Hügelgräber und Herrschaftsbereiche im Ostalpenraum Paul GLEIRSCHER Izvleček Abstract Vzhodnoalpski prostor je doživel v starejši železni dobi gospodarski razcvet, ki je bil povezan z najdišči surovin in z njihovim izkoriščanjem (železo in sol, verjetno tudi svinec in zlato). Za ugledne pokojnike so v bližini višinskih naselbin zgradili manjše (premer do 9/10 m), srednje (premer do 15/20 m) in velike gomile (premer pribl. 40 m). Iz njihove kombinacije, urejenosti v skupine in števila je mogoče osnovno sklepanje o tipih grobišč, ki hkrati nakazujejo regionalno razporejenost pripadajočih višinskih naselbin ter njihovo vrsto: sedeži ime-nitnikov, gospostvena središča srednje ravni, ali sedeži kraljev (reguli). Avtor postavlja vprašanje, v kolikšni meri sta v času starejše železne dobe Judenburg/Strettweg in pozneje morda Lamprechtskogel/Waisenberg-Važenberk nadomestila gospostveno središče na Burgstallkoglu v Kleinkleinu, ki je sprva vse prekašalo, ali kakšna vrsta politične odvisnosti bi tedaj lahko obstajala med jugozahodno panonskim prostorom in notranjealp-skim. Na avstrijskem Koroškem se poleg tega na beljaškem pa tudi velikovškem območju kaže neke vrste ukinitev gospostve-nih naselbin v železni dobi, pri čemer pa so tako na Kanziani-bergu/Škocjanski gori kot tudi na Lamprechtskoglu gradili gomile še v poznohalštatski in zgodnjelatenski dobi. Na Lamprecht-skoglu je nastala okoli 500 pr. n. št. celo še razkošna gomila (Waisenberg/Važenberk). Ključne besede: Vzhodnoalpski prostor, starejša železna doba, razprostranjenst in razporeditev tipov gomilnih grobišč, gomilna grobišča in nadzor prostora The Early Iron Age was connected with an economical boom within the eastern alpine area, which was based on the exploitation of various raw materials (iron and salt, probably lead and gold too). In the near of hill-settlements there have been erected tumuli of small (dm. up to m 9/10), middle (dm. up to m 15/20) and extraordinary dimension (dm. about m 40) for deceased people with a certain social rank. Their mixture, their arrangement in groups and their number draw out in a first step types of tumuli-cemeteries, which demonstrate at the same time the quality of the connected hill-settlements as settlements of masters, of commanders of a middle level or of kings (reguli). Further there araise the questions, if the highly dominant kings-settlement on the Burgstallkogel of Kleinklein could have been superseded within the Early Iron Age by Judenburg/Strettweg and later on by Lamprechtskogel/Waisenberg and of which type the political dependence might have been in those times between the areas of southwestern-pannonian and eastern alpine areas. In Carinzia there is furthermore to recognize in the area of Villach as well as Völkermarkt some form of supersession within the local Early Iron Age hill-settlements. Near Kanzianiberg as well as near Lamprechtskogel there have been erected tumuli although during late Hallstatt and early La Tene-Period, near Lamprechtskogel about 500 BC even a kingsize tumulus (Waisenberg). Keywords: Eastern Alpine Area, Early Iron Age, distribution and arrangement of types of tumuli-cemeteries, tumuli-cemeteries and the control of space Wenn im folgenden ansatzweise Fragen der Typologie und Aussagekraft von Hügelgräberfeldern im östlichen Alpenraum nachgegangen werden soll, so werden dabei weder der Forschungsstand noch die Problematik der vielfach längst erfolgten Einebnung und/oder Beraubung dieser herausragenden Denkmäler aus der älteren Eisenzeit übersehen1. Der wirtschaftlich und kulturell damals eng verbundene alpine Kleinraum lag zwischen den Siedlungsgebieten der (Proto)Räter in den mittleren Alpentälern, der frühen Kelten im nördlichen Alpenvorland, der verschiedenen Grup- 1 Diese Ausführungen entwickeln ausschnitthaft Gedanken weiter, die 1999 auf der Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte in Voitsberg zum Thema "Wirtschaft, Macht und Strategie" vorgetragen wurden und die noch immer nicht im Druck erschienen sind. Abb. 1: Hügelgräberfelder im Ostalpenraum, versuchsweise gegliedert nach kleinen, mittleren und Prunkgrabhügeln. Entwurf P. Gleirscher, Umzeichnung H. Mühlbacher. Sl. 1: Gomilna grobišča v vzhodnoalpskem prostoru, poskus delitve na majhne, srednje in knežje grobne gomile. Zasnova P. Gleirscher, risba H. Mühlbacher. pen der pannonischen Hallstattkultur im Osten sowie der Veneter und der (Unter)Krainischen Hallstattkultur im Süden und sollte in spätkeltischer Zeit in seinem Kernraum unter der Etikette norisch aus der Anonymität der Urgeschichte heraustreten. Sein wirtschaftliches und kulturelles Aufblühen während der älteren Eisenzeit hing mit der Ausbeutung der Eisenerzlagerstätten um Hüttenberg und um den Erzberg sowie der Salzvorkommen am Hallstätter Salzberg aufs Engste zusammen, sei es in Form von Gütertausch, Durchreisegebühren oder