'------—_^43 ^—------- Freytag den 28. October 1825.- An Illvrrens Berge. '<3on netto. <^ie ihr euch himmelan so hoch ergießet, Und aus den Gb'nen riesenhaft erhebt, Um deren Haupt der Wolken,Kranz sich webt',. Illyri«ns Verg e, seyd ihr mir gegrüßet! Vom tausendfachen Danke überfließet Der Vögel »Schaar, die euch in Arme« lebt,. Die Heerde, der ihr euren Vuseu gebt, Dal Blümchen, das in euren Locken sprießet. De» Marmors-Felsen liegen tief verborgen, Metalle mancher Art in euch versteckt, An eurem Fuße reifet ohne Sorgen,, Die Traube, die das Herz zur Freude weckt,. Und spielend eilen Bäche aus den Schluchten, Mein Krain mit ihren Wellen zu befruchtend Nabniggi. Trau, Schau, Wem? (Veschluß.), Sobald die Lllft von diesen Gästen gereinigt war,, ließ der Landrichter Iacob> der den ganzen Tag,im tief^ sten Trübsinn in seinem Verschluß gesessen, und weder Speise noch Trank angenommen hatte, und Nickele, die in einen ziemlich anständigen schwarzen Mantel,, den ihr die Landrichterinn geschickt hatte, gehüllt war, in dieGe< richtsstube kommen. Er hatte seinen Actuar am Morgen schon in einem Geschäfte verschickt, das ihn wenigstens vier und zwa«zig Stunden außer dem Hause hielt, und August,, als graduirtem Doctor der Rechte, das Protocoll übertragen. Der Landrichter fragte den jungenMann, deft s,n> zerstörte Gestalt den Zustand seiner Seele, in den letzten vier und zwanzig Stunden, verrieth, ob er nun geneigt sey die Wahrheit zu sagen? — Jacob warf einen traurigen Blick auf seine Mitschuldige, und antwortete: »was diese geffern aussagn,. werde ich nie widersprechen."— »Jacob, nahm Nicke jetzt lebhaft und tief bewegt dasWort, du brauchstDich nicht für mich zu opfern, ich glaube,, der Herr Landrichter weiß die ganze Wahr-h«it, denn ich habe dergnädigen Frau Alles gesagt." — Gott sey Dank, rief der junge Mann, und sein Gesicht war verklärt-, Gott! sey Dank,-und er faltete bethend die Hände, nun mag kommen, wae da will, so kann ich dich doch liebhaben. Herr Landrichter, wir wollen rechtlich und fromm in Brasilien leben, lassen Sie uns nun los!" — Es war dem Landrichter sehr schwer, dem armen beschränkten Menschen die Unstatthaftigleit seines Planes begveisiich zu machen. Gegen ihn war keine Anzeige, keine. Klage; der alte Eisenmeister in N». hatte bey der Anzeige von Nickeles Flucht seinen Sohn noch nicht ve,«l mißt, und wie er die folgenden Tage nicht wieder erschien, hütbete er sich wohl, einen Verdacht gegen ihn zu erregen, sondern benutzte eben einfallende Feyertage, um von einem Besuch bey Freunden auf dem Lende, den er sollt« gemacht haben, zu sprechen. Jacob konnte also rom Gericht verabschiedet werden. Er mußte seines «enschtnfr«lind1ichtn Richters ZltrebenGehör gegeben ha. ben, denn nach ein Paar Tagen sah m^n ihn sein« Schule in N. wieder eröffnen, und psiichtmäßiger als je. Mahls fortsetzen.— AberRlckelel — Sie war nichlalt die, aus dem Geckenthurm entsprungene Diebshehlerinn aufgefangen worden, sondern aufPrivalblfehl ter Po« lizey als entsprungenes Münbi! des Herru Doctor Lang< naß von den Gensdarmen dem Herrn Landrichter inI.. zur Aufbewahrung übergeben; dieser Vormund aber hatte am heutigen Tage sein Mündel besucht, hatte sie al< Braut des jungen Amtsraths anerkannt, und mit seiner Bewilligung in Mindelheim zin ückgelassen. Diefürdai Mündel gehalcene Person, welche einig, Dienstabschiede von adelichen Herrschaften vorzeigen konnte, und die Familie nannte und aufzeichnen ließ, bei) der sie im El» saß eine Versorgung suchen wollce, wurde also ve.rab< schiedet, und soll, reichlich auö Nanettens Koffern und der Landrichterinn Cass< beschentl/ durch einen Weg» weiser auf Nebenpfaden abgeführt worden seyn. Nun waren alle Wolken an N/.,„eltens Freudenhim, »nel aufgelöst. Niemand lernte sie kennen, der »uchtden Ältern deS Brautpaares Glück gewünscht hätce^ ja die strengsten Sittenrichterinnen der Umgegend , denen doch so etwas „vom Davonlaufen" und „mit dem jungen Herrn ankommen" zu