^lr^185.________________ Freitag, 21. Juli 18»3.____________ 112. Jahrgang. Mlmcher Zeitung. ^n.A."."«"""!'"^: Vlt Postverfendnna: ganzjährig fi. !5. halbjährig fi. ? «>. Im «°mpt°«i: ^ D«e «Llllbachei Zettung, «schsint «glich. m<» »«»nähme der Sonn- und sselertage, D!e «b«<»»»r»t»,n " V"s >>^l. halbjährig st. 5. t.0. ssür die ZustcN»»« <>,« Hau« «anzjHhiig'fl. l. — Instrilo»«NtdNr: Für ^ befindet sich ilongrejlplutz Nr, l>, d!e «evncl<»u «ahnhofgasse Nr, lü, EpiechNunben der «ebacllo» lü«Kch vo« l'"n« Inserate bl» zu 4 Zeilen »5 li,, gl»here per Zelle N lr,: bel «fteren Wleberholuxgn! per Zeile 3 lr, I ^ b<« !U Uhr vormittag«. — Unfranlierte Vliese werben nicht angenommen und Villnu!cripte nicht zurüllgeftell!. Umtlicher Hheil. nm ^- ^- und t. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 14. Juli t>. I. dein Handelsmanne und Gemeinderathe in Görz Anton ,n. c> '" Anerkennung seines verdienstlichen Wirkens '"Interesse der Bequartierung der Landwehr das goldene Verdienstkreuz mit der Krone allergnädiqst zn verlelhen gernht. __________ Der Minister des kaiserlichen Hauses und des ,^ m 5" ^ die von dem leitenden k. und k. Consulate Zn «elgrad verfügte Bestellung des Advocate« Alexa nebm' i ^ ^' ""^ ^' ^onsularagenten in Schabaz ge- ln», ^.3manzminister hat die Steuerinspectoren Sa-wmon Berstl, Leopold Mentzel, Dr. Alexander für k ^," " ""b Zeno Penzzn Steuer-Oberinspettoren U oen Amtsbereich der k. k. Finauz-Landesdirection in '"len ernannt. Adi ^ Flnanzminister hat den Finanzprocuraturs« ^ luncten Johann Fabiani zum Secretär bei der mnanzprocuratur in Trieft ernannt. M' ^" Iustizminister hat den Hilfsämter-Directions-Puncten des mährisch - schlesischen Oberlandesgerichtes ^vyann Feigerle zum Hilfsämter-Director daselbst' Uichtamtlicher Hheil. Erinnerungen aus Friedrichsruhe. ^ ./kin Amerikaner, Herr Geo. W. Smakey, hat, wie "ens gemeldet, den Fürsten Bismarck besucht. . Die Ergebnisse dieses Besuches unterscheiden sich A Rancher Beziehung erheblich von der gewöhnlichen "»deute derartiger Unternehmungen. j H Der Besucher hatte das gute Glück, den Fürsten zwei ^ umden lang ununterbrochen über die interessantesten' "Mnstänoe plaudern zu hören. Der Fürst sprach Uusch. das er vollkommen beherrscht; «er wählte sich zün5 "^"e" Gegenstände, den einen that er mit einem «"noenden Satz ab. bei dem andern verweilte er; zu-und 3 '^"^ ^'" Gesicht und brannten seine Augen, un! ^"" ^"^ das Feuer aus, aber nur. um wieder lalter ^" aufzuflammen. Manchmal stahl sich ein in seine Augen und dann waren seine Worte schneidend wie Stahl.» Der Fürst machte kein Hehl daraus, dass er die jetzige Regierungspolitik für «schwach und kurzsichtig» halte, und sein amerika» nischer Besuch kann nicht begreifen, dass man ihm in Deutschland das Recht freier Kritik beschneiden will. Der Fürst begann beinahe sogleich mit Politik, znerst aber war es nur die Politik von Friedrichsruh. «Sie ist ganz genug, um mich vollauf zu beschäftigen und ganz ebenso schwer zu behandeln, als irgend eine, mit der ich mich sonst zu befassen hatte. Hier in Friedrichsruh haben wir Schwäne, Enten und Ratten, die nicht mit einander in Frieden leben wollen, wenn man sie allein lässt. Sie machen mir viele Sorgen. Die Schwäne stehen nicht gut mit den Enten; in der That, sie wollen sie oder ihre Jungen auffressen, und die Ratten sind die Feinde von beiden. Es ist äußerst schwierig, eine Constitution zu schaffen, unter der sie alle gedeihen oder ihnen beizubringen, was für sie am besten ist.» Dann nach einer Pause und mit einem Augenzwinkern: «Besonders die Ratten. Ich suche meinen Willen durchzusetzen; ich habe das schon früher sonstwo versucht, zuweilen mit Erfolg, zuweilen ohne. Ich muss aber, wie damals, als ich Kanzler war, zu allerlei Mitteln greifen. Sie wollen nicht thun, was^ ich sage, nur weil ich es sage. Die Schwäne habe ich in eine Einzäunung gebracht. Sie sind die Majorität, > aber Majoritäten haben in Deutschland nicht immer, ihren Willen.» Das Gespräch wandte sich bald ernsteren Gegenständen zu. Bismarck's Abneigung gegen die Militärvorlage ist bekannt. Die Armee bedürfe unzweifelhaft einer Verstärkung, die Vorlage suche sie aber auf dem falschen Wege. «Nein, was die Armee braucht, ist mehr Artillerie. Wir gewannen unseren letzten Krieg durch die Artillerie, und die beste Artillerie wird den nächsten gewinnen, ja noch viel gewisser. So sehr haben sich die Bedingungen der Kriegsfiihrung verändert, dass ohne eine competente Artillerie die beste Infanterie so wenig für sich eine Schlacht gewinnen kann als die Cavallerie.! Wir mögen in dieser Waffe Frankreich immer noch überlegen sein, sicher sind wir es aber nicht mehr in demselben Verhältnis wie 1870. Die Gewissheit des Sieges hängt davon ab, dass wir nicht nur eine bloße Ueberlegenheit, sondern eine bedeutende Ueberlegenheit behaupten. Danach sollte eine weise Vorlage trachten.» Die Unterredung fand am 17. Mai, also vor den Wahlen statt. Bismarck meinte, es sei schwer zu sehen, 'woher eine Majorität kommen solle, und ohne eine solche könne die Regierung nicht auskommen. «Es ist wahr, wir regierten in Preußen von 1862 bis 1860 ohne ein Budget und ohne eine Majorität. Wenn ich aber wieder im Amte wäre, was ich nie mehr sein werde, könnte ich Ihrer kaiserlichen Majestät nicht den Rath geben, den ich damals dem König von Preußen gab. Die Umstände sind durchaus andere, und Deutsch« land ist nicht Preußen. Ich würde es nicht wieder thun. Eine Politik dieser Art darf man nicht zum Präcedenzfall machen.» Bismarcks Ueberzeugung von der Gesundheit seiner Politik gegenüber der Socialdemokratie ist unerschüttert. «Die Regierung behandelt die Socialisten als eine politische Partei, als eine Macht im Lande. mit der ernsthaft zu argumentieren und zu unterhandeln ist, statt in ihnen Räuber und Diebe zu sehen, die vertilgt werden müssen. DieH hat ihre Macht, ihre Wichtigkeit und die Bedeutung, die man ihnen beilegt, ungemein gesteigert. Ich hätte dies nie zugegeben. Sie sind die Ratten des Landes, die ausgerottet werden müssen.» «Der Socialismus,» sagt Smakey, < scheint Vismarck mehr das Reich als die Gesellschaft zu bedrohen. Die Socialisten sind Reichsfeinde. Wie die Socialisten in der ganzen Welt, sehen sie ihr Classeninteresse über das Interesse der Gesammtheit. Ihnen wäre es egal, wenn das Reich wehrlos wäre.» Das Gespräch drehte sich weiter um die Berliner Arbeitsconferenz und um den Eulturkampf. Bismarcks Aeußerungen darüber enthalten nichts Neues. Zwei geistige Züge traten während der ganzen Unterhaltung überall zum Vorschein. «Er war durchaus bereit, einen Fehler einzugestehen, wenn er glaubte, einen gemacht zu haben, und er war durchaus sagte er, indem er den In- schäftzs', ."laschchens verschluckte. Ein anderer Ge- ^rat! ?