0*MTtm>4t öw ■* tegebre» boi 6er Jnisiin Kfflni ®«fc »tot nnb «rbrit mt» ottOftet bebe«. Da» tmfett ÄtnöfT t* bet Schule lernen ■lab untere »reift utcht «ehr betteln gehen. ®. Aenoeeh. |P1® MtWmi «k. il’5. H.W Ilt.Ml. Der Uenbaljuer Zentralorgan des Oesterreichischen Eisenbahn-Personales. RedMou: Wien VA, BrSuhausgaffe 84. «ebobtlon»fchlu|: fltnel lege wer be* <$efeln so oft, diese Minister . . . Sie bleiben im Amt, Trottelmann. Ich werde mir die vier Millionen weiter gefallen lassen — ein bedauernswertes Opferlamm der heiligsten Guter der Nation! MT Besucht mit Lokale, tu welche» der »Eisenbahner« aufliegt l EW> Das war gut. Das Haus ist künstlerisch wie aus einem Guß. Auch die Räume, die ausschließlich Den Organisationen und ihren verschiedenen Zwecken dienen, sind durch die Kunst zu einer gewissen Heiligkeit erhoben, die den Männern und Frauen, die hier Aufklärung zu empfangen oder zu geben haben, einen würdigen Nahmen gibt für ihr Streben und Wirken. Proletarische Organisationsarbeit muß nicht .notgedrungen in rauchigen Spelunken errichtet werden: im Gegenteil: wenn einer Anspruch bat auf alles Schöne, Hohe, auf alles Beste, so der, der alles schafft. Es bedarf keiner Entschuldigung, daß die Räume, in denen die Eisenbahner an dem inneren Ausbau ihres Werkes, des Werkes aller arbeite», schön sind — so Jollen sie sein. Es bedarf keiner Entschuldigung, daß ein Saal voll Sicht und Glanz der Proletarier wartet, wenn sie nach sauren Wochen frohe Feste feiern — so soll es fein. Es bedarf feiner Entschuldigung, wenn in allen Räumen, wo viele Menschen Verkehren, waschbare Wandverkleidungen gewählt wurden — so muß es sein, will man «nicht die Gesundheit gefährden, und Dank gebührt deu Erbauern, lvenn sie diese waschbaren Stoffe in buntem Wechsel wählten, Marmor und Kunststein, Linkrusta und japanische Metalltapete oder ein englisches Erzeugnis, lim die Kälte waschbarer Wände durch die Wärme der Töne und den Wechsel der Stoffe zu über-winden, wenn sie das gestmdheüUch Notwendige nützten, um gerade damit künstlerische Wirkung hervorzubringen. So kam denn im Eisenbahnerheim mancher proletarische Künstler auch zu stillen Ehren. Schon wenn wir durch den Hanseingang — er befindet sich in der Bräuhausgasse — treten, umfängt uns Kunst. Das Junentor ist eine getriebene Tombakarbeit, die jeder kunstgewerblichen Schau zu hohen Ehren gereichen würde. ES ist ein Erzeugnis der proletarischen Schlosser, die sich in der Arbeitergenossenschaft der Schlosser Wiens zusammengetan haben. Auch das Abschlußtor des Aufzuges mit seiner gehämmerten Messingzier ist ihre Arbeit. Hinter dem Tor ein kurzes, zweites Flurstück, in dem uns schon die wohlige Wärme nmflutet, die das ganze Haus dank der Zentralheizung durchzieht, und dann die Halle, die jeden sofort unterrichtet, wohin er nun feine Schritte lenken soll. Links als Abschluß zwei Treppe». Die eine führt in das Wohnhaus und zum Auszug, die andere in die Orgauisationsräume des Rechtsschutz- und Gewerkschaftsvereines. Dazwischen et» gläserner Kasten: d e r R a n m d e s H a n s w a r t s, dem zugleich das Amt des Herbergsbeamten wird. Von hier ans übersieht er alles, sieht jeden mühelos komme» und gehen, sieht, ob der Aufzug der Bedienung harrt, ob Gäste für die Herberge kommen. Eine gleich schöne wie zweckdienliche Lösung ist dieses Glashaus des Torhüters. In der Geraden kommen wir durch die Halle in den S v e i s e s a a l der Gastwirtschaft, eine Einrichtung, die schon auf die Herbergszwecke Bedacht nimmt, wie auch links neben der Stiege ein Zugang zum Kaffeehaus vorgesehen ist. Wir sind auf einem Gang. Links geht es in die Tiefe, in den unter dem Kaffeehans liegenden größten Klubs aal und das daneben befindliche kleinste Klubzimmer, das bei größeren Tagungen ein sehr bra»chbarer Nebeuraum sein wird, rechts in den Speisesaal. Das ist ein Raum von erlesener Schönheit, die vor allem die dem Eintretenden gegenüberliegende Fensterwaiid hervorbringt. Eine geschwungene Linie qm Fuß der Fenster, die in ihrem Schnitt dieser Linie folgen, bringt diese Wirkung hervor. Ein ins Bläuliche spielendes Epheuornainent bildet die Wandbeinalnng über dem Getäfel. Dazu Beleuchtungskörper ans dem matten holländischen Metall, das den Vorzug hat, daß es ohne Putzlappen immer gleich schön bleibt, und weißgedeckte Tische, und der appetitlichste Saal ist gegeben. Zum Essen förmlich aufgereizt wird aber der, der einen Blick in die anstoßende Kiichc wirft. So foll's sein! Die Küche hell und freundlich, geräumig, nicht versteckt, nicht irgendwo im Keller. — wenn man Zutrauen zu der Kunst der Köchinnen gewinnen will. Eine abseits gelegene Waschvorrichtung mit großem Spiegel gibt den hier waltenden Frauen auch dazu Gelegenheit, ihr Aeußeres der Umgebung anzupassen. Auch das gehört ja dazu, daß reine und nette Menschen in der Küche am Werke sind, soll es uns recht schmecken. Alles arbeitsparend. Zu den Suppenkesseln braucht nicht Wasser geschleppt zu werden. Ein Auslaufhahn darüber ist beweglich und bedient beide Kessel. Die Abwasch ist von der Küche durch den Vorwär in-o f e n getrennt. Völlig abgesondert sind auch der Arbeitsraum des Fleischers und die K ü h l k a m 11t c r. Damit es erspart bleibe, Fleisch und sonstige riechende Rohstoffe durch das Gasthaus zu tragen, mündet hier rückwärts ein Gang ein, der von der Saalstiege abzweigend an der Rordwaud des tiesgelegten Saales in einen Schacht führt, der zugleich als Lichtschacht für den Saal dient. Gegen die Straße zu schließen sich an den Speisesaal das Extrazimmer und die durch Rebenzier ebenso heiter gestimmte schöne Schankstube an. Dem Schankburschen ist durch den Faßaufzug manche Arbeit, den Gästen mancher überflüssige Lärm erspart. Hinter der Schank gegen den Speisesaal zu ist noch ein Raum abgewonnen, in dem das Tischgerät aufbewahrt wird. Hier sind auch die Telephonzelle und der Ruheraum der Kellner in arbeitsschwacheu Stunden. Zur Gastwirtschaft gehört auch der S a a f. Dem Schanktisch gegenüber ist eine Tür, die uns in ein Vorhaus führt, in das man auch geradewegs von der Straße kommen kamt. Ucber eilte Stiege kommen wir cm der geräumige» Kleiderablage vorüber in den Saal, der seinesgleichen in Wien an Schönheit suchen muß. Für etwa 500 Mcnichett Fassungsraum bietend, ist er dennoch in seiner ganzen Wirkung so intim, daß man es gar nicht glaube» will, er könne ein halbes Tausend Menschen fassen. Die Nordwand empfängt Tageslicht und ebenso kommt von der Decke durch zwei Eiulässe natürliches Licht. Diese Entlasse sind so verkleidet, daß sie den Eindruck vou Lustern hervorbringen. Mächtige Körbe, gefügt aus geschliffenen Glasprismen-ketten. hängen unter den Lichtschachten der Decke. Wieder ist das Schöne und Zweckmäßige vereint. Die beim Abend-glanz in allen Farben des Rcgenbogens glitzernden und funkelnde» Glasprisme» breche» das Tageslicht und verteilen es im Raum. Für die Abendbeleuchtung siud in die warmgraiie Decke Halbkugel» cats Mattglas gefügt. hinter dein die elektrischen Gestirne mtfleuchten und an den sechs mit eschensarbenem Kunststein verkleideten achteckige» Säule» sind zierliche Lichtträger und ebenso cm den Wänden und cm den Brüstungen der Galerie, die die drei bühnenfreien Wände des Saals umziehe». Die Bühiienwand in weißgoldene Zier getaucht, zart wie Mosaik, leuchtend wie der Tag. Und höre» kan» man hier' Auch das halblaut gesprochene Wort verklingt nicht »«gehört. Hinter der Bühne zwei Umkleidezimmer und der Naschraum, ein in rotes Dämmerlicht getauchtes Ruhe-Plätzchen für Hör- oder Tanzmüde mit bequemen, anheimelnden Sitzgelegenheiten und mit Erfrischungsmöglichkeit. Zum Saal gehören noch zwei weitere Klubräume als Nebenräume. Auch sie haben schon ihre Mieter. Haben wir diesen Nundgang hinter uns, so erübrigt mt rnoch, einige Worte über die Räume des Nechtsschnh-ltnd Gewerkschaftsvereines zu sagen. Die Stiege rechts in der Halle führt eilte Treppe ho chgeradewegs in den Bereich des Hauptsitzes unserer Organisation. Wieder finden wir den Gedanken der Anordnung als Ganzes um einen Mittelpunkt glücklich ausgedrückt. Wir treten in eine getäfelte Halle, die tagsüber Warte- und Vorraum, abends aber Sitzungssaal sein wird. Um ihn herum ist alles angeordnet. was zu dem Betrieb einer großen Organisation gehört. Zur Linken ein Raum mit Waschbecken und lüstbaren Garderobekästen. ftoder Angestellte legt hier ab. Die nächste Tür führt uns in eine» Gang, an dessen Ende wir in den P a ck r a u nt kommen, zu dessen linker Seite noch der Rau in f ü r v e r-rechenbare Drucks orten ist; zu seiner Rechten ist aber die M i t g l i e d e r e v i d e n z h a l t u n g, ei» saalartiger Rcmnt mit hohen vielfach gefächerten Kasten, tn betten die Standesblätter der Mitglieder übersichtlich geordnet werde» können, so daß sich die Hauptstelle der Organisation jederzeit über jedes einzelne Mitglied unterrichten kann: über seine Leistungen wie über seine Empfänge. Die Mitteltür des Vrachtranines führt in die Expedition des „Eisenbahner" und weiter gegen die Mitte zu kommen wir in die Kasse und Buchhaltung, genau in der Mitte zum Zimmer des Genossen Rudolf M ii 11 e r, des Verwalters, des Herrschers in diesem Reich. Die leiste Tür cm der Saalwand führt uns in das Bereich des Genossen T o in s ch i k. Sie öffnet sich in einen Gang, an dessen Ende die zwei Räume der Redaktion des „Eisenbahner" angeordnet sind. Rechts abzweigend vom Gang sind die Kanzleien der „Zentrale", die R e ch t s s ch n tz- und Werb c-abteilung, das Sekretariat und schließlich das Zimmer des Obmannes. Vom Sekretariat und vom Büro Tomschiks führen wieder Türen in den Mittelsaal, um de» herum alles gereiht ist. Der Mittelsaal empfängt durch eilten weiten ansgebauchten Fensterplatz, wie auch durch seine Täfelung künstlerische Wärme. Hier wird der „grüne Tisch" der Zentrale stehen. Möge die Beratungsarbeit, die an ihm zu leisten ist, immer gedeihen zum Wohl und Heil aller Brüder vom geflügelten Rad. * • * Damit sind wir mit dem Rundgang fertig und es erübrigt mir noch ein Wort besonderen Dankes zu sagen dem Genossen Rudolf Müller, dem die Ausführung der Beschlüsse oblag, die Organisation des ganze» Baues, die oft schwierigen Verhandlungen. In dem wolll-gelungenen Werk wird mich er seinen schönste» Lolitt sehen. Die neue Stätte unserer Wirksamkeit haben wir — ein frohes Fest und dann rastlos an die Arbeit, Aufklärung hinanszutragen, die vielen Tausende um unser Banner scharen, die noch abseits stehen. Die Festung allein bringt noch nicht den Sieg. Zum Kampf gehören Männer! Max Winter. Die Eröffnungsfeier. Sonntag vormittag wurde die Eröffnung des neuen stattlichen EisenbahnecheimS mit einer Festlichkeit im schönen Saale des Baues gefeiert. Der Parteivorsland. der Klub der deutschen sozialdemokratischen Abgeordneten, die Gc-werk'cha tSkommisston, die mit der Eisenbahnerorgani ation koalierten Eisenbahnervereine. zahlreiche Gewerkschaften, die Verwaltungen der anderen Wiener Ärbeiterheime entsendeten Aboldnungen. Auch die meisten Funktionäre der Wiener Ortsgruppen der Eisenbahner wohnten der Festversammlung bei, ferner die Rechtsanwälte der Eisenbahnerorganisation. Die Leitung der internationalen TranSporlarbeitersödcration. die Organisationen der ganzen Welt umfaßt, sendete ein Begrüßungsschreiben, ebenso die durch Organisationsarbeit am Erscheinen verhinderten Abgeordneten DomeS, Dr. Ellenbogen und T o m s ch i k. Eröffnet wurde die Feier mit dem prächtigen Chor: «Frei sollen alle Völker fein'. Der Nordwestbahnbund sowie die Ge-sangSseltionen tzütteidors und RndolsSheim der Eiienbahner-organisation lieferten unter der Leitung ihre» Chormeislers 5k o v a c L eine Probe ihre- Könnens. Schwab begrüsite dit Gäste und dankte alle», die mit« gewirkt haben, den Bau t.i utrhält»iSmä,;ig kurzer Zeit zu vollenden, das lei vorerst Architekt Hubert G e s; n e r, der nicht nur feine Kunst in de,. DU.ist der Sache gestellt, sondern dieser seinen Rat und seine Sorgfalt auch bei allen Einzelheiten zugewendet habe. Warme Worte des Dankes galten auch den vielen übrigen, bereu Leistung und Arbeit nötig war, das Werk zustande zu bringen. Abgeordneter Miiller hielt nun die Festrede und führte aus: Zwanzig Jahre alt ist unsere Gewerkschaft. AIS man an ihre Gründung dachte, gab eS in den Wiener BildungSvereinen, der damaligen Form der Organisation der tlassenbewusiten Arbeiter, bloh drei Eisenbahner. Heute haben wir 00.000 Mitglieder. Damals glaubte man, ein Verein v>m Eisenbahnern könne nur den Zweck haben, in den Notsällen des LebenS einett Zuschus; zu gewähren. Die Leistung der Organisation ist e*. datz es allgemeine Anschauung wurde, daß all bas, waS die schwer arbeitenden Eisenbahner brauchen, von denen beig'stellt werde, die die Früchte ihrer Arbeit genießen. Wenn man damals einen Eisenbahner fragte, wie lange er arbeite, dann antwortete er förmlich voll Stolz: »Heute von fünf Uhr bis drei Uhr »achis und morgen wieder so und übermorgen ganz durch 1" DaS ist anders geworden, aber wenn mai attcE) noch immer cutsgebeutet wird, e6 rühmt sich dessen keiner. Damals waren Gehaltserhöhungen Gnadenakte sile jeden einzelne", und wer sie empfangen hat, musjle mit der meiden Stvmuotte und Hand'chuhen sich bedanken gehen. Bon Automatik mnr keine Rede. Ein einziges Eisenbahnerblatt gab c§; e8 wurde lu''ventioniert von den Bahnverwaltungen und die Artikel wurden von ihnen approbiert. Heute gibt eS keine Subvention, sondern höchstens Konfitlalion. (Heiterkeit.) Die Staatsverwaltung hat ver ncht, uns uiederzuringen, aber wir sind ausersiap^en. Dem Eisenbahnnetz folgt heule das untrer Ortsgruppen und Vertrauensmänner. Schwere Kämpfe liabcu tvir hinter uns. aber nucfi grolle Siege. In einem kleinen SfelleUotal begannen wir un'ere Organisationsarbeit, zwei Iahte später konnten wir eine Wohnung mieten, wir wuchsen, und heute haben wir unter eigenes Heim. Wir habe» allen Feindei» staiidge alten und heule siebt die'er Bau da nl« Wahrzeichen unserer Slü.ike, als ein Wahrzeichen, dasj wir in der Zeit des AusslrebenS der Arbeiterklasse leben. Immer soll hier der Geist des Sozialismus walten, Bildung und Ausklärung sollen hier goät weiden und Frohsinn soll manchmal hier die Gemüter erfasset!. Den Eisenbahnern ist das HauS geweiht, aber auch allen Milllrebenden dieses Bezirkes, und jedem soll eS eine gastireundliche Stätte sein! (Lebbaiter Beifall.) Abgeordneter Dr. Adler sprach namens des ParleivorftandeS und deS Klubs der Abgeordneten: !u.er ntrückvcnkt an die Gründung der Ei enbahner» orgcmisation und an die Schwierigkeiten, die Sie aus Ihrem Wege hatten, muh Ihrer.Mugheit nnd Belonnenheit. Ihrem Fleisje und Ihrem Verantwortlichkeilsgeiühl das glänzendste ZeunttiS ausstellen, und diele Tugenden machten auch das schöne Wert möglich, das tvir heute feiern. Ihre Organisation hat die Eisenbahner eniporgehoben zum Bewuht'ein ihrer Würde und ihrer Fuultion. Ihre Gegner, bis in die höchsten Amisslellen, sagen: »Die organisierten toVcnbaliner sinh eine unbequeme Gesellschalt, aber sie sind die Elite der Mannschaft 1* Daß Sie Ihre soziale Funktion im Slaaie und in der Gesellschaft eikanni haben, ist ein Werl Ihrer Organi alion. Mit der Errichtung diefrS schöne» Heims sind die Tag? des Kampfes nicht vorbei. Dieses filnslle-rische Daus, das bei jedem Schritt wohltuend wirkt, soll Sie bei dem Bewußtsein erhalten, dah die Sozialdemokraten ichon unter schle.l teren Bedingungen geiämpst haben ais heute, und nie soll die fireutie an ihm daran vergessen machen, dasj dtp Kämpfe immer ernster werden, was wieder so deutlich der von den Untmul’trtmt mutwillig hrrausbeMiroome Kampf der Buchdrucker tunblut. Co wünkche ich. das; Sie Ihre alten Tugenden bewahren und bah Sie festflel)»n wie dieses HauS, das) Sie als Eren ahner und als Sozialdemokraten tämpicn und wissen, toojüc Sie tämpsen. (Stürmischer Bei all.) Begrüßungsansprachen hielten noch G r ü n w a l d für die Gewerkkchaftskommission, Hummel für den LanbcepaiicU Vorstand und die BezirkSorganiiation Margareten, Dr. Leopold Kah für die Re l tSamoiilte der Organisation, Brandt für die toalieiicn Eiscnbahn-rner-ine, Abgeordneter Forstner für die Transportarbeiter »nd Abgeordneter Wutsche! für die benachbarten Meidlinger Arbeiter. Nun danüe S ch tu a b unter lebhaftem Beifall dem Genossen Rudolf Müller. b«r o!8 erlitt beit Plan zur Erbauung elneL eigenen Heims der Eisenbahner entworfen, ihn unablässig bis zur Grundsteinlegung verfolgt und bann alle Mühe darein ge etzt hat. daß der Bau rechtzeitig und alle Ansprüche befriedigend fertiggestellt wurde. Run traten die Säng»r wieder vor. Mit dem feurigen Gkjpr „Stolz ivelit die Fahne purourrot* drückten sie au», roae._ der Sinn des netten Baues? ist. Dann erhob sich die Feite i ver ammlung und sang das Lied der Arbeit. Durch eine Blitz-lichtau nähme wurde dann t'estgehalten, wer an der für die Eisenbahner so bedoNttngspaflen Feier teilgenominen hat. Sonntag nachmittaa wurde zur Feier der Eröffnung im Saal« ein Konzert abgehalten. Weite aus der öüdbahn. Man schreibt uns: Die große -Öffentlichkeit, vor welcher die k. k. privilegierte Südbahngesellschaft bei allen möglichen Gelegenheiten, so auch in der verflossenen Adria-Ausstellung, mit ihren hygienischen Einrichtungen zu renommieren liebt, wiirde erstaunte Augen machen, tuen» sie i» die Lage käme, die Arbeitsrän m e des Personals in der Zentrale der ge-»et» »t c » Gesellschaft einmal etwas näher zu besichtige». Schmutz nnd Staub verekeln hier dem Drucker, dem Kanzleidiener, dem Beamten nicht nur das Dasein, sondern sie gefährden es geradezu. Hiefiir spricht das Erkranken und Hinsterben einer ganzen Reihe von Bediensteten an Tuberkulose ein beredtes Zeugnis. Unsere Genossen in der Pensonalver-tretung führen int Interesse aller Südbahner der Zentrale seit Jahren einen hartnäckige», aber bis jetzt leider fast fruchtlose» Kampf mit der Siidbahnverwaltung um abhilfeschaffende hygienische Reformen, als: Reinigung der Bürolokalitäten durch Laglöhnerinnen, Staubfrei* Haltung der Fußböden, Gänge, Stiegen x. durch Staub-bindemittel, intensivste Anwendung des Staubsaugeapparats, Einführung der hygienischen Spucknäpfe der „Salubritas"-Unternehmung. Besondere Schwierigkeiten verursacht es der Südbahnverwaltung, sofern es sich »icht um ihre Spitzen und „Kapazitäten", sondern um das „untere" Personal handelt, dem Zeitgeist Rechnung zu tragen. Sie träumt und schwärmt von jenen Zeiten, da die Kanzleidiener es als etwas Selbstverständliches betrachteten, vor oder nach den Aintsstunden mit Besen nnd Staubtuch für die Reinigung der Kanzleien zu sorgen und zu jeder Zeit und an jedem Orte nach dem Muster der „Pfeifendeckel" für gewisse „Obere" Dienste zu verrichten, denen niemand einen amtlichen Charakter nachsagen konnte und die aus dem Kanzleidiener einen Ganz-Leibdiener machten. Sie begreift nicht, dafe es heutzutage, wo dank der trostlosen sozialen Verhältnisse Fraueu und Mädchen in immer wachsender Anzahl in zum Teil direkt uuweibliche Berufe gedrängt werden, die früher naturgemäß bloß den Männern offenstanden, unhaltbar geworden ist, Männern, intelligenten, vorwiegend geistigen Arbeitern, wie die Amtsdiener es sind, die tägliche, berufsmäßige Hantierung mit den Abzeichen Der Hausfrau: Besen, Mistschaufel und Staubtuch, auf-; zunötigen und so den Mann zum Stubenmädchen