Narodna in univerzitetna knjižnica v LjubljanI a pr r> (i n C /fc//j/s/// /-//- '^J/w/. rj'/-t//.j/f«/y IMil'.^Bl' IVG /rv// w///f// '-J^/wm ~ -Sysf ■ ■van ^Mll V^TB #X\u&. Č>rz6i&e/iofVicAer zfia/avl. Preslmrg; -< l«!^.'? »^- f^^^ 95797 Beschreibung der königl. Freistadt Presbnrg unb lhr«r Umgebungen. An den Leser. <^)b eine Topographie überhaupt, geschweige denn cincr Stadt wie Presburg, das m politischer und pittoresker Hinsicht einer statistischen Beachtung nicht unwerth ist, auch nühllch und nothwendig sey? das bedarf wohl kcincr Erörterung : ob aber nachstehende Beschreibung auch dem beabsichtigten Zwecke entsprechen, und den Forderungen, die man an jede Ortsbeschreibung, und insbesondere an die von Presburg zu machen berechtigt ist, genügen werde, das muß der Erfolg und zunächst eine gerechte Würdigung dieser Blätter erst entscheiden. Wem übri-gens die Schwierigkeiten bekannt sind, die das Ausfinden der, zu einer Topographie erforderli« chen Materialien verursacht, wer mit d.m Heer von Hindernissen vertraut ist, die dem Sammler theils der Mangel an gemeinsamen Imer-effe, theils die unzeitige Hurcht vor möglichen Angriffen herkömmlicher Rechte, Privilegien und Mißbräuche in den Weg legt: der wird diesen Versuch einer möglichst vollständigen Beschreibung von Presburg, und die Art und Weise wie der Verfasser seinen Zweck zu erreichen bemüht gewesen ist, nicht ohne Schonung und Billigkeit beurtheilen. Dieser Zweck aber ist kein anderer, als die getreue Darstellung des gegenwärtigen physischen und politischen Zustandes Prcsdurgs und die unpartheiische Würdigung dessen, was Namr und Kunstfieiß, die bestehenden Verordnungen und deren Ausübung, zu dem allgemeinen Wohl beitragen ; damit die eingebürgerten Einwohner dieser Stadt dankbar ihrer Vorzüge gedenken, und Fremde die. entweder freiwillig, angezogen durch die reizenden Umgebuugen, oder durch Verhältnisse veran" laßt, eine Zeitlang unter uns gelebt und gewirkt, freundlich /ener Augenblicke gedenken mögen, die sie in unserer Mitte und im Schooße dieser schönen Landschaft einstens verlebt haben. Und ist diese Schrift so glücklich, nicht als literari-sche Tagssitege dahin zu sterben, so können ja wohl auch noch die Nachkommen der jetzt lebenden hlcsigcu Geschlechter, sich in dem Anschauen der Vergangenheit vergnügen, und durch die Wahrnehmung der gegenwärtigen, unsrer Ei- Ill genliebe oder Kurzsichtigkeit nicht bemerkbaren politischen und moralischen Gebrechen, klüger, Heiser und besser werden. UebrigcnS — Ehre dcm Ehre gebührt — gestehe ich rssenherzig, daß gegenwärtige Beschreibung von'Prlsburg durch einen schriftlichen Nachlaß des selig, lloi-^iin^-k^,' der bereits vor ^a Jahren ein Bändchm unter dem Titel: Beschreibung der k. ungar. Haupt-, Frei- nnd Krönungsst adt Pres bürg, das aber, außer der Einlettung beinahe nichts als das Verzeichniß der Gäffen und Hauscigcnthümer enthielt, herausgegeben hat, veranlaßt worden sey. In wiefern ich aber diesen Nachlaß, der nur das Bekannte aus Vt> lii notitiu I^ßni I^unA. und eine beinahe wörtliche Uebcrschung der von Kalorischen *) Handschrift t IVlonumcnta virorum eruclitorum UimS. enthält, zu meinem Zwecke benutzen konnte und bem'cht habe, mögen Diejenigen entscheiden, die sich von dem Werth oderUnwcrth ') Dieser, um die vaterländische Geschichte fchr verdien» te gelehrte Sammler und dessen literarischer N«ch-laß — siehe Gelehrten ^ Geschichte von Presburg — smd leider! bisher noch immer nicht nach Verbilnsi gewürdigt worden. dieses schriftlichen Nachlasses früher als ich überzeugt hal>eu. Das, zur hiesigen Fauna gehörige Verzeichniß sämmtlicher einheimischer Schmetterlinge , Vögel und vierfüßigen Thiere, habe ich nur aus dem Grunde nicht ausgenommen, um mit der bloßen bioinenciatur die Leser nicht zu ermüden. Berichtigungen und Ergänzungen nehme ich mit denselben dankbaren Gesinnungen an, mit welchen ich allen Denen verbunden bin, die meine Bemühungen auch bisher bereitwillig unterstützt haben, kacile e»t inventis aääere. Presburg, drn 3,. Dezember 1821. Der Verfasser. I. Geographische und physische Lage. — Standorter, die die schönste Aussicht gewähren. — Größe. — Flüsse. — Klima. — Triukwasser. — Boden. — Produkte. — Landwirthschaftlicher Zustand. Geographische Lage. ^)resburg, lat. posonium, ?l5onium, ung. ?a> 50l^, slav. presspnrek, die freie, königl. Hauptstadt der Gespannschaft dieses Namens in dem diesseits der Donau liegenden Kreise Ungern«, liegt, nach den Berliner astronomischen Tabellen Bd. i.S. 5?. unter dem 34. Grade, <5 Mimttm und 35 Gek. östlicher Länge, und dem ^8. Grade, 3 Minuten, 3c> srichtiger 28.) Sek. nordlicher Breite an dem linken Ufer der Donau. Zöl und mit ihm Andere, leiten die lat. Benen« nung von einem römischen Feldherrn ?izo , und die Deutschen von einem slavischen Fürsten Lrnslaus ab; daher IZrÄxladur^um, Zrg^dlir^, Presburg. Allein dieses jst viel zu gesucht, und Ersteres, so natürlich es auch scheint, au5 dem Grunde noch nicht entschieden wahr, weil dic Römerherrschast diesseits der Don»« noch nicht so dauernd gewesen ist, daß während der« selben Städte hätten gegründet werden können, wie dieses z. B. jenseits der Donau mit deni, einige Stun^ den von Prrsburg entfernten d?IrmiMmn, zwischen Haimburg und Pctroncll drrFaN gewesen ist. *) Hin^ gegen versichert ein ungarischer Schriftsteller Ioh. Bavt. 8xe^e^i: im hiesigen Domkapitel-Archioe seyen schrift'' liche Urkunden vorhanden, aus denen ersichtlich, daß ^rc'shurg von dem benachbarten See Prison, der nach pru)''5 Annalen V. »i8 Not. x in dcr Niederung des Weiner, St. Georger, Pösinger und Modereiner Bodens existirt hat, und der gegenwärtig Schur genannt wird , Peisburg (und daher lat. ?t,'izaniuin) genannt worden sey. Und da sich das Dasrmi dieses Gce'S nicht bezweifeln läßt, wie dies die bezeichnete Gegend augenscheinlich lehrt: so ist wenigstens nicht *) Unter so vielen Tausenden, dle jährlich "»Nlngern nach Wien reisen, wlssli, vlellelckt ble Wenigsten, dasi sie über verschüttete römische Wobmmg«li fahren. Und das, dlei »viltllch ber FaN s«t?, davon lann sich Jeder überzeug«»,, der dle kleine Mühe nicht scheuet, hinter Deulsch-Altenburg auszusteigen und dle Lage der verschütteten Wohngebäube der elnsligen Welt: bezwinger, ihre Bauart und die verschiedenen Allen von Dach:, Maurer» und Wasserlellungöziegeln, vun denen dl« meisten mlt ^05. XIV. bezeichnet sind, anzusehen, und Bruchstücke von Vasen, Geschirren u. s. w. lU>s>"lesen und sich sogar d<« Größe der einzelnen Hosräüme lebhaft vorzuslcll,,,. S. HlKperus Vb. »7. Beil. Nro. 2.uub lVb. 29, Heft4. unwahrscheinlich, daß letztere Ableitung dic richtiger« sey. ') Physische Lage. Von dem rechten Donauufer, oder von dem Wege nach der Mühlau angesehen, tiegt die Stadt in einem Halbkreise von Abend gegen Morgen, angelehnt mit ihrem Nucken an die, bei dem Schlosse allmählig sich erhebenden, in der Nähe nur durch einzelne Hohl» Wege gecrcnnten, dann aber in einer fast ununterbrochenen Kette fortlaufenden Karpathen; auf der Süd« seit? von dem, dicht an der Stadt vorbeifiießcnden Do-naufirom und dessen linken Ufer begränzt; in Osten von einer freundlichen Ebene, bestehend in Gärten, Wiesen und Äckern umgeben, und auf dcr West° und Nordseite von den, mit Weinreben bepflanzten, Karpathen« Hügeln, beinahe eingeschlossen. Da nun dicStadt einerseits von den schönen Auen auf dem jenseitigen Donauuser, un> den Donauinseln. di? sich als künstlich angelegte Maumgruppm dem Auge darstellen, nur durch den dicht vorbeifiießenden Strom, andrerseits aber von dem angranzendm Weingcbirge und den dazwischen liegenden Obstgärten, nur durch einzelne schmaleWege getrennt ist: so erscheint dieselbe mit ihren Vorstädten und dem, dcr gräflich ?a1l/Mcn Gerichtsbarkeit muergeorbnelenZ"» cf'ermandcl und Schloßbcrg (ungesehen von einem der, *) Slche Lle6et2l jhre Umgebungen. Dennoch dürfte,, folgende Standortrr die besten und für das Auge die belohnendsim seyn: 12 Von der Terrasse des königlichen, seit ,8» »durch eine heftige Fenersbrunsi leider! ganz verwüsteten Schlosses, über die, zu dcn Füßen desselben ausgebreitete Stadt und die, in der Entfernung einer halben Meile bedeutender sich erhebenden, mit eichen-und Buchenwäldern bekränzten Karpathen längs des Ralschdor-fer Weges, der nach den 3 kleinen k Freistößen St. Georgen, Posing und Modern führt; auf die oben tl» zeichnete große Ebene bis ins Neutraer und Tirntschincr Komitat; stromentlang auf die Inlcl Schütt; jenseits des Stromes auf die Straße nach Wien, Odenburg und 3taab und endlich auf die, romantisch a/ll'gencn Nui-nen des Wolfschaler und Haimburger Schosses. Von dem, an das k. Schloß angrenzenden soa^ nannten Eselsbcrge, der seine unpoetische Benennung dem Umstände verdankt, daß die, zuni Wassertragen brflimmlm, Thiere darauf zu weiden pflegten. Von dem Steinriegel des Profess. 8xc1et^ischen Gartens im sogenannten Matzengrund, wo sich dem Auge eine weite Aussicht in alle vier Wrltgegen-den ausschließt und wo man, außer cinem Theil der Stadt, die große Ebene von Presburg bis an die Neu-traer Gebirge, die Insel Schütt und was jenseits des Stromes liegt, bei heiterem Wetter sogar den Mar« imsberg bei Raab, übersehen kann. Schade nur, daß dieser Standort einer der entferntesten ist! g?on dem Wege, der von dem Gaisthore nach dcn öffentlichen BelussigunSortern im Gebirge, 8 5l li5» 6ouci, "Vatzcnhaus u. s. w. und links nach der friedlichen Hütte führt; ins besondere aber von' dem Fußsteige der sich oberhalb des Hohlweges, längs den Weingärten hmzieht und auf den man über eine steinerne Treppe, in der Entfernung von ^oo< Schritten vom Gaisthore an gerechnet, gelangt. Auf diesem Wege gewähren die besten Ruhepunktr dem Auge: dcr Gar, ten im Schüllergrunde (ein Eigenthum des hiesigen Kauf» und Handelsmanns Math.Kiesling) und die 20c» Schritte davon entfernte friedliche Hütte. Auf der Anhohe des Weges, der ebenfalls vom Gaisthore ausgeht, und sich ungefähr i5o Schritte weit vom Thore rechts abscheidet und in die Thomas-brunner Gegend führt. Von diesem Standpuncte aus hat Hr. I^ancx, ein hiesiger geschickter Zeichner, den Prospect *) von Presburg, der keinen Kenner unbefriedigt lassen wird, gezeichnet. Aber eine ungleich schönere Aussicht gewährt auf diesem Wege der Standt-punkt auf der , rechts vom Wege gelegenen Gteinwand des, dem Hrn. Doct. Med. Endlicher gehörigen Gartens, Himmelsbürzel genannt, da derselbe den größten Gesichtskreis auch in die freundlichen Umgebungen von West und Nord aufschließt. Auf demselben Wege vom Lusthause des Gartens «M Thomasbrunnen, die neue Welt genannt. Von der Spitze des Kalvarienberges, auf die Post« siraße nach Mähren und in die Umgebungen von Ost, Güd« und Westnord. ") Zn haben b«l Nlcol. Melblnger in «presburg ncl'st i«' Von der Terrasse des Lusthauses ' in dem neu angelegten, einst Graf Tragischen , gegenwärtig Graf Virxa^ischen Garten vor dem Dürrenmauththore; welcher Standpunkt sich durch seine Nahe an der Stadt vor allen übrigen auszeichnet. Größe. Tie Stadt nimmt mit allen ihren Vorstädten, ohne den Echloßberg und Zuckcrmandel —VälHiIya — die der gräflich ?Hlhschen Familie zugehö'ren, einen Flächenraum von 558,000 Quad. Klaftern ein. Dieser wurde imIahre 1775 mit einem Graben, den man die Linie nennt, umgeben und mit 6 Mauthhausern versehen. Die Höhe Presburgs über der Meeresfiäche beträgt nach Wahlenberg 310 pariser Fuß, nach der fünfjährigen Beobachtung des Prof. kovätz-IVKrtin^ Hoo Fuß. S. i'tUiliiae daroniclric^ll lnenzuran^--rmu »ltüuäinum von I^ovütz IVlart^n^. F l u ß e. 'Preiburg wird von einem großen Strome, der Donau und dem fleinm Flüßchen Weidriz bewässert, Erstere theilt sich oberhalb der Stadl in mehrere Arme und bildl't außer der obstreichen Halbinsel Griechenau, die fruchtbarm Insel,» Putschen, Hirschhaufen , Leberruthen u. f. w., die theils städtisches Eigenthum sind, theils der gräflich ?ä1s^schen und Üat-tlnnnyschen Familie angehören und aufObst- und Brennholz benützt werben. Unmittelbar vor der Stadt vereinigen sich sämmtliche Donauarme, und der ,3c> Klafter breite Strom, gewinnt ein niajesisstisches Ansehen. R5 Auf dieser breiten Etromflache wird die Verbindung mit dem jenseitigen User durch eine fiiegcnde, nach dem Muster der Brücke zu Kölln amNhem schon im Jahre ,709, auf zwei verbundenen Schissen erbaute, und durch einen Anker festgehaltene Brücke *) unterhalte» , die so geräumig ist, daß sie auf ein Mal 20 Wagen und über loo Menschen fassen, und bei hohem Wasser in eini^ gen Minuten die Überfahrt vollenden kann. Der für die Überfuhr zu entrichtende Brückenzoll, Einheimische zu Fuße ausgenommen, gehört zu den Einkünften der Vtadt und wird von derselben an hiesige Bürger gewöhn« lich auf 6 Jahre verpachtet; von diesem Pachtschilling aber ein Theil an die kälh'sche Familie, ein zweiter «n den Orden der Benediktiner vom Martinsberge, und seit 1753 als ^e^uivolent des Zehends 23o fi. cm das hiesige Domkapitel abgegeben. Aus einem Dekret des Königs Matthias vom Jahre 1^76 erhellet, daß der hiesigen Bürgerschaft als Schadloshaltung fur die Unterhaltungskosten der Brücke, das Recht ertheilt worden sey, von Allen ohne Unterschied, die sich derselben bedienen, den känigl. Hof und die zum Reichstag Ab' geordneten, sowie den hiesigen Probst ausgenommen, ') Vor ungefähr Z6 Jahren hat eln b«estg«r Zlmmer-m«ist«r, Wimmer, dessen Verslandeikrüfte die Idee «lnes zu erfindenden IVIubilo ^erpvwum« zerrüttete, Tr. Ma>. dem Ka«s«r Joseph, das Modell zu einer st«b«nden Brück« überreicht, und dafür ewe Belohnung von »«<» Dukaten empfangen; aber basselh« h,l dem b«»bstchltgtrn Zweck« nicht entsprochen. den bestimmten Brückenzoll, sogar mit Gewalt abzu« nehmen. Wenn und in wie weit? die Freiheit eingeschränkt oder durch einen spätern königl. Befehl aus« gehoben worden sey? zu untersuchen, gehört nicht in düs Gebiet dieser Ortsbeschreibung. Des Winters, wenn der Strom mit fließendem Eise bedeckt ist, bedient man slch zur Überfahrt der Pletten, d. i. flacher Fahrzeuge; ist er aber zugefroren, was nicht immer der Fall ist, so wird die, zum Übergange bestimmte Straße dem Fischplatze gegenüber, so lange mit Wasser begos» sen, bis die Eisdecke gefahrlos, selbst mit den schwer« sien Frachtwagen befahren werden kann, was dann ohne der gewöhnlichen Entrichtung des Brückenzolles zu geschehen pflegt. So groß aber auch die Vortheile seyn mögen, die dieser nahe Strom in merkantilischcr, ökonomischer und politischer Hinsicht der Stadt gewahrt: so bedeutend smd auch dagrgen die nachtheiligen Fol-aen die aus den Überschwemmungen und den ungeregelten und unstätten, ') durch keine sichern Dämme eingeschränkten, Lauf des Stromes für die Bewohner dieser Stadt und die «»gränzenden Gärten und Inseln entstehen. ") *) In ber Gegend b«« Iubensriebbvfi und der Donau-mühlen, wo gegenwärtig d«r, den Zuckermandrl am meisten bedrohend« Hmiptsirom fließt, hat 00140 — H« Iah«n noch ber sogenannte Sch'i st er garten gestanden, mib das Wasser, welches ihn vom festen öiwbe schled, lss kaum « Klafter breit gewesen. **) Käme dtr vora/schlagtne Kanalbau durch bleMühla» Bas Fluschen Meidritz entspringt aus einigen QUel^ len im Ht. Georger - und Alu'nenauer- Walde und gewahrt den Emwohncrn der Stadt, da e-5 9 Landmühlen in BrwlMlig setzt, ehe es sich oberhalb Presburg bei dee sogenannten ftuglischen Mühle in die Donau ergießt, keine unbedeutende Vortheile. Klima. Presburg hat, rüsksichtlich seines Klima's, manches Eigenthümliche. Die Witterung ist veränderlich, doch wechselt die .Temperatur der Luft bei weiten nicht so sehr wie in Wien, die Mchte aufgenommen, die hier schon merklich kühler sind als in Wien ; obgleich bei weiten nicht so empfindlich kalt als in dem südlichen Theile Ungarns, wo a die meisten Brunnen aus dem angrättzrndrtt Gebirge mit Qucllwasscr versehen sind , bis a^s ^i>iig?. die wegen der Nähe des Donaussromes bei hohemWas« ser gleichen I^ivL^u mit demselben halten : so ist ai» gutem, trinkbarem Wasser nirgends Mangel. I^des Haus ist mit einem Brunnen versehen, der genießbares, wenn auch nicht überall gleich gutes, Wasser enthält, den Echloßberg ausgenommen, wo das nöthige Trmkwaf« ser nur aus drei Brunnen — einer davon in des Ba» cfers WolfentHause, ist 2^ Klafter tief — durch ri« gends dazu bestimmte Weiber in die Häuser getragen werden muß. Vorzüglichen Werth hat das Röhrbrunnenwasser. In dem besten Rufe steht aber das Wm,l'cht ln, Grosien; «nir Schllbe! bnß sie chelts ans Mangel an Kenntniß der fremden Sprachen, au« b«nen ble v»rschr sonstigen Begünstigung, einen Antheil — Hauslust — von 1 bis ^ Tagwerken, dieses zu 1200 Quadrat Klaftern gerechnet, in frühern Zeiten erhalten hat. Aber der Ertrag dieses Ackerlandes und insbesondere der Hauslüste, die 1^0 Tagwerke ausmachen/ist im Verhältniß zu der großen Menge des Fruchtbedarfs so unbedeutend, daß er kaum eine Erwähnung.verdient. Auch werden diese Antheile nur von den romigsten Hauseigcuthümern benützt, sondern entweder gegm das zweifache Maaß der Aussaat, oder gcgen cmm Pachv schilling von 6 bis 10 fl. W. W. für ein Tagwerk, ^n die umliegenden Dörftcr oder an einzelne Stadtöko^ nomen verlassen. Die dritte Art Vodm endlich ist diejenige, die auf Wein und Obst, besonders Kirschengärten benützt wird. Das lprcsbur^er Weingebirge bildet den Anfang einer Kette von Weinbergen, die sich von der Mündung der March in einem Halbkreise, der von der Mor---gen ° Mittags - und Abendsonne mehr oder weniger beschienen wird, 7 Stunden weit bis Nuhdorf (Ores, sany) erstrecken, mit ihrem Nückcn an die, hier sich allmählich srhsbenden, mit den schönsten Buchen- und Eichenwäldern bekränzten Karpathen anlehnen ui.d The" ben, Presborg, Ratschdorf, St. Georgen, Gnmau, Limpach, Posing, Modern, Bibersburg "und Nußdorf angehören, Unter diesen treibt Presburg den musterhaftesten und stärkstenVau. Es erstreckt sich derselbe nämlich über ^ooan Tagwerke, dieses zu 70 Quad. Klafter gerechnet. Ungeachtet der großen Verschiedenheit, drs auf diesem Gebirge erzeugten Weins, ist die Verschiedenheit des Bodens doch unbedeutend. Einzelne kleine strecken bc« stehen aus Lehm, der größte Theil aber aus verwittere , ein, ungefähr 2 Schuh breiter und nach Ver^ haltniß des Bodens 1 — 2 Schuh tiefer Graben (hier Kräfte genannt) gemacht, die aus demselben gewonnene , und v)n Steinen gereinigte Erde auf die, gegen das unlere Ende des Platzes gelegene Seite gerauntt, und wenn man hinlängliche Vögen und Setzreben hat, in einer Entfernung von 2 Schuhen, ebenfalls nach der Vrcite ein zweiter Graben und die folgenden gefer« t?gt. Sind ,m Gegentheil nicht so viele Reben oder Bögen vorhanden, so wird eine Ira'fte (Graben) von der andern ^ bis 5 Schuhe weit entfernt gemacht; weil dieser Raum nach Z — 4 Jahren , du^ch das Vergruben (Einlegen) der jungen Stöcke sehr leicht ausgefüllt werden kann. Diese Gräben werden gewöhnlich zu einer Zeit gemacht, wo es hie wenigste Arbeiten gibt; am besten im Herbste, damit die Winterfeuchtigkeit die offenen Kräften durchziehe, und die darin befindliche Er-lie befeuchte. Um indessen den Platz nicht ein ganzes Jahr lang unbenutzt zu lassen. so wird diese Arbeit selten früher vorgenommen, als bis man den nöthigen Vorrach an Bögen und Gtürzreben beisammen hat. Und da die Anpfia«zung einrs neuen Weingartens m einem Boden, wie der hi'sige, oben beschriebene ist, nur durch Bögen und Stürzrrben möglich ist, (weil Setzlinge (Blindholz — Slupfer) '" demselben schlechterdings nicht gedeihen), so wird eine genauere Beschreibung derselben , und der Nrt, wie diese erzogen und gepsianzt »oerden, hier nicht überflüssig seyn. Bogen (Einleger , Ableger, Bücklinge oder Hack« stocke, .Vlürcuttcüj) smd brwllrzclte Rchrn, die der hiesige Weingärtner entweder zum Aussetzn, stark verödeter Weingärten und neuer Anlagen, oder zur Ver-mehruna. seiner Weinerndtc (wie baS weiter unten gezeigt werdrn soll) oder auch zum Verkauf an Fremde zu erziehen pstegt. ES werden nämlich gleich nach dem ersten Hauen (Hacken) diejenigen Stocke oder Hecken ausgesucht, die vorzüglich zeitige und starke Neben haben. Von diesen werden, nachdem man mit dem Spa" ten, nicht weit vom Stocke, einen halben Schuh tief die Erde ausgehoben, dic Beste und stärkste', oder nach Umstanden <,uch mehrere im Umkreise dcs Stocks , in die bereiteten Löcher niedergelegt, mit derselben Erde bedeckt, und mit dem Fuße festgetreten; das äußer-sle Ende aber auf 2 — < Augen beschnitten und entweder an dem zunächststehenden Stocke o^cr an ek^ nem eigenen «Pfahl befestigt. Wahrend deß Sommert bewurzelt s>ch nun die eingelegte Rebe, die in zusammengebundenen Neben gestürzt (daher der Name Stürzreben), „ä'nilich das dimne Endc 5er Neben uuf den Boden der Grube ge» ltgt, das obere Ende aber, welches gleich dem Nande jeyn muß, mit nassem Moose belegt, das man von Zeit zu Zeit befeuchtet, und überdies mit einem hohl« liegenden Vrettc, daß die Sonnenstrahlen abwehrt, be-dntt. Von 5 zu ü Tagn wird vorsichtig nachgesehen, ob sich die Wurzeln (Maden) zu bilden anfqngen. Sa-bald diese '/^ Zoll lang stn^, wird das Bündel aus der Grube gmommt>n und die rinzelm'N Neben auf ein schattiges Vttt stltter Erde, das vorläung umgegraben, und mit hinlänglichem Wasser so gut abgearbeitet wor» den, daß es mehr dem Koth als einer Erde ähnlich ist *) reihenweise 2 — 3 Zoll weit von einander, , die eben beschriebene Kräfte, auf dieselb»' Art lvie die Bögen gesetzt werden können. Dieses geschieht auf nachstehende Weise. Der Weingärtner beschneidet die Wurzel der Stürzrcbe und des Bogens mit einem schar» sen Messer, stellt diese in die Mitte deS Grabens, biegt sodann die Nebe mit aller Vorsicht nieder, und an die Seitenwand des Grabens, daß das obere Ende hinauSreicht, belegt die Wurzel mit feuchtem Moose, und beschwert das Ganze mit guter Bauerd?, damit die gesetzte Nebe ihre gehörige Lage behält. Mit dieser Arbeit fahrt der Winzer fort, bis der ganze Graben zu beiden Setten, in der Entfernung von 2 Schuhen mit Stürz» reden oder Bogen besetzt i»i. Mit der übrigen Erde wird der besetzte Graben aufgefüllt, dock) so, daß er unge-» fähr I — 4 Finger hoch leer bleibt, damit den Win« ») Einige bedienen sich bloß feuchter, lockerer Erb«. ne andre Düngung als die während des NergrubenS Statt; ob durch eine vorgefaßte Meinung oder Ersah« rung veranlaßt, und weil vielleicht der, von stark gedüngtem Boden gezogene Wem, einen Beigeschmack, hier Grundgeschmack genannt, mit sich führt, wage ich Nicht zu enticheiden. Da nun die hiesigen Weingü'rtner selbst nicht in Abrede sind, daß ein Stock in 4 bis »n Jahre« nach der Vergrubung am fruchtbarsten ist, und die Weinbauern bemahe überall die Güte des Weines s» gerne der Menge desselben aufzuopfern ge« Migt sind: sy sehe ich nicht ein, n?arum es nicht besser gethan sey, besonder» in so siein igm Boden als dcr un^ srig« ist, auch die Gtärzrebenstocke in diese für dett Ertrag so günstige Lage zu versetzen? Leider wissen die Meisten diesem stinwurf nichts, als die Macht del? Gewohnheit und des verjährten Herkommens hiesiger Bauart entgegenzusetzen. In den Wintermomtten, so lange der Schnee auf den Weinbergen lastet, und den Weingärtner zu Haitft keine andere Arbeit beschäftig, durchgeht derselbe der Reihe nach seine Gärten und putzt die Reben a»,s^ welche er im Frühjahre zu Hecken benutzen will, entweder um den Ertrag de5 Gartens, oft auch auf Koste,« der Fechsunq künftiger Iahie, zu vermehren (wie dieS leider sehr häufig von Denen geschieht, die Willens sind, ein solches, durch Hecken abgetragenes Grundstück att Leute zu verkaufen, die keine Kenntniß des Weinbaues besitzen, und sich durch die Menge der Trauben zu einem unmäßigen Kaufschillmg verleiten lassen) oder mittelst des künftigen Vrrgrubrns dcr Hrckm, abständige oder sonst schlechte Stöcke zu verjüngen und vorhandene «Platten (Blößen) anzubauen. Sobald der Gchnee schmilzt, und sollte es auch Ende Iancr oder Anfang Februar seyn, wird das Schneiden vorgenommen, theils un, dem Zeitpunkt zuvorzukommen, wo dee Andrang des SaftssußeS zu stark wird, und ein hcfti-ycs Thränen des WMsM5 (V rdluten) erfolgen könn« ie theils um die Schädlichkeit der auszehrenden unt» zu schr austrocknenden Frühlingswinde zu begegnen, welchen besonders die frischbrschmttenen Stocke aus-y«setzt sind. Denn an dem Vorurteil mancher ^» ZZ ^» Weinbauer, baß die so frühzeitig, im Ianec und Februar, durch das Schneiden gemachten Leisten (Zapfen), von dem später eintretenden Froste zerrissen wer^cn, hängt der hiesige Weinbauer nicht mehr. Und falls er auch so gesprengte, und durch die emgedrungene Feuchtigkeit verdorbene Leisten sindet, so hält er mit Recht dafür, daß dies nicht sowohl dem Froste, als vielmehr dee Ungeschicklichkeit des Arbeiters und der Mangelhastig' keit des Weininessers zuzuschreiben sey, indem die Ne^-nicht mit einem, und zwar gleichförmigen, Schnitt vom Stocke abgcnommcn worden ist. Überhaupt hatt der hiesige Weingärtner das Schneiden für das wesentlichste und wichtigste Geschäft beim g.mzrn Weinbaue. Dcm» die Erfahrung hat, besonders Diejenigen, die nicht selbst beim Baue Hand anlegen, und alles dem Winzer überlassen, gelehrt, daß durch das ungeschicstc Beschnei« den der tragbarste Garten in kurzer Zeit vytttg vernich-tet, oder wenigstens auf uiele Jahre im Enrage zu« rückgesellt werden kann. Das Instrument, dessen man s,ch bedient, weicht wesentlich von demjenigen ad, des« sen sich die Rheinländer bedienen, und das man in Gprm« gl'rs Praris des WeinüaueS auf Taf. i. abgebildet sin« det. Vorne ist es gebogen, wie die gewöhnlichen Gar« tenmcsser, von dcr Mitte an, gegen da« Hefc zu, ist es gleich breit und gerade. Mit dieftm Werkzeuge stellt sich der Arbeiter gegen dis Anhöhe des Gartens und übersieht mit einem Vlcck, wie mit dem zu beschnei« dendrn Stock zu verfahren sey. Da man nun hier aus dem Erfahrungssatze ausgeht, daß ein Stock ü ^- )2 Jahre lang tragen kann, ehe dersrlb« als Tr.^hrcke (aw "" 34 "" Rhein auf Bögen gezogen, was dort schon im 3. Jahre geschieht) behandelt. Und erst, «achdem er als sol^ chc wieder mehrere Jahre Fruchte getragen, vergrubt werde,, darf' so werden fast alle Stöcke, die kein Alter von 9 — ,2 Jahren erreicht haben, bis auf ein Au, ge verkürzt, und allenfalls aus den stärksten 2 Reben-leisten gemacht, d. i. auf 2 Augen beschnitten. Diejenigen Stöcke aber, die nur schwache, unvollkommene Reben haben, werden alle bis auf ein Auge verkürzt, damit sie ein stärkeres Holz bekommen, und künstig auf Leisten geschnitten, oder als Traghecken benutzt werden können. Aus alternden Stöcken, die aber gutes zeiti-ges Holz haben, und aus solchen , die man künftig zur Vermehrung oder zum Ersatz ihrer abständigen Nachbarn vrrwendrn null, werden Tragheckcn, (wegen ihrer Länge Änielinge genannt) und zwar aus den einjährigen Nebei,, die man voriges Jahr als Leisten auf 2 Augen geschnitten, gemacht, indem man eine oder 2 gesunde Reben nur auf ^ — 5 Augen verkürzt, indes allc übrigen bis aus ein Auge beschnitten werden. Die schon seit einem und mehreren Jahren bestehenden Hecken, werden wicder zurücfgeschmtten und können als solche 5 — 10 Jahre lang tragen, ehe man dieselben vergrubt. Der Schnitt sämmtlicher Reben geschieht nicht wie am Rhein und in Sachsen, rehfußartig, sondern horizontal, und zwar einige Linien oberhalb dem letzten Auge. Der Arbeiter faßt das Messer mit dem Daumen und Zeigefinger der rechten Hand an der Klinge, so daß daS Heft in seiner hohlen Hand ruht, und s,ch nur lnit des Heftes äußerstem Ende an den Ballen der Hand, ^35 " indem er schneibet, anlehnt. Mit der Linken ergreift rr die Nebe, da wo sie beschnitten werden soll, hiegl sie ein mcnig mit dem Daumm gegen drn, unter ihr ruhenden Zeigefinger, und schiebt mm ganz sanft und gleichförmig, dat- Messer mit dem geraden Theil dce Klinge mitten durch die Nebe durch, ohn? auch nur das geringssr an Holz und Ninde zu verletzen. Tiü abgeschnittenen Rebcn wcrdrn sogleich von Wr.» bern aufgelesen, mit Weidenruthcn in Bündel ge-bundm, und im Herbste nach Hause zur Feuerung geführt. Aus dieser kurzen Beschreibung erhellet > baß her wesentliche Unterschied zwischen dem hirsigm Weinbau und dem in andern Wemlcndern, größtemheils in dcc Art des Beschneidms der Wemstorke beruhe. Men vorhandenen Abhandlungen von Sprengers Gotthar^t, Nau, Nieb u. A. zufolgo, werdrn schon dic ^ -^- 5>ah«> rigen Stöcke durchgehende auf eine !^änge von ^ —^ ä Augen, odrr wohl gar auf Bögen, d. i. so lang ge» schnitten, daß ein oder mehrere Neben reifmsßig gebogen und an eigne Pfahle gebunden werden müssen. Daß dergleichen Etöcke oder Bögen ungleich mehr Trauben zu bringen im Stande sind, sehen wir wohl auch dei «ns'an den alten 5—-1 »jährigen Hecken, (deren lange Reben aber nicht wie dort gegen drn Kopf dcs Stockes c.cbogcn werden.) Aber der hiesige Wein^ärlner Hutes slch gleichwohl, mchr dergleichen zu machen, als nä« chig ist, um die Zahl der alternden Etöcke dnrch d.^ hinlegen (Vergruben) der Hecken zu ersetzen, und den Wrinberg vollzählig zu erhalten. Denn abgesehen ds' 6. ^ "» 26 "^ ron, öaß ein Weingarten , der aus lauter Hecken besteht, früher zu tragen aufhört, und eine kostspieligere Verjüngrrung erfordert, als ein andrer, wo dieseS nur allmählig geschieht, so dringt die Erfahrung den hiesigen Weingärtnern auch „och die Überzeugung auf, daß der Wein von dergleichen Hecken (Bögen), so wir derjenige von Traubm, die auf jungen Grubern gewachsen sind. keineswegs so süß und geistig sey, als derjenige von Stöcken, die bis auf i oder 2 Aligen verkürzt sind, und ihre Trauben nahe am Bodel, angesetzt haben. Die Ursache einer solchen Erscheinung wird jeder Physio loge leicht einsehen. Daß übrigens ein, nach hiesiger Art, beschnittener Stock ebenfalls hinlängliche Trauben zu tragen im Stande sey, beweist d« Erfahrung; da man nämlich in mittelmäßig guten Jahren auf einem Tagwerk Hauen (70 Quad. Klafter) 2 — I Eimer Wein zu erzeugen im Stande ist. Wenn im März gelindere Witterung eintritt, unl> der Boden wedcr gefroren, noch zu naß ist, so wird» daS Hauen (Hacken) und zwar aus dem Grunde so früh als möglich vorgenommen, um sowohl das Wachsthum der Neben und ihre Fruchtbarkeit durch das früh» zeitige Ausschließen des Bodens zu befördern, als auch die, um dieseZcit schon anschwellenden Knospen, mög. lichst zu schonen. Diese Arbeit *), die unstreitig die *) <3«e wird zum 3b«il von Leulm v«sr«chtel, b«e fich aus Währen und d«,n likrdl>« sie nach bcin südlichen Theil ber «preödlivgl, Grsrasmschast und nach der Ernble von bor« ln l^c Hrlmach zm-ucksehrcn. ""- 5ll "" was um so nochwendigcr isi, da dai' Ää'umen ded Siocke im Frühjahr, wie es am Rhein zu geschehen pssegt, bei uns nicht gewöhnlich ist. Den entblößten Stock bewegt der Hauer mit der Hand, um zu erfahren, ob detsrlbe nicht von unnützen Thauwurftln festgehalten wird. In diesem Fall hütet er sich, dieselben gewaltsam loszureißen, indem er sich hiezu seines scharfen Messers bedient. Ein fleißiger Arbeiter kann auf diese Art in einem dichtbesehten Weingarten, je nachdem Lage und Boden beschaffen sind, täglich einen Raum von 3c> — 5o Q.Klaftern beHauen. Mit dieser Arbeit ist gewöhnlich das Erd tragen aus dem niedern Ende des Weinberges nach der Anhöhe desselben verbunden. Bekanntlich wird durch das Hauen die Erbe nach unten gezogen, und während der niedere Theil des Gartens sich erhebt, der obcre zum Schaden der auf demselben befindlichen Stöcke, öfters so sehr entblößt, daß nach einigen Jahren die Vrdkrume sich völlig verliert, und die bloß? Steinplatte zum Vorschein kömmt; wie dirs außer Presburg in Ratschdorf, St. Georgen u. a. m. Orten, wo man die Kosten der Arbeit scheut, leider sehr hausig zu sehen ist. Und doch ist dicses bei weitem nicht der größte Schade. Aber dadurch, daß der untere Thcil dcs Weingartens ungewöhnlich erhöht und dem Winde so sehr ausgesetzt wird, daß keine Schneedecke da-ftlbst haftet, entsteht auch gewöhnlich in der Mitte des Weinberges eine Vertiefung, einer Wieg«'ähnlich, Wo der Vodcn fast immer naß bleibt, und wo im Früh-jqhr die Weinstöcke leicht epftieren und izu Sommey "»Hg ^» die Trauben zu faulen pflegen. Und daher wird dieses Grdtragen von verständigen Winzern selten verabsäumt. Gewöhnlich verwendet man Weiber zu dieser Arbeit. sogleich nach dem Hauen besorgen Weiber ba6 Pfahlsteclen, das man hier richtiger das Ste» ' ckenschlagen nennt; weil man hier die Pfahle (Stecken) nicht mittelst des bekannten Pfahleisens zu flecken, sondern mit einer kleinen, kurzstieligen Haue (Gtcckenhaundl) , die mit einem breiten Ohr versehen ist , neben den WrinstÜcken in den Boden zu schlagen vfiegt. Diese Pfähle sind der Dauer wegen gewöhnlich von Eichenholz, (obgleich auch Tannenholz dazu verwendet wird) 5 Schuh lang, und nicht sonderlich dick und stark; weil von einer Klafter Gteckenholz i5 — 18 Hundert dergleichen Pfähle gefertigt werden. Im Handrl hat das Tausend Eichenpfähle 1817 , 38 — ^0 st Wnr. Wrng. gekostet; gegenwärtig 21 fi. Wnr. Wrng. Sobald dle Weinstöcte ") mit dergleichen Pfählen »ersehen sind, werden sämmtliche Hecken mit geweichtem Stroh an dieselben angehestet, indessen ein männlicher Arbeiter das Bögeneinlegen auf die oben beschriebene Weife besorgt, und wozu er vorzüglich die-lenigen Reben wählt, die er voriges Jahr auf 4 — ^ Augen verkürzt hat, und die im ll-htcn Sommer eine *) I«ber Seock bekömmt nur eln«n Pfahl, weil bei un« b«e Hecken, nichc wi« a,„ Rhtln, g«bogu dcr Gattlmg be« Lcirpu, gehörend) dle auf m,ssen Wiesen wächst lwd elnen v!el grösiern Ercrag als dai H«» gc:väl)rl, w«,l man s!< z" dlchm Zweck liebcr als das Slroh verwendet. , "' Hl: ""^ ter zuerst die kürzern Reben zusammensaßt, sie allmäh« llg gegen dcn Pfahl biegt, und mit einigln Halmen Strol, locker, nahe an dem Ende der Reben, befestigt,. Dasselbe gcschieht auch mit den langern Neben, ohne jedoch auch nur das geringste Träubchen n't den Re-ben einzubinden, und solches dem ungehinderten Ein, wirken dcr Sonne zu entziehen. Nach diesem Geschäfte erfolgt nun das zweite Hauen mit dem Karste, dessen, möglichst früher Beendigung dcr hiesige Weingurmer das schnelle Verblühen seiner Weinstöcke, und die dar» auf zu erfolgende reichliche Weinlese großtentheilS zuschreibt. Da der Boden diesmal schon gerührt, und die Schenkel der Stöcke abgefasert, auch das Ullkraut wahrend des Jätens ziemlich vertilgt ist; so ist diese, sonst so beschwerliche Arbeit m'cht mehr so anstrengend wie das Frühhaucn, und findet auch in dem eigentlichen kpresburger Wemgebirge nur sehr selten Gtatt. Gewöhn« licher ist, daß man den durch das 2te Hauen beabsichtigten Zweck durch dasScheeren (Felgen) zu errci, chen strebt; wobei ebenfalls sowohl das aufkeimende Un» kraut vertilgt als auch der Boden wenigstens einenZoN 'tief aufgelockert wird. *) Ist auch diese Arbeit verrichtet, so hat der hiesige Wringärtner in seinem Garcen nur dafür zu sorgen, ») Oas Instrument, womit hj,« geschieht, hab« ich weder ln Sprengers Handbuch, „och «n irgend «— Amaligen Scheeren« (Felgens) gesäubert und sämmtliche an den Stocken beftndlichc trauben der unulucrbroche« nen Einwirkung der Sonne ausgesetzt werden. Dies lassen sich besonders die hiesigen Winzer angelegen seyn, deren Weinberge, da sie den ganzen Sommer über so rein und nett, wie Ga«enbeele aussehen, den freund^ lichsten Anblick gewähren. Leider haben s»e an ihren nächsten Nachbarn, den Slaven , und sogar den Deut, schen in den Städten St. Georgen, Pösing U7>d Moder» nach keine Nachahmer gefunden. Diese lassen nämlich llllch dem zweitem Hauen, das bei ihnen allgemein Statt sindet, das Unkraut zu einer beträchllulicn Hö» he anwachsen, um dasselbe sodann mit den Handen auszuraufen und als Winterfuttcr für ihre Kühe auf den Pfählen zu dörren. Die Schädlichkeit eines sol-chen Verfahren« leuchtet Jedermann em, dem der »ohlthätige Einfluß des gelockerten Bodens auf den Weinstock nicht unbekannt ist. Der geringere Ertrag solcher Gärten sollte die Leute von dieser nachtheili-gen Behandlungsart biNigerweise abbringen, aber leider! wissen sie zu ihrem Nachtheil diesen Umstand immer mit irgend einer scheinbaren Ursache zu en<» schuldigen. Die letzte Arbeit, vor der herannahenden Mein« lese besteht in dem Ab gipfeln (hier A b schlagen genanttt) der Rehen, die bisweilen eine solche Länge "» 44 "" erreichen, daß sie sich niederlegen und über dem gan« zen Weinberg eine förmliche Decke bilden, und dadurch den Sonnenstrahlen den Zugang > verwehren. Dies geschirht, und zwar mit ekner Sichel, gegen das Ende Augusts oder in den ersicn Tagen des Septembers, wenn nämlich das junge Holz seine Reife, die slch in dessen bräunlicher Farbe äußert, erlangt hat. Nur muß dabei berücksichtigt werden, daß diejenigen Ä^ben nicht zu sehr verkürzt werden, die man im nach» sirn Herbst odrr Frühjahr als Hecken vergruben will. Die abgegipfelten Reben, werden auf den Pfählen getrocknet und als das brste Futter für die Kühe ringe« bracht. N^ch vollendeter Weinlese werden sogleich, wie am Mein, die Strohbander an den Stöcken entzwei gerissen, die Pfahle ausgezogen (aber leider! die da« durch entstehenden Löcher nicht eingetreten) und von Einiqen die vorzüglichsten Hecken, die man im Frühjahr vergruben will, mit denselben gedeckt, um sie vor dem Erfrierrn zu schützen. Der Anfang der Weinlese wird von der Magi« sirat« Behörde nach gepflogener Berathung mit der Wirthschafts« Kommission und den beeideten Vergmeisiern *) die aus den verständigsten und erfah-rendsien Wemgattnern gewählt werden, bestimmt. In Gr- *) Dlesen lltgc auch ab, ble GrHnjssreltlgkttten im M«ing«b«nlger oder gar keinen Ausbruch; nlcht sowobl aus Mangel an der, dem R und »° andere, vielen, aber nicht den best«,,, Wein liefernve Sorten. "" ^l' ^^ dieser llmsicht Und Oenauigkeit rühmen. Drnn anstatt zu bcssimmcn, daß die Wl'mlese in solchen Gegenden ihren Anfang nehme, wo man wegen der vorthcilhnf^ ten Lage des Gebirges mlt Wahrscheinlichkeit voraussetzen darf, daß die Trhen am ersten reif werden, so wird ohne Unterschied an den nördlichen Bergrücken und an der Südseite zu gleicher Zeit und durcheinander gelesen; so zwar, daß bei den reichern Weingartenbe« sitzern höchstens die blauen Trauben für den rochen Wein besonders gelesen werden. Einige Ausnahmen sinden in St. Georgen, Pösing und Modern Vtatt, wo man in Jahrgängen, die eine Ausbrucherndtc versvre« chen, entweder vor oder wahrend dcr Lese, die Tro? lfcnbeeren mit Sorgfalt und oft mit unsäglicher Mühe, manchmal nur einzeln sammelt, und diejenigen frischen Trauben aussondert, deren Most zur Bereitung des Allsbruchs erforderlich ist. An dem für die Weinlese ausgeschriebenen Tage verfügt sich nun Jung und Alt in die Weingärten, versehen mit einem leichten hölzernen Geschirr und kinem Messer. Mit letzterem werden die Bänder des Wein-slocks gelöst, um desto leichter der, oft nachläßig eingebundenen Trauben habhaft zu werden. Diese werden abgeschnitten und in das nebenstrhende hölzerne Gefäß — das aber ja kein Korb scin darf -- geworfen, und dann in die zunächst stehende Bütte *) geleert. Letztere ') Sl« flicdält elnen «vresburger Mrhnl/unb woblge. füllt und gerüttelt so vlel Trauben, daß der darau« gtpvesile Most l/» Elmer bettet. wird wenn sie vaN iss, van einem siarkcn Manne (But» tenträaer) an da5 Cnde d^s Weingartens getragen und m ein andres, neben dem Bottich stehendes größeres Gefäß (Moslelschass) umgeleert, und hier mit einem hölzernen Stößel sMostler) gestampft (gemostell), und rndlich atts demselben in den nebenstehenden Bottich ausgeleert. Einige Weinbauern leeren die gemoMm Trauben erst noch auf ein über dem Bottich liegendes geflochtenes Eisengitter , das mit hölzernen Rahmen ei:i^ aefaßt ist, (Nasoel. Nebclgatter *) aus, und beeren die Trauben mit einer hölzernen Krücke vollends von ihren Stengeln ab, so daß letztere aNein auf dem Gitter *) Herr «Pros. Kunittck hat diese Vorrlchllmg ln «7, als «ln« neue Erfindung angerühmc, u„d die Weinbau-«ri, zur Anschaffung derselben, dle bel drm Erftilder (?) au« bloßem Holz verfertigt 4« st. W. W. to>1en soll, aufzufordern gesucht. 