H'MameraliovgPrcisk: Für Laibacb: d«»MSrig . . . 8 fl. 10 li. VUd'-hng . . . 4 , zg , ^-N-liährjg. . . z , ig , . . .-.70. Mit der Post: jährig . . . 11 fi. - k. . . . 5 . ra. "'Mcl,ahrig. . . z . 75 . Aaftellung INS Hau» viertel. IHrig 25 kr„ monatlich S kr. E^zelne Nummern e kr. Lnibacher L c) a k l i o l: Bahnhosgasie Nr. l».. EkPtrilion und Zuscriitrv Lurcau: «»ugreßplatz Nr. Sl (Bnchhandlnn, VON I. ».Kleinmayr L F. Bamberz), Zsscrtionsplkisr: Für die einspaltige Petitzeile S kr bei zweimaliger Einschaltung L 5kr dreimal ii 7 kr. Insertionsstempel jedeömal 3V kr. Bei größeren Inseraten und österer Einschaltung entsprechender Rabatt. Anonime Mittheilungen werden nicht berücksichtigt-, Manuskripte nicht zurückgesendet. Nr. 78. Donnerstag, 4. April 1872. — Morzen: Vinzenz. 5. Jahrgang. 3ule§ Favre und Bismarck. Alle die ungeschickten Akteurs des letzten fran-Wschen Trauerspiels, die Diplomaten nnd Feldherrn ^ Kaiserreichs, die Gramont, St. Ballier, Bene-°«ti,Trochu, Köratry, Vinoy, Ducrot und wie sie °ue heißen, die gestürzten Größen des zweiten Dezem-treten nach einander mit Rechsertigungsschriften hervor und schleudern sich gegenseitig die giftig-Iten Anklagen der Arglist, der Frechheit, der Un-'"higkeit, wo nicht gar des Verrathes zu, und ver-'"chcn es aus diese Weise die eigene Persönlichkeit ms Mte Licht zu stellen und vor dem vernichtenden Urteile der Mitwelt zu retten. Alle ohne Ausnahme, man sie sprechen hört, waren sie erleuchtete taatsmänner, kühne Stratege», unübertreffliche Heer->Mer, sghjgkeit ihrer Kollegen ihre emilhungen vereitelt, ihre Pläne verrathen, die Er-A,,« ^°""e erstickt. Eine um so rühmenswerthere s.,,, unter diesen windigen, den Gegner ver-den ^ Erfolg des Sieges verkleinern-rw« < !^""Sen, bilden die bis jetzt erschienenen des Favres, der in der Schlußszene l ernsten Dramas eine hervorragende ue iibernoinmen hatte, über die Handlungen der Negiernng der Nationalvcrtheidigung. Jules Favre fühlt sich gedrungen, in dem eben erschienenen zweiten Bande der Wahrheit die Ehre zu geben und den wirklichen Verlauf der Verhandlungen zu schildern, welche in Versailles zum Waffenstillstände und zum Frieden geführt haben. Wir geben daraus in gedrängtester Kürze die Schilderung der Unterhandln» die zur Kapitulation von Paris geführt haben. Favre schreibt: Ich wurde direkt in das von Herrn v. Bis-Versailles bewohnte Haus geführt; bei ^ lerer Ankunft war cs acht Uhr Abends. Ich H. "ete in einem kleinen Salon des Hauses auf den t»? sogleich zu mir heranSkam und die Un- rednng begann. Ich sagte, ich nehme den Gegen-^ ihn in Ferneres gelassen; sei >>' Lage faktisch geändert, rechtlich sei sic dieselbe d und beide Theile hätten die Verpflichtung, ib," Ende zu machen; ich komme, um y >, Blsmack, über die Lage von Paris anfzuklären, »»glich dessen ich allein ein Mandat hätte. Nach ges^"°?utlicher harter Belagerung sei Paris unein-stn,^ - u"H äußersten Wider- der» .schlossen; ein Beweis dessen liege unter an-Rücktritte Trochu's in Folge feiner Nieder-Jänner. Ich komme aber, da die Be- üieru ""^ sehr cnfgeregt und die Stellung der Re- h»l>e"0.' wie die Revolte vom 22. Jänner bewiesen briy'g heikle geworden sei, um in Erfahrung zu Kaiytzs'' vielleicht eine unblutige Lösung des ^sfe. annehmbaren Bedingungen finden seiner^Ä Bismarck Favre die Unklugheit er erkl^? in Ferrivres empfinden, indem terhan^s. !' k°»nne zu spät, es seien schon Un- dic uiit dem Kaiser Siapoleon angeknüpft, zwar Regierung befinde sich durch ihren patriotischen, aber unklugen Entschluß, deu Krieg fortzuführen — eine von vornherein aussichtslose Sache — mit vollem Rechte in ihrer jetzigen hilf, losen Lage; seine, Bismarcks, Absicht gehe dahin, den gesetzgebenden Körper zusammenzuberufen, der entweder selbst den Frieden schließen oder zu diesem Ende eine Assembler ernennen werde. Favre war darüber sehr betrübt, hielt dem Bundeskanzler die fernere Unmöglichkeit des Kaiser-thums iu Frankreich vor und meinte, es wäre eine weit bessere Lösung, eine Assemblee sogleich aus dem Volke zu wählen, anstatt vorerst auf den gesetzgeben, den Körper zurückzugreifen. Bismarck antwortete, er halte das für unmöglich, da halb Frankreich durch den Krieg verwüstet sei, Gambetta überall die Herrschaft des Schreckens verbreite; — eine Assemblee auf gewöhnliche» Wege zu schaffen, sei unter solchen Umständen unthunlich, und man müsse sich an die bereits geschaffene, den gesetzgebenden Körper halten. Favre vertheidigte Gambetta und seine eigene Ansicht von der Möglichkeit der Ausammenberufung einer Nationalversammlung, und fragte den Bundeskanzler, unter welchen Bedingungen er dieselbe gestatten würde. Bismarck äußerte, hierüber könne er sich nicht genau aussprecheu, da die politische Frage von der militärischen beherrscht werde. Da fragte Favre geradezu: wie es im Falle, daß Paris die Waffen niederlegte, mit dem Geschicke der Garnison, mit dem der Nationalgarde und mit dem Einznge der deutschen Armee in Paris fein würde. — Darüber seien der König, Moltke und er selbst noch nicht einig, meinte Bismarck. Doch köime er so viel sagen: die Garnison müsse kricgsgefangen f:in, aber würde ob der Unthunlichkeit, sie nach Deutschland zu transportiren, in Paris verbleiben dürfen. Die Nationalgarde müßte entwaffnet werden; bevor dies nicht geschehen wäre, würde deutscherseits die Verproviantirung von Paris nicht erlaubt werden. Der Einzug der deutschen Truppen in Paris habe zwar seine Unzukömmlichkeiten, und hätte er, Bismarck, allein zu entscheiden, so würde er sich mit der Besitzergreifung