zu machen. Dazu kommt noch, daß die sogenannte» „Kanzlei» dieltet" vielfach, zum Beispiel bei der Einnahmenkontrolle, infolge der ilitten zugewiesenen qualifizierten . Arbeiten auf deu Diensttitel eines Kanzleigehilfen An« ‘ fpruch haben. Dies wurde von den k. f. Staatsbahueu durch Ernennung zahlreicher Kanzleidiener zu Kauzlei-gehüfen und sogar bereits zu Offizianten sowie durch Enthebung der Kanzleidiener der Einnahmenkontrolle von den Reinignngsarbeiten schon seit längerer Zeit anerkannt. Würde cs sich jedoch nur um die, wenn auch noch so berechtigte und erklärliche Abneigung der Kanzleidiener gegen ihre Verwendung zu Kanzleireinigungs-arbeiten handeln, so könnte man nur von einer administrativen, nicht von einer sanitären Frage sprechen. Diese entspringt erst daraus, das; dem Kanzleidiener mangels verfügbarer Zeit die Möglichkeit benommen ist, die einzelnen Zimmer und die darin befindlichen Schreibtische, Stellagen ?c. mit der von der modernen Hygiene geforderten Gründlichkeit zu säubern. Die Büros befinden sich daher seit Jahren in einem Zustand der Verwahrlosung, welcher in der Beamtenschaft eine ständige Unzufriedenheit hervorgerufen hat, die sich in ununterbrochenen Klagen und häufigen stürmischen Auftritten Luft macht. Besonders traurig sieht es in der Dienst-abteilung mit dem stärksten Materialumsatz, in der (Sin-nahmcukoiitrolle aus. Alltäglich langt eine erdrückende Fülle von Rechnungsdokumenten ein, welche nach der Verarbeitung an fremde Bahnen oder in die Registratur wandern, beziehungsweise y.uf den Gängen in geschloffenen Kästen oder offenen Stellagen aufgespeichert werden. In den Kästen findet nur ein verschwindend geringer Teil des Materials Unterkunft. Die große Mehrzahl der bei der Südbahn zurückbleibenden Dokumente aller Art lagert, in vielen Tausenden von mächtigen, schweren Bündeln zusammengeschnürt, in den Zimmern, ans den Gänge» und in der Registratur, die iich auf dem Dachboden und in den weit ausgedehnten Kellerräumlichkeiten befindet, auf offenen Stellagen, somit jahrelanger Verstaubung völlig preisgegeben. Das Verstauben wird durch das trockene Auskehren der genannten Räumlichkeiten, das dicke Staubwolken aufwirbelt, besonders beschleunigst, fehlt es doch fast durchweg an Fußböden, die durch wirksame Staubbindemittel tunlichst staubfrei gehalten wären. Obwohl es sich um die wichtigsten Dokumente handelt, die im Bahnbetrieb überhaupt Vorkommen und deren jedes einzelne sofort zu finden sein muß, bringt es doch die Natur der Sache mit sich, daß eine große Zahl von Aktenbündeln monate-, ja jahrelang unberührt liegen bleibt. Dieselben werden dadurch mit einer dicken, schwarzen Staubschichte überzogen, die mit bazillenschwangerem Hauch in die Atmungsorgane der Bediensteten cintritt, die dienstlich gezwungen sind, mit diesen Aktenbündeln in Berührung zu kommen. Jeder, der einmal genötigt war, in dieser Sammlung von Dreck und Schmutz herumzuwühlen, kann sich das Aus-sehen seiner Lunge nach einer derartigen Einatmung vorstellen. Wo ist der Staubsaugeapparat? Wo sind die geschlossenen Kästen? Nicht nur das Mobilar der Registratur, auch jenes der Kanzleien ist unzureichend. Auch hier fehlt es an geschlossenen Kästen, an Auslegetischen, Stehpulten, reichfächrigen Aufsätzen für die Schreibtische it. s. w. Dieser Mangel bringt es mit sich, daß in den Arbeitszimmern die vorhandenen offenen Stellagen und, Schreibtische mit Material derart vollgepfropft und turmhoch überlastet sind, daß sie zusanuuenzubrechen drohen und, was das wichtigste ist. daß sich niemand getraut, hier eine gründliche Reinigung vorzunehmen, um keinen heillosen Wirrwarr anzustiften. Freilich steht einer Vermehrung des Meublements in den Kanzleien der Platzmangel hemmend gegenüber. Dem ist nur dadurch zu steuern, daß man den Belag verringert, das heißt, in Zimmern, in welchen heute 6, 5, 4, 3, 2 Beamte sitzen, nur mehr 4, 3, 2, 1 sitzen läßt. Es ist nicht einzusehen, warum sich die Bediensteten gerade in der Ein-nabmenkontrolle wie Sardinen in der Büchse drängen sollen. Eine Vermehrung der Bürolokalitäten ist auch aus einem anderen Grund dringend nötig. Es ist nicht genug zu tadeln, daß _ den Kanzleidienern der Einnahmenkontrolle keine Zimmer eingeräumt werden, sondern dieselben fast ausnahmslos, ob jung oder alt, auf den G ä n g c n arbeiten müssen. Daselbst reiht sich ein Fenster an das andere. Keines schließt gut. Da pfeift es herein, daß es eine brennende Kerze auslöscht und Papier fortträgt. Vor diesen Fenstern stehen die langen Arbeitstische der Kanzleidiener, die, wie gesagt, qualifizierte Arbeiten leisten: Rangieren der Eilgut- und Frachtkarten, Rechnungen 2c. nach Verkehren, Routen u. s. w. Diese Arbeiten, die Vorarbeiten für die Revisionsund Abrechnungsarbeit der Beamten bilden, sind derart wichtig, daß die Beamten außerstande sind, die vor geschriebenen Termine einzuhalten, wenn die Kanzleidiener nicht en tsprechend exakt borgen r beitet haben. Kein einziges Dokument, welches die Hände der Diener passiert, darf verloren gehen. Das will etwas heißen, wenn man bedenkt, daß ein fast ständiger Luftzug über den Arbeitstisch streicht, hervorgerufen durch das schlechte Schließen der Fenster, durch das fortwährende Auf- und Zumachen der Türen zum Stiegenhaus (diese bleiben keine Minute lang in Ruhe) und der Zimmertüren, die durchweg in diese Kommunikationsgänge münden, sowie durch das kontinuierliche Vorbeigehen der Bediensteten. Wichtiger aber, als das Material, ist die Gesundheit der Kanzlei-diencr, die empfindlich in Mitleidenschaft gezogen wird. Rheumatismus. Erkältung und andere Krankheiten, die der Luftzug hereinsegt, sind es, die bald dem einen, bald dem anderen in Leib und Glieder fahren. Die Nerven leiden unter der dauernden Unruhe, die naturgemäß auf einem Kommunikationsgang herrscht. Zur Verzweiflung aber werden jene Amtsdiener gebracht, neben deren Arbeitstisch sich das Telephon befindet, dessen schrille Klingel fortwährend ihre Ohren quält und sie zwingt, unablässig von der Arbeit aufzuspringen, um die Hörmuschel anzulegen. Um das klägliche Bild zu vervollständigen, sei hinzugefügt, daß die Amtsdiener Tag für Tag dem widerlichen Gestank der Aborte ausgesetzt sind und daß ihnen weder Seife, noch Handtuch oder Bürste gegeben wird, um sich, wie es mehrmals des Tages erforderlich ist, gründlich die Hände und Kleider reinigen zu können. Noch einige Worte über die Kanzleien. Statt die harten Fußböden, um sie möglichst staubfrei zu machen, einzulassen und zu bürsten, werden sie bloß alle sechs bis acht Wochen ausgerieben. Wände unb^ Zimmerdecke werden jahrelang nicht gereinigt. Die Fenstervorleger werden, solange sie sich in den Zimmern befinden, also von Oktober bis April, nickst entstaubt. Von einer Lüftung der Kanzleien kann man so gut wie gar nicht sprechen, denn die Fenster, die täglich mehrere Stunden offen gehalten werden sollten, bleiben außerhalb der Amtszeit fast immer geschlossen. Die Teppiche werden nur halbjährig geklopft, die Kübel der Waschtische nie gründlich gereinigt. Um die Zimmer dauernd in einem hygienischen Zustand zu erhalten, ist eben eine derartige Fülle von Arbeiten nötig, welche der Amtsdiener in der ihm hiezu verfügbaren Zeit unmöglich leisten kann. Deshalb ist es hoch an der Zeit, die gesamten Reinigungsarbeiten Reinignngsfrauen zu übertragen, wie es in anderen Aemtern bereits mit bestem Erfolg geschehen ist. Natürlich muß die Anzahl der vorhandenen Taglöhnerinnen bedeutend erhöht werden. Das kann der Südbahnverwaltung schon aus dem Grunde nicht schwer-fallen, weil sie dadurch in die Lage kommt, zur Wohltäterin an den Aermsten der Armen zu werden. Die Familien vieler Südbahnarbeiter und -Diener befinden sich in drückender, unverschuldeter Notlage, sei es durch Krankheit oder Unfall ihres Ernährers oder aus einem anderen Grunde. Dieses Elend kann dadurch gemildert werden, daß man der Frau, der Mutter, einen bleibenden Posten als Taglöhnerin sichert. Der Kampf, der allenthalben und auch infolge eines Ministerialerlasses gegen die Tuberkulose geführt wird, erscheint einfach lächerlich, wenn man sich, wie es auch bei der Südbahn der Fall ist, darauf beschränkt, an allen geeigneten Stellen Tafeln anzubringen, deren Inschriften daS freie Ausspucken verbieten, sich aber nicht entschließen kann, strenge auf die peinlichste Reinlichkeit und Staubfreiheit zu sehen, und besonders die Sandspucknäpfe durch hygienische Spucknäpfe der „Salubritas"-Unternehmung zu ersetzen. Jedermann kann sich durch einen Rundgang durch die Kanzleien leicht davon überzeugen, wie ekelerregend und sanitätswidrig die voll-gcspuckten Sandspucknäpfe sind. Die Schund- und Schandlöhne, die das Großkapital allgemein zahlt, bringen es mit sich, daß auch die ausschlaggebende, große Masse des Südbahnpersonals dem Proletariat angehört. Das höchste Gut des Proletariers ist aber seine Gesundheit. Und gerade mit dieser wird, wie wir wieder einmal gezeigt haben, Raubbau getrieben. Wir richten an den Generaldirektor Herrn v. Weber neuerlich das Ersuchen, die geschilderten Uebelstände raschestens beseitigen und nicht vielleicht erst monate» und jahrelang „studieren" zu lassen. Bom Wobiffottsfonbs der f. k. österreichischen Staatsbahne«. Bei der am 23. September dieses Jahres stattgefundenen Sitzung des Provisionsfondsausschusses wurden außer den üblichen Erledigungen administrativer Natur sowie verschiedener Gesuche auch Fragen ventiliert, welche geeignet sind, einen großen Teil der Mitglieder des Provisionsfonds zu interessieren. In erster Linie ist es die Frage der anderthalbfachen Anrechnung der D i e n st j a h r e für das V e r° s ch n b p e r s o n a l. Das Eiseanbahnministerium hat schon vor langer Zeit den Vertretern des Verschub-Personals mitgeteilt, daß die Frage der anderthalbfachen Anrechnung im günstigen Sinne erledigt wurde und die Angelegenheit int Finanzministerium zur Erledigung vorliegt: nun kam die Antwort, und wie es eben nur im bürokratischen Oesterreich üblich ist, lautet dieselbe so, daß sich das Verschubpersonal auf längere Zeit mit dem Gedanken vertrösten kann, daß seitens des Eisenbahnministeriums vorerst im Wege der Einholung einer authentischen Erklärung des versicherungstcchnischen Departements des Ministeriums des Innern die volle Gewähr geleistet wird, daß die in Aussicht genommen«, prozentuale Erhöhung der Beiträge der Anwärter auf absehbare Zeit für die vollständige Bestreitung der dem Provisionsfonds erwachsenden Mehrauslagcn ausreicht, sonach irgendwelche direkte oder indirekte Belastung des Staatsschatzes (!) ans dem vorliegenden Anlaß vermieden bleibt. Der kurze Sinn dieser schwülstigen Erklärung ist: „Es wirdwiederverschleppt!" Denn auf nichts anderes zielt das Finanzministerium ab. Hat man denn schon beim Einbringen des Antrages nicht gewußt, daß die Einführung der anderthalbfachen Anrechnung auf eine versicherungstechnische Grundlage gestellt werden muß, konnte man nicht von allem Anfang an mit dem genannten Departement des Ministerium des Innern in Verbindung treten? Mußte die Angelegenheit fast zwei Jahre lang im Finanzministerium liegen, bevor man zu diesem Entschluß gekommen? An dem Verschub-personal wird es sein, dieser Verschleppnngstaktik entgegenzutreten. Eine andere Angelegenheit, die das Interesse weitester Schichten von Arbeitern erwecken dürfte und die in dieser Sitzung behandelt wurde, ist die Nichtaufnahme der nicht st ändige.n und Aushilfsarbeiter in das Provision § institut; die meisten Staatsbahndirektionen wiesen Gesuche solcher Arbeiter um Aufnahme in das Provisionsinstitut ab und es wurde nun die Verfügung getroffen und die Staatsbahndirektionen angewiesen, daß in Hinkunft auch nichtständige und Aushilfsarbeiter in den Provisionsfonds ausgenommen werden, wenn sie den sonstigen Aufnahms-bedingimgen entsprechen und angenommen werden kann, daß sie bis auf weiteres mindestens neun Monate jährlich, das heißt zwei Drittel aller Arbeitstage des Jahres im Bahndienst Verwendung finden werde». Es wurde sodann die Frage ventiliert, ob die Provisionsfondsbeiträge von den nichtständigen Arbeitern auch für die Zeit einzuheben seien, während welcher dieselben im Bahndienst keine Verwendung finden. Nach längerer Debatte wurde der Antrag der Ausschussmitglieder Getrosten Kneidinger. .Heidei, Straßcr und Neu, die Beiträge von den nichtständigen Arbeitern für das ganze Jahr einzuheben, angenommen. Eine wichtige Frage, die in dieser Sitzung behandelt wurde, ist die Frage des Nachkaufes von Jahren für alte Arbeiter der verstaatlichten Nordbahn und Nordweltbahn. Der Vertreter des Eisenbahnministeriums Ministeriell- sekretär Dr. Stu m p f teilt mit, daß das Eisenbahn-ministerium ausnahmsweise gestattet hat, daß denjenigen Mitgliedern des Provisionsfondsinstituts der k. k. österreichischen Staatsbahnen — einschließlich der ehemaligen Mitglieder des bestandenen Provisionsinstituts der Oe. N. W. D. — welche im Dienste der letztgenannten Bahn eine Taglohndienstzeit von mindesten fünfzehn Jahren ohne Unterbrechung zurückgelegt haben und eine durchwegs zufriedenstellende Dienstleistung sowie ein einwandfreies außerdienstliches Benehmen aufweisen, außer der bereits angerechneten Zeit bis zu fünf Jahren noch ein weiterer Teil dieser provisorischen D i e u st z e i t, und z w a r b i s z u h ö ch st e n s fünf Jahren gegen Leistung der im § 4, Ziffer 1, Absatz 1. des Provisionsstatuts normierten doppelten Nachzahlungsgebühr a n g e r e ch u et werde it. Diese Erklärung führte zu einer eingehenden Debatte, in welcher Ausschußmitglied Genosse Beck die Unzulänglichkeit dieser Begünstigung betonte, durch welche Arbeiter, die bei der privaten Nord westbahn insgesamt zwölf bis achtzehn Jahre gedient haben, von dieser Begünstigung ausgeschlossen erscheinen, und beantragte, daß die geforderte Dienstzeit von fünfzehn auf zehn Jahre herabgesetzt werde. Ausschußmitglied Genosse Heider verlangte dieselbe Maßnahme für die Nordbahnarbeiter und hob gegenüber der Behauptung des Vertreters des Eisenbahnministeriums, die Nordbahndirektion hätte das Bedürfnis der Arbeiter nach weiterer Ausdehnung der Anrcchnungsbegünstigung negiert, hervor, daß im Gegenteil ein solches Bedürfnis bei den Arbeitern der Nordbahn zumindest in eben solchem Maße gegeben sei, wie bei den Nordwestbahnbediensteten. Es wurde sodann der Antrag Becks auch auf die Nordbahnarbeiter ausgedehnt. Eine eigentümlich engherzige Stellung hat das Eisenbahnministerium in der Frage der Urlaubsbewilligung an fünf vom Ausschuß alljährlich zu nominierende Mitglieder des Ausschusses zwecks Berichterstattung und, Fühlungnahme mit den Mitgliedern des ProvisionssondS > für die Dauer von zehn Tagen eingenommen. Der Antrag wurde mit Berufung auf § 39, Ziffer 1, des Provisionsstatuts abgewiescn. Das hohe Eisenbahnministerium meint, daß der Provisionsausschuß nur ein beratendes und kontrollierendes Organ sei und die Belehrung der Mitglieder über ihre statutarischen Rechte und Pflichten nicht dem Ausschuß, sondern den borge setzten Behörden obliegt. Eine wirklich sehr sonderbare Ansicht. Ein weiterer Antrag des Ausschußmitgliedes Genossen Kneidinger auf Aufhebung der im § 24, Ziffer 1, Absatz 2, des Provisionsstatuts enthaltenen Beschränkung, daß die Witwenprovision den dritten Teil des letzten Jahresgehalts einschließlich einer zur Provision anrechenbaren Personalzulage, beziehungsweise der für die Provision maßgebenden Lohnsumme des Mannes außer den im § 24, Ziffer 2, lit. » bis d, angeführten Fällen nicht übersteigen dürfe. Dieser Antrag wurde angenommen und wird dem Ministerium zur Entscheidung unterbreitet. Ausschußmitglied H e i d e r urgiert die Erledigung seines bereits in der Sitzung vom 5. Juli 1912 gestellten Antrages, den Akkordarbeitern der Nordbahn die Entrichtung der Beiträge zum Provisionsfonds von einem höheren Grundlohn zu gestatten. Ministerialsekretär Dr. Stumpf teilt mit, daß die Absicht bestehe, die Akkordarbeiter der Nordbahn den Akkordarbeitern der Nordwestbahn und der Direktion für die Linien der Staatseisenbahngesellschast hinsichtlich der Provisionsbemessung vollkommen gleichzustellen. Der bezügliche, bereits vor längerer Zeit ausgearbeitete Erlaß ist bisher noch nicht ergangen, da anscheinend die Frage der Provisionsbeiträge des Akkordlohnsystems damit verquickt wird. Es hat auch diese Sitzung gezeigt, wie notwendig es ist. daß in der Verwaltung des Provisionsfonds die vollständige Parität eingeräumt und der Wirkungskreis des Ausschusses erweitert wird. Sie Grundlöhne der Schlosserhetzer. Tie österreichische Staatsbalnwerwaltung hat sich seit jeher ein eigentümliches Lohnsystem zurechtgelegt. Nur einem Prinzip ist sie von Anfang an treu geblieben: die Bezüge der zu Entlohnendcn hat sic immer nur s o c r ft e 111, baß die Arbeiter nicht einmal mit knapper Not das tägliche Leben d u r ch f r i st e n können. Auf der ganzen Welt haben indes wenigstens die Profcssionisten einen halbwegs auskömmlichen Lohn, wenn dieser sich auch erst dort, wo sich die Arbeiterschaft bewußt geworden ist, zu einer Höhe erhebt, die menschenwürdig genannt werden kann. Aber daß man. was sonst ein unbedingtes Erfordernis ist, um eine höhere Position zu erringen, bei Arbeitern die Profession gerade deshalb fordert, nachweislich fordert, den Wert der Profession materiell so tief zu schätzen, damit die Lohnhöhe eines solchen Profcssionisten sogar unter dem Minimallohn nichtgelernter Arbeiter zu stehen kommt, das kann man eigentlich nur der k. k. österreichischen Staatsbahnverwaltung als sozialpolitische und ökonomische Weisheit zugute rechnen. Nachstehend wollen wir nun die Gründe beleuchten, die die Staatsbahnverwaltung zu haben vorgibt. Profcssionisten, die sie als solche beruft, unter dem Minimallohn nichtgelernter Arbeiter zu setzen: wir reden von den Schlosserheizern der k. k. österreichischen Staatsbahnen. Die k. k. Staatsbahnen haben zwei Kategorien von Heizern, und zwar: Berufsheizer und Schlosierheizcr. Die Berufsheizer bilden derzeit noch vorwiegend die Mehrzahl und haben gegenüber den Schlosserheizern in der Tat geordnete Verhältnisse, insbesondere wenn wir auf das begrenzte Provisorium Hinweisen, das in den Prüfungsvorschriften zum Ausdruck kommt, insofern diese Bestimmungen eingehalten werden. Bei den nichtdefinitiven Berufsheizern (Lokomotivheizer) kommen die ört lichen Grundlöhnc zur Geltung, denn sie waren, nachdem sie sich durch die Gründung des .Heizervereines zersplittert hatten, zu schwach, ihre Forderung nach einem Minimallohn von Kr. 3-60 (Siehe RniLskonterenz 18. Oktober 1912) durchzusetzen. Ist nun derart bei den Lokomotivheizern ein Rahmen in Bestimmungen fcstgclegt, innerhalb dessen sie eine Gruppe in. wenn auch gerade nicht vollständig befriedigenden, aber doch halbwegs geordneten Verhältnissen darstcUcn, io ist die Berufung der Schlosjerhcizcr dazu angetan, all das Ordnungsmäßige zn verwirren und nufzuhcbcn. Das kommt schon einmal hinsichtlich des Lohnes, also in der einschneidcnsten Maßregel, zum Ausdruck. Schon die Lohn o r d n u n g weist einen Passus aus, der im allgemeinen nicht gefährlich erscheint, denn der kurze Satz lautet: „Schlosserheizer erhalten für die Zeit ihrer Ber-wendnng im Fahrdienst einen besonders festgesetzten Grundlohn." Für den Vertrauensseligen und Unbefangenen könnte aus der Bestimmung sogar hervorgehen, das; die Schlosser, die auf die Maschine als Heizer berufen werden, dadurch höher qualifiziert erscheinen, also demnach auch einen höheren Lohn erhalten werden. Von diesem Irrtum werden die Schlosser als Heizer gründlich geheilt, denn ihre Löhne als Schlosser werden als Heizer sogar bis unter dem örtlichen Grundlohn nicht gelernter Arbeiter berabgedrückt. Wir veranschaulichen das in folgender Tabelle, wo wir auf alle Staatsbahndirektionen Bezug nehmen: (Muß den Lohnordnungeu der betreffenden Direktionen.) I 1 ü" e 1 2« a II 2-L S Jz pirtflioiicit ßSu ati)» £ = °e a o f. ■- Äimmfimg ■ 1 . » • | i Wien 2-80 8 — 4- Domizil: Wien 1 Linz , Villach .... 