^^^^' <^^' LdiariIäx -Over: AußführliWdMlH j Wien nachKonjtantlnopclund do» dar wtl'cr zurück in Temschland/ auch was sich hin^und wider merck-würdigcs dabey zugettagcn/ Wej; Wcbgebobrncn Mascn 'wolffgang, Grafenszu0tttingen/ic.derNöm.Kayserl. Najcsi. :c< Gchcimcn Nath/ Cummercrn / und Rcichs^Hof Raths pl^emt-li, 6^c. WclcheSelne Hoch-Graft. Lxcell. Ai^ Ibro Nöm. Kayserl. Majest. Groß- Hottschaffrcrden 22 Gc^li. än. l<7 dessloblc^ottsM Hcnlß Nerecheim/ 0^.5. l?enecjiäti, Abbten/ als Ihro Excel!, deß Herrn Gsoß Und obwohlcn (die Warheit zu bekennen/) mich nicht weniaschmertzet/ daß dise geringfügige Beschreibung den vorgehabten Zweck nicht erreichet/ so lebe doch der Hoffnung / es werde die einfältige Feder der Tugend nichts bench men / in Erwegung / daß die Bildnuß grosser Herren nichtsdestoweniger zu verehren / wann sie schon nicht von kunstreicher/?and ausgerichtet worden. ,^, . Ge- Getroste mich derowegen selbsten / dise Beschreibung/(welche zwar eine gelehrte Feder mernirt hatte) werde in Gnaden an-und aufgenommen werden/ zu-mahlen auß Göttlicher H. Schrifft de^ kandt / daß auch der armen Wittib wenigster Pfenning vor das angenehmste auf- und angenommen worden. Otto. lire demnach Euer Hoch-GrG. rxccll. dises Diarium, oder tagliche Neiß-Be-schreibung/ mit geziebwendem lvlche wol. . I DIARIUM. "3 Oder: Außführliche^uriols TM Kayserl. großen Bottschafft an die Occomannische Porten. Ndtme nach einem lang? wübrigen Land-vcrderbs lichen/undblutigensibcn-Mn jahrigen Türcken-Krieg / die Ottomanni-schePorten Anno ,697.bcyCeuta in Ungarn eine hatte blutige Niderlag von denen Kayserl. Waffen erlitten / haben sich endlich Misthm Ihro Rom. Kayserl. Mayestatt u id gedachter Ot-tomannischen Porten die Friedens-Grdanckcn ftcrvor gethan/ auchzu dem Ende/ mch langer und relffer ^ 5« 2 l^ iOeracion der in Smmen gelegne Orth ^arlowth/ zu denen Friedens-Tractate« / deederseits ^enomimrt/be, ltebt/ und acccprirt wordeu. Zu dt-sent nun hochwichtigen/ und der gan-hen Lhristenhett höchstmothwendigen Werck/ stynd von Ihro Röm.Kays. Mayest. zu dero Gevollmächtigten allergnädigst ^nomimrcc worden. Der Hochqebohrne Graffund Herr/Herr Wolffgang/Gcafzu Oettingen/Röm. Kayl^ Mayest. Geheimer Rath/Lam-merer/ undRttch^HoffNaths-PrH, sident/ic. wie auch der Hochgebohrne Graf und Herr/ Herrkeopoldus Gras von Schlick/ IhroRöm.Kays.chlay. Kämmerer/ General-Wachlmeister/ undObrister übereitt Regiment Tra^ goner/ auch commandirender General an der Theyß/ :c. Auff Seiten der Porten waren GevMnachttgte be-e Nambset klelicmcc Fstcntji, dtßOtto- mantscheuRetchsObristerKantzleric. und ^amo dorcigro, der Porten Ge^ heimcrNaih UNdStaats:5ccrer2r,U5 ?c Vor ^ecil^corn aber seynd beyderseits , beliebt/ und^ccepcirtworden/diebee- den den Cngelländnlnd Holländische Hew ten Bottschafftere/ :c. Lxccil. ^xcoll. als ^Uliclm?2ßec. Freyherr n. öuico aller Scits Bevollmächtigten und^lcöiararen geschlossen/ auch den 26. Jan. 1695. unterschrieben worden/ habey Ihro Röm. Kays.Manest ein solenne grosse Bottschafft an die Ottomannische Porten abzuschicken/ altem Gebrauch nach/ sich allergnädigst «. so l virt. Discs hochwichtige und schwere Wcrckaber auffsich zu nehmen/Ihro ^>och:Gräfl. kxccllentz Herr Graf zu Oettingen/Kayserl. Geheimer Nach/ Kämmerer/ und Reichs Hoffraths, prxt^cnr. öcc. als ein taugliches/ und zu disem NeZorio c3p3lDle5 zut'jccium in donliäcration UNd Vorschlag koMMM. Diser/ weiten er schon vil Iaftr her Ihro Kayf.Mayest.und demganhen Ertz.Hertzoglichen Hauß^ Oesterreich vil getreue Dienste geleistet < auch bey A - letzt -« 4 l> M geschlossenen Frieden/ als prima- klugen und eyffengen ^iniliers mit grossem Lob erlanget/ wurde er von Ihro Kayierl. Majest. als Groß Ge-ßndter an dieHttomannische Porten/ alicrqnädigist ernennet; Welcher auch dises hochwichtige Werck/ zuallerun-tertbänigsten Diensten seines Groß, mächtigsten/ Allerqmidigsten Kaysers undOerrn/ wie nicht weniger zu grö-stem Nutzen dergantzenChristenheit/ auß Heldenmüthiqen / angebohrnen/ heroischen Gmtltth^ unter so vilen Gefahren und verdrüßlichen Ungelegen» heiten / in seinem hoch'erlebten Alter auff- und angenommen- Darauff hin Ihrocxccllcn2 5ll dero Reiz- Antrets tung behöl ige Anstalt genlacht. Es hatßchaberdise Reiß/ wegm unter-sihiedlichen Verhinderungen/ biß in den Monat 0Hobri5 verzogen. Cnt-zwischm hat derKapserl. Groß^Bott-sihaffter nicht unterlassen/ darauff zu gedencken / wie dessen grosse Oefolg von zweyhundert und etlich sibenßig Versöhnen einzurichten^ Zu dessen an- Wh -53 , l^ sehlich?r Vmnehr und Vergsellschafsi tung eine schöne Zahl von Cavalieren und Edellcnthen / auch anderen vilen ci^alililijrtenPersohnen mitzugehen sich entschlossen. AlsIhroDurchl. ^6oi. pliu8^uZulw8, Pnnß von Hollstein-Plöen/ :c. Herr Gras Slarl Ludwig von Ginzendorff. Verr GrafAdolph von Smzendorff. Herr Oraff Carl von Nostll). Herr Graf ^loylmz von Thun. HerrGraffKuffstein. Her? Graf Ferdinandus Preuner. öerr Dominlcus/ Grafzu Octtinqen/ Ihro 6xccilen^ deßHermGroß-Vottn5 5ccrcrarij derOneNtallschtN Sprachen versähe Herr von ^acko^,'?, ein in distn Sprachen und Landen sehr wohl-erfahrner Mann- Die Kays. ca^wareanverttauetHerrnAutonio Schelzinger. Als geheimen 5cercr2ri. um habenIhro Nxceli..bey sich/ Herrn Johann Christoph K4olirar , ). u. ^. Und damtt bey einer so grossen Hoff-statt alles ordentlich hergtenge; Wurde von Ihro excellent das Ambt eine^ Marchallen auffgettagen Herrn Hhri-ftoph Adolph von Gmnbach/ des löbl. Kays. Marsilischen Regiments alw ften Hauptmann. DaS Ambt elnes A 4 HlM^ Hoff- Meisters versähe Herr Johann von Seilern/ gewester Rittmeister um terdemCaprarischmNegtmmt. Wie nun Ihro kxceilcutz in'GMlichen/ also Habs selbige auch in Leib-und Zelt? lichen elne gantz sorgfältige und schöne Anstalt gemacht/ auch den vortrcffil? chen ^eclicum.HerrnWilhellnBmnd/ ftmdt einer wohl-eingerichten schönen Apoteckeil / welche Herr Bemqrdus Gavler versehen / auch zwey clivrur-ßc»5, als Herr Abraham Noselcth/ c^e. or^ium Ritter/ und Benedict Gruber/ eimn Bader / mitgenommen Zuei^ ner keib Wacht haben Ihro ^xcellcnh 24 Trabanten/ sovtlLaqueyen/ 12. Pagen / 8. Tw uptter/ llnd einen Paucker/ deren Trompeten nnd Pau-ckeil^iles vo^ S'lder. 6. Hamboi-stcn. , ^ Kö h / und eine grosse An? zahl Kuchkl-Bedienter, ln^umma, cswar?plegantze H.ff'mtt' vonKliH-chel/ Keller/ Zlergatte»? / zc. also trefflich etngerlchtet/ daß j der mann mal? lem nachMllqen vei'eben ware. Zu disemallemwaren Mo^xccl/entzmit etner raren herrlichen Music / wmu die dieuntttschidltche Instrmnenten von Lauten/ Harpffcn/ Viola ^i <;^m^. 62i,?Qn, vwiinen/ Villen/ zc. iambt emerHrgel/mltgeMrtwusdtn oer? Massen versehen/ dergleichen ln Orient noch niemahlen gehöret noi tell- Es mangelte auch nicht an schöllen wolil-auffgedußtenPserdlen/wllchc nebst 5. schöben Zligen/ und sovilWagen/ dcren de: schönste und kostbahrlste samt etncmZug Dähnischen Rappen/ von Zhro^xccllcnß dem Tnrctlschcn Kay3 str zu verehren/ untgl fün l/und solche/ ftltthtdergantzen Stalldurlck/ so in schr vilen Bcdimten bestu^e/ dcm Herrn Johann Nd^lll Trenger / als Stallmeistern / anvertrauetwordw. Kw'tz zu sagen/ bestlwde we oanhe Hofstatt in lauter schönsten Leuwen/ deren ein tedcr fauqlich wa e/ seine ih-me bestimmte Gcschässttn wohl zu vcr-nchten/ so/daßmandeßweam durch' gehends kostbahrtmcttret/üud was so wohl zur Bequemlichkeit/ als Noth-durfft dienen können/ nlchtS ermangle« lassen. ' A^ Im Indemsnundieganhe Hofilattans das trefflichste eingerichtet ware/ haben hochgedachte IhroHoch-Gräfl.öxc. der Kayserllche Groß-Bottschaffter / sich zu dem idlcanen Einzug in die Kayserl. Haubt- undRessdeny: Stadt Wien/ umbihroKayserllche Mayeff. fich zu pr!klc,niren/ und Abschid zu nehmen/ plXpHrirt: Wiedanu auch solcher Einzug / w der Ordnunq und Kleidung/ wie schon im Truck hek auskommen/ bey Zusehung einer un, glaublichen Menge VolckS den 27. , «5eplcmbri81^5 9. geschehen. Als man in die KaysBurg kommen/ und von Pferdten abgestigen / stynd neben Ihro Excellentz alle Cavaliers/ kemilkuomim. Geistllche/Oft ficier / und andece vornehlnere Bediente/bey beeder Röm. Kays. und Königl.MayMav. auchCrß^Her-tzoglichen HerrschafftenHand-Kuß al' lergNlidlgl'stHcimicrirttworden. Nachdeme nun Ihro Kays. und KSnigl. Mayest.Mayest.einallergnH. digstes Wohlgefallen ab einer so schö-«enmd sehr wohl luunclirten Hofstatt bezeuy bezeuget/ auch ^hro(kxcessel'h/ der Kays.undKönla.Ma:).Mayauchder sämtlichen «rh.Hertzogl. Herrschaff-ten/beurlaubet/ scrrd stlvgew-eders llmben durch die Stadt/ in Mnster Ordnung/ durch den rothen Thu:n hinaus indero schünenGattcn^nlß/ an der Donau geleqen / gmttm/auck aUda aUe CavaUn s/ Edelicuch/ lc. auf das herrlichste c^airt/ und datM den 20. o^b.deroN^ißnach Oriem ans gelrttttil. Nachdeme n:m Ihro 4^.Schiffen / mit fiiegenden bahnen/ deren icdes w^t zweyen/ das Letb-Schiff aber rings-herum oesteckt ware/unter Trompete- und und Paucken - auch Hautboisten-Echall/m Zllsthung grosser Menge Voicks/ in Gottes Nahmen abgefah- IkN Die erste Anlandung beschahe umb halber 6. Uhr an der Ederstorffer Au/ daS Wiener Eck genannt/ allwo man das erste Nachtmahl in denen Schiffen eingenommen. DieSchiffahrt bestmde in folgende: HrdttUNg: Erstens/ zwey ^ourriers>Schiff. ». Das GchlffHerrn Hoftneisters / sambtvey sich habenden untere schidlichenBedientm. 3. Herrn OosiKl2rel,2U,und etliche 4 Die Pagen. 5. Die Herren Graftn 5will3i, und dollonicscll. 6. Zwey Herren Trafen Preuner und Kuffstein. 7. Zwey Herren Graftn ilmn und «.Zwey Herren GrafenvonDietrich, ßeinundSpnnßenftein. 5. Zwey ««i, is» 5 Zwky Herren Grafen Adolph vo» Sinhelidorffund Gaur. «o. ^rr Graf Karl Ludwig von . lvmtzendorff / und deßen Herr Sohn. '«. IhroBurckl. Hertzog von Holl- siein/ und Grafvon der Lippe-i^.Ibro ^xcollen2derKays. Groß- Bottschaffter/ mtt dero Herren Sohn/im Kays. Leib-Schiff, iz. Derr Prälat sambt deneu Heuen Geistlichen. 14« Herr l^e^acionz-Teclorariuz, samt der Kays. Canhley. Herr von I^clcovvi? I.clraric)N8 - 5ecre- I2NU8 der Orientalischen Cpra-chen/ fambt denen Kays Sprach-Knaben. 16. DasMund-Kuchel-Schiff. «y.DasTafebSchlff 18. Das KellenSchiff. 19. Das andere Keller-Schiff-l.o. Des Ziergartens erstere« 4). DasandertezumZiergartengehö- nqs Schiff. »2. Die Herrcn Trompeter. 53.3>icHerren^uücHNt0Q und l43uc.' builicn, . 2.4. Her s '4 G 24. Der Kays, pl-scnteu Schiff. 25. Hen- 0o6oe, Npotecker/ Barbie, rer. s6. ^wcyHfficierlttit 8. Trabanten. 27.Dis clndcrtcTwhanten?Ochiff. 58. Das änderte Küchele Schiff. Zo. Das Zucserbacher^Schiff. z i. 8 <^ch^ctcr und Hattb-wercks- Leuth. 32. KoK Schiff. 35 DasMdl.Sckiff. Z4- Der Wäscherinnen Schiff. z5- Dcr5^riHnische Patriarch mit sen nen Geistlichen/darbey auch ware ne^aptivorum, welcher aus delN OonventzuWien mitgegangen/ und die erlöste erstere Shrtsten / Ulnb welche er sich eyffrig anges notüen/ heraus in die Christenheit/ »ndnacher Wien aeführet. 36. Gefangene Tllrcken. ,7-Eln Schiff vor dte KaysHUnd/ sambt cinenl Kayserl. Jäger und Jungen. 38. Ein 38. Ein anders Schiff vor diegefanb geneTürcten. 39- Tin Pferdt-Schiff. 40. Ein anderes Pferdt-SchiA 4) - «Nd 4H.22agen-Schiss. Folgee Wie WafchMrdnuugs. Erstens/ Ihro rxccllcntz des Kaystrh Gro^BottschaffterS Tafel/ wo, ran gesessen alle Kavaliers/ Herr Prälat/ die ^. I^gatjons 5cc?re«. rii, und Herr HosiMarchall. e. Der Edelleuthen Tafel. 5. Der Geistlichen Tafel. 4. 0benOfficier>Tafel. 5.CanhMenundLalsier. 6. Sprach-Knaben/ Courrier/ lc. 7. PagewTafel. s. Der Herren Cavalieren Kammer Diener Tafel. 5. Unter officir-Tafel/ 10. Trompeter/Paucker^Tafel. ,1. Apotecker/Barbierer/ :c.und anF dere. l2.ttzmboitton unb^ulicancen« ^3. ?weyTrabante«:Taflett. )4- kaqueym von Ihro ^xcsllenx. l 5. C waiierMMeyensTafll. i6. E^lleuth Diener-)7-Der Köchen Tafel» '»KuchrnGebülffen-^Officiers Bedienten, -a. Keller-Geftülf/Jäger/ic. H,.Waftberlllnen< »2..Vnteljchidluhc3tall bedienten. sz-NlttrschiollcheH lndwerMLeute/ Oefiüge^H oiemen/lc- Ken 2.l. Octol). ware in der fnlh einstarckerNebel/ dahero erst nacks. Vhr in dem Leib ^Ochiff znm ersten mahl die Hetl- Meß gelesen wordenj/ wie dann auch solches nachgehends tag-lich geschehen / und allzeit nach der Meß das irineralmm.offentlich gebettet worden. Nachdeme der Nebel etwas vergangen/ist man umbhalber w. Vbr abgefahren. Vln halber ^- Vhll liessen wir unter Hamburg daS alte Schloß i-kem lincker Setts hart an der Donau auseinem hohen Felsen it«. M/allwo die^c>lir, oder ^orav» , auß O t7 H nuß Mähren in die Donau fasset/ und Ungarn d ß Orths von Oesterreich scheidet. ZuAdend umb 5.Uhrlang? ten wir unter Trompeten-und Pau-cwl-Bchall/ mit fliegenden Fahnen / und meymahligerLösuug der Stucken / zu Vrespurg än / allwo felne ^xceNcnx der Groß-Vottichaffter/ so gleich in dezn Schlffvon zwey ^cpucirten Herrn Räthcn der Königlichen Hammer be< ncvcncist/so dann auch von alldasigem sambtllchen Magistrat ccimpicmemirt/ mit einer Or2tion ilFFrarulirt/ auch mit Wein/Früchten/ Fischen/lc.rc^iirt worden. ., . Den 22.0Äob. in der Frühenach gehaltner Hell. Meß gäbe Hr. Graf ^rtt 40. Mann unter eineltt I^ieucenanr vor dem Leib^!^cl)'F 55M' manäirt. Wornack der Hcrr ftl'äsat i - Vhr beyWo» tt changelandet/ allda in dem Lelv-Ochtff ein hcil. Meß qeles n/ und so gleich die Reiß wider fortqescht- Vmb 3. Vhr nachmittag landtten wir um terhalb süäwHr an/ allwo wir daS Mlttag^und NackbMahl zugleich eingenommen. Bißbero haben wir das schönste Sommer-Wetttr gehaht-Auf den Ahend/weilen es dieviß'l von dem Nahmens- Tag Ihro Excellentz deß Herw Groß:Bottschaffters/ ware/na-ben sich die TromMn und Paufim vor dew Leib Schiff dapffer hören lassen. In der Nacht überfiele uns der erste Schnee/ welcher mic Regen vermischet ware. Den 3i.0Hob.cm demNahm?nS-Tag Ihro Lxceiicntz thlltcn die Nusi-cantcnftiihellmb4. Uhr derostwen mit einer schönen 5srcnaäa g^^l-^ru lirea/und wars man auch willens bey angebroch-nem.Tag stlbcmiteinem?olni^^,! und K4'i6caiischen Ambt zu bahren; Mein hat solches das eingefallene Schnee-und Negen>Wetter vech^de-rtt/ welches den ganßen Tag coricjou^ net. VltterdA'N wurden von denen Herren (^v^len/ Geistlichen/:c. die Worauffnacb gehaltener heil.Meß/ uuerachtdeß schtimmen Wetters/umb halber 7. Vhr wider vom Land geru-.cket/ umb l ^. vhrbep kax ankommen/ -allda dasMtttag>Mahlgwolncn/umb halb 3. vhr aber die Reiß fortgesetzet/ nnd umb 6. Vhr an einer Insul ange^ landet worden. Den 1. Novembr,5 am Fest aller Heilten wurden in dem Letb Schiff 2. heil. heil. Messen gelesen / umb 7. Vhr aber bey cominuirendem schlimmen Schnee-undNegeN'Wetter abgefahren; Umb halder 2. Uhr bey^Una lallwo cm Kays?rovianc. Haußftehet) angelandet/ noch eine heil. Mcß gelesen/ dar-auff das Mittag-Mahl genommen/ und umb halber 4. Vhr wider fortgefahren/ auch umb 5. Vhr an einer Au das Nachtlager genommen. Den 2. ^lovcmb. an aller Seelen? Tag wnrden nach gehaltenen heiligen Messen umb 7. Nhr die Schiff vom Land qestossen.- Vmb halber 12. Vhr/ ein Meil Weegs ober L^a, angelandet/ das Mittagmahl genomlnen/ und umb halber 3- Uhr "wider fortgefahren. Weilen sich aber eln starcker Wind erhebt/ der die Schiff gefährlich durch? einander gejagt/ wurde mangezwun, gen/ umb 4. Vhr bey beedcn Vstrn/ wie der Wmd dicSchiffhingeworffen/ auzuhcssten/ und still ltgen zu bleiben. Visen Abend umbringten biß 5". uw serer Nazischen Schiff Leuthen e«tt Gchweill im Geröhr / schlugen selbiges mit Prüglen und Hacken zu todt/ schmt sthttitte einer da / der andere dort ein Stuck mit Ham und Haar davon ab/ und richteten ihnen ein gutes Nacht-Mahl zu. Dett z.Novemb. rückten wir bey eonriuuirendklnstarcten Wind uuo Regen-Wetter umd? Vyr danuoch wi-der fort/ und langten umb halber ei^ Vhr mit grosser Mühe und Arbeit zu Laja all / nachdem vorhero ein Schiff nn das Gchlltche MltderOpitzen ange, fahren/ unb fast em halbe Seiten ein^ getrucket. Nachdemr nun wir zu ^^ ankolnllim/ haben alle Geistliche bey denen!'?. rranciscanern. wMe allhis ein schlechtes Closter haben / und b?y der Kirchen annoch der Türckischö Thurn stehet/ seiner^xccllentzMeß gelesen / warnach selbe in Begleitung der Herren (^vgliers/ Edelleutöen llndOfficier/ die Stadt und Nazische Kirchen allda besehen/ und von dem Nazlschen^rriarchcn/ welcher sonsten zu 5r. ^Nlirsir bey Hfen wohnet/ in dem Schiff complemcncirt worden. Diseft Tag bliben wir/ weqen des starcken Wlnd und Regen zu Baja still ligen. Veti Den 4. I^ovcml). ware eln grosser Nebel/ der sich zwar bald gehebt/ aber einen solchen Sturmwind nach sich gezogen / daß wir gezwungen worden/ das Mittagmahl noch zu Laja zu nehmen. Invents nun disen Tag Ihro Durchl. dchErh-Hcrtzogs c^roii Nahmens. Tag ware/ habiN Ihro rxcell. der Herr Groß-Bottschafftcr bey der Tafel höcMgedachter Ibro Durchl. Gesundheit/unter Trompeten-und Paucken-Schall/ dem Henn Grafen von Thun / als Ikro- Erh:Heryogli>' chen Durchl. Oammer-Herrn zum er-ften zugebracht / welcher Gesundheits-Trunck so dann bey der ganhm Tafel herumb gegangen. Worauffmanumb halber?. Uhr abqcflchren / jedoch rmb 4. Vhr gleich wids'r cn eincr Auange-l landet / allwo ein schöne Ebne ware / auff welcher sich die Herren Kavalier Ulld6ennil,uommi mitAudienund an? deren Vögel-Wildprett saiej'» n ^nc,-tiret/und weilen zu L2ia die V?ed ber-umb gangen/ als solle die Pest w dem Türcklschen prassren / zv'ceme man auch von dem Tückischen Nvtlschafsi tek itr Nichts vernehlnen können / so haben Ihro kxcclicnx emen von dero ?a^" zu Wasser mit einent Schrclben an dm Herrn General cle ^clim nach Peter-wardein abgeschicket/ und derentwegen ein so andere Nachricht einzuyoyleli. Den 5. wurde na.y gehaltner Meß umb 7. Vhr adgeschEet / und umd )2. Vhr oey schönen» Wetter an einerInsulgcgcn^"l:ll^llberangelürs det. Nach clnqenolumencn Mutags mahl fuhren wie umb 3. Uhr wider fort/ gegen Avend umb 4' Uhr wider an das Land/ alwa sich die Herrn (^. vlll.ers und0erAdelmtteinerIagdäi- vcrtiret. Den «^. Novemb. schisseten wir nach der hell. Meß umb 7. Uhr weiter fort. Weilen aber den ganhen Tag ein starcker Wind gtenqe/ hat matt bald da/ bald dort müssen anländen/ lind endlich an einer Au gar still ligen. Unterdessen thaten unsere Nazische Schiffleuth in denen Morasten allernächst der Donau mit blossen Händen em solche Menge Hechten / Schleyen/ und andere Gattungen von Fischen fan- G 3, «5 fangen / daß man selbe auff 4. biß «. Sentner geschahet. Den 7. ccincinuirre der stattks Wind/welcher uns wie vorigen TagS wlder hm uni) her / von eittcm User an das andere geworffen/ biß wir endiich mit grosser Mühe gegen Abend etne Stund ober L^ina angelangt/ allwo der von donttanlinopc! nach dem Kays. Hoffgegangene (Turner vonWien wi? der zurück kommen. In dlser Gegend haben unsere Schiff Leuth abernmhl in denen Morasten vil hundert Krebsen /l und eine grosse Menge Fisch nur blosse« Handen gefangen) welche aber wegen deß Morastsseyr matt/ undmcht gar gut zu essen waren- Den s. als 22.. Sonntag nach Pfingsten/ ruckten wir früh umb 5. Uhr beym Mondschein vom Ufer/ kamen umb halber 7. Vhr zu iwmH bey vcra-lckmarcon an/ wovordlselNlmsereAr^ mee eine Schiffbrücken gehabt; Alwa schlüge man dielSapell-Zeltauff/ uno wurden die Messen nacheinander gelesen. Umb halber -. Vhr gienge man M Taftl / worbey ein schöne Music geda^ tenworden. Allhie haben Ihro Lxcett. dttl5<:crctaril,mderOlicncZIjschenSpras chen/ Herren von I^ac^w^nacher?s- tcrvvarcicin anHr Generalenc^c^c^m, und so welters nacherBelgrad abgeschicket/ nicht der Pest halben/ sonder auch wegen der Türcks. Bottschaffl genauere Kund, schafft einzut)ohlen.Well lnannun diseft Tag stilllage/ unddasWetter gut/ thäten sich die Cavaliers zc. mit Jagen erlustigen. Den9.hörtemä ^.Messen lmLeibschiff/ und schiffe umb?Vhr wider fort. ^ Vmb is. Vhr sahen wir lincker Hand dasDorff^milipopoi^worbeyelnKays: rrovian^Hauß stehet. Umb halber l!. Vhr aber das Dorff^onolior» imcker Seitenumbi^.Uhr landete man an einem Gestatt an/ allwo noch ein heil. Meß gelesen worden. Gleich darauff gienge man zur Tafel. UM2..Uhr fuh. re man wider ab< Um i. Vhr traffen wir eine grosse MengeSchwanen a n eiz nem Vfer an. Umb 4. Vhr fiele ein Koch aus der Mund - Kuchel vom Schiff?Dach / zwischen 2.. Schiffen ins Was< "53 ?5 ti- ÄZasser/ und wäre unfehlbar ertruw? rkcu / wann er sich nicht an dem Nuder erhalten. Nach 5.Vhr landeten wir an einem User au/aliwo ein unzahldahre Menge Wild Andten aufgestandcn. Ge,> n denÄbend fiel ein Bc dimter von den E^eUeutkel! dch an den Halß inel Wnsser/ tstaderwiocr nnt Hülff der anoern heraus komlnen. Dm l". ruckten wu frühe um halder 4- Vhr dry n hellen Mondschein vmn Lalid. Unlb y. Uhr sabm w^r lincl'er .Dand um Wasser das Dorff/'rani-lcH. U:lw 12 VYr lam? ntan an den Qrth/ woderSchiAreich^ Fluß/ die Dräu gfnamtt/von Effeck her/rechterHand in dieB^naufallet/und demKömgreich ^ciav^niendc« Anfang machet.UlNb).. Uhr langten wir zwischen dem Dorff žsllma^l^ mW dem Schloß 5rclcuäi an/ allwH indem Leib-Schiff noch ein heil. Meß geksen wordett' Umd 2. Uhr qien-ge man zur Taftl/ und langten umb 5. Vhrbey qem?ldteiu/ a?!fcinfln bobm Verqlwendon Schloß el^e^cj'^tt.Dtt ses Gckloß ist der Herren Oraftli Da lft Stammm-Hauß'allda lageein Feld- E 2 tvech/ tveibl mit 30. Mann inder^^rnilon, Welch« also gleich einen^urporal mit 1 n. MußquettrernzurWachtcommancliret. Gleich bey un,erer Ankunfft käme ein Kays, (burlier von dem Schloß herunter/ übenelchte stiner ^xccii. Bneff/ und wurde noch selben Abend dem von bacina nacher l'crclvvarclclli )s. abgeordß neten Herrn ^c^w / nachgeschickt, j Drn l 1. wurde frühe umb 5. Vhr, bey schlimmen Regenwetter vom Land ^ geflossen. Vmb 9. Vhr sahen wlr das Porff 0i2o llncter Hand / und gegen überrechterSeits der Donaui.Brlie der an Spissen stecken/ welche ungefehr vor einem Jahr wegenMord undRau-berey iult/^cirt worden. Vmb 1'. Uhr ländtte man an zu X^iclco w^ r, welcher Hrth von denen Innwohnern vuc^o. war genannt wird. Alldier ist ein altes tuiniltes Schloß / in welchem ein l.icu- ^ lcnanrmit 36. ManlageuuddenHtn. Groß-Bottschaffttr bey dero Ankunfft 3. mahlen mit s. Schüssen auß Polier empfangen/ auch mit einer Wacht von ) t. Man bey dem keib Schiffbedienet. Oeine^c^.stigen sogleich auß/ und welin tveilen esdas Fest deß H.^aremi ware/ glengen sie an das Orth hinein/ horten in einem mttGeröhr bedeckten/und von alten Brettern zusammen geschlagnen schlechtenKirchl/ so von eine Franciscan nerversehen wird/ deß Hrn Prälaten seine Meß. Nach dlsem besahen fic das Schloß/ und kamen hernach in das all-dasigeKays prov,2»c Haußzudempr«-vianr Verwalter/ Eywecker vontan-zenfeld / der seiner rxc?ll. einen Vogel / grösser als einen Schwanen/ Nimmersatt genannt/ gezeiget. Diser Vogel hatte breite/ nldere Fuß/ aber grosser als dieGanß-Fllß/ doch deren Gestalt/ w inen breiten schwerenLeib/grosse Flügel/ !so außgesttecktec anderthalb Klaffter ibratt waren/ etnea langen Halß/ dicken ,Kopff/ und breiten Schnabel/ eines «Elenbogen lang. In der Färb war er «lveißlecht. Die obere Federn auff den Flüglen liechtbraun. An dem Hals von jdem Schlundan hatte er einen grossen jGack von glatter dicker Haut / in wellchen man ,5. Maaß Wasser hmem Mtten kan/ so er nach belieben wtder iherauß gibt. Er verschlündet ohne Be- H 38 8 schwernuß z.pfündige/ undnochgröf-streFlsch. Letztlich rauffte er mit einem an derKetten hanqenden lungenWolff/ und wehrtest htaoffer. Nach^eme begaben stch I)ro Kxceil. in d?ro Leib>-Sch lf^ und alsdann ^m- Taffcl D.ll^. inder Frühe nach 7'Vhr.-wurden die H. Me;sen qelcscn : Gegen 1« Mrfalnederbey ^,ia nacherl^^r-wgrclom ausschickte ,'agc wider zurück/ Mitbringen) d;iß Hc.(;/liesal Sr. l^xcej von rinem und anderem 1?' h-icht qeden aiich weg?« der künfffiqei A lßwcchß'ung halber sich mit deroj>lben unterreden wolle. Cnt;wisch?:l thittenIH-o^x^llen^ sich mitderMuslimde^Fluß Walcko / di?Hn.,Kavaliers ak'tt/a'jch ein n'ld an^ derer ^milliuomo.etliche Gtund w^it von hiermltIaqen clivc^ilen/brachten unter chidltche^>feoerw?ldbret>vö^ß> banen> ^eldftüner / Gchnepffen i nd Wild Andten/ mitsich n icher Hauß. D nt;. blibeittanzu^Hlk 'vv^lr bey schönstem Wetter All liacn. Die Hn. ^Hvaliel5 begäbe sich wlde) aufdieIaqd. Ge- -43)9 l^ i!egen3.Uhr kamederHr.Varon Vernl-cr. ein Hauptmann von Hn. General Feld-Zeugmeister/ Grafen cn iäc> von Gtarenberg mitBrlcffen von demstlbc andmHn- Groß^BotlschafftcrvonEst sect/so nach der Taftl gleich wld« zurück gegangen- Ihr ^xcclle,^ aber thülc:; sichabermablinder Walcto mit dem Flsch- Fang erlustigen. Um 2- Uhr Nachmittag käme des Hrn. General Schlücken ^äiu^nc von ^lrark,,nitci. nem<2c>mp!jn^lic Schreiben und anderen ^ifaircn von seinem Hn. (.cnel^l , nnd qleich nach ihme vonPeterwal dein ein Hauptmann vom Obrist V irri/wek cher die baldiqeAnklmfft deßHn. Generalen ^c^ckmn^ritieirte. Zu Abend UMd8.Vhr langte Hr.^clicral cic^el^m vonPeterwardeinan/ unterredlte sjch fast eme Stund mit dem Herrn Vott^ schaffter in dero Leib^Schtss/gienge stl. den Abend noch fort nacker jksscck/ llmb allda »nit 0«. Generlc^eld ^ Zeug^ meister/Grafft-nGuido vonSmrnderg/ welcher die Außwechßlunq vornebmen solle/ein und anders abzureden. D' cn Abend ist einer von denen Gefanaenm C 4 <^Ul- Tlkcten/ sovorMistenaußgewechs« let zu werden auß denen Christlichen Lanoen auf dem Wusser mitgefühlet worden/helmbltch durchgangen. Den 14 lagen wir noch immerdar bey schönem Wetter still/ und diser An-stand machte/ daß wtr die jchönste Zeit/ so jetzt pailllte/ und zu Fortsetzung un, serer Reiß zu Wasser hauptsächlich K-vorilirte / im still ligen vorbey streichen lassen müsten/ wellen Se-^xccil. rcioi- virc waren/ solang zu Va^clcawHl zu verbleiben blß Hr. ^cjcovvj^widcrzurück kommen/ und die gewisse Nachricht/ wegen Annäherung der Tllrckis. BottschM/ gebracht auch alle Au stalt weqen der Außwechslung wurde gema^ chet sevn. EnNwifchen wurde der meh' ttste Theil der auß Ofen mitgehabten Rauschen ßchiffleuthen nacher Hauß gelassen/ und bey jedem Gchiffnur ein dc,rm2Nl,scK und ein Nuderknkcht ge-lassen- Heut fielen wlder zwey m das Wasscr/ und wäre ausser disen der Hr. I.,elNl:n2ln von denen Trabanten/ Hr. R.id/ »nit seinem Diener in der ^ickc, lchier emuncken/ weilen fich das Echt- «ackel< nackel? oder kleine Ochiffel/ mitWen llmbgestürtzt/ an welchem sie sick noch erhalten / biß sie sich an das Kml> gearbeitet. VuterderTafeltamc imKays. dourlicrVö HoffUtttBneffc an S l^x^ Den 15. als den 13. Sonntag nach Pfingsten / aufwachen das Hen dcs H. Lcnpo läi gefallen/ware ein schöner war? merTag; Wellen es nun Ihro Rom. Kay.MajNahmens^Tag warc/ tsgte die gantze Hoffstatt ihre c^^l^Klttdung an. EswurdeaitchdieKapeUZeltan dcm Ufer auffqcschlaqm / das Orgel, Werck an das Land geführet / der G ot-tes-Dicnst öffentlich und lolcniscr allda gehalten.Gegen 8Uftr käme Hr.«< n«. l-zl de !>lc^m von Essesk wtdcr zurück/ und pflegte der Hr. Grost-Bottsckaff-termit ibme eine lange Vm<"-r5d!mq. Vnterdessenwurden etliche H.MMn zu Jh. Kayjl Maj lanqwilhriaeWahl-fahrt nacheinander qelesm. Oeqen n. Vl)r sunge Hr. Prälath / unter einer schönen Vncal'UNd lnl^sumental. ^el/und ineinerTscheickenvon ,4.Nu-dern wider gegen pocelwarciein abgk: fahren. Hiemufwnrde mit Trompe? tenundPauckett das Zeichen j'lr Tafel gcqeben/ den welcher von unlerschidli- chenl^ttrlimenrcnctnmhre ^lulic ge- machetund Ut denc Gestltldbctts'trün-cke't nut Loßb: ennunq dcr Slückeu und «Völser auf oem Schloß und an dem Wasser cmttimlirt. Das Orgel-werck l'ltbe unterdessen bey der Capell-Zelt stehen / und wurdenachder Tafel ge- gkN 4. Vhr ein schöne Urania «Nd 5al> vekcxmI geslMgen/ttiithin delnGottes? Diellst/ welchen man dem Allmächtigen GOtt allerseits vor dieWohlfart IhroKuys.Maj und deroErtz- Her« hoql. Haußauffgeopffert/einCndqe-lnackt. Zu Mitternacht fiele des Hn. Hl'ffm istersBedienter^VilKelm^ulctz zwischen ?. Schiffen ins Wasser/ und weilen alles zn Rilke laqe/ muste er/ ehe man seincsltliglücks gewar worde/^ 5 elen "« 4? 55- elendiglich ertrüncken. 5r ware ein wackerer iungerMensch dergutWeljch/ FmnhWch/ und Spannt ch geredt.Er wurde von den-Wastlialso fottgefülitt/ l>ilß man den Cörper nach allcm ausse^ lvfn dteil Flet ß nicht mebr finden kunte. Umb 12. Uhr'N dcr Nacht/ gleich nach disem Unglück/ käme der Ourrier von Pctkrwardcin wlder zurück > überbrachte Sr. ^xc cllenx Bneff yon HN. Liicic )VV,X So hatte wa"lNichvonHn. sit-iesglcle^elim Nachncht erhalten/ daß der H?. c^ncrai cm^o von^tarn, berg morgigen TagsSr- ^xceil. zu^ill-ko v var die Vlllra geben werde. Dm l6. waremderFrülieinstarcker Neiff/ unddieErdrnzimllck bart ge-frohren. Umb 3 Ul)r ritte eillNausch. C.lipirain lll^r die^'alc7s. jlnt eincr^c>m-p^<;nie Huffarn von ^Äl<7jct,W2r Mlß/ ^her dic B'uckcn qeaen ^sscck de,n Hn. Omeral v?n Gtarnber^ entgegen -El« ^albeGlnnd darnach wnrden anff ^^. V^ ^aen die qcfanaeneTnickinen nacher i?sse<5 qefüftret/welchen die Ti^cfm zu Pcn5 unter Bedeckung 6c>. Teutscher Musqueticrer, und sovtl «evduckm -tt44?5» nachgefolgt. Der Gefangnen waren 1 a;. und der Vrsachen in bemeldteVe-ftung gelegt / damttNlcht etwann mel> rer durchgehen möchten. Nach) 2. Uhr käme yr. General <3lii6u,m Begleitung odtger^omp^nic: Hussaren/ in einem Waagen nyt 6. Pferden bespannet/von Esscck zuV^alcKo^ar an/stlge.allda auß/ und rlttezu Pferd hinaußan das Uftr biß gegen dem Leib Schiff/ allwo oie Trabanten mlt ihren HeUeparten/ und die übrige Bediente in del' ^262 ge-standen. Se. ^xccil. glenqen auß dem Schiffherauß/biß an den Cintritt/dem ^>n. General entgegen/ thaten selbigen garhöfflich empfangen/ trattenwider voran/ und führten ihneinderokeib-Gchiff. Nach geschehener Unterredung würd Hr. General herrlich r,aHirt/ nach welchem i^HHamem er nache!:?e. tcrwgrciein abgefahren / unddastlbsten die Außwechslung mit denen Türcten zu a6juli,ren. Abends umd ic>. Vhr langte derKays. dourlier^miralcic»,wel^ cher von ögrina mit Hn. I.2ck0 vv,2 nach ncl^racl gangen/von dar wtderumb an. Gegen Mitternacht darauff wurde der Kaysi ^l 45 l» Kays llourlicr Hölzer an den Hn. (3o^ l^raln von Etarenderg und tlo ^lckn» lnit Vrieffen abgeordnet. Den 2<7. llcssen Se. ^xccll. vor den Ertrunckenen 3. H.Messenlesm. Auf den Abend gegen 4. Vhr wurde ein ^o. urricr an den Kaps Hoff nacher Wien abgefertiget. Den is.wurden abermahl 3. Heis. Messen vordennachsthinErtruncknen gelesen.VaiddarauffrtttenGe.