„Mtztit, str ZUlt." VIII Jahrg«»« «r. «U Gv««t«g, 1 A«g«stI8VS. Die „Wnrburger Seituna" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Freitag. Preise — für Marburg: ganzjährig 6 fl., halbjährig g fl., vi ins Han» monatlich 10kr. — mit Postversendung: ganzjährig 8 st., halbjährig 4fl., vierteliSH'ra Z fl. Die ein Mal gespaltene Garmonduile wir mit 10, bei zweimaliger mit 15, bei dreimaliger mit 20 kr. berechnet, wozu fitr jeveßmalige Einschaltung 80 kr. 3useraten«V Ist. 50 tri für Suftell»»A bei einmaliger Eins«haltu«A tempelgkbühr kom«er». Zu» ^jrschichl,' k»e5 Im Finanzausschuß d,r österreichischen Delega. tio > hat Veuft wieder neue Eröffnungen über Kriegsgefahr und Feie, denshosfnungen gemacht. Er betheuerte wieder, daß insolange feine Kriegsgesahr zu besorgen sei. als eS sich um die Lnstungsfähigfeit der Steuerzahler handle, daß od^r die Kriegsgefahr dann plötzlich aufsteige, wenn man es wagen wollte. Abstriche bei den Heeresaus^aben vorzunehmen Der Veaeralftab des norddeutschen Aundesheeres wird in nächster Zeit in Neustadt bei Stolpen und Um.;e^nd, hart an der böhmischen Grenze, strategische Ausnahmen machen. Dergleichen Uebungcn fanden auch vor einigen Wochen bei Vitlerfeld unweit Leipzig statt. Der ultramontanen „Kölnischen Bolkszeituug" wird aus Rom geschrieben: „Pius IX hatte deu Nuntius in Paris b Hand alle gegeutheiligeu Gerüchte Wide«legt." — Wir brauchen wohl nicht erst hinzuzufügen, daß diese Nachricht dcs klerikalen Blattes, selbst wenn sie wahr scin sollte, noch gar nichts beweist. Hat Napoleon nicht auch ver sprochkn, daß die franzöilichen Truppen in Mexiko so lange bleiben werden, als der Kaiser Maximilian „es für nothw.ndig erachtet"? Und doch wurden fie znrückgezogen. und das mexikanische Kaiserreich. Napoleon s Schöpfung, stürzte zusammeu. A»« A««gletch i« Oesterreich Marburg. 31. 3«li. Die Stiftung des Hausfriedens in Oesterreich ist zu einer breunende» Frage geworden, die bald gelöst werden muß Bedingung des Ausgleiches diesseits der Leitha ist: die bundetstaattliche Glied rung des Reiches. Nicht allein Polen. Ezechen und Slovenen steilen grundsätzlich diese Aorderuag — auch die d msche Voltsp^rtei verlangt eine solch, Gliedtkung und kann gar nicht anders, will ste echt deutscher greiveit eine Heimftätk, schaffen, will Ae das beste Werk des germanischen Geistes — Nordamenta und die jchwnzetijche EidgenofftNschaft — nicht blos bewundern nnd mit Worten preisen. Das BerhültNiß der einzelnen Staaten lu« Bunde, wie e» in Amerika und in der Schweiz sich entwickelt hat. ist das leuch« tendste. ja einzige Vorbild für Oesterreich. Wir begehren die s^rößtmötUiche S'lbständigkeit für die einzelnen Länder eine Selbständigkeit, die nur am strengsten Begriff des Ge« sammts^aates. des Reiches, iiire Grenze sind t. Als Landesiachen muffe« erklärt werden: das g sammte Schul« und Klrch nwesen. Sicherheitspolizei. öttNdeStvebr. Steuerwrsen. bürgerliches R'cht und Verfahren in Streit« strchea. Strafrech». Slrafprozeß, Gest^g bung über die Vau der Reichsver-f'lssung getvährleisteten Grundrechte. Die Geirtze über Landessachen