Erträgen aus Durchreisebegleitung. Für den Kärntner Raum ist zudem an Bleiabbau und Goldgewinnung zu denken, ohne dass dazu nähere Daten vorliegen. Die eisenzeitlichen Grabhügel im Ostalpenraum (Abb. 1) wurden jeweils für eine Einzelperson errichtet, auch wenn es in begrenztem Umfang Mit-, Nach- und Nebenbestattungen gab. Die Anzahl der Hügelgräber bleibt mit Blick auf die zu erwartende Gesamtzahl der Verstorbenen gering. Demnach haben alle Verstorbenen, für die ein Grabhügel als Monument errichtet wurde, einen nennenswerten gesellschaftlichen Rang besessen, bis hin zu der in Prunkgrabhügeln beigesetzten Spitze der Gesellschaft. Die Hügelgräber gehören größtenteils dem älteren Abschnitt der Eisenzeit an, dem fortgeschrittenen 9. bis frühen bis mittleren 6. Jahrhundert v. Chr., im Kärntner Raum (Führholz/Waisenberg und Kanzianiberg) auch deren jüngerem Abschnitt. Der Beginn der Hallstattkultur wird im Ostalpenraum verschiedentlich zu spät angesetzt und mitunter als spät- oder spätesturnenfelderzeitliche Periode missverstanden. Der Datierungsansatz für den Beginn der Hallstattkultur könnte in der Tendenz nach wie vor weiter in Richtung 9. Jahrhundert v. Chr. zu modifizieren sein (vgl. richtungsweisend Gabrovec 1966, 29ff. und 1976 [Beginn der Hallstattkultur mit der Stufe Ljubljana IIa um 800/750 v. Chr.]; ähnlich Dular 1994, 183f. mit Abb. 2 und 1999, 133ff. mit Abb. 9 [Beginn der Hallstattkultur um die Mitte des 8. Jahrhunderts v. Chr.]; in der Tendenz früher Teržan 1987a und 1990, 203 Abb. 55 [um 800 v. Chr.]). Eine gravierende Zäsur, die mit dem Vordringen skythischer Gruppen in den mittleren Donauraum und dessen Auswirkungen, in deren Sog offenbar auch das Ende vieler Hügelgräberfelder verknüpft ist, datiert ins 6. Jahrhundert v. Chr. (Teržan 1990, 203f. u. 204ff.; Gleirscher 2003c. -Anders etwa Unterkrain: Dular 1999, Abb. 9). Man wird dabei kaum daran denken wollen, dass aus wirtschaftlichen Gründen die aufwändige Art der To- tenfürsorge aufgegeben worden wäre (Tomedi 1997, 67f.). Derlei könnte allein die Ausstattung betreffen, keinesfalls aber die Grabhügelschüttung. Die Grabhügel wurden demnach weitestgehend im Laufe von rund 250/300 Jahren errichtet. Der abzuschätzenden ursprünglichen Größe nach werden im folgenden grobmaschig drei Kategorien unterschieden: kleine Grabhügel mit einem Durchmesser zwischen ca. 4 und 9/10 m, mittelgroße Grabhügel mit einem Durchmesser zwischen 9/10 und 15 m, vereinzelt bis zu 20 m, und isoliert gelegene Großoder Prunkgrabhügel mit einem Durchmesser von rund 40 m. Die Unterscheidung verschiedener Hügelgräberfeldertypen sowie deren Lage zueinander führt zur Frage nach kleinregionalen Herrschaftsräumen, die im alpinen Raum durch die geographischen Voraussetzungen wesentlich mitbestimmt ist bzw. erleichtert wird (vgl. für Kärnten Gleirscher 2001b, 211 mit Abb. 2). Alle Einschätzungen zur Laufzeit und zum gegenseitigem Verhältnis der anzuführenden Gräberfelder und Höhensiedlungen sind in jeglicher Hinsicht den verfügbaren Daten entsprechend als variabel einzuschätzen, dürften gesamthaft und statistisch betrachtet aber dennoch grundsätzlich aussagekräftig sein. Im Weststeirischen Hügelland befindet sich in heute absolut abgelegen erscheinender Lage am Alpenostrand das eindrucksvollste und größte eisenzeitliche Hügelgräberfeld im Ostalpenraum, Kleinklein (Abb. 2), mit der zugehörigen Höhensiedlung am Burgstallkogel (Dobiat 1980; Teržan 1987b und 1990, 137ff.; Kramer 2000; Hack 2002; Abb. 2: Situationsplan zu den Hügelgräbern um den Burgstallkogel in Kleinklein (nach Gleirscher 2001a, Abb. 10). Sl. 2: Situacijski načrt grobnih gomil okoli Burgstallkogla v Kleinkleinu (po Gleirscherju 2001a, sl. 10). Bernhard, Weihs 2003. - Zur Siedlung Dobiat 1990; Smolnik 1996). Das aus verschiedenen Nuklei zusammengewachsene Gräberfeld umfasste einst einige hundert Grabhügel kleinerer und mittlerer Größe, auch mit bemerkenswert qualitätsvollen Beigaben. Vier isoliert im östlichen Vorfeld des Burgstallkogels gelegene Prunkgrabhügel, durchwegs Männergräber mit Frauen, stehen untereinander in einer zeitlichen und damit wahrscheinlich in einer Art dynastischen Abfolge. Das Gräberfeld um den Burgstallkogel vermittelt gewissermaßen das Bild der Grablege eines Hofstaates. Das im Laufe der Jahrhunderte zusammengewachsene Friedhofsareal um den Burgstallkogel in Kleinklein bietet Beispiele für sämtliche eisenzeitlichen Grabhügeltypen im ältereisenzeitlichen Ostalpenraum. Für den bis heute isoliert erscheinenden Prunkgrabhügel von Strettweg bei Judenburg in der Obersteiermark (Egg 1996b), erneut ein Männer-grab mit Frau, das sich typenchronologisch mit dem jüngsten Grabhügel in Kleinklein, dem Kröll-Schmiedkogel, überschneidet (Stufe Hallstatt D1), ist zeitlich gesehen entweder Parallelität bzw. Rivalität und damit der Ansatz eines weiteren gleichrangi-gen, möglicherweise erst um 600 