3,,um cui^ue. Diese Vorrichtung ist schon ln Sprengers Handbuch« besäui,, den und b«l uns und in medreren Gegenden Ungcrns von icher belannt, und tostet aus tzisensiäbrn v«r« fertigt höchstens »z st. Uebrlgens kenn« ich dlr Vchwabl scke nlchc, aber lch kann versickern. baß d<« unsrig« volllommen dem beabsichtigten Zw«ck« entspricht, und sich«r mehr Vorlhell gewährt als die Mechode, h«. r>r Ess'g verwendet wer« den können. Dirse Vorrichtung soll dazu dienen, den herbcn Geschmack zu vermindern , der durch das Mit» pressen der Stengel zu entstehen pftegt. Aber durch diese Beseitigung der Stengel, entsieht der Nachtheil, daß ohne dieselben die Beeren von ihrem Safte unter der Presse nicht so vollständig befreit werden können, und daß manche Gattungen von Trauben z. B. der grünr Muskateller, einen matten, und dem Zähew^rde» leicht unterliegenden Wein liefern, wenn ihnen durch das Abbeeren der Traube der, in dcm Stengel und Balg enthaltene Stoss, gänzlich entzogen wird. Umstände müssen, hier entscheiden, wenn eine ober die andere Methode mit Vortheil anzuwenden sey. Der nun mit gemostelten oder abgebeerten Trauben bis auf einige Zoll gefüllte Bottich — diese Vorsicht ist nothwendig , weil bei einer warmen Witterung die Gäh« rung sogleich beginnt, und die Masse leicht überläuft—. wird nun mittelst eines kupfernen oder hölzernen, lang, gestielten Gefäßes (Schöpfer) in ein großes, i5 — 24 rimriges, auf einem Weinwagen ruhendes Faß, das mit einer 9 Zoll großen Öffnung versehen ist, übergefüllt, und zu Hause entweder in einen »wch grbßcrn, nahe am.lmwerfbodmg),oder in eine breite, am obern Ende verschlossene Rinne, (Grand) deren unteres Ende durch die Mauer in das «preßhaus und daselvst in einen Bottich reicht, umge» lecrt, Ehe dieses geschieht, wird vorläufig ein, von Weidenruchen zylinderförmig geflochtener, der Hohe des Umwerfbottichs gleichkommender Korb (Seklorb) *"> HI ^" an denNand gestellt, in welchen der reine, von Väl, yen und Kernen befreite Most zusammenlauft. D'esee Most wird nun sobald als möglich in rinen andern daneben stehenden Bottich, oder in Tragbütten, durch ein Drathsieb übergefüllt, und als Schöpfmost in reine, vor der Weinlese sorgfältig ausgebrannte und ausgespülte Fässer gefüllt. Er liefert den besten geistigen Wein, setzt aber auch die meisten Heftn ab. *) Der in dem Umwel'sbottich nach geschiedenem Moste zurückgebliebene TllNlbenrcst wird, sobald als möglich, nach Verschiedenheit der Menge und Größe der Weingarten, entweder auf Hand - oder S^ein-, Korb- ndcr Reif-Pressen gebracht, und damit auf die allgrimin bekannte Weise verfahren; immer jedoch die Vorsicht ge« braucht, daß der Most sobald als möglich in die Fässer gefüllt werde, und in denselben seine Gährung vollende. Eine Ausnahme von diricr Ncgcl findot je< doch hei der Bereitung des rothen Weines Slait. Die blauen Trauben, deren vorherrschende Gattung bet Uns in sogenannten schwarzen Zlerfahnlern (Zierfandl Trammer) besteht, werden, damit der Wein kemen herben Geschmack behält, erst auf dem oben bcschrie-benenem Rebclgatter (Raspel) abgebeert, und in einen Bottich 5 — 10 Tage lang i»er Gährung ausgesetzt, damit die in dem Häutchen befindliche rothe Farbe, aufgelöst und dem Moste mitgetheilt werde. Ist dicsee *) Gewöhnlich rechnn »nan auf ein »oelmrlge« Fsfi ?/4 «lmrr H wenn es Noch thut, mit einer Faßbürsle von Kahn gereinigt. In diesem Zustande bleiben die meisten Weine bis in den Monat Februar oder März; dann abcr pflegen die meisten sie abzuziehen und von den Hefen abzusondern, theils um dem Weine seine Rauhigkeit oder dcn sogenannten Grundgcschmack zu benehmen, und desto eher trinkbar zu mach«', theils auch u« «uf diese Art dem Zai^werden, was bei Weines', die «Us viel Muskatellerzeptc nachschreiben, wie "" 54 "" man » unterscheiden weiß, kauft es dennoch, weil er des Absatzes gewiß ist und seines Wichlsuruchs: I^u» cl i lionu5 82por(?) eingedenk ist. Aber die Beispiele sind gleichwohl nicht ungewöhnlich, daß dergleichen Weine plöttlich m eine unregelmäßige Gährung gerathen und Käufer und Verkäufer um Geld und l>'hre betrügen. Eine diesfaNs im Auslande ergangen? Warnung gibt davon Kunde. 5apienn 8ar. übrige:-s scheinen die mei-sien Ausländer, die sich nicht mit Weinhandcl beschäftigen, ziemlich unrichtige Begriffe von der Bereitung »md Menge deä St. Georger A>l«bruchS zu haben. Die-ftn dienet zur Nachricht, daß sich in solchen Jahrgängen, wo Trockenbeerrn sehr häus'g smd — „nd man lmm im Durchschnitte nur jedcs 3 — inte Jahr als solche annehmen, dal' Produkt des Ausbruch5, zu dem des ordinären Wrincs wie i zu 2ä velhqltc'; und »" 55 ""> daß unter »a« Weingartenbesitzern kaum »o so viel Trockenbeeren in ihren Weingärten sammeln, d«ß ^ di« Mühe lohnte, dieselben zu verwenden. ') Daher kömmts dcnn, daß die meisten Weingartenbescher in Et. Georgen, Grünau, Pösing, Modern u. s. w. die Trockcnbcercn entweder unter ihre übrigen Trauben mischen, oder dieselben korb- und buttenweis an diejenigen vcrinlßern, die sich im Großen mit der Erzeugung des Ausbruchrs befassen. Wenn man nun annimmt, daß seit 1808, also in ci^em Zeitraum von »0 Jahren fast gar kein Allsbruch erzeugt worden ist — ,811 lkfrrte dcn köstlichsten Wein, abcr wenig Ausbruch ;.-— so kann »nan sich einerf?i<5 vorstellen, wie gering der Vorrath an ächten Ausbruch seyn müsse, andern Theils aber muß man staunen, daß dem ungeachtet eine solche Menge desselben in V5. u. a. a. O, oft zu sehr geringem Prrije in Bonteillen und in Gebunden abgesekt wird. Wie dieses, besonders wahrend der weinarnnn Jahre möglich sey: daS zu erklären fällt wohl Niemanden schwer, der nur einige Kenntniß der Weingeschäfee besitzt; und ich mochte kein Wort darüber verlieren, wenn das seit etlichen Jahren gewöhnliche Verfahren, St. Georger Ausbruch auch aug andern Dingen als Trockcnbceren zu verfcrtigrn, nicht *) In Nu>I und um Oeoenburg lst's anders; ba wird sehr langsam gelesen, Vam«t b<« unreifen Vcercn 3«lt haben nachjurelse,,, und sich «« Trockenln-cre,, zu blloen. "», H6 ^^ ber^hke, hes seit so langerZeit, mit Recht berühmte« Weines zu nahe treten, und die Vorthcilr derer schmä< ler« würde, die ohnehin als bloße Weinbauer, ihren ackerbautreibenden Nachbarn in Rücksicht des ssrwerbeil weit, sehr weit nachstehen müssen, Drnn daß jene ge^ fahrdet sey, ist doch w»hl nichf zu bezweifeln, so lange kein, durch die Erfahrung bestättigter, Beweis da ist, daß dieses Ausbruchsurrogat die Bereitung des ächten, aus frischen Trockenbecren, überflüßi«, M machen im Stande'sey. Übrigens maße ich mir nicht an, in Gaumrngeschmack zwischen beiden cine Parallele zu zi> hen, ob ich gleich überzeugt bin, daß das St. Geor» ger-Ausbruch-Surrogat nicht nur der Gesundheit nicht nachtheilig, sondern im Ganzen auch wirklich bcssep sty, als alle gekünstelte Wemfabrikate wie sie zu Dutzenden in Bachern angegeben werde»; weil die Basis desselben doch nur aus dem besten Moste besteht, Aber man soll dem Kinde keinen fremden Namen geben, den aus Birkenwasser und Weinstein bereiteten Trank keinen Champagner Wein, und das aus Zibeben und Most verfertigte Surrogat, keinen St. Georgev Ausbruch nennen; damit derjenige, der ihn kaust, slch nicht beschweren darf, betrogen zu seyn. Voloini nan ät mjuria. Wird diese «rt Betrug einst allge-lnein (und sie muß es werden; denn dieVerfertiger im Großen müssen sich, der dazu nöthigen Zuthat wegen *) «) G« glc Tokaier-Rib« lxl unü tauer, Crdober, u. d. gl. erseht. Ich erinnere mich ir< gendwo gelesen zu haben, daß am Rhein gewisse Sorten Trauben, ihres schlechten Weins wegen, zu baue» verboten sey; wenn das wahr ist, so ist es sehr löblich , und es wäre zu wünschen, daß man auch in Un^ gern diesem Unwesen steuern, und die Besitzer dazu an» halten möchte, gewisse Sorten nicht ausschließend oder in so großer Menge zu pflanzen; weil dadurch den Be» schern selbst und auch dem Allgemeinen geschadet wird, wie das leider die Erfahrung bereits gelehrt hat. Der Mittelpunkt des Verkehrs mit Weinen aus dem hiesigen Gebirge, und zugleich ein Stappelplatz und Nie» derlage für Weine aus den untern Gegenden z. B. Ofen, Serard u. s. w. ist «presburg; wenigstens findet hier Derjenige, der seinen Bedarf an dergleichen Weinen, der mancherlei Hindernisse wegcn, nicht aus der ersten Hand beziehen kann, hinlängliche Befriedigung; so wie es m manchen Jahrgängen und sür gewisse Weine z.B. Wei« ner, Ratschdorser, Grünauer gar keinen andern Ein« kaufsplatz gibt. .Denn entweder während der Weinlese oder bald nach derselben, wirb das Beste der Erzeugnisse dieser Ortschaften von Kaufleuten und Spekulanten, von Wirthen und andern Privaten aufgekauft, und ehe der Most noch vollkommen vergohven hat, in die Hresburger Keller eingebracht, *) und somit dem Frem^ gepflanzt, glbt ja.al.ch teln Getränk, wovon txr ki, mer jemals 50 Ducaten kosten n-lrd. *) Hm Hirbst i«»8 wurden blnnm ^ Tagen von M«- den und Ausländer die Gelegenheit benommen, diese Meine -^ und es sind die vorzüglichsten hiesige, Gegend — aus der ersten Hand zu beziehen. Die Menge des auf dem hiesigen Meingebirg er« zeugten Weins zu bestimmen, wurde sehr schwer seyn; theils weil eine beträchtliche Anzahl von Weingärten fast gar keiner Steuer unterliegt, theils weil jährlich viele aufgelassen und wieder neue, wo sonst Gärten und Acker gestanden, angelegt werden. Zu den besteuerten Weingärten rechnet man übrigens, und zwar nach einem liberalen Maaßstab 27.72! Tagwerk; emphiteuti« sche, dem hochw. hiesigen Domkapitel gehörige, aber auf städtischem Gebiete liegende, <-?i, und der Palfy-schen Gerichtsbarkeit untertänige, aber ebenfalls auf städtischem Grunde befindliche 3o? , im Ganzen 28^99 Tagwerk Hauen, jedes zu 70 Quad. Alft. angenommen; obgleich es nicht unwahrscheinlich ist, daß die aufWein» erzeugung benutzte Strecke 170a Joch zu 1200 Qd.Klst. einnehme. Der auf diesem ausgedehnten Flnchcnraume getriebene Weinbau ist musterhaft, und die jährlich darauf erzeugte Menge Wein, im Verhältniß zu dem Et-trag der Weingärten in den benachbarten Ortschaften, srhr beträchtlich; obgleich es bei der liberalen Besteu. rung der, auf dem städtischen Gebiete befindlichen Gründe, kaum möglich ist, die Zahl der Eimer Most auch nur mit entfernter Wahrscheinlichkeit zu bestimme,,. nern, Rat,chd«f und SrÜnan sämmtliche Welne größ. llnllieils nach «pie»bulg adgtfühll. Angenommen aber, daß d:e Wemgartenfi halb mmd^r haltbar als der in der Nahe erzeugte Wein^r und Natschdorfer Wein, dagegen aber milder und früher trinkbar als die andern, benachbarten Wli-> M. W^ sich höchst wahrscheinlich daraus «klären läßt, daß beinahe 2 Dritthcilc der in hiesigen Voden wachsen, den Trauben aus der Gattung Outedel — (^«530-!«5 verci, grüne Muskateller— bcsleht, obgleich auch die übrigen Sorten von Trauben den hiesigen Wemgurt" nern nicht fremd, und hier einheimisch sind. Dm besten Wein liefern indessen wegen ihrer soningen «lige uni> ") Zufolge «mes Gckrtlbenz der k. Kammer an b<< ble-sige Scabl vom Jahre 1605 betrug der sHmmtkche Wlllizehenb zu «Vresblirg, I.«nll»t, und i'r»t,»—^lu, mlnau und Wclnrr mil Adzug des Zehntels (?) I»2H Eimer zu Z si. pi^ Elm«r berechnet. Vlehe lln-g«r Iabren, geschehenen Ausmessung der hiesigen Waldungen zu. Folge, betrugen dieselben 3»99 Joch, die noch im Jahre 1802 in ,oc> Schlage eingetheilt waren, und nach einem ungefähren Durchschnitt jährlich ,5oo Klafter Scheiterholz, und ,00,uuo Bürtel lieferten. ANein diese Ausmaaßrechnung dürfte wohl nicht ganz apodiktisch wahr und richtig seyn; da diese Wälder nicht trigonometrisch, sondern nur nach den Neaeln der Planimetrie aufgenommen worden sind. Ersteres geschieht nun durch den jetzigen, seines Fachs kundigen, und seine Pflicht liebenden Wald' meister Kölbel, unter dessen Aufsicht dem, scit so vie-lcn Jahren, aus Unkunde der Waldwirthschaft Statt gefundssnm Waldfrevel gesteuert, u„d im Einverständnis mit der Wirtschaftskommission, eine vernünftigere Bewirchschaftung der Walder, theils durch zweckmäßiges Vesaamen der abgetriebenen Waltraude, theils durch sorgfältiges Aussehen der «mbesaamten Strecken, nach und nach eingeführt werden wird. Was sonst von ökonomischen Pflanzen in dem Gebie» r0, ist, die große Menge von Küchengewächsen ausgenommen, womit nicht nur Presburg, sondern auch die benachbarten Gtä'dte, Gt. Georgen ^ «posing und Modern, reichlich versehen werde", so unbedeutend, daß es kaum beachtet zu werden ver« dient. In frühern Zeiten hat Croneberg, ein Sachse, in hiesiger Gegend W«id — I53N« tinctoriu —gebaut. »" 6Z ^" d-!e Kultur demselben aber in der Folg? in die TyrnaUee Gegend verlegt. Spater hat Hr. Magistratsrath o.Namer, die Anpflanzung des Iungftrntabaks — I^icotlanH pornviami -^- in stinem W^rkchcn: Praktischer Unterricht über den Anbau des peruani-schen Iungferntabaks, Presburg igi^'empfohlen, und durch sein Beispiel mächtig zu befördern gesucht; aber es scheint nicht, daß die Liebhaber des Tabakrauchs, ungeachtet des veilchenartigen Geruchs, den diese Sorte Tabak verbreitet, an derselben b?son« Vere« Vergnügen gefunden hätten. Wenn aber die Bemerkung drs Hofrach 3cnuKn?z, daß die Kultur der Gärten mit ein Maaßftab der Kultur der Einwohner eines Landes sey, wahr ist: so dürfte dies cin vortheilhaftes Zeichen der Bildung hiesiger Einwohner seyn, daß Florens Kinder hirr der Verehrer und Pfleger sehe viele sinden ; wit' man sich außee den Gärtenanlaqen der Gärtner von Profession, unter denen sich Backer, in derMerzelgasfr, mit seiner Tu^ pen, Hyazinthen und einer besonders schönen NelkeN» fiur, auszeichnet, durch dic Vlumetigärt?n der Herre« Herbst, Schäfer, Wieland, Weber uni) Ande?er übers zeigen kann. Die eigentliche Flora, oder das Verzeich« niß d-r um Pre«burg wild wachsenden Pflanzen» ha« bereits vor 2« Jahren ein hiesiger Arzt in seinem Wer< ke- „8rc^t^. l_!2l,nnr^s, !V1l:6. Dnct. !^,>rz l^ozo-nienzjz, cxkit)enz plantaz circa pnFOM'isN zpon s «r«3«nte,> I^jpz. i?9i/< s» vollständig füe Vie da« Ninlige Zeit, und bei dem Man^l an luer^isch^n Hilfts Mitttln, «eliefert, daß ein wl,stnscha,«llcher Pftach«.»'' ""> 66 ^. kcnner, dieseS Verze-'chniß schwerlich mit sehr vielen, neuen Pfianzengattungen zu bereichern im Stande seyn wird. Bei einer neuen, nä^s!?ns schon nothwendigen Auflage dieser Flora, dürften freilich wohl einzelne Pflanzen, die durch Wildenow und Andere, näher be-siimmt und berichtigt sind, emcn andern «Platz im Sy-strm erhalten, oder andere Gattungsnamen bekommen; auch einige Pflanzen, die hier als einheimisch und wildwachsend aufgeführt smd, zum Beispiel kudi» nnctc»^ ruln, Iicmcrocailis t'olva, I^arcizzuz ?oöticu3, I'alnarix Fermnnica, ?ol^onutn lii^ofi^run,, pvsu5 c)'6onMj m>d andere mehr ganz wegbleiben, weil es h»chst wahrscheinlich ist, daß diese nur zufällig, vielleicht durch Überschwemmungen der Donau dahin gebrachten Pflanzen wieder eingegangen, wenig» siens von keinem wieder an der von I^ummt?or be° zcichnrttn Stelle , gefunden worden smd. Zu denen im Vuchc nicht aufgeführten, und von dcm Verfasser über« sehenen oder verwechselten Pflanzen, können folgende noch gezählt werden: ßrancklioium, TupiwrblH Il,t^)ri8 , (geranium ten^o, pinu^ larix, 3^anciix oclorata, 8cclum re-iiexum, ZpirÄea nrmicus, 'l^e»ium lino^l^llum, I'asmentilia rcptan^, und aus dcr Neihr der kryplo« gamen Gewächse: >Vciöil!M 2cj«)Xl»c Opitxii, Uicra-nnttl ^zu<.lim, Trmaeum detulnwn,, l^rin»ollin tuZ, R.aca6inm cciare oder L/55U8 M0U188. 8p?i36. lia aouta, X^ioma pa6i. Das Verzeichniß der pha'° liogllmen Gewächse begreift ic>o3 Rummern, unter denen der Verfasser das 8rnirn.ii.lm pcrfuliiltun» , das in hiesiger Gegend nur auf dcm benachbarten Verge Kobel, gruppenweis angetroffen wird, vorzüglich auszeichnet, obgleich diese Pftanzr nach dem Zeugnisse de< Hrn.I). I^lkdaicjz und lvitaidel?, wegen ihres häufigen Vorkommens auch in andern Gegenden Ungerns, nicht mehr unter die seltenen gezählt werden darf. Übrigens smd sämmtliche, in diesem Buche bezeichnete Pflanzen, mit kleinlicher Genauigkeit, und der Hinzufügung der deutschen, slawischen und ungrischen Trioialbenennun« gen beschrieben. Aus dem Mineralreiche liefert Presburg: GemeineHornblende; diese ist als sparsa« werGemengtheil des Granits, beinahe überaN anzutreffen;' zu Tage aber ausgehend, auf dem Kalvarienberge und dem Wege nach dem alten Batzenhäuschen, wo sie als grobkörniges Gemenge, v)n überwiegend viel, kurz und brcitstrahligen Hornblcndkrystallen, mit wenig weißli« chcn, frischen Feldspath, als Bindungsmittel vorkömmt. Glimmer; silberweiß, schmal-und breitsirah" lig, als Gemengtheil des Granits; silberweiß und schmal-sirahlig, von ausgezeichnet schonen, blumenartigen Bru« che, rein. ohne Beimengung fremder Stcinartcn, aber «hc» auch is, feinkörnigen^ grauweißen Granit, in Ve«^ « H ""- 66 "" bindung mit überwiegend viel Feldspach, ') am Pöl-lenwege oberhalb drr Flantscher, vorzüglich in den Weingärten auf dem Wachlmeislerberge. Grani t, klein- und großkörnig, bildet hier niedrige Berge; als solcher dessen Hauptbestandtheil weißer Feldspach ist, dem sparsamer stenglichtrr Quarz, und äußerst wenig Glimmer, beigemengt sind, auf der Bergkette vom Wachtmeister bis zum Gemsenberge; als Ge-mengtheil von kleinkörnigen Quarz, etwas Frldspath und kleinkörnige Hornblende, auf dem Kaltenbrrge längs der Zuckermandler Steinbrüche bis an den Schloßbcrg. Schiefer» in der Nähe von Marie nthal, der aber seiner lichtgrauen Farbe und der Mächtigkeit seiner «pl.tttrn wegcn, weder zu Rechentafeln noch zur Emdachung der Gebäude benutzt werden kann. Mergel, in der Nähe des Dorfrs Blumenau, nur als schwachcs i^ger. Lehm, kömmt ebenfalls nur in unbedeutenden La-grn vor, und wird von den hiesigen Hafnern, zur Ve-reilung dvs irdenen Kochgeschirres wenig oder gar nicht benützt; bahrr sich dieselben zu diesem Enlzweck d:s Göttwrihers in Osterreich, der auf Echissrn hicher ge» bracht wird, zu bedienen pstegen. ') D<» dl« Wiener «Porzellan!- Fabrlk lhren Bedarf an Felbspa«l> au« der Ferne beziehen muß, so wär e« vielleicht der Mühe werch, Dackizicgeln, in den daselbst befindlichen Ziegelöfen, die der Stadt gehören , und an hiesige Bürger verpachtet werden, vcr« wendet. Versteinerungen und Konglomerate ro« Schaalthie^n, besonders aus dem Geschlechte der Vohr« Muscheln, fmd in großer Menge auf der Mitlelhohe des Kobels und sparsamer am Fuße desselben anzutreffen. Torferde, im Thale das dcc Kobcl und das hügligte Land vonKaltenbrunn bildet, in einem stellen» lveis 3^ mächtigen Lager, und auch einer, kaum einige Zoll starken Mächtigkeit auf der Spitze drs Verges. Tie wird von denBlumengärtnern als gute Blumenerde, vorzüglich zur Kultur der einst ft belichten l^ortemien, benutzt. Landwirthschaftlicher Zustand. In landwirthschaftlicher Hinsicht verdient Presburg Wie fast jede größere Stadt, wenig oder gar nicht be^ achtet zu werden. Der stiefmütterliche Antheil des hie-sigen Ackerlandes, im Verhältniß zu der großen Menge von Weingärten, macht einen lebhaften und vorlheil-haften Betrieb des Ackerbaues oeinahe unmöglich. Der Wiehstcmd von höchstens ti —600 Kühen, wovon kaum der achte Thcil die StaNfütterung genirht, reicht kaum hin , dic Menge von Weingärten mit Dünger zu versehen ; und so industries sind nur Wenige, einen künstlichen Dünger zu bereiten, (was in Städten so leicht Nwglich ist), oder sich ,mr des Düngers zu b^^ilrn. der das ganze Jahr hindurch in den Gttom geworfen wird. Dem Mangel an Heu und sonstigen Viehfutter zu begegnen , und so den Viehstand zu vermehren, und den Ertrag des Düngers zu erhöhen, werden viel zu wenig Futterkrauter gebaut, swenn man einige Klee« öcker ausnimmt) noch auch die Wiesen auf eine andre als die gewöhnliche Art kultivirt. Die Ursachen dieser scheinbaren Indolenz sind theils dieselben, die jeder städtischen Landwirthschaft im Wege stchen, theils in dem Umssande gegrünbet, daß der hiesige starke Wein bau, beinahe alle Handarbeiter mannlichen und weibli» chen Geschlechtes , selbst diejenigen nicht ausgenommen, die aus Mähren, der Neutraer » uud Trentschiner-Ge-> Mannschaft', jährlich zu Hunderten Hieher kouimrn, um Arbeit zu finden, in Anspruch nimmt. Merkwürdigere Gebäude der Stadt und der Vorstadt?. "» Ehemalige und gegenwärtige Thore. —Zahl der Gassen und Häuser. ^!)aS Landhaus oder die sogenannte Kammer in der Michaeler Gasse, ist ein schönes, massinS Gr, bäude, das au« 4 Häusern, unter der Leitung dr« kaiserl. königl. Hofingenieurs von Hellebrand, von dem Äammerbaumeistl'r Ramsch, im Jahre 1753 erbaut worden ist. Es zählt in ^ Reihen über 60 Fcnstrr, und ist mit einem Balkon versehen, über welch?n sich aus einer schwarzen Marmorplatte die Inschrift befindet: Curia Fisci Regii Hung. Re^nante Maria Theresia, Anstriae Archidiu-e Ut junc^a Clementiae Jastitia in ea perennet 'Amplior opcribus a fundn mentis exbtruxit A. R. S. MDCCLHI. Futura deserit Qui praesentia negligit» In diesem Gebäude werden die Reichstagsoersamm-lungen del,- ungrischen Stände und Maqnnten, in zwri versem Erlöser, dem heil. Donat und den bfioen Märtyrern Johannes Elemosinarills und Florian, geweiht. Auf diesem Thurme sind auch Wächter, die zum Zeichen ihrer Wachsamkeit des Nachts, vierlclstundrnweis dcnNuf „Gelobt sey Jesus ChrisluK" ertönen lassen. Oberhalb dem Thore besindel sich die Inschrift: und auf dessen rechter Seite am Fensser ein Fresfo-Ge? lna'hlde, dem viele eine besondere Heutung geben, *) g So z. B, st» ger Tugenden, ausdrucken. Die hohe Bestimmung der geistlichen Würde spricht die letzte Gruppe aus. Einer weiblichen Figur, als Gmnbilde der Religion, dient eine Vternkugel zum Sitze, mit der Nechten an ein nc, benstehendes Rad sich lehnend, zum Zeichen, daß der «Priester wie das Rad und die Himmelskugel, nur den geringsten Theil des Irdischen berühren soll. Die da, neben auf eine abgestutzte Gaule gestützte Figur, der ersteren das Gesicht zukehrend, soN die Beständigkeit des gottergebnen Sinnes bezeichnen. Oberhalb dem Balkon, der auf ^ Säulen ruht, besindet sich auf rothem Marmor die Inschrift: Curia Archiepiscopalis Peculio Cardinalis Josephi de Batthian Excitata. Das sso nsi liu m-o5er Statthatte re i.Ge» häude, auf dem Hauptplgtze, der Hauptwache gegen» über, ist merkwürdig wegen seines einstmaligen Bestimmung, die mit dem Übersetzen der hohen Landrsstcl« len nach Ofen und Pesih, aufgehört hat. Kaiser Joseph schuf es zu einer Kaserne um, wie dieses noch die bestehende Inschrift oberhalb drs Thores beweiset: Martls soboLes hospltlo cXCepta a Ioscpho seCVnDo AVgVsto Rege Vngarlae PIo patre Patrlae* Gegenwärtig dient es zur Aufbewahrung der hiesigen Kriegskasse. Schulgebaude der Katholiken; ist merk» würdig wegen seiner frühern Bestimmung als Kloster der Clarisserinnen — woher auch die ganze Gasse den Namen Jungfer- oder slarisser- Gaffe bekommen hat —-die hier vor mehreren Jahrhunderten gelebt, und sich endlich, als das Kloster nach der unseligen Schlacht bei Mohatsch und den hausigen ^iusallen derTürken in Un« gern, aus Furcht vor einer Belagerung, sammt der Michaeler - und Lorenzcr-Kirche, und dem Ladislai Bürgerspital abgetragen wurde, nach Tyrnau glfiüchtet hatten; bis endlich Peter Pä?rn2n undEmcrich I^055y, beide Erzbischöse von Gran, den frommen Entschluß faß« ten, das Gebäude wieder herzustellen und obgedachte Nonnen in dasselbe wieder einzuführen; wie dieses die zum Theil am Eingänge noch erhaltene Inschrift dar» chut: ?crru5 <^2r6in»1i8 pä^mnn^ , ^.rcliie^izco« ""- 7^ "" vpere^e odiit.'^niw 1VW5XXXVII Die XIX jVI«,rm. Lmericus I.o8i,y. ^rckiep. 8triFonieN3. lelleitsr iiniit. bcne^ixlt, ot Virzinez 3lid ^Ful» 3. (^Hfac Oeci llicntaz intr^uxi!-. ^nnc> IVllXÜXI^. Der »och vorhandene Thurm war sonst ohne Dach und ganz von durchbrochener Steinarbeit, wurde aber im I«lhre 1703 durch einen heftigen Sturni stark beschä« digt, und deshalb mit Kllpftr eingedeckt. An dem bei-« nahe 3oo Schritte langen Gebäude war ein Garten zum Genuße der, größtcnchcils slawischen und ungarischen Nonnen, deren eimge nach der Negel der heil. Clara lebten, indeß die Übrigen sich mit der Erziehung de» weiblichen Jugend beschäftigten, und bis zu ihrer Aufhebung durch Kaiser Joseph, ein sorgenfreieres Leben führten, üls die übrigen Nonnenklöster in Presburg, da sie de» Ertrag von den 7 Ortschaften: H.I56 und p,^2r, 1'ärnolv und I/jllcl^-.loka, zu ihrcn Ein°» künften zählten. Gegenwärtig dient das Klossergebäube zum Behufe der katholischeu schulen, wie solches auch «lls folgender Inschrift ober dem Eingang« zu erse^ hen ist: Providentia Joscphi II. Aug. Literis Bonisque Artibus M.DCCLXXXVL Das einstmalige Freiherr Mednyans« *" 7 7 "" fische Haus auf dem Hauptplake, bem Nohrbrunnci, gegenüber Nro. 5 , welches, da es sich gegenwärtig durch gar nichts auszeichnet, nur in so ferne in die Reihe der merkwürdigern Gebäude gestellt wird, da es für das älteste in «preshurg gehalten wird. Und als sich dieser Glaube nur auf die, dereinst auf diesem Hause besind' lichen Inschrift: Olnc 6amum, iuernt tnrris, prlmoräinpo'zon^ Duxit l,li lizc, m»ju5 nornen etomcn lindctu. s. w. gründet, so ists doch tmm^r nur eine Überlieferung die auf sehr geringer Wahrscheinlichkeit beruht. Das Comitathaus vor dem Michaelerthore, wo die Versammlungen der ssomilatsbehorden, biswei-» len unter dem Vorsch des jedesmaligen ObergespannS> gewöhnlich aber unter dem des ersten Vice» Gespanns Statt sinden, und entweder Gegenstände der Polizei des Comitats, oder Gerichtssachen den Adel» und Bauern-» stand betreffend, verhandeln. In der Nähe dieses Ge« bäudes sind auch die Gefängnisse, wohln die'Verbre? cher, die nicht unter städtischer Gerichtsbarkeit stehen^ gebracht, und in Verwahrung gehalten werden. Das Theater. Dessen Erbauung ist das Wer? txs Um die Verschönerung Presburgs verdienten, Gra-» fl'n Georg (^zäk^ von I^csczxdz^eF. Es liegt, summt dem in Verbindung gebrachten Rcdoutensaale und ei* n?m Casino im Erdgeschoß«, außerhalb dem Fischercho» rc, auf einem freien Platze, der Promenade gegenüber. Oberhalb des Hnufttemganges ist der antike Kopf D«„ mocrits i Und auf rothem Mnrmor die Inschrift; /^^ "". ^3 "* 6em l^nnc, m ser^ um ein beträchtliche« verlängert. Das Dürvmauth- und Schön do rfer« Tj)0 r, wurde erst in dem vorletzten Iahrzehend, zum besondern Vortheile der Stadt, abgebrochen und verbaut. Zu den noch bestehenden Thorel, gehören- Das MiHaelerthor, bas seine Benennung Von der, außerhalb demselben , vor Zeiten bestandenen Michaeler Kirche erhalten hat. Über dem Thore sich^ ein, 27 Kl. huher, im Jahre 1767 mit Kupfer eingedeckter Thurm, auf dessen Spiye die Statue des Erzengels Michael siehet, wie er den Drachen zu Boden tritt; ein Werk des hiesigen Kupferschmiedes Peter Eller. Dieser Thurm ist mit einem Uhrwerk versehen, dessen Seiger jede Stunde nach brm Schlag der Nathhauschurmuhr angezogen werden muß, was den jedesmaligen Wachter in beständiger Wachsamkeit zu erha'.tcn im Stande ist. Der vom Thurme ungefähr 20 Schritte entfernte Gchwib» bogen, mag einst zu einer Zugbrücke gedient haben. An ber Stadlsrite desselben ist das Bildniß deZ Königs-Labislaus zu Pferde, auf der andern die Aufschrift: und üuf der Brücke über den einstmaligen Stadtgraben die Bildsaule des h. Johann Nlpomuccnus. Das D 0 nauth 0 r , in der, mit der schönsten Kunststraße versehenen Donaugasse. DasVpitalthor, das t>HSpitalgasse mit dem Blllmenchale verbindet. Das Gaisth 0 r, bas den Eingang ins Wein-gebirge von der Gait'gasse erostnei. Beim Anblick sammt» licher 3 Thore kann man sich des Wunsches nicht erwehren, daß dieselben abgetragen würt>cn. Das Verzcichniß der Hauser und Hüusinhabet stehe im Anhange als Erklärung des, «on N/Yöer entworfenen , von Lanz gestochenen und von Landes «nd Schwaiger verlegten Plans von PreSburg. "". 82 >"" III. Kirchen und Klöster. 3)ie Dom- oder so llegiat-Kirche, Stadt-Pfarrkirche, ist ein altes Gebäude in gothischem Geschmack, aus starken Quadersteinen aufgeführt und mit 6 Säulen gestutzt. Über die Zeit ihrer Erbauung smd die Meinungen getheilt. Einige hallen dafür, der un« grische König Ladislaus habe sie im Jahre 1090 erbauen lassen; andre eignen ihre Entstehung dem Könige Stephan zu, und halten dieselbe, weil sie dem heil. Martin geweiht ist, mit dem Benediktiner-Kloster auf dem Martinsberge bei Raab, von gleichem Alter. Am wahrscheinlichsten ist, daß mehrere Beherrscher Ungerns diesen Bau gefördert, und daß derselbe schon unter Aba, «Peter, Andreas, Bela und Salamon bestanden habe, bis er endlich unter Ladislaus vollen-» det worden ist. Da sich dic Sakristey sammt dem Thurme der Kirche über Hie Ringmauern der Stadt erstreck-te, als diese noch nicht abgetragen waren, so pflegte man zu ssgen: die Kirche wäre so groß, daß sie in der Stadt keinen Platz hätte, und daß die Geistlichkeit je, dermal erst in die Vorstadt gehen müßte, um sich anzukleiden. In der Kirche befinden sich drei Sakristeyen, *) Ueser bas Alt«r derselben si^e d«e al>geb?l,ck,e Ur, lunde ' om Iabrc ,;,, im unürlschen Magazln Bnb. "" 93 '"" Wovon eine für den Stadtpsarrer und dessen Geistlichfeit, die andre für die Domherren, unl> die dritte für deren Versammlungen bestimmt ist. In dieser letztern werden auch die königl.Insignien aus ihrem Behältnisse niedergelegt, »md die ungrischcn Komge geschmückt, ehe sie z»r Krönung geführt werden. Am sehenswürdigsten ist in der Kirche: ») dieKap clle des heil. IohannElemosi« narius, die der Fürst Primas, Emerich K52ter1,u27, in dem östlichen Winkel der Kirche, im Jahre 17 3^, hat erbauen lassen. Die Wände derselben sind durchaus mit Marmor bekleidet, und sehr reich mit Gold verziert. Über dem Gewölbe ist eine Kuppel mit einem Thürmchrn durch welches das nöthige Licht in dic Kapelle einfällt. Die Kosten dieses kleinen Gebäudes wurden damals aus mehr als 60000 st. angeschlagen. In dieser Kapelle ruht auf dem Altare der Leib des Heiligen, zu dessen Ehre erstere erbaut ist, und zwar in einem Sarg von Silber, von zwei Engeln schwebend gehalten; die, so wie dcr Altar, von weißem, inlandischen Marmor gearbeitet sind. Die Sritenwände des Sarges können zurückgeschoben werden, und unter denselben befinden sich andre von Glas, durch die man die Gebeine des Helligen sehen kann. Mathias (Üorviiniz erhielt diese Reliquie von dem türkischen Kai-ser als Konstantinopel eingenommen wurde. Dem In-haltc der, bei der Kapelle angebrachten Inschrift zufolge , wurde dieselbe anfanzs nach Ofen gebracht, wo s'e nach dem Zeugniß damaliger Schriftsteller Wunder gewirkt haben soll, dann als Ofen in feindliche Hände grrieth, nach Marienthal bci «presburg, einem vorhi« zum Pauliner-Klosterfoud üctiörcgcn Dorfe geführt, und 84 endlich auf Befehl Ferdinands l. im Jahre ,33» durch den damaligen Obergespann des Komitats, Johann v. Lxalay, nach Presburg versetzt, und von dem damaligen Kardinal päxmän, mit dem silbernen Behälter vrr-sehen. Die Inschrift ist folgende: 2)DecHochaltar imSanktuarium, welche« «m 3 marmorne Stufen höher ist als der übrige Theil der Kirche. Der Altar selbst ist von weißem Marmor, u»d * . D. Joannis, Magni Alexandrini Patriarcliae, Efeemosynarii Maximi, Lipsnnis sacris, ex Cypro, Byzantium Inde Budam, isthinc in Vallcm Marianam, AcdemmnPosonium in MausalaeumPäzmaniänumj Tandem ex IMausoIaeo Cum loculo priori argenteo reformato, ' Post seculum unum, isthuc translatis " In perpctuum obligationis suae Monumentum has aras dicat hanc aedem ponit D. XXVIII. Oct. A. C.MDCC.XXXII. Frater Emericus Eszterhazy, Nulli Sanctorum; Sed ipsi Deo Sanctorum ? Quam vis in xncmoriam Sanctorum Constituimus altaria. «" 85 *" «uf demselben befindet sich die, von Donner prächtig gegossene Statue des heil. Ritters Martin, zu Pferds wie derselbe einen Theil seines Mantels mit dem Schwerte ablöst, um mit demselben einen, am Boden liegenden, nackten Bettler zu bedecken. Die Statue ist von Blei» komposttion, und wiegt 90 bis 10a Centner. DasAl-tarblatt, den heil. Stephan vorssellend, ist von Franz pnlko gemahlt; die Seitenwände des Sanktuariums sind mit Familienwapften und Bildnissen mrhrerer Erzbischöse geziert; die Kirche über übrigens mit vielen Altaren und Grabmählern , deren Inschriften nicht großen klassischen Werth haben, geschmückt. In dieser Kirche vstegte' man in vorigen Zeiten die Feuerprobe, als ein besonderes Vorrecht, auszuüben. Es geschah dieses in Gegenwart dreier Zeugen, des Richters, Pfarrers und des Gerichtschreibers. Der Anfang geschah mit Gebet, dann wurde das Eisen mit Weihwasser besprengt, und der Ott, wo das Feuer dazu angelegt werden sollte, wurde von dem Pfarrer, so wie »encs, eingesegnet. Mrnn dann die Messe des glühenden Eisens gelesen worden ist, so verfügte sich der Priester mit dem Ärcuze und Weihwasser an den Prüfungsort, wo nach einem zweiten Gebet der komunizirte und befragte Schuldige das glühende Eisen unter beilausig nachstehender Formel in die Hände nahm: ,,durch den Leih des Erlösers Jesu Christi, den ich heut im Abendmahl em< pfangen habe, ergreife ich dies glühende Eisen, ohne auf irgend eine geheime Kraft der Pflanzen, oder auf sonst ein ruchloses Mittel zu vertrauen." Am Frohn-leichnsmsfcste nimmt in dieserKirchr die felerUchc >Pro- <*— 85 ^" Zession sä'mmtticher Geistlichkeit, der Gtadtbehärden unl> Zünfte, ihren Anfang, un> endigt auch in derselben. Der mit einer Schlaguhr versehene Thurm dieser Kirche ist im Jahr »76c» durch einen Wettersirahl beschädigt, und im Jahre 1766 größtentheil« neu erbaut und um »3 Klafter erhöhet worden. Die Kuppel, auf wel« cher die ungrische Krone auf einemKissen raht, ist mit Kupfer gedeckt; auf der Schloßseite sind einige in Stein gehauene Figuren von nicht sonderlichem Werthe, und aus den andern beiden die Statuen des Königs Stephan mit einer Keule — dliiossän^ — und sei,nes Söhnet Emerich mit einem Streitkolben, angebracht. Die Probstcy und d as D om kap ite l. Das Alter des hiesigen Domkapitels setzen Einige über die Zeiten des Königs kolonia,-,, und zwar aus dem Grun-> de in die Regierungsjahrc des heiligen Ladislaus hinaus, weil in den Dekreten des Erstern vom Jahre n oa derselben am ersten Meldung geschieht; Andre zweifeln an der Ächtheit der Angabe, nach welcher in einer Urkunde vom Jahre 10^2 des hiesigen Domkapitels er< wähnt wird; noch Andre behaupten, es sey nicht un-geräumt zu vermuthen, daß die hiesige Probstey mit dem Domkapitel und dem Erzbisthum von Gran einer» lei Ursprung habe; Einigen dünkt es „icht eimnnl lm-wahrschrinlich , daß beide ihren Ursprung Karl dem Großen, oder sonsi einem deutschen Fürsten verdankten, vor« au5geictzt, daß Presburg vor des heil. Stephanus feiten zu Deutschland gehört habe. ') In dei, frühesten *) Was zu bezweifeln lst, Slehc Eeschlchle von «presburg. »" 87 "^ Zeiten sollen diePrsbste ihren Wohnsitz aufdemGchla-ße gehabt haben, woher dieselben im Jahre »20^ vom König Emerich, mit Genehmigung des Papstes I»,^ cenz III. in die Ttadt uerseyt worden seyn s>,>lle!i. Nach Anderi sollen die geistlichen Stiftshrrren anfangs ihren Wohnsitz auf der Wodriz gehabt, und denselben durch eine Übereinkunft mit der hiesigen Stadtobrigkeit, mit dem gegenwartigen vertauscht haben. Wahrscheinlich hat beides Statt gefunden. In den frühesten Zeiten belief sich die Anzahl der Kapitelherren auf ,^; gegenwärtig sind deren nur 12, und die ansehnlichsten darun« ter sind: der Probst, der Lektor, der Kantor und der Kustos. Einer der hiesigen Domherrn bekleidet jedesmal die Würde des hiesigen Stadtpfarrers, *) der von dem Magistrate und dem äußern Rathe gewählt wird. Das hiesige Kapilelarchio, dessen älteste Urkunde» aus den Regierungsjahren des Königs Ladislaus herrühren, weil in den ottocarischrn Unruhen alles frühere verwüstet worden ist, steht in großem Ansehen. Ladislaus erneuerte die von Bela IV. im Jahre ,2 5c> bereits schriftlich versicherten Privilegien des hiesigen Stiftes, vermehrte sie noch im Jahre 1287, und die nachfolgenden Könige bcstättigten dieselben. Im Jahre I2g2 und 1293 ertheilte demselben König Andreas neue Freiheiten, und »35? König Ludwig sogar ein Diplom darüber. Wie ansehnlich dieses Kapitel in frü-. hrrn Zeiten gewesen seyn mag, beweisen die Vorzüge, ») Gegenwürlig Sr. Hochw)ldcn Hr. v. Schneider. "" 6^j »" die die damaligen Könige von Ungern öem Oroßftrobsk von Presburg ertheilt hatten, unter denen folgende an» geführt zu werden verdienen: 1) Der Probst verwaltete ein Archidiakonat von 1,6, zwischen der Donau, der March und der Waag gelegenen Pfarren, deren Verzeichniß man in Lel'li nci-titi» k I-iunz. "s. I. p. 5il» und in dem Graner Diö-zesan Schematismus nachlesen kann. 2) König Sigmund befreite den Großprobst Johann im Jahre ia"sactioN5 Bd. 1., und V»» H2 ^"" einc nahrre Bezeichnung in LruckmlM5 Tpizt. ltiner. «nd in Kleins Naturseltenheiten Ungerns. Die St. Salvator« oder Jesuiten'Kir-ch e auf dcm Hauptplatze, wurde unter der Inspection des Daniel Karner, im Jahre i63S, von den Evangelischen erbaut, und der heil. Dreifaltigkeit geweiht; daher die Inschrift: Lanctai'lws, äomuz ksec i'idi z»ncta Y5t numiny nonien ^t Lua conservn, 6oZmllt2 8anct^ I'riaz! Das Äußere derselben s,eht eher jedem andern Ge°< baude, nlä riner Kirche ahnlich, was daraus zu erklä« ren ist, daß den Evangelischen damals der Bau der Kirche nur mit der Oinschränknng erlaubt worden ist, sie ohne Thurm, und in Gestalt eines Hauses auffüh--ren zu dül'scn. Unttr dem Kardinal und Crzbischof ko-lonicli, wurde dieselbe im Jahre 1672 auf Befehl des Kaisers Leopold, den Evangelischen abgenommen, und den Iesmsen eingeräumt. In das Innere der Kirche fuhren vom Hauplplatze «us, drei Stufen, zu eben soviel Eingängen. Die deutsche Gewolbung ruht auf 6 Pfeilern, ringsherum smb 7 Altare angebracht , deren Gemählde aber keinen besondern Kunstwerth haben, bis auf das Altarblatt den heil. Franz Xav. und Ignatius vorstellend, von Franz «palko. (S. Kunstgeschichte.) Der, in dieser Kirche stattfindende Gottesdienst wird von dem , an derselben angestellten Administrator, und dessen 2 Predigern versehen.. Die vor der Kirche ^" a3 ^" aufgestellte marmorne Säule ist von Kaiser Leopold, tm Jahre 1672, zu Ehren der unbeficckten Jungfrau gestiftet worden, wie dies die beiden Inschriften ausspre« chen. Auf der Mittagsseite liest man: LcopoldusRo- manorum Imperator semper Augustus Hungariae Pvex Apostolicus, Archidux Austriae, memoT acceptarmn gratiarum, intelligens multiplied«, obligadonera > providens rcgno, sibi, suis, sena* ttii populoque Hangarico omnique Christianitati. Laudetnr SS. Sacramentum et sine macula con* cepta Virgo Maria. 