L m b s c h r r W u c h r u b l s i t , Grgan der Verfafsungspartei in Kram. Samstag, den 9. September. In s e rtio n s .P re is « ! Einspaltige Petit-Zcile k 4 kr., bei Wiederholungen L 3 kr. — Anzeigen bis 5 Zeilen 2» kr. R ed « c t i o », NLm inistra« i o» u. Exped i t io n ! Herreiigasse Nr. tr. 1882. A b o n »e in e n t S - B e d i n g n i s s e: Für Zustellung in'S Haus: Vierteljährig 10 kr. Ein A ngriff auf den deutschen Unter­ richt. Wenn wir auf den Beschluß der jetzigen natio­ nalen Gemeinderathsmajorität in der Sitzung vom 31. August l. I., womit diese den Anlauf nahm, de r Jugend der Landeshauptstadt die Erlernung der deutschen Sprache in den Volksschulen gänzlich un- möglich zu machen, heute noch mit einigen Bemer- kungen zurückkommcn, geschieht e s deshalb, weil dieser Beschluß abermals einen schlagenden Beweis liefert, wie ausschließlich s ic h die Nationalen bei der Behand­ lung öffentlicher Angelegenheiten vom einseitigsten Partei- standpunkte leiten lassen und, alle sachliche Erwägung, alles allgemeine Interesse leichtfertig bei Seite s e tz e n d , jeden Schritt nur nach dem Erfolge bem essen, den s ie sich davon für ihre engherzigen Parteizwecke er- hoffen. Dieser fragliche Beschluß ging bekanntlich dahin, daß in allen C lassen der Volksschule und für alle Gegenstände n u r die slovenische Sprache die Unterrichtssprache sein solle. Die deutsche Sprache soll erst von der dritten C lasse an, und zwar in slovenischcr Unterrichtssprache und nur mit dem Ziele gelehrt werden, daß z. B. Knaben aus der vierten C lasse in eine Mittel-, Bürger- oder G ewerbeschule mit slovenischcr Unterrichtssprache aufsteigen können. Es bedarf wohl kaum eines besonderen Be­ w eises, daß, was nach obigem Anträge von dem Zeuilleton. Unterkrainischer Volksaberglaube be­ züglich der Hagelwetter. Mach Prof. Terdiiia'sMittheiluiigcn im --von".) Christus hat den Aposteln die Gewalt verliehen, Teufel auszutreiben, Kranke zu heilen, der ganzen Natur zu gebieten, allen Schaden abzuwenden, den M enschen, Ungewitter, m enschliche oder teuflische Bosheit verursacht. Diese Macht erhielten durch die Apostel ihre Nachfolger, die Geistlichen, jeder von ihnen kann den Hagel abwenden. Wenn e s daher irgendwo hagelt, so ist dieß ein Zeichen, daß der Pfarrer jener Gegend s ic h entweder um Nichts kümmert oder seinen Pfarrkindern Uebles wünscht. Jedoch ereignet e s s ic h öfters, daß der Geist­ liche den Hagel gerne vertreiben würde, allein er darf e s nicht thun, weil die Pfarrkinder Gott ver­ fluchen oder andere him m elschreiende Sünden begehen. Gewöhnlich hagelt es dann, wenn der Pfarrer s ic h Ger seine Gemeinde ärgert und s ic h rächen will. A uch wenn er in eine andere Pfarre geht, kann e s daheim zu Hagelwetter kom m en, denn er hat nur für seinen Psarrbezirk die Macht, den Hagel zu bannen, wenn er daher nicht zu Hause ist, s o ist seine Pfarre bei Gewittern stets in Gefahr. Wenn e s irgendwo durch mehrere Jahre keinen deutschen Unterrichte noch übrig blieb, s ic h wie eine Ironie ausnimmt, und daß darnach die halbwegs ausreichende Erlernung der deutschen Sprache für die unsere städtischen Volksschulen besuchende Jugend einfach unmöglich gem acht würde. Dafür spricht mehr als genügend die bisherige