Nr. 178. Samstag, 4. August 18«8. 1U?. Jahrgang. MbacherO Zeitung. »au.?^ "? ^"^"^«' ^lt Possvcrsendunn: ganzjährig fl, l», halbj«hl!g sl. 7,»0. Im «omptoti: t Die „eaibacher Zeitnna" erscheint t«alhme der Sonn. und ssei«t»<,e. Die Nbminiftratlo« «,/"l! 'l, ll. halbjährig, f>, die «eduction lvlenerstratze 15, Sprechstunden der Redaction täglich von ""° ^ni«ate bi« ,u 4 .^eiltn 2L lr.. gröbere per >j«le « lr.; bei öfteren Wiederholungen Pr. .^«il« 3 ll. V «> bi» I» Uhr vormittag«.— Nnfranlierle »rlett «reiben nicht angenommen und »ianulcriptt nicht znlüügeftellt. Amtlicher Hheil, y Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit nuerhuchsier Entschließung vom 20. Inli d. I. über ""/" vom Minister des kais. Hauses und des Aeußcrn «> «Meten allernnlerthänigsten Vortrag den mit dem ^.7! und Charakter eines Hof. und Ministerialrathes «meldeten Sectionsrath Dr. Ernst Ritter von Khu zum wirklichen Hof. und Ministerialrathe extra Lwtum ""^gnädigst zu ernennen geruht. P sAer Minister für Cultus und Unterricht hat dem ^ra, "'" Staats-Untergymnasium in Krainburg m,n,« ? ^ tdinic eine erledigte Lehrstelle am Staats- ___________ Nichtamtlicher Mil. Tie Ratengeschäfte. NoH ^"^ "^" Klagen jener Geschäftswelt, welche kein ?^ ^^^ "'^ solider Grundlage ruht. werden ük^ >.' ^a/meiu vernommen, als die Beschwerden Di/ in'^ "^^ Z'lnahme der Geschäfte auf Abzahlung, hlri/ , ^W^ werden für den Rückgang des bis-I,l is" "ufmännischen Umsatzes verantwortlich gemacht, reell s? "'^d die Quelle der corrumpierenden, un-, "e" Concurrenz erblickt. Sie gelten als der Grund n," '" vielen Kreisen sinkenden Anfchens des Kauf-lms,wndks. Nicht in Oesterreich allein werden diese Im,k " ""^ sagender Heftigkeit laut. In Deutsches n^^ ^^ ungefähr zwei Jahren diese Bewegung qar 9 - ".^^ige Furtschritte. In München, in Stutt-dez'?. ?^^' Hannover haben angesehene, zum Schutze hrit ^"°^s bestimmte Corporations dieser Angelegen» »yre Sorge zugewendet. kg^ , " niederösterreichische Handels- und Gewerbe-und? <^^' "^ ""^ Klarheit über die Ausdehnung clewi, ""^ksamkeit des Geschäftes auf Abzahlung zu und?"0 losgelassenen Briefe in aller ^ IulM^'35 Killet nachfolgen zu lassen, z. B. Drawn, ?/ ' ^ch llebe dich. Liebst du mich wieder? Meine ick » bezahlt.. Aber im großen uud ganzen Hälfte ^ » - "'^erne Mensch diirfe mit seiner Ehe-^gegen? ^"6 correspondieren. Du bist doch auch Punkt aÄ^"! ^ °^" """en principiellen Stand-lliur alle», c ^bk' möchte ich zur Sache übergehen, begriff/'^"f' 'cki dir zu: «Sei gefasst; ich biu im dlt'in d.°'? ^ besuchen.» Ohne Ahnung davon, ob ^'sponiert f. 3"^"^" W°che pietistisch oder etheistisch dich auf ki/^"^"^ ich nicht zu crmessen, ob ,ch blinde W'.'^Mngen der^rsehung oder auf das ^ H Ni^^ll« erweisen soll; jedoch gle.ch. "'s Unverm^ ^ '"« bu momentan huldigst, fuge dich s'gnati""^^'che ..nd sieh meiner Ankunft nut Re- ""bmst^ ,^ °"l dem Bahnhöfe von mir Abschied '9 dir'v'rw ''^1 Franzensbad 5" 5"^". musste "" Lebe.^'^"'' dir scho„ «„ nächsten Morgen ""ensze.ch,,, von nck zu senor. Getreulich Processstücke überhaupt 80 Procent aller Klagen aus. Es gibt Ratcnhändler. welche an einem Tage 100 bis 150 Klagen dem Gerichte unterbreiten. Was aber das charakteristische Moment all dieser Klagen ist. das ist die Unmöglichkeit einer Widerrede seitens der Beklagten. Kleine, in der Provinz wohnhafte Erwerbsleute oder Taglöhner haben sich in den Ratenbricfen dem Gerichts« stände eines Wiener Gerichtes unterworfen. Sie haben weder die Mittel, um nach Wien zu reisen, noch um einen Vertreter zu bestellen, und werden einfach con° tumaciert. Aber in dem Ratenbriefe, den sie unterschrieben haben, haben sie sich auch aller Einwendungen hinsichtlich der Qualität des Kaufobjektes und bezüglich des Preises begeben. Bleiben sie mit einer oder mehreren Raten im Rückstände, dann wird die ganze Summe erstritten, ohne dem Beklagten, wenn er noch so sehr geschädigt und er enttäuscht wurde, die Möglichkeit einer Rechtshilfe offen zu lafsen. Wir wollen nun durchaus nicht von jenen Miss-bräuchen sprechen, welche sehr oft mit dem Verkaufe der Waren auf Abzahlung verbunden sind. Wir schen von der Sucht, die Consumenten zu überlisten, ganz ab. Wir wollen hier alle jene Händler von unsrreu Betrachtungen ausschließen, welche nur ein verkapptes Gewerbe der Uebervortheilung oder drr Bewucherung des kleinen Mannes betreiben. Das Geschäft auf Ab» zahlung wälzt schon durch sich so enorme Lasten auf den Abuehmer. dass dieser nur selten seinen Vortheil dabei finden kann. Der Verkäufer muss vor allem seine Provisionen an die Agenten, die Kosten der Reisenden hereinbringen, sodann die Zinsen des aus einzelne Theil« zahlungen vertheilten Capitals, und schließlich da« Ri-sico. das mit dem Verkehr mit dem ärmeren Publicum verbunden ist, das durch Noth, Krankheit. Arbeitslosig, krit schr oft effectiv zahlungsunfähig wird. All diese Lasten übernimmt drr kleine Mann, und es ist daher sehr begreiflich, wenn er bei den Transactionen dieser Art selten seine Rechnung fiuden wird. Es foll damit keineswegs dem Ratengeschäfte jede Berechtigung abgesprochn! werden. Für den armen Mann und für manche Familie gewährt es die Möglichkeit eines Erwerbes. Das Nähmädchen hat nach der ersten auf eine Nähmafchine geleisteten Rate die Möglichkeit einer Arbeit, welche sie erhalten kann, und manche«, Handwerker versetzt die Abzahlung in die Lage, sein Brot zu ver» dienen. Es gibt Familien, die sich nicht bekleiden könnten, wenn die Ratenzahlungen ihnen nicht ermöglichen würden, ans eine weniger fühlbare Weise ihren Beschrieb ich dir zwölf Stunden später: «Ich theile dir mit, dass du hoffentlich gut angekommen bist.» Seither habe ich einsehen gelernt, dass diese Anzeige deinem Verlangen nach einem brieflichen Verkehre vielleicht nicht vollends entspricht. Ich beeile mich deshalb, dir hiemit zu sagen, dass ich einsame Tage verbrachte, während du dich in Böhmen erholtest. Du wirst gut daran thun, dir dieses für mich schmerzliche Oe. ständnis nicht bloß aus der Tiefe meiner Neigung zu erklären — ich will mich nicht besser machen, als ich leider bin. Wenn ich schon mit Bekenntnissen begonnen habe. so lass mich dir weiter beichten, dass ich em Heuchler bin, einer der ärgsten Heuchler, die nur vorgekommen sind. Du irrst dich, wenn du glaubst, dass ich dich nur deinetwegen nach Franzensbad geschickt habe. Nein, ich Elender habe dich theilweise entfernt, um un-gebnnden zu sein. um hinter deinem Rücken tolle Streiche zu begehen, um — wie der Dichter sagen würde — den «verfluchten Kerl. zu spielen. Ich weiß. dass du entgegnen willst: dass du mich nicht eifersüchtig überwachst, dass du meiue Handlungen nicht controlicrst, auch wenn wir beisammen weilen. Ganz richtig. Aber du wirst mir nicht zugeben: es ist etwas anderes, ob man auf die Tolerauz einer Fran an° gewiesen ist oder ob man sich frei weiß. wie der Jung. geselle in der Luft. Denn eine verreiste Frau ist so gut. wie gar keine, man spürt sie nicht und kann doch, falls eine unvorhergesehene Wendung eintritt, in ihre Arme eilen. Du erinnerst