M 4S Sonntag, 4. Juni l8Ä9 38. Jahrgang HarburgkrIkitum Erschewt jede« Go««tMa ««d To««er»t«g frSH Gtzttchft»>»e« »es Schriftleiter» «« alle» Wochestaie» »»» 11 dts 12 Uhr vormittazs Postgasse 4. Die Berwaltung befindet sich: Postgasje Nr. 4. (Telephon Nr. L4) Einschaltungen werden von der VerlagShandlung de» Blatte» u allen größeren Annonecn-Expeditionen entgegengenommen. Sck'il s für Einschaltungen Mittwoch und SainStag Mittag. — Offene Reclamationen sind portofrei. Manuscripte werden nicht zurit.^-gesendet. — Die ffnct. der NeichSrath wurde hierauf zweimal vertagt und die 14. Session am 24. Juli 1898 geschlossen. Im September 1898 wurde der NeichSrath zur 15. Session berufen, um noch vor Ablauf des Jahres 1898 vertagt zu lverden. - Wir zählen demnach sowohl im Jahre 1897 als auch im Jahre 1898 zwei Sessionen deS ReichSrathes. Die Negierungen sind also in der Versammlung uud Wiederentlassung des ReichSratheS nach reiner Willkür vorgegangen. Da der K 14 erst nc.ch Schließung oder Vertagung des Parlaments zum Leben erwacht, so basiert die Wirtschaft der Nothverordnungen auf dieser Eigenmächtigkeit. Die öffentliche DiScussion darf sich bei der Kritik des ^ l4 nicht beruhigen, sondern musS die Vorfrage priifen. (Nachdruck verboten.) Der Wär. Skizze in mehreren Auftritten von Manuel Schnitzer. Erster Auftritt. ^ Die gute Stube bei Rentier Hölder. Fränze Hölder, schmollend im Schaukelstuhl. Bor ihr, auf einem Fauteuil, Hans Kern, ihr Bräutigam. — Fränze klein, zierlich, briinett. . . Hans Kern robust, stämmig, blond . . . Gutsbesitzer. 30 Jahre alt. Kern (lachend): Ich sinde eS einfach komisch . . . Und dass Du immer wieder darauf zurückkommst. Fränze! Für eine Laune ist das ein bischen viel Consequenz . . . Fränze (ernst): Es ist eben keine Laune! Kern (launig): Richtig. daS hast Du mir auch schon gesagt . . Also, es ist keine Laune. (Für sich): Wenn ich nur wüsSte. was es sonst ist. (Laut): Also, stell'Dir daS mal gut vor, Fränze: Ich — mit meiner Bauerngestalt — denn schließlich bin ich doch ein Bauer! auf einem Balle! Im Frack! hahaha! Stell' Dir daS gut vor. Fränze. Und tanzen! (Sie anblickend): Reizend. waS? Fränze (ruhig): Ja. reizend! Kern: Und dann, siehst Du Fränze ... Um 10 Uhr werd' ich schläfrig. ES ist geradezu unbezwinglich. Der Bauer steckt »nir eben im Blut. Ich glaube Schlag zehli Uhr müsste ich mich irgendwo anlehnen, die Augen schließen und einschlafen . . . und schnarchen. Fränze (will lachen, bezwingt sich aber, leichthin): Wenn man tanzt, hört man die Uhr nicht schlagen. Kern (eifrig): Haha . . . und tanzen! Mit zwanzig Jahren Hab' ich's kläglich getroffen . . . Jetzt müsst'tS geradezu zum Lachen sein! Und wenn Du wenigstens mitkämst! Aber daS willst Du nicht! oll die «österreichischen Verfassungsgesetze die Tagung des Rcichsratlies so ganz in die Hände der Regierung gelegt haben. Concret gesprochen sind drei Fragen zu stellen: Darf die Regierung daS Parlament nach ihrem Belieben vertagen ? Darf sie den Reichsratl) nach Gutdünken schließen ? Darf sie insbesondere den Reichsrath vor Fertigstellung des Budgets und Bewilligung des Recrutengejetzes schließen? (Im Nachfolgenden wird der juridische Nachweis erbracht, dass eS nach dem Wortlaute der Verfassung eine Schließung des Parlamentes während der eigentlichen Jahressession nicht gibt, dass namentlich daS Gesetz die Weisung enthält, die Session in keinem Falle resnltat-los verlaufen zu lasfen. Es wurde also einfach die Vertagungspraxis auf die Schließung übertragen.) Wie haben die österreichischen Regierungen angesichts dieser klaren Gesetzesvorschrist gehandelt? Gras Badeni hat die anfangs April 1897 eröffnete 12. Session schon am 2. Juni geschlossen, ohne dass das Budget erledigt worden wäre; Baron Gautsch hat die im September 1897 eröffnete 13. Session am 28. December 1897 geschlossen, ohne dass das Budget pro 1398 und das Recrutengesetz bewilligt lvorden wäre. Ebenso hat Graf Thuu die 14. Session am 24. Juni 1898 geschlossen, ohne dass das Bndget pro 1898 und 1899 bewilligt worden wäre. Die versügte Schließung dieser Sessionen war nicht minder eine Ver-letzuug des Gesetzes, als die Erlaffung der kaiserlichen Verordnung von 28. December 1897, R.-G.'Bl. Nr. 304, betreffend die Forterhebnng der Steuern vom 1. Jänner bis Ende Juni 1898. und der kaiserlichen Verordnung vom 25. Juni 1898, R.-G.-Bl. Nc. 101-, betreffeud die Forterhebung der Steuern vom 1. Juli bis Ende December 1898. Die erste Gesetzesverletzung hat erst die zweite möglich gemacht. Die Beseitigung des ^ 14, welche das national-politische Programm der Deutschen fordert, wird also nicht genl'lgen. die Rechte der Volksvertretung und deren Uebung zu schützen. Umsoweuiger. wenn die Beseitigung wieder nur eine Verbesserung sein soll, wie das Programm in seinem Nachsatze will: ..Nur für wirkliche Noth'älle ist durch eine genaue Bestimmung Vorsorge zu treffen." Wenn die zweite Belcredi-Epoche. genannt Thun, nach dent guten Beispiele der Verfassungspartei im J.ihre 1867 von den deutschen Parteien zum Anlass genommen werden sollte, die seit den Decembergesetzen steheil gebliebene Ver-sasiung lveiter auszubauen, so müssen, getreu den bösen Erfahrungen, neben dem ^ 14 in erster Linie jene Sätze revidiert werden, welche die Tagung der Volksvertretung sichern. Der Weg hiezu ist schärfere Faffung der geltenden, Einführung neuer Bestimmungen. Die jährliche Einberufung ist durch ^ 10 St.'Gr.-G. über die Reichsver-tretung gewährleistet. Sie soll jedoch nach dem Beispiele Fränze (unbefangen): Das will ich nicht. Du sollst die Bälle eben allein besuchen, allein . . . Kern: Wenn ich wenigstens wüsste, welche Gründe Du dazu hast? Es ist ja unerhört, dass ein Mädchen ihren Bräutigain allein auf Bälle schickt, ihn allen möglichen Verführungskünsten aussetzt . . allein. Fränze, unbewacht! Du sagst nichts. Du hast doch Gründe dafür? Fränze: Ja, ich habe Gründe. Ich sagte Dir's j-t schon, dass ich Gründe habe. Kern: Ja, daS sagtest Du mir schon. Aber siehst Du. schließlich möcht ich doch wissen--(Sich unterbrechend): Sag' mal, Fränze, fürchtest Du Dich nicht, dass ich --- Fränze (lächelnd): Was? Kern (rafch): Dass ich Vergnügen daran sinde, dass. dass (eifrig) eS bei mir zur Leidenschaft wird, dass ich es mir angewöhne, immer allein, ohne Deine Gesellschaft. Fränze (lacht und blickt Kern, der sich bemüht, ein ernstes Ges^ichtj zu machen, kokett an): Nein, Du Bär, Dtt wirst ja doch froh sein, wenn Du's uicht mehr zu thun brauchst. Kern (gutgelaunt): Du hast Recht, aber ich möchte auch nicht gern anfangen . . haha . . Fränze (schmollend): Jetzt lachst Du wieder. Wirst Du mich denn nie ernst nehmen? Kern: Ach! (Pause.) Wenn ich nur wüsSte, was Dich auf diesen Gedanken gebracht hat? Fränze (bitter): Es ist eben eine Laune . . . und deshalb musSt Du'S thun, wenn Du mich liebst . . . Kern (sich vergessend. auS dem Innersten heraus): Es ist doch nur eine Dummheit . . . Fränze (Erhebt sich und verläsSt daS Zimmer.) der meisten Verfaffungen, u. a. auch der belgischen, aus ein bestimmtes Datum festgesetzt sein. Der Volksvertreter soll, außerordentliche Fälle beiseite gesetzt, im voraus wissen, wann er zur gesetzgelierischen Arbeit einberufen wird, und die Regierung hat sich iu ihrer Vorbcreituugsarbeit nach dem gesetzlichen Termine '^u richten. Ter Termin soll so gewählt sein, dass das lünstige Iahre^cbildgc! vor Ende December fertiggestellt sein kann. Die BcraN)ungett sollen uach der Einberufung ununterbrochen durch eine bestimmte Zeit sortlausen und durch Vertagungen nur alif wenige Wochen sistiert werden; Vertagungen sollen mehr als zweimal nicht wiederholt werden. Der Mangel derartiger Bestimmungen. welche die Anwesenheit deS Parlamentes anbe-sehlen, ist ein Hauptförderuugsmittel unseres pseudoconsti-tutionellen Sl)stelns. Der in der geltenden Verfassung latent enthaltene Zusammenhang zwischen Bndget, jährlicher Stener-und Recrutenbewilligung und SessionSdaner wird ausdrücklich zu normieren sein: Eine Vertagung über Nenjahr ohne BeschlusS über das Budget oder, wenn dessen Fertigstellung uumöglich lvar, über ein Provisoriuui. soll ebenso ausgeschlossen sein, wie der Schluss der ordentlichen Session vor vollständiger parlanientarischer Erledigung des Jalires-voranschlageS. Mit der Recrutenbewillignng ist analog zu Versahren. Endlich ist die Einkügnng der dem geltenden Rechte fehlenden Norm geboten. dasS nach Auslösung des Abgeordnetenhauses das neu ge^vählte binnen einer bestimmten kurzen Frist wieder zusamnienzutreten hat. Eine Ergänzung der Verfafsungsgesetze in diesem Geiste würde die Wiederkehr einer ^ l4-'^eit wirksam ausschließen. Das österreichische Abgeordnetenhaus hat eine genug starke Stellung, um jede Neiguvg zu absolutistischen Spielereien niederzuhalten. Nur muss es versammelt sein. Solange eS der Negierung srei steht, die Volks-vertretnng in jedem Moment nach Hause zu schicken und nach Gutdünken wieder zu berufen, kann sich kein ernsthaftes constitutionelles Leben entfalten. Die Säuerliche Schuldenfrage. Eine agrar-politische Studie von Maximilian Brandais. lV. Die Amortisation durch ein bäuerliches E o l l e c t i v v e r m g e n. Im einleitenden Anssatze nannten wir die Landes-Hypothekenbanken Palliativmittel und im dritten Artikel suchten wir durch den Vergleich mit dent lecken Zchiss unsere Ansicht zu verdeutlichen. Die Landes-Hypothekenbank odcr richtiger gesagt die Landes-Bauernbank wird nur dann voll nachhaltigem Nutzen seiu, wenn sie mit der nöthigen organischen Erweiterung versehen ist. Im vorhergehenden Aufsatze haben wir den Weg gewiesen, welcher die Mi)glichkeit bietet, unsere überschnldeten Bauernhöfe möglichst zu ent- Kern (schaut ihr verdutzt nach, dann steigt ihm die Glut ins Gesicht. Er ist beleidigt, zuckt die Achseln, nimmt seinen Hut und verlässt daS Zimmer.) Ja. eine Dutnml)eit, Fränze, eiue Dummheit! Uud ich bin zu alt für Dummheiteu. (Für sich, erschreckt) Herrgott, wenn sie daS gehört hat! Zweiter Austritt. Dasselbe Zimmer, t^ine Stunde später. Fränze am Schreibtisch sitzend, selir nachdenklich. Ihr Tagebuch vor sich. Fränze (allein, schreibend): . . . Ja. ich bin un-gli'tcklich. tief unglücklich . . . Gestern sagte mir allerdings Allna Mertens, dass ich jetzt sehr gut aussehe, sehr glücklich . . . aber innerlich, oh. innerlich---da sitzt ein Gram an meinem Herzen und nagt daran! Wie wird das werden?!! Es ist wahr, ich liebe Hans ehrlich, aber dieses Gefühl---nein, daS ist nicht die wilde, verzehrende Leidenschaft, (sie ui'.terstreicht die letzten Worte) von der ich immer noch träume. Ach, wie schön, wie phantastisch ist dieser Traum. — Und Hans ... er ist gesund, so unmodern, so gar nicht interessant . . . Nicht einmcll blasS ist er . . . Und so schwersällig und so gut-müthig . . . Und in seinen großen blauen Kinderaugen liegt nichts Dämonisches. (Sie lächelt.) Gestern hat Marie Bern — und sie will meine beste Freundin sein — den dummen Witz gemacht: „Dein Bräutigam ist ein rechter Bär .... Kannst Du ihu denn gar nicht entbären . . (Sie lacht.) ES ist wahr, der Schliff fehlt ihm, der ge-sellschastliche Schliff . . . Und deshalb bin ich auf den Gedanken gekommen. dasS er die vornek»men Bälle besuchen soll. — Dort lernt man elegante llmgangsformen. dort ist man gezwungen, sich angenehm zu machen. liebenS- Seite 2 Marburger Zeitung. Nr. 43. 4. Juni 1399. lasten, und eiaer sp.iteren l^?neration musö die Aufgabe vorbcbcille» blcil'.'i?. die ?lufd?bnnc^ der Hypo- thekenlastcn dulchzufü!? rcii. Wie s.igtt.' doch der grosie -^raatömann Biönnirct? — ..Ueberlassen i'^ir unseren ^V'achkonimen auch Arl'eit! 5ie könnten sich son^t!.nlgivcilen in de? Welt, wenn gar nichts mehr flir sie zn tdun ist. (!<). März Nun. i^'t dafür gesorgt. daf'Z eS unseren Nachkommen nicht langweilig niird. ?c»ch ist di? sociale Frage nicht geliist. Wer mit luu;ctrttbtem Blick die l^^eschichte diirchfolscht, U'ird filldeli. daso der Perveiidikel der Zcit in '^ienilich gteich-nuis?igcn Schwankungen von den: einen C'^treine znni anderen schwingt. So eS sein, 'o lan^e unser Planet belnol)nt und l'elel't s.'in r.'ird. Wir wollen diesen Gedanken l)ler nicht weiter i^'.uöspinnen. sondern nur knr.;e Beispiele allS der Geschichte des Banernsrandes .'luiu 'Belege dringen. ^Aus der nnwiirdigen der c i b e i g e n s ch n s t liat sich der Bauer dis .zur persönlichen ^reil)eit er-l)olien. Toch n'chtö auf Erden ist volikoinlncn. Die Freilieit kostete viele Millionen von Gulden, welche znmeist denl ,^-eudaladcl als Nsl'otcntl istnng in die Cassen flössen. Das Gelo des kleinen Aanern l)at wesentlich vie Bodeninonopol-lierrlichkeit des Hochadels gefestigt. Der Nnckschlcig bleibt nicht ans. Der Perpendikel will schon der anderen Seite zu. Der Nodotentlastung wird mit logischer Gewisslieit die Hypotl) eken S ch u l d e n t l a st u n g desÄauern -standes folgen. inan vor .)<) Ial)ren mit .^>ilfe des tleilien Besi^^es den (>>ros;;^rundbesly gefestigt, so ist es ein Gebot der socialen ()ierechtigkeit. dasö je^t der Grofzgrund-desi^^ mitliilfc an der Amortisation der bnnerlichcn Grund-lasten. Es ln n' s so kommen und es lvird so kommen. Nur frngt es sich: Revolution oder Evolution?--- Wer ^er Meinung ist, unsere agrar-politischen Ervrtcrungen lvaren rein akademische Ltudien, die man im günstigsten Aalte interessant findet und dann zur Seite legt, um sein Interesse nicht mehr dieser Sache widmen zu l-rauchen. der befindet sich in einem furchtbaren Jrrthume. Die moderne Gesellschaft si^N anf einem Vnlkane', unheimliches Nollen kündet unS an, dass es gewaltig im Hexenkessel brodelt. Es ist wal^rhaft hoch an der Zeit. beruliigendeS Oel in dle ticfgcl)endcn Wogen zu gicsjen. Dieses sociale Oel i st die Liebe. Der Spruch des Weltheilandes, der in seiner Lehre der edelste Socialreformer gewesen, liat tiefen Sinn: „Liebe deinen !:)! ä ch st e n. wie dich selb st!" — In diesem Sa^'^e liegt die Lösnnq der socialen Frage. All das Elend in der Welt ist die Zrncht des hartherzigen Egoismus. Der Egoislnus h(it aus den Menschenl)erzen Geldzähl-waschinen gemacht. Sie zählen und zählen und all der Jammer der Welt ist für sie nur ein Bagatell. llnd gerade dorten, wo inr gewohnten Drille der Mund stetS llberflies;t von der Lcl)re der Nächstenliebe, dort finden wir den EgoiSmlls in seiner scheuizlichsten Gestalt. Der Egoismus hat jenen grauenerregenden Gegensatz geschaffen, an dem unsere Gesellschaft leidet. Diesen Gegen-saj) auszugleichen ist die Aufgabe der nächsten Zukunft. Wenn man sich nicl)t bequemen wird, diese Aufgabe auf dem Wege der Entwicklung zu liisen, so wird die sociale .^tatastrop he unausbleiblich mit dem Schlechten aiich das Gnte vernichten. Hier ist der Plaj). wo wir eines wahrhast edlen Agrar-Politikers gedenken wollen, es ist der NeichS- i frei Herr Lazar von Hellend ach. In seinem Werke ^Die Vorurtheile der Menschheit" hat er auch die sociale Frage behandelt und ein System vorgeschlagen, welches durchfül)rbar ist und eine schmerzlose Ausgleichung des finanziellen Gegensatzes ermi)glicht. Er vergleicht in geistreicher Weise die menschliche Gesellschaft mit denl einzelnen Individuum und wirft folgende Frage auf: „Man fchützt sich durch Prämien gegen Elementarschäden. warunl sollte die Menschl)eit nicht durch ein der- artiges solidarisches Vorgehen die Ges.'llschafi gegen .^erbrechen nnd das Eigenthnm gegen dessen Angreifer (hier hat Hellenliach die sociale Nevolntion vor Augen) schützen? Die sociale Frage ist im Anrücken, wenn nicht im ^sten, so doch im Westen Europas. Armen-Institute helfen nichts, die Sache lnuss anders gefasst werden." So der citierte Autor. Er sieht das Hauptübel in der individuellen und staatlichen Verschuldung. Diese Verschuldung zu tilgen ist die Hauptarbeit der Social-^ieformer. Diese furchtbare '^'erschnldung liegt wie ein dichter Ne'^el auf der Production und Eonsuintion. Nehmt diesen Nebel hinweg, nnd die Zonne einer glücklichen Zeit wird die menschliche Gesellschaft crwärinen. Wie diese Frage lösen? Die Socialdeinokratie einpfiehlt das radicale Mittel der Lerstaatlichnng deS gesaminten Privatveriniigens und die gesellschaftliche Berlvaltnng desselben. d.i. E o ln IN n n i s IN u?. Diesen iininer stärker sich gestaltenden Nus erlieben die ^besitzlosen. Die Besitzenden sträubeu sich dagegen. Die Neibung nimmt zu. So kann es auf die Dauer nicht gelien. denn die Besitzlosen steigern sich von Tag zu Tag. von Tag zu Tag verniel^rt sich auch die Jntelligeiiz in diesen Massen, das geistige Proletariat. Wisst Ihr. was das bedeutet? Was thun? Hellenbach sucht die Li)sung auf positiv ethischein Wege und folgert ans derselben die Abtödtnng des Egoisntns. Er hat auch praktisch sich dieser Aufgabe gewidmet. So sagt er von sich selbst: ..Als geborenes Mitglied zweier Landesvertretnngen habe ich mir iin politischen Leben die Ueberzeugung geholt, dass alle Theorie an dem Egoismus der Majorität der Staatsbürger und insbesondere der Politiker scheitern muss. Ich halte daher die Eindämmung deS Egoisnins für die erste und drillgendste Anfgabe der jetzigen Generation; die Li>sung der wirtschaftlichen und socialen Fragen koinmt dann von selbst." — Aus diesen Worten erkennen wir Hellenbach) Stellung als Parlantentarier. Er war als ungarischer Magnat Mitglied des Herrenhauses. Später siedelte er sich in Kroatien an, wo er die Herrschaft Bistrica erwarb. Im kroatischen Landtage spielte er eine hervorragende Rolle und war dortselbst Führer der unionistischen Partei, welche die Einigung mit Ungarn anstrebte. Man wollte ihn sogar zum Banns (Statthalter) von Kroatien machen, was Hellenbach in seiner Bescheidenheit ablehnte. Hellenbach kaufte ini Anfange der siebziger Jahre die Herrschaft Thurnisch bei Pettau in Steiermark und empfieng dortselbst im Jahre 187.