v. Chr. entstandenen Herrschaftszentrums oder eine nachfolgende und dann ablösende Position zu vermuten. Die kulturell gesehen andersartige Orientierung der Grabbeigaben (Trinkgeschirr) wie auch der Grabausstattung von Kleinklein und Strettweg (Waffenbeigabe), lässt ersteres wahrscheinlicher erscheinen, auch wenn die beiden Fundorte in der Luftlinie gemessen nur 70 km voneinander entfernt sind (vgl. Egg 1996a, 65ff.; Gleirscher 2001a, 98). Etwa auf halbem Weg zwischen Kleinklein und Judenburg wurde am Fuße des Glaserkogels in Wetzelsdorf bei Deutschlandsberg ein kleines Gräberfeld mit rund 15 kleinen und mittleren Grabhügeln bekannt (Hebert 2000; Bernhard 2000). Diese Kombination in kleinen und mittelgroßen Grabhügelgruppen wiederholt sich im östlichen Vorfeld des Burgstallkogels zwischen Graz und Leibnitz entlang der Mur viermal. In Abständen von nur rund 10 km wurden ältereisenzeitliche Hügelgräberfelder bekannt. Sie enthalten durchwegs kleinere und mittlere Grabhügel, wobei de- Abb. 3: Situationsplan zu den Hügelgräbern um den Schlossberg von Wildon. 1 Kainach; 2 Unterhaus; 3 Stocking (fraglich); 4 Ostfuß des Schlossbergs. Entwurf P. Gleirscher. sSl. 3: Situacijski načrt grobnih gomil okoli Schlossberga v Wildonu. 1 Kainach; 2 Unterhaus; 3 Stocking (vprašljivo); 4 vzhodno vznožje Schlossberga. Zasnova P. Gleirscher. ren tatsächliche Anzahl ebenso wenig festzulegen ist wie deren relativchronologisches Verhältnis (parallel, überlappend oder einander ablösend). Dies trifft schon auf den verschliffenen Grabhügel unter der Grazer Leechkirche, 500 m östlich des Schlossberges gelegen, und sein Umfeld zu (Hebert, Lehner 1996, 144ff.). Wegen der römerzeitlichen Überbauung können die Grabhügel aus Kalsdorf, südlich von Graz, nicht näher bewertet werden (Modrijan 1968; Hebert 1993; Hebert, Lehner 1996, 141ff.; Lehner 1996). Im östlich anschließenden Oststeirischen Hügelland wiederholt sich in bereits westpannonischem Ambiente im kleinen Gräberfeld von Gniebing bei Feldbach an der Raab die Mischung kleiner und mittelgroßer Grabhügel (Kramer D. 1984a und 1984b; Kramer M. 1996); es umfasst rund 15/20 Grabhügel. Ohne Prunkgrabhügel aber dicht und relativ zahlreich belegt erscheinen die Grabhügel um den Schlossberg von Wildon (Abb. 3). In Unterhaus am Südfuß des Schlossbergs überragt ein bemerkenswert großer mittlerer Grabhügel, dessen Durchmesser jedenfalls rund 20 m betragen haben dürfte, 13 kleine Grabhügel, deren Durchmesser unter 10 m anzusetzen ist (freundl. Hinweis H. Kern und B. Hebert, Graz). Dem Schlossberg nordwestlich vorgelagert sind bei Kainach der Galgenkogel und ein weiterer Grabhügel (Grubinger 1932), zwei weitere große mittlere Grabhügel, sowie möglicherweise ein derartiger Hügel östlich der Mur in Stocking (freundl. Hinweis H. Eckert, Mellach). Kleine bis mittlere Grabhügel kamen, wie die Steineinbauten zeigen, schließlich neben einfachen Brandgräbern am Ostfuß des Schlossberges ans Licht, die ganz an den Beginn der Eisenzeit, wenn nicht noch weiter, zurückreichen (Kramer M. 1996, 215ff.). Damit zeichnen sich in Wildon mehrere Grabareale mit jedenfalls fünfzig, möglicherweise bis zu hundert Grabhügeln ab, darunter auch große mittelgroße Grabhügel mit bemerkenswerter Ausstattung, die an die Oberschicht in Kleinklein und Frög erinnern. Betrachtet man das wiederum rund 10 km südlich an der Mündung des Sulmtales ins Murtal gelegene Leibnitz (Flavia Solva) mit der zugehörigen Höhensiedlung am Frauenberg, so wird der Blick auf die ältereisenzeitliche Situation durch die Römerzeit erneut erheblich beeinträchtigt (u. a. Kossack 1953; Artner 1996; Hudeczek 2003. - Zum Frauenberg zuletzt Hebert, Steinklauber 1999). In Altenmarkt, am Ostfuß des Frauenberges, wurden Anfang des 20. Jahrhunderts jedenfalls rund 30 kleine und mittlere Grabhügel gezählt, unter denen der Gollikogel, auch hinsichtlich der Grabausstattung, herausragt. Mit bis zu fünfzig oder hundert hallstattzeitlichen Grabhügeln könnte zu rechnen sein. Abb. 4: Situationsplan zu den Hügelgräbern um den Burgberg von Radkersburg/Gornja Radgona. 1 Burgberg; 2 sog. "Für-stengrab"; 3 Podgrad; 4 Hercegovščak (nach S. Pahič bzw. Egg 1986, Abb. 1). Sl. 4: Situacijski načrt grobnih gomil okoli grajskega griča v Gornji Radgoni. 