postnjnsplLLsns V Zotovinr. Nr. 5. Erscheint jeden 1., 10. und 20. 10. (25.) Jahrgang. Organ der Gotischen Deutschen. Bezugspreise- Jugoslawien: ganzjährig 30 Din, halbjährig 15 — Dm. D. -Oesterreich: ganzjährig 6 Schill., halbjährig 3 Schill. Amerika: 2 Dollar. — Einzelne Nummern 1'— Dinar Kočevje, Krertag, den 10. Aeöruar 1928. Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichts sind an die Schriftleitung zu senden. — Anzergen-Aufnahme und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje Einladung. Donnerstag den 23. Aeöruar 1928 findet um Halb 11 Mr vormittags im GastHause des Kerrn Wiktor Welsche in Hottschee die Seneralvmammkmg der Spar- und Darlehenskasse Kottschee statt. Tagesordnung: 1. Verlesung der Verhandlungsschrift der Gene¬ ralversammlung vom 9. Februar 1927. 2. Vorlage des Rechnungsabschlusses für 1927 und Genehmigung desselben. 3. Revisionsbericht über die am 21. September 1927 stattgefundene Revision. 4. Wahl des Vorstandes und des Aufsichtsrates. 5. Allfälliges. Da zur Beschlußfähigkeit der Generalver¬ sammlung der zehnte Teil der Mitglieder erfor¬ derlich ist, so ergeht an diese das höfliche Er- suchen, zuverlässig zu erscheinen. Zwei Magen und -er Freispruch. Auch einem sonst gescheiten und überlegenden Menschen können zuweilen Dinge unterlaufen, die nicht gerade zur Mehrung seines Ansehens bei¬ tragen; auch er kann Äußerungen fallen lassen, mit denen er stark daneben haut und den Neben¬ menschen beleidigt. Sieht er nun sein Unrecht bedauernd ein und gibt er offen zu, daß er sich da oder dort vergaloppiert hat, dann kannst du und sollst du ihm die Hand zum Wiederausgleich reichen. Was muß aber von einem gedacht werden, der als Beleidiger noch den Beleidigten spielt und dazu noch die wirklich Beleidigten samt und sonders verurteilt wissen möchte? Der gewesene Bürgermeister von Gottschee hat, wie noch allen erinnerlich ist, im vorigen Jahre auf schier unglaubliche Weise das Gottscheer Volk beleidig:. Es müßte schon ein durch und durch verpatzter Gottscheer sein, der jenen Vor¬ wurf gröbster Unsittlichkeit ruhig hätte hinnehmen können. Wir daheim, unsere Landsleute draußen in Österreich und drüben in Amerika, unsere Volksgenossen in und außer dem Staate, alles war empört über die Beschimpfung. Auch Slo¬ wenen, die davon Kenntnis erhielten, schüttelten die Köpfe über die unglaubliche Entgleisung des Bürgermeisters. Nur Dr. Sajovic dachte und denkt anders. Als Antwort auf unseren damaligen Protest und eine später erschienene Briefkastennotiz hat er nämlich der Gottscheer Zeitung einen Prozeß an¬ gehängt und den Schriftleiter sowie den Eigen¬ tümer des Blattes auf Ehrenbeleidigung verklagt, weil er sich nämlich, wie er in der Anklage des langen und breiten ausführte, durch jene Artikel nach verschiedenen Seiten hin geschädigt fühlt. Am 3. Februar l. I. hat nun über diese Klagen beim Kreisgerichte in Rudolfswert die Verhandlung stattgefunden, bei welcher sich der Vertreter des Klägers lebhaft bemühte, eine Ver¬ urteilung zu erwirken. Nichtsdestoweniger war es dem Verteidiger der Angeklagten ein leichtes, die Haltlosigkeit der Anklage darzutun. Nach An¬ hörung der beiden Vertreter sprach der Gerichts¬ hof beide Angeklagten frei. Der Kläger meldete natürlich dagegen Berufung an. In der Begründung des Freispruches betonte der Vorsitzende des Gerichtshofes, daß die Zeugen¬ aussage des Klägers im Zusatze schon gleich nach ihrem Einlangen aus Gvttschee sonderbar angemutet habe. Und wenn sich das Gottscheer Völklein gegen die beanständete Äußerung erhoben hat, war es im Recht, und dieses Rechtes haben sich die Geklagten bedient. Man stelle sich nur vor, welche allgemeine gerechte Entrüstung es Hervorrufen würde, wenn jemand sich erdreistete, etwa den Oberkrainern oder Weißkrainern oder irgend einem anderen Landesteile ähnliches vor¬ zuwerfen. Auch in der Briefkastennotiz, daß nach mittel¬ europäischen Begriffen ein Gemeindeoberhaupt freiwillig. zurücktritt, wenn die Mehrheit der In¬ sassen ihn nicht sehen mag, fand der Gerichtshof nichts, was die Grenzen einer erlaubten Kritik überschreiten würde. Eine großzügige Aktion. Über den Aufsatz „Wassergenossenschaften" vom Herrn Abgeordneten Karl Zkulj in der vorletzten Nummer der „Gottscheer Zeitung" erlaubt sich auch ein Bauer einige Ansichten darüber zu äußern. Wie aus dem angeführten Aussatze hervor¬ geht, hätte eine Wassergenossenschaft bei uns den Zweck, die Überschwemmungen der Rinse von Dolenjavas bis Mösel möglichst zu beseitigen. Nicht als ob ich dem Herrn Abgeordneten Skulj und seinen Plänen feindlich gegenüber