiaiilte StHrmlauf dmittchar PanzcrdivItieiMn Im RUcksn der Bolschewitten — DU FrUchl* d«s dMttchm StandhaltMis im Wintsr raifen — Das grössts aller bisherigan Schlachtfalder Im Osten, Ende Juli I!)er Unterlauf des Don konnte sädlich und ostwärts von Rostow überschritten werden. Angriffsspitzen erreichten den Fluß in seinem großen Bogen nach Osten. Das ist die Situation zum ^ginn der letzten Jnliwoche. Der vergangene Sommer an der Ostfront stand im Zeichen der großen Durchbruchs-und Kesselschlachten. Sie wurden mit starkem Aufwand an Menschen und Material auf beiden Seiten ausgetragen. Sie führten zur Einschließung und Vernichtung zahlreicher Sowjetarmeen und zum Verlust ihres gesamten Geräts. Es waren vollkommene Siege. Sie wurden möglich durch die Flankenunempfind-Hchkeit eines stur kämpfenden Gegners, der auch dann nicht die Waffen streckte, wenn er sich umgangen fühlte und eine einheitliche Führung mangelte. Es war das System, das sich durch diese Niederlagen rächte. Ple falsche Rechnung Im Winter Die Sowjetstrategen, die mit der Unerschöpflichkeit ihrer Menschen und Material-reserven geprahlt und mit der versprochenen Hilfe Englands und der USA gerechnet hatten, sahen sich an ihren eigenen Maßnahmen scheitern. So hatten sie im Herbst des Vorjahres nur noch eine Hoffnung: den Winter. Von ihm erwarteten sie den Zusammenbruch der deutschen Front, bedingt durch die grausame Härte eines für uns ungewohnten Klimas, die Schwierigkeiten des an wenige Straßen md Bisenbahnlinien gebundenen deutschen Nachschubs, bedingt vor allem durch ihre eigene große Offensive, für die sie hervorragend ausgerüstete Stoßarmeen irgendwo in der nnerforschlichen Tiefe ihres Landes bereitgehalten hatten. Sowohl Timoschenko als auch der Befehlshaber der Mittetfront, General Shukow, waren voller Zuversicht, als sie im November vor den Obersten Verteidigungsrat der UdSSR ihre PläiHs darlegten. B^de stimmten in ihrer Meinung überein, daß man die Deutschen mit ihren eigenen Mitteln schlagen, also umfassen und einkesseln müsse und daß die Verhältnisse des rassischen Winters dabei nur von Nutzen seien. Sie versuchten also, die für sie so verderbUchen Operationen des dentachen Heers nachzoahmen. Sie setzten starke StoSkräfte in der Mitte, im Süden nnd im Norden an nnd fühlten sich so siegessicber, daß sie bereits im Dezember Flugblätter abwerfen ließen, in denen sie in aller UnverfrcM^nheit ihre Verbände namentlich aufzfiilten. Sie glanbten, die sich auf eine einheitlldie Linia absetzenden deutschen Truppen durdi flankierende Einbrüche umfassen nnd einen ^oBen Kessel büden za können. Aber sie hatten sich diesen Kessel eben falsch gedacht tmd erwiesen sich als Lehrlinge in einer Knnst, die wir schon fast bis zur VollendiiDg behenschten. Sie mußten znsehen, wie ihre besten Tnq)pen vor unserem Wall verbluteten, wie ^e etagebrochenen Teile bei Wjasma, bei Rschew und am Wolchow min ihrerseits eing^esselt wurden und wie die strategischen Ziele, die sie sich gesteckt hatten, in immer nebelhaftere Femen entschwanden. Ihre berühmte Winteroffensive wurde sa einer neuen Enttäuschung nnd sn einem neuen gewaltigen Aderlaß. Im Frühjahr wrsnciiten sie es noch einmal. Von der Halbinsel Kertsch aus wollten sie den neuen Angriff vortragen, Charkow sollte zurückgewonnen und Sewastopol zu ehiem zweiten Verdun werden. Dort kam ihnen die deutsch Offensive zuvor, hier wurden die Stoßdivisionen von einer stählernen Zange umschlossen, und schließlich sank auch das „Gibralthr des Schwarzen Meeres" unter dem Eisenhagel in Trümmer. Eine halbe Million Gefangene und viele Hunderte von Panzerkampfwagen und Geschützen blieben auf den Schlachtfeldern. Angst vor der Umfassangsschlacht Mit dem Losbrechen des deutschen Gewitters im Abschnitt der Heeresgruppe Süd und der Zerschlagung von über 20 Sowjet-Panzerbrigaden innerhalb einer Woche, mit dem Erreichen des Don auf 350 Kilometer Breite und dem schnellen Fall von Woronesch war das Vertrauen der Bolschewiken zu sich selbst erschüttert. Sie hatten auf Grund der Erfahrungen des letzten Sommers nur noch einen einzigen Gedanken: Zo retten, was zu retten war. Denn Schläge wie BInlystok, Minsk, Kiew, Wjasma, Brjansk konnten sie nicht mehr riskieren. Auch die Menschenvorräte der Sowjetunion erwiesen sich mit einem Male als begrenzt, und, was noch schlimmer war, das angekündigte amerikanische Kriegsmaterial versank zum großen Teil in den Fluten des Weißen Meeres. Deshall^ wichen sie den nach Süden vorgehenden deutschen Kräften aus. Fliegermeldungen hatten ergeben, daß der Feind in dichten Kolonnen nach Osten und Südosten auf dem Unterlauf des Donez und Don zu strebte, um sich der gefürchteten deutschen Umklammerung zu entziehen. Also hieß es, diesen Bewegungen einen Riegel vorzuschieben. Also galt es, schneller zu sein als der Feind und in diesem Rennen auf Leben und Tod mit einer Länge Sieger zu werden. Wir gewannen das Rennen Die zu überholender Verfolgung angesetzten schnellen Truppen unserer Panzerarmee stießen, fast parellel zur alten Front, weit In feindliches Gebiet nach Süden. Sie bewäl- tigten bei hochsommerlicher Hitzs, bei wenigen Stunden Schlaf, bei Hunger und Durst oftmals Entfernungen, die an die letzten Tage des Frankreichfeldzuqes gemahnten. Himmelhohe Staubfahnen am Horizont zeigten ihre Spitzen an. Die Bewohner der armseligen Lehmdörfer bestaunten erschrockenen Auges die deutschen Panzer, die vorbeirasselnde Artillerie, die Lastautos voller Soldaten. Sie SfChienen irgendwo aus dem Nichts zu kommen und gleich einem gespensterhaften Zug in die Unendlichkeit hineinzu-brausen. Unaufhaltsam. In Wolken voller Staub. Mit Rädern und Raupen die weiche, fruchtbare Erde pflügend. Mit schweißnassen, schmutzverklebten Gesichtern die Besatzungen. In sorglos marschierende Bolschowisten-kolonnen stießen sie wie Furien des Krieges hinein. Panischer Schrecken blieb hinter ihnen und eilte vor ihnen her. Wo Widerstand aufflackerte, wurde er mit harter Faust zerschlagen. Es war eine Fahrt voll wilder Kühnheit, viele hundert Kilomeier lang. Manchmal wirkten Wolkenbrüche wie eine große Bremse, manchmal waren die Tanks bis auf den letzten Tropfen geleert, und Männer und Maschinen lagen erschöpft am Straßenrand. Aber dann kamen Flugzeuge und brachten tonnenweise Betriebsstoff. Es waren spannungsreiche Tage für die Führung, die, fast ohne Drahtverbindungen, allein mit kargen Funkgesprächen das große Rennen lenken mußte. Die ihre Divisionen in einem Raum, der in seiner Größe alle bisherigen Schlachtfelder übertrifft, so vorzuwerfen halte, daß sie dem nach Osten weichenden Gegner überall Schach zu bieten vermochten. Weit auseinandergezogen standen die Sicherungen. An jeder Straßenkreuzung, an jeder Wegegabel und auf jeder beherrschenden Höhe erwarteten sie den Feind, der auch bald verzweifelte Ausbruchsversuche unternahm. Wo das deutsche Band, das ihn umschlossen hielt, zu dünn war und Teilen ein Entrinnen gelang, stießen sie bald auf einen zweiten, sich ständig verlängernden Riegel, der ihnen endgültig Halt gebot. Das große Rennen war entschieden. Die deutschen Truppen waren schneller gewesen. Sie hatten mehreren Sowjetarmeen den Weg nach Osten verlegt, ihren Angriffen eine eiserne Abwehr entgegengesetzt und sie, soweit sie nicht eingekesselt wurden, gezwungen, als ein geschlagenes Heer nach Süden zu fliehen, unsere Panzer auf den Fersen und die deutsche Luftwaffe im Genick. Dem deutschen Stoß auf Woronesch, der die ganze sowjetische Südfront ins Wanken brachte, ist ihr Zusammenbruch, rascher als jemand ahnen konnte, gefolgt. Kriegsberichter Bert Nägele, PK PK-Kriegsbcrichtcr Qcrlach (Sch) Der ununterbrochene Vormarsch im Osten Tag für Tag marschiert die deutsche Infanterie trotz Staub und Hitze, trotz Regen und Gekindeschwierigkeiten, Kilometer um Kilometer in die Weite des Ostens hinein Die Siege von Pelenvardeln und Belgriid Prinz Eugens Blick auf das ganze Reich und auf Europa 13 Jahre alle Kräfte im Westen band. Man konnte es wohl als glückliche Fügung ansehen, daß die Türken damals zu sehr geschwächt waren, um den Kaiserlichen in den Rücken zu fallen. Das matte Ende des Erb-folgekrieges aber, das die Krone Spaniens an Bourhon und nicht an Hahshurg brachte, schien den Türken zu gestatten, ihren Groll für die erlittenen Niederlagen wieder emporschießen zu lassen. Zunächst wandten sie sich 1715 gegen Venedig, das unter kaiserlichem Schutz stand, und das ergab notwendigerweise den Krieg mit dem Kaiser. Aber sofort trat wieder das Erbübel der kaiserlichen Lande, die schlechte Finanzwirtschaft mit ihren Schäden auf militärischem Gebiet, zutage. Niemals fehlte es in Wien an großen und glanzvollen, staatspolitischen Ideen, aber es mangelte stets an den Mitteln, sie zu verwirklichen. Es war das Schicksal der deutschen Nation, in jahrhundertelangen Kämpfen zwischen West und Ost gestellt zu sein. Über deh Westen gingen die Ausstrahlungen der gewaltigen Kultur des alten Rönierreiches, Rom selbst war zum Mittelpunkt einer neuen christlichen Weltanschauung geworden. Das Papsttum erhob den Anspruch, daß sich von ihm alle politischen Rechte und auch die Macht der Kaiserkrone herleiten. Auf dem Weg nach Italien waren die deutschen Kaiser den Königen von Frankreich begegnet und dort hatte sich eine Rivalität vertieft, die aus der Nachfolgezeit Karls des Großen herrührte, mit Anwachsen der inneren staatlichen Kräfte ihre gedrängtere Austragung vom 16. Jahrhundert herwärts am Rhein, in den Niederlanden und in Oberitalien fand. Zweimal die Türken vor Wien Dumpfer und unbestimmter war das Schicksal, das, von Osten kommend, an die südöstliche Pforte des Reiches pochte. Im 15. Jahrhundert hatten sich die Türken, den Südosten Europas niederdrückend, immer näher an die Mitte unseres Kontinents herangeschoben. Ein glanzvoller ungarischer König mußte in den Staub sinken, sein Heer wurde zerschlagen, bis die Ungläubigen 1529 an den Mauern Wiens abprallten. Unter dem Druck der Türken hatte sich Ungarn durch Erbvortrag an die habsburgischen Länder angegliedert. Doch in der Hauptstadt des Stephansreiches und in seinen fruchtbaren Ebenen blieben die Türken durch hundertfünfzig Jahre. Als sie ein zweites Mal, 1683, an Wien herankamen, loderte zum erstenmale wieder nach den furchtbaren Wirrnissen des Dreißigjährigen Krieges der Gedanke an eine große deutsche Schicksalsgemeinschaft empor. Der Sieg des Entsatzheeres vor den Toren der Kaiserstadt, drei Jahre später die Wiedereroberung der ungarischen Königsburg und Hauptstadt Ofen, 1692 der Sieg des Markgrafen Ludwig von Baden bei Slankamen, schließlich 1697 des Prinzen Eugen herrliche Schlacht bei Zenta, das waren die Kämpfe, die den Boden Ungarns, das Banat noch ausgenommen, befreiten und dem Kaiser e'nen neuen Weg gegen Osten öffneten. Erbübel der schlechten Finanzwirtschaft Doch schon reckte sich wieder die Hand des Schicksals von der anderen Seite, der Die Entscheidung »Da des Hofkriegsrates guter Anschlag, Dispositionen und Verfügungen meistens auf die üeldseite ankommen . . . wolle Eure Majestät allergnädigst geruhen, dero Hofkammer auch solchergestalt zu sustenieren, damit selbige mit dero eifrigen Vorhaben auch fürgehe und fortkomme und nicht etwa auch vermittels der einen oder anderen maliziösen Influenz irregemacht und gehindert werden möchte«, so hatte Prinz Eugen geschrieben. Und aus dem befreiten Ungarn hatte Pater d'Aviano, ein Mann des Kaisers, über die »tirannie barbare«, über die kaiserlichen Finanzbeamten, »die das arme Volk aussaugen und sich selber bereichern«, berichtet. Ebenso referierte eine kaiserliche Kommission, »daß dieses edle Königreich wie ein Feindesland traktieret worden sei und die Untertanen den gänzlichen Untergang vor Augen seheten<. Nach zehnjähriger Auseinandersetzung mit Ungarn war nach der Erhebung Rakoczis mit ausdrücklichem Willen Karl VI. der Friede von Szatmar 1711 geschlossen worden, unter Anerkennung der ungarischen