poSInina pIsLsna v xotovini. Organ der Gottscheer Deutschen. Bezugspreise: Jugoslawien: ganzjährig 30 Din, halbjährig 15'—Dm. D.-OesterreiL: ganzjährig 6 Schill., halbjährig 3 Schill. Amerika: 2 Dollar. — Einzelne Nummern 1'50 Dinar Freitag, den 1. Jänner 1926. Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichte sind an die Schriftleitung zu senden. — Anzeigen-Aufnahme und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje Jahreswechsel. AltsS Jahr, du sinkst hinab In den Schoß der Zeiten, Und mit dir steigt auch ins Grab Matches Weh und Leiden. Alte Heimat, teures Land, Wirst auch du vergehen? Briider, legt aufs Herz die Hand: Niemals soll's geschehen! Neujahr, hoffnungsvoller Blick, Neujahr, neues Regen, Kehre! ein mit holdem Glück, Bring, uns reichen Segen. Prcsit! Neujahr!, Frisch voran! Laßt nie die Hoffnung sinken, Ehrlich Arbeit sei getan, Daun muß Segen winken. —er. Dem Neujahr ;um Geleite. An de Schwelle eines neuen Jahres. Wieder ein Meilenstein erreicht auf unserer Erdenpilger- reise. Es war ein Weg der rauhen Wirklichkeit, wir alle gedenken seiner Gefahren, der überstan¬ denen Schwierigkeiten, wir denken ay unser Ringen, wie wir ungebeugt im Ausharren der schweren Zeit getrotzt, durch kluges Verhalten oft drohendem Ungemach entwichen sind. Und hchte, rückblickend auf ein vergangenes Jahr, atmtn wir erleichtert und zufrieden auf wie nach getaner Arbeit. Ist auch nicht alles Krumme gjrade, sind nicht alle Täler unserer Lebenssorgsn ausgefüllt worden, wir freuen uns doch, daß wir unserem herben Erbenlose im harten Kampf ums Dasein so manchen Erfolg abgerungen, in Sturm und Wetter staudg'halten haben. Wer trotz aller drückenden Lasten es ver¬ stand, seik Lcbensschifflein über Wasser zU halten, der kann wohl zufrieden sein. Wir haben die Hände nicht in den Schoß gelegt. An ihren Schwielen tragen sie den Stempel der Arbeit. Ist nun der Erfolg groß oder klein, — wir haben geschasst an Arbeit, Opfer,'Mühen. Und dessen dürfen wir uns rückblickend redlich freuen. Mit dieser Schaffensfreude wollen wir auch eintreten in das neue Jahr und Gottes Segen erflehen zu allem neuen Beginnen auf unseren rauhen Wegen. Gebet und Arbeit, diesem edlen Geschwisterpaar, schenken wir unser Vertrauen. Wir wählen sie als Begleiter durch das neue Jahr. Auch das Glück, das wir uns alle wünschen, ist uns ein hochwillkommener Gefährte, aber, wer chnn es rufen, wem bleibt es treu? Das Glück währt nicht, aber arbeiten können wir immer und beten jederzeit. Darum bleiben Gebet und Asbeit auch unsere verläßlichsten Begleiter für da-j neue Jahr. Lieber ^Landsmann, noch ein anderer guter, alter Bekannter will dich durch das neue Jahr begleiten. Ec gehört zwar nicht zu den großen Herren im weiten, deutschen Blätterwald, aber er fühlt sich trotzdem berufen und verpflichtet, mehr als andere für unser Ländchen einzustehen. Du kennst ihn wohl diesen Boten für die Gott- scheer und bist mit ihm zufrieden. Kennt er ja seine Landsleute und diese schätzen ihn als ge¬ treuen Boten ihrer teuren Heimat. Dreimal im Monat erhebt er seine rufende Stimme, hält Einkehr bei seinen heimischen Freunden, dringt über die Grcnzpfähle und schwingt sich selbst über den weiten Ozean, allen ein willkommener Erzähler aus den heimatlichen Gauen. Aber er ist noch mehr. Er weiß um die Not seines Volkes und öffwer hilfsbereit . asür seine Zei¬ tungsspalten. Er fühlt tief mit mit aller Hei- matsklcige, teilt Sorge, Freud' und Leid, setzt alle Kräfte ein für das Wohl und Wehe seiner Landsleute. Er bringt manches Opfer, manchen Schweiß, ganz ohne Eigennutz. Sein einziger Lohn ist das Bewußtsein, seiner Heimat zu helfen und das Fähnlein des Gottscheer Völkchens auf¬ recht zu halten im Drang der Zeit. Das will sie auch im neuen Jahre nach bestem Können, die Gottscheer Zeitung. Darum bleibet ihr treu, liebe Leser, sie ist ja euer. Hätten wir keine Zeitung, dann wären wir einfach mundtot, könnten uns weder regen noch wehren, wir wären ausgestorben für die Welt und es würde kein Hahn mehr nach uns krähen. Traget mit bei, unserem Volke seine letzte Schutz- und Trutzwehr zu erhalten. Trotz der unbedeutenden Preiserhöhung darf sich die Gottscheer Zeitung immer noch das billigste Blatt im Reiche und drüber hinaus nennen. Be- denket, daß durch euere Bezugsgelder nicht einmal die Oruckkosten des Blattes bezahlt werden können. Wenn dennoch die Bezugsgebühr pro Jahr bloß um 5 Dinar erhöht wurde und man fast beim alten Preis geblieben ist, der zu den Herstellungs¬ kosten in Fetnern Verhältnis steht, so geschah dies nur mit Rücksicht auf die Notlage unserer Land¬ bevölkerung. Dafür rechnen wir umso sicherer auf die alte, treue Anhänglichkeit des Leserkreises. Haltet und verbreitet euer Heimatsblatt. Unter¬ stützet es und benützet gelegentlich den Anzeige¬ teil. Im vergangenen Jahre hat sich der Leser¬ kreis im Ländchen und außer demselben ver¬ größert und haben besonders unsere Landsleute in Wien, Klagenfurt und Graz eine hocherfreu¬ liche und erfolgreiche Werbetätigkeit für das Blatt entfaltet. Besten Dunk für die erwiesene Mit¬ arbeit. Auch das neue Jahr soll mit Hilfe aller lieben Landsleute im Zeichen des Aufstieges stehen. Also Hand darauf! Die Gottscheer Zei¬ tung in jedes Gottscheerhaus auch im neuen Jahr! Neujahr! Was es uns bringen mag? Wir sind keine Propheten. Viel wichtiger zu wissen ist, was wir im neuen Jahre wollen und was wir sein wollen. Wir sind kein Bruder Trau- michnicht. Den bisherigen Grundsätzen bleiben wir treu: Wir sind unserer Nation nach deutsch, deutsch in unserer Schreibweise, im Denken und Fühlen, Gottscheer sind wir unserer Abstammung nach, treu unserer Eigenart und Sitte; gottes¬ fürchtig nach unserem katholischen Glauben. Wir sind auch — gegenüber allen bösen Leumund — gute Patrioten, vaterlandsliebend und königstreu. Unseren slowenischen Nachbarn sind wir gute Freunde und arbeiten tätig mit am Werke der nationalen Verständigung. Und was u,ü. wollen? Wir sind sehr bescheiden. Wir wollen nichts Fremdes haben. Aber man soll uns auch nichts nehmen! Nicht nehmen Misere Sprache, unsere Schule, unsere Vereine! Wir wollen nur Ge¬ rechtigkeit, Freiheit und Friede für unsere teuere Heimat, für unser liebes Volk. Das ist unser Neujahrswunsch. Erfüllt von dieser hohen und hehren Aufgabe für Volk und Heimat wollen wir eintreten mit frischer Schaffensfreude in ein frohes, glückliches Neujahr. Gib Segen auf den Feldern, Verhüte alle Not. — Vor harten Sieuergeldern Beschütz uns, lieber Gott. Du kennst ja uns'ce Leute: Gottscheer alten Stamm. Deutsch waren wir bis heute, Gut christlich jedermann. Wer gut gesinnt hienieden Uns war im alten Jahr, Dem wünschen wir auch Frieden Und Glück im neuen Jahr. —er. Deutsche Lprachbücher für SHS. Selbst Herr Radiä, der gegenwärtige llnter- richtsminister Jugoslawiens, hat es in seiner Rede in Maribor am 13. v. M. betont, vaß außer der Kenntnis der Staatssprache auch die Erlernung der deutschen und der russischen Sprache nützlich ist. So sehr diese Feststellung zu begrüßen ist, müssen wir mit Bedauern betonen, daß der Un¬ terricht im Deutschen in unseren Schulen heute, besonders auf dem Lande, sehr eingeschränkt wird. Und doch ist diese Weltsprache auch bei uns so verbreitet, daß man in Zagreb, Vel. Beökerek, Novisad /nicht weniger deutsch spricht als in Ma- ribor, die erwachsene Generation nämlich. Seite 2. Anders steht cs mit den deutschen Kindern in gemischtsprachigen und deutschen Gegenden, deren es tausende gibt, denen der Unterricht in dieser Sprache mit dem Umstürze entzogen wurde. Sie wurden ohne jedweden pädagogischen Übergang aus ihren deutschen Klassen herausgenommen und in die slawischen eingereiht, ohne Rücksicht dar¬ auf, ob sie die Sprache beherrschen oder nicht. Die Folgen davon kann man hören, wenn man die Eltern nach den Erfolgen fragt. Aber auch die Slowaken, Tschechen und an¬ deren Minderheiten in unserem Staate haben es nicht besser. Auch ihre Kinder werden den Eltern entfremdet. Das ist eine Unkultur, die bald dahin führen kann, daß wir in Bezug auf die Mutter- spräche