-.. seine Facial - Nervenlähmung hatte, '«tayilugeln hinunter, während die übrigen gegen Ueberreizung und Schwäche Laudanum und Belladonna nahmen. «In meinem ,Selbstarzt'», sagte der Mann mit dem Digitalin, «finde ich Mittel gegen alles. Was ist ist der Mensch? Ein Atomenhaufe. Ist etwas in Unordnung gerathen, so schiebt man nach, was das Gleichgewicht wieder herstellt. So hat man in früheren Zeiten die Uhren aufgezogen. Es kommt mir deshalb immer lächerlich vor, dass Menschen die Zeit verwüsten, 5ndem sie im Sommer noch immer nach Bauernnestern, wie dieses Raibl da, kommen und in den Wäldern herumsitzen, um, wie sie sagen, Luft einzuathmen.» «Umso lächerlicher,» unterbrach ihn ein anderer, «als man im Eoniferensvrit jeden Augenblick sich den Geruch eines ganzen Tannenwaldes ins Comptoir gießen kann!» «Was wollen Sie, mein Lieber?» entgegnete ich. «Atavismus. Ueberbleibsel früherer Dmmnhciten. Wenn Sie noch mehr sehen wollen, so denken Sie über den Rauch nach, der dort aus dem Hause neben dem See aufsteigt. Die Mcnfchen dort essen jetzt zu Mittag, wie vor dreihundert Iahreu. Noch 1884 gab cs, wie ich weiß, Leute, die selbst in der Stadt schon um drei Uhr nachmittags (damaliger Zriteintheilung) speisten, während allerdings die Höheren doch schon so weit fortgeschritten waren, dass sie es erst um sieben Uhr abends thaten. An das einzig Noble nämlich, wie wir, erst am anderen Tage zu Mittag zu speisen, dachte damals noch kein Mensch. Es ist erstaunlich, wie langsam der Fortschritt heranreift.» «Merkwürdig, was diese Gebirgsluft Hunger macht — trotz alledem!» sagte der Mann mit dem Laudanum. Dabei zog er ein kleines Papier aus der Westentasche und verschluckte den Inhalt. Ich haschte das Papier, als es an mir vorüberflog und sah darauf dic Inschrift: «Ein Hammel. Garantiert von der ersten ausschließlich privilegierten Hammelextract»Gesellschaft, Sidney.» «Ts ist heute schon der dritte Hammel,» bemerkte der Nachbar. «Auch in anderer Hinsicht,» fuhr ich, an das vorhin Gesagte anknüpfend, fort. «waren jene Leute noch erstaunlich zurück. Es gab damals noch sehr viele, auch in dem, was sie «gebildete» Welt nannten, die gar keinen Zustand hatten, sondern in ganz roher Gesundheit, gleich den untersten Classen, dahinlebte!,. Sie wussten nicht einmal, dass so ein Zustand für die wahre Gesundheit zuträglich ist, indem er den Menschen abhält, Ercesse jeder Art zu begehen. Ich wette darauf, man hätte damals Bankoirectoren getroffen, die nicht einmal eine Apotheke mit sich herumtrugen. Den Thieren gleich lebten sie im gemeinen Sonnenschein am Tage dahin. Sehen Sie sich dagegen^ms an! Wir stehm nach Sonnenuntergang auf und Wen uns ankleiden, um die Hände zur Erledigung der Post frei zu haben, während man uns das Hemd überzieht. Und zwar haben wir unsere pneumatische, telephonische, magne-tlsche, galvanische, elektrische uud optische Coirrsvon-denz. Unsere elektrischen Kerzen geben uns ein Licht, das jene in del Sonne nicht hatten, die ohnehin oft L< U»«cher Zeitung Nr. 165 1418 21. Juli 1693 hat als die, dass sie eine Concession an eine England feindliche Fraction und deshalb England gefährlich ist.» Als Smakey in Bezug auf Gladstone das französische Citat anführte: «^ korce 66 jouer »vec Ie« mo>« i! en s«t 66V6NU I'68clave» (Er hat so lange mit Worten gespielt, bis er ihr Sclave geworden ist), antwortete Bismarck blitzschnell in seiner epigrammatischen Weise: «Ja, ls« mot» 86 .jousnt 6s lui» (Ja, die Worte spielen mit ihm) Frankreich gegenüber war bei Bismarck keine solche Indifferenz zu finden. «Was wollen Sie? Wenn Sie neben einem Vulkan leben, so passen Sie natürlich scharf auf den Rauch auf. der aus seinem Schlund aufsteigt!» Bismarck erklärte seinem Besucher verschiedene male seine feste Ueberzeugung von der Endgiltigkeit seiner Resignation, der bekannte Brief des Fürsten Albrecht und die Görlitzer Feierlichleiten brachten die Beziehungen des Fürsten zum Kaiser aufs Tapet. «In Bezug auf den ersteren ziehe ich es vor, nichts zu sagen und nichts zu citieren, letztere dagegen erfordern weniger Discretion.» Der Fürst sprach in Ausdrücken tiefen Gefühls von der Ehre, die ihm durch Errichtung des Standbildes und durch die Einladung wiederfahren sei. Aber er konnte die Einladung der Stadt nicht an« nehmen. Sie hätte ihn in die Gegenwart des Kaisers gebracht, und da er vom Kaiser nicht dazu befohlen war, konnte er nicht gehen. Es wäre ein Bruch der Etikette, insbesondere der militärischen Etikette gewesen. Der Soldat kam wieder zum Vorschein: «Ich bin immer noch ein General der Armee, und ein General kann sich dem Kaiser, der oberster Befehlshaber ist, nicht ohne Befehl vorstellen». Obwohl der Fürst seine Ab« Wesenheit aus manchen Gründen bedauerte und obwohl er die ihm bewiesene Unhöflichleit schmerzlich empfand, war er doch offenbar froh, der Nothwendigkeit entgangen zu sein, sich in der Gegenwart des Kaisers zu finden. Eine Begegnung war ihm unerwünscht- sie hätte ihn in eine falsche Lage gebracht und leicht zu schweren Folgen führen können. «Als Offtcier, als Gentleman hätte ich die Hand der Versöhnung, wenn sie mir unter solchen Umständen entgegengestreckt worden wäre, nicht zurückweisen können und nichts anderes als eine Versöhnung oder das Anerbieten einer Versöhnung Hütte das Publicum in dem Vorgange gesehen.» Smakey schließt seine interessante Skizze mit fol-aenden schönen Worten: «Was Pathetisches in der Lage des Fürsten Bismarck ist, ist nicht das, worauf er verweilt haben möchte. Während aller unserer Unter« Haltungen verrieth er mit keinem Worte und keinem Blicke, dass er auf das Mitleid der Welt Anspruch zu haben glaube. Der wäre ein verwegener Geselle, der dem eisernen Kanzler damit kommen wollte. Denn von Eisen ist der alte Kanzler noch heute. Seine Strenge mag sich zuweilen mildern, niemals aber seine Strenge gegen sich selbst, und ganz sicher nilmals seine Strenge gegen seine Feinde.....Die Geschichte wird einst über all dies ihr Urtheil fällen. Ich glaube nicht, dass sie viel Wett auf jene Erstlingslritiken legen wird, die dem Fürsten seit seinem Rücktritte zutheil wurden. Sie wird eher erwägen, dass er seinen eigenen Kampf auf seine eigene Weise gekämpft hat, — nicht auf meine, noch auf eure. noch auf irgend eines andern, sondern auf seine eigene. Er ist derselbe, der er immer gewesen ist; sein Begriff von dem. was seine Pflicht, er mag richtig oder falsch sein, ist ein hoher; ihm passt er seine Worte und Thaten an. D«.r Strom seines Lebens fließt wie er immer floss: «voll und klar und reich». Seine Fülle und Stärke sind, was sie waren. Sie hiengen niemals von kaiserlicher Gunst ab, und sie thun dies auch heute nicht. Darf man nicht sagen, dass in seiner vergleichsweisen Einsamkeit in Friedrichs-ruh etwas unendlich Pathetisches liegt, so ist es doch nicht verwehrt, in seiner Haltung all die alte Würde und eine unerschütterte Seelenstärke zu sehen. Politische Ueberficht. Erzherzog Franz Ferdinand von Este und die Franzosen in Siam. Ueber die Vor-gange in Siam fehlen noch genauere französische Berichte, dagegen liegen manche Einzelheiten übcr den Thatbestand vor, die zwar aus englischer Quelle oder von der siamesischen Gesandtschaft in Paris herrühren, aber doch zur Beleuchtung des Sachverhaltes erheblich beitragen. Was die mehrgenannte Barre anbelangt, durch welche die Mündung des Menamflusses zum Theil wenigstens unfahrbar wird, so war sie ein künstliches Hindernis, hergestellt durch versenkte Schiffe und ausdrücklich bestimmt, größeren Fahrzeugen den Zugang nach Bangkok zu sperren. Da man indessen den Besuch des Erzherzogs Franz Ferdinand erwartete, so hatte man eine enge Durchfahrt durch dieses Hindernis bewerkstelligt, sich aber vorbehalten, diese Lücke später