2-80 3-— 4'— Linz 2-60 2-50 3-50 „ Villach Innsbruck I Innsbruck . . 2-70 3 — 4 — Triest ..... 3-- 3-40 4-40 Triest Olmütz .... 2-5)0 2-40 3-40 Olmütz Nordbahn . . . 280 3 — 4- Wien St. E. G. ... 2-80 3 — 4 — Wien Nordwestbahn . 280 3- 4 — Wien Böhm. Nordbahn 2-80 280 3-80 Prag Prag Pilsen Prag 2-80 2-80 3-80 ; Pilsen .... Krakau .... 2'80 2-70 3-70 y 250 3'50 m Krakau ! Lemberg . . . — — — — Stanislau » . 8 — 2-40 3-40 Stanislau Czcrnowitz . . y 2-30 3-30 1 m Czenwwitz tragen, die Anspruch auf jene Posten haben, die ihnen von den Schlosserhcizern durch Jahre hindurch verstellt werden? Wie viele Lokomotivheizer würden auf jene Posten schon definitiv geworden sein, auf welchem die Schlosscrhcizer unter dem Taglohn hoffnungslos robbotcn? Welch schauerliche Kluft tut sich da unseren Blicken ans, wenn wir all die Schädigung betrachten, die durch eine einzige Bestimmung über die Schlosscrhcizer ins Leben getreten ist! Tie Heizer haben die Pflicht, ihre Verhältnisse besonders gut zn erwägen und durch die Kraft der Organisation zn handeln. Der Faktor der Macht spielt auch hier die Rolle. Einleuchten soll cs aber insbesondere jedem Schlosser, seiir erlerntes Gewerbe nicht derart schmählich besudeln zu lasse», mit sogar unter dein örtlichen Taglohn zn schuften. In Zeiten der Not kann der Professionist auch zur Schneeschaufel greisen, um sich als Taglöhner über die Not hinwegzuretten. Als solcher wird er aber mindestens den örtlichen Grundlohn, wenn nicht mehr, erlangen. Und selbst als Schneeschaufler wird er sich hüten, ein Lohndrücker zu werden. Aber als Schlosser ist er weder moralisch noch dienstlich verpflichtet, sich als Heizer einer Einrichtung ztt beugen, mit der sich die k. k. österreichische Staatsbahnverwaltung längst int Ausland kompromittiert hat! F. S. Inland. Angenommen wurde die Differenz von einer Krone »och der j Lohnordnung, 8 !>, B, Adsntz S. In allen Staatsbahndirektionen ist also durchweg der Lohn der Schlosserheizer nicht nur weit unter dem Anfangslohn der Professionisten, mit Ausnahme der Direkttonen Villach, Olm ittz, Pilsen und S t a n i s l a u ist derselbe sogar bedeutend geringer als der örtliche Grundlohn nichtgelernter Arbeiter. Es wird also die höhere Qualifikation des Arbeiters bei den k. k. österreichischen Staatsbahnen minderer gewertet, und das eigentümlich Schändliche ist. daß selbst daS Prinzip der Wahrung der örtlichen Grundlöhne vom Eisenbahn-minifterinm selbst über den Hansen geworfen wurde. Der Kapitalismus kennt kein sittliches Gesetz; wenn eS ihm Gewinn bringt, preßt er feine eigene Autorität zur niedrigsten Dirne herab! Wie steht eS nun mit die Gründe solcher „Maß-n a h nt c it?" Bei unserer Staatsbahnverwaltung ist cs ganz ausgeschlossen, daß wir Gründe zwingender Logik erwarten sollen. Sie schafft sich vielmehr die Bestimmungen. an die sie sich nun mit allen Fasern der Kraft festhält. Diese Bestimmung ist schon in dem, angeführten Satz in der Lohnordnung gegeben und leicht ist es sodann, im Sinne der Staatsbahnvcrwaltnng wie folgt skrupellos fortzufahren: „Bei der B e m e i s n n g des G r n n d l o h n S für I ch l o f s e r h e i z e r können selbstver- st ä n d I i ch die ganz beträchtlichen Neben-qebn hrc n, welche mit der Vcrwe » d img i m Fahrüienst verbünd e n s i n d, nicht außer Betracht bleiben (Kilometergelder, F a h r-taggelder, Stundengelder, Prämien :c.). Durch diese Fa h r d i e n stg e b ü h r c n g c st a l t e t sich das Einkommen der S ch l o s s e r h e i z e r derart günstig, d a ß e s g a n z u n m o t i v i c r tz w ä r c, ihnen auch noch den den anderen Professionisten ge bührenden Vorzug eines höheren — den örtlichen Grund lohn wesentlich übersteigenden — A n f a n g s l o h n e s zuzu wenden oder die s o n st üblich c A b-st it s int g d e s G r n n d l o h n c s nach Die» st orten auch hier gelten zu lasse it." Man sollte, meinen, daß dem Verfasser beim Lesen dieser seiner eigenen Worte die Schamröte ins Gesicht steigen müßte, wenn anderseits aus seiner Umgebung das Bestreben von Erfolg begleitet war, daß die technisch gebildeten Beamten aus der übrigen Beamtenschaft nicht nur in Hinsicht der Ansehung durch Aendernng ihres Titels, sondern auch durch eine wesentliche Erhöhung ihrer Bezüge herausgehoben wurden. Was dem einen recht ist, ist dem ändern billig- Aber gerade in Ansehung der Gesinnung befindet sich der Geist eines solchen Menschen tief unter dem Niveau eines schlichten Arbeiters, der eS dem höheren Wissen und Können vergönnt, ent sprechend cingeschätzt zu werden, der es aber um so schmerzlicher empfindet, wenn ihm gerade von dieser Seite bloß auf Grund einer brutalen Macht cine^Behand lnng zuteil wird, wie sie das Beispiel an den Schlosser Heizern zeigt! Aber nicht nur diese Seite der finanziellen Ein büße und Herabwürdigung des Arbeitercharakters soll anfgezcigt werden, wir müssen auch die weiteren Ber hältnisse der Schlosserheizer näher ins An ge fassen. Tenn es ist sicher, daß sich die Schlosser nur vorübergehend als Heizer verwenden lassen würden, weil ihnen die Einbuße doch allzngroß sein müßte. Um das zn verhindern, wirft man ihnen den Köder vor, die Beschäftigung als Schlosser Heizer wäre nur die Vorstufe zur Ernennung zn Loko motivführeranwärtern. Und dieser Köder wirkt. ^ Die Schlosserhcizer bleiben und leiden durch viele lange Jahre und hoffen und hoffen ans ihre Ernennung, die nie erfolgt. Wer rechnet nun die Schädigung ans, die die Schlosserheizer hungernd und opfermntig ertragen? Wer r-rfmi-t her die Schädianna aus. die ie»e Arbeiter Ein Erfolg der Organisation. Das «icänbcrtc Provisionssondsstatut der Aussig-Teplitzek Eisenbahn. Wie sich die Leser unseres Blattes noch erinnern werden, haben wir in den Nummern 9 und 25 von diesem Jahre über eine Angelegenheit berichtet, die in weitesten Eiscnbahnerkreisen Aufsehen und Interesse erweckte. Genosie Josef Schiller in Aussig wurde nach 20jähriger belobter Dienstzeit von der A. T. E. B. unter nichtigen Vorwänden einfach aus dem Grund entlassen, iveil er dem berüchtigten Sozialpolitiker der A. T. E. B-, dem vom Eisenbahnministertnm „ausgelichenen" Direktor E n d e r s. als Persottalkonttttissionstnitglied zu unbequem wurde. l>m die Rache an diesem Mann zur Gänze ans-führen zu können, hat man Schiller einfach auch die Zahlung einer Altersrente, ans welche dieser Bedienstete kraft seiner Mitgliedschaft im Provisionsfonds Anspruch cheben konnte, verweigert. Diese Abweisung war deshalb möglich, weil die Statuten des Provisionsfonds der A. T. E. B. die Bediensteten der Verwaltung dieser Bahn voll-tändig ausliefern, da § 25 der Statuten die Mitglieder des Provisionsfonds von der Verwaltung dieser Institution vollständig ausscheidet. Zieht man noch die Fassung des § 25, lit. <3, in Be-ücksichtigung, die besagt, daß Entscheidungen über Provisionsgesuche, insbesondere aber über die Höhe des anrechenbaren Bezuges, die Dauer der anrechenbaren Dienstzeit und die vorhandene dauernde Tienstuntauglichkeit ndgültig und auch im Rechtsweg unanfechtbar von dem Ausschuß getroffen werden, dann begreift man, daß diese Institution ein Machtinstrument in den Händen dieser Eisenbahnverwaltnng darstellt. Doch Schiller ließ sich diese brutale Abweisung seiner gerechten Ansprüche nicht gefallen und klagte die Eiscnbahnvcrwaltung durch seinen Vertreter Herrn Dr. H ii b i ch in Wien. In der Tat entschied sowohl daS Kreisgericht Leitmeritz als mich das Oberlandesgericht in Prag, daß die Bestimmung des obzitierten Paragraphen ungültig sei, weil sie. dem bürgerlichen Gesetzbuch widersprechend, sich äls eine unerlaubte und jedem Rechtsgesühl widerstreitende, daher unmoralische Bestimmung darstellt. , . . Diese Ohrfeige veranlaßtc nun die A. T. E. B. — wahrscheinlich über Weisung der hohen k. k. General-inspektion — eilte Aendernng des § 25, lit. d, dahin vor-zunehmen, daß nunmehr die endgültige E u t-ch e i d u n g ü b e r d i e P r o v i s i o n s g e s u ch c :c. a n ch i in R e ch t s >v e g a u f e ch t b a r i st. , Dadurch ist es den Mitgliedern des Provtstonssonds möglich, sich gegen Schädigungen im ordentlichen Rechtsweg zu schützen. . , Diese gerichtliche Entscheidung bedeutet einen schönen Erfolg der Organisation und festigt das Rechtsbewußtsein der Bediensteten gegenüber der Verwaltung der A. T. E. B. Selbstredend wird der Prozeß, auf Anerkennung der Provision weitergesiihrt und wir hoffen in die Lage zu kommen, auch in diesem Fall dem Herrn E n d e r e s und seinem famosen Verwaltungsansfchtiß eine Niederlage bereiten zu können. Eine neue Blamage für die Leitung unserer auswärtigen Politik. Unsere braven Schwarzgelben, die während der Balkanereignisse Oesterreich absolut in den Krieg hetzen wollten, haben in den jüngsten Tagen eine neue Blamage erlebt. Der Pariser „Martin" veröffentlichte nämlich am 25. November den Wortlaut eines Vertrages und einer geheimen Militärkonvention, die im Februar 1912, beziehungsweise im Juni 1912, zwischen Bulgarien und Serbien abgeschlossen worden sind. Es sind Abmachungen für den Fall eines Krieges. In dem Geheimabkommen wird unter anderem bestimmt: „Eine Abschrift des Vertrages und des vorliegenden g e h e i in cit Anhanges wird etnüer-ständlich der kaiserlich russischen Regie r u n g übermittelt, die zu gleicher Zeit gebeten wird, davon Notiz zu nehmen und ihr Wohlwollen für die durch die Verträge verfolgten Z i e l e zu bekunden sowie Seiner Majestät den Zaren zu ersuchen, das seiner Person tit dem Vertrag zugedachte Schiedsrichtcramt anzunchmen und auszuüben." Ferner: „Keine der in diesem Geheimvertrag enthaltenen Bestimmungen darf veröffentlicht oder irgendeinem anderen Staat mitgeteilt werden ohne vorhergegangcues Einverständnis zwischen den beiden Parteien und ohne Z u st i in nt it n g R ti ßland s." Der Artikel 3 der geheimen Militarkonventton lautet: „W c it n O c st c r r c i ch U n garnSerb t c n angrcift, j o hat Bulgarien i h nt u it v c r z it g° 1 i ch den Krieg z tt erkläre n u n d wenig st c n s 2 00.000 Man it n a ch Serbien zu werfen und a n g r i f f S w e i s e oder in V e r t e i d i g u n a mit dem serbischen Heer gegen O e st c r-reich - Ungarn zu kämpfe n. Dieselbe Pflicht obliegt Bulgarien Serbien gegenüber, wenn Lesterreich-Ungarn, unter welchem Vorwand immer, in lieberem-stimmung mit der Türkei oder ohne sie seine Truppen in den S a n d s ch a k N o w i b a z a r einmarschieren läßt und infolgedessen Serbien ihm den Krieg erklärt, oder falls Serbien in Verteidigung seiner Interessen seine eigenen Truppen nach d e m S a n d s ch a k N o w i b a z a r c i n m a r s ch i c r c n läßt und dadurch den K r i e g mit O c st e r r c i ch - U n g a r n h c r a u s b c s ch w ö r t." Am 27. November 1913 — zwei Tage nach der Veröffentlichung der militärischen Vereinbarungen zwischen Bulgarien und Serbien durch das Pariser Blatt - wurde, wie die „Neue Freie Presse" meldet, „König Ferdinand von Bulgarien mittags mit 12 Uhr in Schön-brunn vom Kaiser in Privataudicnz empfangen. Die Audienz des Königs beim Kaiser dauerte eine halbe Stunde. König Ferdinand trug bei dem Besuch die Uniform seines ö st e r r e i ch i s ch - u n g a r i s ch c n H u j a r e n r c g i m e n t s. Der Kaiser erwartet König Ferdinand auf dem obersten Treppenabsatz der Blauen Stiege, begrüßte ihn sehr freundschaftlich und geleitete ihn persönlich in die Appartements. Der Besuch währte 40 Minuten. Nach demselben geleitete der Kaiser seinen Gast wieder bis zum obersten Treppen absah und verabschiedete sich in der herzlichste it Weis e. Nach der Audienz fuhr der König beim Stöckelgebäude vor und gab für den Grafen und die Gräfin B c r ch t o l d die Karle ab." Ein Meisterstück der Staatsbahiiverwaltung. Die. Verwaltung der östereichischen Staatsbahnen schleppt sich jahraus jahrein mit eiitin Defizit. Schon vielerlei Mittel sind angewendet worden, um das Defizit zu beseitigen, aber keines hat genützt. Vor etwa drei Jahren hieß cs nun. es sei ein Heilmittel gesunden wgrden, das das Defizit aus der Welt schassen werde: das P e t r o l e u m. Weg mit der veralteten, qualmenden, geldfressenden Kohlenteuerung der Lokomotiven, hieß es, der Uebcrgang zur Petroleumfeuerung muß einen ungeheuren Aufschwung der Staatsbahnen und des gesamten österreichischen Wirtschaftslebens zur Folge haben! Mit einer ganz und gar nicht landesüblichen Schnelligkeit folgte diesen klingenden Worten die Tal. Die k. k. Staatsbahnverwaltung begann sofort den Betrieb für die Petroleum-feuerung cinzurichten. Zuerst wurden den Lokomotiven die eisernen Bäuche aufgerissen und Rohölfeuerungen eingesetzt, sehr hübsche und sinnreich gebaute Dinger mit Düsen. Hähnen und Kurbeln. Während bezüglich ihrer Dauerhaftigkeit noch gewisse Zweifel herrschen, wird ihre Kostspieligkeit bedingungslos anerkannt. Ferner wurden Transportwagen für das kostbare Heizöl beschafft, und zwar in stattlicher Anzahl. Dann kam der stärkste Trumpf, der Bau der k. k. Mineralölfabrik in Drohobycz. Sie war dazu bestimmt, den Heizstoff, das Rohöl, zu cnl* ben,linieren. Sic kostete zwar mehrere Millionen, die beteiligten Liefreanten versicherten aber, daß sie ein einträgliches Geschäft sei. Des weiteren scheute die Staatsbahn keinen Zeil- und Geldaufwand, um das Personal für den neuartigen Dienst zu schulen. Es kam aber ganz anders. Kürzlich erging von oben der Befehl, den Lokomotiven neuerdings die eisernen Bäuche zu öffnen, aber diesmal mit der Weisung, die bisher unbenutzten Petroleumfeuerungcn herauszureißen und an die Materialmagazine zn senden, dorthin, wo alter Krempel liegt. Tos heißt: Wir sind nicht mit Petroleum gefahren und werden nicht mit Petroleum fahren! Warum geschah dies alles? Die Antwort ist recht einfach. Zu dieser Zeit, als die Petroleumpreise äußerst niedrig waren und die Spekulanten nicht wußten, wem sie ihr Rohöl anhängcn sollen, suchten sie nach einem Abnehmer. der hohe Preise zahlt und viel Petroleum kauft. Ta verfiel irgendein findiger Kopf auf einen Abnehmer, dem solch verrückte Äausgelüste nickst allzu schwer beizn-bringen sind, nämlich auf die österreichische Staatsbahnverwaltung. Eine Gesellschaft von Herren aus der Petroleumbranche, denen es vielfach an einer einwandfreien Vergangenheit, aber nicht an guten politischen Beziehungen mangelt, hatte gar bald die maßgebenden Stellen mürbe gemacht. Während gefügige Fach, gelehrte die Ocffentlichkeit darüber aufklärten, daß alles Heil für die Staatsbahn nur im Petroleum zu finden sei. schloß das Finanärar einen Pakt, der es für Jahre verpflichtete, große Mengen Rohöl für die Staatsbahn zu einem viel höheren als dem damaligen Tagespreis zu beziehen. Nun hat sich in der jüngsten Zeit das Blatt gewendet. Petroleum i st stark im Preise gestiegen. Die Petroleumherren hätten jetzt zum alten Preise liefern müssen. Finanzärar und Staatsbahn hätten gar kein schlechtes Geschäft gemacht. Aber den Staat verdienen zu lassen, nein, io wett reicht der Droho-byczer und Boryslawer Patriotismus denn doch nicht. Wieder begann das Spiel politischer Beziehungen, die Besuche in den Ministerien, das verdächtige Gewimmel fragwürdiger Gestalten in den Gängen des Parlaments und vor der Tür des galizischen Landsntannimitisters. Und was war die Folge? Die österreichische Regierung verzichtete auf ihren nunmehr vorteilhaften Vertrag. Die Petroleumlcutc wurden in aller Stille ihrer Lieferungs-pflicht enthoben, das beißt es wurden ihnen wieder schwere Millionen geschenkt. Der armen Staatsverwaltung blieb nichts anderes übrig, als auf den schönen Petroleumtrauin zu verzichten und reuig zur rußenden und rauchigen .Kohlenwirklichkeit zurückzukehren. Der österreichische Staat ist doch die beste Kundschaft. Wenn er verliert, zahlt er, wenn er gewinnt, zahlt er erst recht. Und da wundert man sich noch, weshalb die Staotsbahn-Verwaltung ke i n G c l d h a t. um d i e bescheidensten Forderungen der Eisenbahner zu er-füllen! Ein Wochcnrepcrtoir österreichischer Politik stellt die „BollStribünc" anschaulich folgendermaßen zusammen: Kapitel: Italienische Fakultät. Am 26. November demonstrierten in Graz zirka 300 italienische Studenten für btc Errichtung einer italienischen Rcchtöfakultät. Dabei kam cs zu einem Zusamenstoß mit der Polizei, die „vom Leder zog". Zwei Studenten wurden verhaft c t. Am 27. November c* zu einem Zusammenstoß mit der Polizei, die „vom Leder deutschen Studenten. Auf deutscher Seite gab cd dabei vier Verwundete, auch viele Italiener wurden verletzt. Am selben Tage beschließen in T r i e jt die Schüler der nautischen Lektion der Staatsgewerbcschule und der Handels-aladeinie Revoltella, auä »Solidarität mit den italienischen Studenten in Graz, den Schulbesuch einzustellen. «ie demonstrieren ans der Straße, nationale Lieder singend. Am 28. November nimmt der Studentenstreik in Triest zu, auch im Mädchen lyzeum streiken die höheren Klaffen. Im Lause des Vormittags kommt cä zwischen Studenten und Polizei zu Zusammenstößen, wobei mehrere Verhastun-9 c n vorgenommen werden. Nachmittags großer Dcmon-strationsumzug mit den Schülerinnen des Mädchenli,zeumS an der Spitze. Abends abermals Straßendemonstrationen mit Zuzug italienischer «tudenten aus Graz. Wieder Stampfe mit der Polizei, zahlreiche Verletzte und viele Siet Haftungen. 