der Minderheiten die meisten Analphabeten haben werden. Doch während sich die anderen Minderheiten damit zu helfen wußten, daß sie sich für ihre Muttersprache Bücher schufen, auf Grund welcher den Kindern wenigstens im häuslichen Privatfleiß die Nachhilfe gegeben werden kann, haben die Deutschen in Jugoslawien nicht einmal eine geeig¬ nete Sprachlehre für den Hausunterricht, so daß ihre Kinder direkt der geistigen Rückständigkeit in der Muttersprache entgegengehen, ein himmelschrei- endes Unding umsomehr, als es ja mit Recht verboten und strafbar ist, hiesige Kinder, und wenn sie auch die eigenen silid, mit Hilfe von auslän¬ dischen Texten zu unterrichten. Diesem Übel abzuhelfen, geht der P. und w. Verein der Deutschen in Slowenien in lobenswerter Weise daran, geeignete Sprachbücher für unsere Kinder Herstellen zu lassen, die für die Erlernung der Sprache in Wart und Schrift unbedingt notwen¬ dig sind, und es haben sich schon praktisch erprobte Schulmänner, unsere Staatsbürger, gefunden, welche die Ausarbeitung geeigneter deutscher Sprachbücher für den häuslichen Fleiß der Schüler in die Hand genommen haben, deren Approbation dann auch für die Minderheitsschulcn angestrebt wird. Gedacht ist die Umarbeitung der größten und von Fachmännern anerkannt" besten deutschen Sprachlehre, gehalten im jugoslawischen Geiste, drei Teile, mit einer Fibel als Vorschule, und wurde die Bewilligung hiefür vom Verlag in Wien bereits vertragsmäßig erworben. Das Werk wird rund 600 Seiten umfassen und so leicht¬ faßlich gehalten sein, daß damit jede MuNer, jede Köchin, die einst in der Volksschule deutsche Sprachlehre gelernt, umzugehen vermag, um dem Schüler binnen drei Jahren die deutsche Sprache in Wort und Schrift durch häuslichen Privat- fleiß beizubringen. Solche Umarbeitungen der gleichen Bücher ge- schätzen auch in der Tschechoslowakei, in Polen und in Ruthenien für die dortigen Verhältnisfe behufs Einführung in den Schulen. Der Abschluß des Heiligen Jahres. Am Christabend sand mit der Vermauerung der Jubiläumspforte das Heilige Jahr seinen Abschluß. Noch einmal zog der Heilige Vater an diesem Tage, in den Pontifikalgewändern auf seinem Thron getragen, durch die Jubelpforte in St. Peter ein, wo er die Christvesper abhielt. Die feierliche Prozession, in der dem Papste die Kurienkardinäle sowie die römischen Bischöfe und Prälaten folgten, bewegte sich nun durch den riesigen Dom zurück zur Pforte, wo der Ober¬ hirte der Christenheit mit der goldenen Kelle die ersten Ka^schöpfer gegen die Mauer warf und die ersten drei Ziegel auflegte. In wenigen Mi¬ nuten wurde von Bauleuten die Mauer aufge¬ führt, und als der Zug des Papstes und der Kardinäle wieder durch den Dom zog, war die Jubelpsorte bereits völlig geschlossen. In diesem Zustande bleibt sie nun bis 24. Dezember 1949, Gottscheer Zeitung — Nr. 1. Nur eine Schwierigkeit ist bei uns zu über- winden. Bekanntlich stellt sich der Druck umso bil¬ liger, je stärker die Auflage ist. Der Druck unter 1000 Stück per Buch, also in diesem Falle, weil vier Bücher geplant sind, unter 4000 Stück, käme zu teuer. Wenn auch ein Buch mit unserem normalen Schulbücherpreis von 40 Din. Durch¬ schnittlich per Stück angenommen wird, würde sich die Auflage auf 160 000 Din stellen. So¬ lange bei uns die Ungewißheit des Absatzes be¬ steht, können das Risiko des Druckes weder der Verein, noch die Umarbeiter übernehmen. Es ist daher Sache der interessierten Eltern, beim „Politischen wirtschaftlichen Verein der Deut¬ schen in Slowenien in Maribor" mit gewöhnlicher Postkarte Anmeldungen zu, machen, wie viele Exemplare der I., II., III. deutschen Sprachlehre und der Fibel sie kaufen wollen. Mit dieser Vor¬ anmeldung ist natürlich auch die Verpflichtung verbunden, die Bücher, falls sie erscheinen, auch in der angesprochcnen Zahl gegen Voreinsendung des Betrages zu kaufen und würde der genaue Preis, der 40 Din per Stück keineswegs über- schreiten wird, noch durch die Zeitungen bekannt gegeben werden. Laufen solche Voranmeldungen bis Ende Jänner 1926 in genügender Zahl ein, dann hat diese begrüßenswerte Idee gute Aussicht auf Ver¬ wirklichung, sonst aber wäre es unmöglich, Bücher um 160.000 Din drucken zu lassen, ohne die Gewißheit zu haben, daß dieselben auch abgesetzt werden. Leider stünden dann auch unsere zu er¬ wartenden Minderheitsschulen ohne wirklich gute Sprachbücher da. Anmeldungen nach Ende Jänner 1926 könnten bei der ersten Auflage nicht mehr berücksichtigt werden, bei der zweiten aber erst dann, wenn solche wieder für 4000 oder mehr Bücher zustande kommen, was aber fraglich ist. Es ist daher Pflicht aller deutschen Eltern, diesbezüglich in ihren Gemeinden eine rege Tä¬ tigkeit zu entfalten. Diesem uns zugesandten Berichte fügen wir bei: Vorstehende wohlgemeinte Anregung mögen alle deutschen Eltern der Gottscheerlandes in Er¬ wägung ziehen, einerlei, ob ihre Kinder in deutsche Abteilungen, wo solche noch bestehen, eingereiht, oder slowenische Klassen gegen ihren Willen zu besuchen verhalten sind. Daß sdas einst so blü¬ hende deutsche Schulwesen in unserem Ländchen infolge Einschränkung des deutschen Sprachunter¬ richtes von Jahr zu Jahr schwere Einbußen er- leidet, ist uns allen klar. Heute sind wir schon so weit, daß unsere deutschen Kinder beim Austritte aus der Schule nicht einmal einen Satz fehlerfrei niederscheiben können, von einem ordentlichen Auf¬ satz oder einem Briefe — gar nicht zu reden. Haarsträubend ist es, daß so manche Kinder nicht der hoffentlich ein neues Jubeljahr einleiten wird. Wieviele von den heurigen Rompilgern werden es erleben? Der Besuch Roms im Jubeljahr war über alle Maßen großartig. Noch liegen keine b- schließenden Daten vor, doch kann man bereits jetzt sagen, daß die Zahl der Besucher Roms etwa eine Million erreichte, wenn nicht überstieg. Aus allen Ländern der Welt sind Pilger gekom¬ men, Amerikaner und Chinesen, Inder und Neger. Von den Pilgerzügen der europäischen Länder waren die interessantesten der skandinavische, der erste seit dem 16. Jahrhundert, die 12.000 Per¬ sonen zählende Pilgerschaft der Studenten und der Zug der österreichischen Parlamentarier unter der Führung des Altbundkanzlers Doktor Ignaz Seipel. Eine Woche lang wurden anläßlich der 1600 Jahrfeier des Konzils von Nicäa in sämt¬ lichen Riten der Kirche Gottesdienste gehalten, lateinisch, griechisch, ruthenisch, chaldäisch, syrisch, Vsil- Gewerbe- die Welt iahren als n auf Fe- und einige dem rück- gtgefunden, fleich gün- die Wege beitete das bis 80°/° vürde man Schasset ein Lokalmuseum. (Eine Anregung von slowenischer Seite.) Anläßlich der Lektüre eines Buches Mr die Provence in Südfrankreich bin ich noch mehr überzeugt wie bisher, was ich schon oft gesagt: Schaffet nach dem Beispiele der Provencalm und anderer Stämme ein Provinzialmuseum. Hinein maronitisch, armenisch, koptisch, äthiopisch und im Ritus der indischen Thomaschristen, em wunder¬ bares Symbol der christlichen Einheit isi der Viel¬ heit der Sprachen und Sitten. Seit besteht, hat keine so eindrucksvolle Kundgebung der gesamten Christenheit auf Erden sta da kem Jubeljahr in einem Zeitalter stiger Verkehrsverhältniffe gestanden wir. Nun ist die Heilige Pforte gesch offen und wartet des Papstes, der sie in 24 erster durchschreiten wird. einmal ihre Vor- und Zunamen in deutscher Schrift ohne Fehler zu schreiben vermöge«. Die in Frage stehenden Bücher sollen unseren Kindern durch häuslichen Fleiß zu Hilfe kommsn, auf daß sie die deutsche Weltsprache, die Sprache des 100 Millionen-Volkes, unsere Muttersprache, in Wort und Schrift beherrschen. Die Elttrn mögen daher für ihre Kinder die Bestellung am einer Postkarte bei abgenanntem Verein anmelden. Niemand versäume die Frist der Anmeldckig, damit das Werk zustande kommt, das auch nach vollendeter Schulpflicht der Jugend und auch Erwachsenen treffliche Dienste leisten wird. --j- Jur Jahreswende. Politischer Rück- und Ausblick. Vom Abg. Vlad. PuZenW. Nach den Weihnachtsfeiertageir, den bedeu¬ tungsvollsten Feiertagen des Jahres, naht das Jahresende. In