dich wohl, mit welch trübseliger Mime ich dir auf dem Bahnhöfe em «Lebewohl» ent- ; dürsnisjen in Augenblicken der Noth abzuhelfen. Anderseits ist es notorisch, dass unter die arme Bevölkerung gerade durch das Ratengeschäft viel Plunder kommt, sie für ganz zweck» und nutzlose, ihr aufgenöthigte Sachen verschuldet wird und schließlich Agenten, Provisionen und Gerichtskoften zahlen muss. Auch findet der Leichtsinn einen mächtigen Vorfchub, Objecte zu erwerben, die sofort verkauft oder verpfändet werden. Nach drn Wahrnehmungen der Gerichte sind es neben den Nähmaschinen besonders Möbel, Bilder. Uhren, Pretiosen und Manufacturwaren. welche von den Raten-geschäften in Vertrieb genommen werben. Die Agentenprovisionen, das Reisen, das Risico erhöht die Preise in einer Art, dass der Preis im Verhältnis zur Ware in den meisten Fällen exorbitant genannt werden muss. Man wird nicht den Muth haben, gegen das Warengeschäft auf Raten principiell aufzutreten. Gs entspricht leider den ökonomischen Verhältnissen; die Bedürfnisse der unteren Classen wachsen und die Zahlungsfähigkeit derselben sinkt. Geistige und Luxusbedürf-nisse werden in den niederen Hütten rege. Das Auge sehnt sich nach Zeichen der Cultur, aber die ökonomische Kraft liegt darnieder. Selbst der Nermste will die Wohlthaten des Fortschrittes genießen. Er will aus der Welt des Schönen nicht immer ausgeschlossen bleiben, aber er kann die Mittel hiezu nicht sofort erschwingen. Insoweit ihm das Ratengeschäft doch ermöglicht, wenigstens theilweise ein Culturmeusch zu sein und mit» zugeuießen, was das Jahrhundert schafft, hat dasselbe seine ethische und ökonomische Berechtigung. Man mnss nur jenen Formen desselben entgegentreten, welche eine Ausbeute des unwissenden Publicums ermöglichen, und dieses wehr« und hilflos allen Agenten und allen Schlauheiten des Gewerbes überlassen, es vor Gericht mund» todt und wchrlos machen und jeder List gefangen geben. Eine in dem «Archiv für sociale Gesetzgebung und Statistik» erschienene Abhandlung des Herrn Dr. Mataja trachlet die Frage in dieser Hinsicht einer Lösung zuzuführen, und hat auch das Verdienst, alles für dieselbe relevante Material forgfältig gesammelt zu haben. Die große Tragweite derselben für das geschäftliche Leben und das Ansehen des Kaufmannsstandes rechtfertigt den Hinweis auf diese Studie. Das Gesetz vom 30. Juni 1878 hat den Ratenhandel mit Pro-messen und Losen geregelt, jenes vom 23. November 1885 hat das Pfandleihgewerbe auf eine neue Grundlage gestellt. Der Gedanke liegt nahe. das Geschäft auf bot. Um dir eine Freude zu bereiten, constatiere ich, dass diese Miene eine erkünstelte war. Du hast leine Ahnung, wie lustig ich mich damals innerlich fühlte. Kaum hatte der Zug dich mir entführt, kaum hatte ich die letzte Thräne fingiert, so machte ich rinen ellen« hohen Freudensprung, klatschte in die Hände und re-capitulierte im Geiste all die schlechten Vorsätze, die ich gefasst hatte — ich bedürfte dazu fast einer halben Stunde, die Mühe war keine geringe. Als du mich fragtest, was ich an dem ersten Abende meiner Strohwitwerschaft beginnen werde, qab ich dir ziir Antwort: «Ohue dich? Nach Hause gehen und in der einsamen Stube Trübsal blasen.» Lüge, nichts als Lüge! Ich dachte gar nicht an's Nachhause« gehen; nein. ich traf sofort Anstalten, ein verderbtes Lotterleben zu führen. Vor allen stülpte ich meinen Hut kühn gegen das linke Ohr zu; du hättest mich kaum erkannt, so unternehmungsfreudig sah ich aus. Dann legte ich lichtgelbe Handschuhe an und gieng mit elastischen Schritten, als ob die Locken mir nur so aus dem Kopfe wüchsen — «wohin?» fragst du in deiner schlagfertigen Weise. Ja, darüber wusste ich mir selber leine Auskunft zu ertheilen. Ich wollte irgend wohin grhen, wo ich beweisen könne, dass ich noch der Alte oder eigentlich wieder der Junge sei, wo ich mit Händen und Füßen um mich schlagen dürfe, um die Ungebundenheit zu genießen. In so allgemeinen Umrissen stand mein Plan bei mir sest; als ich daran gehen wMe. ihn im Detail auszuführen, gerieth ich in hchiye Verlegenheit. Frei war ich wohl, aber — und dann liegt der Fluch der Sllnvcm — ich wusste mit meiner Frei- Laibachei Zeitung Nr. 178. 1516 4. August 1888. Abzahlung, auch so weit Waren in Betracht kom-men, ebenfalls einer näheren Prüfung zu, unterziehen. Wir würden indessen vor jeder Beeinträchtigung des Geschäftes selbst warneu, wohl aber kann es auf ciue Basis gebracht werden, welche auch dem solid.» Kauf-manne es ermöglichen würde, in dasselbe einzutreten. Die Benachteiligung des Publicums hat, wo sie stattfindet, ihren Grund in dem Ratenbriefe. Der arme Manu versteht dessen Clauscln gar nicht. Er unterschreibt und ist dann wehrlos. Er verzichtet auf seinen Gerichtsstand, er verzichtet in demselben auf jede Einwendung bezüglich des Preises, der Qualität, verfällt sich oft selbst noch zu Terminsverlust und im Klags« falle zur sofortigen Bezahlung des ganzen Preises. Damit kann sein Ruin, wenn der Geschäftsinhaber hartherzig vorgeht, besiegelt weiden. Die Gerichte bemerken indessen, dass die Geschäftsinhaber in drn meisten Fällen selbst bei Verstreichung einiger Termine noch zuwarten. Aber damit ist dem Cousumenten selten geholfen. Er muss schließlich doch zahlen, selbst wenn er sich übervortheilt sieht. Es sind wohl Vorschläge gemacht worden, alle Ratengeschäfte von einer Concession abhängig zu machen oder sie einer hohen Besteuerung zu unterwerfen. In allen diesen Fällen kannte man jedoch Geschäftszweige gefährden, die nur einer Ueber-wachung bedürfen, um von ihren socialen Nachtheilen befreit zu werden. Der in der erwähnten Studie ebenfalls gebilligte Gedanke, die Ratenbriefe einer behördlichen Prüfung zu unterstellen und nur solchen Raten-briefen eine Giltigkeit zu leihen, welche einem gesetzlichen Formulare entsprechen würden und deren Ab« änderung einfach wirkungslos wäre, verdient deshalb die allerwärmstc Befürwortung. Das Gesetz wird ein Formular aufstellen, welches den Abnehmer gegen alle Schlauheiten sicherstellen und ihm die Möglichkeit nicht benehmen kann, gegen Schundware, gegen exorbitante Uebcrvortheilung vor dem Gericht mit Erfolg aufzutreten. Ist dieses einmal erreicht, dann verschwinden alle jene Ratengeschäfte, welche auf eine unsolide Ausbeute des Elends oder der Unwissenheit gerichtet waren, von selbst — und an deren Stelle wird die solide Geschäftswelt treten. Sie wird dann nach Art ihres Betriebes keinen Anstand nehmen, die Vortheile des Ratengeschäftes den unteren Classen zuzuwenden, soweit ein solches im Umfange eines soliden Umsatzes, einer reellen Gebarung möglich sein wird. Man sieht, es bedarf oft keiner weltbewegenden Reformen, um die Geschäfts' welt von Leiden zu befreien, welche ihr Ansehen ebenso niederdrücken, als die Möglichkeit eines rechtschaffenen Erwerbes. Politische Uebersicht. (Nationale Gleichberechtigung.) Gegen über den «Närodni Listy», welche das Princip der Gleichberechtigung verleugneten, schreibt die «Politik»: «Wir finden keine Worte, um die Leichtfertigkeit einer solchen Preisgebung