Erfahrung, indem selbst jetzt bei einer einigermaßen ausgiebigeren Be­ rücksichtigung der deutschen Sprache die absolvirten Volksschüler derselben durchschnittlich gerade in aus­ reichendem Maße mächtig sind, wobei s ic h übrigens die erfreuliche Wahrnehmung bemerkbar m achte, daß feit 1878, wo jene Verbesserung des Unterrichtes stattfand, gegen w elche die Nationalen jetzt Sturm lausen, die Erfolge im Deutschen ohne Beeinträch­ tigung der Ausbildung in der slovenischen Sprache immer b e s s e re wurden, ein Zeugniß, wie richtig der eingeschlagene Weg war und wie entsprechend den Jnteresien des Unterrichtes, wie der Schüler. Ja, die Petition, womit der mehrberührte Beschluß dem Landesschulrathe vorgelegt werden soll, gesteht cs selbst ein, daß die dermaligcn Unterrichtsrcsultate im Deutschen keine ganz genügenden seien, nur will s ic die U rsache hierin irrthümlich in dem Gebrauche deutscher Lehrbücher such en , statt einzugestehen, daß in Wahrheit eine selbst derzeit zu wenig intensive Pflege der deutschen Sprache daran schuld ist. Es wäre vielleicht nicht undankbar, würde aber zu weit führen, auf alle Stellen der genannten Petition zurückzukommen; auch s ie zeigt insbesondere Hagel absetzt, s o verbreitet sic h daselbst gewöhnlich die Nachricht, daß der betreffende Pfarrer sch o n bei der Installation das Versprechen abgegeben habe, daß man, s o lange er dort Pfarrer sein werde, s ic h vor dem Hagel nicht zu fürchten brauche. Die Psarr- infafsen verehren ihn in einem Grade, daß ihm dieß häufig unangenehm wird, sie geben ihm an Collectur und anderen Giebigkeiten mehr, als ihm gebührt. Wenn aber ein Hagelwetter s ic h ereignet, dann ist e s um seine Reputation g e sch e h e n , man wirft ihm verächtlich vor, d a ,ß er ein Undankbarer, ein Duck­ mäuser sei. Es ist daher der Stand eines Geistlichen unter den abergläubischen Unterkrainern ein sehr schwieriger, Vertrauen, Zuneigung und Achtung gehen oft verloren, ohne daß man weiß, wie und warum. In der Pfarre St. Peter verfolgten die Psarr- infassen ihren geistlichen Herrn auf das Erbittertste, s ie verklagten ihn oft beim Bischöfe, wie fahrlässig er im Dienste sei, und baten, man m öge ihnen einen anderen Geistlichen s c h ic k e n . Bei den gepflogenen Untersuchungen erwiesen s ic h die Anzeigen als ganz unbegründet. Lange n o ch dauerten die Anklagen fort, bis sie plötzlich verstummten. Ich fragte einen der Rädelsführer jener Agita­ tionen, wie man s ic h mit dem Pfarrer ausgesöhnt habe. Der Befragte lächelte verschm itzt und erwiderte: „Ih r w isset, daß wir den thörichten Glauben haben, daß die Geistlichen den Hagel verursachen, weil s ie wieder, wie oberflächlich, wie einseitig sachliche und fachliche Fragen von nationaler Seite behandelt zu werden pflegen. Da wird s ic h z . B. für die Noth- wcndigkeit der Einführung eines rein slovenischen Unterrichtes unter Anderem darauf bezogen, daß das Slovenische ohnehin als Unterrichtssprache an den kraini- s c h e n Gymnasien eingeführt werden solle. Abgesehen davon, daß das denn doch vorläufig nicht ohne be­ deutende Einschränkung gilt, was soll aber mit der Jugend g e sch e h e n , die an die Realschule geht, und was weiters mit der zahlreichen männlichen und weiblichen Jugend, die nur die sünf C