pcäurrmeratious - Preise: Für Laibach Ganziährig . . . 6 st. — !r. Halbjährig . . . Z „ — „ Biertel'.ährrg. . . 1 „ 50 „ Monatlich . . — ^ 50 ^ Mit der Po ft: Ganzjährig . . . 9 fl. — kr. Halbjährig . . . 4 „ 50 „ Vierteljährig. . . 2 „ 25 „ Für Zustellung ins Haus vierteljährig L5 ?r.. monatlich 9 ?r. Einzelne Nummern 5 kr. Laibacher Redaktion Sahnhofgasse Nr. 132 Lrpeditioa und Inseratea üureau: Kongreßplatz Nr.81 (Buchhandluvg von I. v. ^ilelnmayr L F.Bamberg, Jasertiouspreise: Für die einspaltige Petitzeile 3 kr nei zweimaliger Einschaltung ü. 5» kr. drermal L 7 kr. Jasertionsstemvel jedeSmal 30 kr. B:i größeren Inseraten und öfterer E .nschaltung entsprechender Rabatt Anonime Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Nr. 127. Dienstag, 7. Juni. — Morgen: Medardus. 1870. Konstitutioneller Uerein in Laibach. Der Ausschuß beehrt sich hiemit, die Herren Vcreinsmitglieder zur sjillslllldzwanzigsten Versammlung, welche Mittwoch den 8. Juni Abends um halb 8 Uhr im Saale der Schießstätte stattfiudet, höflichst einzuladen. Tagesordnung: 1. Ueber die Gründung katholisch - slowenisch-politischer Vereine in Krain. 2. Besprechung iu Betreff der bevorsteyen-deu Laudtagswahlcu. Kaiser oder Papst? Den bisherigen Nachrichten zufolge werden die Jesuiten das Ziel, um dcssclitwillcn das jetzt tagende Kon;il von ihnen eigentlich in Szene gesetzt wurde, im Laufe diese« Monates erreichen. Längstens bis zum 29. Juni soll neinlich die Unfehlbarkeit des Papstes als Dogma nun wirklich erklärt werden. Unter diesen Umständen ist es am Platze, sich die vollen Konsequenzen der beabsichtigten Dogmati-sirnng klar zu machen und sich insbesondere die Stellung zu vergegenwärtigen, in die der unfehlbare Papst nach dieser nenen Lehre der Staatsgewalt gegenüber zu treten hätte. Wird die Unfehlbarkeit des Papstes als Dogma pl'oklauürk, so heißt das in kurzen Worlen, daß an die Stelle Gott des Allmächtigen für die Katholiken der Papst in Nom treten werde. Also ans den bescheidenen Nachfolgern Petri, wie sich die Päpste Anfangs nannten, sind seit Innozenz III. Statt- halter Christi geworden, unter Pius IX. werden sie Vize-Götter, eigentlich sichtbare Götter. Die proklamirte Unfehlbarkeit des Papstes hat zur Folge, daß alle ex oa-Uiöärg. gethanen Aussprüche der Päpste, seien sie auch noch so absolut, so widersprechend uud unsinnig, den Charakter von Dogmen annehmen; wer also an dieselben nicht glaubt, kann der Kirchenlehrc zusolge der „ewigen j Seligkeit" nicht theilhaftig werden, ist verflucht. Ein solcher Ausspruch tzx eLtliöärL ist unzweifelhaft die berühmte Bulle „uuuw, s-metAm" Bo->faz VIII. (reg. 1294 bis 1303). In dieser Bulle ^ nun, welche bis längstens Ende Juni unfehlbarer j Glaubensartikel wird, ist folgender Satz ausgeführt: !Die zwei Gewalten, die bürgerliche und geistliche, , sind in der Macht der Kirche, d. H. des PapstcS, ! welcher jene (weltliche Gewalt nämlich) durch Körnige und Andere, aber nach seiner Leitung und so Klange er sic duldet, verwalten läßt. Der geistlichen i Macht sieht es nach göttlichem dem Petrus gegebenen Auftrag und Machtumfang zu, die weltliche i Gewalt emzusetzxn uyd, salls sie nicht gut ist, zu ! richten; wer sich diesen ihrer Anordnungen widersetzt, z lehnt sich gegen Gottes Stiftung auf, ist verflucht und verfällt der Hölle. Wenn also nach dem 29. Juni die Bulle „unuin Glaubensartikel wird, so sind Se. Majestät j der Kaiser von Oesterreich und alle katholischen Regen-! ten (die protestantischen und schismatischen Fürsten sind «Ketzer und deshalb sind sie eigentlich ixso tg,oto vogel-i srei und ist ihnen niemand Treue und Gehorsam schuldig, Bulle: iu eosüL äowiui, Pius V. und Urban !V1II.) nichts als geduldete Statthalter des Bize-! Gottes in Rom. Wenn nun der Kaiser nur päpstlicher Vasall !ist, so sind alle Behörden, Abgeordneten re. nur !als Behörden des Papstes zu betrachten, dessen Wei- sungen sie unbedingt Gehorsam zu leisten haben, um ihrer ewigen Seligkeit willen. Dos gesammte heutige Staatsrecht erhält hiedurch eine andere Grundlage als die bisherige. Alle Verfassungen, alle Gesetze, alle Unterthanenverhältnisse sind nur in so weit und so lange giltig, als der Papst sie billigt. Das eigentliche Fundament jeder weltlichen Verfassung ist der unfehlbare Papst, er hat das Recht, jede Verfassung und jeden Vertrag auszuhebe». Ja es kann niemand, der das Dogma der Unfehlbarkeit für wahr hält, ohne mit sich und dem Staate in Widerspruch zu gerathen, irgend eine staatsrechtliche Funktion, sei es als Minister, als sonstiger Beamter, als Richter re. übernehmen. Er kann die bestehenden Gesetze nur so lange in Ausführung bringen, als es der Papst erlaubt. Die letzte und höchste Entscheidung steht nach obiger zum Glaubenssatz erhobenen Bulle auch in politischen Dingen dem Papste zu, und aller Gehorsam, dem man Kaiser und Verfassung gelobt, enthält dann immer die selbstverständliche Klausel: „bis so lange der Papst nicht das Grgentheil befiehlt." Kein gläubiger Katholik, wenn er anders keinen falschen Eid schwören will, kann in Zukunft einen anderen Eid als mit dieser Klausel oblegen, welchen Eid jedoch eine Regierung, die ihre Unabhängigkeit nicht preisgeben will, nicht anerkennen kann. — Die klerikale Partei strebt also ganz einfach an: die grenzenlose, sowohl materielle als geistige Unterwerfung des Kaisers und des österreichischen Staates unter einen fremden Monarchen, den Papst in Rom. Wahrlich, wenn man nicht gewohnt wäre auf der Welt, besonders in religiösen Dingen aller