weihevoller, froher Stimmung . ..... ... -- - - „Viel Glück, sch die üblichen Gar mancher denß nichts dabei, die übliche Phrase, die meisten noch in fideler Aylvcsterabend- sind gar nicht gelmnt, an Ern- das neue Jahr bringen? Diese Frage soll jedermann beim Eintrtt des neuen Jahres stellen, auf diese Frage soll die Presse, das Sprachrohr der Öffentlichkeit, die Antwort geben. Die breitesten Schichten'der Bevölkerung interessiert es hauptsächlich, wie nch die wirt- schafts-politischen Verhältnisse gestalten werden. Ein Rückblick auf das verflossene Jthr ist nötig, um einigermaßen die wirtschafts-pljitischen Er- eignisse des neuen Jahres würdiget zu können. > Nach den Wahlen hoffte man, baß die Re¬ gierung die im Wahlkampfe gegebenen Verspre¬ chungen einlösen und daß die ganze Gesetzgebung den Bedürfnissen der breitesten Schichten der Be¬ völkerung entsprechen werde. Leider blieb alles beim Alten, man zeigte nicht einmal den ernsten Willen, die Verhältnisse zu ändern, eine zielbe¬ wußte gesetzgeberische Tätigkeit in die Wege leiten zu wollen. In 9 Monaten a Parlament kaum mehr als einen Okonat, die übrige Zeit wurden die Abgeordnetii rien geschickt, nur der Finanzausschuß kleinere Ausschüsse arbeiteten. Neben ständigen Pressegesetz wurde das Jnvplidengesetz, das niemanden befriedigt und das Gesetz über die landwirtschaftlichen Kredite erledigt das Zoll¬ tarifgesetz und das Gesetz betreffend den kredit in Angriff genommen. Im Staate, dessen Bevölkerung dem Stande der Landwirte angehört, voraussetzen, daß alles getan werdei um die treten die Menschen ins neue Iah» viel Glück im neuen Jahre" l-autm Gratulationen, wiederholt nur aber schwelgen stimmung und stes zu denken. Was wird VIII. Jahrgang. Landwirtschaft zu fördern, um der Verschuldung der Landwirtschaft vorzubeugen, beziehungsweise die Entschuldung der Landwirtschaft zu erreichen. Das Gesetz, betreffend die landwirtschaftlichen Kredite, soll diesem Zwecke dienen. Trotz mehr¬ facher Bearbeitung und der Vorschläge der be¬ rufensten Kreise — der landwirtschaftlichen und genossenschaftlichen Hauplkörperschaften — wurde das Gesetz schließlich in einer Form erledigt, welche keine/Hilfe für den Bauern in der Not bietet, sondefn ein bureaukratisch geleitetes staat¬ liches Genossenschaftswesen darstellt, das die je¬ weilige Regierung nach Belieben zu Parteizwecken mißbrauche^ wird. Die Tatsache, daß das bis¬ herige landwirtschaftliche Genossenschaftswesen, welches sich bewährt hat und auf ein halbes Jahrhundert von Kämpfen und Erfolgen zurück¬ blicken kann, bei Seite geschoben wurde, offenbart die wahre Gesinnung der jetzigen Regierungs¬ mehrheit. Das Zolltarifgesetz, welches durchschnittlich die Erhöhung der Zölle bis 300°/» vorsteht und gar nicht die wirtschaftliche Krise berücksich¬ tigt, wird schon zwei Monate im Ausschüsse be¬ arbeitet, wird aus wirtschafts-politischen Gründen bekämpft, von der Opposition sowohl wie von den Regierungsparteien. Dasselbe wird, wenn die Regierung den Bedürfnissen der Bevölkerung nicht mehr Rechnung trägt, bewirken, daß die immense Teuerung noch steigen wird. Das Ge- werbeförderungsgesetz, beziehungsweise das Gesetz über die Geverbekredite, bedeutet einen Versuch, das in kritischer Lage sich befindliche Gewerbe zu retten, ater auch bei diesem Gesetze sind viele Forderungen der Gewerbetreibenden unberücksich¬ tigt gebliebm. Das Gesetz ist im Ausschüsse er¬ ledigt wordm und kommt als erstes Ende Jänner im Parlammt zur Beratung. Nur einen Lichtblick bietet uns das ver¬ flossene Ja^r. Endlich, aber sehr spät, ist der FinattzmiMer und die Delegation desselben in Ljubljana zur Einsicht gekommen, daß die Steuer¬ bürden Sloweniens unerträglich sind und daß Erleichterurgen geschaffen werden müssen. Im Budget-Prsvisorium für Dezember 1925, Jänner, Februar, Närz 1926 sind Erleichterungen be- treffend de Einkommensteuer vorhanden, die Steuerbehörden erhielten Weisungen betreffs der für das Jahr 1924 und 1925 nicht gezahlten Einkommensteuer. Der Rückblick ins Jahr 1925 ist trist, die Wirtschaftskreise blicken mit Morgen in die Zu¬ kunft. Wn wird das Jahr 1926 sich gestalten? Sind die Aussichten günstiger? Leider müssen wir die Frage verneinen. Das Jahr 1926 ist das Jahr in welchem mit der Bezahlung der Kriegsschulden begonnen werden muß. Die meisten Staaten haben bereits mit Frankreich, England kommt alles, was irgendwie von Bedeutung ist für die Gottscheer. Sonst wird alles Schöne, Gute uud Altertümliche spurlos vergehen. Vielleicht dürfte der Fürst im Schloß für den Anfang ein oder zwei Zimmer abtreten, oder irgend ein an¬ derer? Die Provencalen besuchen fleißig ihr Mu- seon; mehr wie den Nachmittagsgotlesdienst. Der Schreiber des Buches sagt: „Die sicht- und greis, baren Erinnerungen aus alter Zeit sind zusammen- getragen, Kleinodien und Schmuckstück«; das Mu- seum ist eine Reliquienkammer, ein Familienhaus, in dessen Räumen sich das Landvolk heimisch fühlt. Darin wird gehütet, was für das Volks¬ leben und das völkische Kleingewerbe von Be¬ deutung ist. Altprovencalische Mühle, altproven- calischer Hof; Blumen und Kräuter, die im Volks¬ aberglauben und in der Volksheilkunde einen Platz finden; alte Volkstrachten in ihrer farben¬ bunten Zier; alte stilvolle Möbel, altes Por- zellan, Halbporzellan; Herdenglocken, Pferdege¬ schirr; Handschriften; Kammer der Wöchnerin, Gottscheer Zeitung — Nr. 1. und Amerika Abmachungen die Kriegsschulden betreffend getroffen, unsere Regierung — hat erst Ende Dezember 1925 auf wiederholtes Drängen der Gläubiger eine Kommission entsendet, die unsere Kriegsschulden regeln soll. Im Jahre 1926 soll auch mit der Tilgung der übernommenen österreichischen und ungarischen Verpflichtungen begonnen werden; endlich soll auch die Frage der Vizinalbahnen gelöst werden, womit aber¬ mals für unsere Regierung eine neue Ausgabe entsteht, die mehrere Hundert Millionen ausmachl. Man nimml an, daß unser Budget um 1200 bis 1500 Millionen Din wird erhöht werden müssen, da die jährlichen Abschlagszahlungen für die angegebenen, unaufschiebbaren Amortisationen diese Summe ausmachen werden. Es ist daher begreiflich, daß in letzter Zeit auch von den Re¬ gierungsparteien immer öfter vom Sparen ge¬ sprochen wird,, daß man an eine Reduzierung des Budgets, welches 12 Milliarden 900 Mil¬ lionen Din ausmacht, ernstlich denkt. Trotz des Steigens unserer Valuta wird das Budget er- höht, werden Staatsausgabcn erhöht, werden von Monat zu Monat höhere Anforderungen an die Steuerzahler gestellt. Unsere Wirtschaftspolitik ist nicht, wie in anderen gut geleiteten Staaten — im Einklänge mit der Valutapolitik. Große Sorgen bereitet der Regierung das Budget, das man endlich — aber nur zu einem geringen Teil — vorgelegt hat. Sorglos Hal man zwölf Monate, die ganze gesetzlich zulässige Zeit, mit Budgetzwölfteln das Auslangen gefunden, jetzt muß man trachten, daß im Budget das Gleich¬ gewicht gefunden wird. Die Staatseinnahmen sind zwar mit den Ausgaben ausgeglichen worden, es mußten aber die Einkünfte aus allen Steuer¬ arten erhöht werden und eine neue Steuer, die Gehaltsteuer, eingeführt werden. Da die Steuer¬ zahler nicht in der Lage sind, die bisherigen Steuern zu zahlen, ist es ganz ausgeschlossen, daß sie erhöhte Steuern zahlen tönnten. Deshalb werden Abstriche bei den einzelnen Steuerarten gemacht werden müssen. Wegen der Herabsetzung der Einnahmen wird man auch bei den Aus¬ gaben Streichungen vornehmen müssen. Vor allem sind alle Ausgaben für Investitionen zu streichen, da Investitionen nicht aus dem ordent¬ lichen Budget bestritten werden dürfen, sondern für Jnvestitionszwecke Darlehen ausgenommen werden müssen. Auslandsdarlehen kann aber der Staat nur dann erhalten, wenn seine Finanzen in Ordnung sind, wenn das Budget ohne De¬ fizit abschließt, wenn die Handels- und Zahlungs- bilanz aktiv ist und, wenn — nicht die letzte Bedingung der Bedeutung — der Staat pünktlich seinen Verpflichtungen nachkommt. Da wir bisher diese Bedingungen nicht erfüllten, haben alle Versuche, Auslandsdarlehen für Jnvestitionszwecke wo wir