nach Gebür zu kennzeichnen; es wäre ja unzweifelhaft recht schön, wenn in unserem altehrwürdigen Königreiche die böhmische Sprache Staatssprache wäre. Aber das setzt die Existenz eines böhmischen Staates voraus. Glauben «Närodni Listy» den» selben durch einige tapfere IournalArtikel oder Parla-mentsreden restaurieren zu können? Wir und mit uns heit nichts mehr anzufangen. Ich musterte die Ankündigungen an den Straßenecken; vielleicht konnte ich da eine Anregung finden, eiu paar Stunden heiter zu verbringen. Tingeltangel, Volkisäuger, Militär-Concerte, das alles kannte ich. hatte es allein und in Gesellschaft mit dir genofsen (du brauchst nicht zu erröthen, weil ich ausschwätze, dass du mit mir in einem Tingel-Taugcl warst), ich vermisse etwas Neues, etwas Noch-nichtdagewesenes, etwas Besonderes für Strohwitwer, die von der Kette losgelassen sind. Einzelne Placate stellen so etwas scheinbar in Aussicht, aber nachdem ich mir den Lockvogel näher betrachtet und ein wenig darüber nachgedacht habe, rufe ich ein herzhaftes «Pfui Teufel!» und ziehe weiter meines Weges. . . Der Instinct, der allen vernünftigen Thieren zu eigen ist, trieb mich in die Nähe eines bewährten Wirtshauses, in dem wir schon so manchen Abend verbracht haben. Ich trat ein und gewahrte zu meinem Aergcr, dass kein leerer Tisch vorhanden sei und ich mich daher in irgend eine fremde Gesellschaft eindrängen müsse. Ich hatte keine Lust, mich mit höflichen Verbeugungen nach einem ledigen Stuhle zu erkundigen. So fafste ich rafch einen kühnen Entschluss und verließ den Schauplatz wieder, ohne mich gesetzt zu haben. Ich wanderte gegen ein anderes Gasthaus. Hier, im »weißen Hahn», fand ich Unterkunft, aber die Zugluft pfiff mir durch die Ohren, der Sessel war hart, da« Tischtuch nicht so blank wie sonst, und die Rüche? - ^ ^ ^? "genchümllch. Ich nahm mir vor. meme Lleblmgsspeiw zu essen, von dereu Vertilgung du m,ch ans Rückficht für meinen schwachen Magen alle ernsten böhmischen Politiker werden unsere ge-, sammte Thätigkeit auf das Erreichbare conceutrieren, das heißt auf die stricte Durchführung der nationalen Gleichberechtigung. Wir halten diese für vollkommen ausreichend zur Sicherung unserer nationalen Existenz, ohne irgend welche Staatsftrivilegien. «Närodni Listy. werden sich bald überzeuge:,. welch traurigen Dienst sie dem böhmischen Volke erwiesen haben durch die Erklärung, sie und ihre Fraction hätten mit dem Principe der Gleichberechtigung lediglich eine Täuschung beabsichtigt. Mögen die Folgen solcher Illoyalität und Frivolität nicht auf das Haupt des gesummten böhmi-scheu Volkes fallen.» (Einb erufung des Landtages.) Der steicr-märkische Landtag wurde durch kaiserliches Patent vom 29. Juli für den 27. August einberufen. (Unfall- nnd Kranken-Versichernng der Arbeiter.) Vom 1. September an wird das Ministerium des Innern eine Publication herausgeben, welche ein vollständiges Repertorium der einschlägigen Gesetze. Verordnungen und Erlässe bilden, Erläuterun» gen, Beantwortungen eingelaufeuer Anfragen und aufklärende Aufsätze enthalten und dazu dienen soll, das Verständnis und Interesse sür die Aufgaben der Vcr-sicherungsgesehe zu fördern. Diese Publication wird am 1. und 15. jedes Monates erscheinen. (Das Neichsgesetzblatt) veröffentlicht eine Verordnung des Gesammt-Ministeriums vom 1. d. M. wodurch die Wirksamkeit der Geschwornengerichte für anarchistische Delicte in fünfzehn Landes-, beziehungsweise Kreisgerichtssprengeln, welche die Hauptsitze der anarchistischen Bewegung in Oesterreich sind, für ein Jahr. das ist bis Ende Inli 188«, eingestellt wird. Es sind dies drei Gerichtshofsprengel in Niederöster-reich, einer in Oberösterreich, fünf in Böhmen, drei in Mähren, zwei in Steiermark und einer in Kärnten. (Kroatien.) Gegen den suspendierten Agramrr Bürgermeister Badovinac wurde eine Disciplinarunter-suchung eingeleitet. Mit der Führuug derselben wurde der Regierungtzsecretär MoZinsky betraut. Badovinac hat gegen die Competenz des Disciplinarausschusses Protest erhoben und denselben dem Verwaltungsaus-schlisse behufs Erledigung unterbreitet. (Studienreise nach Bosnien.) Professor Ludwig in Wien hat im Auftrage des Reichs-Kriegs-ministers eine Studienreise nach Bosnien und der Hercegovina angetreten; der Zweck der Reise sind: die Fortsetzung der Erforschuug der Heilquellen in den occupierteu Ländern und Studien inbetreff der Versorgung der größereu Städte Bosniens mit gutem Trinkwasser. (Kaiser Wilhelm) ist mm von seiner am 14. Juli zum Besuche des russisch,,',!, schwedischen und dänischen Hofes unternommenen Fahrt wieder in Potsdam eingetroffen, nachdem er noch deu Fürstcu Bismarck in Friedrichsruhe mit einem Besuche beehrt hc.tte. Uebereinstimmenden Meldungen zufolge sollen im Verlaufe der Kaiserbegeqnung in Peterhof über keine der fchwebenden internationalen Fragen Vereinbarungen getroffen worden sein. Der Erfolg und Wert dieser Entrevue sei darin zu suchen, dass der Gedankenaustausch zwischen den beiden Monarchen und ihrru Staats-männern uuter allen Umständen den auf die Erhaltung des Friedens gerichteten Bestrebungen förderlich gewesen sein dürfte. abzuhalten pflegst. Wer kann mich hindern, zu verzehren, was mir gefällt?! Und als der Gedanke zur That werden sollte, ließ ich mir — zerknirscht schreibe ich es nieder — deine Leihgerichte geben, und sogar den süßen Wein trank ich. den ich nicht ausstehen kann, von dem du aber leidenschaftlich gerne nippst. Vom «weißen Hahn» -~ nur um nicht wie ein Ehekrüppel frühzeitig zu deu heimischen Laren zu eilen — marschierte ich ins Kaffeehaus. Dort wäre ich die Nacht hindurch sitzen geblieben — keine Macht der Erde hätte mich davon abgehalten! — würde die Gesellschaft, die ich autraf, mich nicht unbändig gelangweilt haben, und wäre der Liqueur, den man mir auftischte, nicht gar so elend gewesen. Du wirst begreifen, dass ich bald die Geduld verlor. Vor zwölf Uhr lag ich in. Nette. Ich wollte lesen, was du bekanntlich nachts nicht leiden magst, war aber zu schläfrig, löschte also die Lampe aus und war bald in vollen Träumen begriffen. Kaum hatte ich die Traumthätigkeit begounen. als du mir auch schon erschienst, und zwar — du musst mich dafür nicht verantwortlich machrn! — so ohne Fehler, Schwäche und Caprizen, dass ich einen Augenblick glaubte, es sei mir wirklich gelungen, von einer anderen zu träumen. Den ganzen Tag nach deiner Abreise verwendete ich auf Anstrengungen, mich meiner Uugebuudeuheit zu erfreuen. Frühstück, Gabelfrühstück, Mittagessen gaben mir Anlass. mich in öffentlichen Localen als Strohwitwer aufzuspielen — im Kaffeehause gieng ich so weit, der schönen Cassierin einige Schmeicheleien zu sagen, worauf sie sich ostensibel um dein Befinden cr- (Aus dem eugli schen Parlamente) Eine der bewegtesten Sitzungen des englischen Untel-hauses dieser Tagung endctc vorgestern morgens '/,,4lM Paruell erneuerte seine Anklagen gegen Chamberlain und behauptete, derselbe habe, ehe er Minister war. sich der irischen Partei für seine Zwecke bedient, und als tt Minister wnrde, mit derselben