Mo« IV« Wöchentlicher Auszug von Zeitungen Laybach den 22ten Jan er 1783. Um den Vonlang drey?r Littern Seine Renten zu verfuttern, Dieß kom.i'.t mir vor/ Thut nur ein Thor. Star hat ein Prädikat genommen, Wozu? — War er nicht schon Vor langer Zeit Herr von ? Ein Herr — der vonVevstand aekomen Riagenfurt den zten Iäner. ^hro königl. Hoheit die Durch-^ üulchttgste Erzherzoginn wurde am Vorabende des Festes der heil. 3 derN^^s ewe" hitzigen Kathar oergestalt überfallen, daß nur durch :w-.^ ^"Zft angeordnete, und noch zweymal wiederholte Aderlaß der an-drmgenoen Gefahr vorgebauet we -den konnte: fett diesen Taq haben d.e Umstände sich dergesta>t7eb ssm b?n '^d" gesicherten Hofnung le-r ^^^l^lbe durch unzatzlba-^awen umf"'b wo nM nach dc,^ ranzen Umfang unsrerDankbeMrde, wenigstens nach den Maaß unsrer beschrankten Kräften verehren zu können. Am lyten Christmonat im abgewichenen Jahre, gefiel es dem Durchlauchtigen Prinzen Ferdinand von Würtemberg jeine Andacht zu verrichten , zu welcher Absicht der zu Arriach angestellte Pastor Hagen geruffen, und sodann am obbenann-ten Tage in dem Hause Sr. Durchlaucht den Privat-Gottesdienst hielt, wobey der Freyherr von Sandrart und einige Domestiquen ebenfalls ihre Andacht verrichteten. Ainev aus den «ach Gr^n übersetzten Rarntner, der ein Liebhaber der Dichtkunst ist, hat seinen Freunden folgende Verse zur Beurlaubung zurück gelassen. Mein Glück ist lange nicht so groß, wie es wohl scheint, Dieß Auge sagt es euch, das Ab- s.hiedsthranen weint, Die Hoffnung zeigt sich zwar mit lächelnden Gebärden, Grätz — spricht sie — ist der Ort, wo du kannst glücklich werden, Nur Gratz ? — Warum nicht hier in meiner Vaterstadt? Die mich als Kmd geliebt; als Kind genahret hat, Hier, wo Zufriedenheit im Eintrachtstempel wohnet, Wo selbst Thcresens Zweig auf treuen Herzen thronet, Hier Freunde!-------Doch genug: Gott selbst entwarfmein Loos, Der Glück und Unglück wiegt. Er fand es viel zu groß Mein Glück, und schnitt es zu. Ich folge seinem Willen, O! möcht er meinen Wunsch, der euer ist, erfüllen! Wenn er der Lebensfrist der Fürstin, die euch liebt, Und eure Mutter ist, nur spate Dauer giebt, Dani habt ihr Glück genug — dann kann ich ruhig scheiden , Der Mariannen hat, ist immer zu beneiden. St.^ Italien. Von den barbarischen Pferde, welche der marokanische Gesandtt zum Geschenke für den Kaiser und de Erzherzog Großherzog mitgebracht hat, sind am 17. v. M. die für Se. K. H. bestimmte Stück nach Pift geführt worden; di: übrigen sollen tingeschift, Und nach Wien gebracht werden, lieber den Frieden dc^en Bedingungen uud Folgen. Herzlich gern wollte ich meinen Lesern, so wie schon alle Kollegen gethan haben, den tröstlichen Trompetenstoß machen: es ist richtig Friede, unterzeichneter Friede; der König von Frankreich hats am isten v. M. Abends beym Ausgang aus der Vesper seinem Hofe öffentlich, erklärt — ebenfalls zu trommeten ; halte ja das Luiienu äe ?3ri3 st gut als d^e andere/ und wünsche gewiß den Frieden selbst so redlich als einer. Allein am besagten 15. geschah eigentlich stlist nichts , als daß Herr Oswald m Betreff der Negoziation mit Amerika Nachts um ic, Uhr einen Kourier von London erhielt, dem am an-dem Mittag 2 andere ebendaher an den Grafen Vergennes und an Hrn. Fizherbcrt nachkamen, und über deren Inhalt am 16. noch sehr spät im französischen Staatsrath berathschlagt wurde. Mit der wichtigsten Neuigkeit für die Menschheit will ich heute meine geehrte Leser unterhalten. Die heilige Toleranz schreitet so festen Fusses , über Europa einher, daß nun selbst in Spanien, in Spanien selbst! am Z.November von allem Volk entgegengejauchzt, der kön. Proklamazi-on ausgieng, daß hinfort in allen Staa? Staaten dieser Monarchie alle Frem-! de, welcher Religion sie auch zugethan scyn mögen / auch die Juden nicht ausgenommen/ ohne Widerrede aufgenommen werden sollen. Zugleich werden zum Veßten der Na-zionalerziehung die beßtcn Verfügungen getrosscn, und solche' aus den Händen dcr OrdensgeistliHkeit genommen ; und da neben diesem Streben zur Aufklärung cmpor der Drache Inquisition nicht stehen bleiben kann, so hat der König dessen Höhle wohl mcht