^ zur Z?it der Herbstmanvver den Kaiser Franz Josef niit dessen Gefolge als Gast in seinem Hause. Es ist das wichtig zu wissen, um zu zeigen, dass Hellenbach hüben und drüben praktischer Agrarier war und bei Hos in großem Ansehen stand. Angeekelt von der Niedertracht deS politischen Getriebes zog sich Hellenbach Ende der siebziger Jahre ganz von der Politik zurück und verlegte sich auf das Studium der i n t el li g ib le n Welt. Zu diesem Zwecke führte er mit allen namhaften Gelehrten einen regen Briefwechsel und war schriftstellerisch ungemein fruchtbar. Er hinterließ 35 Bücher und Broschüren.*) Leider haben Hellenbachs Werke nicht jene Verbreitung gefnnden. wie sie es verdienen. Unsagbar kostbares Material ist tn diesen Studien angehäuft. Wer Hellenbach in einem Lexikon sucht, sind et ihn nicht. Warum? Er stand mit seiner Weltanschauung sowohl mit der materialistischen als auch der dogmatischen Schule in scharfenl Gegensätze. Seine Philosophie war zn seiner Zeit unpopulär. Die Nachwelt wird ihn erst schätzen lernen. Wenn wir also auS dem agrarpolitischen Schatzkasten HcllenbachS Kleinodien hervorholen, so elsüllen wir nicht nltr einen Liebesdienst, sondern wir erwerben unS ein Verdienst NM die leidende Menschheit. *) Sithe: .Heilenbach, der Vorkämpfer für Wahrheit und M>:nschlichkeit. Skizzen von Dr. Hübbe-Schleiden. Grosze Gedanken werden von edlen Denkern nicht zu dem Zwecke geschrieben, dass diese dann in irgend einer Bibliothek verlnodern, sondern diese Anregungen sollen einst Früchte tragen. Die sociale Entwicklnng ist eine langsame. Das complicierte Räderwerk der menschlichen Gesellschaft kann einen raschen Eingriff schmerzlos nicht vertragen, das wusöte auch.siellenbach. Als er mit seinen hochedlen Finanz-Reform-Vorschlägen an die Oeffentlichkeit trat, wufste er bereits, dass er auf heftigen Widerstand stoßen würde. Seine Reform hat einen coinmnnistischen Beigeschmack und war deshalb auch uicht salon- und regierungsfähig. Seither sind melir als dreißig Jalne dahingegangen. Hellenbachs irdische Neste liegen längst in der Gruft, aber sein Geist ist geblielien. Eine große Idee brancht ein M e n sch e n a l ter, bis sie verstanden wird. So auch hier. Helleubach zeigt lins diese Entwicklung inathe-matisch. Er schreibt: „Nehmen wir an. dass ich jedes Jahr einen Menschen überzenge und gewinne: nehmen wir an. dass jeder von diesen alljährlich einen gewinne und ebenfalls noch zehn Jahre lebe. Ziffern, die im Durcü-schnitte gewiss nicht zu hoch gegriffen sind; nehmen wir deren Nichtigkeit an, so hätten wir in 10 Jahren ungefähr 1000, in 20 Jahren und in Jahren tnehr Menschen, als es intelligente Wesen aus der Welt gibt, die alle geschworene Feinde jeder Revolution. Frennde der friedlichen wirtschaftlichen Entwicklung wären." Nnn, dreißig Jahre find vorüber. Hellenbach hat nur einen kleinen Kreis einiger Verehrer gefunden, aber der Zeitgeist entwickelt sich in Hellenbachs Sinne. Das Schreckgespenst des Coinmunismus nimmt eine freundliche menschliche Gestalt an und wird unS täglich vertrauter. Die gesellschastliche Verwaltnng nimmt stetig an Umfang zu. gefördert von dem wissenschaftlichen Socialismus. Schulen, Bahnen und Straßen stellen sich uns als commnnistische Vermögen dar. Die genossenschaftliche Organisation. inSbesonders in bänerlichen und gewerblichen Kreisen, schreitet in communistischem Sinne vorwärts. Die Solidarhaftnng der Ra i ffei s e n c ass e n ist nichts anderes, als Communismns. Dieser Begriff, vor dem man vor einem Menschenalter sich entsetzie, geht langsam seiner Verwirklichung entgegen ohne Schmerz, ohne Revo« lntion. ohne Säcularisation, ohne Gewalt. Hellenbach will die weitere Ausgestaltung in diesem Sinne unter absoluter Schonung des familiären Privatbesitzes. Es ist in der That eine socialistische Utopie, das Privatvermögen ganz aus der Volkswirtschaft zn streichen. Hiezn fehlt die erste Grundlage: die Selbstlosigkeit. Solange der individuelle Egoismus den Menschen beherrscht — und das wird er voraussichlich noch hunderte Jahre — kann von einem reinen CommunismuS keine Rede sein. Aber die Schaffung eines staatlichen Collectivver-mijgens, wie sich dieS Hellenbach denkt, ist keine Utopie. Sie ist schon heute möglich, weil die Vorbedingung, daS solidarische Gefühl, schon ein mächtiger Factor in unserem Leben geworden ist. Das parlamentarische Leben, ermöglicht durch die gegebene Constitution, hat daS Znsammen-gehörigkeitsgefühl entwickelt. Allerdings nicht in jenem Sinne, wie es wünschenswert wäre. Die einzelnen Fractions-chess sind die Krystallisationspunkte, um welche sich der solidarische AnziehungSprocess entwickelt. Leider stehen sich diese einzelnen solidarischen Gruppen feindselig gegenüber. Aber eS wird besser werden. Schon spricht man von einer deutschen Gemeinbü rgschaft, welche auch zur That werden wird. Wir haben in diesem Falle die nationale Solidarität vor unS, die weit erhabener ist, wie der FractionS-cultuS. Diese organische lKntwicklung wird auch in culturellen und volkswirtschaftlichen Fragen zur internationalen Solidarität führen und auf diesem Boden wird eine schönere Zeit erblühen. Hunger, Elend. Verschuldung. Ueberproduction und Rückgang der Kauffähigkeit sind rein internationale Erscheinungen, sie können nnr international gelöst werden, würdig uud galant zu sein . . . Gegen mich brauchte er's doch nicht zu sein, ich bin ja seine Braut . . . Darum soll er allein hin. ohne meine Begleitung ... Er muss ein Cavalier werden, ein unwiderstehlicher Junge . . . Alle sollen tuich um ihn beneiden . . . (traurig) Noch will er ja nicht . . . Wenn ich nur wüsSte, wie ich ihn zwingen kann . . . (Es klopft. Kern tritt ein. Fränze schiebt ihr Tagebuch schnell unter die Loschblattlage und nimmt eine sehr steife Haltung an.) Kern (unruhig): Hast Du Dir'S überlegt, Fränze? Fränze: Nein. Kern: Aber Du wirst doch zugeben, dasS ich gar n'.cht hineinpasse in die geputzte Gesellschaft . . . Fränze (unfreundlich): Ich will es al)er . . übrigens . . . (zuckt die Achseln).' Kern (etwas gereizt, Fränze ansehend): Dann thue ich am besten, ich gehe heim . . . nachhause ... in mein Dorf. (Fränze zuckt zusammen; er bemerkt eS und lächelt . . . auch sie lächelt, er sagt ärgerlich): Du kannst eben keinen Menschen brauchen, der nicht tanzt . . haha . . der kein . . (wüthend) der kein Gigerl ist . . Fränze (kalt): Nein. Kern (bitter): Dann kann ich ja gehen. Fränze. Fränze (schroff): Geh! Kern (zornig): Fränze! Scherze nicht mit mir! DaS dulde ich nicht! Fränze (schluchzt auf. erhebt sich und verlässt daS Zimmer). Kern (entrüstet): DaS. baS lasse ich mir nicht bieten. ^--^ Nein, eS ist unter meiner Würde. Ich liebe sie, ja, ich liebe sie innig! Aber diese verwünschte Laune! Sie ist eine 5?okette. sie spielt ntit mir. Mit mir, liaha ... auf den Ball soll ich, ich . . . Es ist ja ganz unbegreiflich. (Energisch) Aber fort — fort von hier... Ich mnft Ernst macheu; sie sott sehen, dasS ich ... Ich werde ihr meine Meinung schreiben ... (Er geht an den Schreibtisch, schiebt die Löschblattlage fort, und sieht daS aufgeschlagene Tagebuch.) Ach, ihre Schrift (hält einen Molnent inne.) Ach, was, ich bin doch ihr Bräutigam . . . (lieSt) ha, ha. ha. . . . wilde verzehrende Leidenschaft . . . mein Gott, er ist so gesund (überrascht). Donnerwetter, daS kränkt sie? (lacht). Ach so ... Bachfischgedanken ... na ja, siebzehn Jahre . . . (liest weiter) ein rechter Bär . . . der Schliff ... der Schliff . . . (aufspringend). Also deshalb . . . oh . . . So'n Mädel . . . haha, ein unwiderstehlicher Junge . . . (gemüthlich). Na, jetzt weiß ich'S wenigstens (streicht sich den Bart), meine Augen haben ihr ja doch gefallen . . . (lacht und reibt sich die Hände, geht ein paarmal im Zimmer a»f und ab. eilt dann an den Schreibtisch und bedeckt daS Tagebuch wieder mit der Li>schblattlc»ge) haha . . . Fränze (tritt ein. Sie ist traurig, hat geweint): Verzeih mir, Hans, ich Hab' Dich gekränkt . . . (aufblickend) Dn lachst ja . . . Kern: Natürlich. Fränze. ich lache mich aus. dafS ich die Sache so tragisch genommen habe! Zu dumm! DaS heißt, ich meine ... ich meine natürlich nicht Dich . . . haha . . . Fränze (befremdet): WaS hast Du denn? Kern: Kurz, ich Hab' mir'S Überlegt, ja . . überlegt. Fränze lfliegt an seinen Hals)! Wie gut Du bist, dass Du mir diesen Wunsch erfüllen willst. Kern (rasch): Also Du verzichtest darauf? Fränze (stürmisch): Nein, nein, jetzt erst recht nicht. Es muss sein. Und wär'S auch nur, weil ich mir's in den Kops gesetzt . . . Und Du sollst Dich gut amüsieren, hörst Du . . . und viel Eroberungen machen . . . Kern (fröhlich einfallend): Ich werde mir Mühe geben. Oh. Du sollst staunen. Jetzt, da ich es weiß, dass es Dir so viele Freude macht! Gleich heute besuche ich einen Ball. ES ist doch einer? Fränze: Aber natürlich! Mit PapaS Karte bekommst Dn eine Einladung. Kern: Ausgezeichnet! Ich eile . . . Fränze (ihn zurückhaltend)! Und morgen? Kern (gespannt): Morgen? Fränze: MusSt Du mir alles erzählen. Kern (lustig): Bis aufS Jtüpfelchen . . Du sollst mich kennen lernen, Fränze. (Er küsSt sie.) Dritter Auftritt. Dasselbe Zimmer. Ein Tag später. Acht Uhr abends. Die Lampe steht auf dem Tische. Fränze mit einer Handarbeit, KernS Bericht anhörend. Kern im Frack, Cloque in der Hand. Herr Hölder. Kern (fortfahrend) . . . also, wie gesagt, reizend . . . allerliebst . . . diese Toiletten . . . Fränze (eine Masche aufnehmend): Waren viel Damen da? Kern: Und fehr hübsche ... Da war die junge Baronesse Rhoden . . . zum Küssen! Denke Dir, Fränze, sie trug ein Kleid auS weißem («rSpe (ie flkine mit Heckenrosen garniert . . . daS Ganze . . . ein Duft . . . Hölder (erstaunt): Nanu, Kern, seit wann interessieren Sic sich denn für waS? (Lacht.) Es ist unglaublich. Nr. 45. Juni 1899 wobei die nationale Autonomie nicht tangiert zu werden braucht. Wie stellt sich Hellenbach daS staatliche Collectivvcrmi^gen vor? Er findet die Basis des wirtschaftlichen Elends in der Staatsschuld. Tilqung derselben und Schaffung eines staatlichen Collectiovermogens sind nach ihm die Postulate deS wirtschaftlichen ?lufjchwungcö. Und in der That. wenn man bedenkt, was man mit jenen Millionen leisten kiinnten. welche heute als unproductivc Staatsausgaben in Form der Staatsschuldenzinsen der hohen Finanz zufließen, so ist es sonnenklar, dass die Tilgung der Staatsschuld von eminent volkswirtschaftlicher Bedeutung ist. (Schluss folgt.) Uotitische Mmschau. Inland. Die Krise gelit nicht vom Flccke. Das diesseitige Ministerium liegt in der Agonie, allein niemand kann sagen, wie lange noch. Es darf nicht sterben, weil kein Nachfolger das Erbe Thuns anzutreten wagen kann, das er hinterläsSt. wenn er je^t zu gel)cn gezwungen ift. — Unter den zunächst in Betracht kommenden Candidaten für das neue Ministerium wird auch der Statthalter von Steiermark. Graf C la ry-A ld ri n gen. genannt. In der Tlmt erscheint dieser nach seinem bisherigen Auftreten im Landtage schon als „ministerreis." Die angekündigte Protestoersammlung der Slovenen gegen die nationalpolitischen Forderungen scheint nicht zustandezukommen. da die clericalen Slovenen an dieser von nationaler Seite geplanten Veranstaltung sich nicht be« theiligen wollen, weil die nationalen Slovenen im Landtage oft mit den liberalen Deutschen gehen. In Wien hat eine großartige Versammlung der gesammten freiheitlich gesinnten Lehrerschaft stattgefunden, welche gegen die christlichfvcialen Gemeinheiten gegenüber der Lehrerschaft und gegen die neue Gemeindewahlordnung, welche ganz willkürlicher Weise die im zweiten Wahlkörper unbequemen Lehrer in den dritten Wa'.ilki>rper schiebt, protestierte. Es sprachen u. a. Gemeinderath T o-mane k, der Obmann dcS Wiener LehrervereineS Strebl und Bürgerschullelirer Hi>dl von nationaler Seite, dann der liberale Obmann des deutschi^sterreichischen Lehrer-lulndeS. Katschinka. und die Lehrer Tänbler und Seitz von der socialdemokratischen Lehrerschaft. Die socialdemokratische Arbeiterschaft veranstaltete in Wien Protestversammlungen gegen die Wahlrcform. Es kam daliei zn Kundgebungen auf der Straße, vornehmlich vor den Wohnungen christlichsocialer Parteigri)ßen. Eine ^n christlichsocialer Seite einberufene Versammlung in der Sache der Kirchenbausubventionen wurde vonseiten der Socialdemokraten gesprengt. Der deutschnationale Arbeiterbund in Wien hielt eine Versammlung ab, in der Schriftleiter Stein aus Eger sprach. In dieser Versammlung wurden einstimmig Entschließungen gegen die neue Gemeindewahlordnung und zu Gunsten der Wiener freiheitlichen Lehrerschaft angenommen. Eine zweite solche Versammlung, in welcher ebenfalls Stein sprach und bei der die Gründung eines dentschnationalen politischen Arbeitervereines vorgenommen wurde, fand in Baden statt. Der Militärschulverein ist gewesen. Angesichts der Angriffe seitens der Tschechen und Slovenen wnrde die Idee zur Gründung eines solchen, wie das ,.N. Wr. Tag« blatt" berichtet, aufgegeben und nur die Schaffung von Militärstipendien soll noch als Rest der ursprünglich geplanten Action zurückbleiben. Wann wird man zu der Einsicht gelangen. dasS etwas Zweckmäßiges und Vernünftiges in Oesterreich überhaupt nur gegen den Widerspruch der Slaven durchzusehen ist.? Kern (lacht): Jawohl unglaublich. Fränze (mit einem gewissen Stolz): Durchaus nicht, Hans wusste eben ... Kern: Dass es Dich freut, natürlich. Ich habe mich der Baronesse vorstellen lassen, habe mit ihr getanzt . . . Fränze (lächelnd): Und wie gieng's? Kern (sich in die Brust werfend): Ueberraschend . . . . Das muss an der Tänzerin liegen; mit welcher Leichtigkeit wusöte sie mich zu lenken ... Ich hätte nie gedacht, dass das Tanzen solches Vergnügen machen ti)nnte. Hi^lder (lacht): Was, getanzt haben Sic auch? Hätte Sie sehen mögen . . . Kern (lnstig): Ja".whl, Schwiegerpapa. getanzt bis fünf Uhr früh. . . . Ich war der Lehte. Hölver: Unglaublich; aber wenn Sie's sagen. . . . Was ist Ihnen denn plötzlich eingefallen? Fränze (wechselt mit Kern einen Blick): Und . . . schläfrig bist Du nicht geworden? Kern: Was fällt Dir ein, Liebste! Schläfrig! Fränze (zufrieden, lächelt): Davor hast Du Dich doch am meisten gefürchtet. Du sagtest, um zehn Uhr . . . Kern (feurig): Haha, ich glaubte es selbst. Aber ich tiitte Dich! In solcher Gesellschast! Im Bannkreis so bli-yender Auge» . . . Hölder (lachend): Sie werden ja poetisch. Kern . . Was ist denn in Sie gefahren? Sie sind doch gesund? Kern: Vollkommen, Schwiegerpapa . . . Fränze (vorwnrfsvoll): Alier so lass' ihn doch, Papa! (Eine Mische aufnehuiend) Du hast Dich also amüsiert?' Mardurgn Zklwng. AuSl«nd. Die Franzosen hiben wieder eine neue Figur für politische Komödie gefunden. ES ist Marchand, dcr Held von Fachoda. der Leiter der afrikanischen Erpediti»:,. Er wird von der Volksmenge ungemcsscn gefeiert, eb^'uso D^ronlede. der Urheber des mijsglückten Mllitär-Putches, der jetzt vor Gericht freigesprochen worden ist. In der Dreyfußaffaire erfolgte eine neuerliche Vcr-hastung. die des bekannten Path vu Clam. In Italien hat die Ol)struction der Socialdemokraten und Republikaner gegen die politischen Vorlagen der Kammer durch Stellung von Abänderungsanträgen nnd Erzwingung namentlicher Abstimmungen begonnen. Los von Rom. Aus Duz- wird der „Ostd. Nundsch." berichtet: llnter den zehn Personen, die in d:r lelzteil Wochc ihren Au:!tntt aus der ri^nuschen Kirch»: bei der B.'bi)rd.: annlcldcten, desan-den sich anch einige ^>ehrlinge, die von der clericalen Hct^c endlich genug bekomnun hatten Die jnngen ^v'eutc, welche bereits das scch',chnte Jahr ilb.'rschritten haben, besnchen die gewerbliche Fortbildungsschule. Ohne gesetzlichen Grund n>)thigtc sie nnn der Duxer Stadtdeckant, zn Ostern zur Beichte zu gehen. Mehrere '>^^chrlinge kamcn nnn der Ausforderung nicht nach und wurden deswegen polizeilich verfolgt. Der Stadldcchaut wandte sich an den clerical-gesinuten Bürgermeister-Stellvertreter, und dieser schickte die Polizei aus. welche die widerspenstige Jugend, wie znr ^'^cit des Concordats, mit Gewalt zur Erfüllung der vom Dechante auferlegten „Pflichten" zwingen sollte. Die nächste Sitzung des ^Gemeindeausschufses verspricht stiirmisch zu werden, da Schriftleiter Schwaab über diese sonderbare Vmvcn-dung der städtischen Polizei interpellieren wird. In der großen Grazer Wählerversammlnng am Mai, in welcher Neichsrathsabgeordneter Dr. Hofma'nn v. Wcllen-hof seinen Rechenschaftsbericht erstattete, kennzeichnete dieser nationale Abgeordnete die Stellung feiner (Deutfchcn Volks-) Partei zn den Clercialen folgendermaßen: „Wir verlange,, lediglich, was bei jedetn anderen Volke als selbstverständlich betrachtet wird: Dentsche Priester für deutsche Pfarrgemeinden (Lebhafte Rnfe „'.^os von Rom!"), die E.richtttng von deutschen Priesterseminaren n,td die Fürsorge für deutschen Gottesdienst in gemifchtfprachigen Gegenden. Das ist aber schon zn viel verlangt! Und da wundern sich die .Herren ü )cr das Umsichgreifen der Los von Nom-Bewegnng! (Stürmischer Beifall.) Gegen diese Bcwegitng werden nach alter »österreichischer Sitte alle Mittel der llnterdrücknng nnd Ver-folgnng aufgewendet; das ganze Nüstzeng des vormürzlichen Polizeistaates ivird in Vewegnng gese^t : Angeberei (Pfni-rnfe), Verlegung des Briefgeheimnisses (ernenerte Pfnirnfe), .^^ansdnrchsuchungen (Rufe: ,.Sehr richtig!"), Ausweisnngen, Berscimmlnngs- und Predigtoerbote n. s. w. (Pfui!") Wir siud glücklich wieder bei den Fünfziger-Jahren angelangt, ohne dass erst ein neites Eoncordat beschlossen werden müsste. Natürlich wird die gewünschte Wirkung ausbleiben. Anf diesem Wege werden nnr Märtyrer geschaffen, al?er aufgehalten wird eiue geistige Beweguug durch Poliz einlast rege lu nicht! .^e!.'