2Cuf tier Jlotbfdu: Gloriae SalvatorisJegu Christi, Domini nostri, in Sacra hostia nuper sacrilege tractatae; in aevum reparando honori Ma-riae Virginia sine macula conceptae, Pntronae Kegni Hungariae , MagnaeDominae nostrae iem-per magis augendo> post Turcam pulsuin, sedi-tiones compescitas> procuratam tranquillitHtem istud trophaeum posuit. Anno salutis MDCLXXV. Mens. Maii die XXIIL DieTrinitarieroderKre uz geistliche n-Kirche, liegt vor dem Michaeler Thore, wo einst die alte abgebrochene, Michaeler Pfarrkirche gesi.mden hat, und ist im Jahre 1717 von den Vätern des erwahmrn Ordens, der die Befreiung der, in türkische Gesängen-schaft gerathenen Christen, zum Zwecke hatte, u»d vvn dessen frommer Thätigkeit in Erfüllung seines Ge< lübdes, 2043 Befreit?, innerh.ilv eines Zeitraumes vom Jahre 1691 — ,780 gezeugt haben, erbaut worden. Die Gesichtsseite der Kirche, auf 0er sich gwei Ullvoll« ""- y4 "" ' endete, wenigstens nicht zum Übrigen passende Glocken-thürme befinden, ist mit dorischen, jomschen und korinthischen Säulenordnungen geziert; die große Kuppel, so wie eine andre kleinere, oberhalb des Sanktuariums, ist vonBabiana gefertigt; dieVildnisse der vierKirchen-lehrer, Augustin, Gregor, Hieronymus und Ambrosius smt> von Unterhuber, einem Wiener Künstler gemahlt, und der Hochaltar von erlösten Christen aus der türkischen Sklaverei, der heil. Dreifaltigkeit gewidmet, ist mit einem Gemählde von Palko, das diesen Sinn ausspricht, geschmückt. Der heil. Michaelisaltar eben» falls von Unterhuber, und der des h Johann Ne-pomuceni, von Ioh. äc I^Itta, und der Kreuzaltar nebst dem Kreuzwege, sind von dem Bruder Herrmann» » 8t. ^o5cpl,c>, gemahlt. Merkwürdig ist, daß man noch in der zweiten Hälfte des ,8. Jahrhunderts , am Titularfeste dieses Ordens, einen Knaben auf die Kanzel dieser Kirche steigen ließ, um daselbst ror der versammelten Menge neugieriger Zuhörer eine Rede über das Geheimniß der heil. Dreifaltigkeit zu halten. In der Nähe dieser Kirche befindet sich eine, der heiligen Jungfrau gewidmete Säule, mit der Aufschrift: eS ist erschienen ein groß Zeichen am Himmel, un) das lat. Ckronoz^^un: ^?MQt» 30^ et QVn» 5VK pcDIliVz eIVz. DasKapuziner-Kloster und Kirche, zeich« nen sich "or den übrigen, in dcr Monarchie zerstreuten Gebäuden dieses Ordens, durch gar nichts aus. Die Kirche ist mehrere Stufen tiefer als die Straße, was vermuthlich dem grundlosen Boden zuzuschreiben ist, aus "" a5 ^»^ dem das Klostergebäude im Jahre 1718 durch die Un-terstü«ung des damaligen Erzbischofs Grafem Emerich Vßterhazy aufgeführt worden ist. Die Verzierungen in der Kirche sind so ärmlich und unansehnlich, wie es das Gelübde dieses Bettelordens erheischt. Das Kloster ist aber geräumig, und zählt gegenwärtig 28 Ordens» brüder, denen ein (?ugsciian vorsteht. Die Bibliothek ist ein Wust von alten theologischen Schriften und Predigtbüchern. Der dem Kloster anliegende Garten ist bequem und mit Wasser versehen, das in Rohren aus dem angränzenden Gebirge dahin geleitet wird. Kirche und Kloster der barmherzigen Brüder. Dem, seines wohlthätigen Zweckes wegen so ehrwürdigen Orden der barmherzigen Brüder, wur» de durch die Verwendung Georg 8^clcpt8en^'8, nach-» herigen Erzbischofs von Gran , schon unter der Regierung Leopold I., im Jahre 1672, eine Freistätte in lpresburg angewiesen. Die jetzige Kirche, die mit einen gemauerten Glo-ckenthurme, und seit einigen Jahren mit einer Schlaguhr versehen ist, wurde im Jahre 1692 größtcncheils. «uf Kosten des Freiherrn Ioh. v. IVMiolän^, eine5 mächtigen Beförderers der wohlthätigen Zwecke diesej Ordens, erbaut; das Kloster aber, wie rs sich gegenwartig mit seiner langen symetrischen Gesichtsseite dem Auge s» freundlich darstellt, erst im Jahre 172g vollendet und feierlich eingeweiht. Glisaoethiner-Kirche und Kloster. Die Elisabethiner Nonnen, deren Anzahl sich gegcgenwä'rtig auf Hft beläuft, unt» die dem schönen Menschenfreund- "" al> '"^ lichen Berufe leben, weibliche Kranke in ihrer Kran» kenanstalt aufzunehmen, und für deren Psiege, wie die barmherzigen Brüder für männliche Kranke, zu sorgen , fanden bei ihrer Einführung in Presburg, an dem Kardinal Emerich ^z?tcrl,ä2^, eine so thätige und menschenfreundliche Unterstützung, daß durch denselben nicht nur der Bau des Klosters ln der Spitalgasse mächtig gefordert, sondern auch im Jahre i?^ eine der schönsten hiesigen Kirchen, für dir Zwecke dieses Nonnenklosters aufgeführt wurde. Dieselbe ist auf der Ge-slchtsseite im stachen Kreuzzirkel gebaut, und mit dori-schcn und jonischen Eaulenordnungen geziert. Won der Gasse führen vier Stufen in das Innere dieser Kirche, welcher ein, mit Kupfer gedeckter, und einer Schlaguhr versehener Thurm, angebaut ist. DaK Nntrc8»ll2mc5» Kloster und dessen Kirche, ist auf dcm Theatcrplahe im Jahre 17!^ unter der, für Presburg segensreichen Negierung Maria Theresiens zum Theil erbaut, seitdem aber noch nicht vollständig beendigt worden. Die Kirche ist klein, und in architektonischer Hin« sicht sehr unbedeutend. Vor dem Eingänge, den ein, mit al Vazätetl)kirche> vor dem Donauthore; l>te B lU-wenthaler - Pfa r rkirche, die ihren eignen ng d!t Ung«l» sch« Kinne zur Schau <,us^«fthi govestn. — g8 "" Hresburg eingcfunden, und denselben eine Zeitlang in drin benachbarten Marktflecken Ratsch dorf, wo der föniqlichr Hofrath Seyfried von kulnliii-k, einen evangelischen Hosprediger hiclt, ausgeübt. Letzterer, Na-» menS Andreas Reis, schloß sich im Jahre i6o0 die-srr neuen «Prcsburger Gemeinde an, und versah den Gottesdienst bei derselben, a.lsangs in einem adelichen Hause, nahe an der Donau, und spacer in dem damals Graf Szaparischen Freihause aus dem Zuctrrman« del, in der Folge das Kämperische Freihaus, dann Scharfen eck, jetzt goldene Krone genannt. Als slch die Anzahl der Mitglieder dieser Gemeinde schnell nacheinander vermehrt hatte, ertheilte derselben Kaiser Rudolph II noch im Jahre 1606, Kraft des Wiener Friedensschlusses, und auf bittliche Vorstellun« gen vieler Großen des Landes, die s,ch damals zum evangelischen Glauben bekannten, die Freiheit, gedachten Gottesdienst > mehrerer Bequemlichkeit wegen, in der innern Stadt fortzusetzen. Solch s geschah anfangs in dem damals sogenannten weilen Hof, jetzt Iurenakischcn Haus, der Franziskaner Kirche gegenüber; bald darauf aber in dem Armbrusterischen Hause, auf dem Hauptplatze, neben dem Äathhausgaß, chen. Da in einigm Jahren auch hier der Raun, zu enar wurde, so fing man im Jahre »6Z6 an, auf eben der Etelle wo bemeldtes Haus stand, eine ganz neue Kirche zu bauen, die auch unter mancherlei Hin« dernissen vollendet, schon den 20. und 21. Dezember ,63lj feierlich eingeweiht, und der heil. Dreifaltigkeit gewidmet wurde. Aber in dem Besitz dieser Kirche blie- s,?n di? Evangelischen nicht lange, weil ma«, sie b^ schuldigte, dieselbe ohne königliche Erlaubniß gebaut zu haven. Gchon im Jahre ,672 wurde der Gottesdienst in derselben und der Schulunterricht, Welches in dem anstoßenden Hintergebäude der Kirche Statt fand, wie diei aus der in Marmor gegrabenen Inschrift, die sich nahe am Eingänge des Hauses im Hof hinter deö V. Salvatorkirche befindet, *) deutlich erhellet — ganz' lich aufgehoben, und im Jahre 1673 sammt dem Schul» stebäude den Jesuiten, die jetzige Ursulinerkirche aber, die ebenfalls von bett Evangelischen für den slavisch, un» grischm Gottesdienst erbaut wurde, den Ursulinernon-»im eingeräumt. Die Evangelischen waren nun genö- Kuctelp]i# Maurach Stn*lore fabric*« Viattecln,, $ 3 gung des Kaisers Leopold I. ,'m sogenannten Steinerischen Hause auf der Nonnenhahn zwei Bechäuser neben einander, und in der Nähe derselben ein, zum tzssentlichm Schulunterricht bestimmtes Gebäude — __ ,669 """ il)3 ^^^ «plaMche, jcht St. Saloator oder Iesuitenkirche, und pom Jahre i0o6 —1672. ,,, «, ,.' « ^, ^ Dl«coin sin der III. «Prediger, ung. slaw.Preklg. . ^. ^- . 2 u , ^ » deutschen Ä»rchr. Heichelin Simon — — — — — — Marikisch Nicol. — — Vollgnad Kasp. — — — — Irntsch Johann. 3chac,hn Slevh. — — — — Iwantschy Mich. — — HambergerEIios. — - Schmidt Daniel. — '— Euhay Gabriel. Loderer Johann. Loderer. — — — .— Gotz?r Andreas. — — — — Sctimidt. — — — — Mülkr Georg. — ,— — — — — Teutonics Ioh. — — — —' — — Heichelm I. G. Heichrlin I. G. — — Ellhardt Varth., Eckhardt. — — Keller Bernh. — — Älby Paul. — — — — Abramides. Ecker Bernh. — — — '— Tilius David. Bödm Christoph —- — ,— — Reiser Anton. —^ — Sutorius Patent. Smorius. — — — — — — Stephanibei. — — — »f- — — Pirmger, Laza- rech Pfarrer. '"" lU^ "^ An dem Bethaus e auf der Nonnen. I .' — — i?'9 — — Nabbachcr. 1721 Nabbacher Bel. »730 — — — — '?3^l — — — — Vel. Serpilius. ^7^7 '7^9 ServiliuZ. Beer Valent. »757 — — — —. 1759 —. — 1762 Brer. Ribini. 1764 Nibini. Klein. »782 >— — Dobay. ,?S8 Krudy. — — ,79« — »— — — — — Nakwitz. '79» — — Siegel. — -— — — >8o^ ,8»5 Siegel. Tremmel. i8i3 Biermann. »" zu5 "^ bahn vom Jährt.' '682 — 1820. Ill Pr-diger. I um;, slav. Predig j l)i?»cf),u. Wider Christoph ^- — — — — — Ätsch Michael. — — Krumpholz. — — — — Echnaderbach. Horetzky. Brenner Andr. Brenner. <— — — —> GrlrtnekyVülrnt. Aulber Christoph Kiriny Dan. — — Wodilay Mart. Rabbacher Andr. -^- — -Bel Math. — — March Math. — — — — Miletz Elias. Gerpilius Sam. — — Matern. — — Veer Wilhelm. — — Keler Sigm. — -— «. — Institoris. Nibini. — — Klein Michael. — — Dobay Samuel. — — Krudy Dan. —. — Werner Jakob. — — Rakwih Karl. — __ SiegclFerdin. — — TrentschenSky. — — ^ — Bilnitza «Paul. Tremmel Christ. __ __ Biermann Sam. __ — Iarius Joseph. — — "^ 106 " K, K. M ilitärbran chen, und königliche Civil« Ämter. ^Öer gewöhnliche Stand deß k. k. Militär« in «presburg, besteht unter einem Feldmarschall- Lieutenant und Divisions-Commandanten, welcher in der Langengaffe das Commandanten-Haus bewohnt, und einem Gencral-Feldwachlmeisser und Brigadier, aus einbm Bataillon Infanterie und dem Regimentsstabe; dasselbe ist in der stadtischen Kaserne einquarnrt und dessen Disposition auch noch die vorhandenen Gebäude im Schlosse, un!> das sogenannte Waisenhaus aus l^r Spitalgasse, einge^ räumt. ?l»ßer dem Erziehungsstift des ungrischen Infanterie Regiments Kaiser Alexander, befinden sich hier ein Mcjor vom Genie-Corps, ein Matz-Major, ein Garnisons-Artillerie-Hauptmann, das Garmsons« Auditorial, ein Feldstabs-Arzt, ein Käsern . Verwalter, ein Oberbrückenbaumeister, ein Offizier für dic Leitung des Fuhrwesens, einOberfeldkriegs-Commiffariatsadjunct. Die Krieg s-Kasse , im Statchalterei-Gebäude, der Hauptwache gegenüber, besteht aus einem Kriegs-sassier und Kriegscasse - ssontrollor. > Das eönigl. Dreißigsi-Amt, in der Lan-gengasse, wo sich im Erdgeschosse auch die nöthigen Magazine befinden, besteht aus einem Inspektor, Oberdrei-ßiger, Oberamts-Controllor, ssontrollirenden Vicez-ßerenz, ^l Revisoren, 3 AmtSschreibern und einom Magazineur. Postamt. Das in der Schöndorfergasse besinb' liche «Postamt, besichend aus der Briefpost, aus der «Postwagens - ss^om»,, und dem Posistallamt, ist einem Oberpostamts - Verwalier und einem KontroNor untergeordnet. Dic Vriefpost ist täglich von 5 Uhr früh bis Mittag. und Nachmittags von 2 bis 5 Uhr zur Auf- und Abgabe der Briefe offen. Von Briefen, die nicht außerhalb den österreichischen Erblandern gehen, darf bei der Aufgabe nichts gezahlt werden; da« gegen bleibt dem Empfänger die Verbindlichkeit, das ganze Porto zu bezahlen. Für Briefe, die aus dem In-lande kommen, werden nach der Entfernung von 3 bis zu 3 Postmeilen 2, ^, 6, 8, ,0, 12 bis i^ kr. s. M, bezahlt; für Briefe aber, die ins Ausland bestimmt smd und kein halbes Loch überwiegen, wird die letztere Gebühr, d> i. iH kr. jedesmal bei der Aufgabe entrichtet. Für Briefe, die nicht francirt sind und recommandirt werden sollen, müssen sammt dm, Ne? zepisse 18 kr. bei drr Aufgabe, und für emr», Empfangsschein bei der Abgabe 2 kr. bezahlt werden. Montags und Donnerstags kommt die ordinäre Post aus Pohlen, Oberungern und den Bergstcidten, so wie eine andre von Brunn aus Mahren an, und beide gehen ebenfalls an demselben Tage wieder von hier ab. Dienstags und FreitagS kommen zwei ordinäre Posten, die eine aus Slavonien. über Güns, Odenburg u. s. w-die andre von Somerem in dw Schütt, hier an, welche nuch an denselben Tagen nach jenen Gegenden wie? der abgehen. Übrigens kommt täglich die ordinäre Post von Mcn, Ofen ^nd Niedcrungern früh um 8 Uhr, so wie die meisten andern an, wenn kein übles Writer, oder der Donanstrom nicht hinderlich ist, und gehen taglich Abends, die Ofner um 6, die Wiener um 7 Uhr ab. Die angekommenen Briefe werden entweder an dem Amtsfcnster abgegeben, oder durch den Brief» träger und drssm Gehilfen in die Häuser gebracht. Etafcten können zu allen Zeiten abgesandt werden; jedoch hat der Absender einer solchen, gleich bei der ?l"fqabc d?n ganzen Kostenbetrag von hicr zur Abgabsstation, nach der jedesmaligen Taxe der Pferde und der Entfernung, vorhinein gegen eine Quittung zu hrzahlm. Die Posswügrns'Expedition ist indemselbcn Hause auf der Schöndcrfergasse. E'ie besorgt die Versendung und Mgabe von leichtern Frachtstücken, vom baaren Gclde, und Briefen in welchen Papiergeld und Gel-deswcrch eingeschlossen ist. Tie Aufgabe geschieht von y Uhr früh bis Mittag, und Nachmittags von I bi« 5 Uhr. Jene, die Briefe mit Geld beschwert, absenden wollen, sind gehalten, selbe offen dahin zu bringen, wo sie dann, nachdem das Geld dem Beamten vorgezählt worden, mit dem Siegellack des Absen» ders, mittelst des Privat- und Amtspetschafts versiegelt werden; auch muß die Summengröße der einzelnen Vancnotcn und Ei„ lös scheine auf der Adresse genau ongezeiqt sryn. Sonst konnte man von hier aus auf dem Postwagen taglich nuch Wien und von dort her „ach Prcsburg fahren; abrr seit mehreren Jahren ist diese Einrichtung aufgehoben; und Diejenigen, die auf der Deligence nach riiier entfernten Gegend reisen wol- len, müssen ihre Platze bei di»r Miener-Postwagens Expedition bestellen, und dieselben vorhinein bezahlen. Das Postslallamt schleiß-Faktorie. besteht in der Schneeweißgaft se. Dem gedruckten Preis-Courant, der daselbst ver« käuflichen Bergwerks - Produkte zufolge, werden hiee sämmtliche Sorten Tasel-, Sattel«, Noll-, Slück-,Ttan« gel-, Uhrmacher-, und Trommel-Messing, Muster-, Brand- und Scheibendrlich, Plattrnkupser, Quecksilber, Berggrün, Glette, Blei, englisch, sächsisch und boh» mische» Zinn in Platten und Rolle,», Zinnober , vermahltes und in Stücken, Vitriol, Salmiak, IVIcrcllro zublim. praocip» und Ladislaus III. vom Bahre 1291, welche im hiesigen Stadtarchive vorhanden ist. Die Wahl und Ergänzung des Magistrats geschah fast alle zwei Jahre am Geor-ßifeste, und zwar nach vorlausig angesuchter Erlaubniß bei der allerhöchsten Hosstelle. Die Genannlschaft oder der äußere Räch, von fünfzig katholischen und eben so »iel evangelischen Bürgern , deren abgängige Zahl Tags zuvor allemal durch neue Mitglieder ergänzt wird, kommt an dem, von der Hofstelle bestimmten Tage zusammen, und bestättiget entweder diejenigen in ihrer Würde, die das Stadtrichter- und Bürgermeisteramt oder die Etadthauptmannssielle bekleideten, oder setzet solche durch die Mehrheit der Stimmkuglln um, und erwählt die abgehenden Magistratsrathe. Übrigens werden diese obigen drei höchsten Ämter, nebst dem eines Vormundes zwcijährlich neu besetzt, so zwar, daß ein-nial der Stadlrichter und Vormund aus der Mitte der Katholiken, und der Bürgermeister und Stadthaupt-mann aus den Evangelischen gewählt werden; ein an-> dermal jene evangelisch und diese katholisch seyn müssen. Nach geschehener Wahl verfügten sich in frührren Zeiten der Magistrat und die Wahlhürger unter dettt Geläute der Glocken > den Stadrichter mit dem silbernen Scepter in der Hand an der Spitze» in dieStadt-pfarrkirche, wo der jedesmalige Stadcpfarrec eine Rede über die Pflichten der Maglstratualrn hielt, und wo zugleich der Eid abgelegt wurde. Ictzt geschieht Letzte" res auf dem Rachhause in der gewöhnlichen Raths« siube, Der hiesige Magistrat wurde von den ungrischc« X12 Ksnigett von jeher einer vorzüglichen Auszeichnung ge» würdigt; daher denselben auch verschiedene Frechette und besondere Vorrechte verliehen worden sind, desich unter Karl I. >m Jahre i,",Ic, soga? über den Schloß» berg und Zuckermandel erstreckten. Es gebührte ihm in frühern Zeiten das Vorrecht vor andern Städten, die Übelthäter auch in den Klostern, Kirchen und Kirchhö» fen ergreifen zu lassen, und gesetzmäßig zu bestrafen, wie dieses auS einem merkwürdigen Privilegium dcs Königs Sigmund vom Jahre !^«5 und aus dcr Bl-' siatigung desselben, durch Ferdinand I. vom Jahre i5^9 zu ersehen ist. Go wie es dem sämmtlichen Magistrate obliegt, die Gerechtigkeit zu handhaben und das allgemeine Bc» sie der Stadt auf alle Art ,md Weise zu unterstützen und zu^brfördern, so haben hinwieder die einzelnen Glieder desselben ihre besondere Pflichten, die abcv aufs Innigste mit einander verbunden sind. Dienstags und Freitags versammeln sich sämmtliche Magistratsrä-«he; die Sitzung nimmt um 9 Uhr ihren Anfang, dauert bis Mittag, und wird die Raths si Hung ge» nannt. Alle Klagen gegen Diejenigen, die der städti-fchen Gerichtsbarkeit unterliegen, werden vor den S t'« d t« richt er gebracht, und wenn dies «hunlich und räth' lich ist, von ihm auch zu Hause entschieden; sind es aber verwickelte Fälle, und jörmlichcProzesse oderKri-minalien, sogelangen dieselben vor das Gericht, das unter dem Vorsitz des Stabtrichters von drei katho» lisch?,, und eben so viel ev.mgrlischcn Räthen, auf dem Nachhausl', jedesmal Montag, Mittwoch, Donnerstag v»^ l t Ml> Süttnabend gehalten wird. Qer VÜrgerttle,'. ster bcsDl'gt alle übrigen Geschäfte, die das ökonom,-sche Wesen der Stadt betreffen. Er beordert Mitglieder des Raths, die seinem Amte zugetheilt sind , und denen am wenigsten ökonomische und «ocalfenntnissr fchlett türfen, zu Schätzungen, Übergaben, LimitatwNen, Beschauen u. d. gl. Zur leichten und genauen Besorgung aller dieser Angelegenheiten, werden unter seinem Vorsitz alle Molltag, Donnerstag und Samstag Sitzungen gehalten, wobei außer vier Magistratsrächcn und deM Bürgermeisteramts-ActuariuS, auch noch ^ katholische und eben so viel evangelische Wahlbürger und Mitglie« der des äußern Naths, die der Bürgermeister beim Antritt ftincs Amtes selbst wählt, und di? man Wirth-schaftö-soMmissions-Beisitzer nrnnt, zugegen seyn müssen. Der S ta dt h a ufttm <1 n n, sorgt snr die öffentliche Sicherheit in der Stadt und deren Umgebungen; er geht im Nothfälle selbst des Nachts mit der Stadtwache herum, um verdächtiges Gondel desto sicherer einbringen zu lasse«, und ist bei offene kchen Bällen, Schauspielen, utt, gesetzliche Ordnung auftecht zu erhalten, ftlbst gegenwärtig. Durch ihi, tverdm die Quartiere für durchziehende und stehende Truppen bestimmt, die öffentlichen bürgerlichen Aufzüge angeordnet, die nöthige Anstalten bei entstehende Fcuersbrünsten gemacht, und dicNcchtssprüche desMa' Histrats in Ausübung gebracht. Unter ihm stehen sammt« liche Viertrlmeisier, der Wachtmeister un> sämmtliche Stadtwachen. Der Ober« und 33»ce-Nofär. derm ersterer wmrr katholisch ist, brmae^ H «Ue vorkommende Nachschlüsse des Magistrats in besondere Aufsätze, und werden auf ihre Lebenszeit vom Magistrate zu diesem Amte gewählt. Unter ihnen sieht die Kanzlei mit dem Negistrator, ^ besolde Kanzellisten und 2 Accessisten, denen mehrere Tagschreiber beigesellt sind. Die beiden Stadt-Fiscale, deren einer ebenfalls evangelisch ist, brfor-gen Fiscal« und Kriminalprozesse, und hlibe» dic^siicht auf s>ch, die Freiheiten und Gerechtsamen der Stabt zu schützen, und nach dem Ginne der LandesgeseHe zu vertheidigen. Der Gerichts schreib er wechselt in An« sehung der Religion ab, doch bleibt Jeder bis zu einer Beförderung oder Zeitlebens auf seinem Posten. Er verfaßt alle Klagen und Urtheilssprüc^e , und-? verhört Zeugen und Delinquenten. Bei Gerichtssw'Mgcn nimmt er gewöhnlich die Stelle deS Vice-Notärs ein. Der Vormund, steht an der Spitze des äußern Raths, oder der sogenannten Genanntschaft , und hat die Pflicht auf sich , sämmtliche Bürgerschaft zu vertreten, und über dieAufrechthaltung ihrer Gerechtsame zu wachen. Sämmtliche, dasWaiscnamt betreffende Gegenstande, sind der Berathung, Entscheidung und Verfügung des Magistrats, als der Obervormundschastsbehördc, überlassen, und werden in den gewöhnlichenMagistratssitzungen vc^rhan' delr. Übrigens ist das Waisenamt ein abgesondertes, aus rinlm Verwalter und dessen Kon troll or, bestehendes Amt, das seine Rechnungen alljährlg ablegt . die ron der städtischen Buchhaltcrei in Übersicht genommen, und zulettt dem lödl. königl. ungr. Statt» haltereirath mitlrblellet werden. Der S teuer ein« ii5 Nehmer und Kämmerer, werden von der Burger-» schaft auf Zeitlebens gewählt, und besorgen die Rech, nungen des Empfangs und der Ausgaben der Stadt. De zwei Buchhalter, wovon einer der evangelischen Religion zugethan ist, bleiben ebenfalls lebenslänglich oder so lange in ihrem Amte, bis sie zu einem höhern Posten befördert werden. VI. Anstalten zur öffentlichen Sicherheit und Bequem« lichkeit. Stadtwache. I^m Ordnung, Ruhe und Sicherheit, innerhalb de« städtischen Gebietes, nach Möglichkeit zu erhalten, wer, den ^» Gemeine und 5 Korporale, meistentheilS schon gediente, verabschiedete Soldaten, als sogenannte Stadt» garden, aus der städtischen Kasse, täglich mit 24 kr. V5. W. belohnt, und mit den nothigen Kleidungsstü« lkcn. dunkelblau mit rochen Aufschlagen, dreieckigen Hüten, und grauen Mänteln versehen. Dieser Wache, die auf den Linien - Mauthhäusern, an den Thoren Und im Rathhause vertheilt sind, darf sich jeder bedienen , dem eö um die Einbringung eines Diebes oder sonssigen Verbrechers, oder um die Abwendung einer Gewaltthätigkett zu thun ist. Derselben stehen die Kor« H - poräle und der Gtadtwachtmeisier, der in früheren Zeiten, alls dcn Titel eines StadtlieutenllNtS Anspräche machrn dürfte, vor. Feuerwache. Um in den langen Winterabenden und Nächten, den nächtlichen Einbrüchen, auch wohl leicht mögli» chen FeuerSbrünssen, zu begegnen, ist die Ordnung getroffen, daß in jedem Vierte! der Stadt, ^ — 6 Menschen beordert werden, während der Nacht abwechselnd, in dem ihnen angewiesenen Bezirk , auf und abzugehen, und die Gefahren des Diebstahls, oder einer entstande-nrn Feuerskrunst bei Zeiten abzuwenden. Die daztt täglich erforderlichen Individuen zu bestimmen und an» zuordnen, ist nach den Befehlen des jedesmaligen Stadt-hauptmanns, den sämmtliche «Polizei - Anstalten ange« hen, Sache der Viertclmeister, deren es bey der gan«, zen Stadt 28 gibt, und die ihre Anstalten durch dir Nachtwächter ihres Viertels, zu treffen pfiegen. Lo schordnung. tzine gedruckte Vorschrift, wie man sich bei entstandener Feuersbrunst zu verhalten habe, hat es schon im Sahre 178» gegebn,; aber ein vollständiger, und der Fassungskraft auch des gemeinsten Mannes, angemessener Unterricht, ist ßn der letzten Feuertö schordnung für die k. Freistadt Presburg, beiI oh. Mich. Landerer, WIchre 1804 gedruckt, enthalten. Nirsel-be enthält in 4 Abschnitten die Vorschriften, wie Feu-rrsbriinsie überhaupt zu verhindern; wie und auf wel< »H^ 111 ^^^ chr Art die entstandenen Feuersbrünfle bei Zeiten zu entdecken und ruchbar zu machen sryln; wie der entstandene Brand ,'m Keime erstickt, und das weitere Umsichgreifen verhindert und erschwert werden kö'nnr; wie man endlich den schädlichen Folgen nach dem gelöschten Brande vorbeugen, die gute Ordnung erhalten, das dienstverpflichtete «personale entlassen, das Lofcha/rache untersuchen, Belohnungen und Strafen für ausgezeichnete Thätigkeit oder versäumte Pflicht bestimmen, und die Untersuchung über die Ursachen des entstandenen Brandes vornehmen müsse? IM bei einem emstchenden, zunächst durch den Thurmwächter gemcichttn Feuerlärm, dieser gedruckten Vorschrift ge-Ma'ß handeln zu können, sind in verschiedenen Tl)ei-lm der Stadt und der Vorstädte — ohne Schloss berg und Zuckermandel, dir ihre eignen Feuerloschre-quisitcn besitzen — 5 Spritzenhäuser augelegt, wo sich nebst einer großen oder kleinen Feuerspritze, ic>o lc-drrne Masscreimer, drei Wasserbodingen mit eben so viel Fässern ^ ein? große und drei kleine Feuerleitern, « Feuerhacken, ,0 Handhackm, ^ Krampen, 5 eiserne und eben so diel hölzerne Schaufeln befinden. Jeder dieser Feuerspritzen ist b«'i entstandener Gefahr ein eigenes Personale zugetheilt, das aus sechs abgerichteten Spritzenmeistern, inn Männern zum Tragen der Massereimer, und 2^ Individuen für den Hackcndimsi be« sieht. Die nöchige Ordnung wird theils durch das, vor dem brennenden Hause aufgestellte Militär, theils durch d»e dazu bestimmten Kommissäre, die aus den» jedesmaligem Stadthauptmlmn und einigen Magistrats- rächen bestehen, nach «Pflicht und Thunlichkeit zu er< halten gesucht. Nachtwachter. In sämmtlichen !^ Vierteln der Stadt und der Vorstädte sind 3n Nachtwächter angestellt, die des Winters von Abends 9 Uhr bis Morgens ^ , und des Sommers von Abends , c> bis 2 Uhr nach Mitternacht, die ihnen angewiesene Anzahl Gassen durchstreifen, und zum Zeichen ihrer Wachsamkeit, die Stunden ausrufen; bei entstandener Feuersgefahr aber das Zeichen durch Anklopfen an den Hauschürcn ihres Bezirks geben müs< sen. Außerdem gibt es noch eine andere, von den In-habcrn der Gass^igewölber ausgestellte Nachtwache, die ihre Runde macht, und die Abwehrung nächtlicher Einbrüche bezwecken muß. Die obigen Nachtwächter müs« sen außerdem bei Einquartierungen, Feuerbeschauen, die des Sommers 2 bis 3 Mal Statt finden sollten, Volkszahlungen u. dgl. einige Dienste leisten. Straßenpflasier. Die innere und äußere Gtadt ift zwar gepflastert; ober mit dem Wiener Pflaster kann das hiesige freilich in keine Parallele gestellt werden. Hier werden zur «Pflasterung bloß ungeschlachte Granitsteine aus dem hie» sigen Gebirge, dte mehr Hornblende und Frldspath als Quarz enthalten, verwendet; dort wird ein ungleich festerer Granit aus ^bcrosirrreich, in welchem Quarz und Hornblende vorwalten, kubisch zugehauen; hier kann, da die Einkünfte der Stadt mit ihren Ausgaben in keinem Gleichgewicht stehen, nur das nothdürftigste in diescr Rücksicht geschehen. ') Dort wird jede schadhafte Grelle sogleich ausgebessert; hier kann auf die Bequemlichkelr der Fußgänger bei der Straßenpstaste-rung keine Rücksicht genommen werden ; dort sind fünf Schich breite 1>0tt0ls5 für Letztere eigends eingerichtet. Die hiesigen Vorstädte sind gar nicht gepflastertund sr-hen im Gpa'therbste bei regnerischem Weiter , wie Hundert andere Städte des In- und Auslandes, eher einem Kothmeere, als einem, durch politische Gesetze verwalteten Wohnorte , ahnlich. Und doch betragen die Lasten der hiesigen Wasserung, nach einem 0 jährigen Durch« schniu jahrlich über 2000 si., also ungleich mehr als der durch so viele Unfälle erschöpften Stadtkasse zuge-muthet werden kann. Straßenreinistung. Da es luchs in assm Gassen und Straßen Kanäle gibt, die mit sammtlichenHä'usern in Verbindung gesetzt werden könnten, um den Unrath, der sich bci slattsin. dendcn Negen und Schnee auf den Straßen häuft, hm« wegzuschaffen' so sind eigene Leute aufgestellt, die sowohl im Winter das Eis aufhauen, als auch sonst die Gassen kehren nnd reinigen müssen. Der zusauimcnge-häufte Unrach wird dann von Stadt- oder Robotwägei, *) Das empfinden alle Dl'ejtnlgen, bl< über bie Non» nenbahn uud Schöl,d.>cfer: Galft zu gehen ge„ö«h<-gel sind. gus den Dorfern Weinern und Blumenau, zu»? Donau geschafft. Ob schon zu d^er Straßrnreinigung ,5oc» Roboter aus den beiden Dörfern verwendet wer-di'u , so betragen, dieser Beilulfe ungeachtet, die jährlichen Kosten zu diesem Zweck doch noch 290c, ss. W.W,. V e l e u ch t u n g. Diese nahm ihrrn Anfang mit dem Jahre l'/ssb und wird seitdem imierh bi« Summa Metzen. »on ! bis S unima fi. kr. fr. si. I kr. fi. kr. fl. kr. st !kr. st. kr st. kr. fi. kr. st- kr. fi. kr. st. st- kr. ft. kr. fi. kr. »810 - - » - 22,558 7 30 ,4 18 252,646 6 i5,25> 5 9 45 112 ,225 3o 7,9?o 4 54 7 45 51,532 5 l ,0,187 4 7 45 55,012 21 3 3o ,? ,5,514 24 1811 . ,7,601 44 ^04,280 12 ",049 8 45 33 — 237 .079 3,6 a 5 7 22 i5 55,902 36 ,1,095 5 24 !7 30 118,235 ^9 1,169 ,0 — 30 — 28,?93 ,5 i9i2imIaner 6^4 ^2 — 51 2c>.95a — lao 33 - 39 3 a 3 ,5io — 65 23 3o 25 — 1,600 30 670 ,6 30 21 30 ,2,909 30 72 30 — I 32 2 222 ^ ! Banko Zettel - 40,603 786,876 "! 26,400 352, 812 45 ",64ol 109,035» ! 21,942« 186,167 30 3,561 46,,29 Z9 l N, 2 in W. W. - »l,4?? 11 2 48 1« 13,866 8 '.6 1 ei 38 570 36 6,001 6 1 ",492 24 23,1 1 I 4 42 1 _ 45,3i6 6 3,865 7 54 6,721 ,8 1818 . 20,^08 3 12 7 i5 94,4»t) 6 12,2!^ 1 45 3 45 27 817 5> 4,236 1 — 3 i5 7,043 5? ,6,585 1 — 2 30 27,668 54 3,265 z 6 4 — 6.753 21 l8i4 . 4ft,655 5 15 ,4 ^9 459,507 18 !9.?35 2 45. 10 42 ,3? ,344 45 ,,034 2 36 7 45 49,56o 45 28,310 1 36 3 l5 6S,93i 36 ,,649 2 42 9 ZQ 11,185» 30 ißi5 ... - 49.732 3 24 20 21 685,,97 48 26,57! 7 21 1) 3a 319 ,550 39 ',667 4 — 10 21 129,816 — 40,915 2 — Z 5i ,49,728 27 3,592 5 15 12 ---- Zi,495 <0 ,816» ... 56,600 ,6 i5 36 — l.296.498 30 23,188 12 21 ,6 — 429 ,693 i5 4,228 6 — Ift —. 317.49, 24 52,a5? 5 — e 320,806 30 5,i63 « 30 16 '5 61,663 36 j 1817 - » - - Z8,5c>, 11 3 c. 38 3o 1,193,172 36 22.779 7 54 28 — 469 ,'90 — 2,5,94 5 30 24 — 355,1^8 21 47,i33 3 36 7 5i 262,692 36 5.543 6 — 22 — 56,43i 6 l 1816 - . > - 95,609 3 30 14 — 662,907 42 35,3o4 1 5z 9 — ,38,545 45 2,623 1 45 6 3a 71.530 21 61,603 1 18 24 4.'52 33 4,«94 2 15 6 30 20,19s 24 ! 1619- . - - 89,123 —- 6 18 400,289 6 26.555 1 36 3 — 64 ,10» 1 5 2,167 1 24 2 30 50,3-^ 1 2 52,3'3 9 »2 «?.46, 5, 2,670 2 — 3 <5 '4,^9» 18 ! H»6,6o6Z »,6^4< 819 99^,4->5 44^,919> 33 > I Zehnjährige Uebersicht der höchsten und niedrigsten Preise nachstehender Viktualien. Buchen-Holz die Klafter Eichen Holz die Klafter. Weiches- Holz die Klafter 3tmt>-Schmalz d>'r slnr. Schwein-Schmalz der sstnr. H' Ccn U r lner Stroh der Schab 11 !0«Vf Rmdfieisch daS Pf. Kerzer das Pf. Se das ife Pf. orckn.Wem die Halbe. Bier. dieHalbe. Fisolen oder Bohnen derMeven. Erbse der MeKe, 1. Linse der Metzen n von ! bis von j bis von > bis > bis von VlK von ! vts von ! bis von > bls voil z bis von j bls von s vls i von ^ bis i von s bis von bis von 1 bls st. kr. fi. kr. fi. kr.> fi. l !er. ft. kr. fi. ! ^ st- st. ft- st. kr. fi. kr. kr. kr. st kr. fi. kr. fl. kr ,,5, kr. ft. kr. st, > kr ft. st. kr. ! er. !»' kr.'fl. 'kr. ft. !kr.^ft. ft-skr. !-- ,81a in Banko'Zettel - 45 __ 5« 3o _ Z5 160 192 200 250 2 30 7 30 12 »5 - 28 46 1 12 i5 1 3o 2 2L 8 11 12 20 ,5 »9 1811 .... 45 —. 65 65 5o .— .— — ---- 190 465 3oo 450 3 — »1 Hi 26 - 52 1 4« - 3 — 2 3o 3 20 — 4b I — 10 22 32 — 55 — 3' 50 --- 1812 Wiener Währung - 11 6 ,3 9 6 10 — 36 6 — 56 65 60 — 36 2 — 6 7 - 9 — — 2^ — 4' — 26 — — 4 — 8 — — 6 4 6 — 3 — 11 — i6,3 ^ . - - 1, 6 ,ö 9 6 11 — 5 7 ---- 48 65 ---- 36 1 30 5 6 - 7 — 9 — 3li — 2« — 28 — — ,2 1/ 10 — 4 — 8 4 "", 9 — 9 — 11 — ,814 - - - . 18 — 2« 11 — 21 — 7 9 —> 70 110 — ---- 1 i5 3 — 6 10 - 9 — 12 — 3^ 54 — 2« 42 — 15 !< — 7 — 12 4 — ,2 — 3 — 5 --- ,8a5 - - » ^ 23 2b 21 — 21 — 7 ia — 100 170 1 27 ^__ 7 »8 . 12 — 22 — 5^ 1 21 54 1 21 — 20 3c ----- — 15 — 17 9 — 24 — 12 — 24 --- »616 > - - . 26 — 21 — 22 — 9 11 — ,3c> 1 .5 ---- l 45 3 30 9 24 - '^2 — 34 1 2' 1 2q 1 21 1 28 — 24 - 5l 14 12 1 l — ia — 24 —- i5 — '7 1817 - > « - 28 — 32 20 — 25 IN 1 2 — 142 — ---- — 4 18 9 27 - „:2 — 29 1 t 1 36 1 3c » 12 — i 16 - 2^ 1 2 8 4 — 5 — 11 — 36 — 10 — ,4 1818 .... 20 — 2« IU — 20 — 10 10 ---- 66 156 70 — 3 3o 16 . i5 — — 4^ 1 6 — 45 — 52 — 12 6 5 5 — 3 c» 4 — 26 — 5 — -- »819 .... 18 22 15 l8 8 9 85 70 1 15 3 30 5 10 . 12 l i5 3t i46 45 34 10 ' ^ 4 4 22 l 5 7 dcr Rechten auf eincn Schilf und mit der Linken auf em Schwert stützt, sind nämlich folgende Inschriften, die nur mehr mühsam zu entziffern sind, angebracht: Sacratiss. Max. Acmilianum II. Rom. Imperatorcm. Boheroiac, Regctn* Archiduccm Austriae. Diademate Pvegnt Hungariae Anno Chr. MDLXIIL Die VIII. Men. Sept. Posonii Inaugiiratunu Viator ! Ubi Te Hoc Fonie Recreaveris Memento! Regi ac Rcgno Himgariae, Prosperitatem , Fonti Perennitatem, Precarl, Tandem Salvus abito. Quid Leo Boiorum Prisgo diademate, splendcns? Quid Romanae Aquilae, Japidum migrastis ad Istrum? Qujs Pisonc suo claram Vos duxit ad urbem Pannoniac? novus cst Rex JMaximilianus (Ac- milianus) Huncce sequuntur trin, cui dat^sceptra, nee integer annus Et majora dabit, cui trinum numen et unum. F. Anno Domini» MDLXXII. ■^** i 2 \ *** Mnesa suo lactos agitat-cum rege triumphoa Caesaris cx&ultat Mocnus amorc novi; Et Savus, Draviis, cum Danubioque Tibiscus3 Digna suo pariter carmina Rcge canunt. Irtiperat hia fluviis 5 placide Maximilianu? O utinam Eupliratis, Gnngis «t addat aquas! F. Anno Domini. MüLXXII. O Ingens Caroli Fill a Caesarig Ingcntis Maria , *) et tradita Caesaris Gnato, connubii foederc, Caesari, Fontis, Nympha Sacri, Caesare cum Tuoj Hos dvvo latices, protege limpidos, Vt vos somnifcro munnarc praediccnt, F. Anno Domini MDLXXH. Auf dem, in späterer Zeit erbauten Nöhrbrumien auf dem Franziskaner-Platze, den ebenfalls eine heftige Feuersbrunst veranlaßte, befand sich noch vor 16 Jahren als Verzierung ein Lowe, der mit den Vorderfül? sen das städtische Wappen, 3 Thürme vorstellend, gehalten und folgende Inschrift gehabt hat: 5le Arazzaretur rursuz tera Namm» per urbcm, I^xztruitur fonz kic, nomine Oki'izte I'ua. I'll svnz iu8titi3e^ patriam 6eken6e potenter ^ *) Kaiftr Karl V. Tochter und Marmllians semahlinn. Sen. Pop. Q, Posonien Ob Luctiferam CCCXX Aedium. Anno MDXC in-tra Urbis Moenia. Et Extra Inccndio conflagrata-ruin. Cladem. Huic Scculo solatii et Postcritatt Pcrfugii. Ac Memoriae Ergo* Hoc Monumentum Posuit, M.DXCII. Jetzt prangt auf demselben eine unförmliche, weih, liche Bildsäule und anstatt der obigen Inschrift folgende neue von dem damaligen Magistratsrathe Georg voi, Albrecht: Civium. Hospitumque. Comraodo Cura. Scnatus. L. R. Q. Čivitatis. Posonicnsis. Aquae Ductu. Lacuque. Pvefecto. Contractum, Ab. Anno. MDXCII* Quo. Essc. coeperam. Mutavi. Tristem. Meliore. C.uhu. Squalorem* MDCCCIV. * Haercditario. Austriae Imperii. Anno ineunte* . Auf den beiden andern Seiten des Postaments ist ber doppelte kaiserliche Adler mit den Dekorazionen dcs goldenen Vließes. Der dritte Brunnen dieser Art ist vor dem Mi« chaeler Thore, auf dem sogenannten Kohlmarkte; und dieser wurde erst im Jahre 1816, nach dem Muster der Wiener Rährbrunnen, auf eme bequemere Art ein- ' gerichtet. Die Verzierung ist einfach uni) besteht »us einer Urne, auf deren Basis sich auf einer Seite das Stadtwappen und auf der andern die einfachen Worte: I^mpka luFax trepl6ar^r, u»:b nacl) dein Geivichc das Pf. mll >? kr. W. W. bezahlt wlrd. Ueber drn Ge, brauch mid dle Vo»ll)rile dleser 3löhren siehe Hespl» rus »lily. Dv^. z 2"? ""^ Virrcimer » und Merzelgasse (wo vor einigen Iahrett auch eine Ableitungsröhre in den Graf Vitxnischen Garten nur umer der Bedingung gestattet wurde, daß der dadurch, di-r Wasserleitung zugefügte Nachtheil auf dessen Kosten wieder hergestellt weroe) bis in die Gegend des Äalvarirnberges , wo das Wasser in mehreren Brunn'iuben gesammelt wird; so dcß die zu unterhab ten2cn Wasserleitungsrohren, die hier ebenfalls zum Theil schon aus Gichnsrn bestchen, mit den erster« leicht auf 3c»oo^ Länge angeschlagen werden können. Die sämmtlichen Kosten dieser Wasserleitungen, die von dem gegenwärtigen, seines Fachs kundigen, städtischen Brunnenmeister, stets im guten Stand erhalten werden, belaufen sich jährlich auf 3535 fi. W. W. Schwimmanstalt. Schon vor einigen Jahren hat der, um das hiesige Militär-Erziehungshaus des ungr. Inf. Regiments Äaiser-Alrranoer, so sehr verdiente Direktor desselben, Herr OberUeutenant Moreiner , nicht ohne Aufopferung, seinen Zöglingen Gelegenheir verschafft, sich in der, dem Soldaten vorzüglich so nothwendigen Fertigkeit des Schfwlmmens, zu üoen und zu vervollkommnen. Ohne alle öffentliche Unterstützung konme dieses Unternehmen freilich nicht in dem Grade gedeihen, wie es der thätige, secnl Pflicht liedende Erzieher, gewünscht hätte. Seit 16^0 exyiirt aber auf dem rechtm Donauufer, unterhalb der Einfahrt in die fliegende Brücke, eine Schwimmschule, die, ob s,e gleich drm Zwecke dieses Erzichungimstitutes vollkommen entspricht, und auch das Bedürfniß Mer, die im Schwimmen unterrichtet Und geübt seyn wollen, befriedigt, der Staatskasse den» noch nicht zur Last fällt, da dieselbe den Beiträgen des hiesiyen Adelg und der Bürgerschaft, deren Unterstützung der Gründer dieser Anstalt, obgedachter Direktor des Erziehungshauses, rücksichtlich des wohlthätigen Zwe-lkcs in Anspruch zu nehmen sich nicht gescheut hat> ihr Daseyn verdankt. Alle diejenigen, die in derselbett von geschickten Schwimmeistern unterrichtet, oder m der bereits früher erlangten Fertigkeit geübt, oder auch nur durch das bloße Zuschen unterhalten seyn wollcn> zahlen für die Zeit des Unterrichts oder des Zuschauens einen, vcrhällnißmaßig, sehr geringen Preise Bäder. Af? hiesigen Bäder, deren cS au dein Mr der Dö« »au zwei gibt, besiehe!» in a/mauertcn Kämm?rchen, wo sich einr bis zwei Badewannen befinden, die mit Donauwasser (wenigstens sollt? dieß der FnN fty:i) gefüllt und nach dem Bedürfniß dcs Badenden mit mehr vder weniger geheißten Wasser baderecht grmacht werden. Leider! findet man in keinem dieser — woher Man üuch in die Häuser das warme Bcdwassrr beziehett sann -^ jene Eleganz und Reinlichkeit, die für den Genuß derselben nothwendig erforderlich ist un) auch auf das Gedeihen sv wohlthätig einwirkt. ') Da der *) Darauf hat der Unternehmer bes n«uen Bades zum blauen Schlüssel auf blm Zucktrmaidcl, bllllge Vlüllstcht genomNlin. ^reis dieser Bäder überdirs verhä'ttnißmaßlg vs^: cheli^ rer ist, als in Wl?n, und der Arme nicht leicht iin Stande ist, sich dieser Väder zu bedirnett: so sollte hilligerwrise auch dafür gesorgt werden, daß drr arme« ven Klaffe und den niedersten Ständen die Gelegen» heit eines gefahrlosen Badens ,'n rer Dona'.: verschäifl würde. Dicsrö geschieht zwar so wohl von Seilen der lübl. Militärbehörden als auch von Seiten der städtischen Polizei alljährlich; aber leider auf eine Art, daß man noch immer Vadende auf drn gerichtlich verbotenen Stellen der Donau und drr Seitena^inr derselben antrifft, und daher auch sehr h Kremniy, einkehren, und wo Dienstags und Freitags der Bote aue Schütt Yommerem anzutreffen ist» Ä Der goldene Adler, in der Vorstadt auf dem Gctreidmarkte, wird, da er uon der Stidt zu writ ent' fernt ist, mchr von schwere» Fuhrleuten als von Post, reisenden besucht. Die 3 grüne« Baume. Seiner Lage in der Nahe der Donau, der innern Stadt und des Theaters, verdankt dieser Gasthof den Vortheil, daß hier viele Fremde, die von Ofen, Raab und Odenburg kommen, einkehren, mid daß Bestellungen nach leljternOrte aus« schließlich m demselben bei dem dortigen Briefträger ge» macht werden. Vor demselben werden von Zeit zu Zeit M-rdelizitationen angestellt, unddieHolzhandler— söge« namnc Kniebohrer -— aus der Gegend dcs Gchneeberges in österreich, die Presburg mit Leitern, hölzernen Rinnen, Fensterholz undBodingen versehen, angetroffen. Die goldene Gans, an der Ecke der Spital" gasse und des grünen Marktes, wo die TyrnauerLand-kutscher und Fuhrleute sich aufhalten. Der golden e Hirsch, auf der Schondorfcr» gasse; ein sonst von Odenburger Viehhändlern hausig besuchter Gasihof, dessen beschrankter Hofraum aber gegenwärtig nur Wenigen einen Aufenthalt gestattet. Das goldene Kreuz, auf dem Schloßberge, hinter den Kapuzinern, wo zwar keine angesehenen Fremden, abrr desto ^iehr «iptauer und Noienauer Fuhr« leutt', und die Handelsjuden aus Mähren, Böhmen und dem Neutraer undTrentschiner Komitate, einzukeh< ren pflegen. Die goldene Krone, auf der Schöndorfergasse ist d«s Eink«hrnmchshaus für Fremde aus Mo« d?rn, Dos.