L a i b a ch er Z e i tu nM Dienstag den 28. December 1619. Inland. Angekommene Schiffe i>» Trieft am 5. und 6. Dec. ^)ie ottomann. BrigalTtine, der heil. Nicolaus, von »oo Tonnen, von Smyrna mit verschiedenen Waaren, auf Rechnung von A. di M. Paximadi. Die österr. Brigantine Cupido, von i6oT., Capit.M. France »ich, von Cyvern mit Baum-und anderer Wolle, auf R. von I. Guetta. Die ottomann. Brigantine, der heil. Spiridion, von 5o T. ,von Calamata mit Fei. aen^auf R. von G. M. Antonopulo. Die schwedische BrigantineErick, von 2ooT., von Lissabon mit Zucker und Kaffeh, anf N. von Crampagna und Comp. Die engl.BrigainmeAnna, völlig T.,von London mit Zucker m'dKaffeh, auf R.vonReycr und Schlick. Meiere Barken. Österreich. Wien, den '6. December. Vorgestern ist die sechste Conftrenz der hier »ersammeltendeutschen Kadinett« in dem Gebäude der t k. geheimen ^os'Uud Staatstanzle» gehalten worden.' Die nächste Conferenz ist, dem Vernehmen nach, «uf mo,gen angesagt. ^ I„ einem vo'ßcblich aus Mamz d.t.rten Artikel einer niederländischen Zeitwig sinden wn', n«ch einer langen und «b^eschmackten Rhapsodle über die Central Untersuchung Commission zu Mari-sche Formeln bethören. Der Deutsche liebt, ehrt, lind sucht die Wahrheit, und weiß, mit selten irrendem Blick, Reckt und, Uinecht zu untersche.den. Religion, und Pflichtgefühl haben bei ihmihren segenvollenEiu-siuh noch nicht verloren, und werden ihn, allec von «inzelnen Verf.chr1,.>chch^>d'^ Erfers-dt>niß, sen' so wie auch Fc>lleniusundvo« Mühlenfels in Berlin.' Tue Äst. tin des Ersteren h^.t Zutritt bey ihVem Plaüiie gebabt. Bey des Untersuchung ist man jetzt gMi'e'frühern Ver« h^luüsse dcZ bekannten ehemaligen ^ilg'tzndbundes zu-rückgetzmigcn, wesch.ilb viele IndcOldlien vernommen w^den. Wenn dieß auch von einer Seile die Sache in die Lang« zi-hcn'wird/' so ist doch die gründliche Er-örterunZ des Gegenstandes sehr lobenswenh, indem so dle Schuld und Unschuld gewiß ans Lickt kommen Wird. Daß der König lind das Volk hieran'ein gleiches Interesse habe», istso augenscheinlich, daßssl'ei-fier weilcrn Erörterung bedarf. Daher ist es denn anch natürlich, daß jetzt die Aufmerksamkeit nicht allein unserer Residenz, sondern des ganzen deutschen Vaterlandes .auf jene Untersuchungskonimiff'on grricht ter ist, deren Mitglieder sich jetzt einen unvergänglichen Namen stiften werden. Da nach dem oben mitgetheilten Gesichtspunkte jetzt viele anerkannt rechtliche Männer in die Untersuchung / als ehmaliße Mit-Fieder des Tugendbundes, verwebt sind, so laßtsich desto zuverlässiger Erfolg erwarten. (S. Z.) Öffentliche Blätter enthalten folgende Erklärung: s,Die Unterzeichneten, nach den im Monath Iulyvon dem koiiigl. Polizeyministerium gegen.sie verhängten Maßregeln, haben gegen das Publikum, trotz «Ucm, was zu ihrer Vertheidigung sie auffordern und reitzen konnte, ein tiefes Schweigen zu beobachten vorgezogen, bis von irgend riner Behörde ausgesprochen seyn würde, wie der als Grund des Verfahrens ihnen und »erUniversität ausschließlich angegebene, — nur aus starken Verläumdungen undAnzetielungen begreifiiche „ „dringende Verdacht der Theilnahme oder der