der Forts begnügen; aber dieser Einzug, vom König und der Militärpartei eifrig festgehalten, sei als die gerechte Belohnung des Kriegers, der vier Monate vor Paris gelegen, unerläßlich. Doch werde die Besetzung der Stadt nicht über die elysäischen Felder ausgedehnt werden, auch sollten die 60 ersten Bataillone der Nationalgarde zur Aufrechthaltung der Ordnung ihre Waffen behalten. Favre bekämpfte jede dieser Ideen und meinte insbesondere in Betreff der Besetzung von Paris, daß dieselbe entweder ganz entfallen oder auf Grund vorgängiger Eroberung eine ganz und gar vollstäli-ständige sein müsse. Den von Bismarck vorgeschla genen Modus, woruach zugleich deutsche Militär bchörden und die französische Regierung in Pari« herrschen würden, könne derselbe nicht annehmen Er würde für die bloße Besetzung der Forts, Ab fchließung eines Waffenstillstandes, Erleichterung der Verpflegung von Paris, Nichtentwaffnung der Nationalgarde, Zahlung einer Kri»gssteuer von Seite der Stadt, Wahl einer Nationalversammlung mit dem Sitze in Bordeaux stimmen. — Diese Grund züge gab Favre dem Bundeskanzler über dessen Bitte schriftlich, jedoch erst dann, als dieser versprochen hatte, keinen ändern als einen persönlichen Gebrauch von ihnen zu machen, insolange nicht offizielle Unterhandlungen eröffnet feien. Damit endete die erste Unterredung. (Schluß folgt.) Politische Rundschau. Lai»«ch, 4. April. Inland. Die Stille der Osterseiertage ist durch kein hervorragendes Ereigniß unterbrochen worden. In allen Ländern herrscht Ruhe, und in Oesterreich speziell bleibt nach wie vor alle Aufmerksamkeit auf die böhmische Wahlagitation gerichtet. Die Bestrebungen, innerhalb der Kurie des Großgrundbesitzes Stimmen zu werben, werden von beiden Parteien mit unerhörtem Eifer fortgesetzt. Von besonderer Bedeutung wäre es, wenn es sich bestätigte daß der Kaiser seine Stimme als Wähler des böhmischen Großgrundbesitzes mittelst Vollmacht dem verfassungstreuen Fürsten Colloredo übertragen hat. Die Erdichtung der czechischeu uud anderer Reichsfeinde, nach welcher der Kaiser im Grunde seines Herzens nur aus eiue verfassungsfeindliche Mehrheit im böhmischen Landtage wartet, um durch diese vorn Ministerium Auersperg befreit zn werden, würde hiedurch auch für den Blödesten erkennbar. Der Umstand, daß der Kaiser in Ofen die Koliner Deputation, die sich über die Maßregeln des Statthalters zum Schutz gegen den czechischeu Wahlterro-riömus beschweren wollte, nicht zur Audienz zuge-lassen hat, sollte freilich die Czechen schon hinlänglich belehren über die Albernheit der Behauptung, als sei der Krone die Politik des Ministeriums ein Greuel. Recht interessant sind die österlichen Betrachtungen der polnischen Blätter. „Wohl ist es wahr", lamentirt der „Dziennik Polsti", „die verfluchte Zeutralisten-Elique will uns kein» Autonomie mehr gewähren. Aber, die Hand aufs Herz, verstehen wir es, das „wenige", das wir haben, zu beuützen? Legen wir nicht vielmehr bei jedem Schritt auf unserem antonomen Gebiete die kläglichste Indolenz an den Tag? Herrscht nicht gerade dort, wo wir die Macht in Händen haben, die größte Sorglosigkeit, der schnödeste Jndifferentismus? Seit fünf Jahren hat sich die Zahl unserer Volksschulen fast um nichts vermehrt und die bestehenden um ebeufowenig gehoben. Unsere einzige Ackerbau« Gesellschaft befindet sich in der größten Desorganisation, und ebenso ist der Verein zur Hebung der Volksbildung der Auflösung nahe." „Dagegen, meint der „Dziennik" an anderer Stelle, hat der Landesausschuß nichts besseres zu thun, als die famose Vorschrift, der zufolge Staatsbürger jüdischer Konfession sich nur durch eine dreimonatliche Vorauszahlung der Wegekosten die Ausnahme in das allgemeine Krankenhaus erkaufen können, ungeachtet sie im Widerspruch steht mit den Staatsgrundgesetzen, immer wieder und nur strenger zu handhaben, wie dies durch neue Fälle aus den letzten Tagen illu-strirt wird." Ausland. Die Nachrichten über den Gesundheitszustand des deutschen Kaisers sangen an, bedenklich zu lauten. Da jedoch Kaiser Wilhelm sich in einem Alter befindet, in welchem das äußerste keineswegs unerwartet kommt, so darf man wohl annehmen, daß für den schlimmsten Fall schon lange unter den Ueberlebenden alle nöthigen Vereinbarungen getroffen sind und daß ein Thronwechsel in dem Entwicklungsgang des deutschen Reiches keine Hemmung und keinen Wechsel bewirken werde. Kaiser Wilhelm ist 75 Jahre alt — Bismarck aber hat mit dem l. April erst seinen 57. Geburtstag begangen. Die Osterglocken läuten für die deutschen Ultramontanen nicht zur Versöhnung und zum Frieden, sondern sie rufen als Sturmglocken zum Kampfe. Die Berliner „Germania" stößt folgenden Schmerzensschrei aus: „Auch wir Katholiken in Preußen und Denschland waren Anfeindungen aller Art längst gewohnt, vor allem durch die verlogene, destruktive Presse; aber seit 30 Jahren zum erstenmale haben wir den tiefen Schmerz, wenn wir vor dem leidenden Heilande die Leiden unserer heiligen Mutter, der Kirche, überdenken, auch um Vergebung und um die Gnade der Umkehr bitten zu müssen für unsere preußische und deutsche Regierung. Mil jedem Tage wird es ja deutlicher, daß sie nach der Regierung Viktor Emanuels selbst die größte Schuld an der fortdauernden Bedrückung des heiligen Vaters trägt, und daß so das Reich, welches auch durch das Blut unserer Söhne und Brüder, durch unsere Opfer und Gebete wiedererstanden ist, seine wiedergewoime Macht zunächst zur Schädigung des Katholizismus verwerthet; uud auch in den inneren staatlichen Verhältnissen regiert man