1 grajski grič; 2 t. i. knežji grob; 3 Podgrad; 4 Hercegovščak (po S. Pahiču oz. Eggu 1986, Abb. 1). Murabwärts soll noch Radkersburg/Gornja Radgona (Abb. 4), 50 km östlich von Kleinklein gelegen, Erwähnung finden. Aus einem Grabhügel südlich der Mur wurde eine qualitätsvolle Ausstattung bekannt, die jedenfalls auf einen Grabhügel mittlerer Größe und gehobener Qualität schließen lässt (Egg 1986; Teržan 1990, 340ff.). Dieser Grabhügel befand sich südöstlich des Burghügels, während weitere kleine bis mittelgroße Grabhügel aus dessen westlichem Vorfeld aus Podgrad und vom Fuße des Hercegovščak bekannt sind, was lagemäßig an die Situation in Tscherberg in Unterkärnten erinnert. Am Ausgang des Drautales in das Alpenvorland bzw. an der Verbindung von der Drau an die Mur, nur 35 km von Radkersburg/Gornja Radgona entfernt, liegt gleichsam vis-ä-vis schließlich in der ehemaligen Untersteiermark (Štajerska) am westlichen Stadtrand von Marburg/Maribor über Razvanje die große befestigte Höhensiedlung Poštela (Abb. 5; Teržan 1990, 256ff. [Siedlung] und 307ff. [Gräberfelder]; Egg 1996b, 63). An ihrem Ostfuß wurden beim Ort Habakuk drei Gräberfelder besser bekannt (ein Flachgräberfeld und zwei oder drei Hügelgräberfelder in Lepa ravna), an die mehrere weitere kleinere Grabhügelgruppen bis nach Pivola, dort auch mit qualitätsvoller Ausstattung, anschließen. Gesamthaft entsteht der Eindruck eines zusammengewachsenen bzw. zusammenhängenden Hügelgräberfeldes Abb. 5: Situationsplan zu den Hügelgräbern um die Poštela bei Marburg/Maribor (nach Teržan 1990, 257 Abb. 2). Sl. 5: Situacijski načrt grobnih gomil okoli Poštele pri Mariboru (po Teržan 1990, 257 sl. 2). im südöstlichen Vorfeld der Poštela mit hundert und mehr Gräbern. Entgegen der Siedlung brechen die Hügelgräber, ähnlich der Situation um den Tscheltschnigkogel und um Landskron bei Villlach, mit der älteren Eisenzeit ab. Wendet man den Blick in den inneralpinen Raum nördlich des Murdurchbruchs so fällt am Murknick eine verkehrsgeographisch sensible Zone ins Auge, die einerseits den inneralpinen Raum der Mürz entlang und über den Semmering mit dem Donau- raum bei Wien (Kalenderberg-Gruppe) verbindet und andererseits durch das Palten- und Liesingtal ins obere Ennstal und damit ins Oberösterreichische und nach Hallstatt sowie ins Salzburgische (Süddeutsche Hallstattkultur) führt. Zudem liegen die Erzlagerstätten um Eisenerz in unmittelbarer Nähe. Trotz spärlichem Forschungsstand kennt man westlich von Leoben, aus Hinterberg am Westfuß des Häuselberges, ein ältereisenzeitliches Gräberfeld, das seit seiner Entdeckung als Flachgräberfeld Abb. 6: Höhensiedlungen mit zugehörigen Gräberfeldern in Unterkärnten. Entwurf P. Gleirscher, Ausführung R. Wedenig (1999, Abb. 1). Sl. 6: Višinska naselja s pripadajočimi grobišči na spodnjem Koroškem. Zasnova P. Gleirscher, izvedba R. Wedenig (1999, sl. 1). eingeschätzt wurde (Modrijan 1956, 18ff. und 1963; Jontes 1973; Moosleitner 1980, 220f. - Zur Siedlung Hebert 1996). Wie die großen Steinkisten im Vergleich mit den neuen Befunden aus Kärnten und der Abstand der Gräber zueinander zeigen, muss es sich dabei um ein eingeebnetes Hügelgräberfeld mit kleinen bis mittelgroßen Grabhügeln gehandelt haben, das jedenfalls bis zu 30 Grabhügel umfasste. Eine gleichartige Steinkiste ist aus St. Peter/Freienstein bekannt, am Weg zum Erzberg (Modrijan 1956, 16ff. u. 36). Dieses Hügelgrab liegt im nordöstlichen Vorfeld des Kulms von Trafoiach (Fuchs 1998; Fuchs, Obereder 1999). Ähnliches zeichnet sich um den Kulm bei Aigen im Ennstal, am Weg nach Hallstatt, ab (Kramer D. 1980, 8; Hebert, Windholz-Konrad 2004). Die ostalpinen Erzlagerstätten und das zugehörige Wegenetz erscheinen gut kontrolliert und gesichert. Während weite Abschnitte der Obersteiermark, des oberen Ennstales und des Lungaus wie auch der nördlichen Regionen Kärntens (vgl. Jaksch 1899 [Friesach/St. Stefan] und 1901 [Treibach-Althofen/Bahnhof]), wo Ähnliches zu erwarten ist, noch ohne aussagekräftige Befunde bleiben, sind aus Kärnten entlang der Drau eine Reihe modern nachuntersuchter Grabhügelfelder zu diskutieren. In Unterkärnten (Abb. 6) befinden sich am Nordabhang bzw. Nordfuß des Katharinakogels bei Tscherberg zwei kleine Grabhügelgruppen mit kleinen bis mittelgroßen Grabhügeln und gehobener Ausstattung (Teržan 1990, 191ff.; Gleirscher 1999b, Tomedi 2002, 341ff. - Zum Katharinakogel Gleirscher 2000). Eine kleine Grabhügelgruppe mit einem mittleren und einigen wenigen kleineren Grabhügeln fand sich ähnlich am Südabhang der Gracar-ca-Siedlung am Klopeiner See auf einem kleinen Geländesporn über Grabelsdorf (Gleirscher 1996a, 18ff. und 2004. - Zur Gracarca-Siedlung Gleirscher 1993 und 1999a). Zu seinen Füßen wurde ein Flachgräberfeld ausschnittweise ergraben, das ohne Unterbrechung bis in spätkeltische Zeit belegt wurde (Gleirscher 1996a, 29ff.; Fera, Gleirscher 1997; Fera 1998; Tomedi 2002, 338f. [die dort vorgebrachten Einwände sind andernorts zu diskutieren]). Nördlich der Drau liegt am Südausgang der Erzlagerstätten um Hüttenberg die dominante Höhensiedlung Lamprechtskogel bei Mittertrixen (Abb. 7). Ihr ist ostseitig das Gräberfeld von Führholz vorgelagert, das über hundert Grabhügel vor allem kleiner Größe umfasst (u. a. Wedenig 1999; Gleirscher, Wedenig 2001; Tomedi 2002, 339ff. [nicht R. Wedenig und W. Artner sondern R. Wedenig und P. Gleirscher leiteten diese Ausgrabungen]). Hier wurden bis ans Ende der Hallstattzeit, also bis in die Zeit um 300 v. Chr., Grabhügel errichtet. Während