treten wollte, weiß man doch seine Arbeit zu schätzen, die er für uns Gotffcheer als Volksvertreter geleistet hat, kann ich doch nicht umhin, als langjähriger Beobachter zu bemerken, daß man sich von einer solchen Wassergenossenschaft bei uns nicht zuviel versprechen darf. Allgemein ist es bekannt, daß das Wasser als das gefährlichste Element angesehen werden muß, das sich nicht so leicht zähmen läßt. Daß die Rinse bei Überschwemmungen durch Berge hindurchbricht und wieder verschwindet, läßl darauf schließen, daß auch unterirdisch alles voll Wasser sein muß. Auch Niederungen, Mulden, Gruben usw., in die von der Rinse kein direkter Zufluß kommt und die weit von ihr entfernt sind, zeigen den Wasserspiegel in der gleichen Höhe wie die Rinse. Deshalb würde es gewiß nichts nützen, das Rinsebeet zu vertiefen oder etwa Dämme zu bauen, solange nicht ein direkter, of¬ fener Abfluß vorhanden ist. Daß die Rinse nicht so schnell durch die unterirdischen Läufe fließen kann wie durch ein offenes Beet, beweist der Um¬ stand, daß in Rakitnitz, wo die eigentliche Über¬ schwemmung stets beginnt, schon lange vorher, bevor sie noch unterm Schweineberg auftritt, alle Niederungen bereits unter Wasser stehen. Also das erste große Hindernis ist der Schweine¬ berg. Dieser müßte durch einen Kanal durch¬ brochen oder umgangen werden. Doch das allein wäre nicht genug. Wohin mit dem Wasser von Losch!« bis Mösel? Dort müßte der Kanal weiter gebaut werden bis in die Kulpa. Man braucht nicht gerade Ingenieur zu sein, um herauszufinden, daß dies technisch wohl durchführbar wäre, aber sehr schwer finanziell; denn die Menge von Millionen Dinar, die eine solche Arbeit kosten würde, wenn auch der Staat einen großen Teil dazu beilrägt, würde weit den Wert des in Be¬ tracht kommenden Grundes übersteigen, wenn er auch vollkommen frei von Überschwemmungen wäre. Wenn man dann noch die jahrelange Ar¬ beit, die jeder Besitzer leisten müßte, hinzurechnet, wird man zu dem Resultat kommen, daß es ein¬ fach unmöglich ist, diese Überschwemmungen ein¬ zuschränken, die wahrscheinlich schon Jahrtausende fast alle Jahre wiederkehpen. Wohl wäre es am Platze, leichtere Hindernisse zu beseitigen, wie Vergrößerung einiger Brücken, Reinigung der Sauglöcher, Regulierung und Reinigung des Rinsebeetes in Gottschee usw. Jedoch darf man damit nicht hoffen, die Über¬ schwemmungen gänzlich beseitigt zu haben. Der Wasserstand würde wahrscheinlich nur umso viel niedriger sein, daß die Straßen an mehreren Stellen nicht mehr unter Wasser stehen. Man soll unsere Rinse nicht mit anderen Flüssen ver¬ gleichen, wie mit der Save, Drau und Donau. Auch dort kommen immer wieder große Über¬ schwemmungen vor, die mit den unseren nicht zu vergleichen sind, trotzdem man überall gewaltige Dämme baute und der Flußlauf offen liegt. Ich bin mir wohl bewußt, daß die Herren Ingenieure, die das Terrain schon ausgenommen und besichtigt haben, meine vorstehende Ansicht nicht ganz teilen werden, doch glaube ich, daß Leite 2. ein im fraglichen Gebiete Ausgewachsener auch ein' Recht hat, seine Meinung zum Ausdruck zu bringen. Wilhelm Anschlovar, Neuloschin. Aus Stadt und Land. Hottschee. (Der Gebietsvoranschlag bestätigt.) Der Landesvoranschlag für das Jahr 1928 hat die ministerielle Bestätigung erhalten. — (Sportvereins-Maskenredoute.) Am Faschingdienstag den 21. Februar 1928 ver¬ anstaltet der Gottscheer Sportverein im Gasthause Viktor Petsche seine Faschingsunierhaltung. Am Programme sind unter anderem auch: Masken¬ konkurrenz (mit drei Preisen), Konfettischlacht und Radiomusik. — (Einen Walzerabe ud) veranstaltet der Gottscheer Handwerkerverein am 11. Februar in den Räumlichkeiten des Hotels Triest, bei dem eine stärkere Abteilung der beliebten Musikkapelle der Draudivision Mitwirken und lauter ältere Walzermelodien vortragen wird. Die alten Weisen sollen bei den älteren Besuchern die Erinnerung an vergangene schöne Tage wieder wachrufen. Beginn um 8 Uhr abends, Eintritlsgebühr 10 Din für die Person. Einladungen sind schon aus¬ gesendet worden; sollte jemand ungewollt über¬ sehen worden sein, so möge er sich beim Herrn Schneidermeister Rudolf Jonke melden. — (Die Handwerkergenossenschaft in Kočevje.) Die erste heurige Lehrlingsprü¬ fung wurde am 29. Jänner abgehallen. Prüflinge waren 21, davon haben 18 die Prüfung bestanden, und zwar Schuhmacher: Franz Prijatelj, Johann Hutter, Johann' Händler, Anton Rauch, Drago Merzlj; Schneider: Adolf Bauer, Alois Trohar, Johann Ostermanu, Josef Kajfez; Tischler: Fried¬ rich Heil, Franz Osak; Schmied: Viktor Beljan; Schlosser: Joses