Arten, Vernunft, Logik und gesunden Menschenverstand zu vermissen, wenn das Tertullianische: „Oreäo quiL udsuräum" nicht der HanptglaubenS- MMon. Die Ausfahrt der silharm. Gesellschaft nach Cilli am 5. und 6. Juni 1870. Noch muer dem mächtigen Eindrücke der zwei in Cilli verlebten Tage, gehen wir daran, eine Schilderung des Kuustsestes in der nachbarlichen Stadt zu geben, denn in der That hat der Ausflug der filharm. Gesellschaft, welcher nur die Intention hatte, eine Landpartie in größerem Maßslabe zu werden, durch die Liebenswürdigkeit, Herzlichkeit und die Opserwilligkeit der Cillier einen so großen Charakter angenommen. Es ist nicht möglich, den richtigen Ausdruck zu finden für das freundliche, herzgewinnende Entgegenkommen, für die liebenswürdige Gastlichkeit, welche die Cillier den Laibachern entgegen gebracht haben. Die Ausfahrt. Früh um 6 Uhr versammelten sich die Sängerinnen und Sänger der filharm. Gesellschaft uud außerdem noch etwa 200 Kunstfreunde Laibachs am Bahnhofc, um mit dem gemischten Zuge »ach der freundlichen Stadt au der Sann zu sahren.! Daß schon während der Fahrt die heiterste Stim-! muug herrschte, weiß jeder, der die lebensfrohe Na-! tur der Sängerwelt kennt. Bei der Lorüberfahrt^ in Römerbad winkle» die Kurgäste von den Glo-j rictteu der Anlage» mit de» Tüchern auf de» Zug^ Himmler, die Sänger antworteten mit Absingnng des WuhlsprucheS und mit Tücherschwenken. Um^ halb 10 Uhr kam der Zug in Cilli an. Der Empfang. Als die silharmonische Gesellschaft mit ihrer Fahne auf den Platz vor dem Bahnhofe trat, bot sich ihr ein überraschendes und erhebendes Schauspiel dar. Da stand der Cillier Gesangs-! verein mit seiner Fahne, daneben der Cillier Damen-! chor, rings bildeten Turner einen Kreis, eine Mu-> sikkapelle spielte, eine ungeheuere Menschenmenge! umwogte de» Platz, der Blick in die Straße» der Stadt zeigte, daß Cilli im Festschmucke prange; unzählige Fahne» in schwarz-roth-gold, weiß-grün: und weiß-roth flatterten lustig im Hellen Sonnen-! glanze, an den Fenstern hingen Laubgewinde und Teppiche, von dem Nikolaiberge donnerten die Pöllcrschüsse ins Thal herunter. Da sang der Cillier Verein seinen Sängergruß. Unter lantlofcr Stille! trat Dr. Hiegerspcrger, Bürgermeister und Vorstand des GesangSvercineS, vor und begrüßte die silharmonische Gesellschaft mit herzlichen Worten; Laibach antwortete mit seinem Wahlspruche. Nu» trat Fräulein Hermine Schöppl vor, sie war weiß gekleidet, mit blauer Schärpe, auf welche Eilli's drei Wappensterne iu Gold gestickt waren, und sprach folgenden Festgrnß: Du schöne Stadt in deiner Frühlingsreize Prangen, Von einem Heldenvolk in grauer Zeit erbaut, Bon bunten Auen, scbattig Wäldern rings umfangen, Auf die vom Fels herab die Burgruine schaut, Ihr rebbekränzten Hiigel, Laubgehänge, Bvm Than des lieilnngsreichen Silberstroms geküßt, Ihr reichgeschmllckte» Gärten, schattig Lanbengänge, Aus voller Brust seid uns viel tausendmal gegrüßt! Seid herzlich uns gegrüßt, Ihr wackren Sangesbrüder, Jbr Fraum hold, Ihr Mädchen schön, Ihr Männer frei! Euch schlagen uusre Herze», tönen unsre Lieder! D'rum nehmt uns auf! — Ein Band um uns geschlungen sei! Dies Band bedeute Harmonie im Lied nnd Leben, Ein geistig Band, das sich um unsere Herzen schlingt, Das uns vereint in unsrem hehren Vorwärtsstreben, Das frei uns macht im Thun, im Lied, das Freiheit bringt! fatz dcr denkfaulen Menge wäre, so müßte man staunen, wie es möglich ist, daß die Staatsgewalt dem Treiben dcr Klerikalen zusieht, ohne entsprechende Maßregeln zu treffen. So vicl aber ist gewiß, daß nach der Dog-matisirung der päpstlichen Unfehlbarkeit die Klerikalen mit den Versicherungen der Loyalität und der Vaterlandsliebe, welche sie heuchlerischer Weise so gerne im Munde führen, niemanden mehr täuschen können. Wenn wir dann in einem klerikalen Wahlaufrufe neben ändern Fräsen auch die „für Kaiser und Vaterland" lesen werden, so wird jeder wissen, was er von solchen hohlen Lerstcherungen zu halten hat. Zwischen dem Kaiser und dem unfehlbaren Papst, oder mit anderen Worten zwischen der modernen staatlichen Ordnung und der unsinnigen sklavischen Theokratie gibt es keine Bereinigung; jeder Staatsbürger wird sich sürs eine oder sürs andere entscheiden müssen. Christi erhabener Ausspruch: „Gebet Gott, was Gottes ist und dem Kaiser, was des Kaisers ist," wird durch die Dogmatisirung der päpstlichen Unfehlbarkeit vollständig annnllirt, denn der unfehlbare Papst will alles haben, dem Kaiser läßt er nichts mehr übrig. In dem Memorandum Palacki's, welches die „Reform" veröffentlicht, heißt es am Schluffe: „Die Böhmen haben seit Menschenge- dcnken Beweise ihrer Lojalität in Hülle und Fülle dargcbracht; trotzdem wurden und werden stein Oesterreich, unter den Augen der Regierung, sortmahicnd geneckt, gehöhnt und verunglimpft; ihre nationale Ehre gilt in Wien stets für vogelfrei, und sie werden zunächst nur durch feindselige Behandlung ausgezeichnet. Gleichwohl hofften sie bis zur letzten Stunde immer, man werde endlich doch einmal zu der Einsicht kommen, daß Gerechtigkeit und das gleiche Recht für alle die beste Politik sür Oesterreich sei. Nachdem sic nun den Kelch getäuschter Hoffnungen bis auf die Neige geleert, wäre es da cm Wunder, wenn sie endlich der Gefahr, in die der Staat selbst stürzt, gleichgiltig zufehen und auch dessen Untergang keineThräne nachweinen würden? Den ihnen zugemutheten nationalen Selbstmord werden sie aber gewiß nie und nimmer sich zu Schulden kommen lassen." — Der „Wanderer" bemerkt dazu: „Das böhmische Staatörecht ist erst hervorgeholt worden als Kriegsmaschine, welche in die Dezemberverfafsung Bresche legen soll. Es hat für die Böhmen so gut als nicht existirt, als sie im Jahre 1848 an den Berathungen des Reichstages, eines faktisch nur zisleithanischen VertretungS-körpers, theilgenommen haben; es existirle für sic Als uns'res jungen, geist'gen Bundes sichtbar Zeichen Nehmt hin den Kranz, Len Frauenhand gepflückt. Und nun herbei, laßt brüderlich die Hand uns reichen Schon heut'! Wir rufen's laut: Das Bündniß ist geglückt! Bei dcr Schlußstrose übergab sie einen Kranz aus frischen Blumen mit weiß-rothen Bändern und band denselben an die Fahne dcr Cillier Sänger. Das Band trägt in Gold gedruckt die Widmung. Jubelnder Beifall begleitete diesen Moment. Als sich der Sturm gelegt hatte und wieder Ruhe einge-treten war, sprach dcr Direktor der filh. Gesellschaft Dr. Schöppl und begrüßte die kunstliebende, gastfreundliche Stadt mit begeisterten Worten. „Nicht wie Fremde, empfangen Sie uns," sagte er, „Sie empfangen uns, wie man liebe, alte Bekannte empfängt, die nach langer Trennung in die Heimat zu-rückkehren." Stürmische Zurufe folgten dcr Rede des Pereinsdirektors, und nun ging der Feftzug, Musik und die zwei Fahnen voran, durch die Straßen der Stadt nach dem Kasino. Dieser Zug glich einem Triumszuge. Wir haben schon erwähnt, daß die Stadt sich festlich beflaggt halte in allen Farben, auch flavische Trikoloren bcwillkommten die Sänger, wahre Riesenflaggen hingen von den Giebeln der Dächer herab, in den Fenstern zeigten sich die reizendsten Frauen- und Mädchengestalten, welche eben so wenig, als sic das Okloberdiplom anerkannten, und noch weniger, als sic auf Grund der Februarverfassung gesetzgeberische Funktionen übten. Was ist cs ihnen al>o, wus kann es ihnen sein? — Ein Gegenstand, über den sich verhandeln läßt; nichts mehr und nichts weniger. — Daß freilich Aeußerungen, wie eben die von Seite Palacky's vorliegende, schwerlich dazu beitragen können, die sicher auch ihm wünschenSwerthe Annäherung zwischen Deutschen und Slaven zu bewirken, können wir nicht in Abrede stellen, so gern wir auch möchten." Die Zusammenkunft in Ems. Der Czar hat den König von Preußen in Berlin besucht und jetzt machte sich Wilhelm der Adler auf, um in Begleitung feines Kanzlers, des Grafen Bismarck, dem russischen Kaiser in Ems eine Visite zu machen. Daß Bismarck die Fahrt nach Ems mitmachte, wird mit Recht dahin gedeutet, daß es sich nicht blos um ein paar gemnthliche Tage traulichen Beisammenseins zwischen den beiden alten Freunden handelt, sondern daß Geschäfte ernsterer Art zwischen ihnen abzumachen sind. Es war schon mehrmals die Rede davon, daß Wilhelm von Preußen im Begriffe sei, sich zum Kaiser von Deutschland zu proklamiren. Jetzt soll aber, wie das „Wr. Tagbl." sich telegrafiren läßt und des weiteren ausführt, damit Ernst gemacht werden. Diese Titelfrage, die übrigens Anlaß zu einigen nicht ganz angenehmen diplomatischen Erörterungen geben dürfte, ficht uns am Ende nicht sonderlich an. Aber es soll nebenbei in Ems noch etwas anderes ausgemacht werden. Die Theilungs-mächte von Polen hatten einst eine Konvention abgeschlossen, durch welche sie sich gegenseitig verbindlich machten, in ihren respektiven polnischen Landestheilen keine Einrichtungen zuzulassen, welche den polnischen Besitz der anderen in irgend einer Weise gefährden könnte, oder wie es in der Konvention heißt, die Ruhe der anderen polnischen Lan-destheile zu stören geeignet wäre. Von Seite Preußens und Rußlands wird diese Abmachung bis auf den heutigen Tag gehalten. Run sollen aber die Polen in Oesterreich Konzessionen erhalten, die in der That ihre Stammesbrüder, die unter russischer und unter preußischer Herrschaft leben, neidisch machen können, die in der That geeignet erscheinen, die Ruhe in den anderen polnischen Landestheilen im Sinne jener Konvention „zu stören." Ueber diese Angelegenheit nun, und das ist viel ernster, als die Kaisertitelfrage, soll ein Einvernehmen zwischen den beiden Theilungsmächten gegenüber der dritten hergestellt werden. mit Tüchern winktcn und über die Sänger einen förmlichen Blumenregen ergossen. Man hatte nicht Hände genug, all den blühenden Damengrnß zu sammeln. Am Kasino angelangt, wurden die Fahnen abgegeben, die Quartierzettel vertheilt. (Cilli bequaiticrtc die Sänger in Pnvathänsern) und das Frühstück cu'genoinmcn. Es drängte die Zeit, denn nm 11 Uhr stand cinc kirchliche Produktion der filharmomschcn Gesellschaft in der deutschen Kirche am Programme. Die Messe. Die Gesellschaft sang das Ave Maria, gemischter Chor von Bernhard Klein, ein Sopransolo mit Orgelbegleitung von A. Nedved und den gemischten Chor von Horak „Dich lobet, großer Gott." Das Sopransolo sang Frl. Klementine Eberhart in echt künstlerischer Weise, geradezu erhebend schön. Herr Zöhrer spielte den Orgelpart. Der gemischte Chor, insbesonders der Horak'sche Chor, wurde tadellos und vollendet vorgetragen. Die Kirche war überfüllt von andächtig Lauschenden. Nach der Messe war Generalprobe iin Kasino für die gemeinschaftlichen Chöre, um 2 Uhr begann das gemeinschaftliche Festdiner. (Fortsetzung folgt.) Allerdings bestimmt der erste Artikel der Wiener Kongreßakte, daß die Polen, und zwar sowohl die Unterthanen Rußlands, als auch die Oesterreichs und Preußens, „eine Vertretung und nationale Institutionen" erhalten sollen, wie es jede der einzelnen Regierungen für nützlich und zweckmäßig erachten wird, cs zu thnn. Und daraus folgt wohl für