gegen seine Amtsgenosst» intriguiert und ihr Cabiuetsgeheimnisse verrathen. Pa^ nell erklärte, er wäre bereit, diese Angaben vor dtt Untersuchungs - Commission durch Zeugen uud Ärttfc Chamberlains zu erhärten. Chamberlain bestritt naA drücklich die Beschuldigung Parnells; „ölhigenfal" wolle er sich vor der Commission vertheidigen, falls dieser Puukt untersucht werden sollte. Er habe alltt' dings zweimal Unterredungen mit Paruell über P0" litische Fragen gepflogen, aber Gladstone u»d die übrige» Mitglieder' des Cabinets über den Inhalt derselben stets unterrichtet. Gladstone bestätigte dies, womit der Zn"' schenfall endete. (Der französische Un terrichlsm in'' st er) Lockroy führte am Montag den Vorsitz bei dcc Preitzverlheiluug des l^nns-our« ^nmni der Zögling der Lyceen von Paris und Versailles, die mit de>>> hergebrachte» Ceremoniell in der Sarbonne stattfand-Herr Lockmy hielt hiebei eine längere Rede, in welche er die Nothwendigkeit betonte, auf deu Gymnasien dc>> Unterricht des Lateinischen und Griechischen etwas mehr einzuschränken und dafür den, Studium d^ lebenden Sprachen und der exacten Wissenschaften mehl Zeit einzuräumen. (Tripolis.) Vor einigen Tagen gicng eim Depesche durch die Blätter, woruach sich die Pf^ wegen Tripolitaniens beunruhigt fühle. Es hieß, '^ Constantinopel befürchte man einen französischen H"^' streich. Jetzt meldet man, die türkische Regierung habe beschlösse», ihre Garnisonen in Tripolis wesentlich ^ vermehren. In Paris hat man die Warnung N)^'". des angeblich beabsichtigten Handstreiches mit "N Gegenbehauptung blantwortct. nicht Frankreich, smidcl" Italien habe Absichten auf das Deyat. (Aufstaud im Zululande.) Reuters Offt meldet aus Durban: Der mit dem Könige Dimzw'l verbündete Häuptling Tumkeli hat sich uuterworfeu »". die Auslieferung jener Personen zugesichert, mm """ chen vor einiger Zeit mehrere europäische Ha,,d^sle"' geplündert und getödtet wurden. Tagesnemgleiten. Se. k. und k. Hoheit der durchlauchtigste K^ Prinz Erzherzog Rudolf hat, wie die «Ag^ Zeitung» mittheilt, dem Funds der Waratzdiuer ^^ grenadier- und Füsilicrgarde 500 st. gespendet »»d A genannten Corps zugleich für die aulässlich der " kunft und des Aufenthaltes Sr. k. und t. Hoheit l> Agram bewieseneu Gefühle der Loyalität höchW'" Dank ausdruckeu lassen. — (König Milan in Wien.) Heute t"^ König Milan von Serbien mit dem Kronprinzen Ale^ ander nachmittags 3 Uhr mit dem Orient ^pres^ der Staatsbahi, aus Belgrad in Wien ein. Ein 0^"/^, Empfang findet, da der König incognito reist, nicht s<" König Milan und Kronprinz Alexander, welche sich ""^ längstens zwei Tage in Wien aufhalten, werden im -schlechten Rufes erfreute, lud ich ein, mit mir""^ liche Spazierfahrten zu machen; das ganze ^' ,i war. dass er sich gleich am ersten Abend zehn G" ^. von mir ausborgte uud dann unsichtbar ver^l ^ Liebe Frau! Vertraue meinem Worte, wenn <" M betheuere: ich habe mich nach besten Kräften b^n mir Schande zu machen, über die Schnur zu.H hei aber das Talent zu solchem Treiben hat s^se»> mir verloren; ich fürchte, du bist schuld an Defect! .^ Im übrigen werde ich dir früher, als >"i "'^ sein werde, mündlich alles Nähere sagen. 3^ ^ sei versichert, dass die meisten Ehemänner nicht ^ wissen, ob sie Strohwitwer sein wollen odcr 'U,"^„eil sehnen sich nach Freiheit, wenn die Gattiu be' ^H weilt; haben sie die Freiheit, so sehueu sie .^sö"^ der Gattin — ihr armen schwachen Wesen, '«r ^l es uns niemals recht machen, ob ihr blew gcht. . je «,<>" Damit ist's, wie mit der Ehe überhaupt, v^che mit einem Käsige verglichen hat: die Völ^l, ^ü draußen sind, wollen hinein — die drinnen si""' ^e>^ hinaus. Damit verbleibe ich in oberwähnter dein geliebter Mann. ^ß. ttnibllcher Zeitung Nr. 178. 1517 4. August 1888. ^-(Honorare der «Times».) Die «Times» uewilligen ihren Berichterstattern im Auslande hohe Ge-yalte. Herr v. Blowitz, der Correspondent der «Times» m Paris, empfängt 80.000 Francs oder 3200 Pfd. St. lahrlich; Herr Lowe in Berlin 2000 Pfd. St.; der Hlener Berichterstatter bezieht ein gleiches Gehalt; der ^respondent in Nom 1000 Pfd. St. und freie Wohnung; Herr Simpson in St. Petersburg ebensoviel, «elbst die Correspondenten in den kleineren Hauptstädten, welche im Laufe des Jahres vielleicht nicht ein Dutzend oder halbes Dutzend Spalten telegraphieren, beziehen Ge-Me im Betrage zwischen 1000 und 500 Pfd. St. Das llemste Gehalt beziffert sich auf 250 Pfd. St. Im ganzen Mlen die «Times» für Correfpondenten im Auslande Milch nahezu 30.000 Pf. 7- (Postdiebstahl.) Ein von einer Wiener "ankfirma an einen Budapester Kaufmann aufgegebener, Nut 7800 Gulden beschwerter und versicherter recomman-dlerter Brief langte bei dem Adressaten, wie dieser der -Uilener Postdirection telegraphierte, ohne Geld an. Das Kuvert war unverletzt. Bisher ergab sich lein Anhaltspunkt für die Entdeckung des Diebes. ^ (Selbstmord einer Dichterin.) Die unter dem Pfeudonym Ernst Alghren bekannte schwe- ">che Schriftstellerin Victoria Venedictson hat, wie °us Kopenhagen geschrieben wird, dort vor einigen Tagen lyrem Leben ein Ende gemacht, indem sie sich die Hals- . tenen durchschnitt. Driickende äußere Verhältnisse sowie /n schweres körperliches Leiden dürften die Ursachen diefer raunen That gewesen sein. Frau Vcncdictson trat im ^" 1883 mit ihren «Bildern aus dem Volksleben Medens» zum erstenmale vor die Oeffentlichtcit und ^"gte damit die Aufmerksamkeit weiter Kreise. Ihre "°mane «Geld» und ef Parte nyi in Budapest hatte sich aus Gram anlber. dass er keine Aussicht hatte, das Mädchen, das !m^' "^ ^ine Gattin heimführen zu können, gestern " Mitternacht eine Kugel in den Leib gejagt. Partenyi, er. Mischen Leben uud Tod schwebt, hatte bereits vor "Jahren einen Selbstmordversuch wegen finanzieller "M) herü'vt. ein ^^'k Madrider Kathedrale.) Nach «.""Madrider Meldung ist die Kuppel der dortigen ""hedrale eingestürzt. r ^ (Eine Familie von über 100 Per» ^ "en.) Die Kaufmannswitwe Anna Hauser in Ro-14 t!' '" Mähren hat, wie von dort geschrieben wird, ^ Nmder, 42 Enkel und 48 Urenkel. Diescrtage wurde .. >er Patriarchin sogar das seltene Glück zutheil, dass einen Ururenlel erhielt. H ^- (Betrügerische Nuswanderungs- gcnten.) Aus Krakau wird gemeldet: Die hiesige lick y "uicrte, dass die Auswanderungs-Agenten bäuer-w^ Auswanderer in Frauenlleidern beförderten, um die NaH n^" irrezuführen. Hier verhaftete Agenten wurden 11^7 -lLadowice transportiert, wo eine strafgerichtliche "Versuchung im Zuge ist. ^.^(Stoßseufzer eines Strohwitwers.) 'ne <Ä "^'"^ schreib' mir doch, bitte, dann und wann ,—^ardinenftredillt! Ich kann sonst nicht einschlafen.» ^ocal- und Provinzial-Nachrichten. l»om slowenischen Schuluereine. i-ila in'^"^ Hauptverfammlung der «vrnibn, 8v. 0i-proara,,.« °..^' ^"d Sonntag, den 29. Juli. in Pettau gaben "'"^ ^"- Um halb 10 Uhr vormittags be-Iest-N« . «5" ""wesenden Mitglieder des Vereines zum selbst d ^ "^ "' we Kirche der r. 1'. Minoriten. wo-dein ^I ^^' 1'- Guardian Benedict Hrtis nach einer stem ce s °"2cpasslen Predigt ein Hochamt unter Assi-eine D,^??e- Nach vollendetem Gottesdienste begab sich um de,3? " ^s Vereines zum hochw. 