zur Freude der gottentfremdeten Elemente und bekämpft und beseitigt immer mehr die wohlbegründeten Rechte und den segensreichen, noch jüngst in schwerer Zeit so sichtlich bewährten Einfluß der Kirche." LomI- und Promnzial-Angelegenheiten. ^okal-Chronik. — (P r o b ewa h l e n.) Morgen beginnen die vom Zenlralwahlkomitee anläßlich der bevorstehenden Gemeindcraihswahlen veranstalteten Probewahlen. Der morgigen Versammlung des ersten Wahlkörpers folgt Samstag die des zweiten und Montag die de« drillen WahlkörpcrS. Wir haben im Laufe der letzten Tage wiederholt Gelegenheit gehabt, auf die hohe Wichtigkeit von Probewahlen überhaupt und ihre spezielle Bedeutung für unsere Verhältnisse ausführlich hinznwei« sen, und wir dürfen wohl annehmen, daß die richtige Erkennlniß hierüber in den Kreisen der liberalen Wähler bereits eine allgemeine geworden ist. Die Probewahlen sollen die erwünschte Gelegenheit bieten, Kandidaten kennen zu lernen, sich über geeignete Persönlichkeiten rückhaltSloS zu besprechen; hier ist der Ort, wo die subjektiven Wünsche und Anschauungen jedes einzelnen ungenirt zum Ausdruck kommen können und sollten. Bei der Probewa"hl: Ideenaustausch, Vorschläge, Prüfung der verschiedenen Meinungen; nach der Probewahl, wenn einmal da« Resultat derselben feststeht: Unverbrüchliches Festhalten an den ausgestellten Kandidaten, Hintansetzung jedes persönlichen Motive?, allgemeinste Betheiligung bei der Stimmenabgabe und eiserne Disziplin — das ist der richtige Verlauf einer gut geleiteten und von regem Partei-eifer getragenen Wahlbewegung. Es ist also einleuchtend, daß eine sehr zahlreiche Betheiligung bei den Probewahlen ebenso im Interesse den Wähler, die hier Gelegenheit nehmen sollen, ihre etwaigen Bedenken vorzubringen und ihre Wünsche durchzusetzen, als der Gewählten gelegen ist, denen vor allem um die Gewißheit zu thnn sein muß, daß sie sich in Wahrheit des Vertrauens eines recht bedeutenven Theiles ihrer Mitbürger erfreuen. Lebhafte und gut besuchte Probewahlen sind aber vor allem der Sache selbst in höchstem Grade förderlich, weil sie allein die Möglichkeit bieten, daß nicht ausgedrnngene, sondern aus der freien Bestimmung der Wähler hervorgegangene Kandidaten Man. date erhalten, und weil nur sie die sichere Gewähr geben können, daß der erwünschte Erfolg bei der Haupt-wähl nicht auSbleiben werde. Alle liberalen Wähler mögen sich demnach die hohe Bedeutung der Probe-wählen vor Augen halten und doch ja nicht die kleine Mühe scheuen, an den nächsten Abenden bei denselben zu erscheinen. Jedermann soll bedenken, daß eS sich hier durchaus um nichts nebensächliches, vielmehr um eine ernste und folgenschwere Angelegenheit handelt, welche die regste und allseitigste Theilnahme dringend erheischt. — (Auszeichnung.) Der Kaiser hat dem Amtsdiener bei der Landesregierung in Laibach Johann Iaklitsch anläßlich seiner Versetzung in den bleibenden Ruhestand in Anerkennung seiner vieljährigen treuen nnd eifrigen Dienstleistung das silberne Verdienstkreuz allergnädigst zu verleihen geruht. — (Der Bau der neuen Tabakfabrik) ist mit allerhöchster Entschließung vom 6. Februar 1872 genehmigt und dazu eine Bausumme von 215.305 fl-, bewilliget. Die Zentraldirektion der Ta-baksabriken schreibt bereits die Offertverhandlungen bis längstens 2. Mai aus. Es handelt sich vorerst um den Bau des ZigarrenfabrikationsgebäudeS, welches nach dem vorliegenden Plane selbst vermöge der äußern Erscheinung eine Verschönerung der Stadt zu werden verspricht. — (Ernennungen.) Das k. k. Oberlandesgericht für Steiermark, Kärnten und Krain hat dem Johann Ko patsch, Grundbuchsführer bei dem k. k. Bezirksgerichte Tschernembl, im Wege der angesnchten Ueberfetzung die bei dem k. k. Bezirksgerichte Gnrkfeld erledigte Grundbuchführersstelle, und die bei dem k. k. Bezirksgerichte Tschernembl hiedurch erledigte Grnnd-buchsührerstelle dem Martin Borst» er, Kanzlisten beim k. k. Bezirksgerichte Kronau, verliehen. — (Zur WienerWelta uSstellung.) Um Mißverständnissen zu begegnen, wird den P. T. AuS-ssellungSlustigen mitgelheilt, daß nach § 10 de- bestehenden Reglements nur im Falle der Nichizutas-jung von Ausstellungsobjekten seitens der Weltaus-stellungS-LandeS-Kommission in Laibach die Berufung an den General-Direktor in Wien zugcstaiidcn ist, daß jedoch außer diesem Falle die Aussteller lediglich mit der Weliausstellungs Landes-Kommission in Laibach (Bureau: Neuer Markt Nr. 219, 1. Stock) zu verkehren habe. Au dem Vereinsleben. Konstitutioneller Verein. :ii>. Versauxnlnnn am 2. April. (Fortsetzung.) AIS nächster Redner in diesem Gegenstände sprach Ertl nachstehendes: Mit dem Gedanken an Leu gatizischen Ausgleich — ich will es ihnen offen gestehen — habe ich mich niemals befreunden können. Ich besitze aber nicht die Versatitität, uni heute einem Prinzipe zu huldigen, das morgen unter veränderten Berhällnissen seine Spitze auch gegen das Deutsch, thuiii in Krain wenden könnte. Und dieses Prinzip, meine Herren, es ist die Näßen Herrschaft; denn beim Ausgleich mit Galizien, oder richtiger bei de» Konzessionen, welche nach den Ihnen bekannten Vorschlägen des NcrfassnngSauSschnsseS dem Lande Galizien eingeräiimt werden sollen, handelt es sich iu der Wirklichkeit gar nicht um daü Land Galizien, sonder» nur um die zwei Millionen Polen, welchen die Angehörigen der übrigen Nationalitäten Galiziens ansgeliefert werden sollen. Dabei ist von einer Gegenleistung, der Kardinalbedingung jede» Kompromisses, nicht einmal die Rede; vielmehr sollen die exzentrischen Passionen der Polen von den