29. November: Der Streik in Triest dauert fort. Die Polizei verhindert einen Demonstrationsumzug und »erbietet die „aus Gründen der öffentlichen Ruhe" angekün-digten Versammlungen. Nachmittags und abends kam cs zu Demonstrationen der Mittelschüler, wobei insgesamt 56 V c r-haftungen vorgenommen wurden. Nach Meldungen aus Z a t a traten dort die Schüler des Gymnasiums, der Real-schule und des Mädchenlyzeuins, in Gradiska die Zög-linge der Lehrerbildungsanstalt in den Auöstand. — Fortsetzung der gemütlichen Unterhaltung demnächst. Ausland. Deutsches Reich. Die Finanzen der deutschen Gewerkschaften. Ter btdU oespöttelte und geschmähte „Arbeitergroschen" ist heute eine Kapital macht erste n Ranges und man kann es den Organisationen nicht verdenken, wenn sie diese von Arbeitern zur Bestreitung der Kosten des wirtschaftlichen Kampfes aufgebrachten Gelder nicht länger den Großbanken, die doch den Kapitalismus in seiner hoch st e n Potenz darstellen, als Depositen überlassen wollen. Gerade in den diversen Kapitalfonds der Arbeiterbewegung liegt heute schon eine gewaltige wirtschaftliche Kraft, die durch eine Gewerkschaftsbank wieder im Sinne der Organisationen verwaltet und nutzbar gemacht werden kann. Ein Bild von dem Umfang der Geldzirkulation bei den deutschen freien Gewerkschaften bietet die nachstehende Zusammenstellung der Einnahmen, Ausgaben und Kaffenbestände der an die Generalkommission der Gewerkschaften Deutschlands angeschlossenen Zentral-verbände in den Jahren 1908 bis 1911: loht Uinnafjmeit iUu6ßabcu ftmitnBrifanb 'l0'1 tu Millionen Marl 1908 48-51 12-06 40 84 1909 50 53 16-26 13 18 1910 64*37 57-93 52-57 1911 72-09 60 02 62-11 Es ist zu berücksichtigen, daß dies nur die Gelder sind, die durch die Kaffen der Zentralen gehen. Hiezu kommen noch die Umsätze der lokalen Organisationen. = nj'j Einen Vorgänger hätte die zu gründende Gewerkschafts- tiftni bereits in der seit dem Jahre 1909 bestehenden Bank-Abteilung der Großeinkaufsgesellschaft deutscher Konsum-Vereine. Ueber die Tätigkeit dieser Abteilung geben folgende Ziffern Aufschluß: Girokonto Wcchselkonto Lehrt Kredit Eingang AMgang in Miüione» Marc 1909 33 13 33-16 5 79 5 58 1910 62-41 63-33 14-57 13 10 1911 99-13 100-90 32-89 2153 1912 154-54 156 88 31 35 3111 Daö Bankeinlagekonto entwickelte sich wie folgt: EinzMung AuSzalilunn Ncstand in Millionen Mark 1909 698 433 554 1910 921 559 9-1 ti 1911 17-09 7-09 1917 1912 20-52 10 67 2902 Ein derartiges Bankinstitut hat natürlich genau wie eine Gewerkschaftsbank nicht die Aufgabe, Riesengewinne auf-. zich Verbandes wurde ein Kontrollinaenieur mit einer Untersuchung beauftragt. Derselbe erkannte in seinem Bericht an, daß bei den langgcbauten Paciftcmafchineit der Rauch infolge des niedrigen Schlotes fast ständig die Aussicht verdeckt, so daß der Lokomotivführer gezwungen ist, sich zur Maschine hinauszulehnen, um die Signale beobachten ,;u können. Das könnte dieselben aber nicht verhindern, die Signale im Moment des Vorbei-fahren s z u c r l e n n e it. Es ist hiebei zu bemerken, daß das Hiitai'.SIchitcn vor- j schriftswidrig und gefährlich ist. Bor knapp 14 Tagen ist | hiebet einem Maschinisten von der Lokomotive eines entgegenkommenden Schnellzuges der Kopf abgerissen worden. Die Gefährlichkeit der Geleisekreuzung bei Melnn hat schon häufig zn Reklamationen Anlaß gegeben. Statt an einer geraden Strecke etwas über 1000 Meter vor der Kreuzung befinden sich hier die Signale innerhalb einer starken Kurve; das erste 900 Meter und das letzte nur 90 Meter von der Kreuzung entfernt. Eine weitere Gefahr liegt darin, zwei Schnellzüge in einem Zeitraum von 7 Minuten die Kreuzung passieren zn lassen. Ein jeder hatte in Melnn das Gefühl, daß kurz oder lang ein Unglück passieren müsse. Die Eisenbahner haben es jetzt satt, stets die Opfer der Sparwnt der Gesellschaften zu sein und obendrein noch die Verantwortung tragen zu müssen. Von allen Orten lausen Protestberichte bei der Verbandsleitung eiit. Bidegarai) stellt in der „Huraanite" folgende Forderungen auf: 1. Installation von Repetitions- und Registrierapparaten aus allen Maschinen. 2. Bessere Beleuchtung der Signale. 3. Erhöhung der Signalmasten um mindestens drei Meter. 4. Einführung elektrischer Beleuchtung der Züge an Stelle der Gasbeleuchtung. 5. Regulierung der Arbeitszeit und Aufhebung der Ueberlastung der Zugöbeamten. Am 20. v. M. hatte der Eisenbahnerverband in der Pariser Arbeitsbörse eine Protestversammlung veranstaltet, welche von mehreren tausend Personen, zumeist Eisenbahnern besucht wurde. OSeuofsc Eolly gab hier bekannt, daß er zu seiner angekündigten Intervention unwiderlegbares Material gesammelt habe, und um sich von der schlechten Lage der Signale persönlich zu überzeugen, eine Fahrt auf einer Lokomotive von Paris nach Melun und zurück gemacht hat. Sodann hat er einen Gesetzentwurf eingereicht betreffs Ernennung einer Arbeiterkommission, die mit der Untersuchung aller Reklamationen, der gemeldeten Mängel des Schienenwegs und Materials beauftragt werden soll, da die zurzeit bestehende Kontrolle nicht funktioniert. Alle Redner, wie Bidegarai), Le Guen und andere Gewerkschaftsführer wurden lebhaft fllflanricrt: In der Protestresolution ist außer den oben angeführten Forderungen noch hervorzuheben, Stellung eines drillen Beamten auf den Lokomotiven der Schnellzüge,, welcher ausschließlich die Signale zn beobachten hat. Aus dem Gerichtssaal. Freispruch infolge widersprechender Darstellungen. Am 25. Februar l. I. hatte der Lokomotivführer Johann Fischer mit einer Bereitschaftsmaschine aus dein Heizhaus des Wiener Nordbahnhofes über Geleise 7 auf Geleise 9 zu fahren. Da der für diese Fahrt umzustellende Wechsel 64 in die Gerade ans Geleise 7 stand, ries Fischer nach dem Weichenwächter Vadura, damit er den Wechsel in die Ablenkung aus die neunte umstelle. Fischer, der sich vor einem Erkenntnissenat des Wiener LandeSgerichtes unter dem Vorsitz des Landesgerichtsrates Dr. Weiulich wegen Vergehens gegen die körperliche Sicherheit zu verantworten hatte, schilderte den weiteren Vorgang so. daß der Weicheilwächter bei Umstellung des Wechsels auch schon das Vorwärtssignal gab. Fischer, der dies von der Heizerseite beobachtete, sah noch, wie die Scheibe des Wechsels sich drehte, und begab sich dann auf die Führerseite, um anzufahren. Zweifellos wurde bei der nunmehrigen Fahrt dem Weichenwächter Vadura das rechte Bein weggerissen. _ Der Wächter erklärte unter Zeugenpflicht die Darstellung des angeklagten Führers für n n in ö g l i ch. Der Wechsel sei nach dein System der Hackensperre verschlossen gewesen. Als Vadura mit der Laterne in der Hand zwischen die Schienen krodi, um vor Umstellung deS Wechsels die Schraube zwischen Spitz- und Llockschiene zu _ lockern, sei Fischer bereits angefahren und habe ihn überfahren. Eine Drehung der Wechselscheibe und ein Heben der Wechselbirne habe Fische^ bei einem versperrten Wechsel doch unmöglich sehen, ein Signal mit der Laterne von seiner Oessnung unmöglich luahrnehmcn können. Der Führer sei eigenmächtig gefahren. Der Weichenwächter, der seit dem Unfall nicht gehen kann, mußte in den Verhandlnngösaal getragen werden. Staatsanwalt Dr. Biziste meinte, der Vorfall habe sich offenbar so abgespielt, daß der Weichenwachter die Aufhebung der Wechselbirne versuchte und in diesem Moment schon der Führer, ohne Signal, in leichtfertiger Weise ansuhr. Er meinte eben, die Umstellung des Wechsels, an dessen Verriegelung er nicht dachte, werde noch rechtzeitig geschehen. Der Vertreter des Verletzten Dr. Morawetz stellte Ersatzansprüche. Verteidiger Dr. Hans TauSzky führte au?-, der Weichenwächter, der gegen den Angeklagten Ersatzansprüche stelle, stehe der Sache durchaus nicht als unbefangener Zeuge gegenüber. Er habe vielmehr ein Interesse an dem Verschulden des Angeklagten, es bestehe somit lein Grund, ihn für glaubwürdiger zu halten wie diesen. Wenn Aussage gegen Aussage stelst, sei der Fall ungeklärt und der Angeklagte sreizusprechen. Schließlich könne Fischer auch die Bewegung, die die Laterne des Wächters machte, als er zur Entriegelung ins Geleise kroch, für ein Vorwärtssignal angesehen haben. Der Gerichtshof entschied auch tatsächlich in diesem Sinne und sprach den Angeklagten frei. ftorambel in Tulln. Am 7. Oktober d. I. fuhr der Lokomotivführer Franz Raab mit einer Stadtbahngarnitur in die Station zurück, da sein Zug zum Einsteigen bereitzustellen war. Beim Zurückschieben fuhr er auf eine auf dem gleichen Geleise in der Station Tulln stehende andere Stadtbahngarnitur mit einem derartigen Anprall an. daß zwei Waggons seines Zuges unter großem Materialschaden entgleisten und ein darin befindlicher Kondukteur verletzt wurde. Wegen dieses Vorfalles hatte sich der Lokomotivführer Raab bei dem Bezirksgericht Tulln wegen Uebertretung gegen die körperliche Sicherheit gemäß 8 132 St. G. zn verantworten. Bei der am 27. November d. I. stattgehabten Hauptverhandlung gab der Beklagte auf Befragen feines Verteidigers Dr. Leopold Satz an. daß ihm, als er des Morgens von Wien nach Tulln kam, der Verschieber Schneider mitteilte, daß er bis zu der mittags erfolgenden Rückfahrt nach Tulln auf dem Geleise IV warten, und vor der Rückfahrt noai in die Station „zurücktauchen" werde. Als dann der Verschieber Schneider vor seiner Abfahrt ihm das Rückwärtösignal gegeben habe, sei er zurückgefahren, doch fei seine Aufmerksamkeit dadurch abgelenkt worden, daß der Geschwindigkeitsmesser nicht aufgezogen war. Er mußte ihn aufziehen, und habe deshalb die inzwischen gegebenen Haltesignale des Verschiebers nicht gesehen, so daß der Znsammensloß erfolgt,-. Davon, daß auf demselben Geleise eine Stadtbahngarnitur gestanden sei, habe er keine Kenntnis gehabt. Der als Zeuge vernommene Verschieber Schneider erklärte, daß den; Lokomotivführer von nein anderen Verschiebe» Fitz ausdrücklich mitgeteilt worden war, daß auf dein Ge leise eine zweite Garnitur stehe. Der Richter Dr. Rind l bemerkte, daß es auffalle, daß der Lokomotivführer Raab, der doch in der Stalion über drei Stunden verweilt habe, davon nichts wußte, daß auf demselben Geleise eine andere Gar nitur stehe. Ter Richter wollte daher die Verhandlung vci: tagen, um den anderen Verschieber als Zeugen einzuvernehmen. Dr. Matz bat jedoch, die Verhandlung, wenn möglich, sofort zu Ende zu führen, und den anwesenden Statiiinv Vorstand Ander! als Zeugen zu vernehmen, lieber Befragen erklärte nun Herr Ander!, daß es nach der ganzen Sach läge anzunehinen sei. daß Raab von der zweiten Garnitur, die sich ans dem Geleise befand, keine Kenntnis hatte. Der Richter erklärte hierauf das Beweisverfahren für geschloffen. Nach dem Strafantrag des staatsanwaltschaftlichen Funk tionärs führte der Verteidiger aus, daß der angeklagte Loko Motivführer nicht das Bewußtsein hatte, daß bei seiner Rück fahrt iit' die Station die körperliche Sicherheit gefährdet fei. weshalb er um den Freispruch bat. Der Richter schloß sich dieseil Ausführungen an und sprach den angeklagten Loko motivführer von der erhobenen Anklage frei. Zuckerkrankheit als tt»fallsf»lge. Am 5. Mai 1911 fiel der Maschinenaufseher Karl Lech beim Schmieren von Maschinell aus einer Eisenbahnbrücke in Prerau infolge Fehl trittes in einen vier Meter tiefen Brunnen. Er erlitt einen Ncrvcnfchok und eine Brustton tnsion in der Gegend der fünften bis sechsten Rippe. In der Zeit von Ende September 1911 tilS Ende August 1912 war Lech mit Zuckerkrankheit im Kranken stand. Er machte danii vorübergehend zwei Monate Dienst, war jedoch im Februar 1012 und vom Juni bis August 1912 wieder mit schwerer Zuckerkrankheit im Spital zu Olmntz. Am 15. Dezember 1912 starb er an Zuckerhamruhr. Gegen die von Dr. Guido H o n b a in Prerau namens der Witwe Anna Lech und des minderjährigen Sohnes Gottlieb soziale Berichterstatter königlich freut, weil angeblich auch Gegner in der Versammlung waren. Die dachten sich natürlich: „Nützt eS nichts, schaden kann es nicht." Daß Herr M a t a j a freilich jetzt in den Eisenbahnerversammlungen für eine Forderung redet, zu deren Durchführung die Christ lichsozialen im Parlament bei der Abstimmung die Mittel verweigert habe n. ist mir eine neue Bestätigung der alten Demagogie. Herr Mataja, der ja nach seiner Wahl sofort der christlichsozialen Vereinigung beitrat, wird also wohl besser tun, wenn er seinen parlamentarischen Klubkollegen die Notwendigkeit der Durchführung der Eiscnbahncrforddrungen klar macht, anstatt sich daS platonische Vergnügen zu leisten, sich in Versammlungen mit leeren Worten wichtig zu machen. Kaserneneleiid bei der Ocsterreichischin Rordwestbahn. In der Station Alt-Paka ist dem Zugspersonal der Stationen R e i ch e n b e r g, T r a n t c n a u, I o s e f st a d t und E h l n in c tz eine sogenannte „Transitokaserne"alS Dienst- und Ruhe raum zugewiesen, deren Beschaffenheit als ein direkter Hob» für da« Zugspersonal empfunden wird. Dieses meist vor Schmutz und Nässe starrende Lokal mit zirka 25 Quadratmeter Bodensläche wird oft gleichzeitig von 10 bis 15 Personen au« drei verschiedenen Domizilstationen benützt, um dürt ent weder der wohlverdienten Ruhe zu genießen, oder schriftliche Arbeiten zu erledigen. In diesem kleinen, einfciistrigen Zimmer befindet sich nur ein Tisch, aus welchem geschrieben und gegessen wird. An den Wanden entlang stehen noch drei einfache Bänke, die das ganze Mobiliar dieser Ubikation bilden. Ein primitiver Ofen, der vom Personal betreut und mit Heizmaterial versorgt werden muß, vervollständigt da- provisorische Untersuchungsgefängnis. Wohl ist noch ein vorsintflutlicher „Waschtisch" vorhanden, doch hütet sich jeder Besucher aus bestimmten Gründen das vor Schmutz starrende Lavoir jemali zu benützen. Zur besseren Orientierung gestehen wir, daß and die sonst überall gebräuchliche Wasserkanne in der „Transit» kaserne" in Alt-Paka fehlt. Eine körperliche Reinigung is deshalb für die Bediensteten der k. k. Oe. N. W. B. vollständi,' ausgeschlossen. Ebenso wenig können die natzgewordenei Kleider getrocknet, noch die mitgenommenen Speisen ausge wärmt werden. Um das meist sehr dunstige Lokal einigermaßen zn ventilieren, muß immer die Tür und das einzige Frnsi» geöffnet werden, was insbesondere im Winter und bei rauher Witterung ein göttliches Vergnügen für die bei Tisch im Lokal arbeitenden Zugsbegleiter ist. Wohl wurden in den letzten Jahren bedeutende Summen für die Ausgestaltung und Renovierung dieser Station ausgegeben, doch weder für das Zugspersonal, noch für das Verschubpersonal wurde etwas ordentliches geschaffen. Für das Verschubpersoual wurde wohl eine Diensthütte gebaut, ob diese den Verschieber» dauernd oder nur vorübergehend verbleibt, ist noch nicht bestimmt. In dieser Diensthütte steht ein Ofen, ein vom Personal selbst verfertigter primitiver Tisch und ein Brett, das aus jeder Seite auf fünf übereinander gelegten Ziegeln ruht, also eine Bank, welches die ganze Einrichtung bildet. Wir gestehen offen, das Personal der k. f.. Ce. N. W. B. ist keineswegs verwohnt und hat bis jetzt in dieser Beziehung auch noch keine außergewöhnlichen Ansprüche gestellt. Aber diese 'Behandlung und diese Außerachtlassung wird sich selbst das geduldigste Personal nicht länger gefallen lassen. War es in der Station Alt-Paka möglich, auf der östlichen Seite im renovierten Gebäude ein überflüssiges „Konferenzzimmer" zu errichten und zu möblieren, so muß auch Platz für einen Dienst- und Ruheraum für das auswärtige Personal geschaffen werden. Ein Erlass, der Bünde spricht. Die k. k. Nordbahn-Direktion hat sich bemüßigt gesehen, nachstehenden Erlaß herauszugeben: Erlas, an alle k. k. Bahnabteilungen, k. k. Vahnerhaltungssektionen, die f. k. Signalwerkstätte Wien. (Inhalt: Bemerkungen betreffs Verhängung von Strafen.) In jüngster Zeit sind von feiten einzelner Dienststellen bei Verhängung von Ordnungsstrafen wiederholt Verstöße gegen die bestehenden Bestimmungen vorgekommen. Die Dienstvorstände werden daher aufmerksam gemacht, bei Verhängung von Ordnungsstrafen mit der größten Rigorosität vorzugeben und auf genaueste Einhaltung aller bestehenden Bestimmungen zu sehen. Im Nachfolgenden wird auf einige der häufigst vorkommenden Verstöße hingewiesen: 1. Es wird gestraft, ohne dem Beschuldigten im Sinne des § OH, erster Absatz der Dienstordnung >,v orhe r" Gelegenheit zur Rechtfertigung gegeben zu haben. Dieser Bestimmung ist unter allen Umständen Rechnung zu tragen, auch für den Fall, als das strafbare Vergehen ein solches war, daß nicht angenommen werde» kann, daß der Beschuldigte überhaupt Gründe zur Rechtfertigung Vorbringen kann, oder für den Fall, als die Gründe, die der zu Bestrafende in feiner Rechtfertigung Vorbringen könnte, eventuell schon auf einem anderen Wege als dem der direkten Einvernahme in Erfahrung gebracht wurde» re. 2. Die im § 93 der Dienstordnung vorgefchriebene Strafzüschrift ist häufig sowohl sachlich als auch der äußeren Form nach eine mangelhafte. StraszufcKriften müssen mindestens folgende Angaben enthalten: a) kurze, präzise Angabe der strafbaren Handlung, b) da» Datum wann sie begangen wurde, (•) die Paragraphen der Dienstordnung oder sonstigen Vorschrift, gegen die verstoßen wurde, (1) das Strafausmaß. 3. Diese Daten müssen auch in gekürzter Form in den Strafansweisen erscheinen. Unzulängliche Angaben in den Strafzuschriften und Ausweisen, aus denen nicht entnommen werden kann, worin die strafbare Handlung bestanden hat, wie zum Beispiel „wiederholte Unzuverlässigkeit im Dienste" re., sind unbedingt zu vermeiden. 4. Es wird auch vielfach im OrdnungSweg bestraft, wo im Sinne des § 95 der Dienstordnung die Einleitung des Disziplinarverfahrens in Antrag zu bringen gewesen wäre. Die Bestimmungen des § 95 sind daher genauestens zu beachten. 5. Sollten in einzelnen Fällen Zweifel auftauchen, ob ein Vergehen im Ordnungswege zu ahnden wäre oder ob ein Antrag auf Einleitung des Disziplinarverfahrens eventuell in Betracht käme, dann ist vorher um die Entscheidung bei der Direktion anzufragen. 6. Die Einbegleitungen von Berufungen gegen verhängte Ordnungsstrafen sind meist sehr unvollständig verfaßt und bedingen ein wiederholtes Hin- und Hersenden der Akten. Um dieö zu vermeiden, haben die Einbegleitungen, wenn nicht — was entschieden vorzuziehen und viel einfacher ist — der Straf alt beigeschlossen wird, mindestens außer einer kurzen Schilderung des sonstigen Verhaltens der Beschuldigten zu enthalten: h) den Tag, wann das strafbare Verfahren erfolgt ist, b) das Datum, wann dem Berufenden Gelegenheit zur Rechtfertigung gegeben wurde, e) das Datum der Strafzüschrift (eventuell ist eine 'Abschrift derselben vorzulegen). 7. Cs wurde auch konstatiert, daß bei Verhängung von Ordnungsstrafen in vielen Fällen ohne Methode vorgegangen wird. Cs wird zum Beispiel ein Bediensteter wegen seines e r st e n Vergehens mit 5 Mr. Geldbuße und nach kurzer Zeit wegen des gleichen Vergebens nur mit 2 Kr. oder bloß mit einer Rüge bestraft. Wenn auch in einzelnen Fällen Umstände obwalten können, die das zweite gleiche Vergehen im milderen Licht erscheinen lassen, so wäre dach als Grundsatz festzuhalten, daß bei Verhängung von Ordnungsstrafen: a) die Schwere des Vergehens zu berücksichtigen ist und b) eine Steigerung in der Bemessung der Ordnungsstrafen Platz greifen soll. 8. Bei den schriftlichen Strafverfügungen und den Meldungen in den Dekadenrapporten sind auch stets die im 8 91 der Dienstordnung vorgeschriebenen Ausdrücke: „Rüge, respektive Geldbuße" zu gebrauchen. Andere Bezeichnungen wie zum Beispiel „rügender Vorhalt. Gehaltsabzug von Kr. ... ic." dürfen unter keinen Umständen Anwendung finden. 