Bachmayer; Bäcker: Franz Hu¬ dolin; Näherin: Rudolfine Jonke, Anna Sorger, Frieda Klun; Modistin: Elfrieda Perz. — (Eine neue Anleihe) von insgesamt 13.880 Millionen Dinar hat unsere Regierung von englischen uno amerikanischen Banken zuge¬ sichert erhalten. Diese Anleihe soll zur Aussührung öffentlicher Bauten aufgebraucht werden. — (Das Steuerausgleichgesetz an¬ genommen.) Am Montag wurde darüber in der Nationalversammlung verhandelt und in der Debatte äußerte sich darüber auch der deutsche Abgeordnete Dr. Moser, daß dieses Gesetz nicht nur der Wojwodina, sondern allen neuhinzuge¬ kommenen Gebieten des Reiches große Erleich¬ terungen schaffe. — (Die Regierung zurückgetreten.) Keine unserer bisherigen Regierungen war noch langlebig. Jetzt sah sich auch Vukicevic als Mi¬ nisterpräsident gezwungen, abzudanken und nun soll Radic, der immer alles besser wnßte, eine neue Regierung bilden.^Es ist mehr als fraglich, ob ihm das gelingt. In der nächsten Nummer näheres. — (Weitere Einschränkung der Ein¬ wanderung in die Vereinigten Staaten.) Am 4. Februar wurde dem Kongresse das neue Gesetz vorgelegt, dessen wichtigste Punkte folgende sind: die Quote der Einwanderung wird auf zwei Prozent der ausländischen Einwanderung von 1890 festgesetzt. Die Zahl der Familienmitglieder der seit 1924 auf das Gebiet der Union Ein- gewanderlen wird bis zur Höhe von 30.000 ge¬ stattet. — (Zahl der Weltsprachen.) Nach Be- rechnungen, die als zuverlässig gelten dürfen, gibt es augenblicklich 2793 lebende Sprachen, die diese Bezeichnung verdienen. Die 860 haupt¬ sächlichsten Sprachen verteilen sich folgendermaßen: Europa 46, Asien 153, Afrika 118, Nord- und Südamerika zusammen 424, Ozeanien 117. Gott! n»'" ,^e!tU7" — Nr. 5 — (Advokaten) gab es in Slowenien am Schluffe des Jahres 1927 die gewiß nicht ge¬ ringe Anzahl von 205. Davon entfallen auf Laibach 70, Marburg 38, Cilli 17, Peltau 10. — (Bittgesuche.) In letzter Zeit sind viele Gesuche um Unterstützung verarmter Gottscheer beim Verein Gottscheerland in Graz, unserem Lands- manne Herrn Großkaufmann Louis Kraker in Pettau und anderen eingelaufen. Wir sehen ganz wohl ein, daß wir im Ländchen viele hilfsbedürftige Volksgenossen haben — es ist dies sehr bedauerlich, aber auch ganz und gar unmöglich, daß dieser Notlage von Seiten einzelner Vereine oder gar Einzelpersonen abgeholfen werden könnte. — Die Allerärmsten können nur von Seite der gesamten Allgemeinheit unterstützt werden. Wir machen daher die beteiligten Kreise auf¬ merksam, solche Privatansuchen in Hinkunft nicht mehr einzubringen, da derlei Briefe ausnahmslos unberücksichtigt bleiben, andererseits sich aber die ohnehin Armen — wenigstens keine unnötigen Schreib- und Portospesen machen sollen. — (Der staatliche Pflanzgarten in G o tt s chee) hat 60.000 zweffühcige Schwarzföh- renpflanzen zum Preise von 80 Din per Tausend abzugeben. Da diese Kiesernart sich ganz hervor- ragend zur Aufforstung unproduktiven Landes, sandiger und stark verkarsteter Flächen eignet, machen wir die Interessenten darauf aufmerksam. Be¬ stellungen können bei den Gemeindeämtern oder auch beim Forstreferenten der hiesigen Bezirkshaupt¬ mannschaft gemacht werden. Ebenso sind hier zu haben: 100.000 dreijährige Samenfichten zu 90 Din pro Tausend und 140.000 vierjährige Ver- schulfichten zu 110 Din pro Tausend. — (Der neue Eisenbahnpersonen¬ tarif.) Ende d. M. verliert der jetzt geltende Personen-, Frachten- und Expreßfrachtentarif der Staatseisenbahnen seine Gültigkeit. Mit 1. März treten neue Tarife in Kraft. Der Personentarif für die zweite nnd dritte Klasse von Personenzügen bleibt unverändert, während die Preise für die erste Wagenklasse das Zweieinhalbfache vom Preise für die dritte Wagenklasse betragen werden (bis¬ her war es das Dreifache.) Große Veränderungen werden bei den Schnellzügen eintreten. Jetzt zahlt man bei Schnellzügen, ungeachtet der Entfernung, in der dritten Wagenklasse 100 Prozent, in der zweiten 50 Prozent und in der ersten 33 Prozent mehr als in der entsprechenden Wagenklasse eines Personenzuges. Nach dem neuen Tarif werden die Schnellzugspreise für Entfernungen unter 100 Km die entsprechenden Personenzugspreise in der dritten Klasse um 100 Prozent, in der zweiten um 50 Prozent und in der ersten Klasse um 40 Prozent übersteigen. Auf Entfernungen über 100 km hingegen fällt der Preiszuschlag für Schnell- züge progressiv so, daß er bei 800 km Entfer¬ nung für die dritte Wagenklasse 30 Prozent, für die zweite 20 Prozent und für die erste gleichfalls 20 Prozent auf die entsprechenden Personenzugs¬ preise betragen