werde« dulch Landesm'nlster vollzogen, die. aus d r Mitte des Landtages genommen. am Sitze desselben wohnen, dem Herrscher und de« Landtage verantwortlich sind. Da Oesterr,lch eine Monarchie ist so in notdwendig. daß j de« Land (Einzclstaat) w g,a des mündlich« n B rkehrs Mit dem Kaiser am Hose desseiben einen Vertreter (Kanzler) ernennt, und wird es das Vand zwischen dem Gesummtstaate und de« elnzelnea Länder« «och Der D i e b » k a n n. vs« z FttD. » (7. Fortsetzn ng.) „Was hast du da gethan." fragte er mit stockender Stimme, „töunen ivir abstehen?" — Jetzt können ivirS." murmelt, der Bantter. „jetzt ist er in die Lebenskrone getroffen; abet herzwingen können »vir >l)n nimmer." Der Müller stand tief athmend an die Säcke gelehnt. alS draußen plötzlich ein rascher lritt gegen die thüre herankam und die Klinke mit kräfttgem Griff angefaßt wurde. Sogleich erlosch da» Latcrnchen und der Hittenfritz flüsterte ängstlich: ..Zenfel und Hölle t jetzt will er doch noch kommen — seid still." An der Thnre »vurde gewaltig gerüttelt und Zörg's kräftige Stimme nef: ,He da — aufgemacht!" — ..Ach.^' machte der Banner, sich leise znm Müller niederbeuaend. „nun »vißt Ihr. wer's ist; aber das Krönlein ist schon geschlagen. Jetzt geht und ijeißt ihn in Gottes Namen in s Betl gehen -- vielleicht hilft's dem wngen Leben noch. Geht nur gleich mit ihm weg, ich werd' nachher den Weg schon finden." Der Müller preßte beide Hände gegen das Herz, es war ihm. als ob dasselbe von einem dumpfen Schmerz zerspringen msisse ; aber draußen rüttelte die Tltüre immer gewalti,^tr und der Hirtensritz dräligte ängstlich den Halb' delvußtlosen fortschiebend: „Zum Teufel, so geht doch und erlöst ihn — sonst gibt's ein Unglück." Als der Müller die Thüre geöffnet, prallte 3örg gegen ihn heran, fuhr aber eben so schnell zurück, als der Meister mühsam sagte: .»Geh in Gottes Namen zu Bett — nur ich bin's." — ..Ich meinte. eS sei ein Schelin in der Mühlc." sagte Jörg stockend. „Ich konnte vor Koplw h nicht schlafen und da glaubt' ich aus einmal einen Schlag zu hören. An Euch Hab' ich gar nicht melir gedacht. Meister." — „Nun. ich" — »vie-derholte dieser, „ich bin erst hrimgetommen. Geh' in Go'te» Namen, es steht ein schweres Gewitter am Himmel" — ..Ja. es oonneri stark, »vir werden wohl nicht viel schlafen können." sagte Ärg nachdenklich gegen die Treppe gehend, während der Müller langsam nach dem Brunnen hinüber-schritt, um sich das glühende Haupt zu kühlen. Das Gericht. Der Herbst lag mit seinen feuchten Nebeln über dem Laude und bleichte mit nächtlichem Reife die Bäume, die ihr abgetragenes Sommer» kleid nuf die einschlummernde Erde schüttelten. Es war dies immer eine »rübe und melancholische Zeit in der einsamen Mühle. Drobe« i« de« schmolsn Thälchen staute sich der Bach, von den nächtlichen Regengüffe« geichwellt, und ergoji sein Wasser über die Viesen, die alsbald »n eine« kleine»» See verwandelt schienen. Aus demselven stiegen schon mitten a« Ta^e die stillen Nebel empor, zuerst wie laichte Räuchlein hin und her schivebknd. al,er altmälig dichter und sefter stehend, bis sie als