9. ES muß auch eine genaue Unterscheidung zwischen den Ausdrücken „U ntersagung einer bestimmten Dienstverrichtung" im Sinne des § 124 der Dienstordnung und „Suspendierung" (§ 123 und 125 der Dienstordnung) gemacht werden, weil mit ersterer die Belastung, hingegen mit letzterer die Kürzung der Bezüge deS Betroffenen verbunden ist. Es wurde wiederholt in den Dekadenrapporten, bei von seiten der Direktion oder den Bahnabteilungen verfügten Untersagungen, zum Beispiel der Bahnwärterdienstverrichtung. dennoch von seiten der Bahnerhaltungssektion „Suspen dierungen" gemeldet. Derartige unkorrekte Rapportmeldungen führen oft zu langwierigen Erhebungen von seiten des Bu-remis 1/8, respektive auch der Abteilung VI.II, wenn derartige unrichtige, durch keinen Direktionsauftraa belegte Suspendierungen in der Anmerlungsrubrik der Gehaltlisten gemeldet werden. Eventuell findet sogar eine Streichung von Bezugs-teilen statt, was wieder Reklamationen und Ruckersatze zur Folge hat 10. Auch ist aus die regelmäßige Eintragung der Strafen in den Perfanalblättern der betreffenden Bediensteten größeres Gewicht zu legen, denn gelegentlich der Vornahme von Qualifikationen wurde wiederholt in unliebsamer Weise konstatiert, daß die bezüglichen Vermerke unvollständig waren. Die Dienstvorstände werden daher unter persönlicher Verantwortung nochmals aufgefordert, dem Kapitel „S t r a-f c n" die größte Aufmerksamkeit zu schenken. Aus diesem Erlaß geht mit aller wünschenswerten Schärfe hervor, wie unbekümmert man auf der k. k. Nordbahn bisher mit den Rechten der Bediensteten umgesprungen ist. Ob der Erlaß daran was ändern wird, ist noch sehr die Frage. Denn es ist ein Fall bekannt, wo just die Direktion der k. k. Norddahn erklärte, sie könne doch nichts anderes tun, als einen Erlaß hinausgeüen; wenn er nicht eingehalten wird, dann bleibt angesichts solcher Umstände nichts anderes übrig, als der Direktion der k. k. Nordbnhn dringend nahezulegen, dafür zu sorgen, daß dieser Erlaß nicht nur hinausgegeben, sondern, soweit er brauchbar ist, auch — eingehalten wird. Auffällig ist an dem Erlaß der Punkt 4. Die Direktion wünscht, daß ijtehr im Disziplinär- als im Ordnungsweg gestraft werden soll, lautet er. Dieser Wunsch mutet eigentümlich an. Im allgemeinen nimmt man ja an, daß die unmittelbaren Vorgesetzten am allerbesten wissen, wie sie ihre Untergebenen behandeln müssen. Und nur um zu verhindern, daß diese Vorgesetzten allzusehr vom Machtteufel geritten werden, ist vornehmlich die oberste Instanz da. Es müssen die Bediensteten Gelegenheit haben, sich an jemand wenden zu können, der infolge des Umstandes, daß er abseits vom konkreten Fall steht, zu-mindestens die Möglichkeit haben kann, objektiv sein zu können. Und hier sehen wir, daß die oberste Instanz wünscht, dätz schärfer gestraft werden soll! Das muß man zumindestens sonderbar nennen. Einkaufsverschlechterungen beim LebenSmiitelmagazin der Staatslmhnen. Man schreibt uns: Im Lcbenömittel-magazin für Bedienstete der österreichischen Staatsbabnen war es seit Jahren usuell, daß alle Mitglieder, gleichwie ob sie sonst in Barem oder auf Kredit kaufen, anläßlich der Weih-nachtSfeiertage, so um den 20. Dezember eines jeden Jahres, einen Weihnachtskredit in der Höhe von 50 Prozent ihres Nettogebaltes neben ihren Normalkredit erhielten; das konnte das Institut natürlich nur dann riskieren, wenn die Vorgesetzte Behörde, also das Eisenbahnministerium, die Erlaubnis zum Abzug von den Gehalts- respektive Lohnlisten gab. Ist es an sich schon merkwürdig, daß man dazu eine Erlaubnis brauchte, von seinem schwer verdienten Geld sich etwas abziehen lassen zu dürfen, so wird es noch unverständlicher, wenn man den hier abgedruckten Erlaß des Eisenbahnministeriums zu Gesicht bekommt. Klebt da der Vorstand des besagten Instituts vor einigen Tagen in alle Verschleißstellen folgende Afftchc: K. f. Staats bahndirektion Wien. Zahl 2486—1/0. Wien, am 24. November 1913. Betreffs: Weihnachtskredit. An den Vorstand des Lebensmittelmagazins für 'Bedienstete der k. k. österreichischen Staatsbahnen. Wien (Westbahnhof). DaS k. k. Eisenbahnministerium hat mit Erlaß vom 10. November 1013, Z. 41,565/10, die Gewährung eines Weihnachtskredits von 30 (dreißig) Prozent des normalen Kredits an die dortigen Mitglieder genehmigt, welcher in den Monaten Februar und März 1914 von den Bezügen der den Kredit in Anspruch nehmenden Genossenschaftsmitglieder hereinzubringen ist. Der k. f. Staatsbahndirektor: Kolisk o. Sehen wir uns nunmehr die Sacke näher an. Um 20 Prozent können die Kreditnehmer weniger einkaufen wie alle übrigen Jahre, Fast die Hälfte jenes Geldes, auf welches die Armen ihre Hoffnung setzten, um zu den größten und 'ckönsten Feiertagen ihren Kindchen eine Zubesserung, ein Stückchen besseres Fleisch, einen kleinen Leckerbissen geben zu können, ist beim Teufel, und fürwahr, man muh sagen, daß dieser Minister eS schon ausgezeichnet versteht, seine Liebe, ein Wohlwollen den Bediensteten zur richtigen Zeit zu zeigen. Nehmen wir ein Beispiel: Ein armer Arbeiter, der 20 Jahre dient, bekommt bei einem Normalkredit von 50 Kr. -tatt 25 nur mehr 15 Kr. Wir fragen: Herr Minister, können Sie sich auch nur ein klein wenig vorstellen, was es heißt, einen kahlen Weihnachtstisch zu haben, während die ängstlichen großen, unschuldigen Kinderaugen vorwurfsvoll den gedrückten Vater, die weinende Mutter ansehen? Wissen Sie, Herr Minister, das noch immer nicht, daß unsere Kinder schon lange auf Spielsachen verzichten müssen, daß ihre Weihnachten sich darin erschöpfen, einmal ein gutes, nahrhaftes Essen zu haben, daß fast diese Feiertage allein eine Unterbrechung der steten Unterernährung sind? Wenn Ihnen, Herr Minister, die Krämerseelen, die Sie allerdings besser schützen wie uns, lieber haben, gut; wir können das vertragen. Daß Sie aber diese Herren schützen auf Kosten unserer armen Kleinen, das, Herr Minister, werden wir nie vergessen. Haben Sie überhaupt ein Reckst, dreinzureden, wenn wir es offen sagen: Ja. gebt uns Ware und behaltet euch das Geld, denn daS, was wir verdienen, tragen wir doch nicht Ihren Schützlinge», den Krämern, hin. Wir wollen so viel Kredit, als wir für unseren Haushalt brauchen, nicht aber so viel, als irgend ein vertrockneter Büromensch uns zu geben willens ist. Es scheint so, daß man von dieser Behörde alles haben kann, wenn man kein Eisenbahner ist. Vielleicht holen sich unsere Frauen persönlich bei Ihnen, Herr Minister, den vorenthaltenen Kredit. Spar- und Vorschussinstitut „Flugrad". Das Institut hat von nun ab seine Büroräume im ..Eisenbahnerheim". Korrespondenzen. Stillsrird. Schlagfertigkeit im eigentlichen Sinne des Wortes ist eine Gabe, die nickst jedermann eigen ist. Sie setzt eine gewisse geistige Kraft voraus. Man unterscheidet noch eine andere Schlagfertigkeit. Diese setzt keine geistige Kraft voraus, sondern nur etwas physische. Jeder ungebildete Hausknecht bringt sie zuwege. In letzterer Art Schlagfertigkeit übte sich vor kurzem ein schon ziemlich alter Wächter unserer Strecke, indem er einem Oberbauarbeiter eine Ohrfeige gab. Wtr wollen die Gründe dieses verwerflichen Vorganges.nicht weiter erörtern, sie entsprangen dienstlichen Meinungsverschiedenheiten. Nicht zu verzeihen ist eine andere ekelhafte Art menschlicher Betätigung. Individuen, die sich auf solche Art betätige», werden von jedem anständigen Menschen verachtet und heißen — Denunzianten. Obigen Fall überbrachte einer dem anderen und der andere dem Herrn Bahnmeister. Wir wollen für diesmal die Namen dieser Kumpane nicht nennen, jeder von ihnen wird wissen, inen es angebt. Den Herrn Bahnmeister, der für solche Nadereien kein empfängliches Ohr hatte, ersuchen wir, m Zukunft solche Patrone nicht anzuhören. Bessert euch, ihr traurigen Helden! Sebenieo. (Bahnmeister David.) Uns wird von dort geschrieben: Die Bediensteten und Arbeiter auf den dalmatinischen Linien sind den Launen und der Willkür einzelner gewissenloser Vorgesetzter vollständig preisgegeben. Bitten und Beschwerden deS Personals werden in den seltensten Fällen berücksichtigt. Die f. k. Staatsbahndirektion in Triest ist zu weit entfernt, um ohne größere Kosten und Zeitverlust erreicht zu werden. Zudem ist auch diese DieiiiieS-stelle niemals bereit, selbst in den krassesten Fällen, das Recht der Bediensteten zu schützen und da» Ansehen der Bahnver-waltung zu wahren. Und so gedeiht ein Stück „Altösterreich in vormärzlicher Zeit" auf den dalmatinischen Staatsbahnen prächtig und erträgnisreich weiter. Ms Beweis führen wir heute die Tätigkeit des Bahnmeisters Rudochf David in Sebenieo an. Obwohl dieser Bahnmeister in Sebenieo weder eine Familie noch eine Naturalwohnung hat, so hat er doch in der Station Sebenieo einen größeren Gemüsegarten, den er durch Oberbauarbeiter der k. k. Staatsbahn jahraus, jahrein anbauen und betreuen läßt. Den Reingewinn des Erlöses steckt natürlich Herr David ein. Auch die Gründe an der Bahnstrecke werden nicht etwa den armen Wächterfamilien pachtweise überlassen, nein, die gehören ebenfalls dem Bahnmeister Rudolf David. Da ist zum Beispiel ein armer Wächter in der Haltestelle Vrpolje, der sich schon lange um ein Stückchen Bahngrund bewirbt und auch gern den Pachtzins zahlen würde, doch der Bahnmeister David braucht die Gründe, um alljährlich Heu und Feigen verkaufen zu können. Damit ein lediger Mann Nebeneinnahmen hat, müssen die Wächter und deren Familien ihre Gemüse und dg» Fulter für die Haustiere bei den Händlern teuer kaufen, lind das alles nur deshalb, weil die Aufsichtsbehörden einen solchen Menschen wie D a v i d schalten und walten lassen. Ja, ja, hier bei uns ist vieles faul, und die StaatSbahndirettion sowie das k. k. Eisenbahn-ministerium sind sehr weit von uns entfernt. Ileberdies traut sich weder die eine noch die andere Vorgesetzte Dienstesstelle mit fester Hand in das Wespennest zu greifen. Wir wenden uns deshalb im Vertrauen an Ihr geschätztes Blatt und erwarten, daß auch die k. k. Bahnverwaltung von diesen Zu-itänden Notiz nimmt, ansonsten wir gezwungen wären, die ganzen Schweinereien ohne Rücksicht öffentlich ansdecken zu lassen. . , Komota», Bnschtiehrnder Eisenbahn, (Heizhau».) Unzähligemal haben wir auf das verbrecherische^ Sparst,,tem bei den f. k. Staatsbahnen hingewiesen und die Folgen dieser verkehrten und unsinnigen Knauserei aufgedeckt Wie alle anderen, so bat auch die Verwaltung der B. E. B. es für notwendig gefunden, dieses verwerfliche System auch bei den untersten Schichten der Bediensteten in Anwendung zu bringen. Im nachfolgenden soll gezeigt werden, wie und wo die Verwaltung der B. E. B. mit dem „Sparen" anfangt. In den Stationen Domma-Schönlind und Krima-Reu-dorf waren bisher immer je drei Mann beschäftigt, um die Aschenkasten der Lokomotiven zu reinigen, den Wasserkran zu bedienen, Asche zu verladen u. s. w. Diese Arbeit wurde bei Tag von zwei, bei der Nacht durch einen Mann besorgt. Nn» hat die hochweise Ersparungskommission herausgeninden, Daß hier bei jeder Partie ein Manu erspart werden konnte, wenn der Mann, welcher bei Nacht beschäftigt ist, auch Asche wegfahren und verladen würde. Nach mancherlei Erhebungs- und Inspektionsfahrten, wobei sich die hochweisen Herren direkt bei dem Arbeiter in Krima-Neudorf erkundigten, wurde dem Arbeiter folgender, tief durchdachter Rat erteilt: „Damit der Arbeiter auch bei Nacht die Asche wegführen und vertanen könne, möge er sich eine Laterne an den Schubkarren an-binden, dann sehe er gewiß genügend." So eine kenntnisreiche und weise Antwort kann nur vom Herrn Oberiistpeuor Bennesch erwartet werden. Während man aus der einen Seue mit den Arbeitern spart, sitzen in den Kanzleien des Heiz-bnufcs die Herren Beamten wie die Spatzen am Kirschbaum, so daß bald auf jeden Arbeiter zwei Beamte kommen werden. Wie an den Arbeitern, so unsinnig wird auch an dem Maschinenmaierial gespart. So mußte die Lokomotive Nu a04 iVierkuppler) trotz der gemeldeten Gebrechen so lange lausn, bis die Treibachse gebrochen ist. Von dem Ausbinden und( der Reparatur dieser Maschine wollen nur lieber nicht schreiben, denn die Blamage wäre für einzelne kenntnisreiche Fachmänner zu groß. Wir sind durchaus keine Gegner einer ökonomischen und verantwortlichen Verwaltung, doch be den ärmsten Bediensteten und Taglöhnern sparen und auf der anderen Seite Tausende von Ku.cn unsinnig verschleudern, ein derartiges Sparst,item kann fern vernünftiger Mensch gut-heißen. Graz. (Sulmtalbahn.) Diese 25 Kilometer lange Strecke steht im Betrieb der Südbahn und ist trotz ihrer Kürze eine Verkehrs- und ertragreiche Lokalbahn. Der gegenwärtige „Betriebsleiter" Herr Johann R c i ch, Bahnmeister von Gottes Gnaden, schaltet und waltet auf diesem entlegenen Bah,Ae ganz nach seinen hirnrissigen Anschauungen. Bahnmeister Reich hätte wohl mit seinen zirka 40 unterstellten Ober bauarbeitern auf der 25 Kilometer langen Strecke genügend Gelegenheit, um seine Fähigkeiten und seine^ Tatkraft beweisen zu können, dock.der überspannte Geist Reichs strebt nach höheren Zielen. Nach seiner Meinung untersteht chm alles: der Verkehr, das Personal, die Zugsjorderung und selbstredend die ganze Bahnerhaltung. Er ist die trciociidc und leitende Kraft auf der ganzen Sulmtalbahn. Freilich nrn nach seiner Einbildung. Wie kleinlich und rückständig dieser Men|dl noch über seine Untergebenen und Nebenmenschen denkt und handelt, zeigen seine wiederholten Beleidigungen und Denunziationen aegen Arbeiter. Die Arbeiter verdienen angeblich be: der SiAmwlböhii zu viel Geld, erhalten viel zu schöne Dien, = kleider und bekommen zu viel Krankengeld. Insbesondere die oraanisierten Bediensteten liegen dem Bahnmeister R eich im Maaen. Einer nach dem anderen von den Organisierten, auch wenn er der tüchtigste Arbeiter (st, fliegt hinaus. Eine Ausnahme bilden die Denunzianten und Bauchrutscher, besonders Jagdfreunde und jene, die Reich als „Betriebsleiter titulieren. Wir befürchten, daß die Willkür und der Größenwahn des Bahnmeisters der Sulmtalbahn noch schweres Geld kosten wird. Graz. (Strecke F e h r r n g - A s p a n g.) Auf dieser Strecke kommen Fälle vor. die wir im Interesse der Betriebssicherheit nicht verschweigen dürfen. Nachdem wiederholt die Lastzüge auf dieser Strecke infolge vieler Aus- und Zuladungen und Rangierungen verspätet sind, wurde von der f f. Betriebsleitung angeordnet, datz ein Beamter des öfteren die Lastzüge behufs Erhebungen über die Ursachen der Vor-spätungen zu begleiten habe. Zu diesem Geschäft wurde Herr Adjunkt Josef Rnmo r, Verkehrsbeamter in Graz. k. k. Staatsbahn, auf die genannte Strecke entsendet. Tatsächlich hat Herr ftamor ohne viel Kopfzerbrechen Hcrausgcfiinden, wie Verspätungen vermieden, respektive behoben werden können. Hat cm Lastenzug Verspätung, dann ordnet Herr ft a m o r einfach an, daß das ausgewiesene Brutto in den Stationen zuruck-bleibt und Zuladungen nicht vorgenommen werden. Selbst- verständlich darf sich ciit gewöhnlicher Zugführer diese Art Bianipulatwn niemals erlauben, da er sonst mitsamt der ganzen Partie angezeigt und bestimmt bestraft würde. Mit welcher Vorsicht und dienstlichem lleberklick Herr R a m o r den Verkehr der Züge überwacht, zeigt nachstehender Vorfall vom 15. Oktober d. I. beim Zua 180 in der Station Fried-berg: Zug 180 hat mit Zug 177u regelmäßig die Kreuzung in der Station Friedberg. AN diesem Tage war jedoch Zug 177a verspätet. Infolge des stetigen Hastens und Wagens bei Zug 180 wurde vergessen, den nach Rohrbach abfahrenden Zug 180 den Kreuzungsbefehl »tityugcBcu. Erst in 66r Station Rohrbach kam man darauf, daß hier ein „sakrisches Malheur" passiert war. Herr ft a m o r hatte nichts Eiligeres zu tun, ;tlS schnell mit Zug 185 nach Friedberg zu-rückzufahren, um den vergessenen KreugungS-befchl zu holen und mit Zug 186 wieder dem ß 180 nach Hartberg nachzufahren, um den Kreuzungsbefehl zu übergeben. Durch dieses rasche und umsichtige Handeln glaubte Herr Rumor, seinen gemachten „Pluher" zu verdecken. Doch des anderen Tages pfiffen schon die Spatzen in den verschiedenen Stationen das Lied vom „vergessenen Kreuzungsbefehl". Für den Verkehr und die Sicherheit der Person und des Eigentums hat aber diese unverzeihliche Nachlässigkeit eine höhere Bedeutung. Was hätte können für ein Unglück geschehen, wenn der Zug 177a zu seiner regelmäßigen Kreuzungsstation Friedberg gefahren wäre? Vielleicht genügen diese Zeilen, den Herrn Inspektor Lorenz zu überzeugen, daß er zur Begleitung der Lastzüge einen anderen Herrn als Rumor dirigiert. Bifchofshofen. (Todesfall.) Am 4. Dezember ve» unglückte der 27jährige Maurer Ignaz Eggle beim liehet, schreiten der Geleise. Eggte war der t. k. BahnerhaltungS-sektion zugeteilt und wollte nach Ausfahrt des Zuges 872 datz Geleise überschreiten. Hiebei wurde er von der Verschub-garnitur nicoergcstoßen und überfahren. Die Verletzungen waren derart, daß der Tod sofort eintrat. Möge dem Verstorbenen, der in so jungen Jahren sein Leben verlor, die Erde leicht sein. Aus den Organisationen. Innsbruck II, (Versa m mlungS b e r i ch t.) Am 15. November 1013 fand im Arbeiterheim die Generalversammlung der Ortsgruppe II statt. In den Ausschuß wurden folgende Genossen gewählt: Alois Unterberger, Obmann, Karl Hackl, Stellvertreter; Sans Mike, Schriftführer, August A n i ch, Stellvertreter; Ferdinand Wacker, Kassier, Anton Bergmann. Stellvertreter; Joses Jaud und Michael Kokoll, Beisitzer; Josef Grub er und Karl K o g e l n i g, Revisoren. Sämtliche Zuschriften in Ortsgruppenangelegenheiten sind an Alois Unterberger, Pradler st ratze 68, 2. Stock, in Geldangelegenheiten an Ferdinand Wacker, I n n st r a tz e 1 0 6, 3. Stock, zu richten. Gvrz II. (G e n e r a l v e r s a m m l u n g.) Bei der am 12. November abgehaltcncn Generalversammlung wurden folgende Genossen gewählt: Josef Greber, Obmann, Franz P r e t n a r, Anton Kocianötö, Stellvertreter; Ja. 6 c r i ö, Schriftführer, Rudolf Klein, Vinzenz 91 a g 116, Stellvertreter; Johann Nagelfchmid. Kassier, Wenzel 2 n cf, Joses G u st i n, Franz ©aber, Subkassiere, und Ärain« buchet für Haidenschaft Subkassier; Roman Kürbisch, Johann Gruden, Franz Kauci<5, Bibliothekare; Artur utsch. Alexander Neisp, Kontrolle; Friedrich Tratt-«iMc fturnik, Urich. Birtic, Hladik. Klaringer. Gaube. Sketbinc, J w^rne. Vertrauensmänner. Alle Zuschriften sind zu richten an den Obmann Josef Greber, Via Camposanto 43a, und in Geldangelegenheiten an Johann N a g e l s ch in i d, Stationsaufseher, Görz, Staatsbahn. Turnau-Licbenau. (V e re i n sn o t iz.) Die Mitglieder werden ersucht, zur nächsten Monatsversainmlung (14. De, zember l. I.) die Mitgliedsbücher behnss Kontrolle mitzubringen. Insbesondere die Mitglieder in Liebenau wollen dies bestimmt cinhalten. Wien-Penzing. Am .2. Dezember fand in Ribifch' Gasthaus, XIII, Reinlgasse 11, eine von der Ortsgruppe Penzing cinbcrufcnc Lampistenversammlung statt. Die Versammlung war großartig besucht, das Referat erstatteten die Genossen Sommerfeld und K l a f f e k. In der Versammlung wurde einstimmig der Beschlutz gefasst, durch den Ausbau der Organisation und des Vertrauensmännersystems darauf hinzuwirken, die derzeitigen schlechten Dienstverhältnisse einer Verbesserung zuzuführen. Rach einem instruktiven Referat des Genossen Sommerfeld über Zweck und Nutzen des Vertrauensmännersystems wurde die Wahl von Vertrauensmännern vor-genommcu und wurden in allen Stationen des Wiener Direktionsbezirkes sowie der Nordbahn Genossen mit dieser Funktion betraut, als Hauptvertrauensmann wurde Genosse Klaffet von Wien I einstimmig gewählt. Alle Zuschriften in Vertrauensmännerangelegenheiten sind an Genossen Gustav Klaffet, L a m p i st der k. f. Nordbahn, Wien XV, Staglgaffe 10, 1. Stock, Tür 11, zu richten. Komotau. (Vereins notiz.) Den Mitgliedern diene zur Kenntnis, daß der Bildungsausfchuh mit dem Kinobesitzet Herrn Leidl in Komotau ein Ucbercinlommen getroffen hat, demzufolge sich derselbe bereit erklärt, Filme aus dem Arbeiter-leben zur Aufführung zu bringen. Der BildungSausschutz übernimmt SßoruerfaufSkarten zu 40 und 60 H., wovon 10 Prozent dem Bildungsausschutz zur Ausgestaltung der Zentral-bibliothek überwiesen werden. Vom 18. bis 16. Deze m« bet gelangt das Stück „G e r m i n a 1" von Zola zur Aufführung. Sonntag den 14. Dezember ist der Film wegen Kindervorstellung