1'. Guardian, zusprech , 3- "" ^«"cn des Vereines den Dank ausmale >.« «. Versammlung selbst wurde in dem großen des Ver.« 5 ^"' Dom» abgehalten. Der Präsident llNiszte ;' ' P'°f- Thomas Zupan aus Laibach, be-von nab "^'". herzlichen Ansprache alle Anwesenden, die ^mlunn '^ ^" "schienen waren, um an der Vergär, H,r3^"!^'"^' Herauf ertheilte er dem Se-die TlH " ^""" Zlogar, das Wo^t, welcher über ^"cht^^«^"ines während des Jahres 1867 ^ nächsi n "'- Nuf diesen Bericht werden wir in euicr gu N,^'.''"!"" "°ch zurückkommen. ^"nlt 6 der Tagesordnung sprach Herr Doctor I. V 0 snjak als Cassier des Vereines. Seinen Auseinandersetzungen entnehmen wir folgende Daten: Der Verein hatte zu Beginn des Jahres 188? an Bar-Vermögen fl. 5620-70. Die Beiträge der Filialen des Vereines betrugen fl. 7224-06; die Beiträge der Gründer fl. 416; an Legaten fielen dem Vereine zu fl. 258 50; an Geschenken fl. 640'07; die Zinsen betrugen fl. 97-71; Summe der Einnahmen fl. 14257 04. Verausgabt wurden: für die Brofchüre «Dinidk 8v. Oiri!» in Nswäa» und «Vestnik» in 6000 Exemplaren fl. 300-61; für das Heften, Verfenden, Verfassen der Broschüren, Stempel und Post 158-88; für Kindergärten fl. 2380'92; für die Mädchenschule in Cilli fl. 300; Unterstützungen an Gemeinden zum Schulhausbaue st. 2400; Darlehen zum Baue einer Volksschule fl. 700; für verfchiedene Bücher u. s. w., welche den Filialen gefchenkt wurden, st. 468; Unterstützungen an Filialen fl. 60 80; für Studentenküchen 137-10; Postgebüren fl. 76'44; Summe fl. 6983-25. Summe aller Einnahmen fl. 14.257 04, aller Ausgaben st. 6983 - 25, verbleibt als Rest fl. 7273 - 79, welche in den verfchiedenen Posojilnice angelegt sind. Von dem 4. Punkte des Programmes: Bericht des Aufsichls-rathcs, wurde Abgang genommen, nachdem die schon mit der Unterschrift der Aufsichtsräthe versehenen Rechnungen bereits früher an die Anwefenden vertheilt worden waren. Es folgte nun die Wahl eines Drittheiles der Ausfchussmitglicder, da alljährlich nach § 16 der Sta» tuten der dritte Theil der Ausschussmitglieder auszutreten hat. Wiedergewählt wurden die ausgelosten Herren: Matthäus Mocuil, Johann Murnik und Dr. Josef Vosnjak. An Stelle des Herrn Andreas Zum er, welcher eine Wiederwahl abgelehnt hatte, wurde Herr Canonicus Zamejc gewählt. Die Mitglieder des Auf-fichtsrathes wurden por acdamHtiouom wiedergewählt. Es wurden nun noch mehrere Anträge gestellt, dahin lautend, man möge Sorge tragen, dass die Einnahmen des Vereines entsprechend vermehrt werden. Herr Dr. Deck 0 wies besonders daraus hin, dass der Verein alljährlich ständige Auslagen zu decken haben werde, und schlägt vor, man möge, insbesondere in Laibach, Festlichkeilen veranstalten, welche gewiss größere Summen abwerfen werden. Nachdem noch mehrere andere Anträge gestellt wor« den waren, wurde die Sitzung geschlossen. Das darauf folgende Bankett fand in den ebenerdigen Localitäten des «Narodni Dom» statt. Gei demselben wurden zahlreiche Toaste ausgebracht. Den Reigen derselben eröffnete Präsident Prof. Zupan, welcher in patriotischer Weise der Wohlthätiglcitsacte Sr. Majestät des Kaisers gedachte und mit einem dreimaligen Hioio auf den Monarchen schloss, in welches die Anwesenden einstimmten, worauf die Volkshymne angestimmt wurde, welche stehend abgesungen wurde. Er dankte hierauf dem Vorstände der Pettauer Oitalnica, Herrn Landtagsabgcord-neten Dr. F, Iurtcla, welcher in freundlichster Weise die Gäste empfangen und für deren Bewirtung Sorge getragen hatte. Herr Dr. Iurtela brachte einen Trink-spruch auf Herrn Prof. Zupan als Vereinspräsidenten aus, den derselbe jedoch dankend ablehnte, indem er die Verdienste für den Verein dem Viccpräsidenten Herrn Notar Lucas Svetec zuschrieb. Herr Svetec hob die Verdienste des Elcrus um die nationale Sache lobend hervor und ließ denselben hoch leben. Herr Theologieprofessor Dr. Mlakar anerkannte die hervorragenden Verdienste der slowenischen Geistlichkeit um die geistige Bildung der Slovene«, betonte aber insbesondere das verdienstvolle Wirken der slovenischen Vurschusscasfen auf materiellem Gebiet. Herr Dr. Vosnjak hob hervor, wie traurig es in unserem Nachbarlande Kärnten in nationaler Beziehung ausgesehen habe; vor mehreren Jahren glaubte man schon, Kärnten sei für die nationale Sache verloren. Allein dem fei nicht so. Der heulige Tag beweise, dass in Kärntcn noch Slovcnen wohnen, die sür die nationale Sache kämpfen und streiten. Der Redner zählte sodann namentlich die anwesenden Herren aus den verschiedenen Orten Kärntens auf, wobei er zu wiederholtenmalen von rauschendem Neifalle unterbrochen wurde. Der Grundbesitzer Herr Proselar dankte im Namen der kärntnerischen Filiale und sagte, wenn die nationale Sache in unserer Heimat noch nicht zu Grabe getragen wurde, so sei dies den slovenischen Zeitungen und Priestern zu» zuschreiben. Herr Dr. Triler feierte das Andenken des seligen Raic, Herr Oroslav Dolenc überbrachte einen Gruß von dem gegenwärtig in Sauerbrunn weilenden Bischöfe Strohmayer. Herr Dr. Gersak hob die miss« liche Lage der nationalen Lehrer hervor, worauf Herr Strelec erwiderte, dafs, wenn der nationale Lehrer seine Pflichten erfülle, mau ihn, nichts anhaben könne. Es sprach noch Herr Ivan Hribar übcr die Einigkeit der Slovene« und hob das Verhalten der steirischen Slovenen hervor. Herr Gregor Einspielcr streifte die Zustände in Kärnten und lud die Anwefenden ein, im nächsten Jahre die Versammlung in Kärnten ab' zuhalten, Telegramme wurden abgesendet an Se. Excellenz den Fürstbischof von Lavant Dr. Stepischnegg und den Bischof Georg Stroßmayer. Abends erheiterte der gemischte Chor der Citalnica die Anwesenden mit slovemschem Gesänge. _________. — (Das Requiem) für den verstorbenen Landeshauptmann Grafen Gustav Thurn wurde gestern vormittags 10 Uhr in der hiesigen Domtirche vom hoch-würdigen Herrn Canonicus Domftsarrer Kriznar cele-briert. Das reich beleuchtete (^«trum cloloris war mit dem Familienwappen deS Verstorbenen und dem Wappen des Herzogthums Krain geschmückt. Der Ttauerandacht wohnten außer den Anverwandten bei: Landespräsident Baron Winller mit zahlreichen Beamten der Landesregierung, Landesgerichtspräsident Kocevar, Landes» Hauptmann-Stellvertreter laiserl. Rath Murnik mit den übrigen Landesausschüssen und den landschaftlichen Beamten, Bürgermeister Grasselli, zahlreiche krainische Reichs-raths- und Landtagsabgeordnete, GM. Schilhawsly Edler von Bahnbrück mit mehreren Stabs- und Ober-officieren der hiesigen Garnison, die Waisenlinder und eine große Anzahl von Andächtigen. — (Eine Iubiläumsgllbe der Laibacher Damen.) Allerorten in Oesterreich-Ungarn rüstet man sich eifrig, um den freudigen Gedenktag des vierzigjährigen Regierungs-Jubiläums unseres erhabenen Monarchen würdig zu begehen, und auch die Frauen wollen nicht zurückbleiben in diesem allgemeinen Wettstreit. So haben auch die Laibacher Damen beschlossen, sich mit einer patriotischen Kundgebung an der allgemeinen Feier zu betheiligen, und zwar