^xcell. Mit etlichen davaiiren auff die Jagd/ und brachten etwas Wildprett zurück. Den 19. ware ein trübes Negenwet» ter / uneracht dessen / fuhren S. ^xcell. nach der Meß mit etlichen davaliren in einer Tscheicken von l 2. Rudern/ tn einen Armb lincker Hand der Donau/ gegen ?i2 vn2 hinab zu fischen/ haben einen Koch und die nothwendigeviaualia mit sich genommen. Gegen Abend kamen deß Hn. choral, Graf(^c> von Starenberg/Handpferd zu >^2lcl<0^^ an/ umb selbige nacherpcrer^^lcjcin zuschicken. Ge/LxccU. der Hr. Groß Bott-schaffter haben sich mit dem Aschen zimmllch verspätet i und seyndcrst bey der der Nacht zurück gekehret/ in wehrens dcm Fahren aber/ wllcnesgany sin-ster ware/ fast eine Stuno iang aufci-nen^ in der Donau ligenöenOwct nnt dem Schiff slßen b!li)'U^ ohacVermer, ckung/ daß man nlcht wettec känle.End-lichrutschre das Schaff McMch über den Stock > und weilm es wegen deß Conttari,WlNd sehr hart ware/ gegen dem Ottoym zll fahren / kamen S.kx, cell, von disem Fischen erst. Den 50. frühe umb 1. Uhr wisicr ;« bero Leib^Schiff zurück, und!'racht5ll nebst etlichen FaHanen blß4 Centner Flsch mttsich. Es waren avcr Seue kaum in derö Leck Schiffeingcjtlcgm / da erhübe sich urplötzlichen eln sog: au-samer Sturmwind/ daß man l^sorget / er wurde alle Schiffvon dem U5er ab-teissen. Bey welcher Begebcnl m kiar tnitHänden zu grelffcn geweftn daß die vorsichtigeSch'll^Hand Gottes sorg>' fältiqlstüderIhr^xcell. halte/ als welche diesem grausamen Enlrmwind den Zaum nichl ehcnder schicssen lassen/ blß höchst gedachte Sr. üxccll^ in i»ivo gewesen» Den -4; 47 55-Den^). In reaarrZelenc.V. V. habe« Idro^xcdl. deren bekandten Eyffer nach in der ersten Meß/ nach abgelegter Beicht sich mit dem Hoch-würdigen Guth öffentlich/ mit grosser Aufferbau-lichkcitder Anwesenden/speisen lassen. Na ch welchem von denen übrigeuGeist-llchen/ alSi'.^^iliano rlÄncttc.Äueren / welcher mlt uns nach Konstantinopel gienge/ nmb allda zu verbleiden/ und eilmu Capuciner t welcher nach Persia en gangen < :c. noch ttliche Messen ge. lesen/und zu teder mitPaucke unTrom-petcn dasZeichen gegeben worden. Umb l o. Uhr hat alich der Hr. l'^riarci, von ^nrioclng^welcher letzo zu ^icppo woh^ net/ vor etllchcnIahren aber von denen 5ctn5MÄcici5 und Ketzern/ unrechtmäs« siger Weiß von seinem stuhl vertrib en worden/auch mttuns von Wien nach O'onstantmopel gehet/um allda wider- UMdeN ltl stiN earriarcliac dUl'ch HÜlff und äucKdllcätdeßKayserl. Groß-Ge-sandten eingesetzt zu wcrden/auff Grie-chische Weiß Meß gelesen. Er hat die ganße Meß gesungen/deme stine zwey bey sich habende Geistliche respondiret/ MW V43V «nd minikriret. Worauffder parriarck vonIhro 5xccli. zuGastgeiade:l/c.uch bey derTafclcrschlenm. Hen ^2. ware ein windiger Tag/ und wurden die hell. Mcjsin nachem-andergelesen. Hbwohlen mannundi^ sen Tag willens gewesen / der H. (^uc„ n^r, alsoer ^lusicancen I'Hrronin/zuEH? ret!/eil!ü,lcnnc5 Alndt und ^lltlic zu halten/ so hatdoch dlse imcmwn daswin« dige Wetter verhindert. Nachmittag hat sich das Wetter wohl angelassen/ also / daß wir über die lange Brücken deßMorastsspaßiert/ undumb^Hl. cico^al die auffgeworjftneWerck besich. tiget- Nachtsmnb l a. Vhr käme endlich Hr. ^2cko^i2 voN L^Lraä und^«-. tel^2r(!cinzttruck/ mitbringend/ daß der TürckisBottschaffcer zu i^i^ an-gelanget / und folgsamb innerhalb etli-chen Tagen zu Le^raä seyn werd. Den;?. tft frühe in dem LeiKSchlff die he,l. Meß gelesen worden. Das Wetter ware schön und gut/ dahero der ganhen Hoffstatt/ daß man sich zum Auffbruch fertig halten solle/ange-sagt worden. Zu dlsem End Hr.Hojft mei. Meister mit seinem Schiff voran/ unb nacher kucack gangen/allda alles/ was zu einer etlich tagigen 5ul^liacnh vonnö? then/zuprocurlrcn. Heut haden die Hn. Kavaliers )o. FaßhanenIhro 5x-cclicnßvon threrIagd^t^criret. Den 24. Ulnb 8. Vhr ist die H.Meß in dem Leib-Schtffgelesen/nnd darauff das icinetÄrmm gebettetwordl^n.Wor« nach andere Nazische Cchisslcuth auff-genommen/undumb jo« Nhrvondem Vftr abgeflossen worden. Seynd also von Valjcovvar, nachdeme wir l Z.Tag allda stillgelegen/ disenTag unterLö-simqderGtuckcn hinweg/ und haden Unsere Nclß aufl^i^ingenolüen. Umb )5. Vbr kaben wir rechter Hattd der Donau dasalte und ruinirteSchlof^c»-iin lasten llgen/ umb). Vhr aber unter Illoc in ^lmien angelandet / Ulw das Mittagmahl eingenommen. Nach wel-chcm wir widerumd abgefalirm/ und Abends umb 5 Vhr zu rulkin, einem grossen weiten Raziscken Dorff/ welches in einersckönen Frucht« bringender Ebne ligct/ankommcn. Fh. ^xc<:U. der Herr Troß-Bottschaffter haben di- D ses « 5° K ses Orth besichtiget / allwo sie von 5, 8clusm7icischen Geistlichen cnmpiomcn^ tirt/und nut 2..weissenTauben beschen< cket worden. Ingleichem haben dicIn^ wohner discs Qrths gethan/und Ihro ^xcc:ilcntz mit 8. Hennen / etwas von Ever/:c. beehret/ welches sie doch von disen Leuthcn angenommen. Den 2 f.früh umb? Uhr ist man von hier abgefahren. Umb 3. Uhr haben wir rechter Hand der Donan auf einem H02 hen Felsen das alte Schloß Hckcrwxr^ ligen laffcn/allwo vor distm cinTinckis sches Kloster/ der so genannten Pfas^ fen l)crvi5,qestanden. Umb io. Vhr seynd wir iilocjcvorbcy/allwo man auß der Stadt/ welche annochein schönes Anseven / uns mit Stucken Kimirt/ haben lincker Seits bey einem Dörffel an-qelandet / attwo unter einer Zelt die H. Meß qclesen worden/ nach welche: nmn zur Tafel gangen/ und nach dem Vollendung widennnb abgefahren - Wir seynd aber kaum etn Gtund weit kommen/so hat sich cm lolcher Suruiwind erhebt/ daß ein Schiff nach dem andern an das Landgeworffen/ eines rechter/ das das^nderelinckerSeits/andem Vfer verbleiben müssen. Zudeme fiele auch die völlige Nacht etn / also daß es stockfinster worden/ dahero sich ein jeder/ an das Vfer zu kommen/ bearbetttt/ seyn» auch diewenigsic Schtffsclvigenslbend zu rmack angelangt/sondern haben e, st dell 2^. ftüh attda angelandtt / nnd sich nach und nach wwer vcl lamblet / allwo in dem Lclb-^chiff nacheinander cclo. drirt / und alsdann die Griechische Kirch besichtiget worden. Von hier-auß ligt die Veftung Peterwardeitt b^bsch vor den Augen/ und macht ein schönes Ansehen., Heut stüh umb 4. Vhr ist widerumd (in p^^c nacher Pe-terwardein/wegen der Tinckisch.Vdtte schafft Kundschafft einzllhohlen/abge. schlckt worden/käme umb 2.. Uhr Nachmittag zurück / mitbringend/ daß besagte Vottschafft zu Lulla I'2l2nlc2 ankommen/ und also ntcht mehr weit von Belgrad seye. Den 27. hatten wir in dcr Nacht ei« nenhcfftigen Sturmwind/ welcher die Gchiff bin un her/auch ccnc.nmrlich an einander geschlagen/ daß niemand ru- D 2 hett -« 52 l<- hen kunte. Vmb i^Vhrin der Nacht haben die Schiffleuth wegen des Windes ein grosses Geschrey gemacht/ ab welchem jederman erschrocken. Frühe umb7-Vhr hat die erste Meß angefangen/ nach deffm Vollendung auch noch andere gelesen worden. Weilen der Türckische Bottschaffter zu Belgrad erwartet wurde / bliben wlr auch biß zur sichern Nachricht atthier ligen Vmb lo.UhristHrccneralcie^cklN, dom« menlianrju?ccervv3rclcjn,iN eiNer^^e, len mit «5.Pferden bespannet/ atthier ankommen/ mit sich führend Hn Gra^ fenvon Zinzendorff/ undHn. Haupt-mann Ehrenberg. Weilen aber Ih-ro^xcellentz dazumahlen nicht in dero Leib: Schiffwaren/ sondern bey an-nehmlichen Wetter mit Gpahierea sich ^ivortirt/ hat sich hochgemeldterHerr General in seinen hart an der Donau gelegnen schönen Mayrhoff begeben. Bald darauff kanten Ihro excel!, m dero Schiff/ wohin sich auch Hr. 6e-nerai verfüget; Und/ nachdem sie sich eine zimliche Zeit miteinander unter-redet/ giengemanumb). Uhrzllr Tafel fel/ bey welcher Hr. General nicht als lein herrlich rra^tirt / sondern auch mit einer schönen Klukc rccroirt worden. Nach vollendter Tafel wurde Hr. K4o Hiror, Ihro ^xcellenh3ccr<.rariu8, mit Schreiben nacher I^tcrvvarcloiu anHn. General Feld^ Zeugmeister / Grafen cuiclo von Stahrendera/abgeordnet. Den 28. ftühe unw 8.Nhristder Gotts-Dienst in dem LeibSchUgehalten/ und die Messen nacheinander gelesen worden. Nun ware eo das schönste Wetter/ wüsten nichts desto-weniger allhie stillligm/ weilen man noch keine gewisse Nachricht von der Ankunfft der Türckischen Bottschafft zu Lei^raä haben tunte / ausser daß mau iparxirte/der Einzug in Ldxraä solle den zo geschehen. Eonsten p2lNrte disen Tag weiter nichts »orables. Den 29.alsam i.^ävencSonntag/ wurde umb 8. Vhr die erste Meß tM Leib^Ochiffgelesen/ alsdann aber cm Zelt auffgeschlagen/unter welchem ma« in Beyseyn Ihro.x«llentz / aller ^ ^Iier8. deß Adels/ und gantzen HoA ftatt das Morale, unter einer schonen zsussc mit Paucken und Trompeten ;c. gesungen. Nach i ^. Vhr gienge man zur Tafel; Nachmittag aber umb^. Vbrsunqe man ^lulicalicer unter gedachter Zelt die Scania« I^aureranaz. Den Zl). ^oveml)r. hat man nach M haltnem GHtts^Dienstden Aussdrüch von l^lltack endlich gemacht / und als ma-t eine kleine Stund von Peterwar-dein stunde / ist einiger ossicir von dam ne« mit ;. Tscheicken uns begegnet /< und mtt Loßbrennung etwelcher Stücken uns iizlurirt / wie nicht weniger auch auß der Vestung mit groben Ge: schütz qeschchcn. Bey denl Ufer wurden Ihro Nxcell, der Hr. Groß- BottS schaffter vo nHn. Gemral Feld.- Zeug-meister/Graftn^uicio vonStarnberg, und Hn. Generalen cla ^lckm empfam gen / auch von dem erstern sambt etln chen^Hv^liren^aliirt: Die übrige Hn. cHvalips llber haben in demTafel-schiff mit etlichen Offlciren aus; der Velwng ^espeiset. Die Vestung Peterwardein/ so miteinemneuen HormWerck/ mit neuen Mauren/ und trefflich aufgeführten Pasteyen/ guten Gräben / :c. ver- -« 55 l^ versehen/Iigtaufeinem hohen felsichtm Berg/ undnm-d nut der Zcit/ wann sie zur volliMperfeHinn kommet/der aan" tzcn Christenheit zu einer stattlichen Maur dienen. Den i. Occcmbr. wurde der Gottes Dienst in dem Leib Schlff/ morc loj.ro, gehalten/und heut Jh. Excell. der Hr. Groß-Vottschafftervon demHn.^c. ner^l Wachtmeisters I^ct,»^herrlich tra^irt. Cs käme auch dij'en Tag (ln c^Ki^uz von Belgrad an/ ulitbringend/ daß derTürckisch.Vottschaffter zuNcl-grad einstensanqelallgt/allda aber we^ gen gehabtermühesamen Neißein und andern Tag außruhen wolle. Uuterdeft sen kamen bey -ooo.Kays Neitter und Dragoner allhier an / welche bey der nachstkünfftigen Außwechslung senn sollen. Die Hn. ^^vaürs/ dcrAdc!und Officir von der Hoffstatt besahen die Vestuna/und machten sich einige bey denen Qffictrenin der Vest'lnq illstia- Den 2. Decemk. wurdeUlllb 8. Vhr in deni LeiWGckiff cel^l>sirt rcsi-firtem p.sr^ciscMer / welchedieall-da wenig wohnende Latholische Christen bedienet Dasobbesaqtec^onfcre^tz. Haust ist nach qeschlosinen srieden/ auffi)'ll"l^c,n IbroHochgräfi. kxccll, damahliqenKarsE>evol!mäcktiqtcn)c^ denen pl^Kranciscanern verehrt/und zu einer Kirchen / ^ri^ cic l^cc, qewid^ met worden. Heut frscheistdte r.Gmeral Gmdo von Stah» en« berg "Nachmittag unter Lösung der Stucken von dannen nachqcsolgt. Den 6.vec.ftnhe babcn wlr unsere Reiß weiters fortgesetzet / und eine D 5 z^lers Viertelffund obcr 5a!anl?emsnr' Vor« mittag angelangt. Bey dem Anlanden hat man denen Türcten also gleich das Zeichen unserer Ankunfft mit Stücken gegeben/ worauffdte Tlircken unterhalb 5HlHnKcmcnc ein gleiches gethan.. Ilach unserer Ankunfft wurden 2. heil. Messen gelesen/ nach welchen man zur Tafelgangen / alsdannaber das alte Schloß/ wie auch den Platz / allwo vor etlichen Jahren das scharpffe Treffen gewesen / und die Tunken eine harte Niderlag erlitten / besichtiget. DieIa-Nitscharen von der Türckischen Vott-schafft liessen von ihrem Lager herüber / con Verben mit lms freundlich / und verkauffle allerhand Türckis Waaren. Den 7. Dc-c. wa:e der Taq der Auß-lvechslung/dahero gleich ftuhe umb 7. Vhr die heil. Meß m dem ^eib-Schiff gelesen/ und alsdann em Fruhestuck auffgetragen worden Umb y. Vhr hat sichallrszuPferdt gesetzt/ und ist fo, Wohl die Kays.infgn'rcrie als (ÜavglIcrio in schöllster Ordnung dem Hrth der Außwechslung znma, ckiret / lvelchen beedeHn-^ncralen/Hr. Graf ^u^« von von Starenberg und ^cttekm qefosget. Woruach auch wirzu marcliircn ange^ fangen; und als man auffdem Berg zu Laive zu Pferd/ mit ihrer klulic uno grossen Menge der Fahnen folgte. In difer Ordnung zogcn wir über die auff-der Sau geschlagne Schiffbrücken (bey (M^ia, Il)ro kxceli. zu begleiten / ill Oewöhr stunden) und ulub öleVestung zwischen 2. Ncyen/ oder Epallereii/ deren im Ge^öhr stehenden Jan itsareu/ Unter conrinunllcherLösung der schwe« ren Stucken/ biß zu unsern Schiffen/ welche unterdessen bey dem Ufer der untern Walser-Smdt ankommen^ allwo Ih.^xccli. der HerrGroß-Bottschaffs ter sambt dero grossen und sthönen ^0. tm'cac abgestiegen / in dero Leib-Schiff fich begeben/ und etliche der vornehm-, sten Türckisch. Offlcier zu Mittag bey sich behalten. Den,0. l)cc. nachqchaltnerH.Meß hat man sich zur vissten / welche der Groß-Bottschaffter dem 5cr2 jcicr zu geben hatte / pralln; Und obwohlea es frühe starck geregnet / hat sich doch gegen Mittag dasWettergeändert/also zwar/ daß Jh. ^xccll. der Hr. Groß. Bottschaffterumb halber 11 Vhr / in dem dem Auffzug und Ordnung / nie der Emzug geschehen / dem Eerastter die Vislca ln der Festung/ unter Lösung der Stucken/ in Begleitung dervoruchm-sten Basscn und Kriegs Qfficier/ zwi^ scheu 2.Opallreu dcrIamtsarcn gegeben / die Kays. schotte und rare l'^len. ten osserirt / auchauß anqebohrner ei: genthUlndlicherl.idcrHiität ein grosse sil, derne Schaa^n von untersHidlichen tosibahren ^aiiinrerim gegeben. War-gegen Sr. ^xccli. ein schöu Türckisches lbohl^aufgebuhtcs Pftrd / auch em mit Hobelqefittertcn Belh/ die Hn <2gv2l. iiers aber/ der Adel/ tmdOMclervon der Bottschafft/ nach altem Gebrauch/ mtt^aftcan tcßglirt worden. Den I tlst manwegen deß Ungestüms inen Winds/ allhierMll zu ligen/ ge: zwungen worden. Nach gehältner H. Meß / welche in dem Leib-Eckiffgelesen/ seynd die Hu. c^^aliers/ Adellmd 0ilicier5von derBottschaffl / thcils tn die FestMg / «elbiqe zu besichtigen / theils m dicStadt/stch auf dem Marcrc bey denen Kanffleuthen zu^lven.ren/ gegangen. Sonst hatte man althler ore -55 56 lt- gantzeNacht temeRuhe wegen deß ca^ rinutrlichen Geschreys derTürckcn/ ft von einer Bastey zur andern gegangen, darmit auzuzeigeu/ wie v^ii^n sie in ihcen Festungen seyen. Den) 2. ftühe umb 5- Uhr wurde in dem Leib- EchiffdrrGotts-Dicnstges halten, und nach abgefertigten (>'«",? nacher Wien/ die Naß unter Losung der Stucken / auch Begleitung deß (^2-pjglLallÄ, dkct,2ja »andern vornehmem renHürckm mit ^0. Tscheicken/ auff tt^Hlilckjjc, 5.OtUNd v0N»oIZr26prl). lcquirt / allwo wir umb 3. Uhr Nach' mittag angelangt / allda auch das Mittag-und Nacht-Mahl mitemander genommen/und pcrnoHirt. Den 13. ist umb Mitternacht mit Trompeten: Schall der fernere l^arck angekündet worden ; Worauff vom Land geructet/also daß manftühMor« gens umb 5. Uhr zu^mencina unterLö-sung derStucken vorbey gefahren/umb Mtttags-Zeitzu ldr^m ankockm / und allda in dtlN^MSchiffdie H.Mcsi gelesen wl>rdm. Unttr Wecgs ware daS Gq)ioß^oio2H mit etlichen Thürnen und Und einer zerfallncn Maurumbgeben/ wle nicht weniger ein anders Schloß kt,2m, mit 5. Thürnen befestiget / auch mit einem Türckls. Qssclerund wenigen Iallltsinett beschet/auff der Seiten zusehen. WiewohlenmandisenTag der Meynung gewesen/ nach gehaltener Tafel die Reiß fortzusetzen/ so ist man doch wegen deß dal'llari.Wiuds allhie ju verbleiben genöthiget worden. Den 14. hat man den Gotts-Dienst 5n delnLeiwSchiff umb c. Vhr gehalti. Welleu aber dcr starcke wiMqe Wind noch ilnmer zugenommen/ hat man die Schiff fester anbinden/ undwirallhier verbleibe« müssen. Nichtsdestoweniger Hatdeß5cr2^,c:'5v0n Lelßraä dlictiaiH, lo uns biß daher begleitet / mit seiaen T'cheicken umb w. Uhr von uns Ab-schid / und bey starckcm Wmd seinen Weeg auf der Donau hinauf/ Mder-Ulnb auftc-igraci genMcn.Abeilds umb 5. Uhr hat man einen sivosftttOchsens welcher solte geschlachtet wcrdm / m« dcnen Hunden gehcht/so aber jamdt eu nem grossen Fleischhackers^Hund/ welcher ihme an denen Obren gehangen/ m E 2 ^ie die Donau gesprungen / auch bey einer Viertelstund gcschwummen/ biß der Hund von ihme gelassen/ worauffer sich dem Ufer genähert/ und endlich mit einem Schuß erlegt worden. Nachts umb 9. Uhr/da der meiste Theil der 5ui> ten sich schon zur Ruhe begeben / haben die SchU- Leuth ein grosses Geschrey Md Getöß auss den Schiffen angesan» gen/ auch/ weiß nicht/ ausweffen falschen und irrigen Anstalt/ abfahren wollen / welcher Tumult aber bald gestillet / und wir dtse Nacht allda ver-bliben. Den l >. hat man frühe umb7. Uhr dlc H. Meß gelesen/ und Gurin, welcher ausSi-benbürgen cinm Streiff daher gethan / i ungefähri:be:faslen/ alles nidergema?' chet/ außgeplündert/ und verbrennet/ wor- ^3 5y 54. worden. DiserOrthlst von denTllr-ckenwtderulnb erbaut/ mtt einiger MV lih versehen daß man sich gieicywohlen vor einem Alllauffwchren kan. Den 16. frühe umb 5. Vhr ist der Votts-Dlenst gehalten/ und darauff die Gch'F/ unter Lösung des Geschützes zu gedachten; VipHlan^, und Tür-ckis. ^lliic. vom Land gcstojstu worden. Hiermlf sind wir zwischen denen hohen Bergen/ welche Sidenbürgen sch left sen und scheiden/ gefahren/ und auf der rechten Seiten einer P211 l^u. auß welcher man unSmlt Stucken lilkuirt/ vorbey / allwo lincker Hand der Fluß ^ckc. l>o5. welcheraus Sibenbnrgen von (^2-ranseb« fliestet/ sich in die Donau gieft set; Vmb halber 12. Vhr haben wir nächst dem Schloß (^ibcrsclii, oder c:c>. ombgtlcl^, angelandet/ und ebenfalls allda mit dem Geschütz empfange worden. Gleich vor disem alten Schloß ste>-het mitten in der Donau ein zimblich hoher und grosser Felsen / bey welchem Matteren muß. Diser Felsen w,n> von denen Innwohnern der M-Vat-tergenannt/ wie/ oderwarumb? hat ^ E 5 man nicht erfahren können. Allhier ist es wegen oerEilzje und vl.cn grossen Felsen Mblich ^csahrnch ourcvultonnncn. Nachder Safcl hat mau u»nt> ^-Vir dls Schiffz:v:schen besagen hohcn und selstchten Bergcll wide! umb lajjm. lu-nen / aber wegen einfallenden Wmdcn und Nebel/:c. mcht mehr als2..Stu uh gemacht' lwdnmb4.M)rzu""! "^ ei, ner?Hl^nji3. unter Lösung yer Stucken anakkitldet/auchalldaübernachtct. D^n z?. nach qehaltnßmGonsdienst hat man dle Reiß unter Lösung dep Stucken angetrettcn/ weilen aberzwi< schen diseln Gcbürg wegen der Wur-del und,ftlsen gefahrlich dnrchzukonM Ware / sepnd wir mit besser erfahrnen S hlMeuchen versehen worden. Es Ware aber der Wind disen Tag unru-hig/also/daß die meiste Teutjche Schiff an die TurckisTscheicke/ so mit,«. i 8. 20. und mehrern Rudern versehen/ Mlisten angehängt werden. Nichts de-stowenigerseynd 2. von unsern Schif-fen/ und zwar eines deß Hn. Grafen Prelin-rsdas andere des Hm Grafen Carl Ludwig von ZinMdoff / auf wel- N7l A welchem mich eben dazmnahlen auch lefunden/mit grossemGewaltvon dem Wlttd also an einander geworffen wor^ den / daß die Nuder zerbrochen / die Wänden an denen Schiffen zerschmet-tett/undemgcstojsen/ auch ein Ianit' sar schier zerquetM worden- Wlr haben uns vor Schaden noch lalv.rt/ uni> Mitgwsicr Mühelübcr die Schiff stei, gend auffdas Land begeben : Gleiche wohlen aver:nlt unseren lidrl-zugerich-ten Sch ffLN/ umb;. Uhr nachmittag zu k^reck.oderttore^8, ememittenm der Donau llgendepaiHnlcH.angcländtt/ und alloa übernachtet. z>n 18. l>^c. nachdeme umb halber 7. Vhr die Meß gelesen/ ist man von hier under Lösung der Stucken / und la-mcnra^ierTürckjfch.^lllic abgefahren. BiseNacht ist ein Rajischer Schiffman aufdemSchifferfrohren/undMorgenS todt gefunden worden / welchen seine Oameradcn alsobald genommen / und begraben. Vmb halber^Uhr hat sich widerumb ein gefährlicher Wind er ^ hebt, so aber bald nachgelajsin. Unw i-Uhr sahen wir ein grosses Loch in elnem E 4 «5", -43 72 55- Felsen allwoetlicheSchiffangeländetf auch vil von unserer ^nce hlnem gegan-gen. Vizes solle dcr Auß^undElugang in Sibenbürgcn seyn / welHes desto ehender zu glauben/ wellen man kein End dlsesEllMNgs (wlewohlm etliche zimbllch wett hlnein kommen) gchm-den. Vllld 4. Vhr fuhren wir bey der palHiilca Ollova, so vergallgnen Krieg von denen unsengen ^ffttrs überrum^ pelt und zcrstöhret worden / vordcy. Aufder Geilen unterhalb gemeltmOi-5)^2 rechter Ycmd der Donau ware ml außgehauter schöner Stem in dem Berg M sehen/ allwo Jh. ^xcell. mit deroS.hiffqngclqndet/ dcn Stein be-sichttget/und folgende Wort darein gehauen befunden: lmp. c:^^ l)ivi t^erv^ German, pour. ^tax. ^ - ' I'rlumpl,.' ft ... Co . . . Seyud also nicht alle Buchstaben/ wellen der Stein zmi-lichverderbt/ zu lesen gewesen. So vil man aber obscrvren können/ so ist dises Xtanumenmm von zweyen Greiffen ge. halten worden, unterhalb Orlova hat Nlan bey einer ^iau^. die Schanß genannt/ nannt / weilen discs Ortb unsere Leuth in verganqnen; Krieg erbauet/ und Schantzbenambsct/ angelandet/ auch allda pernoHirr. Den 19. Occ. seynd früh umb 9. Uhr dem Fi. l seynd wir doch / GQtt Lob / glücklich durch paffirt/ und umb i o. Vhr zu Vc-l,5lau, einerzilnditchvesten ^lan^an, gelandet ; Wie dann auch nach und «ach die andere Schiff glücklick allda ankommen/ also zwar/ daß dte Türcken Mlt Verwunderung gesagt- GOtt scy Mit uns. Allhier seynd Se. LxecilcuT von dem« Granitz'Türcken und Hcy-ducken/welchc in einmlzilnbllch langen Neyen gestcmoen/mit einer Salve/ und LoßbrennuttgetltcherStucken cmpfam gen worden. WorauffSe. Lxccll. dte ?2lal^2wz:chtiqet/und sich wider in de rokeid-Schlffbegeben. Vmb i z.kame undbegehlteH^lclll) ein abgesandter ^al^cluschn- Edelmann/so von seinem Fürsten/ Se. ^xc^ll. zu complement!» ren / abgeordnet ware. Disen halben Tag ist man noch allhie verbliben. Den 2<^.< l)tx. wurde früh umb 6.Ul)r derGotts-Dienjl gehalten/auch /weilen es Sonntag/ das Tentsche Evangelium ossclttlich gelejm / das allgemeine ne Gebett und offne Schuld/ wie alle Soml'lmd Feyrtag beschehen/ ge. sprochen worden. Vmd halber 3- Vhr wurden dieSchiffvom Land gestossen/ umb 9. Vhr aber tame man bey der Brücken ^r^ni. so vor )boo. Jahren erbauet worden/ an: Mwo Jh. Kxccli. an das Land gchigen / und das noch übrige GebauMiger Brücken/ so lnei, siens von gcbachllen Steinen ware/ besichtiget. Vmb ) 2. Vhr liesse man rechter Hand das Dpl'ff(^lxm?2. lmcker Hand aber Lurw ligen. Vmb halber 4-Mir Abends habm wir bel) eiucm Wald / nicht weit von 5cli2nub^, ange« lünlet/und allda überNacht verbilden. Den 2). wurde frühe nach 4-Vhr der Gotts-Dlcnstgehalten/ nach welchem man umb 5. Vhr die Schiff lost gelassen, und obwohlen ein dicker Nebcl angefallen wurde doch die Neiß fortge-sehet/also haß wir zwischen io. und i l. Vhr bey einem Dorffo^rascK vorwv umb ^. Vhr aber auf der 5ervienSel-ten ein grosses Orth ^al^tliyrn gesehen/ Madt und wohl-bevestigttn Schloß/ s« ^3 76 l» so mit Stucket,/ sihsnen Graben / und PaKmdm vcöschey/ ankoinmen. Ih, anderen von dcro (^omicac noch selbigen Abend dieMmg besichtiget/ sich als-dann m dslo Schiff / und cndlich zur Tafel bcgcdm. Unsere Leuth haben dise Vesmng m verstrichenem Krieg nach z9. tagiger Bclägernng eroberet. Als aver dir Mft Namn ^cl^raä gefallm/ H,Ner neben andern klcillen auch disen zuVodengeschlagm. Den 2.^. ixo. nach achalwer Meß und Abwechslung der Nazisch. Schiffs keuchen / au beren Stadt wir allhicr Wallachen bcwmmen/ ist lnan abge« fahml/und wurde der Weeg nachcr (^2. «lam, oder I,2mb^«i>genommen /all" wt> wir Ml ^.VHrNach mittag antom-uzeu^ DH M M Qrth von vilen Häu-ftrM5 Tuffdcr Seiten/ einer halben ViMezstund wnt/ stehet ein ZHriftli-che/undfovllumnVochan denen übri-genVenMldenfthen können/ Fatholi-ftheKirchen/ wckcheaber ohne Dach/ Vnd aäerdtugs -uwirt. Diser Orth llgt jchonin^HHii2, midist die Aerände- rung rung des Lufftsallhie wohl zumercken gewesen. Den2?.hatsichindiserNachtemsi> heffttger Sturmwind erhebt/ uud die ganhe Nacht dermaßen hart amzehals tendie Schtffaneinandergestossen/ die Wellen htnctn geschlagm / und berge-stalten gewüthet / daß wir heut frühe umb !. Mrvermeynteu/es werde alles zu Grund gehen : Wie dann auch 12. Gchlffgesuncken/ die andere aber in nit gcnnger Gefahr gestanden/ also/ daß man auffallen Schiffen / dieselbe zu er-halttn/genug zu thun gehabt; Ittdeme man alles deraus getragen/ das hinein geschlagne Waffcr außglschöpfft/ und also mit arbeiten/ :c. dlß an hellm Tag colttinmret: Weilen nun alle Gchlff zimblich gelitten/ also daß matt selbige difen Tag / und folgende Nacht nicht bewohnen kültte/ andeyemgrossc Kal- < te und Schnee cmgefaiien / als lft man Ultl er dem freyen Himmel zimblich hart gelegen und gesessen; Auch allda wegen gehabten Unglücks verbleiben m üssm. Den ^.Nachdem? IhroLxccü. den von dem UiM zu üc^ä mit Brleffen von U 58 ^c von Wien geschickten Lxp; elkn wider-umb zurückgeschickt/ stmw diezelbe gleich daraus vom nngiückscellgett i.2mbFraci MMHren / Abends aber umb 6. Vhr zu l^w^a, einerl^länken/ angeländet/ allwo auch der ^lla von I^jcopoll5ankommen/ Jh. öxceli. com. slemcncirt/unddaßerdteselbesambtde-ro ganhen (üomicar, nacher ^nnttanri^ nepel zu begleiten / von der Porten be« selcht stye/ angedeutet. Vmb7. Vdr Abends hat ,mn das Mittag und A' bendlnahl miteinander genommen. Den ^5. als in der H.KHristnacht/ batman nmb )». Ähr mitPauckcw und Trompeten Schall das Zeichen zum Gotts-Nienft gegeben/ und lst von eutem jeden Priester ein Meß gelesen worden : Unter der ersten haben Ihrs txcellcnhsambtemelnoderandernCas valiers commnnicirtt.Nach geendigten Gotts-Dlenst aber/ umb holder 4 Uhr Morgens/ kmt man diz» Ruder in dos Waffersinckenlasskn; Dann/ obwoh-. len man disen heiligstenTaq gern gefty-l et hatte ^ so hat aber das schr kalte und VdkWktttr/ unddasEyß Mi> derDo- MU <4! 79 l^ nau/ damit wir nicht eingefriehten/ utt^ fern k^rck urZirt,' Dahero wir dlscn ganhenTag concinuirlich zwisthen denen Erschollen/ nicht ohne Gefahr/ sortqejchlffet/wie dann endlich emTheil derGchjffen mit dem Leib-Schiffzu^ copoiiZ ankommen; Die übrige aber/ eines nach dem andern m der spähten Nacht umb lo.und i^.Uhr erstarlj,i. ret. Etliche der Schiffen / warunter anch das Geistliche ware / seynd gar zu» ruck gebliben / und wegen der zerbroch-nen Nuderen / und gantz ermüdeten Schiff ^ Leuten / auch eingefallner Nacht/ am nächsten bestenOrth/ wo es nur möqltch ware/ ein paar Stund aber l^icopuliz anzulanden gezwungen worden/ und also von jedennan verlast sen / an einer Wildnuß übernachten müssen. Den 26. Als die schiff Leuth die Rudec/so gut sie gekonnt/ gcflickelj sind wir Morgens frühe anffgrbrochen / und zu NicQpOii5, da eben ein Tlnckisch. Tscheicken/ uns zu suchen/ ,lndabw-hohlen/entgegengefahren/ umd s.Ühr angelanget/ und vonIh.^xccU. welche grosse 8» ßrosse Sorg vor uns getragen/ alsan^ deren von derate, mlt Freuden empfangen worden- I^copoli5 ist ein grosse alte Stadt/ ligt an einem Berg / hinter welchen sie sich ziechet/ mit schonn Weinbergen und Garten begabt. Das Schloß llgt auf einem hohen Berg. Gleich ein Büchsenschuß hinüber liqt ein eben so hoher / und dem Schloß gleicher Berg / und hat es ein An schen/ daß vor Zeiten auch ein Schloß oder anders Oebäu allda muß gestattden seyn. DtstrOrth ist das Haupt in ttul-ßaria.und wohnt eitt ^Hlla allda/welcher das Land Fubcrmrt. Nttu va.einem grossen Türckis. Orth/ beziehen müssen / als seynd Schlitten und Wagen von dcm c^p^i eal^ herbey qcschaffet/ bieSchiffaußgelahtt/ und alles auf besagten Wägen in das Iuartier / so auff einem Berg gelegen/ qeführet worden. Den 2.8. hat man das letzte mahl auf dem Schiff die Heil. Meß gelesen/ und Ih öxccll. auch heut dtto Quartier bezogen. Das Leib-Schiffist dem Fürsten in der Wallachey verehret/ die nb-rigeaber denen inss<-n und andernTür^ ctischenOMcicren außgecheilet wo:den. Nunmchro haben die Türcken die be-nöthigte Fuhren/ Vorspann / uno anders herbey zu schaffen sich beworben/ wic man dann auch Den t^. darmitzu thun gehabt/und dahero noch disen Tag allhier zu verbleiben benöthiget worden. Weilen nun diser Orth oer Türckis. Kayserm zugehörig/ und darvon 52000. Thaler jahrlich zu erheben hat/haben die Tür-cten/absonderlich der (^ap^i. ^lia, sich befilssm/ damit wir von dar/ als einem Cameras Gut/bald möchten abreisen / welches uns nicht entgegen ware/ weilen wir sehr schlechte Ouartier gehabt/ und vermeint / bessere zu bekommen; Haben uns aber ln der Hoffnung betrogen gefUNdeN/ Massen die()uarcic5 immerhin schlechter worden/ also zwar/ daß eln jedesVaurn-Hauß inTeutsch-land ein Pallast gegen disen liederlichen Wohnungen und finstern Löchern zu schätzen/zc. Den 30. als man in einem schlechten Zimmer die Meß gelesen/ und umb i o. Vhr dasMlttagmahl eingenommen/ wurde die Reiß zu Land durch Berg und Thal/bey grossem tieffcn Schnee/ und ungebahnten Weeg/ angetretten. ^ Indeme aber alle Wägen nur mit Och« ' sen bespanntt waren / ist es sehr be« jchwer- schwerlich fortzukommen gewesen / ill-deme einer den andern verhindert/ unv außzuweichen nicht vermdgt - Dahero tvirerstin der Nacht umb 11. Vhr zu c:3ln^tllc.