Mitwissen-schaft an geheimen Umtrieben"" — in ein völliges Nichts sich aufgellst habe. Nunmehr aber da ihr Schicksal mit d. neuerlicheil öffentlichen Erklärungen gegen die Universitäten von allen,wtlchen sie persönlich im» bekannt sind, nothwendig in Verbindung gebpaHi wer« den'muß, wird von solchen diese ihre Sliho/ auf eine ihnen zü ».velügstens hie von Sr. Durchl. dem Fürsten Staats» känzlrs von'Hardenberg ullterm a3. Aug«st »3i<) än ^A'e^azene ^i^uatur, wedurch auf ihre, ungeh«u- ern MißverMndz:'!ssen Prel3 gegebenen Verhältnisse el« nigeü öichtfast, zur öffentlichen Kunde hitrM'rch zu bringen sich gedrungen sehen: «,.Ew. Wohlgeborne« ist bereits vom königlichen Polizeiministcrium eröffnet, daß dieBes dlzqnadmeIhrerPapierc nicht sowohl wege« eineS gegen Dieselben persönlich begründeten speziellen Verdachts, als vielmehr zur nähern Ermittelung der in Deutschland vorhandenen demagogischen Umtriebe verfügt, und daß dakee hier von ciner gerichtliche» Untersuchung, und von einem Verfahren gegen Die«-stll en überall nicht die Rede ist. Ew., Woh^lgeborne» werden hierdurch völlig beruhigt scyn, dagegcn aber auch ermessen, daß dasj«nige, was Sie in mehrere» Vorstellungen über die Inkompetenz des Verfahrens angeführt haben, so wie die Protestacion gegen die Er-' öfftnliig der Papiere, von Seite einer administrative« Staatsbehörde hierdurch von selbst 'erledigt sind."" Bonn,- den 2. Dez. ,äig. E. M. Hrndt. F. O. Welker. C, T. Welker." (S. Z.) Frankreich. In der Sitzung der Deputirten vo« 7. Dec. erwählte man die vier noch mangelnden Caididaten, zur Präsidente«stclle. Nur Hr. CourVoisier erhielt die absolute Stimmenmehrheit, die ander:, drey mußten durch Ballotage erwähltwerden. Folgendes sind die Nahmen,der fünf Candicacen: Ravez, Courvoisier, Laint^, Bellart und SavoyeeRollin^ Diese Nahmen wurden dem Könige am 3. vorgelegt, um daraus de« Präsidenten für die dießjährigs Sitzung zu erwählen." ' (Wdr.) Der Moniteurvom g. d. M/ enthält diekkmgk Verordnung, wodurch Hr. Rav^z, unterdeiv^ünfdem Könige vorgeschlsgenen Candidaten, zum Präsidenten der Depucirtentamm^- fürdie Menwärtige Sitzung ernannt w^rd. In der Sitzung der^eputirtenkammer am 9. d., M. wurde zur Wahl der vicr^ice-Prästdenl,ngeschril-ten.^ Sie fiel Hufdie^»H.I«»ill^,Courooisier, Bet* lart, und de Villcle. ^ößr. Beob.) ' ' In der ZeitUng.von Valenciennes vom .^. Dec. ^ liest.tnan: „Beun'ruhigende Gerüchte sind in den'leß« ' t§n Taaen !u^ale'»ic'ie^^s'''in'll«»,iHu-f geweM Die 44» Truppen der Vesatzung waren ausgeriickc, umvorder Stadt zu exercieren, und einige Kuriere, wahrsa Mann für bie Seemacht. Hierunter slndDa^oSeesoldaten ^2000 mehr. als iin rorigcn 'Jahre) mitbegriffe's, wodurch eben so viele Liniensol-5aten mehr disponibel werden. Am 3. Dec. wurde im Oberhause die Bill zur Verhinderung der WaffenübunGen dss Volbs, und bann jene, welche die Fncdensrichtet! beoellmüchti« «et/ in .den verschiedenen Districren Nachforschungen wegen Waffen zu machen und diese wegzuneh -«en, zum zweyten Mahle verlesen. Im Unterhause hatten an diesem Tage lange De-Katten über die Pill zur Verhinderung aufrührerischer Versammlungen Statt. Pie wurdv am Ende hoch zum zweyten Mahle verlesen. 