erst ab 5 Uhr nachmittags zu sehen. Vorverkaufskarten sind zu haben bei den Genossen:' Edmund Sattler, Joses Lutzky und Peter Zuber, welche auch weitere Auskünfte erteilen. Bordernberg. (SB er eins notiz.) An sämtliche Mitglieder richten wir das Ersuchen, bis 80. Dezember I. I. die Mitgliedsbücher behufs Kontrolle und Abstempelung an die Kassiere abzugeben. Die testierenden Mitglieder werden ersucht, nachzuzahlen, damit sie ihrer bereits erworbenen Rechte nicht verlustig werden und in der Zusendung des Fachblattes leine Unterbrechung Eintritt. Weiters wird ersucht, die Versicherungspolicen von den Kalendern dem Kassier behufs Einsendung an die Zentrale zu übergeben. Innsbruck IV. (S t a a t s b a h n.) Die testierenden Mitglieder werden ersucht, bis längstens 20. Dezember ihre Beiträge nachzuzahlen, damit an die Zentrale der Jahresabschluß rechtzeitig eingesendet werden kann. Ebenso werden jene Kalenderabnehmer, welche die Polizzen noch nicht an Genossen Ruetz abgegeben habe», in. ihrem eigenen Interesse ersucht, dies sofort zu tun, da sonst bei einem eventuell ein* tretenden UttßlückSfall an die .Hinterbliebenen feine Prämie ausgezahlt wurde. Amstetten. (Vereinsnotiz.) Die Genossen werden irsucht. bis längsten, 15. Jänner 1914 ihre Mitgliedsbücher im Sercinslokal oder an die Subkassiere abzugeben. Die Genossen von Kemmelbach wollen ihre Bücher an Genossen Jäger bis 1. Jänner abgeben, damit Jäger diese rechtzeitig an oic Orts- gmppcnleitunß senden kann. Gleichzeitig ersucht die Ortsgruppenleitung die Genossen, sie mögen ihre rückständigen Beiträge nachzahlen, da sie sonst mit dem Verlust ihrer Mit-gliederrechte rechnen müssten. BersammlungsberichLe. Die Aufteilung der 15 Millionen Kronen. Eine Massenkundgebung deS Lokomotivpcrsonal». Am 17. November fand im Hotel „Bayrischer Hof", II, Taborstraße 89, eine vom Unterstützung®« und Rechtsschutzverein österreichischer und ungarischer Lokomotivführer cinbcrufcnc freie Lokomotivführerversammlung statt, die einen Massenbesuch aufwies. Großes Aufsehen erregte der demonstrativ gehaltene Zug der Lokomotivführer der Südbahn und St. E. G., dem sich am Opernring der Zug der Westbahnführet anfchlotz. Nach der Wahl des Präsidiums, in welches Kollege Smeykal, k. k. Staatsbahn Wien I, Kollege Haßlet aus Prag als Vorsitzende, Kollege HartentHaler, f. f. Staatsbahn Wien I, und Kollege Plechl aus Stadlau als Schrift» -führet gewählt wurden, erstattete der Sekretär Kollege Ru-2 i ö I a das Referat, in welchem et, ausgewcnd von der Bewegung der Eisenbahner in den Jahren 1905 und 1907, auf die Durchführung des 88 Millionen-Antrages und endlich auf den vom Eisenbahnministerium unterbreiteten und zum durchgebrachten Vorschlag der etappenweise» Aufbesserung der Eisenbahner durch Zuwendung von 15 Millionen Kronen zurüefkam. Mit Ungeduld erwarten die Eisenbahner und in erster Linie die Lokomotivführer die Durchführung ihrer dringendsten, dem Eisenbahnministerium vohlbekannten Forderungen, weil durch die stete Steigerung der Lebensbedürfnisse und durch die Politik des Eisenbahnministeriums, mit einer Hand etwas zu geben, mit beiden zu nehmen, die Lage der Lokomotivführer unhaltbar geworden ist. Der Referent führte weiters aus, daß die Lokomotivführer Logik und Geduld genug aufbringen, um nicht zu glaube», daß ihre im Herbst vorigen Jahres im Auftrag der ReichLkonferenz Eingebrachten Forderungen mit einem Schlag verwirklicht werden könnten. Anderseits hofften die Lokomotivführer trotzdem, daß zumindest ein Teil der dringendsten und dem Eisenbahnministerium am 24. Juli 1913 vorgelegten Forderungen Berücksichtigung finden werden. Zur großen Enttäuschung des Personals taucht nun plötzlich ein Vorschlag der Referenten des Eisenbahnministcriums auf, welcher nicht nur den Lokomotivführern in keiner Weife Rechnung trägt, ja sic direkt verhöhnt und bestehende Rechte annullieren will. Auf der einen Seite spricht daö Referat von der besonders hochqualifizierten Kategorie der Lokomotivführer und auf der anderen Seite sucht man dieser hochqualifizierten Kategorie selbst jene Rechte zu nehmen, welche in der Dienstpragmatik verankert sind. Anderseits sucht man den Schein zu erwecken, indem man den Endgehalt der Lokomotivführer um 200 Kr. erhöhen will, datz für die Lokomotivführer wirklich etwas geschehen soll; in Wirklichkeit ist cs nur eine auf Täuschung zielende Irreführung der breiten Oeffentlichkeit, nachdem kein Lokomotivführer schon unter den heutigen Umständen in die Lage kommt, überhaupt nur annähernd seinen derzeitigen Endgehalt zu erreichen. Von der seinerzeit vom Eisenbahn-ministerium angekündigten Reform der Nebenbezüge des Loko-motivpersonals erscheint in diesem Referat lein Sterbenswort. Alles in allem haben die Lokomotivführer alle Ursache, gegen eine derartige Durchführung, die ihnen keinen wesentlichen Vorteil bringt, und da durch die Eliminierung bestehender Rechte die Grundlage ihrer Existenz gefährdet ist, auf das schärfste, und wenn eS sein muß, mit allen Mitteln zu kämpfeii. Kämen diese im Referat angekündigten Reformen zur Durchführung, dann wäre der ohnehin drangsalierte Lokomotivführer ein Spielball der Launen und der Willkür feiner Vorgesetzten. Dies zu verhindern, war der Zweck dieser Versammlung, und ihr Massenbesuch beweist, datz die Lokomotivführer begreifen, datz man sie zu einem Verzweiflungskampf um ihre Existenz drängt. Der demonstrative Beifall und die im Referat gemachten Zwischenrufe zeigten nur zu deutlich die Erregung der Versammlung. Nachdem noch mehrere Redner, unter anderen auch der Vertreter der Gewerkschaft Genoffe Adolf Müller, das durch Jahre geübte Vorgehen des EifenbahnminifteriumS, den Lokomotivführern Stück für Stück von ibrem sauer verdienten Einkommen durch Erlässe und Deuteleien abzuzwicken, in scharfer Weife gegeißelt hatte, wurde eine Resolution angenommen, in welcher die Lokomotivführer zu dem Vorgehen deS Elsenbahnministeriums in nicht mitzzuverstehcnder Weise Stellung nahmen. Nachdem der Vorsitzende noch 83 von den auswärtigen Heizhäuser» cingclangtc Zustimmungstelegramme, welche in der Versammlung begeisterten Widerhall erweckten, verlesen hatte, wurde diese um %ll Uhr nachts geschlossen und fand das Massenaufgebot der Polizei. Fußvolk und Berittene, welche in verschiedenen Straßen postiert waren, keinen Anlaß einzüschreiten. Nicht«,tsprechendc PrüfungspraxiS. Am 14. November d. I. fand im Arbeiterheim in Meidling eine Zugsbegleiterkonferenz statt, bei welcher Personal-kommissionsmitglied Adolf Klengl folgenden Bericht erstattete: Am 10. November fand in Marburg eine Besprechung sämtlicher Vertreter der Beamten. Unterbeamten und Dienet statt, welche sich mit dem Prüfungssystem deS Oberinspektors und Instruktors Hauser beschäftigte und gleichzeitig eine Resolution verfaßte, welche einstimmig zum Beschluß erhoben wurde. In dieser Resolution erklären sämtliche Vertreter im Namen der ihren Kategorien angehötenden Mitglieder, sich unter keiner Bedingung den angesagten Prüfungen aus den BerkehrSinstruktionen zu unterziehen, da dieselben gegen das System, nicht aber gegen die Person des Oberinspektors Hauset Stellung nehmen müssen. Diese Resolution wurde der Ver-kehrsdirektio» der Südbahn zugesendet. Am Abend wurde eine Versammlung abgehalten, in welcher einstimmig nachstehender Beschlutz gefatzt wurde: „Sollte Herr Oberinspektor Hauser, welcher am Nachmittag des 11. November von dem Entschlutz der gesamten Beamten und Bediensteten verständigt wurde und welcher mit den Genannten in Unterhandlungen treten wollte, die jedoch abgelehnt wurden, trotzdem auf seinem Entschluß beharren, feine ihm angewöhnten Prüfungsmethoden an den Mann zu bringen, fo haben alle jene, welche laut Normen die Schule zu besuchen hoben, in derselben zu erscheinen, jedoch, wenn der Herr Hauset anwesend ist, denselben zu grüßen und wieder kehrt zu machen l" Herr Oberinspektor Hauset hat trotzdem feinen Willen durchsetzen wollen, was ihm leider durcy die geschlossene Einigkeit aller Beteiligten nicht gelang. In vtc am 11. November abends ftattgefundeneii Versammlung wurdv weiter? der einstimmige Entschlutz gefatzt, jene Resolution an alle Personal-stationeii zu versenden, damit diese analoge Beschlüsse faffen. Es ist geradezu beschämend für einen Oberkondukteur ober Diener, wie dieselben falls sic die Fragen des Instruktors nicht nach dem Wortwut der Instruktion beantworten, von diesem Herrn blamier; werden, ja oftmals zum Gespött der anwesenden Bremset dienen. Daher ist es notwendig, daß die VerkehrSditektion jene Herren Instruktors zur Belehrung des Personal« ausfendet, welche tatsächlich dasselbe belehren und zu deren, für den Verkehr eminent wichtigen Vorträgen und Belehrungen sich das Personal drängt, weil letzteres aus den. selben mit einem viel gründlicherem Wissen aus dem Vortrag geht, als wenn Herr Hauser seine alten Drehschemmel: LinkeS Geleise, und' Wie schaut eine Votspannmaschinc aus rc. 2t., ausframt und nach feinen Launen qualifiziert. Ja, C6 kommt sogar oft vor, daß ihm zu viel Personal da ist, und er fürchtet, datz er zu wenig Luft bekommt. Die Beschlüsse lauten ein stimmig. Mit diesem System muß gebrochen werden. Zu dem modernen Verkehr gehören moderne Instruktors, welche da<> Personal belehren und nicht verhöhnen, dann wird das Per« sonal mit Freuden sich jeder Belehrung, und wenn blcfeflv noch fo oft vorgenommen wird, unterziehen. Das Personal wünscht eine andere Form in dieser Sache und andere Instruktors, als Herr» Oberinspektor Hauser, bann wird es mit Freuden und mit gutem Wissen auSgcstattct seinen schweren Dienst verrichten! Auch in der Meidlinger Zugsbegleiterkonserenz wurde der einstimmige Beschluß gefaßt, in dem Moment, als Herr Hauser das Wiener und MatzleinSdorfer Zugbegleitung^-personal mit seiner Methode beglücken sollte, den Herrn so lange dankend abzulehnen, bis die Direktion dem Beispiel folgt und ihn als unbrauchbares Möbel in die Ecke lehntl Von der Pcrsonalkommissivn der Nordbahu. ltntertieamte und Dirncr. Eine Massenversammlung des Wiener Nvrdbnhnpersoitale. Zu einer imposanten Versammlung des gesamten, definitiven Wiener Personals der f. I Nordbahn, die am 26. November d. I. im Gasthof Bauer tagte, erstatteten die gewählten Personalkommissionsmitglieder (Unterbeamte und Diener) den Bericht über ihre bisherige Tätigkeit. Den Vorsitz in der Versammlung führte Genosse Garon. Derselbe widmete vor Eingang in die Tagesordnung dein am selben Tag verstorbenen Stationsvorstand von Floridsdorf, Inspektor Ingenieur Heinrich RoSkovSky, einen warmen Nach tuf, den die ganze Versammlung stehend anhörte. Genoßc Garon hob hervor, datz Herr RoSkovsky stets ein gerechter Vorgesetzter gewesen sei, der dem Personal stets entgegengekommen sei. DaS gesamte Personal wird ihm ein gutes Gedenken be- > wahren. Den Bericht über die Tätigkeit in der Personal« koimuission erstatteten die Genossen K u p n i k, Knapp, Blazey, Kudlich und Galle. AuS den umfangreichen Berichten fei folgendes hervorgehoben: Genosse KuPnik: Unsere vornehmste Ausgabe als PerfonalkommifsionSmitßlicdcr der Nordbahn ist auf die Erhaltung unserer ehemaligen Rechte gerichtet. Einen Teil dieser Aufgabe habe» wir in der ersten Funktioiispetiode geleistet und zwar in den EinreihungSfragen. Nun stehen wir mitten im Kampf um die Erhaltung oer erworbenen Rechte in der Altersversorgung, um unsere Benefizien, die aus der bisherigen Personalsystemisierung «flösse», und um das Recht einer würdigen und gerechten Qualifikation. Die längst reif gewordene Frage bet Regelung des Personalfonds ist noch immer ungelöst. Unsere minimalen Forderungen, insbesondere daS Verlangen um daS Recht der Mitverwaltung, um die Crnied rigung der Beitragsleistung, der Nachlauf von Dienstjahren j u. f. w. sind unerfüllt. Dafür hat man die Perfonalnormietung bedeutend verringert. Dies hat eine Reihe von schwerwiegenden Verschlechterungen für das Gesamtpersonal zur Folge. Tie rückgängig 0U machen, unsere alten Rechte voll und ganz zu erhalten, führen wir jetzt einen schweren Kampf. Sc ist es auch mit der Qualifikation. Es existiert ein Erlaß des Eisen-bahnministeriumS, den wir alle int vollen Wortlaut kennen, datz nur 20 Prozent deö GesamtpersonalS außertourlich qualifiziert werden dürfen. (Große Erregung in der Versammlung.) Diesen Vorgang hat das Personal nicht verdient. Wir haben auch gegen diesen unwürdigen Vorgang entschieden Stellung genommen. Genosse Knapp: Der Wirkungskreis der Personal« fommission ist durch die Statuten eng begrenzt. Wir können Anträge stellen, sie begründen, aber einen entscheidenden Einfluß auf die Aenderung der Verhältnisse haben wir nicht. Trotzdem ist cS jetzt infolge der gründlichen Arbeit der Personal« kominisfion gelungen, zu ereichen, daß unsere Anträge ernster als früher behandelt werden. Wenn cs un8 nicht gelungen ist, alles durchzusetzen, ist das nicht unsere Schuld. Die Direktion mutz die Ueberzeugung gewinnen, datz hinter unseren Worten der Wille des gesamten Personals steht. Es wurde uns erklärt, datz die Staatsbahnverwaltung zur Erfüllung der Wünsche bezüglich der Regelung des Perfonalfond» den Betrag von 7,000.000 Kr. daraufzahlen müsse. Mag fein, aber wir sind außerstande, glaubwürdig zu machen, daß für die Eisen bahnet kein Geld da sei. Der Kriegsiiiinistet fragt nie wo das Geld herzunehmen sei. Hofrat Dr. Herzfeld erklärte uns, vorläufig sei nichts zu erwarten. (Stürmische Erregung.) Die Mindernoruiierung bei der Notdbahn bildet eine Gefahr für die Sicherheit des Verkehres. Die Kommission, welche die 'Reduzierungen in Vorschlag brachte, bestand zumeist aus .Herren,1 welche die Nordbahnverhältnisse nicht kennen. Wir haben vom; Gefamtpcrfonal den Auftrag erhalten, gegen diese Verschlechte- ^ tung entschieden aufzutreten, was wir auch getan haben. Wird unseren Worten nicht Gehör gefdjenkt, fo lehnen wir die Per-' antwortung ab. (Stürmische Zustimmung.) Genosse Blazey: Von der Reduzierung der Nor mierung sind insbesondere die Verschnbbediensteten und die Arbeiter beim Fahrdienst hart betroffen worden. Jahrelang leisten diese Menschen anstandslos schweren Dienst, um endlich angestellt zu werden. Nun ist ihnen auf Jahre hinaus jede Hoffnung auf eine Anstellung genommen worden. Da sei eine stramme Einigkeit des Gesamtpersonals notwendig. Er wünsche insbesondere, oaß die definitiven Magazinsbediensteten, deren Kategorie er angehört, mit ihm in engster Fühlung bleiben und geschlossen in der Organisation sein sollen, denn nur dann ist eS möglich, die Fülle von Beschwerden Über die zahlloser Itebelftändc wirksam zu vertreten. Genosse Südlich: Wir haben eine ganze Reihe von Anträgen für die Zugsbegleitet eingebracht, wovon viel gar nichts, andere nur wenig kosten würden, wenn sie durchgeführt werden möchten. Ich habe schon heute, am ersten SitzungLtag, die Hoffnung, daß einigermatzen Entgegenkommen folgen wirb, verloren. Unsere Zugbegleiter leisten durchschnittlich zwölf Stunden täglich Dienst. Unsere Bremser, die Arbeiter int Fahrdienst leisten bei der Notdbahn so viel Dienst, datz sie im Durch schnitt auf nicht mehr als fünf Stunden Ruhezeit innerhalb 24 Stunden kommen. Da darf sich die Direktion nicht wunder», wenn unter dem Personal große Unzufriedenheit und Erregung herrscht, zumal an Stelle der Verbesserungen fortwährend Verschlechterungen und unbezahlte Mehrleistungen, treten, Genosse Galle: Das Verhalten der Staatsbahnverwaltung in der letzten Zeit hat seht viel zur Einigung des Personals beigetragen. Unsere Schuld ist es nicht, wenn alle» Vertrauen zur Direktion verloren geht. Wir haben unsere Pflicht redlich erfüllt. Wenn unsere Mahnungen oben nicht gehört werden, bann müssen eben die Verantwortlichen der Verwaltung die Konsequenzen aus ihrem Verhalten tragen. Genosse Adolf Müller von der Zentrale: Die Nord -bahn-Direktion. insbesondere der Herr Direktor Baron Banhans, hätte allen Grund, dem Eisenbahnministerium nahezulegen, daß diese Behandlung des Personals ein Ende nehmen muffe. Er ist in erster Linie verantwortlich, wenn sich unter dem Personal die Erregung und Unzufriedenheit ausbreitet und das Werk nicht mehr klappen wird. DaS Personal erwartet auch von dieser Stelle jenes Rückgrat, das zur Aende« rung dieser Verhältnisse notwendig ist. (Stürmische Zu- ftimmimg.) DaZ Gesamtpersonal fiat den wahren Schuldigen im Eisenbahnministerium längst erkannt und wird mit ihm rechtzeitig fertig werden. Wenn der Nordbahn-Direktion am Vertrauen des Personals etwas gelegen ist, dann soll sie jetzt iu der Zeit schwerer Entrechtung und Ausbeutung ihres eigenen Personals ihren Mann stellen. Der Vorsitzende Genosse G a r o n konstatierte die Einmütigkeit und Geschlossenheit des Nordbahn-Personals, die trotz aller Ausspielungen von oben nicht zu durchbrochen sei. Mit einem warmen Appell an die Ausdauer im Kampf um die Verbesserung schloß er die imposante Versammlung. Bielit«. (Bersammlungsbcricht.) Eine sehr gut besuchte Versammlung wurde hier am 24. November abgehalten. Als Referenten waren Bukovsky und H a r t m a n n gekommen, die über die Berufsgenossenschaftliche Unfallversicherungsanstalt sprachen. Linz an der Donau. (Versammlungsbericht.) Am 25. November fand hier eine gut besuchte Versammlung des Verschubpersonals statt, wo über die Forderungen dieser Kategorie ausführlich gesprochen wurde. Marburg 1L Am 24. November sprach hier in einer gut besuchten Versammlung Lanvtagsabgeordneter Genosse Kol-! e g g c r über „Zweck undNuhen derOrganisatio n". An der nachfolgenden Debatte beteiligten sich die Genoffen Hlawatschel und Topf, die zur eifrigen Agitation für die Organisation eintraten. Weitztirchlitz. (B a h n r i ch t e r v e r s a m m l u n g.) Die Äahnrichter der Linie Bodenbach-Komotau hielten Sonntag den 30. November in Weißkirchlitz bei Teplitz eine Versammlung ab, in der sie zu den vom k. I. EisenbahmnlnisterkUm auf Grund der etappenweise» Aufwendung von 15 Millionen Kronen geplanten Aufbesserungen im allgemeinen und zur Frage des Streckenpauschales im besonderen Stellung nahmen. Einberufen war die Versammlung vom Allgemeinen Rechtsschutz- und Aewerkschaftsverein. Sämtliche Bahnrichter der genannten Strecke, mit Ausnahme zweier, die dringend verhindert waren, waren anwesend. Den Vorsitz führte Genosse I a n d a, Referent war Genosse Grünzner aus Bodenbach An das Referat schloß sich eine lebhafte Debatte, an der sich fast alle Teilnehmer (es waren deren 15) beteiligten. Allgemein wurde betont, daß eine Erhöhung des EndgchaltcS nur dann als eine wirkliche Aufbesserung angesehen werden könne, wenn gleichzeitig auch die Vorrückungsfristen durchweg« auf zwei Jahre herabgesetzt werden. Dadurch würden auch die älteren Bahnrichter noch etwas profitieren. Eine sehr große Erbitterung herrscht unter den Bahnrichtern über die ablehnende Haltung des k. L Ei senbahnministeriums in der Frage des Strecken-pausck>alö, was auch in dieser Versammlung durch erregte Acufoerunqen in Erscheinung trat. Das Eisenbahnministerium sollte endlich einsehen, daß den Bahnrichtern, die das ganze Jahr hindurch ihr Mittayrnahl aus der Strecke einnehmen müssen, die Zuerkennung eines Streckenpauschals dringend von siöten ist. Solange dieses Streckenpauschaule nicht eingeführt ist, wäre es ein Gebot der Gerechtigkeit, den Bahnrichtern Zehrgelder nach den