.er. (Schwarz-roth.goldene Ortstafeln.) Aus (.)rund eines Beichllisses der Gcmeiudcvcrtrctuug in Saaz wurden am Sonnabend, den d. M. die alten Ortstafeln entfernt und durch schwarz^rot!, goldene ersetzt. Dieser von l^lki^cher Gesiuiniug zeugende Beschluss der wackeren Saazer stadtvertretung verdient Anerkennung und es w«re nur zu wünschen, dass andere Orte dem gegebcnsn Beispiele nachfolgen möchten. Jugend des Herrn v. Miauel.) Leser der Frankfurter ^>'ilung schreibt aus Wiesbaden: „v>ch erlaub.: mir. Jlinen von einem recht netten nnd w.Uiren >I')t aus der Vergangenheit des jct.ugen Finan;-Ministers v. M.guel Mittheilung zn machen, das ein hier lebender Jugeudbckannter des Ministers kürzlich erzählte-Es ist im Jahrc Der jnl-. Johann Mig'iel ^elit mit einem jün.^eren eben zur lluiversilät zugereisten Fuchs anf dem Göttinger Wall spazieren: das Thema der Untcrhaltnng bildet Karl Mar^- nnd seine Theorie von der zunehmenden Proletarisierung der Massen u. s. w. Sie nähern sich einem bettelnden Stromer: der mitleidige Fuchs will eben seine Börse ziehen — da fasst der Aelte'e die Bölse nnd schiebt sie dein Fnchs in die Tasche znrnck mit den classtschen Worten: ..Mensch, halten Sie doch die Krise nicht anf." ' (D er Neffe der Marlitt im Gefängni S.) Die Backfischromane der bekannten Schriftstellerin Marlitt brachten derselben ein schönes Vermögen ein. so dasS sie bei ihrem Tode in dc: glücklichen Lage war. ihrem Ncffen eine Snmme von 80.000 Mark znrückznlassen. Doch der Neffe hatte sich auf eine andere Kunst, als seine schrist-stellernde Tante, nämlich auf die schnelle Vergeudung der 80.000 Mark gut verstaudcn, weshalb er in München ein Agentnrgeschäst betrieb, um seiner .,Kun,'t''. sc:,r viel Geld anszugeben, weiter fröhnen zn können. Doch dieser Ver^ such endete mit cinein betrügerischen Bankerott, der ihin zn einer mehrmonatlichen Gefängnisstrafe vcrhals. (EineZ n gsve r fpät n n g n m vier Woche n.) In Chcheune, Wyoming, ist kürzlich ein Zug dcr Chehenne-und 'Northernbahn mit einer Verspätung von nicht weniger als einem Monat eingetroffen. Er war bei einer Zwischenstation am Jron Montain im Schnee und Eis stecken geblieben nnd hatte selbst mit Hilfe der größten Notationsschneepflüge nicht befreit werden können. Die Passagiere. 42 an der Zahl, darunter ein Dntzend Damen, blieben einen Monat lang Gefangene in der wilden, nn' wirtlichen Gegend, und es wäre ihnen wohl schlecht ergangen. wenn nicht einige große Viehzüchtereien in der Nähe des Jron Montain die von aller Welt Abgeschnittenen mit Nahrung versorgt hätten. (Wagner in England.) An, Abende des 80' jährigen Gebnrtstagslestes dcr Königin wnrde, wie berichtet. dcr „Lohengrin" im Schloss Windsor anf Sonder-besehl aufgeführt. Es war nicht ohne Absicht, dass die Königin gerade eine Wagner'sche Oper wählte. Nicht allgemein bekannt nämlich dürste es sein, dass sie eine der frühesten und begeistertsten Anhängerinnen des deutschen Componisten war. Als Wagner 18.).", die Eoncerte dcr Philharmonischen Gesellschaft in London leitete, verhielt sich die gesamnue musikalische Fachkritik fast mehr als ablehnend gegen ihn. Dcr Hauptkritikus schrieb: „Eine so aufgedunsene Entfaltung von E^^lravaganz nnd Lärm ist selten cincr Znhörcrschaft geboten worden. Es war wirklich schade, anznhören. wie ein so treffliches Orchester sich abmühte. Dinge ansznfnhren, welche, selbst wenn ausführ Fränze (nervös): Nein . . . nein . . . Kern: Oh. ich wusste es ja..... Du bist ein Engel! (Er küsst sie. schüttelt Hölder die Hand und entfernt sich.) Hölder l^ihin verwnndert nachschauend): Ja. Fränze, was lM er denn? Er ist ja ganz verwandelt. Fränze (beginnt zu weinen». Hölder (erschreckt): Aber liebes Hcrz, cr hat Dich gekränkt. Ich wnsst's ja gleich, dass diese verrückte Ballbesncherei nichts gutes sein kann. Was sällt ilnn denn ein? . . . Fränze (schluchzend, leise): Ich habe ihn darnm gebeten, Papa . . . ich . . . Hölder (erstannt): Gebeten. Bälle zn bcsucheu? Fränze (nickt.) Hölder (dieHände zusammenschlagend): Unglaublich! Vierter Anstritt. Dasstlde Ziniiner. später, bleich, ein biöcheii ab- qeliärmt ain Schreilitisch. Das Tlu^ebuch vvr sich. Fränze (allein^schreibend): .... Das Traurigste ist. dass ihn diese Strapazen so gar nicht ermüden . . . Dieses nene Leben scheint ihn beranscht zn haben. Er spricht von nicht?! anderem . . . Und für micl) hat er gar keine Zeit mehr. Er kommt immer iln Frack, weißer Eravatte, ilnmer vergnügt, enthnsiaSmiert . . . Ja. er ist ein An-derer geworden, dcr, den ich ans ihin niachen wollte . . . (weint). Und inilner spricht er von Marie Bern ... Es scheint fast, dass cr mehr ihr als mir zn Liebe die Bälle besucht. Diese Schlange! (Sie unterstreicht diese Worte zweimal.) . . . Oh, ich leide uusäglich.....Ob noch ein Fünkchen Liebe zn mir in ihm «I^t, zu der kleinen armen Seite 4 Marburger Zeitung. Nr. 45. 4. Juni 1399 bar. zu nichts führen wurden." Ein anderer Bannerträger der Kritik erkannte rechtens: ..Richard Wagner ist über-liaupt kein Musiker. Es herrscht absvlates ChavS. wilde Extravaganz und demagogische Kakophonie in seinen Werken.- — Eine ganz andere Ausnahme fand Wagner bei der tti>nigin und dem Prinzen Albert. Der 7Mster schrieb selber: „Il)r Benehmen gegen mich gewährte mir wenigstens eine rührende SchadloShaltung für alle die Widerwärtigkeiten und Animositäten, welche ich hier erfahren habe. Sie und Prinz Albert, welche unmittelbar dem Orchester gegenüber saßen, klatschten BeisaU nach der Tannliäuser-Ouverture. womit der erste Theil abschloss. und daS mit einer Anmuth. welche fast einer Heraus» sorderung gleich kani. so dass daS Publicum in lebhaften und langen Applaus ausbrach. Wäh,.end der Zwischenpause besahl mich die tti^nigiu in den Lalon und empfing mich vor dem Hofe init den folgenden Worten: „Ihre Eomposition hat mich entzückt." (Giftige Maiglöckchen.) Die jeyt wieder be-ginnende Maigliickchenzeit gibt Beranlasfung. alle Freunde »lnd Freundinnen dieser herrlich duftenden Blume daraus lnnzuweisen. dasS sowohl ihre Stengel als auch ihre Blüten einen starken Giftstoff iu sich bergen, und zwar daS Glykosid. welches Blausäure enthält. Mau vermeide daher besonders. die Blume zwischen den Lippen zu tragen, da die kleinste, kaum bemerkbare NisSwunde unförmlich anschwillt, sobald der Saft der Blume in sie eindringt und Schmerzen bereitet. Ebenso werfe man die abgeblühten welken Blütenkelche nicht auf die Hi.'fe. wo Geflügel umherläuft; denn schon oft ist eS beobachtet. dasS besonders junge Hühner und Tauben nach dem Genüsse dieser Blume verendeten. Für die Spayen ist übrigens die Maigliickchenzeit eine Sterbczeit. denn jedi^r Spa^. der die welken Blüten auspickt, ist verloren. (Ein neues Eisenbahn-Signal.) Der fran-ziisische Ingenieur Cousin Sobrier hat einen eigenartigen Apparat, der als Eisenbahn-Alarmsignal dienen soll, erfunden. welchen er vor knrzem im Model! vor der Gesell-schast der franzbsifchen Eivil-Ingenieure demonstriert hat. Diese Signale sollen die gegenwärtig als DeckungSsignale der Stationen dienenden vervollständigen, die bekanntlich durch weisze Farlie oder Licht freie Einfahrt, durch rothe Farbe oder Licht verbotene Einfahrt angeben. Nun aber verhindert starker Nebel oft die rechtzeitige Beachtung der Signale. Diese nun absolut wirkend zu machen, ist Zweck des Cousin-Sobrler'sthen Apparates. Er besteht, nach einer Mittheilung deS Patentanwaltes I. Fischer in Wien, im Wesentlichen auS zwei Theilen. dem ExplosionSkiirper und der Auslbsung fiir den Entzünder. Der Ezplostonskiirper wird am Signalmast oder an einem separaten Träger angebracht und befindet sich in einer Hohe von Meter über dem Erdboden. Der Ki)rpcr besteht aus einem oder mehreren patronenähulichen Detonatoren, die mit in Fett l^etränktem Filz umgeben sind und demnach von der Feuchtigkeit der Luft nicht beeinflusSt werden können. Der ?luü-liisungsmechanismuS wird nun durch das Nad der Locomotive bethätigt. Sowie diese über die betreffende Stelle hinweggeht, schlägt ein durch den Mechanismus in Bewegung gesetzter Hammer auf die Patronen und ruft dadurch eine so starke Detonation ljervor. dasS ein lieberhiiren derselben absolut ausgeschlossen ist. Sobald diese Explosion stattgefunden hat, wird mittelst elektrischen Stromes ein Läutewerk in der betressenden Station ausgeschaltet, wodnrch der Beamte benachrichtigt wird. dasS der Zug die Stelle passiert hat und neue Patronen eingesührt werden nlüssen. Nachdem diese wieder füllbar sind, kommt die ganze Auslage nicht höhe? als der Preis deS verbrauchten Pulver-^I.uantumS. Fränze (sie ist gerührt). Seine Heiterkeit ist so ost eine gezwungene, unwahre. Ich sah eS ihm an. Manchmal erröthet er. wenn ich ihn scharf anblicke, wie jemand, den man aus einem Unrecht ertappt. Gestern sragte er, ob mich seine Fortschritte freuten .... Ich beeilte mich, ihn zn loben. Dann, so nebenbei meinte ich. demnächst wollte ich mit auf den Ball, um tnich zu ülierzeugen, ob er sich amüsiere. Ich lächelte dabei, aber mein Herz blutete. Er war bleich und verlegen geworden .... Ich habe es bemerkt! Mein Gott, ich hätte clusschreien mögen. Wie Schuppen siel eS mir von den Augen! Er verbirgt mir etwas, was ich nicht wissen, nicht ahnen dars . . . Aber jetzt muss ich Gewissheit haben ... um jeden Preis . . . Man macht mir Hans abspünstig .... ihn ... . mir! Marie Bern .... Ich zittere bei diesem Gedanken . . . Morgen will er auf den Künstlerball ... Ich werde dort sein! Er soll es nicht früher erfahren . . . Fünfter Auftritt. Dasselbe Zimmer. Einen Tag später. Nach Mitternacht. Fränze in Balltoilette. Sie hat sich in einen Fauteuil geworfen und weint bitterlich. Hvlder geht besorgt auf und ab und redet ihr freundlich zu. Hölder: Nu, nu . . . DaS Unglück ist ja nicht so groß ... Er war eben nicht dort, ist unwohl geworden . . . Du hast Dich ja überzeugt, dass er nicht aus dem 5iünstlerbctll war. Wir haben ihn ja zwei Stunden lana gesucht. . . Fränze (verzweifelt): Und siehst Du, als er um Uhr hier war, ist er gesund und munter und lustig gewesen, wie noch nie . . . Er sagte doch Künstlerball! Oder habe ich mich verhört? Hölder: Er sagte Künstlerball. Higen-Aerichte. Pettau. 2. Juni. (Fahrraddiebe.) Ein gewisser Jakob Letonja. Agent auS Graz, ist sehr häufig mit einem Fahrrade nach Wudina bei Pettau gekommen und hat gewöhnlich sein Fahrrad hier verkauft und zwar sehr preiswürdig. So geschah es auch in der vorigen Woche, dass Jakob Letonja mit einem sehr schönen Rennrade „Meteor", welches einen Wert von sicher über2d()fl. repräsentiert, zu seinem angeblichen Onkel Thomas Hernec, Binder in Wudina, gekommen ist und diesem das wertvolle Rennrad um den Betrag von 28 sl. überlassen hat. Der Gendarmerie ist es gelungen, der Sache aus die Spur zu konrmen, und so wurde Thomas Hernec wegen DiebstahlStheilnahme dem Bezirksgerichte eingeliefert. Hier sind in kurzer Zeit zwei Fahrräder gestohlen worden nnd es ist nicht ausgeschlossen, dass Jakob Letonja die in Graz oder überhaupt die in der oberen Gegend gestohlenen Fahrräder hier und in der Umgebung vcrkauste und wieder die hier gestohlenen Räder wo anders an den Mann brachte. Letonja scheint dieses Geschäft sehr schwungvoll betrieben haben und es ist ihm auch gelungen, sich der Verhaftung vorläufig zu entziehen und dürfte er nach Eroatien seine Zuflucht genommen haben. Pettau. 2. Juni. (Eine Roheit.) Die 4^/2 Jahre alte KeuschlerStochter Josesa Koletnik auS Pobresch wurde von dem dortigen Besitzerssohn Blas Bidovitsch. der erst 12 Jahre alt ist, mit einem Stocke derart misshandelt und geschlagen, dasS das Kind infolge dieser Schläge und Verletzungen am 27. Mai gestorben ist. Pettau, 2. Juni. (Auf der Straße.) Am 19. Mai waren die drei Brüder Habjanitsch, Besitzer aus lzjruschkaberg, im Gasthause des I. Mautschitsch in Neukirchen; als sich diese um ca. 9 Uhr abends vom Gasthause begaben, wurde Franz Habjanitsch. welcher einige Schritte hinter den anderen zurückblieb, plötzlich von einem unbekannten Manne mit einem Stocke derart über den Kopf geschlagen, dasS Habjanitsch bewufStlos zu Boden fiel. Er konnte bisher noch nicht das Bett verlassen, weil er einen Bruch deS Schädels erlitten haben soll. Der Gendarmerie ist eS gelungen, den Tliäter in der Person des Knechtes Johann Pernek aus Jurovec zu eruieren und wurde dieser dem Strafgerichte Pettau eingeliefert. Graz, 1. Juni. (Theater.) In der Oper ward uns in letzter Woche ein ganz hervorragender Genuss geboten. Signora St 0 rchi 0 eroberte sosort aller Herzen; ihr zartes Figürchen, gekrönt von einem seinen Kops mit edlem Profil, beherbergt eine unsagbar rührende Stimme, welche jede Empfindung bis in die seinste Nuance zum Ausdruck bringen kann. Sie sang die „Santuzza". die ..Nedda" und „Mignon". Zu sagen, in welcher Rolle sie ihr Meisterstück bot, ist nicht möglich, denn in jeder Partie bot sie ganz Vo.treffllcheS. Das leidende Mädchen in der Santuzza ist unS noch nie so dargestellt worden; wie sie, als Zolas (Haag) Gesang ertönt. Turridu (Passy-Eornet) Ohren und Augen zuhält, wie sie ihn streichelt, die schönen grossen Augen voll Angst aus deS Geliebten Antlitz richtend, ist ganz unvergleichltch. Wie wir zu unserer großen Freude vernehmen, ist Signora Storchio ftir einige Monate der nächsten Saison an unsere Bühne verpslichtet. Frl. Held sang „Fidelio" und die „Ortrud"; sie hat eine starke, auch in der Höhe angenehme Stimme, und zeigt das Bestreben, auch im Spiel Empfindung zu zeigen, waS ihr auch bis aus einige Uebertriebenheiten gelingt. Herr S chw artz dirigierte die „Fidelio"-Aussührung mit Schwung. Er wurde, wie Wiener Blätter melden, für die nächste Saison engagiert. Herr Pennarinis schöne Leistungen als Florestan und Lohengrin sind riihmlichst bekannt. Frl. Fladnitzer als „Marcelline" ist Aug' und Ohr eine Lust. ' Fränze (weinend): Siehst Du ... . Aber er ist nicht hin, er hat mich belogen, mich . . . (bitter). Ich hätte eS mir ja denken können. Meine gestrige Aeußerung, dass ich ihn einmal überraschen werde, hat ihn vorsichtig gemacht ... Er hat mir einen salschen Ball angegeben . . . . Er ist . . . (leidenschastlich) ... er ist dort, wo Marie Bern . . . Hölder: Aber Fränze . . . Fränze: Ja . . . Sie hat . . . Sie ist so salsch . . . so kokett . . . Aber ich muss Gewissheit haben, Papa, heute noch .... Du musSt ihn suchen, ihn cillSfindig machen. Ich gehe nicht eher zu Bett, als bis ich mein ganzes Unglück weiß . . . Hölder: Ach, Fränze. ich glaube. Du bist nicht recht gescheidt ... ES ist ein Uhr vorüber . . . Ws sollte ich ihn denn suchen? Fränze: Alis dem kaufmännischen Ball, oder bei den Pharmazeuten, die haben heut ihr Kränzchen. Du musst ihn suchen, Papa . . . musSt ihn mir bringen, denn jetzt liebe ich ihn. Papa, stark, leidenschastlich, jetzt kann ich von ihm nicht lassen. Hölder (ernst): Gut, ich will ihn suchen. Beruhige Dich, meine liebe, arme Fränze .... Und der Marie (wüthend). wenn ich sie treffe ... der werd' ich meine Meinung sagen. (Er geht.) Sechster Auftritt. Hölder hat einen Wagen genommen, ist zum Pharmazeuten-Kränzchen gefahren und hat sich dort nach Kern erkundigt. Dort war er nicht. Auf dem Kaufmännischen Balle hat er Kern eben« falls nicht angetroffen, wohl aber Marie Bern, die auf seine Frage nach HanS erstaunt fragt: „Was, der Bär? Besucht denn der Bälle ?" Hölder glaubt anfangs nicht an ihre Unschuld in dieser Marburger Mchrichten. (Bon unserer Staatsrealschule.) Heute findet um 10 Uhr vormittags die Preisprüfung aus der steierm. Geschichte statt; zu derselben sind Freunde der Schule und des Gegenstandes eingeladen. Von morgen den 5. an werden die ganze nächste Woche hindurch die schriftlichen Maturitätsprüfungen abgehalten. Der Schlus» des heurigen Schuljahres ist am 12. Juli, tagSdarauf beginnen die mündlichen Maturitätsprüfungen und werden voraussichtlich bis 15. Juli dauern. — Sonntag, den 16. Juli vormittags werden die Einschreibungen in die 1. Elasse für daS nächste Schuljahr vorgenommen; die Eingeschriebenen haben Montag, den 17. Juli vormittags die schriftlichen und nachmittags die mündlichen Anfnahms-prüfungen. (Die Tombola im VolkSgarten) findet eingetretener Hindernisse wegen erst am 18. Juni statt. (Garten-Erösfn ung.) Der Garten im Gasthause des Allg. Verbrauchs- und Sparvereines in der Bergstraße wird heute mit einem Eoncerte der Musikkapelle des Marburger Radsahrer-Elub „Wanderlust" eröffnet, welches NM 4- Uhr nachmittags beginnt. Zutritt haben nur Mitglieder. (Die Steuerschraube.) Wir wollen hier eine Thatsache ohne Nebenbemerkungen den geehrten Lesern zur Kenntnis bringen, damit sie sehen, welch angenehmes Amtieren ein Landgemeindevorsteher hat. Wenn ein Hausbesitzer bei der hiesigen k. k. Bezirkshauptmannschaft eine WohnungSleerstehungsanzeige vorlegt, bekommt er dieselbe mit der Aufforderung zurück, zu erheben, ob und seit welchem Tage die Wohnung leer steht, beziehungsweise ob und seit welchem Tage sie wieder vermietet worden ist. Diesem Auftrage musS die Gemeinde unter RückschlusS der Anzeige binnen 48 Stunden entsprechen, widrigensallS der Act durch einen Straf- und Warteboten auf Kosten der Gemeinde abgeholt wird. Nun sind die Gemeinden seitens derselben k. k. Behörde seinerzeit verpflichtet worden, die Amtsbriese wöchentlich zweimal, nämlich Mittwoch und SamStag bei der k. k. BezirkShariptmannschaft oder beim nächsten k. k. Postamte abzuholen. Wenn eine Gemeinde nun eine WohnungSleerstet)ungSanzeige zur Amtshandlung binnen 48 Stunden am Mittwoch erhält, muss der Gemeindevorsteher. um den Straf- und Warteboten nicht ins Haus zu bekommen, schon Freitag anstatt SamStag, beziehungsweise Montag statt Mittwoch den Bericht fortsenden, damit dieses wie es scheint so wertvolle Schriftstück innerhalb 4?j Stunden zum k. k. Steuerinspectorate kommt. Mittwoch und SamStag musS der Gemeindevorsteher aber dennoch ebenfalls zur Post oder zur k. k. Bezirkshauptmannschaft schicken, weil diese zwei Tage als die amtlichen Botentage bestimmt sind. (I. steierm. Ruder- und