„ einem schlechten Orth/an-gelangt/allwo ich ein liederkches()uar. rit-r bn) cincm trotztgenTl3rcken dekom? men, auch unsirer 9. Perjohnen in ei? mm engett und finstern Loch lo^iren nuissen- Auff disem beschwärlichett ^larcl, seynd etliche Wägen zerbrochen / und erst den andern Tag an, tommen; Dahero matt Den? 1. allda verbMtt. Umb 7^ Uhrfrühewuldein demHauptrouar-tier/ so ebenfalls ein schlechter enger Wlnckclware/ derGotts^DienstgeF halten Weilen nun auffMorgcn das Neue 1ahr einfallete/und Fasttag wate / allbier aber keine Falten Speifttt zu bekommen / ist auffVegehren Ibro Zxeellen^ äispelilixt/ und Fleisch gespsl- stt worden. . z ^ ^ Art' «4 Anno 1700. En i.iHnuarhnach abgelegn terbey IH. excdl dem Hn. Groß: BottschafflerNeuer-Iahrs^lHiuwwn.seyndin dem Haupt:()""cit:r 2. H. Messen/ die übrige aber von denen ??. in einem Stall/ allwo man auch gespeiset/gelesen wordenAUHier hat man zum Vor< spann meistens Pferd bekommen; Umb 12..Uhr wurde die Tafel in obbesagtem Stall gehalten. Umb 2. Uhr Nachmittag reisete man von hier ab / und käme Abendsauff^Kwuzlcu, allwo wir üblr-nachtet. Den H. Ian. geschahe derslujstruch/ nachgehaltnem DottsHienst/ undkas me man umb halber 10. Uhr bey einem grossen weitlaufftgen Orth/ ckiau^ genannt/an /allwo man das Mittag-Mahl eingenommen. Umb 12. Vhr ilt dervalsavon kucklc mit vllenTürcken zu Pferd / einem Roßschwelff und etlichen Fahnen/ sambt lhrer gewöhnli- cheN^ullc,Ihrft ^xcellcnl zu convoy.. ' ren/ ren/ und biß nach gedachtem kutNlc zu begleiten/entgegen kommen- Vmb i- Uhr setzte man tm NeH waters fort/ und langte Abends umb s. uhrzu ^b-lanoa, ewem grossen Dorff/an. Den 3. frühe ist ein StakIung von Hrn Grafen Larl Ludwig von Zinzendorff / welcher schon bey 14-Tag ein Geschwulst in dem Hals hatte/ auch etllcheTag vorherogebeichtet/ vor der Thür deß Quartiers todt gefunden / und von denen Natzen zur Erden bestattet worden, umb 5. Uhr ist tue Heil. Meß gelesen / und hernach zumAbmarchgcbja,cn worden/ welches auch alsobald geschehen. Diser March ware wegen viler Bergen und Thaler sehr beschwerlich/ dcchero die Ochsen und Pserd abgemattet. Nach-mittag umb 2. Vhr / als wtr durch kicrzka auff pisgu-l kommen / allda vev- bleiben müssen. ^, _. Den 4. januar. geschahe der Auff^ bruch nach gebaltnem Gottes > Dienst/ als wir aber kaum zwey Stunden gemacht / käme vor der Stadt KuM der Letz mit vtlen der vornehmsten TM- -« 86 5D. 6sn/ einer Anzahl Fahnen/und ihrev Music / em halbe Stund herauß geritten. Worauff wir in die Ordnung postitt/ und zwischen denen schönsten Weingärten / auch beyderseits stehende« Ianitscharen / in Zusehung unge-meiner Menge Volcks/wejlen ntemah-len einige Bottschafft dtser Otthen kolnmen / oder gesehen worden/ em schöner Einzug in das Oaupt-Quar? tier / ft ausser der Stadt an der Do-ilaugelegen/ gehaltenwordm. Wir wurdenbierauffin der Stadt/ welchf groß und weitläuffti i/ auch wegen der Handlung von Adrianopel in dieWal-lachey herübutt / mit einem feinen Kastell hart an der Donau versehen/ in die Quartier/so zimbjtchgutwaren/ zertheilt und verlegt. Den 5. wurde der GottS- Dienst bey Ihro ^lleiien2 in dem Audienh-Zimmer gehalten- Hier seynd ml Befangene Christen entloffen / und habe« slch zu Mo exccücn- verfügt/ welche theils solche arme Gefangne mit Gelt gelüst/ oder heimblich verborgen/ und Mlt sich geführet. Den -43 87 !«" Den 6. In lctto llpjplianiX seynb etliche Wessen in deß Hn Groß-Bott-schafftcrs ^udicn^. Zimer gelesen wors den. Indeme aber dises Fest ^lcnni- t«zu hlllteN Ihro 2-xccllcnh leü)1virt/ als ist umb 9. Vhr mit Paucken und Trompeten das Zeichen zum Gottes-Dienst gegeben worden: Worauffdas Hoch^/Amdt unter einer schönen Music in Anwesenheitviler Lallen, gemeiner Türctenj Griechen/ Armenier/ und anderer Nationen/ welche zugesehen/ auch wegen derMusic/deren sie ihrLeb-tag niemahlen gehört / als unbewegliche Stock gestanden/ und die Ceremonien mit auffgesperrtemMaul beschauet/ :c von Hn/Prälaten l'omiiicalicer gesungen worden. Nach Vollendung dessen käme ein Abgesandter deß Für-fts auß der Wallachey/ complomencirte Ihro^xcoUcntz imNahltten seines prin- cipalms/ und rc^alirte selbige mit ei- nem schönen auffgebuhten Pferdt/ Wein/ Wildpret/ Früchten/)c. In-gleichen! hat auch der allhiestgeGriech, NcheBischoffmit etlichen seinerGeistlr-chenIhro^xcoilcntzauffgewarttt/uno 3 4 nnt -« 88 l^ mit etwas Früchten/Capaunen/ Tau-hen/ zc. beschencket. Disen Tag hat sich das Vnglüctzugetragen/ daß nach vollendtem Gotts-Dienst 2. Tradan. ten miteinanderWort gewcchselt/wor-auffes zu denen Fäusten/ und endltch gar zum Säbel kommen/ also/ daß et-nc halbe Viertelstund von dem Haupt* Quartier sie sich entfernet/ mtt dem Gabel auffeinander gegangen/ und einer dcm andern dm Armi) herunter ge-hauen Worauff sich der Blesstrte welche ihre Geistliche täglich ctllchmahl besteigen/ undzuln Gebett ruffen und schreyen müssemSie stecken ihre Fingertn die Ohren / und schreycn/was aus demNachen kau.Die meisten ^lwliren/und machen ein so seltsames subtiles Geschrey/als wann esvon lauter klctnenBubengeschehete: Vnd diese/ welche höher mit solcher Stimm schreyen können/ werden vor andern mehrers XlUmirt. Hier wur? den etliche Gefangene Shristen erlöst/ unter welchen ein gedohrner Münchner ware/ dieser wurde bey unserer Ankunsst von seinem Herrn in Ersen geschlagen/ und in einentieffen Keller verborgen; Als aber Ihro ^xc.Wind darvon bekommen / haben sie nit nachgelassen/ blß sie solchen erlediget/ den sie auch alsdann an statt deszukucklc verstorbneu Trabanten/ als einen ansehnlichen Kcrl/und vorhero gewesenen Goudolischen Reitter/angenom? men. ^ Den ^ 94 ib> Nett ,4.geschahe nach dem Gottes Dienst glelch d:e Abreiß/und kamen wir Nachuuttag an meinem weit aus einander entlegnen TÜrckischen Dorff/l^^l,gr genannt/ allwowu das Mittagmahl eingenommen/und allda Dett 15. Als frühe in Fhro ^xccil. gantz schlechten Quartier die Meß gele-ftn worden / geschahe umb 7. Vhr der Auffdruch unter der Türctlsch. Music. Wlr hatten hellt sehr schlimmen Weeg/ es waren aberallenthalbenBam en bestellet/welche denWeegrcp^rirttn das GesträußauShauteu/ und unsere Wägen über Berg und Thal hulffenVmb io. Vhr kamen wir zu einem Dorff/ t^alemiHl genannt / allwo wir über den Fluß <Ü2M^!iy, welcher ^rianopel vor? bey/und sich unweit ^onttanrmopcj in das Meer gicsset/zieM.Nechter Hand sahen wiraufemem Berg ein alteSGe-bau/welches vondemKayser^anlian. tinodahiu solle geseht/ undneu^on« ttanrinopcl benmnbset worden seyn Es ist aber dises Gebau nicht ausgebaut worden / und jicht man anietzo nichts «lehr/ mehr/dann die Kuclera darvon. Nuns mehr sind wir zwischen die hoheBerg/ so Ilujj>3liam von^draelan scheid«/k0M- men/allwo wil gar schlechteWohnungi angettoffen / nne wir dann zu ^rago, in einem kleinen Loch/ wo das Tagliecht bey dem Camin einfallen muß/ auch Ochsen/ Kälber mW Menschen/ alles beysamen/ und die Kälber sich von ih, rem Ort nicht tvolten vertreiben lassen/ übernachten müsten. Abends umb 4. Nhr wurde die i)ihc>lüion gemacht/ daß alle Bagage mitten in der Nacht solle abfahren/damit wir andertenTa? ges/ wegen vile der Wägen und grossen Geschlepps/ über diehohe Berge zu tnarcliiren/nicht verhindert wurden. Den 16. wurde die H. Meß in deß Vroß-Bottschaffters gantz schlechten Quartier/ mwelchem man kaumund nicht wohl aufrecht stehen kunte/ gelesen. Nach welcher man aufgebrochen/ und die Reiß über das hohe Gebürg mit grosser Mühe den ganßenTag nicht ohne öfftere Gefahr fortgesetzt. Abends kanten wir endlich in ein zwischen denen Bergen ligendesDorff/ i-lckoiacovvA aenannt/ 45 96«- genannt/ so von meisten Griechischen Christen bewohnet. Die Leuth waren gutwillig/aber sehr arm. die quartier täglich schlechter. Dcn l/. ist frühe umd Halber5 Vhr indem Haubt-Quartier der Gottes-Dienst gehalten/ und nach dicscm zum Abmarch abgeblasen worden.Wie dann gleich der Aufbruch gelchahe / und die Reiß wiederumb über sehr vil hohe Berg undThaler fortqescht wur^ de. Nachmittag umd 2. Vhr haben wir endlich disen hartm March überwunden/ und disen Bergen die Urlaub gegeben. Dise Berg seynd die ienige/ V0N welchen iN denen ccncrikuz Z'. ^Iv2- lt.'2ii Meldung geschicht: K^0äop<°- 6ici, -43 99 »H- 6ici nachbnnc 5urtz vorhero seine vaZH» ^»ibgefmnlwanvilldemRlUch auffe Kal-gtti/ welches tnn Wunder/ wtiictt ui v»jen Landttl die Häusser nur auss 4 Stülpn stehen/ uud mit Heröhr be-^ d^ctt ftylld/und also man kemenAugen-bUttvoxdenFcuersicher.Zwljchen 7. r- dk.Vhr p^lcyuilcc man die Reiß tvcitc»s/ nian tame Mittags zu ^sstHn. ei.l. »Dorff, an/ und bllbe allda über ^.zchts. Mlttcn in der Nachtgienge adcrmahlen c:u Huuß m; Rauch auf. Den 22.. als wir nach gehaltenem Gottsdienst abreistten/ hat das Feur wwerumb ein Hauß in die Aschen ge, legt. umb l 1. ubr seynd wir zu cenilc«?. einem mit theils Onechischen Shristcn bewohnten Dorff/angelanget. AUHier hat/'. ^i)N2r^uz, auf Ansuchung der Eltern/ein Kind/ so schon bey 4.M0-nat alt/und wegen Abgang emesGeist-lichen noch nicht getaujft ware/ mit dem H Taufadgewaschm/ und das Kind NÄriam benambset. Den 2 3. ist frühe umb s. Uhr die H. Meß gelesen/ die Hoffflatt aufgebro, chen/ und umb) 0. Uhr zur»pH5^o,eluem «»l l°a tt» grossenOrt/angelangt/ allwo vor uns ein ncuegrosseBructen erbaut worden/ damit wlr wegen desalldastgen grossen Morasts unser Reiß Mchwohlen fort? seyen kuntcn. Heut lst man allhierver^ bkben. Nun seynd wir schon erlichTa» ge durch i^a^am, g^^ Griccheuland/ welches ießiger Zeit kom^ia betittelt wird/gereiset/ aber weder Stadt noch Schlösser gefunden/ und wohl öffterS einen zzanycn Tag kaum ein schlechtes Börffel angetroffen. Alsoöd und wüst ist iehunder dises sonst edle Land. Den2.4.l,lsmauumh s.Uhrdie O. Meß gelesen/ ist der Auffbruch zwischen s.und7.Vhrgeschehen/ umbl^ Uhr aber zu ?mjccicrvvcnr, einem Dorff/ ankommen Dise Gegend iftvollder Ha-sen/ also/ daß luan zu ).und ^oo. beys jamm schtt/wiedanudieTürcken uno d^v^licrz vil gefangen. Sonsten passlr-te diestn Tag nichts Den ?s. wurde frühe umb 5.Uhr der Gotts Dienst gehalten/ nach welchem NMNUM7. Vhr aufgebrochen/ und Nachmittag in einemDorff/6snscli(^o, genannt / welches mit 2.. 5^ yersehen/ am >« !bl l^ ankommen. In einem deren iLm wur< den Ihro^xccll. deß GroßVottschaff-ters Pferd undStall-Bedlentt/tn dem andern die Türcken i"^,r. Wir aber wurden hin und wider in dem Dorfs vcrlegt. Voraus sahe man die Thurn V0N üaan^en/(disescl?nd Gärtner / welche mit dem Türctis.Kayfer allzeit zu Feld gehen müssen/sind denen Iamtsaren nit ungleich/ doch was bessers/ mit emer langenKappen an statt desTürckischen Bunds bekleidet/ und hat der allhltsige Lal7a Saoo. dergleichen unter semem dommanciowndandemvornkhmcTm- cken in 2.. Theil getbeilt/der Bottlchafft entgegen qeritte.DieHoffstattlesttedle e7alla-Kleider an / ritte unter Trompetewund Paucken- Schall in der Oro-Gz nung nung/ wiezu Wim und Belgrad be-scheyen / zwischen beed^rfrits stehenden I^nltsareu/unter Zusehung viler )ooo. Mcnjchcn in die Gtudt Md Haapt? Quartier.Inoeme ader wegc derQuar-tie: schlechte Anstalt von denen Tltrcken aemachtworden/Uli selbigenur die von der Vestilenßausaestordneunv verlas-ne Hausser hergeben wollen hat mancher biß aufdie Nacht wartm mw ohne Quartier sich p.^,el,cjren müssen. Den 27 leßte man nm 7. Vhr die H. Meß in Jh. cxccil. Zimmcr/nach welcher dieselbe nntderoHn. Sohn/ Hn pnttaten/und^cicov v^.yas Kays. ^>e^ «zlio zu besehen/ ausgefabren. In bf, sagtem^erra^lio Ware nnter andern wol zu sehen/ein sehr grosse/von lauterschönen Ouatersteinen erbaute Kuchel/und ein kescHorium, allwo taqlich vilArme Leuth gespeiset werden. It. das ^-' ßaxin vor die arme keuth/ welches von Mehl/Erbsen/ Reiß/ und dergleichen V'H'ialicn W0lattgeMet/V0N82iI?erk l. gesttfftet und erbaut worden. Nicht weniger ware sehenS'würdig eine sehr wohl-erbaute ^loscK«.Disehatelnen gros? io5 srossen Vorhofflntt vilen Gchwibbögk in K> r undraristcn^^rmQi bcseh-ten Säulen. DerVodmdeS Vorhoffs ware mit schöne« grossen flirten Steinen durchaus gepfiaftcrt. In der mitte dises Yofs ftnnde ctn von den schönsten Steinen wohlserbauter/ undmlt Gattern v.'rwahtterBrunnen/bey welchem sich dieTürcren vorEnlgang in dieKir, chen zn waschen pflegen/ damit nach ihrerMeilMngsiealsovonSlindMgeH reiniget/das Gebttt GHtt desto angenehmer seyn möge. Dergleichen Brunnen bey allen Türckschen Mo-schäen zu finden. Den 23- sindIhro ^xeell.nachange< hörter heil. Meß/die vornehmere Mos schäen undStadt zu besichtigen/ausge-ganaen: Die Vornehmste der Kirchm ware sehr groß/das Gebäu schön/ Ma-iestzttisch unM2ßni6c, mit 6.von lauter Quatersteinen hocherbauten Thur-nm/ deren ieder 3-KraG oder Gäng hatte/ umbgeben.Der Boden dtserK m chen ware mit dem schönsten Teppt« G 4 ^"^ Gemäur/mltGchrtsttenihres Alcoran 8 geziert. Vornher gegen Aufgang der Ginnen stunden 2. grosse d:ckeWachs< te:i)e^l/zwtschen wclchm eln Tafel von Messlng/aufwelchercm Schnfft aus dem ^lcerzn zu le en/anzchefftcr hängte Alls der rechtenSeiten ware ejn zlm-lich bohe Tanyel/derer Stieg bey ,2.. Mafftm f?atte/ zu sehen. Anff dicler L.Mßelwild azletN dnsLob^ackomecz und deßHroß-HerrnS hervor qeftrichm. Auf der lincken Seiten stunde em au-derer/ kaum ^ Ehlen hoch vom Boom erhodner/ und wie ein Hennen-Gatter eingezäunter Stuhl/ auf welchem die gemeinerePredl'gten öffters qehal^ ten werde.In dift:^.'scl^a befinden sich 999. Fenster/und zooo.Amplm/welche in ihrem l^amasan oder Fasten anqei zunden> und wohl zu sehen stynd. Auf einen besagten hohen Thurn sennd Jh. r^cell. in ihrem hohen Alter mit andern bey sich habenden aantz leicht gestiqen/ aufwelchem die Stadt/ so sehr qroß/un weltläuffliq/auch die^tadt Auaspurg in der Grösse übettrifft/völliqm über-stW ist. Nach disemhaben IH.Lxccil. ^^ ^ ^ auch -!« i°5 l4- ^uch dieGriechischeKirche n^lche ebenfalls groß und schön mttvtlcnAmpicn/ Äertzen/ und Griechischen G»cn,ak lden Mlfdero Arthgezltret/ aber wie alle Griechische Kuchen ztmmlich duuctel waren besichtigt' Allwoder l'^rrialek dlstr I^acwn Ih Exccll iremiditchtst clupfangen / und mit etlich seiner Gelst^ lichcn 0r nvsr/ daß mancher/absonderlich ib:Oberster/ in vilen Tagen keinenTropffrn trinckt/ und sich also morri6ciren / daß sie mch- G 5 rers -»3 o6 z> rerS e inem Todten/als Lebendigen glei-chcn. Sie sindunverhcyratl^ledenvon dm, Allmosen. Schlaffen des Nichts nit mchrer dann drey Stund/die ulirtge Zctt müssen sie nntBetten undLefen zu-bungen. Bel) der Nacht gehet ihr5up« liol Zllvlsttlrenhemmd/ trlffier einen schlaffcndan// wilder das dritte niahl ermahnet/ alsdann aber bekommt er a^eit )l.Prügel; und diseSallcshab ich zu^rianopcl von einem vernehmen dijerl)ervi5selbstenerzchlenachört/auch ihre Ceremonien allda mit Augen gese-ben,- Stegehen tn das Oratorium, oder Bctt^Hauß/ so allezeit mit vilen Tür: cken angefüllct/ganß modest/mit untergeschlagenen Augen hinein / machen ge-gen l hrem Obern/(welcher ein gravitätischer Wnh ausgem ergelttr/ übelstchti-ger Mann ware/) einschöneNeve:entz/ gleichwie die l pftiffenund kl men Paucklen/ tt. gehalten/ unter welcher die l)ci v i> sich tltt" lnerdar n?ud elnNad drehend, mit aus^ gezttecklenArmb'theils dieHan^ auff dilsH^rl)/ ttzeils aufden Halß/ und andere Oliver dcs Leibs halttnde/ wol überemessallßeSlund tantzen/lrelct cS em schr hart? Each/ so eu'Christ kam« wurde können ausstehen. Daß aber etliche die Hand auf das H?U>/ andere aufandereOlider g?dal!ea' geschicht darulnben/dttweil sie darmttandcmen/ daß sic Gott ihr Hery/ ihren Halß/ ihren Lett) ausopssrn/ undjich mit dnn TanlM in GÖtt erfreuen. DifeS alles und noch lnchrers hat mir gedachter Vervi5. ein deme die Sittsamkeit aus dem An-gestchtgeschienen/ crzehlet/ und ich hab es selbsteu mit Augen geschen. Ob nun alles von ihm erzehlte in Wahrheit sich befinde/ mag ein leder glauben/ was er will. GOtt wolle sich dtstr Leuten erbarmen/dieNuflen er^ssucn / auf daß sie das wahre Llecht einstens sehen und erkennen möchten.Ich wence mlchwidermnbluder Neis. Indem nun allhie zu Adrianopel schrvilGefan-gene chremHcr^ndurchgangen/ und sich zu der Kays. Vottschaf,t salvirt/ Den50. iftumb halbers. Vhr der Gotts-Dienstin dem Haupt Quartier qehalttn/ und hernach der Abzug bey der vevdmfuichenTürckischenMufic geschehen. Disen Tag haben wir schlimm Wetter und Weeg gehabt/ und da wir schier !m) demNacht Quartier an. kommen/wareein zlmlich hoher Berg von lauter'Erdreich aufgeworffen/ zu sehen.DisiVerg ritte etliche der unsert-gen hlnauf/und als man die TUrckö be, fraate/was dlser Berg bedeutete? sag-ten sic: daß/als^. 168s ihre Armee bey 5ai2ulcemcl)rgeschlagen worden/unddic Flüchtige hiercamputenz/hätten siezur ewt^ -4? na ?»- ewigen Gedächttms dista Bcrg cnff-gcworffen. Hlerunodusc' ^rtcn iiZ tttl AonMltmopcl irerdca vti au.gs-worffene Buckel uuoVe^.lei^ ha> < on dem Weeg geschet:- Dic Ursach d^'ssm soile seyw daß/ wo derKlU ctlsche K^ ^5 ftr gerttten 02er qefabrcn ihme zaEH-rm/uno stttherGedüchlnus ein Vüchel oder Bergletu aufgeworffen werde.Um 2 Uhr Nachmittag ist man za r.zliil)^a, oder»a^zlci, (welches aufTeutsch Alt-Vatter heiji)ankommen/ und ich bey elmm alten Türcken odcrÄWVatter / einquartiert wordcn. Denzl-Nachdemeein und andere Meß itl dem H ulbt^Quartier geicsen worden/ hatmannmb 7.Uhr^jci72bH verlassen/ und bey schlimmen Wetter llnd Weeg dieNeiß fortgesetzt. Nmb i^: cyhr kamen wir zu eiüer aus lmttc: gehauenen Steinen auffgeballtenBrugs gen/ über welche wir denWeea nehmen mnsten-Nachde!MUNsallhier5^s.dH> mci begegneten/so alle demGwß-Herm zugchorten/ haben wir endlich unser quartier in einer offnen Stadt/ so nur» 8" hiesse/erlangt. ESwarenzwar IH. Hxcell. sxccii.der lncenrivl» ,lvegen derfthrabs gematten Viehe undPftr dten/lrle auch der Wägen/ so täglich zerbrochen und zu Boden geführt wurden/selbige rcp2. riren zu l^s« "4 l4« Ihr. ^xcell. Hr. I^ckovvix V0N Hier aus nach Fonstantinopel geschicket- Den 5- hat man dieH. Meß umbs. Uhrgelesen/ und wellen es wlderumb dle gantze Nacht starck geregnet/traffm wir die Weeg heut noch schlimmer an/ als niemahlen. Wardurch vU Wagen nicht allein in dem Morast steclen dll-ben/sondern auch wohl gar zuStucken gangen. Es ist zwar die Straß von A-dnanopelblMoilstantinopelgepfiastes ret/ wnlen abcr aus Nachlässigkeit der Türcken dises Pflaster ganh zu Grund gehet/und meistens ruiniret ist/kan mc.n solchen Weeq der vilen Gluben und Löchern Silber nicht wohl/ und zwar nur nnt grosser O,scc,mw«cktät gebrauchen. Als wir halben Weeg gemacht/ käme deß Holländischen Bott-schassiers Stallmeister aul^ Constants nopel in gewissen Verrichtungen zu Sr. 5xccll. In diser Gegend traffen wir an einen alten zimblich verwüsten ten Thier Garten / umb und umb mit hohen schönen Cyprest >> Vaumen de> wachsen/ welche die Augen erllößtcn. Unter disem Garten oder Thal (wel-' ches, chesdie TÜrckM ttarzlnrkerele, auff Teutsch Mörder-Gruden/nennen/ auch in der Warheit einer Mörder Gruben gleichet) geschehen viel Todtschlög. Nachdem laugten wir an zu kuckte ^kckmckke oder ronre piccolo , allda ein klllueBruggen zu passue Ware. Diß ist ein Stadtlein hart an dem Meer/ und nur z. Stund von Konstantinopel gelegen. ^ Den «5. hat matt/more lolito.in delN Haupt-Quartier die H.Mcß gelesen / Hr. i.ack0vvi2 ist heut von Constauti-ttopel wider zurück kommen / und vott seiner Vemchtung Jh. ^xccil. Bericht erstattet. Der c'ap'ßi ü-M, so aufdi-ser ganßen Neiß / als dommill3riu8. die Kays.Bottschafft dedisnet/hat Eer. ner^xccilcnx 6. Buschen Blumen/ so in Hyacinthen/ gelben Narcissen/ und rothen Myelen bestanden / ans stimm Garten zu Constatttinopet überreichet. Sonsten^Mrte disett Tag nichts av- sonderliches. , ^ _.^.. Den/.kclir. nach gehaltenemGottS-Dienst wurde auf unterschldliche Vor-bitt der von k"l5lc aus lttEisen geschla^ gene/ und bißhero mitgeführte Tra^ bant von Ihro Excell.perdonirt/ und widerum auf freyen Fuß gestellct.Di-sen Tag vcrbllbe man noch allhier/ und machte Anstalt zu dem auf Morgen angestellten Einzug m die StadtCon-stantüwpel. Zudem Ende die schwere Bagage voraus geschickt/ und von dem Groß-Vezier / so wohl vor dle Herren Kavaliers/ als andere von der Hoff-fiatt genügsame Pferd anherogeschlckt worden. Der Gesandte aus Ragusa schickte auch einen dero Qfficieren/Se. Lxcciien-zu bewillkommen/anhero. Den 8. NaÄ)deme die noch zurück geblibne Bagage dise Nacht hindurch voraus gangen/und der Gottesdienst in der Frühe umd 5. Vhr gehalten worden/ist S. 6xccil.,mtdenen Cava« licren/dem Adel/undganßer Voffstatt auffgebrochen/ und «n dero Waqen gefahren. Als nun die Reiß anderthalb Stund fortgesetzt worden/ langte , man bey eineLusttHauß deß Groß-Sul-tansan/allwo Sr. ^xccli.denenCava-lierell/ und anderen von der Hoffstatt / unter dem Nahmen deß Groß-Vezirs/ eine 55 l 7 34- eine ^leren^H gegeben worden- Discs ware nun die erste Mahlzeit/ so wir ant, der Türcken Arth geuossm/ und bcstun^ de in vielen auf Türckl^M^ncr zuqe-richten Speisen. Jedesmahl wul de nureineEpeiß auffgetrageu/ darvon eln iedernachBelieden nchmcn kume / alletn wüste das geschwind/ und ohne Complementen geschehen / weilen mau die Speiß gleich wiederum attffhebte << und darvon trüge/ und alles bey diser/ wieauchandern Tmckis.Madlzeixen/ rips raps und hurtig hcrgienge.Es wa: re curios anzusehcu / wie wir ohne Fa-zlletDeller/ Messer und Gabel/ r^n-cllirten/unddie Speisen genoffen. Das Confect bestünde in elngeulachten Fruchten / aber alles von Honig. Das Getranck ware herber, (diß ist ein von Honig un5 Zucker angemachtes Wasser) nack welchem sie emem em Löffelein vollRosewoder Homg-Zu^er in den Mund gabenAls dteseMahlzett/ welche nicht lang getauret/ vorbey/ verfügten wiriuns zu denen Pfeidren undWaqen/ da gleich anfangte em kler-ner Regen zu fallen. Wle ruckten M, H 3 "w l4- "8 -zz biß gleichsamb an die Stadt/aus welcher ein unMubllche Menge Volcksi umer'chidlt'cher Nationen entgegen ganqen / die Aükunfft distr Kayserlich. Bottschafft desto bequemer znsehen; A lhler yat fich nun alles in Ordnungt g ^teill/Se. Excellent) auchzuPferdgess stsstn / und folgender EilMg gehalten^ worden. Erstlich ritte der Lgli'a von> ^lic^polis, UNd 5gp'z;i.»alla lNitTürcklst! Pauckm / und dero gewohnlichenMu^i sic/ si^nbt unserer ordinari convoye, von 20^). ^lii oder Reitern D^sen solgeteder oollättdl'chc Süill-Melster' Mit9 Hand Pferdten/und,^. Hol-länMhen Officteren. Worauff der E'iqellandsscheGtasl-Meister mit eben. sills 9- schön - köstlich aussliebußten > HandPferdtm/und,2. EnqellaMsch HNcieren geritten. Hernach ritte ein ^'. und dergleichen/ :c. Warnach qleich der Stallmeister von Ihro 5xceiien2 demHn. Gwß Bottschaffter/mit 10. kSUlch von Sattel/ Zeug/Schabracken/und rochssameten mit Gold qe-hr Pferdten folgte. Dlsem ritten nach 6 ttaucboitten, welche durch dieStadt conrinuirlich geblasen / ab welchem die Türcten ein sonderbahrcs Gcftllen er^ zeigt. Hierauffkame dcr<>r. Hoffmei-ster von der Bottschafft mit den Kam-mer>dleneren/Secretarien und anderen vielen Officieren; Denen dte Canze-listen und Herren Geistliche folgten. Nächstdisen kaulen geritten 3. Trompeter und i.Pauckcr/ welche sich durch die Stadt tapffer hören liessen. N ach disen folgten die Herrn 6cnr,iKomez, mitdem rothen von Silber und Gold reich gestückten Etandart. Worauff derHr HoffMarchall allein geritten/ deme dann Hr- Prälath mit dem Hn. ^2non5 5ecrec2rio gcftlgtt. Glklch nach disen ritten die Herrensavaliers/ worunter auch Jh. Durchl. der Her^ zog von Hollstein ware/ miteiner file-gender weissen / ebenfalls von Silber und Goldreich-geziehrten Standarten. Vor und neben disen ritten der ^igu- stN L2ll^, Kekaia, Uttd ^orb^cr^assa» wie auch alle ^or^m^dise stpnd der Ianitsaren Haupt>Leuth/) haben hohe ^l !25 54^ Mige/mit einem weit ausgebreiteten ^rossen Federvuschen besteckte Kappen auf. A'sdann ritten Ihro ^xceü.der Herr Groß Beschaffter auff einem auffdas prächtigste gezierten Pferdt/ allein/ welche mtt zwey grossen getragnen fliegenden Kahnen/24 Trabanten/ si> alle Partisanen in Handen trugen / ia'nt l2 Laqueyen umbgeben waren, D'ftmftsgten i5.^ße8.'und andere M?nge Bedienter^ Denen endlich zu Pf rdt nachkommen derWagc-meister/ worauf sowohl der Lelb als andere Kl'bel>ulwBaqage Wäge nackgefuhrt worden, Den Emzug beschlosftn 200, Ia litsaren/ so beyderseits die Bott< schafft can voyrttn. Mit disem so prachF tiqen E n und Auffzug ritten wir in und durch die Stadt / welches über 2. Stund qetaurtt/ da alle Hausser/Fem ster und Gaffen/ mit unglandlicher MengeVolctsangefüllt waren/ und der Vulcan selbsten incognito, wie auch alle anwesende Herren Vottschaffter juiesehen. Ausser der Stadt begaben sich Se-Excellenh wider in dero Wa^ gen/ und hatten wir biß zu unserm üuar« ^l ,2! z^ Quartier nachPera über die Berg 3^ starckeStund zu marchiren/ welches sich biß in die spathe Nacht erstrccket; Dahero alles Volck/ so sich aus ^laca, Pera/Dophana/und umbligenden Städten ausser Pcra in grosser Menge die Bottschafft und Einzug in das Quartier zusehen / versamblet/ unver-Nchter Sachen zurück ziehen müssen. Sobald Ihr. bxceil. zu Perain tero Quartier angelangt / haben einige deren anwesenden Bottschafftern dlesclbi, ge bewillkommen laffcll. Deu9.babcnIhro Cxcellenh von denen übrigen Bo'tschafftcrn die Eln-pfanqs Komplementen empfangen / zu weichem dle Edcllemhdie Gegen. Compltmenten zumachen/ mit Ibro ^xccllenT: ^queycn gsschicklt worden. Hr. l.3clcowi2 wurde andenNciß^t^ senäi wegen der Audienh geschicket. Der Groß^Vezier liesse Ihro Excsllnch auchbcncvencieren. llnd «flirte dieselbe Mit Blumen/ Früchten/ x.Nach) nutwqkamen die 0rdens.Gei«llchen/ als die l^. kralic'^ani, donvenrualcn, H 5 ^pu. ^z i« zz- t^2puciner/ Dominicaner/ lvlt NUch die pp. 5oc. IF^U, welche alle Ihro Kxcciicny wegen glücklicher Ankunfft xracuiirten/und dieselbe bewillkommeten Den ,o. wurde in dem Haupt-Quartier / oder Seiner Txccllclih i^. lacw'ein gewisses Zimmer vor die Hauß Capellen verordnet/ in welcher täglich die Mcß gelesen / und zwar vor Ihro Excellent) frühe umb 6 Uhr/ vor die Herren Cavaliers :c. aber umb halber i,. Vhr/zu welcher lez. tern Meß das Zeichen mit Trompet ten^Schall gegeben worden. Nach der ersten wurde an statt deß Irmerarii nun- mchro die Urania I.2urcranatäglich gt:< betten Nachmittag käme zu')h cxcell. l>er Dolländlsche Bottsthaffter selbsten inco^nitö, hielte sich bey anderthalb Swnd auff/ und kehrte wider nacher «kauß. Eskameauchder hiesigeErh-Blfchoff/ em Krauciscaner 5 6ouvcn. mal, zu Ihro Eneltenh/«nd thäte dieÄbiqeebenfalls benevenriren. Es begaben sich disen Tag etliche Cavaliers 12? 54" liers auf den Pko8pkorum I'kracium, woselbst ein Englisches Kauffarthey-Schiffnacher Smirna zu gehen p^rac stunde/ welches sie bestlgenundbesich? tiget. Den l l. nach angehörterH. Meß/ empfienge Se. Lxceljenh umerschidliche Vilnen von denen Türcten / und unter andern auch von deß Klauro (^^210 Sohu. E Groß i? vex," Behausung begleitet. DieOaffen/ sowlrpassltten/ waren im Hiwund Zurück ^Weeg mit Leu-then voll besetzet / und daurte der March eine gute Stund. Als man nun in dessen Behausung/ so zwar groß/aber nichts sonderbahres / und aleich vom Kayserlichm F^rr^Uo hl«, über ware/ kommen/ sahe man ei-ne grosse Menge unterschidlicher Leu-then/mit welchen alleKtiegen und Ge^ mächer voll waren« Als nun Ihro ^x- celicntzvonvielen^n in das Xuclienh- Zimmer geführet wurde/ ware der Groß«Veztr noch nicht allda / käme alet qleich hernach durck eine andere Thür mit dem Neiß rK«ncji und ^»u. rc, dorä^o' Titt'cklschcnDolimetschen/ unter einem grossen Geschrey der Hers umbstehendenTürcken: Sie bewill, kommeten einander/ und lüssm sich beede nider :Der BottschMer auf einen ohne Lahnen/ mit rothen» Tuch bedeckten niederen Sessel/ welcher also gestellt ware/ daß erden Rucken der Shür gezelget/ der Vezjr aber glnch ^ -4l t27 l4- hinüber in einem Eck auf einem Polster/ aufhabend einen sehr hohen Tur-bant/ dergleichen auch dieUmbstehcn-de Türcken hatten / so «n Zeichen/ daß sie von dem Kayserlichm Hoff seynd. Geine kxcellentz fienge lhre Ned in La, teinischer Sprach an / übergaben die Kayserliche Bneff/ welche der ^aurc, <^Qrä2cc) dem Vcxir vcrdol!inctschte/und darauf in Welscher Sprach die Antwort ertheilte; Hierauf folgte M und anderer Oilcu^ zwischen Ihro^xs cciicntz unddem Groß, Vc^ir, durch ge- meldten klauro (lorcigco, nebst gewöhn^ lichen Regal von einerTazen <22fe. Indessen brachte man die Kayserliche rr««. lencen vor den GroßVezir / nach deren Empfang Ihro Excell. einen c^tf^n, Mlt Zobel gefüttert / die Herreu Aava-lirsaber/llnd anderevon derHoststatt/ nachproporcion ein leder einen empfangen/ deren tedesmabl taO.ausOttbeilt tvorden.DerGroß^Vezirlst ein Man nicht aar grosser ^rur. emes Wten Angesichts/ eswas qroulechts/ doch von den besten IahrmMilKa e^a gc- nannt. ^t l28 l^ nannt. Er hat ein gutes Lob/ daß er die Gerechtigkeit befördere/ und den geringsten Menschen/setne Anligenheit vorzubringen/ zu fich lasse: wle Er dann auch sich gegen jedermann gar freundlich und ^bcl bezeiget. Nach beschehener Beurlaubung verfügten fichLe Lxccil. inBeglettung voriger ^kiauzund ^olbg^l.olllcnftv^lche aujf ihren spitzigen / von Filtz gemachten Kappen/ grosseOtrauffen Vwchtrw gen) sambtoben gemeloeer Ianttsaren/ Mitderoganßem Oefolg/ den vonqen Weeqzurück/ biß wide: indeß Fürsten -aus Moldau Behausung/ allwo uns der TürckischeKayser aus einem/und der ^clccly, der unweit seineWolmung Don dieser Behauz ung hatte/aus einem andern seinem Hauß/ sowohl vor ieht/ alsinHem Hineinzug/betrachtet. Hier stige man von denen Pferdten/ in der Meynung/ gleich Über den Kanal zu schiffen / es befände fichaber bemeld-ter Fürst unten an der Stiegen / welcher Seine Nxccllcnx noch ein? mahl in das Zimmer slch zu begeben/ ersuchet/ so ihme auch willfahret. Nach «4^ 129 l5» Nach einer kurßen Verweilung aber führe man über oenOanal sehte sich zu Pferdt/und langte Abends umb 5. Uhr glücklich in dem Onanier an. Dcn 14. ist der Hr.Groß-Bottschaffter Nachmittag mit stincm Herrn Sodn/ dmMarckäll und etlichenO^cieren/ln^ co^mcoan den Aanal deß schwartn Meers/umb allda andere und beaueme-rc Quartier zu besichtigen / und aus;zu-suchen/geritten: Indeme aber alles zu eng/auchderWeeq nacher <2<'nlUl'ri. nc>s,clzuweitdeful>denworden/alslNli.' sten wir in unsern Omn ttrm verbleiben. Sonsten pafflrte discn Tag ad-sonderliches nichts. Den i s.hat der5ulran morgens um y. Uhr cineneue6alccn,Natt und auf selbigen nach dem Moldauischen l'älicio ab-? gefahren. Weilen nun der t7ln l uz in lN mit seinen 0jÄ 'r'n^ino cl^2uscn/wie nächsthm bey deß Grcß Vc^ierS ^li. lviderümb zu waschen gegeben / und darauff ^tc osserw, aucy lehltch einem j §copkia dergestalten reich außgenz« het / daß man kaum den Grund ab-Nemen kunte.DerKayser ware bekleidet mit einem subtllen geblümten / mit Zobel gefütterten Gold-Stuck.