Rechte. Doch wegen der allgemeinen Schwächung, die nach der fast dreißigjährigen Kriegsperiode eingetreten war, fand auch die Ostpolitik der Kaiser an den östlichen Grenzen des Stephanreiches ihr vorläufiges Ziel. Mi-litärischerseits wäre man allerdings froh gewesen, der Türkengefahr gründlich ein Ende Spanische Erbfolgekrieg brach aus, der durch zu setzen. Daran hatten schon Wallenstein und später auch Josef I. gedacht. Nun trat, als sich die Türken neuerdings regten, auch Prinz Eugen für eine radikale Losung ein. Doch jetzt bedrohten die spanischen Bour-bonen die kaiserlichen Besitzungen in Italien, und mit den Rüstungen ging es diesmal wiederum nicht ordentlich vorwärts. Vor allem mangelte es an den Finanzen, und es bedurfte der energischsten Betreibungen durch den Prinzen Eugen, um die nötigsten Mittel zustande zu bringen. Erst 1716 konnte der Krieg geführt werden. Deutsche Kolonisten im befreiten Banat Prinz Eugen hatte sofort gegen Belgrad ziehen wollen, doch war ihm das türkische Feldheer unter Ali Pascha zuvorgekommen. Knapp konnte der Prinz bei Peterwardein über die Donau setzen und in einer brückenkopfartigen Stellung seine Truppen zum Kampf gliedern, als die Türken mit großer Überlegenheit sich knapp vor seiner Pront festsetzten. Eugen ließ ihnen keine Zeit und schritt sofort zum Angriff. In der Mitte der Schlachtfront kam es zu einem kräftigen Gegenstoß der Janitscharen, aber das persönliche, tapfere Eingreifen des Prinzen führte bereits um die Mittagsstunden des S. August 1716 zum glorreichen Sieg von Peterwardein. Zwei Monate später eroberte Prinz Eugen Temesvar und befreite das Banat. Aus dem verheerten und verödeten Gebiet wurde in den nächsten Jahrzehnten unter den fleißigen, tüchtigen und ausdauernden Händen der einströmenden deutschen Kolonisten ein blühendes fruchtbares Land; heate Ist es das landwirtschaftlich reichste Gebiet des Südostens überhaupt. Auch die Verbindung gegen Osten nach Siebenbürgen und in die Walachei war nun gesichert. Die Schlacht von Belgrad Anno 1717 Der Sieg von Peterwardein hatte wieder einmal ganz Deutschland auf sich selbst besinnen lassen. Der Reichstag bewilligte eine Türkenhilfe und Eugen konnte im folgenden Kriegsjahr starke deutsdie Kontingente in seinem Heerlager zählen, Die noch nicht da-gewe.sene Heeresstärke von 100 000 Mann kam im Frülisommer 1717 in Südungarn zusammen, dabei zu geringem Behagen des Prinzen, 42 Personen fürstlichen Geblütes, die bei der bevorstehenden »gloriosen Affäre« als Zuschauer dabei sein wollten. Allein die Affäre entwickelte sich durchaus nicht so einfach, wie man erwartet hatte. Bei Pancsowa hatte Eugen sein Heer über die Donau gehen lassen und schloß Belgrad ein. Der Belagerungsartilleriepark kam sehr spät, die türkische Besatzung machte Ausfälle, und als auch noch das osnianische Feldherr unter dem neuen Großvesir Chalil Pascha über Sofia herankam, wurden die Belagerer selbst eingeschlossen, und in nähe-» rer und weiterer Umgebung erzielten die Türken mancherlei Erfolge. Der Nachschuh stockte, es brachen Krankheiten aus und die fürstlichen Zuseher mußten nach Semlin abgeschoben werden. Mitte August wagte der Prinz den denkbar kühnsten Entschluß: Unter nur schwacher Sicherung gesen die Festung, ließ er in der Nacht zum 16. August 1717 sein Heer zu einem Ausfall und Stirnangriff gegen die überragende Höhenstellung der Türken antreten. Noch während der Bereitstellung wurde in der Dunkelheit der rechte Flügel in Kämpfe verwickelt, die Schlachtfront kam auseinander. Als sich am Morgen der Nebel hob, bemerkte Eugen die Lücke, in die sich bereits die Türken mit Wucht einschoben. Sofort führte der Prinz sein zweites Treffen vor, die Türken wurden in wenigen Stunden in die Flucht geschlagen. Nun war die Affäre so glorios beendet, daß sie bis in ferne Zukunft im deutschen Volkslied vom Prinz Eugenius, dem edlen Ritter fortleben wird. Starke brandenburgische und bayrische Korps waren an dem Sieg der kaiserlichen Truppen namhaft beteiligt und in den Reihen der Kaiserlichen hatten zal-reiche tapfere Söhne Ungarns mitgekämpft. Das war der für Immer denkwürdige Sieg von Belgrad, die letzte große Türkenschlacht. Unvergessene Ruhmestaten Bei den Balkanvölkern erwachten große Hoffnungen, doch auf italienischem Boden standen neue Streitigkeiten mit Spanien bevor, und Tataren wurden von den Türken aus Südrußland zu Hilfe gerufen. Als nun die Türken mit Friedensanträgen hervortraten, riet Eugen zum Entgegenkommen, und so kam im Sommer 1718 der Friede von Passarowitz zustande. »Man muß sich von den Vorstellungen losmachen, daß gerade Prinz Eugen der Vertreter einer expansiven eroberungsfreudigen Orientpolitik gewesen sei . . , So kühn und wagemutig er als Feldherr und Kriegsheld sein konnte, so real denkend war er als Politiker«, betont Oswald Redlich. Zweifellos aber erhob sich Eugens Blick über die Habsburgermonarchie hinaus auf das ganze Reich und auf Europa, und mit vollpm Recht schrieb Walther Tröge über den Prinzen Eugen: »Kreuz und quer hatten ihn seine Kriegs- und Siegeszüge durch Mitteleuropa geführt, tief in den Südosten Europas hinein, nach Norditalien, bis zu Frankreichs Grenze und in die Generalstaaten . . . Aus eigenster Anschauung wußte der Feldherr wie der Staatsmann, daß alle diese Räume organisch zu einander gehören . . .« Heute, da der Führer die Grundlagen zu einem neuen, geeinten Europa schuf, neuerdings Soldaten aller deutschen Gaue gemeinsam gegen einen noch viel gefährlicheren Gegner aus dem Osten kämpfen und in ihren Reihen auch tapfere ungarische und andere verbündete Truppen stehen, ist auch großer gemeinsamer Ruhmestaten vergangener Zeiten zu gedenken. Die Namen Peterwardein und Belgrad werden unvergessen bleiben, Oberst Mai Freiherr von Pitrcich. Seite 4 i^MarburRcr Zeltung« 20. Juli 1042 Nummer 210 Votk und JCutUu Sdielfelpreis iQr Fianz von Unruh Franz von IJnnih wurde zum Träger des Forderunqsprri^es des Dfutschen Scheffcl-hundes (ür Dirhtunq am Oberrhein im Jahr bestimmf Frindrirh Franz von Unruh, 1h, Aoril 1803 in Berlin geboren, wuchs im Rrtdisrhen auf und kam alter Familientra-dition qemäH früh ins Kadpttenkorps. Im VVritkrieq wurde der junqe Offizier schwer verwundet. Als Hduptmann nahm er 1919 den Abschied, um sich qanz dem bereits begonnenen Studien zu widmen. An süddeutschen I.'niveisitäten beschäftigte er sich mit philosophischen Prol)lpmen, deren Ergebnisse Un-luh in verschiedenen Schriften niedergelegt hat. Mit einem Buch „Gesinnung", gewissermaßen einem Weckruf in der damaligen ver-worvenen Zeit, wurde er 1924 erstmals einer v.'citeren Öffentlichkeit bekannti in gewissem Sinne eine Fortsetzung dazu ist die 1928 erschienene Schrilt „Stufen der Lebensgestaltung". Beide Arbeiten sind nicht nur Bekenntnisse des deutschgesinnten Verfassers, sondern auch Zeitdokumente von besonderem Wert Hin Werk ganz aus der innersten Oenkwrise Unruhs ist sein Buch „Hutten", dem der den bedeutungsvollen Untertitel gab: Vorkämpfer eines deutschen Aufbruchs. Seine Erlebnisse im Weltkrieg hat Friedrich Franz von Unruh in dem Buche „Verlorener Posten" sehr anschaulich geschildert. Dag Schicksal eines deutschen Offiziers in den Jahren nach dem Krieg ist Gegenstand der nr/Jihlunq „Der innere Befehl", eine sicher gestaltende Hand zeigen die Erzählnnqen , Oer Tod und Erika Ziska" und „Die Heimkehr". Der Weg des Mannes und Kämpfers Unruh war weder leicht noch einfach, aber stets ist er einer der Aufrechten geblieben, einer der Wenigen, die nach dem Zusammenbruch von 1918 auch einen neuen Aufbruch ihres Volkes ahnten und mit vorbereiten halfen. 2000 Jahre Kulturkampf am Rhein Eine StralJburqer Ausitallung der „schwarzen Kumt" beweist den deutschen Geist des Elsaf) 4 Das deutsche Buch erobert Oberschle-sieu. Die kiiltuielle Aufbauarbeit iiii üuu OlHTScIilesien sclireitet rastlos fort, wofür nicht ziilct/,t da.s IJücliereiwcsen eitieu. spre-ihciuleii Beweis liefert. Allein im letzten .I.ilirc wurtleii im l^eKieruiiKsbe/irk Katto-witz 7H \'o!ksbiicliereieii der Öffentlichkeit zux,afvv:licli Remaclit. Der ReKieruMKsbc/.irk verfügt tiunniflir über \'olkshiicIi€re'eM, die auch in den meisten Döriern und üe-meindcii l'iiigans; sa'fnnden liaberi. -I W isseuscliaftlcr aus 20 Nationen In Hrcslnu. Auf liinladun« des Auslaiiüsamlcs der Uo/.enicnscliaft der deutschen Universitäten und I iiichschulen weilen in diesen Taften über 50 ausländische hnzenten aus Nationen der Welt in der niedersclilesisciicti M^iuiitstadt. um im [Rahmen eines ^"'eri'Jn-kurses in al'e sozialpolitischen t'"raKen des neuen Deutschlands einKcführt zu werden und deutsche SozialeinrichtunRcn an Ort und Stelle kennen zu lernen. + Deutsche finuptschulen In der Dkrain». Die ersten dreiwöclii.ijen SchulunKslelifKÜnse fiir deutsche Lehrer und I.ehrerintien im Reicliskonmjissariat Ukraine sind kürzlich ali'.,'eschlnssen worden. Ktwa MU l.ehrkriifte haben bis jet/.t an diesen Scliulun.i;slehr.i;ün-ijen tcilsienimimcn. Reichsdeutsclie Lehrer führten die LehrijanKSteilnelimer in den ücist nnd die Aufiiaben der deutsclien ijcliule ein und /eicten an Hand praktischer Beispiele d'c bewährten deutschen Lehnnetiiodeti. Ziel d escr l.elirnänv'c ist es. itt kürzester Zeit die deutschen Schulen itt der Ukraine anf das gleiche Leistunfsniveau zu hrincen wie die Schulen im Relchsüieb'et. Außer den \'o">s clmlen. die fast überall vorhanden sind, wo Deut'iclie wohnen, so'len die ersten H'uiptscluilen für deutsche Kinder noch in diesem Derbst errichtet werden. 1840 setzte man in Straßburg dem Erfinder der BuchdruckerkJnst, Johannes Gensflcisch zu Gutenberg ein Denkmal, das ihn mit seinem berühmtesten Druckwerk, der 42-zeili' gen Bibel, darstellt. Aber man kehrte die Huldigung vor diesem großem deutschen Geist, der nie ein Werk in französischer Sprache druckte, nicht ins Gegenteil, indem man die Bibehnschnft „Und es ward Licht" in französischer Sprache ausführte. Systematisch wurde das elsässische Geschichtsbild verbo-gen, um die Verwelachung des wahrend langer Fremdherrschaft behaupteten deutschen Volkstums endlich voranzutiringen. Im Zuge der von Gauleiter Robert Wagner angeordneten Denkmalbereinigung wurde auch der 100jährige welsche Agitations-blecks. den die französische Anschrift auf der Bibel Gutenbergs darstellte, ausradiert. Neben der Beseitigung aller volksfremden Einschleppungen wird heute der Blick des Elsaß für seine große deutsche Vergangenheit wieder geöffnet. Besondere Bedeutung kommt dabei der Ausstellung ,,Deutsche Größe — 2000 Jahre Kampf am Rhein", die gegenwärtig in Straßburg durchgeführt wird. Ihre große kulturpolitische Aufgabe wird wesentlich unterstützt durch die Gutenberg-Schau. Gerade das mit Straßburg untrennbar verbundene Werk Gutenborgs bietet Gelegenheit, dem Elsaß anhand seiner reichen literarischen Schätze mehrere Jahrhunderte schwarz auf weiß zu zeigen, daß eine ,,Rheingrenze" nur in der französischen Agitation bestand und daß die Kultur des Vogesenlan-des von jeher so deutsch war wie das Blut seiner Bewohner. Von Gutenbergg Erstdrucken bis zu des Führers Werk „Mein Kampf", dem größten Bucherfolg aller Zeiten, von der in Straßburg erschienenen ältesten gedruckten deutschen Zeitung „Relation" bis zu den 1877 von einem Deutschen gegründeten und seit 1940 zum Sprachrohr der nationalsozialistischen Bewegung im Elsaß gewordenen „Straßburger Neuesten Nachrichten" gibt die nach großen politischen Gesichtspunkten ausgerichtete Schau einen Querschnitt durch die 500jährige Geschichte der deutschen Buchdruckkunst. Hoch Südosten Besondert ihr elsässlsches Kapitel bietet in den Werken der vielen deutschen Dichter, Denker und Verleger eine Fülle unanfechtbaren Anschauungsmaterials zur oberrheini- j sehen Kulturgeschichte. Schon zu Lebzeiten ■ Gutenberqs bestanden rund zwei Dutzend Druckereien m Straßburg und die „Waffen-} schmiede der Bildung'" brachten die ^ „schwarze Kunst" der Buchdrucker schon früh zu hoher