an das Bett einer jungen Mutter ge¬ führt werden; Weihnachtsküche, die uns an der erhabensten Feier des altprovencalischen Hauses teilnehmen läßt. Die Ölbaumholzwiege des be¬ deutenden Dichters Frederi Mistral. Die Samm- lung ist eine richtige Kulturtat." Einige Filialkirchen, z. B. die Klindorfer und die Katzendorfer Kapelle haben lederne Kaseln. Es wäre wirklich schade, wenn sie ganz unten im Kasten zusammengeworfen liegen und da mo¬ dern und langsam zugrunde gehen. Ein Pro¬ fessor an der mittleren technischen Schule in Ljub¬ ljana hat mit vieler, vieler Mühe ein kleines Zimmer zugewiesen bekommen; was er darin an Sehenswertem schon aufgehäuft hat, ist unglaub- lich. Bitte sich gelegentlich das anschauen zu wollen, da werden Sie sehen, was alles wert ist, gesammelt zu werden; nur müßten alle, die ihre engere Heimat lieben, sich für ein Lokal¬ museum begeistern und von den Leuten zu be¬ kommen suchen, was entbehrt werden kann, oder Seite 3. zu erhalten, fehlgeschlagen. Große Aufgaben harren unser im Jahre 1926 und den folgenden Jahren; vieles Versäumte muß nachgeholt werden, manche Fehler müssen wir ausbessern, wollen wir Ordnung in unsere Finanzen bringen, wollen wir die Stabi- lisierung unserer Valma erreichen. Es ist hoch an der Zeit — die vorletzte Stunde hat bereits ge¬ schlagen — wenn wir nicht Gefahr lausen wollen, daß ähnliche wirtschaftliche Verhältnisse bei uns einirelcn wie sie gegenwärtig in Frankreich herr¬ schen, wo durch schlechte Finanzpolitik der letzten Jahre die Staatsfiaanzen ruiniert und sogar das Privatvermögen gefährdet ist. Rückblick und Ausblick! Wieder ist ein Jahr zur Neige, für uns Gottscheer ein Jahr der bittersten Enttäuschungen. Zu den vielen kulturellen und wirtschaftlichen Einbußen, die wir in den Nachkriegsjahren zu verzeichnen haben, sind wir nun leider auch in der Lage, im abgelaufenen siebenten Nachkriegs¬ jahre gar manches weitere uns zugefügte Unrecht zu beklagen. Fast wollte es scheinen, daß man darauf ausging, im abgelaufenen Jahre uns Gottscheer als vogelfrei zu erklären. Man hat uns den Gottscheer Lehrerverein, den Gottscheer Leseverein genommen, ja man schreckte nicht einmal zurück, unseren Vogelschutzverein aufzulösen und die Vereinsoermögen zu beschlagnahmen. Man hat sich jedoch mit den Vereinsauflösungen nicht begnügt, denn man ging noch weiter: Unsere heimische seit 600 Jahren hier lebende Gottscheer Bevölkerung darf bei der Bezirkshaupl- mannschaft seit März 1925 nicht mehr deutsch sprechen. Wer die slowenische Sprache nicht be- herrscht, muß mit Dolmetsch erscheinen, wenn er dort angehört werden will. Ende April wurde allen Gemeindeämtern im Gottscheerlande ein be¬ hördlicher Erlaß zugestellt, laut welchem ^jedes Singen der Gotffcheer Hymne „Wacht an der Kulpa" bei Strafe verboten ist. Knapp vor Schulschluß sind unter der deutschen Lehrerschaft unseres Ländchens wieder mehrere Versetzungen vorgenommen worden, so daß an Stelle der ver¬ setzten deutschen Lehrer an unseren Schulen auch Lehrkräfte wirken, die das Deutsche überhaupt nicht oder nur notdürftig beherrschen. Es sind dies nur einige Beispiele unseres Kreuzweges im abgelausenen Jahre. Wohin immer wir uns um Abhilfe unserer kulturellen Notlage wandten, überall wurden wir abgewiesen. Und doch sind mir Gottscheer auch heule noch dieselben Gottscheer wie zu Beginn des abgelaufenen Leidensjahres, nämlich vor allem treue Staatsbürger, aber auch ebenso treue deutsche Volksgenossen. Gar manch herber Schlag wartet uns ja auch in diesem Jahre wieder, doch mag man auch alles nehmen, was schon außer Gebrauch gesetzt ist; dann ge¬ rade gehört es ins Museum den späteren Gene¬ rationen zur Erbauung und Freude. Die Deutschen in der Rheinprovinz und an¬ derswo haben in Lokal- und Provinzialmuseen ganz Bedeutendes geleistet. Ich glaube, eins müßte jedenfalls in die hie¬ sige Sammlung kommen: Alte Spinnräder, Web¬ stühle, Lichterhobeln, Joppen, Tüchel, Photogra¬ phien, Autogramme, Briefe großer Männer, die frjr ihre Heimat was taten, z. B. Stampfl. Wie oft denke ich an ihn und an seine edlen, gro߬ herzigen Absichten, die alle zu nichts sind. Tra- gisch. Alte, eiserne Grabkreuze, die vielleicht in die Ecke geworfen sind. Also in letzter Stunde zu retten suchen, was für die Kulturgeschichte der Gottscheer Sprach¬ insel von allergrößtem Werte ist. Wie diese ge¬ wiß beherzigenswerte Anregung Gestalt annehmen könnte, darüber erbitten wir die Äußerung unserer Leser. Seite 4. Gottscheer Zeitung — Nr. 1. Jahrgang VIII. etwas kann uns doch niemand abnehmen und das ist unsere deutsche Treue. So wollen wir einziehen ins neue Jahr, eingedenk der Worte unseres heimischen Kalender-Dichters. Sei uns gegrüßt, du liebes neues Jahr, Erfülle, was mir fest von dir erwarten; Hier sind wir arbeitsfroh und willensklar. Gewappnet neu zu allen Schicksalsfahrten. Aus Stadt und Land. KoLevje. (Die Postdirektion in Ljub¬ ljana bleibt.) Nach aufgetauchten Gerüchten soll Slowenien zum Bereiche der Postdirektion in Zagreb geschlagen und dafür die Direktion in Ljubljana ausgelassen werden. Bei der General¬ direktion in Belgrad hat man aber diese Gerüchte für unbegründet erklärt und mitgeteilt, daß nur eine Reduzierung der nicht qualifizierten Postler und eine Verbilligung des Zustelldienstes geplant sei. Die Zustellung und ihre Kosten will man den Gemeinden aufladen. — (D r. J o s e f K r a ul a nd) ist von seiner Studienreise zurückgekehrt und ordiniert wieder im Koscherschen Hause. — (Vom Schuldienste.) Die Lehrerin Anna Kren wurde von ^ateZ wieder an die Lich¬ tenbacher Schule, ihren früheren Dienstort, zurück¬ versetzt, wo die Kinder seit mehreren Monaten ohne jeglichen Unterricht sind. — (Radic in Slowenien.) Sein erster Besuch in Slowenien galt der Stadt Ljubljana, wo er eine Rede hielt, die ihm besonders die Italiener verübelt haben. Im übrigen war der eintägige Aufenthalt des Ministers in Krain nicht von jener Nachwirkung, die manche gewünscht haben mögen. Mehr Aufregung hat der Besuch des Unterrichtsministers in Ma¬ ribor hervorgerusen tmd zwar wegen seiner Äu¬ ßerung über den Abbau und die gründliche Um¬ gestaltung der Hochschulen und wegen des unge¬ wohnten Tones, in dem er bei dieser Gelegenheit den Zuhörern die Meinung sagte. Unterrichts¬ minister RadiL hat nachträglich die Äußerungen bedeutend abgeschwächt und so die Gemüter wieder beruhigt. In Maribor hat der Minister auch eine deutsche Abordnung empfangen und derselben einige Zusicherungen gegeben. Folgt diesen auch die Tat, darf der Unterrichtsminister des Dankes aller Deutschen versichert sein. — (Ernennungen.) Der Herr Minister des Innern hat.den Bezirkskommissär Herrn Dr. Dominik Dereani zum Regierungssekretär in der 8. Rangsklasse und den Regierungskanzlisten Herrn Viktor Erker zum Archivar in der 9. Rangsklasse ernannt. — (An der hiesigen Volksschule) be¬ standen im vorigen Schuljahre neben den slowe¬ nischen Hauptklassen noch sechs deutsche Neben¬ klassen;, in diesem Schuljahre wurden nur noch vier Klassen belassen. An der Schule wirkt keine deutsche männliche Lehrkraft mehr. — (Witterungsumschlag.) Nach der ungewöhnlich großen Kälte der letzten Wochen hat mit 18. Dezember Tauwetter eingesetzt, das mit den Schneemassen in drei Tagen aufräumte. — (Erstickt.) Zwei Mädchen dienten bei einem Bauer in Dob in Oberkrain und nahmen am 12. Dezember abends in ihr ungeheiztes Zimmer einen Topf mit glühender Kohle mit. Am Morgen hat man beide im Bette tot auf- gefunden. Sie sind durch das während der Nacht sich entwickelnde Kohlengas erstickt. — (Das Parlament auf Ferien.) Weil einerseits die Weihnachtsfeiertage in der Nähe und anderseits genügend vorbereitete Verhand¬ lungsgegenstände nicht da waren, wurde das Par¬ lament am 16. Dezember v. I. auf sechs Wochen vertagt. — (Ein neuer Hafen dämm ver¬ schwunden.) Der von unserer Regierung in Bakar bei Fiume neu errichtete Hafendamm, der zehn Millionen Dinar gekostet hatte, ist am 20. Dezember spurlos im Meere versunken. — (Die Kohlcngewerkschasten und die Arbeiterlöhne.) Abgeordneter KremLar vom jugoslawischen