übrigen Ländern bestritten werden Das sellsamsle aber ist, daß die Sonderstellung, wie sie der Vcrfassnngöansschnß den Polen anbietet, selbst vom exklusiv polnischen Standpunkte verwerflich erscheint. Die Polen in Galijien sind in ungleich günstigerer Lage als ihre Stammesbrüder in Posen und russisch Polen. Während Preußen nnd Rußland die Entnationalisiriing ihrer polnischen Provinzen mit rücksichtsloser Energie betreiben, garan-tirt die österr. Verfassung dem gatizischen Polen die »nbe dingte Gleichberechtigung, daS unverletzliche Recht auf Wah rnng nnd Pflege ihrer Nationalität nnd Sprache. Es sollte deshalb de» Pole» im Interesse ihrer Selbsterhaltnng daran gelegen sein, de» Zuiammenhang mit de» ander» Theilen, aus denen Oesterreich besteht, nicht durch föderalistische Schrullen zu lockern, weil sic ja doch nur in der Einheit »lid Macht des Großstaates ausgiebigen Schutz ihrer Nationalität finden können, ein mächtiges Staatswesen aber ohne organische Lebenseinheit undenkbar ist. Wenn dagegen die Polen die ihnen »ivinentan günstige Strömling zur Erpressung von Zugeständnissen benützen, um auf Kosten der Einheit nnd Macht des Reiches der bankerotten Idee einer Wiederherstellung des alten Polenreiches ein letztes Asil in Galizien zu gründen, dann gehört wahrlich kein großer Scharfsinn dazu, uni zur Ueberzeugung zu gelangen, daß die Polen auf diesem Wege nur desto sicherer ihrem Untergänge eutgegeneilen. Uud das sollen wir geschehen lassen, nur um uns die galizische Resolution vom Halse zu schaffen? Als ob dieser Popanz gefährlicher wäre, als die ezechi-schen Fundamentalartikel, gegen welche sich das Bewußtsein der gesammteu deutschen Bevölkerung so mächtig aufbäumte. Haben uns denn nicht selbst die offiziösen Blätter wiederholt versichert, daß es mir der Auflösung des Lemberger Landtages und der Ausschreibung von Neuwahlen bedürfe, um die unter Potocki'schem Einfluß gewählten Resolutionsmänner durch Abgeordnete zu ersetzen, die sich der Verfas«. sung gegenüber minder widerhaarig erweisen? Aber die Apologeten des polnischen Ausgleichs haben noch vor kurzem das Dogma gepredigt, der Ausgleich sei das sicherste Mittel zur Durchdringung der Wahlreform. Nun nach den jüngsten Erfahrungen hat sich der famose Ausgleich auch nicht einmal hiezu als tauglich gezeigt. Die Polen machen kein Geheimniß daraus, vaß sie die Hespe-ridenfrüchte des Ausgleichs einheimsen wollen, ohne den Anhängern der Verfassung die Hand zu reichen, daß sie gegen die direkten Wahlen ihre Stimme erheben werde». Was soll man aber endlich dazu sagen, wenn man »ns trotz alledem auch heute noch mit feierlicher Miene verkündet, der galizische Ausgleich sei die Pauacee, die Ansqleichs-macherei, dieses schleichende Fieber, an dem Oesterreich schon seit einem Lustrum krankt, auf immer zu beseitigen, dem Föderalismus einen Riegel vorzuschieben, die Verfassung zu befestigen? Meines ErachtenS vertreibt man nicht das Ausgleichsgebreste, indem man ihm Galizien opfert, man baut keine Vormauer gegen den Föderalismus, indem man ihn für Galizien akzeptirt, mau befestigt nicht die Verfassung, indem mau sie in Galizien außer Wirksamkeit setzt. Ich wenigstens habe nie davon gehört, daß man einen kranken Staatsorganismns nach dem Hahnemanii'schen Priiizipe: Liruilia similidu« knrirt; das wäre doch mir eitel Geflunker, nicht einmal gut genug, die leichtgläubige Menge zu täuschen. Gerade weil wir das gegenwärtige Ministerium hoch halte», müsse» wir wünschen, daß die innere Politik nicht jener durchsichtigen Klarheit entbehre, die allein im Stande ist, das Vertrauen in die redlichen Absichten der Staats-leuker den Massen mitzntheilen; gerade deshalb, sage ich, müssen wir wünschen, daß man davon abstehe, neben so vielen Anläufen zum bessern immer >»ieder auf Experimente zurllckzngreifen, welche mit jenen in unlösbarem Widerspruche stehen nnd eine allgemein« begeisterte Parteinahme für die Regierung nicht anskonime» laste». Ich schließe meine Betrachtungen über dieses Thema, indem ich nachfolgende Resolution Ihrer Aiiuahme empfehle: Iu Eiwägnng, daß die Vorschläge des Bcrfassuugsaus-fchusseS über die dem Laude Gallien zu gewährenden Konzessionen mit der Einheit und Machtstellung des Reiches un-vereinb r sind und nicht einmal ausreichenden Schutz gegen die Wiederkehr vo» Versafsuttgsslöruiigen darbieten, erklärt der kousiiiuli'iielle Verein diese Vorschläge sltr nicht annehmbar »lid legt dagegen entschiedene Verwahrung rin. Hieraus nahm Dr. v. Nitlrug das Wort zu den nachfolgende» Bemerkungen: Wenn ich mir im Verlaufe der Debatte über de» ga-lizisch» Ausgleich »och einige Ausführungen erlaube, so geschieht dies nur, um der Anschauung meine« geehrten Herrn Vorredners, Dr. Alexander Supi>an, gegenüber mich zn verlhcidigen, »ach welcher ich bei meinem Vorträge in der letzien VerciiiSsitzuiig vou einem rein idealen Standpunkte auSgeg'Nige» fei, de» galiziichen Ausgleich von einer Art platonischer SlaatSidee ans besprochen habe. Außerdem kann ich auch einige Anschauungen des Herrn VorednerS durchaus nicht theilen. Wenn derselbe behauptet, Österreichs Regierung habe eS niemals gewagt, die denifche Nationalität in ihre» Staaten eingreifend anziitaflc», ja ein Minister vergangener Jahrzehnte sei sogar ihr culschiedciier Freuud gewesen, zuuial er die Germanisirnug Oesterreichs anstrebte, so vergißt er doch, daß ni deuselbeu Zeiten die Hrcnndschafl für die Deutsche» soweit ging, daß inan sich um die Fa^ou ihrer Hliie »»» Bärte bekümmerte uud in diesen staatsgekährliche, nationale Abzeichen entdecken wollte. Eben so wenig als ich die Freundschaft z» de» Denlschei, für eine allzugroße halte, ebeusoivemg kann ich ihre Gewähr iu der ehemals versuchten Geriua>"° siruiig finde». Es galt i» jene» Zeiten des Absolutismus eben mir, Oesterreichs Natioualiläleu uiiler einen Hut bringen, gleichviel, ob es ein denlscher oder irgend anderer fei. Nachdem sich aber seit jeher der denifche HM als der gefügigste erwiesen Halle, wurde also dieser !