poälnins plsösns v Aotovini. Nr. 27. Erscheint jeden Mittwoch. 4. (19.) Jahrgang. Organ der Gottscheer Sauerupartei. Aezngspreise: Jugoslawien: ganzjährig 25 Din, halbjährig 12-50 Din. D.-Oesterreich: ganzjährig 34 Din, halbjährig 17 — Din. Amerika: 2 50 Dollar. — Einzelne Nummern KO Para. ZUM Kapitel „Gottscheer Sparkalsa". Vor etwa 40 Jahren haben sich in der Stadt Gottschee etliche Herren zusammengetan, um daselbst ein Institut zu schaffen, das der einheimischen Bevölkerung zugute kommen soll und aus der Arbeit dieser selbstlosen Männer entstand die Gott- scheer Sparkaffa. Der Ausschuß dieses Institutes wurde jederzeit von der Gemeindevertretung Gott¬ schee gewählt und man kann heute ruhigen Ge¬ wissen« sagen, daß gerade in dem Sparkassa- ausschusse stets Männer mitgewirkt haben, die sich ganz und gar dem Wohle des Institutes ge¬ opfert haben. Die Früchte dieser Arbeit sind auch nicht ausgeblieben, Die Gottscheer Sparkassa ent¬ wickelte sich ruhig und stetig und war in kurzer Zeit eine Musteranstalt, die bald in jeder Hinsicht ihre Schwesterinstitute in Kram überflügelt hatte. Aus dem soliden Grundbaue unserer Sparkassa heraus war es auch nicht verwunderlich, daß unsere Bevölkerung zu derselben großes Vertrauen faßte und dortselbst ihr erspartes Geld anlegte oder bei Geldbedürftigkeit Geld auslieh. Diese Grundlage hat sich von dem Zeitpunkte an voll¬ kommen geändert, wo die ohne Mitwirkung der Deutschen gewählte Gottscheer Gemeindevertretung einen Sparkassaausschuß zusammenstellte, der in keiner Hinsicht den Interessen und Intentionen des Institutes entsprach. Die Sparkassaeinlagen be¬ stehen zu 95°/o aus den Geldern unserer ein¬ heimischen deutschen Bevölkerung und das Institut konnte auch nur solange blühen und gedeihen als deutsche, selbstlose, um das Interesse der Spar¬ kasse sich bemühende Herren im Ausschüsse gesessen sind. Doch die neue Gemeindevertretung kümmerte das Wohl der Sparkassa nicht. In erster Linie Landnmmls Winterabende. Die bäuerliche Pferdezucht. Von Kreistierarzt Georg von Zippelius. 2 Wanderversammlung. Deshalb, meine Herren, fordere ich viel Be¬ wegung von den Fohlen. Bewegung im Stalle und Bewegung im Freien. Bewegung im Stalle durch Anbringung von sogenannten Lausständen, und wenn dieselben nur so groß sind, daß sich das Fohlen um sich selbst drehen kann, so daß es nur nicht im Stalle ruhig stehen muß. Es hat ein solcher Laufstall, abgesehen von allem an¬ deren, noch den Vorteil, daß das Fohlen sich nicht durch das Abstreifen der Halfter oder durch Ein¬ hauen der Kette mehr oder minder schwere- Ver¬ letzungen zuziehen kann. Bewegung im Freien muß dem Fohlen zu jeder Jahreszeit und bei dem schlechtesten Wetter ver¬ schafft werden. Im Sommer sorge man für schattige Tummelplätze. In großen geschlossenen Ortschaften Mittwoch, den 5. Inti 1922. mußte das Parteiprinzip gewahrt werden und in zweiter Linie sollte das Institut zum Tummel¬ platz der einzelnen politischen Kämpfe herabsinken. Damit diese Ränke der Bevölkerung gegenüber bemäntelt werden, wurden von 14 Ausschußmit- gliedern auch 5 Deutsche in den Ausschuß gewählt, eine Anzahl somit, die von vornherein in Spar- kassasachcn zur Ohnmacht verurteilt war. Wir haben schon damals den Standpunkt vertreten, daß die Deutschen nur dann in den Ausschuß einzutreten haben, wenn sie die Mehrzahl der Mandate erhalten, da ja überwiegend das Geld- interesse der deutschen Bevölkerung zu schützen ist, doch verhallten unsere Warnungen im Winde. Nunmehr der neue Ausschuß mit seiner Arbeit begonnen hat, hat es sich auch herausgestellt, wie angebracht unsere Warnungen waren. Kaum han¬ delte es sich darum, die Beamtenschaft der Spar¬ kassa zu ergänzen, als der politische Kampf schon seinen Anfang nahm. Gegen einen Großteil der Ausschußmitglieder wollte und will eine Partei einen Beamten in die Sparkassa bringen, der den gesetzlichen Qualifikationen in keiner Hinsicht entspricht. Hier zeigte es sich sogleich, daß diesen Herren das Parteiinteresse mehr am Herzen gelegen ist, als das Wohl der Sparkassa. In der Er¬ kenntnis ihrer ohnmächtigen Rollen haben nun die deutschen Mitglieder der Sparkassa ihre Mandate niedergelegt, was wir nur billigen können, da innerhalb der Sparkassa nicht Dinge durchgeführt werden sollen, für deren nachteilige Folgen auch die Deutschen die Mitverantwortung zu tragen haben. Durch den Austritt der Deutschen und auch anderer angesehener Mitglieder der anderen Nation ist nunmehr in der Sparkassa eine Krise eingetretcn, deren Folgen noch nicht abzusehen dringe man auf die Einrichtung von Gemeinde- Tummelplätzen, welche während des Tages von allen Tiergattungen abwechslungsweise benützt werden können. Ist