wurde folgende Idee festgehalten: Eine Anzahl Frauen und Fräulein unferer Stadt verfertigen mustergiltige Arbeiten in den jetzt üblichen Techniken der Kunststickerei, welche nach ihrer Vollendung als bleibende Erinnerung dem hiesigen Museum «Rudolfinum» gespendet und seinerzeit zur Ausstellung gebracht werben sollen. Jede dieser Iubiläums-Arbeiten wird die Initialen Sr. Majestät, die Jahreszahlen 1848 — 1888 sowie den Namen der betreffenden Spenderin weisen. Die Damen wählten je nach Geschmack und Vorliebe unter den verschiedenen Techniken, und so wird diese Collection ein übersichtliches Bild dieses Theiles weiblicher Kunstfertigkeit bieten. Sämmtliche Zeichnungen zu den Stickereien haben die Herren k. l. Professoren I. Lepouschütz, Ferd. Sodoma und Hans H rdli cka eigens entworfen und ausgeführt. Aus Fachkreifen von auswärts kamen bereits eine Reihe anerkennender und zustimmender Zuschriften, aus deren Zahl wir Folgendes citieren: «Alle Achtung vor den dortigen Damen, die mit so vielem und feinem Kunstsinn einen solchen geeigneten Moment zum Nnlass nehmen, um durch ihr künstlerisches Können und Leisten dem dortigen Museum eine so schöne Gabe einverleiben zu wollen.» Die erste fertige Arbeit hat Frau Marie Rudesch auf-zuweifen, welche einen Fächer auf weißem Seiden-Armure in chinesischer Technik mit doppelseitigem Plattstich gestickt hat, dessen Zeichnung und Ausführung vorzüglich schön zu nennen ist. Eine Stickerei in Plattstich mit Zicrstichen in Gold, deren Muster dem vorzüglichen Werke der Frau Emilie Bach: «Neue Muster in altem Stil» entnommen ist, arbeitet Fräulein A. Luckmann. Frau kais. Rath Murnik widmet eine kleine achteckige Tisch-decke in persischer Art aus Rohseide und hat zu derselben ein sehr reiches farbenprächtiges Muster gewählt, dem die Widmung in slovenischer Sprache einverleibt ist. Als Pendant hiczu wird noch eine derartige Tischdecke hergestellt, und zwar arbeitet selbe Fräul. Baum gart n er in arabischer Technik mit der Widmung in deutscher Sprache. In der Arbeit begriffen sind ferner: eine Applications-arbeit in Creme und viel-or-farbigem Atlas auf terra-cottafarbenem Sammt (Frau Jeanette Recher); die Widmungs-Inschrift umgibt als schmale Bordüre die Stickerei; eine Schmuckcassette mit Goldstickerei (Fräulein Marianne Souvan); Fräulein Iosefine Luckmann hat für ihre Arbeit eine der schwierigsten Techniken gewählt, einen Fächer in Nadelmalerei (Rococo-Stil), Fräulein Kusch ar ein Sachet in Ianina-Technik. Eine Appli-cationsarbeit wird mit eingestickten Figuren in Surrah auf Sammt hergestellt, eine andere in Plüsch auf Sammt. In japanischer Manier wird ein Rückenkissen und in indischer Technil eine Stickerei auf rosa Atlas ausgeführt werden. Für die heute noch nicht genannten Arbeiten der übrigen Damen sind soeben die Zeichnungen eingelangt, da für jede Arbeit die Zeichnung eigens bestellt und ausgeführt werden muss. Wie wir hören, haben alle diese Iubiläumsarbeiten bis zum 15. November l. I. fertig zu sein, und sollen dieselben dann, wie gesagt, zur Ausstellung kommen. Wir kommen seinerzeit auf dieselben zurück. — (Landtags-Ergänzungswahl.) Durch das Ableben des Landeshauptmannes Grafen Thurn ist bekanntlich eines der beiden Landtagsmandate der krai-nischen Handels- und Gewerbekammer erledigt. Dem Vernehmen nach dürfte die Ergänzungswahl demnächst ausgeschrieben werden, und es verlautet allgemein, dass die Kammer ihren Präsidenten Herrn Josef Kusch ar zum Vertreter ihrer Interessen im Landtage ausersehen habe. Von sonstigen Candidaturen ist uns nichts bekannt, und es beruhen alle derartigen, in den öffentlichen Blättern verbreiteten Gerüchte auf willkürlichen Combinationen. — (Priesterjubiläum des Lavanter Fürstbischofs.) Vorgestern seierte der Fürstbischof von Lavant, Geheimrath Dr. Jakob Maximilian Stepischnegg, sein 50jllhriges PriesterMlaum. NveM zuvor brachte ihm die einheimische Militärkapelle eine Serenade. Auf den die Stadt umgebenden Bergen brann- Llliliacher Zeitung Nr. 176. 1518 4. August 1888. ten Hühenfeuer. Von allen Seiten sind kirchliche Würdenträger eingetroffen, um an der Jubelfeier des Fürstbischofs theilzunehmen, unter anderen der Fürst-Erzbischof Eder von Salzburg, der Fürstbischof Dr. Missia von Laibach und der Bischof Kahn von Klagenfurt, — (Vom Iirknitzer See.) Die bekannte Iahreserscheinung vom totalen Verschwinden der Wässer im Zirknitzer See hat in diesem Jahre durch die anhaltenden Sommerregen eine starke Verzögerung erfahren. Zu Anfang des Monates August tritt sonst in normalen Jahren dieses sehenswürdige Ereignis ein. Mit demselben findet auch zu gleicher Zeit der Hauptfischzug am See seinen Abschluss. Im Vorjahre war der 3. August der Tag des Beginnes jener naturseltenen Erscheinung. Heuer ist jedoch der Wasserstand im Zirkniher See noch gegenwärtig so hoch, dass der sogenannte «F,scherstein», eine Felsllippe in der Nähe bei Nieder-Seedorf, kaum zur Hälfte aus dem Seewassersviegel herausragt. Dieser Felsen ist beim Ablaufe des Sees den Fischern die sicherste Losung, dass, eine trockene Witterung vorausgesetzt, die Wässer des Seebeckens sich binnen drei Wochen vollständig verlaufen werden. Nach und nach wird sowohl die Flächenausdehnung als auch die Tiefe des Sees immer geringer. Die landwirtschaftlich benutzten Seeränder sind zu dieser Zeit schon alle trockengelegt. Endlich bleiben nur die kraterähnlichen Saugtrichter an der tiefsten Partie des Seebodens und das eigentliche Seegebiet noch mit Wasser angefüllt. Aber auch von hier verschwinden die Wässer zuletzt binnen 4 bis 5 Tagen. Der Fortgang zum totalen Ablaufe des Zirlnitzer Sees interessiert wohl in erster Linie die Fischer aus der nächsten Umgebung, Der heuer schon seit mehreren Wochen günstige Wasserstand am bezeichneten See hat sämmtlichen Landwirten des Kesselthales von Zirknitz die Möglichkeit geboten, ihre Feldgründe zu bebauen und ihre Wiesen zu mähen. Wenn auch heuer noch die Fischersleute einige Wochen, vielleicht gar vergeblich auf das gänzliche Verschwinden des Wassers warten müssen, so bedeutet dies wohl einen fühlbaren Entgang für sie, welcher jedoch durch die in Aussicht stehende Ernte weit mehr als aufgewogen erscheint. — (Heimisches Gewerbe.) Das neue Theatergebäude in Fiume wurde bekanntlich von der krainischen Vaugesellschaft ausgeführt, welche einzelne Arbeitskategorien hiesigen Firmen übertragen hat, und zwar die Tavezierer-arbeiten an Herrn Franz Doberlet, die Anstreicherarbeiten an Herrn Adolf Eberl, die Herglasung an Herrn P. Kajzcl und die Telegraphen-Installation und Blihableitung an Herrn Geba. Es gereicht dem heimischen Gewerbe gewiss zur Edre, wenn dessen Leistungen auswärts Anerkennung finden, was eben bei dem erwähnten Nauobjecte der Fall war, bezüglich dessen die Ballgesellschaft von dem Stadtmagistrate in Fiume nach Ablauf der Haftzeit ein sehr schmeichelhaftes Anerkennungsschreiben erhielt, welches in getreuer Nebersetzung folgenden Wortlaut hat: «Der Stadtmagistrat unterzieht sich einer angenehmen Pflicht, indem er der geehrten Irainischen Vaugesellschaft