>enM'' Noch wcniger kan» ich aber die Ansicht theilen, die DeutM ZiSleilhauien« würde» durch die Realisirung des gal>.!>>»> . Ausgleiche« eine Gewähr ihrer selbständigen stenz erlangen, einen Damm gegen weitere södcralist>I Angriffe ans die Verfassnug gewinnen Hier bin ich dem Standpunkte angelangl, der die Basis s, Vorträge« gebildet hat. Herr Dr. Snppa» sieht Ziet der Dentschcii nnd Bcrsassungsfrcnnde lediglich "" gische» festhalle» a» der Verfassung, die er ja stl"' Palladium uennt. Dieses Palladium soll »uu angeg k Achiviicht werden und dennoch eine Schlitzwehr gegen .!» Föderalismus bilden? Auf verfassungsmäßigem Wege »am ma„ Sonderrechte ertheilt, wer könnte es ändern Ländern verargen, auf gleichem Wege gleiches für! I>ch auzustrebeu? Bergess n Sie nicht, meine Herren, vor an» "erii auf die Koruna öesks! Ich halte daher meinen Antrag Eommen ansrecht, ohne dabei slir den Dualismus zu Mwlirmen; denn der Dualismus, meine Herren, ist ein! ^ocvmpli, mit dem wir nicht weiter rechten können, das! größte» zisleithanischen Bestrebungen nicht > ^.Ungeschehen zu machen vermöchten. Nehmen wir daher-cnWiedene Stellung, werden mir nicht wirklich jene poli-«Ichm Aschenbrödel, als welche die Deutsche» größtentheils angesehen sind, begniigen wir »ns nicht minier mit der Be-Medigung au« jenem von der Kirche ausgestellten Gruiid-den sie zu ihrem eigenen Bortheile maßlos anSnntzt: »Geben ist seliger als Nehmen"; entscheiden wir unS, rufe» ! ^krlraueiismänncr» draußen im Neichsrath: ! evnüulos. „g respublius äelrimenti >:g>,igt! schließlich sprach zu diesem Punkte der Tagesordnung noch Dr. Kalten wenn des iamml,>,.„ /^'"gger: Die zwei in voriger ner-Herr D? Anträge stehen sich prinzipiell entgegen; zwar n>,v will gar keinen, Herr August Dimitz ausick»>s> Bedingungen, doch den im Versassungs- hat - p. punktirten Ausgleich; Herr Prof. Dr. Suppan binans?^ ^ncn Antrag zu stellen, einen weit darüber aus >, ^knden Ausgleich, die gänzlicbe Loslösung Galiziens kejn./'?. "ichsräthlicheu Berbande befürwortet. Ich kann auck, , bser Anschanungen beipflichten und werde, v abweichend in der Motiwrnng. fitr die Resolution -v-rrn Sekretärs Ertl stinimen. ^r. Rüliugs Resolutionsantrag müßte allerdings dann «kgrundet erscheinen, wenn man den galizischen Ausgleich " lEiiier Forderungsberechtigung anf staatliche Motive gründen s,?u>e ; dann hätte er, so enge inan die Materie d,r ^uge-halten wollte, ein föderalistisches Gepräge nnd lina deui Dilemma nicht entgehen, das Dr. Rü- 8eld führte. Allein, wenn irgend etwas mir zwei-dc,ß >n der Sache, so ist es die Ueberzeuguug, aus i>en jo wenig als ein anderes Land Oesterreichs vvin ^ Titel staatsrechtlicher Selbständigkeit Konzessionen .Reiche zu begehren habe. Dr. Rüliugs Resolution Uebergang zur Tagesordnung, Verwerfung dieses würde !chon^im ^er Regierung bedeuten ; — so wie dies i°ritLt"n>^<^^""^"usIchusse mit der überwiegendsten Linder Lkr!^n> » ) so müßte ick wegen der Solidarität " ........................ Noch ^ bcr Req Eine ^ direkte Ablehnung bedauern, auf den 'si ^oth war, die Frage erk^,L» I - Aminen zu lassen, wo sic die Geister alle Sen ! ' b "all ohne tiesc Erregung und schwere Folgst einfach wieder sallen lasse» kann. Jedensalls v dies ein Charakter der Frage, mit dem gerechnet wer- sich umersche.dend/n E-nzelsragen Einigkeit die ^akti°„en — wegen der pnnzip.ellen Noch ihu't der Regierung ibrer eigenen Fahne den Muß. . Eben jo wenig kann ich mit der Dreitheilung Oester-^Ungarns niich befreunden, wie sie ganz richtig Prof. m^pan als Konsequenz seiner Zielpunkte in Aussicht nahm. .'an kann jehr wohl in das unvermeidlich gewordene System »b Dualismus sich gefügt haben, ohne darnm sich begei-»w? wüsseii für eine weitere Spaltung der einen dieser 'Hälfte,,. vhn.^cheiden wir Galizien ans dem Reichsrathe (es ist vl> A" lehr die Frage, ob Galizien selbst es wollte nnd Erster?' überhaupt möglich wäre), jpalten wir also reich». Zwei llicichsralhsgrnppcn, daniit wir Dentschöster-siuden ^r eiueii nnjer Knllurstrcbeu gesichert haben, wo ^palt» ' prinzipiell genommen, die Grenzen sür weitere für sobald wir einmal die Nationalität als ein Nie,, r, ^taalengrlippirnng maßgebendes Element angenvm Nejj- was berechtigt uns denn, in egoistischer "Urelei ^^si namentlich gnt versorgend, all die jinl- polnii^"^' ^ dentjchen. soudern aller »icht- »Ur iw"n>^^ölk«rnng in Galizien — preiszngebe», da sic wickln,,!! °^ande mit dem Ganzen in gesicherter Ent Herren vermögen I Sic wissen cs, meine j„ ^ 'A.,'°ar „ic cin Verfechter dxs ')>a>ionalilälsprinzipü .....................es als flaatenbildeiider oder staaten jprnch ,^,^ktor zn wirkeii bade. Ich stelle solchen An ^berae,n> Dnitschösterreicher; und jenes ^>rch d, der Denlschvsterreicher im Reichsrathe Und wird ^u^icheidnng Galiziens erkalten soll — es soll D»ug o >u seinem vollberechtigten Knltnrstreben vhuc dicscS a>lde^>^Ichcuk einer daS Rcich spliltcriiden Bcrsassungs> Ael«>, Aiiziehuiig der in seinen hunianistischeii Ü^siunlen Genossen der ändern Nationalitäten 4, ^Nni ä" Tt'eil weiden. ,??