kein größerer oder Gemeinde- Tummelplatz einzurichten, so macht man sich im Hofe oder im Garten mittelst mehrerer Hopfen¬ stangen einen Lausstand, der, bei einigem Schutze gegen die Sonne, während des ganzen Tages dem Fohlen zum Aufenthalte dienen kann. Durch die ungehinderte, freie Bewegung wird auch die Verdauung gefördert, der Appetit ver¬ bessert und der große, schlaffe Hängebauch, wenn das Futter nicht gar zu gehaltlos ist, zum Ver¬ schwinden gebracht. Für den künftigen Dienst des Pferdes kommt aber noch ein sehr wichtiger Faktor in Betracht, der nur durch reichliche Bewegung in wünschens¬ werter Weise zur Ausbildung gelangen kann und das ist die regelmäßige Beschaffenheit der Fuß- stellungen und damit auch dec Hufe. Stallfohlen haben unbrauchbare schiefe und enge Hufe; Hufe, welche nachträglich jede anstrengende Dienstleistung auf Pflaster, harten Straßen und bei schneller Bewegung verbieten. Bries« ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichte sind an die Echriftleitung zu senden. — Anzeigen-Aufnahme und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje. sind. Wir sind nun der Meinung, daß unsere Sparkassa nur dann wieder ins Gleichgewicht gebracht werden kann, wenn in den Ausschuß deutsche Männer im Verhältnisse der Einlagen gewählt werden. Dies ist aus jeden Fall not¬ wendig, damit das bei der Bevölkerung bereits schwindende Vertrauen wieder hergestellt wird. Sollte aber das bisherige Spiel weitergetrieben werden, so sind wir überzeugt, daß unsere Spar- kassa in einem Jahre nicht mehr besteht, was einerseits sehr zu bedauern wäre, anderseits aber zeigen würde, wie weit die unduldsame Politik in einem Geldinstitute führt. Noch ist es noch nicht soweit gekommen und noch ist es Zeit, unsere Sparkassa zu stützen, aber nur unter den bereits angeführten Moladitäten. Drum caveänt consules! Der Allgemeine Linkaufsverein. Sonntag den 16. Juli wird im Hotel Stadt Triest die diesjährige ordentliche Hauplversamm- lung mit dem Beginne um-9 Uhr vormittags stallfinden, bei welchem Anlasse der Vorstand eine Übersicht über das abgelaufene Geschäftsjahr bringen wird. Derselbe wird, wie ja allgemein verständlich, besonders viel des Interessanten ent¬ halten, weil der Verein die wirtschaftliche Krisis des abgelaufeuen Geschäftsjahres nicht parieren konnte. So kam es infolge besonders ungünstiger Umstände zum Verkaufe des Geschäftes und der genossenschaftlichen Jndustriewerke, wobei der Ver- ein einen großen Schaden erlitt, da beides heute einen bedeutend höheren Wert repräsentieren würde als zur Zeit des Verkaufes erzielt werden konnte. Um alle diese Vorkommnisse verständlicher zu machen, muh auf die Jahre unmittelbar nach Mehrere Stunden lang muh jedes Fohlen während des Tages freie Bewegung haben. Diese freie Bewegung Hal jedoch nicht nur auf die Ausbildung der Knochen, Muskeln und Glied¬ maßen einen maßgebenden Einfluß, auch die Aus¬ bildung der Brust, sowie die Bildung des Blutes ist von der ungehinderten freien Bewegung abhängig. Der Trieb zu spielen, sich zu tummeln, un schnellen Laufe sich zu bewegen, ist für jedes junge Tier und demnach auch für die Pferde Natur¬ bedürfnis. Durch die kräftige Bewegung wird das Herz, die Dampfmaschine des ganzen Körpers groß und leistungsfähig, damit es den Ernährungs- faft — das Blut — lebhaft im Körper herum- treiben kann, die Lungen und der Brustkasten werden gewöhnt, sich auszudchnen, es kann mehr Lebenslust in den Körper eintreten, der Ernährungs¬ prozeß geht lebhafter vor sich, gerade wie das Feuer im Ofen besser brennt, wenn ich das Aschen- türchen öffne. Mache ich alle Zuglöcher am Ofen zu, daß keine Luft mehr in denselben eintreten kann, dann geht das Feuer allmählich aus. Ebenso geht's mit dem Tierkörper. Sobald nämlich keine frische Luft mehr in den Ofen des Körpers, in Seite 106. Beendigung des Weltkrieges zurückgegriffen werden. Damals, im Herbste des Jahres 1918, übernahm der jetzige Ausschuß die Funktionen im Einkaufs- verein mit einem Gesamtbetriebskapitale von un¬ gefähr 30.000 K, Das war schon für die dama¬ ligen Zeiten nicht mehr hinreichend, um Waren, welche für die Mitglieder am Lager gehalten werden sollten, bar zu bezahlen. Der Verein operierte daher, wie es seit seinem Bestehen der Fall war, mit Krediten, wie die meisten Kauf¬ leute das tun. Auf der Hauptversammlung im Jahre 1920 wurde daher der Antrag auf eine Erhöhung der Anteilscheine von 50 auf 200 K beschlossen; doch kam es zufolge Säumigkeit des Zahlens und des Mahnens nie zu einer defini¬ tiven Durchführung dieses Beschlusses und mußte der Vorstand mit den geringen Barmitteln bei Anspannung des Kredites des Vereines schlecht und recht sein Auskommen