wieder zu schließen. Nun verkehrt zwischen Saigun und Bangkok ein kleiner französischer Flussdampfer, der alle 14 Tage die Post zwischen beiden Punkten hin und her besorgt. Dieses Fahrzeug kam am 13. von Saigun an der Fluss-mündung an. Um 4 Uhr 45 Minuten hatte nach einer englischen Depesche der den «Inconstant» befehligende Fregattencapitän Bory Befehl vom französischen Gesandten Papic in Bangkok erhalten, die Barre nicht zu überschreiten, allein um 6 Uhr 30 Minuten schloffen fich die beiden französischen Kriegsdampfer «I. B. Say» an, der ihnen als Lotsenboot diente, und fuhren hinter ihm durch die Lücke der Barre hindurch. Es regnete und die Dunkelheit war bereits eingetreten. Als man auf dem Fort Packnan, das in der Flussmündung liegt und unter dessen Schutz die siamesischen Kriegsfahrzeuge ankerten, die französischen Kriegsschisse gewahrte, forderte man sie — so sagt der siamesische Gesandte — durch zehn blinde Schüsse auf, beizudrehen, und erst als diese Warnung nicht beachtet wurde, begann man scharf zu feuern. Dem steht die Meldung des französischen Befehlshabers entgegen, dass die französischen Schiffe ohne Signal und Aufforderung alsbald scharfes Feuer erhalten hätten. Das Feuer wurde mit mörderischer Wirkung erwidert und die Fahrt nach Bangkok fortgesetzt. Französische Spionage. Man schreibt aus Rom: Während die jüngst von mehreren Blättern gemeldete Verhaftung eines italienischen Reisenden in der Nähe der Befestigungen des St. Gotthard, die er aufzunehmen versucht habe, in Zweifel gezogen wird, werden über Spionageversuche seitens französischer Militärs an der westlichen Alpengrenze bestätigende Einzelheiten bekannt. Bei Argentera in der piemontesischen Provinz Cuneo wurden vor kurzem ein Lieutenant des 28. französischen Alpenjägerbataillons und ein in Arches stationierter Gendarm festgenommen. Da man aber bei beiden nicht eine Spur von Papieren, Instrumenten, Schreib- oder Zeichenmaterial fand, so glaubte man ihren unbefangenen Versicherungen, dass sie nur einen Spaziergang gemacht und unwissentlich die Grenze (um mehrere Kilometer!) überschritten haben und entließ sie in der höflichsten Weise. Ja, die Zuvorkommenheit scheint >o weit gegangen zu sein, dass die Herren mit Speise und Trank erquickt, wegen der kurzen Freiheitsberaubung um Entschuldigung gebeten, und, wie hier üblich, der freundnachbarlichsten Gesinnungen versichert wurden. Geringere Zuvorkommenheit und größeres Misstrauen würde die Italiener vor Schaden und Spott bewahren. Wie jetzt aus Nizza gemeldet wird, habe» die beiden genannten Militärs kein Hehl daraus gemacht, dass sie die höflichen Nachbarn genasfichrt haben, über die alle Kameraden sich natürlich jetzt lustig machen. Der Lieutenant war als sehr fähig und unternehmend durch den inspirierenden General Miribel selber ausgewählt und der Gendarm mit Rücksicht auf seine vorzügliche Ortskenntnis ihm beigegeben worden. Ein Soldat ans der Gegend wurde als Laudmann verkleidet und gieng aus der Straße, an welcher die aufzunehmenden Punkte lagen, voraus, während eine alte Frau mit einem Esel, der Lebenslnittel trug. nachfolgte. Sobald ein Blatt mit Zeichnungen und Notizen bedeckt war, wanderte es in die Hände des Soldaten und aus diesen in die der Bäuerin, die es in dein eigens hergerichteten Sattelgurt des Grauchens versteckte. So konnten die Spione sich mit ruhiger Miene festnehmen lassen und sich an den verlegenen Mienen der Italiener erfreuen, welche überrascht waren, weder Mundvorrath noch einen Bleistift, ein Stück Papier und einen Heller Geld bei den «Touristen» zu finden! Ein Zollkrieg und seine Wirkungen. Es sind nun sechs Monate, dass zwischen der Schweiz und Frankreich der Zollkrieg herrscht. Die Erfahrungen, welche man während dieser Zeit mit Bezug auf die Wirkungen dieses Zustandes sammeln konnte, sind filr die Schweiz bemerkenswert günstige, sowohl hinsichtlich der Rückwirkung auf die Staatsfinanzen, als auf die Industrie und den Handel des Landes. Die Einnahmen der schweizerischen Zollämter weisen eine beträchtliche Steigerung auf, die Anzahl der nach der Schweiz entsandten fremden Handelsreisenden sowie derjenigen, welche von der Schweiz in das Ausland geschickt wer-den, ninimt stetig zu, und bezeichnend für die Lage ist es auch, dass die Ankündigung fremder Producte in deu Zeitungen des Landes immer zahlreicher werden. Die Industrie und der Handel der Schweiz haben neue Absatzgebiete in Deutschland. Italien und Oesterreich' Ungarn gefunden, welche Länder wieder ihrerseits eine starke Vermehrung ihres Exportes nach der Schweb zu verzeichnen haben. So hat sich gezeigt, dass der Abbruch der vertragsmäßigen Handelsbeziehungen lim Frankreich für die Schweiz nichts weniger als un< günstige Wirkungen zur Folge hatte, indem sie sich d^ durch gezwungen sah, für ihre Producte neue Absatz' gebiete zu erwerben, die sich als sehr vortheilhaft er-wiesen. Allem Anscheine nach werden die im abgelaufenen Halbjahre erreichten günstigen Resultate in Z"' kunft noch bessere werden, Unter diesen Umständen dürfte die Schweiz bei etwaigen künftigen Vertrags' Verhandlungen mit Frankreich laum geneigt sein, anch nur diejenigen Bedingungen anzunehmen,' die sie voc Abbruch der letzten Verhandlungen selbst voraeschlage" hatte. Die Schweiz ist bei dem gegenwärtigen vertragslosen Zustande Frankreich gegenüber der g^ winnende Theil und wird daher ihren Markt der fra"' zösischen Republik nur unter günstigen Bedingung"' wieder eröffnen. SiamesischeAngelegenheiten. Die NaH richt des «Soir>, die französische Regierung habe n^ im Laufe des gestrigen Tages ein Ultimatum mit nW Mündiger Bedenkfrist nach Bangkok geschickt, sche^ in Wolken versteckt ist. Es thut zwar den Augen nicht gar gut — aber muss man denn gerade sich auf die nackten Pupillen verlassen? Ich möchte sagen, das ist der Standpunkt eines Wilden! Wozu haben wir denn unsere pantoskopischen Brillen und unsere Diamant« Augenlinsen. So arbeiten wir unsere 18 Stunden mit 10 Minuten langer Unterbrechung, die dem Einnehmen der Nahrung gewidmet ist, abgerechnet die paar Augenblicke für Einspritzungen und tonische Mittel. Des Mit« tags eine Stunde Pause, dann 5 Minuten Schlaf. So gedeiht das Geschäftsleben. Darum war auch bei jenen das Thierische noch allerwegen obenauf. Viele halfen sich mit dem nackten Auge fort, und es gab Menschen von 20 Jahren, welche den Kopf noch voll Haare hatten. So lange aber die Menschheit besteht, ist, wie wir aus Darwin wissen, die Culturgeschichte ein Enthaarungsprocess. Der Anthropoide trug ein FeN von Haaren, dann wurde er immer glatter und zuletzt hielten sich diese parasitischen Zwiebelgewächse nur mehr auf den Fettpolstern der Kopfschwarte. Ve« "N" Z" dagegen uns! Unsere Schädel gleichen heute'fch^^n"^'' °"^e"e der Mann, der meH^ Jahrhundert lässt sich überh^ chen^. Ueberall schautims °1e VÄ^ Unter solchen Gesprächen kamen wir über die Berge hinweg und erreichten bei Tregesimo die Ebene. Zie Aeitnat des OMcks. Roman von Max von Weißenthnrn. (17. Fortsetzung.) Sie begegnete klar seinem auf sie gerichteten Blicke und, denselben aushaltend, antwortete sie ihm: «In der verflossenen Woche erst, als ich Agnes vorsang. Sie traten in das Gemach, und ich las in Ihren ^Zügen, wie unangenehm Ihnen mein Gesang