wird. Der neue Tarif wird demnach nur auf größere Entfernungen Begünstigungen bringen. — (Ein Kreuzzug gegen das Flu¬ ch e n.) Die Londoner Geistlichen haben einen neuen Feldzug gegen den Gebrauch von Gotteslästerungen und gemeinen Worten im alltäglichen Verkehr be¬ gonnen, denn sie behaupten, daß die Unsitte des Fluchens, die man in England stets als besondere Sünde verpönt hat, in den letzten Jahren wieder bedeutend zugenommen habe. „Wir sind entsetzt über die schlimmen Ausdrücke, die man überall zu hören bekommt", sagte einer der Führer der Bewegung, der Rev. T. V. Sievers. „In den meisten Fällen erfolgt das Schwören nnd Lästern aus reiner Gedankenlosigkeit. Die Leute denken gar nicht das, was sie sagen. Man hört nicht nur solch häßliche Ausdrücke unter der niederen Bevölkerung, sondern ich habe sehr gut gekleidete Ja^r..ng X. Herren in den feinsten Gegenden so schlimme Worte gebrauchen hören, daß mir die Haare zu Berge standen. Sogar die Damen nehmen solche Ausdrücke in den Mund, und es scheint bisweilen, daß sie einen Stolz dakeinsetzen, sich recht unpassend und sündhaft auszudrücken. Das Schlimmste aber ist, daß die Leute sogar in Gegenwart von Kin¬ dern sich nicht in Acht nehmen und dadurch die Saat des Fluchens in die jungen Herzen legen." Ein d°rarliger Kreuzzug wäre auch in unserem Lande so recht an der Tagesordnung, denn Flüche erschallen hier täglich in einer Vielfältigkeit und Wüstheit, wie sie oft kaum mehr zu überbieten ist. Ob der englische Fluchkreuzzug vorbildlich wirken wird? Mitterdorf. (G e st o rben) ist am 4. Februar in Marburg, wo er schon seit 40 Jahren während der Wintermonate hausierte, der 77 Jahre alte Besitzer Johann Hönigmann (Kottrer) aus Win- dischdorf 54. — (Geschäftsgang der Raiffeisen- kasse.) Am 9. Februar hatte sie Hauptversamm¬ lung, auf welcher mitgeteilt werden konnte, daß die Kasse gegenwärtig 139 Mitglieder zählt, an welche Ende 1926 insgesamt 264.988'53 Din, Ende 1927 insgesammt 268.384'84 Din hinaus- geliehen waren. Die Spareinlagen haben sich im vorletzten Jahre um 97.436'70 Din, im letzten um 333.716'48 Din gehoben und betrug der Einlagenstand zu Beginn des laufenden Jahres 956.928'88 Din, welcher sich auf 322 Büchel verteilt. Das Geschäftsjahr 1926 schloß mit einem Reingewinn von 8028'44 Din, im Jahre 1927 erreichte er 15.012'99 Din und der schließliche Reservefond beläuft sich auf 35.807 80 Dinar. Mit dem Jahre 1927 hat die Kasse das 20. Ge¬ schäftsjahr beschlossen. Bei der Wahl wurden in den Vorstand die Herren: Georg Petsche, Obmann, Jaklitsch Johann llnterlojchin 1, Perz Franz, Ort 8, Pfarrer Josef Eppich und Lehrer Josef Kremer; in den Auf- sichtsral die Herren: Gemeindevorsteher Friedrich Povse, Obmann, Schober Johann, Ort 15, Ja¬ klitsch Anton, Mitterdorf 30 und Knaus Josef, Obrem 14, gewählt. — (Beitrag der Gemeinde für die neue Straße.) Der neue Gemeindeausschuß von Mitterdorf hat in seiner ersten Sitzung am 5. Februar einstimmig beschlossen, für den Neubau der Straße Mitterdorf-Altbacher nötigenfalls bis 5 Prozenl der Gesamtkosten zu übernehmen. Weintal. (Verschiedenes.) Unser Lands¬ mann Herr John G. Zekoll aus Brooklyn be- ehrte uns im Oktober v. I. anläßlich seiner Reise mit der amerikanischen Legion nach Paris mit einem dreitägigen Besuch. Was besonders hervor¬ gehoben werden muß, beherrscht Herr Zekoll, obwohl er in Amerika geboren ist und das erste¬ mal in Gotlschee weilte, die Gottscheer Mundart vollkommen. Nur allzu kurz war der Aufenthalt in der Heimat seiner Eltern und nur ungern sahen wir Herrn Zekoll scheiden. — (Spende.) Anläßlich seines Besuches in Reintal spendete Herr John G. Zekoll 10 Dollar für den Turmbaufond bei der heil. Schutzengel¬ kapelle, wofür die Kirchenverwalmng dem edlen Spender im Namen der Ortsinsassen den.wärmsten Dank aussprichl. — (Spende.) Herr Franz Jonke in Wien hat durch Joh. Schemitsch dem Vereine freiwillige Feuerwehr in Reintal den Betrag von 10 Schilling als Spende überwiesen, wofür der Wehrausschuß dem hochherzigen Spender auf diesem Wege den wärmsten Dank ausspricht. — (Tanzkcänzchen.) Das diesjährige Tanzkränzchen der freiwilligen Feuerwehr findet Sonntag den 12. Februar im Gasthause des Herrn Joh. Schemitsch statt, wozu alle Freunde und Gönner des Feuerwehrwesens höflichst eingeladen werden. ci X, Gouicd^r Zeitung — Nr. 5. S'itL 3. Aktkag. (Versammlung.) Am 22. Jänner hielt im Gasthause Sauude Landwirlschafisreferent Herr Hladnik eine Besprechung ab, zu der viele Besitzer in und außerhalb Altlag sich einsanden. Bei dieser Besprechung berührte er viele Zwerge der Landwirtschaft aus dem