finden. In diese Zeit der allgemeinen Begeisterung für die genossen¬ schaftlichen Ziele fällt auch der größte Aufschwung des Vereines. Zur Förderung desselben diente hauptsächlich auch die Herausgabe des „Genossen¬ schafters", der durch seine aufklärende Schreib- weise sehr viel zur genossenschaftlichen Betätigung anregte und auch heute noch manchenorts wegen seiner fallweise noch''zu offenen Schreibweise ver¬ mißt wird. Immerhin hatte der Genossenschafter durch seine ehrliche und offene Stellungnahme zum Bauernstände den Erfolg, daß eine große Anzahl von Zwischenhändlern und anderer durch die Organisation betroffener Kreise gegen ihn Stellung nehmen mußten, um so viel als möglich gegen den Verein in jeder erdenklichen Weise zu schüren und zu Hetzen. Aber diese Hetzereien wären schließlich und endlich ergebnislos geblieben, wenn nicht durch wirtschaftliche Krisen, so das Versagen im Holzkohlenexporte und die ersten Betriebs¬ schwierigkeiten bei der Inbetriebsetzung und Un¬ geduld der Mitglieder am Erfolge der genossen¬ schaftlichen Jndustriewerke sowie unvorhergesehener Preisstürze die Agitation gegen den Allgemeinen Einkaufsverein willige Ohren, also eine Stütze gefunden hätten. Zuletzt war endlich auch eine neue politische Partei als Gegner des Einkaufs¬ vereines aufgetreten, welche in diesem, bezw. deren Führern ein Hindernis für ihre eigene Ausbrei¬ tung im Bezirke erblickte. Da half keine Aufklä- rung mehr weder von Seite der Genossenschaft noch sonst eine. Immer wieder gab es Mitglieder, die Lungen, eintreten kann, hört die Verbrennung in demselben auf und das Leben erlischt. Die Luft ist daher der allernotwendigste Stoff zum Leben. Wenn nur während weniger Minuten keine Luft in die Lungen eintritt, so stirbt das Tier. Meine HerrenI Die Entwicklung des Hufes wird bei den Pferden leider noch zu sehr unterschätzt. Vor uralten Zeiten hat man die Wichtigkeit des Hufes bedeutend besser zu beurteilen verstanden wie jetzt. Schon viele hundert Jahre vor Christi Geburt sagte bereüs der griechische Schriftsteller Xenophon: „Von dem Pferdekörper muß man zuerst die Füße und von den Füßen zuerst die Hufe untersuchen." Der römische Schriftsteller Horaz sagt: „Will mau ein Pferd beurteilen, so muß man es zudecken, damit man durch einen zierlichen Körperbau nicht verführt werde, ein Pferd mit weichlichen Hufen zu kaufen." Stehen die Pferde viel im Stalle, so werden durch das Gewicht des Körpers, das immerwährend von oben herab auf die inneren unteren Teile des Hufes drückt, deren Blutgefäße zusammen¬ gepreßt. Es zirkuliert zu wenig Blut in denselben, und die Teile, welchen dasselbe zuströmt, werden dann mangelhafter ernährt. Das ist nun vor allem das elastische Polster des Fußes, das wir „Strahl" nennen. Derselbe verkümmert immer mehr, wird kleiner, weniger elastisch und bewegt sich zuletzt gar nicht mehr, so daß schließlich für den Huf das Auftreten nicht mehr wie auf Filzsohlen ge¬ schieht, sondern etwa so, als wenn man Erbsen In den Schuhen hat. Gottschcer Zeitung — Nr. 27. die meinten, ihr ganzes Vermögen stehe auf dem Spiele, wenn der Verein zufolge schlechten Ge- schäftsganges etwa liquidieren müsse. Der Hin¬ weis auf die einfache Haftung wurde nicht geglaubt, wohl aber viel davon geredet, daß der Bauer mir der ganzen Hube beim Holzkohlenhandel, beim Kcn.sumgeschäft, bei den Jndustriewerken usw. mithafte. Unter solchen Verhältnissen war es für jeden Nu schuß schwer, die Geschäfte glücklich weiter zu führen. Obwohl sich der Verein in den Jahren 1920 und 1921 in ganz ungeahnter Weise rasch entwickelt hatte, kam es, zunächst wegen des Holz- kohieugeschästes, zur ernsten Stockung. Man hatte, angeregt durch einige Ansangsvvrteile, im Herbst 1920 fast ausschließlich nur von Mitgliedern Holzkohle angekaufl, um sie in einer Hand zu konzentrieren und dann bei günstiger Frühjahrs- konj.inktur nach Italien zu exportieren. Hiebei traten unerwartete Hindernisse ein: Eisenbahner¬ streik. Waggonwaage! und Verzollungsschwierig¬ keiten verhinderten die rechtzeitige Ausfuhr und so erging es damals dem Vereine genau so wie allen anderen jugoslawischen Exporteuren: Holz¬ kohle war überall in Menge, aber Geld hiesür ging keines ein. Jene, welche Akkreditive sür die abgesendete Ware in Händen hatten, schnitten ge¬ nau so schlecht ab wie jene, welche nicht oder nur teilweise durch solche Sicherstellungen gedeckt waren, denn die Holzkohlenhändler in Triest stellten die Waggone der Reihe nach zur Verfügung und verlangten die Akkreditive wieder zurück, was be¬ willigt werden mußte. Zur damaligen Zeit war Kohle in Triest in jeder Menge und um jeden Preis erhältlich. Der Einkaufsverein, der anfangs die Holzkohle