senchte Wolkcv. platt aus der Erde liegeud. über die Erde herabwallten. Es kamen zwar um diese Zeit immer viele Leute aus dem Thale herüber ««d von den abgelegenen Berghösen herab ; «ber fie käme« nicht, nm Mit ge-selliger Theilnahme die düstern Abende und windr.tuschenden Nächte verkürzen zu helfen; sie ließen blos mit hastiger Geschäftigkeit ihre Vinter-vorrätbe mähten und gingen dann wieder davon. Sie kamen und gingen ivie die hohen Vogelzüge, die über dem Harde heeauffchwammen. eine kurze Weilt über dem Riede schwebten und dann wieder hinter dem laune«' ivalde hinabtauchten. Ameile sammelte am Nachmittage das dichtliegende Laub unter den Nußbäumen und trug dasselbe in großen Körben nach dem Garten hin« über, um den Beeten, in denen Btumenziviebeln oder Herdstsimen lagen, tin schützendes Winterkleid zu bereiten. AlS eS so niedeikauend mit sorg, lichst Hand Keim U'n Keim überdeckte, rann eine stiUe Tti»äne nach der andern über die Wange nieder. Ach. »vie manche Blühte war schon vor dem Herbst geknickt, deren KeiM auf klin.n g'üi»ling mehr hoffe« durste. Ameile gedacht, jeneS Morgens nach der surchtbaren Gewitternacht, die tiuch iltM die sprießende Saat sriner Hoffnungen vernichtet hatte. Das iv.'ren schmerzliche, qualvolle Erinnerungen, aber ihre Bilder standen stündlich vor dein innern Auge und mochten durch keine Thränen gebleicht oder ausgelöscht »verdau. Ameile erschrak damals über dei» Anblick des Vaters, der erst nach langem Rusen zum Morgeneffen kam; er schien in der einzigen Nacht um Jahre älter geivorden zu sein. DaS sonst noch frische und volle Geficht lag in tiefen Kalten, ans denen die kleinen Augen halb traurig, halb innig»? knüpfen.-cheun in jeher wichtigen Krage. wdmber da» österreichische t Ministerinm beschließt, die Gesammtheit der Kanzler beratheude Stimme Hot. Den einzelnen Ländern bleibt es freigest llt. innerhalb ihrer BefaBiffe. mit and ren Ländern Oesterreichs ^ine innigele Verbindung einzugehen, sei »sj durch gemeinsame parlamentaris« Verhandlung vdo Landessachen, oder, durch Ablchlu! i^n. Bertrüttea. dgrfles z. B.^wohl die melftroLänderj das dtMytjchs Grfthdnch als gemeists Angileg nvei» betrachten. so dürftenMlejermgrs und Kärnten die.Ho^schhlfrA>,e durch einen Betrag erledig«» Arber Aseidelt der Entschließung,ßyüßte daS Reiä» wach.n. Dich «jr dies« Ungleich nur.auf tzersaffungsmüßlgkm Weg an-ftreben^.bebsrf»pojjl ke»»er weiteren Persicherung. Um diesen Weg absk KN Mi»»s »tusen zu köttnea. Muß dje nächitt Kork>.rung utiserer !we»enz, unmittelbar« Reimsrathsidad^n Müssen in das AbgeAneteyhaus einen fr»scher,n Geist brinzien — eine sreisinnigete Regie-rung ZttA^e« letzten Herrenschub voinehmen — mit Hilfe e>n.s n.uen N ichsrathes muß das Herrenhaus in ein Sraat.nhau» umgewandelt wer-HUkMieln HvcißqKis, welches die einzelnen Landtage^ des/bick^D^. D.fi Reichsrath, wie er dann besteht, muß der politischen R chtloslgkeit Von Millionen Ttaatsge«ossc» ein Ende Mtichrn: dos allgemeine Stimmrecht co Upß ^ine ivahre Volksvertretung erringen und an dem Ta .e. an W.sch.mstch «ich»,». wGcn'w«»^bn'y.ile nach dep M»ven