Oesterreich die vollständige Freiheit, seine Handlungen in dieser Richtung nach eigenstem Ermessen einzurichten. Aber die Wiener Kongreßakte ist schon längst zerrissen nud jener Artikel 1 könnte höchstens vom Grafen Beust in irgend einem diplomatischen Aktenstücke „mit Nutzcu" verwendet werden. Man muß zunächst abwarteu, wie weit die beiden Alliir-ten gegen Oesterreich, in dessen innere Angelegenheiten sie sich zu mischen anschicken, vorzugehen entschlossen sind. Vom Konzil. Der römische Korrespondent des „W. Tgbt." schreibt unterm 30. v. M: Man hatte bisher geglaubt, daß Msgr. Stroß-mayer es allein vermöge, die fanatische KonzilSma-jorität bis zu tobender Wuth zu stacheln; in dcr Kongregations-Sitzung vom 28. Mai ist das auch einem noidamerikanischen Prälaten, dem Bischof von Sa-vannah, Msgr. Verot, nicht übel gelungen. Die Glocke des Vorsitzenden war während dcr Rede dieses Gegners der Unfehlbarkeit in heftiger Thätigkeit und dcr Tumult der Majoritäts-Fanatiker stieg bis zur äußersten Höhe. Msgr. Verot ging in dem Feuer der Rede so weit, auszurusen, daß diejenigen, die für die Unfehlbarkeit stimmen, eine Gotteslästerung begehen! Bei diesen Worten erhob sich ein Sturm, daß man glaubte, die Kapelle, in welcher die ehrwürdige Versammlung tagt, werde Zusammenstürzen. Der Redner blieb unbeweglich, die Arme über die Brust in einander verschränkt, und als die Ruhe wieder nothdürstig hergestellt war, sagte er: „Das ist meine persönliche Meinung, die ich niemandem ausdräuge, die aber kundzugeben ich das Recht haben muß. Entweder das Konzil hal die Freiheit seiner Berathungen oder es hat sie nicht. Ist es nicht frei, so ist es kein Konzil, ist eS aber frei, so müssen alle Meinungen angehört werden. Sohn einer großen Republik in dcr neuen Welt, gedenke ich in dieser ökumenischen Versammlung die Freiheit zu bewahren, auf die ich in meinem Vaterlande stolz bin!" Der Form nach gemäßigter, im Gedanken ebenso fest, sprach in derselben Sitzung der Bischof von RegenSburg, Msgr. Senestray, gegen die Unfehlbarkeit, indem ei betonte, damit die Anschauungen der ungeheuren Mehrheit der Deutschen zum Ausdruck zu bringen. Die Kurie hat übrigens in dcr Konzilösitzung am 3. d. die Maske vollständig abgeworsen. Bischof Maret wurde vom Vorsitzenden Kardinal Bilio in seiner Rede unterbrochen und die Generaldebatte über die Unfehlbarkeit sodann in brutaler Weise geschlossen, angeblich über Verlangen von 100 Bischöfen. Auf diese Weise wurde von der servilen Majorität mehr als 40 eingeschriebenen Rednern das Wort entzogen. Man fürchtet offenbar entweder die wuchtigen Hiebe dcr Opposition, und macht sie auf diese Weise mundtod, oder man will die Absicht der Gegner, die Verhandlungen in die Länge zu ziehen, vereiteln, um den alten Plan, die Unfehlbarkeit an dem Peter-Paulseste zu verkünden, zu verwirklichen. Daß cs auf diese Weise gelingen werde, steht wohl außer Zweifel. Politische Rundschau. Laibach, 7. Juni. Es gewinnt den Anschein, bemerkt das „Wr. Tagbl., als ob hinter den Koulissen in den letzten Wochen gewaltig gearbeitet worden sei, Hierlands, um das Ministerium Potocki in dcr Wiege zu erdrosseln, jenseits der Leitha, um das KabinetAn-dra fsy mit Hilfe der flavifchen Elemente in Ungarn zum Falle zu bringen. Graf Andrassy hat mit jener Energie und jener Thalkraft, die diesem ungarischen Staatsmann selbst seine Feinde nicht abznspre-chen vermögen, dieses doppelte Netz von Jntriguen zerrissen und „pazifizirt" nun die Militärgrenze und Kroatien mit aller Energie. In dem dreieinigen Königreich werden die „nationalen" Beamten schockweise pensionirt und im Gebiet des Militärkommandos von Peterwardein wird, wie bereits erwähnt, die Enlmilitarisirung der Militärgrenze Praktisch sogleich damit in Szene gesetzt, daß die Bevölkerung entwaffnet wird. Jetzt kam eine Kroatendeputation nach Wien, um dem Kaiser-König eine Beschwerde gegen oie Behörden in Kroatien vorzutragen, die Abgesandten wurden aber vom Kaiser nicht als solche, sondern einzeln in Privat-audienz empfangen. Der Kaiser erkannte die Pietät der Kroaten für den „Nationalhelden" Jellacic an, tadelte jedoch die demonstrative Aenßerung derselben. ES heißt aber, es sei schon wieder eine neue Gren-zerdeputation auf dem Wege nach Wien, wahrscheinlich um gegen die Entwaffnung zu petitioniren. Be-merkenswerth ist die Haltung der altczechischen Blätter gegen Ungarn. „Ungarn, meinen sic, dürfe sich nicht wundern, wenn die Ezechen mit Denjenigen jenseits der Leitha Gruß und Handschlag wechseln, an die ein gemeinsames Interesse sie knüpft. Die magyarischen Politiker werden die Czechen jetzt öfter auf ihren Spuren finden; auf ihrem Reviere werden wir uns zu thun machen. Andrafsy's Einfluß auf die zislet-thanischen Verhältnisse hat Agram 50 Meilen näher zu Prag gerückt, anderer Gebiete, wo die czechische Zunge aus ungarischem Boden klingt, nicht zu gedenken. Diese Nähe wird fühlbar werden." Der Krakauer „EzaS" bringt eine Analife der vom Ministerrathe in der galizischen Angelegenheit gefaßten Beschlüsse. Diese Analise bestätigt im wesentlichen die Mittheilung in Betreff ^ Zugeständnisse, zu welchen das Kabinet entschlossen ist. Die galizischen Blätter sprechen sich bereits eingehend über die Verhandlungen des Ministerpräsidenten mit den polnischen BertrauenSmännern aus. «Dziennik Polski" meint, daß man geradezu verblendet sein müßte, um nicht anzuerkennen, daß die Konzessionen vieles enthalten, was vom Lande mit wahrer Freude begrüßt werden wird, obwohl sie keine vollständige Autonomie