in dem zur Ziegelei gehörigen Trockenschupfen eingelagert hatte, diese aber im April der Ziegelei freigebeu mußte, weil in jene Zeit der Beginn der Ziegelarbeiten fiel, war da¬ durch zum Abtransport resp. Verkauf zu mäßigen Bedingungen gezwungen. Obwohl der Vorstand einen sür die damaligen Zeiten noch günstigen Vertrag in Händen hatte und denselben sicherheits¬ halber bei dem in den Triestiner Verhältnissen gut eingeweihten Advokaten Dr. F. verfassen ließ, schlug dieses Geschäft dennoch fehl. Die Aufstel¬ lung resp. Pachtung eines Kohlenmagazius in Triest war die nächstliegende, folgerichtige Idee, um das Holzkohlengeschäft zu beleben. Es war der einzige Ausweg und hätte auch den erwar- teten Erfolg gehabt, zumal' das Jahr 1921 im Zeichen des steigenden Lirekurses gestanden war. Leider war mit der Führung dieses Magazines die ungeeignete Persönlichkeit des Franco Bel- monte betraut worden. Es muß übrigens auch zugegeben werden, daß auch die die Holzkohle liefernden Mitglieder ebenfalls nicht von jeder Schuld freigesprochen werden können. Sie lieferten die Kohle zum Teile in nicht einwandfreier Qua¬ lität und schädigten geradezu sich und allen da¬ durch, daß sie benäßte, erdige, schlecht gebrannte Kohle ablieferten. Für die Genossenschaft wäre ja alles gut, dachten viele. Dieses Magazin, dessen Ausstellung rund 150.000 li kostete, wurde im Sommer 1921 an Franco Belmonte, einem Schwiegersöhne der Landesgerichtsratswitwe Höf¬ fern, verkauft, der zufolge dieser Verwandtschaft leider das Vertrauen des Vorstandes genossen hatte. Aber auch nach dem Verkaufe dieses Ma¬ gazines samt Inventar wäre der Verein noch immer auf seine Rechnung gekommen, wed Bel¬ monte nicht schließlich mit 45.000 Lire Restschuld als zahlungsunfähig nach Deutschösterreich „über¬ siedelt" wäre. Der Ausschuß war von Belmonte eben durch die vielen Versprechungen und an¬ scheinend sicheren Zusagen irregeführt und konnte sich zu einem Prozeß, solange Belmonte noch in Triest weilte, schwer entschließen, weil ein solcher Prozeß im Auslande geführt, kostspielig und zu- gleich langwierig gewesen wäre. Eigentlich war Jahrgang V. dies kein Fehler, da es sich nachher herausstellte, daß derselbe Belmonte auch noch anderen Firmen und noch größere Beträge schuldete. Dieser Holz¬ käufer wird daher allen, welche von ihm hörten und mir ihm zu tun hatten in denkbar schlechter „Erinnerung" bleiben. Das eine Gute hatte jedoch die Zusammen¬ fassung des Holzkohlenhandels trotz aller Mi߬ erfolge, daß man jetzt die guten und die schlechten Absatzwege erkannt hat und keine ausländischen Aufkäufer im Bezirke das Holzkvhlengeschäft in den Händen haben. Heute verkauft jeder seine Holzkohle sicherer als im Jahre 1920. Bringt man schon von Haus aus einer Ge¬ nossenschaft kaum das volle Vertrauen entgegen, so schaut es damit mit dem Momente umso schlechter aus, wenn nicht alles nach allen Rich¬ tungen klappt. Das war sehr eindringlich im Herbste 1921 zu bemerken. Bedauerlicherweise erblicken viele Genossenschafter in der Genossen¬ schaft eine Melkkuh, ohne zu bedenken, daß auch die Milch durch Opfer an Futter gewonnen werden muß. Und eine Melkkuh war die Genossenschaft auch für recht viele Mitglieder. Viele hatten Ge¬ legenheit, den Genoffenschaststierarzt in Anspruch zu nehmen, der neben billiger Ordination auch die dazu billigst berechneten Medikamente beistellte. Viele Mitglieder lieferten Holzkohle und andere Waren zu guten Preisen an die genossenschaft¬ lichen Jndustriewerke und den Verein und kamen dabei gut auf ihre Rechnung. Andere wieder fanden andere Vorteile beim Holzkohlengeschäft, beim Konsum, bei den genossenschaftlichen Jndu¬ striewerken und alle Besitzer, auch die Nichtmit¬ glieder, zehren noch heute an dem einen allge¬ meinen Vorteile, den die Aufstellung eines Kon¬ kurrenzunternehmens, einer Lohn- und Handels¬ säge, Ziegelei und Geschäftes mit sich gebracht halte. Zu all dem brachten diese Unternehmungen den meisten Bauern als Waldbesitzer, vielen Ge¬ schäftsleuten als Lieferanten und Handwerkern direkte und indirekte Vorteile, einen gewiß nur sehr begrüßenswerten größeren Verkehr, Verdienst und Absatzmöglichkeiten, was alles in der heutigen schweren Zeit für die ganze Sprachinsel von hoher Bedeutung ist. Ein Blick auf unsere heutigen Verkehrszentern, vor allem den Bahnhof Koöcvje, bestätigt diese Behauptung. Wenn heute hier nur wenige Unternehmer, vor allem aber keine Ita¬ liener sich des Holzkohlenhandels bemächtigt haben, so ist dies nur ein Verdienst der Genossenschaft. Sie war es, die einer großen Anzahl diesbezüg¬ licher Betriebe auf die Füße geholfen hat. Der Einkaufsvereiu war, wie dies im Erwerbs- und Wirtschaftsleben