sei.» «Erinnern Sie sich auch, was Sie gesprochen haben, als ich eintrat, und was Sie unmittelbar darauf sangen?» Sie besann sich und blitzartig erinnerte sie sich. «Was ich sang? Ein Lied, bei welchem man mir in verschiedentlichen Winterconcerten, wie ich Agnes erzählte, ungeheueren Beifall gespendet hatte. Was war dabei?» Er nickte und sein Blick bohrte sich ihr geradezu in die Seele. «Können Sie nicht begreifen, dass es diese Erinnerung ist. welche ich hasse?» sprach er gepresst. «Ich verabscheue jede Erinnerung an die Zeit, in welcher Sie singen mussten um Geld! Ihren Gesang — wie könnte ich Ihren Gesang hassen!» Mit großen Augen starrte sie ihn an; sie hatte ihn nie zuvor mit solch verhaltener Leidenschaft sprechen hdren. «« «?" ^"l" unbestimmten Gebote gehorchend, erhob ve vch und machte einige Schritte vorwärts. «Wohin wollen Sie?» fragte er sie. Lächelnd blickte sie zu ihm zurück. . «Ihnen ein Vergnügen bereiten,» antworte" sie ihm. Im nächsten Augenblicke stand sie am Clav'"' den überraschten Blick Käthe's nicht beachtend. "!7 Edgar Selwyn eilte herbei, um die Blätter des Vim^ Heftes umzuwenden. Leslie hatte inzwischen sein ^ sprach mit dem Doctor zu Ende geführt, und Eovlest?^ trat in die Fensternische, in welche Vandergrift >'" zurückgezogen hatte. ° «Sie hat eine hübsche Stimme und versteht ^ dieselbe zu gebrauche». Ein anderer scheint ebenfa" der Meinung zu sein,» sagte er in einer bestilnn" Absicht. Vandergrift verstand es. , n «Meinst du den jungen Selwyn? Ja, es hat '"' den Anschein,» warf er scheinbar ruhig hin. ,s «Man fühlt sich versucht zu glauben, dass ' nicht nur den Gesang, sondern mehr noch die <^" geiin selbst bewundert.» . ^ «Sehr wahrscheinlich.» zwang Hermann sich wle" zur Gleichgültigkeit. ^, «Und das ist alles, was du dazu sagst. VaNHz grift? Hast nicht auch du die Bemerkung gemacht,",, für eine schwachkopfige, aus Vorurtheiien zusan""^ gesetzte Person, wie das Lady Selina ist, dieselbe ,^ Testamentsbestimmung Adam von Maquoils werkwu >t ruhig aufgenommen hat?» ließ der Doctor sich " beirren. Lalbacher Zritung «r. 1«5. 1419 21 Juli 1893. slch zu bestätigen. Sämmtliche Pariser Morgenblätter reproducieren hellte diese Mittheilung ohne irgendwelche einschränkende Bemerkung; auch jene Zeitungen, welche notorisch m näherer Beziehung zum Cabinet« stehen, machen leine Ausnahme. Wenn — und dies scheint kaum zweifellos zu sein — das Pariser Cabinet ent-Mossen ist, die äußersten und letzten Consequenzen gegenüber Siam zu ziehen, so ist es auch die einzig richtige Methode, so schnell wie nur irgend möglich zu handeln und eine vollendete Thatsache zu schaffen, bevor man sich in England zu einem energischen Acte aufrafft. Und dies könnte am Ende denn doch wenigstens msoweit der Fall sein, dass Frankreich diplomatische Schwierigkeiten bereitet würden. Die Recriminationen nachher, nachdem ein günstiges lai< aooompli von den Franzosen erzielt worden, verschlagen wenig, höchstens dass sie die Spannung zwischen London nnd Paris grüßer und andauernder machen, als sie ohnehin schon '!». la als sie bereits vor dem siamesischen Zwischen-Me war. . Afrikanifches. Ueber die Seen-Expedition des Acalors v. Wissmann enthält das «Deutsche Colonial-vmtt. mehrere Berichte aus der Station Langenburg ,°" Massa. Dr. Vumiller hatte eine Expedition in das nordliche Nyassa - Gebiet unternommen und mit dem maHtlgsten Häuptling Merere Verbindungen angeknüpft, ^r hatte auch das Livingstone-Gebirge in fünf Tage« resell m einer Höhe von 3000 Mter überstiegen uno m den Bergbewohnern ein tiefstehendes, armes "A gefunden. Die Berliner Mission wird in nächster Nnn ^" Langcnlmrg eine'. Station errichten. Bis zur "ouendung des Dampfers hat Wissmann zwei Unter-bo?"M? i" Allssicht, er will das bewaffnete Stahl-ein? ll - ' ""ch ^m Tanganyika bringen und dort lne llelne feste Station erbauen, gleichzeitig einen guten I"» durch deutsches Gebiet ausfmdig machen. Tagesneuigleiten. H ^ (^ineösterreichisch-oceanographische "kpedition.) Sr. Majestät Schiff «Pola» hat am - d. M. den Kriegshafen von Pola verlassen und eine ^«monatliche Expeditionsreise nach dem östlichen Mittel-"«re angetreten. Diese Expedition, durch die Unterstützung ,.^ l' und k. Kriegsmarine gefördert, bezweckt eine grüud-"lye Erforschung des östlichen Mittelmeeres. An der Reise f^mentheil: Hofrath Professor Steindachner (als wissen-W »!l Leiter der Expedition), Professor K. Natterer ^ l « ^mischen Untersuchungen) und Marine-Akademie-^"/nor I. Luksch (für die physikalischen Untersuchungen), "ns Kommando des Expeditionsschisses führt der k. und l. "regatten-Capitän W. Mürth. üi.. ^.^""^beilung.) Im Processe gegen "»ceo Mutt und Genossen wurde Adult zu sechs, Ven-^"'M zu sieben und Weiß zu fünf Jahren schweren Nerlers verurtheilt. , ^(Vogelschutz.) Das k. k. Handelsministerium M an die Generaldirection der Staatsbahnen und an »e Silbbahngesellschaft einen Erlass gerichtet, womit ein ur die Stadt Trieft und deren Gebiet sowie die Graf- Mften Oürz und Gradisla gegebenes, den Schutz der n» Vobencultur nützlichen Vögel betreffendes Gesetz M ^"""ung gebracht wird. Laut des bezüglichen Gesetzes ^as Fanaen. Todten, Verlaufen auf Märkten, endlich die Feilbietung in Speisehäusern hinsichtlich der absolut nützlichen Vögel während des ganzen Jahres, hinsichtlich der relativ nützlichen Vögel vom 1. Februar bis 31sten August jedes Jahres verboten, und ist überdies hinsichtlich beider Kategorien die Zerstörung der Nester sowie das Ausnehmen der Eier und Jungen untersagt. Da nichtsdestoweniger in einzelnen Eisenbahnstationen Sendungen der durch das Gesetz geschützten Vögel zur Aufgabe gelangen, lenkt der Erlass die Aufmerksamkeit der Vahn-verwaltungen auf diefe Unzulömmlichleit und citiert die Straffolgen, welche für die Absender, die sofort zur Anzeige zu bringen feien, in diesem Falle erwachsen würden. — (Ein Hinterwälder über Chicago.) Er schreibt Folgendes: Unsere Ausstellung in Chicago soll ganz jämmerlich sein — sagen sie. Wie es scheint, sind die Veranstalter von der unsinnigen Idee ausgegangen, dass Metallgruben das einzige seien, was aus unserem Territorium der Ausstellung wert wäre. Aber selbst von unserm Minenwescn erhält der fremde Beschauer durch unser Exhibit in der Gartenstadt nur eine überaus mangelhaste Vorstellung. Denn weit charakteristischer als das bisschen Erz, was sie hier aus dem Voden kratzen, ist der Minenschwindel, der sich daran knüpft. Ausgestellt sollten also vor allem werden sieben Acticn der goldenen Fingermine, die einst mit hundert und sieben Dollars das Stück bezahlt wurden, jetzt aber zu zwei Cents das Dutzend zu haben sind. Ausgestellt sollte ferner werden die Photographie des Schuftes, welcher vor zwei Jahren hier eine Diamantmine «salzte» und nachher bei Nacht und Nebel mit dem Gelde der Actionäre von dannen gieng. Ausgestellt sollten drittens werden die rindsledernen Stiefeln, in denen der letzte Goldminenschwindler gestorben ist. Nachdem derselbe nämlich 8000 Dollars hier in Tombstone zusammengescharrt hatte, riss der «Kicker» ihm die Larve vom Gesicht. Darüber stellte der ulwernünstige Kerl uns zur Rede, und als wir ihn in der höflichsten Weise ersuchten, die Thüre unserer Office von außen zuzumachen, griff er nach seiner