^g, Gt. Georgen »:n^ Obernnger«. t>ie Bd^ trn von de» ersten zwei Städten sinden sich gewöhnlich zweimal, nanilich Montags und Donnerstags hier rin>. und übernchinen Bestellungen luid Auftrage. Das goldene Lamm, vor dem Dürrmallth-thorc wird, da es keine vorlheilhafte Lage hat, voN Reisenden wenig besucht, obgleich es den größtett Hofraum für die Unterkunft >ei VieheS und der Wägen hat. Der goldene Metzen, auf dem gränett Mark-» ke, beherbergt größtentheilS nur Bauern aus dcr Insel Schütt, und Viehhändler aus Österreich und Odendurg. Der schwarze Löwe, aclf der groftenWödri«» lst das Einkchrwirthshaus für böhmische Hopsenhändler, fchlesifche Fuhrleute und Nuabcr Fischer, welche Lrtztern sich hier wöchentlich mit ihren Norrächen ein« zu finden pstegen. Der roth,.' Ochs, an d?r Ecke zwischen be? Nosengasse und dem Gräßling. Der Gastliof zum N r i chs p ala t i n , in der An^ dreas- und Thcatergasse. Die goldent.' Sonne am Wödritzerthor, w» Wiener Land- und Lehukutscher einkehren, und bei dem dortigen Briefträger die Fuhre«» nach Wien bestellt werden können. In den meisten dieser Mirths- und Gasthaus?? sinden Reisende M' dic Bequemlichkeit, die ma>, allrn^ fallK auf Meisen erwarten darl; z. B. Lohnlakeien, Auf-' Wartung und Aekosiigung, entweder auf eignein ödet >rm sn^enannten Gastzimmer,, wo man nach einem Speisrntarif sowohl einzeln, als auch in Gesellschaft Mehrerer, jedoch nicht an einer sogenannten tnlils cl'liute, Mittags und Abends speisen kann. In jeder Hinsicht -richnet sich der Gasthof zur goldenen Sonne vorzüglich alls. Sämmtliche Gasiwirthc haben, so wie die Wiener, die Verbindlichkeit auf sich, die Tagzcttel der angekom« menen Fremden ihrer obrigkeitlichen Behörde täglich einzureichen. Die Zahl der eigentlichen Traiteurs ober Garköche ist unbedeutend, weil dir geringe Anzahl von Frem» den, und die für Presburg zu große Anzahl von Gast-häfen, dergleichen Unternehmern kein Forlkommen ge» «Mattet. Fiaker und Landkutsch er. Erstere, dircn es »5 gibt, und wovon ein Jeder mehrere geschlossene — Unktarclz -— und offene, mit Nummern versehene, Wägen besitzt, die noch vor eini« gen Iahrrn, hinsichtlich ihrer Schönheit und Bequemlichkeit mit den Wiener Fiakcrwägen wetteifern koim« ten, sind berichtigt, nicht nur in der Stadt und den Vorstädten, sondern auch über L-md und nach ent» serntrren Orten, z. A. Wien, Odrnburg, Raab, und f. w. zu fahren ; was sonst nur die Landkutscher, deren rs ebenfalls ,5 gibt, thun durften. Sie stehen mit ihren Wägm vor dem Michaeler- und Fischerthor, dem Theater gegenüber, wo sie von früh 7 Uhr bis Abends 10 Uhr anzutreffen smd, und von Zeit zu Zeit durch eine geduckte und an den Straßenecken angeschlagene Tare, in ihrm Forderungen beschrän?t weodrn. Gog«« nnnnte Sra0tloh»wagcn wie Wien , Hat Presburg „icht; und die v°r 20 — Zo Jahren noch besiehende Sitte, sich der Tragfessel z» bedienen, ist nun ganz verschwun, dell; man bedient sich derselben jetzt bloß zur Fortschaf-fung der Kranken in die Spitäler und Krankenhäuser. Wein? und Vier hänser. Die Zahl der, das ganze Jahr hindurch bestehenden Weinhäuser beläuft sich gcgrnwa'rlig nur auf ungefähr 5o; außerdem gibt es die Pahnen^eit ausgenommen, *) so *) Als noch in frühern Zcilen dle Slabl das so^eyanlit« Bergrecht und den Wemzehe„t von dcn ftädtlkfeil Wln^rlen in u»,ura zu Ihrcn Elnttmfcei, zahlte, u'id diesen selbst verschleißen mußte (was in b?r Bar-«Volomäu«:, M^rt^!?en' lind Iobannlswoche zl, geschehen pflegte), durfcc Nlonanb aus>.'r den Ga'iwlrthen Weln schrnlen. Scitbon aber diese Elinichtting aufgehört hat, wlid dieses Rccht jährlich mittelst e!n«r Verstell gerlmg an einzelne Gässcn ober Bezirke verpachtet. v)l,r der PHHtir des W el ß,nö n chba u se«, welches sonst dnn Paullnelorden gehört hac, und dein-ftlbcn im Jahre 1^70 von dem Grase,, von «preshury LadlslauS vonl^o^un und dessen Nich»« Helene, sammt allen Fleibellen zum Geschenk gegeben wurde, ist de-sligt, N««r und Wein zu allen Zeilen fte« «lnzufud-l^-n. ^nd ftlbst »der durch eiuen Unterpächcer «m Klei« «en verschleiße ,u lassen. Dleses Necht wurde zu wle-derholtclimalen c,ngcfochle<,, al'er lm Landtag« '64, nierkan!tt und desi^niget. vieleWeinhFllser als bürgerliche Welllgärlrubcsitt^r, die. besonders die Ärmern, von Zeit zu Zeit ihre Weine in ihren Häusern unter der obigen Bedingung frei aus« schenken dürfen. Gewönnlich s,nd dies nur junge Wci« r>e, und deßhalb werden dergleichen Wfmschtmfcn nur von der gemeinen Klasse und dem Pöbel besucht, u„d ,'l^ denselben, wie in den Wiener Weinkellern, nur hoch? siens Brod, Käse nnd dgl. ausgetischt. Die Zahl der Birrhäuser innerhalb der Linien der Stadt, ohne Schlüßberg und Zuckcrmandl, belauft sich auf ,(>,,; und das Recht dergleichen zu errichten, wird nur Bürgern und Hausbesitzern, g?grn rme, alle drei Jahre stattsindende Zahlung, nach d»>r bessern oder schlechter» Lage der Bierhäuser, gestattet. Wcnn man erwäc;^ das, in ganz Wien, wo sich eine große Menge vonFrem» den und Ausländern, die großtrmheils an den Genuß des Bieres gewöhnt sind, befindet, nur 5oc» Bierschenken episiiren: so muß man sich bittig wundern, wie in Presburg, bei einer Volksmenge von höchstens 31 onc> Einwohnern, die ffrojjtentheils im Wrmlandö geboren, den Genuß des Weins den» Viere vorziehen, io5, und den Schloßberg undZuckcrmnndel nur nn't ^5 Bierhäusern gercchnct, i5o dergleichen best»hen können. Da^ für die städtische Konsum lion in den bürgerlichen Bierhäu-sem nöthige Bier, wirb seit zwei Jahren in dem einzigen stadtischenVräuhause an dcrDonaiü, das dieStadt jedesmahl auf drei nacheinander folgende Jahre zu verpachten pfiegt, erzeugt; außerdem aber einiges ron den Zuckermandler Brauhäusern bezogen. Übrigens ist die Menge des Bierbedarfs sehr verschieden, Md hängt theils von der bessern oder schlechte,, n Beschaffenheit desselben, theils von dl.'r mehr oder weniger reichlichen Weinarnteab. Denn im Jahre 1812 z.V. wo bekanntlich viel Wein gewachsei ist, kostete die Halbe Vier 2 kr. und die Halbe Wein nur 3 — ^ kr. Gegenwärtig kostet die Halhe Bier 6 kr. und der Wein 12 — 24 kr. Kaffeehäuser. Die hiesigen Kaffeehäuser im Teschen b erg i» schen und Graf ^r6c> bischen Hause, in der Vcn° turgasse, zur Sonne beim Wo'drizerthor, in der Neuengasse, beimFische rth or, und im Thca-ter- und Red 0 utengrb au de, das sogenannt s'ä-51 n 0, sind sämmtlich, wenn auch nicht nach dem Muster des (Üafeö 6e» rnillcz oolonnez im?»1aiz ^o^ai, doch nach dem der Wiener-Kaffeehäuser eingerichtet, un) übertreffen sogar einige der Letzteren (obgleich auf die Nicht- Tabakrauchenden keine Rücksicht genommen wird, und der Geruch von Macca-Kaffee nicht der vorherrschende ist) durch Reinlichkeit imd Eleganz in der Ve-dirmmg, müssen ihnen gleichwohl an Frequenz und dem , Viele ergötzenden, Treiben und Wogen der Ab-und Zugehenden, gewaltig nachstehen. Sie smd übrigens von früh Morgens bis spat Abends offen, und bieten atte5 das an, was die Wiener Kaffeehäuser sonst leisten können und dürfen; na'mllch: erfrischende edle, re Getränke aNer Art, Schach-, Billard- und sämmtliche erlaubtt'Kartenspiele, und die nuisten, von dcr llen-sur nicht verpönten politische Togsdlättcr. 2lm b^ suchteften unh zierlichsten sind übrigens die beiben, alls ber Promenade oder in der Neuengasse bei Hollin-linger und am Fischerthor bei Litzcnmaier. VIII. Anstalfeu der Wohlthätigkeit. -^c,5 , vor dem Donauchore mit einer Kapelle zu Ma riaHimmrlslchrt, für arme Sicclie, Gebührende, Waisen und Verrückte, auf Kosten der hiesigen Bürgerschaft «m 17. Jahrhundert oder noch früher erbaute Lazareth, tvlirbe 17,^5 erweitert, und demselben im Jahre 1778 noch ein Flügel angebaut; *) zu welcher letzteren Erweiterung des Gebäudes die sel. Maria Theresia, allf b'ttliche Vorstellung des P. Rafaßetter ,5c>oo fi. beigetragen hat. Auf demselben besmdei sich in rothem, Marmor die Inschrift: *) Bei Grabung der Grundfeste fand man 4H3«chlnrn, » von Lud. I, unh 5 Dlifctten von Sigmlmd, all« mit e!n«m silberiiln 3^and° Mariae Theresbe Aug. Reg. Apost. Ob aedein hanc munis. Reg. Orphan, ac miseror. commodo., Ruinis crept, et auctf S. P. Q. P. A. D. MDCCLXXX, In dieser Anstalt werden sämmtliche' Sieche unl» Kranke, ohne Unterschied der Religion, aufgenommen, wenn sie sich vorläusig bri dem jedesmaligen Bürgermeister gemeldet und einen Aufnahmsschein , von ihm un« terzeichnet, vorweisen können. Die Zahl dcr Aufzunehmenden ist unbestimmt, aber beinahe immer so groß, daß i, größere und kleinere Zimmer, vielleicht ost zum Nachtheil einer bessern Pflege, mit dergleichen Sirchen und Gebrechlichen angefüllt sind. Im Jahre 177-8 belief sich die Zahl der hier aufgenommenen Waisen und Ziehkinder, '*) die eine eigne Kleidung trugen, auf ft^, und im Jahre 1820, im Monat Juni, erhielten hier Kofi und Pflege, 27 männliche und 95 weibliche" Individuen. Die Kost drsieht durchaus, (nur schr ftlt« nc Au6nahmcn abgerechnet) in einem Oericht, füv welches ein eigner Garkoch — Lazarechvater — zu sorgen Hai, und wofür derselbe, nach Verhältniß des jedesmaligen Preises drr Lebensrnittel, aus der Stadtkasse bezahlt wird. Im Jahre 1776 wurden für bis Verkostung eines Einzelnen, täglich ^ kr. gezahlt, und sämmtliche Unkosten des Lazareths brliescn sich damals auf,^933 st,; im Jahre ,820 werden für Jeden i5 kr. (!) entrichtet, und sämmtliche Unkosten belaufen sich gegenwärtig, nach einer ^ jährigen Durchschnittsrechnung übrr 19000 fl. Den Gottesdienst und die geist, liche Pfiege versieht ein eigner, ebenfalls aus der Stadl« 5) Wärmn? und selt wenn? lv«rd«n keine H0alsent dieses Krankeichaus fur Rechnung des cvang. Kirche», konoents durch einen, vom letzteren dazu erwählten, In-» spektor verwaltet. Das Armeninsiitut. ES wurde auf Befehl Kaiser Josephs II. im Jahre 5787 errichtet. Da demselben aber kein Fond angewiesen wurde, so veranstaltete im November d. I. Oraf Vmerich (^zHK/, in Begleitung des damaligen Stadt« pfarrerS und einiger Magistratsräthe eine Haussamm» lung zu Gunsten der hiesigen Armen; und die Folge dieser menschenfreundlichen Beförderung einer so nützli« chen und heilsamen Anstatt, war, daß bett 22. No< vember bereits 307, im nächsten Monat Dezember 333 Arme mit i555 fl,; im Jahre 179, Monat Juli ^79 mit 635 fi. im Jahre 179^, 819 Personen, mit 586a fl 3o kr., und in den letzten 6 Jähren von ifti^ — ,9 nämlich, Z^o Individuen jährlich mit 555c> si. be« theilt werden konnten. Auf diese Unterstützung habm alle wahrhaft Arme Anspruch, und werden nach dem großern oder geringern Grat» ihrer Hilfsbedurftigkeit, mit mehr oder weniger bedacht. Die zu vcrcheilrnde Summe wird theils aus den Zinsen des, für d^s Ar-meninssitut nach und nach errichteten Fonds, theils vo« einem Theil dl's Theater- und Redoulengefälls, theils endlich von einzelnen Strafgeldern, Vermächtnissen ut»d freiwilligen Beittligcn bezogen, und von der Siadikasse verrechnet. ^- 142 "^ Vtiftung drr evangelischen Geme tnde fut H a u s a r m r. seit vielen Jahren eristirt, durch fromme Vermache nissc einzelner Menschenfreunde z. B. eines Zechmcister und A, ein Fond für Arme, denen es ihr Stand oder ein Gefühl der Scham nicht rrlaubt, die andern öffentlichen Wohlchatigkeilsanstalten in Anspruch zu nehmen. Derselbe wird ebenfalls uon dem Kirchcnkonoen-te verwaltet, und die Zinsen desselben den jedesmaligen Predigern der evangelischen Gemeinde, ur gewissenhaften Vcrcheilung unter dergleichen verschämte Arme, übergeben. Der Verein dcr frei en K ün st le r und Sprachlehrer zur Unterstützung ihrer Wittwen und Waisen. Dieser, von Gr. Majestät Franz I. den 4. Febr. »817 bestclttigte *) Verein, dem ein jeder Künstler oder Sprachlehrer, der seine Kunst oder Wissenschaft in Presburg ausübt, und sich den Statuten desselben unterwirft, beitrrtcn kann, verdankt seine Entstehung einem hiesigen Privatlehrcr der Tonkunst, Ios. Schodl, und seine allmählige Ausbildung den menschenfreundli- «) Plan b«s freunbschaslllcken Vereins ber gesammten srelen KünlAcr lind Sprachlehrer ber k. fte«en Stadt 1ützung lhrer Wittwen uno Wal.' ftn, wie iiucb der, durch Krantbett und Alter au« dem Elwcrbstand gesetzten Milled« desselben. Pres, dur^ bet Gnischek is»?. chcn Gesinnungen und Bemühungen <^r3ßtentheils solcher Männer, die det, durch den V^rem bezweckten Unterstützung am wenigsten zu bedürfen scheinen. Kaum nach begründet, hat dieser wohlthätige, auf kcine öffentliche Fonds gestützte, Verein bereits mehreren Wittwen eine wesentliche Unterstützung gewahrt. Möge er nur stets Vorsteher haben, wie die ersten gewesen sind, Und unter dem Schutze emes Mannes stehen, wie gegenwärtig unter dem, Sr. Exzellenz des Grafen Stephan van Iiis^Iiäx/! Die Zahl der jetzig?,! Mitglieder beläuft sich auf3i; und die derer, so von demselben monatlich mit i5 fi. unterstützt werden auf drei. Neuerdings hat dieser Verein an semerNützlichkeit bedeutend dadurch gewonnen, daß jedes kranke, des Erwerbs unfähige Mit« glied, auf sein Ansuchen monatlich eine Unterstützung, und zwar nicht aus der Verelnskasse, sondern ans den zu veranstaltenden Beiträgen der Vereins-Mitglieder, erhält. VIII. L6hr- und Erziehungsanstalten^ 1. Katholische. ,. ^) i e k. Akademie. Unter den hiesigen Lehr'«' und Erziehungsanstalten sieht mit allem Rechte, die k. Akademie, oben an, die als I. M. Maria Theresia, im Jahre 1777 die Universität von Tyrnsu nach Ofen, ben Mt'tichnmtt Ungerns, zu verlegen gerachen fand, anfangs in Tyrnau bestünden, im Jahre 1785 aber, vom Kaiser Joseph II hirher, in das einstmalige Kle-ssergebande der Klarissernonnen — S. merkwürdige G?» bände v. P. — das zu dem Ende hergestellt und er« wettert wurde, verlegt worden ist. Daß Oberhaupt der' selben, so wir aller katholischen Lehranstalten im ganzen Districts von nicht weniger als ,3 Gespannschaften> ist jedesmal der oberste königl. Schuldirector; welche Würde zur Zeil der Gründung der hiesigen Akademie, Graf LalasL», später Gabr. Freiherr v. wrongs bekleideten, seit dem Jahre »79« bis 1622 aber, Se. Er>^ weil. Graf Ios. 8?apär^ versah; dem zu dem Ends die Direktionskanzlci, bestehend aus einem Aktuar, einem Kanzellisicn und dessen Gehilfen, und das könsgl. Bücher-Neoisoriat-Amt, untergeordnet war. DnsAmt eines Pl^^iisc:cts'r5 an der hiesigen Akademie bekleidete zuerst Nepom. Fleischhacker, Professor des vaterländi« schen Rechts; nach ihm die Domherren Kauzc^ > !>ti^-8lt2> .Ioräl,si5x!<^ Und lie'np^ndl'» Die nach dem Absterben Kaiser Josephs wiedrt hergestellten t^xliortiNaren und Katecheten, denen der Mortrag der Religionswissenschaft. für die Zuhörer der) «Philosophie aufgetragen ist, waren Oswald, Nö^cz^ und Hemptner. Hiese höhere Lehranstalt der Akademie besteht aui » Facultciten, de^ juridischen nämlich, und der philosophischen, deren jede H Professoren zählt, v«N denen zwei das Amt eines Seniors und Prost' mors zu verwalten pftegen. Die der juridischen hat 4 ?ehr?anieln. ^tllf zweien derselben wird den StMri'etls den im ersten Jahre das Natur - und Volkers recht a), Statistik und Bergrecht d), auf dett übrigen im zweiten Inhre das vaterländische Vrioatrecht unt> die K ri m»'na l g e se y e c), dic Polizeiwissensch aft^ der Kurialstyl und das Wechselrecht 6), vorgetragen. Der philosophische Kurs ist gleichfalls auf Mi-i Jahre beschrankt, und hat in dem ersten zum Zweck den Vortrag dee Logik e), der Mat hema t i k f), und der p r a g« Matischen ungr. G eschichte A), im zweiten die Vorlesungen über Physik, L a nd w i r t h sch a ft, Naturgeschichte k), angewandte Math?» matik, Metaphysik und allgemeine Well« g e s ch i ch t e. «) Dlese Lehrkanzel versah anfangs Abam Lr«i»^ütiy» gegenwcirlig, und zwar sell dem Jahre 1807, Eme-rich v. 1vät5. k> Bis zu>^ I<,'h« ,302 ^ä»m? «ll, I«sult; spä»eV ivi«,«»ro,, geüenviiirtlg Äüton b'^der. r) Anfangs Iobann5l««schhacker, Paul ÜHiailt, gegöll« wärtl^z Palll 5Iemenil«. ä) Iol). Ol^inent, selt i?y< (^urlan. ^) Dl« Lehrer dieser Lekr'fanzcl 5>l«ßy, ttegl. n»«ler, i>t'^5>tt, Vslciiavz^k/ und Xrainsl, sind sö schntll auf rlnander gifolgl w<« di« neueilen ephli meren Systeme der heutigen Philosophie. l) Die, anfangs von dem, der gelrbrien W^c rübm, llchst bekann«,n ^«^^«7. betleldlie Grelle vetss«^, gea.cnwärl!a, Gabr. (^«ez»cHän/. Im Jahre ,792 wurde auch eine Lehrkanzel füt das Studium der vaterländischen Spracht', *) und im Jahre 1808 eine für dir griechische ") errichtet. Die Zahl sämmtlicher Studierenden in dieser höhern Lehr» «nsialt belief sich im Jahre 1619 auf 310. Der syste-Niatisirte jährliche Gehalt der Professoren an der Akademie, die denselben aus dem Studienfond beziehen, »var von jeher auf 5c>c» fl. C. M. festgesetzt, und ist, seitdem die Auszahlung der k. k. Beamten in klingen« der Münze Statt findet, auf das doppelte der obigen Summe in W. W, erhöht worden. Der ^inclii-ectai', 3cnis»r und prozcnwr beziehen außerdem eine jährlie che Gehaltszulage von ivo bis Zoo fi. d) Das geistliche SeminariuM in der Kapitelgasse, da^ der Erzbischof Emerich 1^058^ in der ersten Hälfte des i^tm Jahrhunderts dem heil. Emerich zu Ehren, für 12 Jünglinge, die sich dem geistlichen Stande widmen, und sich für den philosophi« schen Flurs vorbereiten, errichtet hat. Ihr Aufenthalt in demselben ist nur auf ein Jahr, und der Unterricht auf Lehrgegenstande der Humanitalsklasse beschränkt. zz) Iatob?««,-, Georg Leln»?. Nas. 8»I«mun, Iys. I,) Math. ranrkl, Adam 1'l>iuc«au>, Ioh. Xivbolb; acssenwärtig Anbr. ^auitei^. *) Anfang« 6ub«ln»»I,, ^eg«nwärtkc,v«k/. Sir zeichnen sich vor andern Studierenden durch eltt schwarzes Kleid ans; crhulten Kost und Wohnung gemeinschaftlich, und den nöthigen Unterricht von dem jedesmaligen Vice-tvector. Die oberste Aufsicht über dieses geistliche Semwarium hat der jedesmalige hiesige Stadtpfarrer. c) Das Erzghninasium. In Ermanglung der, für die Knltur und Gelehr^ lengeschichtr eines LclndeS, so höck)st nothwendigen Annalen der einzelnen Lehr- und Erziehungsanstalten, ist kunsi und biblischen Geschichte; die zwe,'t> den erweiterten Ul.terricht in der Religion, der lat. und un gri sch en Sprache, der Rechens kunst, Geographic »md biblischen Geschichte; die dritte Nel igi ons l r h r e, den Unter-richt in der Sy ntax , in Verbindung mit derssr« klärung der leichtern römischen Tlassiker, Geschichte der ungrischcn Könige, G e o« graphic, Arith me tie und Kenntniß der u n g. Gprachc; die virrte, außer dem Vortrag der Ne l i» gionslehre, den Unterricht im Lateinischen, die'A n fangsg r ün de d e r lat. Proso« die, uerbundeil mit der Erklärung der lat ein. Classiker, ungrische Geschichte, Geogra« phieundRechenkunst. Dic Zöglinge der ersten Humanitatsklasse erhal« ten den nöthigen Unterricht in der Religionslep« re, in der Rhetorik, nebst der Erklärung prosaischer und poetischer lat. Classiker, in der Archäologie der Griechen und N ö-mer, in der Erdbeschreibung, der Natur« und vaterlandischen Geschichte, der Arithmetik und in der ungr. Sprache; denen der zweiten Humanitätsclaffe wird außer der Nel igi» onslehre, Poetik, Archäologie, Erdbeschreibung, fortgesetzte ungrische Geschichte, Arithmetik, un gr isch e Spra che und Natur« ge schichte nach einem ausgedehntem Plane vorge» tragen; in beiden aber lateinische Slylübungen mit dkm Unterricht in der lateinischen Gprache «usS g«< "" i/ZI "^ Nauefte vereinigt. Die Zahl sämmtlicher Schüler belauft sich auf 565. 6) Die königl. N a ti on a l - M tt stersch u-l e. Sie zählt über 200 Schüler, denen von ^> an-gesteNten Lehrern der, einem Bürger unumgänglich nothwendige Unterricht in der Äeligi 0 n, iin L e« sen, Schreiben, Rechnen, und dem wesentlichsten aus der Erdbeschreibung, Naturlehre und Geschicht?, ertheilt wird. Außerdem sind an dieser Schule zwei außerordentliche Lehrer, kincr für die Ton -, ') der andre für die Zeiche 1, kun st angestellt, die über 700 freiwillige Schüler, ohne Unterschied dcr Religion, in den erwähnten Künsten unterweisen. c) Die städtische Na t i on a l-Ha up t schule im Vu rg ersp i ta l auf der Spitülgasse, bezweckt beinahe densclben Unterricht wie die Normal-schule; hat Z Lehrer nebst einem Schulgehülsen, und zählt gegenwärtig 2»c> Schüler. l) Städtische T r i v i a l sch u l e n, die sich beinahe nur auf die ersten Anfangsgründc des mensche lichen Wissens, d. i.: außer drm crsim R eligions» unterricht, nur nuf Lesen-,, Schreiben und *) Al« lall,4^,1 W'»i!iler) MltgKeb del schwedischen Akadcmie b!<, ^nge^ellt, .Rechen lehre beschranken, smd: im Holzgaß^ chcn, mit n5; bei dem D ürr en m auththo r ^ mit 87 ; im W lum ent h a l, mit 215 , auf dem Schloß berge, mit 5^; auf dem Zucker man-del, mit 56 ; auf dem Schloßbcrge für die I u dengcmcinde, mit ^9 Schülern. A)Lehr- und Erziehungsanstalten für die we ibliche Iugen d. Außer den oben angeführten Trivialschulen, wo auch Mädchen an dem öffentlichen Unterricht zugleich mit den Knaben Theil nehmen, besteht eine eigene Mädchenschule bei Gt. Martin, wo gegenwärtig 9» Madchen von 2 Lehrern unterrichtet werden. Allein diese Schule mochte nicht hinreichen, wenn nicht die Nonnen der beiden Frauenklöster, von der^nli^re^^twn cie notre N^rno i;nt> derUrsulinerinnm, dem bei weitem größten Theile der hiesigen, weiblichen Jugend, den nöthigen Unterricht ertheilen würden. In dem erstern derselben be-smden sich nämlich gegenwärtig 3o6 , in dem lctztern />23 auswärtige Schülerinnen, die in den gewöhnlichen Vor- und Nachmittagssiunden von diesen chrwür' digen Lehrerinnen in der Religion, im Lesen, Schreiben und Rechnen, ja sogar in wribli« chen Handarbeiten unterwiesen werden. In Heiden dieser Frauenklostcr besteht außerdem eine K 0 y-uikt schule für Mädchen aus höhern Gtän-deu, die daselbst, gegen einen schr mäßigen Betrag, Kost, Wohnung und einen gewähltem, ihrem künftigen Stande angemessenen, Unterricht in Wissenschaft nd der frcmzös'schen Sprache, v?n den Kloster-. srauen srlbst, und in der Ton-, Tanz» und Zeichen« kunst von geschickten Meistern, erhalten. Von jeher zeichnete sich dirje Pensionsanstalt bei den Stifttdamen des I^orreciiimen-Klosters aus; und deßhalb ist zu be. dauern, daß gerade dieses Kloster in ökonomischer Hinsicht so stiefmütterlich bedacht worden ist. Die Zahl der Stiftsfräulein in demselben belauft sich auf ^3, und bei den Ursulinerinnen auf 26. Außer dem besteht noch eine weiblich? Erziehungsanstalt als Kö,1 igliches Institut zurBildung öffentlicher Lehrerinnen u n d Er z i e h e r in-nen, wo acht, von Sr. Majestät ernannte Zöglinge, für das Erziehungsfach gcbildet, und außerdem mchrc? re Andere, besonders aus hiihern Ständen, von einer würdigen Vorsteherinn, ^) erzogen werden. 2. Lehranstalten der Evangelischen. ^V) Elementarschulen, welche die ersten An-sangSgrünoe des menschlichen Wissens bezwecken. Sie bestchen: t,) aus zwei Klassen für die Knaben, deren eine in dem HauptschulgeballZe, desLyzeums auf dcr Nonnen-dahn sich befindet, ihren eignen Lehrer und 7a bis 80 Schüler hat; die andre im Blumemhale mil einem Lch-rer und Uo bis 90 Schülern. b) Aus zwci Klasscn für die weibliche Jugend de-> *) Gegenwärtig Fräulein Allnc, von Holnberg. ten eine, mit elnem eigenen Lehrer und 5c' — 70 Schült'rmnen a»f dem Franzlskanerplike eristirt, die andre aber mit d?r Knabenschule im Blumen that».' vcr" einigt ist, und 8c, bis 9a Schülerinnen zählt. N) Bürgerschulen, die nur in solchen Kimnt» „issm den nöthige« Untcreickt ertheilen, die einen un» mittelbaren Bezu^ auf das bürgerliche Lebe» haben. Sie bestehen: n) aus drei Klassen für die Knaben, deren «ine mit der Elementarschule im Blumrnthale vereinigt ist, und wo in besonderen Stunden, von demselben Lehrer Unterricht ertheilt wird; die andern zwei sind beim Luzeum, haben ebenfalls, ihren eignen Lehrer und, zusammen ,5a — 200 Schüler. !i) aus zwei Klassen fur die Mädchen, deren eine den, für die höhere Madchenschule vorbereitenden Unterricht bezweckt, einen eignen Lehrer für da5 wissenschaftliche, und ei" »icn andern für die Gesanglehre hat, und 70 — ^ Schülerinnen zählt. Die andere ist die, vvr einigen Jahren erst gegründete, und einem wesentlichen Bedürfniß steuernde höhere Mädchenschule, die ebenfalls von einem eignen Lehrer besorgt wird, und ^c» bis 6a Schülerinnen zählt, denen den nochwendigen Unterricht im Gesänge, ein Frauenzimmer ertheilt. Beide Klasse» bestehen auf der Nonnenbahn. <Ü) Latvinische-oderGramMlltikal-Schu, len, die schon zum Lyzcum gehören und. au« folgen, don Klassen bestehen: a) Klasse der Donatisten, die lhrcn cignen Lehrer hat, und 6c> bis 90 Schüler. b) Alassc der Arammsttisten; hat ebMM mzen eignen Lehrer und 5a bis 70 Gchüler. Diese Herden Klassen nehmen in ihrem Unterrichte auch Einige« aus den Lehrgegrnstcinden der Bürgerschulen auf, um die, jenigen zu berücksichtigen, die aus diesen Schulen un, mittelbar zur Erlernung der Künste und bürgerlichen Gewerbe auftreten; obgleich auch diesen der Unterricht in der lateinischen Sprache einen sehr bedeutenden, we? nigstens formellen, Nutzen gewahrt; wie dieses Alle, die denselben genoffen haben, aufrichtig bekennen. ' c) Klasse der Syntaxen. Diese hat ebenfalls einen eignen Lehrer und 6c> bis 70 Schüler, die sich mit Erlernllng der lateinischen Sprache vorzüglich beschäfti-gen und für die höhcrn Schulen vorbereiten. Übrigens wird in allen diesen Klassen besondere Rücksicht auf den llnterricht in der Religion und Eittenlrhre genommen. D) Höhere Schulen die das hiesige Lyceum aufwachen. Sie bestehen: «) Llus der Klasse der Humaxi-vren, wo in einem zweijährigen Kurse außer dcrRhe-torik und Poetik, mit der Erklärung der römischen Klas» s,ker, nebst dem Unterricht in den Hilfswissenschaften derselben, der Arhä'ologie, Bibliographie, den Altern thüinern und der Mythologie der Griechen und Römer, auch noch die alte Weltgeschichte bis zur Volkerwanderung, die alte und neue Geographie, die Anfangsgründe der griechischen Sprache, Mathematik, Naturgeschichte und Religion nach ihrem theoretischen und prakt«' schen Theil, sammt deren Geschichte, gelehrt wird. Die Lehrer dieser Klasse sind die 5 Professoren an dem Ly, eeum, und d'? Zahl der Zöglinge 70 bis 9a. ^) Aui der philosophischen Klasse in welcher in «i» «em dreijährigen Kurse gelehrt wird: an) theils da^ jenige als Fortsetzung oder nach einem ausgcdehnttren «plane, was in drr ersten Klasse der Humanioren be, frits vorgetragen worden, als: Religion, und deren Geschichte in ihrem ganzcn Umfange, höhere Vathema» Mllm h-stchi endlich: e) Aus der theologischen Klasse, die theils be« Unterricht der, zum Studium der Theologie vorbereitenden Wissenschaften, als: Einlettunq »n die sogenannte Theologie, in das alte und neu? Testament und in die Hermaneutik, Kirchengeschichte und griechische und hebräische Sprache berücksichtigt; theils den nöthilzrn Unterricht in dem, zum Studium der Theologie unmittelbar einleitenden Wissenschaften, z. B.: in der Erklärung einiger Schriften des alt und neuen Testaments^ der Dogmatik, Moral und in der praktischen Theologie, mit fortgesetzten Stylübungen bezweckt. Diese beiden letztern Klassen, die theologische nämlich und philosa-Vhische, sind miteinander verbunden, und haben zu Lch« rern die nämlichen fünf, oben erwähnten Profrssorcn; was bej der großen Menge von Lehrgegcnständen vielen quffallend seyn muß. Allein dieKrä'fte der hiesigen evangelischen Gemeinde, die alle diese Lehranstalten aus eignen Mitteln unterhält, reichrn nicht hin, die Zahl dcr Professoren zu vemnchren. Ein Glück ists demnach, daß die vorhandenen Lehrer aus Liebe zur Wissenschaft und der Jugend, die Mühe nicht scheuen, 3 bis /^ Stunden des Tags, dem öffentlichen Unterrichte zu widmen, und so dem Mangel einer beträchtlichern öffmilichen Unterstützung abzuhelfen. *) Die Zahl der Zuhörer in dieser philosophisch - theologischen Klasse belauft sich auf *) Die «vanglllsche Gcmetnbe b,zleht aus der Stadt»-fasse, für «br, säinmlllchel, «Prediger, Professoren unk Lchlel jährlich 80« st. M. M. »" i66 "" 5 20 bis ,«c», unter denen sich übrigens auch Nesormir' te, Griechen und Israrliten befinden. Mit dieser Lehranstalt sind einige andre woylthä-tigeAnstalten vereinigt, wo bei weitem der größte Theil ter hiesigen studierenden, unbemittelten Jugend, wenn auch nicht im Übrrstuße, aber zur Erhaltung der Gesundheit hinreichend, genährt und lerpficgt wird. Unter diesen Versorgungsanstalten sticht oben an: ,) Das Ießena?>'sche Conoikt, das vom Hofrath Ioh. v. Ießcnak den i5. Jänner 1750 gestiftet, und nil't einem Legat des Paul v. Szclctzky, dcn 2^. Oktob. 2817 vermehrt worden ist, und wo 60— 8o Zöglin» ge theils unenlgeldlich, theils gegen eine mäßige'Bezahlung, Mittags und Abends verköstiget werden. 2) Das große Alunmeum, das zugleich mit der hiesigen Kirche und Schule bereit» m drr ersten Hälfte des !7bis 5c>. durch Fleiß und gute Eitlen ausgrzeichneten Jünglingen, die nöthige Nahrung ertheilt wird. ^) ^inr Etiftm'g flir arme Knaben von K bis 1^ Jahren, die Kost, Kleidung und Unterricht so lange »mentgcldlich erhalten, bis sie im Stande sind, sich einem Gewerbe zu widmen, odcr ihre ferner^ studim auf fl>;ne Kvstcn forlzufttzcn. Dir wohlthätigen Grunds dies-r Anstalt warm Herrmann, Wirch, Ost?ltne»« und Andere. Die Zahl der Stiftsknaben belief sich so,,,? auf 52, aber durch die Herabsetzung der Bankozrttel ist diese fromme Stiftung so sehr beschrankt worden, daß kaum mehr die Hälfte derselben erhalten werden kann. 5) Das Mädcheninstitut, gestiftet mit einem Kapital von 2^aoo fi. durch Adam Zechmeister, zu dem wohlthatigen Entzwerf, daß 12 arme Madchen unter der Aufsicht einer würdigen Vorsteherinn gepflegt und in den nöthigen weiblichen Handarbeiten unterrichtet Narben, bis sie im Stande sind, sich auf eine würdi« ge Art ihr Vrod selbst zu verdienen und dem allgemein nen nützlich zu seyn. Leider hat auch diese wohlthätige Anstalt durch die Herabsetzung der Kapitalien im Jahre i3ii so sehr gelitten, daß kaum die Halste dieser weid« lichen Zöglinge der Segnungen dieser Anstalt theilhaft ,s>oo Banden, und enthalt außer einer schätzbaren Sammlung von Bibelausgaben, von! Jahre ,^»3 bi« auf die neuesten Zeilen, die vorzüg« lichsten Werke aus dem Gebiete sämmtlicher Wissenschaften. Die Stifter dieser im evang. Schulgeba'udr auf der Nonnenbahn, aufgestellten Bibliothek, sind: IVlärti^ Stephan und Frhr. Ioh. 0. Ießenak, Hrabovßky, Säbel lind Institoris; welcher Letztere auch ein Legat zur Verwehrung und Besoldung des Bibliothekars, dessen Amt jedeSmal einer der Professoren des Lyzeums versieht, gestiftet hat. Zu dieser Büchersammlung hat auch Franz Trentsenßky im Jahre 1«13 die scinige gesellt. Dieselbe ist im Ießenakischen sonvikte aufgestellt, und be« sieht größtentheils aus deutschen Klassikern, in ihren schönsten Ausgaben. Was der Bibliothek des Lyzeums den vorzüglich« ften Werth verleiht, ist der Umstand, daß sie unter den genannten die einzige ist, die nicht nur von Gelehr» l?n und Liebhabern der Wissenschaften, sondern auch von der studierenden Jugend, unter Leitung und Aufsicht des Vorstehers, benützt werden kann; zu welchem <3ntzweck dieselbe wöchentlich zweimal geöffnet ist. Unter den Prioatbibliotheki'n zeichnet sich die Graf Lambergische durch viele vorzügliche ältere Prachtwerke aus. Zum Behufe des bessern Vortrags der Natur-Wissenschaften smd sowohl bei der Akademie als auch beim Lyzeum einige Norräthe physikalischen Avparats »lnd einige unbedeutende Naturaliens.nnmlungen öörhan« den, die ihr Daseyn nicht sowohl dem Stildienfond , als vielmehr dem Fleiß und Eifer der Professoren dieses Fachs verdanken. Der hiesige Buchhandel wurde noch in der zweiten Hälfte de5 vorletzten Jahrhunderts nur vott Buchbindern und herumreisende« Bildcrkramcrn besorgt, die von Zeit zu Zeit die Leipziger Messe besüchirn, und einen geringen Vorrath von Bücher« mitbrachten. Benedict und DoII waren die ersten, die anfangs auf der kleinen Wodriz, und erst später in der innern Gtadt, ein Bücher- und Landkartenqewölb eröffneten. Gegenwärtig bestehen ^ Buchhandlungen in Presburg, die des Andreas Schwaiger in der Langengasse, des Ios. Landes auf dem Hauptvlatze, des Nikol. Meidinger^ ebendaselbst, und die Wiegandsche in der Sattlcrgasse. In welchem Zustande sich dieselben befinden, dcwott wird sich Jeder, der die Bücherverzeichnisse zu würdige« Weiß, überzeugen können. Dir mit Bewilligung der ungrischen Hofstelle hiee bestehende Leih biblioth e k, ist in den Handen del» Jos. Land?s'fchel, Buchhandlung, woselbst dir, zum LeseN bestimmten Bücher tagweise oder für längere Zeit, gegen Einlage und die Entrichtung der Lesegebühren, ausgc" geben werden. Einer weisen Einrichtung der allerhöch» sten Hofstelle zufolge, besteht dieselbe nicht bloß in Unterhaltungsschriften, fondern enthält, wie dieses diö nachträglichen Kataloge beweisen,, Werfe aus der klas« sischen Literatur der Griechen und Nomer, aus derGe-» schichte, Geographie, Statistik des In» und Auslandcs> aus dem Gebirte der Naturwiffenschaften überhaupt und ihren einzelnen Theilen, aus der Philosophie, so wie samintliche Dichter und Prosaisten der Deutschen, nebst dem Besten aus der Journalistik des In - und Aus^ landes. T)ie entferntesten Spurcn einer', m Presburg be« stehenden Vuchdruckerri, reichen bis zum Jahre i6iiZ wenigstens hat man bisher kein Buch gefunden /. das vor dieser Zeit in Presburg erschienen wäre. Auch ist nicht leicht «mszumittrln, in weffen Händen diese gewesen sey, da die Bücher Von 1611 bis 1662 sammt-lich in dem erzbischöftichen Palaste gebruckt worden find^ Sie sino meistens thrologischen Inhalts, und in latei-» nischer, ungrischer und kroatischer Sprache verfaßt Dls ersten Spuren eines bürgerlichen Buchdruckers smdet man im Jahre 1666, wo bei Gottfried Gründer einige lateinische Gelegenheitsgedichte im Druit erschienen sind. Vom Jahre 17 20 wurde die Buchdruckerkunst mit mehr Lebhaftigkeit durch Paul Royer und dessen Erben ausgeübt und eigeneVerlagsarbeiten unternommen..,Gc< gegwü'rtig bestehen H Buchdructereien, die Ludwig v. tzanbcrerschr; die Sim. Peter Wcber'sche> die der Bl?!' nayMen Erbett und die Snischekische. Die beiden et-sien haben den stärksten Verlag auS dem Gebiete der ungrischen Literatur. Im Jahre 172L ist ittPresburg in derRoyerschen Buchdruckerei die erste Zeitung, und zwar in lai. Sprache, von dem Gelehrten Zöl verfaßt, gedruckt, aber aus Gründen, dir dem ung?. Geschichtsforscher Nicht unbekannt sind, bald verboten worden. Im Iah' re 176/i nahm dir deutsche Presburger Zei' tung, bei Landerer ihren Anfang. Im Jahre 1778 existirte hie« eine ungrische Agrikultur Zei-tungs die sich nicht lange erhalten hat. Den Verlaz her noch bestehenden k. städtischen privilegirten deutschen Zeitung hat gegenwartig die Snischekischc Buch' druckerei. Sir erscheint in /l. Formal, alle Dienstag unb. Freitag, für einen jährlichen Pranumeralionsbetrag vöi, 2o fl. W. W., und besieht aus der eigentlichen Zeitung und dem Intelligcnzblatt?. In der erster« zeigt sie au» ßer der Aufzählung der in- und auslandischen politischen Merkwürdigkeiten und Neuigkeiten, auch den Wiener-kurs drr Gold- und Silbermünze, den hiesigen Wasser" stand der Donau mit) dir Fruchtpreise hiesiger Wochcn» Märkte an, Im lktztern sind obrigkeitliche Verfügungen, Vorladungen, Dieustanerbietungen, Verkäufe, Bücher-nnkündiglmgen, hiesige Todtcnlisten u. s. w. enthalten» Außerdem wird mit dieser Zeitung zugleich ein halber Bogen Beilage in 8. Unter d,m Hilel: Presburger Unterhaltungs blatt, herausgegeben. Die hiesige, im Zähre 160?, gegründete lateinische Zeitung. 6 im Verlage der Belnay'schen Erben ist grlißtencheic« «rein politischen Anhalts, und erscheint für 12 fi. ws« chentlich zweimal. Die hiesigen Kunst- und Musikalienhandlungen, deren zwei vorhanden smd, können, da ihr Absatz we» gen der Nahe Wiens unbedeutend ist, und hier del Mangel an vorzüglichen Mahlern und Kupferstechern sehr fühlbar ist, wemg oder gar nichts selbst verlegen, und sich folglich auch nicht über das Mittelmäßige de5 Kunsthandels erheben. X, Beiträge zur Gelehrten- und Kunst»«» geschichte von Presburg.' 8)as älteste Denkmal einer hohern, literarischen Aw> sialt, ist die Akademie, welcheKonig Mathias, wahr» scheinlich auf Anrathen seines ehemaligen Lehrers und illlchherigen Erzbischofs von Gran, Johann Vitc? v. ^reclna, im Jahre 1^67 errichtet, und zu deren Kanzler er Letztern, der sich damals durch ungewöhnliche Kenntnisse in der Mqchematik, auszeichnete, ernannt hatte. Sie wurde nach dem Muster der Bologncr Uni« versität, die damals in dem größten Ansehen stand, eingerichtet, von PabstPaul II. schon im Jahre i^65 genehmigt, und dieIsiropl»lit«mische, vermuthlich deshalb ^?nantit, töeil der König Machias s^'lb^, die Stab't^ Presbilrg in semen Urkunden, die er hier unt^rzeichne-^c, vom Donaustrome Izter-Ilitrapolik. Donaustadt—^ genannt hatte. P. Schlsr, ein gelehrter Augustiner^ Nlönch , meint in seiNer Abhandlung: ^leindri^ .^.cn- ^7?<> l>ie erste Gründung dieser Mädemie, habe ,?» Gran — I^tro^ramim — wo sich eine beträchtlich^ Bibliothek »mb beLeutrNdc S?er»warte b'csand, Statt gefunden, und fty erst später Hieher verlegt worded Allein dem widerspricht die Bulle Pabst «Pius II. wo es heißt, daß dieselbe in Presburg errichtet ftß; und ein, im hiesiges Stadtarchive desindlicher lat, Brief des obenerwähnten Erzbischoft von Gran, Ioh. Vilc^ v. ^re^Ntl^ in welchem derselbe den Magistrat auffor» dert, die für dir Afademir abgeschickten drei Lehrer, namentlich für die Theologie, für die schönen Wisse«?, schaften und für das medizinische Fäch, und auch diejenigen, die bald aus Italien und Frankreich ftnkomiuei, würden, nicht minder die Zöglinge dieser g^lchrcck Anstalt gastfreundlich 'anfzunchmen, Und ihnen all^l nöthigen Schutz angedeihen zu lsjftn. Die Wissenschaft» lichen Gegenstände, die auf d-esck Akademie vorZe.rar gen wurden, bezögcn sich auf Philosophie, Poesie, Theo» logie, Arzneikunde und, Mathematik, beson^rrs auf dm astronomischen Theil derselben. Zwar sind keine schrif?-lichen Beweise ihrer Berühmtheit nnd ihr'el, d^mnllgen Ansehens, iu welchett, sie nach neuern Schriftstellern im Ausland« gestanden haben M, vorhanden; auch iss nicht Kewiß, ob sie Nach Wft sndrve^ Nhererß^?^^ fialtcn die Magister- and Doktorwürde ertheilt habe—» obgleich P. Schier auch dieses versichert; — abl'r n«ch den berühmten Nlmen ihrer Lehrer zu urtheilen, ist man berechtigt zu glauben, daß dieses Institut kein ge< Nieines, und sein Einwirken auf die allgemeine Bildung üicht unbedeutend gewesen sey. Unter den Lehrern, die nuf dieser Akademie gelehrt haben, nennt die Geschich- mahlinn Beatrix, sehr geachteter Mann; er liegt in der ,hiesigen Domkirche begraben. 