Klub hat am 17. Dezember den Minister für Forstwesen und Bergbau wegen der Verhandlungen interpelliert, die zum Nach¬ teile der Arbeiter zwischen der Regierung und der Kohlengewerkschaft Trbovlje statlfinden. Bei diesen Verhandlungen will die Regierung eine 15°/o Herabsetzung der Kohlenpreise erwirken, worauf aber die Kohlengesellschaft nur dann ein¬ gehen will, wenn es ihr gestatte! wird, vom 1. März an die Arbeiterlöhne um 10°/o herabzusetzen. Dagegen wendet sich nun die Interpellation und betont, daß die Kohlenwerke von Trbovlje keine begründete Ursache haben, die ohnehin niedrigen Löhne herabzusetzen, nachdem die Gesellschaft überreich sei und bei ihrer Sitzung im November für agitatorische Zwecke allein 10 Millionen K bewilligt hat. — (Neuerungen im Straßenverkehr.) Bisher war es Vorschrift: rechts vorfahren und links ausweichen. Vom 1. Jänner an gilt das Gegenteil. Mit jedem Gespann, jedem Auto, Fahrrad oder Handwagen muß man rechts aus- weichen und links vorfahren. Neu ist überdies, daß das Fahren in der Mitte der Straße untersagt ist und jedes Gefährte sich immer auf der rechten Seite der Straße zu halten hat. Diese Vorschriften gelten für das ganze Reich. — (Das Jubiläum derCillierZei- tung.) Mit Ende des verflossenen Jahres hat die. Cillier Zeitung das 50. Jahr ihres Bestandes geschlossen. Ein langer Zeitraum, in dem sie dem südsteirischen Deutschtum stels treuer Hort und Schutz war. Daß sie nach der staatlichen Neu¬ ordnung auch für die Volksgenossen in Krain und zumal im Gottscheeischen warmes Interesse be¬ kunde! hat, hat ihr weitere Freunde erworben. Möge es ihr und ihrem Schriftleiter in naher Zukunft beschieden sein, weniger von der Not aks von der Zufriedenheit der Deutschen Sloweniens berichten zu können. — (Die Gemeinde wähl in Mare ri¬ tz erg) in Untersteiermark hat am 20. Dezember stattgefunden und den dortigen Deutschen einen schönen Sieg gebracht, da von 9 Mandaten ihnen 5 zufielen. — (Neuregelung der Sonntagsruhe.) Der Minister für Sozialpolitik will eine genauere Einhaltung der Sonntagsruhe bei allen Betrieben einführen. Den einzelnen Obergespanen ist es aber überlassen, bei den allgemeinen Bestimmun¬ gen die durch örtliche Verhältnisse notwendigen Abänderungen vorzunehmen. Für Krain war dies¬ bezüglich bei der Regierung in Ljubljana schon eine Besprechung, zu der Vertreter der Handels¬ gremien, der Industrie, der Arbeiterkammer, der Privalangestellten und der Handels- und Gewerbe¬ kammer beigezogen wurden. Ein einheitlicher Standpunkt ergab sich dabei nicht. Das Ministe¬ rium soll deshalb nochmals um genauere Aufklä¬ rung über die den Obergespanen zustehende dies¬ fällige Vollmacht gebeten haben und darauf soll eine zweite Besprechung abgehalten werden. — (Instandsetzung der Schulgebäu¬ de.) Der Ministerrat hat für Bauherstellungen an den Schulen in Slowenien 200,000 Dinar bewilligt. Schulen, die darauf reflektieren, mögen ihre Gesuche nur bald einreichen, weil sie sonst leer ausgehen könnten. — (Analphabetismus.) Auf der letzten Konferenz für Bildungswesen, die der kroatische Bauernklub in Zagreb abhielt, wurde folgende bisher noch unveröffentlichte Statistik bekannt gegeben: Jugoslawien zählt insgesamt 51'5 Prozent Analphabeten, die sich auf die einzelnen Gebiete wie folgt verteilen: Südserbien an erster Stelle mit 83'87 Prozent, Bosnien und die Herzego¬ wina folgend mit 80'55, Montenegro mit 65'91, Nordserbien mit 65'44 Prozent. Gegen Norden nimmt der Analphabetismus rasch ab. Er beträgt in Kroatien, Slawonien, dem Medjemurje und der Kawraschtina 32'10, der Wojwodina 28'23 und ist am geringsten in Slowenien, wo er nur 8'85 Prozent ausmacht. ielegramm- und Berufes be- iberdies aber d sie in den eine mehr die Verwalter von öffentlichen Fondef Mündelvermögen zur Zeichnung von leihen gezwungen wurden, wodurch Wertloserklärung der Kriegsanleihen tungcn und wohltätige Anstalten um mögen gekommen sind und zahlreiche Mündel ver¬ armt und die öffentliche Mildtätigkeit iß Anspruch nehmen müssen. Wenn schon nicht die ganze Kriegsanleihe, die sich im Besitze südslawischer Staatsbürger befinde — insgesamt im Werte von 200 Millionen Dinar — eingelöst Perde, so müßte man wenigstens den unverschuldet um ihr ganzes Vermögen gebrachten Leuten eine Entschä¬ digung zuteil werden lassen. Dr. Gregoriö verlangt zu diesem Zwecke, daß eine genaue Statistik aufgestellt werde, um fest¬ zustellen, wieviel jeder einzelne an Kriegsanleihen gezeichnet habe. Das Parlament müßte sodann darüber beschließen, welchen Gruppen der Zeichner eine Entschädigung gebührt. Dr. G. macht den Vorschlag, daß der Staat als Entschädigung für die österreichischen und ungarischen Kriegsanleihen neue Obligationen herausgebe, und zwar für je 1000 X im Werte von 250 Dinar. Diese Ob¬ ligationen wären nicht verzinslich, hingegen im Verlaufe von 25 Jahren zum vollen Nennwerte — (Briefgeheimnis.) Da man häufig Beschwerden hört, daß das Blies-, Telegramm¬ und Telephongeheimnis nicht bewahrt und respek¬ tiert wird, hat der Postminister der Postdirektion befohlen, mittelst einer besonderen Verordnung alle untergeordneten Post- und Telegrapheninsti¬ tute, bezw. deren Personal auf d e schweren Fol¬ gen des Bruches des Bries-, Telephongeheimnisses aufmerksam!zu machen. Der Schuldige hat nicht nur ein Diszvlinarverfahren und die Dienstentlassung zu gewärtigen, sondern auch die ganze Strenge des österreichischen Ge¬ setzes, welches lautet: Der beabsich igle Bruch des Geheimnisses der Briefe und anderer versiegelter Schreiben oder ähnlicher Schriften wird als Über¬ tretung bestraft, sofern er nicht umer eine schär¬ fere Bestimmung des Strafgesetzes fällt. Diese Übertretung wird, wenn sie ein neamter oder eine andere im öffentlichen Diente angestellte Person während des Dienstes ode^ geht, mit Arrest von 6 Monaten, noch mit einer Geldstrafe bis 50L fl. oder mit Arrest bis 3 Monaten bestraft. In diesem letzteren Falle wird das Strafverfahren nur dann durch- gesührt, wenn es derjenige verlang, dem das Unrecht zugefügt wurde. Ausreden Per Unkennt¬ nis der gesetzlichen Vorschriften schüfen niemand vor Strafe. — (Briefmarkensammler.) Jene Da¬ men und Herren, die sich mit dem Sammeln von Briefmarken befassen, mögen ihre Adresse an Herrn Karl Erker, Kočevje, bekanntgeben. — (Ein Slowene über die Kriegs¬ anleihen.) Der angesehene slowenishe Politiker Dr. Vinko Gregorič hat kürzlich in einer Aufsatz¬ reihe die Frage der Kriegsanleihen behandelt, die bei uns noch immer offen ist, währei übrigen Nachfolgestaaten schon lang! oder weniger gerechte Lösung gefunden hat. Herr Dr. Gregoriö verwies in fiinen Aus¬ führungen darauf, daß während des Krieges von den Behörden aus die meisten Zeichnet ein unzu¬ lässiger Druck ausgeübt wurde und daß namentlich N und von Kriegsan- nach der viele Stif- ihr Ver- Jahrgang V Ul- __ tilgbar. Nach dem Vorschläge des Dr. G. wäre ungefähr die Hälfte der Kriegsanleihebesitzer zu entschädigen, so daß der Staat dafür 100 Mill. Dinar Ersatz" Obligationen auszugeben hätte. Bei Annahme einer Tilgungsfrist von 25 Jahren müßten demstach jährlich vier Millionen Dinar für die Tilgung verwendet werden, was für den Staat ein günz geringes Opfer bedeuten und sein Ansehen allgemein heben würde. Bemerkenswert ist, daß die Äussatzreihe des Dr. Gregor c im Slovenski Narod, dem Organ der selbständigen demokratischen Partei, erschienen ist, deren ablehnendem Standpunkte es vor allem zuzuschreibm ist, daß die Einlösung der Kriegs¬ anleihen bei uns bisher nicht in Angriff genommen wurde. Im übrigen wäre die Entschädigung nach dem Vorschläge des Dr. Gregorič wohl sehr be¬ scheiden Und würde den Opfern der Kriegsanleihe nur geringen Trost bieten, da mancher Betroffene den Tag der Verlosung kaum erleben dürfte. Es wäre wohl am zweckmäßigsten, wenn die Ein¬ lösung der Kriegsanleihen bei uns wenigstens in jenem Ausmaße erfolgen würde, wie in der Tsche¬ choslowakei, die durch die Entschädigung der Kriegs¬ anleihebesitzer das geschwundene Vertrauen der Bevölkerung zu den Staatspapieren wieder her¬ gestellt und dadurch sich