Bestimmungen des § 70 der Dienstordnung in Verrechnung stellen zu lassen Das Eisenbahnministerium mag darüber denken, wie es will, die Berechtigung dieser Forderung >er Bahnrichter kann es nicht abstreiten und es wird, um diese Frage auf die Dauer auch nicht herumkommen, wenn eS anderseits diese Gruppe von Bediensteten nicht vollständig gegen sich erbittern will. Die Versammlung faßte den Beschluß, solidarisch mit den anderen Bedienstetenkategorien für die Durchsetzung der zweijährigen Vorrückungsfristen sowie die Endgehaltserhöhung auf 2000 Kr. für alle Diener eintreten zu wollen. Was die Haltung nach dem Streckenpauschaule anbelangt, wurde beschlossen, neuerdings im Eisenbahnministerium durch die Zentralorganisation urgieren zu lassen. Diese Forderung wurde im Eisenbahnministerium bereits überreicht. Um 'AI Uhr abends wurde die Versammlung geschlossen. Es wurde der Wunsch ausgesprochen, öfter solche Versammlungen abzuhalten, um besser miteinander in Fühlung zu bleiben. Spielfeld. Vor kurzem sprach in einer massenhaft besuchten Versammlung Genosse Kollegger aus Graz. In Meser Versammlung wurde das Vorgehen des StationSvor-standes der Station Spielfeld lebhaft kritisiert und eine diesbezügliche Resolution einstimmig angenommen. Zanchtel. Eine gut besuchte Versammlung fand am 24. November statt. Als Vortragender war Genosse Karande gekommen, der über «Die geplanten Verschlechterungen" referierte. Wie«. (Heizhan S Werkstätten.) Am 4. d. M. hatten sich die Arbeiter der Heizhauswerkstätten sämtlicher in Wien einmündenden Bahnen im Saale des neuen Eisenbahnerheims zu einer mächtigen Protestkundgebung gegen „die Verschlechterung der derzeitigen Arbeitszeit" eingefunden. Saal und Galerie waren auf das letzte Plätzchen besetzt. Man hatte in Erfahrung gebracht, daß sich die Staatsbahnverwaltung mit einer neuen Sparidce beschäftigt, nämlich: den freien SamStag-nachmittag diesen Leuten wegzunehmen, sie täglich neun Stunden arbeiten zu lassen, um so die paar Reserven, die an diesen Tagen Dienst machen, zu ersparen. Sie vergißt aber dabei, daß diese Leute, die die paar Überstunden an Samstagen machen, nicht zum Faulenzen auf die Eisenbahn kommen, sondern daß sie von den Heizhausleitungen zum Dienst bestimmt werden, und sie sorgt auch dafür, daß genügend Arbeit vorhanden ist. Ja noch mehr, sie werden an diesen Tagen geradezu mit Arbeiten überhäuft. Es sind das aber nicht immer Arbeiten, die momentan gemacht werden müßten. Es gibt sogar Heizhäuser, in denen die Arbeiter trotz des freien SamstagnachmittagS darum bitten müssen, wenn einer oder der andere Arbeiter Ausbleiben will, und in diesen Heizhäusern sind auch die lieber-stunden ohne Begrenzung erlaubt. Dieser Fall zeigt deutlich, daß eS sich der Bahnverwaltung nicht um die paar Heller allein handelt, die sie auSgibt, sondern um das Prinzip des freien SamstagnachmittagS. Daß das richtig ist, beweisen wir damit, daß man in einem Heizhaus in Wien zwei neue Arbeiter ausgenommen hat, von denen man sich gleich einen Revers unterschreiben ließ, daß sie täglich neun Stunden arbeiten und auf den freien Samstagnachmittag verzichten. In einem anderen Heizhaus müssen die Schlosser Puinpenwärt^rdienst machen. Selbverständlich auch SamStag nachmittags und Sonntags. Damit die Bahnverwaltung nicht draufzahlt, muß sich der Mann so lange unter der Woche frei-nehmen, das heißt er bekommt so viel frei, daß er von seiner -sonntags- und Samstagsarbeit keinen Heller Über hat, und die anderen müssen die Arbeit einbringen. Ja, die ©partout geht so weit, daß ein Ingenieur in einem Heizhaus erklärte: .Mit Rücksicht darauf, daß es jetzt schon bald finster wird und die Putzer dann schlecht arbeiten können, wird man sic ganz einfach täglich lim 6 Uhr nach Hause schicken und sic müssen dafür am Sonntag arbeiten." Das alles geht dahin, die Lage der Heizhausarbeiter zu verschlechtern. Nachdem die Redner aller Heizhäuser zum Wort gekommen waren, in welcher Debatte besonders auf die gegenseitige Solidarität hingewiesen und aufgefordert wurde, wurde folgender Beschluß gefaßt: „Die Heizhauswerkstättenarbeiter protestieren auf das entschiedenste gegen jedwede Verschlechterung der Arbeitszeit im Samstagen, unter der Begründung, daß dieser freie Halblag heute ein Lebensbedürfnis aller jener Arbeiter, welche nicht reine TurnuSarbeiter sind, geworden ist, und daß dies auch schon im Jahre 1908 vom Ministerium anerkannt wurde. Sie erklären weiter, auf jede wie immer geartete Ueberzeitarbeit zu verzichten, indem diese doch nichts anderes bedeutet, als eine Verlängerung der Arbeitszeit. WeiicrS beauftragt die Versammlung die in der Reichskonferenz am 15. und 16. d. M. gewählte Deputation, bei ihrer Vorsprache beim Eisenbahnminister Freiherrn v. Förster, die Angelegenheit der Heizhauswerkstättenarbeiter zu übernehmen und auf das energischeste zu vertreten." Nachdem noch von mehreren Rednern der Ausbau des Vertrauensmännersystems und der Organisation auf das wärmste empfohlen wird, wurde die Versammlung geschlossen. Eingesendet. (plr Meie Rubrik ßtemiimnl ne Redaktion keine Betatül«Ortung.) Mit Recht wird das Tuchversandhaus Franz S ch m i d t, Jagcrndorf Nr. 76 (Oesterreich-Schlesien), als billigste und reellste Bezugsquelle für Herren- und Damenstoffe sowie schlesische Leinenwaren empfohlen. Muster werden an Private über Verlangen postfrei gesendet. Spottbillige Reste, zu Ge-schenkzwecken sehr geeignet, in Riesenauswahl vorrätig. Versammlungsanzelgerr. In nachstehenden Orten finden Versammlungen statt: Triest II und V. Am 12. Dezember um 8 Uhr abends im Gasthaus „International" Via Gian Rinaldo Earli 11. OUoflRitl*. Am 19. Dezember um '/iS Uhr abends im Vereinslokal. Rosenmayers Gasthaus. MShrifch-Weißkirchen. Am 18. Dezember um 8 Uhr abends in Weisbrods Gasthaus. BischofSbofen. Am 14. Dezember um 1 Uhr nachmittags in StöcklS Gasthaus in Radstadt. Sieyr. Am 14. Dezember um 1 Uhr nachmittags in PöllhuberS Gasthau« in Neu-Schönau. Rometou. Am 14. Dezember um 2 Uhr nachmittags tn Georgs Gasthaus in Oberdorf. Turnau-Liebena». Am 14. Dezember um 3 Uhr nachmittags im VerernSlokal in Ohrazenic. BudigSdorf. Am 26. Dezember um 8 Uhr nachmittags bei Herrn Büchner in BudigSdorf. BudweiS. Am 11. Järner 1914 Generalversammlung in der Protiviner Bierhalle. r5: .i Sonntag, den 14. Dezember finden in unserem Vewerkschastshause von ',,3 Uhr au im Speisesaal und ab 6 Uhr abends im Prachtsaal bei MT freiem Entree *3M statt. Aonzerte m Alle Genossen werden höflichst eingeladen. Sprechsaal. Offene Anfragen. An das f. k. Eisenbahnministerium! Die Weichensteller der Station Hallein erlauben sich da? hohe k. k. Eisenbahnministerium auf folgende betriebs-gefährliche Zustände in der Station Hallein aufmerksam zu machen. Bis zum Bau deL DoppelgeleiseS stand in der Station Hallein ein hoher Stellwerkturm, von welchem die Weichensteller eine vollständige freie Uebersicht über die ganze Stationsanlage hatten. Durch den Bau des DoppelgeleiseS wußte der Stellwerkturm verschwinden, an dessen Stelle nun eine alte sanitätswidrige Oelhütte als Dienstlokal für die Weichensteller zugewiesen wurde. Die Situation in diesem neuen Dienstlokal ist derart schlecht, datz man von diesem Posten nach keiner Fahrtrichtung eine Fernsicht hat. Auf der einen Seite liegt die Strecke im Bogen, auf der anderen Seite liegt der Güterbahnhof, dessen Geleise beständig mit Wagen verstellt sind. Von der Ostseite haben die Weichensteller nicht einmal die Möglichkeit einer Verständigung über den Verkehr der Züge und Lokomotiven, da auf diesem Posten weder ein Glockensignal noch ein Telephon vorhanden ist. Dabei ist dort noch eine Wegübersetzung mit fünf durchlaufenden Geleisen zu überwachen, wo bereits täglich über 100 Fuhr-werke und gegen 2500 Personen die Uebersetzung passieren. Durch die angeführten Uebelstände ist der diensthabende Weichensteller beständig in Gefahr, etwas zu übersehen und unverschuldet wegen einer Unterlassung gestraft zu werden. Da nun. insolangc nicht ein neuer Stellwerkturm mit genügender AuS- und Fernsicht in der Station Hallcin erbaut ist, die Weichensteller die Verantwortung für etwaige Unglücksfälle ablehnen müssen, so bitten die Betroffenen, das k. k. Eisenbahnministerium als oberste Aufsichtsbehörde, möge diese Angelegenheit untersuchen und eine diesbezügliche Anordnung treffen. _________________ An die k. k. Direktion der Oesterreichischen Nordwcstbahn! In der Station Zellerndorf wird behufs Erweiterung der Stationsanlagen die westlich vom Stationsgebäude liegende Au abgeholzt. Die Bediensteten in Zellerndorf hofften, daß das durch die Abholzung gewonnene Brennholz in erster Linie an die anspruchsberechtigten Bediensteten der Oe. N. W. B. verkauft wird. Nachdem zu wiedcrholtenmalcn von Privatleuten daß geschlagene Holz weggeführt wurde, so dürfte für die Eisenbahner nichts mehr übrig bleiben. Die Stationsbediensteten in Zellerndorf bitten daher eine k. L Direktion um gütige Berücksichtigung beim Verkauf des noch ubriggebliebenen Brennholzes. Fachtechrüsches. Der automatische Weichensteller. tk. Als man die erste Eisenbahn in Preußen, die Strecke von Berlin nach Potsdam bauen wollte, sagte der Generalpostmeister Nagler, er könne die Notwendigkeit einer solchen Anlage nicht einsehen, denn er schicke täglich einmal seine Postkutsche nach Potsdam und die sei nicht einmal beseht. Heute fahren auf der erwähnten Eisenbahnlinie und auf vielen anderen täglich sehr diele Züge, die sich alle einer genügenden Besetzung erfreuen; ja c8 gibt jetzt sogar Schienenwege, auf denen die Zugfolge allmählich so eng geworden ist, daß menschliche Geschwindigkeit und Geschicklichkeit nicht mehr genügen, um die Sicherungsanlagen zu bedienen und den Zügen dir Signale zu stellen. Eine gewaltige Maschine muß auch hier hilfreich einspringen. Die automatischen Zugsicherungsanlagen sind eine eng lische Erfindung. Auf den Untergrundbahnen Londons haben sie sich bereits seit langem vorzüglich bewährt. Der Sinn der Einrichtung ist, daß jeder Zug sich selbst sichert, ohne menschliches Zutun dafür sorgt, daß der Streckenabschnitt, auf dem er gerade fährt, für jeden anderen Zug gesperrt ist.^Wir sehen heute noch auf den großen Bahnhöfen die gewaltigen Stell-werköhäuser. in denen die Wärter unausgesetzt damit beschäftigt sind, immer dieselben Hebel mit stets der gleichen Bewegung umzustellen. Wenn ein Zug an seinem Signal vorbeigesahren ist. wird dieses heruntergelassen, und der Wärter kann eS nun nicht wieder ziehen, bis der Zug die nächste Station erreicht hat, und der dortige Wärter das vorherliegende Signal freigegeben hat. Durch dieses „Deblockieren", wie der fachtechnische Ausdruck lautet, wird viel Zeit verloren. Auch die Sekunden, die der Wärter gebraucht, um nach dem Hebel zu greifen und diesen umzulegen — selbst wenn es nur ein elektrischer Kontakthebel ist — kommen als merkbare Verzögerung in Betracht, sobald die Zugfolge eine große Dichte erreicht hat. Die automatischen Signale arbeiten dagegen ohne jeden Zeitverlust. Bei ihnen treten Haltesignale überhaupt nur dann auf. wenn ein Zug wirklich auf dem zu dem betreffenden Signal gehörigen Streckenabschnitt läuft. Ist die Strecke von keinem Fahrzeug besetzt, so wird sie immer sofort als frei angezeigt, der nächste Zug kann gleich einfahren. Das Funktionieren der selbsttätigen Stellwerksanlagen vollzieht sich folgendermaßen. Man wird gleich sehen, daß hier in höchst geistreicher Weis« jede Möglichkeit einer falschen Signalstellung durch äußerste Einfachheit der Konstruktion nach Menschenmöglichkeit hintangehalten ist. Wenn die Strecke frei ist, steht der Signalarm immer schräg nach oben, das heißt er zeigt „freie Fahrt" an. Diese Schrägstellung wird dadurch bewirkt, daß ein elektrischer Strom, der den Signalmotor bedient, mit Hilfe eines beweglichen Hebels, des Relais, geschlossen ist Dieses Relais hat nun wieder seinen eigenen Stromkreis. Sobald dieser RelaiSstromkreiS geschlossen wird, legt sich der RclaiShebcl um, der Signalstromkreis wird unterbrochen, der Signalarm sinkt, stellt sich damit auf „Halt" und sperrt so die Strecke. Wenn die Strecke gesperrt werden soll, muß also das Relais selbst Strom bekommen, und das Signal steht nur so lange auf „Halt", wie das Relais Strom hat. Denn sobald die» nicht mehr der Fall ist. legt sich der Relaishebel sofort wieder automatisch um, das Signal geht von neuem aus freie Fahrt. Die Beeinflussung des Relaisstromkreises geschieht nun in höchst einfacher Weise durch die fahrenden Züge selbst. Die Stromleitungen zum Relais liegen an den Fahrschienen; der Relaisstromkreis ist nur dann geschlossen, wenn die beiden Schienen des zugehörigen Geleises eine leitende Verbindung miteinander haben. Für gewöhnlich ist dies nicht der Fall. Die beiden Schienen liegen auf den hölzernen Schwellen, haben also keine leitende Verbindung miteinander. Normal also ist der. RelaiSstromkreiS nicht geschlossen, das Relais hat keinen Strom, sein Hebel schließt also den Signalstromkreis, der Arm ist aufgerichtet, zeigt freie Fahrt. Das wird anders, sobald ein Zug den Streckenabschnitt befährt. Duvch die Räder der Wagen und die stählernen Achsen, mit denen sie verbunden sind, wird eine elektrische Leitung zwischen den beiden Schienen des Geleises hergestellt. Sofort bekommt das Relais Strom, der Kontakthebel darin legt sich, um, das Signal fällt auf Haltfiellung. Man sieht, daß diese Haltstellung notwendigerweise so lange dauern muh. wie sich noch eine Achse des Zuges in dem Streckenabschnitt befindet. Sobald die letzte Achse die Schienen verlassen hat, ist der Relaisstromkreis wieder unterbrochen, der Kontakthebel geht in seine Grundstellung, schließt den Stromkreis des Signals und dieses zeigt sofort wieder freie Fahrt. Die Signalgebung erfolgt hier ohne jeglichen Zeitverlust. Der nächste Zug kann absolut sofort in den Streckenabschnitt einfahren, sobald der vorhergehende ihn verlassen hat. Die ganze Apparatur ist einfach und arbeitet, wie sich in London gezeigt hat. auf viele Millionen Signalgebungen ohne Versagen. Tritt aber einmal eine Störung ein, so kann eS wohl Vorkommen, daß ein Signal fälschlich auf „Halt" stehen bleibt, obgleich die Strecke bereit» frei ist. Niemals jedoch kann es passieren, daß bei besetzter Strecke freie Fahrt angezeigt wird. Notwendig für das sichere Funktionieren der Einrichtung ist e8, daß die gesamte Strecke in Schienenabschnitte zerlegt wird, die aufs sorgfältigste voneinander isoliert sind. Jeder Streckenabschnitt muß eine elektrische Einheit für sich bilden und darf mit keinem anderen im Zusammenhang stehen. Denn jede Signalstellung hat ja immer nur Bedeutung für den zu diesem Signal gehörigen Streckenabschnitt. Am Ende der einzelnen Abschnitte müssen also die Schienenköpfe an den Stößen mit isolierenden Scheiben überdeckt werden, und auch die Lasche, die zur mechanischen Verbindung der Schienen dient, muß aus einem nichtleitenden Material bestehen. Man hat hier bereits Konstruktionen gefunden, die allen Anforderungen an mechanische Festigkeit wie auch JsolationSkraft entsprechen. Der allerwichtigste Teil der ganzen Anlage aber ist das Relais. Von dem Funktionieren dieses kleinen Apparats allein hängt ja die Signalstellung ab. Er ist darum auch mit besonderer Bedachtsamkeit durchkonstruiert. Der Kontakthebel, durch den- die Signalstellung unmittelbar beeinflußt wird, ist kein Hebel in gewöhnlichem Sinne mehr, etwa ein Eisenstück, da» von Magneten hin und her gezogen wird, also einmal an einem von ihnen, auch wenn er keinen Strom mehr hat, kleben bleiben könnte. Solch ein Vorkommnis muß unter allen Umständen verhütet werden, da e» sofort zu einer Katastrophe führen könnte. Die Kontaktgebung erfolgt vielmehr durch eine kleine stromdurchflossene Spule, die ganz frei, ohne Berührung mit irgendeinem Gegenstand tm Innern einer großen Spule spielen kann. Der Strom in den Drähten der großen Spule wird durch Zugachsen auf den Schienen beinflußt, und mit Hilfe der Veränderung de» magnetischen Feldes der großen Spule wird die kleine in ihrer Stellung variiert. Bald drückt sie einige Kohkenkontakte gegeneinander, bald trennt sie die Kontaktpunkte. Auf diese Weise wird der Signalstrom in sehr sicherer Weise in Abhängigkeit von den Zugachsen gebracht, ein Versagen ist durch die vorzügliche Beschaffenheit de» Relais so gut, Wie das bei Menschenwerk überhaupt möglich ist, wie ausgeschlossen. Es hat den Anschein, daß man auf Strecken mit rascher Zugfolge sicherer fährt, wenn die Züge sich ihre Signale selbst stellen, als wenn Menschen dabei die Hand im Spiel haben. Das ist kein sehr glänzendes Zeugnis für die menschliche Intelligenz, und ist es doch wieder, denn der Mensch war cs ja am Ende, der die trefflichen automatischen Signale konstruiert hat. Leset die „Arveiter-Ieitung"! n unsere Uertrauens Ionisch 1 Kilo graue, geschlissene K K » «o. halbweike K MO. m Prismen geien monatliche Teilzahlungen von ^BSiJßr nn. •Spezialkataloge jfflßgjUBp grau» unO Iranko l ■BtiaSSEfc l'oei karte yenügi > Bial & Freund Postfach 559/4 vflp Wien VI «SSftv, LKMi ) an- gm*». _ icwehfe. Revolver. WMMr! LMWMö rownlnge, amammrl NBjaMr S*eibcnb0ch8cn,Te».i.lngi>eit. Betuchen Sie un» Mariahllferstre^c 103 gemittet, ..itlittr lebailleti, «fl echt nur allein zu stcriiofcn B Ü5 (Wtfbetboymi). lutrelnlgungStee find gesetzlich eetimntei, priisztucri mit bicr floiocit vezitdtN durch Dip SrUiche ülpotheke. @eii6 HniVcrfal«<>cilfaibe, Äaze im! Mtlloi neue gtfdilillene K »"60 beller» K iS-—.nirltiebauncnroeiifieaelctilllie«« K 18’—, K 2 V Ichnce'oeibe bnuiittt« w«icke ge|rf)[i|f. K 30‘-,K88'-,K43'-. iau» totem Vettinlrtfc gelüat, I $urfient oder 1 Ummett 1.10 em Inng, im cm breit K 10"-, K 13'-, K 15'— unb K 18'—. 