gewährten. — ,,Ezas" sich folgendermaßen vernehmen: „Wir brau- chen njcht unsere besonderen nationalen Aspirationen zu verleugnen, aber zu diesem Ziel führt nicht die Sonderstellung Galiziens; im Gegenteile könnten für uns daraus große Gefahren resultiren. Uns thut vor allem die Kräftigung Oesterreichs noth. Wir wollen in derselben nur ein Factor mit gesicherten Rechten fein; dann sind wir auch wahre Föderalisten und können eine polnisch - österreichische Politik entwickeln." — „Gazetta Narodowa," welche die Resultate für ungenügend gibt' gleichwohl zu, daß der Miuisterrath in Manchen wichtigen Dingen weiter gegangen sei, als der Rechbaner'sche Antrag. Ueber den Ein fall einer republikanischen von -Nathan angeführten Schaar aus der Schweiz in °>e Lombardie meldet die „Gazetta uffiziale:" Am M. früh verließ die Bande die schweizerische Grenze und ging nach Porlezzo, Cusino und Rezzonico, trat dann in die Provinz Sondrio mit der Absicht ein, den Monte Lcgnone zu überschreiten, fürchtete jedoch ein Zusammentreffen mit den Truppen und zerstreute 'ich- Mit den Truppen fand keinerlei Zusammentreffen statt. Zwei Individuen der Bande wurden verhaftet. Die Bande zerstörte in zwei Ortschaften °>e Telegrafenleitung und machte einen Carabinierc zum Gefangenen, dem cs aber kurz darauf gelang, zu befreien. Nathan gab jedem Individuum °er Bande 10 Franken und flüchtete sich hierauf '« die Schweiz. Gegenwärtig ist die Bande auf bis 12 Individuen zusammengeschmolzen, welche °on den Truppen verfolgt werden. Tie Bevölke-^ng ist entschieden empört über die Urheber dieser Unternehmungen. In der Provinz Alessandria und in der Nähe von Tortone wurden von der republikanischen Partei Waffen und Munition gesammelt, um eine Bande zu bewaffnen: die Behörde belegte aber in Folge eifrigen NachsoischenS heute 98 Gewehre und 4000 Patronen mit Beschlag. Die Nachricht einiger Journale über das Erscheinen noch anderer Banden ist unbedingt falsch. Die „Patrie" erklärt jetzt die Behauptung einer römischen Korrespondenz der „Augsburger Allgemeinen Zeitung" von einer neuerlichen Note Ollivicrs, welche Marquis de Banneville dem Kardinal Antonelli mitgetheit haben soll, für vollständig unbegründet. Die spanischen Kortes haben mit einer Majorität von 106 gegen 08 Stimmen ein Amendement angenommen, welches zur Wahl des Monarchen die absolute Majorität aller ernannten Deputaten verlangt. Alle Anhänger MontpensierS stimmten mit der Minorität. Espartero antwortete, daß er die Krone Spaniens nicht annehmen dürfe, noch könne. Die M a r a thon - A j f a ir e fammt den daraus zu besorgenden Verwicklungen scheint, wie der „Tr. Ztg." aus Wien geschrieben wird, begraben zu sein. Das englische Kabinet hat dem Vernehmen nach erklärt, daß es, nachdem es den Ernst ersehen, welchen die griechische Regierung in Ausforschung uud Bestrafung der Schulvtragenden an den Tag gelegt und nachdem es m den Erfolg der zur dauernden Herstellung geordneter Zustände in Aussicht genommenen Maßregeln Zweifel zu setzen keine Veranlassung habe, zur Zeit auf jede Äkliou verzichten zu dürfen glaube, die es unter ändern Umständen als unvermeidliche Pflicht hätte anerkennen müssen. Zur Tagesgeschichte. Ein psichologisch merkwürdiger Fall ereignete sich Freitags in Wien. In der kleinen Wachstube der Justizwache im Hause Nr. 27 in der Gärtnergasfe in Neulerchenfeld schlief Freitag Nachmittags der Korporal Anton de la Eambre, welcher die Kasernwache hatte, auf seiner gewöhnlichen Lagerstätte, oberhalb welcher sein Säbel hing. Gegen halb 2 Uhr kam der Korporal vom Tag, Johann Gruder, herbei und weckte den Kameraden mit den Worten: „De la Cambre, steh auf, schlaf' nicht den ganzen Tag, Du hast ja heute die Wach'." Der so Angerufene stand noch träumend auf, griff gleichsam ohne Bewußtsein nach seinem Säbel; mit diesem in der Hand ging er wenige Schritte von dem Bette vorwärts und stach nächst der Ausgangöthüre den ihm gerade in den Weg tretenden Soldaten Mathias Schwarz mit voller Kraft die blanke Waffe in die Brusi. Das Blut quoll sogleich aus der Wunde, und trotzdem nach einigen Minuten durch den Oberarzt Dr. Grillich Hilfe geleistet wurde, starb der Unglückliche nach Verlauf einer Viertelstunde an der erlittenen Wunde. Dieselbe ist 6 bis 8 Zoll tief und 2 Zoll breit. Der Tod mußte ein-treten, da der linke Lungenflügel durchstochen wurde. Aus seinem Träumen war indessen de la Cambre erwacht und zum Bewußtsein gelangt. Mit Entsetzen hörte er das Geschehene, was er Anfangs gar nicht glauben wollte. Dann fing er bitterlich zu weinen an und schwur, ganz unschuldig an der That zu sein. Gruber, welcher den Vorgang, der das Werk weniger Sekunden war, mit angesehen, gibt selbst an, Laß Cambre im Augenblicke der That mehr geschlafen, als gewacht habe. Konstatirt ist, daß Eambre uud Schwarz stets Freunde waren, was erklärlich ist, da beide mehrere Jahre mit einander beim Polizeuvachkorps gedient Hallen. So läßt sich denn der Fall nur von einer Traumvision, von der Eambre beim Ausslehen ganz eingenommen war, herleilen. — Se. Majestät der Kaiser, Ihre Majestät die Kaiserin und die ,uuge Erzherzogin Baterie sind nach Ischl abgereist. Ter Aufenthalt in Pest scheint gegenwärtig kein erfreulicher zu fein, da voraussichilich die Äatthyani-Feier Anlaß zu ami-dynastischen Demonstrationen geben wird. — Se. Majestät der Kaiser hat für die durch Überschwemmung verunglückten Insassen der Ortschaft Nagy-Bnn in Siebenbürgen eine Unterstützung von 2000 fl. aus Privatmitteln bewilligt. — Das Befinden