selbst genützt hat. — (Aufhebung des Einfuhrzolls auf landwirtschaftliche Geräte.) Das Finanz¬ ministerium hat auf Verlangen des Ackerbaumi¬ nisteriums die Einfuhr von landwirtschaftlichen Geräten, wenn diese nicht zu Handelszwecken eingeführt »erden, von jedem Zoll befreit. Die Geräte müßen sohin von Personen eingesührt werden, die mit ihnen selbst das Land bearbeiten. Anter diese Zollbefreiung fallen jedenfalls auch die von dm landwirtschaftlichen Genossenschaften eingeführter Geräte und Maschinen. — (Verlängerung der Ein-und Aus¬ wag g o n ieru n gKf,r ist.) Die Ein- und Aus- waggonierrngsfrist auf den Staatsbahnen, die mit 5. Oktober l. I. von 24 auf 6 Stunden ver¬ ringert wurde, wird demnächst wieder auf 24 Stunden erhöht werden. Es werden jedoch gegen Mißbrauch seitens Privatversonen die nötigen Vorkehrungen getroffen werden. — (Die Ermäßigung der Personen¬ tarife auf den Eisenbahnen.) In den nächsten Tagen treten in Belgrad die Direktoren aller Verkchrsdireknonen des Landes zusammen, um über die Frage der Ermäßigung der Personen- Tarife der Staatsbahnen um 25 bis 30 Prozent zu beraten. Die Ermäßigung soll am 1. Jänner bereits in Kraft treten. Auf den schmalspurigen Bahnen soll der Gütertarif in der nächsten Zeit um 25 Prozent ermäßigt werden. — (Abänderung des Gesetzes gegen die Teuerung.) Da die Teuerung ungeachtet der Wertleigerung des Dinars unverändert an¬ hält, wurde dieser Tage im Ministerium für So- zmlpoiitik eine Beratung über die Maßnahmen abgehalten, die zur Unterdrückung der Teuerung ergriffen werden sollen. Der gewesene Minister Anton Kristan wurde mit der Ausarbeitung einer konkreten Vorlage über die Abändirung des ge¬ genwärtigen Gesetzes zur Bekämpfung der Teue¬ rung betraut. — (Neue Fünfdinarbanknoten.) Die Nationalbank erhält noch Ende dieses Jahres aus Frankreich eine größere Quantität neuer Banknoten zum Werte von fünf Dinar, die un¬ verzüglich in Verkehr gesetzt werden. — (Flucht vor den hohen Steuern.) Wie aus Sarajewo gemeldet wird, bemerkte man in der letzten Zeit eine zunehmende Abwanderung von Kaufleuten, die samt ihren Geschäften vor allem wegen der unerträglichen Steuerlast die Stadt verlassen und zum größeren Teil nach Belgrad und zum kleineren nach Zagreb übersiedeln. Die Kaufleute erklären, daß die hohen Steuern Gottscheer Zeitung — Nr. 1. den soliden Handel unmöglich machen, da die Kaufleute gezwungen sind, nicht für sich, sondern vor allem für die Kasse des Steueramtes zu ar¬ beiten. — (Wichtig für die Invaliden.) Im Sintze des 8 102 des neuen Jnvalidengesetzes muß sich jetzt jeder, der irgendeine Jnvaliden- unterstützung bezieht oder darum erst einkommen will, beim zuständigen Bezirksgerichte wegen Zu¬ erkennung der neuen Bezüge melden und vom Be¬ zirksgerichte eine schriftliche Bestätigung über die geschehene Anmeldung verlangen. Diese Bestäti¬ gung muß dann bei der Rechnungsabteilung der Finanzdelegation in Ljubljana (voMnics 8V. ?etra) spätestens bis 15. Februar 1926 vörgclegt werden, weil man sonst das Recht auf die Jn- validenbezüge verliert. Wer im Auslunde wohnt, hat sich beim Bezirksgerichte seiner Zuständigkeits¬ gemeinde zu melden. Alle Anmeldungen sind taxfrei. — (Wertschätzung der deutschen Sprache.) Da in den unteren Klassen unserer Gymnasien die deutsche Sprache selbst als Frei- gegenstand gestrichen ist, können es die Studenten, auch wenn sie in den oberen Klassen einigen Unterricht im Deutschen erhalten, doch nicht zu einem Halbwegs fließenden Sprechen bringen. Und dieser Rückstand macht sich im Leben auf Schritt und Tritt fühlbar. In Ljubljana haben sich deshalb slowenische Eltern zusammengetan und erklärt, aus eigenem die Kosten des deutschen Unterrichtes für ihre Söhne zu tragen. Und auf das ist die Schulbehörde eingegangen. So schätzt der Slowene die deutsche Sprache. Sollten wir dann sie weniger in Ehren halten? — (Wie erlangt man die jugoslawi¬ sche Staatsbürgerschaft?) Die Gesuche um die Staatsbürgerschaft des Königreiches SHS sind unmittelbar oder mittelbar durch die Orts¬ polizeibehörde, mit deren Gutachten versehen, an die Verwaltungsabteilung des Innenministeriums zu richten. Im Gesuche sind anzuführen: 1. Tag, Monat und Jahr der Geburt des Bittstellers, seiner Frau und aller minderjährigen Kinder, 2. Geburtsort und Staatsangehörigkeit. 3. Seit wann der Bittsteller auf dem Gebiete des Königreiches SHS lebt (Tag, Monat und Jahr.) 4. Ist er verheiratet, der Mädchenname der Frau, sowie die Namen aller Kinder — und wo der Bitt¬ steller zurzeit lebt. 5. Für wen um die Staats¬ bürgerschaft angesucht wird. 6. Begründung, wes- halb um die Staatsbürgerschaft angesucht wird. Beilagen: a) Taufschein des Gesuchstellers, der Frau und aller Kinder, die das 21. Lebensjahr noch nicht überschritten haben; b) Trauschein; wenn der Geburts- oder Trauschein nicht vor¬ handen ist, entsprechende amtlich beglaubigte Be¬ scheinigungen; c) Sittlichkeitszeugnis, ausgestellt von einer Polizeibehörde, über moralisches und politisches Verhalten; cl) die wichtigsten Schul¬ zeugnisse; e) eine Bestätigung des Dienstgebers, bei dem der Bittsteller angestellt ist; k) für den Fall, daß er die Staatsbürgerschaft de« König, reiches SHS erlangt, muß die Heimatszuständig- keit in irgendeiner Gemeinde des Königreiches SHS in Aussicht gestellt sein; ^) Heimatschein oder Nachweis der gegenwärtigen Heimatszustän¬ digkeit; st) eine amtlich bestätigte Erklärung der Frau, daß auch sie die Staatsbürgerschaft des Königreiches SHS anstrebe, sowie der Nachweis, daß der Bittsteller aus der Staatszugehörigkeit des Staatsverbandes, dem er bisher angehört hat, bereits entlassen ist oder die Zusicherung hat, im Falle seiner Annahme in den jugoslawischen Staatsverband entlassen zu werden. Der Nach¬ weis, daß jemand aus seiner bisherigen Heimats¬ zuständigkeit ausgeschieden ist, genügt nicht. Den Original-Taufscheinen, Trauscheinen und Dienst- nachweisen sind noch deren amtlich beglaubigte Ab- fchriften — sind diese Dokumente in fremden Seite 5. Sprachen ausgestellt, deren amtlich beglaubigte Übersetzungen, — beizufügen und zwar im per- sönlichen Interesse des Bittstellers, damit ihm die Originale zurückgestellt werden können. Alle Bei¬ lagen müssen ordnungsgemäß gestempelt sein. Soferne sie nicht schon im Original ordnungs¬ gemäß gestempelt sind, sind sie als Beilagen mit je zwei Dinar Stempelmarken zu versehen, ebenso wenn die Original-Dokumente mit ausländischen Stempelmarken abgestempelt sind. Das Bittgesuch an und für sich ist mit 105 Dinar in jugosla- wischen Stempelmarken zu versehe». — (85.000 Mordtaten) sind in den letzten zehn Jahren nach einem Bericht der Methodisten- Episkopalkirche in den Vereinigten Staaten verübt worden! 80 Prozent der Mörder, soweit man sie ergreifen konnte, waren jugendliche Menschen im Aller bis zu 22 Jahren! Die Angaben beruhen auf amtlichem Material und haben in Amerika das größte Aufsehen hervorgerufen. — (Ein ständiges deutsches Theater in Neu Aork.) Aus Neu Aork wird gemeldet: Noch im Laufe dieser Saison soll hier wieder, wie vor dem Kriege, ein ständiges deutsches Theater eröffnet werden, welches sowohl das Schauspiel, wie die Operette pflegen soll. Die Leitung dieses Theaters wird in den Händen eines deutschen Unternehmens liegen. Die Finan¬ zierung erfolgt durch einen großen amerikanischen Theaterkonzern. — (Drahtlose Untersuchung der Erd¬ kruste.) Sir Robert Kotze, der Staatsingenieur der südafrikanischen Goldminen, unternimmt jetzt Versuche, eine Methode zu finden, mit Hilfe der Radiostrahlen „in das Innere der Erde zu schauen" und auf diese Weise metallische Adern, vornehmlich Gold zu suchen. Zweifellos werden seine Versuche Erfolg haben, ist es doch schon gelungen, auf drahtlose Weife mit Hilfe von Telephon-Anlagen in die Erde hinzufprechen, auch in den Tiefen zweier Gruben sich durch die Erde hindurch drahtlos zu unterhalten und hierbei zu¬ folge Störungen geologische Hemmnisse für die Fortpflanzung der Wellen festzustellen. Star» cerkev. (G e st o rb e n) ist am 21. De¬ zember nach kurzer Krankheit und Empfang der