1ve^il)lnoMi,mizi sonst Ioh. Müller genannt; geboren in Königsberg, studierte in Leipzig und Wien, wo er sich auf mathematische Wissenschaften verlegte, und deßhalb von Georg Peuerbach, der ihm kurz »or seinem Tode die Vollendung des Epitome alma-Festi ptolomkci übertrug, sehr geschätzt wurde. Er reiste mit ihm nach Italien, lernte daselbst griechisch, und schrieb äc cwctrmn MÄii^ilurmn; hielt zu Pa-dua öffentliche Vorlesungen, und erklärte den ^Ipkra-Agnum. Von dn kam er nach Ungern und wurde von König Mathias, dem er seine '1'akula ^rnni rnodiliz zueignete, mil «oc» fl. und einem kostbaren Klelde be» schenkt, und mit Gehalt an der Akademie angestellt. Won hier v«fügte er sich im Jahre 1^71 nach Nürnberg, wo er m einrr rignm Druckerei, ?cuerbaciiz tlieoria nnva p^ntkllutn und jVIamlii «ztronomi» con Lib. V., nebst einem d.'iH!cn6»rjum novum und Npi>emeriöW auf ^2 Jahre, heraus gab. Von8ixtU2 lN5 IV. zum Bischof von Regensburg ernannt, wurde er, der Verbesserung dcöKalend?rwesens wegen, nachRoin berufen, wo.er im ^i. I^hre, entweder an der Pest nder an beigebrachtem Gifte seinen Geist aufgab. Unter seinen Schriften, die in Iöchers Lencon angeführt sind, verdient wegen des örtlichen Bezugs, setn ^'.icju8 p2N» czus, angeführt zu werden. Nik. Sch rikher, van Hütteldorf au5 Osterreich; studierte die philosophische» Wissenschaften in Wien, wo er auch später Magister und Lizel^iat der Theologie , und endlich Lehrer an dcr hiesigen Akade« mie geworden ist. Math. Vr ueber, gebürtig «us dem, Wien benachbarten Orte, Modling, ein berühmter Theolog seiner Zeit, der auf dcr hiesigen Akademie eine Zeitlang Vorlesungen über das Buch der Wt'isheit gehalten und als Professor an der Wienrr Uni^rsltät gestorben ist. LaUrenz v. Krumpach , ein geborner Unger, der die biblischen Wissenschaftrn lehrte, und insbeson' dere über die Briefe Timo^eus und Titus, Vorl^ftlngm hielt. ^ureliug Lrelnäolinus , ein Florentiner, beliebt unh berühmt wegen seiner Beredsamkeit, die er hier öffentlich vortrug. Nachdem er Prcsburg verlassen, trat er in Florenz in denAugustinerorden. Er hinterließ unter andern : ^ammentarw» über die Briefe 'Päuli, lnöt«lia5 8a^ctc>rn!li, (ÜHrmilia, und cm Buch dc ^^n,2nac vit^ll concjilione ct tolcr«ncla cor^yz-^ uxorcm; ex fiarb in Now an der Pest im Iahvk Was aus dieser höhern, sür die damalige Z?i< gewiß achtungswerthen Vildungsanstm c r M> Johann, geboren im Jahre i^ga. Über dessen literarische Verdienste siehe «p. Vchiers obi« geö Werkchen. ?l50 Jakob, geboren 1627, Oesandier an^ Hose des polnischen Königs Sigmund, dann Lchrer Ludwigs II. Sein Lob spricht Erasmus in einem seiner Briefe vom Jahre ,519 an Johann "ldur^n Bischof von Vreslau in den Worten aus.- ,,Ouic! ^llo clacUl,iü, ^VIaurgek Matthäus, aus dem Jesuiten Orden, geboren 1600; schrieb uuter fremden Namen: O«Iepi. nuws, ex toto z^nonirnH etc. 1"i'inkcliu5 Zachar., aus dem Orden der Ge.- Ml'chqft Jesu, zeb, iLo^; schrieb: klaM 6<ü ki«^ »1H k'li« UM«U5 3nclctan prncpnz'ltuZ per ^xcroi-tia zpirüuaUa 3. I^nHni; starb inPresburg ,665. Berge r Clias, öffentlicher Lehrer am evang. Gymnasium, geb. 16,7; schrieb: Orstw 6e I»u6i-buz Ill^özl^ä^^ Nun<^. pIlmini; Verzug äs ro^i-1)U8 l^un^. und (Honn^dium ?i!.ln^. et Lo^einiae In, I^,e^o IVI^tt^lH II, cnroniita. 8ckllccle1iu5 Mart., geb. 1629; studierte die Rechtswissenschaft in Gtr.chburg, und schrieb: Ml« l^uizitw ^lizr^ricn po^ltica äc roFNc)^3un^. mit angehängter Abbildung von Giegesmmizen und Porträts un-grischer Helden. Lc.»!inmd ließ diese Abhandlung unter einem andern Titel im Jahre 1676 neu auflegen. 8 2e1etxk)? Jak., geb. i65i, studierte die Rechte ebenfalls in Straßburg, und schrieb: 6e cc5" «one l)ynorum. Beigler Ioh., geb. »65,, schrieb: I'irocl- I^om^m et I^mxarioi circa prima plinci^iH ex-I»ibe«z. Veer Johann, geboren 1680, Bibliograph und Numismatiker. Siehe Peter Loä ^VI^^^r ^tkengZ. Weisbeck Ioh. Fevd., geb. i6«9', schrieb alö «vang. Prediger mehrere Predigten , und cine Abhand" lung zwischen Gott und den Menschen. ^la r td Iah,. geb^ »691 ; studierte in Tübingen , Halle und Jena, war Lehrer am Fridrichs-Colle-gium zu Königsberg, dann Rektor des hiesigen evang. Gymnasiums; starb im Ja) re 17^ als Prediger und ^ z68 ^^ stifter der hiesigen evangel. Schulbibliothck ; schrieb 5 Dllmocriw« c^uaercng ct^Iiriztianuz rezponäcnz. ,> Kay^er Carl, geb.ik^,, vollendete ftlneHru-dien in Vltborf, Wittenberg und Straßburg; verfüg», te sich dann nach Leiden, Paris und Montpellier; erhielt die Doktorwürde im Jahre ,667 in Straßburg, ,md kam nach einer, in Italien gemachten Reise, i6t»3, nach Pr?sburg, wo er zum Leibarzt dcs Kaisers Lro-^ pold ernannt, als Mitglied der kaiserl. natul forschenden Gesellschaft, und als allgemein geachteter Gelehrter sein Leben endigte. Seme Schriften siehe in Vcz?,prcm!5 t^cmnrieni Bd. I. und in Iselins llniversaUexikon. I^av^cr Carl, des vorigen Sohn, geb. 1675^ studierte zu Altorf, u.nd erweiterte seine medizinischen Kenntnisse in Italien und den Niederlanden. Von ihm rührt die anatomische Beschreibung der zusammenge« wachsenen Zwillinge her, die sich in den englischen phi-losophischen'I^l,N3-,ctwn5 vom Jahre l?57 , S. 3n befindet, und deren Bekanntmachung von1'oi1«)5, einem hiesigen Arzte, herrührt. Außerdrm schrieb er mehrere medizinisä^e Abhandlungen, die aber häusig Mit denen seines Vaters verwechselt werden. Röster Wilh., geb. 1670, einer der berühmtesten Rechtsgelehrtcn, der mit männlicher Beredsamkeit die unglücklichen eoang. «Prediger vertheidigt, die aus, verschiedenen Gegenden W'gerns zur Verantwortung ihres Glaubensbekenntnisses Hieher brschieden wurden., Leer Wilh., geb. 1691, studierte in Jena« wurde als Lehrer in Sachsen, dann als Conrrctor in. ftinem G eburtsorte, in der Folge als Ncktor des evang. Gymnasiums, und endlich als Prediget angestellt; schrieb eine Abhandlung 6e pIyu^ntlicn1«^l5, Gebete un!> bieder für Kinder, und Nachrichten von den Alistalten des Waisenhauses zu Langrndorf. K?»npe!en Ioh. Andr., geh. »7 »ft, üssenttt-cherLehrer in Liegnitz, später Professor und endlich Di-Rector an der Wiener Riltcrakademie. Mit Gelnhmi» gung des Kaisers verließ er seinen Posten und begab sich mit dem kaiserl. Gesandten, Grafen von Uhlefeld, als künftiger Historiograph nach Konstantinipel. Nach sei» Ner Zurückkunft trat cr als Hauptmann bei einem un-grischen Negimente in die militärische Laufbahn, und wohnte als solcher der Belagerung von La u ten burg und Plazentia mit Ehrrn bri. Nach erlangter Erlaubniß, seine Compagnie verkaufen zu dürfen, wid, mete er sich drm geistlichen Stande, und gieng, unterstützt mit einem Gnadengchalt von 6nci fi. nach Rom. Empfohlen vom Pavste Benedict XIV. der Königinn Maria Theresia, kehrte rr in sein Vaterland zurück, und starb 1762 als Domherr in «presburg. Seine Beschreibung der Gesandschaftörcis»' nach Konstanlinopel bc'-sinoet sich im Manuscript in der kaiserl. Bibliothek; sei« ne Nachrichten von orientalischen Alterthümern und merkwürdigen Geschichten wurden ebenfalls im Manu« script von der Familie lange als Andenken aufbewahrt. Im Druck ist von ihm erschienen: I)e Oometiä ma-lormv nuntiiz. Venedig 17^«. 6c immut2l)l1ltnto f)ei. 1'^nmac: 17^9; cic uzuAsscctlium.Komae 1750. Gleichgroß Georg Ferd., geb. 1720 ; ein Zeitgenosse Zci« und evang. «Prediger. Seine wissen« fchaftliche Bildung hat dieser in seiner Notitia Nunx. und in der Abhandlung 6e iiter^tura l^unnn" 8c^t!i ica gewürdigt. Unter seinem Büchernachlaß wav, ein Coder, Manuscript, der vier Evangelisten. Wer kennc dessen Werth oder Unwcrth für di? Exegese, und wo ist er hingerathen? Burgstaller Ioh. Christ., starb 1753, war einer der eifrigsten Beförderer der Wissenschaften, ssr beschäftigte Zeichner, Kupferstecher 'und Buchdrucker, theilte Pr«imm unter die fleißigsten Schulz aus, unt» stiftete auf der Göttinger Universität ein nahmhaftes Stipendium für evang. Studierend/, das bis zum Jahre 1818 unter seinem 3tamen fruchtbringend fortge-» tvährt hat. . Pauer Carl Gottf., ^in Mathematiker. Sem? Ilbhandlung 6e orientations zou Lxpozitione «ituz rc^ioni« m piano regpectU plll^Äsum munäi, die im Jahre 1751 erschienen ist, zeigt von seiner Gelehr-' samkeit. Hastenholz Honor. With., em hiesiger Arzt, hinterließ im Truck: Oommentatio 6e triztl5äima 1^. Iv. OivNittiz (^omärawienziz terrao mom »763. Windisch Karl Gottlob, geboren ,725, starb 1793 als hiesiger Bürgermeister, dessen bürgerliche und gelehrte Verdienste in v Hcdeömz'zZ ritsch ri ft, vjon und für U«g«rn, l. Hfl. S. ,6 und folgenden, gewürdigt sind. Außer vielen Gelegenheitsgedichten unt» Beiträgen für fremde Journale, sind von ihm im Druck erschienen: N«-r Freund der Tugend, eine Wochenschrift. Presburg ^7^? — 69. Der vernünftige Zeitvertreiber, ebend. 1770, PresburgifcheSWochenblatt, zar Ausbreitung der Künste und Wissenschaften. 3 Bde. 177» —7?. Politisch- geographisch- und historische Beschreibung des Königreichs Uligern. Presb. 1772. Ungrisches Magazin, oder Veitrage zur vaterlandischen Geschichte, Erdbeschreibung und N<^ turwissruschaft. ^ Bde. 1786 — 33. Geographie desKonigreichs Ungern. 2Thle. (seographiedeä Herzogihums Siebenbürgen. 179a. Geographie undGeschichte desKonigreichi Ungern, für Kmder, 1780. 2ie Aufl. 178,°). Kurz gefaßte Geschichte desKonigreichs Ungern. Presb. 177H. Neues u»,gri schesMa gazin. 2 Vde. 1791-^.98. Briefe über den Schachspieler des H. Hof-rathcs o.Xlln,pcIc:n> v. l^et er Gottfried, geb. »7^5, starb 1807; eine« der fleißigsten und gelehrtessen Sammler sü», vaterländische Geschichte. Einige Aufsatze in Wmdisch's ungri-; i s» , inclnori.ic ^r^cjlfyrum virolum i^ui ame claclen, IVIu^atzieiilcnl in I^lMFnsia cl2ruci'i.mt, äicata. Per unstrische Geschichtsforscher, 2 Bde. I^ekot2ky Andr., der Tyrnancr Disirictual-Ta^ fel Gerichtsbeisitzer, geb. 17^1, gestorb. i8i3; war rin eifriger Forscher im Gebiete der vaterländischen Geschichte. Von ihm ist im Druck erschienen: LtcmniatnFrapIn» kc^ni I^unF. ?2rtc8 II. Preäb. bei Weber, 1796 und 1798. Inäex 8criptsir»,im plldilcic,-politico-^uriclicorum, I'u8onii) »803 k^c^. 2. 8- 2. Gelehrt? Prrsburgs, die außer ihrem * Geburtsorte gelebt haben. ,530. ?i50 Stephan, ein brrühmterDichterüber den die Verse gemacht wurden: I^v t^50 eit> 6ocw c^ui zcridit carmine verzue ^6itU8, et lauro tempara cincta ^eren5. i53Ü. VeUta25ili5 Ioh., Lehrer des Kirchenrechlb ln Vtegensburg; schrieb: ^nnotatinnez. in instttU- 1676. ^^?iaml, Ioh. Ferd. ein NechtZgrlehrtee, starb als Professor der Rechte in Linz. Unter semen übrl, gen Schriften wird hier nur der nnitiH ^lMFasiae, V2tlonibu3 canäcccr^tÄ. ^r^entor^ti, erwähnt. ^7,2. Mo5lcr Wilh. Dan , geb. 1042, studierte in Leipzig, Wittemberg und Vlraßburg. Er war einer der fruchtbaren Schriflsiell-r seines Zeitalters, wie dies das Verzcichm'ß seiner sämmtlichen Arbeiten beweisich Nachdem er 10 Jahre lang auf iNriscn »n drr Schweiz, Frankreich, Italien und Deutschland.zug,. bracht hatte, kehrte er 1671 nach Prc^burg zurück, lvo ihm das Subrectorat an dem -eoang. Gymnasium übertragen wurde. Seine damals' hart^ bedrängten Glaubensgenossen, bedienten sich seiner öfter? als rim's F^r-svrechers bei Leopold I. Durch die Wegnahme oe? eoang. Kirchen und Schulen, seines «Postens verlustig, ging er nach Nürnberg, und ward daselbst zum Prof^ drr Geschichte und Metaphisik an der Altorfer Hoch" schule befördert, und zum Mitglied? der kaiserlichen naturforschenden Gesellschaft aufgenommen; und als solches hat er mehrere Abhandlungen unter dem Namen 8olil!li5 geschriebei». Seine literarischrn Verdienste lohnte der Kaiser mit der Erhebung in den Pfalzgrafett Gland. Ein vollständiges Verzeichmß seiner Schriften haben Zwitlinger und P, ^lorün/i geliefert. Er schrick 13 Traktatchen unter seinem-Namen , 3 ohne diesen, 3ö gedruckte Uizputluioaeiiz 67 dergleichen al> Prclses in Morf, 53 andere die er sonst hrralllgnp, 12 Abhandlungen verschiedenen Inhalti Unter diesen sind zwei die Ungern angehen ^ nämlich : Presbur-fler Kirchen und Schulenverlust, von l^k»l-munäo-I^im2n6^?3; und IVleältatw äe in< zeotiz ^llib^izclam I-timFariciz psnäi^io^iz, anno proxime pr«oteritc> (167») ex aerc l,na cum invv in a^ro« äci^pziz. Isralicof, a. ^/1. »673. *) Sein^ Schriften bezeichnen die erdichteten Namen: llamim-cus i^orncU)^ Diz^cmurlH l.iberiu!» IV1nreNl,z, Ue-siäermz 01cnnr^5i l^aimuncius Iviin.mciug. 17^7. Moller Karl Otto, geb. 1670, ein Neffe des vorigen. Als Arzl erwirb er sich viele Ach-tung bei seinen Zeitgenossen. Seine Echriftm sind verzeichnet in VeLx^l-e'miÄ Biographien ungrischer Ärzte. 1690. Schembrrger Andn, rin Odenburger Arzt, studierte in Halle, uüd schrieb eme Vorbereitung dc« medizinischen Rechts. Neustadt »690, '69«. IVl»ANli8 Georg Fridrtch, studierte in Wittembcrg, und starb als Rektor und Bibliothekar in Augsburg; schrieb: Uiatrlbe cie luciz ^ssNNii^n, und znn^ikcrr; (i^unw^kert. 1711. ^ina^c Match., Prediger in Stralsund; von ihm rührt die erste Beschreibung des Nenc^r ^" sundbrunnens bei Bartfeld her^ ^ *) Oir^e H^plw« Bd. XXVII. Hfl. 4' T. lFl. »715. Fröhlich Jakob, em Pauliner; er hat ge« schrieben: der an dem unfruchtbaren Frigcn° bäum, mit Einwilligung des Herrn noch ein Jahr umgrabende evangelische Gärtner bei dem Evangel io I^uc2c Xl.II., m 7 Bußpredigten. — Ooncionc« per annum festiz cc Domini äiedus occurrentez. Vol. IV. in ?ol. __ ^?2tcrl^5 6c ^ilano, siudirte in Hatte, und starb in Altona als känigl. dänischer Iustizrath und «Professor der griechischen Und römische»! Alterlhümrr. Unter seinen Schriften zeichnet sich das Werk von den römischen Alterthümern, das nach seinem Tode i7?3, in 2 Bänden erschienen ist, vorzüglich ans. 1777. Segner Ioh. Alidr., geb. ? 704, legte den Grund zu den Wissenschaften in seiner Vaterstadt, ^nl> studierte in Jena Medizin und Mathematik. Im Jahre 1724 gab er seine 6ra6>i2i6i5k«l5»tmii 6c na-5ura et principle me6iciiiac Herau5. In ftin Va-«terland zurückgekehrt, wurde er Stodtphys.kus i» Dc« br.zin, dann Professor der Philosophie in Ima Im Jahre »735 auf die neucrrichtete Hochschule in Göttingen berufen, gab er daselbst den Bau des astronomischen Thurmes an, und lehrte Physik, Mathematik und Chemie. Im Jahre ,755 erhielt er den Ruf nach Hall,' alS königlicher geheimer Rath. Wrner hat sein Lrben und das Nerzeichniß seiner Schriften geschrieben. — Schwarz Ioh. Gottlob und Ioh. Michael, beide Ärzte > deren Schriften in Ves^rrmiz <Üeutu-lien verzeichnet sind. 1770. Huber Jos. Christ., ein Arzt in Regens« burg, gab cine Abhandlung von dem vegetabilischen Gal-> dü (?) im Druck heraus. 1772. l^Inr Paul, «Prediger in Moder«; schriebi 8uccincta explicmio tabulae pcrioäico z^nc^loni-zticao I'lizt. univcrzaiiä. 178a. Lcl Karl. Andr., geb. 1717, studierte in Ultorf, wo er 17^5 eine Rede bei Gelegenheit der Ver-mählungsfeier Maria Theresiens mit Franz Herzog von Lothringen hielt, die auch im Druck erschienen ist. In der Folge hielt er sich in Jena, Straßburg und Paris auf; wurde zuletzt in Leipzig Professor, Hofrath und Bibliothekar, und als solcher nahm er lebhaften Antheil an derHerausgabe der/^clarum eruäiwrum. Außerdem schrieb cr: ciclViarint-tun^riae non re^e zeci KeFina; 6e ^.rcliiotficiiz ^.c^nil^nn^aiilic; 6e vera orizi-ne ec c^oc^H i"lu^n«rum,^vHrumctI'l!,ms.Hr()lum in m univerzum; Lonliuii ^ccgällz. pra^ Georg, geb. 1724, trat m den Iesuitenor^ den, und wurde nach vollendeten Studien als Professor der Poctik angestellt. Als solcher entwarf cr unter der Anleitung des P. Orasmus Fröhlich, die I_,ineamema 1n3t. l-^nn^. Obgleich zum Vortrag der schönen Wissenschaften bestimmt, widntete er sich doch mit eifriqerLie« be dem Studium der ungrischen Geschichte, wcßhalb ihm auch der Nang eines königlichen Historiography ertheilt wurde. Seine Schriften sind so allgemein bekannt, daß sie keines Verzeichnisses bedürfen. Siehe 0. 8ck^ 6iuz'z Zeitschrift von und für Ungern erstes Heft, G, Z2 und folgende. Kern Mich., geb. 17,71 , anfangs ^drertor ill Vresbllrg, dann erster Prediger in Wachsrode. der sogenannten Mai« ken, 176^; nebst mehreren Abhandlungen theologische« Inhalts. Fichtel Ioh. ährenreich, machte sich der liters« «ischen Welt, durch sein Werk: Nachrichten von de,» Versteinerungen des Großfürssenchums Siebenbürgen, nebst einer Mineral- und Steinsalzgeschichte dieseS sa r» des. 2 Bde. mit Kupfern in gr. ^. bekunnt. l S. l^a^rin^x t'. II. p. ^66« un> li^i nottti» 'l» II. p. »01^ "" 176 "" ^7'6. peters Carl, aus demOrben det Iesulieli, machte sich dee gelehrten Welt durch sein Konzilienwerk bekannt. Virhr I^orän^i, L^>6 und I^ot^ricje?. 173/. Z^aritxa Gabr, , einer der Kommissions' Mitglieder, die von Karl VI. zur Abfassung des 1>i-sIstiluln dr«, Vcrdm?» ernannt wurden. Siehe die Vorrede des ^rocimln», ^uriz I^un^. p. 6. und )Vrt. 2^. 1716. 17^7. Del Match., geb. in Otzovn^ studierte in Lofchonz, ^presburg und Halle, lehrte am letzteren 5'rte und in der berühmten Kloster-Bergen- Schule. Nach seiner Rückkehr ins Vaterland wurde er erst (^on^ lector in Nt'usohl, spätlrPrediger daselbst^ dannReke «or des evang. Gymnasiums m Presburg, und endlich erster Prediger. Er war Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Petersburg , London, Berlin u. s. W. Sein Lebrn haben Vrucker und Moser beschrieben. Um sein Vaterland hat er sich alS Gelehrter mul'chrrlei Verdienste erworben. Anfang«''übersetzte er Arndts Wah» rcs Christenthum, und Freylingsftausens Theologie ins Ungrische; seinen literarischen Ruhm aber hat seine I^miiili l^^li^Isiac ln5torico -^co^rap^ica , in vier Fol. Banden, gegründet. Dieser hatte er es nämlich zu verdanken , daß ihn nicht nur Karl VI, zu seinem Hi' storiographen ernannt, in den Adelstand e»hoben, und mit einem Gehalte von ^uo Thalern beschenkt, sondern nuch der damalige Pabst mit seinem Bildnisse, und ei, ner goli>lnen Medaille sammt Kette beschenkt haben. Semen hantschrisllichrn Nachlaß siehe in der Zeilschrift von und sür Ungarn, Bd. II. S. 208. 179 i76o. TomkaSzäszky,-žflefrof ^^mnäfmm^ Cm tyvelimvü , tttannt butcf) feinen Conspectus intro-ducüonis in notitifim Rcgni Hungiriae politicam Et geograplucaai. Ü^ec st int übrigen ©fristen fic^e *f. Horinyi; i75i. k» Arzt, geb. zu Neu» sohl im Jahre 1693. Unier seinen schriftlichen Abhang tungen verdienen bemerkt zu werden: Commentario-lus historico-pliysico - Jnedicus de thcrmis Tren-chiniensibus. Lips* 1726; Dissertatio inaugura-lis de fluxus haemorhoidalij provocationc. Lips. 1719. Dissert, epistolica ad Joh. ßapt. Garelliunt de nativö sale catharetico in fodinis Huug. reecns inuentis. Pos. 1721; EpistolagratulatoriaadStcph» KochldcS dc usu et abuäu nitri ; subjects ci eit dc metallicürurti morbis. Hulae, .1721. 177«. 'loslcnz Ioh. Justus, ein hiesiger Arzt> geb. zu Staav 1099, studierte in Halle, und wurde als Leibarzt des bllinaligen 'Palatins uon Ungarn, zum Mit-gliedc mchrer-r gelehrten Gestllschaftm, erinnint. Vott ihm rührt eine Beschreibung von Presburg her. Das Vrrzeichniß seiner übrigen schriftlichen Arbeiten ist itt Vez'^^reMüi Biographien der Ärzte enthalten. > l^lnä/ Franz, aus dcm Orden der s. I. grb^ »70^, ist der Verfasser mehrerer ungrisHer Abhand-« Wngen moralischen Inhalts, so wie des Netnes l^rk H770; ^l^lnc^ l^m!)ei- i?46; I^^meZ /^220«^ 17^,3; 'lr^t^änz^s Tan., geb. ,730 zu Ärompach itt >erZips, studierte inPrr^burg, Allorf, Erlangen und Stuttgart, und wurde vom Kaiser anfangs beim Reichs' «rchiv, dann alsArchivarius bei der ungrischen Hofkam» mer mit öem Charakter eines Hofrathes angestellt. Von ihm ist das in Wien 1776 gedruckte Werk: I^tio ccluca-tianig verfaßt. Maria Theresia beichenkte ihn fur seine Verdienste, um die Begründung des ErzichungsMem5 il, Ungern, mit einem Adelhof in Rstschdorf. Klein Mich., euang. Prediger, geb. 171^, schrieb eine Sammlung merkwürdiger Seltenheiten des Königreichs Ungern, spresb. 1778. Landgraf Adam, schrieb eine Abhandlung üb^r die Habaner Dacher. Kikini Ioh., «Prediger in Presburg. Außer seiner Orauo cic culttira 1ili^u»e l^unF. und mehreren Gelegenheitsprediglen, hat er im Druck herausgegeben: iVIlllnoradillll H>uKU5tlmae l^onsezzioniz in Ke^na Nun^ttriac a k'erciinauäo U5^ue(?»roluln VI. II I'. kaxunü 1789. 8Llj>l!^u3 Sam. With, evang. Prediger, dessen handschriftlicher Nachlaß in dem hiesigen evangel, Kon» ventsarchivc aufbrwahrt wird. In5^itt>riz lVio^otx^ Mich., geb. »73» zu Bi^ strlzka im Thuroczrr Komitate, studierte in Wiltemberg die Theolog^-, und starb in «presburg als slawisch-un« grischer Plcdiger an der roang. Gemeinde, im Jahre 180I. Sein Andenken wird nrch lange bei den Cvan« gelischen in den gesegneten Folgen seiner wohlthätigen Stiftungen fortleben. Außer einer ungedrucktcn Samm^ lung feiner, während einer ^ojahrigen Amtsführung gehaltenen Predigten, in slawischer und ungrischrrSpra-che, rühren von ihm her: Nucleus prccum ct can-ticmum < ^rl3tin?i2l'um; ein ungrisches Passionale; ein slawisches Passionsliederbuch; ein ungrisches und slawisches Gebetbuch für gemeine Soldaten, das derVcv« sasser unentgeldlich vertheilen ließ; eine vermehrte und verbesserte Ausgabe des slawischen Gesangbuches von ^cn<^ri rei^lic pudlilZc multum nnxia; eine slawi« fche Übersetzung von Arnt>5 wahrem Christenthum. I.umnitxer Stcph., ein hiesiger Arzt und Verfasser der kiora s'ozonicnäii' u. s. w. Leipzig 179,. Zencxur Ioh., geb. 1728, in Ießenova in der Arwer Gespannschaft, studierte in Jena, und wurde, nachdem er in Presburg und Kaismark das Amt eines Ne?tors an dem dortigen Li'zeum bekleidet hatte, zum Magistratsrath in Presburg erwählt, und zuletzt vom Kaiser Joseph II. als Bibliothekar nach Wien berufen; siarb aber, ehe er noch den, seinen Talenten und sei« ner Gelehrsamkeit angemessenen Posten antreten konnte. Seine Schriften sind folgende: Consutatio praeten-sionis Borussicae inSilesiam. Viennac 1768; Un-garia semper Iibcra suique juris. Vindob. 1764. Compendium Himgariae geographicum. Jura Hungariae in Galliciam, Lodomeriam ct Podo-]iam. Viennae 1772. ©aö 0le4»f btv Äöntge übet bie pHbftü(f)tn Butten. *Bim 1782, Eusebii Vcrini com-mentatio de haereditario jure domus ausiriacae in Hungariam. 1771. Gchreiben ül'er einige Zweifel wider die Achtheit dev Stiftungs-Urku n de, welche dcr heil. Stephan dem Benediktiner-Kloster des h. MartinSberget. erlhrilj haben soll. Wien ,779. Xorndinzxky Ioh. Mach., geb. zu Cperies im Jahre i7, nachmali^rn Königs vo« Pohlen. Von diesem beauftrag^ die unari''che Geschichte zu schreiben, verfaßte er diesel« be in i3 Büchern. Nach seinem Tode wurden sein« Echr'ft'N vom Hofe sorgfalttg aufgesucht, und sammi tem Berzeichniß derselben nach Wien abgeschickt. Von seiner Geschichte sollen nur drei Exemplare vorhanden seyn, wovon eines in neun Büchern bestehend in der f. k. Bibliothek ist; ein andres aus 10 Büchern, untcv dtM Bllchernachlassr des selig. Pray, und l,'in drittes in Will»«. Die Geschichte fangt mit dem Jahre ,^90, an, und endigt mit dem Jahre i552. Siehe ftin Leben, in den Wiener Anzeigen Jahrgang V. St. ^.m d^. woher auch die Nachrichten m Iöchers ^exicon hcrich-tigt werden müssen«, i55!5. ^ernlier Georg, hiesigerHofkammcrrath, schrieb: cie a6mir»ncljs I^un^ariae »cciuis. TZ99. Wq g ner Augustin von Vielseck, Verflis, ser der, auf Befehl Mathias II. gedruckten Übersetzung deS I>if»arttt!.lil> Vcrdolxianuin , oder Landrechte und Gewohnheiten des Königreichs Ungern. Es ling er Jakob, Rektor des evangel, >Hen Li-zrustis^ schrieb: Vii.a et n^orii Vni ttäni. rev. IVI' / ^ ,65 ""^ Graf Mich., gehören 17^, schrieb: Vl85erta> ^ia inauF. 6e nep»t'6e 1737. ^cn^c. Killer Dovid, ?vcctor in Presburg, schrieb: Oratio parcnt2.1iä m odinlm nodll lk (^a?^l. Ivlaurack. 166^. Gpindler Paul, ein Arzt, g«b. inWien^ studierte in Wittemberg, und schrieb: 60 »n^lna u. s. w. S. Ve52zircmi. Ruland Ioh. David , geb. ,585 zu Regensburg, studierte Arzüriwissenschaft in Wittrmberg, und war ausübender Arzt in Presburg. Seme Schriften siehe in , 7 7 6. KöglG. Ios. von MalDinutzy, ?. ?. Hof« rath , schrieb clo jlnc civi!« ^ criminclli 2l,i5l.riHcci. Dbglcich üherzpugt, daß erst das kommende Ge? schlecht die Verdienste der jetzt lebenden hiesigen Ge» lehrten gehörig würdigen wird, und daß der einem Bu»> chc vorc^edruckte Name nicht nur nicht immer ein Be« weis der anerkannten Gelehrsamkeit des Verfassers sey, sondern, daß sogar bisweilen diejenigen, die ihres Werthes sich am meisten bewußt smd, oft am wenig« sien ihr Licht vor der Welt leuchten lassen, wage ich rs dennoch, der möglichen Vollständigkeit wegen, we« uigssens diejenigen namentlich nach ihren Fächern anzuführen , die sich auf irgend eine Act der gelchrten Wel« bckcftttt gemacht haben: H.ciam^, Litevargeschichte; v. ^Ncla58^ Jos., Verfasser einer Menge von lat. Gelegenheitsgedichten; Bicrmann Sam., praktische Theologie; Ozclko, ungrische Literatur; vankovzl^, grie^ chischeSprachforschung; Eck schlag er, schöneWissen-schaften; Endlicher, Medizin; v. silier, Statistik und Bergrecht; Groß Ioh.,schöne Wissenschaften ; v. (^urikovitz, Geschichte und Geographie; Hens lex Frid., schöne Wissenschaften;Hornbostel Aug., schöne Wissenschaften; Iarius Ios., praktische Theologie.» Knobloch Karl, Medizin; kovätsIVI«^«) Gobr., Mathematik; IVlalZuiäeL, Medizin; Namer, Ökonomie; s»I^ovit5, slawische Literatur; Hum^ Karl, Philologie, Geschichte, Erdbeschreibung, Statistik und Okono» mie; Schröer Gottfr., Erzichungsschriften; 5iml ein Bruder des vorigen, kam als Student von Breslau, und besuchie hier die Schulen der Jesuiten; konnte aber dem Dränge, sich der Kunst zu widmen, nicht lange widerstehen, und wurde von seinem Bruder in der Befriedigung seines sehnlichen Wunsches, Maler zu werden, unterstätzt. Aufgemuntert von Kennern. verfügte er sich in die Akademie nach Wien, und erhielt daselbst ln Kurzem das goldene Prä' mium. Nach seiner Rückkehr nach Prrsburg wurde er von den hiesigen Herrschaften, k52terkä^i üai«^ und andern, mit vielen Arbeiten überhäuft, wovon z« Doris Igmand > laNös und Aperies, die schönsten als Altarblätter vorhanden sind. In der Salvatoreirch« in Presburg findet man von ihm Christum amOhlberg-gemalt; am vorzüglichsten aber ist in der Kreuzherren« kirche das Hochaltarblatt, darstellend die Erlösung der Gefangenen. Von Presburg wurde er nach Dresden, zu dem damaligen Könige von Pohlen, abgerufen. Dort malt« er in der 'katholischen Kirche ebenfalls ein Altar» blatt, mit der Vorstellung des Johann Nepom., wie rr aus dem Waistr gezogen, und von oer Klerisey ge» tragen wird. Auch sind außerdem mrhrere Denkmales seines dortigen Ullfenthalts und seiner daselbst ausgeüb? ten Kunst in dein Kabinet deß damaligen Ministers, Grafen Vrüszl, vorhanden. In Prag malte er in Fresco dill Iesuitrnkirche und starb in München. Leicher, einer der geschicktesten Zimmermaler settler Zeit, zeichnete sich durch eine genaue Kenntniß der Perspektive, und des Lichts und des Schattrns aus, und war auch seines vortrefflichen, moralischen Charakters wegen, allgemein geliebt und geachtet. Orser Fridr., geb. in Presburg im Jahre 1717^ besuchte er sieben Jahre lüng die Wiener-Maler - Akademie , wo er in seinem ,8. Jahre dett Preis errang; lernte bei Raphael Donner die Kunst zu boßirett und die Kenntniß der Antiken. Im Jahre 1738 kam er nach Dresden , und br.ichle daselbst mehrere Historiengemalde zu Stande, die seinen hehrern und ihm srlbst ^hrr machten. In drr Folqe wurde er Direktor Ver Malerakademie, und als solcher malte er für die hiesige evangelische Kirche das oben erwähnte schöne Altarblatt. Eine genaue Charakteristik dieses gebildeten Künstlers verdient in Göthes Dichtung und Wahrheit aus meinem Leben nachgelesen zu werden. Meyer, ein Schweitzer, hielt ^sich nur eine kurze Zeit hier auf, wril cr den'Auftrag von Lavat?r erhielt dm Rheinfall für denselben zu malen.- Hefele Melchior. Baumeisterund Mitglied bet Akademie bildender Künstler. Von ihm rührt der crzbft schofiiche Ballast auf dem Iohannisplaye her. Messerschmidt Franz. geh« 17,32, zu Wi-settä fkeg bei Ulm, lernte frühzeitig die Bildhauerei bei Ich. Schaub in München, kam nach 8 Jahren nach Wien zu dem Professor dcr Akademie, Schle derer, wo er Wit besonderem Fleiße seine Kunst zu studieren und auch in Metall zu arbeiten anfing. Den Äußerungen seines hervorstechenden Talents verdankte er bald den «Posten eines Kanonenzeichnungsschneiders im Zeughau-se. Als der Direktor Meidcns von derKaiserinn Maria Therrsia den Auftrag erhielt, ihre Statue, wie sie als Königinn von Ungern zu «presburg gekrönt wurde, in Metall zu bilden, so wurde Mrsserschmidt zu dieser Arbeit gezogen, und hatte an der Fertigung dett größten Antheil. Die Statue ist 7 Schuh hoch und ist im Belvedere aufgestellt. Bald darauf machte Messer-» schmidt eine Reise nach Rom, wo er sieben Viertel Jahre auf eigne Kosten, in der dortigen Akademie seine Kunst studierte, und durch seine Arbeiten, die oft das Gepräge seiner sarkastischen Laune an sich trugen, den New und Haß der römischen Akademiker auf sich lud. Von der Königinn Maria Theresia nach Wien berufen , wurde er beauftragt, eine sieben Schuh hohe Statue, Kaiser Franz I. in dem Ornate, wie er zu Frankfurt a. M. gekrönt tvurdc, zu verfertigen. Nach Vollendung derselben nmß ria beim Kreuze vorstellen!). Noch sind von ihn» in Bleikomposition im Emanurlschen Pallast in der Anna-» sasse (?) vorhanden, die unvesteckle Emptangniß Ma? rims > getraqen von zwei die «n 5er Tlifs schupfende Samarilerinn und Christus der s,e beobach« iet; auf der Landstraße in der Rauchfangkehrergassc im einstmaligen D. Mesmerschen Hause (?) ein Bässin mit einer weiblichen Figur in Lebensgröße, die ihre Kinde» wascht. Seine Ernennung zum Professor an der Aka-demic drr Künste mit einem Grhalte von 6c>c> ss. schlug er aus, weil sein bizzarer Charakter sich in den gewähr,, lichcn Umgangston nicht fügen wollte. Nun faßte er den Entschluß, den Ausdruck der Leidenschaften in dm Gc-s»cht5zügcn zu studieren, und dieselben in dm Merkm seiner Kunst darzustellen. Sein eigener Kopf diente ihm zum Gegenstand seineS Studiums. In Wien verfertia/e er fünf dergleichen Köpfe von Nlrikomposition. tt,n aber ruhiger studieren zu können, zog er mit seinen Köpfen nach Wicfensiea,^ und von da in eine, nur eine Viertel Meile entfernte Hütte, in der er mit etlichen Kühen und Schafen, deren Obhut er einem Jungen anvertraute, so lange wohnte, bis dic Zahl diese? Köpfe auf 22 sticg, Scmrm Rufe konnte er auch hier Nicht entgehen; denn man berief ihn nach Münchens wo er aber nur 6 Monate zubrachte. Von da begah er sich nach Presburg, wo er an dem äußersten Ende der Etadt, siill und eingezogen, aber von «iN?n Frem» hen und Großen als Künstler geehrt, bis zu seinem Tode gelebt hatte. Während dirf.r Zeit arbeitete er blos an der Vermehrung dieser Köpfe, und nur, um die geringen Bedürfnisse der Nahrung zu befriedigen, übernahm er bisweilen bestallte Arbeit, z. B. die Bü« sie Sr. k^ k. Hoheit deS Erzherzogs Albert, in M.,rmor, UNd die des Grafen Philipp Nnttlnany, in Alaba« sier. Die Zc>hl dieser Köpfe, deren jeder eine Leide,,« schaft oder irgend eine natürliche Veränderung des Ge» sichtS, z. V. Lachen, Gähnen u. f. w. ausdrückte, be» lief sich bis zu seinem Tode, den eine Lungenentzündung im Jahre 178^ herbeiführte, auf H6. Sie wurden von einem gewissen Stantz, damaligen Garroch im Wiener Vürgerspital, von Mcsftrschmidts Erben für 6000 si. verkauft, und von hirr nach Wien, und dann nach «Prag abgeführt. *) Mit dem außerordentlichen Talente Messerschnndts, paarte s,ch «-ine Derbheit anl» Geradheit des Charakters, die sich oft m der bizzarsten Laune aussprach. Fiel es den Bestellern ein, etwas vom Preise herabdingcn> zu wollen, so verlor Mesftrschmidt keine Sylbr, sondern arbeitete fort, und prägte sogar bisweilen dem bearbeiteten Gegenstände manchen Zug, und sicher nicht den vorteilhaftesten, des dastehenden und herabdingenden Bestellers ein, oder er zerstörte niit seinem Hammer zur Stelle die fertige Arbeit, ohne sie je wieder zu übernehmen. Vei seiner Genügsamkeit konnte er so handeln; denn er hatte beinahe mir ein Bedürfniß—die Zeit, — Vie ihm bei immrrneuen Entwürfen seiner schöpferischen Einbildungskraft immer zu kurz wurde. Dauerte daher der Besuch eines Frem» den lange, so erröthete er nicht, die Frage zu thun: „Haben Tie viel Zeit?" und auf die Bejahung zu er« /Wer we<ß es/ wo l>n Sommermonaten erlaub« er sich beinahe täglich einen Spatziergang nach einem hiesigen Lustorte im Ge« birge, wo er sein Vergnügen im Kegelspiele, und zwar in der ungewähltcsten Gesellschaft von Handwerkern unl> Haildwerksburschen fand. Zage seiner bizarren und sakrischen Laune, so wie auch genauere Nachrichten von seinen Werken, konnte sein, noch lebender Neffe, ein hiesiger kunstliebender Bürger, noch mehrere anführen, wenn dieses der Raum dieser Blätter erlauben möchte. Übrigens verdient über Messerschmidls phantastische Ansicht ron einem bösen Geiste, der ihm bei der Vollen« dung seiner Kunstwerke hinderlich gewesen ist, und mit den» er sich in einen bestandigen Streit befand, dessen Unterredung mit Nikolai, in des letzteren R e i-s-n durch Deutschland und Ungern u. s. w. nachgelesen zu werden. Übrigens sind auch einzelne Kunstwerke von ihm in Presburg vorhanden. XI. Volksmenge. — Sprache. — Kleidung. — Bürgert^ che Gewerbe. — Bürgermiliz. — Sittengemälde »on «presburg. Volksmenge. 2) a es nicht von cinem Einzelnen abhängt, sich in die Kenntniß der Volksmenge einer Stadt zu sehen, de« tenOeoolkerung nicht so ganz unbedeutend ist, so bleibi Nichts übrig, als die vorhandenen Angaben der hiesig gen Volksmenge, nach der non Zeit zu Zeit veranstalte» ten Volkszählung, auf Trru und Glauben, anzuführen, um durch die Benützung einzelner Winke und Mahr» nehmunqrt», dem beabsichtigten Zwecke einer möglichst richtig«« Volkssumme nahe zu kommen. Im Jahre 1773 zahlte man in Prcöburg ohne Vchloßberg und Zuckermandlt männliche Individuen - 12775-x weibliche — > - 1^710^ ' ^^^^ — 17/6 - - ' " ' " 27897 .__ »779 männlichen Geschlechts i^07ss> ^. ^. wc-iblichen — i^^u> ' ^^?^ — 178c» -.-.-. 29133 Im Jahre 1780, nachdem die ungrischc Hofkammer Und der Statthalterei-Räch nach Ofen verlegt worden-smd, wurde auf Befchl Kaiser Josephs II. eine Mili, lär-Konskription ver>u,ftaltet, und der zufolge hatt« Presburg sammt dem a>»ii^,!zenden Ochloßberij und Z^ clermandl: Häuser 1627 christliche Familien 10975 jüdische — 28g Geistlichen Standes 79" Edelleute 5^2 Zivilbeamte » 23 Bürger N s Inwohner (Eingemie- chete - - 5973 Älwben von 1 bis 12 Jahren - - 3L36. vrrhcirathtte Juden 236 ledige — > 522 weibliche — - 1235 Christen männlichen Geschlechts - ,3^2, — weiblichen — 16296 Summe der Juden ^ und Christen - Z1710 Im Jahre 1791 ohneSchloßüerg und Zuckermandl' Katholiken - - 19892^ Evangelische - 5lW5^ - 2539^ — 1802 Häuser: Einny, in der innern Stndt - 229 — 5659 ^ in der äußern Stadt 606 — 15778 im Blumenthal - 537 — 8i83 Darunter Katholische, ) , geistl. Standes 32c>^ — — welt- ^ lichen Standes 205Z9) ^ 20859) — Evangelische . > 8»44> ^— Juden aufstadtis. Grunde 622) - 2g62ä 2m Jahre 180^/ä zählte man ohne den Adel, Honoratioren und dcrrn Dienstpersonale ohne Schloßberg - - . - 2194a -^- 181c, ' - - > ^ . 2o5^n -— ißi< - . « > . . 20^1?» — i8,5 >>.._. 21753 Nach dem Graner Orzbisthums-KirchenschematiS« Mlls vom Jahre 13,3, ist die Bevölkerung von Pres» bürg sammt dem Schloßberge und Zuckermandl auf 3^^3 Seelen angefttzt; *) unt> zwar insbesondere Ka- choliken 26673, Vvang. A. K. 5o33, Neformirlr 16, Griechen 1, Juden 2699. Allein abgesrhrn davon, daß *) Dieser SHemallsm««, da «r auch ble Volislisten einzelner Städte und Dörfer enthält, hllft allerdlng» rlnem wesentlichen Bedürfnl^ ab; nur Schade! daß man nlcht wels,, auf was stch blcse Angaben grün« d^li, und ebcn deshalb rf lhre Aechchelt nicht ein^lfiLsie,, lm Stande sind. So <>? ,. B. dlc Zahl blr Evangel. ,,,it zuZ^ angegeben; ta doch nach clnem njährigen Durchschnitt — Siehe bie Tauf- und Seerbell^en — jährlich 273 Kinder geboren werden, während 26485 Kmhollken — nach der Angabe im Schematismus >—«benfalls nach «lncm »»jährigenDurchschnitt, nur 8. del den Katholiken aber nur jeder 25. «in neugoburnes Kind stnn „n'ifite. Eln Mißverbältnisi, das schwerlich bm-ck lr^nd «t, waK ander« al« durch die Unrlchtl^lcll d,r Anstttbcn < Z^^ die weibliche Schuljugend in den Instituten und Klöstern mit - - - - - 107 hinzurechnet: so ist höchst wahrscheinlich, daß Prrsburg, »hne Schloßherg undZuclermandl, nicht mehr als höch-siens 25376 Einwohner, wornnter il),5 Bürg?? sind, und mit den obigen beiden Gründen Z2026St'elm zählen könne. *) *) Dlesc, „>il gl-wissinhaftcr Sorgfalt genachtt Berechnung ist das Verdlenst der Herren Masslstratsrätbe v. 6/uiiIl Die Mundart der hiesigen «Zprache zu chqrakcerisirm, ^) Unter 75a Inblvlb»«n, denen seitdem Jahre l«uy bls ,«>9 das Bürgerrecht in Presburg «rlheil» worden lsl, slnd 2yc> solche, dle ans dem Auslonde, näm. ,«ch aus Oesterrelch, Böhmen, Mähren, Salt)s«n, Würtemberg, BaM5k^ in seiner angefangenen Beschreibung von Pres« burgS. ,,9 unb folgende hinterlassen. Die hiesige Aussprache hat die meiste Ähnlichkeit mit der österrei, chischen Mündart. Dic gemeine Klasse von Menschen spricht hier allgemein das a wie 0, das ei wie a, das U wie ui aus, und verwechselt insgemein das t mit d, das b mtt p, Aber der Betonung und dem ganzen Charakter der Aussprache fehlt ,'enes Gemüthliche , was z. B. die österreichische, steyermarkische und tyrolische Mundart auszeichnet. Unb schwerlich wird es Jemand wagen, Volkslieder, wie die von Tchottky, oder Gedichte wie Hebel in drr alemanischen, und Griebel in der nürnberger Mundart geschrieben hn«o. V^an»« »76s. ccp. Xlll. ^, ,o;.; M«t»^. 1^ e I pru. clrum^A Nung. anli^use «t novac. ^). Hc>). Oil«» I«ll,- Ungrifche Cbronlk, Nürnberg l66Z; 1^. II. dle neueste ungrlsch« Naliolialcrachs bat T>nu lich Jahren 5ic Enkelinn noch als Andenken von der Ahnmutter getragen, müssen nun bebänderten Huten und Hauben, das einfache Korset der Köchinn und Küch?nmagd, einem langen Kleide vonIVlouzzeiin und Seide den Platz räume«». Die durch Kleidertrachten zwischen den ver« fchtedenen Ständen gezogene Grenzlinie ist auch hier umiichtet, und lehrte die Fabel mcht, daß eine Löwenhaut nicht immer einen Löwen birgt; so dürfte es schwer werden, die Magd von der Gebieterinn, und die bürgerliche Hausfrau von der gebornen Dnme zu unterscheiden. O der Gelehrigkeit unsers Jahrhunderts ! Bürgerliche Zünfte, Mittel und In« nungen. Wacker . - - - 5c» Deckenmachcr - - 3 Blluholzhanbler 3 Drathzieher Bildhauer - - - 2 Lrechsler » - 7 Binder > ,. . ^ 9 Färber » - - 3 Brauer . - . . 1 Feilhauer « > Buchbinder - - - N Fischer - - ' - 5 Büchsenmacher - - Flaschner > , 8 Bllchft'ischifter - ' 2 Fleischhauer - 26 Bürstenbinder - - 5 Fleischselcher - - 2.^ Vutterhandler - - Gärtner - - - 46 ^iocal.^e-Macher 2 Gcigenmacher - 2 sordncmer » . » 1 Gelbgießer - „ 3 20^< Glaser . - » " Orgelbauer - - > i Glas!chneider - » 1 Perückenmacher Glockengießer - - I spfiasserer - - - 3 Gold- und Silberar- «Posamentierer - - 2 beitcr . ^ - IQ Nauchfangkehrer - 2 Goldschläger - - Niemcr . - - - 7 Greisler - - - Ningelschmied - » Gürtler ... - Satlll-r - - »7 - b Hafner . - - - 0 Echissmcisicr - - 4 Handschuhmacher - 8 Schildwirthe - - Hlttmacher - - ^ 7 Schleifer , « - I Kammmacher - - 7 Schlosser . - - i6 Kartenmaler - - 7 Schmiede . - - 11 Käßstecher - ^ - 35 Schneider deutsche - Kepenekschneider » — ulMische ^ ,5 Kirschner - - - '9 Schönfärber - - Knöpfmacher ungr. - ii Schuhmacher - - 94 — deutsche - 2 Schuster böhmische i» Küchmspeishälidler Schwertfeger - - i Kupferschmiede - - 2 Seidenfa'rber - - 2 Landkutscher - - ,5 Seifensieder - - Lebzelttr - - - Seiler « . > > 12 Ledercr - - - - «, Ei^bcrer . . > 3 Lchlü'utscher - - i5 Gporer . - . - 5 Maler . - > » 22 SteinMftze - - - 2 Maurer - - - ^ 5. Etockflcischhacker - 12 Messerschmiede -- - Stärkmacher - » '4 Müller > - - > Strumpfwirker 2 Nadler . - - - Tabaksfabrikanten - »3 Nagelschmiedc > " 6 Trödler . . - - 204 / ^H^ Tapezierer - - 7> Weißg.N'ber - « -> 3 Taschner - - - 3 Zeugmacher- - - Tischler - - - - 35 Zeugschmirde ^ " Tuchmacher Zirgeldecker . - ^ - Tuchscheerer 5 Zimmermeister - - Uhrmacher - - . »o Zinngießer , - - Gehäusmcicher ^ 2 Zischmenmachcr Wagner - - Zuckerbäcker - - 3 Weber - - - - i3 Zu den Nichtzünftigen Gewerben g« hören: Vanbmacher - - Kurzwaarenhändler 5 Branntweinbrenner 13 Led e raus schnei der - 3 Brodbäcker - - - 6 Markchändler - - 8 Beigelbäctcr - - IVIt)n55Liln' Fabri- Brunnmeisicr - ^ 3 kanten - - - 2 Brennholzhändler - 5 Essigsied er - - - 3 IVIoäez . - - 9 Fächermacher - - 2 Obsthändler - - i3 Fruchthändler - > 6 Regenschirmmachcr 2 Fuhrlclile - - . 