einen Grunde, um zu erfahren, wie sich die Anwesenden zu den ein¬ zelnen Punkten verhalten und welches Interesse ihm die Zuhörer entgegen bringen. Bon den vielen Wanderrednern, die sich in Altlag schon Mühe gaben, Vorträge zu halten, ist wohl Herr Hladnik der einzige, welcher vorher unsere Gegend besichtigte und sich erkundigte, was für eine Wirtschafts. Methode am besten anzuwenden wäre. Trauer ergriff mich bei seiner Äußerung, als er sagte, wäre das deutsche Volk in dieser Gegend, was würde nicht alles geschehen. Sind wir keine Deutschen? Ja, wir sind es, aber unsere Wirtschaft ist weit zurückgeblieben, so daß er mit Recht auf das deutsche Volk hinwies. Wo sind jene und wo wir geblieben? Die Deutschen ver¬ mochten wüstes Land der Kultur zuzuführen. Unser Boden ist fruchtbarer Kalkboden und ist in wüstes Land übergegangen, das nur mehr den Wölfen als ungestörter Aufenthalt dient. 300 Im sind es, die eine Herde von 300 Stück Großvieh und zu¬ mindest doppelt soviel Kleinvieh ernähren könnten. Demgegenüber haben wir 82 Kühe, etliche Ochsen, einige Ziegen, keine Schafe und 50 Gäule. Wie werden wir unsere Auslagen bestreiten? Die Wälder werden durch Anzünden vernichtet, auf den Hutweiden um die Ortschaft wuchert Gestrüpp. Wir wünschen, daß Herr Landwirtschaftsreferent wiederholt zu uns komme und uns durch seine Vorträge immer und immer wieder ansporne, unsere Wirtschaft zu verbessern, da jetzt noch Möglichkeiten geboten sind, die über kurz oder lang zunichte gemacht werden können. Mode, Ansprüche schreiten vorwärts, Wirtschaft aber entgegengesetzt rückwärts. Niedertiefenbach. (Landwirtschaftliches und Feuerwehrgründung.) Sonntag den 29. Jänner hielt dec Obmann der landwirtschaft- lichen Filiale Herr Wilhelm Fürer hier eine von Bauern und Bäuerinnen zahlreich besuchte Be¬ sprechung ab, bei der die Stierfrage behandelt und der Beschluß gefaßt wurde, für die Gemeinden Tiefenbach und Morobitz einen Montavonerstier anzukaufen. Erfreulich ist es, daß sich drei Land¬ wirte bereit erklärten, Kuhkälber der Montavoner Rasse käuflich zu erwerben, um rascher zur Reinzucht zu gelangen, und fünf Bauern den Wunsch aus¬ drückten, Seeländer Schafe einzuführen. Mit den Ankäirfen wird die landwirtschaftliche Filiale be¬ traut werden. — Auch mit der Einführung des Pfluges „Planet" wird durch Bestellung eines solches der Anfang gemacht. — Nach dieser Be¬ sprechung wurde die Gründung einer freiwilligen Feuerwehr für die Gemeinde Tiefenbach vorgenom¬ men, was für die beiden entlegenen Dörfer Ober- und Niedertiefenbach von größter Wichtigkeit ist. Denn bei einem allfälligen Brande stünde man infolge der weiten Entfernung anderer Feuer¬ wehren und des kaum fahrbaren Weges dem ver- Heerenden Elemente machtlos gegenüber. Wir sind froh, daß Herr Fürer als Feuerwehrinspektor die Gründung anregte und uns die Mithilfe des Verbandes der Goltscheer Feuerwehren in Aus- sicht stellte. In den vorbereitenden Ausschuß wurden gewählt: Josef Schager, Obmann, Michael Kusole, Stellvertreter, Josef Valentschitsch, Josef Klaritsch, Josef Hutter, alle aus Niedertiefenbach, und Alois Mallner aus Obertiefenbach. Deren Aufgabe wird es vor allem sein, ein rege Sam¬ meltätigkeit zu entfalten, damit wir recht bald zu einer Feuerspritze und der nötigen Ausrüstung gelangen. Schwarzenbach. (Eheschließung.) Inder hiesigen Filialkirche wurde am 6. Februar Besitzer und Tischler Johann Putre mit der Besitzerstochter Josefa Wolf getraut. Viel Glück dem jungen Paare I Lienfekd. (Trauung.) Am 5. Februar wurden in der Stadlpsarrkirche in Gottschee Tischler Matthias Hutter und Näherin Josefa Kuruzar, beide aus Lienfeld, getraut. Viel Glück! Masern. (Toller Hund.) Vergangene Woche kam aus der Ortschaft Niederdorf ein wütender Hund und biß hier zwei Frauen und mehrere Hunde. Die Frauen befinden sich bereits in ärzt¬ licher Behandlung in Cilli. Auch wurden sämt¬ liche Hunde aus unserer Ortschaft sowie aus Ma¬ sereben und Rakitnitz vom Wasenmeister abgenom¬ men und getötet. Hraflinden. (Kirchenspende.) Die in Gottschee verschiedene Frau Maria Stalzer, ge¬ borene Bauer aus Graflinden Nr. 7, hat vor ihrem Ableben der Filialkirche Graflinden 1000 Din gespendet, wofür der herzlichste Dank ausgesprochen wird. — (Bal l.) Am 19. Februar findet im Hause des Ortsvorstehers Peter Rauch ein Ball statt. Da das Reinerträgnis dem neuzugründenden Feuer¬ wehrvereine zufließt, sind Freunde der Feuerwehr herzlich willkommen. Höttenih. (Bon der Feuerwehr.) Am 29. Jänner wurde hier die Feuerwehr-Ausschußmahl vorgenommen. Gewählt wurden: zum Obmanne der bisherige Obmann