j/ERFASST VON Benjamin Possanner edler v. Ehrenthal. pESPROCHEN VON Dr. Victor Leitmaier. (Kjp.ie bleifchvver dichtgeballte Wolkenfchleier Des Himmels Blau, der Sonne Strahi verhiillen, Vom Sturm gepeitfcht der Regen niederftromt, Der klare Bach getrubt und wild gefchwollen, Das Weltall froftelnd, gramlich und verdiiftert, Das Auge nichts erblickt, als fchwarz und grau — So lagen Oeftreichs Volker einft im Banne Der blaffen Furcht vor Schergen, vor der Ruthe, Die fchlechtberathene Gewalt erhob. Das Mifstraun, finftrer Argwohn — bole Tiicke, LilVge Heuchelei und Sklavenfinn erzeugend — Bedriickten Geifl; und Herz, — ein fchwerer Alp! Wohl gab’s noch ein Afyl fur Geifl: und Herzen, Wo ungefproch'ne Sehnlucht und Verlangen Nach Erlofung — fich in Ton und Lied ergofs! Doch, was auch Philharmoniker gefungen, So heifs erregtes, tiefgefiihltes Sehnen — Es war gefehnt, geftihlt — doch keine That! Da ftanden auf, die Zukunft klar erfaffend, Des Geifterkampfes eng verbriiderte Genoffen Und fdivvangen kiilin des Geiftes Schwert: dasWort! Voran ihr Kuhnfter, unfres Landes Sproffe, Voran ihr Starkfter, Blut voii unfrem Blute, Krains geift’ger Sieglried: Anastasius GrunJ Er waget, mit vernichtender Satyre Der uberniuthig Uebermacht’gen Mark zerfdnnetternd, Die Frag’: Darf ich To frei fein, frei zu fein? Darob ergliiht die Geifter fich erheben — Die Schergen, fo die Dicken und die Dtimien, Sie ftehen rathlos — Ituinm — entfetzt — gelahmt. Da fchmilzt im Hauche unbewehrter Jugend Der Feffeln Kitt, gemilcht aus Blut und Thranenl In \viiftes Chaos fturzt die Tyrannei. — . Und wie er (pater dann als Mann gerungen, Im Rathe ftets ftir Redit und Licht im Kampfe, Auf Klio's Tafeln fteht’s, in ew’ger Schrift. Drum feiern heute Laibachs Kunftgenoffen Den Meifter freien Wortes, geift'ger Thaten, Krains geiffgen Siegfried: Anastasius Griin!