des Voltes für die bunoespaatliche Gliederung Oester' reichs sich erklären. ________________ D« ««d di- i0k^schM»ßt««KÄg Der Handel geht seiu-m Gewinne nach, was vollkownun in der Ordnung ist ; er ist aber auch die Verwirklichung «ines der schönsten Ge« danke», welche die Weisheit jemals aufgestellt, des Gedankens »ämlied. daß dieMenf e e I i n zi ^ g ro ß. e H a m l l i^ deren Glieder alle zusammen Mreii. also,n E^lt,trckcht/ju aVMeinew Wohl, zusammen. halte«. müAen,.u i ,i, Alte Selbstsucht hat die Menschheit zerspalten. Den Völkern des Alterthums schien es recht, den andern Völkern jegliches Recht abzusprechen tznp stch gegs« Ae Alles zu erlauben, was ihnen die Selbstsucht geraihen und wenn die fortschreitende Bildung allmälig mildere Sitten eingeführt, so besteht doch heute noch der Krieg, der schneidende Gegensatz der M'nsch-hejtsfamilie. Hsr Handel aber verbindet alle Völker. Er frügt nicht: wer bist dt» Und wie heißt du? sondern, was hast du? Besitzest du etwas, das ich dir abkaufen und dahin bringen kann, wo es mangelt? So sehen wir heut den gebildeten Europäer mit tothen. braunen und schwarzen Wilden verbunden; so sehen wir in dem immer weiter ausgedehnten Handel eine Macht dastehen, welche dem Kriege unerbittlichen Krieg ankündigt; denn jeder Krieg schlägt dem Handel Wunden. der eine Vlüihe nur im Frieden enthalten kann. Iahttausende lang ist es besonders die Religion gewesen, welche ble Menschen getrennt. So kläglich wurde das Wesen der Religion miß-Verstanden, daß man gerade von ihr das Recht herleitete, einander zu VerachtA. zu hassen, zu quälen. Der Handel aber kann seiner Natur na«h ntcht fragen: was glaubst du? Ihm ist ver Mavomevarier witlkom-men. der Brahmabekenner und der Buddhadiener, wie der Ehrist. der Jude, weyn sie nur Waaren haben, die für den Handel taugen. G«lsame Er-fcheinntig! Die Religion soll die besten Gedanken in die Menichenseele vftanzen uud säet dusür Tr»nnung und Haß aus; der Handel hat seinen Bortheil im Auge, das Einmaleins ist sein Evangelium und di,stm GotteswiUen. was hast du auch, Vater?" rief Amrile, „du sirhst sterbenskrank auS; es wird dir doch kein ^Unfall 1»eAegnet sein?" — „Ich will dir's nachher sotten." erwiderte der Müller mit gedämpfter Stimmr; ich bin nicht krank — sei nur unbe-sosgt." "Er faßte den Löffel Mit der Hand, lt.ß >dn aber immer vor fiv Anschauend ans dem Ttller liegen. biS ihn die Tijch^i'nofi'N durch ihr Ausstehen aus seinem Sinnen weckten. „Bleib' noch ei« Wenitt da. Jörg." sögte der Müller, ohne auszublicken, „ich mnß dir Etwas sag»n." Der '^Lon dieser Worte fuhr dem banz^en Ameile wie ein lähmender Schlag durch die'Glieder; rS wäre nicht im Stande gstvesen. auszustellen, auch wenn ihm der Vater befohlen hätte, mit den Andern hinauszugehen. Jetzt Aibt es ein Unglück, ivar der einzige Gedanke, d n eS zu f«ss»u vekmochtr. und dvr seinen Angen iiMg ein Flimmern, als ob es licht^ieblendet plötzlich in die djchte Finsterniß schauen müßte. Iörq hatte fich erhoben und stand ' an das untere Ende des Tisches t^clehnt. „Was soll ich. Meiste^ ?" srazite er Wig. Der Müller lehnte