Josef Woldin Nr. 49, als Stellvertreter Johann Michitsch Nr. 12, Schrift¬ führer Richard Michitsch Nr. 1, als Kassier Georg Michitsch Nr. 11. — Ferner als Ausschüsse: Paul Michitsch Nr. 59, Jakob Lesser Nr. 76, Franz Höglcr Nr. 24, Johann Parthe Nr. 74. Als Rechnungsprüfer Paul Parthe Nr. 42, Franz Michitsch Nr. 3. — Zugleich wurde bei diesem Anlasse beschlossen, am 12. Februar im Gasthause des Georg Stampfe! Nr. 11 eine Unterhaltung zu Gunsten der freiwilligen Feuerwehr zu ver¬ anstalten, wozu Freunde und Gönner höflichst eingeladen werden. Wien. (Personalnachricht.) Herr Adal- bert Taulscher, ein gebürtiger Gottscheer, der bisher Steuerreferent bei der Generaldirektion der österr. Bundesbahnen war, ist unter ehrenvollen Bedingungen in das Finanzministerium berufen worden. Wir beglückwünschen unseren Landsmann zu seinem Aufstieg aufs herzlichste. Iu verkaufen ein Bett mit Strohsack, zwei Leintüchern, Polster mit Überzug und einer Decke komplett um 350 Din. Eine Küchenkrtdenz, weiß, um 250 Din. Adresse in der Ad¬ ministration. Mitteilungen der landwirt¬ schaftlichen Filiale Gottschee Jene Mitglieder, welche zur Aussaat von Som- merweizen, Sommerroggen, Sommergerste und Hafer Saatgur benötigen, werden aufgefordert, ihren Bedarf in Kilogramm entweder mündlich oder schriftlich bekanntzugeben. Ilm neue Kartoffelsorten ins Land zu bringen, werden solche, jedoch ebenfalls nur gegen recht¬ zeitige Anmeldung, bestellt und abgegeben werden. Bei der Anmeldung ist ausdrücklich anzugeben, ob Speise-, Früh- oder Futterkartoffeln gewünscht werden. Kleegras- und reine Grassamenmischungen, in dem richtigen Verhältnis hergestellt und auf ihre Keimfähigkeit geprobt, sowie seidenfreie Samen von Rot- und Luzernerklee werden auch gegen vorherige rechtzeitige Bestellung abgegeben. Des¬ gleichen werden auch die Samen der verschiedenen Rübengattungen im heurigen Frühjahr zur Abgabe gelangen. Alle Anmeldungen haben längstens bis Ende Februar l. I. zu erfolgen. Durch die Filiale können von nun an alle Arten von landwirtschaftlichen Maschinen und Ge¬ räten, wie: Dreschmaschinen, Putzmühlen, Triers, Zentrtifugen. Milch- und Buttergefäße, Obstpressen, Jauchepumpen, Pflüge, Planeten (Hackenpflüge), Kartoffelpflüge, Jätpflüge für Handbetrieb, eiserne und hölzerne Eggen, Wiesenmooseggen, Trokare, Schlundschläuche, Arborin- und andere Spritzen, Gärtrichter, Obstbaumsägen und -scheren, Obst¬ pflücker, Rindenkratzer u. a., bezogen werden. Des¬ gleichen wird sie führen: Mittel gegen den Rost bei Getreide (Saatgutbeizmittel), gegen Obstbaum¬ schädlinge, Insekten- und Mäusefraß sowie Fut- tcrkalk und Viehsalz. Musterpflüge werden im Magazin zur Ansicht bereitstehen. Mitglieder, welche junge Obstbäume benötigen, wollen dies der Filiale mitteilen und anführen, wieviel Stück und ob Apfel- oder Birnenbäume gewünscht werden. Diesbezüglich wird in den näch- sten Tagen bei der Filiale eine Preisliste der be¬ kannten Deutschlandberger Baumschule aufliegen und können diejenigen Interessenten, welche wirklich ausgezeichnetes Nachsetzmateriale wünschen, diese Liste dorr einsehen. In der letzten Sitzung hat die Landwirtschafts¬ filiale schon für das laufende Jahr die Neuan¬ lage der Bezirksbaumschule beschlossen. Da schon Heuer die nötigen Vorarbeiten für die besten Sor¬ tenauswahlen durchzusühren sind, so ersuchen wir unsere bekanntesten Obstzüchter, daß sie von den besten Apfelsorten zwei oder drei Stück an die Filiale einsenden. Hier wird dann durch Fachleute bestimmt, für welche Sorten die Edelreiser für die heurige Veredlung beschafft werden sollen. Für die heurige Frühjahrsdüngung wurden nachstehende Sorten von Kunstdünger in Bestellung gebracht: Kalisalz 42°/o, Superphosphat 16 bis I70/0, gemahlenes Knochenmehl 30 "/o, Nytro- fossal (Kunstdüngermischung) und Kalkstickstoff. Un¬ sere Mitglieder und auch sämtliche Kunstdünger- interessenten wollen ihren Bedarf hier ehestens bekanntgeben. -v HeldverKcyr am 31. Jänner 1928 76,000.000 — Ain kulanre kontokorrentvellingungen für Kaufleute. kostenlose vurcstfüstrung ller Intavuiatisn unll Stempel- treidelt für Sie Schulllscsteine. ' - kasrartunllen von statt» - vis ir Ustr an allen Mrmagen. Z5par- uni! valMnskasse,«.k M Hinkagenstand am 31. Jänner 1928 10,224.055'02 Ain M übernimmt kinlagen auf Lücstel unll in laufenller kecstnung M ru verten velllngungen. L SewSstrt Varlesten gegen Sicherstellung llurcst Wechsel oller stvpotstek bttlig unll schnell. d' väuerlicste krellite Wecstrellrrelllte io°/<>, kontoirorren io°/v. Seite 4. Gotrsqcer Leitung — Nr. 5. Jahrgang X. Die Kauptversammkung. Am 