Revolvertasche. Natürlich schössen wir, wie in solchen Fällen immer, zuerst, und so bekam der Coroner wieder einmal Arbeit. Ausgestellt sollte endlich werden die erste Nummer des «Kicker», welche bald nach der Gründung von Tomb« stone erschienen ist. Dieselbe trägt an der Stirne einen Todtenlopf; denn es galt damals, die Landhaifische zur Vernunft zu bringen, welche von der Noth der ersten Squatter Vortheil zogen. — (Iwei echt russische Stückchen) werben der «Verliner Presse» aus Russisch-Polen berichtet. Die Frau des Historilers Korzon benutzte mit ihren beiden Kindern die Pferdebahn in Warschau. Vor ihr sah rauchend ein Gendarmerie-Officier. Die Asche der Cigarre flog den Kindern in die Augen, darauf bat Frau K. den Conducteur, den Herrn darauf aufmerksam zu machen, dass das Rauchen im Pferdebahnwagen verboten sei. Der Conducteur jedoch that, als habe er nichts gehört. Frau K. wandte sich wiederum an den Conducteur. Per Gen-barmerie-Officier sprang nun auf und schimpfte in der ordinärsten Weise, nannte die Frau K. ein dummes Weib, daS die russische Uniform gering achte u. s. w. Frau K. verließ die Pferdebahn und fuhr in einer Drofchle in ihre Wohnung, Der Gendarmerie-Officier folgte ihr in einer zweiten Droschke und notierte sich die Hausnummer. Am andern Morgen erhielt Frau K. eine Vorladung nach der Citadelle. Frau K. kam der Vorladung nach und wurde, nachdem sie zwei Stunden gewartet hatte, in einen Garten geführt und von dort aus wieber in einen Saal. Daselbst saß der Gendarmerie-Officier von der Pferdebahn. Kaum erblickte sie dieser, als er wieder zu schimpfen begann. Nachdem er eine Flut ordinärster Schimpfwörter über Frau K. geschüttet hatte, sagte er ihr, dass er eigentlich das Recht gehabt habe, sie verhaften zu lassen, aber mit Rücksicht auf ihre kleinen Kinder habe er davon Abstand genommen. Dann warf er sie zur Thüre hinaus. — In der letzten Zeit find unweit des preußischen Grenzdorfes Stryalkovo (im Kreise Wreschen) Schmugglern von russischen Grenzsoldaten große Postu» Seide, Tuch, Kleiderstoffe, Spitzen u. s. w. abgenommen worden, insgesammt für etwa 12.000 Mark. Diese Beule wurde in dem russischen Iollhause des Städtchens Slupce (eine halbe Stunde von der preußischen Grenze) aufbewahrt und sollte jetzt in Kalisch öffentlich versteigert werden. Inzwischen ist aber dieser große Warenposten aus dem Zollgebäude gestohlen worden. Das Gebäude, die so» genannte Zolllammer, liegt allerdings etwas isoliert ein Stückchen vor der Stadt, ist aber von mehreren russischen Zollbeamten bewohnt, und außerdem befindet sich Tag und Nacht eine Wachpatrouille im Zollhause — (Das wahre Troja.) Dem «Standard» wirb aus Athen berichtet: Dorpfelb, der Director des deutschen archäologischen Institutes in Athen, hat in His-sarlil die Ueberreste des eigentlichen Troja von Homer entdeckt und mehrere Gebäude sowie einen Theil der Stadtmauern bloßgelegt, welch letztere nahezu sechs Fuß dick sind. Die Ausgrabungen werden auf Kosten der deutschen Regierung fortgesetzt. Local- und Provinzial-Nachrichten. * (Militärisches.) Se. Majestät der Kaiser haben die Enthebung des Obersten Herrn Moriz Edlen v. Remic des 10. Dragoner-Regiments angeordnet. — Die angesuchte Ablegung der Officierscharge wurde dem Reservelieutenant Herrn Martin «Alerjanc des Peterwardeiner Infanterie-Regiments Freiherr von Philippovit Nr. 70 anlässlich der Uebersehung in die Ersatzreserve (Aufenthaltsort Laibach) bewilliget. —k. — (Gendarmerie-Posten aufgelöst.) Einer uns zugekommenen Mittheilung zufolge wird der aus Anlass des Eisenbahnbaues provisorisch aufgestellte Gendarmerie-Posten in Zobelsberg der Gottscheer Bahnstrecke bei dem Umstände, als der Nahnbau im Gebiete dieses Postens nahezu ganz beendigt erscheint und das dortselbst befindliche Sprengmittel-Magazin schon beseitigt wurde, demnächst zur Auslösung gelangen. — (Aus dem permanenten Gewerbe-Vusschusse.) Man schreibt aus Wien, 19. Juli: Der permanente Gewerbe-Ausschuss des Abgeordnetenhauses Hal in der gestern stattgefundenen Sitzung der Gewerbe« Enquste die Einvernehmung der schlesischen Experten beendet. Morgen findet die Ginvernahme der Sachverständigen aus Krain statt, denen übermorgen jene aus den übrigen südlichen Ländern sowie die Sachverständigen aus Tirol folgen sollen. Der Ausschuss hielt heute eine Sitzung ab, um über die von Körperschaften und Vereinen betreffs der Einberufung von Sachverständigen eingelangten Re« clamationen zu entscheiden, Es wurde beschlossen, unter Berücksichtigung der verschiedenen vorgebrachten Wünsche noch 53 Experten, darunter drei aus Steiermarl und n». >*3a, allerdings, merkwürdig ruhig!» vermochte "andergrift sich kaum zu beherrschen, lick- n ' ^? ^ umso auffallender, als im gewöhn-auck -^ " ^ses unausstehlichste aller Frauenzimmer ;„Z,"'cht. einen einzigen vernünftigen Gedanken durch-N"n imstande ist!, fuhr der Doctor fort. «Die aus?!'°A' b"ss Plötzlich ein Fräulein Henriette Clyde erbt? ^' "elche anstatt ihres Sohnes Clyst-Hazel web/ c k sie unter den normalen Verhältnissen viel so^?ufregen und erfchüttern müssen, wenn sie nicht, beson? ^ ^ Situation beurtheile, sich mit ganz st»rp«z^.ü Plänen trüge, bei denen ihr nur eines wu?^!.' bass das Testament dich zu Hetty's Vor-das Uvch'lnnU! Du durchschaust natürlich, warum ihr «Ganz und gar nicht, kläre mich auf!» Her Doctor rieb sich die Hände, zieml^ ,.',sehr einfach: es ist Baronin Selina daw /F^chgiltig, °b ihr Sohn Clyst-Hazcl und das Nlen^W"ge schöne jährliche Einkommen durch testa-3ra„ '?/ Verfügung des Oheims oder durch seine jetzt Vm D"lch seine Frau. sageich! Geheu dir die zw^"seu ""f? Du hast kraft des Testamentes also^^Yt't ese Heirat zu verhindern. Du musst dich eine», °"' Umfasst machen, auf seine Werbung mit ' peremptorischen Nein antworten zu müssen!» FenttpÄe, welche in diesem Augenblicke nach der nur n ?e h'nüberblickte, fragte sich verwundert, was haben ,?" Coplestock Hermann Vandergrift gesagt dreinbliH ' ^ ^M plötzlich so furchtbar finster hett^en" Allgen starrten auf die Gruppe am Clavier, hiena »»> 6' ""b mit unverkennbar verzücktem Ausdrucke u «ogar Selwyns Blick an dem holdseligen Mädchen antlitz. Wenn er in Wirklichkeit sie hieben lernte? Wenn er sie lieben lernte und — sie ihn? VII. Die Frau Baronin. Ein Palais hätte man mit Fug und Recht das Haus nennen können, welches Baronin Selwyn mit ihrem Sohne Edgar bewohnte. Sie liebte das zur Schautragen und documentierte das in erster Linie durch diese Aeußerlichkeit. Sie fühlte sich überdies bis vor kurzem vollauf berechtigt dazu. Alle die verfloj-senen Jahre hindurch hatte sie sich mit dem Gedankcu getragen, dass ihr Sohn Adam von Maquoils Erbe sein würde. Nicht der leiseste Zweifel war ihr je ge. kommen, dass es anders sein könnte. So war in Wahrheit die letztwillige Verfügung des Verstorbenen ein geradezu vernichtender Schlag für sie, und sie selbst wunderte sich, dass sie demselben nicht erlegen war. Außer einer Iahresrente, welche für genügfame Seelen immerhin freilich ein hübsches Einkommen gewesen wäre, hatte der Verblichene ihr und ihrem Sohne nichts hinterlassen. Seine Universalerbin war ein fremdes Mädchen, von dem Lady Selina nie zuvor etwas gehört hatte, und welches Hermann Vandergrift in ihre Rechte einführte — hinreichender Grund, ihren ganzen Groll gegen diesen zu richten. Umso erstaunlicher war, dass nach solchen Gefühlen, aus denen die Dame durchaus kein Hehl gemacht hatte, nach dem Einzüge der jungen Herrin von Clyst-Hazel Lady Selina dieselbe «entzückend — reizend' fand. Ob ihr Urtheil nur aus Pietät gegen ihren verstorbenen Bruder so lautete? Baronin Selina, welche eine geringfügige Nehn- lichleit mit dem verblichenen Adam von Maquoil besaß, trug tiefe Trauer für denselben, obschon ihr Herz von solcher nichts wusste, cS sei denn die Trauer um seinen excentrischen letzten Willen, welche sie allerdings lebhaft fühlte. Vielleicht wusste sie es selbst nicht recht, ob sie dein Todten deshalb am meisten um ihrer selbst oder um ihres Sohnes willen zürnte. Jedenfalls bildete sie sich ein, dass ihr Herzleiden, an welchem sie — asthmatisch, wie sie war — litt, sich dadurch bis zur Unerträglichkeit gesteigert habe, und quälte ihre Gesell« schaftrrin, ein ältliches Fräulein, mehr denn fönst fchon mit ihren Launen, deren sie ohnehin nicht wenige hatte. So eigennützig, wie sie im allgemeinen war, besaß sie dennoch für ihren Sohn Edgar eine Zärtlichkeit, welche oft an Uebertreibung grenzte. In ihren Augen war er die wandelnde Vollkommenheit, und Doctor Coplestock gieng wohl schwerlich fehl, wenn er ihr Motive, wie die Hermann Vandergrift bezeichneten, zuschob. Es lag vielmehr im Bereiche der Möglichkeit sowohl, wie in dem der Natürlichkeit, dass ihr ganzes Augenmerk sich darauf richtete, wie dem Sohne, den das — wie sie es nannte — unselige Testament Adam von Maquoils um die ihm rechtlich zukommende Erbschaft betrogen hatte, diese Erbschaft dennoch erreichbar werden konnte und da nun die junge Herrin von Clyst-Hazel Gnade vor chren Augen gesunden hatte — sie wandte freilich vor sich selbst das Sprichwort an dass man gute Miene zum bösen Spiele machen muss — so lag es so ziemlich aus der Hand, welche Fol-gmmg naturgemäß daraus zu ziehen war — nämlich, dass sie eine heirat zwischen Edgar und dieser daher-geschneiten Erbin Adam von Maquoils fest ins Auge saM. (Fortsetzung folgt) Laibachtl Zeitung Nr. 165. ___________________1420___________________________________________21. Ml 1893. einea aus Kärnten, zur Theilnahme an der Expertise einzuladen. Die Abhaltung dieser Expertise wurde für die Zeit vom 4. bis 9. August bestimmt. * (Truppen-Cantonierungen) Da die 12. Infantericbrigade ebenfalls vom 1. bis 3. September in und nördlich von Radlersburg cantonieren wird, so wird für die Unterbringung der 56. Infanteriebrigade nur der südliche Theil von Radlersburg herangezogen werden. Es wird in diesem Theile, und zwar der Brigadestab im Hotel «Kaiser von Oesterreich», dann der Regimentsstab des Infanterie-Regiments Kühn Nr. 17, die Feldjägerbataillone Nr. 20, 31 und die Vatteriedivision Nr. 29 untergebracht. Der nördlich gelegene Stadttheil wird von der 12. Infanteriebrigade benützt. Ferner werden untergebracht in Kerschbach ein Bataillon des Infanterie-Regiment« Kühn, in Untergries zwei Bataillone, in Leitersdorf ein Bataillon des genannten heimifchen Regiments und in Plippih drei Escadronen des 5. Dragoner-Regiments, ^k * (Von den Schulprogrammen), deren uns mehrere zugekommen sind, erwähnen wir in erster Reihe jenes des hiesigen k. l. Unterftaats-Gymnasiums für das Jahr 1892 93. Der Jahresbericht ist slovenisch geschrieben gleich der Unterrichtssprache. Nn der Spitze desselben veröffentlicht der Supplent Herr Anton Ztritof eine mit großer Gediegenheit und Fachlenntnis geschriebene, 30 Seiten umfassende Abhandlung: 'Ueber den methodischen Unterricht des Deutschen in der 1. und 2. Classe an slovenisch-utraquistischen Gymnasien» (II. Theil), dann folgt die Schulchronil, verfasst vom Director Herrn Fr, Wies thaler. Die Zahl der Schüler betrug in allen vier Classen zu je zwei Abtheilungen zu Ende 1892,93 357, wovon die erste Fortgangsclasse mit Vorzug 44, die erste Fortgangsclasse 236, die zweite Fortgangsclasse 31 und die dritte Fortgangsclasse 6 erhielten und zu einer Wiederholungsprüfung 39, zu einer Nachtragsprüfung krankheitshalber 1 zugelassen wurde. —k. — (Erloschene Epidemie.) Wie uns mitgetheilt wird, ist die im Dorfe Großcirnil, volit. Bezirk Gurkseld, seit 27. v. M. herrschend gewesene Typhusepidemie nunmehr insofern« als erloschen zu betrachten, als von den erlranlten fünfzehn Personen, darunter drei Männer, drei Weiber und neun Kinder, dreizehn, und zwar drei Männer, zwei Weiber und acht Kinder, genesen sind oder sich in Reconvalescenz befinden, ein Weib gestorben ist und nur noch ein Knabe lranl darniederliegt. Der Verlauf der Krankheit war in den meisten Fällen ein milder, und waren in einigen derfelben die typhösen Erscheinungen nur gering ausgeprägt, während in einigen anderen Fällen die Krankheit mit bedenklichen Anfangserscheinungen und mit hohem Fieber begann, so dass ein schwerer Verlauf erwartet wurde, aber auch in diesen Fällen haben die heftigen Symptome nach einigen Tagen nachgelassen, und ist die Heilung rafch erfolgt. Neben diesen leichten Fällen wurden aber auch schwere, mit vollkommen ausgebildeten typhösen Symptomen beobachtet. Eine Recidive kam nicht vor. — (Interessantes aus einem Bärenzwinger.) Aus Innerlrain wird der «Tagespost» vom 18. d. M. geschrieben: Die Fürst Windisch-Graeh'sche Familie besitzt seit ein paar Jahren in der nächsten Nähe ihres Schlosses Haasberg bei Planina einen großen Bärenzwinger. Von den vier prächtigen Bären erwies sich in der einen Abtheilung die Bärin gegenüber dem Bären namentlich zur Zeit der Fütterung immer ungeberdiger. Sobald dem Paare die aus Polenta bestehende Nahrung gebracht wurde, wollte die Bärin alles selbst auffressen, drängte den Bären hinweg und zeigte sich gereizt. Der Bär stellte sich seitwärts und brummte unwillig über eine solche Behandlung vor sich hin. Dieses Benehmen der Bärin wiederholte sich, und nun bekam der Bär die Geschichte satt. Als er vor einigen Tagen wieder vom Polentatroge hinweggebrangt wurde, stürzte er sich wüthend über die Bärin und biss sie nach wildem Ringen todt. Pas schöne Thier stammte au« Russland. — (Sanitäres.) Einem uns aus Oberkrain zugehenden Berichte entnehmen wir, dass von den am 17. Juni in Weißenfels an Keuchhusten krank verbliebenen 68 Kindern bis zum 15. d. M. nur erst 17 genesen sind, ein Kind aber gestorben ist, wählend die übrigen 70 noch krank sind. Ueber den Verlauf der Masernepidemie im Bezirke Radmannsdorf aber werden uns folgende Details mitgetheilt: Die Epidemie ist gänzlich erloschen in den Gemeinden Steinbüchel, Bresnitz und Kropp, während sie in den übrigen Gemeinden in entschiedener Abnahme begriffen ist und der Krankenstand nur noch folgende Zahlen aufweist, und zwar: in der «ememde Ovsiie 6. Lee« 2. Görjach 1, Lengenfeld 6, Wnne «^ ^"" 14. Seit dem Anfange dieser denen 3bo ,«««!" ^e" 389 Kinder erkrankt, von erhellt, da^s der Kra""de^ ^°rben sind. woraus ^artiger ist. In Cormons wurdend^ertage zwti iwu.