heil. Sakramente der im 85. Lebensjahre stehende Kerndorfer Auszügler Jakob Michitsch. — (Trauungen.) Nach amtlicher Mittei¬ lung haben nachstehende Paare Heuer in Cleve-' land geheiratet: Michael Strametz und Magdal. Jaklitsch, eine gebürtige Oberlvschinerin; Johann Eppich, ein gebürtiger Obrer und Klara Thellian. Erstere Trauung war am 6., die zweite am 29. August. KoplareVer. (Ein Wildschwein erlegt.) In nächster Nähe seines Hauses hat der Forst¬ heger Josef Zekoll aus Lackuern am 16. Dezember ein Wildschwein erlegt. Wir wären recht froh, wenn es ihm gelänge, diese Schädlinge ganz aus¬ zurotten, denn die Wildschweine sind eine wahre Plage in der ganzen Langentoner Gemeinde ge¬ worden. Zeljne. (Amerikanische Hilfsbereit¬ schaft.) Zur Unterstützung der Seeler Häuslerin Josefa Samide und ihrer Kinder, denen vor ei¬ nigen Monaten der Vater gestorben ist, haben Landsleute in Cleveland eine Sammlung einge¬ leitet und die eingelangten Beträge der vorer¬ wähnten Familie zukommen lassen. Die Beteilten danken herzlichst' für die Unterstützung und wir veröffentlichen dies umso lieber, als die immer wieder sich betätigende Heimat- und Nächstenliebe unserer Landsleute in Amerika ein schöner, selbst von Fremden uns zugestandener Zug im Charakter unseres Volkes ist. örmo8njice. (Aus der G e m e i n d estube.) Am 13. Dezember wurde statt des enthobenen I. St. mit wieder nur 9 Stimmen von 17 Herr I. Thelian zum Gemeindevorsteher gewählt. Her- Seite 6. nach wurde über den Voranschlag für 1926 ver¬ handelt. Dem wieder in den Dienst getretenen Gemeindesekretär J. Panjan wurden 600 Din, dem Organisten 100 Din monatlich zugesprochen. Dem Organisten in der Pöllandler Pfarre, zu der aus unserer Gemeinde nur drei bis vier Häuser gehören, bewilligte der Ausschuß einstim¬ mig keine Bezahlung. Da -die Erfordernisse der Wertschitzer Schule schon einige Jahre hohe sind, wurde mit Bezug auf die Steuerkraft der betref¬ fenden vier Ortschaften — ungefähr 800 Din direkte Steuer — für 1926 um 2000 Din wc- Niger bewilligt als veranschlagt wurde. Die Ein¬ nahmen pro 1926 wurden mit 15.000 Din, die Ausgaben mit 47.000 Din festgesetzt. Der Fehl¬ betrag wird laut Beschlusses mit 250 °/o Umlagen auf Wein und Weinmost und mit 50°/o auf di¬ rekte Steuern gedeckt. — Bemerkenswert ist, daß in den Gasthäusern der hiesigen Gemeinde im Jahre 1925 über 40.000 Liter Wein ausgeschenkt wurden. Viele litten daher gewiß nicht an Geld¬ mangel, anderseits aber klopfte bei manchen die Armut unnötigerweise an die Tür. — (Bestrafung wegen Totschlages.) Vor einem Jahre wurde an dieser Stelle von einer Rauferei in Poljane berichtet, an deren Folgen der Altsager I. Schauer im Spitale starb. Nach langwieriger Untersuchung ist nun am 11. Dezember beim Kreisgerichte in Novomesto die Bestrafung der Täter erfolgt. Milde bestraft wurden vier Jünglinge, da der Haupttäter nicht festzustellen war, u. zw.: vulgo „Komuzar" (Pöl¬ landler) 9 Monate, vulgo „Huber" (Pöllandler) und Murn aus Lcrovcc 8 Monate, der Stein¬ wander Grill 7 Monate. — (DieWeinfechsung imJahre 1925) war in der SemiLer Gegend quantitativ ziemlich günstig ausgefallen, die Güte des Weines aber ist verschieden. Die meisten Weinbauern haben wegen der zu frühen Lese sauren Wein. Jene aber, die sie bis gegen den 10. Oktober verschoben hatten, haben mit ihrer Geduld viel erzweckt. da sie ihren Wein teurer verkaufen. Die Weinpreise sind daher verschieden und cs werden Weinge¬ schäfte von 5 5 bis 7 Dinar abgeschlossen. Da die Weinkäufer wegen der meist minderen Qua¬ lität viele Weinbesitzer besuchen, bis sie einen passenden Wein antreffen, ist es für die Zukunft empfehlenswert, insbesondere bei günstigem Wetter, die Weinlese wie in anderen Weingegenden bis gegen den 20. Oktober zu verschieben, ohne Rück¬ sicht, ob die Sommermonate warm waren oder nicht. Wer diesen Rat befolgt, wird seinen Wein, leicht und preiswert verkaufen können. Livold. (Die Hauptversammlung) unserer freiwilligen Feuerwehr sand am 20. De- zember v. I. im Gasthause Kresse statt. Nach Begrüßung der Mitglieder durch den Obmann Herrn Adolf Poje wurde zur Tagesordnung ge¬ schritten. Die neuen Statuten wurden vorgelesen und angenommen. Durch die Herren I. Tscherne, Karl Kresse und Heinrich Putre wurden die Rech¬ nungen überprüft und richtig befunden. In den Ausschuß wurden gewählt: Franz Klun d. Jung. Wehrhauptman, Franz Bclaj Kommandant, H. Bachmayer Stellvertreter, Adolf Poje Schrift- führer, Alois Belaj Kassier,, Paul Jurmanu Spritzenobmann, Johann Ostermanu Requistten- meister, Heinrich Belaj und Matthias Hutter d. I. Ersatzmänner. Unter Allfälligem wurden fol¬ gende Chargen ernannt: Josef Arko Steigerob¬ mann, Josef Knaus Stellvertreter, Jos. Samide Sanitätsobmann, Josef Poje Stellvertreter, Fr. Poje Schutzobmann, Josef Preiditsch Stellver¬ treter, Rudolf Marn Hornist, Anton Koschmerl Stellvertreter. Die Versammlung beschloß, einen Feuerwehrball abzuhalten und das Reinerträgnis zur Anschaffung von Löschrequisiten zu verwenden. Werdrertg. (Verunglückt.) In der Nacht vom 16. auf den 17. Dezember ging unserer frü¬ Gottscheer Zeitung — Nr. 1. herer Schulleiter, Herr Oberlehrer Rajko Meran von Rajndol nach Hause. Da es stark dunkel und der Weg teilweise verweht war, kam er vom Wege ab und irrte die halbe Nacht im tiefen Schnee herum, bis er am sogenannten „Fuchs- ebenle", 300 Schritte von der Bezirksstraße ent¬ fernt, ankam und unter einer Fichte Schutz suchte. Vermutlich wollte er hier den baldigen Anbruch des Tages abwarten. Durch das lange Herum¬ irren ermattet und schwach, konnte er der großen Kälte — 18 Grad R — nicht Trotz bieten und erfror. Als er am Morgen des 17. Dezember nicht nach Hause kam, machten sich die Männer der Ortschaft Verdreng sofort auf die Suche, die stundenlang dauerte, bis man den Entseelten end- lich ausfand. Sein tragischer Tod machte auf alle, die ihn kannten, einen tiefen Eindruck. Vom Oktober 1921 bis Juli 1925 fwirkte er an un¬ serer Schule und lebte mit der Bevölkerung in gutem Einvernehmen. Er war ein offener, fester Charakter. Im August 1925 wurde er pensio¬ niert. Der Verstorbene stand im 55. Lebensjahre. An dem am 19. Dezember stattgefundenen Lei¬ chenbegängnisse beteiligte sich die gesamte Bevöl¬ kerung des Schulsprengels, die Feuerwehr Ver¬ dreng, deren eifriges ausübendes Mitglied er war, und mehrere seiner Berufsgenossen. Er ruhe in Frieden. Mozelj. (B e sitzw e ch s el.) Bei der am 22. Dezember stattgefundenen gerichtlichen Versteige¬ rung ist der Besitz in Mozelj Nr. 41 des Josef Putre (einstens des Hans Jonke) ins Eigentum der Merkantilbank übergegangen. Hnek. (Sterbefall.) Am 24. Dezember starb hier auf Nr. 27 die Landwirtin Josefa Stimpfel nach Empfang der heil. Sterbesakra¬ mente. R. i. P. Wrezovic. (Weidmannsheil.) Am 22. Dezember wurde in der Tscheplacher Gemeinde vom Jagdpächter Göstel-Röthel eine schöne Wild¬ katze, 7 KZ schwer, erlegt. Koprivnik. (Theateraufführung der Schulkinder.) Sonntag den 20. Dezember v. I. führten die Kinder des Nesseltaler Schulsprcn- gels unter der Leitung ihres Lehrkörpers im hie¬ sigen Schulhause zwei lustige Schwänke auf und zwar „Abenteuer am Christabend" und „Die Negerlein". Jede Rolle wurde geradezu ausgc- z.ichnet gespielt und war die Kostümierung sehr gut gelungen. Die Lieder und Gedichte sind glänzend zum Vortrage gebracht worden. Die Kinder, denen die Zuschauer lebhaft Beifall klatsch¬ ten, traten init ihrer Ausführung zum erstenmal in die Öffentlichkeit. An der lebenswahren, fri- schen Darstellung ihrer Rollen würden selbst Be- russschauspieler Freude gehabt haben. Am 6. Jänner wird die Vorstellung wiederholt werden, um auch jenen Gelegenheit zu geben, die Erbau- ung-leistung aufgeführt zu sehen, die das erstemal wegen Überfüllung nicht Einlaß finden konnten. — (Volksbewegung.) Im abgelaufenen Jahre gab es in hiesiger Pfarre 5 Trauungen, 38 Geburten — die höchste Geburtsziffer seit dem Jahre 1908 —, davon 18 männlichen und 20 weiblichen Geschlechtes, und 20 Sterbefälle. Eine Witfrau (Ursula Meditz, eine Büchlerin Nr. 44) erreichte