des Dr. Berger hat in den letzten Tagen so erfreuliche Fortschritte gemacht, daß derselbe Anfangs kommender Woche das Bett verlassen und Versuche zu gehen machen wird. — Der Sozialdemokrat Leidesdorf wird vom Wiener Landesgericht steckbrieflich verfolgt, weil er, zum Antritte der wegen Verbrechens der Störung der öffentlichen Ruhe Uber ihn verhängten achtmonatlichen Kerkerstrafe aufgefordert, diesem Aufträge sich nicht gefügt, sondern seine Wohnung verlassen hat, ohne bisher seinen neuen Aufenthaltsort gemeldet zu haben. — Dem nunmehrigen Statthalter von Steiermark, bisherigen Landeschef von Kärnten, Baron Kübeck, wird, nachdem derselbe Klagensnrt bereits verlassen, von der „Klagens. Ztg." nachgerühmt, daß er eine tüchtige Arbeitskraft sei, sich auch unabhängig von den herrschenden Kliqueu zu erhalten wußte. Den Ausschreitungen jener allein staatsgefährlichen Partei, welche sich aus den klerikalen und feudalen Tartüffes zusammensetzt und welche unter der Maske der Kaisertreue direkt auf den Zerfall Oesterreichs und aus die geistige und sittliche Verwilderung des Volkes hinar-beite, sei er stets mit allen gesetzlichen Mitteln entgegengetreten. Man werde es weiters nicht vergessen, daß Freiherr v. Kübeck es nicht verschmähte, an den Festen der Arbeiter sich zu beteiligen, daß er sich persönlich über ihre Bilduugs- und sonstigen Bestrebungen zu unterrichten suchte und dadurch zeigte, daß er ein Herz sür alle Schichten des Volkes habe. „Das Land Kärnten," so schließt das genannte Blatt, „war mit seinem früheren Landeschef zufrieden." — Gewiß ein schönes Abschiedswort. — Oberst Karl Schröder, Chef des Geniestabes während der Insurrektion in Süddalmatien, ist seines Postens als Genieches in Dalmatien enthoben worden. Dieser verdienstliche Offizier hatte bekanntlich wegen einer Reihe von Artikeln über die Führung der in Dalmatien verwendeten Truppen eine Diszi- plinarunterfuchung zu bestehen, die jetzt also ihren Abschluß gehabt hat, wenn nicht noch eine Pensioni-rung in Aussicht stehk. Die Maßregelung dieses in jeder Beziehung ausgezeichneten Offiziers wird von der Armee und speziell von seinen Wassengenossen tief beklagt werden, umsomehr, als wir in unserem Heere nicht viel Talente von der Bedeutung Schröders besitzen. — Aus Mistelbach wird unterm 2. d. M. geschrieben. Als gestern Morgens die Straßenräumers-Gattin Josefa Berg zum Steueramte ging um den Lohn ihres Mannes zu holen, drang bei der nur zugelehnten Thüre ein mittelgroßes Schwein von der Küche in die Stube und fraß dem in einer Wiege schlafenden halbjährigen Säugling die Füßchen weg. Als die unglückliche Mutter zurückkam, war das Kind bereits eine verstümmelte Leiche. — Wie bunt und toll die Gerüchte in Rom herumschwirren, möge man daraus entnehmen, daß in allem Ernste der Unsinn erzählt wird, die römische Inquisition gedenke den Bischof Stroßmayer vor ihr Tribunal zu laden und ihm den Prozeß zu machen. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Lokal-Chronik. — (Die Verlogenheit des „Slovenskr Narod") hat wieder einmal üppige Blüthen getrieben. Er bringt angebliche Enthüllungen aus dem Laibacher konstitutionellen Vereine, von welchen aber auch nicht ein einziges Wort wahr ist. Er erzählt, Dr. Keesbacher habe den Antrag gestellt, der konstitutionelle Perein möge dem Programme der Deutschen in Wien beitreten, dem Antrage sei man entgegen-getrelen, weil man wohl versassuugslreu, aber nicht deutsch sein wolle n. s. w. Nun ist aber ein solcher Antrag überhaupt nicht gestellt worden, konnte daher auch nicht von Dr. Keesbacher gestellt werden, schon aus dem Grunde nicht, weil er in der besprochenen Sitzung gar nicht anwesend war. Da min der Antrag gar nicht gestellt worden, so konnte ihm natürlich auch nicht entgegengetreten werden. — Die Nachrichten über die Kandidaten der liberalen Partei sind ebenfalls vom Anfang bis zum Ende erlogen, die Kandidaten für Laibach können gar nicht aufgestellt sein, weil in einer Wcihlerversammlung, wie wir hören, die Kandidatur jedem offen gestellt werden wird, daß aber Defchmann und Keesbacher für Gottschee kandidiren, ist eine reine Erfindung des „Slov. Nar.," da weder der eine, noch der andere je daran gedacht hat, in Gottschee zu kandidiren, überdies Dr. Keesbacher, wie wir wissen, überhaupt nie auch mir den leisesten Gedanken an eine Kandidatur hatte. Uns macht das Siste in der Verlogenheit des „Slov. Nar." einen befriedigenden Eindruck, denn eine Partei, die nur mehr mit Lüge und Verdrehung kämpft, ist kraftlos, ohnmächtig. Und das ist gut! — (Die Ausfahrt der filharm. Gesellschaft) nach Cilli gestaltete sich zu einem erhebenden Kunstfeste, welches Lurch die Liebenswürdigkeit, die Gastfreundschaft und echt steirische Gemüthlichkeit der Bewohner Cilli's eine glänzende äußere Umrahmung erhielt. Nicht bloS die Sänger vün Cilli, sondern Cilli selbst hat die filharm. Gesellschaft empfangen, und nicht wie man Fremde, sondern wie man liebe Freunde empfängt. Wir verweisen im übrigen unsere Leser auf die detaillirte Schilderung im Feuilleton. — (Das gestrige Grotten fest in Adelsberg) war trotz der ungünstigen Witterung ein sehr belebtes. Die Separatzüge von Wien, Laibach und Triest hatten eine große Anzahl von Gästen zugeführt, man schätzte die Anzahl der Besucher auf zirka 5000. Die Grottenverwalknng halte alles ausge-boten, um die Glanzpunkte der Grotte den Besuchern in entsprechender Beleuchtung zur Anschauung zu bringen. Die in den unterirdischen Räumen wogende Menge fühlte sich daselbst viel