namentlich cinge stürzt^ aber doch mit mehrerer Gütt eben so viel gethan, da er am 4ten November den Gr^sinqumtorcn, D. Ludwig Bettran, in sein Erzbißlhum ^alamanka, seine Untergeordnete aber in andere entfernte Städte verwies / und ihnen verbot, ihre In-quisiwrentitel ferner zu führen ^ zu gleicher Zeit auch allen Kapiteln im Reich befahl, den Ertrag Verschiß dencr bisher der Inquisizion zustehenden Pfründen künftig an die Kassen dcr neu zu reformirenden 12 Akademien abzuliefern, welche auch ausserdem noch durch die unermeßlichen Güter eingezogener Katthauser- und Benediktinerklöster, so wie noch durch emcn Fond von loMillionen Realen, dcn der Monarch auf die Einfthran-wng stlner Jagden und Stierge-scchte anweist, reichlich begabt sind. — O! nun fehle Karlo? dem III. im-merhtn dle Mauerkrone eines überwältigten Gibraltars! der Eichen-tranz, den er sich von einem aus det ehernen Fessel geretteten Batcrlant verdlene. Diese Stadt war lezchin inSchre-ken und Aufruhr durch einige Wel> )er des Bey zu Tunis ger.ttden, welchen die Pforte Erlaubniß gegeben hatte, hier Rekruten zu werbm. Es waren zu Anfang vorigen Monats einige Rekruten hier eingetroffen, weiche, nachdem sie sich zu ohngcfehr 30Q andern, die sich schon in diestv Stadt befanden, geschlagen hatten , anficngen, zwischen den inten und istcn gedachten Monats Truppenweise in dcr Stadt und dcrcn Ne-sicr herum zu ziehen und allerley Unfug m treiben. Die unzüchtigen ^ Weibspersonen, so in den Städte gefangnissen eingesperrt stiftn, wurden herausgenommen und von ihnen in die Gärten gebracht, ohne daß der Musselin das Herz hatte, sie zurück zu fordern; die Gärten wurden ververwüstet , die Gärtner gemißbandelt / die Türkischen und Griechischen Hausierer, ohne Unterscheid, bestoh-len und geplündert, und die Ruhe dcr Bürger Tag und Nacht durch Schießen und Furcht vor Brand ge-stöhrt. Paris, vom 24. Dec. Die Hofzeitung enthalt heute den ausführlichen Bericht von dem Verlust des Kriegsschiffes Scipio, und werden selbst die Feinde dem Ritter Grimoard die Ehre zugestehen, daß er meisterhaft manouvrirt, um sich, von 3 feindlichen Schiffen loszuma- > chen. Das Schiff scheiterte eM .bey dem Einlaufen in Vie BuM ^Port a l'Anglois auf einem nnbe- kann- kannten Felß. Als der König diese Nachricht erhielt, saften Se. Ma-/ M // Ich habe ein Schiff vcrloh-ren, es ist wahr, aber der brave Mann, der es kommandirt, bleibt «mir, das ist genug " — Zum Trost über diesen Verlust sagt man, Sir Eyre Coote habe in Ostindien das Schicksal des Gen. Bourgoyne gehabt. Dreßden, vom 28 Dec. Eshat dem Allerhöchsten gefallen Ihro des Prinzen Antons Durchl. Frau Gemahlin, Frau Maria Charlotte Antonie, gebokrne Königliche Prinzeßin von Sardinien :c. Hoheit, diesen Morqen drey Viertel, auf fünf Uhr, so wie zu Ihro Chur-fürstl. Durchlaucht, unsers gnädigsten Herrn und des ganzen hohen Churhauscs, als insbesondere Dero Durchlauchtigsten Herrn Gemahls, innigsten Leidwesen, auch allgemeinem Bedauern sämmtlicher getreuen Einwohner, an den Pocken aus dieser Zeitlichkeit abzufordern. Todtenverzeichniß. Nro. 50. den 13W! Ienner in der Krakau, dem Jakob Mischitz, sein Sohn alt 3 Jahr. Nro. 151. bey St. Florian, den i4tm Ienner, Johanna Doterin/ alt 36 Jahr. Nro. sy.^'n Krakau/dsn?6.5^rn-ner, dem Scheaer, Zimmermann, sein Kind Maria, alt 2 ein bald Jahr Nro. 26. vor dem deutschen Thor, den i6.Icnner, dem Martin Grosche, Zuchtknecht, sein Kind,alt 8 Wochen» Nro. 71. hindern Schloßbera, den 17. Ienner, dem Anton Schager, Taglöhner, sein Kind, alt7 Monat. Nro. 17. in der St. Petersvorst. den iy. Ienner, dem Hrn. Kräschbo-ka, bürgcrl. Geibermeister, sein Heib Maria, alt 52 Jahr. Nro. 64. nächst denen Distalceat. den 19. Ienner, Magd. Betrischkin, Gastgebin , alt so Jahr. Brodgewicht. ^.aut öcr mit izten Dec. i782.besche henen ?cusrechnung, solle künftighin pr. 1 kr. ^.w. Wägen. st'f L. Q Die Mundsemmel -,— 52 Die orä. Semmel -l — 72 Schorschiyentaig. Das Label pr. 2 Batzen 2 22 2 Das Label pr. 1 Batzen in i Ablaß-oder Machungstaig 1 Labcl pr< io Sold - 293 i Label pr. s Sold - 142 Gedruckt in der Kleinmayrischen Buchdruckerey ^ log« in der St. Petersvorstadt Nro. 9 l.