35; Mitglieder stimmten für, ,26 gegen- die Motlllnj M^zeMU^ jür die Minister 223. <. .. .'.-,. Einem Briefe aus Manchester vom l. Dec. zu-selge ßnd Walker.un^> KnighA an jenem Tage dort nrhaftet worden. Sie sind des Hocbv«rt,ths beschuldiget, als Theilnyn ein grosies Mahl. HMt) d^r seit drei Wochen in Ungnade gefallen ^u seyn scheint/kam l^y bMr Ge- legeüheit plötzlich wieder zum Vorschec'n'um den Vor,. sitz bei dieser FeierliHkeir j« fähre.^ Cobbett und Hunt bestund, n dasailf, daß man sich beim Essen aller geistige.»! Ge't»qnle,,,Wei», L.ier und Branniloein, ent», hatten und,^nur W.^ser trinken sollte. „Wasser, sagte Hu^ t, istdas Getränk eines achten Radic^len, weil dsfür kein;- Abgabe an die Krone bezahlt wird. Aber vielleicht wird euch, lieben ^^reunde und Brüder, das Wasser der Themse den Mag<^n schwächen; deßhalb machts »rie ich, trinkt es warm mit Pfeff^!". Das Rccspt., des Präsident^, winde versucht'; aber abscheulich befunden. Da,Dr., Watson da-s letzt.' 5'a^ical-Diner nochnicht bez.ihl.c hat, weßhalb er im Gefängniß sitzt/ so hat sich der- Gastwirrh kießmal, vor denz Anrichten, durch hinlängliche C«utivn zu decken gesucht. Das neueste, ain 4. December erschienene Bulle« tiüüber das Befindendes Königs bestätiget, dasi sich der Monarch im Laufe des verflossenen Monats ein P«ar Tage lang unpäßlicher, alsgewohnlich befunden habe, fügt jedoch hinzu, daß, bei unverändertem Zustande seiner Gemürhöklankheit, seine körperliche Gesundheit/ die in Betracht seines hohen Alters sehr gut ist, tald wie>er hergestellt wordrn sey. ^ Der Chef einet Hauses in der City) der sich vor emtgen Monatö'li mit scincn Gläubigern verglichen hatte, ist am 3. plötzlich verschwunden. Man glaubte, er habe bedeutende Summen mitgenommen. Ev hatte noch keine von den in dem Vergleich mit seinen Glaulügcrn stipulirten Zahlungen geleistet. . Es ist stärke Machfrage naH baarem Gelde auf dem Londoner Platz. Übrigens waren am 6. Morgens (so weit reichen die Londoner Nachrichten in Pariser Blattern) wichtige Nachrichten aus dem nördlichen England einge« laufen. Vier Individuen, die sich bei der letzten Voits-versammlung in Burnley des Hochverratds schuldig gemacht habe» »'ollen, waren im Schlosse von Lancaster in Mthaft^/Zwei andere find gleichfalls in Untersu« chana^ 'Man erwartet wichtige Entdeckungen. Aie nächtlichen Militär-Übungen in der Gegend »on Carlisle und Glasgow dauern fort, ünqeachtet 'die l!ocal«Behörden sich alle Mnhe geben, diese nächtlichen Zusammenkünfte der Revolutionärs zu ze^ 45t ftreuen^Wir bc Revolution achcite-t', und alle. darauf! Lusgehenken Vorschläge an eine eigene Cemmillee verweist. Zu Otley (in> der Nachbarschaft von^eedch haben di< Radtcastil eine Versammlung gehalten, in welcher sie die Bezahlung der Ta^en verweigerten, »nd Jeden, der die in Folge dieser Verweigerung den Steuerpflichtig,?