-das Ober« Kleid ware mtt Diamanten Schlingen gezlehrt. Ober der Stirnen auf dem Turbant hat er beederseils eine von denen Wllchisten Perlen angehabte Schnur. In der Mtte ein.'n aufrecht stehenden lMlKletnod,en d s tztcnRai-gerBnsch. In der Gürtel ll eckte rech? terstits ein Dolch nnt ^incm von prcc,o" sen Steinen qezichrten Häffc Necvtt Mdlinckcr Hand hater an tzeneu drcy Fingeren kostbare Ring/deren einer em Diemant von einer ungemeinen Grösse / wundersame Strahlen von sich werffend. In der Hand hatte er ein Tüchlein/ womit er under der ä uäienh öjfters de Bart und das Maul wischte. Vor seiner stunde ein offner vornehmer Mit schönen öiamanten reich-versepter Schreib Zeug Das Angesicht Ware braunlecht/ hatte einen zimlich dicken eingetruckten Hals / getruckte Na'en/ und sahe mehrers m das Tartansche/ auß -!l "«> l«» außtvelchemergebohren/ alSTürcki« sche Geschlecht Nach verrtchter l abziehen/als haben Ihro Lxcel. solchem Branch nicht zuwwer handlm können/sondern gewartet/ biß die gesamte ^nir^ren / welche mit höchstem 5llemio abgezogen/'llcko^LHslen/^ricF naiisten/ ^cci^lel),,und allec diserihre ^zsn.und B'ftlchs-Hader/ die <2Ki2u> sen/ lVI^ccvenlca, die Ve^ör» und endlich der G'.oß.Vc^ir jelbsten/ der im vorbey-Reiten mitNetgen sich beurlaubet/ vorbey marcliirtMd PHZHlUl von Ihro öxcellen?beurlaubet/der Fürst aber selbe biß zu dem Schiffbegleilet / welche so dann nach beschchenerDancksaguug und Beurlau: bungwider über den Port gefahren / und ^l t4l l<« undnach 7. nntdiser 5oicmnität zuges brachten Stunden in dasQuartir zurückkommen. Die Kayserl. prgrlcn, ten wurden bey Anlegung der^aifranen alle vorbey/ und in das Kayserl. Zimmer getragen. Der 5ukan solle eine be-sondere Begnügung darüber bezeigt / und sich der künstlichen Uhr-Wercken / undschönerSilber-Arbeithalber/ sehr verwundert haben. Den 17. rcbr. nachmittag hat der Cngel. Bottschaffter klilorä l^Zer. Ih-ro rxcelicn2 dem Kayserl.- Vottschaff^ ter das erste mahl mtt seiner gantzcn schönen und prachtigen Hofstatt zu Pferdt die Vilica gegeben/ welches wohl anzusehen ware. Es wurde ihnen ein herrliche Coupon aufgesetzt/ und mit denen Gläseren zimblich zugesprochen. Beede Herren Bottschaffter undene-beten sich eine geraume Zeit: Nach welchem der Enaelländis. sich mit sei-nenLeuthen wider in dasQuartir begeben. ., , Den ?8. hat sich nichts schre,b würdiges zugetragen / ausser daß die Ge, fangne/ welche theils mit Gr!t erloßt / theils aber heimlich zu Ihro^celientz sich begeben / wegen grossen Murren und Kurren der Tmcken zertheilt/ und bey denen Hmn Cavaliers/und an0e> ten von der Hofstatt / verborgen wors den. Es waren jeyo scholl üder l 20^ ohne die jenige/ welche manvoi! l lwelcher wegen der gerinn / ,0 er als ^cliiarol bey dem geschlossnett Frldett zu dgslo^^ genmcht/von IyroN.'Mis. Kaystrltchen Majest. in den Grafen-Stand erhebt worden) mit ctnem groß deztt Kayserl.Bottfchaffter/ d:e Vi5^ad;u^ legen/ dessen Hoffstatt auch ein stattliche klcrcncla aufgesetzt worden. Nach einer zinlmlich la;?M Unterredung beeder Herren Bot schasser / begäbe sich der Holländis in sein Quartier wi-derumb zurück. Den 4o,pMrtc absonderliches nichts/ ausser daß djseTüg vil GmingencChric sten/ ttlich Meilen hieyeroMuffen/ und Und sich zur Käyserlichen Vottschafft i^lvirr: Weilen nun die Anzahl diser Leuthen täglich vergröbert, und auß Mangel der sicheren Gelegenheit selbige nicht tlMten fortgebracht werden; Als hatten Ihro excell. solche zu erhalten/und underzubringen/vtl zu thum Den -.,. heunt ist dem Allmächtigen VOtt / wegen glücklich vollbrachter Reiß undAnkunfft allhier/zur schuldigsten Dancksagungdas 1c l)cum Lau. ^oi^rt. Den 55 Nachnnttaqumbch. Uhr ka^ me der Engel. B Mschaffter mit einem ki> nen Kkfulq/rettend zu Ihro Excell, Nach gehaltener ^onfcren^ aber ritten selbige wider nacher Hauß, Diss Zett wurden la?,lich viel todten bey unse-rein quartier vorbey zu dem Grab ge-traqen. D?n 2<5. m'ißte man abermahlsviel NedenS und Klagcns / wegen der Ge-fangnßl^ so ihre Zuflucht ju der Kay- serl. G 147 V serl. Vöttschafft genommen / durH den ^Huro dol^aro, ais abgesagte« Feind der Katholischen Chnsten/anF hüren.Dahcro allcUngelegenhetten zü vermeyden/ andu ganye Hofstatt eis M ernstliche Ermahnung/ mit dcn Ge-fanqnen in das tünfftig behufsamer uinbzügehen/ergehln lassen. Den 27 hat nach gehaltenem Gotts^ wucherischer Neiigion von Crellßenach gebürtig/nach genügsamer Underrichs tunq seinen Glauben verlassen/und dett Cätholischen öffentlich angeroinmem Er ware seines Handwet^ ein Satt^ ler/und Reiter unter dem ?,cco!0mi-nl »wurdevon denen bauten gefanqe/ und biß zu Ankunfft der Kayjerl.Vott-schaffi alsemGclavcraHilc. vonIhrö sixcollciix aber libcrirt/ und in die Fny< heit gesetzt. Nachmittag umb ;. Vhc käme der Venetianische Vottschaffter ^Huroncio 5c>rgn^c>,mit grösstm Gefolg lnld Dracht reitend/ und qal'e Ih ö txceilentz dem Kapserl. Vottschnffler die erste öffentliche Vissr.1, unterredete sich mlt seiner lixceilcntz eine gute Zeit/ K; (UN- -« 14« l»> (unter welcher denen NoKili venerianl, und anderen von der'i^ics. ein herrsche O.'llarion aufqeschr worden) wornach er sich wiederumb in sem Haart.er be, gahe. DtN 28.als Dominica 1. <^U3l3r2ßS. 5 m^e, wurde nach gel eftnen Messen das Am^t untcr einer schönen Mujic/ und grossem Zulauffallerley ^ari^nen/zwü Mn la.und )i Uhr gesungen.Nach« Mlttag um 3. Uhr käme der k^ukrische Gesandte mit eineln germgen c^amiracs bey )hro ^xceli. die viara abjlllegen: hielte sich bey einer Stund - lang auff/ und begäbe sich wider in sem Qnarker. Abendsumb6,UlirrtttenIhro 5xccll. mit einem Neincn Befolg zu dem Engl. Bottschaffrer; nach einer kleinen Uw umb zurück. ' Den ,. U2rt,i haben sich nclchgehal« lene nAottsotenst cN?che der vornehm-sten Catholischm K^uss^LeuthenauS det-Insul ^c^hfy I^ro Lxccli. ana- gen' uny umb Audicntz (welche sie auch erhaltenem« lassen. Abends umb ^z '49 z> 6- Uhr hat sick der Groß-Bottschaffter mttwenig Dieneren zudem Eugel< be-gedm. Den 2. Merhen seynd nas> gehaltn Ner heiligen Meß/etlichKavaliers und andere von der Ooffstatt/ mit einem teutschcnparrc cx 5c>cier.lF^.NahmeuS lacol)^ (^2lcko6l,ln die ^l^n«, selbige zu besehen/gangen. Diser Ortb ist ie-neüarte Gefäugnus dcr armen qefan-gem'N Chnsten/ welche in Eystn und Band geschnlidet/ allda « 155 l» Ketten angesch mdct / also zwar/ daß einecgs^no/ oer anoer franck/ und wann emer von der Natur seineN^th-durfft zu verrichtn aagetridm wud/ so mus an h der a.ldere m/tgchm. Es weroen ta^l ch 2'. 30. mchrcr und we/ niqer zurArbelt heraus gmom nen mit harten Schani daczu augchalttn/ Abendsader wleoem tt^) h ncia getri? hen. Glnch-vohlm habcu dne arm-see^iqe Leuth eine Capellen^ in welcher gemeldtcr pacLr,derihr grosser Outtha» ter/ undelnigerTrostlit/ atleSonn-und Feyrtäg/auch zuZcitcn in der Wo-MlMeßziiet. Den 3. kame ftljhe'nmb/. Vhr der Venezianische 5ecrclgriu^ Mlt ttl^theu B die Uen/und hatte del) Mro^x^cll einzt nltchel lNge Vaderredunq Son< ste 1 hat sich dienTag mchcs merckwur-diges zugetragen. Den 4. nachqehaltenerMsttag-Ta-set gaben Ii'ro kxa. dew Vmctlani-chen Bottschaffter mit alien Cavalie-ren/Adel/und gefambter HMatt/ lnit grossepracht die öffentliche Visitawo/ hey oic Herren Cavallers/der Adel/unt> am andere von der Hoffstatt/ von denen VüneriHnerlt Mlt cmer stattlichen llolla, twn, rahren Collect/und köstlichen WelschenWemen bedienet wo, den. Den 5. ware kaltes und frv,ttgeS Wetter/ cunrilniirte auch nnmerhm / also zwar/daß die Innwohncr sagten/ daßbcy MannsGcdencten dergleichen Wetter/wo alles solte grünen und blli-en/nicmahls gewesen. Die Tu Me« gaben uns Chnsten die Schuld / und sagten: Wir hatten dieses Wetter mit-gebracht. Disen Tag begäbe sich weiter nichts schreibwürdiges Den 6. zeigte sich ebeufahls unlustig/ ungesund feulbttb Wetter. Abends umd 4. Uhr käme von ^auro Or^a, ein5ccrer2rM5. und hatte hw Ihro^x, celienx ein zimmliche latlgc Audientz / Wobeyes disen Tag verbilden/und sich Wetter nichts nor^l« ereignet. Den 7. Nachdeme heut ftllhe Mder Hoff-Kapellen die Meß gelesen worden/ schehene wviratwn der Herren " ^"' Minican^rum,Mtt allen^valjrcn UN0 sammetlicher Hoffstatt/ nacher^'^a pas Fest des Heil. 7 liom»von äquln, zul-olobriren/ und dem Gottesozcust allda beyzuwohnen/ begeben. Das Hoch Ambtwmde von Herrn Prälaten pmci6'iii,r^r unter Hyro ^x^elieni herrllchen Music gesungen/ auch von einem pacre ein schöne Predig tn Wal-scher Sprach zu Chren gemeldtemyei" ligen/ uny gebührendem LodderRom. Kayserl- Matest.und Dero Groß-Ge-sandten gehalten. Nach grendigtem GOttsdienst/ deme ein unzahlbare MengeVoickswonTitrcken/^riechen/ ^rm5lil>5'Uttd anderen ^acinncn, bey-gewöhnet^ beqadenjtch Ihro^xcell.wi-her in dero Quartier/ und ereignete sich dlsen Taq weiter nichts Den 8 Mertzen N ab^mahlen nichts gbstnderliches vorbey ganqm/ als dass der Herr von t.gcWwi2,Kayserl. i.c^ rlon8 Dolllnctsch/ hin und wider zu denen Türck:s^lll,iarcn geschickt worden; Ihro^xcell. aber sich nachmittag in der Stille zu dem Hollandischen Bottschaffter begeben, Ben 9 haben sich nach gehaltenem Gottsdienft eln und anderer Cavalier/ de< denen michauch aceompa^nirr, nachep Constan.mopfl/ allda die beruhwtt ^"s^Xäm8el,mi,sovier Thürn hatte/ zubcslchtigen/begebcn. Ha wir nuy schieralleshesichllget/ und schon wok ten wider zurnckgehen/kame ausemem Cckderlvl^lcl^Ä em Türck/ den wi? für einen Mesner gehalten / hervor .-Diser zanctte uns aus / daß wir zup Zeit chrer Fasten in dze Molchaam M gehen uns unterstanden/wolte uns mit Gewalt hmaus haven. Als wir adep nit gleich nach seinem Willen und Verlangen hinaus qelauffm/ sonderen noch ein Weil tnn und wider gesehen/ wolte er Gewalt anwenden / dome aber vor,, zukommen/ sennd wir Schritt für Schritt gewichen. Dise Moschaa ist ein herrliches Gebcw und Majestätti-scher Tempel voller Amplen/ der Po? den mu den schönsten und raresten Ta. peten bedecket/sonsten aber/ wie der ob-beschribne zu Adrianopel formirt Der Vorhoffware sehr groß in qu^o ges bautt/ mit schönsien Gangen um mW umb versehen/ auch mit köstlichenMar-morsteinenenSaulen unterstehet. Di« X 5 str "!! 154 lt" ser Hofware mit den schönsten steinernen grossen polittenBlatten bepflastert und in derMitte mit einem wohlerbau, ten Bronnen versehen. Nachmittags hat der Vmetianische Bottschaffter Ihro ^xcellen^ besucht. Den l". disc vergangne Nacht und folgenden Tagshat cs comilluirlich geregnet/und weüen es gar kalt/das Hol^ aber gar gelparsam zn gebrauchen/ unk nicht wohl zubekommen/ gienge esm Zeiten kühl und kalt her. Was etwan disen Ta; zu schreiben ware/ hat sich nitqezeigst. Den i!. Mertzen/ nachmtttaq umb z. Uhr ist ^,^rc» durägco mit 6< Diene-ren geritten / zu Ihro Excellcnß dem Herrn Großauß gekehrt. Gleich nach dessenAbritt käme dcß Engel. Bottschaffters 5ccrer3rm5 , welchem Ibro ^xccNentz elne zimllche Zeit ^ucziyt^gegcbcU' Den 12. heut ist der von Adrianopel Wichet Wiett lsc^irtc<7.^urricrv0Ndar widerum zurück allhier ankommen / Krirend/ daß zu Wien die hißige Dt- sen Tag wurdcem ^ >rb<^i. ^^ll2, welcher uns von Belgrad biß hichero be^ galtet/ und etn sehr feiner modefter Mann/ den dieganhc Hofstatt gellebt/ Ware/durch VerlamlMmngdeß ciapi^i Lali^vonunsabgchohlet/ und in ein Schiff/ mit nächsten: Wind tn ein In-snlregirt zu werden/ verarrestirt wor^ den. Distr lst zwar von Ihro l^xcellcn^ erbetten aber zu seiner vorigen ^li2r^e, Mlche er bey der Kayserlichcn VoM schafft hatte / nit mehr gelangtt.Nach-Mittag mnv 4 Uhr styud IhroKxccicntz zu deln Holländischen Bottschaffter ge-fangen/ und umd 7. Vhrwioernacher >>auß kommen. Den >2. hat einMachometanerM prophezeiet / es werde noch in nlit-ten desMechen einen grossen Schnee leqen; D^en Propheten liesse derGroß-Ve^ir in Verwahrung nemmen/und w lang behalten / bist die Zeit herbey kommen/da es dann auch zweymaM g^schnien/ und wäre der Schnee groß mld tleffgewesen/ wann es nicht gmch -l3 t56 l»- darauff geregnet hätte Umb i". uhr kameoeß Hollandlj. Bottschaffters 5«.. ^rccarnlz.belNeIhro Zxcellcntzem halb^ ständige Audicnß gegeben- Den 14. als jich vergangener Ta? gen die 2. Herren Grafm Pnuucr und KuMmlamt 2..Eoellcuthen/ ^^lpn^ nacher Asien auf die Jagd begeben^ seynd sie dlstn Taq widerümb zurück kommen/ mitbnnaenveäo Stuck von unterschchlichen rahren Feder - Wild-bmt. Umb i. Uhr Nachmittag kamen die Türcken nnt ihrer adgeschluachiN liederlichen VNlsic zllIhro ^xccll,und weilen ihr neues Jahr Ware/ haben sie Dero elben auch solches anqewutischcn/ und m?t ihrer Music aufgewartet- Vor welches liederliches Heulen sie 50. Nthlr. bekommen. Umb 2 Vhr hat sich der Venetlaniiche Bottschaffter ley IhroLxcojlcnx eingefunden.Nach gehaltener c^nscic^ aderwlder in stltt Quartier zurück gangen. Den 15. McrlM hat sich Vormittag Mischen 9. und lo-Mr der Engel. Bottschafftcr mit stiuer gantzen Hoffstatt statt zu Ihro ^c«il. begeben/nach einer zimblich langen Unterredung aber wlder in dero Quartier zurück gangen, «^onsten hat sich dism Tag nichts schreibwürviges zugetragen. Bm l6. paffitte abermahl nichtS Msrttwürdiges/ ausser daß Ihro ä'x« c«:ll«:n2 wegen taglichemZulauffderGe-simgenenviel grosse Mühe und Arbeit gedabt. ^ ^. Den ,7. ware ein kalter frostiger Tag/ au welchem die aus der Gefan-genfcharen/ so wurde aver aus gewisser Ursachen alles vcrschodrn/ully neben gewöhnlichem GotcMe^i auff künfftlgen Zomttag/ als den 2'. 6js> serin,und dahero vondisem Tag weiter nichts zu schreiben. Den ^0. heut hat manZeitung erhal. ten/ daß der Pohlnls Gesandte mit seiner bey sich hadendm gro^n 5u/ct: vott Kuillc aufgeb:ochen / willens nach Olwnallhierseinen E:nzlla juhalten. Nachmittag umb ;.Üyrhätder Vcne. tonische Bottsch'iffter ssch;u Ihro Ex-cellentzverfilget/ u,d nach llMer^""-fcrcnß wider nach deroHuattir gekehrt. Weilen nun heul die "j^ l und AbenV deßH. ö^necl.Hi ware/ si) wurde die Vesper mulicaliccr gesungen. Den 21. In rella^ZLnc^Hi, wurde berNahlnms^Tag Ihro Maiestätdeß Nöm. Königs lolcn nicer gelialten/uuv hahero dieerNe Mß/ glelch frühe mn 6. Uhr gelesen: Gegen nVhr aber das Hoch? Ambtaus dem Saal under eine: schönen Music/Paucke undTroms petMSchall f,olm6caliccr gesungen. Disen TlV bekleidete sich iederman auff dasBcste/ und gmlge alles inGalla her. Zu disem Fest wurde auch der Engl» Bottschafftlr invirirr, wie er dann auch bey der Tafel / bey welcher nitallein eitt rahreMusic gehalten/ sondern auch deß N«5m. Königs Gesundheit unter Paucken-und Trompeten - Schall ge^ truncken worden/ verbllben/ und dieses Fest sich W aufden Abend verzogen. Den 22. Merhen / heut frühe umb Bottschaffter mit dcncn Cavalieren/ Edelleuthen?undgantzen Hofstatt na< cher Galata an den Klanal/ umb allda überscht zu wcrdm/ den prächtigen Aufzug und Einritt desSultanszu se^ hen/ gerittcn.DalM wcilm die Türken heutigenTags dasOster Fest cel^rir« ten^ so hielte der Sttltall altVebranch Nach/von einem stiner Lust^ Hauseren einen prächtigen Einritt/ unter conri> nuirlichem Donneren der Stucken/ m dic die Statt / und begäbe sich allda in die Kirchen 5.5opK,>. Er ritte aufclnem schöu^aüfgebutztenPferdt/ dessen Zeug von Silber und Gold/mit Perlen und Edelgesteittett dick geschmückt/ glelch-sain nicht zu schätzen / von vtlen saliw, und einer grossen Menge Hof Leuthm undBedienten/ zwischen2.Reyenviler loo.Ianitsaren/begleitet/ angethan mit einem schönen vonZobelgefütertett Kleid/dessen Unter Nock von vr^pä «r lvare/ dergleichen ihme der Römisthe Kaystr geschickt / so neben denen andei ten prirsenrcn von Ihro ^xccllen^ mitgebracht worden. Als der Sultan von der Kirchen zurück ritte / und dett Kayserl. Groß-Bomchaffter/ vom Fenster herunter sehcnd' erblicke^ hat-teer mit Fleiß eine gute Zeit still Malten / damit er von chme und venett Hrn.Oavalieren recht kunke besichtiget werden. An dilem Tag als de:n Tür^ ctisihen Öüer-F'st/ cynd dieTürckett sambt ihren Kinderen insa'idern neuen Kleyderen aufge;ogen^ Umd 4. Vbr Nachlnittag babe i sich Mo excell, zu Fuß (oas Pferd wurde aber schött ausi ^« i6i ti- ausgebuhter nachgeführt) zu dem ve-ncri^lschen Bottschaffter begeben/ welche neben etlichen Edelleuthen unv OOcicrcn begleitet die ltubantcn, l^q. tzen, I^ueycn, 24. lauttlaren saNlbt ihrell OO eieren: Seynd aber umb hak ber 7. Uht wider in dero Quartier ankommen. Den 2;. Mertzen Nachnn'ttag umb 5 Uhr verfügte sich zu Ihro ^xcc^cntz der Holländts.Bsttfthaffter Gras (^"l-lycr,giengeat>er nach kurtzer^onfcicnh tvidernacherHauß. d' Den 2.4. heut frühe umb y. Uhr wllt-de auß denen Stucken sehr l'arck ge-schössen / welches bedeutet / daß oet Groß-Vexier (nachdeme ervorherostm Gebett ln einer KtolcK^ verrichtet) alte Gebrauch nach/ebenfalls eine solennen hlitt in ein gewisses Llist-Hauß gethan/ dessen prachtigen Einzug «n die Stadt zusehen/ Ihro kxccilcn- mitdergans tzen Hofstatt sich in die Statt in ein gtt tvtsses yauß verfügt; Umb 4. Uhr nachmittag geschahe der Einzug / da der Groß> v'c-ir.ein Mann eines feinen uno »micchlen Angesichts / suffer/ jaKo- 8 NM niglicher^mlicirittit/ :c. mitvilcn k^ len,c)^ iercn und qrossrrM en c;e seiner Bediente sehr prächtig bey dcm Hauß/ llilwo Ihro Lx^iien2 waren/ vorbey geritten. Er schickte Deroselben l 2. Körb mit unterschldlichen Früchten und Blumen/ und wurde bey seinem Einzuq dergestalten auß denenStilcten geschossen/als wann eS immerdarDon-neren thäte/ undmitdi»er5cilenuität hat sich der Tag qeendiget. DM 25. in l^clto ^nrlunrigrjoni5L. V. ist die erste Meß umb 6. Uhr gelesen worden / under welcher Ihro Lxccllcntz mtt grosser Anferbauung der Anwesendell commnnicirt. Das Amdt wurde umd »0. Uhrundereinerschönen >iu leuthen/ OGcieren/ und Bedienten/ auch l.Geistlichen/ an den ^anal ge-ritten / uno dem ^u^i (welcher der Tücken ödester Geistlicher/ undGes sutz Äußleger jst / auch m grossem ke. l?5^ gehn ten wird) die Vilua zn geben/ lm M:t d'r.<2c>mkac cr^nzparciirzu wer^ dell; welchessoglnch geschehen/ und die zn der v.tlra benothigte Pftcdt all-dngesunden. Worauf Ihrol-xceNcn^ >M tderoGcfolgln schöuerOrdnlmg zu !deß lvllltfci Behausung gentten/ allwo si'. in ein Zlinmer geführt worden/ in welches alsbald der ^ll^ielll 8o.jahri5 ger Man/lnic s.seiner Pfaffen/ undan-! bcrem Oeschlepp getreuen / sich aufei-«en Bolster im WtncM der Stulle« lndttgelasstn. Ihro rxccik.12 saffcn gerad gegen ibme anf einem «'.deren Sessel/ undreoettttden ^lssumteut-scherSprach an Warunlben jie htchero kommen / und was sie weitt'rs zli verrichte:, haben :c. welches Hm ^^, ^'2 alsDolmecsch/ ihme in Turcklsche^ Sprach vorgena^n. Worauf er ge- l5 l64i4> ' antwortet/ aber darauß crschinen/ daß er schlechten Verstands/ und noch schlechter von der politic seyn müsse: maffm er gefragt: Wer der Bottschaff-. tec seye ? was er vor eine ckar^c habe? und dergleichen impernneute Gas chcn/:c. Auß welchemallem man den« Löwen ex unzue erkennen tan. Nach vollendter diser vis^ haben Ihro E^> cellenh die ^losck^gm 5al'/manni be^l fichtiget / dise Ktolct,-» ist Majestätisch gebaüet / mitvllenMarmorsteinenen' Säulen versehen / mit Bley / wie auch l alle andere TürckischeKirchen/bedecktt.! Sie hat 6. schöne hohe Thurn / deren« Spttz und Dach schön verguldet. Auf l einen diser Thurn seynd Ihro Excel-l lentz/einHen von hohem Alter/gestige/ und haben die gantze Gegend disesl Hrths besichtiget/ worauf man umb! 5. Uhr widerum nacher Hauß kommen.! Dem K4u6ci wurde ein schöne uhr/! sambt einem l>avor und Zugehör von < schöner Gllber-Arbcit pr«lcnr,rt. Es! haben sich Ihro Excell. nicht lang zu Hauß ausgehalten/ sondern nock disen! Abend -l5!65lt. Abend zu Fuß mit einem geringen Ge? folg denEnZelländis. BottschMerbe/ pHn mit eo.SchlMeuthen/welche alle schön wetß/mitrothc Haublen aufdenk Köpffen / bekleidet waren/ under star- (kem Donneren derOtuckennach^eni L 3 und VNd wurde in einem 5erra^lio bey 5cm,: ll von dem Groß Vez:rtl2Hirt. Umb 2. Uhr Nachmittag stürbe von Ihro VxcellsQ2 ein ^Ä^u<-^, welcher Wagner bey der Hoffstatt ware/ qn dem hchtgen K eder Dlj lt ge-glNge^. Nachuittag umo4 Verkamen etliche vornehme Türcken zu Ihw bx olloliy/ welchelhnenein schone ^^ ilc mach n iaffen: Siehortm mita^ft gesperrtem Maul derselben zu/ wußten aber so yil da«.von zu juäiciren oder zu sa^l/ a S der Esel vom Lauten-schlagen Abends umb 7. Uhr gäbe der Bott-sckaffter mit einem schöben (^mirgc zu Pferd dein Venttiailischen die Vili^ r za rrincken gegeben; wornach mm den Ab chio geno umm/zu Pferdt gcic stn / und widcrlllnb nacher Hauß gmtten. Abends umb 6. uhr hatte pest Veneti^qischen Bottsthaffters ^ eresHsi^z bey dem Bottschaffter eine Anäientz^ und wurde auch disenAbend fin daurt-ir nacher Wien expechyt/ unh abgeschickt. Den ? Aprilis ware ein kalte Nqcht/ undhateine^Umliche Schnee geworft fen. Dssen Taq hat bey denen Trq-hanten d<»r Camin zu brennen angefangen / ist aber zeitlich widernm gelöscht worden / sontten wokl das ganhe?cr^ jn Gefahr gestanden wäre/ massen ditz Hz^serqqntz liederlich/ und nur von schlechtem Holtz qebauet/ auch so nahe heyiämm^n/ daß den einer FeursNoth ohne Wasser/ okne nothwendige lnttru-menten und andere Anstalten/nicht zu löschen wäre - Wie man dann solches 5or etlichen Jahren allhier zu Galata gnug^ gnuqsanierfabren/ indemeüber )(^"r(jiirc), ltt Vlol forbi'n qMtettmBeltzrelttend/ und ma 4 D e„n n umbg^ben. Nach^ mitf'ii um!) 5.Vbr beftchtcn Jh. E^ keUentzoer Enael. Grstindee mit wenig trmbcn ;u F'ß: Nach wslchem ebens fahls zu Hujj qes'olgct der Venetiani^ sch» ^o tfchasser. Den ^ AM nachaebaltnem Gotts» pjfn»^/ kawewnb 8. Vhr zuIh.^xcel. zciß der ^rmcmsche Patriarch/ ein Mann von besten Jahren / Eatholi-schep l^el.ßiun, hatte bey sich etliche Geistliche seiner Nation; Er wohnet in her Stadt Eonsta fltlnopel / allwo er/ wie auch zu6aw2, eine Kirchen hat. Nachmittag nmb 3. Vhr wurde der Groß-Bottschaffter von dem Holian? dis. welcher einen kleinen comi^ bey sichhatte/bssucht. DM4. April, v.mimcä palmar« wurde die erste Meß uind halber^. Vhr gelesen; Das Ambt umblo.Vhrg" l 8 5 Hal- -tl 170 45 hasten / vorhero ader die Palmen ge-welcht/ undaußgetheilt; invemeaber decl'2 und zwar am Erchlaq/ emmahl / allwo ihnen!NBeyseyn viler Türcken ' welche das Gebett allda ver^ richten/von ihrem Qvl ijten ein Predig qehalten wird. Under der Predm hat offters em und anderer von disen Leu-then erschröcklich und einem Besessene« ganßgleich/ auffgeschryen/ unddmm wldcrum erltlllet. Ais wir die Urs.ich ^ dessen ^z i?l l4» dessen befragten/ saften sie/ daß solches auß Eyser/ weil ldneu dte Predig so wohl gefiele/ geschehe. Nach vollend-ter Prcdlg haben ctllche nm Pteissen undtlcmellTilrctis.Pauckmgcspchiett einer aber sun tuct führte / und nach der ^apicanH das gröste ware/ besichtiget/ mdasselbige gestlgen/ unl> müVttwunde. unq ülse groijeMachina betrach' er. Dlsts Schiff sambt noch 4- anoern führte 5uccus5 an Mann-schafft>Elsen uno anderen Sachen wider die ^rabil-r nachervad/lon: Weilen esab'-rauflel'lsalcm, zugehet'alsha^ bensich gemeldte i. Herren Grafen / samr^. Edelleuthen/ ais l.l5iä von Qc^lcn, und Herr pcll-0 ^nr^n.o von ^ Hllrub^asldr/ mit nacher gedachtem i Jerusalem/und in das hellige Land z»t .? gehen/resolvirt. Nachdem wir nun di-ses grosse Kriegs: Schiffqenugsam be-sichtiget/haben wirnnscrn Weeg w?i^ ters/ und zwar übec den Canal deß schwachen Meers nacher 5c^nÄri in ^,choe!t discs Machomeramschcn ^>eazcbutzten Pferd si hend mlt cinemV ol-blauen sammeten/ mlt Zodel qefu ierten Nock bekleidet/ einen mit Klemodlen geziehrten Rei-ger Bu32, »Äi^si.mtt s.CKlHusen. Ein TrouppcnPolacken/ mit KoHerund Pfeilen Des Vottftbafflers Leib-Waqen mit 6 Falben bespannet/ denle noch etlich andere Wäqen/ welche mit Pohlni chen E^elleuthen beseht waren/ nachaeMrt wurden. Den Emzug be^ schlisse etn Compagnie Dragoner/und endlich die Baqage.Nach dtsem Einzug bethen Ihro ExcellmtzmttDero Hoffstatt einen alten/ hohen/und von ticmlwnlna dem KmW erbauten FHurn / welcher wlt unzqhlbaren/von unten biß oben dmauf/ gantz Kunstreich aus Etnnen gehauenen Figuren, geztehret/ von dlnenTlireken aber un-tm her alles zersch agen und rumirt wqre: Die Tücken siuzten/ daß vor F.'uennn Glotten m o^emThurnge-hangen / letzr aber ltt mckts als die Nmnund tagilch beförchssude Einfall dar an zuschen: Warnach wir Nach-mittags ulnb 4 Vhr tu unsele Ouartier kommen/ und Abends zu Mlttag ge< Denio. käme Nachmittag uwb 5. vlir lin AbgesilNdtcr von dem gewetzten Fürsten in der Moldau zu Ihro^x, ^Ilcn2 dem Herr Groß Bottschaffttr/ Und hatte Auditntz/ ngch welcher ob. besagte Ihro <^xcellenß mit einer zim, licher^llirezuPftrde/denEngelVott- schaffter besuchten/und über ein Stund Mit demselben canfcrirten. Den 2.0. disen Tag seynd widennn vil gefangne Christen erlediget/und ihrer harten Dienstbarkeit befreyet wor-hen. umb)2..VhrrittenIhroFxccil. M 5 der der Hr. Gröy ^ottschaffter mit dero Hrn. Sohn/unter Beglclwng der gewöhnlichen iitll!r<6lcn,jo die Wacht bey dem Haupt.Quartier mit 4> ^"rb^i. Lalics., und so vll cl^liusen hatten/samt vncn Bedienten zu dem Engel. Bolt-schaffccr/ allda das Mittag Mahl ein4 zunemmen / lehrtten aber umb 4. Vhr zvlderulü d nach dero Quannr zuri ck. ^eutwlllde^illchvoNt.liiM gnv'jjcu / undwl.l)il>eklNltenHlrlcnr^^l,ltdaß zn cHl» tiomn/ bey 2 Millionen Seelen: daraus die Grösse deß Orts adzunemmen. Den 2. l. haden die beedeHttrenGra-fen/ von Kuffstein und Dtetrichstein / tvie auch dle 2. I^bilc5, ^Ifrili licialcn , samt dero Dieneren das grosse Türcki-sche Krieqo-Schiff/worvon oben Mel-dum gcschchm/ nacher Jerusalem zu schiffen/deftigen. Umb 4. Uhr nack? mittag besuchte den Groß-Bottschaff-- ter ter der Holländis- begade sich aber nach einer gehaltenen Oonferentz wlderum nacher Hauß. Den 22. wurden abcrmahl etliche ge, fangne Chrlsien von ihrer Sclaverey erlediget. Ihro^xccllcntzgiengcndisen Tag UMllchMttwaszuäivclrircli,na- cherConstantinopel: Sonsten wurde nichts Schreibwürdiges noltrt. Den 2.;- ware sehr wldri^cs Wetter/ Und hatte man wegen der Gefangnen / und anderen wichtigen Affauen vll zu thun/ dahero Schreibwürdigcs sich dt/ sen Tag nichts neignct. Den 2.4 wurde die erste Meß um 6. Vhr/dasAlnbt aber unter eine^ sch' n m Mussc umb 10. Vhr gehalten. Nach welchem ein vornchmcr Polack von demPolmsch-Vottschaffter Ibro Exc. zucomplemenriren geschickt/welchene- dcnfalls imNamenIbr:Crceslzu com, plemenriren nachmittag dc"oa,eheime ^ccrctHri.i.conIräd ein Kind getauft/ wor? illlfdas Alnbt mit einer schönen Musio nnderpaucken^undTrompttemSchall gesungen worden. Nachmittag umb ».Uhr seynd Ihro rxcciicntz/zu drln Holländischen Bottschaffter geritten / und sich hernach ausser Pera in dem geld iziverrirc. Es ware ein schöner annehmlicher Sommer-Tag/an welchem sich der gantze Hoff mit Spazi-renerlustiget- Den 26. qicngen nachssehaltner heiligen Meß die meisteCavalier undCdel^ leuth/ denen mich auch zugesellet / na^ cderBelgrad/ einen 0rth/?.Meil Hinter Constantinopel ligend/allwo dieäqlix vuo ell/ daß sie darunter durchges schwummen. Der gantzc Canal ist dee-ders'its mit lamer klemm Stattlem / Lm?-H.msermlmd Gärten/ geziehrct^ wclchc sich wühl auf; Stund erstrecken. 3Ma nulstcn wlr auch durch die kleinere Dardanellen fahrm / welche beeder? sclts/alsm Ästa unoEuropa llgen/wohl beocsttqet/ und mit sHöncn Stuckn verseben.Nachdcinwirbey ;. Stun.< den zugebracht/ sahen wir auff einem sehr hohen Berg in eimr Wüsteney rin Griechisches Closter / dercntwegeuwir unten am Berqbey etuem ^MHauß angelandet / und nicht ohne grosse Müt hehinauffgestlgen/ das Kloster/ welches schlechtauf Türctisch^und Gne-chlsche Manier von Holtz und Lami erbauet/ destchtiget/ von denen Griechischen Geistlichen dencvcncirr, UNdlN die Kirchen geführt worden Die Kir-chenist Mlllchfein/ n?it viien alten / raren/und schönen Griechischen Gemahl- mähldengezieret/ mit vilen Amplen und Kechcn ulnbhanget/ allein/wie al-leGriechlscheKirchen/etwasfinster'De: superior dises Orths zeigte uns einige Hrlkgthumber/von.der Hand / und einen Fmger deß Heil' loannlx Uap^l^. Item einen Finger des heiligen K4crcu-lii Llarc. ö^c. Nachdem wir in emZimer geführt wurden/haben wir unsere mil-genomnekalteKuchel hervorgezogen , welcher dise Geistliche einen Krug voll guten Wein/ Ayer/ Käß/ l)lwen / Zwibcl/,und Salatdeygescht. Dil'es Closter/ so l^^uro mola gcnennt wird / ist mit vielen 0bs-Bäumen/undN3em--bergen unldgeben. Ms wurde uns er-zehlct daß/als einstens der Groß- Herr dah n kommen / und diele Geistliche/ was sie von ihme halten/befraqetcha-ben sie geantwortet: Daß sie ihne als das Haupt deß qantzen Olienr rcspc. Uhr kämm wirnahe an deß Groß Vriir i^l.T ^ del Lllst-Hauß/wei-len man aber mlt denen Galgen nicht an das Gestatt kommen kunte/ stigen wir in kleine Schiff/ und begaben uns an das Land- So bald Ihro Lxcell. N H das -^l ,Y6 lt» öas Tand betretttn / wurden sie von vilen vornehmen Türcken in em Zuw mer geführt; das Zimmer ware von schöner Arbeit / die Becken und Kuppel mtt underschidllchen Farben und Gold geziehrt/die Wänden von ^«rica, der Boden aber mit schönen Tapeten/ und sammeten Bolster» belegt. In der Mitte deß Zimmers ware ein auß Alabaster künstlich ausgearbeiteter springender Bronnen / umb welchen rund umb die schönste Fruchten und Blumen stunden/ die von dem springenden Wasser/ als einem kleinen Regen / benetzet wurden. Indeme nun auch die ^. andere Bottschaffterankommen/ tratte der Oroß Vc?,r mit grosser öurkorität und vilcm Gefolg auß ei: nem anderen Zimmer hervor/ grüsste diesambtliche Bottschafftcr^ undfthte sich mlt ihnen auf die Bolster nider. Nach einem halbstündigem Gespräch wurden zur Erlujtiglmg der Anwesenden Gasten unttrschidliche Scham Opihl in einem grossen Garten vor-gcstells. Und zwar erstlich kamen cm paar startte Tül ckell/welche bijj aufdie Haut Hautaußgezogen/ lind nur ganh Mge kurye Oosen / welche mlt sambt dem Leld mitOelüberschlnichetwaren. Dl-se ringten mtteinalwerw lang/ h.ß ei: Nervon ihnen auf den Nutten gebracht wurde / und diser ware alsdann überwunden- Indcme aber keiner den an-den n wegen des Oels fest halten kunte/ gicngees etlich mahl gar langsam her/ wie dann;. von ihnen/ deren ) s.Vaar waren / wohl über eine Stund lang gerungen / und doch keiner den anderen überwunden / also daß sie vor Müde ermattet / endlich von einander lassen müssen. Bey d:>en wie auch folgenden Opihlen haben djeTürckls.