fich zurück und sagte noch einer Weile mit Mernder Stimme: „Jetzt Jörg, sag' mir aufrichtij^. warum du da» gethan hast." -- „Ich Hab s Euch ja schon gesasit." antivort te Iörg. „ich konnte nicht ichlasen und da meint' rch in der Mühle ein Geräusch zu hören — drum bin ich hinuntergegangen." — „Rein, nicht das — dn'über nach-her." siigte der Müller, beide Hände »vie abrvehrend vor sich hinstreckend. ..zuetst möcht' ich »vifsen. warum du das Mehl g'stöhlen ljast ' — Ameile stieß bei diesem Worte einen lrisen Schrei aus ivätirend Jörg vom Tischt zuri^cktretend Vit lauter Stimme ries: „Gestohlen sagt Ihr? — N'in. oas wird doch yicht Euer Ernst sein. Meistir." — ,.Äa wohl ist dus Äein Ernst," erwiderte der Meister mit dumpfkr Stimme, „und das Le^gnen 'kann dir Nicht» mehr helfen. Ich weiß auch." fügte er leiser hinzu, „ivarum dir der Schmerz im Kopfe keine Ruh? ließ B,kenn' rs Mir. Jörg, wenn noch ein guter Hunte in dir ist." Der Zünglinj^ setzte fich erbleichend auf die Fensterbank nieder. ..Ich tvciß nicht." murmelte er vor fich hin. was ich sagen soll. daS kommt mir zu unerwartet. Mci-ster." — „Du sollst unverhohlen bekennen, warum du eS gethan hast." rles der Müller onfstehend. ,.Du bist der Dieb, ich weiß eS besser, als 'weyn ich es selbst mit tausend Augen gesehen izätte. Sprich nun. warum bist du ein solcher geworden?" — „Laßt mich einen Augenblick." bat Jörg mit zitteriidrr Stimme, „laßt mich nnr einen Augenblick befinnen. Mir wirbelt Allts i^Kbpfe." — „Lbßies'^ut stin. Naiter." flehte Ameile. das fich vergeblich anfzunehen bemühte; „ich bitte dich um d-r Mutter willen, thu' mir's zu lieb." ^ „Nun." sagte der Müller, ohne auf sein Kind zu hören sich Jörg näNtNd. ,twt»n dir das Sprechen so schwer wird, so will, ich dir aus eine Spur helfen. Du weißt, am Ostermontag Haitest du kein Geld Mehr und bald darauf heimlich Kteider. die mehr ols inen ganzen Äalireslohn gekostet haben müssen. Sag', bist du die noch schuldig?" - Ameile ließ die Hände vom Geftchte sinken uud schaute )ör,l mit starren Blick,« an. alS hätt es eine angstvolle Bitte auszu-sprechen. Der Jüngling erhob fich trüblächelnd und fragte an den Ttfch herantretend mit nnfichercr Stimme; „Nun. Ameile. tvas sagst du dazu?" — „Gnädiger Gott." seufzte zitternd das Mädchen, die Hände in den Schoß faltend, „ich weiß mcht mehr, was ich sagen soll." „Du weißt eS nichs." s.'gte Jör^i leise vvi- sich liin. indem er die Hand über seine Stirne legte — „du weißt nicht mehr, ivas du sagen sollst? — Nun ja. dann kann ich gehen dann ist's flenitg." — Er schritt langsam der Thüre zu und sagte noch gegen den Müller: „Thut r^un ivas Ihr ivollt. Meisler. ich habe Nichts mehr zu reden." Als !»ie Thüre zuslinkte, raffte fich Ameile aus nnd wollte dem Davongehenden nacheilen, aiier d»r Müller saßte eS ain Arme und sagte str'Nsi: ..Du bleibst da ^ dn wirft dem Schelm doch nicht nachlaufen ivollen." Das Klnd drilckte sein Geficht an die Brust deS BaterS «nd stammelte: „Aber ich — ich Hab' ihm die Kleider gekauft." — „Du"-^ rief der MüUrr die Tochter von fich wegstoßend — „du hast fie ihm ge-kauft? — und