Blüte Im Oberrheinland. j So gab Straßburgs bedeutendster Früh-, drucker Johannes Mentelin (1410—1478) die . erste Bibelübersetzung in deutscher Sprache ' heraus. Herrliche Bekenntnisse deutschen Geistes und Sprachbewußtseins, deutschen Stilgefühls und der elsfissischen Treue zum deutschen Volk und Reich sind die kostbaren Straßburger Erstdrucke. Eine Auslese dieser durch Bildschmuck, kraftvolle Initialen und Titelblätter ausgezeichneten Drucke — darunter die 1609 oder vielleicht schon früher von Johannes Carolus in Straßburg herausgegebene Wochenzeitung „Relation" wird in originalgetreuen Nachdrucken den Besuchern der Schau in einer Kunstmappe von bleibendem Wert ausgehändigt. Neben den „Dunkelmänner-Briefen", zu denen wahrscheinlich auch der sprachgewaltige Verfechter des Reichsbewufltseins im deutschen Rittertum, Ulrich von Hutten, einen Beitrag lieferte, sieht man die ersten deutschen Volksbücher, einen Aderlaßkalender, die ersten Reisehandbücher und medizinischen KrÄuter-bücher. Elsässische Geschichtsschreiber wie Wimpfeling und Beatus Rhemanns kennen nur ein Vaterland: Deutschland. Johannes Fischarts „Glückhafft Schiff" und Sebastian Brants „Narrenspiegel" kÄmpfen in Ihrtr hu-moristisch-satirischen Art gegen den fran» zösischen Einfluß. Dai deutsche Sprachbewußtsein des Elsaß ist besonders lebendig In den Werken von Moscherosch, Grimmels-hausen, Pfeffel, Hackenschmidt und Lien-hard. Auch die Stimmen der Opposition gegen die nach 1918 von Paris betriebene Assimilierung wie Paul Schalls „Elsaß-Lothringer Zeitung", Hermann Bicklers „Frei Volk" und Rainer Schlegels „Narrenichiff" finden ihr« verdiente Würdigung. Wilhelm Teichlnann Oer Kumiiel als Rflnstlcr nnd DIdiier Freizeitschflffen der Bergleute — Eine bemerkenswerte Ausstellung in Saarbrücken Hin saarliindisclier BerRniann, dem Unve:'-Rtand einmal den Vorwurf machte, daß er nnd seine Kameraden durch die Arbeit kunstfremd Reworden seien, hat durch eine originelle Idee nnd in sehr beweiskräftiger Form das Gegenteil bewiesen. Mit Unterstützung der NS-Oenieinschaft »Kraft durch Freude« ist in der Ganhauptstadt Saarbrücken eine Au.sstelluns: eröffnet worden, die mit 900 Arbeiten einen bemerkenswerten Überblick über die Freizcilgestaltinig der Bergleute gibt und einen sehr aufschlußreichen Einblick in ihre V/csensart gestattet. Das ausf,'estellte handwerkliche Schaffen und das literarische M;>tcrial, das in ebenso vielfältiger wie reiiher Fülle vorhanden ist und das in zahlreichen Fällen auch dem Kmistkenner ein lohendes Urteil abzwingt, siinl ein beredtes Zeugnis für die Tatsache, dafi im Bergmann auch schöpferische handwerkliche und geistige Kräfte ruhen, die nach (jeslnitung drängen. Was aus diesem inneren Drang in den Stunden der Freizeit entstanden ist nnd nun erstmalig in einer Ausstellung nn die Öffentlichkeit kam, ist nie fiir diese bestimmt gewesen, sonilern nur zur eigenen Freude, gewissermaßen zum Hausgebrauch im Kameradenkreise, zur Ausschmückung des eigenen Heims und alles zusammen zur Befriedigung seelischer Regungen. So sieht man {n der Ausstellung denn das Schaffeti der verschiedensten Talent«. Gedichte und Erzählungen, kleine Bühnenstücke nnd ein reichhaltiges anderes Material einer immer wieder staunenswerten geistigen Regsamkeit. Bei der verständlichen handwerklichen Veranlagung sind kunsthandwerkliche Gegenstände und praktische Gebrauchsgegenstände aller Art am häufigsten, die alle neben der handwerklichen Güte einen aufgeschlossenen Sinn für Formenschc'inheit erkennen lassen. Was man sonst aus dem Freizeitschaffen der Bergleute findet, wäre wert, einzeln aufgezählt und gewürdigt zu werden. Es sind beispielsweise Holzplastiken vorhanden, die vielfach eine starke natürliche Begabung erkennen lassen. Ein Glanzstück der Ausstellung ist das Ergebnis einer drcizelrnjährigen Arbeit, einer Grube init Fördertürmen, Stollen und allem, was zu ihr gehört. iJer Sinn der Ausstellung, einmal der breiten r)ffcntlichkcit zu zeigen, daß der Bergmann auch kunstfertig ist und über eine rege geistige Beweglichkeit verfügt, ist in anerkennenswerter Weise erfüllt. + Prof. Max Bermuth 70 Jahre alt Am 26. Juli vollendete in Bayri.scli-Gmain (Ober-baycrii) der bedeutende Maler, Graphiker und Bildhauer, Prof. Max Bermuth, sein 70. I.ebensiahr. Zu seinen Schülern zählt u. a. der BildhtTuer Arno Breker. Per Jubilar ist durch sein reiches Schaffen Über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt geworden. 0. Ungarn erfiftht Brotration. Tn einer Be- kanutmai'iiuns de.i ungarischen \'ersorgungs-miristcrs \i'ird bekanntgejieben, dati vom 2. August ah die tägliche Brotration in Ungarn wieder auf 200 Qratnm hinaufgesotzt wird. I 0. Beschränkt« Hotelbcnutzunx in Rumänien. Zur ErlcichteruuiE des Fremdenverkehrs hat die Bukarester Pollzeipräfektur angeordnet, daB Reisende höclistens sieben Tau'® in Hotels wohnen dürfen. Hotelzimmer können nur bis 15 v. H. an Monatsgäste abgegeben werden. Juden können keine Monatsziui-tner' erhalten. Ebenso ist die Verwendung von Hotelzinimern für f^ürozwecke verboten. 0. Serbien lührl wieder Heiniweberel ein. In Serbien ist zur firleichterung der Te.vtil-versorgung in der letzten Zeit die Heitnwc-berei wieder eingeführt worden. Die Herstellung von Stoffen und Leinwand konnte im größeren Umfang wieder aufgenommen werden. 0. Neuxestaitung von B«lgrad. Eiiie neiie städtebauliche Planung für Belgrad sieht die Schaffung größerer Plätze und Verbreiterung der engeren Straßen vor. 0. Schutz d«r Ernte in Serbien. Der Belgrader Ministerrat hat eine Verordnung, betreffend den Schutz der Erute herausgegeben. Die übliche Bewachung der Felder durch Fellachen wurde durch Einstellung neuef Wächter verscliärft. Ferner sind genaue Anordnung getroffen, um jeder Feuergefahr vorzubeugen, damit die früher häufig vorgekommenen Brände unter allen Umständen vermieden werden. lllllllillilillllMlllllllllllllllllllllltlllltlllllllltlllllltlltllllllllillllllillll + Obericbleslen 300 Jahr« prsußisch. Im Berliner Frieden vom 28. Juli 1742 wurdo Oberschlesien endgültig an Preußen angegliedert. Der große Preußenkönig war eiirig bemüht, durch rastlose Fürsorge und zweckmäßige Maßnalmien in der Verwaltung die Wunden zu heilen, die die Kriegsjahre dem schwer geprüften Lande und seiner Bevölkerung geschlagen hatten. Eine zielbewiJUte Siedlung führte zur Entstehung von liundert neuen Dörfern, die vielfach heute noch den Namen des großen Königs tragen. Die besondere Fürsorge Friedrichs des Großen galt der weiteren Erschließung des danieder legenden oberschlesischen Bergbaues, der, ebenso wie die Wirtschaft und Industrie, zu großer Blüte gelaugte. Unter der sicheren Obhut Preußens begann in allen Zweigen nei öffentlichen Lebens der Aufbau Obersciile-sieus. + Sprachinsel In d«n Hocbvoges«n lernt deutsch. In dem tief in den Vogesen im Kreise Rappoltsweiler gelegenen Patois-ue-biet wird ein seltsames, bisher in seiner Her-kunft noch nicht ergründetes »Patois« ge^ sprochen. In eigenartiger Weise werdea französische und deutsclie Worte zusammengekoppelt, wiewohl feststeht, daß die Bewohner dieser Gegend deutschen sind. Jetzt sollen die Kinder In den Volksschulen und in den Kindergärten deutschen Unterricht erhalten; auch die Alten geben sich Mühe, die deutsclie Sprache wieder zu erlernen. Bald werden die Patois-Sprach-brocken der Vergessenheit anheimfallen utid »le lode« — d. i. der Fensterladen, oder »le rumnielwetter« — d, 1. das Gewitter üiid ähnliche Ausdrücke nicht mehr zu hören sein. + rilmwerbung für deutsche Werkstolle. Ein Filmzug der Landeskulturfilm-Herstel-lungsgruppe Rudolf Raff6 befindet sich zur Zeit auf der Reise durch Deutschland, um an den Produktionsstätten deutscher Werkstoffe einen Qroß-Kulturfilm aufzunehmen. Der Film entsteht im Auftrage des Werberates der Deutschen Wirtschaft und hat das Ziel, eine lebendige Werbung für die deutschen Werkstoffe zu sem. ill VOM............. : I HAHNENGRUND I j ROMAN VON KURT RIEM ANN I............viriii o,v»r Kti-t», Vcnlsali (10. Fortsetzung) Das Mädchen bleibt regungslos und mit abgtv. aiidtcm Gesicht sitzen. > LutsclmUligLn Sic, ("Mtilie ich will den g.'luiiigtcn Brauch nicht 3ti)ren. Es zwingt Sic ja niemand zu antwurlcn. Aber sehr höflich sind Sie nicht!« Katharina wiMidct sich schon zum Gehen, als Ottiliens Antwort kommt. Jch \vt>llte Sie nicht kränken, Fräulein Jo-hamiscii, Sic bestimmt nicht!« i-Siill das eine .Art Entschuldigung sein? Überflüssige Sache. Sagen Sie mir lieber, w .>s Sie aut dein ller/.en haben. Man soll auf eine sclinue Reise, wie wir sie morgen antreten, mclil mit solchem Gesicht gclurj.« »!ch komme nicht mit « »Wie? Sie kommen nicht mit? .Aber Sie sind «loch lange mit vorgemerkt! Sie können doch nicht pliit/.l.ch aushieclicn'^ Oder haben Sie irgendeine andere Heriencinladung erhalten?« Das Mädchen Ottilie wischt sich die Ilaare aus der Stirn. Wer soll mich schon einladen? Nein, das ♦st's niclit. Aber ich fürchte, den andern auf die .N'vrvt n /n gehen, nnd da bleibe ich licbi-r liier, liier gibt's genug Arbeit auf den Tel-(icrn! Katharina bnckt sich mit einem kurzen Siliwiin-: II '-en das jungte A\adcht'n.^ IlMV.'n gehört ji uf)hl mal ordentlich dur Kopf gu-ra.:le:;esLt/'.t , entgegnet sie in ihrem schun- mm mm sten Hamburger Dialekt. Immer wenn sie sich warm redet, gerät sie in die heimatliche •NUmdart. tOa sitzen wir und knobeln eine herrliche Fahrt aus, eine Fahrt mit den Rädern 3n die Ostsee! Dort steht ein Hans mitten im Walde, (Wei Mimiten vom Strande. Da wohnen wir und schlagen unsern Wigwam fiir einige Wochen auf. Ein Bein im Wasser, ein Bein im warmen, weichen O^tseestrand, ein Bein im Bett. So schöne Ferien gibt's nicl»t wieder. Und nun kommt die junge Da-I nie daher und erklärt kühl und erhaben: : .Ich bleibe hier nnd bestelle die Felder'. Ist das Gemeinschaftsgeist? Wächst so etw.is I hier in Hahnengrund. Nein, Ottilie, ich weiß zwar, was Sie für ein einspänniges Mädchen I sind, aber hier hört das Privatvcrgnligen auf und die Ordnung fängt anU j Ottilie hat während der langen, sehr tem-I peramentvollen Predigt die Augen nicht vom I Angesicht der 1 ehrerin fortgewandt Es ist das f'igenartige an ihr. daß sie einem Men-[ sehen so lange in die Augen sieht, bis er verlegen wird. | »Ist das Oemeinschaftsgeist, wenn man sich gnmdlos beleidigen lassen miiR, Fräulein Jnhannsen?« i-Ruh! rXis klingt ia ganz tragisch! Sie werden dc^ch so 'ne Alberei von irgendeinem Bengel nicht als bare Münze nehmen.« »Herr Mal/ahn hat gesagt, man wüßte bei mir nie, wann ich im Stehen einschlafe; wenn ' ich ihm so zuwider bin, dann — dann — | ach. es ist ja so gleichgültig! Was macht i das schon ans. wenn ich hierbleibe? Ich bin I ' ia doch immer das fünfte Rad am Wagen. Seien Sie mir nicht bfise, Fräiilein johann-sen, aber e^* geht nicht, geht wirklich nicht'«' Dabei spi-'ngt sie herab von ihrem hifti-' tren Sit^ und ehe Kath'«rin.i sie znrlickhaltep I kann. ISnft sii^ srhr.n davon mit langen aus-1 greifenden Schritten. I Nachdenklich blickt Käthchen der Entschwundenen nach. Hat nicht die Stimme sonderbar unruhig geklungen, diese dunkle, tönende Stimme, die sonst so gleichgültig, ja verschlafen klang? War nicht ein neuer Ton darinnen, ein Ton, der des Mädchens Worte auf eine geheimnisvolle Art belebte? Jochen, Jochen -r! denkt Katharina und schüttelt den Kopf, Ein Wort von dir — und man ist gekränkt bis in den Grund seiner Seele; aber na, das gibt sich, wenn man siebzehn Jahre ist. Ischa allens nicht so schlimm. Werde mal gehen und die Sache ins reine bringe. — Eine halbe Stunde später gibt Jochen* Ottilie die Hand und sagt: »Also tot und begraben, Ottilie? Ich hab« nicht eine Sekunde daran gedacht, Sie ru kränken. Sie wissen doch, daß ich gerne so, hin, dreckige Bemerkungen mache. Also nicht wieder übelnehmen, einvewtanden?« »Einverstanden!