^ücönten mit ihren Pfaffen/ Paucklen / Schal-meyen/ immerdar aufgespihltt Als nun die miteinander rmgende eine zim-liche Zeit verzehrt/ und endlich ein End gemacht/ kamen andere Partheyen hervor/ so mit Steclen und Sablen gefochten. Nach disen wurden grosse runde Stein/so an Ketten und Stecken angehäfftet/dere etliche einen Kentner/ ein und halben / etliche aber einen halben/ weniger und mehrers gewogen/ 5 N 3 her- herbey gebracht. Mit welchen Kng: leu oder Sccmen etliche starcke Tinckclz g^spittltt/ die stememe Kuglen von dem Boden mit einer Hand aufgehebt/ solche u'b i)eil Lelb undKopff dffters ge-schwullgen / welches wohl zu sehen ware- DlW ^xc^'ic.um haften etliche Mlt blosse:izujsin/auf2,schtteidendenSäbs len stehende/ verrichtet- Nachdisen ka n>'ll ^. grosse Türcken/so luitbreitten S Hildttn und blasen Säblen gefochten und einander zimltche Gtüß qe^es den; Nach selchen einer/so diedlosse F'lß nnt iangen scharpsscn Mcsscren umbbundm / tanhte / und allerley Sprung machte. Endlich kamen ,. alte qtalie Türcken mit unterschidlichen Instc^mencen. lyelchm slch ein Tasthen-<3>pMer (soein obmbeschribller 0erviz lvare/undseinegeschwtNdcKr«5 paracoriH zum essen gemacht/ welche ln kurtzen Cciemanien bestunden. Die Bedienten trugen mitten in das Zim<» mer ein rundes Vlat / so etwan eme Spanne hoch von dem Bodcn ware.-Aus dlses Blat deckte man kein Tisch-Tuch / man legte weder Messer noch Gabel / weniger ein Tisch-Fa^iletvor. IhroLxcellentz der Groß- Bottschaff, ter sambt beeden Engel: undHollandis. speißten mit dem Groß ^2,5 in einem absonderlichenZlMmer/die (^2V2iir aber und berAdell/ auch in emem anderen doch wohl ausgebuhten Zimmer. Als es nun Zeit zum essen ware / sehten wir uns umbqemeldtesBlatt/ aufden Boden herumb; da wurde erstlich ein Salat in kleinen Schiisselen l alsdann ein gutes Lam- qebratnes / gebratne und lnit allerley süssenWestn gefüllte Flsch/ « ^'N 4 et- 43 2o^ l^ etwas von gebramen Gfiügl / einges ma )ce Tauoen/ unterschtdllche süsse Spn en/ Patttttcn/ unoaufailerley Ne>zw:)ylgeköH'er Rczß, :c.:c aass-aes'yl u 10 ^clirsderzum trincrenge^e-' hen. Die Speisen w.n0eeine nach der anoerenansf^tragen sta'iden nttlang auf tser Tafel / sondern/ wie schon oben bey dem K wserl. T actament qe«nel-det/ giengebey diser Mahlzetta'les qe^ schwind und ohne^"mpiemsnien her/ also zwar/ daß wir/ oa uns doch vll Opeisen aufge'ehr wurden / in emer Niercel?Otlind unsere Tafel ollendet. Nachdeme nun auch dic Ve^n Bottt schaler gleichfalls geschwind abge^ speiset / wurde denemelden noch eine NürctischeXluttcgemacht/ cnnfcrirtm noch eine qute^ett mit de»n Groß - Vc. 2»r. worauf nach beschebener Urlaub sich jederman widerum auffdie Galleen be zab/ und fuhren wir under Lösung der Stucken/ so wohl auf denen Gal-lem^a-s in denenl)KrclaneNen/widerum nacher HaG/ allwo wir Abends umb 7. Uhr glüMch angelangt. Den Den?o. April, nunmehro ware schö-ncs annehmliches Frühlings? Wetter. Nachmittag umb 4. Uhr gäbe der En-gel.BcttschafflerM't^.Pfcrdtcngefch? ren / und vllen Bedienten begleitet/ Ibro ^xccllol^ die Vililg' nach we cher dieselbe mit dem Engel, in,ein O^ar^ tier gefahren/welche jener Abends umb ?. Uhr m semer <^l 2:lcbiß m das Onar-tierblgleittt. Dt'enTagjstemnvon dmen (^^lNll^ammcz. em gebohruer Sachs/ welcher zu Wien den Eatbo« lzfchcn Glauben angcnommen/und sich vor einen wron von Sckmid fäls^-llch außqeqeden/ wcqen hin nnd hcrv'len gemachten Schulden / schälchllcher Verlllssung seiner grauen / so cr zn Erfurt hatte/ nnd dieselbe destohlew auch andern verübten ^xcclsen. kc. zu de. nm Tiircken meincrdlger weis über« ganaen/den Machomelanischen Glau-den auß NesperZrion angenomlnen/und sich beschneiden lassen. ^^....„ Den ersten^^y wurde dteH.Meß nm nen K5u6oqegen i« Uhr gehalten Wellen in Teutschland cm alter Gebrauch/ N 5 l>aß «tzl 202 lN daß man am heutigen Tag Mayen steckt/ so molten dteBedie -tenvonder Hoffstatt auch in disen Landen den Ge? brauch nicht underlassen/ ftn3cr haoen sowohl Ihro ^xceil. oen Groß Bott-schaffcer/alsauch die Herrn Cavaliers/ den Adel / und andere vornehmere von der Hofstatt / mit Greckung schöner Cypreß-Baumen beehret. Und gegen 8 Vhr käme der kgZülxjsche Gesandte/ und colifcrirte mtt Ihro l^xcellcntz eine aanhe Stund. NilchlNlttag umd 4. Uhr ritten Ihro Excellent) mtt einem schönen c^mirir zu dem Enqcl. Botti schaffler/und kamen umb s Vhr wider nacher Hauß / worauff sich gleich ein starckes Donner > Wetter erhebt / und vile qroffe Stein gcworffen. Den 2- Maij wurde frühe um 6-Uhr dieMeß/dasAlNbtum »o-Vhrgehaitt welchem sehr vil Volck beygewohnet. Heut hat man von denen nacher Jerusalem abg^rclßten Herren Grafen und Edelleuthen Brieffvon ^allip«!! erhal< ten/ und darauß ersehen/ daß/ als sie schon nahe wy denen grossen DIrclan^-lcu waren/ habe sich ein solcher Sturm- und s lwd cunrrarl. Wind erhebt / (welchen zuruct und blß wweruln an die?.THüm zu ^onsrantlnopel getriben worden. Em Kauffmau^chUlst zu gründ gan? gen / und cmes von dencn Türctischctt Ärlegs-Schlffw ist in^^cn qemben/ daft nmn nit weiß / wo es hinkommen. In dijem Smrm j'eynd auch gleich vor de,il Canal des weissen Meers etliche Frauhösi che S^iff gesuncten. ^. andere grosse Echlff haben aneinander gestoben' wovon die Segel und Mast-Bau^ zenissmund zerschmettert wor- den , .,^ Den ^.Maijfukrenmd halber 7 Uhr der Groß Herrauf dem Canal bey denen Schiffcn vorbey / worauf ein cr-schröckliches Donnern der Stucken ge-bort wurde. Sonsten bat sich disen Tag nichts merckwürdiges zugetra- Den 4-tst der ^ukon abermahl under grossen donneren und knallen derStu^ ckenin ein s^slio gefahren. v?at^ mittag umb 9- Uhr wurden Ibro ^- «tt 20, ts» ec!len2 von dem VenetigttischenVotl< schaffter besucht- Den 5 hatte der Pohlnische Bott« schajsier beyden Groß-Herm die erste ^.lczientz / und lst discn Tag loasten NlchtSschreil)würdl<;es vorgefallen. D^'" 6.w^roe früye umb tialver 5 ukr dl^ Meß gelesen / wornach man Anstalt gemacht dem pchlmschenBoltsckaff-teldleoffe»,ll chc v,a^zugeccil Dat)c-roIio^x^ii^iiymltdeneud^v^ren/ Aoel / und vö'liqer Hokstaer slch zu Pscrdtan d^nCanal;i^^Ua begeben/ und fttmlb rgesahren/ aliwowtrai^ theils mtt eignen / theils MllTnrcki!'. Pserdtei ver el'en worden. Worauff Ihro rxccllr,^ mtdero schönen Oomi, r »r. und Aufwartung vincjicnh Zimmer qeführtwors den. ?eede Vottschaffter haben bey einer Gtund mit einander canf^.r, alsdann uberIhro ^xceiientz widerum «tzt ^d? !^ llurnck/ und nachtr HcNlß gerittttt; Underweglic!,5et,, weder Stuhl noch Bänck/ worauff lnan schell oder slch lainen kunte/ dann geduldet/ weilen die Türcken mil Sitzen oder Auflalnen das Gebett zu verrichten/ vor elne gros: ft Sund halten / sondern wann sie ihr Gebett verrichten / geschicht es mit grossem Eifer mW Andacht stehend / z« Zeiten sich nelgend/auf dieKme fallend/ den Kopffauf die Crdm ttuckcnd / und dem Ansehen nach so unvecMM / daß sie sie kein Aug verwenden 7 oder curwZW uno her sehen: Welchen Eifer l:nd Andacht im Gcbett icb einem jeden Christen wünschen wolte. Distr Tempel hangetvoller Amplen/ und hat under andern ^«r^lt-n eines von Messing/ in welches eine Schrifft gegossen / aber Nlt zu lesen / und ober der Schrifft eine Tauben/ dem heiligen Geist gleichend/ zu sehen. An disem por^i tst oben auch die Bildmiß Kbristi gemahlet/ und ob schon diseS Gemäht gantz eraltet/ und allerdings adgeschaben / sokan manes dannoch erkennen / wie dann auch bey demselben eme Bildnuß / als wann es die Heil. Magdalena wäre/ und Chri, sto die Füß waschete/ cbenfahls zu sehen/ welches mich und andere desto es hender dises zu glaubm angttnben/ weilen auffder Selten etwas stehet/ss emer Salb' Büchsen gleichet- Under dlsem grossen und herrlichen Oebau ist ein qrojsis Gewässer/ worauff nian mt: Schiffen fahren kan/ dahero cs mit i loOgrosstti Gäulen understühet. Dtt ^a«l-«i«2 oderÄäyserl.VegrOnusscne welche zimlich finster / und mtt mlen Amplen umbhlwget / seynd auch wohl zu sehen. In dlsen werden die Hürckis. Kayser (weilen sie keinen Todten tn die blolcbien begraben) mit lhren Gemah. litt,'« mld Kindern beygesetzt/auf deren jcde i Hegrädmlß em Bahr mit schwas hm Tuch ilber;o ;en stehet. Es werden öttderleyGeschleckt neben eman er gelcgl/ doch mtt omm Undcrschid/ daß Nnjfdie Bahr oder i^lll mn ^l«li5 deß Männlichen eil weisser ^url^nr gesetzt/ deß Welblichul aber ein weisscs Kuch gelegtwtrft. Al^ nun dises alles vor^ del) rltte lnan welters durch die Stadt blßan oasWajftr/allwo wir die Schiff be?tiqen/ und under dem Knallen der En^llschcn Stucken/ so in dcm porr^uf deren Schiffen stunden/ über den 5a. nalgefahren/ an dttsLandzu^al^ge-stigen/ und zu Dfcrdt in »Ihonster Ordnung uml) i Vhr Nachllttttag in un^ seren Ocilirtircu ankommen. Nach-Mlttag um') 4 Vln-qabcn Moöxcel.' Icntz dem Enql. Vottschajfser die VilZca zu Fuß / und langten umd 6, Vhr wi-. dcrumbzuHailßan. ^«i Vea Den 7. ^vltttcdcr^ukan zwncben 1 ).und 15.Uhr m dch^ckin^rz Kuchett. Discr^^^i^ warc schön z^schcn. Es stunden 2. übcrauß lange N rcn drr Iallitsaren becderselts von der Klrchen biß über den grossen Platz wo disc l^o-lc^a stehet/ln emer langenGalien lnn-under. AnfangSkame dcr iinnineil-^z^miteinem von grün-sammet üöer-zognenZodelVelß dcmeingrosicpom. poleMengedcr OtNcj^rcr gfolget: Er ritte zwischen denen 1 »niri^len / die er^ mit Neigung deß Hanl ts und freundlichen Anblick qrüstte/ wclchcm dise nut Neigung deß haiben Lrids die rechte Hand aufdieMust haltende/l zz- gescmcr Hoffleutftenna.^fogten. Di-jkn Actum kanman alle Freytag/wel» cher derTülckenOomltag ist) weilen er an dliemTag albeit inemc der Mo, schacu rettet / sehen. Nachmittag ums. Uhr haben sich Ihro exccilcl,; zu^uß mtt einem kiemen Oefolg'zu dem Holländischen Vottschaffter begeben. Aufden Abend lst ein iunger Kerl geben/ dem Gottsdtenst / welcher in Griechischen Zeremonien von dein Patriarchen gei halten wurde/ unter welchem einer seiner Geistlichen ein Sermon in Lateinischer Sprach gethan/ beygewohnt/ und nach dcOn Vollendung wider na-cher Hauß geritten. Den i Q war ein schöner l'Mcher Meym-Tag^dahkwIbro nxcell. nach dem ?orc geritten/ übergefahren /und sich bey denen Kauff>Laden in der Statt äivenirc. Nachmittag umb z.Udr ka-me deß Pohlnis. Bottschaffters Mar- cliäll. der seines plincipalen vzltta auf morgen att)a;te. Woraus Zh.o I.x. di. von denl Holländischen Boltfchaffter die Vilicuqeqedeu wordcn. Dt»^n Tug wurde durch den Herm Grafen d-ri l^uä^iZ von StntzendorfflllttdenTür-rken wegen deren aufdenmE chiffen gefangnen Chrlsten rrü^ilt UNd conclu-clirc , daß vcr jeden Gefangnen )O5. Nthlr sollen lczablt werden. Denl i.nachgesteng gemachten<^on> traötwe^ellLoßclssung der Gefangnen/ hat sich hochgi'me ter Herr Graf von Sinßmdorffm diis^crrg^iic» deßTlir: cktl'chlN^cjmiraj5^l^^^mc)rro,sonschff an dem Z^anal llgt/ begeben / und die Außllferunq der Befangnen begehrt/ w auch in etwas ciejcheheu / indcln die Gefangne von ;. Galleen i^crirt / die meiste aber von denen Turcken verlaug: nct/ doch von denen erlößtcn entdecket/ die übrige abrr in denen bin und widerstehenden a'ww n Gallecn erst müßten aufgestlcht werdcn. Vergangne Nacht ist zu Fonstmttmopel ein Hauß abgebrannt/und 2. l^cn eines vorneh« mm TA'cken darmit verlohren und zu Vrund -42 21? ix^. Grundgangeu. Abends hat dcr^Ve^ nenmu^e BottschaffterbeyIhro Ex- cmcntzdieV'i,cHudgc^gt. Dcn l2-lameulud io.UhrdcrPohli Nische Bottschaffter mlt seinem Mel und lMyer Hosltat/ so schön mizuie- heu ware/bey IhroErcellenh dem Kays. <^ 0l -^ottschaffter die öffentliche eiste V,lu.l adzu eg li/ unter welchcr bcm in:0 Wc n vorgl chs wurde. Z^ichs dcnn dridr BotNchüft'.er von einander nauck0levisna. Nacymit-tagstlili'' Ibrl) <^xce^. an dcn Kanal/ dit neue ul dandlelcpgüllc Gttllcöu zu beflcl>llqc«/geritten. Sonjtcn sattirle dljen Tag nlchrs / als daß man mit L" bcrÄi.on oer Gefangnen / so wohl auff denen c! hört/auch der Kürckis Karser seldsten ,'ncoßlüci solle dardtt) gewesen seyn/ eine schöne und rahre Music gemacht. Und zwar erstlich spchlten diePagen mlt ihrk Lauten stillen Geiglen/ und Harpffcn/ wornach sich8 Trompeter/un ihr Pau> cke, mit einem schönen Auffzug horm lnssen/dcne»^ 6. ttaucboittcn folgten/ so etne schöne parcln gelllacht. Nach welchcrsie auch auf denen Flamen ge- spihlet / denen die Viola cj, ^amba uul> <^aill2on dcygeftiulmef. Nach discm haben die ln^rumenlill n und Vncall. sten Mgletch eine völlige ^orccrgm qe^ macht/ damnf l'. rngclkermz als l)il. calitlst ein Voccm ^olalngtsimgen Wel" chelll von denen lnttrumcnr,sien ein schöi^ lle ^eronaclaqefolgt. Dlsem allem hat sowohl der G^oß-Vezir/als andere von demTürckis. HofmitgrofserVerwun-derung / weiten sie dergleichen Mu> sie ihr Lebtag niemahlen vernommm/M ge< gehört/dieMusicanttnaberaufTü^ckis. Manlerwolgespetsttidtenacb vollcnd» ter Mahlzelt widerum ein völll^c Muuc mir allen Instrumenten/ Trompeml / unoPauckeurcpcttrt/ undcndllch von dem Oroß-Vezir aarrelckllcy nur 2. Bnttlen/so )0l.c>.THlr.außmachen/ bf-schencktwordtn: Dien Tag rtren Iw o r.xc:cll nach der Tafel mttetltchen Eav 'Uerc Officieren und Hof Bedienten/cmc (c>tund weit von dicr/ nach ci.< nem Thal und schöner Weyd/auffwrl-chcr deß Groß:Herren Pjrd den Sommer hindurch gewendet wcrdm/ allda die Pfnd/ unter we chcn eln Mler-Pfkrd/sogm,hbloß/ und ohne -dciar ware/ zu bezichtigen / und käme Abends gegen/. Vhr wlde: m dero ^uartler. ^ ^ ^ ^ Den 14. May hat der Groß Bott-schaffrcr mit Herren Grafen von n^n. seinemHrn ^ohn/ und Hr Prälaten deß Türctls. Karsers, ^ r.^lj oder^la. ti^so an dem' c." des ftlnvartzen Meers liqen/besichtiget ;. dereuliqen aufder Seiteni'urop^ hart an dem Canal/rvel-che würdig zusehen. DaSausicreGe. bau ist demAksehen nach zwar schlcM/ O 4 l"' -5l 2i6 ^i' inwendig aberscyud dist5srr2^li sehr schön lino kostbahr außgemacht .^ Die Zimmer/deren vil/ seyndvon ^alorica d!,rchaufi detiewet: l ats ^)dcre/oder die DrckndcrZllnmermit schönen grossen wmwcrbadriich gemahlten/ von Oold und mrcr Kunst gezierten Kupplen / du Boden w^ren mitschönstcn Aperen von^^discher/pcrlignjsch^mdlnüjani^ scher Arbeit belegt. In demvornehm-stcndistr Zimmer stynd 2. auß puren wMn Mamlor - Steinen / keinen Muscheln/(auß deren jeden ein Wasser ftrmqt)lnForln eines l'vram,<^i5^r^e lmicktt Brumn'N. Deßgleichen auch b"y lcd'»n Frnstl r2. schöne wech-steincr-n? Muschlcn / nuß welchen ebenfahls daj) Wafferherauß springt / zu scheu. Ic^ lx«b in dtsem Zimmer 28«. Nöhr/ anßw^lchcn dasWalstr lanfft/gczchlet. A^sstr dem Zimmer ist eine von sl einen geliluchte Astanen/tinffwelcher ein klei: nerTeuch oder Weyerlein ^ darinnen das Kaystrl Frauenzimmer zu baden pfieqt)Mschen. Die Gärten/ welche mit schönen Cypressm und anderen raren Bäumen angeMt / doch nit aar sauber gebutzt/ und erhalten / seynd auch "V 2l7 W anch zu besehen würdig. In Summa/ es ist ln btjem 5o»-^li alles schön und Kunstrelch / allem aufTürcktsche Ma-ntcrqedauct/ die Fenstergmchntdcr / undauffdem Boden / verdoppelt / und mtt siaröen (^ atttren wohlver^ wahret/dahero 'tcZlmerzimblichdun ctel und singer / weiche Gcbau man in dem Teut chland lucht hoch a-lllmiren wurde/N elchcs doch ^lcclli:mcr den l V. so discs zu 2ukl.lcwjcc2lck erbauet / al' lein 3 5QO00. Thler gekostet. Als man mm disc Gcbml gnugsam bcsichti^et / snmdIhroExceU.überdcu Cana'j diß schwarßenMceroln^lit-nsssfahrenail-wohartandcm.^anazeinKayst:ilches ^ustHaußstehet/ welches zwarwür? dlgzu sehen/doch denvonqcn nit gleichet. Letztlich haben sich Ihro Em>ll. m dem Canal hmauff/^cutäli vorbey / nahe an (^^2lcc^c)n beqeden / allwo auff einem zimblich-lwhmHüqelwtderulnb ein Käyserllcher ^rr^Liio stehet / in wel-chem disen Sommer hindurch der Kay-ser rcsiciircn wird; Dahero allcs lo. parirtundzuqcrichtwmdc. Discs ^c^ "zlio ist den anderen an Schönheit und Majestätischen Gebäu "derlegcn / O 5 und ^z 23 l«> und übertrifft die andere in vilen Gleich in dcmEmgang stelgt man etlichStapsi fikll/ worlMch cm grosser mlt den allrr-schönsten Tapeten belegter Saal/ und in vifem cm von Marmor schön erbauter Bronnen/ mugutem süffeu Wasser zu sehen. Auf der Eetthen difts Saals hat der Kayser ein d^bincr, in welchem erligen/siyen/und wie alle Echlffauff demweiffen Mcn' ( an welchcm dljes 8crl^li.> hart anstosset) vorbey passiren schm kan. Nlngs umd dlfts (^Kmer herulnb seynd schone spnnqendcMusch-len / welche das Wasscr glelch emeln Mcqcn so schön außwerffen / daß der Kayfer gleichsamb in einem Negen un-benetzter sitzen oder ligcn kan: Auf der andern Seiten ist ein Zmuner / dessen Wände aus lauter Spiegel/ also / daß man sich allenthalben sehen kan. In difem Zimmer ist auf der Seiten die Kayserl. Schlaff Kammer/dcssenVtth, statt sehr hoch/ breit und lang / auch mit Sllber und Gold übenogm Er ligtaufMadratzcnausBallmwoll die Ncckm war von rochen Sammet mlt Golduberstückt: Der Himmel diser Beth- Vethstatt mit fardcn und Gold überzogen. Das vornehmste Kayserl- ZlM-mer discs ^errgglic'tst groß und hoch / hat elnwunderbahrliche schöneKuppel/ so mit allerley Farben und Gold gezieret / sehr vil Fenster / dte Wände alle von ^2jorj52,lmdderVodm mit denen ranstcn Teppichen elegt. In disem Zimmer syndvi! Lantzen / Kochcrund Pfeil/ Geschoß:c. welche ehedessen die Kayser in dem Feld mitgefuhrt / zusehen. Ntcht weit von difen Zilnmeren kalne man tn einen Garten / von den schönsten Bäumen / als hohen c^prek. Mandel/ Oliven / Feigen / ^l^rggl2«c, dirroncn , I^meia^cn, UNdanderM dl r raristen Fruchten. In disem Gar> tel, waren aufder Seiten 2. Lust-5)äw ftr / in welchen die Zimmer auf vorbe-schribneweiß fommt. In einem diser Lüftend Garten-.Häuser stunde vor dem Kayserl. Zimmer ein von ^grmor Künste reich formatter springender Bronnen. Von distm Garten gisw gen wir durch einen andem /mit einem von lauter wohl- riechenden dxprcl^ Bäumen woMormirten ^llee. andest sttt ^5 220 54" senEndwiderumbetn überauß schönes und denen audernKayserl. 5cl^li gany gleichesl^iariumstlmoe. Als wn nun alies wohl besichtiget / und die Nacht allgemach herbey zukommen begunte/ daöen Iyro ^xcclwny sich zu Schlffgc-scht/uackerQÄlHtagefahren / und von dlN-Meudö umboaUe stuck ioßgcvranut/welches auch auf den Hbcnd/ und du drey folgende Tag nacheinander gescychen. Die Ursach dess'N ware/ wnlen dem Kaystr em ninger Prmtz gcboliren worden. Umb 4 Uhr Nachinlttag besllchtmIhrolixccllcnh mit e l'.em kiki-mn Gcfolg den Engllftpen Bott>chaff? tcr zu Fuß. Oen 16. ist die Ml>ß umb halber 6. Uhr/ das Aml't aber mo^ c0i,a,cro, U'nb )o Uhr gehalten worden. Bisen Taq babm sich etliche befangne auß dcm l^^nc), darunter ein Lieutenant/2. Trompeter :c- so von ihren Banden entlediget worden/Ibro EzcellplX^n-litt» Die Anzahl der Gefangnen/ so würck- ^z 22. l5- würcklich erledigt/ erstreckt sich/ohne die lll dem L^lio,und was von öcnen Ga^ leen annoch zu hoffen/ über die ;o^. Den )7-DtsenTag hat man Mclstms mit Loß,nachung der Gefangnen auf denen Galeen zugebracht. Abende uml) 7. Uhr besuchten Ihro ^xceiienh ader< mahl den Englischen Bottschaffter Es wurde auch disen Abend dnn ncuqe: dohrnen Kaystrlichen Prinßen zu Ehren einFcurwerckgehalten. Di?esz« sehen haben fichalleCavalier/ undfast der meiste Theil von der Hoffstat aü den Port begeben/ aber ein so schlechtes (^omeniu gehabt/ daß änderten Tags/ daman wider eines pr^lcucine, keiner mehrerschinen. Den )8.Dist ganßeZeit hero ware sehr schönes Gommer-Wetter / aber alle Morgen und Abends ein Ncbcl/ so das Meer cautlrte. Heut Nach^ mittag ist dcß Herrn Graffcn von c«-i^niclck Stallmeister / nachdem er nur etlick Tagan der ^n^ina gelitten / gc> Sorben. ^ « «, Den 19. wurden vor den Verstorbnen die H. Messen gelesen; umb 4- Uhr Nachmittag empfiengenIhroLxccilcnl von von dem Engl. Nottschaffter eine Vilitz. Dist Stuno wurde der verstorbne Stallmeister unter Begleitung licht Geistlicher / so alk weisse Kerhen trugen / viler Graffcn und Edelleu-then/ auch der meisten Bedienten von der Hoffstatt / zum Grab getragen < und zur Erden bestattet/worbey unse« re l^aücHnten das ^ilerclt: gesungen. Diser Begrabnuß haben viel Griechen und Türcken deygewohnet und zugeses hen.Disen Tag stürbe auch dem Groß-Herrneine.Prlnzeffln / deßwegen auf denen Thurnen von denen Türcklschen Pfaffen ein grosses Geschrey gemacht wurde: Dann weilen allhier/ wie auch in gantz Türckcy keine Glocken / alS wurde durch demeidtes Geschrey der Todtfall dem Volck kündbar gemacht. Discs abscheuliche Geschrey muß auch täglich vilmahl an statt der Uhr und Glockea dienen / und wird dardurch das Zeichen zum Gebett gegeben. Den 2«. hatte man frühe umb 5. Uhr die erste Meß gelesen/ nach welcher doniaäuz Dinger V0N l^Hliau aUsdeM Schaffhausischen Gebieth / den Cal-mmfchcn IntlMnb verlassen/ und den Catho- Catholischen Glauben öffentlich bekannt. Umb i o. Uhrwurde das Ambt bey Zulauff elner grossen Menge Volcks gehalten. Den 2. i. Nachdcme nun eine zimbli, che Anzahl dcr Gefangenen/ nuumehw aber erlösten Lhnsten / beysammen / wurde dlsen Tag Anstalt gemacht/ daß einTheil darvonüber Adrianopel auf Belgrad durch Ungarn :c. Der andere nberzst übertu ll^.'ourch dieWallachey Gibenbürqen:c. sollte geführt lverden. Warnachmanelne Mustcnmg grdal' ten/ und befunden/daß übcrjclle /so schon in das Teutschlm-.d kommen/jlch noch über 4^0. bey der Hossatt befinden/von welchen doch bey l 6./ deren Loß-Bricff deyhanden / abgien^n / welche thnls freiwillig widcrum zu denen Türcken gelausscn / theilsabel von denenselben heimlich ertappt/ und entzuckt worden Den 22- qlmge der Taq vorbey'we Man was Gchreiwwürdlges vernähme. DenTz.wurdefrükjeumbs. Ubrdie erste Meß gelesen/wornach umb 7.^ -4k 224 i<- nach gnugfamccUllte; uchtung im Aa-tholl^cheil Glauben/ das Lutyerthum ^ öffentlich vcrlalstn / uno den Aatholi. schenHlauden angenommen/ c7occfriebt:c,elN Ungar aus I^clmark , so unter dem Gondallschen Regiment ein Neuter/ zn Luguz .als der General Veterani geschlagen wurde / gefangen / nunlmhrö aber mit Weib und Kind erlößt worden. Dise Nacht ist der Ku-chel^chreivervon der Hoffstat/ )oa^ N68 Vulcrü!NU5(?rj<:nx . V0N einem K^'rl ailß Friaul/ der sich zu Zeiten in dem' Ammer besagten Knchel-Schrcibers aufgehalten und bekanntworden/ auch etwas an Gelt und andere Sachen bey ihmevermerckt j und selbiges zu rauben willens i in i)cm Schlaffgühlingen ü-bcrfallen ^ lind in die Gurgel ganl) gefährlich gestochen worden. Als der Verwnndte aber alsobald geschrycn/ daß es die ^^cn/welche nahend bey ih-mc das Quartier hatten/ gehört/gäbe der Thäter / ihne zu ermorden / noch et> liche «l 225 s liche Stich mit einem Messer in dey Kopff/ wurde ader von denen Pagen/ welche sich gerühret und aufgestanden/ dergest^ltcn mchröckt / daß er mitbiw berlassung EchuchmwStrimpff/Rock/ Hut und Handschuch/ sich aus dem StlMb gemacht und entflohen. Der Verwuüdtewurdcalsobasdvcrbunden/ und 5n dessen Leben ttinGefahr dsfun-den.Dsm Zhäter hat man gleich nach? gesctzl' und allenthalben ausgesucht/ Nachmittag umb4- Vhr hatte beyIht Uxcoli. dcm Grd!';^ Boltschaffter/ dtt Cngl. eiu V^ra zn Fuß abgelegt. Den 24. Manbe-nchttn Abendszwl-schen 5.und6.Vl)r Itiro^xccllcni den Hdlländls^ Bott'chaffcer/ nnd hiemit hatte es dtM T'g siitt Verbleiben. Dcn 2.5. hat HcrrGrafAdolphvott Gmßnioorff nachpein er eine harte langwübrjgeKranckheit ausgestanden i tifts Zeitliche getzgmt. Sein Leib ist exenrerist und balsmnirt/mtt denenGe^ fmtgenen nachcr Wien/lmd von dar anf sein Gut/um in m?er neu erduuteGruft beygesetzt zuwerdm/ geführt worrem Die lnr^ftina wurden allhicr zn^« btt) deyen^9.v<3luinicHi^5beMdtn. ' . P DM Dm »s.hatteman mitkoßmachung derOchittMN aus dcncttGaUecu vlrl zu thun/ worbey Hcrr Graf c^arl ^ua-wi^von Sillßcnoorff sein Mühe und Elffer genugsam spübrcn lassen. Nachmittag um^Vhtl'amcdeiEnql. Bott? schaffterzu Fuß zuIl)r.<5xccii demr hernach derVcncrignischc cdenfahls;uFuß gefolgt Auf dm Nl)5!id haben dic l^ni^ Kren 2 Kcrl/ weiche von dem/ftnäch-^ stens den Kuchel-Schreiber el morden woltt / W^ffenschass. daben sollm/ Ge-fangllch ln dasHauptquartier geführt/ welche man alsoda ld verwachet. Den27.heutftube um i,Vhr gien- gezu 5lH^l,zw;fthcnpcr3> UNd^.Oemc. rrii Statt cine grosse Feuersbrunst an/ wciknabcrderOttecwaswkitlänffig/ und die Häusser nit gar nahe beysamcn stl!ttdeneynd wir doch endlich (nach^ deme man cine halbeSttmd in der Fln-stere irrgcfahren)umb halber^. Vhr glücklichen das Land kommen/ allda mlsdieParat-stehende Pferd gelrssen/ und nacherHauß gcutten Vm gclncltcs Nachtigall^criaglio ist aufbin Form derobdeschribnetl gebauet/ wohl-wür-dig zu sehen/ doch aber denen anderen ^in vielen nicht gleich. Der Garten/ in "welchem dtses ^l^giicstchct/ ist sehr groß/abernichtsgeduztodergepfianzet/ und wie in denen anderen dieAypreß/ also prangen in discm dte Cuprch. Ben 3l. Maywurde die Meß umb 6. Uhr gelcscn / unter welcher Ihr ^xc^l.mitqrofferAuftrbauungderAn^ wesenden Ihre Andacht verrichtet und comlNlmicirt.UlN)". Uhr wurde das Ambt unter einer schönenMuslcgesun-gen. Nachmittag umb). vhrhat sich der Groß Bottschaffter mit denen ^;, Grasen und Edelleuthen/ u. in deß Hol- HolländlschVottschaffttrspalgrium be-zzeben / und allda cmn Barem Hay zu gesehen. 8.UhrÄbenvs erhedteslch ein ftarctesDon er^ welter doch ol)lu3^cgc. D.'n ' InlUl wurde die crsteMch uulb halber6."Vhr das Amb: aver mnd 10 Vhr gfhailen/nach welchnn der l<^^u« lasche Gcsandte kommen/und mit Ihr Lxccll. cinc Lonferenß gepflogen; und verstriche diserTag/ohne daß uxm was notables mcrckle. Den 2. Iuun/ disenTaq wurde ftuhe umb 8 Vhr der qefangene und inEisen Und Banden wohl verwahrte Krianler von r.umo zur strengen Frag aeführt. Vnd odwoklenerglnchsam in äa^ancl erdappct worden/ welches seine hinter-lassieKindergnngsamb bezeugten/ so wolte er doch nichts bekennen / dakero ihme mlt der Tortur getrohet/ nnd deß ^uiranz ScharpGNichtcr beruffen wor-den. Nachnnttag umb 4-Vhr gabeIhr CrceN:dleVil,rgberPoblnjs.Bottschaft ter/ und gicnge umbs Vhr wldernach Hauk-Gleich nach dlsem käme auch der Enql und nachdem er mit dem Groß-Bottschaffter eine zimliche langecon. P 4 toreni renh gehalten / hat er sich gegen 8. uhp Wider nacher Hauß begeben. Den?. luniiistdsr Broß.Herr unter Wem sehr starckenDonnepn der Stucken/mtttags zwischen ia. und ii. Uhr indasubervem Mul ln Asten ober Fcmär'gelegnen 5err^ll0, von deme o- benMewung geschehen/ umballda eine Zeitlang zu resldiren / gefahren. Heut ist fchon gemeloterFriauler zu der Tortur gezogen worden. Ihro Excell. titten nach der Taftl mit Dero Herren Oohn/beedm Herren Graftn äei'Kun Ulchc:c)llanirlell,demP:älaten/^l3rc^Hll I.a^.,vv,2 ö6c. nacher Dopliang.an den ^anal deß sthwarhen Meers / allda sie ein Schiff besttgcn / und nacher Cliai. sieäania gefahren. Diks ware ehedcs-sen ein grosse berühUlteStatt Mwo das aNqemlin? Eonciliumqehalten worden ießt aber ist nichts davon/als der Nalu men/ und etwelche sthlechteHäuser übrig. Wir besahen atthierelne Kirchen/ sdgam) klctn/ und dem Ansehen nach Nnrd-rChoms der rechtenKirchen muff gewesen seyn. Dtlds Kirche! ware auff Griechisch^ Mohi tzchqutt/welches die -43 «33 t«- Griechische5cl,jsm2tjscheGcistlichenbe« sitzen/ ist gar schlecht/ hat in der Mitte eine Kuppel/in welcher Christus 5^ vacor gemahlet. Vordtsem wnrde dey Leib der H. ^upkcm,« v,^. ^ ^g^. g^ zeiget/welchen aber ictzo der (^onstg^ tinopolicgnjsche ^c^jsmausche Potttarch ln seine Kircheder Statt r^n^eriren lassen- Vondisem Ort seyndwir wei? ters aufdem weisseuMeer anAsten hin-auffgcfahren/ und ein Lust-oder Gar-z-ten-Hauß ^murac^deß Tkrckis. Kay-sers/besichtiget/ allda der Gatten unb Annehmlichkeit deß Orths dl,s Vornehmste. Indtsem Lust-oder Gatten-<>außhatsich^murark öfftersnnWein« trincken erlustiget / dahero es von denen Türckcndeß ^mur2cl,8 Wirths-Hauß benamdfet worden. Den 4- Iunii lase man die H. Meß ftuhe umb 5. Vbr / unb als der öffterS angezoqne Udelthäterdisen Tag wider-um aä Examen gefühttwordm/ hater alles freywillig bekannt / und sich schuldig gegeben. Nun erwartet er den 5enren2. Und pMrte auch dieser Tag phne besondere Begebenheit. Pl Den -zz -34 l5- Den s. lunii wurde Kmhe umb/.UHr wwcrmn cm grosses Do«eretl derStu-cke?, ^chört/wl.'lli'n der Hroß Herr aus ftine' -»5 235 l»- folgten 3. schöne üderund übervergulte Äaystrl. ^eucjccn.und nach dlsm uz drOrdnung 20» C>ailem mit grossen Fahn n befleckt: Endlich ader fovil der kleinen Schiffen/ dcch fte dazumahl wc-gen desgro- Vhr solcnnircr,unter einer schönen Music/ Trompeten ^ und Paucken-Schall gehalten worden. Als diesen Nachmittag emervonunsernGefang-l^n/nunmebroaber Kan^ilSDirten und Erledigten'Nahmens Lc.irl'Isgr DeucK. ^", aus Oder, Oesterreich / gewrster (5or^ Corporal unter dem Badtschen Neqi? ment/vonPerahtnaus spaziert/ u«d stch unter elnem Baum nidergelaffen / und entschlaffm/ kamm ;. Türcken von denen SchUen/ welche man l^-vcncen nennet) daher geschlichen/fandi disen schlaffend/ gaben ihm ohn einige Ursach mit Messern 2. Sttch in das ^) erft / daß er alsodald ohne Blut - ver« giessen gestorben. Man hat zwar ;, dergleichen Gesellen/auf welche man eine 5lilpicion gehabt/crtappet/ und gesanglich 3« dem Groß-Vezirgeführt / ob dise nun die rechte / so den armen Tropssenermordet/oder nicht? und zpasman mitthuen anfangen werde ? wird die Zeit geben. Abends umb 6. Uhr besuchten Ihw Uxcellen^ den En-plischenBottschaffter. Heute in der Nachtgcaen 10 VhrwurdedemGroß-Vott'chaPer von beeden VHn. Grafen ^^a,2 uad Säur eine schöne Music gemacht. Dm )7.Iunii ist Nachmittag umb 5-Uhr der gestern ermordete Lalrl^laruz vcucliler/ .