^MH xWWWW B latt Nutzen und Vergnügen. Freitag den 12. Februar 1619. l P r 0 l 0 g, ^ am Vorabende , ^ des - jW Allerhöchsten Geburtsftstes S. M. unsers allergnädigstcn Kaisers und Königs ^ Franz i. M zefprochen im Laibacher Theater V, Hcrrn Unternehmer Waldiger, geschneben von Prof. Nicht,» 1 1. Ä1»it qoldnm Zügen sieht im Vnch der Zeiten Ale Losungstaa der zwölfte Februar; Die Völker Oestreichs wissen ihn i« deuten: Der treuen Millionen bunte Schaar Nuft hochbescelt dem Vater Franz entgegen: Heil Ihm! Heil Ihm: und nochmals Heil und Segen! 2. Denn als Theresia vor fünfzig Jahren Prophetisch in die ferne Zeit geschaut. Welch Loos ihr Kaiserhaus wohl zu befahren. Und all' das große Werk, das sie erbaut? -^ Da schien's als qualmten ihr zum Weltenbrande Die Wolken auf an des Jahrhunderts Rande. " " ^-Und bebend sah sie bald die Flammen wüthen; Verzehrend walzte sich dcrFeucrstrom, Fraß alte Stämme auf-sammt Äst' und Blüthen Und nahte sich des Hauses altem Dom. Da krachten ringsherum die Fürstenstühle; Der Dom stand fest im wildesten Gewühls. 4. Ihn schützte Gott, — an den sich bechend wandte Die fromme Kaiserinn um Heil und Glück. -^ Denn sieh! es meldete sich der Gesandte Die frohe Botschaft in dem freud'gen Blick: »Der Enkellosen seye Franz geboren," „Er der zu Aller Rettung auserkohren. —" 5. Ja wohl zum Heil der Völker auserkohren! — Denn Glaube, Hoffnung wanderten schon auj'z Nur treue Liebe, herzlich zugeschworen. Die hütete und. rettete das Haus. Und diese Völkerttcbe, Franzens Stärke, Sie krönt und kränzet Seine Herrscher-Werke. 6. Daher mit goldnem Zug im Vuch der Zeiten Als Losungstag der zwölfte Februar. -— Die Völker Östreichs wissen ihn zu deuten: ^ Der treuen Millionen bunte Schaar Ruft hochbcscclt dem Vater Franz entgegen: Heil ihm! Heil ihm! und nochmals Heil und Segen! Eisnern im Bezirke Lak, Kreise Laibach. (Oberkrain.) Zu dem jetzigen Eiscnbergwerke Tonern, welches im Lackerbczirke und zwar 2 Meilen von Bischoflcck an der Zeyer liegt, habcn aller Wahrscheinlichkeit nach die erste Grundlage eingewauderte Italiener gemacht, ^ nldem noch heut zu Tage die umliegenden Bauern das Dorf, doch mehr zum Spotte I^allunüll« nen^ nen. V»Iva5or erwähnt in seiner Ehre des Herzogthum) Krain zwey alte und wohlhabende Familien in EiS; nern rian/. und I>oirü2li; und wirklich nach einer ! Volkssagc, soll ein I^aux vor der Einwanderung der ^ Italiener urbare Felder auf der kleinen Anhöhe 5!^-Villa besessen und fleißig bearbeitet haben., so daß er in kurzer Zeit an der Zeyer eine Mühle peinaäÄ anlegen konnte. Ein piau«, war es, der alo die Bischöfe von Freysingen die Stadt Lack mit dem ganzen Bezirke, folglich auch Eisnern besessen, große Antheile bei dem Bergwerke hatte und es dahin brachte, daß die, Unter die Pfarr äei^cii gehörende Gemeinde Eis» ncrn im i5. Jahrhunderte zu einer eigenen Pfarr erhoben wurde. Die vielversprechenden Eisenberge bewogen die oben erwähnten Eingcwandcrten Stand zu halten; sie errichteten in der dortigen sumpfigen Gegend einige Hütten, und der Name K^ouuik. (so viel als Antenbad) zeigt deutlich genug die Beschaffenheit desdamaligenVodens an. Doch bearbeiteten sie daä erste Erz nicht gerade in dieser Gegend, indem l)4 Stunde von Eisncrn an einer Vcrgquelle (va^en^) noch der Grund eines alten Schmelzofens zu finden ist. Wie sie mit dem Schmelzen und Bearbeiten des -Eisenö bekannt waren , zeigt der noch heut zu Tage in den dortigen Gegenden ausgegrabene und noch ergiebige Schlacken, und beweiset, daß die Ansänger des Bergwerkes noch Lehrjungen in der Kunst ge» wesen, und früh eingewandert seyn