Segelverein „Drau-Hort" in Marburg.) Die erste Veröffentlichung über den Segelsport hat so viel Ausmerksamkeit in allen Kreisen erregt. dasS wir noch Folgendes erklärend nachsenden müssen. Es wäre recht wenig, wenn der Segler weiter nichts erreichen würde, als wie ein Heubündel sich nach dein Wind in seinem Boot treiben lassen könnte. Es weht z. B. nicht immer Ostwind, der unS am schnellsten zum Gschaiderhof bringt. Auch ist für den Segler der Wind im Rücken, so dass er vor dem Winde läust, gar nicht so günstig als der Uneingeweihte glaubt; iin Gegentheil, bei von hinten kommendem Winde, besonders in der Drau, fängt das Boot leicht zu ..gieren", d. h. vom Ciirse abzuweichen an. Die Kunst des Seglers liegt also darin, sich nicht einfach in der Windrichtung forttreiben zu lassen, sondern jeden Wind zur Erreichung deS vorgeschriebenen Zieles auszunutzen. Am günstigsten ist slir den Segler der Backstags-Wind, wenn er 2—3 Strich vom Achtern kommt, und also senkrecht zur Kiellinie steht. Der wahre Wind ' verwandelt sich beim Segeln in einen scheinbaren. Die neue Sache, als sie ihm aber versichert, das» sie Kern seit zwei Wochen nicht gesehen, verlässt er sie und fährt inS Hotel, wo sein Schwiegersohn wohnt. Kerns Schlafzimmer im Hotel. HanS Kern, im Bette schlafend, und zwar mit der Energie eines Menschen, der sich eineS ausgezeichneten Gewissens erfreut. Hölder ri'tttelt ihn kräftig. Endlich erwacht er. Hölder (grimmig): Zum Henker, Sie schlafen gründlich. Sagen Sie, sind Sie krank, dass Sie im Bett liegen, anstatt aus dem Balle zu tanzen. Kern (schlaftrunken): Was? Was sagen Sie? Auf dem Balle? Haha . . . (Sich ermunternd.) Sie sind's, Schwiegerpapa? (Sich aufrichtend.) Herr Gott, hat Fränze mich gesucht? Hölder: Jawohl, wir waren auf dem Künstlerball. Kern: Um Gottes willen, sie darf nie erfahren, dass ich . . . Hölder (ihn unterbrechend, vorwurfsvoll): Haben da was Schönes angerichtet . . . ES ist unglaublich! Wir opsern unfern Schlaf, unsere Nachtruhe, um unS Ihrer Ballerfolge zu erfreuen und Sie. Sie liegen hier ganz gemüthlich und schlafen. Ja. zum Kuckuck, sonderbare Ballunterhaltung das . . . (lacht). Kern (aus dem Bette springend): Da haben Sie leider Recht, Papa . . . Hvlder: Rasch, kleiden Sie sich an. Uebrigens ist das gut, sehr gut! Fränze zwingt Sie förmlich, sich zu amüsieren .. . . Kern (in die Schuhe schlüpfend): DaS war's ja. Tauge nicht für Bälle. Gar nicht . . . Hölder: Dachte ich mir und wunderte mich deshalb . . . Nr. 45, 4. Juni 18V9. tzimmei'Änmeldcstelle bei Herrn Ladislaus Gs^ider in Gjchqiderhof bewährt sich sehr gut und haben sich wieder mehrere Segler und Ruderer vormerken lassen, so dasS der ^Drauhort" zu einer Stärke von 50 Mann angewachsen ist. Die genehmigten Satzungen dürsten diese Woche einlangen und wird die Genehmigung sogleich bekanntgegeben werden. Ahoi! und Hipp hipp, Hurrah! (Früh lin g s fest.) Dns Frühlingsfest ist uner« wartet um eine neue Zugkraft ersten Ranges reicher ge. worden, indem der bekannte Opernsänger Pennarini, der Liebling der Grazer, zugesagt hat. in Begleitung des deutschakademischen Gesangvereines zu erscheinen und einige Lieder zu singen. Dieser Umstand wird jedenfalls auf alle musik- und kunstliebenden Kreise unserer Stadt eine bedeutende Anziehung ausüben. — Die Preise für die Theatervorstellung sind: 40 kr. für die Sitze in der 1.—7. Reihe. 30 kr. für die übrigen Sitzplätze und 15 kr. für die Stflipsätze. Die Preise für die Auffuhrungcn deS akademischen Gesangvereines und die Liedervorträge Pennarinis find in der gleichen Höhe festgesetzt. Der Vor* verkauf für daS Theater (rothe Karten) und die GesangS-vorträge (grüne Karten) findet heute von 10—12 Uhr vormittags im Casinokosieehause statt. Ebenda sind Theater^ Akttel zu haben. Die Ausführung deS Theaters wird mit Rücksicht aus die Reichhaltigkeit deS Programms nur einmal stattfinden. — Ein Verschiebung hat gegenüber den auf den Placaten angegebenen Zeiten insoferne stattgefunden, dass der Beginn des Theaters aus halb 7 Uhr. der Beginn der Borträge des ..Akademischen" auf 8 Uhr verlegt wurde. Später werden der ..Akademische^^, sowie der Marburger Männergesang-Berein und die Südbahn-Liedertafel im großen Saale und im Speisesaale singen. Gedruckte Wegweiser durch alle Räumlichkeiten sind an der Cassa zu haben. (Wiederein Opfer unglücklicher Liebe.) Gestern erschosS sich ein Beamter der Bahnstation Pöltschach. Er hatte noch die Krast. sich aus dem von ihm bewohnten Zimmer in das Gastzimmer zu begeben, wo er zusammenbrach. Wie Kollmann, von dessen Selbstmordversuch wir in der letzten Nummer berichteten und welcher seither starb, soll auch der Beamte in Pöltschach ein Opfer unglücklicher Liebe sein. (Wichtig für Veranstalter einer Sonn-wendseier.) In dem Verlage des Vereines Südmark ist soeben eine auf das Fest der Sommersonnenwende bezügliche Flugschrift erschienen. Diese eri)rtert in einer kurzen, von Aurelius Polmer geschriebenen Abhandlung das Wesen, die Bedeutung uno die Art der Veranstaltung des germanischen Sonnwendfestes und weist außerdem das schiene Gedicht Sonnenwenden von Anton Renk und Aurelius PolzerS Sonnwendspruch auf. der sich als Feuerspruch schon liielf^ eingebürgert hat. — Wir machen die Ortsgruppen der Südmark und anderer Vereine, wie Veranstalter einer Sonnwendfeier überhaupt auf diese Flugschrist aufmerksam, die von der Leitung des Vereines Südmark in Graz lFrauengasse Nr. 4) bezogen werden kann. Bei gröfzeren Bestellungen (von 50 Stück an) kommt 1 Stück auf 5 Kreuzer zu stehen; 1 Stück kostet (gegen vorherige Einsendung des Betrages) 10 Kreuzer. (Roheit.) In der Grenzgasse nächst der Pobersch-strahe, die zur Magdalenavorstadt gehhrt. wurde in der Nacht vom 2. auf den 3. Juni , zwischen 2 und 3 Uhr von vier Burschen ein Fensterflügel und ein Jalouxbalken ausgehäugt, auf die Wiese getragen und zertrümmert. Da sich die Fälle von Ausschreitungen gerade in dieser Gegend mehren, wäre es wünschenswert, dass die Sicherheitswache die Urheber dieses Unfuges ausfindig mache. (E i n^e.. S a m ni l u.n g für. Abgebrannte in der Bukowina.) Vom Stadtrathe Marburg wurde nachstellende Kundmachung erlassen: Am 11. Mai l. I. ist der Markt Gurahumora in der Bukowina von einem ver-l)eerenden Brande heimgesucht worden. Im Verlaufe von nicht ganz zwei Stunden sind über 300 Gebäude, darunter die katholische Kirche, nebst Pfarrhaus, alle tiffentlichen Aemter bis auf eines, die Schulen sowie sümmt-liche Geschäftslocale dem Feuer zum Opfer gefallen. Hab und Gut der Bcvi)lkerung wurde ein Raub der Flammen und nur ausgiebige Hilfe aus uah und fern vernlag die Noth, das Elend zu lindcrn, dem die obdach. und mittellosen Bewohner des in Asche gelegten Marktfleckens preisgegeben sind. Der Schaden, welcher durch die Feuersbrunst Kern (sich ankleidend): Weiß Gott, um 10 Uhr musö ich schlafen, ob ich will oder nicht . . . Aber Fränze wollte durchaus, und da half ich mir so . . . Hiilder (lachend): Mit einer Lüge. Verstehe. Ist auch nlcht schlecht. Aber nehmen Sie den Frack. Unglücksmensch . . . Kern (thut es): Sie wollte, dass ich Bälle besuche, allein, ohne sie--und ich --- Hölder (lacht herzlich): Sie thaten ihr die Freude — Kern (stimmt ein): — täglich den Frack anzuziehen und ihr zu erzählen . . . Hijlder: Nichtig, ja . . . Woher hatten Sie denn die Toilettenbeschreibungen? Kern (lustig): AuS den Ballberichten der Zeitungen, haha ... und dann heimzugehen und zu schlafen Nacht für Nacht . . . Hi)lder (ihm die Hand schüttelnd): llnd haben gut geschlafen? . Kern: Wie mein Lebtag nicht. .Wie 'ne Ratte! (Plötzlich ängstlich.) Aber glauben Sie. Papa, dass Fränze mir verzeiht? Hölder: Frqnze? Die weint sich die Augen anS nach Ihnen. Im Uebrigen. von Ihrem Schlafen darf sie nichts Marburger Zeitung. verursacht wurde, lasst sich dermalen noch nicht genau feststellen; jedenfalls beträgt derselbe weit über eine halbe Million Gulden und erreicht somit eine Höhe, welche nn Hinblicke anf die Unzulänglichkeit der in der Bukowina zur Verfügung stellenden Hilfsmittel einen eindringlichen Appell an die Mildthatigkeit der Bewohner der übrigen Länder der Monarchie leider nnr zu sehr rechtfertigt. Der Herr Minister-Präsident als Leiter des Ministeriums des Innern hat sich daher veranlasst gesehen, mit dem Erlasse vom 15. d. M. tiuch im Kronlande Steierniarl eine allgemeine öffentliche Sammlung sür die Verunglückten der Marktgemeinde Gurahumora anzuordnen. Allsällige ^spenden wollen beim Stadtzahlamte in Marburg abgegeben werden. (Die Sticrlicenzieru ng und Prämiierung im Bezirke Marbnrg) fand Heuer am 2(>., nnd 30. Mai in den Orten St. Lorenzcn ol' Marburg, in Mlirbnrg aus dein kleinen Erercierplatze und in der Mag-dalena-Vorsttidt. dann in St. Egydi. Pößnitz nnd Schleinit.^ statt und hcUte folgendes Ergebnis: Im ganzen wurden 56 Stiere vorgeführt. l)ievon 43 licenziert und 13. weil entweder zu jung oder sonst nicht geeignet, zurückgewiesen. Es wciren folgende Gattungen: ^ Mariahofer. 8 Maria-l^fer Kreuzung. 3 Mürzthaler. 3 Mürzthaler Kreuzung. 7 Pinzganer. 5 Pinzgauer Kreuzung. 1 Mölltl)aler. l Möllthaler Kreuzung. Siementhaler. 4 Siementhaler Kreuzung. Pusterthaler Kreuzung. 2 Schweizer Kreuzung. 2 Kuhländer Krenzung und 14 Landschlag. Die Prämiiernng hatte folgendes Ergebnis: Den Staatspreis mit 70 Kronen erhielt die f.-b. Gutsverwaltung zu Windenau für l Pinzgauer. Landespreise mit je 30 Kronen erhielten: Johann Novak in Wachau für 1 Mariahofer und die Herrschaft Witschein für 1 Mariahofer. Landespreisc mit je 20 Kronen erhielten: Johann Lorber in Marburg für l Mariahofer Kreuzung Franz Zelzer in St. Egydi für 1 Pinzgauer. (Dieser Stier wurde von der Gemeinde St. Egydi angeschafft.) Paul Werdnig in Unter-Kötsch für 1 Pinzgauer Kreuzung. Bezirkspreise mit je 20 Krouen erhielten: Jgnaz Flucher in Pößnitz für 1 Siementhaler, Johann Robitsch in Lembach für 1 Kuhländer Kreuzung. Stefan Greif in St. Margarethen a. Dfld. für 1 Mürzthaler. Franz Weingerl in Nanzenberg für 1 Pusterthaler Kreuzung. Bezirkspreise mit 1.^ Kronc«i erhielten: Messaritsch Anton in Johannesberg sür 1 Pinzganer Krenzung. Schiniermaul Anton in Nußdorf sür 1 Mariahofer Kreuzung. Stern Stefan in Kranichsfcld für 1 Kuhländer Kreuzung. Wagner Marie in Spielfeld für 1 Mürzthaler l^der Stier steht in der Gemeinde St. Egydi). Ferk Josef in Witschein für 1 Mürzthaler Kreuzung. Dr. Othmar Reiser in Pickern für 1 Pinzganer. Lorber Johann in Marburg sür 1 Sieinen-thaler Kreuzung (der Stier steht in Pickern bei Hermann Kapauu). Graf D'Avernas in Hl. Kreuz für 1 Pinzgauer Kreuzung. BezirkSpreise zu 1Z Kronen erhielten: Novak Karl in Unter-Kötsch für 1 Siementhaler Kreuzung. Jauuig Michael in Letnbach für 1 Pinzgauer. Franz Novak in Wresula für 1 Pinzgauer Kretiznug. Dreisiebner Josef in Platsch für 1 Mariahofer Kreuzung, gräfl. Meran'fche Gntsverwaltnng für 1 Piuzgaucr. BezirkSpreise mit je 10 Kronen erhielten: Pei:nar Andreas in St. Lorenzen für 1 Möllthaler. Scrnko Stefan in Kranichsfeld für l Schweizer Kreuzung. Krainz Leopold in Mettan für 1 Mürzthaler. Graf D'Avernas in Hl. Kreuz ^ür 1 Pinzgauer Kreuzulig. Baumgartner Anton in St. Margarethen für 1 Mariahoftt Kreuzung. Kapaun Hermann in Pickerndors für einen Sieinenthaler Kreuzung. Lainprecht Kaspar in Kninen sür 1 Landschlag. Schwarz Franz in St. Jakob für 1 Mariahofer Kreuzung, Herlitsch Matthias in Zellnitz für 1 Mariahafer Kreuzung und Karner Siinon in Lendorf sür 1 Sieinenthaler. — Es wurde bei der Stierschail auch wahrgenommen, dass in den Windischbühelu das Zucht-materiale nicht so schön genährt ist. als wie in den früheren Jahren, weil dilrch die Ueberschiveinlnuugen der Wiesen Futterinangel eingetreten ist. Die Besitzer mussten ihr Vieh im Winter ineist init Stroh füttern. (Warnung vor einer G es ch ä ft s v e r b i ii-dung in Udine.) Ueber eine Persönlichkeit, die über Velanlassung einer österr.-ungar. Consularbchörde seiner« zeit verhaftet, voin kgl. italienischen Strafgerichte in Padua wegen verschiedener Betrügereien zu einer vierzehntnonat-lichen Gesälignisstrafe verurtheilt wurde und sich nunmehr in Udinc niedergelassen hat. um allein Anscheine nach erfahren. Wäre ihr zu prosaisch. Ist ein bischen überspannt. Aber jetzt vorwärts! Sie mnsS Sie sehen, todt oder lebendig. (Vertraulich.) Und. hm. eine Hand wäscht die andere . . . ich habe Sie natürlich vom Balle weggeholt . . . Kern: Abgemacht. Papa. daS sei unsere letzte Lüge. Siebenter Auftritt. Die gute Stube bei Hölder. Fränze ist Kern mit einem Freuden, schrei entgegengeflogen. Fränze (den Kopf an Kerns «rier daS Vermögen des Galanterieware.i-IländlcrS M. Z. Eskilnen in Sofia den EoncurS verhängt. Dem Vernehmen nach soll die Firma activ sein, da sich die Passive,^auf l03.0()0Frcs.. die Activen aus 173.000 FrcS. belaufen. Ferner wurde von der gleichen Gerichtsbehörde über das Vermögen des EolonialivarenhändlerS Nauin Trisonoff in Sofia der Concurs verhängt. Gläubiger wollen sich wegen Anmeldung ihrer Forderungen iin ersteren Falle ai^ die Advocaien Dr. Karl '^^elbert nnd Dr. S. I. Feuerstein, im letzteren Falle an die Advocaten Dr. E. 3eraphimosf und Dr. Karl Gclbert in Sofia ivenden. Von der Taatverwertnngs- nnd Dünger-bezugsstelle. Der Obstbauvcrein sür Mittelsteiermark errichtete im Juli bei seiner Obstverwertnngsstelle. deren günstiger En'olg Heuer im steicrmärklschen Landtage volle Anerkennung falld. bekanntlich auch eine Saatver'.vertungsstelle und eine Düugerbezugsstelle. «^'rstere bezweckt die unentgeltliche Vermittlung von Kau^ und Verlauf guten, rciucn Saatgutes zivischen steirischen Landwirten. Sainenzüchtern und Sainen-händlern; letztere sucht die Anwendung der künstlichen Düngemittel in der Landwirtschaft zu fijrdern und will diesen Zweck durch gemeinsainen Bezug dieser iin grossen erreichen, indem sie durch ihre KaufSverinittlung die Dünger billiger und geprüft auf ihre Echtheit. Reinheit und ihren wahren Wert^an Pflanzennährstosf liefert. Beide Stellen, die seit jüngster Zeit von der Obst-verwertnngöstclle geleitet werden, wurden bis jetzt von den Interessenten leider noch nicht in dein Maße benützt, alö inan annehmen sollte. Viele unserer Landwirte scheinen von dem Nutzen dieser vortrefflichen Einrichtuugeu noch nicht überzeugt zu sein, und dann betrachten sie solche Neuerungen anfangs gewöhnlich mit groszem MisStrauen. Wie die folgenden Daten ergeben, haben beide Stellen in Rücksicht ihres kurzen Bestandes doch einen Erfolg auf. zuweisen. So vermittelte die DüngerbezugSstelle vom l7. Juli 1^!)^ bis li). Mai d. I. l30^ ^V?etereentner Kunstdünger. l05 Metercentner Torfstreu und 100 Meter-ceutuer Kalk. Bei der Saatverwertuugöftelle wurden voin 10. September 1898 bis 10. Mai v. I. 1470 Meter-centner Saatgut — darunter 6l0 Metercentner Hafer. 416 Metercentner Kartoffeln. 400 Metercentner Mais. seri,er geringere Mengen Roggen und Weizen — zuin Verkaufe angeboten. Die Nachfrage uin Saatgut betrug iil der Zeit vom 20. Angust l8!>8 liiS 1'.>. Mai d. I. 370 Metercentlier u. zw. Mais 205, Kürbiskerue 50, Roggen 24 5. Weizen 20. Hafer 19 5. Haiden 15, Kartoffeln 15. Wicken l0 Metercentner. ferner geringere Mengen Klee. Gerste. Grassamen, Lein und Zküben, dann 100 'Metercentner Weizenkleie. Bei der Anführung l-on Rüben seien hier die Interessenten für die Eckendorfer Futterrüben — Saatgut — darauf aiifmerksain gemacht, dass die Verwaltung ^er von Borries'schen Rittergüter nin frühzeitige Bestellung, zur sichereu Deckuug derselbe» ersucht. Wie aus dem obeu angeführten Ausweise ül^er die Thätigkeit der Saatverwertungs-nnd Düngerbezugsstelle hervorgeht, kaun eö keinem Ziveiscl uuterliegen. dass der gemeinschastliche Bezug von Saatgiit uiid Kunstdünger iinmer inehr gewürdigt wird und neue Freuude findet, so dass in wenig Jahren ein Zusaininen-schluss uuserer Landwirte für das genosseuschaftliche Beziias-geschäst zu erwarten ist. Im Falle die Satuingen unserer Raiffeisen'schen VorschusScassenvereiue eine derartige Abänderung erfahren, dass sie neben der Creditbesorgung auch nocb in Anlehnung an das Creditgeschäst den Bezng für landwirtschaftliche Bedarfsgegenstäude dnrchführen. wäre von Gründung selbständiger Ankalifs-Genossenschaften abzugehen. Die Vorfchusscassenvereine treten zn diesem Zwecke zu einein Verbände zusaminen. und die VerbandSleitung übernilnint das Bezuasgeschäst sür die einzelnen Genosien-schafter. das sind eben die Vorschnsscasfenvereinc. Für die einzelnen Vereine wird iininer eine Bezugspflicht festgesetzt, d. h. dieselben dürfen geivisse Waren nur durch Ver-lnittluug der Verbandöleituug beziehe». Die Verbandsleitung (Centralgenossenschast) fordert initrelst eines Nnndschreibens die Vereine auf. innerhalb einer gewissen Bestellungsfrist ihren Bedarf an landwirtschaftlichen Verbranchsartikeln bekanntzugeben und schließt nuu auf Gruud der eingelangten Bestellungen mit den Lieferanten einen Vertrag ab, in welchem die verschiedenen Bedingungen, wie über Lieferzeit. Reinheit. Keimfähigkeit. Echtheit der Waren enthalten sind. Die Bestellungen der einzelnen Vorschusscassenvereine werden dann vom Lieferanten innerhalb der in der Kauf-ordre angegebenen Zeit püuktlich ausgeführt, und haftet der Lieferant für allen ans der Verzögerung der Ablieferung entstehenden Schaden. Die Reclainationen wegen fehlerhafter nnd unrichtiger Lieferung haben die einzelnen Vereine direct an die Eentral-genofsenschast zu richten. Die Untersuchung der Ware geschieht durch die land-wirtschastliche Versnchsstation. nachdein beim Einpfang der Sendung an der Bahnstation in Gegenwart zweier unparteiischer Zeugen die Proben genommen. Ansangs wurde von inanchen Seiten gegen die Verknüpfung der Credit^ besorgung mit dem BczugSgeschäste. wie sie in der Zukunft unsere heinnschen Raiffeisencassenvereine zur Aufgabe haben. Bedenken erhoben. Seite 6 Marburger Zettung Ser. 45. 