^hrlstlich:Catholtschen Gt3 brauch nach zur Erden bestattet worden ^: 237 l^ den. Gegen 6. Vhr tame der Cngl. Bottschaffterzu Fuh / und gäbe Ihro ^xceiicnheineVisita. Den 8. Iunii kamen von deß Herrn 6cncrgl ^cNekm NsgiMMt/ 4- Muß- quetierer allhleran. Dist waren ge-bohrne Frantzosen und^)cscrreur ge, dachten Regiments / wte sie dann die Kayserllche Montur annoch hatten / Ulldftlit keinem l^lz.port versehen wa> ren. Der Frantzösische Bottschaffter nähme sie gleich in seine prorcHion: als sie aber einige deß Groß-Bottschaffrers Nrabanten/als ihre bekandte Camera, dcn/heimluchten/seynd sie von demTra? banten Lieutenant in Arrest genommen/ und verwahret worden. Kaum hattesolchesder FranhvsischcVottschaft ter vernomen/ so schickte er alsobald sel- Nen^ecrcrarium Mit4.l.2^ucyctt.diebe^ sagtc Franßosenzu begehren; Indem lhlneabernlcht8r2ri^cirtworden/hatet Nachmittag umb 4 Vhr einen p^o«. «wnIhro cxcclle:^ bey seinem Ouartier auf d-r Gaffen mit Gewalt binweg Nlnnnen/ nnd in Arrest sehen lassen. Und als gleich darnach ein Kayserl. dour- c(mrrier,von dieser Sachen nichts wis-senD/wolte vorbey gehen/ lstereben-fails in Arrest gezogen wordcn/so auch darauf einem Trabanten von dem Groß - Bottschaffter geschehen. Als nun dieses bey unjerem Hoserschollen/' ist attes zusammen geloffen/ und das^ Frantzösische Quartier zu stürmen/ die ^rrettirte Mlt Gewalt heraus zunem-men/ sich wehrhaftgc:nachr:Wieman dann die erdittsrtc Leuth mihre Excel, lentz Abwescnbett grossem Unheil vor-zukommen/ kaum kuntc Wcn/ und von ihrem Vorhaben abbalten. Als dlsen Rumor dieFranhoscn vcrnomen/ haben Ne sich alsogeforchten / daß sieln ihren Quartieren Taq und Nacht ge. wachet/ der Vottschaffter selostcr.Stuck in das Quarttervon denenFrautzösi che Schissen führcn / nnd aus selbi-^ acn dieFrantzosen komen lassen.;.Tag bat diser Handelcontiuuirt/biß endlich dnrcb Verlnittlung beeder Englischen und Holländischen Vottschafsieren/die Sach dahin kolnmen / daß die Franzosen dteVerarrestirte heraus gegeben/ und ihme auch die velcrceur gellffert worden. Den ^l 23Y l5- Den9.Iunti ware der Geburtstag IhroNomKayserl. Maiest. an welchem Alkrhöchst-gcdachteMaieM das sechtzigsteIahr complirr, daheio von Ihro Lxccücn^ d«.m gaNhen Hoff die ^Na angesagt/ und em Hoch^Amdt ponrilicHiicer hatte sollen gehalten wer-den. Es wurde aber dise wrcncion. aus gewlssenUrsachs/ biß auf mo:giaen Tag diffcrnt. Nachmtttag umb 3. Vhr hielte man eine Musicaltsche Vesper/nach welcher sich Ihro Excell. in die Stadt zu dem Groß vc-ir begeben. de der Geburtstag Ihro Nöm. Kay. May cclckrirt/ unddarzu bttdeHcr-ren Vottschaftter/ der Venetiau:sche und Pohlniscke/jnvmrr, die dann auch gegen , 2. Vhr kommen / da gleich dar-aufdas Hoch-Ambt/ unter einer hcrr< lichen Music/Paucken undTrompcten, GchM von dem Herrn Prälaten gehalten worden/welchem die Vottschas-ter beygewohnet / wornach man zup Tafel gegangen/ bey welcher ma^ni^ rr^Hiir wurde. DieGeilMdheiten Mo Kayserlichen MaMst/ wie auch deß ^z 240 55 Könige in Pohlcn / der Republic Venedig/seynd unter PauckenllndTrom, petett- Ochall tapffer getrunctcn wors den/ mW blibe lnan bis s. Vhr Abends beysammen. Den ". Nachmittag umb4. Vhr tame zuIhro .^ccllon^ der Hollands schc Bottschaffter/ begab sich aber nach einer Stund wider nacher Hauß Als obgedachtem Ubelthater ver^angmer Tagender Geutcnh/ daß lhme die rechte Haw solle abgehauen / und er darauf «putirt werde n/ angedeutet/ auch die >.Fxecmwn aufheutigcn Tag angcftgt worden hat er auch maller Frühe sich in dem Todt bereitet/ etlich mahl gebeichtet/ und mit dem H- Sacrainent versehea worden. Indemeaber unter- schidliche lurercessluncg absonderlich von demvohlnischen Vottschafftcr/ vor ihs ne bey Ihro rxcellonx eingelegt wur^ den/ ifterzwar per^omrt/ und das Leben qeschenckt/ doch aber ,^>. Jahr lang ausdievenetianische Galleen ver-bammetworden. Den,2.iun,ibesuchten Ihro rxcoll. ju Fuß beu Englischen Hottschaffter/ tame -tt «4t ^ tame aber gegen Mittag umb i i- Uhr wider zmuct. Nachmittag umb z. Uhr liesse ver zugleich ein Keßertta-re/ eingenommen und besesscn. Der Vertribne begab sich mit ^seiner Oclst? lichen / nacher Rom allda er sich so lang aufgehalten/ biß zwischen dem Röm. Kayser/ und der Porten ein Friden geschlossen wordewWo man dann^)of-nung gemacht/bev dergrosscn Kayserl. Bottschafft an die Porten so vil zu esse. Huircn, daß erwiederumb eingesetzt/und l ettabi lirt möchte werden. Zu dem En? ee bochqedacht r Patriarch mit gute?, Pllbstlichen l eellcnx ihnen bey der ganhen Katholischen Kirchen einen ewigen Ruhm gewacht. Als disen Tag ein Polac aus gewissen Ursachen seinem Herrn/ dessen Sclaverwar/ hat müssen ausgefolgt Q 3 wttden/ ^3 246?tz- werden/ hat es sich zugetragen/ daß als sem Herr ihne nachfr Hanß führte/ ihn oer gefangne Polact w Galata mit einem Messer öffentlich erstochen. Der Polact lM sich zwar reterirt/ ist aber von denenTürcfrn verfolgt und erschosi stn worden. Dmz.Inniialsam;ten Sonntag nach Pfingsten/ ist die erste Meß frühe um 5. Mrqelcsen/ das A,nbt aber mo5c !o!i^ um lQ.Uyruntereme: schönen Mllsic gchalten worden. Weilen dte '3 thern d«s!) 40. czcfanqne Polacken ihr-m Herren durchgangen/und d^f^u-fiu vt dw dem Kayserl. Voetschaffser genommen/ a!s batman in der Gtll-leAnjsaltgsmacht/stlhiqemitnothwen digen Ledens-MAlen versehen daß sie in diser Nacht durchgegangen / umb m ihrVatterlattdzukommen/ und dar-durch der harten Dienstbarkeit ein End zulnachen. D.'n 2 i.Disen Tag passirfe weiter nichts/als daß Abendsumhhalber'5 Uhr der Holländische Vottschaffter Den 2;. hatte Vormittag «mb 0 Vhr ls- 247 5^ Vht der kaxusxische Gesandte mitdem Groß:Bottschafftereine^ntcrcn2:und gienge der Tag zuEnd/ ehe was weittrs zumercken. Deni?. Heutumb lo.Vhrin der Nacht ist in der Stadt Constantmo-pel ein grosse Feuers Brunst entstanden/ und über die loo-Häusser in ditz Aschen uelcgt worden. Den 24. lu lcüo5. loan nil LaprlN^. Wurde derGottsdienst um die gewöhne liche Zeit gehalten. Dlsen Abend wur-dendie Gcfangmeausder ^gno hje^ hergcfühtt/ welche HenGraffCarl Ludwig vonSintzcndorffln denVarten seines Quartiers etnlogirt.Hochgesag-ter Herr GrafhatmG lösungdcr Gefangnen sehr vil gethan/ grosse Muhe und Arbeit gehabt/ und also eyffrig sich umb die Christen angenommen / daß er billich ein ewiges Lob verdient. Den 2.5. wurden die Gefangne mtt Brod und Fleischversehen/ wobey sich Mtt diser Gelegenheit m die CWsten-beit zu aehen/375 Manns^undNei^ Versöhnen befunden. Nachmittag um L. Uhr wurden sie unterBegleitung der Och Iamtsa- 4! 24« l«" knitkron und vller Türckischen Ossicir. zu denen Schiffn/ so in dem Pott des fthwartzen Meers stunden/ geführt / welche Ihro^ceilcnr ausser! l^cr^auf einem Pftri) sitzend/ mit etlichen Grafen besichtiget. Sie wurden noch sel, bigen Abend eingeschiffet/ weilen sie aber den Mn d nicht hMen/ müstenste einen bessern erwarten-Den26, habenIhro^xcellen^ einen Garten / welcher dem HolländifBott, sHaffter zugehörig / aujsn pcra besichtiget / und hat sich disen Tag weiter schmbwitrdiges nthts zugetragen. Dm 27.Innii/alsa-N4.Sonntag pachPsiliqst n/hat sich nach gebaltener H. Meß Herr GrafMrl Ludwigvon Suchend^rffj:! dmcn Gefangenen auf das Ochlf degeben/uu selbige anfangs wtt einem guten Wind einen zimltchen wettenWeeqbegleitet; woraufsich a^ der ein c<,nrrHri Wind erhebt/welcher sie widerunt zurück/ undbjßan den Port getrl^eu/ wopaufdie Gefangne ander-t^n Taq widcrum abgefahren / und hofm inner 3. oder 4. Tagen die Do-nauzu erreichen/ und dann lhren Weeg durch *»t 249 l5 durch die Wallachey undSibenbülgen? in ihr Vatterlandzu nemmen. Heut wurde dasAmbtcrst umb»z Uhr gehab' ten.Abendsumbs. Uhr litten Ihw> Exccll mit einem schönenVefrlg zu dem Engel. Bottschaffler, und kamcn erst Umh 8- tthr widerumb zurück. t Den 2 8kamevonVelqradeils(^l,i3U5 an / welcher an Ihro ExzcU und ande? re von dcr Vottfthafft Bneff mitge^ bracht. GfPn 5. Udr Abends hat der Groß^Bottjchaffcer bey dcm Venetia-Nlschsnelue VilK^abgelcgt.Und michill war eSdistn Tag gethan. Den ^9. m sestc 5^. ^post. ?ctti 5- pg^ li wurde der Gottesdienst/bey n el^em sich se^r v:l Lei!t befunden / unter einer schönen Music milPaucten mldTrom, peten gehalten. E<^ fiele disen Tagsow Nen nichts Merckwurdigcs vor Den?« )>inii paMrro abermahlen nichts/ ausser daß Nachmittags umb 4. Uhr der Engel. Bottschaffter It)ro ^xccll. besuchte/ und bey derselben btß s.Vbrgebltbm. _ Den l.iuM haben sich etlich Her, renGrafen/als^"l"nksct,, 7Klw und O f Säur/ ««252 zz» Säur nächerIerusalem zu gehm/rel«l. virr, welchen sich zugesellen 2. l azeu von ^hroLxccll. Wie auch Icann. Vaicrianu« «rien^. von welchem öden gemeldet: di-ftr/weileu erLuthnischrr Religion ware/ hatsich ebenfahls dahin zu gehen re-solvirt / um b allda nicht allein GOTT Danckzusagen/ daßer nüchsthtninso grosser Lebens/Gefahr / indeme er/ wie schon gemeldet/ etlich tbdrliche Stich bekommen/ gletchwohlcnbeym Leben erhalten worden/ als auch seine schon lana^gcfaßttNesolution/dett^atholt-schen Glauben at:zmmnmen/ einstens indas Werckzusehen/undalldaossent-licheGlauden^Bekandtnus zumachen. Abendsgsgen 5. UftrseyndIhroExcett. mit etlichen Cavalieren/ Hfflciren/ und vilen Bedienten/den Lanal/und5imm loc, derStatt zu besichttgen/außgeritte. wurde derGottesdienstloicnnicer unter einer schönenMusic gehalte. Den Nach? wittaq haben Ihr. Excell. in dem Holländischen Garten zuvedl acht. Den 5. Iulii wurde Herr von i^cko? -vvi^andenGroß Vcxir geschlctt/unditt ein ^l 2,1 «- zttn und anderen wichtigenGcschäfften/ /»er^lnsul i>cic) ^borirt, weilen allda/ais jtlicTürcken solche Insul widerumb be-lkommen/alleO^athollichc Klöster und Äschen/deren sehr vil darinnen warm/ zu Boden gerissc und einemEteinhaus-sen gleich gemacht worden; ^)bwohien wan nun tnse/oder wenigist eln oder andere widerumb aufzubauen sich sehr be-lniihcte/so wurde doch wegen der Griechen/welche in demclttr Insul mitHülff UNd I^avor dtß ^aur^ ^l^ücc>'dle Aber- Hand hatten/ und denMeisterspchlteu/ wenig oder nichts außgcricht. ,. ^„.. Den 4. lulii wkctio H. u^alliciwürde ein Fioch - Ambt unter einer schönen Music gehalten / worbey sich Trompe^ ten und Pauckentrefflich boren llessen. Nach dessen Vollendung sich Ikro <3x: cell, mit dero yrn. Sohn/ und etlichen Cavaliren / sambt vilen Bedienten zu dem Pohlnis. Bottschaffter begeben / von deme sieMttaqs herrlich tractirt worden. Abends gienge ein Lom rir nacher Wien. ^ Den 5. lulu oattir« nichts besonder, UN -öl 252 55- unv verstriche diserTag dlsAbends um s. Uhr/da ihr Lxccll. von dem Hoiländ. Bottschaffcer eine Vilna bekommen. 2)m^. Iulii ware ein grosseHiß/und nähme solche täglich zu daß zu bcforgcn es möchte nichts gutes daraus erfolgen. Gegen 9.Uhr hatte derVenci.i^acionz- 5ecrccur.u: bey dem Grol^Bcttschafter ^U^cn2 'demegleich hernach der Bott- schasster selbstf« zu Fuß folgte. Um i ^. Uhrtamem polnischer Edel,nann/vot, dem Pohlnis. Bottschaffrer geschickt, welche mit Ihro cxccli. ein kleme Un- derrcdung gepflogm.Adends um ^.Uyr hatabqelcqtdle Villiader Engel. Bott? schaffter/lmdistbis 8-Uhr verbltben. Dcn/Iulll/Heutlstder Hollstemijl Pnny/ welch.-r dtsch^ro bey der grossen , Vottschafft sich anbehalten/ von hier ab/ und nacher Wien gereißt. Umb , i. Uhr käme der HolländischBottschaffter Mlt seinem Hrn. Bruder /Ueltimtzt «5, !» beimlich aufgehalten/denen Türckett ihrenDerrnwiderumausgeliffert wer: den sollen; als sie nun ihre Herren/des Nen sie 30. Jahr lang gedienet / erblicket/ ist einer/Paulus mit Nahmen/ .lu Boden .qeftnlett / und biß änderten .Zags ohneZciche/ ausser daß er ein wenig gefchnauffet/gelegen.dcrau0,?re aber vorSchrectenaleichsambzueinc Steitl und unbeweglich worden. Die Kürcken ihre gewetzte Herren dists ersehende/ seynd alsbald ftrtgeqangen j die Pola-^cn abcr änderten Tags wider zu sich scidlien kommen / woraufman sich ih-rererbarmet/ und umb iso. Hhlr. er^ lößt/ worzu jedermann comribuirr.. Ben 8.iuUi nach angehörter Meß^ und empfangnenHSeegen/habensich dicHrn.Grafen vonMlonksch/Thun/ llnd Saur/sambt ^.p^en von Ihro 5x-"ii. und bemeldtkmKttchcl^ Schreiber/ sambt noch anderm zu Schiffbegeben / Und mit gutem Wind nacher Jerusalem abqesegelt/ welche GOtt mit seiner Gnad begleiten wolle. Den 9. Iulii ware conttnuirlich ein sey» «rosse/ ia gleichsam unleidentllche H:ß: eS erhebte sich aber zwischen,, und 12. ^ Uhr ein sehrjtarcter Sturm Wind/daß ^ auck in dem Canal gefahrl lch zu fahren ware/wtc dan M demCanal dcß schwas i tzenMcersein tceu^oderSchlffl um« geftlirßt/ wormit;.Schifflcuwund4. Armenier in pui^o MgrUNd glN'geN. Den. 0. hat em Iamtsar/ welcher ein gebohrner Teutscher / und Wiener-Kind von gutem Geschlecht ware/seln Imcnri0li/wl0eluml) zu dem Christen, tbum zu gelangen/in dasWerctgeseht. Dller warezuWlen/als dleStadtAn. )633.vö0eneTürckehartbe!agertwur: de/als etn Jüngling von i s.Iah^enge-fange nacher Constantinop, gefuhrt/alb da er beschnitten und den^^c^omerani. schen Glauben angenommen/ auch zu einem Iamtsaren gemacht wordm.Di' ser Mensch wareverheyratk/hatte auch Kinder/ welche erselbsten alle/ nach sei-tler Bekandtnußgetaufft. Weilen nun sein Verlangen ware/ widerumdW demChristlichen Glauben zu kehren bat er aufNath undHülff seinelnrcnrion al, so werckstellig gemacht: Alsdisen Taq ^^VenecianischesSchiffabgangen/und Yje ^ «55 ^« die Vlllrat-lOndesselbigen/welche dieTlw ckenaUzeitvomehmen/ schon beschehen ware/hat stch diserIanttsar mlt etlichm der unserigen/ unter dem Schein/ als wäre er vou der Wacht/ aufdas Schiff begeben / allwo er alsobald auf Teutsch bekleidet / eine pcruque aufgesetzt/und ihmeein FranhosBartl. gemacht wor^ den. Auf solche Weiß ist er auff dem Schiffverbliben/ und in Gottes Nal)^ men nacherVenedm abgefahren / sein Weib a ber/nnd ein Knädlein/so er auch getaufft/ hat er allhter fitzen lassen. Den l' Iulii wmden dieMeffen und das Ambt um gewöhnliche Zeit gehalten. Nach demAmbtkame der kaxu. lasche Gesandte / welcher samt seinem Icrmikn oder Dolmetsch bey der Tafel behalten wurde. Abends umb y. Ubr begaben sich Ihr Fxcell. mit einem zim-lichen ciomiiar zuPferdzu dem EngeK Vottschaffter/ und kamen umb s« Uhr widernacherHauß. , ,.^ .^ Den i2. und l 3. begäbe nch mchts sonderlickes/alsdaß beede Bottschaff^ ter von Engelland und Venedig bey Ihr 5xceil/elnevian abgelegt' Den -« «56 tß- Den, 4. stynd abermahl bey ?c..G^ fangene Volacten zc. nachdem selbige mtt Brod/Gelt/ und Waffen/versehen worden/ in der Nacht durchgangen; Mach dessen Erfahrung dieTüraen wider eine neue Wacht gesetzt. Den, 5. ist derHoff- Marchal/sambt etlichen ccliciikuomwi, denen ich nuch NUch acc«mp2gnirt. Mit H.^^oo. )^^U, deren einerunserVollmetscher warc/zu Dophana zu Schiff gesessen und zu de-. ne^ 7 Thürncn gefahren / auch in einer Stund/ weilen der Wind gut ware/ dahin kommen. Diser Qrt ligt hart an demroeifsenMeer/ und am ßpjtzder Stadt Konstantlnopel/ ist mit drey Grüben und so vilMauren umbgeben/ wme vor Zeiten daß destiste Onh der Ganser / allwo dte Schliy und anders ouffbehalten wurden: heutiges Tags aber ist dtser Ort/ weilen die Gräben und Mauren eingangen/schlecht. Die 7.Tburn;welche sehr groß/ hoch und dick stynd / stehen noch / und wurden dise Jahr lcpHlirt.DiseThurn seynd ie-nes milcr2t)jc Otth/ in welchem deß Tür. -« -57 l«- Türckis.Kaysers Gefangene auffbekab ten warden. Die Gefangne ligen zu N tchtin einem finsteren Loch/ wohin wcdi r Sonn noch Mond scheinen tan --bey Tag aber werden sie heraus in ein tlcmes enges Orch/ allwo sie nichts als den Himmel und die Erden ans schauen tonnen/ gelassen/ und in di? sem engen Orth mnssm sie den Tag hindurch ohne Aussehen / oder einten Trost/wohnen. In risemOrth stynd sehr vil Nahmen der Gefangnen in Gteinen eingegraben/ welche theils gestorben/theils ade: erloßt wordm.umtt welch n auch ware der UngarischeGraf Esterhass/der vergangen Krieg zu Tes mcsvvarin dleyand der Türckm gerathen/nacherOIonstantinopel geführt ^ nndsambtHrn.ObristtLieutenantvott Stem - Gallenfels / «Qbrist - Wacht-Meister Venediqer/ geweßten Kom-Mendanten in Titl / und vilen anderen / ;c. in dise Gefänqnus geworffm wordemabernachqeschlossenem Ariden/ aus beugter Gefangnus erlassen/na-cher Belgrad geslchrt/ und allda bey N 25s G AnklMfft der KanserllchenGroß-Bott, schaffe/ mitdcmn anderen vilcn allda seuffzenden Christen erlediget worden. Ee ist das grösteGluck/wann einer auß disem Kerckcr erlöst wird/weücn sonsten allda selten eine Erlösung zu hoffen, sondern mit gutem Fug auff die Pör< ten deß Orths kunte geschnbm werden: NuliHlc^mprio: Keim Erlösung Dier wohnet ein L2lla mit einer ziml ch star-ckenWacht/ undtstsoustenallhier/ so woh! wegen deß Meers / als wegen deß Lmws / der schönste prolpcH, wovon aber dle arme Gefangene nichts gemessen. Ney Abreiß der Käyserlichen Vott-schafft waren dise Gefängnusscn gantz lär / nnd wäre wohl zu wünschen/ daß kein OHM mehr darein kamc. Gleich an den 7 Thürnen ist die sonst berühm, te Porten / l>orca aurca benamst / zu sehen/ durch welche vor Zttteu die alte Kayser ihre rriumplnrliche Einzug gehalten. Dist Porten muß henltch und kunstreich qewestn seyn/weilen man annoch die Menge der auß Steinen ge, hau- is- 259 ki- hauenen Bilder und Zierrathen sihet / indem aber die Türcken alles/ was von denen Christen herrühret, zerschlagen/ ruinieren und vergehen lassen/ waren auch dise Bilder mcht wol mehr zu er-kennen. Als wir bey denen sibenThu r-nen alles besichtiget/ giengen wirwi-derum zu Schiff/ und fuhren an der StadthlNUNder'5U deM Icrolalymicgni schen Patriarchen/ wclcherein ansch-ltcherAlter/undbeydenmärmcnjHncln berühmter und beliebter Maun/Catbo: ltscher NeligiomEr hat sehr vilBischüff/ Erz^Bisthoffunb Geistliche unter seinem Commando/und wurden wir gaö höffllch von il)me empfangen; Weilen wir mm eine kalre Kuchen und Trunck Wein mit uns geführt / und solches in seiner Behausung zu gemessen / umb Erlaubnus gedetten / als hat er solches nicht allem ganß gern con^in/sott-dernuns auch mit Vrod/ Kcss^Obs/ gerauchtemFieisch/und Wein rc^^lilr > auch letztlich nach gegebner öcncckHwn, einen ieden lnit einemNoftnkranh/lnich aber mit einem Kastcl Helligthumber/ und Raritäten aus dem haligen Land/ N ^ be- ^z 26a ^tl beschencktt. Worauff wir wider zu Schtssgangen/ das weisse Meer hin-underin den Caual gefahren/ und zu Constantmopel auSgestlgen/ allwo wir uno dcy bcm Griechisch. ^Kilmaiischen Patriarchen lasscn anmelden / allda tv ir alsobald durch etliche seiner Geist-lickm in sein Zimmer geführt worden. Diser Patriarch ist ein grosser/ ftHöner/ ansehlicher Mann. ILr sajse auf dem Boden/ sich anf Türcksche Mamer an einen Bolster leinend/ und lteß uns gleicher Gestalt anfdem Boden neben ihm herum fihcn/und als wir ihm durch d.-n Dollmetsch faqen lassen / daß wir chnezuiiimirenkomen würen/lc saate ervil schönes von der Teutschen Nation/ wünschte dem Bottschaffter rine gute kxpeciirion, und endlich ein glück? llche lsisthen Bottschafster zugetragen si daß, nachdeme er auff Franhösische Manier / welche allzeit was besonders baben wollen / auf dem Kanal des schwatzen Meers spaziren gefahren /! die kcülcöaberandemQrt/wo er ge-feße n / ihme einen Schirm vor der -53 263 5,. Gönnen-Hiß zu machen/ bedecken lassen/ welches forsten diser Ol then also zu fahren / allem dem Groß-Her:n und Ve-ir zustehtt; Hat ihme aus Bcftbl desKaysers der Groß Vc-.r sagen lassen/ er solle alsobald seine kcuko abdee cken / und also bedeckter zu fahren sich nimmer gelüsten lassen / sonsten solle er mit sambt der Keulen senn/ i^par^ toria. NachdemederPolnischeBott-schaffter nun seine ^c^cia verrichtet/ lmd m Cnd gebrackt/ liessen iym die 3ürcken sacken/ daß cr nach feinem Belieben abreisen möae/weilm el< nicht im Gebrauck / daß man allen VottsclMs tern eine Abfch^d^^u^icnx gebe/ da<-hero länqer zu warten nicht vonlwthen. Worauf er aber geantwortet: Er wn« R 4 segar -»3 264 l5- se gar wohl/ was der Gebrauch seye/ was seine Vorfahrer gehabt/ und was seinem König gebühre. :c. Da hero er odne AiMidv-Audteuhnicht abrelsen werde/ soudecn wolie lieber zuConstan-ttnopelc^picen/- alsdsen ^ronrgei dulden/ worauf er den 27. Iulii die le-ßtlMldoffiNtlicheAudienhgenabt. Den 22. ln felio 5. kla^Hlcnn wnr- dej-uhe umb lmlber 6. Vhr die erste Hell-Meß gelesen/ das Amdtaber von dem Herrn polaren umb halder 12. Vhr ponl^^licer gesungen. Und weilen bccoe Herren Vottschaffter vonEn-gella^ld lmdVenedig zurTafcl eingela^ dm worden/ hat der Venctianisc^e auch bem Hoch-Ambt beygewohnet / nach welchem umb i.Vhr zur Tafel geblasen wl.rde/bey welcher eSMNtz M2^ni< i^c: Hergängen / auch die Gesundheiten unter Vaucken und Trompeten Schall trefflich qesruncken/ Ulw darbey eme schone Mur Nachmittag dey Itn o^xcclicn? dem Äayserl. B^tischaffter ihme die VilnHzu geben/sichansagenlassen/ auff welche Znt er auch nltt etnem schonen domical zu Pftrdt komnu n / von denen Herren Cavalierenund ^cncilkuon.jni dteStiegensarfwelch/rseine rxccUcn^ ihn erwartete) herauf begleitet/ und in das Audienh < Ammer imro^uc.'rt worden. Nach einer viertelstündigen Canfcren2 setzte sich besagter^ n voye wider zu Pferd/ und ritte nacher Hau ß. Den 2s. in rcttl)<5.i2cc>l)l wurde der Gottesdienst more loliro gehalten Heut ist die Rechnung wegen der erlösten Christen gemacht/ und Ihro^xcelicn-liberqcben worden/ die 5umma deren belaufft sich über die ^c>Q0V. Rthlr. N 5 D" -ll 266 55. Den zs.in kesto ^>. /Vnr,H, alsamGe-hurts TaZIbro Röln. Könlgl. Maj. wurden alle ps ^rarona zu eincm trefft lichen Hoch Amvt / und Köntgltchen pHNßer gemacht / die Herren (^valjcl-5. ^enrjll,uc,mil,i. und der M!he Hoff giengem deri?^llH. Es wurden twch l^ede Bottschaffter von pohlen und Hollind zur T"Nl i'^vnirc. Weilen nberder Pchlni che dem Hoch Amdt/ ftpancil^c^li-crgcsungen wurde/ beyzuwohnen verlangte / hat selbiges erst nach l l. llhr dcu Anfang genomm"n. Dle Tafel ware m.^m6c. es wurden die Gesimdheitcnabermahls unteren, tinuirljchm Trompeten l'nd Paucten gettUNckeN/ UNd eine schöne rare Klu6e, so wohl auf Teutsch als auf Türcktscho Manier gemacht Den 27 nähme Vormittag der Vol-nische Vottschaffter bey Ihro^xccNe^ ,nit seinem aanyen domirac denM'chid/ und nach gchMenVl'ettlstöndigen l)i. scurz,ritte er nüt sewcm Gffolg ln schö^ ner Ordnung nacher Haust. Ih^ ^xceil.der Groß-Bottschaff^er beqa-bensich uuch l /-Uhrzu dem Holländischen -43 5-76 lt- schen/und wurden allda zu Gast gebett ten. Den 23. weilender PohlnischeBoM schafften abzurMnin procin^tu ware/ a!s haben sich Ihro uxceij. heilt frühe um!) 7. Vhr mit einem prächtigen Ge-folg an den Canal/umb hinüber geführt zu werden/ begcdeu bey dem Pohlni-schm/Bottschaffter die Äbschids ^u^i. cn^ abzustatten Nach welcher dleselbe in dem Rnckweg abermahlen den Tempel 5.5opl,jXbcslchtigtt/odcn auff denen Gängen herumb gangen/ unter die Erdm gestiqen/und allda oao Was. ser/so sich unter l isem Geban befindet/ gesehen. Sich alsdann nachcrHauß be-geben. Den 29. fuhrtN Ilro rxccllcn^mit dero Henn Sohn/Hrn. Graffrn von Sprinßensieilnc. undvilen Bedienten nacher Belgrad/die äcz^nHuz alda M sthen. Weilen nunvon dlscrWasser? Kunst/und kostbahremWerck schon 0-benMeldung geschehen/ als ist allhiep Weiter nichts davon zu schreiben. Den 30. und 3 l 1«m ist adcrmahlen Nichts Schreibwürhiges vorgefallen / ausser -«isz l»> ausser / taß die grosse Hiß täglich zunimmt/ imdvil^odte zum Grabge. tragen werden. Wurde der Gottesdienst umb dieOlcii' Ngri Zeit gehalten/ bey welchem ein sol- der Saal schier nicht alle fasscn kunte. Dieg:osseHil)conuriuirc noch immer / und nllmnetzu/ dahero auch die Lent in znnmljcher Anzahl erkrancken und sterben/ wie dam:auchdcrPMnische Bottschaffter / als der disen Tag sei-nen Abzug von hier genommen / 60. Krancke nnt stchgefUhrt. Bey unserer <>offstatt stunde es blßhero/ Bott Lob/ nockganh wohl. Den 2 äuF.gicngenIhr. uxceii. ftu< he umb 5. Uhr zu denen pp.^nciscane. ren/ umbbeyselbigm/ zu Erlanauna deß Abblaß/ dero Andacht zu verrichten/kamen umb 7. Vhr wider nacher Hauß/ und wohnten allda noch einer Meß bey Der Tag vergieng ohne An-merckung einiger sonderbahrer Bege-benbeit. De«3 Huxult. laborirte man wegen der "tt 269 l^ der erlösten/ aber aunochin derv^gns elngsschlo^eaen Khr'stcn/ starck/ und hatte man Hoffnung/ vife arme Lcuth innerhalb etlichen Tagen völlig zube, freyen/ undmihr Vattcrlaud zu schi-cken. Abends/gegen?-Vhr besuchten Ihro ^xcciien^den Englischen Bott-schaffttr/ und kamen uuw halber 9. Uhr nacher Hauß. Den 4. ware der Nahmens-Tag des jungen Herrn Grassens zu Oettms gen:c.Dahero dieTrompctcr und Mu-sicantenhcur ftühevor^Vhrdemsel-belivorseinemLogiament/ mit emer chönen Musicßraiuliron. DtsenTag wurde eines ^efangencnFendrichs/wel-cherinLul^riu zuIhro kxccil. slchliUF vlrr, und nunmehro sambt seiner Frauen und Kindern des harten Jochs der Dicnstbarkeit befreyet/ Knablem/ so chon über ein Jahr alt ware/ in der boff-Aapellenallhier gemufft/ von ten / und OnlUncinm benambset. H-bendsumb s.Uhr haben Ihlo/x.eil. bey demVenetlanischen BottschMeo seine Viii« abgelegt. ^^ >43 270 l4- ' yens. Augusti ware disen Tag/ wle auch schon eine lange Zetthero dieHih so qroß/ daß solche kaum auszustehen. Umbs.Uhr käme derRagusaischsOesan-dtezu?hro^xccli. undverblibedeyde-roseldenbiß^ Uhr. Sonsten pass-rle dlsen Tag nichts. Den- 6. und 7. hat man abermahl Tvegcn oer Gefangnen Christen vil zu thun damit ste einstens aus veln L^nc, entlasten lnöchten werden/ welches die Türcken so sauranrame/daß steesvoll Tag zu Tag verschoben. Abend umb 6. ut>r dekamenI!). ^xceN.von dem Eng-lischm Voktschaffter/der sich eme.zanze Stund aufgehalten/ eme vilua. Bcn 8. als i". Sonnmq nach Pfingsten/ wurde dcr Gottsdienstumb gewöhnliche Zeit gehalten/ dardey sich abcrmahl sehr ml Leuth eingefunden / der Tag aber nichts Schreibwürdiges mit sich gebracht. Den 9. und 10. August hat sich aber-? mahl nichts besonders mgetragen/ alL-ftrdaß der Groß - Bottschaffter A-' bends umb 5. Uhr mit seinem Yerm Sohn / Herrn i^c^w^zu Wasser zu -ez 271 55 zu denen 7. Thüruen gefahren/ und di^ selbe besichtiget/ von welchen schon oben gnugsamc Meldung geschehen. Den 11 warecolUlnmrlich ein unley-denlicheHltz/ also/ daß man amTag von der Hih/tn derNachtaber von allerley Ungezlffer / als Flöhm / deren alle Zimmer dict-voll/Wantzen/ Scor-Pionen^Maussen/ Ratzen/ Wlstlen:c. ohne Unterlaß molcttirt, uud geplagt wurde / auch ein und anderer wegen der qroffen Hitz erkranckte. Den 12.. ka»ne jener <ÜQmmill2riuz, welcher dieGcfangene biß inSibendür-qengesührt/wlderumbzurück/ und re. terircc. daßerdie Gcfangem durch die WaNachey biß dahin glücklich gebmcht/ alldorten aber den 50. Iulij einem Teutschen «ayserlichen 06icir überkf-fert. Abendsumbs.VhrhabenIbrs Txcelwnh den Englij. Bottschaffter besucht. Den 13. seynd Ihro excellent nach angehörter Heil. Meß/ umb ballcr s. Uhr/ über den CanalnacherL< rstan-tinopcl gefakren/ von dar sie sich noch einmal zu denen 7-Thürmn begeben/ dtt z» 27» n- die porrgm äurcan,,^von welcher oben schon gemeldet worden) zu besichtigen/ wornach sie zu dem Mo»cowtttischen ^xcraolclinarj Lnvo^e gentten/demftl? benetne vilk^ zugeben/ adermcht eh-ender vom Pferotgestigeu/btßder En-voyevon der Sttesseu herunter Mkom-mcn/ auch nach eine^ kurtzen Verwellug widerumd nachcr Haus gelehrt. Den )4- Heut hat sich wcqm allzu-grosser Hiß der Englische Bottjchaff-ter mit semer ganhen Sutte nacherVel, grad/ wovon schon öffters Meldung geschehen/ umd einen frischeren und besseren Lufft zugenlessen/ begeben. A-bendsmnd6. Vhr ritten Ihro exccll. mit einem schönen ^micac zu dfmHol, landischen Bottschaffler / welcher wegen der allzugrossen Hlh/und ntt aar zu gu:erLufft/aulserPera/in elnemLust-oderOaiten Hauß/an dem l^anal des schwartzm Meers wohnete / und kamen gegen 9. Vhr wider nach Hauß. Den I 5. In ketto >4lsumpti0niz.i5 Vkl. last man die Meß !tllld<5.Vhr/ unter welcher Ihro ^xccNcn^nachadaelcqter Belcht commuuicitt »welches auch ans dere den c3vain8gethan; dasAmbtaber istum iO. Uhr gehalten worden/ bey welchem sich abermahlen sehr vielLeuth eingefunden/ Hentfruhelst der junge GrafLudwtg vou Sinhendorff sambt ejnMitt 274 l> einer schönen und raren Taffel ^ Mussc herrlich cr2 Dm 2. 5cpl. ritten Ihro sfcellenh mtt 0ero HerrenSohn/HerrnGrafen äe l^«5ri2unddem Marschallen/ samt einigen Bedienten an den Canal/ umb allda übersetzt zu werden/ und mit dem Groß-Vezir in wichtigen Geschafften zu con fernen / wornach dieselbe aufden Aanal zu dem Holländischen Vott-schaffter gefahren/ bey ihme gespeiset / und Abends um 7. Vhr wider in dero ^Quartier angelangt. Benz.palfirtenlchtS. Den 4. gegen 9. Vhrkame der Kaxu« bische Gesandte/haltete sich bey Ihro Lxcellonx eine Stmld lang Ms/und begab sich wider nacher Hauß. Nachmit-tags umb 5 Vhr hat der Venttiani-sche Bottschaffter mit einem grossen Gefolg Ihro 5x«li. besucht/ und ist biß 5. Uhr bey deroselben verbliben. Den 5. hat sich nichts mcrcktvllrdiaes zugetragen. Den 6.gienge abermalnichtsbesonders vorbey. Als diser Tagen der «as, 6Ki ^g Vezirs Musikanten bey seinemLogiai ment/nahc bey dem Haupt Ouartier/ Mlt ihren Inttrumcnrcn <,nkoMlttM / unddcm neuen Ianitschcnen ä^nach ihrer Art mlt emer Music^ruiirt. Dcn 7 käme gegen 9. Uhr der k.^u. lXischeGesandtezu Ihro^xccil. begäbe sich aber nach einer kleinen Verwei-lung wider nacher Hauß. Disen Tagumb 12. Uhr hat sich allhier ein starckes Donner^Wetter erzeigt/ und zu Galma tn eine' Moschäa/und dessen Thurngeschlagen/ also zwar/ daß der Thurn von oben biß unten ganh zer-schlnettert / und sehr übel zugerichtet worden. Bey dieser Begebenheit seynd 5. Türckell/ so eben in der Moschäa waren/ und ihr Gebett verrichtet/ von dem Donner getroffen/ und hart beschädiget worden. Dtse Moschäa wa. re noch vor kurhen Jahren eine Katholische Kirchen/ denen rp.cion. ^enmalc,; 0r<^. ^. ?lancilci zUgehoNg / tvelcheaber ihnen dieTürcken mitOe-walt abaenommen / und nachdeme ver-gangne'Iahr der Herr General Vete-ram bey 1.U305 geschlagen worden / hat S 3 des «tt 278 lS- pesjetzigen Tlirckischen KaysersHrau Mutter valicia, wegen erhaltener Vi-ftori selbe zu einer henlichen ^lo5cl,XH lassen erbssum/lmd dc,n Machomctant-schmGrruelzuetgtlm. Den 8- als ln l^ll'^Ärivi'tHri-i ö, v^ Mrdeyic erste Meß um 6. Vhrgele>' sen/ unter welchen Ihro^xc<-!!c.