bestätigt, dafs die Bauarbeiten beim Theatergebäude vortrefflich ausgefallen sind und dass dieses den Charakter der größten Solidität aufweist, weshalb auch alle, welche Gelegenheit haben, es zu besichtigen, voll des Lobes sind über die gute Ausführung der betreffenden Arbeiten; es gereicht dies zum größten Lobe für die Gesellschaft, welche die Ausführung besorgte, indem sie leine Mühe scheute, damit das Werk auch den strengsten Anforderungen entspreche.» — (Abschiedsfest.) Aus Aulass des Abgehens des Herrn k. k. Regimentsarztes Dr. Hauser, Chefarztes des 1H. Corps - Artillcrieregiments, nach Agram, fand in der Bahnhof-Restauration gestern abends eine gesellige Zusammenkunft der Civil- und Militärärzte der Stadt Laibach sowie zahlreicher Freunde des Scheidenden statt. Das Fest nahm einen sehr animierten Verlauf. Herr Dr. Hauser war mit kurzen Unterbrechungen durch nahezu 20 Jahre in Laibach und Stein in Garnison. — (Der neuernannte Commandant des dritten Armeecorps,) FZM.Freiherr von Schön» feld, hat mit einem vom 30. v. M. datierten Corps-commandobefehl von den ihm unterstehenden Truppen Abfchied genommen. Vorgestern abends fand in Hermannstadt zu Ehren des scheidenden Generals ein Abschiedsbankett statt, an welchem Deputationen der sämmtlichen Trupvenkürper im Bereiche des zwölften Armeecorps theilnahmen. An das Bankett schloss sich eine große Serenade an. — (Primiz.) In der St. Peterskirche zu Laibach feiert morgen um 9 Uhr vormittags Herr Johann Susnik seine Primiz. Nebenbei bemerkt, ist dies heuer die cinzige Primiz in der krainischen Landeshauptstadt. — (Kaiserfest in Bischoflack.) Die Stadt' gemeinde Bischoflack, dann die freiwillige Feuerwehr, der Kapselschützenverein und die Citalnica in Vischoflack ver» anstalten am 11. und 12. August aus Nnlass des vierzigjährigen Regierungs-Iubiläums Sr. Majestät des Kaisers eine Jubiläumsfeier. Das Programm wurde wie solgt festgestellt: Am 11. August: Abends 9 Uhr Zapfen-streich mit Iackelzug und Beleuchtung der Stadt: nach dem Iapsenstreich begibt sich die Musik in den Garten des Herrn Johann Gu sell zu einer gemüthlichen Zusammenkunft. Am i2.U».aM: IM halb 5 Uhr Tag- reveille, um 10 Uhr feierliches Hochamt in der Stadtpfarrkirche. Nach der heil. Messe Einweihung der Kapuziner-Brücke ; während der Weihe singt der Männerchor Iento's «Moliteu». Hierauf folgt die Festrede des Herrn Bürgermeisters Valentin Susnik. Zum Schlüsse spielt die Musikkapelle die Vollshymne. Um halb 1 Uhr mittags Bankett in «Stemmerhof» *. Um 4 Uhr nachmittags Volksfest im Garten des Herrn G. Deisinger in Wein-zierl. Entröe 20 kr. per Person; Kinder unter 10 Jahren frei. Abends 9 Uhr: Tanzkränzchen in den Localitäten der Citalnica. Entree für Herren 50 kr. Die Musik besorgt die Vergwerkskapelle aus Idria. Der Reinertrag wird dem Krankenfonde der dortigen freiwilligen Feuerwehr, der Stadtarmencasse und zur Unterstützung armer Schüler der dortigen Volksschule gewidmet. — (Militärisches.) Dem Vernehmen nach wird die Görzer Garnison Sonntag und die Triester Garnison Montag zu den Feldübungen nach Adelsberg abgehen. — (Vortrag über Volapük.) Herr Theodor Schachermaur, Lehrer und Gründer des ersten steier-märkischen Weltsprache-Vereines «Volaftük», wird heute abends 8 Uhr im Gartensalon des Hotels «Stadt Wien» einen öffentlichen Vortrag über die internationale Handels« und Verkehrssprache «Volapük» halten und dabei besonders den Sprachenbau sehr eingehend behandeln. Wir machen an dieser Stelle auf den Vortrag aufmerksam und bemerken, dass der Vortragende nach den uns vorliegenden Zeitungsberichten überall großes Interesse erregte. — (Pferd econtumaz.) In Drama bei St. Narthelmä, Bezirk Gurkfeld, ist bei zwei getödteten Pser» den die Rotztrankheit amtlich constatiert worden. Wegen vorherigen gemeinsamen Weideganges wurde über den Gesammtpfcrdestand der Ortschaften Drama, Roje und Michouza der Gemeinde St. Varthelmä die Contumazierung auf die Dauer von zwei Monaten verhängt. — (Einbruchsdieb stahl.) Vorgestern nachts zwischen 9 und 11 Uhr brachen bis nun unbekannte Diebe in die in der Winterbierhalle der Kosler'schen Bierbrauerei befindliche Wohnung des Restaurateurs Herrn Hugo Eberl ein und entwendeten eine goldene Vroche, mehrere Ohrgehänge und ein Armband — alle Gegen» stände reich mit Brillanten besetzt, dann eine silberne Broche, einen Leopoldsthaler, 15 alte Thaler zu 2 st. in Decorationen als Gewinste vom Scheibenschießen, eine silberne Uhr mit silbernem Band, eine ganze Lade voll Herren-, meist Jäger-Wäsche, und eine Lade voll Äettlein-tüchern. Der Schade belauft sich auf mindestens 300 fl. — (Schadenfeuer.) Wie man dem «Slovenec» berichtet, schlug am 1. d. M. der Blitz in ein Wirtschaftsgebäude zu Hrenowih, welches alsbald Feuer fieng und total eingeäfchert wurde. Das Feuer theilte sich auch anderen naheliegenden Objecten mit; trotz der angestrengten Löscharbeit der Bewohner fielen zwei Wohnhäuser und drei Wirtschaftsgebäude dem entfesselten Elemente zum Opfer. Auch sechs Schweine giengen im Feuer zugrunde. Sämmtliche abgebrannte Objecte waren versichert. — (Privilegium.) Dem Gerichtsadjuncten Dr. Karl Gelingsheim in Drachenburg wurde mit der Priorität vom 3. Juni 1887 auf einen elektro-mag-netifchen Zündapparat ein ausschließliches Privilegium ertheilt. — (Gemeindewahl.) Bei der jüngst statt-» gehabten Neuwahl des Gemeindevorstandes der Ortsgemeinde Ambrus im politischen Bezirke Rudolfswert wurden gewählt, und zwar: zum Gemeindevorsteher der Grundbesitzer Franz Perko von Ambrus; zu Gemeinde-rathen die Grundbesitzer Franz Gregoric von Bre-zovi Dol, Franz Papez von Kleinkoren, Franz Kovac von Ambrus und Anton Godec von Ambrus. — (Garnisonswechsel.) Eines der beiden in Klagenfurt garnisonierenden Iägerbataillone wird im Herbste nach Iudenburg verlegt werden. Dafür wird das in der Hercegovina liegende dritte Bataillon des ?ten Infanterie-Regiments nach Klagenfurt zurücklehren. * Convert 1 fl. ohne Getränke. Diejenigen, welche an dem Bankette thcilzunehmen gedenken, wollen dies unter Anschluss des Betrages Herrn Lorenz Susnil in Vischoflack bis laug. stens 10. August bekanntgeben. Neueste Post. Original-Telegramme der «Laibacher Ztg.» Wien, 3. August. Einem Communiquö des «Fremden-blatt' zufolge entschied die Regierung, dass, nachdem Italien in Massauah regelmäßige Verwaltung und Iustizpflege eingeführt hat, die Capitulationen daselbst auf unsere Staatsangehörigen nicht anwendbar sind, letztere daher den italienischen Gesehen unterstehen. Prag, 3. August. Heute nachts begann in der Umgebung von Prag ein eisiger Regen mit Sturm, welcher an Häusern, Feldfrüchten lind Gartenanlagen be» trächtlichen Schaden anrichtete. In Königsaal bei Prag sowie in Prag selbst war der Regen mit Schnee stark vermischt. Temperatur 5 Grad. Berlin, 3. August. Kaiser Wilhelm geht Mitte oder Ende September nach den Reichslandm Elsaß und Lothringen, anfangs October nach Wien, dann nach Rom. Paris, 3. August. Der Minister des Aeußeren. Goblet, sendet heute bezüglich Massauah eine Note a" die Mächte. Vclgrad, 