4. Juni 18^? Ministttialdirector Dr. Thiel, ein hervorragender Fachmam,. entkräftet diese Vorwürfe wie folgt: . Todann soll es- gegen die richtigen genossenschaftlichen Grundsätze sein. dasS die Geschäfte der Creditgewührung und deS gemeinschaftlichen Bezuges von Dünger und Futtermitteln u. s. w. bei den Naifteisenvereinen nicht an getrennte Genossenschaften vertheilt sind, sondern, dass die Darlehens-cassen-Vereine auch die genossenschaftlichen Bezüge vermitteln. Es ist in der That schwer, einen praktischen llnter-schied dazwischen zu sehen, ob ich beim Consumvereine das nöthige Geld borge, oder ob der Creditverein direct für mich die Bestellung macht und mir das Geld dazu vorschies;t. Eine unzulässige Erleichterung sür thörichte unwirtschaftliche Bestellungen ist darin uicht gegeben; in dem einen, wie in dem anderen Falle wird der Borstand deS TarlchcnScassen-VereineS zu prüfen liaben, ob die Bestellung wirtschaftlich richtig und der Besteller entsprechend credit-würdig ist. Es ist auch nicht einzuselien. warum das anders sein sollte, wenn zwei Vcrcinsvorstände sich mit der Sache befassen. Denn der Eonsumvereinö-Borstand liat gar kein Interesse daran, den Besteller an unwirtschaftlichen Bestellungen zu hindern, wenn derselbe mit Mitteln zahlt, die er sich bei einem anderen, dem Ereditvereine, beschafft l)at; er riskiert ja nichts dlü'ci; während bei der Bereinigung beider Geschäfte in einer Hand der Vorstand des Creditvereines ein Interesse daran l)at. sein Nisico sür das Darleihen '^um Ankaufe nicht durch thdrichte Ankäufe zu sehr vergrößert zu sehen. Auf der anderen Seite wird durch die Eombination von Geschäften die Sache sehr vereinfacht und erleichtert und die zumal in ländlichen Verbältnissen besieheude Schwierigkeit der Gewinnung der genügenden Anzahl tüchtiger Vorstandsmitglieder für eine Mehrzahl von Vereinen bedeutend vermindert. Wenn mit Hilfe der Naiffeisenvercine eine stramme, genossenschaftliche Organisation in Steiermark zustande kommt, so wird sich sofort die Nothwcndigkeit zur Errichtung einer Eentralstelle, welche das Bezugsgeschäst durchführt, lieraltsstellen. In vorausschauender Erkenntnis, welche Bahnen die genossenschaftliche Thatigkeit in Steiermark gehen wird, hat der Obstbauverein für Mittelsteiermark seiner L'bstvcrwertungsstclie die beiden Abtheilungen — Saat-verwertungS- und Düngerbezugsstelle — angegliedert, und damit eine Centrale für den Ein- und Verkauf landwirtschaftlicher Producte und Verbrauchsgegenstände geschaffen, welche während des Zeitraumes, der verfliesjen wird, bevor unsere landwirtschaftlichen Kreise sich mit dem Gedanken der genossenschaftlichen Organisation vertrallt gemacht haben, sich so weit ausgestaltet hat. um von dem Verbände unserer steirischen Naiffeisenvereine als geschultes Organ für seine geschäftliche Gebarung übernommen zu werden. Bisher verwaltete die Saatverwertungs- nnd Düngerbezugsstelle aus Gefälligkeit Herr Dr. Eduard Hotter, Director der landwirtschaftlich-chemischen Versuchsstation. Wie bereits erwähnt, wurde die Verwaltung dieser Stellen dem Leiter der Obstverwertungsstelle übertragen, weshalb die Interessenten hi.^flichst ersucht werden. Schreiben an die genannten beiden Stellen von nun an nur an die Obst-verwertungsstelle in Graz. Heinrichstraße 17. zu richten. Letzte Kachrichten. Graz. Juni. Nächsten Donnerstag findet l)ier Vie erste Gerichtsverliandlung gegen den verhafteten Gerichts-auscultanten Karl Frais; und Professor AureliuS Polzer statt, die wegen Vergehens der Gcl)eimbündelei und Ver« breitung verbotener Druckschriften angeklagt sind. Die Ver-theidigung des Herrn Fraiß führt Dr. Uranitsch. jene deS Professors Polzer der LandeSausschuss Dr. v. Derschatta. Man sieht dcr Verhandlung mit großer Spannung entgegen. Linz. 2. Juni. Das neue deutschvi>lk:sche Witzblatt ^Neue Linzer fliegende Blätter" erlebte lieute wegen Verhöhnung des Paragraph l4 seine erste Beschlagnahme. Verstorbene im allg Kraneenhause, Marburg. 17. Mai: Barbara Mori aus Unterdrauburg. 18. Mai: Jacob Sorko auS Kartschovin. 19. Mai: Maria Pack aus Pößmtzhosen. 1U. Mai: Maria Skerletz aus Ebersdorf. 2!^. Mai: Franz Ribitsch aus Kartschovin«. ^^6. Mai: Mathias Pitscheg aus Hl. Kreuz. .>6. Mai: Ernst Wratschko aus St. Lorenzen bei Eibiswald. L7. Mai: Ursul« Gollob auS Saldenhofen. .'w. Mai: Georg Jakup auS Ctranitzen. 1. Juni: Michael Dreisinx^er aus Sulzthal. Berftsrbene tn Marburg -.Zi». Mai: Stepitsch Anna, Amtsdienecswitwe, 93 Jahre, Poberscher-straße, Marasm. senil. — Wagner Magdalena, Grundbesitzerin, ijt Jahre. Augasse, Altersschwäche. ^1. Mai: .^riwetz Conrad, .Hilfsbeamter, 38 Jahre, Freihausgasse, Kopfschusswunde. 1. Juni: Hafner Theresia, Seilerstochter, 17 Monate, Kärntnerstraße, Zehrfieber. (Ein vorzüglicher weißer Anstrich für Waschtische) ist Keils weiße Glasur. Der Anstrich trocknet sofort, klebt nicht und ist vollkommen geruchlos. — Dosen ä 45 kr. sind in der Droguerie Max Wolfram in Marburg, Herrengasse erhältlich. IiiAuter»8»t1t^ nach ärztlicher Vorschrift aus den heilsamsten, frisch geprefsten Kräutersäften erzeugt und vielfach verwendet. Dieser Saft hat sich nach Ueber^eugung der renommiertesten Aerzte auf eine außerordentlich gilnstige Weise, namentlich bei Auften. Aeiferkeit, Kchnnpfen, Krustveklemmuug» Uerfchleimung, Kchwerathmiakeit, Keitenftechen ic. bewährt. Viele Abnehmer bestätigen, es sei ihnen d^ieser Saft unentbehrlich geworden und nur diesem Mittel hätten sie Linderung und ruhige Nächte zu danken. Besonders empfehlenswert ist dieser Saft zu katarrhalischen Affectionen disponierten Individuen bei rauher Witterung, bei Nebeln als Präservativ, besonders bei Reisen während rauher Witterung. Es wirkt auf die entziindliche Schleimhaut des Kehlkopfes, der Luftröhre und ihre Berzweigungeu (Bronchien) reizmildernd und kräftigend, befördert, indem er in der Brust das Gefi'lhl einer sanften, wohlthuenden Wärme verbreitet, den Auswurf, leitet Congestionen von diesen Theilen ab und löst venöse Stockungen im Unterleib, ohne die Verdauung zu beeinträchtigen, die er durch die beigemengten mild-aromatischen Bestand» theile vielmehr stärkt und kräftigt. Bei seinem angenehmen Ge-schmacke ist er nicht nur Kindern angenehm und niltzlich, sondern allen, bresthaften, lungenkranken Menschen ein Bedi'irfniS, öffentlichen Rednern und Sängern ein willkommenes Mittel gegen umflorte Siimme oder gar Heiserkeit. Man nimmt davon bei leichten katarrhalischen Asfectionen täglich morgens und abends, jedesmal eine Stunde vor oder nach dem Speisen, einen bis zwei EsSlöffel voll lauwarm und steigt nach einigen Tagen mit der jedesmaligen Gabe auf drei Esslöffel. In langwierigen, veralteten Fällen nehme man je zwei Esslöffel voll täglich drei- bis viermal, nämlich morgens und abends, wie oben angegeben wurde, und außerdem eine Stunde vor und drei bis vier Stunden nach dem Mittagsmahle. Kinder unter einem Jahre erhalten davon jedesmal einen, ältere zwei bis drei Kaffeelöffel voll. Die Diät während des Gebrauches des Wilhelms Kräuter-Saft „Marke Schneeberg" besteht in leicht verdaulicher, vorzi'lglich frischer Fleischkost mit Ausschluss aller geistigen Getränke und Vermeidung gewürzter, sauerer und blähender ispeisen. Preis einer Flasche sammt Gebrauchsanweisung 1 fl. 25 kr. ö. W — Die Emballage in Kistchen wird mit 20 kr berechnet. Postcolli mit li Flaschen gegen Nachnahme von 5 fl. franco jedes Postamt der österr-Ungar. 3)!onarchie. Allfällige Bestellungen werden schnellstens effectuilt. Nur allein echt erzeugt von Fran? Wilhelm, Apyt>zeker in Zlenukirchen bei Mien. woselbst die Bestellungen zu machen sind. Allen, Phstsgratzhische Atztzarate für Dilettante«. Wir empfehlen die filr Photographie, diesem anregendsten und von Jeder--mann leicht zu erlernenden Sport, Interesse haben, das seit bestehende Specialhaus photographischer Bedarfsartikel der Firma A. M o l l, t. u. k. Hof-Lieferant. Wien, Tuchlauben 9. und die Durchsicht ihrer illustrierten Preisliste, die auf Wnnsch gratis verschickt wird. i^„Gaudeamus".) Blätter und Bilder für die studierende Jugend. Verlag von G. Freytag und Berndt in Wien. Enthält hübsche, gut auSgeivählte Erzählungen. Schilderungen. Unterhaltliches und Belehrendes aus allen Gebieten menschlichen Wissens, eine Sport- und Spielecke u. a. m. Preis ganzjährig 3 fl. 25 kr. I^eine s^aussrau wird einen Versuch mit Schicht'S neuer Bleichseife b e reue n. Sic ist ein vollkommenes, keiner Zusätze bedürfendes Wasch- und B l e i ch in i t t e l; vereinigt ausserordentliche Reinigungskraft mit gri) ßter Ausgiebigkeit und i st vollkommen unschädlich für Wäsche und Hände. 832 Lkoeolat a e a 0 l.s6dsrall NuÜielt vliitsener „StLi'la-lluetta'' »utkeilk mit lkm jtorkdi'»n6: S^lGNi>sek«ktIKoblt»ok»i'! Itotlikek-Äuesbrunn Freiwillige Feuerwehr Marburg. Zum Antritte der Bereitschaft silr Sonntag, den 4. Juni nachmittags um halb 2 Uhr ist die 1. Steiger- nnd l. Spritzenrotte commandlert. Zngsfiihrer: Jauk. Fl>«lard-Seii»e«»- bis ff. S.SS pr. Meter in dm neuesten Desstns und Iiarben sowie lokw»«, und v. 4» Irr. tiis i1. I4.6S per Meter — glatt, gestreift, carriert, gemustert, Damaste !c. (ca. 2t0 verfch Qual, und 20lX) versch^ Farben, Dessins tc.» 3« Roben nnd »lousen »d sssdrill. An Mvilts popto- unil «llffsi in» Doppeltes Briefporto nach der Schweiz. L. t^onnvbsrg's 8siilsn fadnlcon, Vl Aiöbliertes Zimmer V V» ! mit separiertem Einaaua, für einen ?luf Betreideu der Gemeiudesparcasse iu ^.))karl.'urg. vertreten durä' Herrn Dr. Heinrich Vorder, Advocat in Äkardurg, findet aiu Stt. August vorntittags tt» llhr dei dem uutcn dezeichneteu Gerichte, .^^iunncr 9tr. 18 die Versteigerung der Nealit^it E. 2 E. G. Stadt Acardurg sannut ^^ubehor, bestehend aus Bottich und ^ ,>'ucreiuieru, stcitt. Die zur Bersteigeruug gelaugcnde Liegenschaft ist auf fl. '.'6 fr. nach ^'lvzng der !)!aturalleistuligen per 144<^ fl. im erulitteltcn Betrage ver fl. '.^8 tr., das 'iul)ehi.'r auf fl. vewertet. geringste Gel'ot beträgt fl.; nuter diesen» Betrage findet ein '^^erf.iuf nickt stcitt. Die unter eiuenl genehmigteil Bersteigernugs-l.'edingttngeu und die auf die viegeuschaft sich dezielieuden llrknuden l Grnndl'llchs-.<>vpothekcu(:llH^ng, l^atasteran'^zng, Schatzungsprototolse usiv.) tönnen von den Kanflusti^'^cn dei denl unten dezeichneten Gerichte, '^»inuner ^^cr. io^l)rend der Geschäft^^stunden eingesehen werden. Rechte, ivelche diese Bersteigerung unznlassi.^ machen wiirden, find spätestens iiu an-l'eraniuten Bersteigernug^terniii^e vor Beginn der Versteigerung dei l>''ericht an'inineldcu, wil^rigeil'? sie in ?injc!'nng"der Viegeusch^ift seldst nicht niel'r geltend geinacht werden köiniten. Von den weiteren Bortonnullis'en des "Versteigcrung'?verfa!?rens n'erden Ue Personen, fiu- loelche zitr -'»eit an der Liegenschaft Necbte o^er V^istei: oegrinidet nild oder iln Vailfe des Ber-st.igernngsverfalneno begründet werden, in dem ^-alle ni'.r durch '.'lnschlag dei Gericht in .^tenntnis ;^esel;t, als sie weder im Spren^.el de? unten l.'c-zeichneten Gerichtes wol'nen, noch diesem einen .':nl Gerichtsorte ioel'nl>iften 'jnstellnngsbevollmächtigten naml'aft inacheit. ^i. k. Bezirksgericht Marburg, ^^l'.'tlieilnng lV. am Ä.'ai ' nlit separiertem Eingaitg, für einen stabilen Herrn, sofort zn vergeben. Nagostrane 10, 1. St.,TH.7. 1279 Eine gut erhaltene TGossIiuiIvI ist zu verkaufen. — Wo, sagt die Berw. d. Bl. LIsvivi' sofort zu verkaufeu. Exercierplai; 1. 8tanll «jvl' Zparvinlagon am 31. Mai 0v V ü 242.47S oS. Acke tie?» 3 ksus^vllvn Sold»t»i»te1vwüv Vlusilcv^erlcv vvti lÄ fl. aufwärts liefert zollfrei gegen Monatsraten von fl. an die Musikalien-liandlnng Kxi'.» kial, freunö 6^ Lo. in Kre8lau. Ausführliche Kataloge gratis. 44te Auflage, mit Abbildungen. Zeitge-mäsjer Rathgel>er fiir Ehegatten jeden Standes und Erwachsene beiderlei Geschlechtes. Inhalt: Ausführl. Besprechungen sännutl., selbst der schwierigsten Fragen, welche in der Ehe vorkomme», nnd Grund zu Sorgen und Störung des Familienwohls geben, resp. Manu u. Frau von der Reife bis zuni kritischen Alter liiu, sowohl vom nnssenschaftl. wie praktischen Standpunkt aus betreffen, sowie Angabe wertvoller, zeitgenläßer, bisher wenig oder kauttl gekannter natiUlicher n. kiinstl. Verlialtungsuiasuegeln fi'lr alle Fälle, .'^lochst belelirend, nlenscheufrenndkich nnd liochiuteressant. Seiten stark. Preis ZO kr. Porto l'.Z kr. extra, wofiir geschl. Sendnng. Auch iu österr. o. nng. Marken. mit Karten in Pol.'ersch ü Ii) kr. per Qnadratmeter oerkallft Lkttrl. ^-lttchcr, Schillerstraf?e 8. 6^ lnit u. ohne Bel?ältnis sowie Möl)el verkäuflich. Gams. 1281 iu alleu Grös?eu, einfache n. elegante zu haben bei L. Kralik. Marburg. Rr. 4. Juni 1399 Marburger Zeitung Seite 7 M echten SWa MttMk find das Ideal aller Kenner nnd Meisterfahrer. 3t!Sti3 KkOSSSS 13996r init KrossartiAen XousrunKSli. U lll LvIiSllgte. 3000 ^ua^.Mster Krosge. volllcolrimon abA68oIil0886its k'alirsoliuls in äer Ktaät. Ilntsrrielit ^eit. /^llkinverilsuf nur kei Z^IoZs Uvu, ^ernengasZS 24 in lülAndurg. Zirvki^- « »»« «»» V«» lZ«T0vioäil:»Uon: ^uiRanlt« Ull6 wur!»tt«k« «»>»i»»u«rUv»: »jusr v^i-ensituerUnx: l'krol-ksn/itU«?»»«). ai„II,ooI Ink»i»«Ian. lvk»l!»tion voll dsläa ia Lln-vicadmvtten; ulsli mou»«If,n,t, L»Ias>H»tGkdUVG?, nnlj >l»i>Ib>!», 7,rr«I«o«?. fsuvkwx-m», «.»n, «»KI,« dsl äsr ^ (ikickenbep xsOk?Qc)° so»« vdrmsoksi' Soick uvä S»1d«rv»r«»I»a«ck1i»»^ ». v., vr»u>s»»»s 2 (Geschäftsbeftand 40 Zahre) mit elsktriselisr Vvlsuektunli V0Z» »«rxx»««« 2S. ir»«Ä«r1»xo ?o»bxa.sso S. LfAugung «I«r loiclitestin ISSV«? I>lo6»ll». Ikoukvtt: ?r»vi»Ioo»» ^uzxvll»xvr uuS vsitv Kökroi». Ztspnrttti.i'Vi» auch fremder i^abritate werden fachmännisch und billigst ausgeführt. Schöne Aahrbahn anstoßend der Fabrik, gänzlich abczeschlossen und elektrisch dclcuchtct. Falirunterricht wird jeden Tag ertheilt für Käufer qrativ. der berühmten Ki^hler-Pböniz-Ningschiff-maschincn, Seidl-Nanniann, Till kopp. Singer, Elastik-Cylindcr le. Ersatzthcilc von Nähmaschinen sowie Fahrradern, Pnenniatic, Qele, Nadeln rc. «d Echt silberne Remontoir-Uhr . . . Echt silb. Remontoir-Uhr, Doppeldeckel Echt silb. "Nker-Remont. mit 3 Silbermäntel Nickel-Remvntoir-Uhr....... Echt 14kar. Gold Herren-Remont.-Uhr Echt 14kar. Gold Damen- „ „ . . Präcisionstthren......... Pendeluhren.......... Acht Tag gehende Pendeluhr mit reicher Bildhauerarbeit....... Pendeluhr mit Schlagwerk..... Pendeluhr mit Viertel-Repetierwerk . . Echt silb. Herren- und Damen-Uhrketten . Echt 14kar. Goldketten....... Echt 14far. Gold-Halsketten mit Herzerl oder Kreuz........ Echt 14kar. Goldringe....... Echt 14kar. Goldohrgehänge . ... Neugold Fingerringe....... Echt silli. und Email-Tlnhängsel.... Brillant Ringe......... ^ aufwärts von st. 4.^ fl. 6.-fl. 7.50 fl. 2.- fl. L.'i.- fl. 10.- fl. 15'.- fl. 5.- i.— 9.- fl. fl. fl. 22.-1.— 7.^0 fl. fl. fl. fl. fl. fl. fl. 7.50 8.-2.20 1.80 -.20 fl. 12,- tikgsllts jVllllUllNgSll bestehend aus 2, 3 und 4 Zinlmern sammt Zugehör pro 1. Juli, Parkstraße 12, zu vei-mieten. Anskunft von 1l—12 und 2—5, Kaiserstraße 4, l. Stock links. 711 Spars^vl in bekannter Qualität, taglicl' frisä' geschnitten, zu hal?cn dei K. Abt, Mellingcrstraize 8. 1135 Gri.^ßere Bestellungen erbitte einen Tag friiher. Zwei Woljilungen mit 1 nnd 2 ,'iimtner. -- Anfrage Lackiergeschäft, ^^'endgass.' 4. ZOÄ Ein schien eingerichtet^':; M Z- ZN. S x' ist sofort .^n beziehen. Domplat'> «>. «ö» «UNS mit drei Ziminern sanintt ^^ngel'ör. vollständig stt'ariert, gas'^nseitig, ist vom l. Iutti zn vermieten. 1^ fl. per Äkonat. ^lnzusraqeu l.ei Zoscf Stark, Hanptplalz. 1^^14 Älöblicrtc Zimmcl yt vermieten. ,vran,', Iosefstrasze 31/l C'cte der Pertostwi^e. 12'^^ siir 1213 Ilinllsi'boinittvlts. Montag nnd Donnerstag von 6—7 Ul^r adends. Einscbreibung: Jeden Dienstag, Donnerstag und Z-reikag von dis 10 lU'r vorlnittags bei Friiultin Äk. Schill erstrlZfje Nr. V, 2. Stock Zwei pareellierte Vs.HRPlS.b2V in der Kärntnerrorstadt, snelich und westlich a'.'. ei'.'.er :'..'nen Strasse, sind unter di'^l.'cn '^^edingnissen zu ver-kanseii. '?!-'.sr.^ge .^iarittnerstraße 52, 1. Stec?. VS^IRÜVII», n.'ueftcs Syilein, weni^i benutzt, sein-billig zu vertallfen. —'^ln^zufragen in der ^^erw. d. Bl. 'N7:; Llzviei'-. kisiiiiili- miS llZViiiiW. Vvrlc»«kunit I.sU»»a»t»It von Issbklis lilifnigg 01»vi«r. »na :ettl»«r-I.«l»rvrw s». Z '? « o ^ G « Schölte l^stchend ails drei 'jimniern, .'iiiäie, Speise und Z^'or.zinnner inl 2. Stock, er!t nnl l'ergeuciüet, ist von! I. Juli an ,P: vernlietcn. — ?lllfragc beiin .p.n:'-»:eis:?r, S^.'fienp!.il', 7..' l'-l.". Luis ljliren billig mit.'tjähr. schriftl. Garailtle versendet an Private: ttan8 Konrac! in k^üx Meine s^irma ist mit dein f. t. Adler auSgezoiciuret, besitzt gold. ll. silb. incd. u^ talls. Vlnerkcnuungen. Jllst. ^.^.'reiokatal.grat. frco. Kksiilrsfllsen Silks Ksttuligsli lllislin sowie Gold- und Schmucksachen, dann Neuarbeiten und Gravierungen werden übernommen und zur vollsten Zufriedenheit ausgeführt. Auswärtige Aufträge prompt. Beim (tintritt der Erntezeit beehrt sich die k. k. priv. wechselseitige Brandschaden-VersicherungS Anstalt in Graz die P. T. Herren Bereins-theilnehmer und ^^andwirte hiiflichst aufmerksam zu machen, dass dieselbe nebst der Berstcherung von Gebäude»», Einrichtungs-st»liken aller Art, Maschinen, Bieh, Borräthen ze. auch die Versicherung der Keld nnd Wiesenfrüchte gegen Brandschaden unter möglichst günstigen Bedingungen übernimmt. Einschlägige Auskimste werden bereitwilligst dei der Direetion in Graz im eigenen Hause, Herrengasse Nr. lv/Si), sowie bei den Repräsentanzen in Klagensurt und Laibach und bei jedem Distriets-Vommissariate ertheilt und ebendasell'st Versicherungsanträge entgegengenomtnen. 