wohler, als im Freien, wo der eisig kalte Boreas und heftige Regengüsse die Gäste mit allem Ungemach überschütteten. Alle Gasthäuser wareu überfüllt und jedermann war froh, sich daselbst ein Plätzchen zu erkämpfen, wo er weuigstcus Vor der Kälte und Nässe Schutz fand. Eingesenvet. Allen Leidenden Gesundheit durch die delikate lisvg,-Ikseiörö du welche ohne Anwendung von Medizin und ohne Kosten die nachfolgenden Krankheiten heilt: Magen-, Nerven-, Brust-, Lungen-, Leber-, Drüsen-, Schleimhaut-, Atheui-, Blasen- und Nierenleiden, Tuberkulose, Schwindsucht, As.h.na, Husten, Unverdaulichkeit, Verstopfung, Diarrhöen, Schlaflosigkeit, Schwäche, Hämorrhoiden, Wassersucht, Fieber, Schwindel, Blut-aussteigen, Oyrenbraufe», Uebelkeit uns Erbrechen selbst während der Schwangerschaft, Diabetes, Melancholie, Abmagerung, Rheumatismus, Gicht, Bleichsucht. — 72.000 Kuren, die aller Medizin widerstanden, worunter ein Zeugniß Sr. Heiligkeit des Papstes, des Hofmarfchalls Grafen Pluskow, der Marquise de Bwhau. — Nahrhafter als Fleisch, erspart die liövttleLeiöi'g bei Erwachsenen und Kindern 50 mal ihren Preis in Arzneien. Neustadl, Ungarn. So oft ich meine innigsten Dankgebete zum allgütigen Schöpfer und Erhalter alter Dinge scude für die imbcre-cheubareu Wohlchateu, welche er uns durch die heilsam wirtenden Kräfte der Naturerzeugnisse augedeihen läßt, gedenke ich Ihrer. Seit mehreren Jahren schon kennte ich mich keiner vollständigen Gesundheit erfreuen: meine Verdauung war stets gestört, ich tx.te mit Magenübeln und Berschlei mung zu kämpfen. Von diesen liebeln bin ich nun seit dem vierzehntägigen Gennß der Levoleseiöro befreit und kann meinen Bcrufsgeschäften ungestört uachgehen. i I. L. Ste r ner , Lehrer an der Volksschule. In Blechbüchsen von Psd. fl. 1.50, 1 Pfd. fl. 2.50, 2 Psd. ft. 4.50, 5 Pfv. fl. 10, 12 Pfd. fl. 20, 24 Pfd. fl. 36. — likvulescim'k Oliooolak« in Tabletten für 12 Tassen fl. 1.50, für 24 Tassen fl. 2.50, für 48 Taffe» fl. 4.50, iu Pulver für 12 Taffen fl. 1.50, 24 Tasseu fl. 2.50, 48 Tassen 4.50,! für 120 Tassen fl. 10, 288 Tasseu fl. 20, '576 > Tassen fl. 36. — Zu beziehen durch Barry Lu! Barry Ä Co. in Wien, Goldschmiedgasse 8; in Laibach bei Ed. Mahr, Parfnmenr; in Pest Török; in Prag I. Fürst; in Preß bürg Pisztory; in Klagenfnrt P. Birnbach er; in Linz Haselmayer; in Bozen Lazzari; in Brünn Franz Eder; in Graz Oberranz-mey e r, G r ablow itz; inLemberg Rottender; in K lau s enb n rg Kr o n st äd ter, und gegen Post-nachnahme. Witterung. Laidach, 7. Juni. Die kalte östliche Luftströmung anhaltend. Vormittags Regen, Wolkendecke anhaltend geschloffen. Wärme: Morgens b Uhr -f- 8.6", Nachm. 2 Uyr -j- 14.0" (1869 -j- 18.5", 1868 -f- 18.5".) Barometer im steigen 327.17"". Das vorvorgestrige Tagesmittel der Wärme j- 12.3", um 1.7", Las vorgestrige -j- 11.7", um 2.5", das gestrige -f- 10.4", um 3,9" unter dem Normale. Der gestrige Niederschlag 7 46"'. Der morgige Tag (Medardi) wird vom Landvolk als ein wichtiger Lostag angesehen: Wie's wittert am Medardns tag, bleibt es sechs Wochen laug darnach. Ängefiuimelle Kremoe. Äm 6. Juni. Boueiti, Heinrich, Prihoda, Ingenieur; Krauß, Boch, Wols und Boutotti von Ärainburg. — Vonilni, Triest. — Arnerich, Triest. — Datezac, Minister, Dänemark. — Apolomo, Schul-Jnhaber, Triest. — Hell, Divatsche. — Taur, Vithinje. — Blaz, Haudelsm., Fiume. — Parlitz, Ingenieur, Krainburg. — Dr. Vick-hauser, Eberudors. — Kosmac, Professor, Klagenfurt. — Marov, Haudelsm., Zeugg. — Zoff, Agent, Zeugg. — Dietz, Görz. — Zerliug Aiualia, Brauuschweig. Daval Anna, Neumarkil. >!»««>«». Raut, Ingenieur, Krainburg.—Strzel-bic»i, Techniker, Graz. — Schweinburg, Buchhalter, Wien. — Welusek, Kfm., Siffek. — Schwarz, »tfm., Wien. — Frankel, Ksm., Wien. — Neumauu, Kfm., Wie». Äeijwrden!'. Den 4. Juui. Herr Lorenz Gium, Solizitator, alt 25 Jahre, in der Staet Nr. 40 an der Luftröhrenschwind-sucht. — Dem Markus Potokar, Glockeugießerarbeiter, sein ! Kind weibliche» Geschlechtes, alt 5 Minuten, iu der Siadt Nr. 77 au der Bauchwassersucht. Den 5. Juui. Maria Javornik, Inwohnerin, alt 59 ! Jahre, und Gertraud Strukelj, Juwohuerswitwe, alt 76 Jahre, beide im Zivilspiral au Marasmus. — Karl Fabian, Schuhmacher, alt 28 Jahre, in der Stadt Nr. 33, nnd > Georg Maru, Taglöhuer, alt 29 Jahre, im Zivilspital, beide au der Tuberkulose. ^ Den 6. Juni. Dem Herrn Johann Kues, Lederhändler,! sein Kind Josef, alt 1 Jaijr und 3 Monate, in der Po-ianavorstadt Nr. 59 an der allgemeinen Wassersucht. Ein Paar Pmly, öjährig, fehlerfrei, gute Geher, sehr vertraut uns fromm, siud sammt Geschirr und Wagen zu verlausen. (225 - 3) Anzufragen in der Expedition des „Tagblatt." Es werden hier dem Publikum den uuserigeu uach-! gemachte Artikel zu billigeren Preisen empfahlen, welche natürlich nicht die richtige Wirkung haben können; um Verwechsluugeu zu veruieideu, bitten wir genau auf unsere Firma zu achten. Wjjscnschüftliches Gutachten übcr die Aiilitherin-Zlihnpnjla des Herrn Zahnarzt Di. AG. Popp jn Wien. Diese berühmte Hnsllierin-rslinpssts tle8 llerrn 2sknsrrt Dr. l. 6. k>opp in Wien, 8tsclt, Kognergn88e Kr. 2, habe ich einer gründlichen Prüfung unterworfen; denn das allgemeine wissenschaftliche Interesse, welches sich an dieses so außerordentlich verbreitete Zahn-mittel knüpft, bringt es schon mit sich, die uaturhisto-rischeu nud farmakodiuaiuifchen Eigenschaften desselben kennen zu lernen. Dieser Prüfung zufolge stellt sich uuu heraus, daß iu der Thal die ^nattierin-^slinpasta ties kerrn vr. l. 0. ?opp in Wien ein