3. August. Das Consistorium hat die Ehescheidungs Angelegenheit in Verhandlung gezoge» und ließ der Königin Natalie den Vescheid wegen Ans' stellung eines Vertreters durch das holländische Con< sulat in Wien zustellen. Athen, 3. August. Der Sultan, von dem Wunsche beseelt, dem Könige Georg angenehm zu sein', und um die guten Beziehungen der Türkei zu Griechenland noch enger zu knüpfen, beauftragte die Pforte, nach Mo-nastir Befehle zu übersenden, die officiellen Beziehn"' gen mit dem dortigen griechischen Consul Panuria wieder aufzunehmen. Angekommene Fremde. Am 2. August. Hotel Stadt Wien. Reiß, Bohatich, Herrman, Kaufleute. Wien. — Reiling, Kaufm.. Milnchen. — Raudnitzly, Reisender, ssilufkirchcn. — Dr. Fried, Stermuarte-Adjunct. — Plcminsla, Villach. — Nasso, Beamter, Zara. Hotel Elefant. Araißcr, Müller, Tauscher. Wien. — Prcttner. ! s. Familie. Alexandrien. — Aimuc, Pfarrer, Großschabljc, -" Vallis, Oberlaibach. — Gcwella, Großhändler, s. Family Agram. — Dr. Horicla, Vezirlsarzt, Prag. — Spandom, Agent, Trieft. — Kallman, Weingroßhändlcr, Darmstadt, i Hlltcl Ällirischcr Hof. Kramarsiö, Assccuranz-Inspcctor, s. Frau, j Graz. — Druslovic, Trieft. — Mayer, Priuate, Oraz. Gasthof Kaiser voll Oesterreich. Kancii, Oberlehrer, Senosetsch' — Knific, Nippach. — Varlio, Agent, Sessana. Gasthof Siidliahnhof. Vauschrl, Aduocatcns-Gattm, Baden. -" Herrmann, Ingenieur, Essek. — Liebmaun, Arzt, Trieft. "" Afelbeck.Cerchiwsly, Professor, Constantiuopel. Verstorbene. D e u 2. Augu st. Franz Prepelich, Zimmermanns-Sohn, 6 I,, Gartcngasse 19, Diphtherias. D c n 3. A u a. u st. Cyrill Kouac, Rauchfangirhrers'Sohn, 1 Monat, Ialobsplcch 2, Magen« und Darmfatarrh. Meteorologische Vcobachtnugen in Laibach. Z "Z W Z! be«himme>« «LZ 3. 2.N. 735 3 20 7 SW. schwach bewölkt 0'^ 8 » Ab. 737-7 16-4 O. schwach halb bewölkt Morgens kühl, heiter, dann zuuehmende Vewöllimg, ^ Alpen wolkenfrei, llare Luft. Das Tagesmittel der Wärme 1? ^ ' um 2'4° unter dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: I. Naglii. Zur Vertheilung an die Schuljugend hei den aus A"' j lass des Regierungs-Juhiläums Seiner Majestät des KaisC's ; stattfindenden Festlichkeiten empfehlen wir die mit cinen? in Farhendruck ausgeführton Porträt unseres Kaisers ün( 17 Holzschnitten ausgestattete, in unserem Verlage er' schienene Festschrift Naš cesar (1848 — 1888). Spomeniški spis za slovensko mladino priredil uCitelj. Diese Festschrift, welche von den hohen k.k.La11'^, ! Hclmlrüthen der Provinzen Kärnton, Krain, Kii»te? land und Steiermark den Schnlhehörden zum Ank*11 g bestens empfohlen wurde, «ignet sich ho wohl ^'r^ patriotischen Inhaltes als auch ilirer reichen Aj1-stattung wegen zu einem hleihenden Andenken »w l ^ I heuer stattfindende Keßi^i'ungB-Jubiläum Sr. Mstj0* ! unseres Kaisers Franz Josef I. ,qq I Preis der Uroscliiiru 18 kr. Hei Abnahme von l und mehr Exemplaren trete» erhebliche Preiserrnässig11"^ 1 ein. Wiederverkäufer erhalten Rabatt. lg. v. Kleinmayr & Fed. Bambe^ Pslflen=2)ar.mfatnrrt), rf)roitt|d)e, lang boucnibc, jrf)sci^c!l,i' SBcrbauutiflSlcibnt bfjcttiflt nodj 4()iäl)tiflpt briuap1 ^ fflti^obc3. 3. ». VW* HWinmil in Jpetbc (§"S (sJ3ei Aufragen crluä^uc man bicfer ^tfl.) (itf^«. IVT/ll-A^l f'lr ba8 ^'rr^aftficfjc mtb bfitflcrH*f:y V -LT-*-*-P R^C5X »taen, fcotclö unb fitr Wcf*ciifc b/'"Jb fotib, ctcflant. Eentrnl^cvfaufžljoua bcr bürjjcrl. Xif*{er e(* Xapwact ^. 0. & «. »rstuf, jcjjt nut »icn, I., *rÄ' fttöfec, ®t. ^Jöltiicr^of. 3)n«j aRöbd-tKIbum jainntt ¥jl (Soiuoiit fjffjcu ft. l'5O fc. in 5öricfmor!en. (2*^^, Depot der k. k. Generalstabs-Karten. aKoöftob 1:75000. ^ceiž \>n «lott 50 lt., in %aW^° eins üctniuaub qefpannt 80 st. lg. o. Ätpiumstqr & Bl Samürias Äuiftsianitt111111 SüdbalniHtraHse Nr. 12 (zwölf) Wohnung vier Zimmer und Zugehor Knde September &u VO/,j<.;70) Anzufragen im ersten Stock. v ' 1519 Course an der Wiener Börse vom 3. Angust 1888. N°ch dem oM^en Ermatte Geld Wa« Staats.Anlehen. 5°»°nrcntc....... ^.^ ^.^ «'lberrente. . . gz.^y y,.^ l««'^5 ?7" Staatslose »50 fl! ,3» 2'. 133 7d «°""ü«/„ «anze 5.NN ., i»3 .-ln ,3« !.n 1^« Staateloft , ,on '. i«« «» ,«.. - " . . bo „ 1«» 2b 108 75 « Staat«.ObI. (UnssOstl..) _._ ^ " !N " >' Vom I, l8?l! ,15... ,15 zn «-y«'«.Ncg.,Losc 4«/„ loo fl, , ,24 8» ,20-20 Grmldentl.-Ol>liMionen ^ bImische ..... u.9-5° _._ °"/ V^°...... I°3 50l04l s.<,° '^österreichische . . , «eld Ware b"/n Ttmescr Vanat .... l^< 80 ibi; no 5"/o ungalischc...... 125 — 105 ?o Andcrc öffcutl. Anlchen. Donnu-Mcg.-Vose 0"/„ 100 fl. . 120 25 >2o 75 dto. Anleihe l«7«, sieuersrei io« — >u?'7<> Nnlebc» d. Stadlsscmeindc Wien 10L — >«s> 70 Nnlehcn b. Sladlgcmcinde Wien (Silber und Gold) .... —'- — Piämicn-Änl.b.Stablgcm.Wien >4l'25 s.n bto. in KU « „ <'/,"/» »no uo >oi 3(> dto, in s.<> „ „ 4"/„ . »8l« vcrl. 5>/,<>/, — — — — Prioritäts-Olilinationen (flir 100 fl,) Elisabeth.weftbahn l, Emifflon —'— - — sterdinande-Nordbahn in Vilb« loo 10 ina «0 sslnnz.Ioscf-Vahn..... —'— —.— Galizischc Karl ^ kudwig»Nähn 6m, itttti 3»o sl. O, 4'/,"/° - "!'8O 10? <0 Oesterr, NordwcstbahN . . . loe 00 >o? w Sllbcnbürsser ...... —-— —'— Gelb ! Ware Staatsbahn I. Emission . . —'— 201 - Slldbahn 5 A"/„..... >44 K0 I4ö'bN „ l^ s'O/n..... 12«'— !««'?« Nng-galiz. Nahn..... 9» 2U »»'«<< Divcrfe 3ofe lprr Vtilck), Eredillosc 100 sl. . . 183 20 I»4 — «llarvi'osc 4» fl..... 5« — ^-'^ 4"/n DonaU'Dampssch. ,00 '-» Rudolf l'osc I« fl..... «l - 2l'5', Salm ^'osc <0 sl. , , «1 ?'> St,-<«eno!«.l,'olc 40 fl. . . ek'KO en— Waldstein-l'rsc 20 sl, . . 3«— 3» ^ Windischglatz^osc 2u sl. . . 52 25 52 7s> Banl-Acticn (Per Stiicl). Nnglo.iDcstcrr. Banl 200 fl. . 10875 ,u'.» — Vanlvcrcin. Wiener, inn sl. . 94 — ft< 5o Udncr.-«nst..öN,»o<,fl.S.40«/o 247'5,o 24»'— Lrdl..!Nntt, s, HanduO.lSosl, 3,4 20 3,<^0 Ercditbllül. «Ng. Ung. 200 sl, 307 50 »08 - Depositenbank, AN«, 2„n sl. . ,77 — 17^-— E«comptc («,. Nicdcrof!, 5— Väuderb., öst, 200 fl, G.50«/» b3 — Gelb Wore Actisn von Transport-Unternehmungen. (per Stück). «llbrechttUahn 20n fl, Silber . — — — - Nlsölb-stiun,,Vllhn 2N0 sl. Silb , ll>3 50 184 — Äussig-Tepl, Lisenb. z-oo sl. « 200 sl. , —'— —-— .. Sllb..Iir.IlI.E, i8?320Ufl.S, --- -- fferdmand5«N°rdl>. 10N0 sl. <5M, »49l> 24«ö Franz.Ioses-Vahü «00 fl. Silber —-— —-- isl!nfl!lchcn«Narl-Ier.w. — — -.— Kablenbera-Llsenbahn 100 sl. . —'— — — Kasch»u-Oderb.Eisenb.200sl. S. —>— —--i!cmbclg«EzernowiY-Iassy-Eisen° dahn-Geselllchasl 200 sl, ö.W, 220-s.l) »21.— vlohd.östlUNst,Trieftsx^fl,CM, <58 — 455 — Oesterr, Nordweftb. 20« sl, Silb. >6? — >e7.bU blo, (lit.«) 20» fl. Silber . intt 50 18« 75 Praa-Duser Eiscnb, ,5»fl, Silb, 30-75 3,-75 Nüdols-Bahn »00 fl, Silber . >»,-?« ,92 25 Sicbcnbürgei (tisenb. «00 fl, . ,?7»»K i?7-75> Staatseisenbahn 200 fl, 0, w, . »4e>25 »4« 5« Vl'b W,r, Slibbahn 200 fl. Vilbll . , . 10025,0075 Slib'Noldd.(» Ung. »iorboftbahn ilv« sl. Silber ibl» — 159,50 Ung,Weftb,(Ma»b»Glaz)«00fl.S. I», »b,61,75 Industrie-Actieu (per Ktücl). «e «0 4b Bonbon......... «5 3b 1»» l»<< Pari«......... 4« 70 «77. Valuten. Ducaten........ o »> b'»l l0-Franc«»Vtll