15. Jänner fand im Gasthause „Gruber" in Gottschee die sehr gut besuchte ordentliche Haupt¬ versammlung statt. Das Lokal war bis auf das letzte Plätzchen besetzt und mußten viele wieder umkehren, weil sie keinen Platz mehr finden konnten. Nach Begrüßung der Versammelten durch den Vorsitzenden Herrn Hofrat Johann Kresse erstattete dieser den Tätigkeitsbericht über das abgelaufene Jahr und führte aus, daß zunächst ein großer Teil der Arbeit darin bestehen mußte, sich neu einzurichten, welche Arbeit aber trotzdem, daß sie schwierig war, nirgends so recht zum Ausdruck kam. Vor allem mußte für die Filiale ein Heim gefunden und eingerichtet werden und begann die eigentliche Tätigkeit erst, als Herr Franz Rom, Gerichtsoffizial i. P., als Sekretär in diesem seinen Einzug gehalten hatte. Nun konnte mit der An¬ werbung von Mitgliedern und der Beschaffung von Geldmitteln begonnen werden und waren beide Aktionen von befriedigendem Erfolg begleitet. Aus dem regen Beitritt war deutlich zu erkennen, wie ungemein notwendig die Neubildung der Filiale war und daß sie während der Jahre, als sie untätig war, stark vermißt wurde. Sie zählt heute 40 Mitglieder, die einen Mitgliedsbeitrag von 20 Dinar jährlich entrichten und dafür den „Kmeto¬ valec" beziehen, und 624 solche, welche die Filiale mit einem Jahresbeitrag von 10 Dinar unterstützen, den „Kmetovalec" aber nicht beziehen, denen jedoch sonst dieselben Begünstigungen wie den vollwer¬ tigen Mitgliedern eingeräumt werden. Aber nicht allein aus dem regen Beitritt zeigt sich das allge- meine Interesse am Bestände der Filiale, sondern ganz besonders aus der Opferwilligkeit der Spar¬ und Darlehenskassen von Gottschee, Mitterdorf und Rieg, die 8000, 1000 und 500 Dinar spendeten, und aus dem einmütigen Beschluß der Gemeindevorsteher, welche für landwirtschaft¬ liche Zwecke 10.000 Dinar aus der Bezirkskaffe bewilligt hatten. Auch das fürstlich Auerspergsche Forstamt und die Vermögensverwaltung der Stadt Gottschee finden wir mit den namhaften Beträgen von 3000 und 2000 Dinar unter den Spendern und sei auch an dieser Stelle allen jenen, die die Filiale im verflossenen Jahre unterstützt haben, nochmals herzlich gedankt und daran die Bitte geknüpft, der Filiale auch in Zukunft zu gedenken. Die Gesamteinnahmen betrugen mit Ende des Jahres 59.709 Dinar, die Gesamtausgaben 50.059 Dinar, so daß das verflossene Jahr mit einem Kassarest von 9650 Dinar abschließt, welcher heute am Tage der Hauptversammlung auf 12.669'50 Dinar angewachsen ist. Die Geldgebarung wurde von den Rechnungsprüfern Herren Alois Kresse und Wilhelm Wolf geprüft und es beantragte ersterer, dem Herrn Sekretär Franz Rom das Absolutorium zu erteilen. Was die weitern Tä¬ tigkeit des Ausschusses anbelangt, so erstreckte sich diese vor allem auf die Hebung der Viehzucht, da diese bei uns am meisten darnieder liegt, und wurde mit dem Import von drei Jungstieren der Montavoner Rasse begonnen, welche unentgeltlich abgegeben wurden. Auch hat die Filiale anläßlich der Stierlizenzierung einen größeren Betrag zur Prämiierung besonders schöner Znchlstiere veraus¬ gabt. Überhaupt bildete die Stirrfrage ein oft- maliges Thema der Beratungen und ist zu hoffen, daß in zwei Jahren dieselbe endgültig gelöst sein wird. Es wurde auch bereits die Einfuhr von Montavoner Kühen und Kalbinnen in Erwägung gezogen, wie auch die Frage der Anlegung eines Zucht- und Herdbuches studiert wird. Was die Schafzucht anbelangt, so wurde, beschlossen, das Seeländer Schaf, ein ausgesprochenes Fleisch- und Wollschaf, einzuführen, und man wartet nur darauf, daß die wenigen noch vorhandenen Wölfe vertilgt werden, um mit der Abgabe beginnen zu können. Für die Schweinezucht soll durch zehn Zuchteber¬ stationen gesorgt werden und die Sahnenziege soll eine neue Heimat in dem Kulpa- und äabrankatal erhalten. An Kunstdünger wurden zwei Waggons, und zwar je ein Waggon Thomasmehl und Kainit verausgabt und ist eine weitere Sendung demnächst zu erwarten. Mil der Ausgabe von Saatgut und Sämereien wird man erst im Frühjahr beginnen, wie man auch aus diesen Zeitpunkt die Anlage einer Obstbaumschule verschieben mußte. Wenn die finan¬ ziellen Mittel zulassen werden, so wird man im Frühjahr auch mit der Einstellung von landwirt¬ schaftlichen Maschinen, Geräten, Werkzeugen und Bedarfsartikeln beginnen. Die Molkereifrage wurde studiert und ist man zu der Überzeugung gelangt, daß der gegenwärtige Zeitpunkt zur Errichtung einer Molkerei noch nicht geeignet ist, dafür wird man aber in Erwägung ziehen, ob es nicht möglich wäre, in Gegenden, wo viel