zmüssen. Den er schon ging es von Statten, als sie den Hochofen nach ku.oun^ verlegten. Jetzt erst mochten sie eine kleine s? l ^lrche st. Xulonti l!o, pülln^ abgelegt baben, um z welche sich nach und nach aus Dornen und Hecken l dns heutige I'eruc erhob. Auch von dem jetzigen Obereisnern »s2 Stund« Zeyer aufwärts sind noch die Neste eines Schmelzofens zu finden, die aber auf kein so hohes Alt« die Vermuthung geben. Die iNechte dieses Schmelz-oscns wurden nach der Gegend Obereisnern über-, tragen, und sa entstand der sogenannte «Zorni ^.anx (obere Theil.) Demnach wird Eisnern in Unter - wo das Bergwerk sich concentrirt-und alle'alten Urkunden aufbewahrt sind; Mittel - wo die Pfarrkirche sich befindet, ^undW dereiSnern den leht entstandenen Theil, eingetheilt. Die sogenannt"« Gewcrkcn haben unter sich dic Tagesantheile zertheilt und versorgen die Nagel; schmiede mit fein gestrecktem Eisen. DicS ist das einzige Erzcugniß der Einwohner; denn Feldanthcile besitzen sie nicht, einige Gewerbe ausgenommen, ^"cn weniges Feld aber außer der Pfarrgemcmde l'cgt. Die meisten Erzgruben befinden sich in dom Ber» g< Vra8i.8<)5iia, dem Vorhofc zu der großen Wal'. Ung ^rlouxa, sic sl^d aber do,rtiger Gcbirqöbaucrn ^''^cnthum; diqsc verhandeln das Erz den Gcwerken ^-'b bringen es gewöhnlich zur Winterszeit von den ^"ghöhcn auf kleinen Schlitten herab. Die Koh- en verarbeitet man heutiges Tages-wegen Mangel ^' beträchtlicher näherer Waldung meistens nur in ^,"u2u, m;d oh,s.hon hie Gewcrken darin eigene ^aldstreckcn besitzen, so kommen doch die Kohlen 'l'br theuer zu stehen wegen der weiten Entfernung ">'d dcn großen Beschwerden, die damit verbunden So lange der Eisenhandel geblüht, zahlte man Reinlich viele wohlhabende Familien im Bergwerke; Mutiges Tages laber fing man schon dergestalt die Stockung des Handsls zu fühlen an, daß nur vicr 's fünf Gcwerken mit einiger Bedeutung noch die lagelfabrilcn betreiben können, da man dock ö^ Gewcrkötbcilhaber. zählt. Die letzten mißlichen Iah; rc, die große Theuörung, und der gttinge Verdle«^ waren die Ursache, daß mehrere Schmiede ausge« wandert, und sich wo immer lhr Brot suchen mußten. Das Bevgwerk zahlet i33 Häuser und beiläufi? gegen 160c» Einwohner, welche (sehr wenige ausgei nommen) lauter Anfassen und Eingedorne sind, welches die vielen Verwandtschaften beweisen; zum Unterschiede von andern Nagelschmiedcn in Krain, Kärnthcn, und Steyermark, wo mehr oder die p^i< stcn nur Herumwaudrer und kaum auf ein Jahr ein« gemiethet sind. Vor drey Jahren legte der den Einwohnern u^ vergeßliche, und von ihnen allgemein Vater der Armen genannte dortige Pfarrer Michael Groschel die erste Grundlage durch eine Hinterlassung zur neube« stehenden Trivial; Schule, welche fleißig dcsnchtwird, und deren Jugend herrliche Blüthen ju entfalte» verspricht. E r z i e h u n g s - A lt st a l t des Friedrich von Klinkowström i n W i e n. Die Erziehungs - Anstalt, welche ich mit Bewilligung der hohen Landesregierung in Wien errichtet habe, ist für Knaben katholischer Religion aus allen Ständen bestimmt. Da, den allerhöchsten Vorschriften gemäß, gründli» che Kenntniß und Übung der Religion ein Haupt - Gc-.