« gibt Ottilie zurück und sieht ihn an. Und als Jochen in sein Zimmer geht, muß er noch immer an diesen Blick denken. Er ist weder poetisch noch romantisch veranlagt. Das hat ihm s»!in Beruf gründlich ausgetrieben. Wer sich jahrelang mit farbigen Arbeitern herumplagen muf?, verlernt das bald. Aber hol's der Teufel, dieses Frauenzimmer hat eine Art, die Augen aufzuschlagen — na, seine Sorge soll's nicht sein, sich um sie den Kopf zu zerbrechen. 11. »Also, dann wünsche ich, daß ihr euch alle miteinander in herzlicher Kameradschaft ein Danach hat der Chef jedem die Hand gegeben. Zuerst Dr. Krämer, der als Ältester die Expedition leitet: »Sie sind mein Vertreter für diese Zeit, Kramer.« Dann Katharina: »Käthchen. ohne Sie würde ich die Horde nicht fortlassen!« Endlich bekommt auch Jochen einen Handschlag und den guten Rat! die Horde ordentlich ru bewegen, damit sie am Ostseestrand nicht allzusehr ins Faulenzen gerät. Die Mädel und die Jungen entläßt er mit frohem Winken, und nun schwingen sie sich alle auf ihre Räder, die mit ihren überladenen Gepäckhaltcrn wie kleine Maulesel aussehen. »Die Mädel voran! Erika, nehmen Sie die Spitzel« Erika Heidersieben tritt in die Pedale, dann folgt Ottilie und die kleine schwarzhaarige Deutsch-Italienerin, Virginia Landoni. ^le bilden die Verbindung zu den Jungen, die von Heinz Corvey angeführt werden, während Willi Thom.is als der Jüngste den Beschluß macht. Als Nachhut schwenken dann die Erwachsenen auf das Tor zu. Unter dem Burgfried steht Herr Kleemann, der Hausmeister. Er macht sein Feriengesicht. »Auf Wiedersehen! Auf Wiedersehen!« grinst er, und als Virginia vorbeikommt: »A rivederla!« Soviel italienisch hat er nämlich bereits von ihr gelernt. F)r. Voglsang sieht ihnen nach, bis sie die gruRe Kurve erreicht haben, in der sich der Stück Vaterland erobert! Kommt mir gesund | Weg gabelt l.ink^» geht's zum Dorf, aber und braungebrannt wieder, und vergeßt auch rechts, da, wo jetzt Jochen Mnlzahn als der an der Ostsee nicht, daß ihr für die Mitwelt' ktzle im Walde verschwind«», führt der Weg unsere Anstalt, unser liebes Hahnengrund und ^nr großen Straße, die aus. der Ein-antkeit seinen guten «ieist verkörpert! Gute, gute uud Stille Hahnengriinds in die weite, große, l ahrt!« »itdiekatmte Welt hinausführt. Nummer 210 »Mart)urger Zeltung« 29. Juli 1042 aeitc 3 Aus Stadt und £attd D*r ladMgslst Gemischtwarenhändler Gurke machte heute ftin recht mürrisches Gesicht. Er glaubte, allen Grund hierfür zu haben, er war namllch mit dem linken Bein zuerst aus dem Bett gestolpert und der ganze Taq wurde zur Pechsträhne. Ärger in der Markthalle, Auto-panne, die Paradeiserkiste fiel vom Wagen ... und so weiter. Fünf Kundinnen standen im Laden: Keine teigte ein mürrisches Gesicht. Ihre Mienen deuteten auf Anpassung, Einordnnug, Freundlichkeit. — Hinter dem Sauerkrautfaß hockte der Ladengeist. Er blickte von einem Gesicht Jiurn andern und sinnierte: „Mein Gurke hat's doch ichwerl Mit Recht ist er mürrisch. Wenn die Frauen wüßten, was Ihn drückt, diese Frauen mit ihren heiteren Blümchen auf der Leber! Ich will doch sehen, wie's in ihnen ausschaut!" Schon klopfte der Geist an die Herzenstür der ersten Frau. ,,Mein Gott!", erschrak er, „ist es denn möglich? Das sind ja echte Sorgen, die sie mit sich herumschleppt!" Im Herzen der zweiten Frau sah's wie In einem Aktenschrank aus. Erbschaftssorgen, Lauferelen, Geldsorgen, zermürbende Ungewißheit. Zur dritten Fraut Du mein Schreck, — die stand ja wie auf glühenden Kohlen! Ihre Nachbarin war krank, es galt, einzuspringen, neben der eigenen einen zweiten Haushalt zu betreuen. Die vierte Frau dachte an ihren mehrköpfigen Nachwuchs. Was die Kinder zerrissen! Horsts Hosenboden war durchgescheuert, Ursels Kleidchen mußte geflickt werden, Anneliese... Alles schrie nach Näh-tind Stopfnadel und nach den Händen der Mutter. AI« der Geist ins Herz der fünften Frau hinein schaute, wurde er sehr ernst. Der Gatte und drei Söhne an der Front, einer hatte seit drei Wochen nicht geschrieben! Der Ladengeist schmiegte sich an Gurkei unwirsches Ohr und flüsterte seinen Bericht hinein. Der Händler richtete sich zusehends auf und wurde ganz anders als vorher. Freundlich fragte er nach den Wünschen der fünf Frauen. Ein wenig schämte sich Gurke seiner sauren Grimasse} denn die fünf Frauen, die da standen, hatten mehr Anlaß als er, nachdenklich und sorgenvoll zu erscheinen, und doch zeigte es keine. „Wer die HaDd gegen das Reich erhebt..." Weitere Kundgebungen Im Kreis CIIH Sonntag fUr Sonntaj? fahrt Kreisführer senden wahr, daß der Steirische Heimat-Dorfmeister mit seinem Stab, in die Orts- bund dem Untersteirer helfen und ihn füh-gruppen des Kreises Cilli, um zu den ren will. F.r wurde aus der wirtschaftlichen Amtsleitern des Steirischen Heimatbundes Versklavunf?, die den Bauernstand zu-und zur Bevölkerung zu sprechen, sie auf- gründe richtete, befreit und politisch aus-I zuklären und ihr die Marschrichtung für gerichtet. Alles aber hat nur ein Ziel: den I die Zukunft zu weisen. Diese Kundgebun- Weg zu Adolf Hitler, , gen haben sich bereits im Kreis einjfelebt Wer sich verhetzen läßt und in stillen , und in hellen Scharen strftmt die Bevöl- Stunden träumt, es käme noch einmal das [kerung auf die Appellplätze, um aus be- Jahr 1918, der hat sich gewaltig geirrt rufenem Munde die Wahrheit zu hören. und die Zeit nicht begriffen. Denn heute Am vergangenen Sonntag fanden steht an der Spitze des Reiches nicht ein Dienstappelle in den Ortsgruppen Prag- schwächlicher Kaiser, sondern ein Frontwald, Oppendorf, Sachsenfeld, Arndorf. soldat, Adolf Hitler. Seine Mitarbeiter sind und Bischofsdorf statt. Jede angeführte | nicht feiste Geheimräte, sondern Männer, Ortsgruppe bot alles auf, um die Dienst- I die jederzeit bereit sind, für Deutschland appelle zu Oemeinschaftsfesten zu gesta!- ^ zu kämpfen und zu sterben, ten. Wo Musikkapellen vorhanden sind, | Wer in diesem großen Ringen die Hand m. 80. Geburtstag. Frau Käthe Stingl, Postmeisterin i. R„ die kürzlich in Graz ihren 80. Geburtstag feierte; war Gegenstand besonderer Ehrungen. Reichspostminister Ohnesorge ließ ihr durch die Präsidialkanzlei ein prachtvolles künstlerisches Glückwunschblatt überreichen; Gauleiter Dr. Uiberreither übersandte der Jubilarin ein Glückwunschschreiben und die Kreisführung Graz des Deutschen Roten Kreuzt« war auch unter den vielen Gratulanten zu verzeichnen. Frau Stingl war durch viele Jahre in Windischfeistritz als Postmeisterin tätig und hat hier völkisch beispiellos gewirkt. Sie mußte der serbischen Macht weichen, um in der Ostmark bis zur Versetzung in den Ruhestand neue Dienstposten anzutreten. Auch hier war sie In völkischer Arbelt nicht untätig und hat sich als illegale Kämpferin ganz besonders tim die nationalsozialistische Arbeit verdient gcmacht. Bia hfit Mtdäüklulk von 22"* bit 4S0 Uhr ! I wurden sie eingesetzt. In Arndorf spielte ' zum ersten Mal die Werkskapelle. Die Männer erschienen in ihren schmucken Bergmannsuniformen. Kreisführer Dorfmeister sprach in allen Ortsgruppen und geißelte in scharfen Worten das verantwortungslose Treiben verschiedener Elemente, die den Bauern und Arbeitern des Unterlandes nur Untergang und Verderben bringen. Mit viel Beifall und Verständnis nahmen die Anwe- gegen das Reich erhebt, der kommt unter die Räder und w'-d zermalmt. Jeder Untersteirer muß wissen, wohin er gehört und was er tun muß, um mit freudigem Herzen seinen Beitrag zum Sieg zu leisten. Die Rede des Kreisführers wurde von Pg. Kindlhofer mit viel Humor gewürzt und übersetzt. Damit ist die Gewähr geboten, daß auch der letzte Bergbauer weiß, worum es heute geht und wie er sich zu verhalten hat. Fresdenan — die oniinlehlsdie FdhrerlnnenscbDle Der erste Lehrgang am Sonntag eröffnet Am Feitagabend 2og eine lustige Schar von Jungmädelführerinnen in das Schloß Freu-denau ein, das umgeben von hohen Bäumen in der Abstaler Gegend liegt. Sie kamen alle aus den verschiedensten Teilen des Unterlandes, um an einem 10-tägigen Lehrgang teilzunehmen. Mit erwartungsvollen Augen betraten sie den alten Bau und waren von den schönen hellen Tag- und Arbeitsräumen begeistert. Sie haben so viel vor zu lernen und sich für Ihre nächsten Aufgaben vorau-berelten. Neue Lieder sollen gelernt, Vorträge gehört, Schulungen durchgeführt und Werkarbeit gemacht werden. Ist dann ein Tag vorbei, dann finden sie sich abends noch in froher Gemeinschaft zu einem Heimabend zusammen. Zu der Eröffnung des ersten Lehrganges konnten die JM-Gruppenführerinnen die Bun-desmädelführerin Traute Lorlnser begrüßen. Als sie alle mit frohen Augen um den Fahnenmast standen, sprach zuerst die Schul-führerin M-Rlngführerln Gretl Weingert zu ihnen. Nach ihr sprach die Bundesmädelfüh-rerin über die Bedeutung der Führerinnenschule und wie stolz sie sein können, auch im Unterland eine Stätte zu besitzen, wo sie sich für ihre schöne Arbeit wieder neue Kraft holen können. Hier sollen sie neuen Anregungen für ihre Aufgabe erhalten. Sie sollen einheitlich ausgerichtet werden und die verbrachten Tage als ein Erlebnis mit heim bringen. Nach dem Liede „Auf hebt unsere Fahnen" folgten viele Augen der Fahne, die auf ihrem hohen Mäste die Bäume überragt und in die weite Gegend hinein-grüßt. Im Spätherbst wird auf der Führerinnen-schule Schloß Freudenau der letzte Handgriff zur Fertigstellung gemacht werden und darauf die endgültige Eröffnung stattfinden. Diesem Lehrgang werden viele noch folgen. Es werden wohl kaum Wochen vergehen, daß die Räume des Schlosses und der alte Park nicht von fröhlichen Mädelschaffen Radfahren und Lieb« Von Ralph Urban „Ach Herr Mahlmann, Sie sind doch ein fabelhafter Radfahrer", zwitscherte Herta. „Es geht so einigermaßen...", sagte Fritz Mahlmann hastig und errötete unmännlich, denn sein achtzehnjähriges Herz war In heißer wenn auch bisher hoffnungsloser Zuneigung zu dem sechzehnjährigen Mädchen ent* flammt. Trotz aller Bemühungen des jungen Mannes war es ihm nicht gelungen, die Flüchtigkeit der Bekanntschaft zu beseitigen. Und jetzt plötzlich erschien ein Licht In finsterer Nacht. Fritz hatte wie stets Herta aufgelauert, um ein zufälliges Zusammentreffen vorzutäuschen. Während sie sonst mit einem unnahbaren Kopfnicken vorbeigegan« gen war, empfing sie ihn diesmal mit strahlendem Lächeln. „Ist es möglich", sprach die Angebetete, „in vier Tage Radfahren zu lernen?" „Es kommt auf die Begabung und auf den Lehrer an", antwortete Fritz mit verhaltenem Beben in der Stimme. „Ich möchte am Sonntag einen Radausflug machen, das Rad bekomme ich von meiner Freundin geborgt. Wüßten Sie mir keinen tüchtigen Lehrer?" „Mich!" sagte Mahlmann. „Fein?" rief Herta, „dann heute abend um sechs vor meinem Haus." Wenn zwei junge Menschen zusammen viorunddreißig Jahie zählen und drei die Ziffer von zweiundfünfzig ergeben soll, dann zählt der dritte laut Adam Riese achtzehn Jahre. Der Dritte hieß in diesem Fall Hans Kleist. Der junge Mann war von lässiger Verschwifiqenhelt. die im Verkehr mit jungen Damen betont versrhwioq- ,.Thr uplri mir vollkommen wurscht". Und dennoch umkreiste Ihn Herta mit der systemathlschen Zufälligkeit eines Planeten, während der verliebte Hans seinerseits bei Herta den Planeten spielte. „Aber so ist schon die Welt", dachte Fritz, während er keuchend neben seiner Göttin am Fahrrad die Villen-straOe elnherlief, auf, ab, auf, ab. .,Fest treten — geradeaus sehen — nicht krampfhaft die Lenkstange halten — Gewicht auf den Hin .., auf den Sattel verlegen —" und ähnlich lauteten die Lehrsätze. Die Schülerin trat nicht schlecht und raste dahin. Fritz hielt Sattel und Lenkstange und jagte schweißgebadet nebenher. Nach zwei Stunden war der Junge Mann vollkommen erschöpft, aber dennoch glücklich. Am darauffolgenden Tag wiederholte sich der anstrengende Lehrgang und am nächsten Tag sprach Fritzens Mutter: „Du siehst schlecht aus, bist du krank?" Am Samstag fuhr Herta bereits selbständig, zum Schrek-ken der Bevölkerung. Fritz lief nur mehr neben her. „Ich danke", sagte Herta nach Schluß der Vorstellung zu Fritz, der atemlos war und dampfte, „Jetzt kann Ich mofgen doch den Radausflug machen." „Darf ich vielleicht mitfahren?" keuchte Fritz. „Das geht leider nichf', meinte Herta und kicherte, „ich fahre nämlich mit Hans Kleist. Er wußte ganz gut, daß Ich nicht Radfahren konnte, und hatte mich zu einer Radtour eingeladen, nur um mich zu ärgern. Der wird morgen Augen machen, wenn ich ,—" Klatscht! Als Herta nach Abgang des abgelegten Kavaliers mit sich und der brennenden Wange allein war, fog sIp für die Zukunft folgende lehren, ausgefüllt sein werden. Der Name der Führerinnenschule wird damit seine Richtigkeit finden, denn Freudenau soll eine Stätte enger Kameradschaft und des Frohsinns sein. fiewohDlmtsmbreclier nnsdiidlidi eemacM Vor der Strafabteilung hatte »ich eine Bande gefährlicher Gewohnheitsdiebe zu verantworten, Sie bestand aus Johann Lesiak aus Cilli, 36 Jahre alt, Leopold Kropai aus Cilli. 