1274 r a z, inl Mai 18'^9. Direetion der k. k. priv. wechselseitigen Brandschaden-Berficherungs-Anstalt in Graz. (Nachdruck wird nicht honoriert.) ^knikkim ^288« j Hartes Gitterbett sehr gnt erhalten nnd eine Copier-' und 2 Einsätze zn verkaufen. Nagv-presse nlit Anfsalstastm l.illig ^'in'ftrasze 12. IM» verkaufen. 1()0'> ——-- Größerer Keller in der inneren MM Stadt sofort dillig zu vermieten.! . M (.^esi. Anfragen erdeten Domplal', i wird als Jimmercollcge gesncht. l. Stoct i Postgasse 1. Sto^t. 12«)4 frischcr emvnehlt Rl'ois (Äuandest, .<>trrctti^assc 4. U".", kclill'l'äll'KkIkKntikjtsliauf. kan^ neue vorlädrige ?)tedi.'l!e V so lange der ^>erratd rt.'iä't ^vcruer sind noch eiliige linä 1viiul«.'i'-lvi'>sler iltti ^Ivis ZTvUU, !^6rr6ngA88e. 24. wsMdnlcvn Lld«r5Gl At'^rdvrge» Zeuun»,. . ?. kszssf « Lo., MM UHG rin aus Fleisch hergestellte» ans den Siahrstoffen des Fleisches lEiweißkörper und Salze) bestehendes reineS Aldumosen-Präparat, geschmackloses, leicht löSlicheS Pulver, als hervorragendes «» M> II « für chn'ächliche in der Ernährung zurückge« l Magenkranke, Wöchneritlnen, an englischer bliebene Personen, Brustkranke, > Krankheit leidende Kinder, Genesende, sowie in Form von mit dbst-. Gcmilsc- u. Weingarten, alles il» der Ebcnc, ist lvcgen hohen Alters des Besitzers aus freier Hand zu verkaufen. Minuten von der Kärntnerstraße und knapp an der Straße nach Hl. Kreuz, mit Felder und schönen! Vicl)sland. Anznfracjcn bei Herrn I. WieKthaler in Tr/P^roltz.^ ^ -1244 cti» «ÄUS mit 4 Wohnungen sammt ^jugehör, Stallungen, Odstgurten mit Weinhecken, geeignet fiir eine Wäscherei, aus freier Hand zu verkaufen. Brunndorf Nr. 12. 1218 blsondcrS fiir ärztlich empfohlen. Eisen-Somatose besteht aus Somatose mit Eisen in organischer Bindung, also ähnlich der Form, in welcher sich das Eisen im Körprr befindet. Erhältlich i« —wenn .^n, Pri^l^packuizg. IVi»« IllliiZt-' Iiliil Ssii-AiiMik-kmM I> VSTIpIa^UV parcctt'ert, sind in Brunndorf in der neu eröffncten Schostcritfch- u. Quei'» gasse, in näckstcr Nähe der Kirche zu verkaufen. Anzufragen Miihlgasse 15. Der parcellicrtc Plan kann beim Gast)virt Herrn Stanzer in Brunn-dors angesehen werden. 584 S Inhaber MSsUUsg ». v. Stelnmchmnst'r Kaiserftraße lL Theatergasse l8 scit vierzig Jahren bestehend, empfiehlt sich zur Ausfi^ruug aller sowie Renovierungen. iSrötzteS Lager (in Untersteiermark) von fertigen nenen Grabsteinen in Marmor, Syenit und Granit. ^111 WarmorpLatten i» allen Farlie» «ilb Stoßen stets vonäthig. — Streng solide Bedienung, anerkannt bittigste Preis. ?te?ne Hühneraugen mehr'?^ Wunder der Neuzeit! Wer binnen^ kurzem HühnexM^^n ohne Schneiden nnd jeben Schmerz veni/xen will, kanse ftch stertfauensvoll daS von Winiam i^nderS-son ersnndene . UttiisiUlik giilliiki'ziilkii Wriitl. EiHH Klaschchen. kostet kr. Versendnngs-Depot A. Liblik, Wien, >i> , Saleflanergaffe l4. Tepot in Marburg bei Herrn W. König, Apotheker. 200 , t. ^ ^ q «eine Hühneraugen mehr! I? »i »^ s »l L7«d«r»I1 »u »QSrI^»QQt dostvs Mr VViUläk und 1^Iuf0lt(l8, (Ift8 ill kHXUF !luf TAv»,vI>in»vIt unä iil ^U8- n0dLt «.Hon kieüu xoiwri^^eil ^vie: "kapvtvndvräon, i)1i^i>tiKeIi6il ?Iiif0Nsl8 ilus I^il-piei-, i^tuelc, ^ueli II0I7,leisten niltnrvl! iinä Oolc!. 971 HVün«vl»«», (Iis siell !>ei Z^riiüei-sn ^us8tattuii^vll okt xeltönd nulellon, ^vird kinKolivnä (.ntsproe^vn. ÄlZlstVt'^^vlRSl' ktvlivn ^käer/eit /.u Diensten unä ^N8-icüvfte vvräen bereitviI1iz58t münälieli oder selii'iftlielt ertlieilt. ?diUxx LSÄS Löluie 1c. uuü 1c. II0LLotsrs.Qt.6i1 NZbASWU» VriÄ L- UMellkTlisAd«' IlorrWAasso . ^ AsWfZlÄIgSl aus der 1. Premstättner Falzziegelfabrik, bestes und billigstes Bedachungsmateriale, empfiehlt und liefert die Hauptvertrctung lltlimsr lul. l(fsMi'8t, , t^xxvnbi'rKerKkrt«! lS. ... . vü^nliänillung uiiö^tntiqusl'ist Wien. Währingerftrasze 5 versendet seinen soeben erschienenen großen (ca. !W Seiten), enthaltend Taufende guter Bücher aus allen Gebieten zu enorm billigen Preisen, ebenso den neuen Nt! Seiten starken 5»^!^ ^^Fortwährender Bücher-Einkauf.^^ ^näroas?rg.eli »»rdurK, Vur66»»»o!?r. 16. _ Alle Gattungen eigener Erzeuglulg, Neiseki)rbe, Kinderwagen, Blnuientische, Arbeitsständer, Einkaufkörbe, Bäckerkraxen und Hand-ki)rbe. Alle Neparalllicn iverden an-genolnmen, nnd schnell und billigst ausgeführt. 119^ Witte zu LesenV Keine grauen Haare mehr bei Anwendullg des nur allein echten ortentalisa»cßt ^s»i'«s88ei's. Dasselbe gibt grauen Haaren die fritherc Nlgendliche Farbe in ti-8 Tagen wieder, schmutzt weder .Haut noch Wäsche u. ent-. fernt die so lästigen Schnppen. Einmaliger Versuch führt zur ständigen Knnde. 'Mv Garantiert gänzlich unschädlich. Preis per Flasche st. Niederlage nur bei 0. Iije0l0 -. - - _____^ ---- . KiiMerk M ilie TisRleWSMsakrik der Kauinei8tei' .lo8sf llepolitxlci's Li'bvi» in Marburg, KSrntnerftra^e 42 fertiaüna aller __ Zliutzwarke: ^nker. ^/S/WA/. FM/F/ SSM aus Richters Apotheke in Prag, anerkannt vsrzüallche, schmerz« ftMenbe Ewreivnnß; zum Preise von 40 kr., 70 kr. und 1 sl. vorrätig in allen Apotheken. Man verlange dieses «Ipikii klitttt ßittiM gefl. stet» nur i« mit unserer °»js" votzul diepr li«al r m OriltinÄflasche« rchutzwart;.„Ay^" Alchter» Apotheke,.. MGoldtMvMllinvrllll. >vie . Thkr^, ÄMgun,, ,P«>ktatt, .«WplbMttchtutzgiK. tafelnnAen, i^olzplafonv^ MaswattZ^, weiche ^felfuMMew und Schistböden zc. unter Ausicherung solidester Ausführung, schnellster Bedienung, nebst billigster Preisberechnung. Holz wird zum Schneiden angenommen und billigst berechnet. Anfertigung von L MM _ in allen Stilarten, von den einfachsten bis zu den feinsten, tnatt und politiert, insbesondere zur Einrichtitng ganzer Wohnungen, Billew u'd Landhäuser, Gast- und Kaffeehäuser, BerkausSgewölbe^ Möbel für Kanzleien, Klzchen-, Borzimmer-Einrichtungen ze. einpsiehlt sich die Tischlcrirarenfabrik der 967" Ls.v^wöistsr.losök U'sxolltL^'s ürizöv. in Marbtirg, KSrntnerftratze 4S. Vef><»uf»loe»l flii' fertige Wiibvl: vomplstT Xr. p»rtGrrv, A»U«akid«r a«r Ap»ro»»»». Nur streng solide Arbeit, troikenes Holz, bei billigster Preisnotiermtg. josss »ilsftii», LlLrdurx empfiehlt Weideiisessel, Kegelspiele» I,»v» Requisiten. AM-Spielregeln zu I.»v» gratis und franco. VH»vI»vor»»i»ck<; 1 ur tür vodtvr Sok»lvoUo Ein «.upon 3..« t^o üüUü!» Meter lang, 7.- sür l HerreN'An- I si io.ü0 aus feiqst»r zug kostet nur I fl- ^-2.^0 aus englischer ^fl. 13.85 aus Kammgarn Ein Coupon zu schwarzem Salon-Anzug fl. lv.— Ueberzieher-Stosfe von fl. ALb per Meter aufwärts; Loden in reizend. Farben vou 1 Coupon fl. ß, 1 Cou^n fl. V.95 ; Peruvienne. DoSkingS, Staat»., Babnbeamten- u. Richter-Talar-Stoffe; feinste Kammgarne und CheviotS, sowie Uniformstoffe für die Finanzwache m>d Gendarmerie »e. versendet zu Fabrikspreiscn^ die alS reell u. solid bestbekannte Unchfabriks-^iedertage ^ Vflinn. Muster gratis und franco. — Mustergetreue Liefemng. Zur Veachtmig: DaS p. t. Publicum wird besonders darauf aufmerksam gemvht, dass sich Stoffe bei directen Bezüge bedeutend, billiger stellen, alS.dje von den Zwifchenhändler bestellten. Die Firma Kiesel-Amhof in Brünn versendet fämmt-liche Stoffe zu wirklichen Fabrikspreisen ohne Ausschlag eines Rabattes. 312 Nr. 45. 4. Juni 1399. ivtarburger Zeitung. Seite 9 »aNktt Wo nicht erhältlich, liefert direkt Tintenfabnt Beyer, Görkau. i»»r Svvsr ß X»^QM t»Ä« a«f der Ausstellung für Gesundheit und Ltraken-n pflege zu Stuttgart 1899 Prtisgekrsnt, ist nach ärztlicher Begutachtung und durch tausende von Dank-schreiben anerkannt. DaS einzige existierende, wirklich reelle und unschädl. Mittel, bei Damen und Herren einen V Joch Nebengrund mit iiber 1000 auierik^n. Edelrebeu, das übrige Feld, Wald und Olist^ garten; stockhohes Herrenhaus mit Presse und eller, Win.zcrhcius und Stallung. — Anzufragen bei Fran Josefine Tabaila in Straft dei Spiefeld. 1112 «leine 1234 Njiigsi'tkesIjU in Koschak, eine Gehstunde v. Marburg, ist wegen Familien-Verhältinssen zu sehr gilnstigen Zahlungsbedittgnissen zu verkaufen. Anfrage Kärntnerstraße U>. MilW«« bestehend aus 1 Zimmer uud Ki'iche mit großem (.^artenanthcil sind zu vermieten. — Tschernitschek, Theatergasse 11. 111^ Schö»c Rcalitit sainmt Ziegelbrennerei, ca. :!0 Joch Grund, sammt Fahrnisse preis-wi'trdlg zu verk.mfen. PStznitz-hosen Nr. lv. 1253 liiliiilMlililiz. Die Mleischliesernng vom 1 Juli 1899 bis 30. Juni 1900 für das 3/3. Landwehr-Bataillon — > Bedarf jahrlich 8000 fl. — gelangt zur Ausschreibung; darauf Neflec-tierende ki?nnen nähere Bedingnisse in der Kanzlei des Batailloiis-Com-niandos, ^^andw.-Kaserue, Alellinger-straße, erfragen. 1249 ruttGrLvsAt» Ntr pioräa, kinilsi', Leksfv unll öorZtvnvioli. Groß-z Palet «» Ir.. Il-iius P»ket SS !r. Kou8tslitl s kökm. lioröd. t» MAkdur^: ?. Lol»»elr. >tmo» NovTlr. MssiZs ^sisö!? 4 Lli» Zlls.»s ein Stock hoch, in nächster Nähe der St. Joscfikirche, an der Veindacher-straße Nr. 105 zu verkaufen. ;'lu-frage dortselbft. 1220 wird aufgenommen bei Joses Neichenberg, Kärntnerstr. 1221 ^su8- u. l(iielivn«ä8olis- als: Hausleinen. DamencreaS, Leiutilcher, Handtücher, Geschirrtilcher, Staubtücher, reinleinen Taschenti^cher, t'lau, roth, rosa und natu^elbe Inlette, waschechte jitleider--zephire, Bettzeuge, weiße Gradl, bunte Gradl, Matratzengradl, blau Leinen, Ox-sorte, Frottierhandtiicher, sowie ganze Tischzeuge liefert billigt iii jed. Quantum sranco 1259 ^odaiill »auor, Muster und Preisliste auf Verlangen. liwtvrlme voll Vdurwudrvll ^r«» IllvstOr, »okul- »»ü r»drUr«», I7I»r»a, erzeugt nach einer neuen, vollkom. men technlsch.nchtlgen Tonstructlon von hoher Leistungsfähigkeit, empfiehlt sich Krchild's Sitz» jKr«AH»dtr Pi»l Ktchild), G«a« Reparawren werden exact unter Garantie ausgeführt. - Kostenvoranschläae um. gehend und kostenlos. DW^ Um genaue Beachtung der Firma wird gebsten.^WW mit etwas Schatten und einigen Obflbüumen in Marburg oder nächster Nähe wird auf ein oder mehrere Jahre zu pachten gesucht. Anträge an die Verw. d. Blattes erbeten. 1263 Täglich 10—12 Liter frisvkv IVIillvk sind abzugeben. Auch in kleinerem Quantuln ius Haus gestellt. Theatergasse 11. ' 1119 Eine Huben-Realität in Dobreng bei Pötznttz. l'eslchciid au-z SL Joch, ist sogleich W ver Herrengasse. 1233 ''MO v«rI»»»Uod «tk«otvoU, Ouno» (Fpaz?» ^lisaketkstrasse 21. Preisliste kostenfrei. t)7t> TlNll vsck vsp 'rexiiitl-ivrtv mit keiiekMUer llsttunx. Der Wörthersee, die Perle Siarntens, der größte, schönste und fischreichste See der österreichischen Alpcnländer, liegt zwischen den durch starken Fremdenverkehr bekanilteil Städten Älagen'furt und Villach. Derselbe zeichnet sich auch durch warme Quellen in der Weise ans, dass bis in den Spätherbst bei einer durchschnittlich constanten Temperatur ununterbrochen gebadet werden kann. Der Fremdcnzufluss ist ein von Jahr zil Jahr steigender, und trol^ des außerordentlichen Aufschwuuges und der vielen neuerbauten Villen finden die Besucher insbesondere zur Haute-Saison nur äußerst schwierig Unterklmft und dies nnr mit großen Opfern. Viele Familien müssen über-l)allpt auf diesen Somineraufeuthalt mangels passeuder Unterkuuft oder nicht genügenden Comforts verzichten. In Erkenntnis und Würdigung dieser Thatsachen haben sich zahlreiche Persönlichkeiten, welche diesem zeitgemäßen und aus dringendem Bedürfnis hervorgegangenen Unternehmen wärmstes Interesse entgegenbrachten, zur Bildung der Genossenschaft Hotel und Bad „<5ap Wörth" zu dem Zwecke vereinigt, die wirtschaftlichen Interessen ihrer Mitglieder durch Errichtung von .Hotels, Cur- und Bade-Etablissements,^u fördern. In erster Mie soll au dem schönsten, unmittelbar am S e e und an der Kaiser Franz I os e f-J ub i läu m s-W örtder-seestraße tlächst Belden ain Wörthersee gelegenen, circa 500 Meter hoheu, dominierenden Punkte des Eap Wörth, und zwar auf einem mehr als 20,000 Quadratineter mnfassenden, äußerst günstig gelegenen Wiescnterrain, nächst der bereits bestellenden großen Dampferlandnug?stelle, ein nach dem Project ganz concllrrenzloses llotsi alIßrsrstsQ errichtet werden, wodurch das durch besoudere Naturschönheit hervorragende siidliche Ufer des Wörthersees dem Fremdenverkehr erschlossen wild. Alle sich dafür Jntercssierenden werden hiemit eingeladen, die Pläne uud Tkizzeu des Hotels in der Gemosfenschafts-Kanzlei, Wien, l., Petersplatz 7, zu besichtigen, der Genossenschaft alS Mitglied beizutreten und Antheilscheine dieses zweifellos rentablen nnd zeitgemShen Unternehmens zu zeichnen. Im »zvQ« a«r l»ut ü«» Ir. Ir. Vt«» vo» 14. IS so, o. 2. rtrm. 1SS7 a«r d,tr»st ü»> K.S00.000 Itro»»» ta S200 ^QiI»«U»oI»G^vGQ A0V vo» »ur z»»I»r sooo Sttlole k 500 Itro»»a »ar Xu»L»d» U«1»ax»Q. Beitrittserklärungen und Zeichnungen werden in der Kanzlei der «enoflenschast, Wien, I Bz., Petersplat; 7, in den Geschäfts stunden von 9 bis 12 Uhr vormittags und 3 bis li Ut)r uachmitt^igs od. auch brieflich entgegengenommen*), wo auch die Einzahlungen, und zwar Vs bei Zeichnnng, Vs «ach Zmveisung und die restlichen nach Bedarf zu den von der Verwaltung der Genossenschaft zu bestiiunlenden Terminen zu leisten sind. Zahlitngen können auch bei deu k. k. Postämtern anf das Postsh>areassen - Conto Nr. 8l9.7fti) oder im Clearingverkehr erfolgen. i2i)0 Für die Gekossekslhast Hutel«. Sab Fap Wötth^ r.«...». Hlor st an b : l.a«iislsu8 Krsf Aietieidurg, k. u. k. Kämmerer (Obmann). Lxeellenie ^äols kitten l.attei'ei' v. Untendurg, k. u. k. Feldmarschall-Lieutenant t^Obmann Stellvertreter). Alfons tterolä, Gemeinderath der Stadt Wien (Hotel Metropole). ltf. Itieoilor Iiou»ta«ltel, Hof« und Gelichts»Advocat. l.u«l«ig liscdlar, Architekt, Aerwaltungsrath der Allg. Oest. Bau-Gesellschaft. 0r. »lvxsnii«,- von, liittvr von k. k. Commercial-Rath und Gemeinderath der Stadt Wien. AufsicHtsratk: Kwi»«, k. u. k. Sectionsrath (Obmann). Kvi'si'lt f. keneseli, Architect (Obmann-Stellvertreter). l.u«iWig liiulioi', __Director der Hotel-Anlagen der HoNänd.-Oeft. Bau-Gesellschaft. Turch die obige Kanzlei werden Prospccte, Statuten, Beitritts-Erklärungs Formulare und Posterlagscheine kostenfrei ausgefolgt, beziehungsweise auf mittelst Teleptzsn Dlr. gestelltes Verlangen sranco übermittelt und etwa sonst ge' wünschte AnSkünfte bereitwilligst ertheilt. Ceitc 10 Marturgcr Zeitun.^ Nr. 45, 4. Juni 189A mit von medicinischen Autoritäten, wie Hofrath Pros. D» Hofroih Prof. Tr. Ar«fche, Prof. Dr. Hof. rath Freiherrn von Kr«M-GbinG, Prof. Dr. Plyntt, Prof. Dr Ritter von DttOfetig-Msorhof» Hofr. Dr. Ztcvlfer, Prof. Dr. Kchavt«, Prof. Dr. Mei»-lechner, vielfach verwendet und bestens empfohlen. lFiir 5ch»liichlicht iiid Ntwiialtittiitni.) 8ilder»v ^lecksillen . !!. Mtdicinischer CongresS No» l894. 4. Cons^resS fi^r Pharmocie u. Chemie 18ö4 Ital. General-LIusstellung I8W. I^leck»LIlen: Ausstellungen 1894. 1894, ^z»»t«rü»w 1894. Lsrl!» 1v9d, ?»rt» 189ö yu«d«o !897, 9(X) Är?t!icke (Zutael^ten. Dieses ausgezeichnete wiederherstellende Mittel wird ^ seines vortrefflichen GeschmackcS wegen besonder« von ^"'dern und Frauen sehr gcrn genommen. ES wird in Flaschen zu '/, Liter ä fl. 1.20 und 1 Liter ^ ä fl. 2.20 in allen Apotheken verkauft. 80!'IÄVL,Il0^ ?^N68I ^ gf0»-Vvf»snl!tk»u» von >l!«lieinal^sfsn. »ri^ndet 184«. 4!2 Gegrilndet 1848 Nntin' gutem »lolk nur sokvne 8»vk«n, . I.»»»' lok in meiner maolien csil leli miveliö ,Iie geeinten Nei i en L«>tt»vr auf mein I^iixer von liuss-, kirn- ^ Vsi88duvtivnl(og«I «onie auf meine eclllen szüntlelfleien l.jgnum sanetum Kugeln ^Ile in mein einLt:!iI.,isen>Uunj5«v«U ^vßllSt »»»vKlti, vioclislrimsisw^ AI»rdurz^, vr»»x»>i« Xr 2. Wer erprobt und ciausriiafts ^ri^üUS preiswert kaufen will, laffe sich bei seinem Schneidermeister nur die Musterkarte der Firma ^ol». SÄlI^s.r»k«^zs, LrÄiu» vorlegen. Die streng solide Geschästsgebahrung dieser Firma verbürgt zufriedenstellende B':dienung. Weder durch hohe Rabatte, noch andere Bestechungen werden Kunden geworben. Fachblatt für Schneider gratis. .'^40 »»SK»«! jeder ?lrt Aindergitterbetten, Aaste« betten, Gloria-Topyabetten, ^isenbetten, sowie 8-24 Drahtmatratzen, eigenes Erttu.^nis, alles nur solide Ware, empfiehlt k. Wdsl tisnillung unil oratitmiltratien - lßsnufsetui', I^arbury, Xä.rQ^vsr3l)i'lr3ss 17 und L4. MLikivstrumövte einpsiehlt IlliZ »vitii Violinen. Zithern, Tuitarren, Blech- und Holzblasinstrumente. — Beste Qualität, billige Preise. Neue Preisliste frei umsonst. Vftanzen, sciitiert, 50.lXX) Stüsk, Aiammuth iotlie ^^iiescn, Oberndorfer gelbe Riesel,, Rothenliofer rothe Riesen zu h0X200 enl groß 1 Paar fl. 4 20. Soillill«r»totr« suf vsmenlllsiäor: l.") Meter Wirtschaftsstoffe beste echtsärbige Strapazware fl. 4.',, 15 Meter Englisch. Zephir, hochfein fl. 4 65, 15 Meter Mode-Woll-Stosf fl. 480. s ^ilo ^osto enthaltend: Leinwand. Webe, Kanafasse, Meider-Zephire, Oxforde, franc. Barchente, Wollstoffe. Satine auf Tamenkleider, Blonsen und Schlasröcke (kleinstes Rest 3 Meter) zusammen SV Ilotvr kür ü. S.9Ü v.'lsendct gegen Nachnahme alles in garantiert vorzüglichster Onalität das FabrikS-Laqer der Riesengebirgs-Leinen und Baumwoll-Webereien ILorn^asss 23—Iii. s^ür sorgfältigste Bedienung garantiert schon der gute Nuf der Firma. Aufträge ut)er 15 fl. franco. 617 1^>l' xirll kei vt!jitellun?<^n auf Klätt Iilrust, er!ckll 8e«ilk. L^vvö11l»v zu vernlieten, mit oder ohne .Aller, dei Frau tdath. Macher, Josefi-straße7i)5 ljWjjbliesfsz Ilmmss zu vermieten, i. Stock. Kaiserstrake 4, 12<>0 L rs -c « — US s u gai'antirt coVL Nas liestrmommierte Tiroler-Lollm-Nersamstkall.'; InQsdruolc, kullolfZifAZZk 4 entpsiehlt seine I's.lzrilis.ts tür llvrrvQ UQÜ vs.iuvQ. ?vrtlße ll»vslovks anS VoUvrmilltvl. Kataloge nnd Muster frei. wasch rn sich Alle mit der e6)ten von BergmannDresden u Tetschen a.E. (Schuhmaike: Zwei Bergmänner) weil selbe die beste Seife für eine zarte, weifte Haut und rosigen Teint, sowie gegen Sommersprossen u. alle Hant-uureinigkeiten ist. -1 St. 40 kr. bei M. Wolfram, Drognerie, Marburg. Kebenvei'llienst dauernd u»Ä steigend, bietet sich geachteten, arbeitsfn'udigen und säszhaften Persönlichkeiten durch Nebernahme einer Agentur einer tv1L.llÄt»odvu Bcrsiche-rungS-Gesellschast vrstva Ranges. Anerbieten unter „1.7SS" Graz, postlagernd. Zu bezielien durch jede Anchhandlung ist die in Auflage erschienene S6)rist des Mcd.'Nolh Tr. M üller über daS gestörte Nerven- und SezualSystem. Areie Zusendung filr itt» kr. in Brief-ularken. IZt' vnrt Rvd«r, Braunschweig. Unstreitig beste nnd billigste Bezugsquelle l)ietingei''^selif. Iii. fekrendsvli L7Iir«»oI»«r vnü UQÜ >t1d«rv»rG»I»»»ülL»»H^. llorrvQg^»»»e 2S. Filiale: Vr»uz^»««v IS. ^ LKL8 -Z « « L A ^ L . LZ ^ ^ L.Sr 5-». Ss.'