lassen der Volksschule absolvirt und dann keine weitere Bildung mehr s ic h aneignen kann; soll also d ie se in der Landeshauptstadt des Unterrichtes und der Erlernung der deutschen Sprache völlig entbehren? Und wie steht e s denn mit den Kindern der Taufende von D eutschen, die in Laibach wohnen, sollen s ie g e­ zwungen werden, in eine rein slovenische Volksschule zu gehen? Wo bleibt da die Gleichberechtigung, w elche die Nationalen sonst bei jeder, auch der un­ passendsten Gelegenheit im Munde führen? Wenn die b e sch lo sse n e Petition die deutsche Sprache, die als Landessprache in Krain mit dem Slo­ venischen nach G e se tz und G eschichte vollkommen gleich heimatberechtigt ist, unter die fremden Sprachen zählt, s o ist dieß eben auch wieder eine jener An­ maßungen, mit denen man nationalerseits namentlich dann auftritt, wenn s ic h für irgendein bedenkliches ihn nicht abwenden wollen. I n diesem Glauben be­ stärkte uns am m eisten der Umstand, weil der Hagel den Pfarrinfassen durch drei Jahre alle Feldfrüchte vernichtet hatte, während die Felder des Pfarrers kaum davon berührt wurden. Heuer hat e s s ic h nun umgekehrt, der Hagel hat die Weingärten des Pfarrers ganz zerstört und unser Weingebirge unberührt ge­ lassen." Man erzählt, daß der Geistliche den Hagel am leichtesten auf den Friedhof bannen könne. Oefters will man diesen oder jenen Pfarrer oder Kaplan während des Gewitters auf dem Friedhofe gesehen haben, aus- und abschreitend und sein Brevier gegen die Wolken schwingend; die betreffende Pfarre blieb vom Hagelwetter verschont, während die benachbarten Pfarren arg betroffen wurden. ES versteht s ic h von selbst, daß das Hagelwetter und die Hexen durch all' Das vertrieben werden, ivas der Geistliche gesegnet hat, als G locken, Schieß­ pulver u. s . w., jedoch vielfache Erfahrungen haben die Bevölkerung gelehrt, daß sie bei Gewittern nicht mehr s o sehr wie einst ihr Vertrauen auf Glocken­ geläute, geweihte Zweige, Pöllerfchießen u. s . w. se tzt. Dagegen ist der Glaube auf die überm ensch­ liche Macht der Kirchenvorsteher noch immer derselbe geblieben, insoweit dieß das angeborene Mißtrauen und der Widerspruchsgeist zuläßt, w elche in dem Charakter des Unterkrainers e b e n so tief eingewurzelt und verkehrtes Parteibcstrcben keine stichhältigen und sachlichen Motive Vorbringen lassen. Wenn möglich noch hinfälliger als die Petition war die Rede, mit w elcher der nationale Referent Dr. Dertuh — dem vor wenigen Wochen alle Schul- und Untcrrichtsfragen noch das Fremdeste auf der Welt waren, den aber die Nationalen über Nacht als Autorität in diesem Fache proclamirt zu haben scheinen — den Beschluß gegen den deutschen Unter­ richt zu begründen versuchte. Auch hier können wir uns nur erlauben, ein Beispiel statt vieler anzu- sühren. Bei dem Versuche, die Gründe zu Gunsten der Erlernung der deutschen Sprache zu widerlegen, rief der neueste nationale Schulmann mit Emphase ungefähr aus: wenn selbst unsere Landsleute, die in der Fremde ihr Brot su ch en m üssen, die d e utsch e Sprache brauchen sollten, was wird aber mit den Dahcimbleibendcn g e s c h e h e n , brauchen die denn B il­ dung, Fortschritt und Cultur nicht auch? Man w eiß wahrhaftig nicht, soll man ein solches Argument