Ohren gekommen war, ließen slch von ihrer Demuth und F.larh/itentwaffnen. Doch lange konnte diese Herrlichkeit nicht dauern, denn Aug>:st's Nrlaub war kurz, und er wünschte selbst sein Haus in Heyna zum Empfang seiner jungen Gattinn zu bereiten. Er ließ sie in den Armen seiner Ältern zurück, sie haite Vater und Mutter wiedergefunden — beyde Liedende erkannten, daß dieses ihre Trennung versüßte. Noch ein ängstlicher Augenblick war Nanetten be stimmt. WenigeTage, nachdem Rickele in die weite Welt hinausgegangen war, kamen Gensdarmen und legten wieder den schicksalsvollen blumichten Überrock sammt scharlachnen Shawl und cen bunten Wimpel vordem kandrichler nieder. „Dem Signalement nach, war ihre Aussage, müßt« die Person , welche diese Kleidung ge« tragen, die aus dem Geckenthurm in N. entsprungen« Rickele gewesen seyn, aber sie der Mündel ihrem Leben ein Ende gemacht haben, indem gegenwärtige Kleidungs» stücke diesen Fluß hinabschwimmend bey Kemnath auf-gef«ngen wo>del: seyen, und mit des Herrn Ländlich« terS Erlaubniß der Pol-ijey in N. überbracht werden sollten." — Dort mögen sie »vohl nochvorzusindenseyn ; Jacob aber ist nicht mehr daselbst vorhanden , denn ein Jahr, nachdem August sein kindliches Weibchen in sei« Haui eiligefüdvt harie, ließ er ols Gehülfen des sieb-jigjährig-en Schulmeistert im Haupcort der Grafschaft, diesen wackern Schulregenten aus der ehemahligen Reichsstadt kommen; Jacob brachte eine Frau mit, die als ein Musi-r häuslicher Sicce, der üi?schicklichtei't«nd des Fleißet geschaht warb; beyde schiene«! der Herrnh»' ter«Seclt geileigl, da sie ihnen aber durch lhre streng« Form uiu,-Kr^fl zu« Guten , keiiuswegs Selbst - «nd Beklhcungi-Sucht zu geben schien, übersah Patron, Amlirath und Gemeine diese Eigenheit, und wenn A»« gust mit seiner N,anette Abends, b^'y ihren Spaziergan» gen, die beyden ehrbaren Leut<, von den Schulkindern jubelnd umgeben, vor dem Schulhaus sitzen sahen, blick« ten sie sich bedeutend an, und August sagte einst z» ftinem Wejbe: „Die Mutter hatte Necht: es ist mehr Freude über einen Sünd len l5o« Arbeiter täglich an 70,000 Pud Sand abj ein erwachsenerArbeiter trhält dort täglich 46, und ein Knabe 5o Kopeke». Seit der Entdeckung des Goldsandes r>chen fast alle andere Erwerbzmeige auf dem Ural; sogar das Bere. sow'sche Bergwerk ist vorlassen, und beynahe alle Schach» ten siehl» unter Wasser. Wäre der Goldsand übrigens nicht eotdeckc worden, so hätten in kurzer Zeit die meisten Hnclenwl'ike i>n Ural,aus Mangel an Hol;, einge« siellc werden muffen , da an vielen Stellen der Wald so ausgehailei» worden ist, daß wohl Lo Jahre darauf ver« gehrn rönnen, bis er zumVerkohlen wieder tauglich wird. Eist seic 1622 hat der Ural'sche Goldsand einige Wichtigkeit bekommen. Die Entdeckung, obgleich alt, hatte vorher nie Waschversuche veranlaßt, ui'd folglich nur unbedeutende Resultate geliefert. Im obigen Jahre aber lieferte der Ural dem hiesigen Berg - Departement 20 Pud ans Sand gewonnene», Goldes. Da nun bis dahin der jährliche Ertrag sämmtlicher Reichs. Goldminen niemahls 4»Pud überstiegen hatte, so erregte diese plötzliche Vermehrung um die Hälfte grosie Aufmerksamkeit. Im Frühjahre iä23 wurde auf höheren Befehl eine Berg-Commission, unter Vorsitz des Senators Soymonoff und Hrn Professor Fuchs aus Casan (Mitglied der Commission),ernannt,welche den ganzen Sommer »823 mit Untersuchung des östlichen Urals hin» brachten. Das Nesulcat derNachforschungen dieser bey. den Herren war die höchst wichtige Entdeckung, daß der Goldsand nicht,ivie man's geglaubt hatte, das Localpro-duct einig« Ural-Gewässer sey, sond-ern sich über eine an looo Werst« lange Strecke-am östlichen AbHange des Gebirges verbreitet, und, daß die ganze Masse von ver» witterten Gebirgstrümmern, womit dieOberfläche dieses Strich« bedeckt ist, bis auf eine gewisse Tiese, überall mehr oder weniger, mit Goldtheilen geschwängert sey. Der Ausdruck „Goldsand" ist daher auch nicht richtig , da das Gold