-z ^ Mo. XX. WöchWtlicher Auszug von Z e'i O A n g e n. L aybach den i^m May 1783. Der furchtsame Nachbar. An meines Nachbars Haus hab' ich nicht gerne Fenster, Man sieht bey Tag und Nacht die fürchterlichsten G'spenster- Narlstadt den Zten Ma?. AAider alles vermuthen hatten wir ?^ das Glück, Seine Majest. den km,er den zten dies um i Uhr Nachmittags mit Sr. Enell. den Herren BencralKolloredo u.Zchentner,in unserer Stadt zu sehen, Höchstdieselbe '.uegen m den krainerischen Gasthofe be!)mAdler ab Gegen 4 Uhr besuchten Se. Maj. zu Fuß die Kriegskanzlei), Pulvermagazin, dasMilttacspital u. «.endlich lteßenSie sich amPlatze der Festung mit den Vestungskommen-^"" G^.'^ Gmlay und anderen km^n O^"/ begleitet dem ftoblo-kenden Bolke sehen,und giengen her- nach nach dem Gasthofe ab. Folgen-den Tags wohnten Se. Majest. dem Hochamte in derKirche derPP.Fran-ziskanern bey: nachher besichtigten Höchstdieselbe die Aufsenwerker der Vestung , wo Ihnen zween muntere Knaben von den kroatischen Gränzen aufstoffeten. Seine Majestät der Kaiser fragte sie selbst, wer sie waren? wir sindNormalisten war die hurtige Antwort. Was wird ans ^euch werden ? Soldaten werden wir/ wie unsre Vater. Aber nicht gern. Ja ! gern: von Herzen gern. Das gefiel dcm Kaiser sehr also, daß Er je-.denz Dukaten schenkte/ und sie qehn ließ ließ. Nachmittag nacb 3 Uhr suhM Sie wieder weg nach B^ilow die ersten Pfststüzisti n)M^e imVai^^ vitzisclxH OchloßeHbetliachtete,.! itt^ gegen gleich nach 3 Uhr morgens nach Fiume oder Zeng weiter abgefahren sind. Den 9ten sollen,.Se. M. wieder zurück zu uns kommen, was ich auch sicher glaube, weil Ihnen heute einige von unsren Offizieren schon entgegen gefahren sind. Aamnlieck. Nach den Nachrichten von der'tür-kischcn Gränze sollen in dasigen Provinzen die Kriegsanstalten wieder von neuem angefangen haben,welches vermuthen läßt,daß dicSacken derPfor-et mit dem Wiener undPetersburger Hofe noch nicht gänzlich beygelegt sind. .^, "Warschau. Es ist zuverläßig, daß die Turkenj bisher auf alle mögliche Weise einem! Bruche mit Rußland auszuweichen suchten, und sich immer Hofnung machten, daß dieMinisterihresGroß-herrn noch Mittel finden würden, den Frieden mit dem Petersburgerhofe / durch Ausgleichung der von demselben vorgelegten Punkte, für die Zukunft aufs neue zu befestigen. Allein es kommen jetzt wiederholteNachrich-richten von der Gränze, die uns den Schlag für so gewiß, als schon ge-schehen,verkündigcn; es seye nun, daß die Pforte dieForderungenNußlande entweder zu hart findet, oder daß sie > einige derselben aus Furcht vor dcm Volke, welches vermuthlich aufgshszt wird/ nicht billigen darf. 1 H.Ml^ Verlm. ^ ^ > Dl« lettere Messe zu Frankfurt an l der Oder ist ungemein gut ausgefällten' ; besonders sind die Landestücher und andere gemeine Wollenwaaren stark aufgzkauft worden,und alle, wie lftan sagt, nach Mrdamerika bestickt. Briefe ans Kurland melden, daß russische Truppen in diesem Herzogthmn eingerückt wären/ und man eine Veränderung mit diesem Lande vermuthe. Schlesische Gränze. Es gehen Nachrichten ein, daß an der Gränze von Iägerndorf, Trop-pau, Bielitz bis Iohannisberg ansehnliche Magazine kaiserl. Seits errichtet werden, und es will verlauten/ daß alle an diesen Gränzen stehende Invaliden abgelöset, und dagegenHu-saren hingestellt werden sollen. Aus Badern. Man spricht hier viel von Kriegst, rüstungen. DicInfanterieregimenter sollen bis auf 120a Mann vermehret, und, die Kavallerieregimenter auf den alten Fuß, das ist, bis zu 800 Mann gebracht werden. In welcher Absicht diese Vermehrungen vorgenommen werden, wird die Zeit lehreu. Frankfurt. Unter der Aufschrift meldct dicLeid-ner franz. Zeitung :"Es sey von Wien ein ungarischer Noble Gardist nach Floren) abgeschickt worden , um die Nachricht, dahin zu überbringen, daß das Kapitel zu Passau den Prinzen Karl Ludwig Johann, dritten Sohn des Großherzogs von Toskana und ^welcher 1771» gcbohren , zum Fürst- bi- bischof erw 'btt babc, u. s. w. — Unmittelbare Berichte von Wien wissen von dieser Neuigkeit zur Zeit noch nichts. Eine Nachricht ausPresburg