der jüngeren Hallstattkultur, um 500 v. Chr. (Hallstatt D3) wurde im nordwestlichen Vorfeld des Lamprechtskogels bei Waisenberg in isolierter Lage ein Prunkgrabhügel - wie in Kleinklein und Strettweg errichtet für einen von einer Frau in den Tod begleiteten Mann -, vielleicht auch ein zweiter, errichtet (Gleirscher 1994 u. 1996b; Gleirscher, Wedenig 2001, 65ff.). Inwieweit diese(r) Prunkgrabhügel chronologisch und inhaltlich unmittelbar an Strettweg bzw. Kleinklein anzuschließen sein könnten, kann erst nach Abklärung des noch unerforschten vermeintlichen Grabhügels weiter diskutiert werden. Gefäße vom Typus Klein- Abb. 7: Situationsplan zu den Hügelgräbern um den Lamprechtskogel bei Mittertrixen (nach Gleirscher 2001a, Abb. 5). Sl. 7: Situacijski načrt grobnih gomil okoli Lamprechtskogla pri Mittertrixnu (po Gleirscherju 2001a, sl. 5). Abb. 8: Höhensiedlungen und Hügelgräberfelder im Villacher Raum (nach Gleirscher 2002, Abb. 15). Sl. 8: Višinska naselja in gomilna grobišča v okolici Beljaka (po Gleirscherju 2002, sl. 15). klein kamen, wendet man sich ostwärts in Richtung Steiermark, aus zwei Gräbern am Fuße des Schlossberges von Wolfsberg im Lavanttal ans Licht; schon auf Grund ihrer Größe sollten sie aus Grabhügeln mit Steinpackung stammen (Dolenz 1974. - Entbehrlich Tomedi 2002, 337). Im Villacher Raum (Abb. 8) konzentrieren sich - der verkehrsgeographischen Position im Drautal mit den Verbindungswegen über das Gailtal nach Oberitalien bzw. durch den sog. schrägen Durchgang in die Obersteiermark und weiter an die Donau - in ähnlicher Weise wie an der Mur im östlichen Vorfeld von Kleinklein Höhensiedlungen mit zugehörigen Grabhügelfeldern. Mit mehreren hundert Grabhügeln kleiner und mittlerer Größe mit auch herausragender Ausstattung ist die dominante Rolle des Schlossberges von Rosegg mit dem zugehörigen Gräberfeld von Frög nicht zu übersehen (Teržan 1990, 185ff.; Tomedi 2002; Gleirscher 2002. - Zum Schlossberg Kohla 1961, 401f.; Viertler 1970 und 1993; unverständlich Tomedi 2002, 323ff.). Trotz der Vergleichbarkeit im Anlagetyp und in den Grabausstattungen mit Kleinklein wurden hier keine isolierten Prunkgrabhügel bekannt. Einzelne Hinweise auf Nachbestattungen aus der jüngeren Hallstattkultur dürften mit dem älteren Hügelgräberfeld und dessen Bedeutung nicht unmittelbar zu verbinden sein. Eine größere Anzahl, wohl zwischen 50 und 100 kleine und mittlere Grabhügel, insbesondere aus dem Bereich der Napoleonswiese, erneut mit einzelnen jüngeren Streufunden aus dem Gräberfeldbereich, umgeben in mehreren Gruppen den Tscheltschnigkogel über Warmbad Villach, zu denen außerdem ein kleines Flachgräberfeld in Judendorf zählt (Teržan 1990, 200ff.; Gleirscher 1997b; Nebelsick, Kaus 2000; Tomedi 2002, 331ff.). Demgegenüber finden sich östlich der Höhensiedlung im Bereich der Burgruine Landskron, am Michaeler Teich über Gratschach, erneut nur rund 20 Grabhügel kleiner Größe (Gleirscher 1998a. - Zur Siedlung Gleirscher 1998b und 2003c; Karpf, Vetterling 2004, 14; entsprechend unverständlich Tomedi 2002, 336). Südlich von Rosegg riegelt schließlich der Kanzianiberg bei Finkenstein mit dem zugehörigen Hügelgräberfeld in dessen nordöstlichem Vorfeld - rund 50 Grabhügel, wie in Führholz und Gratschach durchwegs klein - den Villacher Raum gewissermaßen völlig ab (Müller-Karpe 1951, 613ff. Abb. 1; 2: 2,4,5,8; Teržan 1990, 202f. und 204; Gleirscher 1997c, 233 Abb. 7). Dieses Gräberfeld setzt offenbar erst im 6. Jahrhundert v. Chr. ein und wurde ähnlich Führholz bis an den Beginn der Keltenzeit benutzt. Während sich das für die Gräberfelder um den Tscheltschnigkogel und bei Landskron nicht abzeichnet, stammen aus den Höhensiedlungen selbst auch jüngereisenzeitliche Funde, wie beispielsweise auch von der Poštela bei Marburg/Maribor in der ehemaligen Untersteiermark (Štajerska). Drautalaufwärts dünnen die Nachweise für eisenzeitliche Höhensiedlungen mit zugehörigen Grabhügelfeldern deutlich aus. Einer der beiden mittelgroßen Grabhügel aus der Gegend von Feist-ritz/Drau, zwischen Pobersach und Feffernitz, wurde längst ergraben (Franz 1929. - Tomedi 2002, 327f. zählt denselben Befund doppelt auf, unter Paternion und unter Feffernitz/Pobersach). Vor kurzem kamen die wohl völlig verschliffenen Reste von Grabhügeln am Westfuß des Holzer Berges (Teurnia) bei Spittal/Drau ans Licht (Glaser, Gugl 1996, 9ff.; Fera, Gleirscher 1998, 773f.; übersehen bei Tomedi 2002, 327), erneut einem verkehrsgeographisch prominenten Punkt. Und das gilt gleichermaßen für die Gurina-Siedlung über Dellach im Gailtal, an deren Südwestseite am Schmeißer Boden eine kleines Hügelgräberfeld mit rund 15 kleinen Grabhügeln ans Licht kam, die typologisch Verbindungen zum venetischen Raum zeigen (Gleirscher 1997a, 19ff.; Jablonka 2001, 23 [Befund 39] u. 41ff.; Tomedi 2002, 328ff., mit der nicht nachvollziehbaren Vermutung mehrerer Zäsuren