so häufig der Fall zu sein pflegt, als bahnbrechender Initiator auch das unmittel¬ bare Opfer seiner Bestrebungen, weil in entschei¬ dender Stunde die Kraft erlahmte, mit der die Arbeiten begonnen wurden. Ein so ausgedehnter Betrieb hätte bei so vielem Widerstande von außen her mehr Arbeitskräfte im Innern gebraucht, um bis zum Ende tadellos zu funktionieren. Vor allem anderen wäre Einigkeit nötig gewesen und nicht jene stete Gehässigkeit und Eifersüchtelei unter den Genossenschaftern, die schließlich Di¬ mensionen annahm, denen auch ein wirtschaftlich gefestigter Verein nicyt Stand gehalten hätte. (Fortsetzung folgt.) Politische Nimdschau. Inland. Befürchtungen infolge der Zweiteilung Slo¬ weniens. Der Statthalter von Slowenien, J. Hribar, äußerte sich einem Berichterstatter des Beograder Taglaites Vreme gegenüber, daß er die Teilung Slowenies für einen verhängnisvollen Fehler halte. Es könne nämlich leicht geschehen, daß im Jahrgang IV. Gottscheer Zeilung — Nr. 27. Seite 107. Kreise Maribor die Deutschen und Sozialdemo¬ kraten die Oberhand und damit eine Stellung erreichen, die sie im geeinten Slowenien nicht zu erlangen vermocht hätten. — Diese Befürchtungen erscheinen uns interessant genug, zumal sie sich mit den häufigen Erklärungen der slowenischen Blätter, daß es in Slowenien nur winzige deutsche Minderheitssplitter gäbe, schwer in Einklang bringen lassen. Ausland. Dr. Uathenau ermordet. Samstag den 23. Juni um 11 Uhr Vormit- tag begab sich Minister des Äußern Dr. Rathenau mittelst Automobil in sein Amt. Auf dem Wege begegnete ihm ein zweites Automobil, aus dem eine unbekannte Person auf den Minister mehrere Schüsse abgab, die ihn trafen. Dr. Rathenau wurde sofort in das Spital überführt, wo er trotz aller ärztlichen Hilfe starb. Das Attentat rief in der ganzen Welt Verurteilung hervor. Man glaubt, es sei eine Folge der letzten Rede des gewesenen Reichskanzlers Helfferich, der die Re¬ gierung und insbesondere Dr. Rathenau heftig angriff und ihm vorwarj, er habe bei den Wies¬ badener Verhandlungen mit Frankreich einen Ver¬ rat an Deutschland begangen. Verhandlungen zwischen Deutschland und England. Die „Deutsche allgem. Zeitung" brachte die Nachricht, daß zwischen Deutschland und England Verhandlungen über ein wirtschaftliches Abkommen getroffen werden, welches auch politischen Cha- rakter trägt. Hege« den Mersaiiler Wertrag. Der Präsident des Trustes der amerikanischen Herausgeber, Hearst, schreibt im „Standard" einen Artikel, in welchem er sagt, daß die Vereinigten Staaten sich in europäische Probleme nicht ein¬ mengen wollen. Die Lage Europas werde sich solange nicht bessern, als nicht der Versailler Vertrag revidiert wird. Dieser Vertrag müsse im Interesse Europas gänzlich abgeändert werden. Der französisch-englische Kunnel. Infolge der Widerstände bei der Bevölkerung der zerstörten Gebiete wird das Projekt, Deutsch¬ land am Wiederaufbau Frankreichs zu beteiligen, undurchführbar sein. Dagegen beabsichtigt Mi¬ nister Letrocquer, Deutschland nur an Arbeiten außerhalb dieses Gebietes teilnehmen zu lassen. Hiefür sind in Aussicht genommen: Ausbau der Wasserkräfte des Rhone- und Pyrenäengebietes, Eisenbahnen und sogar der Tunnel unter dem Ärmelkanal, über dessen Ausbau sich Frankreich und England bereits geeinigt haben. Die Kosten für diese Arbeiten sind mit 12.500 Millionen Franken berechnet; das Material würde größten¬ teils aus Deutschland bezogen werden. Das Pro¬ jekt liegt der Reparationskommission bereits zur Entscheidung vor. Einschränkung der Machtbefugnisse des itali¬ enischen Königs. Die parlamentarische Kommission des italie- Nischen Außenministeriums bereitet einen Entwurs vor, wonach dem König das Recht abgesprochen werden soll, den Krieg zu erklären und Frieden schließen zu können. Dieses Recht soll dem Par- lament vorbehalten werden. Sollte dieser Vor¬ schlag die Zustimmung des Parlamentes finden, so würden dadurch die Machtbefugnisse des Königs sehr beschränkt und ein wichtiges Recht dem Volke wieder zurückgegeben werden. Befürchtungen bolschewistischer Umstürze in Hsterreich. In politischen Kreisen herrscht große Aufre¬ gung über den Tod Rathenaus, da mau befürchtet, daß die kommunistische Partei in Deutschland und in Österreich die Erregung der Bevölkerung aus¬ nützen werde, um einen Umsturz herbeizuführen. Sonntag den 16. Juli d. I. um 9 Uhr norm, im Kotel Stadt Griess Hauptversammlung des Allgem. Gin- und Werkaufsvereines. Tagesordnung. 1. Verlesung des letzten Revisionsberichtes und des Versammlungsprotokolles. 2. Bericht des Vorstandes über das Ge¬ schäftsjahr 1921/22. 3. Bericht des Aufsichtsrates. 4. Bericht des Überprüfungsausschusses. 