33 Pfeifenmacher - - 2 Galanterie- Goldar- Pfcifenschnei5er 2 better . . - Stöckelschneider Orsiügclviehhändler 6 Strohsesselmachcr - 5 Gansler - - - 3 Viehhändler « - Geschirrhandlerschw. 7 Wäschhändlcr > - 3 Instrumentenmacher 7 Weiß- Gcschirrhänd- Korbflechter - » ler ...» 8 Krauthaildler . . Wnlihä'ndler » - ""> 2n5 Wurstmacher - - 4 Vierwirche - » - ioD Zillenhclndler . . ^ Zwirnhandler - - 15 B ü r g e r m i l i z. Auch hier, wie in andern Städten der österreichi« schen Monarchie, bildete die Gemeinschaft mehrerer Bürger, die sich freiwillig dazu verstanden hatten, kleine ssompagnien, die Anfangs außer der Uniform, Vc-wassnung, und einigen, z».l öffentlichen Auszügen allenfalls erforderlichen, militärischen Übungen, nichts mit dem gewohnlichen Militär, am wenigsten die, öon dem letztern unzertrennliche Subordination, gemein hatten. In diesem Geiste waren die Bürger-Kompagnien, wel« che z. B. zur Zeit der Krönung Leopold II. zum K5-nige von Ungern in Presburg Statt hatten, und ci» Zens für diese Feierlichkeit errichtet wurden. Denn außer dem Schützen-Eorps, das schon damals aus 136 Köpfen bestand, wurden die uugrische ^vllMAur^?, aus 35 Individuen; die erste ungrische Bürger-Kompagnie, aus 2^1 ; die zweite deutsche Bü rger°Kompagnie, aus i5o; und die zweit« ungrische, oder bürgerliche Weingartner-Kompagnie, aus 258 Köpfen bestehend, errichtet. Att d«r Reiz der Neuheit bei den Meisten verschwand und viele Mitglieder dieser Bürger- Kompagnien durch die Gebrechlichkeit des Alters oder sonstige Vrrh.Utnisse veranlaßt, sich denselben entzogen hatten, einige dieser Eorps aber auch nur für die KrönunMeierlichkeit be» stimmt waren, so schmolz die Zahl dieser unisormirten Bürger, die während der Krönung bcinlche l aaa Man» star? war, bis alls etliche Hundert zusammett. Späterhin aber, als äußere Unruhen und Kriege die Stadt von dem, hier garnisonirenden und den Wachrndienst an den öffentlichen Gebäuden und Plätzen, versehenden Truppen zu wiedcrholtt'nmalen entblößt hatten, wurde «uch neuerdings 5er Elfer für die Bildung und Crgän« zung der besiehenden, und die Errichtung einer neuen, der sogcnanntenI ,:ger-K omp agnie, geweckt. Zu» fall oder kluge Wahl stellten an die Spitze dieser Kompagnien Männer, die in den Zeiten, wo die Bewachung der Stadt nur den Bürgern allem oblag, ihrm Stolz darin suchten, die ihrem Corps einverleibten Bür« ger so zu vclwenden, ") daß, wie z. B. in d«, Iah-ren i8o5 und ,809, der Konig und das Vaterland ihnen dankbar waren. S^ne Majestät ehrten diese redliche Ausübung der Bürgerpflicht, und verliehen sämmtlichen Offizieren der bestehenden Kompagnien, unter denen s,ch damals dir der bürgerlichen Schützen und Jäger vorzüglich auszeichneten, das Recht, sich im Diensie des goldenen l^orte cl'cpo'z zu bedienen; lvel» ches denselben im Jahre 1811 durch den bürgerlichen Major sämmtlicher Corps, überreicht worden ist. Sekt dem wurde jedem angehenden Bürger die Verbindlich, keit auferlegt, sich zu erklären, zu welcher dieser Bürger-Kompagnien er sich als Mitglied einschreiben wolle. Diese Verordnung besteht zwar nicht mehr in ihrer *) Siehe Olschlchle bc,'Vcrlb«lblgung des Brückenkopf« von Presburg, im Jahre l»«,z>. «origen Strenge, weil nicht ein Jeder in der Lage iss, derselben nachleben zu können, und der beabsichtigteZwe^, den Waffendienst in Abwesenheit des s. k. Militärs zu versehen, als wozu ein jeder Burger ohnehin verbunden iji, doch nicht vereitelt wird. Seirdem hat sich die Anzahl der Mitglieder dieser uniformircen Corps aber-» mals bedeutend vermindert, und obgleich noch immer sechs Kompagnien bestehen, so zahlt das bürgerliche Schätzencorps doch nur i^c», das dcr bürgerlichen Wcin» gärtner 2^c», die Iägerkompagme nur 120, und die übrigen noch wenigere umformirte Mitglieder. Jede dieser Kompagnien hat ihren H«uptmann, Lieutenants, Feldwaibels, Korporalen, und eine eigne Fahne. An der Spitze sämmtlicher Corps sieht ein bürgerlicher Major, gegenwärtig Herr Bernhard v. Wa chtler, Groß» Händler, und ^äsesbor des löblichen Preshurgcr Ko-> mitats. Sittengem äldr. Wären sämmtliche Beiträge der Reisenden zu einer Charakteristik von Presburg in dem Geiste verfaßt, in wel' chem die beiden Sittenmalrr IVIcrcicr, und der Vcrfas-ser des Einsiedlers der Straße Ä'^ntm, ihr Eic« tengemalde von Paris entworfen haben, so wäre,jedee andere Beitrag zur Sittengeschichte von Prcsburg leicht überflüssig. Da es aver ungleich leichter ist, die einzelnen Lächerlichkeiten und Schattenseiten einer Nation, oder eines Theils derselben, auszuheben, und einen l^o^ann, nachzuäffen — wie dieses so viele steifende gethan haben, so läßt sich auch erklären, warum es «liter so vielen Reisebeschreibern, von Nicolai bis auf die neueste Zeit — lixcm«^ sunt o6ic»3a — kaum einem Einzigen gelungen ist, eine getreue Schilderung der hiesigen Einwohner zu entwerfen. Emgcborne h^ ben vielleicht die Ähnlichkeit der hiesigen Sitten mit de-tien andcrrr Städte der österreichischen Monarchie gefühlt, und deshalb ein solches Unternehmen gar nicht gewagt, oder ihre Unfähigkeit nur durch einzelne «pinselstriche, wie z. V. der Verfasser dieser Topographie, beurkundet. Auslander aber, die Ungern nur im Fluge *) gesehen, und den Charakter der ungrischen Nation in Prtsburg zu sindcn glaubten, haben so unrichtig bemerkt, daß man versucht ist zu glauben, den Einen habe nur die gute oder schlechte Aufnahme, den Andern irgend eine vorgefaßte Meinung von Ungern, den Dritttn der Dämon des Hypochonders, dem er auf semer Neise entfliehen wollte, die Worte in die Feder gelegt. Wenn man das Sonst und Jetzt des hiesigen Treibens und Wirkens mit einander vergleicht, so ist es auffallend, wie sich in den letzten drei Iahrzchenlen die Sitten , ich will nicht sagen verfeinert, nur verändert haben/wie z.V. so manche herkömmliche kleinstädtische *) Nlcolal, dleser ln so ulel«r Hinsicht verbl«nle Ge-lebll« Deutschland«, hat hler, und überhaupt in Ungern, MN « SllmdiN, von Z Uvr Abend« bis » Ubr nach Mltternacht verweilt, und doch «lne Ve-schnlbung von »25 Selten von Presburg geliefert. '"" 2 9 H ""» Grw!Ü)Nheitett und Gebrauche bei Zünften, lange He6 ber gemeinen Klasse dc'r hiesigen Einwohner bestehende Lustbarkeiten *) auf einmal unterblieben sind, und wie lnan gleichsam mit einem Schlage sich der, in Wiett ttnd andern größern Städten, statthabenden Lebensweise genähert, ihre Sitten gewissenhaft nachgeäfft, und s» da» Niesenkleid der Zwerggestalt an-zupassen sich bemüht hat. Kaiser Josephs II. durchgreifende Vefeble, deo langwierige Krieg mit dem Auslande, und die lächle Und bequeme Art des Erwerbs, während der, in den Jahren »8c>ü — 11 «ochwendig gewordenen Menge des umlaufenden Papiergeldes, und endlich die zwei' waligen, langwierigen, feindlichen Invasion,, haben diese schnelle Aneignung fremder Titten orran^ßt un> mächtig befördert; aber auch den alten Charakter der einfachen Sitte früherer Zeit verwischt, und mit ihm so Manche schöne Blume bürgerlicher Tugend auf lange Zeit zerstört. Die steife Scheidewand zwischen Bürget Und Edelmann ist durch die Zeitumstände, obgleich nu«? äußerlich gew.ilts.,m aufgehoben, und die gegenseitig« Annäherung, die die heiderseitge Bildung befördern *) Z. B. das San «reißend bei den Flelsckchaus 8o?, schildert der Verfasser, ein östcrrelchischee Osslzler und Augenzeuge, das Benehmen der hie--stgen Einwohner »äbKnb b«r Belagerung, m't folgenden Worten: ,.Man niüid« die Anspannung aNer Kräslc des Soldaten, nie so weit, s? ausdauernd haben bring«« können, wenn dle reichlich« slln, die übtrmäßlgstcn Unterstützungen an LebenS-Mitteln Vergüten, edl°nBewohner Presiiurg«, nlcht so wohlth^cig dazu helgetragen hätten, u. s. w Kett, Laut, k«ln entferntes Zeichen des Wunsches, me, daß Hresburg nach dem Verhältniß seiner Bevölkerung, mit den entfernteren Städten Ungerns, z.B. Naab, Ganzen gewährt, uls der auf inländische Produkte gegründete Großhandel, so biethet Ersterer auch keine statistische Merkwürdigkeit dar. Die hiesigen Großhändler, *) deren Aufnahme in die Korporation nicht wie in Wien. durch einen Ausweis von fünfzig tausend Gulden bestimmt wird, mn» chen Geschäfte ins Ausland mit Tabak, 2) Wein, l)) Vorstellungen welcke der kiesige, Naaber, linb«pestbfr Handel«>1and clner bochlöbllchcn, im Komc-l^wcscn ^nßcordnctes Reichstags - Dcxulallon lm Iunl >8"2 «lngereichl hctt. Presburg >8c>2. ^) Das Heer der merkantilischen Frell'eute,r unb sogenannten Spekulanten, d<< wäbrend d«r zlrluilrcnden Menge der Banfozclcel, und der dadurch verursach-ltl, schnellen Vteigerung des Curse«, w!« H!lz< <>„ verwitterten Dünger entstanden sind, darf nicht nut den befugten Großhändlern verwechselt werden, da sich dllse ephemeren Handelsleute zu dleftn >rg scroll im Jahre 177? eröffnet bat, wn dafür ^ gebübrl, „wc,en dlejei'i^en entscheiden» d so lange erfreut baden, als t><« l. f, Tabak-Gefall - Direction blcsclbcu nc^t) nicht so empfindlich geschmälert Hal. b) D«ssm Absah nacl) Schlesien durch d!< rieuci« preußischen Zollgefthe, und «mch Oelilrrcich, Böh^ men und Mähren, durch ble Entrichtung d:v Mnu: then und des Zoll« in tlingruder Mü,^^ fühlbar ab^e,illi,mien hat. c) seldcr i^ dlcser, durch die vrredell« Gchaflultur 9 Epezerei-, Matcri.il» und Farbwaarrnhandlrr 16 Tuchhll'ndler (außer den Gewölben der Tuch» Macher . , - - - « H Schnitt« und Modewaarenliändler - , i3 E'senhändler - - ... ^ Nürnbergerwaaren» Handlungen - - 2 Schreibmaterialien-Handlung , < - 2 Saamenhandlung ...» - 1 Außer der Sassiner Zitz- und Kotton- Fabriks-Niederlage in der Venturgaffe, gibt es hier nur 2 Li« qucrs und Rosoglio, und eine Tuchfabrik, die alle zusammen kaum 100 Personen beschäftigen können. Aber diesen Umstand wird Niemand als Mangel an Industrie «hellt« ansehnliche «pr^mle — s. Vattrl Blätter —< für das Gebelmnisi der AuSschiibung d Sonst waren in Preßburg nur H Jahrmärkte, deren jeder eine ganze Woche gedauert hat; jetzt sind de» ren 7; nämlich: den 20. Ianer, Latare, Christi Himmelfahrt, 2. Juli, Laurenz«, 29. September, Lucia, die uur drei Tage dauern, und so unbedeutend sind, daß außer den Markchütten der hiesigen Kaufleute, den Wiener Krämern, die die ungrischen Märkte beziehen, dcn hiesigen und einigen fremden Handwerkern, die ih-lc eigenen El-zeugnisse feil bieten , und dem Heer von Hinkeljuden, die ihre Waaren auf dem Straßenpflaster auskramen, kaum irgend rtwas Erhebliches und Ungewöhnliches zu sehen isi. Für die beiden Ersteren werden während der Marktzeit auf dem Haupt- und Barmherzigen- «platze, hölzerne Hütten aufgeschlagen, die das Eigenthum des Marktgefäll» Pä ch ters sind, und von demselben bis zum nächsten Markte in Verwahrung gebracht werden. Seit 1818 bestcht an der «ußerstcn Gränze des Blumenthals, in der N.'che^des Oalgens, auch ein, noch vom Konig Eigmund privilegir« ter, seitdem aber eingegangener Vi eh m a rk t, der leicht bedeutend und so wichtig seyn könnte, alö es der Wartberger, in einem Umkreise von üc» Meilen isi, wenn sich hinlängliche Weide für das Verkaufsvieh ausmitteln ließe. Aber auch so ist er schon beachtungs-werth, da er wahrscheinlich in der Folge noch vedeu« tender werden wird. Wöchentlich sinden mehrere Wo-Hrnmärktr Statt. Dienstags nämlich und Sonn-> «bends für grüne Waare, Obst, Fsdervi«-^, s^irr u. s. w. auf dem sogenannten Grünenmarkt; Fr? ^ tags und Dienstags sür Holz auf dem Kohlmarüt vor dem Michaelerthore; für Heu und Stroh , Getreide und Hülsenfrüchte, auf dem Getreidemarkt vor dcm Schöndorferchore; für Ä^lk und Kohlen -^ ersteren von Ballenstein von vorzüglicher Güte, und letztere ebenfalls von den «palsischen Gebirgsdörfcrn Kuchel, Per-nek, Lozorno u. s. w. — vor dem Dürrenmauchchor; für sämmtliche:'' Vieh, alle Dienstag, im Blumen-thale; und für Fische und Krebsen, alle Freitag auf dem Flschplake an der Donau. Da eine authentische Zusammenstellung der Marktpreise der Viktualien kein ganz uninteressanter Gegenstand für den Statistiker seyn kann, so mögen auch hier die ältesten bekmlnttn Preise, ihren «plak sinden. Im Jahre ,563, wahrend der Krönung Maxmilians zum König von Ungern, kostete: i Metzen Weitzcn ,------------2c» — A l — Haber ----------------'— i5 — » ^ — Gersie - -------------i3 — ^> T — Korn ---------------------ic> — Z i Äapauner - - -5 — 6 — T i Huhn - - - > 2 — 3 — D' K Henne ' - - - — — ^ — 2 i fette Gans - - >---------ß— 3 » Spanferkel ^ >-----------8 — ^ , Pf. Speck < - - 3 — 4 — Z K — Rindfleisch -------------2-7-3 5 — Kalbfleisch - . _ ^ 2 — 5 219 i Pf. «chopfensteisch > .---------i './2 V ^ __ Kase - >------------3 — l^ 1 __ Butter - - .—, — 7 — n 1 — Kerzen » ,------------^ — " 5 Eier - » .------------z — ^ Wrod für 3 Personen - - — — 1 — ^ 1 Pf. Karpfen - - - ^--------H — ^. 1 — Hausen ober Stör------------6 — / ^ , Wagen Hell - - - Hc» —,60 — -----------5 — 3, 1 Fuhr Holz < >-----------25 — ImIahrci7?8: 1 Metzen Weiben ,0 —> 28 Grosä> 1 — Korn »19 — 20 — 1 — Gerste .18 — 19 — A — Haber - 17 — 18 »^ Im Jahre, 7»2, 1 — Weitzm 33 — 3^ — 1 —- Korn - 20 — 23 — i — Gerste - — " »9 — » >— Haber » — — 18 >,—- ZmIahr-^öS: 1 — Weitzen 70 — 76 — z — Korn .---------3o — 1 — Gerste - — — ^2 -—- 1 — Haber------— 3i —- 1 «ps. Rindfleisch . 6 Kreuzer 5 — Rmdschmalz - 36 — > Klafter hartes Holz 6 fi, 3a -— VmIHr i6c>8: i Metzen Written - k ss. '^- -> z — Korn - ^ fl. 3c> kr. i _ Gerste . 3 st. ^5, kr. i — Haber - Z fi.---------*) S ch i f f f a h r t. Die Gchifffahrt auf der Donau, so bedeutende Vortheile sie auch Presburg und der umliegenden Gegend zu gewahren scheint, so ist dieselbe doch ungleich mm» drr wichtig als Manche vielleicht glauben mögen. Wä'r^ ^Ircsburg ein Stappelplatz wie Pesth und Ofcn, wo die geladenen Schiffe ihre Labungen absetzen und dadurch eine Menge fremder Käufer anziehen, und eine zlltlang festhalten, so würde das die Volksmenge, den schnel-, lern ttmtrieb der Geschäfte, und die Konsumtion be" deutend erhöhen. Aber die meisten Schisse fahren die Donau hinab, um in Tolna, PakS, Mohats und «Pesih, Weine, Früchte, Salz, Tabak, Knoppern und f. w. zu laden, und setzen dieselben wieder in Pesih, Ofen nndWien ab. Wenigstens ist das, was innres« bürg zurück bleibt, sehr unbedeutend im Verhältniß zu derMenge von Waaren, die in den letzten zwciOr^ ten niedergelegt werden. Konsumtion. In einer Stadt wo jedes Stück Vieh oder eilige» führte Eßwaatc der Vermauthung unterliegt, oder nur *) V«e bieder gehörlg? TabtNe steh, «»„ Anhange. 221 eine stre»:ge Konlroll der Einfuhr von Viktualien Statt sindct, da dürfte es wohl nicht schwer werden, das jährliche Konsllmo anzugeben. Aber fast unmöglich wa» ve dieses in Pregburg oder in einer Stadt Ungerns. Den jahrlichen Bedarf an Körnerfrüchten weist zum Theil d:e obige Tabelle aus, wobei aber dasjenige nicht in Rechnung gebracht worden ist, was viele der hiesi« gen wohlhabendern Bäcker und Müller aus den herrschaftlichen Schüttkasten, viele Haushaltungen beson« ders die ärmeren, von den hiesigen Fruchthändlern in theuern Jahren, und noch andre von ihren eigenen Äckern begehrn; nicht zu gedenken dessen, was beinahe der größte Theil derer, die vom Taglohn leben, al5 Schnitttheil vom flachen Lande hereinbringt, und groß« «entheils selbst.verzehrt. Ochsen und Kühe wurden im Jahre 1819 in 34 Fleischbänken ausgehackt 7328 Stück; Rindschmalz, nachdem Wagamtsprotokoll vom Jahre i8i5, durch Privaten zu eignen Gebrauch aufgekauft, von den Liptauer Schmalzhändlern ^01 Zentner, durch die Kässiecher zum Kleinverkauf ig65Zentner. Hiebei ist nicht in Anschlag gebracht, was außerdem durch die Land« leute abgesetzt wird, noch die Menge von Schwein« schmalz und Butter. Um den Bedarf des Viers zu bestimmen, bedürfte es einer genauern Einsicht in die Rechnungsbücher der hiesigen Bräuer; da aber dieses aus allgemein bekannten Gründen nicht wohl angeht, so hält ei schwer die Menge deü jährlichen Bedarfs nach der Zahl der Eimer zu bestimmen. Nach einem Aus« Weis von 7 Monaten und zwar vom Jahre iüi3, wv 5as Biee 2 ?e., und der Wein die Halbe /^ kr. kosset?t^, und folglich dieses großen Mißverhältnisses wegen un' gleich mehr Wein als Bier getrunken worden ist, wurden vom November ,812 bis Ende Mai iF'3 aus drm städtischen Vrauhause an die hiesigen Wirthe nicht mche als 5^<2, folglich in 12 Monaten nur 902H Eimer ebgeliefert; und nach der Angabe eines, mit diesem Geschäfte vertrauten Mannes, aus den Zuckermandler Brauhäusern nur 25»«» Eimer , in die Stadt eingeführt. Ist dieses im Jahre 1813 der Fall gewesen, so darf man wohl ohne Bedenken im Durchschnitt das jährlich« Konsumo des Bicrä in Presburg, ohne dem Schloßgrunde, auf 18 — 20000 Eimer anschlagen, und die Konsumtion des einheimischen und fremden Weins mit eben so viel in Nechnmig bringen. XII. Kirchhöfe. — Begräbnisse. — Oesundheits - und Kranke heitszustand der Stadt. — Herrschende Krankheit ten. — Geburts-, Todlen- und Trauungslisten. ^ie Begrä'bnißplcltze waren sonst auch hier wie anderwärts, innerhalb der Linien der Stadt, und vorzüglich m der Nähe der Kirchen; daher die Gleichbedeucenheit ter Benennungen Kirchhof, Friedhof. In der ersten Halste des 1« Jahrhunderts bestand ein solcher Kirch' Hof für die Katholiken auf dem Abhänge des Hügels, Hblk welchen man jetzt vom Wödrizrr.thore zur D°m< firchr gelang:' außerhalb dem Schölldorferchore, ber Johannes-Friel.hof, und vor dem Laurenzerthor, wo jetzt das Mehl verkauft w»rd. Die Evangelisch?« aber hatten den ihrigen auf dem Hofraume der einstmaligen Michaeler Pfarrkirche, vor dem Michaelerthore, auf deren Stelle im Jahre »717 die Äreuzgeistlichen-Kirche, nebst dem, seithero wieder aufgehobenen Kloster erbaut worden ist. Seit der Negirrung Kaiser Josephs müssen «uch hier wie überall die Todten außerhalb den Linien der Stadt begraben werden. Solcher Begräbnißplatz« gibt es gegenwärtig vier; und zwar für Katholiken, der Undreus Friedhof, zwischen dem Donau« und Spital-chore, und ein anderer für das Blumenthal vor der Ratschdorfer Linie; für die Evangelischen des Blumen-» lhals ebenfalls einer in dieser Gegend, und ein zweiter vor dem Gaisthore. Auf keinem dieser Begräbnißplätze sind Grüften angebracht, jondern diese sind nur in der Domkirche; und für die evangelischen Familien, die früher im Besitz solcher gewesen sind, in dem a(Len Michaeler Kirchhof im Friedhofgäßchen. Auf sämmtlichen Begräbnißplätzen ist es erlaubt und Sitte , die Gräber der Verstorbenen mit Denkmälern zu zieren, was auch von Vielen auf eine bisweilen sinnige und hrrzli« che Weise geschieht, wie dieses im Andreasfriedhofe und vor dem Gaisthore zu sehen ist. Die Leichen der Vornehmern werden in der Abenddämmerung auf dem Leichenwagen , und wenn der Entseelte vom Adel gewesen ist, mit Wappen und Fackeln geführt; sonst aber von eigends dazu bestimmten Leichenträgern, oder auch nach dem Stand des Entseelten, von Studierenden KllilsMilNnsdienern oderZunftgenossen, gewöhnlich Nacß-l mittags auf den bestimmte» Begräbnißplaft getragen, und entweder nur von den, zur Begleitung geladenen, männlichen Verwandten, Freunden und Genossen —> KoNektleichenbegüngnisse — oder auch mit rilier weib^ lichen Begleitung, und wenn dcr Verstorbene zur uni« formirten Bürgermkliz gehörte, auch mit den militärischen Ehrenbezeugungen seines Corps zur Erde bestat« tet, und von dem, die Leiche begleitenden Priester oder evangelischen Prediger am Grabe eingesegnet. Vei den Evangelischen findet außerdem auch noch die schöne und freundliche Sitte Statt, bei jeder Leiche, ohne Unter« schied — Kinder unter 2 Jahren ausgenommen —-Worte des Trosses an die ^zurucfgcbliebenen Freunde, lmd der Ermunterung und Ermahnung an die sämmtliche Begleitung auf dem Kirchhofe zu sprechen; zu welchem Ende sich in jedem dcr drei evangelischen Friedhose ein kleines Gebäude vorfindet, wo sich die, den Entseelten zur Nuhrstä'tte Begleitenden, mit dem Prediger HU ver« sammeln pflegen. Die Leichenkosten sinb verschieden, je n.ichdem eine Halbe- oder Viertel-Schul-Leichc— 1., 2 mid 3. Klasse — verlangt wird. Die Anstalten werden von den, eigens hiezn bestellten L eiche nbe stellern, die s,ch durch <'chwar,ze Mäntel auszeichnen, gemacht. Die Verstorbenen werden namentlich nach ihrem Standc und Glaubensbekenntnisse, im Intelligeizblatt drr Pres-burgtr Zeicung, nach den Todtcnschauberichten an-» geführt. Preöburg hat cme gesunde Lage, ?cm Theil der Otädt und der Vorstädte, keine Gegend in der Nahi derselben kann als ungesund bezeichnet werden. Dies ist ein Vorzug, den es vor den meisten großen Städten hat. Tel, Winden überall zugä'ttgig, stockt die Luft niemals. Eine der Stadt eigenthümliche — endemi« sche — aus ihrer Lokalität resultirende Krankheit, ist nicht wahrzunehmen. Dicke Hälse, die manchen, sonst schonen Frauenhals verunzieren ^ sind bei weiten nicht so häufig, wie in manchen Ortschaften der nahe gelege-nen Insel Schütt, wo dicke Halse und Kröpfe häusig gesehen werden. Überschwemmungen der Donau sinl> zu schnell vorübergehend, um eine daher entspritigende, stehende Krankheit in den medrrn Theilen der Stadt und Nzrstädte hervorbringen zu können^ Die herrschenden Krankheiten sind rheumatischer^ katarrhalischer mit> gastrischer ?lrt; häusig sind Etlt-zündm'gen und Rheumalisme l>ci stark und lang we< henoen Ostwinden, derett Entstehen durch die Vettei« dung bei Frauenzimmern noch mehr" befördert wird; und beide hinterlassen öfters bedenkliche Krankheiten. Der Typhn-, 5a» Wechselsicber, der Keuchhusten, der Scharlach und die Masern sind in Freiburg epidemisch beobachtet wordem Der Vlalternepidemie wird durch die, vom städtischen Physikate, weise ciugelcitete Kuh< Pockenimpfung *) nach Kräften vorg^cugt. Die höuti« ^) Ueber d<« ersten Versüße bec Fubpöckenlmpfung in Presiburg sieh« die Ztllschiift b«N Und für Un^ntt. ""^- 2«6 ^^^ ge Braune erscheint alle Jahre sporadisch 3 ihr Entstehe» wird durch eine schnell wachsende Witterung befördert. Der trockene Ostwind ist nicht ohne Einfluß «uf dieses lebensgefährliche Übel. Die Hirnwassersucht in dcr hitzigen amd chronischen Form nimmt jährlich zu. Der Bandwurm, der Vlasenstcin, die Bleikolik sind, die Volksmenge berücksichtigt, nicht häusig. Anhaltend trockenes Wetter ist hier der Gesun^heitskonsiittttion am zuträglichsten. Ein Mehveres und Genaueres ge» hört in eine medizinische Topographie O e b u r t s l i si e n. ") ') In ber Stutzt, i32^ — i8>,o — — Kath. 95c>> — -" — — Evang. 23«> Li 88 — 18^1 — — Kath. 'i«9> — — — — Eoang. 325> !5i4 — »8l2 — — Kath. ic>36v — — — ^_ Evang. 262> »Zoo — i3i3 — — Kath. 107 ^v ^> — — — Evang. 2b5^) »3ZS — »6i< ^- — Kath. H23X — — — — Eoang. 3o3^/ »/^26 — i»;5 — — Kath. ir6i> ^__ __ ^ __ Ey^g 26Z^ i^I» 237 Im I. i»iL wurden getauft Kach. »-. — — . —, Cuang. — lsl7 — - — Kalh. ^. ^ >_ - — Evang. 1266 — i3ig — . — Kach. ^^ — — . ^— Eval'g. iZos — igi9 - — Ka«»g. 12V7 S t er beliste n. ') Im I. 1809 sind gestorben Katy. — ^. ^. - — Eualig. . — Kach. __ — — - — Eocmg. 1336 - —- Kach. 39 3> — — — . ^» Eoung. i6S3 — ig» 2 . — Kuch. ,_^. —^ , — . — Eaang. ti7s - — Kach. ^-!. — — . —^, Eoang. - — Kalh. 26 ^ »^. — — - — Eoang. 1287 , — I8i5 -^ . __ Kath. —^ — — , — EoaNg. «)Der g«dvuckte Au«w«l« bel der evangel. Gtmllnbe übee Geborne, Verstorben, und Getraute, neb __ __ — — Euimg. 2iK> »067 — ,817 — — Kath. ?^o> — — — — Evang. 2^2> 9^^ — ,8i3 — — Kath. 753> — --- --- --- EvlMg. 210> 963 — ,3,9 — — Katl). 887-V __ — — — Euang. i36/ ,123 Trauungslisien. Paar. Im I. »809 wurden getraut Kach. 23 ?> — — — ' — Cvang. 33^ 270 >— 1810 — — Kach. 3?ux — ^_. — — Evang. 75> ^I> — isi» — — Kath. 3ä2> ^ __ — — — Evang. 8o>/ 432 — ,8,2 — — Kach. 289^ __ — — — Euang. 63^ 352 — ,8iz — — Kach. 262>. __ — — .— Evang. 65> 327 — igi^ — — Kath. 293X — - — __ — Evang. ^«^ 3^3 — ig^ä -^- — Kath. 28u> — — — "- Evang. 54> 334 .— 1616 — — Kath. 2Iü> — — —, — Evang. ^oV 356 — i8»7 — — Kath. 2^5> — — — — Evang. 56/ 2g 1. «Vaar. IM I. iZl 6 wurden getraut Zach. 2L^> — ^ — — Evang. ^^ Ic»3 — 1819 — __ Kach. 32?> — — — — Cvang. 5Z^ ,38o XlV. Öffentliche Spektakel. — Belusligungsörter und <3p.»-zicr^änze. Theater. > ^)n ril??r Stabt, wo das Verhältlnß lvr Anzahl dee mittleren unl» gemeinen Klasse zu der höhrrn so ungleich ist, wo die Aln-rizungen, sich den ganzm Sommer über in dcn freundlichen, der Stadt so nahc ,- sie sich gegenwärtig befindet. Zwar müssen unter so „n« fiünssigen Umständen von derselben alle großen unt> kostspieligen Klmstdarstettllngen aus dem 3^,'iche drsGc-sanczs lmt» des Tanz?^ , die, wrnn sie nicht von gr>" ßen Künstlern dargestellt werden, ohnehin nur Fraycn und Wechselbalge drr Kunst sink», ausgeschlossen bleiben; aber dagegen werden die frühern und neuesten Erzenanisse der dramatischen Literatur, bisweilen auf eine Art dargestfslt, daß kein unbefangener Zuschauer, und der den Dichter nicht mit dem Schauspieler verwechselt — was leider! so oft geschieht — drr Li'itung dieser Bühne, ") und den einzelnen Mitgliedern derselben ") seinen Beifall wird versagen können. Daß demungeachtet so manges Stück a»ch auf der hiesigen Bnhne vorübrrqrht, das weder den Ä'mstsinn noch das moralische Gefül»l befricdiqt, ^') ist nicht bie Schuld der Direction, sondern muß »Ms den nämlichen Ursa? chen erklärt sterben, warum sogar auf dem sogenannten *) Gegenwärtig lsl Direktor derselben Hr. Friedrich Heikler, ber mlt d«rselb«n Gesellftbaft, während der Sommermonate auch d!« Leitung be« Badn«llbe, atcr« besorgt. ") W«r erinnert sich ni^t,nl, V«ra,m'gen, dafi «Ine Corne^a, Fisch er, Waldmüller, Band«: niu. s. w., und eln FortI, esien Z«ls zu nH>i,t», " «3! "" Musierbühnen derHauptstädte Europa« 5 bei allen Hilfsmitteln , und einer liberalern Unterstützung, dennoch «uf eine Art dem schwindelnden und gahrend^n ^eit» gciste gesröhnt, un^ dcm verzerrten Kunstgcschmacke auf eine Art gehr crzblschöslichrKüchengarten, mit einer ansehnlichen, in ziemlich schlechten Stande erhaltenen Orangerie, der ebenfalls ein eigener aber nunmehr hilfloser Gärtner vorsieht. Übrigens verdankt die erste Anlage des Gartens und Hauses ihr Dasey« drm Erzblschofe von Gran, Grafcn Franz k'urZ«c!', wie dir» die alte Inschrift bnveiset: k^Hncisoug ^or-ßack 6c N;mc5. 5. K. k. Presbyter. Oa^inai^ m«co mmcup^mm^.^v^XIV. Imperante IV^r-tdia I- semper ^u^uzto. Um die Verschönerung des Gartens und Gebäudes hat sich dann in späterer Zeii, shngefahr um die Mitte des 17. Jahrhunderts, dce Erzbi»'chof Georg Lipvay, das meiste Herdienst erworben indem er denselben, nach damaliger Sitte, mit einer beträchtlichen Anzahl von Statuen, die aber nun alle'weggeräumt smd, versehen lirß. Dieselben sind m einem eignen Werke beschrieben, das den Titel führt: Iiw-ttr. gc I^cverenäizz. principi v. (?cor^, I.,ipf,ai, L. L. 6e Xarndor, Tronicpisc. 3tri^. pntr. zuc, ^ratios, in cledit»e odäervamiae monumentum, lionenkes esti»6cm vicennaicz ladorez aen inciznz Der vormals gräflich Kr ä6 6i'sche, gegenwärtig Graf Vitx»/sche Garten, vor dem Durrmautthore in der Merzelgasse, iss erst seit Kurzem auf eng« lische Art mit wildem Gehölze angelegt, und der gebtt« deten Klasse des hiesigen Publikums der Eingang ge, siattet worden. Was die Kunst in dicftm kurzen Zeit» r.ium auf dieser schmalen Fläche nicht leistrn konnte, das hat die Natur durch die reizende Lage diese« Gar-tens vielfach ersetzt. Denn von der Terrasse des Garten-haufts, da^ auf der höchsi.n Anhöhe crdant ist, breitet sich vor den Augrl, des Naturfreundes eine Landschaft aus, die gegcn Osten und Süden bewässert durch den schlangenarmigen Vonaustrom, belebt durch eme ^trächtlttlie Anzahl yyn Dyrftrn, und b^nn>tt durch die Trentschiner und N?utraer Gebirge, einen reiner» und schönern Genuß gewährt, als die andern, in Mauern eingeschränkten englischen Gartcn, an dcnen oft nur die gefegten Stege das Schönste und Besic sind. Konnte man aus dem augvänzcnden Gebirge vollends eine le« bendige Quelle in das äußerste Nasenpartcrre hcrabzau» bcrn, so müßte dies ein Vorzug seyn, dessen sich nur wenige Gärten erfreuen dürften. Der Kastanien garten, außerhalb der Kal» varienlinil', einst ein Eigeiuhum des Barmherzigen-Brü^ der-Fonds , ist gegenwärtig ein öffentlicher Garten, wo Gaste mit Erfrischungen bedient werden. Das Ortliche desselben ist angenehm, da er mit großen Kastanirn-liaumen bepflanzt ist, und auch einen wetten Gesichtskreis in dic Ehrne nach Osten und Süden aufschließt. Müh lau und Oberufer. Unter der ersten Benennung wird der Spatzier» gang nach dem öffentlichen, der Stadt zugehörigen, aber an den Pächter der Mühlllllbrücke verlassenen Wirthshause, zunächst der Mühlaubrücke verstanden. Die Straße zu demselben iss die schönste und beinahe die einzig «brne, die aus der Stadt durch die, mit einer Kunstbahn versehene Donaugaffe *) bis nach Oberufer, einem 3/4 Stunden weit von dcr Stadt entfernten, der gräflich «Palsyschen Familie zugehörigen Dorfe, durch lauter Auen und Obstgarten wic in einem, kunsimaßig *) Ein Merk be«, l,m ble Vtlsil^ncrimg «vltßburg« vndttmrti, HoslalhtsWlsnn von Morgenstern. ««gelegten Parke bis zu dem dortigen Wirthsliausi', w? man ebenfalls mit Erfrischungen bedient wird, hinab« führt. Dieses ist daher auch die gewöhnlich?Promenade für Fahrende und Reitende, da die übrigen Spayirr-gänge theils zu entfernt, theils weder so leicht noch so angenehm zu befahren sind. Die beiden ersten Land mühten, die von dem Flüßchen Weidritz getrieben werden, sind ebenfalls öffentliche Spatzicrgn'nge, die ihrer geringen Entfernung wegen, von der Stadt eine halbe Stunde, des Sommers besucht werden. Die erste derselben, zunächst an dem Donausirome, zeichnet sich durch ihre Lage und den angranzenden Garten, der von der Weidritz durchschnitten ist, und an dessen Ende sich dieselbe in die Donau ergießt, vorzüglich aus. Auch die zweite von derselben nur einige Hundert Schritte entfernte, Fer» gischeMühle, gewährt in dm schwülen Sommertagen, durch ihren dicht besetzten Garten einen angenehmci» Aufenthalt. Am belohnenden abcr ist der Gang oder die Spazierfahrt nach der, von ihren einstmaligen Beschern sogenannten Gras lisch en oderApponyischen Mühle, die in der Entfernung von Z/^ Stunden, in einer romantischen Gegend, ebenfalls an dem Flüßchen Wei-drltz liegt. Da wo die Natur alles, die Kunst wenig yder gar nichts gethan hat, sind die einzelne» Schönheiten einander so nahe gebracht, daß sie nur ein einzelnes Ganze ausmachen. An oem Vingange des Gartens stürzt sich, bri anschwellenden Wasser, schäumend die Naiade d«5 Baches üyer einen kunstlosen Steinblock zu dett Füß?n des eintretenden Gastes, und labet ihn freundlich ein, zu dem Epatziergang lä'nqs dem blu-» menbe^ranzten Ufer, bis zu der odenbeschrl'ebenen mineralischen Quelle. Zwar ist der Gesichtskreis rings« herum durch die, rechts und links mit Eichen und Bu« chen besagten Hügel wie abgeschlossen: aber der Gesang der Waldvögel, das dunkle und melancholische Grün der Eichen, und die mit bunten jugendliche» Farben geschmückte, und zu den Füßen drs Wandlers ausgebreitete Wiese, erfüllen mit angenehmen Empfindungen und Gefühlen, die, für die Freuden der Natur nicht völlig erstorbene Seele. Der Gemsen b erg, Wo emsi ein, der Welt und ihren Freuden abgestorbener, oder die Lasten des bürgerlichen Lebens scheuender" Einsiedler lange Zelt gehaust hat, und wo gegenwärtig nur ein Forsthüter mit seiner Familie wohnt, ist die höchste Anhöhe des stadtischen Gebietes. Der Weg zu derselben rechts von der dritten Äalvarienstation durch Obst- und Grasgärten , die sich nach einer halben Stunde an einen schönen Eichen« und Buchenwald anschlie« ßen, der sich endlich in eine kunstlose Allee von Buchen und Eichen verliert, und an der Forsthücherwoh» Hung endiget. Da hier fast keine andern Erfrischungen, als die die lebendige Quell? anbietet, dem Müden gereicht werden, ft »st jeder nur auf den Genuß den diese Waldgegend dem Naturfreunde anbietet, eingeschränkt, oder auf den Auslausch froher Gesinnungen , die die Gesellschaft nothwendig hier beleben müssen, angewiesen. Ochade nur, daß auf dieser beträchtlichen Anhohe, nicht ein einziger bedeutender Aussichtspunkt in die umliegende Gegend sich vorfindet, wenn man den einzigen ^mip ä'ocil nach drin Schloßhofer Lustschlosse, und der Vallensieiner Nuine ausnimmt. Die neue Welt, das Batzen ha us, 8aN5 zouci und die friedliche Hütte, and öffentliche Orter die nur von Fußgängern besucht werden, da sie sämmtlich auf der Anhöhe liegen, die »or dem Gaisthore allmählig beginnt, und in weniger «ls einer halben Stunde, die neue Welt ausgenommen , erstiegen werden kann. Überall werden Erfrischungen feil sseboten; abee den angenehmsten Genuß gewährt dem Freunde der Na-tur unstreitig der Spatziergang nach der friedl i ch e n Hütte, wo daö ruhige Anschauen der mahlerischen Landschaft, die der Donausirom mit seinen Inselgruppen, Wolfschal und Hainburg mit seinen Burgruinen, die Schütt und der Haideboden mit seinen Feldern und Dörfern, und die, zu den Füßen des Berges ausge-breitete Stadt mit den angranzenden Garten und Wein-Hügeln bildet, nicht durch lärmendes, oft von Zoten be^ yleitete5 Kegelspiel gestört und unterbrochen wird. XI. Entferntere Umgebungen von PreSburg. Theben, llävin, ein mit einem Dreißigstamt für die, auf der D»n.lvoinn, Dowina spricht, der slawischen Ursprungs ist, und eine Jungfrau bedeutet; und woher die ungrischen lmd deutschen Benennungen Q^vin, Ocdcn, Theben, entstanden seyn sollen- Gewiß ists, daß in dieser Gegend dic Maharenser Slaven einst ihr Wesen getrieben haben, und daß man bisher das, The-ben gegenüber, auf dem rechten Donauufer gelegene Wolfsthaler Schloß — nur mehr Ruine — ungrisch i.eHnyva?, — Göttlnnenburg, — Ootttnburg, viel" leicht aus dem Grunde zu nennen pflegt, weil es mit I1cvvmn5< Theben, einerlei Ursprung gehabt hat. Unl> konnte zur Erklärung dieser Benennung nicht auch der Umstand benüßt werden, daß die heidnischen Slaven ihre Venus Vcwoina, Newa, vcxvimia, genannt huben? Im Jahre 86^ nach Ch. G. wurde diese , da-H's, über welchen hier einc> llinge, sehr gllt erhaltene Brücke — Siehe Preßburger Zeitung Jahrgang ->s^9, «nd Hesperus 1820 4. Hft. — nach Österreich und zunächst mich drm kaiserlichen Lustschlosse Schloßhof führet, versehenes, und dem Fürstm ^alsy zugehöriges Dörfchen. Diesem nordostwarti ge< genüber liegt «plamenau, Blunienau, I^Ämacz^ eltt slavisch- kroatisches, der städtischen Gerichtsbarkeit unterthäniges Dorf, dessen Einwohner s,ch theils vott dem sehr unbetrachtlichei» Wein» und Ackerbau, thcilS vom Fuhrwcsm nach der Stadt zu ernähren pfiegem Nordwärts von diesem ist Wisternitz, Lcs^toltxe, ein ebenfalls «palfyscheS slavisch« kroatisches Dorf, da« sich höchstens durch eine beträchtliche Menge Thonmer» «rl auszeichnet, der hier auf der Nordete hiusig an* getroffen wird. Noch rine hal!>e Stunde „orowälls^ zwischen zwei auslaufenden Bergrücken liegt m «lNlM tomantischen Thale das Dörfchen Maricnthal, Va In 3 K5 » ri 2 N 3, Welches Ludwig I. ,'m Jahre 1377 als Eigenthum den Geistlichen des «paulincr-Ordens, sammt dem angran« zenden Wisternih, das aber im 16. Jahrhundert die Grafen Fltggcr käuflich an sich brachten, übergeben hat. Go unbedeutend jetzt dieses, der Kummer zugehörig?, und von derselben verpachtete Dörfchen ist; so groß war einst dessen Berühmtheit und ehrwürdiges Ansehen, in welchem es bei vielen Königen und Großen Ungarns, wegen einer wunderthatigen Kraft seines Marienbildes gestanden hat. Seildcm der, bis zur Negir-rung Kaiser Josephs daselbst bestandene Orden aufgehoben ist, hat dieses wahrhaft geistliche saNL-zouciz, au« ßer der Annehmlichkeit seiner ^age nichts vor den übrigen benachbarten Ortschaften voraus, als daß sich jähr-» lich am Geburtstage MarienS, eine große Menge Wall-fahrtrnder, bei dem in der Äirche aufgestellten Ma-rienoitde zu versammeln pftegt. Westnordwärts von Marienthal liegt Ballen st ein, slawisch, cpaistun, ungrisch L o- an einelt, Bache, der einen Kupfer- und Eisenhammer, eine Papier- und Schießpulvermühle treibt. Sonst ein unbedeutendes Dorfchen dessen slawische Bauern die hie« *) Epbeuburg, vlesselcht von dem vt«l Breitenbrunn im Rucken, so gclangt man nach dem unansehnlichen slavischen Dorschen Blasensiein, ungr.Vetrcko, slav. Po d hra d, das seiner bedeutenden Wirchschllftögebäudr und ansehn« lichen ökonomischen Anstalten wegr», — Siehe Unterhat-,'Uligsblalc derPresburiM Zcittmg 18:9, und HespernS 2820, ^trs Heft— den Ökonomen eben so sehr fesselt, >:ls eä den Mineralogen angenehm anspricht. Außer dem Torsc befindet sich auf einer beträchtlichen Hohe die Ruine eines Schlosses, das seinen Ursprung wahrschein« lich jenem Zeitraum verdankt, als die llngcrn den deut? *) «vernek und Blas«nssein sind ,u well von Presbu,^ «inferltt, als daß sie l„ die N^lbe der hieben, wenn auch ^lNsernltn Umgebungen gezählt werden dürften. Ab«r der Mlncralog und überhaupt jedlr Natulfreui'b werden es dem Verfasser vlrz««, und slavischen Völkerschaften diese Gegend, und insbesondere das linke Donauufer, streitig zu machen an« gefangen hatten. Seinem Untergänge mag rs wohl schon srit länger als einem Jahrhundert entgegengegangen seyn. Denn Schriftsteller aus dem ersten Iahrzehend des i^. Jahrhunderts haben schon ihr Bedauern über dessen allmähligen Untergang ausgesprochen. So wie ei jetzt dasteht mit seinen äußern Mauerii auf d?r Hohe eines Berges, der wahrscheinlich dem Kampf des Feuergottes mit dem empörten Neptun, seyn Daseyn verdankt, ist die Nuine noch immer ein schönes, erfreuliches Denkmal des ausdauernden Fleißes unsrer Norwelt, aber auch ein desto traurigeres Vild der Vergänglichkeit mcnschli« chrr Werke. Einen Vorzug hat sie doch noch, den, daß sie eine freundliche Aussicht in di? fruchtbare, mit Dörfern besaete Eb?ne des Marchfeldes gewährt, und, einen Gesichtskreis eröffnet, der den Wanderer für das mähsame Erklimmen hinlänglich zu entschädigen im Stande ist. Wov ungefähr 3^ Jahren entdeckte ein Hirtenjunge in der Nähe diescr Vergruine eine Ossuung, deren Müu« dung einem Menschen kaum das Hmtersirigen gestattetc-. Es geschah indcssn», und nachdem man 55 Klafter in etwas schräger Richtung zurückgelegt hatte, gelang-te man in eine geräumige, mit Kalksinter angefüllte Höhle oder Grotte, deren Anblick die Hypothese nicht unwahrscheinlich macht, daß der ganze Berg und a'--ch seine nächsten Nachbarn aus Übergangskalk bestehen. Da sich die Höhle bis beinahe an die Sohle des Berges cr« streckte, so wurde am Fuß? des letztern eine Art Htol^ jen angelegt um das Besuchen dieslr geheimen Merk- siätte der, auch im Zerstören schassenden Natur, zu ee> leichtern. Aber leider! ist dies auf ein>» Art geschehen, daß man dic Natur völlig beseitigt und diesem natürlichen unterirdischen Tempel, besonders am Ein« gange, einen Kunstleppen angehängt hat. der das Au« ge, das hier nur ein Wer? der Natur schauen soll, gewaltig beleidigt. Den Eingang verschließt nämlich eine eiserne Thür, die den, großtentheils aus Back-» sieinen — nicht einmal aus Kalksmtcr und Tuff —schr regelmäßig gewölbten Stollen , verschießt. Um das Innere d^r Grotte zuganglich zu machen, sind in den Seitenwänden eiserne Wandlcuchtcr angebracht, die mit mehr oder weniger Kerzen besteckt, je nachdem der Fremde dem Cicerone vornehmer oder geringer dünkt, die Gänge beleuchten, unt> drn imposanten Eindruck zerstören , den sonst dies chaotische Gpiel dcr Natur in dem Beschauer erzeugen würde. Wer übrigens in feinrm Le-ben keine ahnliche Erscheinung gesehen, bcr wirb auch das horazische ,,cic5inic in pisccni" hier nicht anwenden, und seit, Vergnügen an den mannigfachen Formen der zerstörenden und schassenden Kräfte der Natur, wie s»ch dieselbe hier in dcr Bildung der Stalaktiten und Stalagniten äußert, sinden, ohne ängstlich zu unter» suchen, ob das eine Hauptgewölbe dieser Grotte 16 Klafter hoch isl, oder ob dieser und jener Stalaktit irgend einer arhitektonifchen Ordnung, dieser und jener Stalagmt einem Kapuziner mit Bart und Kutte, diese« vder jenes Äggrogat versteinttter Tropfen einer Kanzel vder noch sonst etwas andern ähnlich sey? Denn ists t)ttch kcine Elwchöhle jn Dcrdisliiec, «^er eine Gr,W 2^9 suf ^n^parciz, so ists doch etwas imValerlande, das uns so nahe liegt; aber vielleicht gerade deßhalb, wie der Wald der Bäume wegen übersehen wird, unb worauf erst das Ausland in der Person der hochgeehrten deutschen Frau Caroline von Pichlcr — S. Sarto« riV> Naturwunder des österreichischen Kaiferchums —> aufmerksam gemacht hat. Seit Kurzem hat man in dem benachbartltt, eitle Viertelstunde ostwärts entfernten, und wie ein Koloß über dem kleinen Dörfchen siehenden Berge Rachstun, cine ähnliche, noch beträchtlichere Höhlung entdeckt, und bereits Hand angelegt, auch diese , mittelst eines tiefen Stollens zugänglich zu machen, und den Freunden der Natur ein neues Vergnügen zu bereiten. Eins nur vermißt hier der Fußgänger, der über das Gebirge Hieher kommt — ein Wirthshaus, wo man für Geld und gute Worte, wenigstens als Diogenes speisen könnte. Aber auch hier, wie auf den meisten Dörfern, haust als Wirth ein, den Bauer brandschatzender, und das Volk demoralisirender Iuke, den es wenig kümmert, ob der Fremde an einem Sab-bathtage irgend etwas zu essen hat oder nicht; ob ich gleich nicht abgeneigt bin zu glauben, daß dcr Regent der fürstlichen Herrschaften, und der eigentliche Schöpfro der hiesigen schönen ökonomischen Anstalten, auch diesem Übel abhelfen würde, wenn nur die Pilger nach diesem neptunischen oder vulkanischen Tempel häufiger waren. Ostwärts von Presburg gelangt man in 3 Vier« telstunden auf einer, längs dem Gebirge, sich hnniehen-hep Etratze nach dem ziemlich großen Mnrktftecken sl«tschdo rf,- N.6tzo, bessen Orößc aber mit dem Reichthum und Wohlstand der dortigen ftavifchen und deutschen Einwohner'i>n verkehrten Verhältnisse steht. Denn der Fruchlbobe» ist so klein, daß sanlnttliche Elllwohner mit ihrem Unterhalt nur auf den Ertrag de» Weinbaus angewiesen smt>. Und wie schlecht dieser seine Pfleger seit einigen Jahren gelohnt habe, hat die Erfahrung gelehrt. Dazu kämmt noch, daß der hiesige Weinbau nicht so musterhaft und belohnend ist, als der Presburger; aber der Wein Übertrifft letztern an Güte und Dauer; obgleich leider, auch die dortigen Einwohner seit einiger Zeit die Güte ihres Weins, der Menge desselben, durch das Ausrot» das Aufpfropfen der bloß tragbaren Sorten, aufzuopfern geueiht sind. Ostwärts von Ratsche dorf, eingeklemmt in einen Winkel, den zwei auslaufende Berge verursachen, liegt die k. Freist adt St. Georgen, ssnnum 5t. (Zeorgii, 82. 