46 Jahre alt, und Wilhelm Leskovschek aus Krainburg, 30 Jahre alt. Die drei Verbrecher haben teils einzeln und teils gemeinsam eine Reihe von schweren Einbrüchen und Diebstählen begangen. So stahlen sie Lebensmittelkarten im Ernih-ruhgsamt Cilli, Schreibmaschinen, Stoffe, Wäsche und Bargeld bei verschiedenen Dienststellen und Betrieben in Cilli und Marburg. Alle drei Angeklagten sind wiederholt vorbestraft. Die Strafabteilung verurteilte den Johann Lesiak und den Leopold Kropai zum Tode und bestrafte den Wilhelm Leskovschek mit einer Freiheitsentziehung von 10 Jahren. Die Diehsbande war zur Ausübung ihrer Verbrechen mit Werkzeugen aller Art ausgerüstet und ging mit ganz besonderer Frechheit vor. Bei einem Einbruchsversuch in Marburg wurde Lesiak durch den Geschäftsinhaber festgenommen. Seine beiden Komplizen konnten nach Cilli fliehen und wurden dort durch die Kriminalpolizei in dem Augenblick verhaftet, als sie die in ihrer Wohnung gelagerte Diebsbeiite verschwinden lassen wollten. Lesiak und Kropai wurden am 15. Juli 1942 hingerichtet. m. Reichssportabzeichen-Kurs in Pettao. Am Donnerstag, den 30. Juli beginnt in Pettau der von der Sportgemeinschaft des Amtes Volkbildung veranstaltete Kurs für das Reichssportabzeichen. Der Kurs dauert sechs Wochen. Zielbewusste Arbeft bringt Erfolg Großer Dienstappetl der Kreisführung Pettau am 27. Juli Interessant und inhaltsreich, wie seine Vorgänger, war auch dieser Dienstappell der Kreisführung Pettau, der außer dem Kreisstab alle OrtsgruppenfUhrer und'feür-germeister im Appellsaal des Pettauer Kreishauses vereinigte und zu einer eindrucksvollen Leistungsschau über die bisherige Arbeit in allen Dienststellen wurde. Nach Eröffnung durch Führungsamtsleiter Regierungsinspektor Böhm, ergriff Kreisführer Fritz Bauer das Wort zu längeren Ausführungen. In dieser Rede und der darauffolgenden Aussprache wurden alle Belange des Kreises und der einzelnen Ortsgruppen und Gemeinden mit jener Gründlichkeit durchgesprochen, die die Arbeit von Beginn an kennzeichnet. Unter anderen brachte der Kreisführer die Grüße der beiden von den Pettauer Standarten gestellten Wehrmannschaftskompanien, deren Haltung von der Führung als vorbildlich bezeichnet wird. »Und wenn wir in den letzten Tagen erlebten«, führte der Kreisführer aus, »mit welcher Begeisterung die ersten Rekruten des Kreises zur Wehrmacht einrückten, wenn wir sahen, daß sie sie nicht nur vollzählig eingefunden hatten, sondern auch aus ihren Augen begeisterte Einsatzfreude leuchtete, hatten wir zugleich auch den schönsten Lohn für die bisherige Arbeit. Wir erkennen darin die neuerliche Bestätigung der Richtigkeit des bisher eingeschlagenen Weges, der uns dem vom Führer gestellten Ziel mit jedem Schritt näher bringt.« Bei dieser Gelegenheit sprach der Kreis- führer auch dem für einen neuen Auftrag abberufenen Führer der beiden Pettauer Wehrmannschaftsstandarten, Obersturmführer Fischer, seinen besonderen Dank für den Aufbau der Standarte aus. Zugleich begrüßte er dessen Nachfolger, Hauptsturmführer Schreithofer. Ferner stellte der Kreisführer den neuen Leiter des Arbeitspolitischen Amtes, Pg. Burgs-tatler, vor. * Wie bei allen früheren Appellen, war auch diesmal die Schlußsprache des Kreisführers dessen Höhepunkt. »Erst nach Jahren wird die Geschichte die ungeheure Tragweite des militärischen und politischen Geschehens dieser Monate aufdek-ken, in denen Entscheidungen größten Ausmaßes fallen, die miterleben zu dürfen, unser großes Glück, und an denen mitzuarbeiten und mitzukämpfen, die größte Auszeichnung für unser Unterland ist. Nur wer sich vor Augen führt«, schloß der Kreisführer, »daß in diesem Schicksalskampf das kommende Jahrtausend gestaltet wird, der wird annähernd ermessen können, welchen Segen es für unser Land bedeutet, gerade in so großer Zelt in die deutsche Gemeinschaft aufgenommen worden zu sein!« Tief beeindruckt und zugleich neu gestärkt kehrten die Männer an die Stätten ihres Wirkens zurück, durchdrungen von dem Pflichtbewußtsein, das die hohe Auszeichnung des Mitgestaltendürfens jedem einzelnen auferlegt. a) den Langmut verliebter Männer nicht überschätzen und b) wenn schon Ihre Arbeltskraft für fremde Zwecke auszunützen, dann es ihnen nicht zu sagen. Ein httiterür Ab«nd mit buntem Programm Sich seinem Höhepunkt nähernd, hatte der Sommer uns eine entsprechende Temperatur beschert, dessen ungeachtet konnte der im Rahmen des Amtes Volkbildung stattfindende bunte Abend einen vollbesetzten Saal aufweisen. Und wie In sommerlicher Hitze der Magen nicht mit schweren Speisen belastet werden soll, so war auch die an diesem Abend gereichte „geistige Nahrung" durchwegs leicht: sich für Auge und Ohr in sehr ansprechender Weise darbietend, stellte sie an das Aufnahmevermögen keine hohen Anforderungen. Da präsentierten sich zunächst die von der sympathischen Ansagerin angekündigten 12 „entzückenden Beinchen", denen sich das 13. und 14, mit brillanter Akrobatik zugesellte, und führten Ihre Besitzerinnen, sei es In Frackfragmentchen oder als glutvolle Spanierinnen ein typisches spanisches Llebeslled umrahmend, zu verdientem Erfolg. In einem beschwingten Walzer zeigte Wanda Buchinger sich, die vielseitige Solistin, überdies als graziöse Rollschuhkünstlerin. Mit der „Artistik um 1880", In der die Komik der Parodie mit glänzender Luftgymnastik geschickt verbunden wurde, erheiterten Collins und Flak. Viel belacht wurde namentlich der verblüffende Sturz-Trick, der einem buchstäblich „das Hen stillestehen" Heß. Sehr erregend, zumindest für schwache Ner- ven, wirkten die „3 Smetonas", an Waghalsigkeit im Drahtseilakt kaum zu übertreffen. Herzklopfend fragte man sich, ob denn ditt heute so kostbare Zigarette, in einer so gefährlichen Pose geraucht, munden konnte! In die lautlose Stille der atemraubenden Darbietungen auf dem Einrad tönten die Schläge der Turmuhr und erhöhten die nervöse Spannung, die sich der Zuschauer bemächtigt hatte und die in der Balancenummer mit dem Stab, auf dem sich die herzige kleinste Artistin geschickt produzierte, fast noch eine Steigerung erfuhr. In angenehmer Weise beruhigte Hella von Hellendorf die aufgeregten Gemüter, In Rosita Serranos „Roter Mohn" einte sich Innigkeit des Empfindens zur Zartheit der Stimme, im „Bobby" entfaltete die Vortragende ihren ganzen bezaubernden Scharm und gewann mit dem so beliebten „Stern von Rio" vollends die Sympathien des Publikums, —• Viel Heiterkeit verbreiteten die „2 Verls" mit ihrem komischen, durch die Sicherheit der Balance erstaunlichen Kombinationsakt und entfesselten zuletzt mit dem parodistischen Schiebetanz Lachstürme, sogar die Ernstesten mitreißend. Zum Abschluß nochmals die Stavignus-Schau: zarten heliotropfarbenen Blüten gleichend, überraschten die 7 reizenden Mädchen durch die kraftvolle, martialische Verve, mit der sie Franz von Suppäs Ouvertüre zur „Leichten Kavallerie" auf Akkordeonen vortrugen. Prasselnder Beifall folgte auch dem virtuos gespielten Präludium aus „Traviata", Nur schwer trennte man sich von diesen gleicherweise vortrefflichen wie anmutigen Akkordeonlstinnen, die das welche „Der Wind hat mir ein Lied erzählt", das Innige „Hörst du mein heimliches Rufen", die Lle-der Tom klAloen Mädeltln, das Erika helAt, »Marburger Zeiiungc 29. Juir 1^142 Nuimner Das Erlebnis von Pragerhof Abschluss des Lagert der Deutschen Jugend — Durch Kampfspiele zur Kameradschaft — „General Rommel" und „Werner Mölders'^ treten zum letzten Mal zu ^^-l'K-Aiifn. Krien-sbcr. Adcrdorf (PfJZ/ScIi) Die ersten Bänder zur Ostmedaille Narhdem der Führer in Würdigung des hel-drnhaften Einsatzes gegen den bolschewistischen Feind während des Winters 1941/42 die Ostmedaille gestiftet hat, sind nunmehr die ersten Angehörigen des deutschen Heeres und der Watfen-ff, die an der Winterschlacht teilgenommen haben, mit dem Band ausgezeichnet worden. — Unser Bild zeigt einen Unterscharführer der AA^affen-^^, der das rote Band mit dem schmalen weißschwarzweißen Längsstreifen bereits im Knopfloch trägt in. 42 0'/'0 Baumpflanzen gesetzt. Wie (■berall macht sich der Mangel an Arbeitskräften auch in der deutschen Wald- und Forstwirtschaft bemerkbar. Eine Fortführung der Arbeit ist aber hier unbedingt nötig, da der Bestand an Holz nicht abnehmen darf. Besonders dankbar begrüßen es deshalb die Forstverwaltungen, wenn die NS-Frauenschaft sich ihnen zu leichten Wnidarlieiten zur Verfügung stellt. Im Gau Würtemberg-Hohenzollern setzten kürzlich die brauen aus zwei ländlichen Ortsgruppen trolz ihrer vielen anderen Arbeiten in Haus, Hof und Feld 42 000 Baumpflanzen in Baumschulen und Schr/-nungen. m. Im Streit mit der Sense über den Bauern hergefallen. Der 52-jährige Besitzer Sebastian Bauniann aus Ranzenberg 54 bei Marburg fragte nach der Heimkehr von einer Besorgung seine Ehefrau, ob sein Winzer wohl, wie von ihm angeordnet, die Mahd besorge. Auf die verneinende Antwort begab er sich sofort zum Winzer, um es ihm noch einmal zu sagen. Der Winzer rief ihm aber zu: »Du hast getrunken, geh du auch mähen«, worauf die beiden in argen Wortwechsel gerieten. Im Verlaufe des Streites packte der Winzer die Sense und holte zum Si'hlage gegen Baumann aus, der den Hieb glücklicherweise noch rechtzeitig mit dem rechten Arm auffing, wobei ihm die scharfe Schneide jedoch alle Sehnen durchschnitt und tief in den Armknochen eindrang. Der Verletzte wurde vom Deutseben Roten Kreuz ins Marburger Krankenhaus gebracht. Buiitbeniiilto Schijdor weisen den Weg zum Zelllaßer der „Deutschen .Tu-f»end". Atr grolion Kfiohenzelten geht es vorbei, bis plötzlich auf dor Pragi-rbofor (jf'meindewlese olno fieihe weißer Zelle aiiffauchl, die wie die Soldaten aus^fdch-tel st<'hen. Ilior verbrachten IJntorlTihrer aus allen Teilen dor Untersleiermark und eine kleine Gruppe aus Graz ungefähr eine Woche fröhlieluii, aber auch erzie-heriselH'n r>af»erlohens. Wie das Zeltlager eines der Ix'währleston und ältesten Kr-ziehungsinittel der Jlitlerjngend ist, so er. fidlte es auch hier seinen Zweck. Die Jun-ßen lernten hier das eiserne Gesetz kennen, ohne das ein Zusainmenlelx'n unmöglich ist: die Kameradselian. DureJi sie >ynrtlen die 14 bis IHjährigeu Jungen zu IjiisalzlH.'reitschaft, Mut, Ordnung und Disziplin geführt. Das Zeltlager stand unter dem Motto „Dei* Krieg", und f;o wurde l>esonderer Wert gelegt auf Geländekämpfe, Schießen und Spiele, die Mut und Draufgängertum erfordern. Die Jungen habe sich für alles das so aufgeschlossen gezeigt, daß sie sieh naeh aeJit Tagen kaum noch von dm llitlerjungen des fieiches unterschieden. Frisch und gesund stehen sie kerzengerade ausgerichtet im I^eehteck inn die Fahne. Der letzte Tag des Lagers ist gekommen und die Hndweitkämpfc .sollen stallfinden. Ks ist f-aoerdienst wie an jedem anderen Tag und nichts ist vorbcrei. let, obwohl eine Reihe von hohen Gäslen, unter ihnen Gauschatzmeisler Hruby, das höhere Fiihrerkorps des Steirischen Heimatbundes, der Kreisführer und Landrai IXorfmeister, f.andrat Töscher, der Vertreter des Slandorlällesten, Major Neu-schitzer, die Bannführer des Gaues Steiermark und viele andere Ijercits am Nachmittag erschienen sind und abends sogar Bundesführer Steindl eintrifft. Während die Gäste die vorbildlich ordentlichen Zelle besiehligen und die davorstehenden Schilder bewimdern, die den Namen der Gefolgschaft — wie „General Bommel" und „Werner Mölders" ' Ira- Sen und sich erklären lassen, daß er Strohmann das luiordcntlichsle und der geschmftektc Speer das ordentlichste Zell keimzeicluien, sijid die Jungen zu Reilerkämpfen anwtrelen. Mit indianermäßigem Kriegsgenrüll gehen sie aufeinander Jos und es kommt zu heißen Kämi> fen und veniichlenden Siegen. Die größten Anforderunwu an jeden einzelnen stellen der Gelände- imd der Jliii-dernislauf. Da geht es durch Wassergi'äben imd über Schwebebalken, eine Eskaladierwand ist zu erklimmen, Draht- und Kriech-hindernisse sind zu nehmen. Wenn man an die Wochenschauen denkt, weiß man, daß auch den bewundernswerten Gehuidekämp-fen unserer Soldaten diese Vorübungen notwendig waren. f3och hier ist es noch kein so bitlerer Emst, hier geht es nicht um Leben und Tod, sondern nur um den Siegerlorbe^;". Trotzdem sind alle Jungen begeistert bei der Sache und alle schaffen es schließlich, denn Schlappmachen gibt es nicht. Im SingwelislreU zeigen die Jungeii, was sie in den wenigen Tagen ^lernt haben. Da hört man die gleichen Lieder, die die Jungen in derselben Unifwm im Altreich schon seil mehr als neun Jahren sin. Jen und es ist kaum zu glauben, daß diese ungen, die .