^8lcichx also im Gegensätze znni Dr. Rüling cinein Ekha,,^ ^och AnsgleichSversnchc mit Galizien kii^ ^^i'» Gegensätze zn . Pros. Dr. Suppan aber > clwa wir die Eiulie.t faßten Nesolntionsbeschlusses des galizischen Landtages aber doch nicht wohl als Darlegung tatsächlicher Nothwendigkeit gelten kann. So bleibt nns denn wirklich nur das eine, auch vom Ministerium bei widerholter Gelegenheit hervorgekehrte Motiv für den Ausgleich übrig: Frieden des Reiches mit dem Lande — Abschluß unserer Bersassnngswirren. Gestatten Sie mir von diesem, nach meiner Anschauung einzig übrigen Gesichtspunkte den von dem Verfassungs-ansschusse der Hauptsache nach schon beschlossenen Ausgleichsantrag zu betrachten. Drei Fragen tauchen dabei aus: 1. sichert dieser Ausgleich jenen Friedenszweck? 2. konzedirt er nicht mehr, als mit dem Reichswohle sich verträgt? 3. sind die Interessen aller ändern, nebst Galizien im Reichsrathe vertretenen Länder gehörig gewahrt? Wenn von Frieden zwischen Land und Reich die Rede ist, so heißt das jo viel, als: Galizien erkläre sich mit diesem Ausgleiche befriedigt und verzichte darauf, die Konzessionen nur mit dem innern Vorbehalte anzunehmen, sie nur als Abschlagszahlung der Resolntions- oder noch weiter gehender Forderungen zu behandeln. In diesem zweifachen Sinne: Annabme durch Leu Landtag mittelst Juartikulirnug des Bergleiches in der galizischen Landesordnniig, also Zustimmung nicht blos der Polen, sondern der überwiegenden Majorität der Landesvertretmig, und zwar als Abschluß des Bersassungsstleites, somit Einigung auf dem Berfassnngsboden, gelte» mir die Punkte 2 und 4 des Resolutionsantrages des Referenten, welche übrigens harmoniren mit den Beschlüssen des Berfassungsans-schnsses. Dem Reichswohle hat der Bersassungsansschnß gegenüber dem weitansgreifenden Begehren der galizijchen Resolution zwar in sehr wesentlichen Abstrichen Rechnung getragen und die föderalistischen Spitzen derselben abgebrochen. Gedenken Sie alles Lessen, was ander galizischen Resolution nicht konzedirt erscheint; nicht konzedirt sind: der galizifche LandesMlnister (nur ein Mitglied des Reichsministeriums soll dem Lande Galizien angehören, was immerhin eine Beschränkung des freien Rechtes der Krone ist); nicht konzedirt sind ferner: die verantwortliche Landesregierung, — der eigene oberste Gerichtshof, — die volle Justizgesetzgebung, jene über das Heimatsrecht, über Durchführung der Staats-grnndgefetze, die ganz selbständige Organisirnng der Ber-waltnngsbehörden, die eigentlichen Regierungsgeschäfte sammt Entscheidungs- und Exekntionsrecht, die Ueberantwortnng der Domänen- und Salzwerke in Galizien an das Land. Demnngeachlet würde ich im Interesse der Gesammtheit es beklagen, wenn es ans dem Gebiete des Unterrichtes, der Justiz, ja selbst des Kreditwesen« zu jenen Konzessionen käme, welche der BerfaffnngSausschiiß anbietet, Koiizessio-iieii, welche Scheidewände der Kultur und des Verkehrs schaf. sen und die Freizügigkeit aufheben, welche dagegen Unter richt, von der Universität bis zur letzten Dorfschule, das adelige Richteramt, Waisenwesen und das Polizeistrafrecht de» Gefahren reaktionärer, mittelalterlicher Ausführung bloßstellt. Becgebens ist die Schranke der Staatsgrundgesetze und des Gellungsgebietes der Kreditgesetzgebung auf Galizien ausgestellt; diese und andere Beschränkungen zeugen wohl davon, daß der Bersaffungsausjchuß sich der Gefahren seiner Konzessionen bewußt war, — aber blicken Sie nur auf die uns nahe liegenden Beispiele, wie tüchtige Prinzipien der Reichsges.tzgebnng im Lchnlsache z. B. schlecht oder entgegengesetzt ansgefütirt werden in der Kompetenz der Landes' gesetzgebung — es wird auch bei den Konzessionen für Ga> lizien jene papierene Schranke keine wirksame sein. Also ganz abgesehen von der Wahlreformsrage, die ich bejonderS noch zu besprechen vorhabe, verträgt sich meines Erachtens das materielle Maß der Konzejsionen nicht mit dem, w>ls Las Interesse unserer Gefamnilheit — des Reiches — fordert. Aber auch unsere eigenen — speziell die finanziellen Interessen der ändern Länder, sind Lnrch die von süns zu fünf Juhreu nach Berhältuiß der beiderseitigen Ausgaben im Unterrichts- und Berwalluugsb»dget, so wie nach Ber hältni^ der beiderseitigen Zunahme der direkten Steuer-erträge nicht entsprechend gewahrt. Nicht wir wollen die AnSjcheidnng dieser Agenden aus der gemeinschastlichen Kom peleiiz, ans dem gemeinschaftlichen Reichshaushalle, nicht wir also hätten die finanziellenÄonfegliciizeli dessen zu tra gen. Ohnehin aber sind die bisherigen Leistungen des Rei ches dafür an Galizien größer als Lessen Gegenleistnng an Stenern. Nicht nur aber, daß dennoch dieses bisherige Maß der Leistung sortdauern soll als fixes Pauschale, auch noch zu verlangen, daß, wenn wir auf unsere Kosten unsere Schulen erhöhe» und Galiziens Stenererlrag mit Hilse der ans ReichSquellcn zufließenden Befruchtung sich minder eine Erhöhung der Einführung der direkten Reichsrathswahlen. So wahr es ist, Laß der Zweck des galizischen Ausgleichs im allgemeinen der ist, stabile Zustände in nnserm Verfassungsleben zu schaffen, so wahr es ist, daß unsere Reichsvertretung stabile Zustände nur haben wird, wenn sie ihre Wurzeln unmittelbar in»Len Volksboden treibt, wenn sie unmittelbar aus der Wählerschaft emporwächst, — so wäre es doch ein schwerer Jrrthum, zu meinen, der galizhche Ausgleich lasse sich zweckmäßiger Weise mit der Wahlresorm, oder besser gesagt, umgekehrt diese mit jenem unlöslich verbinden. Die Polen in Galizien sind ohnehin sür Lie direkten Reichsrathswahlen, wenigstens so weit sie auf Galizien sich