6/c)r^, Sw. Gur, nnt den, eine Viertelstunde von der Stadt entfernten, Ruinen eines Schlosses, dessen Ursprung, 00 er gleich Nicht so alt ist als drr, der übcigen bisher erwähnten Schlösser, dennoch ziemlich unbekannt ist. Mündliche Überlieferungen schreiben denselben den Templern zu; aber c5 ist auch nicht die entfernteste Spur vorhanden, daß jemals auf diesem Platze Nittcr, dieses, in mysti-sches Dunkel gehüllten Ordens, gelebt hätten. Die ßt»dt zählt nur fünf Gössen, u,nd in denselben kqum -i5i 23on, Westens deutsche, evangelische unb fatholische Eitnrohner, die vomWeinbaue leben. Der hiesige Ans-bruch nimmt in dem Verzeichnisse der europäischen Weine, eine der ehrenvollsten Stellen ein; leider aber haben theils mehrere Fekljahre, und die Sucht der dortigen Weinbauer, ihre gute und zu Trockenbeerrn geeignete Traubenforten mit schlechter», aber tragbaren' zu ersetzen, theils und vorzüglich die künstliche Bereitung des Ausbruch? von Auswärtigen und der Verkauf dieses Surrogates für ächten, diesen alten Ruhm bei» nahe wankend gemacht, und die Einwohner, die überdies noch so inanchcn andern Vrrlust in srühercr unb späterer Zeit erlitten, zu dem grrcchten Wu„sche, daß es bald besser werden mochte, veranlaßt. Äorabinssy erzählt in seinem geographischen L^-icon von Ungern, daß es hier sonst so vitle Schlangen gegeben habe. Dics ist dahin zu berichtjgen, daß diese naturhistorischeMerkwürdigkeit auch jetzt noch das hiesige, Gebiet auszeich, net. Man findet nämlich di? Ringelnattern anfangs September und zwar an sonnigen Tagen sehr häufig «uf dem Wege, wo sie im Geleise und im Staube gerne zu liegen scheinen. Übrigens ist dics außerordentlich häu-> sige Vorkommen dieser Thiere aus dem ljmftande z^ erklären, daß sich beinahe zwischen j-drm, der an der Straße liegendenWtingarten, Etelnwände und Riegel bcsindrn, in denen sich diese Nattcrn bekanntlich gerne aufhalln. Das hiesige Schwefelbad wird nur von sehr Willigen und meisscns Juden besucht, und muß in dieser Hinsicht dem B 5 ft u g er Eisenbade, dessen Quelle lvassrr ab«:!,' cber.^lyä crst tünstlich crwfirntt werden muß, und das eine Stunde Welt nol, hie» in eine? unmuthigen Gegend, am Fuße eines Berges liegt, sehr lvrit nachstehen. Ostwärts von «Vresburg und südwärts von St. Georgen und Natschdorf, in dem obersten Winkel de6 Dreiecks, liegt We in ern, Prät52, slao. Wainori, in den alten Urkunden 5?0!ö3 genannt, ein slavisches Dorf, da5 der Stadtgerichtsbarkeit unterliegt, und dessen Eimvohllrr sich theil» von eignem und anderwärts gepachtetem Merlande, theils von ihren Weingärten nähren, die ebenfalls auf der Südseite des Bergrückens liegen, der sich von Theben bis an die äußersten Gränzen des «preSburger Komitats erstreckt, und von den Weinbauern Presburgs, Natfchdorfs, St. Grorgens, Bösings, Limpachs, Moderns, Bibersburgs und Nußdorfs, mit verschiedenem Glücke auf Wemerzeugung b?, putzt wird. Der von den Weinbauern erzeugte Wein ist besser als der Preßburger und nimmt mit dem statschdorfer den erssen Platz ein. In der Entfernung eimr Stunde, südwärts von Weinern, und einer halben ostwärts von Preiburg ist ' Hberuser, 56 R.6v, ein, zu der palfyschen Seniorais-Herrschaft gchö'riges Dorf, dessen Einwohner vom Ackerbau und der Obst« sucht leben , die in denen, der Donau angränzcnd?« y'luen mit Vortheil qetriebm wird. Sie sind deutschen Stammes, und häufig trifft man unter ihnen Mensche« «n, die dicke Hälse und Kröpft habm, dies« gewöhnli« chen Folgen eines niedern, Überschwemmungen ausgesetzte» Wohnorts, und eines schlechten TrinkwafferS. Was sogar ein Flüchtiger französischer Neisebe-schreiber Dllrnomliie, mit ungewöhnlicher Genauig« keit beschrieben und gelobt hat, das darf wohl auch hier, in der Aufzählung der, Hrcsburg umgebenden Örttr, nicht unbeachtet blciben. Ich meine den, cine lpostmeile von lpresburg, und ,/^ Meile vonIvanka, einem, Mit einem Kastell des Fürsten Ornzzaikovltg, veriehenen Dorfe entfernten, ungrisch-slavischen Mark^ fiesen Lanschitz, Landsitz, (?5ek!c52, der, wenn man das, vom Grafen Joseph ^xteriiä?;^ im Jahre 1722 auf der Alihöhe erbaute Schloß von demselben trennt, schwerlich einen Vorzug vor den benachbarten Dörfern und Ortschaften haben wird. Aber hingegen vereinigt dieses so virle Vorzüge vor hundert andern ähnlichen Schlössern und Landsitzen! der Großen Ungerns, daß es keinen reuen dürfte, dieselben der Beachtung und des Allsrhens gewürdigt zu haben. Abgesehen von dem Überstuße des hier aufgehäuft?« kostbaren, und zu seiner Zeit auch sehr geschmackvollen Haustathes, so ergötzt sich hier der Kunstfreund an ciner ausgesuchten, interessanten Sammlung von Ohlgemälden; der Gelehrte an einer com-pendiösen aber gewählten Büchersammlung; der Naturfreund an einem nach französischer Sitte angelegnen Garten, dcr, weil er eine Aussicht auf die Umgebun- 2Ü4 grtt tiach allen Selten hm gewährt, im Vcrhalini^ ^ der übrigen schönen Landschaft, die diesen Landsitz ums gibt, nur als Modell zu l'inrr eben so schönen, koloffa-len Garlcnparchic erscheint. Schade daß dieses schöne Schloß mit seinen Schatten, zwanzig und mehr.Jahre durch die Entfernung seines geschmackvollen Besitzers riner Schonen geglichen, deren Vorzüge die flatternde Männerwelt verkannt Und übersehen hat. *) Ga d end orf, und Brück anberLeitha, zwei, in Suden drei bis vier Stunden vott Presburg entfernte, und durch ihre schöne Gartmanlagen an dem Flußc sehenswerche Orter: ersterer der gräflich ssasimir I- z,ltc:r1i^>'schen Fanlilie, letzterer dem Grafen Harrach zugehörig. Go schön und geschmackvoll auch jener Garten i,'t, so verliert er doch in der Nähe des letztern, de« ich den Naturfreunden nicht besser empfehlen kann als N.it den Worten des Hofraths v^n Schultcs ^^) dieses wissenschaftlichen Kenners und kompetenten Nichters in diesem Fache. „Ich nehme keinen Anstand, dielen Garten in Hinsicht auf die Schönheit mit der seine Par-? thien gedacht und geordnet, und in Hinsicht auf di«i Kunst und tiefe Kenntniß der Natur der Gewächse, mit -) pblge» ist aus achtjHbrlger Erinnerung nledtva,«-schrleben. **) S<«bt Mrginblatt, Jahrgang i8»«, und sehr reich besetzt, enthalten viele Kostbarkeiten und Seltenheiten, und alles was sie in sich fassen, in der üppigsten Vegetation und in Fülle von Gesundheit, so daß Herr Lübeck als Kultivateur eben so liebenswürdig ist, wie als Meister in der schönen Gartenkunst. *) Ein Stäbchen b«s Fürlien von Anbalt-Dessau, orel St,md«n von dessen Residenz «ntfernt. Siebe, Be? schrelbung des Anballdessauischen Gartens zu WörlH von August Rob«. Geschichte von Pres bürg. ^83as die Geschichte eines jeden Voltes und Landes das durch einen lungert, Zeitraum der Willkuhr schnell aus einander folgender Eroberer ausgesetzt, und der Möglichkeit seiner geistigen Ausbildung beraubt gewe» sen ist, erschwert, das steht auch der Abfassung der ältesten Geschichte von Presbura. mächtig im Wo3 . bekommen habe. Der gelehrte lloi, in seiner NntittÄ kexm ^llmxHt. und andere Geschichtschreiber, beteten diesen Irrthum nach, aber mit Unrecht. Dcnn da der Strich Lankcs zwischen der March »md Waag, folglich auch Presburg nie zu Deutschland gehörte, nie von Deutschen erobert worden ist, so konnte es von deutschen Fürsten auch nicht verschenkt werden. Dl.ß übrigens ^v?Mimi5 diese Nachricht aus einer unach» ten Quelle geschöpft habe, erheNct aus >U<.Iä5 u. l>ek> lar^n, rines gleichzeitigen Schriftstelln^ Worttn: Osresriclnam Zcl »nnu,n 972 a m«i,cril)U5 5uiii mn-x'lMll cx parts occlipatlir« nan älm^il^ <^v8", «cä conzt^mer i'crinuit. Hat also König Sl^vyan lincn Theil von Osterreich dl? an Unqcc, ^cinzte sch''« vor seiner VeroindlMg mit Giseln mne grhaot, so wird N 2 ^resburg um so gewisser sein Eigenthum gewesen seyn« König Stephan, dem es um die Ausbreitung der christlichen Religion und die Bildung seiner Nation zu thun war, wies allen Fremden, die Künste und Hand« werke trieben, eine sichere Unterkunft in seinem Lande an. Diese Ansiedelungen hatten gewöhnlich in der Nahe von Burgen und Vergvesten Statt; und so mögen denn auch unter der Presburger Bergveste nach und nach mehrere Häuser, und endlich Gassen entstanden seyn, die unter Stephan von eingewanderten Franken und Baiern (vor Stephans Regierung höchst wahrschein« lich keine Deutschen,) den hiesigen Platz bewohnt haben. Daß diese christlichen deutschen Ansiedler einen wohl-» thätigen Einfluß auf die ganze ungrische, damals auf einer sehr niedrigen Bildungsstufe stehende Nation, ge' habt hadc, ist nicht zu laugnen. Aber leider, konnte sich die Stadt diescs Glücks , das ihr die wohlthätige» Anstalten dieses christlichen Königs bereitet hatten, nur so lange erfreuen , bis Kaiser Heinrich mit einer zahl» reichen Armee sich ihren Gränzen näherte, um Stephans Nachfolger Peter, dem er schon früher auf den ungr. Thron verholsen hatte, neuerdings einzusetzen, und oegrn die Anmaßungen des Samuel Aba, den die ungrischen Stände zum Könige ausgerufen halten, kräftig zu unterstützen. Er erschien vor Prcsburg mit einer beträchtlichen Anzahl bewaffneter Schiffe und belagerte beinahe zwei Monate um so hartnäckiger die Gtadt, je tapferer sich die Einwohner vertheidigten; bis endlich der Befehlshaber der Besatzung, durch den Mangel an Proviant aufs äußerste gebracht, den Entschluß gesaßt halte, die Stadt durch List zu entsetzen. Vm gewisser ^otmun^ wagte cs nämlich, sich in der Dunkelheit der Nacht, den feindlichen Schiffen zu nahen, unk den größten Theil davon zu durchbohren. Das plotzli» He Untersinken derselben verbreitete Furcht und Schre« sen unter den Deutschen, und zwang sie die Belagerung im Jahre io5o plötzlich aufzuheben. Salamo, der vom Jahre 1068 bis 74 Ungern beherrschte, trug, da er sich zu wiederholtenmalen in Hresburg aufhielt, weil er s,ch hier in dem festen Schlosse vor den Nachstellungen seiner Verwandten, des Geysa und Ladislaus sicher wähnte, sehr viel zur Verschönerung der Stadt, und zur Befestigung des hiesigen Ochlosses bei. Im Jahre 11^0, unter Geyfa II., wurde Press bürg von Heinrich von Österreich und dem römischen Kaiser Konrad III., ehe noch Ungern die feindseligen Gesinnungen des Erstern erfahren konnte mit List eins genommen; aber von dem jungen nmthigcn Könige in Kurzem mit einem großen Verlust der Feinde wieder xrobert. n65 erhob Stephan III. 20 hiesige Einwohner« wegen der ihm vermuthlich im Kriege treu geleisteten Dienste in den Adelstand, von denen einige Abkömmlinge noch unter Karl d?n VI. in der Insel Schütt gelebt haben. Ihre Namen, Ombud, Colon, Guzcn, Petu, Vokut, Niclnv, Numsa, Endre, Searecunpentiki, Juna , Kelud , Guca , Cekfij, Gurdas, Scaragunka, Fonsol, Arichdi , trajct? noch sämmtlich das Gepräge szythischev Abkunft. Unter Beta IV. im Jahre 12^1 mußte Pre«burg das traurige Schicksal eines verheerenden Krieges durch die Tarnen und den österreichischen Herzog Friedrich erfahren. Mit welcher Grausamkeit die beiden ver-bürdeten Feinde gewüthet haben, läßt sich aus dem Antrage des Tataren Königs Battus entnehmen, »er« ni'ge dessen Friedrich, nach Abschwörung drs Glau--be„s' an Gott, kein menschliches Leben in Feindes Land verschonen sollte. 126a wurde hier drr Friede zwischen dem böhlm-scken Kölnae Ottocac und Brla geschlossen, und das nächste Jahr in Wien unterzeichnet. 1262 wurde ebenfalls ein Friedensinstrument zwi-schen Vela IV. und dcfflN Erstgebornen Stephan V. der den Titel eineS jungen Königs von Ungern führie ausgefertigt, und fast zu gleicher Zeit «presburg unb Neitra dem jül'gern Sohne B^las, als Geschenk über« geben. 127» wurde Presburg vom böhmischen Könige Otlokclr, nebst Tyrnau, Wibersburg, Raab, Neitra u. s. w. eingenommen, und dabei di? Gewalt der Waf« fen so schrecklich ausgeübt, daß alle privac und öffentlichen Gebäude verbrannt und niedergerissen, der vom jtönig Bela hinterlassene Schatz geraubt, und das hiesige' Stadt- und Kapitel - Archiv gänzlich vernichtet wurden. In diesem Zustande blieb «presburg bis zum Iah-re 1276; wl'il es inzwischen nur kurze Zeit in den Händen der Ungern gewesen, mid noch einmal von den »ttokarischcn Truppen eingenommen worden ist. "^ 262 "^ ,23c> schenkte Labi«lau« IV., sonst der Kumanier zenannt, um die Verdienste eincr hiesigen Magistrats« person, die sich bei einer auswärtigen Gesandtschaft vortheilhaft auszeichnete, zu belohnen , der hiesigen Stadt die Dörfer Weidritz, Schellmdorf und Vlumenau. 1285 wird die Stadt von dem österreichischen Herzog Albert mit Gewalt eingenommen, und das hiesige Schloß von dessen Truppen besekt. 1291 erneuerte und bestätigte Andreas III. sammt« liche Privilegien , die die früheren Könige dieser Stadt ^ verliehen hatten , und deren Urkunden wahrend den ottocarischen Unruhen verbrannt, oder sonst vernich» tet worden sind. ' ,297 ertheilte derselbe den hiesigen Schissmeisscrn das Vorrecht, sämmtliche Waaren , die von Wien und sonst aus Osterreich hicher gebracht werden, durch niemand andern weiter führen zu lassen, als mittelst ihrer eignen Schiffe und Züge. i3o2 wird PreSburg von den Österreichern unter Anführung des Herrmann Landberg eingenommen, und, lnuß in deren Gewalt durch mehrere Jahre bis zum Antritt- der Negierung Karli I , im Jahre »Zog ver-. bleiben. 1309 wurde hier unter dem Vorsitz des pabstlichen Gesandten, eine Nationalsynode gehalten, deren Ver« Handlungen in Raynoldö Kirchengeschichte, Bd.XVII.^ und in Peters,« Geschichte der Oncilicn Thl. I. G. ^il verzeichnet sind. ;323 ertheilte Karl der Stadt, um sie für öle, lh, so häusig zugefügten Unbil)m liingermaaßen zu ent« "" 2 64 ^" schädigen, das, zwischen Posing, Lanschitz und Ivan-» ka (?) gelegene Landgut 8xol«'i^ dessen Ausmaaß der damalige Palatin Nik. kuiuk , öem hiesigen M^g^stra-» te schriftlich übergeben hat. »331 wurde hier zwischen Karl I. „nd den Herzo« gen Friedrich und Albert ein Friede geschlossen; und im Iührr »3^6 ein Blindniß zwischen Karl, Kc'Nlg von Ungern, Kasimir, König von «pohlen, Johann, Kö-pig von Böhmen, und dessen Sohn Karl, Mcirkgrafen von Mähren, gegen Ludwig ron Aaiern und die Her^ zöge von Osterreich, auf I verschiedene Urkunden unterzeichnet. i,^» ksmmt hier ein neuer Friede zwischen Karl l. und Albftt von Österreich, durch ansehnliche Schiedsrichter zu Stande; auch erlaubt der Konig der Stadt, s.ch einer Scheidemünze nach Gutdünken zu bedienen, um den Handelsverkehr auf der Gränze drsto kräftiger zu unterstützen. Ludwig I., sonst der Große qenannt, bestätigte alle die, von den vorhergehenden Königen ertheilten Freiheiten und Vortheile; unterwarf neucrding« im Jahre '3^5 der stabtischen Gerichtsbarkeit die Vorstadt Wei« driz und Blumrnau mit dem Vorrechte eines, auch durch kcinr königliche Gerichisperson oder irgrnd eine Slellerentrichtung zu störenden Besitzes; ließ auch eine Verordnung ergehen, daß sämmtliche verdüchti^e Per-sonen, die ohne Paß oder Kundschaft in die Stadt kom-men, von derselben entfernt, und daß den Ungerechtig-keilen endlich, di? s,ch einzelne Herrschaften gegen jh? re Unterchanen bisher erlaubt hadcn, ein Ziel gesetzt werden sollte. ,3^6 wird durch ein Dlplom Ludwigs I.verord» net, daß Jedermann, weß Stande undNangüs cr auH sey, selbst die Klerisey nicht ausgenommen, der in der Stadt und deren Gebiethe ein Haus besitzt, v rpftichtet sey, den ihm zugemessenen Beitrag zur Befestigung und Erhaltung der Stadt, zu entrichten. i35Z hielt sich Ludwig mit Rudolph Herzog von Österreich hier auf; und ,359 stattete hier Ersterem der Herzog einen neuen Besuch ab, und unterzeichnete die Verträge scif neS Vaters mit den Ungrrn. »362 wird in Hreßburg ein neuer Friede zwi«, schen Ludwig und Karl IV. geschlossen, und von 53 ungrischen Magnaten unterzeichnet. Während des Regierung Karl I. und Ludwig fast? den sich, zum großen Nachtheil der übrigen christlichen Einwohner, die Juden auch in Presburg ein und nahmen so sehr überHand, daß sie nicht nur den ganzen Handel an sich zogen, sondern auch überdies den größten Theil des «privatvermkgens hiesiger Bürger, ja sogar das Rathhaus mit dem Benesiziachausc und der Lorporiz Ol,riiU Kapelle pfandweise cm sich brachten. Diesem Unfug einigermaßen zu steuern, befahl Lud? wig der I, daß auch die Juden dem Stadtmagistrat« Vttuern entrichten sollten. Eine au6 dieser Zeit vom Jahre i3?6 auf dem hiesigen Rathhause noch vorhan« dene Handschrift im Betreff der Juden, .verdient, da s,c zugleich den damaligen Zustanh der Verfassung die. ser Stadt und den damaligen Geist der Sprache chara?« terisirt, hier ausgrzeichnct zu werden. Sie ist fol» gende: Von dem Iudenpuech. Auch ist mer derfunden, als oben geschrieben stet, daß dir Juden sullen haben ein puech, vnd dasselb sol eil, Kristen ein geschworn man ynne haben, vnd dasselb puech sol man nicht auftun , iß sey dan dopey ein grjworn Kristen und ein grsworn Juden dieKrifien vnd Juden darzu erwellnit, vnd dieselbe zwen gesworn ein Krisien vnd ein Iud sullen daß puech versiegeln mit iren Insigeln vnd waß in daß puech geschriben Wirt zwischen Juden und Ärisien , daß ist stet vnd daß mag nymant wider reden weder Juden noch Kristen, auch sullen in das puech die Jude«, laßßen schreyben von ei« nem pfunte zwen pfenning zegesuech vnd nicht mer, aber NIVNN r mag man einen vol darin zegesuech schreybrn nach Juden vnd Kristen willen, vnd waß vnber einem pfunt ist von Sechzich pfenning zegesuech oder von drin schillingen Pfenninge einen zrgesuech ein Wochen. Von pfentung der Juden. Seczt ein Kristen einem Juden ein pfant für alß Vl'el gelcz , gicht der Krisien mynner vnd der Jude mer, so sol der Iub daß besten auf dem pfanbe mit seinem Ayde, Is eß vber zechen pfunt Pfenninge, s° muß der Jude swern auf dem Redal, Ist eß aber hinter zehen ufunten, so sol der Jude swern rinen And auf den Ryn» ße nls cß vor ßewenlrich ist gewesen. Von dem Rechte der Juden. Wen ein Kristen einem Juden zuspr'cht vor drm Iudengeri6)t, so vragt man Krisscn und Juden vmü daß rccht, vnd koment dan dieÄrisicn vnd Juden vber ein vnd do muß eß pey belryb?n, würden aber die Kristen vnd die Juden die pey dem Juden recht siczenth vmb baß recht krieghaftig, alss daß sie daß recht nicht mochten dersinden, Go sullen Vi daß recht dingen in den Stat ze Prespurck und nicht fürbaß, vnd waß dan der Nat ze einem rechten erfint, da sol eß pey beleyben und daß sot nymant wider reden. „Leicht ein Jude auf ein phant daß vrrsioAen ist vnd waiß daß nicht, daß daß phant verstollen sey, so sol der Jude ein Ayd dar vmb swern daß er daß nicht gewißt hat daß daß phant geseczt sey. ,,Ob ein Jude ein phant vertust von eins für Für« sien gewalt wegen, ober von offenbares rawber wegen, oder von einer offenbaren dawphait wegen, oder von zewnnst wegen, daß er beweisen mag, daß sol der Jude nicht enkelten ; verwarlost er es «ber, wie er daß anders verlenst dan oben geschriben stet so sol es der Jude dem Kristen mit Zwiffcl gelten, dan das phant geseczl ist. Von des.Juden Fleisch wegen. No, Anno DniMCCCLXXVI, proximaquar-ta fcria post Dnicam Letare in quadragesima. Daß daß erfunden und gemacht ist nach Herrn Jakobs vnscrs Hcrrm des Königs Lantricht und auch Tarnykmeist' R. den vnser Herre der Hömg an sei« fiatt durch der Statnöt vnd auch durch ande fachen willen gesant hat gen Preßburg vnd der auch ze der Zei« «Uer Juden Richter waß in dem ganzen Lande ze Vn« gern vnd auch mit wiNen vnd gunst armer und reicher Krifien rnd Juden und dcr Slat gerrchtig?eit willen, also was die Juden fleyschs bedürfen dasselb Vieh sullen sie lebenlig kaufen, daß sullen sie selbe stachen oder laßßen flachen , wenn s, wullen, also was sie bedürfen vnd selbe nüczen wellent, daß sollen sie nüczen nachiren willen , aber daß ander fleysch daß sie nicht eßßenl und liuczent, daß sullen sie selb verkauffen in iren Haew» fern oder vor iren Haewsern und sullen daß keinem Veischhacker verkaussen. i385 wurde «presburq von König Sigmund, al^ er sich nack Böhmen flüchtete und Geld brdurfte an seine Vettern Iodokus und ^l ?» — I^i^a pozomenäjä — bezeichnet, und die eine Hälfte der Münzoortheile an die Kammer, die andere «n die Stadtkasse abgeliefert. i H35 war abermals^andtag, auf welchem die, neuere tings vorzunehmende Befestigung der Stadt und des köm'gl. Schlosses entschieden wurde. i^36 verleiht der König Sigmund der Stadt das noch bestehende und durch König Mathias bestätigte Wappen. Auch räumte er cpreßburg den Vortheil ein, daß die Einwohner nicht nur von den bisher bestehen« den Steuern losgesprochen, sondern auch sämmtliche Waaren, die zu Wasser ins Land gebracht würden, von allen Zahlungslasten befreit seyn sollen; was auch in der Folge Johann vonl^lun^«cl, Ladislaus V. und Ma< thiaS bestätigten, und worüber die Urkunden im hiz,s> gen städtischen Archive noch vorhanden sind. Den hie« sigen Handel zu beleben, vermehrte Herselbe und vcr« la'ngerte die von Ludwig den I. zuerst eingeführten Mark» te und bchchl, daß außer den bereits eingefühncu ^< tarc- und Lorenzer-Märkten, Niehmärkte gehalten werden sollen. i^38 verleiht Albert Presburg die Freiheit, von jedem ohne Unterschied, der sich a^f der fiiegendet, Brücke ü'brr die Donau setzen läßt (das konigl. Gefolge, die Reichstags Deputirten und den hiesigen Probst auS« genommen) ein hest»mmtks Überfchrt^ld abzufordern ^ welche. Vorrecht auch von den nachfolgenden Königen bestätiget wurde. ,439 und i^a werden in dem hiesigen Büchsen» hos von 6 Vüchsenmeistern und deren Gesellen Kanonen, Morser, Kugeln u. s. w. aus dem Hrrrengrunder ^Kupfer gegossen und Gchießpulver bereitet. i<4» befreit Elisabeth, Alberts Gemahlinn die hiesigen verschuldeten Bürger nicht nur von den unbilligen Zinsen, die sie an die jüdischen Wucherer zu zahlen hatten, sondern auch von sämmtlichen Steuern, die sie das nächste Jahr an die Otadtkasse entrichten sollten. ,45o beruft Johann von l^lMy^ä, die Stande von Ungern Hieher, und erläßt den Einwohnern die bis-hertgen Steuern. i^55 wird auf dem hiesigen Landtage von Ladis-lau5 abermals beschlossen, daß die Juden die öffentli. chen Lasten ebenfalls tragen helfen sollten. Vom Jahre ,^,3 bis 1^90, unter dcr weisenNe-gienmg Mathias soromus, erfreute sichPresburg nic-seitlicher Vortheile. Derselbe bestätigte sämmtliche Frei, heiten und Privilegien, die seine Vorgänger Andreas, Ludwig u. s. w. verliehen hatten. 1459 ertheilte er der Stadt das Recht, sich bei Ilnterfertiqung der Tiegel, des rothen Wachscs bedie« nen zu dürfen, und 1^6^ sogar eine goldene Bulle über ihre sämmtliche Rechte und Privilegien. »475 ergeht der Befehl, datz keinChrist sein Vrb-M an Juden verpfänden dürfe, e5 mag in Häusern, «ndern Grundstücken oder sonstigen Habseltg?eiten bestehen. Und weil nach damaliger Sitte auch shristen Bärte trugen , so mußcen sich die Juden durch rothe Kapp, chen von den letzten» unterscheiden. (S. die im ungr. Magazin Bd. I. S. 116 abgedruckte Urkunde) 1^91 Landtag unter Wladislaus, und Friedens» schluß mit Maximilian. i5»5 rine feierliche Zusammenkunft dreier H«lni« ge, zu deren Unterhaltung man verschiedene Feste ver« anstaltete, die durch eine Feuersbrunst, die einen gro» ßen Theil der Stadt und die Wohnung Wladislaus, wo sich viele Kostbarkeiten befanden in Asche legte, auf das unangenehmste unterbrochen wurden. 1526 flüchtet sich Maria, Ludwigs Gemahlinn, nach der unseligen Schlacht bei Mohats^ sammt dem Kirchen-schätze und den übrigen Kostbarkeiten, nach Presourg; und aus Furcht vor den siegenden Türken wird die Stadt neuerdings befestigt, die Pfarrkirchen zu Tt. Michael und St. Lorenz niedergerissen, die Steine zu der, Festungswerken verwendet, und aus den Glocken Kano» nen gegossen. Auf dem in diesem Jahre abgehaltenen Landtage werden dieIuden aus derStadt verbannt, ihre Häuser den Hosteuten der Königinn Maria überlassen, und von diesen an hiesige Bürger verkauft. Der ei» gentliche Zweck des Landtages über bestund darin, Ferdinanden auf den ungrischen Thron zu setzen; welchen, damals wünschenswerthen Zweck, Presburg nach seilten, Vermögen um so lieber unterstützte, da wegen der ziemlich bedeutenden Parthei Aäpc>!/i»5 die wemgstel, »ngrischen Stäöte beim Landtage erschienen, und Fer/ blnands sehnlichstes Wunsch mit ihrem Einfluße unter» stützen konnten. i532 kommen auf Befehl Ferdinands die Gro« ßen von Ungern, die sich von /5 p< 1>N5 Verspre» chungen nicht hatten hinreißen lassen, in Pvesburg zu« sammen, um di^? Pcirth/iganger des letztern schriftlich zum Gehorsam gegen den rechtmäßigen König zurücktu-führ?«; was Ferdinand nach seiner, in einigen Tagen darnach erfolgten Ankunft ebenfalls versucht hatte. ,5^3 wird dle Kammer und der Sitz des Graner Erzbischofs aus Furcht vor 55«, Türken nach Presburg verlegt; und Ferdinands Wohltvol^N gegen die hirsi« gen Einwohner spricht sich dadurch aus, daß derselbe nicht nur ihre alten Freiheiten, die allmählig ztt verlö-schen schienen, erneuerte, sondern auch die zuletzt vott Giglmmd denselben ertheilte Handelsprivilegien bestä» tigte. Und welche wohlthätige Folgen diese Begünsti-gungen auf den vermehrten Wohlstand Hrcsburgs ge« habi haben, beweist der Umstand, daß die hiesige Stadt» lasse sehr oft im Stande gewesen ist, nicht nur Ferdi-li mdcn, sondern auch dessen Nachfolgern Maximilian und Nudolp-H, Gcldvorschüsse zu Führung deß Krieges ßegen die Türken, machen zu können. Übrigens sind hier während der Neuerung Ferdinands 20 Landtage gehalten worden. In einem derselben im Jahre ,536 ward Presburg, weil Ofen in dic Hände der Türken ge» rirth, für die Hauptstadt deS Landes erklärt. i563 den 6. September la'ßc Ferdinand seinen Gohn Marimilian II. in Presburg zum unZrischm Kö« nige krönen; zu welcher Feierlichkeit er selbst zu Waffe, von Wien herabführt. 'Dic Stande sinb d,,b?t schwis« rig, weil sie m dcm Vorrecht, frei wählen zu dürfen beeinträchtigt zu seyn glaubten. Uin demnach diesem Rechte nichts zu vergeben, werden sie in drr Domkirche vom Vice-Palatin öffentlich befragt: „Wollet, uerlan' get, befehlet ihr, daß Maximilian zum Könige gekrönt Werde?" worauf denn die Antwort: „Ja wir wollen, Verlangen und befehlen es," erfolgte. Eine große Men» grMenschen verherrlichte diese Krönung, bri der 233 l Ritter zugegen waren. Den folgenden Tag wurde auch die Königinn Maria gekrönt, und in der Franziskaner Kirche H »mgrische Edelleute zu Rittern von, golhenen Sporn geschlagen. »564 wurde die Bewilligung des heil. Abendmali unter beiderlei Gestalt auf königlichen Befehl bekannt gemacht, und die Einwohner von der Vcrbindlichkclt, ihre Bücher der Censur zu überliefern, wie dieses der Grzbischof Nikolaus Olahus verlangte, freigesprochen. 1^67 wurde in das hiesige Gchloß Johann Fri» brich II. Herzog von Sachsen »Meimar und Gotha als Gefangener gebracht und hier bis zum Jahre 1U71 verwahrt. Siehe ungr. Magazin I. Bnd. S. 79. 15,72 wird in Pnsburg Rudolph, noch bei Leb» zeiten Maximilians, zum Köm;5 von Ungrrn gekrönt. i5«6 wird die Stadt durch ein heftiges Erdbeben be« drccht, und von der Pest befallen» 1Ü90 der RathhauSthurm durch ein Noch heftige« ves Erdbeben gefährlich beschädigt; und eine heflige Feuersbrunst wüthet so grausam, daß außer der Dom' Und Hranziskanereirche, dem «rzbischöstichen Palli.i V « Und dem Nachhause beinahe sämmtliche Privat« und öffentlichen Gebäude, ein Naub der Flammen gewo?" den sind. 1L04 wird Mathias , der nach Presburg kommt um hier Landtag zu halten, mit einer außerordentlichen Feierlichkeit empfangen, die abrr durch eine in der Lo-rcnzel'g^e ausgchrochene Feurrsbrunst, welche den i?o, icnzcrthurm zum Theil in Asche legt, unterbrochen wird. Auf eine ähnliche Art ist auch seine Abreise vom Land-ndel nach« zieht, wobei Presburg und der umliegenden Gegend, durch Zerstörung der Saaten und Garten, und durch die Ausschweifungen eines zügellosen und durch d'le Vor-rnthaltung eines 12 monatlichen Soldes vollends em» pörten Heeres, ein unendlicher Schaden zugefügt wird. In Kurzem schränkt sich U»5ta mit seinen Truppen bloß auf die innere Stadt ein, und gibt sämmtliche Vorstad' ie den Rebellen preis, die die letzteren in Brand steck« tt't», und ihrer Muth alles aufopferten, bis die, in der innern Stadt besindlichen Walloner einen Ausfall wagen, und die feindlichen Truppen zum Abmärsche zwingen. il,n8 wird in Presburg Mathias II. aufs sncr« lichstc zum Äo'nige von Ungern gekrönt, und die Krone, die 5« Ialßr»! lang außer i^nde gewesen ist, wird in Zukunft aus dem hiesigen Schlosse aufbewahrt, und z" Äronhülcrn Pner Kc^va und Stephan ?ült'/ ernennt; d:c Wurdecincs Palatins aber, die seit ^6 Jahren er« lrdigt war, m der Person des Gtephan Ill^e^Iiäl:^ wie« der besetzt. S 2 1609 wurde auf dem Reichstage die Ausfuhr ln« ländischer Weine verboten; 1613 wurde Anna, Mathias Gemahlinn, zu» Königinn von Ungern gekrönt. ,618 wurde Ferdinand, vom König Mathias den Standen zum ungrischen Könige empfohlen, den i5. Mai gewählt, und den 1. Juni feierlich gekrönt. Der siebenbürgische Fürst Gabriel Zotnlcn, dem das nicht gleichgültig war, kam mit seinem Anhange nach Ungern, eroberte Kaschau, und nahm auch Presburg ein. Ehe cr noch seinen feierlichen Einzug in das hiesige ko< nigliche Schloß hielt, ließ >»r in der Domkirche einen katholischen und evangelischen Gottesdienst anstellen. 2619 hält ^etliien hier Landtag, und wird von den Ständen zum König crwählt; wclchc Würde er aber, nicht annimmt, obgleich er dieKrone, die er später nach Altsol und Ztlecl schassen ließ, in Handen behielt. itiiil) hält er einen zweiten Landtag in Preß, bürg, auf welchem die Friedrnspuncte entworfen, u„b 1622 zu Nikolsburg in Mahren unterzeichnet wur» den. Am Schluße diese« Landtags- wird, aber ohne Zustimmung Ferdinands, em Bündniß zwischen Un» g«n, Böhmen und Österreich ae,chlossr„. Dasselbe Jahr besetzt Dampier mit 8«c>a Mann Presburg und liefert vor den, Fischerchor den Bethlenschen Truppen ein Treffen, wird aber in demselben getödtet. 162! kommt l^tkicn mit i5,ac»a Mann der Seinigen nach Presburg, und laßt sichs sorgfältig angelegen seyn, die Stadt zu befestigen; sieht sich aber talö genölhiget, der Übermacht des kaiserlichen Gene«, ral« Nsuic^ny- zu weichen. Aber alsbald faßie er wie« der den Entschluß, «Presburg mit Gewalt einzunehmen, und sendet zu dem Cnde aus seinrm Hauptquartier melirere Truppen, die die Stadt einstweilen beunruhigen sollten Die kaiserliche Besatzung, der Treue und Ergebenheit hiesiger Einwohner mißtrauend, bemäch' tiflt sich durch List und Gewalt, sämmtlicher, in der Stadt vorhandenen Wancn, mit Ausnahme der Sei-teng^wehre, die der Stadtrichter, Vürgcrmrister und Vtadihauptmann als ein Ehrenzeichen behalten durften. Im Krirgsrnllie ward sogar beschlossen, daß der ?om-lnandirende General Schwend, sämmtliche Vorstädte abbrennen solle, damit sich in drnsclbm der Feind nicht verbergen fänne. Noch raucliten die Trümmer der abgebrannten Gebäude, als 15ct!^li am Fuße drr Ho» henaun' Weinberge ein Lager aufschlug, und sich ernstlich zur Belagerung Presburgs anschickte. Die erste Battrr?e wurde aus der Vieremirraasse errichtet. Da ab^r die Stadtmauer auf dieser Seite den meisten Wi? drrstand leistete, und Tagc lang fruchtlos beschösse» wurde, so ward eine zweite in dcr Gegend des Barm» herzigen» Klosters angelegt, und zugleich die Stadtmauer in der Gegend des LnrenM-thores aus Laufgräben mit gröberem Geschütz stark beschossen. Als die Ve-lagerer auch bei dieser Maaßregel keinen glücklichern Erfolg sahrn, als daß der obere Theil, der, dem Thore zunächst befindlichen Mauer hrrabstürtzte, so wart» noch eine dritte Batterie gegen das, damals zunächst hem Michaeler-Thore grlrqein', aus festen Mater»« lien, in der Form rines Thurms ubcr der Stadtmauer. erbaute Zeughaus, wo sich die Pnwervorräche der Veo lagerten befände», gerichtet, ablr uuch hier ohne son< derlichen Erfolg» Da indessen dieAelagerlen nicht ohne Grund befürchteten, daß dir «Vtadtinaucrn am Loren, Zerthore und an: Zeughause in die Länge keine so heftige Erschütterung erleiden konnten, indem sich der Thurm bereits zu spalten ansing, so wagte Schwend in drr Gegend des Franziskancrklvfiers einen Ausfall, der aber zu nichts diente, nlsbie, durch vereitelte Hossnun^ gen ohnehin empörten Feinde noch mehr zu reizen. Schon ward dem Kaiser die Nachricht t>on d.'r ltberga» be der Stadt hinterbracht, als der Kriegsrath 6noo Italiener und i ouc» Kürassiere, unter Anführung des Thomas Carazoli, zum Entsatz derStadt bewilligt hatt?« Kaum waren diese angelangt, als man auch schon ernstlich ansing die Stadt zu entsetzen. Mehrere Tausend Soldaten sollten in verschiedenen Abtheilungen und aus verschiedenen Seiten, unter Lichtenstems Anführung , dcn Ausfall wagen. Denen am Michaelerthore gelang es zuerst den Feind auß dem Michlnlerfriedhofe zu verdrängen und dessen Batterien zu zerstören. Die am Loren-zerthore waren nicht minder glücklich. Um indessen von dem Feinde nicht umgangen und eingeschlossen zu we« den, wurde beschlossen, sich nach dieser beträchtlichen Niederlage deg Feindes, in die Stadt zurück zu ziehen. Die Frucht dieses Unternehmens war der. nach drei Tagen erfolgte schimpfliche Abzug des Feindes nach sei-, nem Hauptquartier Tyrnau. ili22 wurde die ungrischeKrone wieder nachPrei« burg geschasst. Nach den gestillim Mruhcn Letlücusi "" 279 "" und delfen im Jahre is.29 erfolgten Tode', siengPres« bürg aNmählig an, sich durch die, aus Österreich, Mähren, Steirrmark und Karnchl-n hier eingewanderten un> den Kunststeiß und Handel belebenden «Protestanten, zu erholen. i^<2 sind durch die Nachlässigkeit eines Töpfers 80 Häu^r ein Naub der Flammen geworden. 16.^ wird hier die kaiserliche Armee zusammen« geigen, um dem siebenbürgifchen Fürsten ?vä^orx^ entgegengestellt zu wrden. ,16^5 läuft Pri^burg Gefahr, von den herannahenden Schweden, die die umliegende Gegend bereits beunruhigten, eingenommen zu werden. Nm wenig" siens das Palladium, die ungrischc Krone, zu retten, wurde dsslslbe, auf Anordnung des damaligen Pala« tins nach Naab geschasst, indeß der Erzherzog Leopold Wilhelm, vo?n Kaiser nach Presburg gesendet wird, um die Gesinnungen der dortigen Einwohner zu erforschen, und sich ihrer Treue gegcn den Kaiser, auch in dem möglichst schlimmsten Fall, zu versichern. 16^7 wird Ferdinand IV. in seiner Iugeud zum Könige von Ungern gekrönt, und zu dem Ende die, während der ?v2kor?/schen und schwedischen Unruhen in Raab verborqene Krone wieder nach Presburg gebracht. Noch vor Anfange der Krönungsfcierlichkeit nmßlen die Einwohner dcn Verlust von ,5c> Häusern erfahren, die zugleich mit einen beträchtlichen Dorrach der, zur Krönung herbeigeschasstru Sachen, ein Raub der Flammen geworden sind. Untl.r mehreren Landtagen, die Ferdinand II. während seiner Regierung, nach Preöbllrg ausgeschrieben hatte, war kemer segensrei^ chcr als der vom Jahre i6^K, wo die Religionsfrei« heit mit Zurückweisung des, von der katholischen Geist« lichkcit dagegen gemachten Widerspruchs festgesetzt und verordnet worden, daß den Evangelischen in 18 G^ spanschaften s,u weggenommene Kirchen, wieder zu< zückgrgeben und diejenigen mit emcr Strafe von ssoo fl. belegt wcrden sollten, die es wagen würben, Unruhen durch die Wegnahme der evangelischen Vcthhäuser zu veranlassen und zu befördern. 165 5 auf dem Landtage, wurde in Presbnra, Eleynora, Ferdinands III. Gemahlinn, und einige Wochen spater auf demselben Reichstage, der einer der zahlreichsten stcwesen ist, da sich bci demselben 5oooAdcliche eingc« funden hatten, Leopold, Ferdinands IV, Bruder, im »9' Jahr, nnt den gewöhnlichen Feierlichkeilen zum Ki>-< nige von Ungern gekrönt. 1669 war abermals Landtag, auf welchem bestimmt worden, daß jedes Komitat die Limitationen des Fleisches und anderer Waaren, nach den Umständen der Zeit und des Ortes gewissenhaft besorgen soll. ,5,02 Landtag, der die Alt und Weise bestimmte, wie die Insun-eklionen, falls welche nothwendig wür> den, eingeleitet werden sollen. 