5. Neuwahl des Vorstandes und Aufsichts¬ rates und Antrag auf Erteilung des Ab- solutoriums event. Liquidierung des Ver¬ eines. 6. Antrag auf Abänderung der Statuten (es sollen nur 3 Mitglieder in den Vor¬ stand und 5 in den Äufsichtsrat gewählt werden. 7. Allfälliges. Sollte die sür 9 Uhr anberaumte Hauptver- samtnlung nicht beschlußfähig sein, so findet eine halbe Stunde später eine zweite Versammlung statt, die ohne Rücksicht aus die anwesende Mit¬ gliederzahl beschlußfähig ist. Der Vorstand. Aus Stadt und Land. KoLevje. (Z u m A b s chi e de.) Trotzdem mein Herz mit allen Fasern an der teuren Heimat hing und hängt, zwangen mich doch verschiedene Ver- hältniffe, sie gerade in ihrer schwersten Zeit zu verlassen und zum alten Mutterlande, von wo ja ein großer Teil der Gottscheer stammt zurück- zukehren. Ich mußte wieder frei atmen und un¬ gehemmt die Jugend wieder so erziehen können wie früher, sollte nicht aller Lebensmut und alle Lebenslust in mir ersticken. Aber auch aus der neuen Heimat kehren meine Gedanken immer und .immer wieder nach der alten zurück und suchen alle die lieben Freunde und Gesinnungsgenossen aus, die ich dort besessen. Es war mir nicht mög¬ lich, ihnen allen die Hand zum Abschied zu drücken; so rufe ich ihnen denn auf diesem Wege ein Herz- liches „Behüt' Gottl" zu. Möge sie und das arme Gottscheerland weiterhin Golt erhalten und beschützen, wo Menschenhand es nicht vermag. Ds huaimait dai auts Vergass'n et hont Ds shbeschtrn unt prüdrs In vremdsn lont. Bir donk'n von harz'n Bir grisß'n ai schean, 's gottscheabarschs lantle Sholl eabig pzschtean. Wilhelm Tschinkel. — (Sagen von Gottschee.) Unser all- bewährter Landsmann Herr Wilhelm Tschinkel, der leider vor einigen Tagen unser Ländchen ver¬ lassen hat, um seinen neuen Posten zu Griffen in Kärnten anzutreten, hat sich Zeit seines Lebens in glühender Heimatliebe bemüht, unser Volk und dessen Einrichtungen zu studieren, um so den tiefen Kern unserer Volksseele zu erschließen. Herr T. hat schon in früheren Jahren in Zeit- und Fach¬ schriften Aufsätze über unser Volk und dessen Ge¬ bräuche erscheinen lassen und hat auch die Lei¬ tung des Gottscheer Kalenders inne, der trotz erst zweimaligen Erscheinens durch seinen gediegenen Inhalt einen großen Anklang gefunden hat, wobei besonders hervorzuheben ist, daß der Inhalt dieses Kalenders durchwegs von einheimischen Kräften stammt, ein Zeichen der Fülle unserer vermögen¬ den Kräfte. Herr Wilhelm Tschinkel hat nun die Sagen, Märchen, Legenden, Volksspiele und andere volks¬ tümliche Überlieferungen der Sprachinsel Gottschee, die er in rastloser 27 jähriger Tätigkeit gesammelt, in einem Buche wissenschaftlich niedergelegt und dasselbe zur Begutachtung an das deutsche Aus¬ landsinstitut zur Kunde des Auslandsdeutschtums in Stuttgart vorgelegt, dessen wissenschaftlicher Beirat in seiner Sitzung vom 10. Juni l. I. die Herausgabe dieses Buches empfohlen hat. Die Würdigung dieses Buches stellt sich als rin Ehren¬ zeichen sür unseren Landsmann dar und sei hiemit schon heute auf das Erscheinen desselben hinge¬ wiesen, das in der Buchhandlung Matth. Rom zu beziehen sein wird. Wir Gottscheer beglück¬ wünschen unseren allseits verehrten Landsmann zu seiner Tat und erblicken in dein neu zu er¬ scheinenden Buche ein Vermächtnis des nunmehr von uns Geschiedenen, in welchem er sein Bestes sür sein Heimatländchen hergegcben hat, zumal der Abschluß des Buches in eine Zeit fällt, wo sich auch im Leben des Verfassers eine Umge- staltung seines LebenspsadeS vollzogen hat. Wir erblicken aber in dem Erscheinen des Buches auch einen weiteren Erfolg darin, daß durch dieses Buch die Literatur hinsichtlich des Gottscheer Ländchens erweitert und auch das Augenmerk der breiten Masse unseres Stammes auf unser kleines, aber zähes Völkchen gelenkt wird. An diese Be- trachtungen knüpfen wir den einen Wunsch, Herr Wilhelm Tschinkel möge auch in seiner neuen Heimat an den Vorgängen seiner angestammten Heimat Anteil nehmen und die Feder auch weiter¬ hin im Dienste derselben verwerten. A. — (Zur Fahnenfrage.) Ein wichtiger Vorfall hat sich in letzterer Zeit bei uns zugetragen, der geeignet ist, uns in Zeiten zurückversetzt zu fühlen, wo nur die Faust, nicht aber das geschriebene Recht in Geltung stehen. Wir haben in einer unserer letzten Nummer das eigenmächtige Vor¬ gehen der Gemeinde Gottschee gegeißelt, weil sie ohne rechtliche Grundlage sich die „Freiheit" er- laubte, das Hissen der Stadlfahne blau-weiß zu verbieten. Nachdem der Bezirkshauptmann diese Verfügung außer Kraft gesetzt hatte, glaubten wir die Sache für erledigt halten zu können. Doch weit gefchli! Die Erlaubtheit der Hissung unserer Stadtfahne ließ einige