warum denn, wenn ich fragen darf?" „Ich Hab* ihn lieb gehabt. Bater." antwortete Ameile weinend, „aber ich sürchtete mich vor dir." Der Müller hob die Hand zu einem raschen Schlage empor; als er aber aus daS stiUtvrinende Kind, das in demüthigender Ergebung vor ihm stand, niedersah. ließ erste nieder finken und sagte bewegt: „Dann Host du nicht nur deinen Vater liiritergangen. sondern dich auch an.Men undankbaren Dieb weggeworfen. So mag rs ihm gehen, tvie er'S verdient hat" Der Müller ging schwercn Schrittes auS der Stube, das halbohn-mächtige Kind seinem Jammer überlassend. (Fortsetzung folgt.) ßU wjG» Zichje. Ss Wie öer «emße A, d«r tlemfle» Hkatzt HMr tzßff vtze MMBche ^MK?nwchf«i«tz, Vertrci^ich sicher s«ht uich fledech,. so auch das ArlchSst dtS t^ro^ »ehmen; die inneren Zwiste sei'»kr Ge nerale und Minister wü'den keinen Einsiuß haben. Aber der Tod de» Prinzeil Eugen bat in Wien Alles verändert Veruntreuungen sind vi« häufiger, geworden, und UnordnuNt, in den F nanzen zi.ht tausend ander Uebel Nach sich ; daher der Ruin der Armee, der Verlust von Schlachten, der Einfall der Feinde in die unvertheidigten Provinzen und das Scheitern der eigenen Unternehmungen." (Die Orden der Karmeliterinnen.) Dieser Orden e»U stand im 1ö. Jahrhundeit. Die Ordensregel für die barfüßigen Karme Marliurger Berichte. (Zw a ii zi g Schnitt» und Stichwunden) Am 2b Zvli zur Nachtzeit befand sich der Amolniker Schmiedgeselle Jos pH N^,glitsch in emem Wiithsl^ause zu Maeia-Rast. Nach ein m getvöhalichen Streit mit sechs bis acht Dorsburschen entfeinte sich Naglitsch. ivurde aber von seinen Gegnern auf der off.nen Straße übeifallen; zwanzig Schnitt« uud Stichtvunden, von denen zum Glücke nicht einr lebcnsgrfährlich ist, tvurden dem Wehl losen beigebracht, (Am Vorabend des A n n a fe st e s.) Der Musiker Georg Deutschmann in Unter Gasterei machte am 2b. Juli Abend in Gejeltschaft einer Brüder und einiger Fachgenof^en die Runde in?er Grmeinde, um >or jedem Bauernhause, wo eine Anna »vohnt, ein Ständchen zu bringe». Als er gegen Mitternacht an der Domaiko'scheu Hube singend vorüber zog schrie der „Bestandmann" Bartholomäus R. aus dem offenen Fenster: „Was sind das sür Raub r!?"; Deutschmann erwi derte: ^Wir stnd kstue Räuber, wir gehen unseres W g s n »ch H >use!". worauf R. aus de« Hause sprang uul'. mit einer Hoiz.'Ll bewaffnet, dem Mustker nachlief. Auf den eisten Streich, welchen R. nach dem Kopfe Deutschmaua's ge« führt, sank dieser blutend und bewußtlos zu Boden; aus der Ohnmacht erwacht, fülzlte er. daß er auch riuen Schlag aus die Brust erlitten. (Ein' Krebjenfanger.) Seit längerer g. it schon hegte die gräflich Brandis'sche Gutsverwaltuns; den Verdacht, daß beim erften T^ich Krtl>sc,t gestoltlen werdcil. Am Freitag. morgenS früd. ergriff, der.städ-tische Wachmann. Zosepl) Iursche, einen Burschen auf srilcher Tht»t: 3os»ph Sch. aus St. Lorcnzen bei P tt.,u hatte neun N»tze gelegt und bereits tiNlN Viertelnictzen t'er schönsten Krebs'N «gefangen. (A u s l) I l f s ka f s e.) Ende Juni blieben 11 fl 57 kr. in der Kasst' Im vorigen Monat würden 2286 fl 11 kr. ein^ieuommen und^ 2169 fl. 7:^ kr. auSgt^^tbe«; der Kassarest bet'ügt somit 107 fl. .96 kr.