überschüssige Milch vorhanden ist, Milchverwertungsstellen zu errichten. Für die Volksaufklärung wurde insofern gesorgt, als der Ökonom der Bezirkshauptmannschaft Herr Hladnik für die Mitarbeit bei der Filiale gewonnen wurde. Seine Aufgabe wird es sein, in landwirt¬ schaftlichen Kreisen durch Vorträge und Kurse be¬ lehrend zu wirken, und wollen sich Ortschaften und Gemeinden mit ihm wegen der Abhaltung solcher ins Einvernehmen setzen. Nach der Erstattung des Tätigkeits- und Kassa¬ berichtes wurde zum Punkte Neuwahlen geschritten und ergriff der Vorsitzende abermals das Wort.. Er gab bekannt, daß beim Ministerium eine mit einer falschen Unterschrift versehene Eingabe ein¬ gebracht worden war, welche bemängelt, daß der Obmann der Filiale Ausländer sei, folglich als solcher nicht dieses Amt bekleiden dürfe, und daß die Filiale hinsichtlich der Beitragsleistung keine voll¬ wertigen Mitglieder besitze, mithin aufzulösen sei. Eine diesbezügliche Aufklärung bei den kompetenten Stellen und Hinweisung auf die Statuten reichte hin, um die Sache kurz zu erledigen. Anders verhält es sich jedoch mit der Beibehaltung der Obmannstelle. Er gibt deshalb die Erkürung ab, daß er, um der Filiale keine weiteren Unannehm- lichkeilen zu bereiten, von der Obmannstelle zurück- trete und sein Ehrenamt zurücklege. Gleichzeitig gibt er bekannt, daß auch die übrigen Mitglieder des Ausschusses von ihren Funktionen zurücktreten, worauf zur Neuwahl der Obmannes und der Aus¬ schußmitglieder geschritten wird. Hiezu schlägt Herr Kaufmann Alois Kresse den Herrn Wilhelm Fürer, Obergeometer i. P. in Rieg, zum Obmanne vor, welcher Vorschlag einstimmig angenommen wird. Nachdem dieser die Erklärung abgegeben hat, die auf ihn gefallene Wahl anznnehmen, und das Versprechen abgibt, bemüht zu sem, den an ihn gestellten Anforderungen jederzeit voll und ganz gerecht zu werden, und alles, was in semen Kräften steht, zu tun, um die Filiale zum Wohle der Landwirte im Gerichtsbezirke Gotlschee aus- zugestalten, wird er von den Wählern lebhaft be¬ grüßt. Hierauf wird zur Wahl der Ausschußmit¬ glieder geschritten. Über Antrag des Herrn Alois Kresse wird zum Obmannstellverti eter Herr G-biets¬ abgeordneter Alois Peterlin, Bezirksschulinspektor in Gottschee, als Ersatz für den aus dem Ausschuß scheidenden Herrn Hofrat Johann Kresse, Herr Jng. Franz Štiglic, fürstlich Auerspergscher Forstmeister in Gottschee, sowie die bisherigen Ausschußmilglieder Herr Franz Arko, Tierarzt in Gotlschee, Gemeinde- vorsteherJohannEppich, LandwirtinKletsch, Robert Ganslmayer, Weingroßhändler in Gotlschee, Mat¬ thias Perz, Landwirt in Mooswald, Friedrich Povse, Gast- und Landwirt in Mitterdorf, Gemein¬ devorsteher Franz Zdravic, Gast- und Landwirt in Grafeufeld, und die schon früher genannten Rech¬ nungsprüfer einstimmig wiedergewählt. Nach voll¬ zogener Wahl verlas Herr Alois Kresse ein Schrei¬ ben des am Erscheinen verhinderten Herrn Robert Ganslmayer, dessen Inhalt ein Beweis für die Begeisterung ist, die dieser dem Gedeihen und der Betätigung der Filale entgegenbringt. Zum Schluffe gibt Herr Hofrat Kresse eine Aufklärung darüber, daß die landwirtschaftliche Filiale keine Genossenschaft ist, sondern ein integrierender Be¬ standteil der Landwirtschaftsgesellschast für Slo¬ wenien, deren Mitglieder lediglich die Jahres¬ beiträge, die gegenwärtig mit 20 Din festgesetzt sind, zu entrichten haben und weiter keinerlei Haftung übernehmen. Im übrigen behalten wir uns vor, dieses Thema später einmal separat zu behandeln. Hierauf wird die Hauptversammlung geschlossen. Mit tiefem Bedauern sehen wir Herrn Hofrat Kresse aus dem Ausschuß scheiden, war er doch seil einem Jahre die Seele dieser für die bäuerliche Bevölkerung des Bezirkes so hochwichtigen Vereini¬ gung. Möge er die Versicherung entgegennehmen, daß ihn der Ausschuß sowohl, als auch alle Mit¬ glieder schwer als Obmann der Filiale vermissen und ihm für seine Verdienste, die er sich um diese er¬ worben hat. dauernde Dankbarkeit bewahren werden. Herausgeber u. Eigentümer: Josef Eppich, Stara cerkev Schriftleiter: Alois Krauland, Koäevje. Buchdruckerei Josef Pavliäek m Kočevje. Kaus an der Straße, nahe der projektierten Eisenbahnverbin¬ dung Kocevje-SuZak gelegen, mit 35 Joch Grund, da¬ runter 6 Joch Buchenwald, ist zu verkaufen. Im Hause befindet sich eine guteingeführte, schon jahrzehntelang bestehende Gemischtwarenhandlung. Verkaufsbedingungen günstige. Anzufragen bei der Verwaltung. 3—2 ZU kaufen gesucht. Ein Wohnhaus mit Wirtschaftsgebäude und 4—5 Joch Grund. 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