8 Meter lang, 140 em breit K 18'—, K 15'—. K 18'—, K er—, l Itooftiffen 60 era leitg, 8* ern breit K 8'—, K 3'60 unb K 4'—, no cm lanp, 10 onj breit K «-6tammeSart sollte das höchste sein. „Ich will wieder brummen", sprach der Bär, Zu heulen war des Wolfs Begehr. ..Mich lüstet'S zu blocken", sagte das Schaf, Nur einer, der bellt, schien dem Hunde brav, Da wurden allmählich sie wieder Tiere Und ihre Bildung der Bestien ihre. Franz Grillparzer Anmerkung der Redaktion: Aesop war der berühmte griechische Fabeldichter des Altertums, der die Tiere reden liefe. Bon Gotte» Gnaden. Ein kleines Menschenalter geschahen in Bayern alle Regierungsmahnahmen im Namen des Königs Otto. Jedes Gerichtsurteil wurde gefällt: Im Namen des König». Der geistige Zustand des Mannes, mit dessen Namen die ganze bayrische Politik der letzten Jahrzehnte gedeckt wurde, sieht nach dem zweiten Gutachten der ilntersuchungs-fomntiHirni, die den armen geisteskranken Menschen im Schloß Zürstenried besuchte, also aus: „Der Sinn für Reinhaltung und Pflege des Körpers ist völlig abhanden gekommen und fast mit jeder Stuhlentleerung und mit jeder Urinenileerung ist eine Verunreinigung des Körpers,, her Kleider, -eö Zimmer s und nicht selten auch des Bettes verbunden. Unter dem Einfluß einer krankhaften Berührungsfurcht suchte M a-j e st ä t schon als Prinz und bei Beginn der Krankheit Stuhl, entleerung und Urinentleerung möglichst lang zurückzuhalten ober d'e Desertionen in Schränke und Schubläden zu entleeren, und seit vielen Jahren vermeidet Majestät jede Berührung eines Klosetts oder eines entsprechenden Gefäßes. In dieser Beziehung nur kurze Zeit sich selbst überlasten, würde 20t a j c ft ä t alsbald verwildern, und doch setzt M a j e st ä t den Reinigungsmanipulationen und der Anwendung von Bädern fast jedesmal heftigen Wider st and entgegen." Ist das nicht der blutigste Hohn auf das Gottesgnaden-tum und beweist der geistige Zustand des nun abgeschten Königs nicht, wie lächerlich die sogenannte „monarchische Legende" ist? Dehimtiiriidnitii kr Jliminiffntiüa. Anläßlich des bevorstehenden Jahresschlusses ersuchen wir sämtliche P. T. Ortsgruppen- und Zahlstellen-lethtttncn, die Abrechnungen und Geldeinsendungen für die im Monat Dezember einkassierten Beiträge bestimmt bis längstens 27. Dezember znr Aufgabe zu bringen, so das? dieselben bis 31. Dezember in der Zentrale noch ein-laufen und im Bericht für 1913 noch erscheinen können. Alle nach dem 31. Dezember in der Zentrale für 1913 noch einlangenden Geldbeträge können im Bericht für dieses Jahr nicht mehr Berücksichtigung finden, ein Umstand, welcher — wie die Erfahrung der Vor,ahre gelehrt — zur Folge hätte, das; der Rechnungsabschluß der Zentrale mit jenen der Ortsgruppen nicht übereinstimmen und zu Reklamationen Veranlassung geben würde. Desgleichen ersuchen wir auch alle sonstigen» für Kalender :c. bis Dezembrr noch einkassierten Beträge in vorbezeichneter Weise abzuführen. Briefkasten der Red I G. Sie rücken in die 1200 Kr. vor. (£18/8. M. 1013). — illndjtbicnftiulo uns in erster Linie mitteilen, waö Sie sii Sie Dienst machen, normiert ist, und Dienst Sie hauptsächlich verrichten und ber hauptsächliche Dienst Sie in Anspruü 1913). — I. R. 1882. Ihre Anfrage ist bi vom 20. November l. I. beantwortet (856/3. M. 1013). aktton. am 1. Jänner 1015 ge 1913. Sie müssen ib, ob der Posten, wo wenn nicht, welchen wie viele Stunden I nimmt. (818/5. M. .rcita in Nummer 33 unter ,.A. B. 82" | Für den Inhalt der Inserate übernimmt die Redaktion und Admlnl-»tratlon Keine wie Immer geartele Ver-o o anlwonung. o o tenle File den Inhalt der In-«erate Übernimmt die Redaktion uad Administrativ keine wie Immer geartete Ver-e o anlwortung, o e ölten, fMaftcn Wen (offenen yüßen, eitetnben Wunden ic.) fiat sich ba* Leilsche UniXersal-Peik, mittel,_ bestehend au» Salbe. Waue, ölutteinlnitngstee (Stele lometett lir. ti'00 itt.litslueSouttieteit) vorzüglich bewahrt. Schmerze» verschwinden sofort. - Stiictiennuiigesdireiben lauten fotlroäbtcub ein. - Da» Unloet al« «MM zu Sensationspreisen Ersten £eopoliisT.hr Ceppich- und £inolcum-Spezialhaus yans Schluga & Comp. Wien II, Taborstrasse 33. Tüll-Bonnea fomm«., reiche Blndchenarbcit K B*—, » 00, MSO gBnitlor-Vorhtiige, Madras-_ ............... . . . K 10*— DoppelbettdeckenauBErbsen- _ . tüll .................K 860 I». AxmlnetwTenptch, 200 800 Zentimeter . . . , £ «•— vr»»»« Zimmerteppiche, Perser-Dessin...........K 18'— Bottrorleger, Perser-Dessin . K —"76 Lambrennl"1 In «chönstor AnefUhrune und gestickt K 7'—, 6'—, MO« I SO Linoleum» und Teppleh Un ferreite ta enorm hllllgen Preise». Wie Lungeuleideu, Keuchhusten u. Asthma gänzlich gehellt werden Wunen, teile Ich lebermann umsonst mit. eenben «tf ein srankierteS RücNuvett zur «e. antluortuiig an Stau ftttijef. Wrscho-witz bei Prag (BSHmen). Sofort Geld für eine Erfindung oder Idee. Auskunft giatte durch Union, Brüssel, Bd. Bockstacl 185. (Auslandsporto.) Dicken Kpeckstl; ohne Haut Der Kilo Kt. I SS. mit Haut ftr. IMS, Bauchsilz Str. 1'7« sendet per Nachnahme Jofes Schubert, RIcifch. eldicr, Wie» VII, Wcstbabnftr. 50. Mit Weichensteller, Blocksignaldienet, Melchenkomtollot. Bohnwarttr ober öcrfdjlebct VON btt Station Lunden-bürg bi» Sitaßhos ober (Btuiibach-flonau wünscht Posten zu tauschen bann Rledcr. Weichensteller bet Station CanbSfroti. B-Ihnien. garantiert teilt per 1 kg Pt. 3'70 u, ftiWe Jitttet KiSÄ 6 kg an gegen Nachnahme Aarl Seicht, Liesch«« bei tzalbenraln. 6ttiertnatf. von Herrschaften abgelegte Herrenkleiber spottbillig nur bei Heinrich Weinberger i 1. Be,.. Lingerstraße Str. 6. I Hleifer an* lelbhieife., Erste Tiroler Arbeiter-Bäckerei Eine wirksame ttfajfe gegen den Brotnmcfjer Beste Mhmleobe ■eiegiqcellel Billige Bettfedern! 1 kg graue, gute, ge.chllNeu« M K, beR ere 4 K 4U; p r: m a b a I b h) tifit'J K HO; loelfie 4 Ki weifte, flaumige 6 K 10; l k* boibl«ln«, l^ntttuelje, _ t, feine K; ollnrliintlet tBrufiflau« 13 K. Bel gibnabme von S kgr fraufe. miaitm), (traue U K. 1 K: wette, lu K; olltrliinstet Brvftflau« 1 Bel gibnabme von S kg fra Fertig gefüllte Betten aut »tchtsüdlaem tote», blauen, miifien ofcet neibeuSlantlng, 1 Tuchent, 180em lang, >it,a tjoern lirdt, mitsamt S nobfl lleti.itt.f8soora lang, iitiacucm brtti. eiefflct mit neuen, nran n, felir tau.'rl)olttn, flaumigen 'betlfcberu lGK; »elbbnniien Äl K; rannen ül K: einielite luditnte lU h, l? K, 14 It, lll K; novfllflen n K, 8 li 60, 4 K; rnchente», MM cm lanq, HO cm bttil. 13 K, 14 K w. 17 K 80, it K. ffoUfUffen, 90 om lang, 70 em breit, 4 K CO, 6 K 20, iS K 70: llnlertodiente eue starkem, aethtllten »raM, >80 cm laug. 11« cm titelt, U K ho, 14 K 80. Betland gegen «achnatzme VON 13 K «n franto. llm:au|d) gestattet, sür Nichwissiud-» Seid retour. *» 8. Benisch in Deschenitz Nr. 158, Böhmen. —— Dtelrfitnuftrieiti »Irellllfte gtatiS unb .reale. --------- Von aufgelöster Tischlerei Beste Gelegenheit für Brautpaare u. Möbel-käuier. Fünfhauser Möbelniederlage NI. Eisenhammer Wien XV, Mariahilferstrasse (neben der Löwendrogerie). Polltleite »Immereinrichtungen von 140 Br. oufiuävt?; KüAenttmlchtungen von 40 Str. aufiodt«: mobetne Studien, türlfl, von 70 ftv. auswkirt,: Echlas. und Speisezimmer von «HO ftr. aufwärts: Plitschblwa» von 00 iteinmt von 0 Kr.: Malta,en von 12 Str.: einzelne Möbel billig,t. «leinet Preiskatalog lür Provinz gtatlD. Srotzc» Möbelalbum lüt 00 Heller in Briefmarken franko. (Briefliche Bestellungen ftreita reell Wie bet persönlicher AuSwabl. ; flusufii ln alle Bezirke unb Balmböse frei. tttAuuu«« t Achten Sic genau auf meine Syinit(r *V <1 «fiteilig i fünfhauiee mobelnlederlege und meine Schnvmarte „Nondnltenr", welche al» Kennzeichen meine» richtigen «eschdst, wenn Sie nebige Echukmatke, Ftrma und Namen aus gelben Schilbern vor dem ®e|djo.fts« lokal leben. Herrn M. Eisenhammer. Wien. Da ich vorige» Jahr von Ihnen Möbel bestellte unb sehr zufrieden war, so ersuche Ich Sie freundlichst, auch sür meine Schwester Folgende» zu senden u. s. w. ... „ Kcfjtunglson ^ S o n t a f e I, IS. Mal 1915. Literatur. „Die Medizin für alle." Infolge des Ablebens ihres Gründers ist die Wiener populär-inedizinische Monatsschrift „Die Medizin für alle" in einen neuen Verlag überge-flanflen, der das Blatt wesentlich vernröhert und verbessert bat dabei aber für alle Beamten, II n t c t b e a in t e it unb Staatsangestellten aller Kategorien eine Mprozentige Herabsetzung des normalen Bezugspreises von 5> Är. auf nur 4 ftr. jährlich hat eintreten lassen. Der neue Verlag dieses Organs sür medizinische Volksaufklärung (Wien 5,0) schickt jedermann auf Wunsch kostenfreie und unverbindliche Probenummern. V."1 . 1000 Mk. Belohnung..Mit diesem Mt^l ist soeben int Per-ratf der Buchhandlung Vorwärts, Berlin, ein Kriminalroman aus der Redet des bekannten Schriftstellers Hans Hayn erschienen. Der RoMan ist — wie alle Haynschen Romane unb Erzählungen — äuherst spannend, er hält den Leser von der ersten bis zur letzten Zeile in seinem Bann. Das Buch ist als 10. Band der so rasch populär ge-Ivücbcnen Bücherreihe Vorwärts-Bibliothek erschienen und kostet, gleich allen anderen Bänden dieser Serie, in Leinen gebunden nur 1 Mk. Die Vorwärts-Bibliothek, in bereit Nahmen nur Erzählungen und Romane veröffentlicht werden, eignet sich zur Lektüre für Erwachsene sowohl als für unsere Heranwachsende Jugend. Sie ist geeignet, dem leider noch in Arbeiterkreisen viel gelesenen Schund zu steuern. Da die Bände trotz £>cr würdigen Ausstattung nur 1 Mk. kosten — jeder Band ist völlig selbständig — werden diese auch sehr gern in solchen Fällen als Weihnachtsgeschenke Verwendung finden, in denen grofte Geldausgaben infolge der wirtschaftlichen Verhältnisse nicht möglich sind. Me Parteibuchhandlungen halten die Bände der Bor-Wärts-Bibliothek stets vorrätig und legen sic gern ohne Kaufverpflichtung vor. mänurr, Kassiere unb! Kolporteure. Wir bringen hiemit in Erinnerung, daß mit !: 1. Jänner die mit dem Kalcnderankaus verbundene : ''cnsversicherung ins Leben tritt. Jeder Abnehmer, : der unser Jahrbuch gelaust und bar bezahlt hat, : erhält ohne jede Formalität bei einer Berunglückung | j im Asenbahndienst, die den Tod im Kalenderjahr ziir Folge hat, 200 Kronen ausgezahlt. Tie einzige :: Bedingung, die daran geknüpft wird, ist die v o l l-stäudifle Bezahlung des Jahrbuches mit 1. Jänner 1914. Derjenige, welcher diesen Betrag nicht bar erlegt hat. würde bei einer Verunglückung ; j leer auögehen. Wir ersuchen daher unsere Kol- : porteure, bei jeder sich darbietenden Gelegenheit zu sorgen, dies den KalenderkSusern mitzuteilen, damit :: nicht der eine oder andere Genosse durch Selbstverschulden um seine Prämie gebracht wird. Die | r Genossen Kassiere werden daher ersucht, nur iene :: % Polizzen einzusenden, für welche der ganze Kalender- : % betrag erlegt wurde. ES ergeht an die Genossen : » Kassiere das dringende Ersuchen, die einkassierten \\ | Gelder sofort mitsamt der dazugehörigen Polizze ; j * an die Administration einzusenden. :; Gleichzeitig geben wir bekannt, daß der Deutsche : % Eisinbahnerkalender zur Gänze vergriffen ist und : r die bei uns einlaufenden Bestellungen nur nach : i Maßgabe der Retoursendungen effektuiert werden | können. Wir bitten daher die Besteller. Rekla- ; t Marionen zu unterlassen, und diejenigen Kolpor- ;; I teure, die noch unverkaufte Kalender am Lager ; | haben, uns dieselben so bald als möglich zurBer- :: | fügung zu stellen. | | De» Kalender»erlag. Tuntiiiiitttttttttttttttttttttttt...........................- Beste und reellste Bezugsquelle! Billige fdmeeloeifl K 8 —, budrt»rime K 9'6o, Dannen, geott K 8'—, 7 — unb «r—, Daune», weift K10 -, »ruftflanm K 18 -, Snlferftau« K14 -.«on 6 Kilo an franko. Fertig gefüllte Betten au» biditf&bigem toten, blauen, gelben ober weihen Nanking: I Indietit jltka 180 120 cm groß, (am 8 ftovfbolftmi. diese zirka 80/60 cm grob, genügend gefüllt mit neuen grauen, batterbaften Sebertt. K 18—, »nlttbounen K so -, »atmen K 81—, Tuchent allein «ts —. 14— unb 16-, *o»l«>omer allein K s -, » sound K4-, Inchent. jirtn 180/140 cm groß, K 19 —, 18'- unb 20.—. Stonfeolfier, zirka M'TO cm gtoi, K 4'50. 6'- unb 5'60, Unterbett,zirka 180/116cm groß. E l#-, 15'— unb 18 — serjenbetjegen Nachnniime, Setpaaung gtat», von K 10 — an franko Josef Blahut in Desohenitz Nr. 109 (Behmerwild). MchtpaNende« umgelanscht ober Geld zurück. — verlangen Sie ble nnSfilbrliche illustrierte Preisliste gratis enb franko. Seite 12 Wien, Dienstag «Der Streittt Tuchfabrik: Mumpolec (Böhmen) J| Destellet euch jeder filt eure Kamille ein Paket feister» freier Neste, enthaltend: Prima Kanevas für Bettüberzüge, starken kbemdenoxsord, Zcsir sür Hemden und Kleider, Blaudruck, Blusen- und Kleiderstoffe, Leinwand :c. Alles in Prima Qualität. 40 Meter um 16 Kr.. beste Sorte 40 Meter um 18 Str. per Nachnahme. Die Länge der Neste beträgt von 4 bis zu 14 Metern und fann jeder Rest bestens verwendet werden. Für Wiederverkäufer glänzender Verdienst. Mit Parteigrub Leopold Elicf, Handweber » in Nachod Nr. 17, Böhmer. Müglicd der politischen Ortü» und Fachorganisation» I ■ ■ fltnisfnmen-Spnich: Wer einmal Blaimsclieins „Unikum“- Margarine verwendet — verwendet immer wieder nur Blaimscheins „ Unikum “-Margarine. ■ B m B ■ ■ ■ B B a a a a Billige Siettfedern Lx? und Faunen 1 KHo B^»oe geschlissene K . bessere K c'4U, naiowonse nrima K 2*80, wollte K 4 —. prima daunenweiche K 6'—, hoohprlma K 7 —, 6'— und 0*60. Daunen, graue K 6'—. 7 —. weine prima K 10'—, Bruit-Haum K 12*—, von 5 Kilo an franko. Fertig gefüllte Betten SSI nlKhtfif llltWtm aii klana« Iiah a Ja« — k.l.li atu dlebtfädlgcm roteu, blauen, gelben oder welssen Inlett (Nanking), I Tuohenl ca. 190 cm lang, 120 cm breit, samt 2 Kopfpolstern, jeder ca. 80 cm lang, 60 cm breit, genügend gefüllt mit neuen grauen, .flaumigen und dauerhaften Bettteder» K lß'—, Halb-sausen K 20'—. Daanentedem K 24'—. Einzelne Tuohente K 10'-, 12"—. 14‘— 10'—. Einzelne Kopfpoliter K II'—, ti'Su, 4 —, Tuohente 200X140 cm gross K 13'-, 16'—. 18'-, 20 —, Kopfpoliter 00X70 cm 5E08* 4"6u, 6'—, 6'BO. Untertuohente aus bestem Bottgradei 180X116 cm groee K 13*— und K 15'— versendet von K 10'— an franko gegen Nachnahme oder Vorauszahlung Max Berger in Deschenitz Hr. 249/4, Böhmerwold Keti Melke, ee Umtauioh erlaubt oder Geld rückeratattet wird. Reichhaltige illustrierte Preisliste aller Bettwaren gratis. bbbbbbbbbbbbhbbbbbbbbbbbbi Jeder Bahnbeamte Jeder Bahnbedienstete benötigt Photographien für Legitimationen Brautaufnahmen Kinderaufnahmen Familienbilder 1EO/ Dffhfftt oon unseren festen Pro'sen erholten olle Elsenbahnbeamlen, LJ 10 nUUULI Elsenbahnbediensteten und deren Angehörige durch die Photographie-Unternehmung Ci fl DgRAmg Wien II, An der Marlenbriicke oPlg|a Dlal^l vis-ä-vlsderRotenturmstr. Telephon22.161 EiIInIam e ■- BezirkSGoldsthmledgain 4 ----------- NH. III. Bezirk, Landstrasse Hauptslrasse 21 • XVSS. Bezirk, Hernalser Hauptstrasse 17 Selchst« Schinken, hauSgeseicht, krischen Sveck ohne Schwarte, Seichwurfte, frische» Schweinefleisch, Geflügel versendet billigst I. Jeglitsch in 5tr uichsfcld (Untersteier). — PreiSbintter franko. IflCtt Uhren, Gold, Silber-itnb optische Waren gegen mastige Monatsraten in bekannt guter Qualität und billi, ------ Preisen liefert - Franz M\ lssrPorthanS für Uhren and toolbloeteit Krems in Böhmen Jllnfteicrte PretSknranto auf Verlange» gratis uud franko. Vertreter fn gröfteren Stationen werden noch gesucht. Bie Folie 1b Balkan - Krieses ist die Exportstockune. Um auch weiter die Fabrie voll beschäftigen ru können, offeriere tief unterm Wert: 1 Stfick gnten Hemdenchiffon, 82 cm breit, 20 m lang............K 1 Stück feinste Wäschewebe, woiss, 82 cm breit, 20 m lang ...Kl I*— 1 Stück kernig. Bettuch-leinen, mit bestem Flachs gewebt, 150 cm breit, 14 m lang.........K 16*80 1 Dutzend schwere, reinleinen Damasthandtflcher, 60X11° cm gross K 9*50 Dieselben 54 X 126 cm gross.........K 12*80 40 m sortierte Reste in Oxford, Zephir, Bettzeug, Waschstoffe etc., waschechte, 3 bis 12 m lange Koste K IS*—, dieselben Reste, aber extrafeinst, 40 m . . . . . . K 20*— 40 m Reste feiner, gebleichter Webe, für beste Wäsche, in 3 bis 4 Resten K 22*- 1 Stück gutes Bettzeug, 78 cm breit, rot oder blau. 23 m hng K 10*— 1 Dutzend Taschentücher aus weis.iem Batist, mit Hohlsaum . . . K 3*50 1 Tischtuch aus feinstem Reinleinen-Damast, 145 cm* K 2*80 Per Nachnahme. Rücksendung gestattet 46]lhr. Firmaweltruf verbürgt Güte Leinenfabrik n. mech. Weberei JOS. KRAUS HacM «ll Prachtmusterbuch über 1000 Muster jeder Art feiner Webwaren für Hausund Ausstattungswäsche kostenlos Violinen und sämtliche Musikinstrumente unter Garantie für vollen Preiswert bei Anton Schrötter in Gostengrün Bei GraSlitz, Böhme». Nichtpassende» zurück. Preisliste gratis. Bitte überzeuge» Eie sich! Statt 18 Nr. nur # Nr. Prachtvolle 81c« montoir amerik. I4kar. Moldin. Derreu-Uhr mit 1 starken Kapseln und «nkerwerk.auf Steinen lausend, genan gehend, samt eleg. Kette und Etui. 8 Jahre :. Unter Garantie. Gegen Nachnahme, unter Versand Mich, ldorowio, Krakau Dietelgasse 01 dB. Achtung! Wollen Sie einen garantiert echten, vorzüglichen Lissaner. Dalmatiner oder IstrlanerWeln haben, so belieben sieb mittels einer Korrespondenz-harte an die Firma B. Kandoll«, Pole zu wenden. Sie worden mit dem Preis und der Qualität nicht nur sehr zufrieden sein, sondern auch garantiert “ * bleiben. meine ständige Kunde I Bienen-Honig wird nach meinem Oa Berkahren durch “tt »derleichte Selbst« 5J jctcitung aus da» vollkommenste noch» gebildet. Hervorragende Anerkennungen I Selbstkosten ca. nur 36 n pro •„ Kilo. Verlangen Sie Eegen Einsendung von 20 h in Marken kg gteti». Mai Noa. Känlgl. Span. Hoflieferant Bodenjach a. E. 182 h mit jedem Cage werde» die Ansprüche grölier, die wa» an dea Kennen de» Blnnelnen »teilt. Nur mit gediegenen Kenntnissen kommt men heute vorwärts und be-■leht «iegreich den harten EempiiuBsDaiein. Bedienen Hi» «ich daher der Weltberühmten Selbst • Unter-riehtewerke „System Karnaelc-Heehfeld* eu Ihrer Weiterbildung. Orflndl Ausbildung rum Mee teer, Maschinisten, werk-melster, Betriebsingenieur, Werkzeag » Maschinenbauer, Maschlnenkonstrukteur, Ingenieur, Former u. tilcBer-melster. Oteßerel-Technlker, Baasebfosser n. Installateur, Knnstachloeser und Kunstschmied, Lokomotivheizer on«t - Führer, Eisenbahn-TeeluUker, Elektromonteur, Elektromechaniker, Eiektro-ehrmaeher, Elektroinstallateur, Elektroingenieur. Ausführliche Prospekte und eine «1 Selten starke Broschüre „Karnack-Hachfeld“ mit Probetafeln werden nui Verlangen jedem, kostenlos sngesandL Schailehn & Wollbriick W«»» XVU. Schwenderg. 59. 6lott Sfr. 60*- »ut Ät. 6.- ! Gelegen.jeitSkaus! ausgeschriebene neue Pro blemc 1 öaen ? Hohe Geld- und Ehrenpreise. Kostenlos durch Heb. Alex & Co., Brüssel, 1)90. Avenue. Jean Stobbaerts. Auslandporto. garantiert cditütnti-topenhaar seidenhaariger, braungrau, voller Bart, mit rracht« vollem Reis, IG Zentimeter Haar,änge. samt ckltsiibcrhül'e m.Hirsch, grandl, Ring und Schraube zusammen nur Kr. 6'-. nar wie Reif garantiert natur,»cht. cltene Gelegenheit! Versend t per Nachnahme Kemrvartblnker genißjel Wien IX, Nußdorferstrastc 68 6315, Von Versatzämtern Elegante Anzüge von K 14'—, Sport-uni Tourlstenanzllgo K 16'—. (lode-Ueberzleher K10'—, Salon-, Frook- und Smookleganzsg K 20'— feine Herrenhemde», Unterhosen K l'lo, Oomen-hemden, Konetten, Hosen K 1'50, Bett, wäsohe K 4'fO, LelntOoher K 1'30, Vor-hlngeK2'20ete., alles erstaunlich billig. Auen Kleldorlelhsnilalt. per Anzug K 2"—. Zahlungsorlelohterung wird gewährt. Einzig In Wien nur bei Ooldeteln, Kalaeretraeae 40: Masserjucht Nierenleiden. »er,belck,werden Blakenkatartb. Sand und (Kries Zuckerkrankheit, geschwollene Aiissi beseitigt man raich durch Dr. Hovlllei Herz- und Wallerluditstee. Pres» 4 Kronen, s Pakete 10 Kronen Alleiniger Versand: Stidtapetheke Pfaffonhofen a. d. Ilm U (Bauern). OLLA-GÜMMI beste existierende Marke für Herren und f Damen, per Dutzend 4, 6, 8 und 10 Kronen. i Jfetthcit für yerren dauernd zu gebrao-elien, per Stück 2 und 4 Kronen. Frauenschutz, jahrelang haltbar, per Stück L, 6 und 10 Kronen. Preisliste der neuesten Schutzmittel, verschlossen. gegen 20 U* Marke. I. GRÜNER Wien V/2, Schönbrunnerstr. 141 /E. Adresse aofkebee. es wird Sie nie reuon. für Herren- uud Damenkleider zu billigsten Fabrikspreisen kauft man am besten bei Etzler & Dostal, Brünn •ehwedengoeoe Hr. 183. Lieferanten dea Lehrorbundoa und Staatebeamten Vereines. Durch direkten Stoffolnkanl vom Fabriksplatz erspart der Private viel Gold. — Nur frische, moderne Ware in allen Preislagen — Auch d. kleinste Maas wird geschnitten. Reichhaltige Musterkollektion poetfrei nur Ansicht. £?tmuegtbet Josef Tomschik. — Verantwortlicher ttteoatteut Franz «ill. — Druck- nnd «erlagSanstalt „Vorwärts- Swovoda * Wien, V., Rechte Wien,eil« 97.