besorgte Stadtväter nicht schlafen, — hing doch von dieser Frage das Wohl und wehe unseres Staates ab, — die nichts Eiligeres zu tun hatten, als den ganzen Staatsakt bei der Statthalter« in Ljubljana vorzubringen. Dortselbst muß man in Wirklichkeit an die Gefährlichkeit unserer Stadtfahne geglaubt haben, denn vor einigen Tagen erschien ein kurzer Erlaß der Statthalterei, der ohne weitere Be- Aerväbrt Knvllilv unter kulantesten Leäingungsn, übernimmt ebne 2in«verlu»t unä rabit sie über Verlangen sofort aus, übernimmt gSgSN Kündigung, ASssou böbere Vsrrinsunx, übernimmt SvKvvK, kanirSNHsssvisUNgvN usv. rur Linlösunx, kauft Valuten aller Staaten, beson- äer» HolUsN ru Len böobsten Lageskursen. Direkte Verbinckunx mit Kmeriks. Kmtsstuncken: ^sxlicli von 9 bis 12 Okr unct von 3 bis 5 llkr. Sette IW. Gottscheer Zeitung — Nr. 27. Jahrgang Vl. gründung das Hissen unserer Stadtfarbe verbietet. Gegen diesen Akt behalten wir uns selbstverständlich alle weiteren Schritte bevor. In erster Linie er¬ klären wir, daß wir an unseren bereits jahrhunderte lang bestehenden Stadtfarben hängen und daß durch den Gebrauch derselben in keiner Hinsicht eine Demonstration gegen den Staat beabsichtigt wird, zumal unsere Farben zwei Farbentöne der Staats¬ farbe besitzt, zweitens sind wir der Meinung, daß ein Verbot sich immer auf ein Gesetz oder eine Verordnung stützen muß. Der Gebrauch der Farben blau-weiß ist nun weder im Wege der Gesetzgebung noch im Wege der Verordnung verboten worden, so daß das Verbot einfach dem Belieben eines Beamten entsprang, der hiezu kein Recht hatte. Denn wie das Hissen unserer Stadtfahne verboten worden ist, könnte in nächster Zeit ein Verbot des Essens und ein Verbot des Schlafens für die deutsche Gottscheer Bevölkerung erscheinen und wir müßten uns strikte an diese Weisung haltens?) Nichts kann man wissen, wenn es so weiter geht, wird heute oder morgen eine derartige Verfügung ims gegenüber getroffen werden. Im übrigen be¬ halten wir uns vor, in einem späteren Zeitpunkte wieder auf diesen Gegenstand zurückzukommen. — (Der Gesetzentwurf) über die Ent¬ eignung und Kolonisation der Großgrundbesitze lautet im Artikel 3 folgendermaßen: Den Eigen¬ tümern aller Grundbesitze, die das Flächenausmaß von 50 Hektar überschreiten, werden nur fünf Hektar im freien Eigentum belassen, wenn der Eigentümer nicht ständig auf dem Gebiete des Königreiches SHS wohnt. Die in diesem Artikel enthaltene Bestimmung war bereits Gegenstand einer Anfrage im österreichischen Nationalrat, da hiedurch manche der nach Deulschösterreich über- ffedelten ehemaligen Staatsbürger in der Mar¬ burger Gegend in ihren Besitzrechten empfindlich getroffen scheinen. — (Die Begnadigung des Attentä¬ ters Steji^.) Wie bereits berichtet, weigerte sich der Verurteilte, irgend einen Schritt zu seiner Begnadigung zu unternehmen. Darauf wandte sich seine Tante an die Königin, durch deren Ver¬ mittlung Stejiä begnadigt und die Todesstrafe in eine zehnjährige Kcrkerstrafe umgewandelt wurde. — (Die Kopfsteuer in Ljubljana.) Wie der „Slovenec" meldet, hat die Gebietsverwal- lung, Abteilung für innere Angelegenheiten, den Beschluß des Gemeinderates Ljubljana, nach 10 Uhr abends in den Gast- und Kaffeehäusern die Kopfsteuer wie in Maribor einzuheben, bestätigt. Die Verordnung wird mit dem Tage ihrer Ver¬ lautbarung im Amtsblatte in Geltung treten. — (Die Einfuhr von österreichisch- ungarischen Vorkriegs- und Kriegsanleiheobliga¬ tionen erlaubt.) Der Ministerrat hat seinen Be¬ schluß vom 8. August 1920, der sich auf die ver¬ botene Einfuhr von Obligationen der Vorkriegs¬ und Kriegsanleihen der ehemaligen Monarchie aus dem Auslande auf das Gebiet unseres Staates bezieht, aufgehoben. Das Verbot der Einfuhr solcher Obligationen in unseren Staat wurde des¬ halb zurückgezogen, weil sich ein großer Teil der¬ artiger Papiere, die Eigentum jugoslawischer Bürger sind, außerhalb der Grenzen des Staates befinden und bisher eben infolge des Verbotes nicht auf das Territorium des Königreiches über- geführt werden konnten. Von dieser Entschließung wurden die Zollämter verständigt. KoLevska Meka. (Hauptversammlung.) Sonntag den 16. d. M. findet um halb 3 Uhr nachmittags die diesjährige Hauptversammlung des Spar- und Darlehenskassenvereines in Rieg mit folgender Tagesordnung statt: 1. Bericht des Vorstandes, 2. Genehmigung des Rechnungsab¬ schluffes, 3. Wahl des Vorstandes, 4. Wahl des Aufsichtsrates, 5. Allfälliges. Da diese Versamm¬ lung sehr wichtig ist, werden Mitglieder und Nichtmitglieder des Vereines eingeladen und um zahlreiches Erscheinen auch aus den Nachbar¬ gemeinden gebeten. Der Vorstand. Molom. (Es wird immer bunter.) Als am 26. Juni