^^r " o t e «.) Josef Todone aus Torreano und ssr°n. ^""^^"' Grupftignano, bei der Verausgabung scher Fünfzigernoten betreten. Todone wurde verhaft sein Genosse entkam und wird von den österreichischen und italienischen Behörde,, steckbrieflich verfolg!. Ohne Zweifel ist der Fabrilsort der falfchen Fünfziger jenfeits der schwarz-gelben Grenzpfähle zu suchen, und die Fälscher müssen recht schlaue Leute sein, da es den italienischen Behörden nach so langer Zeit noch immer nicht gelungen ist, das Nest aufzuheben. — (Der Saaten st andsbericht) vom 12ten Juli meldet anhaltende Dürre; der Wein jedoch gedeiht reichlich, insbesondere in Unterkrain; Obst litt durch Dürre und Regengüsse. Die Ernte-Aussichten sind allgemein gering. — (Zur Gewässer-Regulierung im Reifnitzer Thale.) Laut einer uns zugehenden Mittheilung wird die commissionelle Localverhandlung in Angelegenheit der Enteignung der zum Baue des Ableitungs-Canals vom Feistritzbache zur Tenterohöhle bei Hlebic im Gerichtsbezirke Reisnitz benöthigten Grundparcellen am 21., eventuell am 22. und 23. August d. I., stattfinden. — (Heimische Industrie.) In der Hofglockengießerei des Herrn Albert Samassa sind Mittwoch drei neue Glocken für die Filialkirche Maria-Lourdes zu Gradisce in der Pfarre Grize bei Cilli eingeweiht worden. Die große Glocke wiegt 1244 k^, die mittlere 624 IcF und die kleine 383 Ic^. — (Sanitäts-Wochenbericht vom 9ten bis 15. Juli.) An Neugeborenen sind 21 und an Verstorbenen 19 zu melden. Von Infectionslranlen wurden angezeigt: 11 an Masern, 3 an Scharlach, 2 an Keuchhusten, 1 an Diphtheritis. An Scharlach und Typhus starben je 1, an Tuberculose 4, an Magenkatarrh 1, an Altersschwäche 4 und an sonstigen Krankheiten 8 Personen. — (EinDecorations-Röschen) Nein und niedlich, der Natur aufs täuschendste nachgeahmt, erfreut sich gegenwärtig als sehr beliebte Novität fleißiger Nachfrage, und prangt beifftielsweise in Wien jung und alt mit dieser Decoration im Knopfloche. Wir bemerken diefen Artikel auch bereits am hiesigen Platze im Handel, und zwar im bekannten Galanteriewarengeschäfte der Firma Stampfet in der Tonhalle. — (Gemeindewahl in Mitterdorf.) Bei der stattgehabten Neuwahl des Gemeindevorstandes der Ortsgemeinde Milterdorf im politifchen Bezirke Gottfchee wurden Josef Perz in Windischdorf zum Gemeindevorsteher, Mathias Perz in Koflern, Georg Lobisser in Kerndorf, Georg Mihitsch in Koflern, Franz Rankel in Rain, Mathias Sigmund in Mitterdorf, Johann Eppich in Windifchdorf zu Gemeinderäthen gewählt. — (Aus dem Bade Tüfser.) In der letzten Fremdenliste dieses anmuthigen Curortes finden wir Herrn Landeshauptmann Otto Detela und Herrn Karl Paulin, l. k. Cassen-Director aus Laibach. — (Wegen Reinigung der Amtslocali-täten) bleiben die Stadtcasse und das städt. Steueramt am 24. und 25. Juli l. I. für den Verkehr mit den Parteien gefchlossen. — (Die Wahl des Bürgermeisters von Trieft), Herrn Dr. Pitteri, hat Se. Majestät der Kaiser bestätigt. Ausweis über den Stand der Thierseuchen in Kram für die Zeit vom 11. bis zum 16. Juli 1893. Es ist herrschend: die «ohlraulhelt bei Pferden im Vezirle Laiba ch in der Gemeinde Moste; im Vezirle Loitsch in den Gemein- den Gereuth und Godovic. der Nothlauf bei Tchweinen im Nezirle G u r l f e ld in den Gemeinden Gurlfeld und Großdoliua; im Vezirle Laibach in der Gemeinde Presser; der Milzbrand beim Rinde in der Gemeinde Log. Erloschen: die Wuthlrantheit im ganzen politischen Vezirle llittai. Neueste Post. Original-Telegramme der Laibacher Zeitung. Paris, 20. Juli. Nach einer Meldung der Agence Havas aus Bangkok bereitet der siamesische Hof in auffallender Weise seine Abreise vor. Die Bevölkerung ist beunruhigt. Man glaubt, der Hof wolle eine Panik hervorrufen, welche die Ausschiffung von Marinesoldaten verschiedener Nationen rechtfertigen würde. Die Hamburgische Börsenhalle meldet, dass der Capitän des Dampfers «Tijuca», welcher sich vom 16. bis 2Y. Juni in Santos aufgehalten hatte, erklärt habe, dass während dieser Zeit dortselbst kein Fall von gelbem Fieber vorgekommen sei und der dortige Gesundheitszustand nichts zu wünschen übrig lasse. London, 20. Juli. Im Unterhause erklärte Grey, dass die britische Regierung beschlossen habe, den Botschafter Dnfferin sofort behufs Meinungsaustausch mit der französifchen Regierung nach Paris zu entsenden. «Aunst und Aiteralckr. Müllers (') In Wien sind in der Brau. d«s ErU^^°".bluun schon vor längerer Zeit «Aphorismen»! bilden dcu e^enÄ'.^ 6"^ "on Nfpern, erschienen. Sie W rechnete» .AuH«^."''" "'^. <' Vände zu je 25 Druckbogen ""sgewälilten Tchriften. . und seine beiden noch' lebenden Söhne, der Generalinfpector der Armee, Feldmarschall Erzherzog Albrecht, und der Feldzeugmeister und Generalinspector der Artillerie, auch Hoch« und Deutschmeister Erzherzog Wilhelm geben sie heraus. Von der Publication ausgeschlossen sind nur feine bereits vor 70 Jahren noch zu seinen Lebzeiten erschienenen militärwisfenschaftlichm Schriften, die ohnehin für die Gegenwart das hohe Interesse nicht mehr haben, welches sie damals weckten, aber was uns jetzt geboten wird, dürfte ein überaus fesselndes Bild von der Gediegenheit sowohl als von der Vielseitigkeit des Schaffens des Kriegshelden liefern, der einerseits anf militärischem Gebiete erschöpfend die von der Armee unter seiner Führung vollbrachten Thaten schildert, politisch dagegen oft überraschende Aufschlüsse über die Vorkommnisse des langen und an Ereignissen überreichen Zeitraums feiner activen Betheiligung am öffentlichen Leben bietet und uns endlich einen Einblick in eine Anschauung über die höchste» sociale» nnd religiösen Probleme gewährt, welche ihn zum Range eines der tiefsten Denler und der besten Bürger erhebt. Alles in dieser Rubril Besprochene lann durch die hiesige Buchhandlung Jg. v. Klein mayr H Fed. VaM-bcrg bezogen werden. 6. Verzeichnis über die bei der l. k. Vezirlshauptmaunschaft Loitsch für die Abbrändler von Sabresnitz eingelaufenen Spenden: Herr Johann Sternad, Pfarrer in Babenfeld, 2 fl.; Herr Johann Lipovic. Ortsvorsteher in Babenfeld, 1 fl.; von den Pfarrämtern: Vabenfeld 2 fl., Planina 3 fl. 72 lr., Hotederfch'h 4 fl., Unteridria 7 fl., Maunitz 3 st., Ledine 1 fl. 7ü lr.,' Schwarzenberg l0 fl. 61 kr. und Idria 15 fl. 70 lr., zusammen 50 fl. 78 lr. Angekommene Fremde. Am 19. Juli. Hotel Stadt Wien. Gohman, Delta Porta, Neumann s. Frau, Lleckhofer; Flohrer, Privatbeamte: Löwy, Popper, Kohn saMM» Frau, Me,, Wien. — Schwarz, Kfm.. Prag. — Dr. Braiten-berg, Statthaltereiconcipist; Luzzatto, Tribusson; Iaklic, Lurat; Pamer, Reis., Trieft. — Ritter v. Tschavoll, Feldlirch—Glas, Brunn. — Pavich v. Pfanenthal, Statthalterei-Vicepräsident, Hocevar, Privat, gara. — Sollii! s. Tochter, Niederdorf. -^ Schwarz, Privat, Rndolfswert. — Verderber, Privat, Villas- — Verecellisi, Codogno. — Gräfin Marenzi, Private, Ste"l> — Kopstein, Siofot. — Rubasch, Pilsen. — Maier, Kaufmanns - Gattin, Melnil. — Winter, Supplent, Fcldkirch. "7 Tscherne, Zara. — Kavs s. Frau, St. Marein. — Fav«', Seinicar, Slriljc. — Krainz, Islra, Illyr.