sagt/ der ins Elend verwiesene (und in verschiedenen Zeitungen strangulirte)Ho-spodar derWaUachey Vpßlandi werde nächstens in seinem Fürstenthume wieder erwartet/ einer seiner beyden Prinzen werde in kaif. Kriegsdienste treten, der Vater aber durchVerwen-dung Rußlands die Regierung neuerdings übernehmen/ welches/ im Fall es gegründet/ wieder em neuer Be-weiß wäre/daß diePforte eillemBru-che auf alleWeist auszuweichen sucht. — DerErlangerzeitungsschreiber hat erst kürzlich die neuen Kanonen/ in der Türkei), probieren gehört. — Lauter Kontra und Rekontra ! Die Wahl eines neuen Fürstbischofs von Paffau ist auf den i2ten May festgesetzt. Die Nevenüen dieses Stiftes belaufen sich weit über 8OQOO Thi. Dem bischöfl. paffauisch^ Konsistorio zu Wien ist, wie verlautet/ vergönnt worden/ scine Sitzunge noch bis zum December fortzusetzen. Paris. .Es ist hier Befehl gegeben worden/ kcme andere zu Rekruten anzunehmen, als solche/ die zwischen 24 bis Z6Iahr alt sind. Aus Konstantinopel melden Bric-fe,daß derGroßherr allen katholischen Armenianern, die der neue schismati sche armenischePatriarch insGefäng. mh gesetzt hatte, die Freyheit wiede' gegeben und im ganzenReich befohlel. ^habe, daß Niemand, ulw besonders die Römischkatholischen nicht, wegen seinerNeligion/ gedrückt werden solle. Neapel. Des durchl. Erzherzogs Maximilian kön.Hoheit kamen inGesellschaft I. I. K. K. M. M. am 24. März zu Portici und am 2yten allhier an; am 2ten April wollen Sc-kön-Hoheit bereits wieder über Rom zurückreisen, allwo sich Dieselben 4 oder s Tage lang aufzuhalten gedenken. Eben daher vernimmt man,daß der Erzbischof von Reggio alles Kirchen-aerathe verkauft hat, und davon alle Armen, die zu Ihme häufig ihre Zu-fiucht'nehmen/ mit Speise und Trank versieht; er wohnt auf offenem Felde unter einer gemeinen Holzhütte. Der ftanzösis. Gesandte am Wie-nerhoft/ Baron von Breteul/ paßirte Konstadt den 15. dieses, und setzte seine Reise über Zweybrücken nach Paris fort. Ihro Durchl. die hochseel. Frau Marggrafin von Baden, waren erst den iten April um IhrerGcsund-heit willen nachParis gcrcißt/ und da Sie am 6ten diefts aus der Komedie giengen/ traf Sie der Schlag. Die ftanzös Kölnerzeitung bringt über Genua die Nachricht aus Frankreich, daß auch in diesem Königreiche der Jesuitenorden wieder aufzuleben Hoffnung habe. Schon sollen einigen Gliedern desselben 2 Kollegia zu Erziehung der Jugend vcrwilligt seyn. Nach wiederholten Nachrichten sckeint es sich zu bcstattigen, daß Sc. kuhrfürstl. Durchlaucht von Pfalzbayern gesonnen seyen, nach Pisa in das das Vaad m gehen. Von Pift wollen Höchstdieselben na h Neapel und dann nach Rom gehen. Todtenverzeichniß. Nro. 48. auf der Polana, den sten May, dem Georg Bettina, s. S. alt 3 Jahr. Nro. 66. auf der Polana, den s. Elisadetha Zörerin, all 91 Jahr. Nro. 23. auf der Borstadt, den 6. Anton Philippitsch, alt 50 Jahr. Nro. 2^. hinter der Mauer, den 6. demHrn.MichaelLutz, bürgl.Schneider, s. T. alt 5 viertel Jahr. Nro.279.amPlatz, den?.der wohl-gebohrne Herr Wolfgang Freyherr v. Erberg :c. alt 69 Jahr. Nro. 12s. in derKothgasse, den 9. Gerdraut Lesenin/ alt 52 Jahr. Nro. 149. am alten Markt, den 9. dem Hrn. LorenzSchuproutz/ Wirth, s. S. alt 6 Tag. Nro. 241. im Bürgerspital, den 9. Georg Supantschitsch, alt 70 Jahr. Nro. 69. hintern Schloßberg, den 9. dem Martin Gotscheber, s.S. 4I. Nro. 67. in Krakau, den io. Michael Marot, alt ZO Jahr. Nro. 31. vor dem deutschen Thor, Gcorg Iugs, alt 52Jahr. Nro. 109. am alten Markt, den n. dem Hrn.AloysRa^b, bürgcrl.Buch-binder, s. T- alt 3 Jahr. ' Nro. 188. am Platz, den n.die wohlgeb. Fräule Marianna Freyin vonKostttl:c.alt64Iahr. Nro. 56. in der Kapuzinergaffe, den 12. Herr Friederich Kastellitz, k. k. Bankalbeamter, alt 29 Jahr. Von iten bis zNen Ianer i?83rä. Semmel ^ — 6 Schorschiyentaig. Das Label pr. 3 Batzen 3 19 Das Label pr. 2 Batzen 2 13 Das Labet pr. 1 Batzen 1 n Ablaß-oder Machungstaig 1 Labcl pr. ic> Sold - 24 1 Label pr. 5 Sold - 1 3 Gedruckt in der Kleinmayrischen Buchdruckerey , log. im Gersomschen Hause Nro. ic>. in der Kapuzinergaffe.