ausdehnen sollen, nicht zu gewinnen; dnrch die Verbindung mit dem galizischen Ausgleiche schafft man aber der Wahlreform, nebst den Polen, auch alle jene zn Gegnern, die, 'ei es überhaupt nicht, sei es mit dem konkret geplanten Ausgleich Galiziens nicht einverstanden sind. Viel besser also, anstatt die Wahlreform auf solche Weise noch mehr zu gefährden, ist es: auf unsere eigene Kraft, auf die Macht der Verhältnisse, auf die Benützung Les günstigen Zeitpunktes und endlich doch auch auf die Führung eines Ministeriums zu vertrauen, das nebst der Entschiedenheit und Klarheit des Willens auch der Mittel mehr als sonst denkbar in sich vereinigt und theilweise Erfolge in dieser Richtung, d. i. für Konsolidirnng unserer Bersafsuug sür sich hat. Die Frage der Wahlreform ist überhaupt der Art, daß dieselbe wie kaum eine andere sich nicht schematisch behandeln, nicht nach einem im jetzigen Augenblick sich darbietenden Gesichts-'elde sich binden oder lösen läßt; an bestem, man lasse ihr und den zu ihrer Lösung Berufenen, je nach dem Berlause der Dinge, bis sie an die Tagesordnung gebracht werden kann, freien Spielraum. Nach all dem gesagten ergibt sich für mich also auch nicht die Möglichkeit, für die Adreßanträge des Referenten Hrn. August Dimitz zu stimmen, sondern schließe ich mich, wie gesagt, ^der verneinenden Resolution Ertl's an. Zum Schluffe ergriff noch Herr Dimitz das Wort, um seinen Antrag zu vertheidigeu. Er hob zunächst hervor, daß derselbe nur auf die Voraussetzung des tatsächlichen Zustandekommens des galizischen Ausgleichs gebaut sei, nnd für diese» Fall die Jiitereffeu der liberalen Partei wahren wolle, für welche doch gewiß die Hauptfrage jene der Wahlresorm sei Es sei zu wünschen, daß die Wahlresorm ohne den galizischen Ausgleich erreicht werde, allein ebenso sehr gewiß auch, daß eiu galizischer Ausgleich nicht ohne dir gleichzeitige Wahlresorm zustandekomme. Weiters wandte sich Hr. Dimitz gegen die Bemerkung des Herrn Ertl, daß man mit der Befürwortung des galizischen Ausgleichs einem Prinzip znr Herrschast verhelfen wolle, welches feine Spitze zunächst anch gegen die liberale Partei in Krain kehren würde. Das Streben der Dentfche» in Oesterreich nach Wiedererlangung des bestimmten Einflusses, den sie so viele Jahrhunderte hindurch in Oesterreich znr Erhaltung des Reiche« und seiner Kiilturniission auSgeiibt, das Streben, diese historisch berechtigte Suprematie auf legalem Wege wieder-herzustellen, verdiene nicht den Borwnrfeiner „Naßenherrfchaft." Daß die Deutschen Oesterreichs auch nicht auf Unterdrückung der übrigen Nationalitälen ansgehen, daß sie der berechtigten Pflege der nationalen Eigenart keine Hindernisse entgegenstillen, davon haben sie bereits hinlängliche Proben gegeben, der beste Gegenbeweis ist aber eben das jahrhundertelange Fortbestehen aller nicht deutschen Bölker im österreichischen Slaatsverbande ohne Schmälerung ihrer nationalen Eigenthitmlichkeit. Ueberhaupt sei es eiu Jrrthum, in Oesterreich die ganze politische Bewegung anf eine Nationalitätenfrage zurückziisühren. In Oesterreich gebe es nur eine Frage, welche über seine Zukunft entscheiden wird, die der Knltur und des Fortschrittes, und diese beiden höchsten Güter der Menschheit wollen die Deutschen wahren! Der Redner schließt, er würve bedauern, wenn der Verein sich auf eine unfruchtbare Negation beschränken würde gegenüber einer Frage, welche doch, einmal in Fluß gebracht, ihre Lösung finden müsse und werde. Daher müsse er seinen Antrag in allen Punkten aufrecht erhalten. Bei der Abstimmung wird der Antrag Herrn Ertl's mit geringer Majorität angenommen. (Schluß folgt.) Angekommene Fremde. Am 3. April. » I« Ii»>>t. Begna mit Familie. Agram. — Jelsek, Lehrer, Prostranek. — Heher sammt Frau. Töplitz (Uuterkrain). - Fischer, Linz. - Binder, Kassier, Leoben. — Dr. Wotypka mit Tochter. — KriZaj, Pfarrer. — Piller, Kfm., Graz. — Graf Barbo, Kroifenbach. — Bnrlini, Triest. -- Leniek, Pfarrer, Rob. — Frau Tänzer, Graz. 8t,„>t AVI«-». Birmann, Privat, Gottschee. — Leh- das'U -vor, 2°«tr Aw, die Volks, Ard obeiiau stellen, passiv gestaltet, periodisch eine Erhöhung — nie aber eine ! etwa sich beziffernde Minderung des Pauschales stattfinden rennung Gali-iens vom RcichsrathSverba»Le solle — Las wäie ein leoninijcher Pakt. Darum bin ich — so sühlc ich doch dic Schiixcngleil, wclche j äußersten Falls mit der Existenz des PanschalcS sür die po- nV "ns ,,r»cii, oavki c und 1" schiv.eriaer, als Afniß Gali,^^ "er Ko„,'.ej„vnc„ : nnd Kraft des Reiches in seiner slilische Berwallnng einverstanden, jenes sür den Unterricht Labei aufcrlcgt wirL. Es als Lcr Nächstliegende : ein besonderes Be> LS'S «"!*!». » - § eines"'-skullst entfiele ohnehin, wenn der Ausgleich übcrhanpt nicht ans das Gcbict dcSsclbcu sich c> streckt. Ich denke, eS sind dies allein schon genügende Gründe, um »>it dem Ausgleiche, wie er vom Verfassiiligsausschnsse iei,». ? Lieöfalls wiederholte geplant ist, nicht cinvcistaiidcn sein zu könne». chUche Aiislnnsl zu gebe» vermochte»; die ES erübrigt nur noch eine — für das Re.ch die wich , > - ... ... .. .. einfache», ja mit zweifelhafter.Majorität zeitigste Frage: der Konnex deö galizischen Ausgleiches mann, Kfm., Müucheii. - Aukciuius, Privat, Nenmartkl. — Lukas, Priester, W.-Neustadt. — Pfeifer, Besitzer, Unterkrain ^ . » ^ Vodeb, Professor, Krainbnrg. — Pichler, Bauassistent, Gottschee. — Handum, Stabsfeldwebel. Joukc, Handelsmauii, Gottschee. — Kvher, Graz. — Kusar, Görz. — Kucie. Private. Verstorbene. Den 3. April. Georg JerisL, Knechk, alt 27 Jahre, im Zivilspital au der Abzehrung. — Apvlonia Lab, Jn-wohnerswitwe, alt 68 Jahre, im Zivilspital am Marasmus. Witterung. Laibach, 4. April. Regenwolken. Schwacher Nordwestwind. Wärme: Morgens 6 Uhr 6.8", Nachm. 