« weggenommenen Msbcln kanfenc chürde, für einen Dieb crttnrten.. (Ostrr. B.), S ch w e,d e.. n. Wegen> einsö im Wermdo vorgefallenen Mor» des hatte ein Beamter, Ni'ösgren, zwei der That »erdachtige Pe:s?nen 5:nch Schläge mit Stöcken, (welches in mc'hrercn Z«itnnge>i cine Tortilr. genannt wvvte,') zum Bekcnütiiiß zu bringen ßesncht „ wo.'ll'.', der Kö'üg dem Justiz-Kanzler die genauests. l^n., suchung leran<-Uifit i'.esclen, auch auf eine Untersuchung anenden L^deshauplmcmn von Eck^kreutz und einige >ind«, re Beamte, in bieici Angclcqonheic s^^utragen. (Daß jn Schwede,», tcine eigentliche Folscr Sratt sinde, wiid in ei-iem von Stockholm an die. Redaction der List» der Hamburger Börsenhallo bezonders ein^ Kesal,dt^n Aufsatze nachgewiesen.) ^ (Wdr.) S p a n i e m Die Regierung scheint sich neuerdings mit der Cä^ ^^er.Expetitlon beschäftigen zu wo^en.. Es sind Re- ^uti»l»ligen für alle zur Einschlffung besslmmte Ne- <>imenter befohlen wordcn und man will diese schleunigst in eompl ren-Sland herstelltn. Die ll^nigl. Procuratoren bey dem Rathe von Eastilien-sollten auf Befehl des Königs übesdie voliti-tchen Vortheile einer theilweisen oder allgemeinen Am» »eß« d«r Verbannten, ihre Ertlärung abgeben. Dieses ist Mm sefchehen, «n»" ih« MeilNlUZ »«M ausgefallen, daß allgemein« Amnestie aller Verbannte» in diesem Augenblicke sehr räthlich und nützlich l feM dürfte. Dir vom General Odonel, Grafen Abisbal an« gezeigte Verrätherey mehrerer Officiere der um Cadi^ »er ammelt gewesenen Trnppe» svll bereits vollständig, untersucht seyn. Es ruht noch^ein Schleyer auf dieser Begebenheit. Unter den geflohenen Osiicieren ist auch' der Adjutant Odon6ls, D. B. Gutticres. Der General felbsr ist fortwährend in Modrik und versichert, daß er iNcrall nach den ihm gegebenen. Befehlen des'Kö» nigs gewindelt habe. Das gelbe Fieber ist übel'ull im Abnehmen. Das Diario von Cadiz bringt einen TaMefehl dies Vicetonigs von Per», Don Pezuela, vom »o. ! April, worin er seinen Soldaten verspricht, sich a»5 ihre Spitze zu stellen', um die Niederlage von Mai« po. sin Chili) und die Niedermetzelung der spanische» Offici.ere zu Punta S. L«nö zu rächen. (Unter den ermordeten Officieren befand sich auch der aus 5en Feld« zügen in der spanischen Halbinsel rühmlich 5ekanntd< General Ordones.)' ' (WiU.) T ü r l e y. - Cönstantinopel leidet vermahlen an jjvei ubeln^ ! Der Wassermangel ist dort groß und hat bereits z» wiederhohltrn'Mahlen laute Klagen und Unruhen un» tcr den niedern W>Iksclass?u ei^eg.l. Alle Brunnen zu Pera und Tophana sind versie-gt und eingetrocknet. Der Grosiwesir begab sich iiin^sihin in Person j« allen Was- ' serleinmgen i,l der Mngegcnd, u>n die nöthigenVor^ ! kehruttgcn zu treffen. — Zu diesem großen Ungemach' gesellt sich noch jenes der Pcst,. welche anstatt wie ge--wohnlich in dieser Jahreszeit ganz zu versa winden oder' wenigstens abzunehmen, immer mehr und mehr zu» nimmt. Alle Spitäler sind voll; die ncichstcn llmgebun» gender ersten Pforten-Beamten sind davon befalle»,, und seit vielen Jahren hatte diese Seuche nicht so viele-Franken dahingerafft, wie in dem gegenwärtigen, ob^ gleich diese mehr als gewöhnliche Vorsichtsmaßregeln-brauchen. Der Capitan des österreichischen Schiffes Iris tt^rd ebenfalls ein. Opfer dieser verheerenden Seuche. (Wdr.) Wechsel-Cours in Wien vom 25. Dezember i6ig. Cenvenrions « Münz» »en HlMdnMHHV. I^N5z Al