^Die.Zahl der Mitgli'der tjat sich um zioei vermehrt. (Getve rbe.) 3m veiflossenen Monat wurden bei der. hiesigen BkjirfSliauptmannschaft folgende Gewerbe angemeldet: Handel mit gemischten W^arcv. Alois S>uaty, St. Egidi — Schmiede, Tttomas Nudl, unter« sc!,kriaszeii — Malilmühle. Franz Robitsch. Pickernk^orf — tzchoeiderei. Georg Mnchltsch. Klapp,nl»erg — Bäckerei. Feanz Wabitlch. Otier-Äj^^h' schützen — Mahlmülile. Franz von d r Kettenburg, MariaUast. .Die Erlaul>niß zum Betriebe des Wirtl^Sg.schaftes erhielten: Michael Schuschel. Georg Jurgeln. Rottenberg — Andreas Gornik. Gbenkr'Uz — Martin Niedeimüller. RoSwein — Anna Ultschnik. Pragerhos — Äoljann Iursch,jUch. Kerslibach — Geor^ Sch'st. Schentoivetz — Gut F al durch Georg Hternat, M. Rast Franz Sch'ei, ZakobStha! — Franz Kopp. Rantsche — Joseph Branneck. Unter Pölschach. (Sparkass e.) Im verflossenen Monat wurden von 474 Parteien 123.565 fl. 80 kr. eingelegt und von 332 Parteien 55.610 fl. 99 kr. herausgenommen. (Zur Gruftfrage.) Die Petition, tvelche der Berein „Fortschritt" IM Namen der allt^emeinen Versammlung vom 18 April d. 3. an das Atigeordn'tenhaus gericdct. »vurde von diesem dem Ministerium des Inneren ,ur AmtSl>andlung übeigeben; nun ist dem Obmann des B reinS. Herrn Friedrich Vrandstäitkr, durch daStjiesigc Gemeindeamt die Petition sammt Nachtrajiseingabe zurück,iestellt worden „mit der Berständigun,,. daß die ausnatimSiveise Bewilligung zur Benützung von Privatgrüften dem hohen Mintsterinni des Innern zu Folge der allerhöchsten Entschli ßunst vom 14. März 1844 j^esetzlich zustche. und in dem gegebenen Falle Mtt.Mi' nifterial-Srlat vom 72S.'März d. 3. die angesuchte Bewilligung an di« Einhaltung j-uer sanitätspolizeilichen Bedingungen geknüpft worden ist unter welchen ein nachthe,lig,r Einfluß der fraglich.» Gruft auf die Ge sundbeitsverhaltnisse des bktreffend,» StadttheileS nicht zu b sorgen ist. Die in der Rachtragseingobe vom 1. Mai d. I. erwähnte Veräußerung der in der Gruft vorgefundenen Särge betreffend, so hätten, wenn zu einem Einschreiten der Behörden gesetzliche Anhaltspunkte vorliegen würden, die bezüglichen Schritte nur von der Gerichtsb»hörde ansgeken können." (Ev. Gemeind e.) Ka»ten zur Teilnahme an dcm gestmalile welches heute Nachmittag 2 Uhr der Einweihung der evangelischen Kirche folgt, können l2 st. für Speise und Trank) noch bis Mittag 12 Uhr im Bcr-läge diese» Blatte» und bei Herrn IalaS bezogen werden. - Der Zug von der Mietdkirche zur Christuskirche unte,bleibt Der Gottesdienst br ginnt um 10 Uhr. (Oeff entliche Bor träge.) Franz WieSthaler »st gesonnen, öffentliche Borträge über die Geschichte der allgemeinen Kirchenversamm-lungst diese Kirchenvers.imm luugea geleitet von d,r erst n zu N eäa (32ö) an die «onstanti». der noch nicht getaufte, also heidnische K.'isrr, einberufen und beherrscht — bis zur l tzten in Trient (1SSS). welche ihre Sitzungen mit dreimaliger Verfluchung der Andersglaubenden geschloffen. itellen-VermiUlungs-Bnraan im Vereine „MERKUR" in Marburg. Vaoanzen! 