im Gräberfeld am Schmeißer Boden!). Die Vermutungen zu einem riesigen, grab-hügelförmigen Geländedenkmal am Wieserberg im östlichen Vorfeld der Gurina-Siedlung haben sich entgegen den Erwartungen nach der geomagnetischen Prospektion nicht bestätigt (Gleirscher 2003a). Nach dieser Betrachtung zum Forschungsstand gilt es, die genannten Hügelgräber in ihrem gegenseitigen Verhältnis bzw. in ihrem Anlagetyp ansatzweise näher zu betrachten. Isolierte Prunkgrabhügel bzw. Grablegen von Sakralkönigen (reguli), durchwegs Männergräber mit Frauen als Mitbestattung, sind im Ostalpenraum aus Kleinklein, Strettweg und Waisenberg bekannt (zuletzt Egg 1996a, 82ff.; Gleirscher 2001a, 92ff.; Tomedi 2002, 289f. - Vgl. zum Phänomen diverse Beiträge in Marzatico, Gleirscher 2004). Die ältesten finden sich in Kleinklein, beginnend mit dem Hartnermichelkogel 1 (um 700 v. Chr.). In vermutlich dynastischer Abfolge endet die Viererreihe mit dem Kröll-Schmiedkogel (um 600 v. Chr.) und überschneidet sich relativchronologisch mit dem kulturell gesehen deutlich anders orientierten Prunkgrab von Strettweg. Das ergrabene Prunkgrab von Waisenberg ist fünfzig bis hundert Jahre jünger, was die Erforschung des mutmaßlichen zweiten Prunkgrabhügels von Waisenberg umso dringlicher erscheinen lässt. Alle drei Fundorte befinden sich auch in der Nähe der reichhaltigen und qualitätsvollen Eisenerzlagerstätten von Hüttenberg (karbonatisches Eisenerz). Während Strettweg und Waisenberg rund 30 km nördlich bzw. südlich liegen, sind es nach Kleinklein 60 km, nach Frög 50 km. Vergleichsweise betrug die Distanz zum spätkeltischen Produktionszentrum auf der Gracarca - möglicherweise dem antiken Noreia (Gleirscher 2001c, 36ff.; archäologisch unzureichend begründend Strobel 2003) - 40 km, zum Magdalensberg in frührömischer Zeit 25 km. Die mit den genannten Prunkgrabhügeln verbundenen Höhensiedlungen - der Burgstallkogel von Kleinklein, der Burghügel bzw. die Altstadt von Judenburg und der Lamprechtskogel bei Mittertrixen -sind dementsprechend möglicherweise als sich ablösende Königssitze einzuschätzen. Dabei ist derweil nicht abzuklären, inwieweit und in welcher Form die weststeirischen und inneralpinen Stämme überhaupt politisch verbunden waren und ob es im gesamten Raum - zeitweise? - einen gemeinsamen König (regulus) gab oder ob die beiden Räume allenfalls in loser Abhängigkeit und weitestgehend souverän zu betrachten sind. Das Hügelgräberfeld von Frög bei Rosegg ist dem Gräberfeld um den Burgstallkogel von Kleinklein typologisch gesehen gut vergleichbar und sollte so jedenfalls einen regionalen Herrschaftssitz in Kärnten, überregional gesehen jedenfalls der zweiten Ebene, anzeigen. Dabei könnte angesichts der alpinen Geographie sowie der Größe und des Reichtums einzelner Gräber von Frög an eine politische Eigenständigkeit gegenüber dem rund 100 km entfernten Kleinklein und dem (südwest)pannonischen Raum gedacht werden (vgl. Gleirscher 2001a, 98f.). Im Falle einer (weitestgehenden) Eigenständigkeit des Kärntner Raumes - ähnlich dem Frühmittelalter (Karantanien) einschließlich der Obersteiermark? - ist hinsichtlich der Einschätzung des Staatsgebildes der Blick zur (Unter)Krainischen Hallstattkultur angebracht, wo trotz einzelner aufsehenerregend ausgestatteter Bestattungen isolierte Prunkgräber gleichermaßen fehlen und deshalb eine oligarchische Gesellschaftsform (Kriegeraristokratie) - principes, primes inter pares, patres familias - vermutet wird (Teržan 1985, 100 oder 1995, 85; Egg 1996a, 82f.; Tomedi 2002, 293ff.). Strukturell gesehen ist für die in Frage stehenden politi- schen Gebilde aus soziologischer Sicht entweder an ein geschlossenes System oder an ein soziales Netzwerk zu denken, in dem jedes Mitglied mit mindestens zwei anderen Mitgliedern verbunden war, jedoch keines mit allen (vgl. Rieckhoff, Biel 2001, 77ff.). Das Rosegg und Kleinklein jedenfalls vergleichbare, wenn nicht überragende Herrschaftszentrum im Bereich der (Unter)Krainischen Hallstattkultur lag am Cvinger bei Stična, südöstlich von Laibach/Ljubljana (Gabrovec 1994). Der befestigten Höhensiedlung sind südseitig einige hundert Grabhügel mit bis zu 100 Bestattungen vorgelagert; der Nachweis von Flachgräbern bleibt fraglich. Die andersartige Bestattungsart - Sippengrabhügel mit Körperbestattungen - hebt die (Unter)Krai-nische Hallstattkultur ebenso wie die durchgehende Nutzung der Siedlungen und Gräberfelder bis ans Ende der Hallstattkultur kulturgeschichtlich deutlich vom östlich angrenzenden pannonischen wie auch vom inneralpinen Kulturkreis ab. Im Villacher Raum sind vier Höhensiedlungen mit zugehörigen Hügelgräberfeldern bekannt, die den Verkehrsraum geradezu abgeriegelt haben (Gleirscher, Piccottini 2001, Xlf.; Gleirscher 2002, 40f.). Die kleine Grabhügelgruppe am Ostfuß des Burgberges von Landskron lässt an eine einzige herrschaftliche Familie denken (Herrensitz). Am Tscheltschnigkogel über Warmbad Villach befand sich den Grabhügeln zufolge ein Herrschaftssitz mittlerer Größe bzw. Bedeutung, der in keltischer Zeit zum Zentralort im Villacher Raum (wohl Santicum) aufsteigen sollte. Die Mischung einzelner größerer mittlerer und einer erklecklichen Anzahl kleinerer Grabhügel findet sich ähnlich auf der Poštela bei Marburg/Maribor und kann bei viel schlechterer Befundlage in Wildon, vielleicht auch in Leibnitz oder Radkersburg/Gornja Radgona, vermutet werden. Am Kanzianiberg bei Finkenstein wird eine herrschaftliche Rolle (Herren- oder gar Herrschaftssitz) erst nach dem Zusammenbruch von Rosegg-Frög erkennbar und bestand bis ans Ende der Hallstattkultur, auf Kärnten bezogen in der ausgehenden Hallstattkultur jedenfalls dem Lamprechtskogel untergeordnet. Die Besiedlung der Höhensiedlungen von Landskron und am Tschelt-schnigkogel erlebten, ähnlich der Situation auf der Poštela, offenbar auch keinen (vollständigen) Bruch, doch sind derweil zugehörige Bestattungen unter Grabhügeln entgegen der Situation am Kanziani-berg und in Führholz nicht nachzuweisen. Die wenigen Grabhügel am Fuße der Gurina zeigen gleichermaßen einen kleinen Herrensitz an der Plöckenpassroute an, während die Situation im oberen Drautal (Feistritz und Spittal) nicht näher beurteilbar, vermutlich aber analog einzuschätzen ist. Eine gewisse gegenseitige Abhängigkeit bzw. Ablöse der hallstattzeitlichen Höhensiedlungen zeichnet sich ansatzweise auch für die drei dominanten Höhensiedlungen in Unterkärnten ab, deren bedeutendste zunächst am Katharinakogel bei St. Michael/Bleiburg, etwa auf halbem Weg zwischen Rosegg und Kleinklein, gelegen haben mag (Gleirscher, Piccottini 2001, Xlf.). Mit Blick auf den/ die Prunkgrabhügel von Waisenberg wurde im Zuge der politischen Veränderungen infolge der Skytheneinfälle im mittleren Donauraum (Teržan 1998, bes. 530ff.; Gleirscher 2003b) aus dem Herrensitz am Lamprechtskogel der politische Vorort im Kärntner Raum, dessen Territorium im Rahmen der oben angeführten Möglichkeiten eines gegenseitigen Verhältnisses möglicherweise umgekehrt zur älteren Hallstattkultur bis in die Ober- und, obgleich weniger wahrscheinlich, in die Weststeiermark reichte. Der Herrensitz am Katharinakogel versank - zum Fragment eines attisch-schwarz-figurigen Stamnos aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. vom Hemmaberg bei Globasnitz, einem gewissermaßen naturheiligen Ort, fehlt ein signifikanter Befund (Glaser 2003, 69 mit Abb. 3; 4) - und auf der Gracarca-Siedlung - ebenso mit etruskischem Import (Gleirscher 1997d, 20 Abb. 7: 3) - entstand nach der Machtübernahme der Kelten im 3. Jahrhundert v. Chr. ein neues Wirtschafts- und Herrschaftszentrum mit zentraler Bedeutung jedenfalls für den Unterkärntner Raum. Folgt man der Drau, so stößt man an deren Ausbruch aus den Alpen auf der Poštela bei Marburg/ Maribor auf eine beeindruckende herrschaftliche Höhensiedlung der älteren Eisenzeit mit mehreren Grabhügelgruppen, der rund 35 km nordöstlich, an der Mur gelegen, Radkersburg/Gornja Radgona gegenübersteht. Wohl bei beiden dürfte es sich um Kleinklein untergeordnete Herrschaftssitze innerhalb der (südwest)pannonischen Hallstattkultur handeln. Muraufwärts verdichten sich die Herrensitze bzw. kleinen Herrschaftszentren zwischen Leibnitz und Graz. Sie dürften jedenfalls Kleinklein unterzuordnen sein, wobei die Situation in Wildon mit mehreren hochrangigen Familien als Ausdruck längerandauernder Machtkonzentration, vergleichbar vielleicht dem Verhältnis Rosegg-Frög und Warmbad-Napoleonswiese in Kärnten, einzuschätzen sein könnte. Alpeneinwärts ist in Wetzelsdorf und Wolfsberg, das typologisch eng mit Kleinklein verknüpft scheint, mit jeweils einem kleinen Herrensitz zu rechnen, ebenso zumindest im Vorfeld der steirischen Eisenerzlagerstätten um Leoben, dessen politische Zugehörigkeit zu Kleinklein mit Blick auf Strettweg und damit mit Fragen verschiedener Möglichkeiten der (zeitweisen) Abhängigkeit oder der Eigenständigkeit der Obersteiermark zu koppeln sein dürfte. Damit zeichnet sich eine kleinräumig und straff organisierte Siedlungs- bzw. Herrschaftsstruktur im ältereisenzeitlichen Ostalpenraum ab. Hügelgräber als Ausdruck des sozialen Ranges sind in dessen jüngerem Abschnitt nur noch im Zentralkärntner Raum zu belegen (Kanzianiberg und Lam-prechtskogel), wogegen verschiedene Höhensiedlungen weiterhin Bestand hatten. Derweil stehen siedlungsarchäologische Forschungen, die das Bild der genannten Höhensiedlungen und ihr Umfeld - verglichen etwa mit der Heuneburg bei Hunder-singen an der oberen Donau (zuletzt Kurz 2003; Reim 2003) - substantiell erhellen würden bekanntlich aus (vgl. für den Ostalpenraum Parzinger 1991, 40ff.; für Unterkrain Dular 1994 und 1999; zum protourbanen Most na Soči im venetischen Kulturkreis Svoljšak 2001) und sind aus verschiedenen Gründen, nicht zuletzt als Folge deren steter Überbauung, weitgehend nicht zu erwarten. So künden die zugehörigen Hügelgräber trotz ihrer Beraubung indirekt von deren herrschaftlicher Rolle während des älteren und vereinzelt auch noch des jüngeren Abschnittes der Eisenzeit, ob als Herrensitz, als Herrschaftssitz oder als Königssitz. Ihre weitere Erforschung wird zu einem besseren Verständnis der Herrschaftsstruktur und der damit verbundenen Herrschaftsräume im Ostalpenraum beitragen. 