««Ich durch nichts von ihren nördlichen Kameraden unterscheiden, einmal arllfremd erzogen wurden und kaum die deutsche Sprache beherrschten. Im Kleinkalil>erschießen werden .schöne Leistungen erzielt. Den Höhepunkt al>er bildet wohl das Raufballspiel. Der heiße Kampf bleibt lange Zeit unentschieden, aber die Zuschauer sind so begeir slert, daß die Spielzeit verlängert wird. Da gibt es 'wohl manchen blauen F'leek und manche Sehramme, aber das wird in der Hitze des Gefechtes gar nicht beachtet. Mit wahrem Kriegsgeschrei feuern die nicht spielenden Jungen ihre Kameraden an und auch manchem Zuschauer fällt e,s .schwer, nicht milzubrüllen, ^och schließlich findet auch dieses Spiel mit 2:1 sein Ende. Dann treten die Jungen zum letzten^ Male in diesen Lagertagen um die Fahne. Gauschatzmeisler' Hruby ehrt die Sieger durch Geschenke. Der Lagerleiter, Bunae»« jugendfülwr Schilcher, spricht noch einmal zu seinen Jungen. Er dankt ihnen für die Aufge^schlosseiuieit, mit der sie alle Erfordernisse des Lagerlebens aufgenommen haben, das für sie etwas gänzlich Neues imd Unbekanntes war. Er ermahnt sie, nie zu vergessen, daß sie alle dem eleichcn Ziel dienen: Deutschland. Die Untersleiermark ist nur ein kleiner Teil des grolkn Reichcs, aber auch hier kann jeder Junge mithelfen, eine schönere und bessere Ztikunft zu erkämpfen. Er soll das Erlebnis weitertragen, das er in diesen Tagen haben durfte. Er soll diesen Geist weilergelx*n an andere, die nicht in der glücklichen Lage wie er wai'cn — dann ist der Sinn des Lager« erfüllt. Zum letzten Male wlr^ die Flagge eingeholt, ein I'ührerwort wird gesprochen. „Nur der Freiheit cehört unser Leben ..." klingt es von 7001iA'a, dann bringen Sie eben, was Sic gerade da haben!« Beim Aufbriith konnte der Feldmarschall sich nicht enthalten, den Wirt augenzwin-kernd zu fragen: Warum h.itte eigentlich das I lciscli, das Sie uns brachten, einen so ^iißlichen Nachgeschmack? Was war es denn?« »Das war Truthahn-/, stotterte der Wirt etwas verlegen. Moltke sah den Wirt scharf an und meinte: »So, Truthahn? Das hätte ich mir gleich gedacht. Aber wir müssen jetzt aufbrechen, sorgen Sic bitte dafür, daß unsere Truthähne gesattelt nnd vorgeführt werden!« -er- ''Ztfflhräot: F. n ....................... . . Vater nnd Sohn wegen Sckvari-schlichlnng hingerlclilel Der Fleischhauer und Gastwirt Anton Lan-ner aus St. Lorenz bei Mondsee hatte in der Zeit von Kriegsbeginn bis Frühjahr 1941 63 Rinder, 61 Kälber und 33 Schweinc schwarzgeschlachtet. Sein 24-iähriger Sohir Anton war ihm dabei behilflich und hatte Insbesondere den Verkauf des schwarzgeschlachteten Fleisches durchgeführt. Er war es auch, der die bei seinem Vater aufkommenden Bedenken zu zerstreuen wußte. Die beiden Kriegsverbrecher hatten sich vor dem Sondergericht in Linz zusammen mit dem Gastwirt Otto Kain aus Bad Ischl und der Gasthauspächterin Theresia Kirchberger aus Pettinghofen zu verantworten, die von den Hauptangeklagten größere Mengen dieses Fleisches zum größten Teil ohne Abgabe von Fleisciimarken bezogen hatten. Die beiden Hauptangeklagten wurden zum Tode verurteilt. Otto Kain erhielt dreieinhalb Jahre und Theresia Kirchberger zweieinhalb Jahre Zuchthaus. Die Todesurteile sind bereits vollstreckt. m. Bevölkerungsbewegung in Pettau. Beim Pettauer Standesamt wurden in der vergangenen Woche acht Geburten, eine Eheschließung und fünf Todesfälle gemeldet. Den Bund fürs Leben schlössen Robert V. Bacho und Kornelie Breg. Es starben: die 40-jShrigc Antonia Widowitsch aus Zichldorf, der 74 Jahre alte Johann Sorko aus Unter Haidin und der 72-jahrigL^ Blasius Prawditsch aus Türkenberg bei Sauritsch. m. Unfälle. Der 31-jährige Beamte Josef Konitsch aus der Mozartstraße erlitt einen linken Fußbruch, ebenso wie Ludwig Kara, 37 Jahre alt, aus Unter Rotwein bei Marburg. Beide wurden vom Deutschen Roten Kreuz ins Marburger Krankenhai'«« übergeführt. Vor 450 Jahren, am August 149^, brach der üciiuese Chistoph Colunibus mit seiner kleiticn Flotte auf, um den Seeweg nach Indien zu finden, Er segelte nach Westen in dem festen Glauben, daß er dann nach Indien kommen müsse. Dieser Glaube aber beruhte auf der Überzeugung, daß die Erde Kugelgestalt habe, eine Ansicht, die zu jener Zait von den meisten abgelehnt oder gar verlacht wurde. Seine Entdeckungsreise wäre nicht möglich gewesen ohne die grundlegenden Vorarbeiten Martin Beliaims. Er war es, der mit seinen Forschungen die Möglichkeit schuf, auf hoher See mit Hilfe der Beobachtung von Gestirnshöhen die Position des Schiffes zu bestimmen. Damit wurde er ein Bahnbrecher moderner Navigation. Unsterblichen Ruhm aber erwarb sich Behaim mit der Erfindung des »Erdapfels«, der 1942 zum erstenmal in Nürnberg hergestellt wurde. Vor wenigen Jahren wurde dieser älteste Erdglobus aus dem Besitze der Nürnberger Patri-zierfamilie Behaim angekauft und dem Germanischen Museum in Nürnbeg überwiesen, das ihn nun als kostbaren Besitz aufbewahrt. Martin Behaim wurde 1459 als Sohn der im zehnten Jahrhundert aus Böhmen nach Nürnberg eingewanderten Familie Behaim von Schwarzbach in Nürnberg geboren. Die Behaims, die zu den angesehensten Geschlechtern dieser Stadt zählten, betrieben einen ausgedehnten Tuchhatidel, in den auch der juiige Martin zunächst eintrat. Aber schon den Jungen interessierte der Tuchhandel weniger als vor allem die mathematische und astronomische Wissenschaft, zu der er sich bei dem Gelehrten Johannes Müller, genannt Regiomon-tanus, das Rüstzeug holte. Den 17-jährigen finden wir in den auswärtigen Niederlassungen des väterlichen Geschäftes, in den Niederlanden, in Mecheln, Antwerpen, in Frankfurt^Main. wo er die Messe besucht, und In Lissabbn, Diese Reisen und die Kenntnis fremder Städte und Länder nährten den weltweiten Siim des Nürnberger Kaufherrn-Sohnes, der sich in IJssabon durch seine mathematischen Kenntnisse und als Schüler des berühmten Nürnberger Regiomontanus schnell einen Namen machte, und nun endgültig dem Tuchhandel den Rücken kehrte. König Alphons und sein Nachfolger Johann II. beriefen den Nürnberger in ein Kollegium von Gelehrten, die .Junta dos matliematicos', die er bald führte, und die die Aufgabe hatte, den Seefahrern die besten zu schaffen. 1484—1486 nahm er an der Expedition teil, die Afrika umschiffen und den Weg nach Indien finden wollte, in Wirklichkeit aber nur einige Inseln entdeckte. Bald nach der Heimkehr der Expedition wurde Behaim von König Johann zum Ritter des Christusordens geschlagen und heiratete kurz darauf die Tochter des deutschblütigen Erbstatthalters der Azoren Jobst von Hürten. Bei Hofe stand er in hohem Ansehen, mit den Berühmten seiner Zeit stand er in regem Verkehr. Columbus nennt ihn seinen Freund. Mit reichern Wissen kehrt er 1491 nach Nürnberg zurück, wo ihm dann sein bedeutendes Werk, der .Erdapfel' gelang. In einer Inschrift auf der Südpolarkappe des Erdapfels hat Behaim es selbst vermerkt, daß dieser Erdapfel nach gründlichsten Kenntnissen der Bücher des Ptolomei, Plinius Strabonis und Marko Polo und eigenen Erfahrungen und Überlegungen 1492 in Nürnberg hergestellt worden ist. Behaim hat den Globus nicht mit eigener Hand angefertigt, sondern ihn von dem Nürnberger Maler und Formschneider Jürg Glockendon nach seinen Angaben herstellen lassen. Glockendon hat diesen ersten Globus in 15 Wochen für 15 Gulden sowie für »Wein, pir, prot und anderes... zumittag, dieweil er am Apfel malt« ausgeführt, Er besteht aus Pappe, die über eine Kugelform von Holzreifen gespannt wurde. Über die Pappe wurde Gips geschmiert, um so eine be.ssere Form zu erhalten und darüber ein Pergament befestigt, auf das die von Behaim entworfene Karte der Erde aufgemalt wurde, das Meer blau, die Länder braun und grün, die Schneegipfel weiß. In der Mitte hat die Kugel, die einen Durchmesser von 54 Zentimeter besitzt, eine eiserne Achse. Dieser Globus weist über 1100 geographische Namen und viele Beschreibungen auf und wenn auch nach unseren heutigen Kenntnissen vieles fehlerhaft war, so ist der Behaimsche Globus doch ein wissenschaftliches Denkmal von größter Bedeutung. Im gleichen Jahre, in dem Columbus als erster Europäer Amerika betrat, übergibt der ihm befreundete Nürnberger den Globus seiner Mitwelt. Beide trugen die Überzeugung in sich, daß die Erde eine Kugel und keine Scheibe sei, Behaims Vaterstadt Nürnberg hat ihm seine Entdeckung nicht gedankt, er ging wieder nach Lissabon und starb dort einsam am ?9, Juli 1.S07 erst 48-jährig in einem Hospital. Soin Globus aber eroberte schnell die ganze Welt A. M. Zweierlei Sirenen Ella erzählt stolz von ihrem neuesten Verehrer: 5(.Er nannte mich sirenenhafti« »Nun, nun«, sagte die »gute« Freundin, »so unangenehm ist dein Organ doch eigen* lieh gar nicht!« Faule Eier Der Sänger prahlte: »Nachdem ich meine Verpflichtungen in Amerika gelöst habe werde ich nun eine Konzertreise durch Afrika machen.« »Ja. haben Sic auch bedacht, daß ein Straußenei mehrere Kilo wiegt?