als Verstellung oder als Beschränktheit nehmen! Denn wenn richtig Bildung und Cultur allgemein werden sollen, ist dann nicht gerade der Unterricht im Deut­ sch e n und die Kenntniß dieser Sprache das drin­ gendste Ersorderniß sür die w eitesten Kreise? Dieß ist cs ja, was unsere Nationalen immer ve rg e sse n oder absichtlich ignoriren, daß die deutsche Sprache in O esterreich nicht auf eine Stufe mit den übrigen gestellt werden kann, daß s ie das e rste und vor­ nehm ste Bildungsmittel für alle Bewohner des Reiches, daß s ie die e rste und vornehmste Vermitt­ lerin der Cultur und des Fortschrittes in O esterreich und daß ihre Kenntniß für Jeden, der auf irgend­ einem Gebiete auf Bildung Anspruch macht, im wissenschaftlichen oder praktischen Leben e s irgend weiter bringen will, eine Notwendigkeit ist. Ob dieser fam ose Beschluß der nationalen Gemeinderathsmajorität zur Wahrheit werden wird? W ir können e s kaum glauben, selbst in der jetzigen Zeit nicht. Wir sind zwar seit Jahr und Tag an die unglaublichsten Ueberraschungen gewöhnt, allein daß irgendeine Unterrichtsverwaltung in O esterreich s o weit gehen könnte, einen Beschluß in's Werk zu s e tz e n , der gegen einen Theil der Stadtbewohner die offenbarste Ungerechtigkeit involvirt, der die Interessen Aller aber auf's Schwerste schädigen würde — d ie se Annahme widerstrebt uns sogar heute. W ir und mit sind, als die Leichtgläubigkeit und der Aberglaube. Den Hagel sabriciren nach Ansicht des Unterkrainers die Hexen, aber auch die Geistlichen verstehen es, denn sie haben es in den höheren Schulen gelernt. Schon öfters ereignete es sich , daß s o ein studirter Schwarzkünstler in seinem Zimmer s o viel Hagel er­ zeugte, daß die Leute kaum herausschauten, er mußte früher Thüre und Fenster wohl absperren, denn wäre nur die kleinste Fuge offen geblieben, so hätte der Hagel die ganze Umgebung zerschlagen können- Wenn die Studenten in den höheren Schulen den Hagel sabriciren, warum sollte der Geistliche nicht im Stande sein, es zu thun, da er außer der Schul- gelehrsamkeit a u ch noch alle apostolischen Gaben besitzt. Zwar behaupten die Geistlichen, daß e s keine Hexen gibt, allein das thun sie nur deshalb, weil s ie fürchten, von ihnen zerrissen zu werden, wenn s ie dieselben verrathen würden. Wenn s ie auch dieselben verläugnen, s o sieht man es ihnen an den Mienen an, daß e s ihnen mit dieser Behauptung nicht ernst ist, s ie thun, als ob sie sagen wollten: Wer Grütze im Kopfe hat, wird das sc h o n verstehen. Was eine H exe thun kann, das vermag au ch der s c h le ch te ste Geistliche; diejenigen von ihnen jedoch, die den päpstlichen Segen besitzen, vermögen n o ch viel mehr, s ie w issen lim alle G eheim nisse der Natur. Man muß jedoch bedenken, daß der Geistliche nicht zaubern darf. Die Zauberei würde ihm zum großen Verbrechen angerechnet, von dem ihn nur uns gewiß der überwiegende Theil der Bevölkerung wollen auch die Hoffnung nicht fahren lassen, daß der Angriff auf die Ausbildung und das Fort­ kommen unserer städtischen Jugend, wie cs mit dem B eschlüsse der nationalen Gemeinderathsmajorität vom 31. August geplant war, niemals zur That werden wird. I . Landtags-Sitzung. Landeshauptmann Graf Thurn-Valfaffina eröffncte am 4. d. M. in