^ ^m ^ ^unicin/ dessen gtttem Exempel auch qndere Awalms gefolgt. Das Alltt wurde mnb iQ.VHr qchaitelt/ worden abermal ein grosse Menge Volcks er-schUien Vergangene Nacht ulnb 1 i, Whr entstnllde in dem Kayserllchen raiacio zu Coustantinopel eine grosse FeuerSbrnnst^ welche in der Bachereu gwssea Sh.lden gethan. Den 9. Nachts mn l 2. Uhr wurde allhie zupera in unftrerGassin ein grosses Geschrey und Lanffen von denen Ianitscharsn/ Griechen/ und anderen keuthengehört/ indementchtweitvou deß Hollandischen BottschMers pa-l2tio. auch eine grosse Feuers-Brunst entstanden/und also in kurher Zeit mn sich gefressen/ daß nicht allein deß gesagten BottschMers/iwte auch seines Herr» » «79 A Herrn VtudemVelMsimg in die A-fchcugelegt/ sondern ncch"23. andere grosse anstossende Häuser / und mithin die halbe Gassen im Rauch aufgancM. Ikro cxccll. der Groß-Vottschaffter/ haben sich um halber i. Uhr stlbstenzu der Brunst begeben/ und mitderoGe-genwart/und guten Anstalt/ mit seinen Leuten grossen Nutzen dem Hol-löndjschen Bottschaffter/ und deren Herrn Brüdern / geschafftt. Weilen aber in dtsen Landen wegen Mangel des Wassers und anderen Nothwell-digkeitenubel zu löschen/hat dieBrunst von Mitternacht btß gegen ,". Uhr Mittags getauret / wie dann auch der Groß-Herr und Vczier sclbsten rettend darzu kommen / die Leut zum Arbeiten angeftischet/ und die Ianitsmen mit Gewalt in das Feuer hinein gemgt. Bey dieler Brunst ist des allhiesigen Bischoffssem Behausung/ wie auch der i'p.Franciscaner ihr ClösterlelN l« Nanchaufgangen/ und dahero zuve-dauren/ daß bey dieser Brunst tne Christen allein gelitten. Den )i. käme Vormittag umb 3. Vhp derRagusäische Gesandte zu Ihro ^z 2«o lS» Fxc. und nachdem er sich bey eine; Stund lang bey Deroselben auffge« halten/ kehret er wiederum zuruct- Um it. Uhr langte auch der Holländische Bottschafftermit deroHerrn Brüdern älellanäru. bey Ihro^xccll. au/ lvur- degarhöfflich empfangen/und jhme wegen erlittenen Schaden concioiirt. und hernach bey der Taffel behalten. Ven l i.wurde wegc Entsatz derStatt W en/der Gottsdienst unter einer MienMusicmitPauckenmnd Trompeten Schall gehalten/ woraufwclter ntchts notables erfolget. Den, ?. hat sich auch derTag obne be- sonds'e Begebenheit biß auf denAbend versoffen / welcher uns den schier vers loffnelTaq annoch glückselig geinachr/ «nde,neunlb8. Vhrder schon lang er-wartete/Courrier von Wien hier ankommen und die erfreuliche Post mitgebracht/ daß Mo 5xc. mit Dero gan-hen Hofstatt von Ikro Kayserlichen ser/avocirt/ und „acher Hauß gefordert werden.Welches allen einen grossen Trost und Freud verursachet. Den 14. wurde von Ihro Lxcejje^ der ^tt 281 zz. der Cngelländ' Bottschaffter Mittags herrlich isg<3üc, worauf Abends um 6. Uhr derBottschaffter von demVene-tiamschen (welcher kürhllch zu der Würde eines procurators iii^. klürca erliebt worden)mit einem gwffenGefolg besi'cht wurde. Den 15. is. 17. und iß. hattenIh^ ro^xccüentz bey dem Türckischm Hoff immerdarvil zu thunzDieHerren Cavaliers aber/und andere von der Hoff-statt.'machtc ihreSachen zusamk/puckte em uii richtete sichcmieder ausdic" iciß. Den 19. als am ,7. Sonntag «mch Pfingsten/wurde der Gottsdimst wie allzeit aehalten/ und begäbe sich Visen Taa weiter nichts / als dast ein starctes Donnerwetter/ doch ohne Regen/ wel-chen iedermanwünschte/ erfolget. Dm 20. weilen aufMorgen bey dem GrMHerrndte UrlaubS^uclien^ bestimmet ware, so wurde bey unserer Hofstatt darzu alle behörlgeAnstalt qe' Macht/wobey es auch disenTaa veMbe. Zeichen zurMeß mitTrompeten Me. bcn wordm. Nach welcher man sich wnbs.Vhr zuPferdt gesetzt/nacher voplian^ zu dem s^anal in schönster Ordnung geritten/ alldamdteSchE aeselsen'und übergefahren:allwo vor die aanhe Hofstatt die Pferdt p^ar stunden. Nachdem nun alles beysinm mcn / ist man zu Pferd gesessen / und in gelvohnlich^r Ordmmi und Begleitung einer grossest Mzahl laniciarcn , derenHfficiercll/deß nruen i^nicsaro^ Palla.<35c. Torb.^cn^c.nach dew KlW serl. 5ert2gl ^ gcritten/ attwo alle die jenige^c:rc!MonicliqeWallckt/Uttd(^)lc.^ virtwurden/ wiedcy oer erften Audi^ enh be schchen/auff?r/daß die Ianitsar? dißlnahl nit bezahlt worden: die Url'ach dessen mag wol der Mangel deß GeltS gewrsen feyn. In wehrender Audientz wurde auch alles/ wie bey der Ersten gehalten/ und zu ^nd derselben Ihw ^ccll. ein Schreiben an unsern aller-gnädigstenztayser/ von dem Groß-Herrn in einem TürcklsmitGold retch-gestückten grossen Beutel eingehändiget/ welches Herr i^cjcovviö/ weilen der LcFIric)r»8 > 5ecrec3ri^5, ^lacariuz unpäßlich wa:e/ öffentlich mttbeeden Handen in der Höhe/neben ^. ^l. -« 283 l4» len vorMro^xccilcnT demKayserlichey Groß:Bottschafster/ hergetragen/und solches aufdem Pferdbißan dasWas-ser gefilhrt/allwo wir zu Schiff gesesi sen/ und umb halber 11. Vhr zu Hauß ankommen. Adens um 4- Vhr bega-bm sich Ihro ^xcclwn? mit einem zimmltchen Gefolg zu demVenetiani-sch?n Bottschaffter/ kamen aber nach klncr Stund wiederum nacher Httuß. Den »2. uno 23. ist nichts merck-würdiges vorgefallen^ Den 2.4. lvare frühe umb 5. Uhr ein starckes DonnerWetter/unddieHitz ^onrinuircc imer Hin/also/daß noch kein sempcrirtes Wetter zu hoffen. Gegen 5. Uhr Abends gaben Ihro Cxcell. dem Engelländischen Botlschaffte: ek ne Vilttazu Fuß, Den 25. wurde Frühe umb etrll Grafen auß der La^nc, erlößt worden / gehltngen erä krancket/ in der Nacht aussgestanben/ iM Hemb zum Fenster htnauß/ dar« von/ vndin einen Bronnen gespruw gen; Man eylte ihme zwar nach/tun« teabernit eingchohltwerden/ dahero niemand wußte/wo erlbmkommen.Der Bronnen/ worein er gesprungen / lags ,n einem Winckel / wohin selten ein Mensch kombt; Als aber ohngefähr em Griechisches Weib Wasser zu schöpffen/dahin gangen/und vernierckt/ daß etwas lebendiges sich darinnen befinde/ hat sie solches alsdbald angezeigt/ «4l 287 l4" da man dan nach 4«. verloffnett Stun^ den/disen Menschen noch lebendig darinnen gefunden/ und herauß gezogen. Cr käme balddaraujfzu seiner völligen Gesundheit/ undreisttemit derBottt schafft nachBöheim in seinVatterland. Ulnb o. Uhr Abends bcsnchten Ihro Lxccii. den Cngelländis.Bottschaffter. Den 29.und 32. 5cpremb. bekamen Ihro Fxccli. von beeden Herren Vott^ schaffterenVenetianis. undEngelländ. die vi5ten/ wornachsich weiterNlchw begeben. ^/ Den l.oäokri8 thäte man staeck la- boriren / damit doch einmahl die Ge-fangene erlediget wurden/ womit auch der Tag zugebracht worden. DeN2.oaol).hattenIhröexccllen2 die letzte Audientz bey demGroß-Ve^ir. dahero Dieselbe sich nach i». Uhr mit allen,Cavaliren/ Adel/ undganhee Hoffstattzu Pferd gesetzt, m schönster Hrdnuna nachervopliana gotten au^ da über den Sana! und die Stadt gefahren, allwo sie sich der vor dle gantze Hoffstat parat geftandmn Pferdten bedienet, in Zusthung einer grossen Vlenge Voltts/inVegleilüg deß)^ kren:äßa zu Belgrad / (^pkl' Vassl» 2cirb22vn und andern Vornehmen/ von demHoffdes GroßVezirs samt einer Anzahl ia«ic^rcn/ nach dessen Hoff geritten/ von denen allda wartenden nallcn höffllchempfange«/ und in das Zimmer geführt worden. Die Ceremonien vor und nach der Audienß wurden alle/wic ul der ersten observirt/ Ihro Lxcc!len2 von dem Groß- Vc^lt-, mit einem von Zobel g^silttcrten^^an beehret/und dann a,lch eme zimmliche Menge derer uuler dieHoffst att ausgetheilt worden.Wornach »nan widerum in vorigerOrdnung au denK'anal geritt /en/ übergefahren/ und Nachmittaa umb4- Uhr zu ?c^ ankommen. Gleich nach der ÄnkunfftItM ?xccilc^ wurden die Gefangn? endlich ausderL^. «ci.oder ihrer Gefangnuß/entlassen/und nacher Pera geführt. Den ?. oa. wurde von <". Venanric,. tincm Franciscaner/ derals capl-ll^nuz mit denen Gefangenen in das Teutschland giengc/gcgen 8. Uhr die Meß gelesen / welcher allcGefange-»je 2"o. an der Zahl/beywohnten/ worauf sie ihre Reiß angetretten/und vonetlichenCava-liercn/ ^cil^il^^.lninj, biß zu dcucn üben ^hürnen begleitet worden. Den -« 285 k> Den 4- OH. wurde die erste Meß UMb 6 Uht gelesen/ unter welcher Jh. ^xcoll. communicielet. Ulnb 9. Uhr setzte sich der Groß: Bottsthaffter ,„55 allen Cavalteren/ bem Adel/und ge, sambter Hoffstatt zuPferd/ ritte zu dem Nmc!l. Bottschaffttr/ und legte seine AdMcdS-Vjlttaallda ab.Nach welcher solches auch bey demVenetiatt. und Holländisch. Nottschafftern/ bey welchen er sich beurlaubet/ «nd Ab-schid genomlnen/ geschehen / und her-Nach uut sttl?eln schönen grossen Aonm tac umd halber 12. Whr in jeinem palHcio wider ankommen. Denswurocn Ihro^ceilen^d« Bwß-Bottschaffter Mit allen anwe^ senden Lavalieren von dcM Engell. Bottschaffter herrlichirattitcet. . Den6. käme gegen i Q.UHr derEngel. VottschassM mit einem grosscn präch/ tuen Gefola/ und gäbe Ih^xceii. die AbschiedsVilicg, Deßgleichen aescha? heauchumb. 11. VhrvondemVenet. Vottschaffter/ so ebenfalls mit einem sehr prächtigen grossen (^omkai Mom-Ulen. Nachlnittäg umb yaldep 4. Vbr. B hat ^l 2yo lS> hat sich ebenfalls derHollandis. Bott-schaffter mit einer grossen u5 prächtigen 5uitc zu Jh. excellent begeben/von des roselden Abschid genommen/ und nach 4. Vhr in schöner Ordnung wider nach Hauß geritten. DisenTag wurde aus BcfelchdeßGroß-Herrenvondem ^2^ sixi Lalla einem jeden von der Hoffstatt/ so geritten/cm Pftrdt gegeben/ denen ienigenaber/so gefahren/ der nöthige Vorspann geschafft/ welcher sowohl, als dieReitt pftrdt/denen ienigen/so es bekommen/auch verbliben. Den 7. wurden früh umb g.Vhr die Wagen zur vorhabender Reiß ausge-theilt. Umb , 2. Uhr käme derHolländ. Bottschaffter mzt seinem Hn. Bruder/ Mdwurden von II). ^xccil. herrlich traÄirt.Sonste pHMrte dlse'Tag nichts/ als daß iederman wegen der Abreiß / worzu manalleAnstalt machte/beschäf tigetware.Um halber 5. Vhr Nachmittag käme auch derEngcl Bottschaf-ter lnit einem kleinen Kefolg >ncc)ssr.ir6, und gäbe Jh. ^xc. ein plivar. VcktH. Den s. nahmen die Hn. Bottschaff, ftr von einen; und andnem (^2 valiee den Abi- 4! Yt tt- Abschid/wie dan absonderkchHr.Gras ^Hll i^uclw^vonSmtzendorffvondts nen Engell. und VenetHottschasstertt Abschid zu nehmen/ besucht worden. Bon denen Kavaliers speißten heut die lnehrite dey oemHoll.Bottjchafter/IH. ^ccll. aber bey dem Venettanlschen. Den p. auf disen Tag ware sonst die Abrech festgestellet. Indeme aber die treten nicht genügsame Wagen und Pferd herbey geschafft/ wurde dl.nl (.2, pi^j nalN gesagt/ daß man dle Neik eh^ enoer nit antretten werde/biß dieNoth-durfft von Wagen und Pferd völlig beysamen wärc/ dahero die Reiß auff den t l.6iFerjrt worden. »en t 0. wurdenIH. Lxcell. von dem Hroß'Herrn ein schönes Pferd/ kö-Ken.brauner Färb/ mit Sattel/Zeug i Palasch/ und l>«,6cHn, so alles vonSil-ber und Gold/auch derSchabrack sder Decken/ so cln Goldstück/ und doch mit krhebtenBlumen gestickt war/geschickt: Indeme aber der Gebrauch/ daß matt dem Vferd/sovon de»n Kayscr geschicket ^vlrd / etwas entgegen gehen muß/ so hclben sichIH.Fxc.mit etlichen 6«"-l 3 5 licreu ^z 292 l^ lierenund öemilkuomini die Stiegen« hinunter begeben/und auf dasPftr«! gcstigen/ und in dem Hoff ein wenta« herumb gerttten / worauffdteTürcken/ so dasPferdtgebracht/herrlich beschenk cltt worden. i Den Kl. hat man gegen ZVHrdl«? letzte Meß allhier gelesen/ dabey Jh.? l0<5xcc!l.die Kavaliers, aentil^uomini^ und Hoffbedienten fich befunden/ und' wurde das lcincrarium nach vollendter' Meß das erste mahl wider gebettet/und! geschahe endlich / nachdem wir acht^ Monath/2.Tag/allhier gestanden/nach ,«.. Uhr der Abzug in folgender Ord-' nung. Nachdem die Trompeter und^ Paucker/wie auch die ttgmknlstenvorl dem p^lacio Ihro öxccll. sich eitte lanae ^ Zelt trefflich hören lassen / haben sich) alle ci2Vl»liels/derAdel uu gantzec°mi: > «a te^icilal^ro mit denen ^2V2lioriivon der Hottschafft unter der weissmStandar, ten ritte/ hat auch der Venetiams. 5«-. ^ct2riu5 Mlt deNM Vcneci l>lot)lli allda iu retten/ und den Vorzug vor denen Holländis.zu haben p^ccnäirt/welcheS aber von disen mit ctngewendten K^. ">bu5 tenenwidersprochen worden.Dt-ser unverhoffte compcccni. Streitt hat uns fast bey einerStundlang aufgehal-ten/und uns in schon angetrettnerReiß verhindert/und obwohlen Ih.^xc. di^ »en Handel beyzulegen/alle Mühe und Lleiß angewendet/den^l«cl,2il ein und T 3 an- -« 2?4 lHw ünbern^2V2licr, zu denen^ompcrenten hin und wider geschickt/ Nlit Ersuchen ^ ihneaufstmer Reißftrners uitaufzuhalten so ware doch alleSumbso« st: Mi demestchder Venet. ^c^ciong.d'ccrcr^ siaz'Nlt seiner ^uircehender darvon zu gehen/ alsjetnem rrincipaUzu prXiuiii' cjren/erklätt:Go auchS.Lxccll endlich zUl;elassen/mitVe:melden/daß es ihnett auffnyemFeld/und bey nunnlchro an-ottrettner Relß/ dlse omeie^im zu entschulden^ nicht zustehe/ :c. bcdancte sich geqen dem Venetian Bottschaffter n.'chts destoweniget/daß er thme dieEhr thun/und hade wollen begleiten lassen z Wo auf die Velltt. sich Muck gezogen/ »vir aber unsern Weeg unter Trowpe^ ten und paucken Schall/ mitfliegen? denFahnen und geführte Standarten/ in der Ordnung/wte beym Einzug ge? schehen/in Zuschung einer unglaublichen Menge VolctS/ gegen derStadt donttäcinopel fottgestht.ÄufdemWea nit weit von dem d3»Hl. welchen wir umbreittenmästen/ sasse unter einem GezeltbeyeinemBronnenk4on6ourT«:< ^ci/.saheunseremAuszug zu/ und wtrd -43 2Y5 55- Wird ihmedarbey seinenTheil gedacht haben.Der Umritt des <^.l,i2!5 brauch« te einezimmliche Zeit / und kamcn erst um 3. Uhr Nachmittag an die ^tM/ allda wir uns wider inOrdnung gcstcl^ let/unb unter cantinuirltchemTrompc« temundPauckemSchall/ durch cinem KheilderStadtgezogen.Es habni sich vil) ooo. Zllseher dardcy cingefunden / und neben denAnwesendenBottschaff-tern/auchderTürckis. Kayser scldstcn/ welcher m seiner Frauen Mutter Valicl^ Behausung zugesehen. Es ware ein schönerAbsundAußzug/ welchen neden schon vorbesagtenEngcll,und Holland, auch der ^ap,2i und ^l»»2i kaliz mit ihren vielen Bedienten/ die ^orba^ z^s« len»dw2usen,öcc. und eine izwffeMenge I2n,tlarcn begleitet.DicTülcken haben Jh. 6xc. undderganhen5uiie auff der Gaffen glückliche' Reiß anqewünschet. Gege«4. Vbrseynd wir^uis derGtadt kommen/und haben noch selbigen Tag unsere Neiß/ bey sehr grosser Hitz/ und staubigemWetter/ biß nacherkmlckulc tlielcex^oderl'oncc picccilo.an das weiffe ' Meer/z.Otund vondan^nrinopi fort gesetzt/alldqpcrnoairt/den i^.yH. aber, geilen Ih. ^xc, efnen llourrir nacherWienzu cxpccjirenhad ten/ allda verbljben/dte ^^ lznd anders ordentlicher emgencht/auchPferdt und Meh/wegen allzu grosser Hitz dl^ sey Tag ruhen lassen. Den 15. wurde frühe myb 4. IM Mit Trompeten Gckqll das Zeichen zum ^bmgrcii gegeben/hernach die H« Meß gelese/ und' das icincrariü'wiehin- ; Wor- quffum ö. UhrderAbmarch geschehett/ UNdfame manum I?« Uhpzu L^uic Vtund vom vorige n Quartier/ an,. Den )4.wurdeaberlyMfrliho u,yb 4. Vhr por^ll geblasen/ die H, Meß i noemQuqrtlerIh^xc. wie allzeit he-schehen/qelesen/und die Reißangetrets ten/2Vir machten 4- Stund/ ynh ruck, ten gegen) 1 .Vhr zu^nckuii ein/bllbe selben Tag allda ligen/ damit depVors spann von Pftrdttn und Ochsen ausruhen tunte. Indeme aber dieser 0rt sehy klein/und die gantze5mcen nicht fassen kundte/hatten/Ib4exe.alleitleinHauß/ ^t 297 l5- hleciavaiiers/und wiralle/mllsten unter Penen Zelten/ welche dlc Turcken m»t^ fuhrte/cgmpirenMinemachts fiele ein starckerNegeu ein welcher m dte Zelten trunge/und hafteroMs''U nemftine Ort.Wirhatten biß hiehero einen trancken Koch/und jungen Men-schmvon >-. Jahren/ so guti^ii^nisch und Franhösisch redete/ auch in seiner Kumt wohl erfahren ware/, und an dem hitzigen Fieber kranck läge/ mitgefichrt Weilen er aber wegen der harten Reiß und liblen Vttters nicht genesen kante/ gab er nach empfangenenH Sacra-memen allhleraufdem Wagen seinen Geist auff/ wurde auch allda begraben, Beniy wmde nach geha!tene,nGot-tes dienst die Reiß bey gutem Wetter ferners fortgeseßt/uno kalne man nach gemacytcn 6 Stunden nacher Z^g. Ben lo.reisete man abermalen nach gehaltenem Gottsdienst mir demTag ab/und langte nach gemachten6. Stun^ denzul-illfH. einem feinen Octh/alt. Hier iss em berühlnter «an, ^ozel^g. undGtifft/welches einGroß^v^ir auS faigenderVrsach gestifftet/ zusehen. Nachdem der Kayser mit gedachtem v^.l- dahin koMen/und die Ünterthane wegen dessen Sohn/der allda dasLand 3udcrnirte/ fich beklagten / der Kayser aber solches dem Groß-Vc-ir vorgehal, tm/ ten/hat er seine Sohn alsobald sträng liren/und dasHaubtabnehmen lassen/ auch solches dem Kayser gebracht. Als der Kayser fragte/wessen Haupt d eses wäre? und der Vcxir antwortete: es wäre des icnigen/der deS Kaysers Unler-thank übel tracttrt hätte/widerschte oe: Kaystr/ er hatte dises ntt begehrt:wor-auldcr Vc^ir widerum saqte;also muß eul Vatttr scine Sühn adstraffen. Har also dll'erVc^ir vor dteScelseinesSoh.< nes denl5lli un schönel^olcK-rH gcstifftet Den 21. ware man frühe alls/ und wurde dieNciß nach gehaltnerMeß ge-gm Adrtanopl fortgesttzt.AlS man um i o. Uhr eine halbe Stund von ^«ia-nopl ankomlnen/ wurde alles in schölie Qrdnung bestellet; Es ritten Ikro Lxcellcn/entgegen de^ottanß -0gss2 mit seinen unttrhabmden-VallHn^cn: Deß^ gleichen auch der hiestgeIanitsarn^^H. so ein alter feiner Mann ware. Die Leuth laufften Hallffen^weiß einen gu^ ten Werg/den Einzug zu sehen/ aus der Stadt heraus/ welcher in folgender Ordnung geschahe. Erstlich rttte der Stallmeister/ mitIhro ^xcellc^ und -« 55° ll- und der Herren Kavalieren Hand Pferdten/ i-o. ander Zahl/ vorani welchen verva^HNZi »allH «nd Iani^ s^en-ä^ sambt denen chrigeu/und ei« ner z.tnllchcn Anzahl vornehmen Tür, cteu/ solgten.Warnachderc^api^ und T-arna-iZellen (welche Ihre Lx^llcni; bißalldte Granch begleiteten) sambt ihre» Betonten und c^^'^cl, ritten. Nach disen kamen 8 Trompeter und ein Paucter^ welche sich samt denen ttamkoillen turch die Stadt trefflich HK ren liessn, also/daß alle Gajsin und Fenster der Zuhörer angefüllet waren. Nach denenTrompetern ritten die 6cn.. till,uamim,denen dsrMarchall und^a^ valiers folgten. Ihro ^ccilen^ der Groß'Bottschaffter aber fassen mit ei. nem von roth^samet überzognen Zobel-Beltz bedecket/ in einer verguldund verschlossenen CKaisen gantz allein. Neben der dliailell gienge diej Trabanten mit ihren Hellenparten/ welchen 12. Pagen/ und sovtl Laqueyen folgten. Endlichen beschlossen disen Einzug die dkalsenund Wagen/ so Ihro ^xcell. und denenHerrenCavalmen zugehö- reten. -« 3ot l4> rettn. Man ritte mehr als ein Stund durch die Stadt/und käme umb drey viertel auf l 5. Vbr m das Quartier / H t^ Barbara /das Andere von zwey Iah: ren / Dorothea genannt. Disc waren zwey Ochwesteren/deren Vatter und Mutter gegenwärtig gewesen. Das Nrittc/ so vier Jahr alt / Maadalena/ und das vierdte von drey Jahren / Catharina b nambstt: Deren Mütte-ren ebenfalls gegenwärtig wmen. Nachmittag uml) em Vhrgtengen Ku-chel/Kellec/ Ziergarten/ :c. in das nächste Quartier voran. Aea 24. wurde nach vollendtem Gottes-DiMst der Auhzug auff den Form deß Einzugs ^blcrviret/ und langte man nach 6. Stunden/umb 2. VhrNachmittag/ zu ^luftapka Lalia Xiupri, einem grossen Türceisch.Orth/ an/allwonicht allein ein schön/ berühmter / sehr grosser ttar., sondern auch eine dergleichen ^scli«-a ware; DasOrth würde von dem Lalla, ft ss erdcuttt/ benambset. Allda fiiessctder berühmte Fluß ttcbiuz, wovon die Poeten vil geschriben/ nacher ääria. i,opcl. vorbey. Cshat diser l^ul>IpliH bHlla eine ppn lauter Ouattr^Steinen schöne *5« 5ü, t^ schöne/lnlt zwanhig Joch/ und hundert und funfftztg GeometrischeSchuch lange Bruggen über den Fluß bauen lassen. Den ^ 5. wurde nach gehaltenem Gotts-Dienst durch Trompeten schall das Zeichen zum Abmarch gegeben. Manschte die Reiß fort/ und käme Nach gemachten 5. Stunden nach «". manii, einem zimblich grossen Orth/ allwo aber die ^Quartier/ wieingantz Türckey/ sehr schlecht und unbeqlmn waren. Den H.S. wurde frühe umb 4. Vhr Porccll geblasen / die Heil. Meß gelesen/und der March welters fortgesetzt/ auch ka.nm wir nach 4. Stunden na-cher v/sun^sckcova, einem schlechten 0rtk>/ allwo melstentheils Bulgarier-Mrlsten wohnten. Es ligt diserQrt auff einem langen stachen Feld/ wie dann von Adrianopel bis Philippopel das schönste Land von Getraid-Boden und WeimBergen ist/allein nichts / oder gar wenig angebauet; Dahero lubedauren/daßdie Barbaren ein ft edles 4! ?o4 l^ ebtes Land/ welches die Teutschen ihnen besser zu Nutz machen wurden/^ besitzen. . <- . .^^ Den 27. Nahme man den Neeg Nacher ^ali, einem gemeinen doch iNschöncr Ebne gelegnen Ort/ nllwo wan zwischen 10. und n. Uhr ankommen/ und allda wegen des Vor-jpanns/ welchen lnan nicht übertreiben wottt/verbliben. Den »8. geschahe der Auffbruch frühe nach gelesener Heil. Meß/ und tvurv nloigcr biß ttacherPapaßli fort-, gesetzt/allwo man uinn. Uhr Mit-tags ankommen, und nach noch einer gehaltener H. MeßzmTaffel gangen/ auch allda disen Tag vcrblleben. Hier wachset derNeißingrMr Menge. Den »y. schte wanden March nacher PHUippopoli fort/aNwo wir nach adqemachten 4.und eined halbenStunV ankommen. DerLc-l; discs Orths rit^ temttvllm Pferdten/ undetlichhun-dertIanicsaren dem Groß-Bottfchaff- te> -43 325 zj- ter entgegen/begleitete ihn in die Stadt/ undone Migen in sein zimlich schönes / an dem Fluß ttcbro (den die Tür- tten ^cr^anennen) gelegnen ^rrIßllc). Disc Stadt ligt auff einem hohen fel-sichten Berg / umb welchen sich die Skwtziehet/ undaußbreuet/ ist aber vil Stund wett mit einer schr angcllch-men Ebne begäbet/ warcvordistm dte Nestocnl) Pl)liippi / KönigS m Ma» cedolliett/ deß Vatters ^lcxanäri ^la. Lni. von deine cs auch erdauet/ ünö din Nahmen Philippopolis ererbet- In biser Gegend vor ungefähr 3. Tagen habcn wir erfahren / daß der Seras-kyr zn Belgrad von denen Ianltscharen üdtrfallen / mit seinen Bedienten jämmerlich ermordet / und alles des seinigen stye beraubt worden. ^ Den ?o. Weil die Hottschafft alt-bierzu Phtlippopoli mir anderen Wagen und Vorspann verschen wurde/ wüste man hier verbleiben / und den Taq mit Außtheilung der Wägen und sclbiqcr Beladung zubringen. Es erkleckten aber die herbey geschaffte Watt gew gen/ zu Abführung und Fortbringung der völligen Bagage / bey weitem nicht/ daher0delN^2pi2iLal?a, als^ommilk- lio, angcveutet worden/ so lang alls' hier zu verbleiben/ biß alles abglwai-ge bey Handen ware. Heut käme der lMiesigc Griechische Bischoff mit zwey Geistlichen/ machte Ihro^xccl. icn-ein Complement/ und verehrte deroselben Vrod / Obff / und Gefiü: gel. (k<5 käme auch disen Tag ein Kay-scrlicher Courrier von Wienallhicr an/ welcher Bricff Ihro i^xccilcntz ^ bracht/ auß Venen zu ersehen gewesen/ daß/ weilen in disen Landen dic Pest regiere / als solte gleich nach der Auß-wechslung die völlige Bottschafft zwi schen der Sau und Tran ouarantana machen / welches uns allen hart m vernehmen ware; Weilen auff Mor^ zen der Nahmens-Tag Ihro ^xcciic^ einfiele / als haben heut Abends umb s. Vhr die Herren Musicamen t mit Trompeten/ Vaucken/ Hautdoy/u und andern Instrumenten vor dem «ogiament deß «roß^Bottschaffters eine -zz 507 l§- eine schöne und rare Music gema-chct. Den 3). hat man frühe nmb halber?. Vhr bey Ihro kxecNenT in dero Zimmcr die Hell. Meß gelesen/ nach welcher von denen Herren Cavalieren und andern Ihro Kxcollcn? zu deroNah-mcns>'Tag die H'ratulariolicz abgelegte und bey der Tafel abermahl ein schöne Music gemacht worden. Es käme auch der Vorspann / und die abgängige W6-gcn allgemach an/ dahero der Ab-march a uff morgigen Tag angesagt worden. Den ). Nc>vembr,5 wurde gleich frühe umb 4- Vhr die Heil-Meß gelesen/ und gegen halber 6. Vhr der March angetretten / welchen man 6. starcke Stund fortsetzte / und endlich zu i'a. kHr-palsanärscliikk , eMMt grosseN Tuk- ckischen Flecken / anlangte: Allhier sotten wir tveqen der Pest campirm; Es ware aber sehr kaltes Wetter / und enrstunde ein ttarcker Sturmwind/ baß man weder Zeit kunte ausschlagen/ U 2 wenft weniger ein Feur erhalten / oder die Menschen lublittirön; Dahcro »nan das Ouarticr in denen Haufferen nehmen/ und übernachten müssen. Den 2' ^vembriH geschahe der Auffdruch ftühe nach gehaltnet Meß/ und istnmn nach gemachten 3, Stunden in einem sehr schlechten ches schönes Feld gemacht. Wornach wir eine halbe Stund von 5«pk,a ankommen. Hier ritte Ikro kxccilenx der.^ommendant l weilen der Zassa an statt deß ermordeten Geraskier zu Vel: grad dahin beordert Ware) mit wlen A-nauten / Voßneseren und Ianit^ schare« / so vorher giengen/ entaeaen Wir- re / zu Pferd/ imd ritten in der Hrd-nung/ wie zu Adrianopcl beschehen/ unter Pcmcken'imd Trompeten schall/ auch Zu^hung einer grossen Menge Volcks/in die Stadt/ undhernachein jeder in sein ihme alil^nirtes Quartier. Die Gegend dises Otths ifi unvergleichlich schön/ mlt ttwas Gebürg zwar umbgeven / doch aber sehr weites und breites Feld/ dem Lechfeld bnMug-spurg nicht ungleich / umbsich habend. Die Stadt ist groß und weitläuiftig/ hat von weitem ein sehr schönes Ansehen/ in der Nähe aber ohne Mauren / und / wie alle andere Türckische Städt/ schlecht gebauet. Sie haltet sehr vil klosctiireninsich/ jo aber/ ausser einer/ auch schlecht seynd ; Sonsten ware hier nichts absonderliches / oder dencl-würdigeszusehen. Den7.^c,vembri5 machftmanalls hier elnen Rast-Tag. Es wurde ein O!ourricr nacherWlen expeäirt / auch andere Wagen und Vorspann herbey Den 8. musten wir wegen deß Vor-stanlls abecmchl still ligen/ und wurden dieWägen dtscn Tag beladen«Nachmittag giengen Kuchel/ Keller / Zler-garten/:c. vorauß/ und stürbe disen Tag eln erlöster alter Mann. Sonsten ahev paffirte noc^ck nichts- ' "^ Den 3.' wurde frühe umb 5.VHV dieHttl.Mßgelesen/ und darnach zu bem Abmarch geblasen / wo:auff alles aufgebrochen / und durch lauter schön ebnes Feld zwischen dem Bulgarischen Gedürq / auß welchem lmcker Hand dl? ^ede Fnist/ ^irix und pron,^, herL auß chessen / die Netßfort.qeseht / und naH 2.Slunden umb n.Vhr zu^al> c^li, einemliederlichm/ midvonVul-Mnschm Christen bewohnten Dorff/ g',e^mmen. Wellen aber weqen ver Pest es alttier nicht sicher , haben wir ausser dem Borff / nahe an bem Fiuß pecri-, welchervorbey rauschet / cam piret. Dists Orth ware vor etwel-chen Jahren von denen Teutschen überfallen / und außgeplündert: Dahero die die Inwohner / alssie dm Trompeten, Schall gehört/ alle darvon aelauffcni und sich auff die umbllgende Berg mit grossem Heulen Klviret. Nachdem fie aber uns/ als gute Freund/ gesehen/ und erfahren/ haben sie sich allgemach wipepumb herunter gezogen. Den i O. Als heute frühe die MO unter der Zelt deß Groß« Bottschaffters gelcsen worden/ hat man umds. Vhr den Weeg wetters genommen. Nach-deme wir aber 2.. Stund uniere Zins fortsetzten/ traffen wir eingrosses und hohes Gebürg an / über welches man mit grosser Mühe gestigen / und endlich um b 12.. Vhr zu 52likrt,6, einem schlech-tenOrth/ welches ebenfalls von der Peft nicht defreyet ware/und dahero wir widerumb c^mpiren mllsten/ angelanget/auch allda verblibey. Den l 1. ^lov. als m 5esto 5. ^ättl. ni. wurde der Gotts Dienst in der Alt Ihro ^coUenxgehalten/ nach welchem man abermahl die Neiß angetretten/ YurchBergundThalfortgefeßet/ auch U 5 nach nach 5. Stunden zu pn ocl,. so die Türken aber 5ckarkikoy benambsen / einöln tvettläufftigen Orth/ ankommen. Di< serOrld/ in welchem ein altes Schloß/ ist diser Jahren von denenTeutschen be-scht gewesen / und ware allhter Kom^ mctldant/einKaystrlicherHalipttnann von Schenctendorss. Diser Herr und drafer Soldat hat vises Schloß nur mit 60. Mann wider den GrAVejier/ so mit einer grossen Armee ankommen/ und gegen Nill2 M2rcl„rt / etliche Tage ^ctrn^rt/ und endlichen emeu ehrlichen Abzug erhalten / nachdeme vorhe-ro 3. schöne Bäder / 5.kt«lcliXen/ und ein schötter grosser tt-m ruimtt worden. Dises Schloß ist dermablen unt der Tincktschen Quarnison / so vorhero in danilckagewesen/ besetzt/ herentgegen der Herr von Ochenctendorff mit denen stinigen/ welche hier außgezoqen/ jetz-under in ^anjlcka,. allwv erMnlmn-dantift. >,^ ' ': Den 12.. ist man nach gehaltaem Votts» Dienst ftüh aufgebrochen / bey Re- -53 Zl5 k5> Negen und Schnee/ welches bengan, tzen Tag continuirt; Und nachdeme Wit ^lulla Lalla pglanica vorbey/ styNd wir endlich Nachmittag / theils umb i. 2. 3. und 4. Uhr zu Damigm-a, einem sehr schlechten ganß liederlichen Onh / allwo bey der Ankunfft eben die Kuchen abgebrunnen/ ankommen. Allda wurde derGroß-Bottschaffterin einem Stall / in deme man auch gefpel-set / andere aber in die von der Pest außgestorbne offene Hüttlen Wxiret: Der meiste Theil aber/ weil gar wenig Hütten allda/ und keine Zelt vorhan-den / mnste unter dem freven Himmel ligen. ES regnete und schneyete den ganyen Tag und Nacht/ daherojeder^ manvilaußgestanden. Den 13. ist frühe umb 5. Vhr die Heil. Meß in bemeldtem Stall/ allwo der Groß-Bottschaffter l^irte/ gelesen worden. Wir sassen bey einem Feur/ biß es Tag worden. So bald nun der liebe Tag/ den wir mit Schmerhen er-wartet / 'hervor geleuchttt / geschake der Abzug von distm Orth/ und wüsten sten über ein grosses hohes / von lauter rothen Erden / lehr langcs Oebllrg / ttcmli5 , oder Rothe-Vcrg genannt/ unsern Weeg nehmen. Gegen 12. Uhr kamen wir endlich in ein flaches Feld/ attwo wirvon wettem die Stadt Niffa erblicket / welche wlr auch zwischen 1. und 2- Vhr erreichet / nachdeme wir vorhero den zimbiich grossen Fluß Nissa/ von welchem die Stadt den Nahmen hat / und nahe b?y selber vorbey fkeffet/ passirt. Die Gtadt llgt an einem lu-stlgen ebnen Hrth / von wettem mit Ge-bürg ulnbgcben ; Allhier haben die Tacten im vergangnen Krieg von denen i5'hllsten eine barteNldcrlag erlitt ten. Worauffdas Olth und dicStadt in der Ohnsten Hände gefallsn / welche selbige/ so vil es die damchltge Zeit erlitten/ zimblich befestiget Also zwar/ daß/nachdemder Groß-Vezier mit einer starcten Armee auffBelgrad gezogen/ auch disesOrthattaquirt und belagert/ hat der dapffere General/ Graf Guido von Stahrenderg / dises Orth vor der ganhen Türclischen Armee / von wel-«.. cher -4? 5'7 tt> cher er viltausend zu schänden gemacht/ 4. Wochen lattg heldeNMÜthig clesenc^!' rct/ biker endlich auß Mangel Munition und Succurs einen railunÄklen Ac? cord erhalten/ und abziehen müssen. Diser Zeit/ indemedie Türcken mchts lop2liren/ fallen die Wühl zu Boden/ und die Fortification gehet zu gründ. DasGebäu derStadtist/ wte inaUen Türcklschen Städten / schlecht/ die Gegend aberdaherumb destobcsjer/ in welcher nicht allein ein köstlicher Wem-wachs/ sondern vonschwartz,^ und rothen / auch unterzchldlichen Federn Wildprätt/ alles in der Menge zu ha? den/ wie dann die Herren Cavaliers/ c;enciikl,omil,l, in einem halben Tag vil Fasbanen / Vürghanen / Feldhiu ner/:c. geschossen. Den 14. Hier machte man einen Nast Tag / auch wurden die Wagen außgewcchstlt / und andere Vorspann herben geschaffet. An disem 0rth Hör, ten wir auch mit sonderm kust und Freud wjderumb eine Teutsche Vhr schlqs -43 318 l5- schlagen/ welche Anno isZo.alsmcm discs Orth verlassin/ hindsrbliden. ^ Den 15. als an dem Nahmens-Tag Ihro KayscrlichmMajestät g:en-ae alles in schönster Galla her. Weilen auch vorigen Tag die erfreuliche Zeitung eingelanffen / daß Ihro Majestät die Römische Königin mit einem Priutzen erfreurt worden / so hielte man hem auf Anordnung Ihro I^xccilcn^ des Grotz-Bottschaffters umb l i. Vhr ein^e vkumI.2uä2uw3, unddaraufein Hoch? Ambt/ so alles unter einer schönen^Ml-stc von dem Herrn Prälaten i'ontiiica. i.cer gehalten worden. Bey der Tafel gicnge es auch cicpleucipc her/ man trancke die Gesundheiten unter Trom-peten-und Pauckeu^Schall dapffer/dar-bey auch eine schön- und rare Tafel-Mnsic gehalten worden- Auff den A-bend richtete sich ein jeder zum morgigen Abzuq. Dm l 6. ware sehr schlimmes Wetter / es regnete und schnwete dui chcin-ander / nichtsdestoweniger gienge die Neiß lnit sambt dem Tag vor sich. 