<^ spottete einer der Zuhörer. r\uniiner i:iO »Mafbufgcr Teilung« 29. Juli 1942 Seite 7 tüietschatt X Ukrainischof SaUwcrk fördert wieder. In einem südukrainischen Hecken setzten unter Füliruiig eines Offiziers ein Unteroffizier und ein Gefreiter von einem Technischen Bataillon unter großen Schwierigkeiten in knapp vier Wochen ein Salzbergwerk wieder in Betrieb, das den Bedarf der Truppen ausreichend zu decken vermag und bereits über hundert ukrainischen Arbeitern und Arbeitermnen wieder Lohn und Brot gibt. Als die Wirtschaftsstelle der in jener üegend eingesetzten Truppe ihre ersten Erkundungen anstellte, fand sie keinen einzigen betriebsfähigen Motor, nur schwer beschädigte Maschinen und wenige noch ansässige Arbeiter vor. Mühsam machte man Facharbeiter in umliegenden Dörfern ausfindig, mit deren Hilfe aufgeräumt und die Förderungs-anlagen, die Zerkleinerungsmühlen, Sortier-inaschinen usw. instand gesetzt wurden. Viele Teile mußten In anderen Betrieben aufgespürt und ausgebaut werden. Auch Pferde für die Bewegung der Wagen unter Tage waren herbeizuschaffen. Aber allen Hindernissen zum Trotz konnte der angesetzte Termin eingehalten werden. Einst ging von hier aus ein reger Export nach den europäischen Nordstaaten, auch nach Sibirien und der Schweiz. Drei langgestreckte Flöze von beachtlicher Stärke und bester Qualität liegen übereinander. Das jetz neu gewonnene Salz findet Verwendung in der Fischindustrie am Schwarzen Meer für zusätzliche Truppenkost, zur Häutebehandlung bei den Schlächtereikompanien, in der Landwirtschaft und als Speisesalz für Truppen und Bevölkerung. X Tonnasesch wttod beeinträchtigt di^ Zuckerversorguns der USA. Die erfolgreiche Tätigkeit der deutschen U-Boote wirkt sich auf die Zuckerversorgung der USA immer stärker aus. Da nur 30 Prozent des Zuckerverbrauches der USA durch die Inlandsproduktion gedeckt werden kann, müßten für den Rest die Ernten Kubas, Puertorlkos, Perus und den Philimiinen herangezogen werden. Das stößt jedoch bei den immer akuter werdenden Tonnagemangel auf die größten Schwierigkeiten, während die Philippinen ja ganz ausfallen. Infolgedessen wird schon in allernächster Zeit eine weitere Herabsetzung der Zuckerrationen angeordnet werden müssen. X Auch Panama spürt Roosevelts Krieg. Wie in allen ibero-amerikanischen Ländern, verschärft sich nach Meldungen aus Panama auch dort die wirtschaftliche Lage immer mehr. Der Mangel an Benzin nnd Autoreifen wird ständig ernster. So mußte der mit Omnibussen durchgeführte Personen- und Postverkehr nach dem Landesinneren eingestellt werden mit dem Ergebnis, daß zahlreiche kleinere Ortschaften von der Außenwelt völlig abgeschnitten sind. Die Regierung hat daher beschlossen, das Benzin schärfstens zu rationieren. Die Nordamerlkaner kümmern sich nicht im gerinjcsten tmi die Bedürfnisse Ihrer Vasallen. Für Washington Ist nur wichtig, daß der riesige Bedarf an Treibstoff für die USA-Truppen am Panamakanal gedeckt wird. X Die Veriuste der britischen Ostasienbanken. Die letzten Devisenansweise der britischen Banken in Ostasien verraten das Ausmaß des wirtschaftlichen und finanziellen Zusammenbruchs des Empire infolge der japanischen Siege. Die größte der englischen Ostasien-Banken die »Imperial« verlor z. B. von ihren 179 FHialen nicht weniger als 177, die »Eastern« behielt nur eine von 13 Filialen. Eine Dividendenverteilung für 1942 wird schon jetzt als unwahrscheinlich, ja ausgeschlossen bezeichnet Dte Verluste der britischen Ostasienbanken ^nd nach Ansicht der Londoner Finanzpresse so groß, daß die Finanzierung des britischen Außenhandels durch sie in folgenschwerster Weise mitgenommen wird. Die Wirtschaft Sndostasiens ofld Rontinenlalenropa Das Institut für Wirtschaftsforschung untersucht die Möglichkeiten der Zusammenarbeit Südostasien ist durch Japans große militärische Erfolge mit einem Schlage in Jen Vordergrund des Weltinteresses gerücltt. In-dochina, Thailand, Malaya, Birma, Inselindien, die Philippinen — bis vor kurzem nocli zum großen Teil reiciie Kolonialgebietc europäischer Mächte und der Vereinigten Staaten — sind binnen weniger Monate ülie-der der von Japan erstrebten »Sphäre gemeinsamen Wohlstandes in Uroßostasien« geworden und sehen nun einer umwälzenden Neuordnung ihrer gesamten wirtschaftlichen und staatlichen Daseinsfonn entgegen. Japans berufene Sprecher haben indes von Anfang an erklärt, daß der neue Großrauni nicht exclusiv sein könne und dürfe, sondern daß es Japan im Gegenteil begrüßen würde, wenn insbesondere die mit ihm befreundeten europäischen Achsenmächte und der unter ihrer Fülirung sich bildende europäische Oroßraum mit Oroßostasien baldmöglichst auch wirtschaftlich auf engste zusammenarbeiten könnten. Zur Vorbereitung dieser Zusammenarbeit sucht nun das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung in einer soeben erschienenen umfassenden Veröffentlichung einen Beitrag zu liefern, der nicht nur die Wirtschaft der einzelnen südostasiatischen Länder eingehend durchleuchtet, sondern auch bemerkenswerte Aufschlüsse über die Wirtschaftsprobleme des gesamten großostasiatischen Raumes und seine bisherigen Beziehungen zu den übrigen Ländern, insbesondere auch Kontinentaleuropa, gibt. Exportorientierte Kolonlaiwirtschaft Als Siedlungsgebiet für die europäischen Völker kam Südostasien aus klimatisciien Gründen und wegen seiner ohnehin schon dichten Besiedlung nicht in Betracht. Der koloniale Charakter zeigt sich in der Wirtschaft deshalb vor allem darin, daß auf die primitive, weitgehend selbstgenügsame Wirtschaft der Eingeborenen eine fast ausschließlich exportorientierte Kolonialwirtschaft gleichsam aufgepfropft wurde. Oft hat das zu einem ausgesprochenen Dualismus der Betriebsformen geführt:, der im allgemeinen nur wenig marktverflochtenen eingeborenen Bauernwirtschaft auf der einen Seite und dem meist unter europäischer (aber teilweise auch chinesischer) Leitung stehenden kapitalistischen Kolonialbetrieb auf der anderen Seite, Der Bergbau und die nur schwach entwickelte Industrie bilden noch heute praktisch fast ganz ein Reservatgebiet solcher kapitalistischen Unternehmungen. Auch in der Landwirtschaft ist der kapitalistische Betrieb (Plantagen) teilweise weit verbreitet, besonders in Malaya, Niedcr-ländisch-Indien und Britiscli-Borneo. Auf den Plantagen werden fast nur Exportprodukte angebaut, jedoch haben sich auch Eingebo-renenwirtschaften im Verlauf der letzten Jahrzehnte teilweise der Exportproduktion zugewendet. Mit der ausschließlich nach den Qewlnn-möglichkeiten am Weltmarkt orientierten Kolonial wir tschaft hängt es auch zusammen, daß die Produktion Südostasiens ziemlich stark vereinseitigt wurde. Das Institut lehnt es zwar ab, diese Gebiete direkt als Mono kulturgebiete 'Zu bezeichnen, aber es hebt doch hervor, daß mehrfach zwei, drei oder vier Produkte die Hälfte oder gar drei Viertel der Qesamtaurfnhr eines südostasiatischen Landes ausmachen. Von der Ausfuhr des gesamten Raumes entfielen 1938 fast ein Viertel auf ein einziges Produkt, nämlich Kautschuk, und die nächsten zwei Viertel auf nur sechs Produkte bzw. Produktgruppen, nämlich Erdöl und Erdölerzeugnisse, Reis. Zinn und Zinnerze. Zucker ünd Melasse, Kopra und Tee. Für die Versorgung des Weltmarktes war Südostasien daneben aber noch Rapsbau tut not! Etn Film vom Rapsanbau, den Jeder im Unterland sehen mafi Bei allen Filmvorführungen in der Unter-steiermark, die die Ganfilmstelle veranstaltet, wird auch ein Kurzfilm des Reichsnährstandes gezeigt, den Jeder Bauer gesehen haben muß. Dieser Film tr> den Titel „Landvolk, das geht dich an" und beschäftigt sich mit der heute für unsere Volksemährung so wichtigen Frage des Olfruchtanbaues. Selten wurde für das Auge so sichtbar und deutlich gezeigt, warum gerade der Ölfruchtanbau unter allen Umständen gesteigert werden muß wie durch diesen Film, der uns einen kurzen Blick in die Fabriken, in die Rüstungsindustrie, in die Kampffelder unserer Soldaten und die Arbeitsstätten der Großstädte werfen läßt, wo unermüdlich für den Sieg gekämpft werden muß. Waffen und Mimition entstehen, Hirne und Hände regen sichl Aber alle diese Frauen und Männer, die für den Sieg kämpfen, brau-chen Fett und Millionen wollen täglich verpflegt sein. Millionen brauchen ein kräftiges Essen. Wir sehen die Truppe auf dem Marsch, den Soldaten auf den Gulaschkanonen, den Schwerarbeiter in dem Walzwerk nnd in dei* Werkskantine. Schon diese wenigen Bilder des Films genügen, um uns die Bedeutung der Fettproduktion klar zu machen. Wollen wir Front und Heimat aber mehr Fett liefern, so müssen wir mehr Raps und Rübsen anbauen. Der Rapsanbau muß mehr als verdoppelt werden, wollen wir die Ernährung von Front und Heimat sichern. Im Unterland wird nun der Film „Raps tut not" In den einzelnen Kreisen in den nach-Btphenden Ortschaften vorgeführt: Kreis Marburg-Land: 1. August in Unterpulsgau, 2. August in Frauheim^ ^ August in Schleinitz-Dobrofzen, 5. August in Schleinitz, 17. August in Ranzenberg, 18. August in Ku-nigund, 19. August in Witschein, 23. August in Rast, 24. August in Schober, 25. August in Gams, 26. August in Zellnitz, 27. August in Lorenzen a. B., 28. August in Rottenberg, 29. August in Mahrenberg, 30. August in Reif-nigg, 31. August in Wuchern. kreis Marburg-Stadt: 6. August in Flugmo-torenwerke Marburg, 7. August in Zwetten-dorf, 20. August In Rotwein, 21. August in Kötsch, 22. August in Lembach. Kreis Pettan: 3. August in Kranichsfeld, 8. August in Golldorf, 9. August in Haidin, 10. August in Treuen, Ii. August in St. Marsun, 12. August in GroB-Sonntag, 16. August in Leonhard. Kreis Luttenberg: 13. August in Wernsee, 14. August in Kreutzdorf, 15. August in Abstal, Kreis Cilli: 2. August in Packenslein, 3. August in Lutzbach, 4. August in Leutsch, 5. August in Laufen, 6. August in Oberburg, 7. August in Rietz, 8. August in Praßberg, 9. August in Fraßlau, 10. August in Heilenstein, 11. August in Franz, 12. August in Osterwitz, 13. August In Arndorf, 14. August in Kassase, 16. August in Store, 17. August in Römerbad. Kreis Trifail: 18. August in Stcinbrück, 19. August in Galeneck, 20. August in Ratschach. Kreis Rann: 21. August in Savenstein, 23. August in Haselbach, 24. August in Zirkle, 25. August in Munkendorf, 26. August in Do-bova, 27. August in Globoko, 28. August in Pischätz, 29. August in Reichenburg, 30. August in Reichenstein, 3t. August in Drachenburg. bei einer ganzen Reihe ihrer absoluten Höhe nach weniger ins üewlclit fallender Erzeugnisse von entscheidender Bedeutung, so z. B. bei Hanf, Wolfranierz, Chinin, Gewürzen und Kapok. Bei einzelnen dieser Produkte, z. U. bei Chinin, Kapok nnd Manilahanf, hatte Südostasien auf dem Weltmarkt geradezu eine Monopolstellung itine. Überschüsse für die befreundeten Machte Von besonderem Interesse sind aucli die Ausführungen über »die Stellung Südostasiens in der von Japan erstrebten großostasiatischen Sphäre gemeinsamen Wohlstandes«. Für Japans Kriegswirtschaft ist danach die Gewinnung Südostasiens von entscheidender Bedeutung, vor allem im Hinblick auf die we.sentlich erweiterten Möglichkeiten seiner Versorgung mit Reis, Eisenerzen, Bauxit und vor allem Treibstoffen. Bei der Mehrzahl der Hnuptausfuhrprodukte Südostasiens ist die Fassungskraft des ostasiatischcn Raumes sogar zu gering, um die bisherigen Ausfuhrüberschüsse allein aufzunehmen. Das gilt vor allem von Zinn, Gummi, Hanf, Zucker, Reis und Mais sowie in teils noch höherem Grade von pflanzlichen ölen, Ölfrüchten, (Msaaten und Tee, die schon im Bereich des Yen-Blocks zu den Überschußprodukten gehörten. Japans Bedarf an einzelnen dieser Produkte wird zwar voraussichtlich ganz erheblich wachsen. So ist z. B. geplant, mit den Überschüssen an Hanf zumindest vorläufig das Defizit an anderen Textilfasern, vor allem an Jute, auszuglcicl»en. Ebenso soll Zinn auf Grund der Entwicklung neuer Legierungen den Mangel an anderen Metallen ausgleichen helfen und Gummi als Substitut für Leder und andere Stoffe verwandt werden. Teilweise beabsichtigt Japan auch die traditionelle Exportproduktion Südostasiens auf solche Produkte umzustellen, an denen im großostasiatischen Raum Mangel besteht, vor allem auf Baumwolle, die ebenso wie die anderen großen Textiirolistoffe, in Südostasien noch kaum gewonnen wurde. Darüber hinaus aber hofft Japan einen Teil der Produktionsüberschüsse Südostasiens später wiederum in Übersee absetzen zu können. Es haKalso keineswegs die Absiclit, die südostasiatrsche Produktion ausschließlich auf die Bedürfnisse des eigenen GroBraumes abzusteHen. sondern sucht im Gegenteil schon jetzt einen Teil der laufenden Produktion einzulagern, um, sobald es die Verhältnisse gestatten, insbesondere den Handel mit den befreundeten Mächten Europas aufzunehmen. Notwendige Einfuhr aus Europa Diese weitsichtige Haltung wird Japan nicht nur durch die Rücksicht auf die Produktionsstruktur Südostasiens, sondern auch durch dessen Ernfuhrbedarf nahegelegt. Geht man von den Verhältnissen der Vorkriegszeit aus, so hätte Japan einen Teil des Einfuhrbedarfs Südostasiens zwar ohne weiteres allein decken können, ohne seine Ausfuhr nach den übriijen Räumen des graßostasiirti-schen Raumes einschränken zu müssen. Bei einer ganzen Reihe wichtiger industrieller Fertigwaren war aber die japanische Aus- fuhr schon vor Jtm Kr.tyt wesentlich niedriger als der siiHf;stc*isia*isthe Einfhurbe.'arl. Vor allem \\ar dies