d. I. Schuponsch Josche, ein vier¬ zehnjähriger Schüler aus Tiesental Nr. 1, die Schafe seines Vater« weidete, stürzte gegen 7 Uhr Vormittag ein mächtiger Wolf, ein Schaf ver¬ folgend, gegen den Knaben. Dieser warf dem Räuber sein „Hackle" an den Schädel. Der Wolf stutzte und der Knabe lief erschrocken heimwärts, um den Vater zu holen. Doch dieser kam zu spät. Fünf Schafe hatte der freche Geselle schon nieder¬ gerissen. . Von einem fand man nur noch den Kops. Man vermutet mit Recht, daß mehrere Wölfe die Herde angefallen hätten, nicht nur einer, den der Knabe gesehen. Besonders leid tut eS dem Johann Hogler um ein Prachtschas, die so¬ genannte „Seffo". — (Schulfeier.) Anläßlich des Jahres- schlusses veranstaltete unsere Schulleitung am 29. Juni in der Schule eine Ausstellung der weib¬ lichen Handarbeiten, Schülerzeichnungen, Schön¬ schreibübungen usw. Nach der Messe füllte sich das Klassenzimmer mit unseren Bauern und Bäue¬ rinnen, die mit Staunen und Bewunderung die Arbeiten ihrer Kinder besichtigten. Livold. (Abschied.) Ende vergangenen Mo¬ nats an einem Sonntag nachmittags hatten sich über Anregung des Oberlehrers Wilh. Tschinkel aus Gotlschee im Gasthause des Hern Klun in Lienfeld einige im Unterlande domizilierende Lehrer zu einer zwanglosen Unterhaltung zusammengefun¬ den. In der kleinen, trauten Gesellschaft entwickelte sich bald eine heitere Stimmung, Herr Tschinkel erklärte nun, daß er die heutige Zusammenkunft veranlaßt habe, um von den lieben Kollegen Ab- schied zu nehmen, da er in Kürze an seinen neuen Dienstort nach Kärnten zu übersiedeln gedenke. Durch diese Erklärung waren einige Teilnehmer sehr überrascht und es schien als sollte die Heiterkeit auf einmal in das Gegenteil umschlagen. Allein Herr Tschinkel wußte durch seine Redseligkeit und einige heimische Lieder die Gesellschaft bald wieder aufzuheitern. In eine wahrhaft weihevolle Stim¬ mung wurde die ganze Gesellschaft aber erst ver¬ setzt, als Herr Tschinkel an seinen einstigen Lehrer, den pensionierten Oberlehrer Herrn Josef Perz, herzliche Abschieds- und Dankesworte richtete. Er betonte in denselben, daß er frühzeitig Waise geworden war und er es eigentlich Herrn Perz zu verdanken habe, daß er seinerzeit in das Gym- nasium eingetreten und über dessen Anregung sich dem Studium gewidmet habe. Es war ein erheben¬ des Bild, anzusehen, welch' hohe Verehrung und innige Liebe Herr Tschinkel seinem einstigen Lehrer heute noch entgegen bringt. Solche Momente sind Lichtseiten des Lehrerberufes, wie sie vielleicht kein anderer Stand kennt. Die anerkennenden Worte des Herrn Tschinkel machten auf die an¬ wesenden Lehrersenioren, besonders auf Herrn Perz,- dem sie ja galten, tiefen Eindruck. Herr Perz bemerkte in seiner Erwiderung ganz richtig: „Hätte er während seiner Tätigkeit als Lehrer auch nur den einen Erfolg zu verzeichnen, dazu beigetragen zu haben, daß diese eine Pflanze sich in so schöner, fruchtbringender Weise entwickelte, so könnte er mit Stolz auf dieselbe zurückblicken und wäre er für alle Mühen und Sorgen seiner langjährigen Lehrtätigkeit reichlich entschädigt." So gestaltete sich die zwanglose Zusammenkunft in Kluns Gasthause unverhofft zu einer überaus schönen Abschiedsfeier, die den Teilnehmern noch lange in Erinnerung bleiben wird. Stalcerje. (Feuerwehrfest.) Sonntag den 25. Juni veranstaltete die freiwillige Feuerwehr Stalzern ein Gartenfest, das von Feuerwehrfreunden aus nah und fern gut besucht war. Das Fest fand im Garten des Herrn Georg Skieber statt, welcher auch für guten Speisen und Getränke genügend sorgte. Ein Schrammel besorgte die Musik und für Tanzlustige war ein großer Tanz¬ boden hergestellt. Letzterer wurde auch wie zu erwarten war außerordentlich stark in Anspruch genommen. Das Reinerträgnis von 3300 li wird zur Anschaffung von Requisiten verwendet. Allen jenen, die sich um das Zustandekommen des Festes bemüht haben, sowie allen Besuchern des¬ selben sei der beste Dank des Wehrkommandos ausgedrückt. Makutahandel. Mark 0'92, Dollar 304, Lire 14 50, tsch. Krone 6'10. Vieh preise: Mastvieh 28—30, Halbmast 22—26. Kälber 38—40 K. Verantwortlicher Schriktleiter C. Erker. — Herausgeber und Verleger „Gtttscheer Bauernvartei" Buchdruckerei Joiei Banl cek in Äotlsch»e Mkms8ckmen - - Wakkenracter- Oummivvare-- 2ubeliorteile- kerner sämtlicke 8perereiai-tikel - - §ut Ullä billig bei xexenüder ttem tVaieentmuse. Aauptah und Bausteine hat billigst abzugeben Josefa Springer, Grafenfeld 78. Doppelläufiges Jagdgewehr (Schrot), Kal. 16, Larichaster, samt Patronen und Re¬ quisiten, sehr gut erhalten, und ein neuer Schreiktisch (Bureau) sind zu verkaufen. 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