-sichtöpunkt der Erziehung se^yn sollen, Hnd wahrhafte Religiosität wcscntliche Bedingung eines echt moralische« und musterhaften Lebenswandels ist, so werdeich zu-vörderst diesem wichtigen Gegenstande meine ganze Sorgsalt widmen. Im übrigen ist mein Bestreben dahin gerichtet, die mir anvertrauten Zöglinge zu den staatsbürgerlichen Verhaltnissen, wozu ihr Stand oder Beruf sie in der Folge führen mag, möglichst brauch-, bar zu bilden, und sie auf diese Weise zu nü'blichc» und musterhaften Mitgliedern des Staates und dec menschlichen Gesellschaft zu erziehen. ____________^ 23 Die Zöglinge empfangen den Unterricht entweder durch Besuchung der öffentlichen Schulen und Gymna; ^ sien — wohin sie in diesem Falle unter sichrer ^Begleitung geführt werden — oder, falls, Ältern oder Vor» i Münder wegen schwächlicher Consiitution der Knaben 5 oder anderer erheblichen Gründe halber wünschen, daß dieselben,durch Privatlehrer unterrichtet würden, so wird solchen Zöglingen, den allerhöchsten Vorschriften . gemäß, durch befugte und geprüfte Lehrer der.Privat« ! Unterricht in allen vorgeschriebenen deutschen Schul > und Gymnasial--^Gegenständen normalmGig ertheilt, ! Ajnd dieselben lauf diese Weist zu den halbjährigen ^ öffentlichen Prüfungen vorbereitet. Die Gegenstände, in welchen die Zögliuge demnach Unterricht erhaltcn, sind: Religionvlehrc, 3csen, Schön» und Nechtschrciben, deutsche, Sprachlc'hre, schriftliche Aufsatze, Nechnen, lateinische und griechische Sprache, Geographie-, Geschichte, Mathematik, Naturgeschichte .und Nawrleyrc. In der französischen und italienischen Sprache wird Der Unterricht ohnc besondere Vergütung ertheilt. 'Me sonstigen fremden Sprachen und freyen Künste wer» den ge,^en eine billige Vergütung gelehrt. Zu'techmschcn Arbeilcil, alsnühlichelund angcneh« »ne Anwendung der Muffestnndcn, so wie zu unschäd; lichcn gymnastischen Leibes - Übungen, biethet meinüge^ räumiges und mit einem großen Garten lvcrsehcnes Locale den Zöglingen mancherley Gelegenheiten. Die Zöglinge schlafen unrer Aufsicht in heiteren geräumigen Lotalen und werden von männlichen D'.cnst-,doten bedient. Die Kost ist,nach dem Maßstab der besseren Erzie-1)ungs ^Anstalten bemessen, gut und reichlich, und be-steht Morgens abwechselnd in Kaffeh, Chocolat oder Milch, Mittags in vier Speisen, Nachmittags in ei« vcm der Iahrgzeit angemessenen Vesperbrot nnd Abendä m zwey loder drey Speisen. Die jährliche Pension, bey welcher auf das Alter, fo wie auf den mehr yder minder kostspieligen Unter-«icht der Zöglinge Rücksicht genommen wird, beträgt zum mind.'sttn 9"o fl. und auft. höchste, i5oo fl.W.W. , Dafür erhalten dieZögUnge ncostder Kost/Wäsche, Licht und Vcdlcnung. Über die Auslagen für Lehrbücher, Landkarte^» Musikalien,. Schreib-, und Zeichnungs -. Materialien, so wie überAlusbcsscrung oder Anschaffung von Wäsche und Kleidung, wenn solches verlangt würde, lege ich> den Ältern »der Vormündern vierteljährig eine Berechnung vor. Der PenWnsbetrag wird halbjährig voraus enk richtet, Für den Fall, daß Ältern oder Vormünder cincn Zögling aus dem Institute wegnehmen, machen sie sich verbindlich, mir solches cm halbes Jahr zuvor a,««-zuzeigen. Friedrich v. lKl in ko wströ m, Inhaber und Director der Erziehungsanstalt an der Wien Nro,. Z?. V a l l. Die Bezeichnung cines öffentlichen Tandes mit der bildlichen Benennung eines Balls ist aus eine« altdeutschen Sitte entsprungen. Am zweiten oder dritten Ostertage versammelten sich die erwachsenen Mädchen dcs Dorfes, um den neuen Frauen, auf dcren Hochzeit sie getanzt hatten, eiucn mit Wolle und Federn ausgestopften und mit Seidenzeug über« zogenen sehr großen B a ll zu überreichen. Er ward auf einer geschmückten Stange in Prozession durch da-> Dorf getragen, dann vor dem Hause der jungen Frau aufgepflanzt und ihr endlich in ihrem Hause selbst über-geben. Dagegen war sie verpflichtet, der Gesell-schaft freie Musik zum Tanzen zu geben. So viele junge Ehelcute nun da waren, so vielen ward ein Ball gegeben, uud auf jedes Vallgedcn wUd, gctanzt.