1 Droguisten-Posten in Marburg. 1 Speceristen-Posten on detail in Agram. 1 Eisenhändler-Posten in Warasdin. 1 Manufactur-Posten in Pettau. Das ComiM der Stellenvermittlung. Natürliche Mineralwässer heuriger Füllung sind zu haben bei (223| F. Kolletnlg In Harburg« Ein großer schöner Hanshund, S Iah'« alt und sonst i» jeder Beziehung ,« empfehlen, ist sehr billig zu verkaufen. Nähere« im Komploir d, Bl._(4SZ ^ V t « «. 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Z>d Hab« di« Redaktion dies't, Blatte«, vi, ich am 1. November I8EK übernommen, niedergelegt und schide nun aus einem Witkungskreise. m welchem ich nach Kräften bemüht war. die Grundsätze der Bolkspartei klarzustellen und zu vertheidigen. Mögen ehrliche Getaner ihre Achtung mir nicht versagen; die Männer der Bolkspartci ober bitte ich um ein freundliches Meingevenken. um Teilnahme, wenn ich dcn Kampf, den ich in dieser Leitung begonnen, in freier Rede und öffentlichem Bortrag fortsetze. Marburg. 31. Juli 1SSS. granz W l e st h a l er. Geschäftsberichte. Marburg. S1. Juli, iwochen markt »bericht.) Weizen fl. S.75. Korn fl. z.S5. «erste fl.2.70, Hafer fl S.05, «ukurutz fl. S.—, Heiden fl. 2.S0, Hirsebrein fl. 4 Z0 Hirse fl.2.S0> Erdäpfel fl. I.--pr. Metzen. Rindfleisch 25. Kalbfleisch 25. Schivetn. «eis» luna 25 tr. pr. Pfund. Holz, hart S0" fl. 10. 18« fl. 4.70, detto weich 30" st 0 —. 18« fl. 8.50 pr. Klafter. Holzkohlen hart fl. b.7V, weich fl. 0.50 pr. Metzen. Heu alt fl. 1.80, neu fl. I.-. Stroh, Lager- fl. 1.20, Streu, fl. 0.70 pr. Centner. Pettau, 80. Juli. (Wochenmarktsbericht.) Weizen fl. 3.80, Korn fl. 2 70. Serfle fl. 0 —, Hafer fl. 2.S0, Kuturutz fl. 2.80. Heiden fl. 2.60. Erdäpfel fl. 0.-»- pr. Metzen, Hirstbrem 13 tr. pr. Naß. Rindfleisch ohne Suwage 25. Kalbfleisch 22, Schweinfletsch juug 26 tr. pr. Pf. Holz 30" hart fl. 10.50, detto weich fl. 7.50 pr. Klafter. Holzkohlen hart fl. 0.50, detto weich fl. 0.40 pr. Metzen. Heu st. l.05, Stroh Lager- fl. 0.80, Streu, fl. 0.50 pr. Centner. Der steirische.ilchtmkaum mit seiner heilenden und belebenden Kraft, welche so allgemein anerkannt ist und wo viele Leidende, besonders vervöse und Gichtleidende, die Fitte««a»e!-Sii»er, worunter das Vad Aewerhof bei Bruck a/M eines der freundlichsten, Hülfe suchen und finden. Der fivffe, als: Hosen- und Ptize, Double, Velour, stanuend btllia. 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(436 Ein Weiugartaufseher für Weingärten und Kellereien bei Marburg, mit Jahresgehalt 220 fl.. freier Wohnung und Kellerrecht, jedoch selbstige Verpflegung, wird bis 15. August ausgenommen und bat derselbe längstens am 1. November l. I. in Dienst zu treten. Berücksichtigt werden Jene, welche deutsch und slovenisch sprechen, gesunden Körpers find und sich mit Zeugnissen über mehrjährige praktische Kenntnisse in Weinbau und Fässeranbinden. sowie über Treue und Nüchternheit ausweisen, bei dem Gutsbesitzer und k. k. Truchseß Edlen von Teisenberg in Graz. Burggaffe Nr. 9. Druck und Verlag von Sduard Ianschttz in Marburg Verantwortlicher Redakteur: Kranz WieSthaler.