1672 drang die Neuhäusler türfische Vesayung bis vor die Thore Presburgs und übte daselbst so vie«, !e Gräücltbaten au«, daß sich der Kaiser genöthigt sah, ,den Ausfallen der Türken durch die Befestigung der bei« den Schlösser zu 5c^o und Vchintau (scmpte) vor, zubeugen. ^68,^ hieli sich Leopold eine zeitlang in Presburg auf, um die zwischen Preßburg und Zittsee geg?n die Türken aufgestellten Truppen zu besichtigen. Während die Türken, Wien belagern besetzt'I'i)w'lU,«Q0 der Semigen und 10,000 Türken. Nachdem er fruchtlos die Einwohner zur Übergabe aufgefordert, steckte er die Vorstädte in Brand; und da den Bela« gcrten auch nicht die entfernteste Hoffnung eines Entsatzes erscheint, wird die Stadt endlich den Nebellen Übergeben, aber in Kurzem durch die Tapferkeit und Klugheit des «Prinzen von Lothringen dem Feinde entrissen. Nichts desto weniger wurde durch die bestand^ gen Streifcreien der bei Wien versammelten Türken, der Stadt manches Ungemach zugefügt. Diesen bestan« digen Einfällen und Plünderungen einzelner Haufm aus dem türkischen Lager zu begegnen, wagten es von Zeit zu Zeit auch die hiesigen Einwohner, Ausfalle aus der Stadt zu machen; und so hausig dieses auch mit Vor« cheil geschah, so wurde doch im September desselben Jahrs, die ganze Schaar dieser Muthigen, den rigne,» Herd schützenden Bürger, von denen, im Hinterhalt lauernden Türken, auf einmal ermordet. Aber alle die Schrecknisse und Übcl konnten den Wohlstand der hie-sigen Einwohner doch nicht erschöpft». Im Gegentheil nahm derselbe durch den lebhaften Betrieb des Handels ,,nd der Gewerbe so schnell und dauernd zu, daß un« geachtet des, durch die IMvöU'slhen Minchen, und del, Türkmkricg zugefügten Schadens, sämmtliche Vorstäd« t? im Kurzen wieder erbaut, mid die Zahl drr Vmwoh- ner, angelockt durch die neueröffneten Quelle«! des Wohlstandes , täglich vermehrt wurde. 1687 wirb Joseph I. im neunten Jahr seines Al« trrs zum Erb-Kö'nig von Ungern erklärt, und den 9. Dezember gekrönt. ,703 und die folgenden Jahre, bis zu dem im Jahre ,711 erfolgten Ableben Josephs I., mußte Preßburg abermals die Schrecknisse des Kriegs erfahren. Franz?väl^>t?l> scheTruppen nahten sich nänttich auch der brfesltgtl'nStttdt, und übten unter den Maucrn derselben und in den Vor-si^'dttN, alle die Gräuel aus, deren sich die Einwohner «or Kurzem nur von den Türken versehen durften. Die zügellosen Truppen trieben sämmtliches Vieh weg, zerstörten frevelhafterweise Saaten und Weingarten, hin< derten die Bestellung derselben und bem Zuckermandl ^09, und im La^arrch ^^1 , zusammen 3 No Perlonen gestorben sind. Die Zahl der, von dc? Prstseuche Genesenen betrug ,55i. 771^ war die Krönung Elisabeths, Gemahlinn Karls VI. 1715 war Landtag unter Karl VI. in welchem bestimmt wurde, diejenigen zu sirü5?n, die sich erfrechen würden, mehr als 6 fi. Zinsen vom Hundert HU ver« langen. 172I versammelten sich die ungrischen Stände lind es wird entschieden, daß künftig in Ermangelung ei' nes männlichen Kroncrben, die nngrische Krone auf die weibliche Linie übergchcn solle. Auch wurde zugleich dersiy des ko'nigl. ungristhen Statthaltcreiraths zu >, zu Stande, und wurde von I.M. m Augenschein genommen; — eine anstan« dige Feier der Sonn- und Fesstage verordnet. 177/i wurde die Normal- oder Musterschule ein» geführt. 1775 die Reisen und Wahlführten der Pilgrimme verboten. 1776 die Tortur abgeschasst und die ^rlaulmiß. die Todten in die Kirchen zu begrabrn, aufgehoben. Im Oktober wurde der Anfang mit der Schließung desöa« nmls 5 Klst. 2 Schuhe tiefen Karlburger Arms gemacht, und ein Damm von 6«° L,'l!,ge und 5^ 2^ Tirfe aufgeführt; die dazu erforderlichen Steine betrugen 4030 Kubik Klft., wozu indejsin^ ols sich das Beet der zurückgebliebenen Öffnung vertieft halte, neuerdings 750a Kub. Klft. Steine erforderlich waren. 1777 wurde endlich dir Öffnung umer der Di' ration des .Vlidce >ViUckcr5, durch den Navigations-Ingenieur Hoppe, mit 800 Mann, in i5 Tagen und eben so viel Nächten, am Vorabend des Thrresienta« ges geschlossen. Der Bau aber soll 200,000 fi. geko-siet l/aben. 177g schenkt Maria Theresia ,5,Ocw fl. zum Ban des hiesigen Lazareths; — dasHckhaus vor drm Dürrenmauthldor wird erbaut, aber zu Ehren eines besseren Geschenks bald wieder ringerissen; __ das Wci" dritzerchor, wo der Magistrat Ihrer Majestät dir Schlüs- set der Stadt zu überreichn» pflegte, das Vorenzer« und Fischcrchor, und die Sperre beim Michaelerthore aufgehoben, die Verbindung mit dem hintern Theile des Franziskaner-Klosters und dem Varmherzigenplatzc durch ein breitcä GDchen eröffnet. 1779 der Schkeßgraben am Michaelerthore ver-kauft und die Schießstatt vor dav Dürrmauthchor ,':». die Merzclgasse verlegt. i78oAnsang der Anstalt drrFiakl'r. — Im Dezember verläßt die durchlauchtigste Erzherzoginn Maria Christina, und deren GemahlHrrzogAlbrecht von Sach-sen-Teschen , königl. ungrischer Statthalter, Presbiir.;, um sich nach den Niederlanden zu begeben. Dankbare Segenswünsche der hiesigen Einwohner begleiteten das erlauchte Paar, das wahrend seines ^jährigen, hiest« gen Aufenthalts zur Belebung der Industrie und Kunst so mächtig und thätig mitgewirkt hat. 17SK ergeht die Verordnung, daß keine ledige schwangere Weibsperson bestraft werden darf, außer sie verhehlt ihre Schande; durch öffentlichen Anschlag verboten, kein Geld aus dem Lande zu verschicken; — verordnet, es solle jeder, von allen der Lotterie nachtheiligen Glückspielen und Loosziehungen sich enthalten.— Das von der Statthaltern dem hiesigen Magistrate zugestellte Toleranzsystem Sr. Majestät Kaiser Josephs, wird auf dem hiesigen Nachhaufe öffentlich bekannt ge« macht und von Sr. Eminenz dem Fürsten Primas üat-tlnan/ in der Domkirche von der Kanzel abgelesen; — im Palfyhofe eine Studienkommission von allen ^ Rc> ligionsoerwandten gehalten. "^ 288 " ,782 kündigt der konigl. Kommissar 'd?n hiesigen Klarissrrnonnen, die Allfhrbung desKlofirrö an; — dem Statthaltrreirathe wird von Sr. Majestät aufgetragen, der hiesigen katholischen Geistlichkeit durch ein Cirkulare bekannt zu machen, baß in Zukunft die zweite Lect.on aus der zweiten I^ocwrnll dcs Osslcmm3(ile^arÄ VII. auszulajsen und ganzlich zu vertilgen sey. 1788 werden den hiesigen Meinhändlcrn Nieder« lagen in Lioorno gestattet, um von dort aus den Wein< Handel nach Schweden zu eröffnen; — angezeigt, daß die seit 1766 für ungrische Weine in Rußland zu ent, richtende Abgabe von 6a Rubeln ver Eimer dahin ab-geändert sey, daß vom Jahre 178"^ für einen l?imeo Tokanerwein nur 9 , und fü? den ordinären ^ Nudel bezahlt werden dürfen; — 102 Dukaten, mit Geheimhaltung drs Entdeckers, werden demjenigen ausgezahlt, der es anzcigi, daß auf drr ^Post ein Brief erbrochen worden fty;— die Iudrnnationalschule wird durch dcn Domherr» v. Lader eröffnet; — mittelst Hofdekret wird verboten, mit Gold und Silber zu handeln; die« jemgen Profefsionisien, die es bedürfen, sollten die erste Gchäzung im Münzamte oder wenigstens in Gegenwart einer Magistratsperson veranstalten; — k. k. Münzen rinzuschmelzen ist bei Todesstrafe verboten; — dcn Iu« den, die keine schriftliche Bewilligung haben, soll nicht gestattet seyn, mit Aruchsilberzu hündec»; —verschwenderische M.lhlzeittn bei der kontribuirenden Kla„e hie« slger'Vinwohner sind streng verboten; — der studierenden Velstlichkeit wird da^ hiesse königlich? Schloß einge« ra'umt. Mit dem Schloße dieses, durch Kaiser Josephs II. ""- 289 "^ schnell auf einander folgende Verordnungen für UngrtN so merkwürdigen Jahre?, wurden von hicr die, ftit 2oo Jahren in Prcsburg bestehende Hofkammcr sammt dem Gtatlhaltereirath nach Ofen, al^ dem Mittelpunkte dei Reichs verlegt. 178^ wird bl'e ung«fische Krone aus dem hiesigen Schlosse nach Wien abgeführt; — verordnet, daß Ka» tholiken ihre Kinder in keine evangelische Schulen schicken; — Fremden, ihres Fachs kundigen Profes» sioniste», muß das Meisterrccht unentgrldlich ertheilt werden ; —- anstatt der bestehenden 7 Jahrmärkte wer« den nur vier, und zwar den 3. März, i:i dlr Iohau, ms-, Michaelis« und Kathariliawoche, nebst einem wöchentlichen, Dienstags nbzuhaltenden Wochenmarlte gestattet; sämmtliche marianische Bruderschaften, sowie die akademischen und geistlichen Predigten in der letzten Charwoche, werden eingestellt. 1786 habn bei der, in der Domkkrche durch den erzbischäftichen Vicar veranstalteten Firmung sechs Men» schrn im Gedränge das Leben eingebüßt; "- das Lau" ten derGlocken während des Gewitters, und den Frau« rnzimmern das Tragen der Hüte und jeder unanständig gen Kleidung in der Kirche, ist verboten; das Kloste« der Trinitaricr wird zu einem Garnisonspitgl einge» richtet. »786 wird die Verordnung bekannt gemacht, daß sämmtliche Kaffee- uud Wirthshäuser um 11 Uhr ge, schlössen werden, und daß sämmtliche Geldspiele der Handwerksburschen und Livceebcdientcn verboten seyn sollen. — Die neueingefllhrte Polizei-Direction best«^ 5 aus einem Direktor, i Wachtmeister, 2 Korporals und -5 Gemeinen; — die Warnung wegen der, im Jahre »785 verbotenen Schnürbrüsie wird neuerdings in An' regung gebracht; — das Jagen und Vogelschießen in den Auen und Gärten, bei einer Geldstrafe von 25 Dukaccn verboten; — wird verordnet, daß künftig al« le U!)laßl)t,'l'eün0igungcn, die sich auf die Seelen im Fegfeuer erstrecken, bei allen Gebeten, Directorien und andern Blattern untersagt sey, und Buchdrucker, die dergleichen Ändachlsdücher auch ohne dieser Klausel drucken , müssen ein Attestat des Diocesans einsenden, daß dieser das Ablaßbreve gesehen und gültig befunden habe. Auch wurde der kaiserliche Vesehl, die Kinder mit dem sechsten Jahre in die Schule zu schicken in Ausübung gebracht. ,78? Wird Prcßburg hinsichtlich der politischen Angelegenheiten demÄonittat, hinsichtlich der ökonomischen Verwaltung aber, dem königlichen Kammcral-Ad» minisirator untergeordnet, und hieimt die gewöhnliche, jetzt neuerdings bestehende, unmittelbare Korrespondenz mit dcr Statchalterei und Kammer aufgehoben; — die blauen Montage der Handwerksgesellen verboten; — das bisherige Stalchaltcreigebäude auf dem Hauptplatze zu einer Kaserne eingerichtet, damit die Einwohner durch übermaßige Einquartierung nicht belästigt würden, und das Landhaus zu dem noch bestehenden Drnßigst-amtc verwendet; — durch ein Hofdekret auch den hie« slgcn Beamten bei Strafe der Kassation verboten, un« ter was immer für einem Vorwand, Geschenke anzuneh« men, und allen Übrigen, bei Strafe einer doppelten Leistung, welche zu geben; — alle nnl Prozession att< znllellenben Wallfahrten smd verboten, und nur dee Umgang am Frohnlrichnamslage unl> in der Kreuzwoche qessattet; — im October ergießt sich das hohe Donau« wasser bis an das Fischerchor und durchbricht den Kitt» seer Damm ; — Errichtung des Armeninstitutes. 1790 im Mai wird in der Sta'ndeoersammlung deß hiesigen Komitats die Nachricht verbreitet, daß sammt-» liche Staatsgeschäfte wieder auf die Art betrieben wer» den sollen wie im Jahre 1780; im November wirb hier Kaiser Leopold ll. zum Konige von Ungarn gekrönt") und ein Landtag gehalten. »792 den 7. September hie? und in der Umgegend von <4 bis 5 Stunden ein schreckliches, und lange an» haltendes Gewitter, da« an mehr als 20 Orten ein» schlug und zündete. 1796 leistete Presbllrg einen freiwilligen Kriegs« beitrag von 2000 Metzen Hafer; — sieben Häuser auf der Echöndorfergasse ein Raub der Flammen; — die Schützencomf'agme und deren Freunde machen den Ty» roler Scharfschützen ein Geschenk mit 1^ Stutzen; —< im September leistet die Bürgerschaft neuerdings einen Kriegsbeitrag von !<,Ooo fl. und hundert Rekruten; im November ist Landtag auf welchem die Gtände Sr. Maj. 5o,oao Rekruten — Presburg muß dazu i2o *) Slehe Schauf Johann Nep. dle Fe«lrl<^f> Donau. >---------Mai, Landtag und Ankunft Sr. Maj. zu demselben. ---------Juni, Anwesenheit der Ksniginn von Nea'« pel sammt den Prinzen und Prinzessinnen. --------- August, Übergabe des Erzgymnasiums an die Benediktiner; Öfterer Aufenthalt Vr. Maj. Fran; II. in Presburg. --------- Dezember. Einrichtung des königl. Schlos« ses zu einer Kaserne für ,6 Compagnien. iNc^ Feier des Dankfesles wegeu d?s, von Gr. Majestät angenommenen Titels eineS österreichischen Kaisers. i8c>5. Abtragung des Dürrcnmciuchchores. -.------- Oktober. Landtag wegen einer schnell zu errichtenden Insurrection. ---------den »5. Oktober erscheint ein Kommando Franzosen von 3o Mann mit einem Offizier auf dem rechten Donauufer und beseht die fliegende Brücke; in zwei Tagen entfernt sich dasselbe, und rs wird eine permanente Deputation beauftragt, ihre Sitzungen auf dem hiesigen Rathhause zu halten, und die nöthigen Anstalten in der Folge auf der Stelle zu treffen. ---------den 27. desselben Monats besetzen abermals 3oo frauzäs. Husaren da5 jenseitige Mer, und zufolge einer , zwischen dem kommandirmden General und der permanenten Deputation abgeschlossenen Konvention, «llch die fliegende Brücke. Abend zwischen 6 und 9 Uhr fömmt von Neudorf ein 9000 Mann starkes Korps — eine Abtheilung des, unter dem Obercommando dls Marschalls O^vonzt sichenden Heers — u,ner Unführung desDiris,ons:Generals<3u6m zum Dürren-mauththore Herrin. Den 3o. zeigte General (iu^in durch cln verbindliches Schreiben der permanenten Deputation an, haß er v»n seinem Kaiser den Bcfrhl erhal, ten habe, dte Stadt und das ungrische Gebiet zu vcr-lasscn. Dem zufolge ,',ogcn sich den ,. Dezember sämmtliche feindliche Truppen in der besten Ordnunq zurös?. Bei dieser ersten Invasion des Feindes haben die Bewohner Presburgs, außrr der, bei der damaligen theuer» Zeit geleisteten Verpflegung, und die Stadtkasse außer der Lieferung an Heu, Hafer, Wein u. dgl., was die Summe von luo^9 st-17 kr. betrug, keine Bedrückung, empsnnben. Alles cprivateigenchum blieb unangetastet, dle eöniqlichen Kassen verschont, und überhaupt keine Acquisition im Baaren verlangt. Den 1,. Dezember,nach her Llusierliyer Schlacht, rückte abermals ein Kommando französischer Jäger als Vot^rab, und den 12. d.M. ein ganzes, unter dem Befehl des Marschall Nav0l!',c siehendrs Corps, hier ein. Vs bestund aus tt Linien-In-säNterie-, einem Husaren« und einrm IHger-Refiimente, nebst der dazu gehörigen Generalität, dem Genrralstab «nd Genie-und Artillerie-Corps. Sämmtliche Generale, Stabs- und Oberoffiziere, die Jäger und ein Infante-rieregiment wurden m die Häuser in, und vor der Stadt; 5 Insanterieregimen ter in das Schloß, die Waft serkasekn? und in zw«i kö nigliche Gebäude cinquartittz das Husarenregiment abcr auf das jenseitig? Dottauufer beordert, um daselbst die dortige Demarcationslmie zu besetzen. Übrigens würd? die 5-inrichtuug getroffen, daß keinem der feindlichen Soldaten ein Quartier ohne schriftliche Anweisung gegeben, auch keinem der Ein» quartierten bessere Kost gereicht werde, als die der Hausherr selbst genießt, An demselben Tage m.irschirt'e ein großer Tdril dieser Truppe:, bis auf 5 Infanterie« und i Kavallerieregiment nach Mim ab. Den 2c>. De. zember trafen die k. f. österreichischen Abgesandten und FeldmarschaN'Lii'lttmanls Fürst Johann Lichtcnstein und Gr.if Ianaft G'iulay, nebst dem Staatssekretär Hovve und Andern hier ein, um wegen dc5 Friedens mit drm französischen Minister ^Ile^ranä, der des andern 5a« ges mit l o Gcheimschreiberi, und Hauspersonale in der' selben Absicht hier ankam, zu unterhandeln; welcher Friede schon den 27.Dezember in d Vin^ wohnern yssammter Stadt Presburg versichern u. s. w." i8"? «m April haben Se. Majestät mittelst der Hofkanzlei dem hiesigen Magistrate, für die ausgrzrich-nete patriotische Handlung eincr im vorigen Jahre vcr« anstaltetsn Sammlung vou ^797 ss. für die bessere Ver« pssegung kranfrr Soldaten, Ihr Wohlgefallen bezeigen lassen. ißaZ im Juni haben Ee. königl. Hoheit der Crzher,iog Karl Ambrosius, als Crzbischof von Gran und Primas von Ungarn, ihren feierlichen Einzug in «presburg gehalten. ") Im August vrrsammeltm sich hier die Stände von Ungarn zu einem Landtage, unb *) Da« vollmundige Verzelchnlß aller, er ressbllender Erzblscliöfe von Gran tss nachstehende« : «Paul v. Villlli,, lmIabre iH^2; Nikolaus Ol^Iiuz. lFHZ ; Ant. V«r«nliu», 1569: Stephan li'ejerllHv;, «596; Johann v. Kuta»«)?, »Hy7; Graf Franq V'olßä«?', Z607; lP^f«s v. ?^»m«n, »«><;,' Emerlch v. I.l»5«x. '6^7; Georg v. lippi,)', ,642, S5»sg v. 52»!ept«en?, 16^6; Graf Georg v. 5iec1^u)', iszZ; k«sp. v. Ivolnnitz, ,095^ Christ. Auglist. Her^l, von Sachsen - Zeth, »706; Graf ßmetlch I?«2tell,äl^, ,725; Nlfoluus Graf s?5äll/, »75« i Franz Ü2ikol,y, 176»; Eüls! Joseph Valt^ian^, 1775. im September wird Maria Ludovika zur Königinn feie?» lich gekrönt. ") DieKrönungZmü.nze ssellt auf dcr Vor« derseitr die ungrische Krone vor mit der Umschrift: Lol». Kc^iz caronHta. llmiF i^cF. ?nznnil VII. ^e^t. 1808; auf der Rückseite eine Lilie, mit berUm« schrift: Ive^te ot cancii^e. In einer der, nach der Krönung fortgesetzten Landtagsslyungen, wurden binnen einer Stunde über 600,000 si. zur Begründung einer Militär-Akademie in Ungern, von den anwesenden Mit« gliedern der Gtandeversammlung unterzeichnet. Die we« sentlilhsten Artikel dieses Reichstages bezogen sich auf die Krönung der Kaiserinn, aus die drei Jahre hm» tereinander zu besiehende Insurrektion, auf Stellung dcr bewilligten 2000 Rekruten, auf die neu zu errichtende Militärakademie, das ungr. Nationalmuseum, und die Kultur der ungr. Sprache. i«c>9 den 29. Ianer hatte sich der Eisstoß m der obern Donau-Gegend gehoben und wurde mit fürchtcrli« cher Gewalt an die, in der Nähe der Stadt angehäuften Eismassrn gctrieben. Das Wasser ergoß sich nun mit *) Verzelchn«ß sämmtlicher ln Pr?«b,,rg blähe? gelrönt«r ungrlscherKönige und ßiös!sH5; Joseph I., !6«7; Karl ill., l?»«; Vlisabecha, l?>4! Maria T^eiesla, ^741; Lcopyltz U. / 1750. reißender Gewalt unb unbegreiflicher Schnelle in meh^ rere Theile der Stadt, drang in die Keller ein, überschwemmte alle tief liegenden Straßen, unl> verbreitete überall Schrecken und Verwüstung. Alle am Ufer befestigten Schisse unb Fahrzeuge wurden losgerissen unb von den Eisschollen zertrümmert und an die Häuser geworfen; viele andre Kähne, Bäume, Zimmerholz, Varken und verschiedene Gerächschaften wogten mit den Eistrümmern durch die nahe gelegenen Straßen; frste Mauern, und einige einzeln stehende Gebäude, siürtzten zusammen, und noch mehrere wurden in ihren Grundpfeilern erschüttert und beschädigt. Die Vor-siadte, der Zuckermandel und das Vlumenthal, ein Theil der Wodritzer Vorstadt, die Promenade, die Ländler», Andreas- und Nosengasse, der ganze Größ-ling , dieDonau-, große Huterer- nnd Langegass?, die Gegend am Fischerthor bis zum Lorenzerthor, wurden gänzlich überschwemmt; ja selbst am Iohanncsvlatz bis zum Prim.ttialgeb/nide drang das Wasser, und richtete ,'iberall Zerstörungen an. Der größte Theil, der in dcm Erdgeschoß der Häuser wohnenden Menschen hatte , da das Wasser aus allen Kanälen und Schleußen so Plötzlich in die Höhe stieg, kaum Zeit genug, das Leben in den obcrn Stockwerken oder auf den Böden Hl» retten, und mußte Gut und Eigenthum den Fluchen Preis geben. Am meisten hat das, auf der gegenüber liegenden Donauseite gelegene DorfEngrrau, da der Strom, nachdem c'r den Damm durchgebrochen, feinen Weg über dasselb? genommen hatte, gelitten» Zum Glücke retteten sich die meisien Einwohner früher "" 299 "" nach der Stadt, und die auf den Dachern um Hilfe rufenden wurden sämmtlich bis auf zwei, die die Fluch mit fortgerissen hatte, auf siachc:! Fahrzeugen, Pleiten, durch muthi'e Ichisser gerettet, un^> von dem hiesigen Adel, den Graf.n Iostph v. ^ppci^^j, u. m, a. menschenfreundlich aufgenommen. i«c>9 den i5. Mai wird die stirgende Brücke ab-' getragen, und alle a das akademische Schulgebäu« de wurden beschädigt. Mehrere Kugeln ftogen nochtyei« ter über das Michaelerthor bis auf die Schöndorftrgaffe, und über die Nonnenbahn; und reichten bis in das nahe liegende Weingebirge. Einige Menschen wurden beschädiget und erschlagen. Die Beschießung geschah mit vier- achi» und zwölfpfündigen Kugeln und Haubitz-» Granaten. - ---------den i2. Juni erfolgte aus dem feindlichen Lager wieder eine heftige Kanonade auf die Stadt, wo-' bei viele Häuser in der Stadt beschädigt wurdrn, und einige Menschen verunglückten; abrr „ach einer Stun-de hörte das feindliche Feuer auf, und es erfolgte wieder völlige Nuhe. ---------26. Juni, einige Stunden nach der An» kunft Sr. Maj. in Prcsburg, forderte der französische Divisions ? General Dczzni schriftlich den General Bi« anchi auf, den Franzosen den Brückenkopf, und alle, auf dem rechten Donauufer angebrachten Schanzen, sammt der P ctsch enin sel zu räumen; widrigenfalls die Stadt nach Verlauf einer Stunde vernichtet lurrde,, solle. Noch vor Empfang der Antwort sieng, um halb 1, Uhr Abends, das Bombardement an, und seyte bei Überreichung derselben eine Weile aus. Da aber dem Wunsche des Feindes nicht willfahren wurde, ft begann die Beschießung von Neuem. Die ersten Vom- ben zündeten; und obgleich alleVorsichtsmaaßregrln z« Abwendung einer Feucrsgefahr schon langst vorbereitet waren, auch an einigen Orten das aufgebrochene Feuer geloscht wurde, so war dieses doch nicht überall möglich zu verhindern. In dem Stadtpfarrhausc, wo ebenfalls rine Bombe zündete^ nahm das Feuer schnrll überHand, und in kurzer Zeit stand die ganze große und kleine Kapitelgasse m vollen Flammen. Das feindliche Bombardement wurde immer heftiger, mehrere Vom« ben sielen in die Gegend, wo es brannte nieder, und vermehrten dadurch die Gefahr des Lö'schens. Mehrere Tausende hiesiger Einwohner mit ihren Familien , un!> viele mit Geräthsch asten beladene Wagen drängten sich durch die Straßen und Thore der Stadt, und flüchteten sich, um ihr Leben zu retten, mit Hinterlassung ihres Eigenthums, ins Blumenthal, auf die Felder, oder ins Weingebirge, wo sie die Nach< zubrachten. Während dem wüthete die Flamme, welcher die, zum Löschen herbrigeeilten, muthigen Leute, sogar mit der kräftigsten Anstrengung nicht hinlänglichen Einhalt thun konnten, unaufhalsam fort, und griff bald die Probst« und alle in der großen und kleinen Kapitelgasse stehnt-den Hauser der Neihe nach an. Non da verbreitete sich die Flamme nach der Ventur- und Herrengasse; so daß gegen die Morgendämmerung das grastich ^icl»v sche oder ZHi1i,i>i'sche, das Münzhaus, das Johann Ac!i)" sche, gräflich ^c^Icviciischc und ^räö^ische, und beinahe sämmtliche in den benannten T,raßen bejmdli» chen Hausl'r, mit Ausnahme drr Tomkirche, des Wirchs« Hauses Hur Sönne, und der neben l»ie,em bejmolichrn "" 3d^ " HFllser am Domplatze, nebst einem Theil der Hä'llser auf der Wodritz, ein Raub der Flam'M'N geworden sind. Viele Häuser sind durch die einfallenden Bomben beschädiget worden, und mehrere Menschen verunglückt. Erst Morgens ^ Uhr ließ daS Bombardement, das von ii Uhr ununterbrochen gewährt hatte, nach Des andern TageS wiederholte der Feind seine Anforderung zur Übergabe, mit der Drohung, daß wenn nicht bald eine befriedigende Antwort erfolgen würde, er die Be» schießung fortsetzen, und die ganze Stadt in Asche le> gen werde, und zwar mit desto größerem Fug und Recht, da Preiburg gegenwärtig ein förmlicher Waf« fenplatz sey, in welchem sich viele Truppen und Kriegs-» vorrath^ befänden. Der konunandirende General Bian« chi ließ ihm abermal antworten, daß seiner Forderung nicht genug gethan werden könne; und daß er immer» hin sein Feuer auf die Trümmer der Stadt forlschcn möge; indem die Einwohner ohnehin wüßten, wessen sie ftch von den Franzosen zu versehen hätten, und dem» nach clles zu erdulden, und aus treuer Untcrlhanenlie-he alles aufzuopfern, bereit seyen. Und so sicng denn das feindliche Bombardement um Mitternacht wieder «n. Die Bomben ereilten einander beinahe in der Luft; vicle zerplatzten in derselben, einige fielen in die Hau-» scr, zersprangen daselbst, und richteten da, wo sie ,ncht zündeten sehr vielen Schaden an. Gegen 2 Uhr nach Mitternacht hatte endlich eine Bombe in dem Wirthshause zum rothen Krcuz auf dem Schloßberge gezündet; das Feuer griff schnell un, sich, und verzehr-lau'> Pres« hurgs, in den letzten .Tagen deS Monat« Juni ^ höchst U "»- 2 a 6 "" traurig. Die abgebrannten Straßen waren verödet, die Häuser und Wohnungen leer, und alle Gewölbe ge< schlössen; überall herrschte dumpfe Stille, die ,mr durch das Wegführen der Feuerspritzen und Wassergefaße, oder durch das Zuslimnmstürzen der Gemäuer und das Hcrabwerfen der noch rauchenden Balken unterbrochen wurde. Den ^f. Juli Nachmittags beschoß der Feind ohn« gefahr 2 Stunden lang nochmals die Stadt mit Kanonen, welche aber gar kemcn Schaden anrichteten. Den ii. Juli ließ der kommandircnde General Bianchi seine Corps aus dcn Verschanzungen und dem Brückenkopfe zurückziehen und das dießseitige Ufer be» setzen, nachdem man ausVesehl des, einlge Tage hier anwesenden Erzherzogs Johann , die Insel Pelschcn den Franzosen geräumt hatte. Den i^. Juli ist zufolge eines Waffenstillstandes die erste Division der königl. sächsischen Truppen, unter dem Kommando des französischen Generals Kc^nier, hier eingerückt; sie bestand aus den Dragonerregimentern Prinz Johann und Clemens, einer Division Husaren , der konigl. Lcib-Grcnadier-Garde, und mehreren Feld-Infanterie-Bataillons, welche sämmtlich in den hiesigen Kasernen und öffentlichen Gebäuden, wie auch hei den Bürgern einquartirt wurden. Gleich nach dem Einrücken haben dicsclben die Wache an den Linien und den äußern Posten übernommen, den Nachtdienst aber auf der Hauptwache in der Stadt hat die königl. sächsische Leib-Grenadier-Garde zugleich mit der städti« schen Ourgrrmiliz versehen. Den ,5. October wird endlich auch hier der, von hen hiesigen Einwohnern so sehnlich erwartete Friede, verkündigt. Den i^. und 19. November verließen sämmtliche sächsische Truppen Preöburg. Vor dem Abmarsch derselben, wurden sowohl die, aus Brettern und Stroh' in drin vor der Natschdorfer Linie errichteten sächsischen Kagcr, befindlichen Hütten und Baraken, als auch auf Befehl des französischen Befehlshabers der Artillerie, I^nrikniöicrc, die hiesige Schiff- uild ftieg.nde Brücke, dann die auf der Donali und dem Marchsiuße beiThe' ben, Hof und Marcheck befindlichen brücken, Schisse, Anker und verschiedene« Schiff- und Brüctrnbauholz, endlich in Theben mehrrve hundert Schiedk^rren, Echa^' feln, Krampen lMd verschiedene andere Requisiten, die früher sämmtlich theils die Stadt, theils «Privatleute angeschafft hatten, an die Meistbinhenden verkaust. Die von dem Feinde theils im büürem Grlde, theils ui Früch' ten, Pferden, Monticmigsstücken u. s, w. geforderte Brandschatzung des, innerhalb der Demarkationslinie gelegenen Theils der Pr^sburger Gespanschüft belrug »,506,862 Frailken, wovon zwei Fünftheile Presburg allein, (ungeachtet der ungeheuern Unt^rhaltungsko-sien der feindlichln Truppen durch vier Monate lang) folglich 602,^62 ^/'6 F?anken, odrr nach damaligem Kurs in Bancozetteln, 725,9^ ft. ^5 kr. auferlegt wurden. Um theils diese verlangte Contribution, theils die täglichen Bedürfnisse des ungenügsamen Femurs zu decken, wurde sämmtlichen Bürgern und Hauöiphaberl« ein Zwangsdarlehen, zwar gegen Obligatton, über oh< nr dem Schein einer Hoffnung zur Wiedererstattung, auferlegt, und dennoch beliefen slch nach beendigtem Kriege die Stadlkassa-Schulden auf 2,10^,895 Guld. 5u kr. *) ,9l» den 28. Mai brach in dem Schlosse, wo sich ein Theil der hiesigen Garnison befand, auf eine lmbekamne Weise an mehreren Orten zugleich Feuee aus, welches das mit Ziegeln gedeckte Dach ergriff, und weil .die schleunige Hilfe vereitelt wurdr, nicht mehr gedampft werden konnte. Durch den von Norden gegen Südwest wehenden Wind, strömte die Flamme vom Schlöffe wie ein Strom herab, und ergriff die an dem Fuße des Berges dicht angebauten Häuser des Zucker-mcmdels mit einer solchen Gewalt und Schnelligkeit, daß sogar der nahe Donaustrom kein Rettungsmittel bieten konnte. Sieben und siebenzig größere und kleinere Geväude, darunter ö Brauhäuser und 9 Menschen wurden ein Opfer dieses Brandes, dessen Schaden man auf 2 Millionen Gulden geschätzt hat. Welche Zerstörungen derselbe auf dem Schlosse selbst angerichtet habe, davon zeigen leider, die traurigen Überreste dieses. *) Siebe, ble auf bem Landtage i»li lm Dezember den vtlsammllten ungr. Ständen fruchtlos eingereichte Bittschrift be« hiesigen Magistrats und der Bürger« fchaft, wegen einer lelcht mögllchen und dem G«i«t der ungr. Verfassung nlcht widersprechenden Unterstützung und Aufrechterhaltung der, seit H Jahren, durch dle Lasien des Krieges und andere wibrlge Zufällt so d«rt gedrückten Stadt. "^ 309 "" tn der vaterländischen Geschichte so merkwürdigen Ge» bäudes. i8i» im August wurde von Sr. Majestät hier ein Landtag ausgeschrieben, dem die Verhandlungen über die Einführung des neuen Fmanzplanrs, d^r die Herabsetzung der bisherigen Bancozettel auf das Fün^t" iheil ihres vorigrn Werthes, und die Einwechslung der-selben gegen Einlösungsscheine, bezweckte, vorzüglich zum Grunde lagen. *) ,Ni3 im Februar stieg das Wasser tm Donaustro« me zu einer so ansehnlichen Hähe, daß sogar in der Lorenzergasse und in der Gegend dcs Fischerchores mlt *) Hier 1st das Ver^lcknlsi sämmtlicher kanb,^?, die von jeder ln «Vresburg sind gehalt«n worden: Gigmund, lm Jahre 14", '43Z« Lablslcn,«, '4fZ; Vlarla, Wittwe Ludw!g« II., 1526; Ferdinand I., »5Z6, ,5)7, ,F4?, . ,544, '5Zo, '55Ä, ,554, >555, 1556, ,HH?, ,5FY/ 156.»,: MallmlUan, »566, '567, »568, !H<5p, ^?a l,n FFY.?, 1795, 'H96, ';y7, Üy«, lsyy, 160a, I60Z, I604, >6c>z, ,6a«; Mathias II., ,60z, 1609, 16,3, l6,8; Ferdinand II., ,6Zo; Ferdinand III., 16)7 . ,646, ,649 , »655; Leopold I., »659, ,662, »so?; Joseph i-/«8; Karl I!I. 1712, l7»4, »7>F, 1722, '7»Z, !?28/ >?«p;Mai rla Theresla, ,74,, ,7,1, ,764 >ml> '?6Z; kiopoll» II., 179« und »7yl; Se. jeh< »eglerendc Majestät, Franz I., ,796, »go?, »805, l»y8, l^li ;>nd »8l«. Kähnen gefahren wcr5rtt konnte. Die Hemmung dez Muhlauarmes durch ungeheure Eisblö'cke, rcrursachte eine ähnliche Überschwemmun«; im Blummthale, wo an den niedern Hqusern, das Wasser bis an die Fenster reichte, und einen förmlichm Hce zu bilden schien. i8i5 im Mär^z ist der König von Sachsen mit der Königinn und Prinzessinn Auguste in Presburg eingetroffen, und nebst einem Gefolge von mehr als ^o Personen im Primat''ala.eba'u5e auf dem Iohannesplatze abgestiegen; und im Mai sind Te. Majestät mit ihrem Gefolge wi."dcr van Hresburg nach Ihren Staaten abgereist ; nachdem Eie hier, wie es schien, nicht ohne Vergnügen an den freundlichen Umgebungen dieser Stadt, aber auch nicht ohne Schmerz ihrer verwaisten Unter« thanen, bcinahe drei Vfonate lang verweilt haben. — Tags vorher hatte das hiesige Off.'ziercorps und eine Deputation des läbl. Pr^bllrger Komitats und der hiesigen Stadtbehärden die Ehre, durch T'c.E^lll'nz Gra.' f^n Leopold pälss, alsObersthofmeister Sr. kö'nigl. Majestät, vorgestellt zu werden. Abends brachte den hohen Gcheidenden die hiesige Bürgermiliz eine Nachtmu^ U,ld ein dreimaliges Lebehoch; XVII. Schloßberg und Zuckermandel^ I'Ingefahr üo^ Schritte wrstwärts von der Stadt, auf einem mehr als ^uu Schuhe über dem Niveau der Do- nau , erhabenen Verge, find die Rumen des einstmaligen königlichen Schlosses , diesem alten Zeugen des bei-nahe Merkwürdigsten, was in unserm Vat?rlande seit 9«ci Jahren geschehen ist. Geht man auf die Entste« hungs- und Grünbungsgeschichte der meisten Städte Cu« ropas zurück, so scheint es nicht unwahrscheinlich, daß dieses Schloß einer viel früheren Zeit als die Stadt selbst angehört habe; wenigstens weiset die Geschichte der lektern keine einzige Spur cmcr spätern Erbauung des Schlosses nach. Was es rinstens gewesen, welche Schicksale e5 erfahren, und welche Bestimmung es gehabt habe, das lrhren die, in der Gesch ich teures, lnirgs, ^zählten Thatsachen. Schade d«ß auch nicht ein einziges Bill> vorhanden ist, das dem Geschichtsforscher ssine Gestalt vor dem Jahre ,635 zu vkrgcaenwärtia.m im Stande wäre. In dieftm Jahre wurde nämlich auf öffentliche Kosten, unter dem damaligen Schloßhauptmann und un-grischrn Kammerpräsidenten , Grafen «Paul li V'.) ?ü!s^, der Ball dessflben in der noch jrkt sichtbaren ^eckigie« Gestalt begonnen, und nach « Jahren glücklich vvllcn-bet. In dem untersten Theil des Schlosses befanden sich Kerferund Weinkeller, im <5rd^schosse Speisekammern, und ein Zeughaus mit verschiedenen alten Krieqsrü" siltngen und Gesandelten; ^. V. der Harnisch Karl V. der Panzer Mathias Oosvimiä und andere Überblcih« sel tartiirischer. ungrischer und fi'irfischer Massen. Die oberen Stockwerke waren für die königliche Familie unl» die hochsirn für deren Gefolge bestimmt. In dem e^ nen der ^ Thürme, der Wolfsthal zunächst liegt, wn?' ben dce 5!eschs?ll'Nodien: als Krone, Szepter, Mantel, u. s. w. aufbewahrt und von 2 Kronhütern und einer Wache von 5o Mann ungrischer und eben so viel österrei-Lt-iscbrr Infanteristen bewacht. Im Jahr 176a wurde daS Sck'loß durch ein neues, modernere« Gebäude ge» gen dir Stadt zu, für die Königinn Malia Theresia vergrößert, und die innere Form desselben, ohne dem Wesentlichen zu schaden, durch die kostbar? Einrichtung dera^ss^lt verändert, daß es diejenigen, die dieses Schloß ln seinem Glanz gesehen naben, nicbt befremden kmk> der jedesmalige Schloßhauptmann noch das Recht und die Gewalt hatte, nach feiner Einsicht, die Befehle zur Vertheidigung und Befestigung gegen die Angriffe der Feinde zu ertheilen, und sämmtliche Anstalten zu lei-ien, und selbst anzuführen, dürfte, bei dem gänzlichen Mangel zuverlässiger Nachrichten, schwer werden. *) iOem es Vergnügen gewährt, bas Sonst unb Jetzt biescs königlichen Wodnsltzes mit elnand'er zu vclglci« then, der l«se dle genaue Beschreibung der damalt, gen inneren Elnrlchwng desselben en, haben noch ein eigenes Ge^ richt unter sich, das aus den» Rabbiner, zwri geschwor, nen Juristen oder Schriftgelehrten, einem Adjunkten, /l Beisitzern, einem Kassirr, einem Buchhalter und 2 Beglaubigten besteht. Zum Behuf des jüdischen Got- ' tssdienstcs ist ein Tempel auf dem Schloßberge und eine Schule für Knaben und Madchen. Für kranke Bürger auf dem Schloßberg? unbZu-lkermandel ist sehr nothdürftig durch ein Hospital gesorgt, das keinen sichern Fond hat, und nur durch milde Beitrage und wöchentliches Almosenabsammeln er« halten wird, und höchstens 3 — ^ Kranke zu erhalte» im Stande ist. Desto besser und reichlicher ist da6 Iu-denspital bedacht, das blos von Israelilrn und für deren Glaubensgenossen erhalten wird, und wo jährlich eine beträchtliche Anzahl armer Kranker fremder unt> einheimischer aufgenommen und wahrhaft samaritisch, verpflegt »vird. Es hat drei Spitalvater oder Vorsteher, und einen, oder nach Erfordrrniß auch mehrere, Kranken-, wärter. Untee den hiesigen Bädern zeichnet sich eines, zun» blauen Schlüssel genannt, auf demZuckermandef, dul,ch seine Nettigkeit und Reinlichkeit so rorlheilhaft aus, daß keine» der städtischen mit demselben vergli» chen werden kann; weshalb es auch häufiger als jene besucht wird. Die Gtraßm find gepflastert, und die dazl» ersor-derlichen Steine werden m dem angränzenden Steinbruch «M Zuclermandcl gehrochrn, der noch lange hwaus hü^ länglichen Vorrach enthält, da der ganze B?rg, der die Kette des Gebirges, auf welchem das Schloß liegt, bildet, aus festem Granitlager besteht, und den Haus" inhabern sehr gute FelsenkeNrr gewahrt. Die, von soliden Baumaterialien erbauten Hau, ser sind größtentheils stockhoch und von einer Form, die sich von den Häusern in der Stadt wenig unterscheidet; diejenigen ausgenommen , die am AbHange des Ber» ges ohne Symetrie und Ordnung wie Schwalbennester, unter und übereinander angebaut sind, und wo beinahe in jedem derselben eine Bierschenke befindlich ist, eine Einrichtung, wogegen nichts eingewendet werden könn" Freihäuser — die dieselben Hri-vilcgien genießen, wie daS sogenannt«' Weißmönchhaus — (S. '33) in der Langengasse. Die Einwohner sind Deutsche, und rücksichtlich ihrer Herkunft gemischter als in der Stadt, da eg un-gleich leichter ist auf dem Schloßgrunde als in der Stadt eingebürgert zu werden. Die Bürger leben vom Handel und Handwerken; hinsichtlich der Menge zeich» nen sich die Geschtvr- und Bauholzhändler, die ihren Handel auf der Donau betreiben, vorzüglich aus. Sonst eMirte'hicr auch eine Bürgermiliz; diese besteht nicht M?hr, obgleich die Bürger dcr Verbindlichkeit, den Wachendienst , wahrend der Abwesenheit des Militärs zu versehen, nicht enthoben sind. Die auf drm königl. Schloßarund? und Zucker-mandel bestehenden bürgerlichen Gewerbe und Hand" werker smd: Apotheker - " l Oelbgießer - i Vindrrmeister - 4 Glaser 2 Buchbinder - 2 Goldarbeiter K Vräuer 3 Geschirr- unbHolzha'nb - Bürstenbinder ler - Drechsler 2 Greisler und Kässsecher 6 Chirurgen 5 Handschuhmacher . 6 Visenhll'ndler Hafner i Flaschner I Hufschmiede - 2 Fleischhauer 2 Hutmacher - K Fleischselcher . 3 Instrumentmache? « » «" 3l Hammmacher - 2 Silberarbeiter Kirschner . - 7 Siebmacher - - » Knopfmacher. . 1 Spezrreihanblungen Lederer . > 1 Stärkmacher - - I Maurermeister - 2 Strumpfwirker Muplsteinhauer - ^ Taschner ; Nagelschmied > ^ Tischler Perrückenmacher - 2 Tuchmacher - - Sattler - - 4 Uhrmacher - - 3 Schiffmeisier - - 4 Wagner - 2 Schwarzbäcker - 1 Weber - 5 Seifensieder - - K Weißbäcker - 8 Schlosser > . 6 Zcugschmied . - » Schneider » - 21 Zimmermeister Vchuhmacher » I2 Zischmenmachet 8 Seilermeister - 1 Zuckerbäcker - - » Der Volksbeschreibung > >om Jahre 1765 zufolge Häuser am Zuckermandel 8? — — Schloßberg » ^ » 152 Bürger insgesammt . . » » 26^ Juden am Zuckermandel " . - ii5 — — Schloßberg ,562 Gämmtliche Einwohner ee5o Im Jahre i3iä: Besteuerte Häuser » « « Curien oder Freihsuser Familien - , . »202 Preß burg, »622. Gedruckt bei E^rl s. Snischl!?. Weiblich - - - - -l - 2710 Mannlich - » - ^ . - 23^1 Juden von 1 — 17 Jahren - - > 42g — verheirathete . - . - 2c»5 — ledige.....9s (?) — über 40 Jahren , - > 918 X Inhalt. F.. Abschnitt: Geographische un physische Lage. Standorter, die i)le schönste Aussicht gewähren. Größe. Flusse. Klima. Trinkwasser. Boden. Pro, dukte. Landwirthschaftlicher Zustand. - - R II. Abschnitt: Merkwürdigere Grbäude der Stadt und Vorstädte. Ehemalige und gegenwärtigeTho» re. Zahl der Gassen und Häuser > - - 7a III. Abschnitt: Kirchen und Klöster - ^ «2 IV. Abschnitt: K. K. Militärbranchen, und königliche Civil-Amter . . 5 . 106 V. Abschnitt: Der Stadtmagistrat . ^ 550 VI. Abschnitt: Anstalten zur öffentlichen Si» cherpeit und Vequemltchkeit - - - iiä VII. Abschnitt: Anstalten der Wohlthätigkeit ,36 VIII.Ab schnitt: Lehr-und Erziehungsanstalten i^3 IX. Abschnitt: Hilfsmittel des Unterrichts und der Bildung. B,oliocheken. Buchhandel. Leihbibliothek. Buchorucfcreien. Zeitungen. Hunsi-handel ^ - - - - - -,57 XI. Abschnitt: Volksmenge. Sprache. Kleidung. Bürgerliche Gewerbe. Bürgermiliz. Gittenge-n^ilde von Prrsburg., - - » - »92 XII Abschnitt: Handel. Fabriken. Jahr- und Wochenmärkte. Marktpreise ältere und neuere Schissfahrt auf drr Donau. Konsumtion. - 2»2 XIII. Abschnitt: Kirchhöfe. Begräbnisse. Ge» sundhelts- und Krankhettszustand der Stadt. Herrschende Krankheiten. Geburts-, Todten-Trauungslisten - - - - ,222 XIV. Abschnitt: Öffentliche Spektakel. Belu» stigungsörter und Vpazieegänge . - . 22g XV. Abschnitt: Entferntere Umgebungen von lpresburg >....» 239 XVI. Abschnitt: Geschichte uonPreSburg - 256 XVII. Ab schnitt: SchloßhergundZuclermandel 310 ""b