Gegenwart des Regierungs­ vertreters Herrn Landespräsidenten A. Winkler d ie erste Sitzung des krainischen Landtages. Die Mittheilung des Landtags-Vorsitzenden: daß Kaiser Franz Josef am 11. Juli 1883 das aus Anlaß des 600jährigen Gedenktages der Eidesleistung der krainischen Stände an den damaligen Regenten aus dem erlauchten Hause Habsburg in Laibach stattfindende Jubelfest mit H öchstseiner Gegenwart beglücken w erde, wurde mit stürmischen Hoch- und Ävio-Rufeu ausgenommen. Von Seite des Regierungsvertreters erfolgte die Anzeige: daß dem Krainer Landtage in der heurigen Session eine Regierungsvorlage nicht zukommen w erde. Der Land e s ha up tm an n gedachte des Ab­ lebens des langjährigen Landtags-Mitgliedes Dr. Johann Bl ei weis. Die Landesvertreter erhoben s ic h nach dieser Kundgebung von ihren Sitzen. Nach diesen einleitenden Mittheiluugen e o n > statirte der Vorsitzende die Beschlußfähigkeit dcs hohen Hauses. Das in der vorigen Session durch Krankheit zum Erscheinen im Hause verhindert g ew esene Landtags­ mitglied, Bezirkshauptmann Dollhos, nahm heute seinen Platz wieder ein. Der Landtag schritt zur Erledigung des Tages­ ordnung: Der neugeivählte Abgeordnete Dr. Karl R. v. B l ei weis leistete die vorgcschriebene Ange­ lobung. Gewählt wurden: zu Ordnern die Abg. Dr. R. v. Savinschegg u n d Dr. Poklukar; zu Protokolls-Verifieatoren die Abg. De sch mann u n d Potoönik. Die Petitionen des Studenten- Unterstützungs-Vereines an der H ochschule für Boden­ kultur in Wien und jene dcs Vereines zur Pflege kranker Studenten in Wien wurden dem Finanz- Ausfchusse zugcwiescn. Urlaub wurde bewilligt: dem der Papst absolviren kann. Der Geistliche weiß z. B. sehr wohl, w elche Nummern in der Lotterie heraus- kom m en werden und noch viele andere Dinge, allein dieß nützt ihm nichts, weil er seine geheim e Kunst nicht gebrauchen darf. Nur das ist ihm erlaubt, was zu Gottes Ehre gereicht. Wenn er daher voraussieht, daß lange Zeit sch ö ne s Wetter sein wird, s o geht er an's E indecken der Kirche und an die Umbauten in derselben. Auf das Alles sollten die Leute b e s s e r Acht geben. Wenn der Pfarrer in der Kirche oder im Kirchthurme eine größere Reparatur vornimmt, s o ist dieß ein gew isses Zeichen, daß e s vor Been­ digung der Arbeiten nicht regnen wird, daher a u ch Arbeiten auf dem Felde damals am Besten zu b e ­ ginnen sind. Es gibt aber auch Geistliche, die weder vor dem Teufel no ch vor der Sünde Scheu haben, sie verschreiben s ic h dem Satan, der sie dann als Hexen- führer anstellt. Die Geistlichen können wie gesagt das Hagelwetter bannen, zuweilen aber m achen sie den Hagel, ohne s ic h dem Teufel verschrieben zu haben. Am härtesten werden dann jene Pfarren vom Hagel betroffen, wo zwei benachbarte Pfarrer mit einander in Zank und Hader leben, in solchen Fällen pflegt der eine das Hagelwetter in die benachbarte Pfarre zu vertreiben, derjenige, der es b e sse r versteht, für d e s s e n Pfarre ist e s dann gut. In den früheren Zeiten fochten die Pfarrer von St. Margarethen und von Pretschna mit einander Abg. Luckmann auf 2, dem erkrankten Abg. Grafen B la gay auf 8 und dem Abg. Kobler auf 14 Tage; an dem heutigen Erscheinen waren ver­ hindert die Abg. Pfeifer und Robitfch. U eber Antrag des