-Feistritz. — PecMl, Roth, Crojo^e. — Kovac, Pfarrer, Kubed. Hotel Elefant. Goldschmidt, Beamter: Braun, Oberlehrer, nm Frau- Schmidt, Krenn, Färber; Pftifer, Schaup und Lustlg, s. Frau, Me,, Wien. — Mayer, Lehrer und Held, Lehrer, Augsburg. — Unterb erger. Goubeau, München. — Stoiec, Lehrer, Oberlaibach. — Papler, Oberlehrer, Franzborf. "" Iagoditsch, Reis., Burgstall, — Rautnig, Kfm.. Graz. "" Gamlich. Kfm., Wcipert. — Poljal, Kaplan. St. Michael. ^-Milinouils. Kfm., Belgrad. — Kojuh, Dechant, Altlag. "' Morawetz, Inspector, Villach. — Müller, Kreuzen. ^ u. Stobile, Gutsbesitzerin, s, Tochter, Görz. — Salomon, Bukarest. Dr. Schmidinger, Stein. — Haynal, SectionsratY, Fiume. — Freyer, Spalato. — Karlon s. Sohn, Leoben. -" Dr. Hubald. Trieft. — Cojcticania, Oberstens»Gattin, Sarajevo. — Dnic, Samac. — Sever, Professor, Paris. — Sch^' lieb, Warasdin. Verstorbene. Den 1«. Juli. Anton Krizaj. Maurers-Sohn, U 3'-Polanastraße 34, wird sanitäts.polizeilich beschaut. Den 19. Juli. Johann Kozel, Arbeiters-Sohn, 3 ^, Schießstättgasse II, Tuberculose. Volkswirtschaftliches. Lalbllch. 19. Juli. Auf dem heutigen Markte sind erschienen: 3 Wagen mit Getreide, 18 Wagen mit Heu «„d Stroy und 17 Wagen und 2 Schiffe mit Holz. Durchschnitts.Preise. ^ Mlt,° Mgz,- Httt,. M' st. , li, fl. , k. fl.^L^ Weizen pr.Meterctr. 8 40 9 5<« Butter pr. Kilo . . — 88 -- "" Korn . 6 80 7 40 Eier pr. Stück . . — 2 -"" Gerste . 6' - 6 3« Milch pr. Liter . . - 10 - ^ Hafer . 7! 20 7 5« Rindfleisch pr. Kilo — 64 ^ ^ Halbfrucht . ---------------Kalbfleisch » - 48 - ^ Heiden . 10 — 10 50 Schweinefleisch » — 64 ^ "" Hirse . 6 — k — Schöpsenfleisch . — 38 — ^ Kukuruz . 6 — 6 — Hähudel pr. Stück — 3b ^ ^ Erdäpfel 100 Kilo 3 50-------Tauben ' - 1? ^ ^ Linsen pr. Heltolit. 14-----------Heu pr. M.2 «Z» ß" AUnb be« Hi««tl» H 8ß ^llMg. 735-9 152 winbßlll Lelt« _^) 20.2» N. 734-7 25 0 SW. schwach heiter "'^" 9 . Ab. 734 8 17 8 W. schwach heiter Herrlicher Tag. —Das Tagesmittel der Temperatur 1"'"' um 01« unter dem Normale. Für die Redaction verantwortlich: Ottomar Vamberg- Der kürzeste Process der Welt, bei welchen, frell'H weder Richter noch Aduocaten bethciligt sind, ist zweifellos , Bereiwng einer trefflichen Bouillon mit Hilfe des bewnyl Zusatzmittels «Licbig Company's Fleisch.Ex.tract.. Nicht ""!" hat sich dieses Product bei allen Fleischspeisen, Saucen und ^eM"^ bewährt, nnd unsere Haugfraueu Pflegen für dasselbe nnr ,^ Bezeichnung zu haben, die das höchste Lob in sich s^'A ») nennen es «Unentbehrlich». ("'^ Laibachts Zelwng Nr. 165. 1421 21. Juli 1893. Course an der Wiener Börse vom 20. Juli 1893. «a« d«. »Men«« «««^1«««. Slaat».Hnleh«n. «eld wa« ö°/° «lnheltliche Rente i» Nuten verz, Mai Iluvcmber . . , »?«" »?«<> >nNoü „ Eilber veiz, Iünnrrssuli W'«5 9? 15 ,«'.' " .5 April-October W »b 97 «,5 l«54er 4°/„ Ttaasslose . 25«, fl, 14750 14» bO !3""b°/, „ aanze500fl, 14." 2„ 14" 75 ,33?"" „ ssünftel ino fl, 1«» b<> i«5 50 l»u«l Ntaatziose . . 100 fl, !»2 l>0 ,l>3 5" b°/° Dom.-Pfdbr, i» 120 fl, . . ° c, 0ch. Notenrrute, steuerfrei —'— — -^ dto. wrote in llrouenniähr, '«uerfrc! für 200 Kronen Nom. W «« 97 1" «llnlbah». «ta»t«schuldver< schleibungen, 6"l°bethbllhn i„ E. steuerfrei (div.Ej) für 100 st. G. 4"/« >»<) 8» 121 ,!^ ^Io'cph'Vllhn in Silber 4»/ °, i^') '- U><> sl, N»m. ü>///<> »"'50 1«b li!> "/<°/a»udolvh'«,i.E.(di»,Et,) i°/ ^. /Ul l0UN fl N»m, , . 100'— 100 »0 ^° "°- lFronenw. steuerf. (bid, ^,, ^ Ct, für 20» ltt. Nom, 07'45 »8 0 - ,00 »N /»°l°, !n Kr„ns,„y st^uerf. 4<»U u, 8,.!X, l^. f 2^, ^ ^^ 97.45 ,8,45 U^aatslchulbverschrtlbun. ! "«f°belhbah!,li0<>ss./, 227'. - «ll»'- ^.^»°te zur Zahlung lil»^ 2M»<,tlonen. z""hbnhn «NU u, 8N0U M. '"""M. «°„. . . . ,l«iü l!7iz Velb Nll«^ lllifabethbahn, 4UU u. 2000 M. 20« M. 4"/„...... 12« 50 «4 b« ssranz Joseph «. »UU st. S. 4°/y . 9? ib 9» »b VoraiIberger Vahn,«m!sf, l«»4, 4"/,. (biv.Tt.) E.,f. loafi.N. 9»-— 9990 Un«. Voldrente 4»/„ .... 11b « 1,5 75 bto. Papierrente b°/« .... —-— — — dto. Rente Kronenwähr,, 4"/„, steuerfrei für 2W Kronen Nom, 94 3» 9!,— bto.St./,"/n 12« l!» 127 l«! bto, dto, Ollb, lNN fi,, 4>/,°/„ I0l 10 lN» l0 bto, S»aat«-Obll«. (Ung, 0bstb) b, I, 1«?a, b"/„ , . t2, 5N ,»l 7ü dto.4'/,°/oSchantrcglll-«lbl,-Obl. lO0 8N 101 .'lN dto, Uib,°«bl.<0bl. b»/,. . . —-— — — bto. Präm.°«lnl. d. 10« si,0,w. 149 - ll>0 - bto. dto. k bO fi.e, W, 149'—lbU- Theitz Neg.'Uose 4"/« 1- ,«!»<' Grundenll.'Vbllgationen (für 100 fi. «M.). b"/n «alizifche...... —-— — — b°/„ nlcdercherreichlfcht . . . »09 ?l U0 ?b 4°/„ lroatllche und flavonifche . 9? b'» 98 «1 4°/„ ungllrifche (lcx» fl. W.) . v«-b" 9? 4>i Andere üssentl. Hnlehen. Donau'Neg..Uofe ü°/, . . . ixn - l»>»,— dto, .«nleihr 187« , , I08 2z>»9 slnleüen ber Vtad! Görz . , - - — —'— Nnlehs,! d, Liablssemeinbe Wien IU7'b" 108 !,0 Nnlehen d, Etabtgrmcinbe Wien (Silbrr uder Gold).... 1877b I2«'?k> Prämien Nnl, b, Vtndtgm, Wien i?K»<> i?ü b0 V0rlebau-?lnlehcn vcrlosb. b«/« 1<»0'l>0 10l bU 4°/« »rainer Lande« Anl. . . 9? »b - — Pfandbrief» (filr 100 st.). «ober, all«, vst. lnbU I,vl.4°/G. I2l ?b^«2 ?b bto. ., in 50 „ 4'/,°/, — —I — — V«N> W»r« Vobcr. allg. üstr. inöUI, vl.4°/„ 98 80 99K0 dto. PrHm,°Schldo,3 toi 15 Oesterr. Nordwestbllbi . . . 109 10 ito 1<» Ltaalibahn ,...,.. 80S 25, i«»7 25 Vübbahl! k 8°/,..... ib» — »58 75 ,, 55°/,..... 1L5-75 1»«-l»5 Ung.-aaliz, Nahn . . , . 108 - - 109 — 4°/« Untcrlrainer Bahnen , . 98 50 99 — Divers» zos« (per Etüll), Ändapesl Äaslllca (Dombau) . »'- - 9 <0 Lredltlofe 100 st...... l9?«5 l98- - llary'Lose 40 st, IM, , , , 58 25 59 »5 4°/„DonaU'DampfIch.l00st.»Vl. »47— ---— Ofen« Lo>e 40 fi..... 58'- - «>-- Palffl» Lose 40 fl. «W. . . . 57 50 58 50 «otheu Nreuz, üst, Vef. v,, 10 fi. 18-— 18 kl» Rotyen jl^renz, ung. Ves. v, 5 fi. 13-- 1S4U Nuoolph'Lose 10 fl..... «»'80 24 30 Lain, Lose 40 fi. IVl, . . . «7- «»-.. St,.«e>w!» Lose 40 fi. «W. . «? ?5 88 75 WalbNein Lose 20 fl. IM, . , 4«— 4»--- Vlndifcharüh-Lose 20 fi. IM. . '-- 70 — «en>..Lch.d. »°/s,Präm,°VchuIdv. b. Vodencreditanst, l,Em 2l— »> — dto. II, Vm, 1889 .... 28— 3«.- iiaibacher Lose...... z» k»n! z«1>0 Kank'Aclien (per Etüll). Nnglo-Oest. Vanl 200 fl. so°/,«. l5N — 150-50 Vantvereln, Wiener 100 st. . l«l»-?b I»1 «5 Veld Ware Vobencr.-«nst,M.2O«fl,S.4O°/<, 4,^< - 4^^ — llidt.-Vlnst, f, Hand. u, V, 1N0fi. 33? - - 33?'5<> Ireditbanl. «ll«. ung., 200 fi.. 414'— «l.-- Depofitenbanl. «ll«,. 200 fi. . «1-224 — «tttompte-Ves., Nbi»st.. 500 fi. «?n — —'— «iioullllssenv.. Wien«, «00 fl. »4»'" »50'-- Hyp°thsffNb,.«sl,.2l>0fl.25°/<.«. 77'-- ?»— Land-lbanl. bsl.. »00 fl.. . . »47 90 »4» 50 Oeslei-l, Ungar, «ant «00 fi, . 983' «88- - Unionbanl »00 fi...... »bu 50 »51 - Verlehilbllnl. «llg., ,40 st. . ,?,'»<> 173.50 Kellen von Transport» Dnknuhmnng« (per Vtucl), «lbrech! Vahn »00 fi, Silber . »5 5» 9« 50 «lf«lb Fium. Nahn »00 fi. Vllb. —— — — Aussig Icpl. Elsenb, 800 fi. . . ,75" 17?5 Vühm. Norbbahn ,50 fi. . . »08 b« »<»9 - - ., Westbahn »00 fi. . . 3?» 50 3?« - Vufchtiehraber Vf. 500 fi, «M. l,,0 ,»»0 dto, W, U) »00 fi. . —— — — Donau - Dampfschiffahrt » Gef. Oesterr, boost <» Diau bto. (IN. N) »00 fi, V. . . —-— — — Vra^zwierVisenb, lbO fi, Lllb. 9»°» »3 5« Liebenbülgei Eisenbahn, erste. —'— — — Stlllltzeiseilbcchn »00 fi, 3, . . —'— —' - Lübbahn 2»- Un«.Westi,(«°llb-Vraz)»O0fi,V, »01 75 »0» »strl«^tl»lpl« 53 70 54 »0 Präger «iIen.Ind.'»ef, »00 fl. 45» 50 4«? -- Lalgo larj Vteinlohlen «0 fi, s>93 — »99 — „<5chldalmühl".Pllpierf,,»O0fl, »04— --. ..Eteyrerm ', Paplerf u «,»«, 151 — 153 - Irifailer ltohlenw'Ves, 70 st ,5ö — ,57 — »aftenf,-«,,0esl,inWlen,,O0fi, »80 — »8» -«aaglM'Üelhanst , «ll« in Pest, «l fi......... l^»- ,,»' - «r. »»ugtfelllchnft ,00 fl. . . l»e — ,»e?5 «enerberger Ftgel««lMen^»el. »78 50 «4 «l z»»is»n. «mfterdam....... ,0 30 l.»i