^srlsr'o.z^-^, Post St. Leonhard, Kärnten. 297 Uolkkommener Krsc»h für französischen Kognac. ^«limeljer's Töpliher Altkorn. «iellt dsivdvnl! unö oefeisoksnö. Zu haben in allen besseren Delicatessen- u. Colonialwarengeschäften und bei ^»llus Lvdwvlisr, VöpUtT. Gegründet 1863. 1334 Alleinverkauf für Marburg und Umgebung bei Herrn Gottfried __Ketz, Postgasse in Marburg. k^isclerlaKS . üor r^drlk xdotoxraxdiseliör Z^ppai'a^v ^otiv» HÜI c») . w ^«» « «o vor«. LlÄttix ^ Solu» »«'«««Ivn kerlin. 4 Kolli-, IL 8ildvr klktlsillen, 3V stiren u. j^nerksaaiing» Vlplomv. Kkstitutiottsiluil! l> rnl! !c. priv. Va«ek»^s8«vr filr pferöe. pro!« ! fiksvke l si. 40 kr. v. üt'» .lultren in Iv 'i<'N «« »V« ,» «i?i Hrtlltttr« L'tvN»« i>» ?.nr v«»r unil i« ,1«»«»««t, Xt I NI»»«« II, i»«^i Veinoti»«» «Iinii>?«>n, 5i<< tlti« tt «I«^r e«c . «Iii«, I'f«.'tti 2n I.« »IN nur niit vdijzer örkut^mKril« rii tieltlvllen Ili «ill'n ^pnllivitvu u>'«i DrN' xiivrioll relcl2-vu^»rui. lt. n. Ii. iikt.'un». u. >lNnlx>. riliultn. NuNlererltnt UsSl< incisl'MSli!. in ^p()s^e! kulvsr^. MsU'U gokut^mTrlcs uod llatsrseiirikt tr'iijxt. »«taitt»-?u1v»r »illä für ilazav'^siäsliä» eio unüderlraMioks voa äsv Illszsli icrilltixeoclsr uvä äis VeräRuuoz^stdktixlrsit »tsid xsro6or Wirieuog ull6 »I» wilÄv >»uA6«Sll ü«r vrtxt>»»1-SvIi»oZ»t«I I i1. ^l!ls'fssiiMckm..^5zI^ «LZlZr, vsvv ^säs t'lnscds Noll'» Lekut2w»rlrs trÄA^ uvä mit 6sr kloiplomds „^. Moll" versodloss^v ist. MoU'» uvil >»lL ist eiv »»mentÜLd »'.s sslim»»- I^UlDvä« Llvrsilzr^vz dei <)Iis6vrreisstll uuä «z^v nväsrsQ k'olxs» voll Lr-^Rltunxon t>sstds!caavtss VolIcsmittsI voo mn8lrel> uvä vt'i'velikrslti^slläsr ^irlruvx. ??«!» ü«r pIoi»dirt«Q vrlzsii»»la»»ot»« ll. -.so. II0I.I. - ^Ilerkemste» nacli neuer kletlio^s l^ei-AestelUe Xirider' un6 l)amen8eite ^ur r»tto»«Us» L»QtpA»xv kür >ll»Ä«r unä LrM»od»»»«. ?reis äes Ztüclces ll. —.g«i> iinll nuf »olok« »nzunskmen, «kslok» mit NVI-i.'» 8okut»m»r»» unil Untsfsokrlft versiksn »inä. Vspvts ^Arbur^: ^l. Lotius^, ^pQttieker. ilorlo. ^potU uäendurK: l^nä^v. Sekilisr. -A^ptli., Xni t t « l t e 16 : lil. 2»N'ersli)', ^pot I ?ettau: Ijx. östirballc, ^potk Ka6 der s b ur ksax I^e^rer, Mischung impräg-pierter aromatischer Krauter filr Pfeifen- und Cigarettentabak. /Vftcr als cirmaliger Versuch nicht nöthig, ^ um jeden Rerchcr unentbehrlich zu sein. I>ai!chern tlberhaupt ärztlich empfohlen. 4 uf t» Theile Pfeifentatak oder 4 Theile Ci-garetten-Tabak ist ein Theil Mörathon zu nehmen. Mabak, damit gemischt, verliert den brennenden lieißenden Geschma?. '^vchst schädliche Wirkungen deS Nikotins auf den Magen werden dadurch paralnsiert. Original-Packung Paket 30 kr. Probe-" Paket i Separater Schnitt u. Packung fiir Pfeift.?» und Cigarettentabak. ^ ur echt mit Kin'^ö'kvpf als Schuhmarke. Probesendung: !l) franco seder Stad per Nachnahme von fl. l'26. Wr Wiederverkäufer sehr einträglich, in Il»rl»urx, Fo». in OUll und in Vom Li'Zougoi' VI». Ilör»tl», Höli. Vi'vg. „zum Sidef" vr»». WlllW üllls MSWillllitS Von Mtgvi'» Vvstvn von 24 kr. per lum ttol^esnstrivk b-st-S lOo Kil? fl. 100 Ko. st. S, bei 1000 Äo. f>. 2.8« 100 itilo 100 Ko. fl. I.LV, pcr ö Fas-Z fl. I.«0 I'X> So. nur /^ussigM 100 Ko. S4 fl. tZ»rdo1»»vr«, L!»»o-Vitrtol «tc. bei koman I^svlinsi' 5Lkn« U. killei'bevll kMii-, tseli- lliiil fisck-liiMW 29 I-lSnrsnKasss 29 offeriert 'Kußboden-Oeßfarbe, strichfertig, rasch trocknend, in per Kilo 44 kr. Außbodenlaik, rapid trocknend, in vier Karben, l Flasche 1 Ko. fl. k.—, Vg Flasche netto Vs ^o. VÖ kr. Ku^bodeN'SpSNvichfe, das lieste, einfachste nnd billigste Einlaßmittel filr Parquetten und lackierte Fußböden, fertig znm Gebranch, a Dose 4k und 8k kr. Wachs nnd sämmtliches Znqehör zum Einlassen u. Wichsen der Fußbi.'dcn. MußbödeNkKrottierbürften in großer Auswahl. 438 allen Farben, netto AsL. AkoioaL kais. konigl. eonc. Rkalltiitkn- ulid siliplithtke«-Vttkthrs-Kilrm Vornahme von (Ertrags» n. Wertschäi;ttnaen in Leibniiz, Steiermark vermi:telt billigst den Aerkauf ron kvs IßGA^vn jeoer Art nnd zwar i>.' nach Wunsch, entweder gegen Aereindavung von Percenten und eines Pauschalbetrages oder blos gegen sogleichen Erlag der Correspon-denz- uild Zeitnngö-Insertions-Geliüren. Tie vielseitigen Perbindungen dieser Anstalt stellen die n^itglichst schnellste Realisierung jedev^ denisellien anvertrauten und i'lbergebenen Auftrages in Aussicht sowohl in An- als Verkauf von: Aina- m»d Geschäft»HAufern» Gütern. NiUtn. Fabriken» Industrie-Zlniernekmungen, Hotels, Kau piSi^en. Kvasserkräften. ^and-Ueali-täten sowie Geschäften jeder Ari in allen Provinzen. Es werden daher die P. T. Verkaufs-lustigen Besi^er höflichst eingeladen, ihre Berkanfsobjecte diesen: Bureau znnl Verkaufe oder tausche zu iibergeben. Den verehrliclien iläusern uad Verkäufern wird bei Ettheilung eines Auftrages eiue streng solide, diserete nnd möglichst rasäie Äeschästsdnrchfilhrnng in jeder Richtung zugesichert. Auskünfte und Äaufsunterhand-lungen werden unc^ntgeltlich geleistet, l^lieuso besorgt meine Äanzle: Vsi'lskvn auf Stadt- und Landrealitäten zn den allerbilligsten Bedingungen. Eine sehr schi-'n^: und ele.'.cinte mit der Aussicht alif den Domplatz, 2 große und L kleine '»immtt' und Zugchi?r, ferucr 4 kleine Wohnungen, Ii n mcr, Küche und Zugchi.>r am Domplatz l4 sofort billi^^st zu vermieten. Anzufragen i.'ei «-'arl KrZ^iSet, Tegetthosfstraße 1177 U von Lei^a Vvlokman xsprilfts Klnillrlol^rsrl» Mardittg, ödere Herrengaffe 5^, Parterre-tocalitiitea (gegenüber dem k. l. StaatSgymnasium) empsichll in größter Au>>,v.ü)l uud k^ISIRINo kreu^saitig, nusspolitiert, sch^rarz uud auleritau. inatt Nnsöliolz, sowie (eltropäischcn und aliierikauiseben Saus^system-Z) aus den bcrvorragcudstcn Fabriken zn Original Kabritspreisen. ßte Leistungsfähigkeit. Spccialität in NambuZ-fahrrAdern, besonders als hochelegantes Damehrrad zu empfehlen. Gut eingerichtete Nepa-ratnrwerkftStte im .hause. Gröftte nnd schönste Fahrschule in Marburg, vollkommen abgeschlossen im Innern der Stadt 12 Mordurgn Vir. 45 4. Juni IvdS r^sussts UsnnvnHiiKv voo ?. üv v. »S.1l»AS l<. T». I<. I^Zc>5» UNkR ttum»»,«!?-? ln All»rdurx NU»' bei Z^ZU^ Ilerrengssse 22. chch » ch SKSZ.»S» Beehre mich dem geehrten Publicum die ergebene Anzeige zu machen, dasö Tonntag, den 4. Juni 1257 eektei' llrigiiisl 8tzinM 8eliileliei' zum Ausschänke gelangt. Borzügliche Wiener Küche. Stets frisches Pilsner und Märzenbier sowie echte Naturweine. Hochachtungsvoll M. Kohl, Restaurateur. KMjMM krilMM. Unterzeichneter erlanbt sich einem hochverehrten Publicum den voll» kommen renovierten Gasthof des ehemaligen Brauhauses zur Benützung bestens zu einpsehlen. — Ausfliiglern zu Wagen und per Nad stehen ein schattiger Oastgarten und bei eintretendem ungünstigen Wetter ausgedehnte ^^ocalitäten zur Versiigung. Jnl Ausschänke Pnntigamer vier und fteirische Naturweine; kalte und warme Küche zu jeder Stunde des Tages. Achtungsvoll JoH. WühBacher, V-staurateur. I^unißinsokung. Vom t. JSnner AAVV ab ermäßigt sich gemSst des Gasvertrages mit der Ttadtgemeinde der Gaspreis von ta Kreuzer auf RS'/z Kreuzer per Vubikmeter; ferner wird vom gleiche« Zeitpunkte ab der Gaspreis für Koch-, Heiz- und Kraftzwecke auf Kreuzer per Cubitmeter feftgesetst. Verwaltung der Gaswerke. Vvi'sKvigoi'uiigs-^iIivK. Ans Betreiben der Gemeindesparcasse in Marburg, vertreten dnrch Herrn Dr. Heinrich Lorber, Advocat in Marbnr.858 fl. kr.; unter diesem Bctrcige fil^det ein Berkauf nicht statt. Die unter einem genehnligten Bcrsteigernngsbedingnngen und die auf die Liegenschaft sich beziehenden Urkunden (Grundbuchs-, Hypotheken-auszng, Catasterauszua, Srhätzungsprotokolle u. s. w.) ki?nncn von den Kauflustigen bei dem unten bezeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 18 während der Gcschäftsstunden eingesehen werden. Rechte, welche diese Versteigerung unzulässig nlachen n'ürden, sind spätestens im allberaumten Bersteigerungs-termine vor Beginn der Versteigerung bei Gericht anzumelden, widrigens sie in Ansehuug der Licgeuschast selbst nicht mehr geltend gemacht werden kWnten. Von den weiteren Vorkommnissen des Versteigerungsverfahrens werden die Personen, fiir welche zur '^eit an der Liegenschaft Rechte oder Lasten begrilndet sind oder im Laufe des Bersteigerungsverfahrens begründet werden, in dem ^alle nnr dnrch Anschlag bei Gericht in Kenntnis gesejzt, als sie weder im Sprengel des unten bezeichneten Gerichtes wohnen, noch dieseln einen am GerichtSorte wohnhaften Zustellungsbevollmächtigten naml)aft machen. k. Bezirksgericht Marburg, Abtheililng IV, am 25. Mai 1899. vis fsmiük msZon IlVosvi* nerx1ien8t allen IVeuinleii sür cUs lutzil nllluns anlä88lic1l des locles ilires ^lardur?, am .luni 1899 fast neu, heizbar, Elektrisierapparat, neu, Blumentisch, billigst zu verkaufen. Anzufragen bei Hans Lorber, obere Herrengasse 36. 1174 IieilüvermiiikungZ-^nreau A>g«ßt ZNeslhitz Herrengaffe 34, Marbu rg, empfiehlt tücht. Köchin fitr Saisonposten, ti'lcht. Zahlkelluer, Zahlkellnerinnen, Lohn-diener, Verkäuferin für Conditorei mit 12jähr. Zeugnisse, HerrschaftS-Bedienten, sowie anderes Dienftpersonale znm sofortigen Eintritt. IMt- VUIa klanva, !>u»»dr«ok, Tirol (15 Min. oberh. der Stadt). 129S Mkckol^O» - Ii^vOua», Herrliche Gebirgslage, Park, Wälder, Tennis. Im Borsteherilmen (Norddeutsche). Täglich Weuheiten in schönst ansgesührte Ansichtskarten von Marburg empfiehlt 1286 Marbur«,, ltzerrengasse S. Für Wiederverkäufer hohen Rabatt. Verläßlicher Mlinit, pensionierter Unterbeamter der Siid-bahn, in der Buchführung bewandert, mit hübscher Handschrist, sucht Stelle als Magazineur, Aufseher zc. Antr. an die Berw. d. Bl. 1237 Schillerstraße 22, im 1. Stock, lnit 3 Zimnlern, Balcon und Gatten, vom 1. September an zu vermieten. Anznsragen bei I. Stark, Haupt-pla^;. 1270 Schöne Wohnllllg 2 Zimmer, Sparherdküche, Keller, ^/^Stlmde ober St. Peter bei Marburg, prachtvolle Aussicht, billig zu vei pachten. An'?tunft erlljeilt Simon Novak, Spczcrcihandlg., Tegetthoffstraße 3. 1293 Oonilttoi'vi in Gra^ neben dem Theater, gutes Geschäft, Backstube und Wohnung mit inbegriffen, wegen Krankheit sofort zu verkau-fen. Anzahlung s'OO fl. Auskunft ertheit aus Gefl. Herr Sit»«!, Marburg, Kärntnerstraße 26. 12^3 IIiee-KMei' wöchentlich einige Kilo abzngeben, A fl. 1.20 loco Marbnrg, bei Feld» bacher in Wildl) au s, Post Zellnitz. 1237 !lI nur in erprobten Sorten mit Wurzelballen, in Töpfen. I'sksl- u. Suppsa- Spangvl Prima Qualität. 929 Klvinsvkustsi', ü^afdurg. Elegante Wohllungeir Elisabethstraße 20, inl ersten Stock, eine mit 5 ZilUlnern, Küche, Speis, Keller, Dachboden und Gartenantheil und eine mit 6 Zimmern, Küche, Speis, Keller, Dachboden u. Gartenantheil, vom 1. Juli l. I. an zu verlnieten. Anzufragen bei Kranz Derwnfchet, Baumeister, Reiser-ftraße 2(!. 618 ErKe k. k. öfterr. ««g «usfchl. priv. l>v« »tis»j griti» »d sttic«. Verantwortlicher Schriftleiter: vr. Adolf Huber. — Herausgabe. Truck und Verlag von L. Kralit in M.irburg. DaK hentigL Blatt besteht auS Seiten und ver SONUtagS Veilage. «r. »3. Fllustvirl» Nnt»?hallungsbnlag» zur „Marburger Zeitung" »s»». Me Spreenomadin. (5vjtihllU!g von Johallncö Nichtcr. (Fortschnng.) kan! NUN für sie vor allein darailf an, sich ans der ^ Durchfahrt durch Berlin möglichst verborgen zu linllen. Sie hatte sich deshalb vvrgenonlinen, während der Tages-stnnden die 5?ajilte uwnlöglich qar nicht zil verlassen. Das interessante Bild, welches sich driiben inl Garten von großstädtischer Geselligkeit und Vergnügungslnst entrollte und vou ihrem verborgeuen Standpunkt von il)r iu allen (Einzelheiten betrachtet u'erden konnte, die heitere, dnrch die^'lilS-wahl und den schnellen Wechsel der Stilcke eigenartige Mnsik, entriß sie endlich dem trilben Sinnen und (>)ri'lbeln. Else trat dichter an das niedrige, einer uingekehrten Schießscharte ähuliche Fenster uild blickte ueugierig auf die vielköpfige Menge, U'elche so fröhlich und luftig all den niit Speisen nnd Getränken beladenen Tischen saß, als ob der Kauips nm'S Dasein, mit seiner grinimen Noth und bleichen Sorge, anl grillien Strand der Spree ein überwundener Standpiuikt wäre. Plötzlich stieß sie einen halblauten Schrei airs und fuhr mit der Hand krampfhaft zum Herfen. Ein lunger, sein gekleideter Herr hatte, mit einer Daine anl Arm, den Garten betreteu uud ailf der unteren Terraffe, U'elche nur wenige Fuß den Wasserspiegel überragte, Platz genommen. „Erich," stöhnte sie in tiefenl Weh auf, während ihre thräuenfeuchten Augen mit angstvoller Neugier auf das scherzende und plaudernde Paar gerichtet waren. Der Kellner brachte ein Tablett mit zwei Gläsern llnd einer Flasche Wein. Der Herr goß ein, sie stießen lustig an und tranken einander zn. Else wandte sich vom Fenster ab und schritt, die zitternden Hände wie schützend vor ihre Augen haltend, in snrchtbarer Erregung auf uud ab. Als sie wieder dicht ani Fenster stehen blieb, sanken ihre Arme wie kraftlos am Körper herab, nnd tiefe Blässe überzog ihre Wangen. Ach, wäre es doch nur ein böser Traum gewesen! Aber da saß der Treillose noch innner, uud seine Begleiterin schlürfte eben wieder behaglich das goldene Naß, W ungarischer Ministc lvährend er, sich in den Stuhl zurücklehnend nnd den zin-li(l)cn Spazierstock leicht nach dem ^att der Musik beioegend, zärtlich zil ihr liiniibel blickte. Eine tiese ,'^-alte hatte sich zuüschen (.'Olsens Brailen eingegraben, ihr l^^esicht nahm einen lierben, entschlossenen »^ng an. Sie össiieie hastig einen Eckschrant, entiiahni ihm einen leichten Somnierniaiite'l, den sie niil eineni '^inck nmwars nnd schritt zur Tl)nr. Doch ans der Schn.'elle zögerte ihr Fiis;. sie verharrte uwhl si'ulf Minuten lang in regnllgsloser Stelllliig nnd schien über etwas nachznsilnien. Daranf legte sie den Mantel u'ieder ab nlld setzte sirli ans Fellster. Die erste Hochslnth ihrer nnld ansbrailsenden Gesühl^ hätte sie beinahe dazn gerieben, ans !^^aiid zil eilen nnd dein trügerischeli Maiill Aiige in Atige seine Falschheit vor-zilioerfeil. Aber sie iniißte eiiisehen, daß dadnreh lliir eiii höchst peiiilicher Aiistritt herbeigesitl)rt ivordell iväre. Neii!, sie wollte ihnl lvenigsteilS iiicht zeigeii, ivie gros; ihr Schillelz, ivie surchterlich ihre Verzlveisluiig ivar. .Ein dichter Schleier sollte fortan ihr Iilneres verhülleii voi! ihill, vor der gailzeil LLelt! Sie ballte die tleiiien Hände ziir Fällst, biß die >jähne zilsainnlen iliid gab sich die erdeiiklichste Millie, das Paar mls der Terrasse mit Gleichgi^tigkeit zll beobachten. ^ Aber sie hatte ihre Seeleli-stärke übersehätzt, ein hestige;-' Zittern überlies ihre zarte Gestalt, uud sie begann leidenschastlich zil schlilchzen und zu weinell. „NalNl, solch großes Franellzinilller sleliiit noch ivie ein Wiekelkiild? Schälne Dich, Mädel!" Mit diesen Worten trat ihr Vater ein lilld ivars sich ans das Sopha. Else trockllete die Thräneil schnell nlit der Schürze uiid sagte rllhlg: „Uud lveiln ich weine, lvas sehadet das? Es kostet ja nichts!" „Das Iväre auch leichtsinnig bei dell theiiereil Zeiten, ivenil ich slir so übersliissige Objekte wie Thrälien noch Geld allsgeben ivollte. FraiieiiSlente lveinell bei allen möglicheii liud uuinöglicheil Gelegenheiteli, ivenll sie z. B. Ziviebelli schälen, dell ersten Liebesbrief, deli ersten Kuß ili Enlpsailg nehineii, eiil nencr Hllt, eilie uene Nobe voin Iilpiter Plilviiis von Kzelr, rpräsidcllt. (L. 3.) rilinirt ivird. Wenn Weiber iveilieii, soll der Manli den Rcgeniilantel der Reserve über sein Herz ziehen und den Züdwester der Gleichgiltiqkeit übcrs Hirn stülpen, sonst ätzen sie das bischen Mannesseele, was jeder noch hat, schilell hinlveg. Franenthränen sind ili dieser Welt schon ^anze Ozeane vergossen worden. Kein Weib hat aber jemals aus so nichtiger Ursache ihre Thränenschleusen ausgezogen, n'ie :neine thenere Tochter, welcher die kurze Fahrt von i .'»iarpendorf bis Berlin, auf eiuer beqilenleu, luftigen Zille, unerträgliche Qualen zu bereiten scheint." „Kapitäu Lademanu", wie ihn die Bootsknechte als ihren Chef titulirteu, hatte dieseu bitderreicheu Vortrag mit eigenthüullichen Gesten begleitet, indem er bei jedenl Wort, u'elches er besonders betonen wollte, die ailsgespreizteu Finger ^ der rechten Hand ruckweise vou oben nach ilnten bewegte. In der Geineiudevertretung vou Karpendorf, welcher er angehörte, erfreute er sich, seiner Reden wegeu, eines solcheu ^Ikufes, daß er für den ausschlaggebendeu Führer der Majorität angesehen wurde, und uur der eiue Ortsarzt, welcher die Minorität anführte, nannte ihn, im Kreise seiner Fraktious-genossen, eiueu underivärtigen Schlväher ilnd Freindwörter-verderber. Else, welche ihre seelische Erreguug einigermaßeu nieder-getanipft zu habeu schieu, holte eine Handarbeit herbei, sehte sich an den Tisch Ulid sagte ruhig: „Dil irrst, die ^^jilleusahrt ist mir jetzt ganz gleichgiltig. Wenn ich weinte, so hatte dies einen anderen Gruud." Der Kapitän zündete sich eine neile Cigarre an, legte sich nioglichst bequeui in den Polstern zurecht und erwiderte: „Sooo? Hln! Merklvürdlg! Und worin besteht der andere Grund?" Er beu>egte dabei die ausgespreizte Rechte so kräftig niederlvärtS, das; sie den Tisch traf und dieser