'Mau hatte ^ 3 5 «w batte aber einen solchen schlimmen ttef/ fen Weeg/ daß vil Wagen zerbrochen/ und das Viehe in dem Koch stecken gei bliben. Man kauZe doch endlich nach vil außgestaudnem süngemach mit barter Mühe Nachmittag umb 2. Vhr nas cher^'exin^, ein schlechtes/ und von den Teutschen Soldaten rmnirtesOrth/ allwo wlr in sehr schlechten Hütten/ in welchen man bey hellem Tage das Lischt brennen muste/ undmchtwohl auffrecht stehen kuute / übernachten müssen. Den 17. Der Auffbruch geschahe nachgchaltner Heil.Meß umb/. Vhr/ da wir gleich einen hohen Berg destei-gm lnüsten. Es gienge wegen der Bagage allcS schwer mw langsamb her/ und hatttnwiderumb schlimmen weeg/ kamen doch nach gelnachten 4 Stunden in ein schr liederliches / von der Pest iusscirtesOrth/ Kagkna ^zenandt / allwo wir / ausserdem Groß-Bottschaff-ter/ welcher ein kleines Hüttlcm beka-me / alle zusamlnen in einen ttan zu de^ nen Pftrdtm / allda wir auch speiftttn / einlogirt worden- Hier tame auff ^ cn Libero ^l 30 i4- Abend umb 6. Vhr ein Lassa äuß 4i-t)2NlI,5cdinl;al)^genandt/zuuns; Di'. scrware ein a nscbnlicher feiner Mann/ der uns biß zur Abwechslung zu begleiten beordert ware. Er käme zu dem ttan. und hätte gern Quartier gehabt/ weilen aber solcher von uns schon einqe-nommen und besetzt ware/ haterslch mlt seinen Lcuthen in das nächjt gelegene Holhhlnmlß ziehen/ und allda pcr-noäiren ulüssen. Den )8. ist die Heil. Meß in Ih> to ^xccllcl^ sehr engen unv schlechten Huttlein gelesen worden / wornach man den March weiters fortgesetzt / und nach 6. Stunden bey schlimmen Wetter undWeeg / durch Vn-g und Tbal/ zwischen ". und 1. Uhr zu l^r^in, einer Türctlschen ?3l2liice^, angelans get. Dlses ware ebenfalls ein so lie: derlicheS / von dcr Pest angestecktes Orth/ daß wir adermahlelnn dem tt^n odcrRo^Stall speissm/ und pcrn^cU. ten müssen Den l9. geschahe nach gclesner H. Meß umb halber 7. Uhr der Anffbruck. K^ach jweym Otuliden kastle maul -lz?2i f> dm berühmten grossen Fluß Morava/ allwo wir übec die Brücken / an deren vecden Seiten eine Palancka mit Tür^ cklfchcn Heyducken beseht ware/geganF gen. Als derGroß. Uhr wurde die Meß in deß Bottschaff, ters Zimmerqelesen. Die Herren da-V5i,er5 pallierten den Tag mit Iaaen. Andere bestchtigten die ruinierte ^lc ü-l^cn. da dann eine Klag von denen V Tür- ^l 5" tt> Türclen vorkommen / daß ihnen der ^lcor^n außderKirchen gestohlen/und i Weins." heimbltchcs Orthvon denen Unserigen wäre geworffen worden. Hh discs wahr / oder wer solches solte gethan haben/ tunte man nicht erfahren. Den»i .ist der Aufbruch nach gehab tener Meß um 6 Uhr geschehen. Man hatte heut ein harten March durch lau, ter Berg und Thal/ und käme nach si-ben ftarcten Stunden zu Vatschlna an; Discs ware vor etwelchen Jahren ein grosses/ schönes/ mit zwey Ha« ae? ziertes/nunmehro aber von denen Teutschen sehr ruiniertes 0rth/allwo vor etlichen Jahren Ihro Durchleucht Prinh Louis die Türcken wacker zerklopfft und geschlagm- Hier haben wir biß auf den Abend keine Zelten gehabt/sonder stunden unter dem freyen Himmel: Nachdem aber die Alten ! ankommen/ ist ein jeder unter das sei- ! «ige ihmalAZnierte geschloffn?. Den 22. hat man nach gehaltenem ^ Gottesdienst frühe umb 6. Uhr dis ' Reiß widerumb angetretten / durch , schlimme ! ^l 323 »«> schlimme bergichte Weeg praic^uietr, und endlich Nachmittag um 2. Uhr zu tta/^nwiNi^ilnicÄ, aufelnemHügel ltgenden schlechten Orth/ ankommen. Die Tüccken haben diftn Tag wegen dcß weiten und schlimmen Weegs die Zelt nicht nachführen können/ öahe-ro der meiste Theil der Vottschafft unter Negen und Schnee biß auf den Abend unter dem Himmel gestanden, Cs wolte wegen der Pest niemand in die Palanckengeben/ es hatte aberdaS hatte/ kalte/ nasse Regen-und Schnee-Wetter mich/den Kl^ckaN, und andere hweingetriben/ allwo wir bey einem guten/ höflichenTürcken p«lnc)<5tieret/ welcher uns auf die Nacht zu essen und zu tnncken gegeben/ und Morgens mtt ememFrühstuckvon^ollatschen/Käß/ Obs:c. verjehen. Dm 23. läse man umb s.Uhr dieH. Meß / wornach die Neiß ftrners ihren Fortgangnahlne. Umb )^. Uhr langte man zuKolaran / einer Palancka/ allwo ebenfalls die Pest ^r^crtt, weii len aber kein Han vorhanden / so wurden wir ausserder palanka in schlechte Hitttkiulogiett. X » DM -zz 324 l,- Den 24. nahme die Neißum halber 7. Uhr den Anfang. DerWecg ware schlimm/ indemwirabcr lauterklcine Berg und tieffcn Weeg reisen musten; Nach vier guten Stunden haben wir ,ms der Donau genähert / und mit grosser Frmd dzsen Teutschen Fluß cr^ sehen/welcher in uns allen ein innerliche Freud und Consolation erwecket. Umb l 1 Mr aber seynd wir cndiick bey einer Palanka an der Donau/ NMrc lcl,lclc genandt/ankolNtmn. Auß der Palanka haben dle Türcken den Groß: Bottschaffter mit Stücken lai,meret. Cs sslasslerce allhier diePesttlenh noch ,starck/ dahero wlrbey dem schlimmsten 'kalten Wctter^mpicrcn lnüsten. Den 25. geschahe der Aufdruch umb 6. Uhr. Nach vier Stunden haben wir die Vestung Vclgrad in das Ge-sicht bekommen. Wir kalnen auf einen der Vesttmg gleich gelegnen Berg/ allwo deßBassa (welcher nur ^l inrcrim allda com manclirrte) sein (^ckaia tnit viel vornehmen D'trcken und der gan-hen Netterey Ihro Lxcclltmx empfieu-ge. Deßgleichen auch der Ianitscha- ren ^l 325 l!> ren Aga thäte. Dist alle begleitcfelt Ihro^xccllcni biß m dasLager vor der Westung ßrarulierten dcroseibcn wegcn Mctlich i vollbrachter Neiß- Wor-nachfiesichin die^tadt begaben/ da indessen auß der Vestung dapffcr ge: fturt wurde- Das Lager ware auscis lwn hohen Verg/die Zciten bliben mcl-Nentheils auß/ kem Holh warevorhan.' den/ und gicnqe auch ein so starcker kalter Wind / der kem Feuer brennen liesse/ manchem sein Zelt zerrissn/ nnd ob harte Nacht gehabt. Den t 6. ware auf dem Berg / wo wirdise Nacht campierten/ derVZind so starck/ daß man ntch t mehr allda ver-bleiben kunte/dahero sich Jh. Kxcellen-das Laqer zu verlassen / und solches unten amVerqe hart an dcrSau zu schlagen rcklviert/ so auch gleich geschehen. Cs wurde auch / weqen der Pcstilenß/ der gantzm Hofstatt in die Stadt zu gehen verbotten/allcin kamen die Tür-cken hiUlsslg zuuns hcrauß. Es haben sich auch deede Flüß^ Sau und Donau/ dermassen ergossen / daß alles über-V 3 schweln, ^l 3-6 »> schwemmet/ unddieSchiffVruclen/ über welche wir vorm Jahr passieret/ ruiniert worden: Hat also alle Bagage/ Pferdt / und dtegantze Hosstatt/ durch die Schiff über die Sau muffen tl2N5pc,rciert werden. Den 17. wurde die Meß in Ihro kxccilcnx Zelt gehalten/ dieTürcken spazierten / daß sie nichts gewlsses von ihrem Bottschaffter wüsten/ dahero/ obwohlen wir gern mit unserer Bagage über die Sau wären rra^serirt wor« den/müsten wir doch widerWillen all^ hier verbleiben; Und da ein und anderer ^3V2licr mit der Jagd slch zu äi. verlieren/ und übergeführt zu werden/ angehalten/wurde doch von dem lnrer-im- - F^ia alles abqeschlagen. Zwey und achßiaauß der n.^no wurden auch allhier / biß die Tü rcll che Vottschafft gegen 5al2N^cmcnc .^V2nciren werde/ angehalten. Den 23. als den ersten Sonntag im Advent / hat mau die Messen nacheinander unter einem grossen Gezelt gele-sen/wornach man Anstalt machte^ ge-zen 10. Uhr ein muficalisches Horace »u ^z 327 l^ zu halten ; Weilen aber die Türcken Zeitunge erhalten/daß ihreBottschaft zuPtterwardein angelangt/ und also nächster Tagen zu Salankement seyn werde/ alsist das Ambtunderlaffen/ und noch disen Tag die meiste Bagage über die Sau geführt worden. Yen 29. wurde frühe die übrigeBa, gage vollends übergesetzt. Vmv i o Uhr hat man zum Abzug geblasen/ da dann die(^välier5. (^onrillmominl, UNdV0k' nehmere Bedienten/ so nit mit der Ba-gage voran gangen/ zuvferd gesessen/ deßgletchenauchIhr.rxcc^en^gethan/ da eben der d Kck^.Iamscharen.Aga/ und andere vornehmeTürcten zllvferd Nltt einer zimmlichenReitterey und ih-rerMusic ankommen / umb Ihro ^x-ceilen^ durch die obere Stadt biß an das User der Sau zu begleiten/ so auch beschehemda man dann in schönerOrd? nung durch die Stadt zwischen denen Ianitscharen undGpahi/ welcheauf beeden Seiten bis an die Donau im Gewehr stunden/ unter Paucten-utid Trompeten-schall/auch erschröcklicheul Donnern und Knallen der Stucken X 4 auß -»: 328 55" aus der Vcstmlg geritten ^ und bey demUftr der Sau in die allda p nar gestandene Tscheickhcn Migcn/ in Zusc^ hunq einer grosscn y^engc Volcks/doch bey wettem nicht so vii/als vorm Jahr/ of-statt/samt einerAnzahl Tmclen/so'dic? selbe biß zur Außwechslung begleiten MW / übergesetzt worden / so unrer .cal^in'nerllch^n Paucken > undTroms petrnschall geschehen. Als nun dcr Groß-Bottschaffter die 8 2,. Gefangene von dem lmcr.m5 L^ilI abcrmahlen begehrt / bat er solche andern Tags nachschicke versprochen/dahero man endltch dleSau hinunderin dle Donau gefahren under c^mmerlichemDon-nern der Stucken/ welches so wohl auß der vestung / als auch auß denen Tschetkhen / und in der Donau ltgen- deN Itt'Ul biß 5cml)lin conrinuicrte. Distr March aus der Sau und Donau ' " ware -43 32y 55» ware schön anzusehen/ dann uns mcht^ allein zehcTscheukhen/so alle mltOtlt, ckenversehen/ undöffterSFeur gaben/ begleiteten/ sondern es marcliirte altw auf dem Land an dem Ufer die TU rcli« sthe Neitterey / da ein jeder Spahj em Fat)nel führte/ so ein schönes Anfthen nmchte. Als lnan nun zu 5?mt>lm angelangt/ stigenIhro excellent znit dcro ganhen^omjtac an dasLand/seß-ten sich zuPserd/und ritten in das auß, gesteckte Lager. So bald Ihro 5xcci« icl)^ mit dero domirac das Land heu bts ten/ hat manabermablen/wie bey der vorjährigen Auswechslung/ ob denen, selbigen eincn Adler fliegend gesehen/ so nun widernmb vor ein gutes c)n cn gehalten. Alchierzu 5cml?im rcgtnte die Pest annoch starck/ so nicht allein die sehr grosse Menae der neuen Grä, ber/ bey welchen wirunströager l>at^ ten / bekrafftigten / sondern wir sahen sclbsten mit Augen einen und andern hinauß tragen. Vor Jahren ware allda ein vestes Schloß/ so auf einem Verg ligt/ von dcnen Teutschen aber vergangnen Krieg rmmrtworden. In X 5 disem diftln Schloß solle der heiligeioannez Capi^ran u5 begraben ligen/welches sek ne Figur/ so in einem Stein schlecht außgehauen) mit einer Frauciscaner-Capuyen/ in einer Hand das Crucifix/ in der andern einen Fahnen haltend/ coniirmierenkan. Dm 30. wurde umb 6. Uhr die heil. Mcß gelesen / nach welcher man aufgebrochen/ die Neiß Wetters fortgesetzt/ undumb lo. Uhr über sihön ebnes, doch meistenthells ödesFeldzuBanowiza/ j einenl schlechten an derDonau ltgendm Orth/ ankommen / allda under denen . Zelten verblidcn/unddieNnwnfft deß 1 Türcklschen Bottschaffterszu 5älau^e. menrerwarttt. Den ).vecembrj8 muste man allhier verbleiben/ und auf den Tückischen Bottschaffter/ welcher seiner c^ommo-Bottschaffter eine!Iagd anzustellen beliebt. Dahero / nach an-gehörter heil. Meß /von denen!Trom-petern mit dem Iagerhorn das Zeiche« gegeben worden / worauf sich alles zu Pferdgeleht/ undIhro excellent auf derIagd/soelnHatzware/ begleitet. Von ^z -2 l^. Won Tllrckischcr Seiten ware darbey deßlzMizu bclgr^IiigermMer / H. ^li.auz, und andere sehr vilTmcken. iinserer seitsalle^nvalier, Q^nulnuo. wini, O^cir undBedimten/uud warm in allem bcy zweyhundert Pftro/ heysammen. Djc Hatz wurde m ei-nem sehr weit?« ebnen Feld angcsreitt/ uno diNMe biß 12.Uhr/ dabey lnan gefanqenvjer Hasen/ emNche/ vien zehcttF^s^amn/uttdvtl Fe^dhüncr. DM2.. Dcceml)ii8 wurde diehctlige M ß umb 6. Uhr celcdriert: Wornct3 333 lö- ^ ' Feld / Türcken und Christen nebenew ander / und hatten der abgeschmackten Türclischen Music so genug/ daß wir uns gargernemmahlscpaiirten. Den 3 ten geschahe mit der Außwex-lung widerumb nichts. Es safst der TurckscheBottschaffter mit seinenLeu-thrn ganß trucken und wohl unter dem Dach 5.:läul lal^ccmönczuruckkN/un die AllßwechA lunq vocnchmk".; zulassen : Wir aber nnlttcn noch distn Tag lmd Nacht auf dem Fi'ld stehen und cgmpieren/ da un^ tcrd?sstn dieTck-ckssche L2Zal;elmdG^ fangnc auf denen Schiffen imlmrv^ ^ beypMatcn. Den -43 334 35- , Den 4. diseganhe Nacht hat es con-l^uierlichacjchnyen/also/ daßMew schen und Vche grosse Noth gelitten. Frühe umb ?- uyr wurde die H. Meß gelesen/ die Zelten von denen Türctcn abgebrochen / die Bagage ab', und biß an dasOrth der Auswechslung/ so ein Viertelstund von 5^lil»^^ln<.nr entlegen gefuhrt/ allda abgeladen/ und auf Kayserl.Wagcn vollends blß 6a!^^c:. n.clugebracht wordcn. Weilen nun dteAußwechsllM) umb )2. Vhrgesche-Hensolle/stuudenwlrvon7 blß n.Uhr in dem Schnee beysammen / da Men? schen und Roß nicht vil gcschwihet. U^lb 1 l. Uhr machten die T'lircken mit chrer Music zum March den Anfang/ wir folgten ihnen aufdem Fuji nach/ und kamen gegen ,2. Vbr an das so lanjzcrwünschttAußwechslung'Hrt/ hielten aber wohl 30. oder 4^. Schritt von denen 3 Säulen / bey welchen vor einem Jahr ebenfalls die Außwechs-lung geschehen / still/und jähen/ daß dnTurckische Vottschaffter nut sewm keuchen under einer starclen Äayserl. donvo^c vou Dragonern / Mußque- tie ^«335«- ^ > tierern / Heyducten und Husaren / ^ ' derl>brist ^il)2 commandierte/ allgemach über denVerg herunder marchlr-te. Wir hielten so lang/ blßersichet-was mehrers denen Säulen näherte/ allem hlelte er auch still / und wolte nit weiter marchieren; Man schickte hln und wider die Officler/ und wurde ih-me rcmonttlirt / daß wlrschounaher/ als er/ avanciert; Worauf er endlich/ nach langem Verzug/ Schritt vor Schritt / welches Ihr. Lxccli. auch ae« than/zu denen 3. Gäulen geruckt- E4 hlelte von beeden Bottschafftern ein jeder bey der äussersten Gaul still/und wolte feiner vor dem andern von dem Pferd sich begeben; Und obwohlen Jh. öxceii.der Groß?Bottschaffter zweymahl das Zeichen zum Absteigen (inde-me er sich aus dem Sattel geschwungen/doch aber in dem Steigbügl stehen gebllben) gegeben/ so wolte ltch doch dcr Turcktsche nicht rühren - Dahero slch Jh. Lxccil. auch wider in Sattel geschwungen/ undsilzcngcdllben/ biß sich der Turcfische Bottschaffter emes andern besonnen. Es hatdlsts moi^ lio. <4t N6 tt- ye Wesen schier bey einer Stund ge: dvulret/ da cs doch in einer Vicrtrl-stund hättcgeschehen können. Bannn beede Bottschafftcr zugleich abgistii gen/undmucinander ocn Boden be- trettcn/ hat der ^cclicme^ 5^,'nl,ut)e^ den Äays. Groß^Botlschasster und/r denenArmbcn/ der Herr Odrisi Xil^ den Türcklschm edellfaUs bey Venen Armben gcnolüen/und also beede Tritt vor Tritt zu der mittlern Gaul gefüh-ret/allwo sicci:iandcr gegrüst/ ulidanf ^ allda parar stehende tzesiel Nldcrgc5 sessen/ und wohl ein Gtund kuic; «nter concinuilllchem Gchncyen oonkericret. Weilen nun derTürcklscke mit vl^en Klagen ausgezogen kommen/ hates zimlich saure Gesichter Mscyt/ also daß wir nicht so freundlich voneinander ge: schiden/alswirzusamlm'ngekolnnlen. Doch haben sich beede Vottschaffter beurlaubet/ und einander umdfanqen/ woraufmanvondenenTürcken/unter welchen wirein.gantzes Jahr/ weniger ,.Tag/ gelebt/ ohne Vergicssungder Zäher gek-hidcn/ und;u5g!a,^emcnr gegen 2. Uhr eingerückt. Den -is 337 li" , ' '.^ Den 5. wurde in aller ftllhe Attstqlt' ßemacht / daß die L-Z^c st wohltu Wajsir/als anfdem Land/nacherZ!br-lowitz geführt werde. Weilen aber die Donau wegen deS starcken Sturmwinds sehr unruhig/ kunte man dißmal aufdem Wasser nichts fortbringen. ES manquierte auch mehr/ als der Halde Theil der Wagen/ dahero die meisie 3z-Faze zurück gelassen wurde. Man ruct-te gegen 9. Uhr aus dem 5ckizmarischer l^cjißion stynd. Es Wer? den über? Katholische Häuser/ deren doch das Qrth über die 400 Met/ nit gefunden. Allhler musten wir aus Kayserl. Befehl ^arancana machen/ weilen wir von verdächtigen undvott der Pestil^cierten Hrten herkommen. Ble (^uHrancana nähme den 6'l)cccmb. V ihreli ihren Anfang/ und ware scharpff/ wei^ leü wir beysammen mustcn bleiben/ und wurde auch kein Mensch von uns nacher Peterwardem / so nur anderthalb Stund von hier gelegen / gelas, sen. Disem ungeachtet/ waren wir doch alle/ GOtt Lob/frisch und gesund. Htttisttt0ch daS ^onfcrcn-. Haus/ M welchem die plcnjpoccnriarii zusammen getretten/ unddenFriden geschlossen/ zu sehen. Dises Haus ist von Holtz / und nach geschlossenem Friden denen rp. Franciscanern zu einer Klrchen/ so jehund5.^2ll2c3o l'2ccgenannt wird/ verehrt worden. Dise Kirchen/ welche ein Viertelffund von Carlowiß entlegen / hat schlechts Fundament / bahero der Rum derer bald zu beförch, ten 3n Larlowitz wohnt ein Fran: ciscaner in einem sehr schlechten Hüttlein/ bedienetdie wenige Katholische/ und haltet den Gottsdienst orcknal,«- ^ :6 Wetter sthr lchsim / naß/ auch dle Wce^ :üff/ und in besagter CapeUen/ welchc vUmchr eweral)-stheultchenGruden gleichet/ wegenKäl: te unV Mind/ der alientl^ld^u durchstreichen kmlte / die Meß nicht wohl zu lesen ware/ die Mch 3. ^lar^'cjcpÄce Herzimlichweltentlegen / als Bossen Ihr ^xccli. hiüfuw ibnen die Meß in oero Zimmer lesen / wie dann heut der Anfang gemacht worden. Den s. haben Jh. 5xccll. nach abge-iegter Beicht unter der H. Meß com-mutticlert. Es waren zwar Jh. ^xccil. dilen Tag in der Kirch 5.5/^:2 c!« r^a vor die schuldige DalMMmg / daß llnsGott so glücklich und geslMd durch dle Pest hichero gefühtt/ ^as "^ l>?um iau^amui , sambtelnnnHoch Ambt/ stngmzu lassen inrencwl,jert: Indnn aber noch die meiste ZZ32F0, bey welcher sowohl die Mulicanten ^ als ^l^c^ia V ^ 3c. zu -43 ?4o l4» ^ zu Salankement / weUNAbgcmH di^ Wagen verbleiben lmMn / so hm disc lnrcnciol, vor dlßmahlchrcn utt'^ nicht erreichen können. Dens ^l^crtedcrTag/ ohne daß zvaszunmctenware. Den i^. lmd )i. begäbe sich abermahl nichts besonders/ ausser/ daß di-sen Tag einer von denen Gcfangenell/ welcher ein Flaschen voll Bmudwem gefunden/ und solche ausgetruncken/ gleichertranctlt/und nach kmpfanqnen hell. Eacramenttlt disen Tag gestorbe. Den l 2./ nachdeme die Uu^c nun-mehro ankomlmn / wurde di^er Tag das^cl)cum lgul^Ämuzzusingen )c ans gesetzt/ zu d^n Ende Jh. kxccll. umb y. Uhr sich mit dcro gantzrn Hofstatt zu Pferd gcstßt/ unter Paucken- und Trompeten-schall nach besagter Kiri chen xi2tiI^c?^cegeritten / und dem 1> vcum lau^amuZ, sambt dem Hoch^ Ambt/ bengewohnet/ nach dessen Vollendung aber sich widerumb mit dero domirat in das (^larricr be^ebM. Den 13. und 14. bat sich nichts schreldwürdiges zugetragen / ausser /1 daß ^z ?4i lt- daß wir über Aonftantinopel durH des Englischen Bottschaffters ^cl^. rnim Schreier/ so dl'sen Tag attblsl^zn Carlowitz ankommen / von denen drcy Herren Graffen/ so vergangnen Eom-mernacherIerusinemgeschffct/ die sichere Nachricht erhalten/ daß Herr Graff Säur zu Nazartth Morden / die cwdele zwey Herren Gcaffcn aber/ von Thun und Colomtsch würen nach ausqestandner harten Kranckhett dar-vonkommen. Den i ^. und l 6. ist abermalen nichts schreibwürdiges vorgefallen. Deßglei« chenauch Dcn i/. )3.und,9/ den letzteren Tag käme Herr k^an l i^cr, Qbrist > l.jearcnalnvomNehmischenNegiment/ und dmnahlen in Abwesenheit des )^errN^encl!»!5 , Ommcnclarn jtt der Vestung Petnwardein/ machte Ihro ^xccN. eine Kcv. rc„x/ und wurde bey der Taffel behalten. Ben 20.2 l. und 2.7. weilen wir qanj still allein beysammen fassen / ltnd nie< mand/ als etwann cin Off'cicrvcn der Wacht zu uns käme / pallierte nichts V 5 "' -ff,42 l^ fables. DifMlren^avIllet-, tM da worauffdrey Messtn/unter deren ersten. Ihro^xceilcn-, wtc auch HerrGrM Carl Ludwig wnStntzendorff/ co^,. municiett/geksen. Um i o. Uhr ritten Ihro^xcclicnx mit dero Hofstatt Mlt Paucken-und Trompetm. Schall nach der Kirchen 5. ^lar^ cic ?ace. allda Sie pemHochambt/ so unter einer schönen ZNusic Herr Prälat pomckcaiirer sun? ge/ beygewohnet. Nachmittag umb 3- Uhr kameHcrr^cnclill cic I^elnn von Peterwardein/undlnachteIhr.^xcell.- eiN^mplcmcnr. Den 2s.hat man erfahren/baß denen hinderlassenen Gefangenen zu öei^, welche nach Antunffr des Türctischm Bottschaffters in die Eisen geschlagen/ undindieOemnj-sselegtworden/ die Cisen abacnolnmen / und nunmehro eine Hoffnung ihrer Erlösung hervor leuchte. Zu dem Ende kamen heute zwey Türckische 0ckcier von Lei^H hieran Ven 2.7. ware nichts zu schreiben. Den 23- käme mnd halber). Vhr Herr ^en^ral clc^ctlm hier an/welchen Ihro rxccllcu^ maxniiicrraAiret» Nach V4 der -5«?44l5- Mr Taffel hatten sie wegen der hinder-lchencn Gefangenen zu ^,«^5^ eine lange (Ionfcrt.-l'.x, so biß auf den Abend xomimiicrt / wornach Her General zu Pferd gesessen/ und nach der Vestmig geritten. Den 2.y. wurden die Herren c^uva- tie« von dem Herrn c?cn^.l2l clt:^cllM zuPtterwardeia gastiert, demnach der Tafel mnb i.Vhr ritten Ihw ^x-celicnx mit einem Gefolg von dreyßig PftrdM in das Oriechis. Kloster Gru^ schenthal/ zweyOtuudvon hierentle-l gen. Dises muß ein uhraltes Closter seyn/ alleinwisstn dieGelstllchen/ so 0rdwl5'5.VMii, und derGrtechlsch-5cl,jsm2cjs. Ncljgton zugethan/ nichts/ oder wemq darvon zu sagen. Sie haben Ihro^xcciicn? mit drey Glöcklein eingeleitet / so unsasleconluljert und erfreuet/ weilen wir schon ein ganyes Iabr kein Gelaut mehr gehöret. Der Prälat / so ein feiner Mann zu seyn scheinet/ qienge mit seinem Stab und etlichen Geistlichen/so brenneudeKer-ßen in der Hand hielten / dem Groß-VottschaWr entgegen/ sl^ouclerte w' me ^5 345. «5- ^ < me den Stab/den er auch nähme/urZ führten ihne in die Kirchen/allwo al^es stuf Griechische Manier zimlich jein pnd sauber ware. Hicr wurden uns vier unverweseneLeibergewisen.- als Ste-phani/Fül'stenslnSirmjen/Angellnä/ seiner Tochter/Ioannis und Maximi/ ^ der Gebrüder. Maximlls war ein Bi> schoffundStlffterdists Flofterszwor? UachIhr0^xcciicn2 in das KcieHori- um geführet wurden; Dises GebäH zvare sehr schlecht/ wie auch das ganhe Clostergantz finster/ doch aufdieForm der Herren Benedlctmer/ in km kets. aori« mit langen Taften und einer Kantzel zum Tisch - lesen u- verletzen. Ber F>err Vralat .qabe uns allen ein GlässWein/wornach Ihro ^xcellen? wider zu Pferd qescssen / und mnb halber 6. Vhr zu Aarlowiß angelangt. Den ?o. wurde nichts nobles aä- Vcrriert. Den 31 - seynd Ihro Fxceilenx mnb 12^. Vhr mit einem geringen domirgr nacher Peterwardein zu dein Herrn General äc t^ol^m gefahren/ auf den A-hend aber zeitlich wider zurück kemnr/ V 5 und 'Wd ltttchln hat sich discs Iahr/tvelches Mr in Orient unter denen Türclen zugebracht/geendiget. I 7 0 I. Denersten^nuarii sturbedise Nacht tin junger Mensch/ so bey dem Zucker-bacher diente. Frühe zwijchen s. und 7. Vhr wurde Ihro<3xccN<:l^ von Ie- anqewünscht/ worauf sich die Trompeter/ Haudtoistcn und Musicantm trefflich hören lassen. DtN 2.. )2l»uarii wurde Herr <7^cr2l eie^elim sambt seiner Frau Gemahlin von Jh. Zxcell. zu Gast gehalten/ wel-l che neben dreyHauptleuthcn und einem F)brist- ^ieuienanr herrlich Na Den 3- wurden dieHerren i^ivio o'clo- icl^H^ci ^U. Den Den 7. Jan. Hat man nach qekiaD tenerH. Meß umb 6. Uhr beygrojstr Kälte und Schnee/ die Nciß über lüu-tcr unbewohnte Heydcn fortgefttz/. Umb 1;. Vhrlangtenwir ju Batscht einem zunolich grossen Orth/ an. Llll? wo in einem kleinen Clösterl etliche Francisianer wohnen. H?er ist anch meinem Morast ein altes Schloß mit Wähkn llnd tieffen Gräben umbge-bcn zu sehm /in welchem ehe dessen der domm2acjirende LllK allhier ein sehr grosses 5«rt^lic) gehabt / und das Orth s wie es noch die darinn stehende vile Wohnungen anzeigen) mit einet zimblichm Mannschafft muß versehen gewesen seyn. Die Moschäa lst in e/ne Lhrtstliche Kirchen / welche anjetzo die l'l'. Franclstaner besitzen / verändert worden. Dcn i?. geschahe frühe nach gehaltner H. Meß derAuffbruch. Man hatte heut einen March von 6. ungarischen Meilen ; Wir kamen umb l?. Vhr bey einl.'lttPost^Hauß an / allwoman diePfcrdt ein wenig verschnauffen und ruhen liesse« Indeme aber der WeeZ gut/ «Hut/und wir über lauter HaidiM zu rei: sey hatten / hnbeuwirenollch Abends/ znjlscheü4.uud L Vhr Gmubor/eili grosses Orth/ so von lauter Kesarmii, ten oder Salvinisten bewohnet ware/ erlangt- In dlsem Orch / welches vor Men ein Otädt ware / wohnen m eii? nem engen und kleinen Clösterl / weqett der Cathollschen Hitsaren und Ratzen/ etliche Franciscauer- DeuF.Ian. Heut hatten wir aber^ mahl einen stlircken March/ dahcro der »ufftruch vor Tags geschahe ^ und müstenwirwiderUllll) über lauter uti-bewöhuteuHeyden unsere Nelß fortsetzen/ kamen umb t 2-Vhr abermahlett' bey einem Post- Hauß an / alldc« denen Pferdteu eill wenig F)ev gegeben wurde/ wornäch man die Reiß fortsetzte/ und seynd wir endlich A-bends umb 4. Uhr zu Vaja / einem grossen weithlänfflgenÖrtl) undGtadt/ allwoauch Franciscaner wohnen / und annoch einen Türctlschm Tlmrn bey ihrer Kirchen haben/ angelangt. Du sen Tag seynd 5^ Wagen gebrochen/ llndllgengebllbel!. Den ^z 35l es- Den lo. haben Ihro ^xceilon^ des Meß bey denen ^.Krattciscaneren bey: gewohnt. Es wurde ein Rast.-2'as gehalten/ der Vorspaml abgelöset/und die hindetblibme Wagen und Bagage kamen allgemach an. Nachmittag wurde die schwehre Bagage/ Kuchl / und Keller/ boraußgeschickt. Den 11. geschahe Frühe umb 5. Uhr der Aufbruch/ und wüsten wir wider-unlben heut eine Nelßvon 6. oder 7. Ungarischen Meilen thun / welches denen Menschen und Nihe zimblich beschwerlich gefallen. Abends zwischen 4- und 5-Uhr haben wir Haslasch/ ein sehr grosses/ und von lauter kefar-mirten bewohntes Orth/erlangt / allda tte Hustren mit nnem Capitain dem Groß? Bottschaffter entgegen gerit-ten/auch Mit schwachen und under: schidlichen Feder-Mllöpret beschen-cket. Den i^hatteman einen Rasttag/ und wurde zugleich der Vorspann gewechselt. Den 15. müssen wir abermaklen ei: um Wceg von 7- Ungarischen Meilen ma- ^-1. ^ , -43 352 55- 5 <5«Mchen / dcihcro der Attfbrnch vor ^agsgeschcben/und corninuirten wir selbigen blß nachmittaq gegen 2. und ;. Uhr/ wornach wir zn PlMppsal-lasch/einelttKalvinischeOtt/ankomen. Den i^wurdf rlMd halber 7 Uhr die Reiß bn) grossem Schnee fortge?^tzt / wir machten 5- Sttmd/ und !o mit schönen teutt schen O 355 W schen Gebäuen und Palsasten ^ ziert/elnquartirt. In distr Etadt stynd 2<. Clvster / als der ??. rr^ci. icanorum , UNd der s 1^ (^nsiucinorum , zu sehen. In d?r Vcstungaberfindt man eln schönes (^liczmm s wobey auch ein grosser schön außgeztehrter Tempel) so die ??. 5oc. )55U oise Jahr erbauet. Beßqleichen befinden sich auch allda Franclscancr/ und Larmelitm daic^ren. DieStadtinderVtstung hat schöne Palläst und herrliche Ge-bclu / welche zusehen würdig. Die Vestungaberan sich selbsten ligtvon der Einnahm her noch alles darni- Den. 2i. wurde endlich von Pest al^ lesherliber gebracht / dahero nachmit? tag / Kuchl / Keller / und anders vor ? auß gangen/denen Den 23. Mo Kxccilcn- sambt der aanßen Hofstatt under dem Donneren deß Geschützes gefolgt- Nach 5. Stunden langte man zu Witska / et, nem Calvinischen Dorff/ an/allwo wir disenTagverbllben. Den 23. ist man frühe umd 7. Uhr 3 ; auft . A, 356 W Mifgedrochen / uno nachdeme wir f Stund lang durch einen Wald gereiset fltmen wlrMen i. Vbr zu Dptts / einer nicht schlechten Pestung/ an- Di-stligt in Msln Morast / welcher sich m her e»n Sttiüd lang erstrecket / das prth hevestiget/ mW wegen beugten Morasis nicht wol zu zukommen ist. ' DieHusaren/ mttwelchendise V^ stung b?s tzt ist / NftynIhr^ ^xcclleftx lNt.'^en, x)M>4N die Meß fnche umb 5, Vb5 gelelcn wopoen / womach i.ia^ z:^b6. Mr di es Orth verlassen / unh Wch s. ^'nden zu Mtwan/ elnenz grossen Cachclt Qtth/ qnkoW D.n^s.wurde dlf Meß abermahl umd 5 Vdr g. le^en/nach derer Vollendung man hie Reiß forth und l>H an Raab Mwo wlr umb 12, Vhr am konnnen / gesetzt Auß dlsep Vcstung tltten Ihro LxccUen?: die Husaren snts geqen. Man marchirte durch die V stung / tn de' Ordnung / wie ifi an- d'rn Städten un^Vcstungebcschehen. DlegantzeQuaenison/so inTeutschen unh O 3,7 «O Ungarn bestehet / stunde im Gewe^ Nie Gluck ftuf Venen Wahlen «essen sich tapfer hprey / deßglßichen auch die Trompeter/ Paucker/unPHautboi-sten pon per BMchafft / welche m der Vorstadt einquartjrt wurhs' Dist Vestftpg isteine der vornembstsn / re, ßl, lgr uw würdig zu sehen/ peßaleichm fiuchdleGel)äu der Sfadt° In dpr ZMlnb Ml chen ist das Thor/svelches dieKcysechcheVolcker dUfchM/uny pbne daß es die Türcken / wflche dazumahl dlse berGmdtt Vesmpg besessen/ fiemerckt/ mit einer P^gs6fn ftufge? sprengt / hinein getrungen / und ^lsy pifsM Prtb linh herrlich^ Vestung Wldlrumb frobert/zu sehen / allwo ls zu ewiger Gedächtnuß aufhebalten wird. Ikro ^xcc!len2 wurden al'0-gleich in dero Quartier von dem Vice. ^ommon^gmen eoliis>jemcntjrt. Ih? ro Durchleucht/ der Bischoff diseS Hrths/ezn HerßogypnSachsm Zeitz/ gaben Ihro ^xccttcn? auch die Villca. Den ^6. hat man umb 11. Vhr zu mittag gefteiset/ nach vollendter Tafel aber ist alles aufgebrochen/ und 3 3 tume G 355 G fame man Abends umb 5. Vhrzu Un-garlsch'Altenburg/emem feinen Orth/ Den^7.3ruhenach gehaltner Meß .setzte man die Neiß ftrners forth. Di-IsengantzenTag / welcher sehr kalt ware/ hatten wir genug zu thun/biß wir endlich zu Brück an der Leutha ankommen. Diß ist ebenfalls cine feine Stadt mit guten Werckm umbaeben / und schonen Gebauen versehen. Als wir vor der Stadt über den Fluß Lcu-^thalommen/ haben wir widerumben daS erste nmhl den teutschen Boden mit Ireudett betretten- DM ^8. Verliessen wir umb 9. Vhr vises Orth/ machten emmzimblichen Weeg/ und kamen nachmittag umb 2. Vhr/ in der Schwächet/ 2. Stund von Wien/an - Allda alles zu dem Morgigen Einzug gerichtet wurde- DeN25.hielte manzuSchwächet das ^ lehte mahlTafel/nach welcher diegan- He Hofstatt sich hart an die Stadt/auf z dieLand:Otraßgenannt/dcgeben/att< .da bey denen ??. AuKustineren man zu Mserdt gesessen / und in der Ordnung wiN wie G359A wie vorm Jahr geschehen/ under Pau^ ckkn/und Trompeten Schall/ in Zust-hung viler l 000. Menschen/ so ob der Ankun fftgrosse Freud erzeiget / durch die Stadt in die Kayserliche Burg ge-ritten/ben beeden KäyscrlKayserl.und König/. Majest. Majcst. auch Crh^ Herhoglichm sambtlichen HerrfchaO-ten zum Hand-Kuß gelassen/und nach dessen Vollendung Ihro ^xcellcnx den Klwierl. Groß^Bottsckaffter/ nach de-ro Behausung im Margreten-Hof begletttet/ wegen glücklich-vollbrach' ter Reiß und Ankunfft ^ramlirt/ und mithin die langwührige gefahr^ licheReißgenolN-men das END <5 H d M < "