der Fall bei Metallhalh-und Fertigwaren, Maschinen und Apparaten, Fahrzeugen und chemischen Erzeugnisse:!. Bei diesen Waren wird Japan auch nach de^n Kriege voraussichtlich un Lnge Zeit n'cit in der l äge sein, den FLinfuhrbedarf Südostasiens zu decken, zumal dieser mit der geplanten F>schließung dieser Gebiete noch beträchtlich wachsen wird. Die MithiM^i Deutschlands und der übrigen europäischen Länder bei der zukünftigen Erschließung Südostasiens ist vermutlich auch aus diesen Grunde gerade in der letzten Zeit von japanischer Seite mehrfach als willkommen bezeichnet worden. X Phospborlthigcr in der Ukraine. Während in der Kolchoswirtschuft der Stalldun^ meist ungenutzt blieb, wurde die Fruchtbarkeit der ukrainischen Schwarzerde auch unter der Sowjetherrschaft schon in gewissem Umfange durch Verwendung von Mineraldünger erhöht. Außer den jetzt zerstörten Fabriken zur Herstellung künstlichen Düngers fanden sich größere Phosphoritla^er in der Gegend von Ssumy, von wo als Transportwege die Wasserstraßen der Fiesiia und des Dnjepr zur Verfügung stehen, sowie ein kleineres Lager bei Kanienez-Podolsk. D ss bedeutendste Vorkommen das zwischen Wo-ronesch und Kursk liegt, kam erst in den letzten Wochen durch das Vordringen der deutschen Truppen in deutsche Hände, fs war noch bis zuletzt in Betrieb und soll ebenso wie ein Lager bei Isiuni niöglicn ,t bald wieder in Abbau genommen werden. Spaet und JMctim : Das »Braune Band« für Reiter W. Held. Das ^Braune Band von Deutschland wurde vom Kuratorium dem Reiter \V. Held für seinen Siegesritt auf Gradivo zuerkannt, das ihm vom Gauleiter Giesier überreicht wurde. : Kirsten schneller als Ragnhild. In Sonderburg siegte die dänische Schwimmerin Kirsten Oye Petersen über 100 m Kraul in 1:05. Diese Zeit würde einen neuen Landesrekord bedeuten, den Ragnhild Hveger mit 1 :Oö,l hält. Da jedoch Start- und Zielplatz nur behelfsmäßig hergerichtet waren, kann eine An-erkenmmg nicht erfolgen. : Concordia Aj^ram siegt in Bulgarien. Concordia Agram trug am Wochenendc zwei Freundschaftsspiele in Bulgarien aus. Daü Treffen gegen Mazedonia Sko|>lje wurde mit 3:1 (2:1) gewonnen, (dagegen endete die Begegminug mit Lewski Sofia torlos. : Kroatien siegte im Tennis gegen Rumänien mit 3:2. Im Tennisländerkampf gelang* es Rumänien, noch am Schlußtage das Gesamtergebnis auf 2:3 zu verbessern. Im letzten Treffen siegte Constantin Tanasescu über Josef Pallada mit 6:2, 6:0, 6;2. : Sportfischerei in ItaHen. Auf Anreguns: des Generalkommissars für italienische Fischerei beschloß der Präsident des Italienischen Olympischen Komitees, Nationalrat Manganicllo, die Gründung eines 3>Italienl-schen Sportfischerei-Verbandes':. Präsident des neuen Verbandes ist Nationahat Frangi-otto Pulle. "^1 Weltbild Von den III. Deutschen Leichtathlctik-Kriegsmeisterschaften im Olympia-Stadion in Berlin Oben links: Meister Woellke bei seinem Wurf von 15,74 Meter, der ihm den Meistertitel einbrachte. Daneben: Karl Ritter von Halt beglückwünscht die Ersten der 2(X) Meter für Frauen. Vorn die Siegerin Erika Bieß, die auch im Hürdenlauf der Frauen den Titel errang. Unten links: Hie neiie Deutsche Meisterin im Spoerwuf, llernin Bauma (Wien) die sich mit einem Wurf von 46,23 Meter den Titel erkämpfte. Daneben: Ein Moment aus dem 8Ü-Meter-Hürdenlauf für Frauen Stil» 8 Zeftimirt 20. 3a1I IM Huwwf TKj füc du !hau Nicliis onkomnea lassnl Wenn ;in sehr heißen Tagen leicht ver-deittliche Lebensmittel trotz aller Vorsicht doch nicht frisch geblieben sind, so sollte man sie nicht gleich wcßschütten, sondern versuchen, ob sie nicht doch in irgendeiner Form verzehrt werden können. Rohe, angesäuerte Milch läßt man bis zum Ulck-werden stehen und verwendet sie dann hei der Zubereitung von Salattunken, beim Andicken von Tunken sowie zlim Rohessen. Hat sich in einem kinderreichen Haushalt ein Vorrat an Milch angesammelt, bei der sich bereits die Molke abgesetzt hat, so läßt man die Milch an war- | mer, aber nicht heißer Herdstelle stehen,' bis die Milch gerinnt. Die Flüssigkeit gießt man durch ein Haarsieb, läßt sie gut abtropfen und verbraucht den Rückstand als Weißkäse. Die bekanntlich sehr nährstoffreiche Molke läßt sich ebenso wie Sauermilch bei der Herstellung von Süßspeisen, Tunken usw. verwerten. Auf die gleiche Art kann auch einige Tage stehende Buttermilch verwendet werden. Bereits abgekochte und dann sauer gewordene Milch können wir zur Bereitung von Eierkuchen oder ähnlichem hinzufügen; außerdem lassen sich unter Zugabe von Bmdemitteln (Kartoffelmehl) Suppen oder Nachspeisen damit zubereiten; man muß jedoch während des Kochens kräftig rühren, um ein Zusammenziehen zu verhindern. Ranzig schmeckende Butter knetet man gut in Salzwasser durch und gießt dieses dann . ab. Ist der Geschmack trotzdem unange-' nehm, so wird die Butter ausgelassen und zum Kochen oder Backen genommen. Das Feuslerpaizei Fensterputzen scheint eine einfache Arbeit /M sein. Und doch kann man grundlegende Fehler dabei machen. Keinesfalls sollte man je Soda oder Spiritus dem Putzwasser zusetzen, denn beides hinterläßt auf der Scheibc einen gewissen Niederschlag, der Klarheit uid Glanz des Fensters — vor allem bei Sonnenschein beeinflußt. Lauwarmes Wasser uM saubere Leinenlappen, meist die Flicken aus alten Bettwäschen, sind die üblichsten FensterputzmitteL Man wäscht die Scheiben und das sie umgebende Holz gründlich ab und fängt erst mit dem Abtrocknen an, wenVi das letzte Spülwasser vÖHig abgelaufen ist. Sehr schmutzige Fenster aber putzt man am ^ schnellsten, leichtesten und gründlichsttti ' mit Sidol. In Rolchem Falle erledigt man zuerst das Abwaschen des Holzes, dann trafst man so dünn wie möj^ich Sidol oder ein anderes, gleichartiges Putzwassrr auf. lÄflt es eine Minute trocknen und reibt dtnn mit dem zweiten Lippen die Schcibe klar. Spritzer von Ölfarbe entfernt man vorsich-tig mit einem scharfen Rasiermesser; eine alte Rasierklinge i.st ausgezeichnet da?u geeignet. Fliegenschmutz wird mit warmem Wasser abgetupft. Sehr empfehlenswert ist es, die Fenster von außen flüchtig alle vierzehn Tage einmal abzuwaschen. Man wird I erstaunt sein, wie lange es daiin dauert, ehe sie eines gründlichen Putzens bedürfen. Nie sollte man die Fenster putien, wenn die Sonne darauf scheint, da sie zu schnell auf-I trocknet und man deshalb beim Polieren ' Schwierigkeiten hat. t Elise Skibbe Amtliche Bekanntmachungen DER OBERBDRGERMEISTER DER STADT MARBURG (Dran) A. 'AI 440/10.R/M-42. Betrifft» Anszahlung von FafniHenunterhalt. Kundmachung Di« Angcbörigra der zur WfbriDacbt und zun Soodfrejn* »all (Wehrmannschaft) Eini^rrückleo werden darauf aufnerktam P^marbt, daß tlih Au.^zahlntiKm dfs Familirnunterhaltei für d«o Manat Au(;ust 1912 wie folgt erfolgen wird: BuchMabc A—L Tom 1. 8. 1942 bis eiotcUießlicb 3. 8. 1942; Buchstabe M—Z t.oih 4. 8. 1942 bis einscblieSHcfa 7. 8. 1942. Die Rfibenfolge richtet licb nach de» Anfaussbuchstaben dei Srhreibnamrrs des Eingerürktrn, nicht aber nach den Schreibaa» mrn der familirnunterhah^brrerhtigten Personen. Die Auirahlung erfolgt täglich von 8—12 Uhr. ' L A. Fraoi Radi e. k- D E R I ANDRAT DES K REISES RANN Vmrimutbmruna Der Landwirt Josef Bratschun in Mrtschnasela U, Gemeinde Reichenstein, wurde vom Landrat des Kreises Rann wegen Verkauf von selbsterzeugten Rotwein der Sorten« klasse II zum übermäßigen Preise von 4.— bis 5.— RM pro Liter mit einer Strafe von 500.— RM belegt. Der zu Unrecht erzielte Mehrerlös im Betrage von 995.— RM wurde ebenfalls als verfallen erklärt. 7;^|j Die Sportgemeinschaft Pettau des Amtes Volkbll-dung ruft die Volksgenossen zum ; Relchssportabzelchenkars für Männer und Frauen auf, der Donnerstag, den »iO. 7., beginnt und sechs Wochen dauert. Ort: Sportplatz in der Friedauer Straße. Angesichts des regen Interesses, das der frühere Pettauer Sportklub bei allen Teilen der Bevölkerung fand und der vielen Beweise bereitwilligen Verständnisses für alle Erfordernisse der neuen Zeit, rechnen wir bestimmt damit, daß gerade die Pettauer Volksgenossen die überragende Rolle des Sports im Reich erkannt haben und in grußer Zahl die hohe, nun zu erringende Auszeichnung anstreben werden. 7313 Zur Teilnahme berechtigt ist jedes Mitglied des Stei-rischen Heimatbundes. Voraussetzung ist der Besitz der Jahressportkarte (0.50 RM). Auskünfte und Anmeldung In der Meldestelle des Amtes Voikbildung, Pettau. Färbergasse .*?, Kursbeitrag RM 2.50. Der Oberfcrürgermeister der Stadt Marburg/Drau Wirtschaftsamt Zahl 72:1 Marburg, den 28. 7. 1942. Verlautbwung Alle Verkaufs- und Lieferstellen des Stadtgebietes, die ppwerbsmaRig bezugsbeschrünkte Seifenerzeügnisse und Wagchralttel in den Verkehr bringen, haben ihren am 31, Juli 1942 vorhandenen Bestand an Feinseife alter Art (Tol-letteseife) dem Wirtschaftsamt der Stadt Marburg a. d. Drau (.Seifenstelle, Rdthausplatz 8) bis zum 10. August 1942 zu melden. 7293 Im Auftrage; gez. Dr. Weber. NEOKRATIN In Ihr«, »»•ctun, iu 8 RHlIf 4594 Klelaerflnzeiier aASTWIKTSCHAPT rSCHBLiai Mootr MmtH-PtAn wegen Gefolgschaftsurlaubes vom 1. bis 15. August f •IChlMSCfl 181 UHNI 3161 S|Hjj||||D für leidende Bebte der Frauen, die Ulli Irl i sf^hen und gehen, in vcrschie-OMIN denen Preislagen FO Beratungsstellen ZUM INDIANER, Orai, H^rr^ngats« 2t neben Caf6 Herrenhof OUMMIHOF, Gm, Sporgattt 4 neben Luegg, sowie FRAUENHEIL, Grai, Albrachlgats« f Verlangen Sic Maßkarte iiiiiiiminiiiiiiiiiiiililillllllilllllliiltllliililllllllllllllllilll Jedet Wort kostet fflr Stelleneesuch« 6 Rpt das lettEedruckte Wort ?6 Rpl tUr Geld. Realitl-tenverkehr. Brielwechset . _. ,. , und Heirat 13 Rpf. das fetttadruckta W®'* Dbrlsen Wortantelgen 10 Rpf, dal jettiadruckte Wort 30 Rpl. De Wortnreia tUt bis tu 13 Buchstaben ta Wort. KennwürtiehDhf bei Abholunß der Antebote 35 Rpf. bei 2u»en-duna durch Poai oder Boten 70 Rpl AuskunftsRcbühr ftlr Anieieen mit dem Vermerk: »Auskunft Is der Verwnltung oder Qesctilftssteile« 20 Rp(. Aoteicen AnnahmeichluB; Am Tage vor Crtchrinen um 16 Uhr. Kleine AnzeiKea verdea nur deien Voreinsendung des Betraices (auch cUltige Briefmarken) aulganommen. MlndesU;ebühr für eint Kleine Anzeige I RM. BURG-KINO """" Heute 16,18.30,21 Uh) Menschen, Tiere, Sensationen § mit Harry Fiel, Ruth Eweler, Elisabeth Wendt, Für Jugendliche zugeiassenl Heute 16,I8J0.21Uhi Anuschka Fär Jugendliche iricht zagetassen! Wir ikaben geheiratet; SchnaclMl Albert Schiuehei Anf ela lUti Harbvrf-BniBBd«»rf, 27. Juli 1042 7295 Vor CiiistellanK voa Arbeita-Icriften muB die Zustimmung des suxtindieen Arboltsamtes eingeholt werden Schlossergehitfe wfrd aufgenommen. Marburg, Hinden-burgstraße 25a, Engelbert Ledwinka. 7288-6 Rüstiees Hausnieisterehepaar für EroBe Villa und Garten gesucht. Zuschriften unter »Arbeitsam und verläßlich« an die Verw. 7125-6 fttotUSt§H umI Zu kaufen gesuclit Pensionshaus / Erholungsheim, möglichst Kurortbetrieb, pachtet oder kauft stabiler, bei Altreichgästen weitbekannter Betriebsführcr. 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Österreich, auch ih der 2. od. 3. Qualität, kauft lautend gf'gen sofortige Kassa; Müller, Wien - Atzgersdorf, Postfach 10. 6565-4 UtUik^esiukt Wachmlnner für die besetzten Gebiete iiti Westen gesucht. In Betracht kommen in erster Linie Rentner, Pensionisten und einsatzfähige invalide, sowie auch Arbeitskräfte, welche nicht in einem festen Arbeltsverhältnis stehen. Bewerber, welche bereits in einem kriegswichtigen Arbeitsverhältnis stehen, oder dafür In Frage kommen scheiden aus. Unbescliolten-heit Ist Voraussetzung. Anfragen sind an die zuständigen Arbeitsämter zu richten. Nähere Auskünfte durch die Dienststelle in Graz, Alte Poststraße 107. Thiel Rudolf, Werbeleiter. 2609-6 2ii ffiitith fftsutkf Büroraum, ev. mit Telefon, sofort gesucht. Anträge unter »Sofort« an die Verw. '100-8 Beamter sucht möbl. Zimmer füi Wochentags bei voller Bezahlung ab sogleich oder ab 1. September. 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