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Gomile in območja gospostev v vzhodnoalpskem prostoru Povzetek Vzhodnoalpski prostor je doživel v starejši železni dobi gospodarski razcvet, ki je bil povezan z najdišči surovin in z njihovim izkoriščanjem (železo in sol, verjetno tudi svinec in zlato). S tem je bila povezana zapletena družbena struktura, ki se odraža tudi v pogrebnih gomilah, ki so jih gradili praviloma za posamezne pokojnike (in njihove žene) predvsem v starejši železni dobi in s tem v obdobju približno 250/300 let. Za ugledne pokojnike so v bližini višinskih naselbin nasuli manjše (premer do 9/10 m), srednje (premer do 15/20 m) in velike gomile (premer pribl. 40 m). Ti nagrobni spomeniki sami po sebi, njihovo število in kombinacija znotraj posameznega go-milnega grobišča omogočajo osnovno sklepanje o tipih grobišč, ki hkrati nakazujejo regionalno razporeditev (sl. 1) in vrsto pripadajočih višinskih naselbin: sedeži imenitnikov, gos-postvena središča srednje ravni, ali sedeži kraljev (reguli). Čeprav moramo imeti najrazličnejše zadržke, glede na podatke, ki so nam na voljo, se vendarle dozdeva, da se kaže osnovni vtis o teritorijalnih razmerjih oblasti. Grobišča okrog Burgstallkogla pri Kleinkleinu v štajerski dolini Sulma (sl. 2) kažejo sliko sedeža nekega dinasta s pripadajočo dvorno državo (Hofstaat). Na sočasnost in nekolik-šno zapovrstnost vladarjev iz Kleinkleina, ki so bili pokopani v takih razkošnih gomilah, z enako uglednimi pokopi iz Strett-wega pri Judenburgu in Waisenberga/Važenberka pri Völker-marktu/Velikovcu, vse na območju Hüttenberških rudišč, je sicer mogoče sklepati samo hipotetično, vendar v okviru možnosti. Poznamo več višinskih naselbin z majhnimi in srednje velikimi gomilami vzdolž Mure od prostora Graza/Gradca (sl. 3) do Gornje Radgone (sl. 4). V Mariboru (sl. 5) je obstajalo gos-postveno središče druge ravni. Ali sta bili slednji dve podrejeni Kleinkleinu, ali pa ju je prišteti (jugozahodno)panonski halštatski kulturi, bo treba še raziskati. Slabo poznana gomilna grobišča okrog štajerskega Erzberga spadajo v spodnjo do srednjo kategorijo. Nimajo jih za plana grobišča. Če pogledamo na avstrijsko Koroško, grobišče Frög/Breg pri Roseggu/Rožeku močno prekaša druga po velikosti in kakovosti. V nasprotju s Kleinkleinom tu ne poznamo razkošnih gomil. Kljub temu lahko sklepamo o regionalnem gospostve-nem središču, ki bi bilo podobno strukturirano kot dolenjska halštatska kultura. Za nadzor nad pretokom blaga v Italijo so na Tscheltschnigkoglu zgradili večji gospostveni sedež, na Landskronu/Lanškronu pa manjšega (sl. 8). Poleg tega so imeli pomembno vlogo pri uresničevanju teritorijalnega gospostva mali gosposki sedeži na Gurini na Zili, v Feistritzu/Bistrici ob Dravi ter v Teurniji, v Althofnu/Starem dvoru in Friesachu/ Brežah severno od Klagenfurta/Celovca, v Wolfsbergu v La-botski dolini, na Lamprechtskoglu pri Mittertrixnu/Srednjih Trušnjah pa tudi v Grabelsdorfu/Grabalji vesi in St. Michae-lu/Šmihelu v Podjuni. Potem ko je vdrla starejša halštatska kultura in je v veliki meri prenehal običaj gradnje gomil, je na Spodnjem Koroškem nastalo novo središče na Lamprechtskoglu pri Srednjih Trušnjah (sl. 6; 7). Na beljaškem območju je začela prevladovati naselbina na Kanzianibergu/Škocjanski gori, na vznožju katere so še gradili gomile. Tako se na vzhodnoalpskem območju v starejši železni dobi orisuje podrobna in trdno organizirana poselitvena oz. gospost-vena struktura. Gomile kot odraz družbenega ugleda so izpričane v njenem mlajšem delu samo še na osrednjekoroškem prostoru (Kanzianiberg/Škocjanska gora in Lamprechtskogel), medtem ko so različne višinske naselbine še naprej obstajale. Trenutno ni arheoloških poselitvenih raziskav, ki bi lahko bistveno osvetlile podobo imenovanih višinskih naselbin in njihovega območja. Iz različnih razlogov jih večinoma ne pričakujemo, ne nazadnje zaradi stalnih gradenj na njih. Tako o njihovi gospostve-ni vlogi v starejši železni dobi in posamično tudi še v mlajšem delu železne dobe posredno poročajo pripadajoča gomilna grobišča, čeprav so bila oropana, kot o sedežu imenitnika, sedežu gospostva, ali kot o kraljevem sedežu. Njihovo nadaljnje proučevanje bo prispevalo k boljšemu razumevanju vzhodnoalpske gospost-vene strukture in gospostvenih območij, ki so z njo povezana. Paul Gleirscher Landesmuseum für Kärnten Museumgasse 2 A-9021 Klagenfurt