in ilirer Art ganr einriges IMtel ,8t ; Leun sie enthält faktisch nur die auserlesensten vegetabilischen nnd mineralischen Stosse, iveleke 8iok bei iVIunü- unü /Isiinieiäen aller Art 8tet8 von ller größten Wirl<8smliei1 unii Heilkraft gereizt Iiaben, so Laß dieses „/skn-präpsrat" unstreitig ein „ililunü- uncl rstnimittel" von ilen sller-vortrekfiidi8ten Ligen8vtisften ,8t. Insbesondere aber ist diese Zahnpasta zufolge ihrer ausgezeichneten Be-standtheile ila8 silervorrüglio>i8te Mittel gegen liie ver8eiiiellenen Arten von rslin- uncl Uunitfäuie, iu D welcher Beziehuug es von keinem anilern llerariigen Mittel übertroffen wirit; und dieses hat auch seiueu sehr natürlichen Grund, denn die Dr. Popp'sche Zahu-P.ista enthält außer ihre» heilsamen Bestandtheilen auok nook clie sIIorrweokönkpreolieiMten 8totke rur voi>kommen8ten sieinigung iter 2äkne, vvoiiuroti eben jeile Art von Mnil- unil rskntsuini88 verkittet wirü. Somit ist die Anstkerin-ra>inpa8ta lle8 Herrn pr»kt. 2aiinsr^t 0r. l. 6. i^opp in Wien uach allen ihren Eigenfchaften auch zugleich das be8te unll kräftigte k>rä8ervstiv-!VIitlLi gegen alle Uunü- unll rskn-krsnklieiten, was ich unparteisch und der Wahrheit gemäß hiermit ausspreche und durch lueincs NameuS Uutersck>rift und Siegel bekenne und bcscheinige. Berlin, den 28. Juui 1869. (5 -2) köniql. Prensi. approbirter Apotheker und Chemiker 1. Klasse; wissenschaftlicher Untersucher und Sach-7^ ^ verständiger für medizinische, sarmazentische, che mische und Gesundherts - Artikel, Fabrikate und Droguen aller Art. Zu haben in Laibach bei ?etriöiv L pirker, A. Xri8per, lo8ef Ksringer, lok. Xra80lio«i'tr, kil. IVIsiir nnd f. !VI. 8olnnitt; Krainburg bei f. Xri8per und 8eb. 8eli3unig, Apotheker; Vleiburg bei »erbst, Apotheker; LLarasdin bei »Liter, Apotheker; Rndolfswerth bei v. Mrroli, Apo theker, und losef Lergmann ; Gurkfeldbei ssriecir. ööniobk8, Apotbeker; Stein bei lsbn, Apotheker; Wippach bei Anton Veperi8, Apotheker; G örz bei franr I-arrsr, f>antoni, Apotheker, nnd 1. Xeiier; Wartenberg bei f. Kailier. Wiener Börse vom 4. Juni. l.U0NK86,! vom Ministerium ge-'priift und kouzessivuirt, reinigt die Haut vvu i'ebeifleckeu, Sommersprossen,Pock'eu flecken, vertreib! deu gelbeu Teint und die Riithe der Nase, sicheres Mittel für skrofulöse Unreinheiten ^er Haut, erfrischt und verjüngt den Leint uud macht deuselbeu blendend weiß und zart Die Wirkung erfolgt binnen l.4 Tagen, wofür die Fabrik garantirt, ü Fl. 2 fl. 60 kr. und 1 fl. 30 kr. Bitt'tcrzennmlgs-Pmiiarie ü Dose 2 fl. 60 !r. und 1 fl. 30 kr. Binnen 6 Monaten erzeugt dieselbe einen vollen Bart schon bei jungen Leuten von 16 Jahren, wofür die Fabrik garautirt. Auch wird dieselbe zum Kopsbaarwuchs augewandt. Chinesisches vnurfärlirmitlcl, 2 fl. 10 kr. und 1 fl. 5 tr., färbt das Haar sofort echt in blond, braun und schwarz uud fallen die Farben vorzüglich schön ans. Lrieiltnltschcs Eittlmarungsmittel, ü Fl 2 fl. 10 kr. zur Entfernung zu tief gewachsener Scheitel; haare uud der bei Damen vvrkommendcli Bartspuren binnen t5> Minnten. Erfinder Rotlre L (sl»UP. iu Berliu. Die Niederlage befindet sich in Laibach bei AH»»!!«.«»". !I46 —15>) äpcrc. österr. Wäür. . dto. Rente, öst.Pap. dto. dto. öst.inLilb. von . . . 2cse von 1860. »ranze §ose von I86'i, />ü.kk't. Prämienich. v. 1864 . OrurrtlvNrl.-Ottl. Steiermark zu5pCt. ttärnten, Krain u. Küstenland 5, „ Ungarn . . zu 5 „ '-rroat. u. Slav. 5> „ Siebenbürg. „ 5 „ -tariona!'.-an? . . . Kreditanstalt . . . !tt. ö. EScouipre-^'es. Anglo-österr. Bank . Oen. Bodencred.-L. . Oeft H'rpoth.-Bank .! Dreier. E^.:ompl.-Br. Kais. Ferd.-Nordb. . Südbahu-Gesellsch. . ^ais. Elisabeth-Bahn.! Larl-Ludwig-Baon Siebenb. Eisenbahn . scais. Franz-Iosessb.. Füutt.-Barcser E.-B. Msöld-Fium. Bahn . Nation. ö.W. verloSb/ üng. Bod.-Creditanft. Lllg.cst.Bod.-Credir. dty. rn 33I. rückz. Geld 60.25 r» .50 i>6 50 106.— Iir.—> 04.- Ware —jOcft. Hypcth.-Bank . 70^0 ^'rLc'rltä.rs-OrrrLA'. Sudb. ^es. zu 500 Fr. dto. Bons6pCt. Nordb. (100 fl. lZM.) ^eb.-.B.(Loof!.ö.W.) t)iudolf>?v.l:j00st.ö.2:?..)^ Franz-Jos. (200 fl.S.) 9t 96 1l 6 50 »17.L5 8«..- 94.— 79.75 80.-83.5«! 84.— 76. —! 76.50 722.— -'24.— 253.80! 254.— 868.- ^870.— .".,'7.5V'308.— 379.- >380.— 245. — !L5l>.— 2L72! 2L75 192.— L07.25 r-39.— 170.25 191.25 171.5» 173.25 93.50 90.75 107.25 90.25 193.20 207.50 239.25 170.75 191.50 172.- 173.75 93.72 91.25 107.50 90.50 Geld 98.— 118.50 248.25 94.50 92.— V4-— 95.75 Ware 99.— 119.— 248.75 94.70 92.2!' 94.50 96.— Kredit 100 fl. ö. 2!). . 161 75 162.-Dcn.-Dampfsch.-Ges. l ZU lOO fl. CM. . . 99.i Triesler lor- ft. CM. . 127. dto. 50 fl. ö.W. . 61. Ofener . 40 st. ö.W.! 33. Salm . „ Palffv . „ «ä?ary . „ Sl. GenoiS „ ^indischgrätz WaldsLein . Äeglevich 50 100. - 12U. — 6S. — 34 — 41. 50 31. — - 37. 50 30. 50! 21. 22. ......^ „ l 18 RudolfSstift. lOö.W.! 14.50> 15. , 40.-3«>. 36.-29.j 20.: 22.-17 ^vo!rss1(3 Mon.) ^ AngSb. 100 ft. südd.W.i I02.2( 102.40 Franks. lOOft. „ ! 102.40:102.50 London 10 Pf. Sterl.! 122.6» 122.75 Paris 10V Francs .j 48.55 ^ 48.60 lllÜLiro». Münz-Ducaten. > 5.78 I 5.80 20-Francsstüü . . .^ 9.75 j 9.76 BereinSthaler ... 1-81 ! 1.81* Silber . . . . 120.-!l2o.50 Telegrafischer Wechselkurs vom 7. Juni. Sperz. Rerite österr. Papier 60.20. — 5perz. Rente österr. Silber 70.05. — 1860er Staatsanleihen 96.60. — Bankaktien 722. — Kreditaktien 253.90. — London 122.50. >- Silber 120.—. — Napolcousd'or 9.76. Verleger und »ur sie w-daktio> ^verautworrlia: Ottomar Bamberg Druck von ägr>. v. Lleinmayr L Fed. Bawberg tn Laibach.