2 Ubr -s- 13,4° 6. Barometer im Steigen 730.91 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der Wärme 7.5° um 0.6° über dem Normal?. Der gestrige Niederschlag 14.80 Millimeter. Eingesendet. ?nobkW3liIen! Da8 Aekei'titzto Komitee beehrt sieli lileinit (len an1ä88lie1i clei' bevoislelieii-äenOemeinlleiatlrs^ alilen r:u veranstaltende» aiitv» ein/ulriden. Dieselben Lnclen statt kür äen: treilaK äeu 5. ^prit I. n. 8ain8taK 6. ^prlt I. HI HV»I»LlL«rL»vr: AlonlaK ävn 8. ^pril I. Käinintlielie Vei sannnlun-Ken, um cleien pünlLtliellvu unä Lalili vivliev Lesueli 6riü-Kvml redeten meiden im lia^ino-liiiassuion adKolial-ten nnä beginnen ^eäesrnal 7 Ilkr. Vom rMAIvzRUükk. Telegramme. Wien, 3. April. Die Weltausstellungs-Korrespondenz erklärt das von Abendblättern verbreitete Gerücht betreffs Vertagung der Ausstellung als unbegründet. Die heutige „Wiener Zeitung" meldet die Be« rusung des Fürsten Emil Fürstenberg und Friedrich Grafen Westphalen als Herrenhausmitglieder auf Lebensdauer. Dresden, 3. April. Die Volkskammer lehnte entgegen dem Herrenkammerbeschluffe die etatsmä-ßige Auslage für deu Gesandtschastsposten in Wien ab. Telegrafischer Kursbericht der Filiale der Ztriermcirk. Eskomptcbaick in Laidach, von der k. k. öffentlichen Börse in Wien am 4. April. Schlüffe der Mittagsbörse. bperz. Metalliques mit Mai- nnd November-Zinsen 64 80. — bperz. National-Anlehen 70.50. — 1860er Staats-Anlehen 103.—. — Bankaktien 838. — Kredit 341.—. -Anglobank 333.—. — Frankobank 144.—. — Lombarden 201.80.— Unionbank 319.—.— Wechslerbank 344.—. — Baubank 127.—. — Anglobaubank 185.50. — Wechslerbaubank 54.50. — Austrotürk. Kredit-Anstalt —. -. — London 110.10. — Silber 108. — K. k. Münz-Dukaten 5.25.—. — 20-Frank-Stücke 8.82. Wiener Börse vom 3. April. TrLLiurkDLÜ». I Geld ! Ware prrc.Rente, öst.PaH. ' 64.70 61.80 ri.s. dlo. öst.inSild. 70.70 70.80 7s- von 1854 . . . r«4.75 95.- von 1860, ganze 102.25 102.50 ^c-se von 1860. rZünil. 126.50 127.— 3:ami^nslh. V. 1864 . 147.L5 147.75 -Odl. -?.crcrmark juSpTt. 90.— iarnren, ötra.u L. Küstenland 5 , 85.75 Ingarn. . zu5 ^ 8160 ^sat. n. Slav. 5 ^ 83. i Hiebenbürg. ^ 5 » «8.^5 91.— 82.- 84.- 79.- -iattonaldank . Lnion» Bank . . . Lrebrtanftalt . . . «i. ö. LScomple-Ges. -Lodencrcd.-Ä. . öett Hyvorh.-Baak . dreier. E^compt.-Bk. franko - Austria . . r^is. Kerd.-^tordb. . Hüdbahn-Oeiellsch. . n. r^rl-2udvlg-Babn bebend. «Lisenbahn . StaalSbahn. . . . iarj. ^runz-IosefSb.. yünft.-Barcler L.-B. Ttiöld>ffium. Bahn . tatrvn. ö.W. verloöd. 'lllg.öst.Bod.ULredir. ! 839. 319.25 341.75 958 - 333.25 278.— 98.- 262. 14V.5Ü 2315 203.— 248.50 256.50 188.50 383. 210.— 196.50 183.25 841.— 31^.75 342.- 962.— 333.75 280.— 102. -263. -140.->2320 203.20 249.25 X57. ^I8.<50 384.-j211.50 197.- 183.75 92. -91.- 91.72 90.50 106. 89.251 89.50 ! Geld Ware Oeft. Hypolh.-Äaok . 95.50 96.^ isrirk.ro-. Äüöb.-^Küs. zu500 »kr. 112.50 113.53 d o. Bons 6 vLt. L-30.- 232. ^.ocdb. (10<» ft. CM.) 102. 102.8- Sieh.-«.l200st.ö.W., 93.30 94.-Slaalsbahn Pr. Stück 132.50 133. Staalsd. pr. Sl. 186« 131. - 131.50 rkudolfSd.(30ofl.ö.W.) 94.25 94.50 Franz-Jos. (200 st.S.) 99.75 100.— Credlt 100 ft. ö. W. . 188.— I88-0S' Don.-dampfst-.-Ges. zu 100 fl. CM. . . Triester ioo fl. CM. . dto. 50 fl. ö.L2. ^.seuer . 40 tt. v.LV Salm . . 40 » Palffh . , 40 ^ C'.ary . ^ 4V ^ St. Senois» 40 ^ Windischgräh ro „ Waldstern . 20 ^ Keglevrch . 10 ^ RudolsSftift. 10 3.LL 'VvotLssicSDroL.) ^ugSd. lOO ft.jüvd.LU Franks. 101» fl. , ^ London io Pf. Srer^. Paris 100 ^rsnc4 AÄrrrtvLL Lar!. Münz-Ducateu 20-tzrancSML . . AereinSthaler . . Sildür 99.50 120.50 58. 31.50 28.50 36— 29.— 24. -22 50 16.— 14.50 100.50 121.50 59.-33- 29-38.- 30-25.-23 -17.-15- 92.60 92.70 92.80 92.S0 110.10 110-Lv 43.30 43.35 5 26 5.27 8.82 8.87 1.64 I 1 6s 108.— 108.V welche in Frankreich und in der Schweiz, sowie auch in einer englischen Anstalt längere Zeit zngebr.icht hat und sich durch Zeugnisse über ihre Lehrsähigkeit in der französische» nnd englischen Sprache ausweisen kann, wünscht in beiden Unterricht zn erteilen. Besonders zu berücksichtigen für Eltern und Handelsbe flifsene. 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MM » « Nachdem die gefertigte Anstalt einen selbständigen Kredit-Verein für Krain gebildet hat, so werden alle jene, welche sich im Sinne des 8 42 *) der Statuten um eiueu Eskompte-Kredit bewerben wollen, eingeladen, ihre diesfälligen Gesuche im Bureau der Filiale entweder persönlich oder brieflich zu überreichen. Daselbst werden auch alle näheren Auskünfte ertheilt und Programme sowie Gesuch-Formulare gratis verabfolgt. Bon der Male lN'i Steiermärkischen E8koini>le-ZZMk. *) 8 42. Die Kredit-Theilnahme bei der steiermärkischen ESkomptebank kann nur in Folge eines Ansuchens um dieselbe gewährt werden und wird überhaupt mir solchen Personen zugestandcu, welche in Steiermark, beziehungsweise in Kärnten und Krain ansässig sind oder daselbst protokollirte Firmen haben, bezüglich der Ehrenhaftigkeit ihres Charakters keinem gegründeten Bedenken unterliegen, und welche bezüglich ihrer Erwerbfähigkeit und Solvenz von der Gesellschaft als zulässig erachtet worden sind. Durch Gewährung eines Kredites wird man Theilnehmer der Bankgesellschaft. (187—2) Druck von Iga- v. Klein«ayr » grd. Bamberg in Laibach. Verleger und für dir Redaktion vrrantwortlich: Oltomar Bamberg