Landes-Ansschusses (Referent Abg. Dr. S chaf- fer) wurde die von der Curie der Landgemeinde» im Landtagsivahlbezirke Umgebung Laibach-Ober­ laibach vollzogene Wahl dcs Abg. Dr. Karl R. v. Bleiweis vom hohen Haufc als giltig anerkannt. Hiernach erfolgten die Au sschußw ah len, und zwar in dcn Finanzausschuß (elf M it­ glieder) die Abg. R. v. Kalteneggcr (Obmann), Deschmann, Dr. Schaffer, Luckmann, R. v. V esteneck, Baron Apfaltrern, Dr. v. Schrey, Dr. Poklukar, Navratil, Dr. VoZnjak, Potoönik (Obmannstellver­ treter); in dcn Nerwaltungsausschuß (neun Mitglieder) die Abg.: Deschmann, Dr. Deu, R. v. Gariboldi (Obmann), R. v. Kaltenegger, Baron Taufferer, Dr. Vv8njak(ObmnnnsteIlvcrtrcter), Detela, PakiL, Pfeifer; in den Rechenschaftsbericht- Ausschuß (sieben Mitglieder) die Abg. Dr. Deu, v. Gutmannsthal, Baron Apfaltrern (Obmann), v. Savinschegg, Klun (Obmannstellvertreter), Robie, Potoönik; in dcn Petitionsausschuß (fünf Mitglieder) die Abg.: Dreo, Grasselli (Obmann- stellvertreter), Laschan, Lovrenöie, Baron Taufferer (Obmann). N achstehende Vorlagen dcs Landesaus­ schusses wurden dem Finanzausschüsse zugew iesen: 1. Rechnungsabschluß des krainischen Grundentlastungs- fondes pro 2. 1881. Voranschlag desselb e n Fondes pro 1883. 3. Rechenschaftsbericht des Jrrenhaus- fondes pro 1881. 4- Voranschlag des Nonnalschul- sondes pro 1883. 5. Bericht, betreffend die von der k . k . Landesregierung angesuchte Beitragsleistung aus dem Landesfonde für die auf 34 953 fl. veran­ schlagten Save-Uferfchutzbauten in der S trecke St. Jakob-Förtfchach. Politische Wochenübersicht. Die „Wiener Ztg." vom 31. v. b ra ch te ein kaiserliches Patent, mit wclchcm die Landtage von Böhmen, Oberösterreich, N iederösterreich, Salz­ burg, Kärnten, Mähren Schlesien und Vorarlberg sür den 26. September d. I . einberufen w erden. DaS „Prager Tagblatt" signalisirt das Er- m anch harten Strauß aus; jener von Pretschna war der überlegenere, er bearbeitete seinen G egner s o jämmerlich, daß cs entsetzlich war, den U nterlegenen anzusehen. Am erbittertsten jedoch kämpften mit einander die Pfarrer von Brußnitz und von Stopitsch. Zu­ weilen erhoben s ic h Beide h o ch in den Wolken, dort drehten s ie s ic h mit solchem Sturmesgeheul, daß d ie Leute davor Angst und S chrecken bekam en. Zum eist siegte der Pfarrer von Stopitsch, einmal warf er jenen von Brußnitz mit solcher Wucht auf die Erde, daß dieser kaum mit dem Leben davon kam . Wenn Hagelschlag eine Gegend verheert und die Pfarrinsassen meinen, daß der Pfarrer ihnen dieß b escheert habe, s o verfluchen sie ihn und w ü n sch e n ihm alles Unheil, sogar den Tod. In dem Psarr- orte S. kam ein Weib mit einem Brotkorb voll Hagel zum Pfarrer, in größter Aufregung s c h ü tte te sie den Inhalt vor ihm aus mit den Worten: „Hier habt ihr die Weizeneolleetur, dcn wir heute e in h e im st haben." Es gibt zwar viele Leute, w elche behaupten, daß s ic h nur Thoren und alte Weiber die H exen er­ dacht haben. Dennoch gibt cs H exen in Wirklichkeit und wollte Gott, daß e s deren keine gäbe. Wie thöricht und verwegen es ist, die H exen zu läugnen, is t sch o n daraus zu ersehen, daß es sogar unter d e n Heiligen einen gibt, der früher selbst ein Zauberer war, daher er auch „Zoprijcm" heißt.