sich noch häusiger in verwittertem Granit, Quarz, Schärl und Schiefer, als in Sand. und Thon« Lagen antrifft; auch scheinen die verwitterten Quarz. Schichten die allerreichhaltigsten zu seyn; man findet da das Gold häufig in Klumpen von mehreren Solot-nil l»nd sogar mehreren Pfunden. Der Ertrag der Goldsand .Waschwerke nimmt erstaunlich zu. Im Jahre 1826 lieferten alle Werke 114 Pud Gold / wovon beynahe die Hälft, Privaten gehörte. DaS erste dießjährige Semester (1824) hat g5 Pud Gold geli«ftrt, und man erwartet, das zweyte werde wenigstens das? Doppelte, bringen, da die Iahrszeit eine Heynahe doppelteWaschzeit erlaubt. Folglich hatte man gewonnen :-Im Iahr iL2, . . . 20 Pud 1 „ ,, 1623 . . . "4 >, > 420 Pud., „ „ 1824 . - circa 286 „ ^ Werth circa 21 Millionen Rubel in Banc, Assignationen., Noch auffallender als das Quantum ist die Wohlfeilheit der Production dieses Waschgoldes. In den russischen Bergwerken kommt der Sololnik im Durchschnitte auf li Rubel oder 65 Procent zustehen. Bis vorigen, Sommer (1624) kam derselbe in den Gold-Waschwerken auf 4 Nubel oder I7 Procent zu stehen. Seitdem sind die Kosten , theils durch Auffindung und Benutzung reiche, len Sandes, theils durch Verbesserung und Vereinfa, chung des Waschprocesses so sehr vermindert worden,, daß man jetzt den Solotnik für 6 Kopeken oder zu 6 Procent^ gewinnt. Die südamerikanischen Goldbergwer» ke haben zu keiner 3eit so wohlfeil geliefert.. Na chtrag. In den Kronbergwerken von Slatous« towsk/ belegen im Orenburg'schen Gouvernement, im Troizkischen Kreise, sind vom 12. biszum 19. des ver« fiossenen Aprils 9, Stücke gediegenen Goldes gefunden worden, an Gewicht 16 Pf. Li.Sol., c) Pf. 76Sol.,, 7 Pf. 12 Sok, 5 Pf. 9 Sol., 4 Pf, 38 Sol.,, 4Pft 20 Sol., 3 Pf. 86 Sol., 2 Pf. ,3 Sol. Das Gesammt. gewicht betragt 1 Pud »6 Pf. 3 Sol.—D-iese Stücke gediegenen Goldes sind gewbnnen worden, in derZare» woalexandrowkischen Erzgrube,, welche bekanntlich Ski kaiserk Majestät am 23. September 162^,, mit Aller, höchstseiner Gegenwart beehrten^ Außer. dem> zweyten Stücke sin> alle übrigen in einem neuen Einschnitte ge» funden, dem Haupteinschnitt zum Norden liegend, und in einer Entfernung ron etwa loFaden von demsellxett, auf dem, Abt/ange des Hügels, in einer Tiefe von 6 bis 8 Werschok unter der schwarzen Erde, in einem Eisen» thon von gelbbrauner Farbe. Das zweyte Stück ist in der Erde des Haupteinschnittes gewomien worden ,. ungefähr i5 Faden mittäglich von dem Orte, >vo Se. kaiserl. Majestät geruhet haben, selbst Hand anzulegen;, es befand sich in einem^ zerstörten Serpentinsteine, in einer Tiefe^ von i ,^2 Arschin von der Oberfläche mtter einer Lazs von schwarzer Erde und Sandthon.. Das' erste voln den besagten Stücken verdient eine besondere Aufmerksamkeit wegen der^ Schönheit, Größe' und^ des Gewichts., Es ist einzig in ganz.Rußland. Dai zweyte» und siebente Stück, beweisen, deutlich die Erzeu» gung des Goldes/ nicht durch Feuer,, sondern auf dem nasstnWege (nichtvulkanisch, sondern »eptumsch.) Denn im, ersten F>,lle müßten, die Quarzcrystalle ihr Crystall-wasser verlieren und zerstört werden. Das sechöte Stück tragt ein Merkzeichen der,Spalte eines Steines, in welchem das Gold befindlich war, und welcher durch die Länge der Zeit oder durch eine andere Gewalt zerstört worden ist-. — Di< übrigen Stücke sind ebenfalls wegen ihrer Schönheit, S,lt,»heit und ihres Gewichtes merk« würdig. — Das erst« Stück, an Gewicht 16 Pfund 61 Solocnik, hat^ der Finanzminister Sr. Majestät dem Kaiser, als eine Seltenheit, »icht bloß in Mußland, sondere in> ganz,Euro.pa , zuzustellen das Glück gehabt. W a l ter Sc 0 t t°. Der eb7<)8 heirathete er Miß Carpenter, und bekam-»606 ein Staatsamt als prin-cisial ^ierli os lllc. 3es8ion ns 8cotl«nll; früher war er schon Llll^issDep'it/ as l,l,e dount/ ofselliirlc geworden. Diese 'Amter waren «»intraglich, und gewährten ihm überließ Zeit, den Musen zu huldigen. Gedrl'ckt hey Ignaz Aloys Edlen von Klein mayr.