so arg wackelte, daß die Petroleunilauipe, weun Else nicht schnell zugefaßt hätte, herabgefti'lrzt nwrdeu wäre. „Aufs Schiff taugt solche leichte Laulpe uichts," fügte er, sich entschuldigend, Hinz», „wir hätten den messingnen Kandelaber vom Boden mitnehnleu sollen." „Den alten, verrosteten Kandelaber aus der Rumpel-kalunier?" meinte Else geringschätzig, „da hätten wir mehr Stearinkerzen verbrannt, als die ganze Fahrt einbringt!" „Dn willst Dich wohl über Deinen Vater noch lustig ttiacheu!" schalt der Alte. „Mir liegt so etwas vollstäudig fern!" versicherte sie ernst. „Das will ich uiir auch ausgebeteu haben! Uebrigens kann ich ulir jetzt denken, woher Dein Kummer ri'chrt: Du ulöchtest dort im Konzert-Garten sitzeu und Dich amüsiren. Was hat man aber von der Dudelei? Sie stört einen höchstens inl Schlaf. Für mich giebt's uur eine Musik, die inir gefällt, und die wird von Moses uud deuPropheten gespielt." „Die Welt bietet noch idealere Geniisse, als sie die gierige Freude an Geld gewährt." „Geh' mir doch uiit den sogenauuten Idealen! Frag' einen Bettler, der hnngert, ob er sich mit Idealen den Magen silllen kann. I, die Aale schlüpfen uns bald durch die Finger, wenn die Portemonneten fehlen! ,GeId ist die Hauptsache im Leben', das ist mein Wahlspruch gewesen, mit welchem ich's zu etwas gebracht habe. Mögen die am Hungertuch nagenden Idealisten auch sagen: ,Ach, das Gold ist nur Schindmähre^, oder in ihrem Galgenhnmor wegwerfend von schnödem Mammon reden, die Thatsache werden sie nicht aus der Welt schaffen, daß ein Schlüssel aus Edel-lnetall dazil gehört, um Zutritt zu deu Annehmlichkeiten uud Genüssen des Lebens zu erhalteu. Stolz kann ich von mir behaupten, daß ich ein wohlhabender Mann bin. Zu Neich-thum muß aber Bildung hinzukomnien, soll es einen guten Klang gebeu. Sobald nieine pekilniären Verhältnisse besser wnrden, habe ich deshalb die Lücken in meinem Wissen durch fleißiges Leseu und Studiren auszufüllen gesucht. Du weißt, daß ich nach und nach in Karpendorf ein ganzes Regal von Büchern angeschafft habe. Geld, mit2Visfen verbrämt, bildet das sicherste Psuud-am-Eud, worauf sich Macht und Ansehen begründen lassen. Ich spiele denn auch in unserem Ort eine hervorragende Nolle, aber uoch ist mein Ehrgeiz nicht gesättigt. Das schöne Grundstück neben dem nusrigen ist, une Du weißt, verkäuflich. Mein Widersacher, der Doktor, spcknlil t daraus. Doch ich werde ihin zilvorkommen, und dauu wird Jeder mich sür den reichsten Mann in Karpeudorf, den Baron ausgenominen, halten." Ladeiuaun streckte den kleinen, dickeu Körper bei diefeli Worteu so steif aus, daß er wie eiue ausgestopfte Strohpuppe aussah, und seine Aügeu sprühten in Heller Begeisterllng. „Ja, Else, ich werde das Gruudstück kaufen inid unch deshalb — Du mußt es doch einmal erfahren — mich, nnch noch einmal — verheirathen." „Vater," schüttelte fie das Köpfchen, „Du uiachst heute recht fouderbare Scherze." „Fällt mir nicht ein zu scherzen! Deine Mutter ist nun schon an die sechs Jahre todt, meine Schwester ist schwächlich nnd leidend. Du bist in den Jahren, wo ein gesnndeS Mädel freit." „Ich u'erde nie heirathen!" erklärte Else fest nnd bestimmt. „Unsinn, alte Jungfer brauchst Du nicht zn werden! Wenn ich als juuger Ehemann — ja, ja, ich bin erst angehender Fünfziger — die Flitteruwchen oder vielmehr Honig-uioude verlebe, danil wirkt die Gegenu'art einer erwachsenen Tochter etivas peinlich. Es wird daher das Beste sein, wenn ich Dir so bald wie uiöglich eine passende Partie besorge." „Ich ivürde einem Mann nur aus wahrer Zlmeignng uud allfrichtiger Liebe zum Altar folgeu!" „Für so überspannt hätte ich Dich nicht gehalten! Da werde ich Dir wohl 'ne Villa am Sardellen-Meer kanfen nittssen, dainit alle Tage der jnnge Herr Leander herüber-geschlvomniell komnit nnd vor Dir auf den Knieen Süßholz raspelt!" „Heros und Leauders Liebe ließ iu der That au Innigkeit uud Wärme nichts zn wünschen übrig," versetzte Else gelassen. Lademanll legte die erloschene Eigarre aus den Tisch, ivars sich eine Steppdecke über und kehrte das Gesicht der Wand zn. Gähnend ineinte er danll: „Deiner Mittter gesiel ich zuerst auch uicht. Sie war zwar ebenfalls ein bische»! schwärmerisch, aber solche romanhaste Ausichteu hat sie doch nicht vom Lebeu gehabt. Sie hat mich endlich geuomiuen, weil's ihre Eltern so haben wollten, uud wir haben schließlich ganz znfrieden gelebt. Ich werde Dir gleichfalls Einen aussuchen, bei dem Du Dein gutes Auskommeli hast. Jetzt — will ich — aber schlasen — gute Nacht!" „Schlaf wohl," erlviderte Else kühl, löschte die Lampe aus uud zog sich hinter den Vorhang zurück. Durch das winzige Fenster stahlen sich nmtt und fahl die Strahlen des Mondes. Sie lehnte sich, ohne die Kleider abzulegen, auf das enge, niedrige Lager zurück und schloß die Augen. Der Kapitän schnarchte in schrecklich knarrenden, sägenden und grunzenden Tönen. Sie lag so regungslos da, als ob sie ebenfalls fest voul Schlunimer umfangen wäre, aber ste blieb wach, in ihren Schläfen hämmerten die Pulse, und trübe und fiuster jagten die Gedanken in wilder Hast dnrch ihr Köpfchen. Drittes Kapitel. Klar und heiter brach der Morgen an. Einsam und still war es in den Straßen der Stadt, welche noch anszuruheu schieu von dem Hasten und Jagen des vergangenen Tages. Es war Sonntag, und die Arbeiter-Kolonnen, welche an Wochentagen, zu eiuer Zeit, da Angehörige anderer Bernss-kreise noch süß inl weichen Federbett schlummern, die Jannowitz-Brücke passiren, konnten heute auch einmal daheim bleiben. Das dunipse Geraffel der Wagen, das Schnaufen der Dampfer, das Pfeifeu der Eifeubahuzüge hatte zu dieser frühen Stuude noch nicht wieder begonnen. Eine wohlthätige Feiertagsruhe war an die Stelle des nervenerregenden Getöses vom Abend getreten. In der Vorderkajüte des „Zugvogels" lagen die beiden Rivalen friedlich nebeneinander auf harten Strohsäcken in tiefenl Schlaf. Anton war uiit einem alten Mantel, Angnst mit cinettl Stuck Scgel-^'eiilivaud zugedeckt, ^'lls Kopfkisseil dienten Beiden ihre znsaiuineugerollten .^Neider. >!einer von ihnen machte den Eindrnck, als od er an den bennrllhigenden Symptonlcn eines Liebeskiiiiiiiiels ladorirte. ?lls Anj^nst NM Abend vorher, nach seiner Vege.iiini^si nlit Else, die >iajttte betrat, hatte er seinen (^^enossen schon nlit geschlossenen ^Angen ans dem ^'at^er l^etrosseii. (Foristhung folgt.) Kolomntt v.Szcll. (Zu dem Porträt S. 1.) Die seit nahezu einem halben Ial)r sich hinziehende politische und parlamentarische Krisis in Ungarn hat durch die Demission des Kabiuets Vanssy und die Ernennung Kolo-mauv.Szellszinn Ministerpräsidenten eiue allseitig befriedigende Lösung gefluldeu. Obgleich der lieilte Dreiuudfünf^ig-jährige schvu !i0 Jahre lang im össeutlicheu Leben wirkt, hat er sich doch noch uicht abgeuntzt) seine glänzende politische Vergangenheit hat ihnl im Gegen-theil ein so großes Gewicht im polit^ischeu Leben verliehen, daßseineStinnne in den wichtigsten Fragen stets als ausschlaggebend betrachtet wurde. Seine nahen Beziehungen zu ,^ran^Deak, dem Weisen der Nation, dessen Mündel Ilona Vörösmarty. er Vlilntabaarbeslände wie als Leiter der i.'alid(o-Milleiiniun,s-tounnissivn naliin er ans die ivichtigslen ^'lngelegenl,eilen des !.^andes stets entscheidenden Einflns^. Man luit also in >>errii von ^zell Nlit eilieni vielseitig gel.ntdeten nnd prat'tisch erfalirenen Mann zll tlintt. lliid so lvird er luzsseutlich all jene großen pc'litischen Probleine ali'cklich zu lösen inl stände sein, die der (^^esehgebniig in lu'ichster Zeit noch harren! Scbill'o Koö zu Sivnl'tunö. denl Das darniedergeivorfeiie Prens'.en senfzte llnter deui Drucke der französischen «"»^eivaltlierrschast, mil l'lntenden, .<>erzen selinte der Patriot den Tag der Besreinng herbei. Uni diese Sehnsncht Schill;.. Tod> Htvc'll'sund. als Gattin heimführte, sicherte« ilnn von vornherein die Znnlpatlüeu der politischen .kreise, als er nach Volleuduug seiuer Nechtsstudieu llnd nach einjährigem Äerwaltnugsdieust im '.'llter vou Jalneu von seiuem Heiniathbezirk St. Gotthard iui Eiseuburger .^toulitat, deu er noch heute vertritt, zuu: ersteu Mal in den Neichctag entsendet wurde. Mit 30 Iahren war er bereits eine so hochgeschätzte ,^iimnzkapazität, das; ihnl i?n Jahre 1875 nach der ,'Fusion die Leitnug des Finanzportefenilles anvertrant wurde, ^'lls Finanz-nlinister rechtfertigte Herr von Szesl denn auch die iu ilni gesehteu grojjeu Hoffuuugeu. Als er Eude der siebziger Jahre seiu Portefeuille zurücklegte, beschäftigte er sich nnt glänzendetn Erfolg auf volkswirthfchaftlichen! i^^ebiet. Er gründete die llngarische Hi^po-tl)ekeubauk uud brachte als Direktionspräsideut sowohl diese wie die gleichfalls uuter seiuer Leitluig stehende Eoeonipte- nud Wechselbank zu uugeahnter Blüthe. Dabei entwickelte er aber anch iiu Reichstag nach wie vor eine rastlose Tliatigkeit. Als Mitglied des Fiuanzallsschusses, dessen Präsident er später viele Ial)re lang war, als Präsidelit der uilgarischeu Delegatiou »lud der Ouoten-depntation, als Vvrsiyeuder der >tominissiml zur Prüsnng der zll verlvirt'lichen, fasne der Major Ferdinand vou Schill, >tonnuandenr des .s')nsareuregilueitts iu Verliu, den (5iitschlus;, Prenszeu durch eine tul)ne Unternehninilg znin >triege gegen Napoleon fortznreiszen. llnter denl Vorioande, das Regiineut ini Felduianöver zu üben, verlies; er mit diesenl ani 1.^8. April ohne ':!^>orwissen des >iöliigs Berlin'und sehte sich gegen die (5lbe in Marsch. Bei Dodendorf, unweit Magdeburg, hatte er ain 5». Mni das erste Gefecht nnt einer Abtlieilnng der Magdeburger l^Uunison zii bestebeu. Da er keinen Znzng erliielt, mnßte er jedoch bald der wachsenden Macht der Feinde weichen und rettete sich schließlich ani Ä. Mai nach Stralslnid. Aber schon ain :'>l. Mai erschienen Mainl feindlicher Trnppeu vor der Stadt nnd drangen trol.? tapferer Gegenwel)r in diese ein. In den Strasieu eutspauu sich ein blntiger.^lampf, in welchezn Schill, nachdenl er deil (^)eneral t5ateret, obwolil selbst ans verschiedenen Wtuiden blutend, voili Pferde gehaneu, durch n>el)rere Fliuteuschüsse den Ti^'d saud. Tiefen ergreifenden Monlent stellt nnser Bild dar. ..... Ä M HA^ ^ o 5S Das Ntflensbnraer RathliauS. Dieser wteressante düiltre und wunde:lich zusammenk,ksetzle Bau, dessen älterer Theil aus dem viel» ^iehnten Jcihrhundert stammt, enthält in einem der winkeligen Vorsale zu jenen ii)auvtsälen, in denen von Ikli Z bis ILOl^ dcr deutsche Reichstag sich versammelte, foltiende lateinisch und deutsch atigefa^te (5rmal)nung (uämo-uilio) an oie RatlMrren: (;>n jeder Natliherr der do gatl) Von seines amkts wegen in Rath Soll sein on alle boß Effect Dardurch sein Hertze wirdt l.'el?et;t, Als ^eindtsch^ft, Zorn und Heucheley, Neidt, Gunst, gewaldt und tyranney Und sein durchaus ein gleich person Dem armen und dem reichen Man, Auch sorgen für die gantz gemein, Derselben nutz betracdten rain, Dann wie er richten wirdt auf erden So wirdt in Gott auch richten werden ^.'lnl Jüngsten Tag nach seinem rath, Ten er ewig beschlossen hat. Amerika im Alterthum. Die (kriechen ilnd Nöiner lmtten keine jienntniß von einem Kontinent jenseit des „großen Wassers", soviel man sich auch bkmütit hat, dies aus einigen dunklen Stellen im Plato, Plutarch, Plunus und Seneca zu beweisen. Dagegen wurden, kurz nachdem die Riimer Gallien erobert batten, Indianer vom Sturm in eineni Boote an die Kiiste Germaniens verschlagen; ein deutscher Hältptling bot einem römischen Pro« konsul die Äluslieferunfl der Berun-gliicktcn an. Dasselbe Ereigniß fand 1und endlich auch 1508 statt. In letztgenanntem Jahre wurden Indianer an den französischen Strand getrieben und Ludwig XU. vorgefilhrt. Auch im Stillen Ozean ereignete sich ähnliches: Japanische Fischer wurden zu wiederholten Malen an die Küsten Lreaons und Kaliforniens verschlagen. Der Teleffrapl, und die Thiere. Das Zittern und Schwingen der Tele-graphenvrähte übt auf die Tbiere einen ganz eigenthümlichen Einfluß aus. Spechte, die unter der Rinve gern nach Käsern suchen, lassen sich durch den Ton verleiten, in und an den Stangen nach Insekten zu forschen, das brummende und summende Geräusch t)alten sie vielleicht für Lebenszeichen von Würmern und Käfern. Auch Bären lassen sich betrügen und denken bei den Tiinen an Bienen und Honig; man bat beobachtet, daß sie die Telegraphenpfähle sorgsam absuchen, um sich die Ursache des Tons zu erklären, und da sie nichts entdecken, versuchen sie die Stangen umzmverfen; viele derselben tragen in russischen und nor« wegischen Wäldern die Svuren der Bärentatzen. Die Telegrapk>enleitungen vertreiben die Wölfe vollständig; in den Gegenden, wo Linien vorhanden, sollen die Wölfe seit Einrichtung derselben verschwunden sein. Putzsttchtig. Die so oft und so ichön (u. a. auch von Gaudq) besungene Kaiserin Josephine, die erste Gemahlin Napoleons I.. erliielt für Wo ist dcr Schllhmailn, dcr die Kämpfenden arretirt? ihre Toilette ein jährliches Nadel»^kld von sechshuttderttausend Flanken; sie kam damit aber nie aus. sondern machte sehr bedeutende Schulden. Tie größere Hälfte deS Tages verbrachte sie mit All- und Auszielien, ihre Wäsche wechselie sie täglich dreimal, ein Paar Strümpfe trug fte fiets nur einmal. Sie besaß an vierhundert Sbawls und pflegte alles zu kaufen, was ihr gesiel, ohne auf den Preis Rückficht zu nehmen. Auch während ihrer Verbannung lebte sie in Malmaison, nachdem sie geschieden war, in derselben Weise weiter, ja sie p:obirte am Äbend ost ganz allein drei oder vier verschiedene Kostüme au, ließ alle Kerzen und Lampen anzünden und besah sich in den Spiegeln. Sie starb in einem blaßrosa- sarbenell Atlaskleil>, vas mit unzähligen Schleifen verziert war. Berühmte Anagramme. ?lls Stanislaus LeSzczynski von seinen großen Reisen, die er als Jüngling unternommen hatte, glücklich in sein lieißgeliebtes, langersehntes Vaterland zuriickkehrte, versammelte sich das ganze .'»^aus Leszczynski in Llssa, um den ErbkN seines StammeS zu begrüßen. Bei dieser Gelegenheit ließ Jablonski, der damalige Rektor des dortigen Gymnasiums, zum Schluß eines feierlichen SchulaNes von dreizehn Schülern, die in phantastischem Kosiüm als jugenv-ticke Helden auftraten, ein Ballet tanzen, Vas nickt nur das merkwürdigste, sondern auch das berühmteste und bedeutungsvollste genannt werden kann, das jemals aufgeführt und geseheil wurde. Jeder von den dreizehn Knaben trug einen Schild, anf dem in Gold einer von den Buchstaben stand, aus denen sich die Worte..Domutzl^vselnii^" (Haus Leszczynski) zusammensetzen. Der Tanz begann, und als das erste Ballet zu Ende war, standen die Knaben so, daß man an ihren Schilden „Domuv I^ksLlnin" las. Das war gewissermaßen die Anrede. Nach dem zweiten Ballet waren die Knaben so geordnet, .daß man von iliren Schilden herunterlaS: inl^vlumis" tunvelsehrt bist du da); nach dem dritten Ballet las man: „Ownls es luLläil" (in demerÄesammt-heit bist du — das HauS Leszczynski ist wieder genieint ^ strahlend). Die vierte Umstellung ergab: „I^ueiäa omen" (sei uns strahlende gute Bor-bedeutung); nach dem sünften Tanze hatten sich die Knaben so umgestellt, tiaß man von ihren fest und eng an einander gefügten Schilden los: ..^ano viüus loci- (bleibe der Ste.n des columna Der" (mv^^est du eine Säule ,.I, seanäv solium" (g 'he, besteige den Landes); nach dem sechsten: „Sis Gottes sein) und nach denr letzten: Tdron). Diese letzte Umstelluitg erlangte Berühmtheit, denn man mußte ihrer am 12. Juni 17t)4 gedenken, alS Stanislaus LeszczynSki wirklich König von Polen ward, als er wirklick „hingegangen war, den Thron m besteigen". Ein sonderbares Geschenk. Einem talentvollen Maler in Ber-sailles, welcher einst der Stadt eineS seiner besten Gemälde zum Geschenk gemacht hatte, wurde von dieser als Gegengescbenk — em Freiplitz auf dem schönsten Theile des neuen Kirchhofes überlassen. Der Maler nadm das merkwürdige Geschenk mit Dank an, bot die wohlwollenden Stadl-Väter jedoch um die gütige Erlaubniß, so spät als möglich von dem er« baltrnen Präsente (Gebrauch machen zu dürfen. ! tili UN g. ^niiel » rtlzu I I uuu Ilitonlii I vl'l' I lielttli »(lo I I I I l UIL I I olI)V liSMU Die Quadrate sinv seitlict) so anemander zu reilien, daß die Buchstaben, der Reihenfolge nach gelesen, ein Eitat von G. Rollenhagen ergeben. __E. B. Tansch-lliitlistl. Anton, Briese», (5ondtZ, Dame, Erden, !^is, Gang. Die Anfangsbuchstaben obiger Wörter silid durch andere zu ersetzen, so daß sieben neue Wörter entstehen, deren Ansangsbuchstaben, jedoch in anderer Reihenfolge, den Ramen eines Dicbters eraeben. . (5. B.. Suchstalitn Kättisrl. Mit einem W ^a dient es einst den Frauen, Mit einem H ist's auf dem Feld zu schauen. Mit einem P ist es ein böses Leiden, Jedoch mit S muß manchen es bekleiden, Äiil eitlem L da schmückt's den, der es trägt. Und mit Br man es zu sammeln pflegt. Niithsel. Die ersten findest du In jedem Bauernhaus. Sie steh'n geiviß am Tisch Bei einem guten Schmaus. Die letzten funkeln bell. Wenn ihnen Glück sich zeigt. Sind feucht und starr und trilb', ' Weim jede Hoffnung schweigt. Das Ganze ist für dich Ein unliebsamer Gast, Wird dir bei jedem Gang Zur hinderlichen Last. Älithmogrypli. 1 23^567489 dr.imatiscver Dichter; 2 8 10 5 2 1 2 11 Blicht am Kaplande; 12 13 2 10 5 11 l) Leserart; 13 14 13 4 6 4 15 Itt Bad in Tirol: 4 17 4 12 13 11 4 8 hebräischer Prophet; 5 11 18 11 4 5 2 italienisches Küstenlanv; 2 1t) Ii) II 20 Speise; 12 13 2 11 It! 4 Fubriverk; 13 21 2 9 4 6 Nyinphen. Die Anfangs- und Endbuchstaben ergeben je eine Etadt in Rheinpreußen. C- B. Ättflösttligtll ans vongtr NnlUlner: Bilder'Räthsel: Ein braver Mann hilft wo er kann. Kapsel.Räthsel: Indien — (die) Inn. Kombinatious-Aufgabe: Amrum, Antares, Avers, Hessen, (5annes, Hobel, Hebron, Nemea, Rachel. — Marschner. Drucker: Georg E. i^iogel in Vcrlur.