ein Alter von 90 Jahren. Zvokom. «M e i h n a cht s s p i e le.) Unter großer Volksbeteiligung kamen auch Heuer wieder durch die Ebentaler Schule Weihnachtsspiele zur Aus¬ führung, denen diesmal schon der gute Ruf von den vorjährigen Festspielen vorauseilte. Die Aus¬ wahl des Programmes war eine sehr glückliche, angepaßt dem kindlichen Gemüte, und sicherte den vollen Erfolg der zweimaligen Aufführung, welche für den 26. und 27. Dezember anberaumt war. Ein Prolog auf den König eröffnete die Vorstel¬ lung. An erster Stelle fand der Trialog „Gro߬ mutter", mit frischem Temperament vorgelragcn, seine gelungene Erstaufführung. Recht nett waren Jahrgang VIII. die Liedereinlagen. In dem alten, schönen Märchen „Schneeweißchen und Rosenrot" boten die jugend¬ lichen Spieler eine Glanzleistung. Schneeweißchen und Rosenrot gefielen sehr durch ihr anmutiges Spiel, der Bär, rin bezauberter Prinz, war köstlich, namentlich als Tanzbär und der böse Zwerg verstand das Schelten wie ein Alter. „Die Weih- nachtsfee", allen noch in bester Erinnerung, fand man als Wiederholung aus dem Vorjahre will¬ kommen. Das Stück konnte durch dieselben er¬ probten Spieler wieder einen schönen Erfolg feiern. Zur gemütlichen Stimmung während Pause und Spiel trug auch ein durch die Freundlichkeit der Frau Wenusch überlassenes Grammophon in angenehmer Weise bei. — Das Publikum war hachbefriedigt. Die jugendlichen Spieler machten einen vorteilhaften Eindruck dura ihr unbefan¬ genes Auftreten und verständnisvolles Beherschen der Rollen. Der geerntete Beifall war ein wohl¬ verdienter. Gemeindeangehörige, Eltern und Gäste wußten durch ihre zahlreiche Bseiligung und Aufmerksamkeit an beiden Tagen die unverdrossenen Bemühungen des Herrn Schulleiters Fritz und Mimi Högler in dankbarer Weise zu würdigen. Dank allen Theaterfreunden, die durh Aufstellung der Bühne, leihweise Überlassung, p rsönliche und finanzielle Unterstützung zum Erfolg der Auffüh¬ rung mit beigetragen haben. — (Volksbewegung 1925.) Im vergan¬ genen Jahre zählte die Ebentaler Pmrre 15 Ge- bürten, vier Sterbefälle und eine Trauung, also ein Volkszuwachs von -s- 14. Spod. Mozelj. (Spendenausweis) für die Niedermöfler freiw. Feuerwehr. Die Nie- dermösler: Schauer Joh., Uläec Joh. je 150 Din; Hutter Joh., Monte! Flor., Troje Konr., Juran And., Pelschauer Frcmz je 125 Din; Kusold Joh, Röthel Fr., Köftner Jos., Montel Joh., Widmer Joh., Wittine Joh., Ja- klitsch Joh., Sürge Al., Verderber Joh., Schleimer Ferd., Verderber Floct je 100 Dm; Jonke Joh. 85 Din; Petranowitsch Joh. 75 Din; Erschen Leni, Kump Marie je 50 Din; Stangsl Matth., Skieber Georg je 30 Din: Schaffer Kath., Köftner Agnes, Turk Joh. je 25 Din;. die Durilbacher: Lackner Heinr. 100 Din; Maierle Pet., Skieber Joh. je 25 Din; Göstel Jos., Jurkow lsch Jos., Persche Jos., Tscherne Jos., Lackner Jg., Herbst Magd., LavriL Franziska, Maierle Fr., Persche Al., Woldin Elis., Maierle Joh. je 10 Din; die Otterbacher:. Jaklitsch Matth., Putre Aug. je 20 Dm; Lackner Josefa, Witt ne Ferd., Wittine Rud., Wittine Magda., Kerschs Matth., Schaffer Magd., Jaklitsch And., Skiel>er Joh., Petschauer Joh. je 10 Din; Schauer Maria, Tscherne Maria je 5 Din; die Hohetegger: Köftner Fr., Knapfl Jos., Nick Heinr., Nick Fr., Gramer Jos., Trainposch Heinr. je -0 Din; Stimpfl Matth., Petschauer Joh., Sümpft Joh. je 15 Din; Eisenzopf Fr. 13 Din; ^isenzopf Joh., Knapfl Georg je 12 Din; Köstne: Fried., Köftner Joh., Jonke Matth., Stiene Joh , Tram¬ posch Fr., Lackner Al., Herbst Jos., Köftner Jos., Hutter Joh., Stimpfl Matth., Stalzer Pet. je 10 Din; Stalzer Matth. 5 Din; die ^atzen- dorfer: Weiß Jos., Flack Ant., Petschauer Joh., Staudacher Joh,, Kofler Joh., Skieber Ferd., Kofler Gertrud, Kump Joh., Kotnik Aut., Kump Jos., Kofler Matth., Trainposch Marg., je 10 Dtn; die Obermösler: Lackner Pet. 60 Din; Jonke Leni 40 Din; Monte! Franz, Petschauer Ad. je 30 Din; Rom Franz 25 Din; Meditz Heinr., Kump Joh., Fritz! Joh., Stalzer Joh. je 10 Din; Pangretitsch Joh., Maichin Matth., Lobe Jos. je 5 Din; Deposcheg Jvh., (Grafen¬ felder) 25 Din, Marinzel Leop. 25 Din, Dr. Sajovic, Bogataj je 20 Din, Morscher Jos. 10 Din, (KoLevje). Aus Brooklyn erhielten wir durch den Sammler Jos. Kump 6542 Din, Jos. Skieber 282 Din, Jos. Schauer 1165 Din Jahrgang Vlil. Maria Stalzer 250 Din, aus Chicago durch den Sammler Jos. Lackner 1176 Din und zwar: Lackner Josef, Lackner Heim., Rom Joh., Sto- nitsch Matth., Schemitsch Karl, Wittine Josef je 2 Doll; Lackner Alfr., Lackner Anna, Hern Sophie, Hern Albert, König Sophie, Perz Konrad, Köstncr Joh., Göstel Marian und Hirsch Joh., Joliet je 1 Dollar. Am 2. gcbr. 1923 weilte hier auf Besuch Herr Josef Lackner aus Chicago und spendierte für den ersten Feuerwehrball ein Lamm, dabei wurde ein Reinertrag von 1344 Din erzielt. Allen Spendern und Sammlern in Amerika besten Dank, herzlichen Dank auch allen übrigen Spendern ynd den Sammlern Troje Konr., Pe- tranowitsch Jos., Jonke Joh., Schauer Joh., Montcl Flor., Wittine Joh., Röthel Fr. und Widmer Joh. Graz. (Ehrung eines Landsmannes.) Vor kurzem war es 35 Jahre, daß unser ge- schätztet Landsmann und eifrige Werber für das heimatliche Blatt, Herr Hans Michitsch, Beamter, und dessen Gattin Anna in den Dienst des dama¬ ligen deutsch-akademischen Lescvereines in Graz traten, dem sle ein ganzes Menschenleben voll Arbeit und treuer Pflichterfüllung weihten. Sie brachten in ihr neues Amt eine Reihe von her- vvrragenden Charaktereigenschaften mit, die sie in hohem Meße befähigten, den vielen Obliegen¬ heiten und Pflichten des Büchereidienstes auch in den schnurrigsten Zeiten in jeder Hinsicht ge- recht zu werdrn und eine stille unermüdliche Werbe- arbeit für das gute Buch zu entfalten, die einer ganzen Geschlechterfolge von jungen Akademikern zugute kam. Ihr beider Name ist mit der Ge¬ schichte des Deutschen Lesevereines untrennbar verbunden. Vor allem verdient das aufopfernde stets entgegenkommende Wirken der Frau Anna Michitsch, welche die ganze Zeit über die Bü¬ cherei und die Lesezimmer des Vereines in ge- rnbezu vorbildlicher Weise betreute, hervorgchoben zu werden. Der Vercinsausschvß hat es sich nicht entgehen lassen, dem Ehepaare Michitsch zu dieser seltenen Feier seine herzlichsten Glückwünsche und den Dank der Vollversammlung auszusprechen und aus tiefem Anlaß in engstem Kreise einen Ehrenabend veranstaltet, an welchem Frau Anna Michitsch eine von den Rektoren und der Stu¬ dentenschaft beider Grazer Hochschulen unter¬ zeichnete Ehrenurkunde überreicht wurde, zum Dank für ihre 35jährige, selbstlose, treue und verdienst¬ volle Mita beit im Deutschen Lesevercine. Möge es dem allgemein geschätzten opfermutigen Jubel¬ paare vergönnt sein, in körperlicher Rüstigkeit und geistiger Frische die Feier seiner 40 jährigen Vereinszugehörigkeit zu begehen! Klagenfurt. (Achtung Gottscheer in Kärnten). Ab 1. Jänner 1926 hat die Zweig¬ stelle des Vereines Gottscheerland in Klagenfurt eine Zeitungsstelle eingerichtet, von wo aus der Bezug und der Versand der „Gottscheer Zeitung" für die Gottscheer in Kärnten geregelt wird. Der ersten Auflage ab 1. Jänner 1926 wurden diesbezüglich ein Aufruf und ein Erlagschein bei¬ gelegt. Auch die Einzahlung der Bezugsgebühr wird durch diese Zeitungsstelle geregelt. Leiter dieser Zeitungsstelle ist Dr. Jos. Krauland Finanzbeamte Steueradministration Sterneckstraße in Klagenfurt, an den alle unsere die Gottscheer Zeitung betreffenden Gottscheer Zeitung — Nr. 1. Angelegenheiten, Fragen und Einzahlungen ge- richtet werden mögen. Es braucht wohl nicht besonders betont werden, daß es Ehrenpflicht aller Gottscheer im Auslande ist, die „Gottscheer Zeitung" zu beziehen, um so dieselbe als liebes Bindeglied mit der alten Heimat auch erhalten zu können. Die Gottscheer in Kärnten werden nochmals auf den „Gottscheer Kalender 1926" aufmerksam gemacht, der beim Kaufmann Pino Hönigmann Schulhausgasse in Klagenfurt persönlich oder durch die Post zu beziehen ist. — (Ball.) Am 6. Dezember veranstalteten die Gottscheer in Klagenfurt einen schönen Nikolo¬ abend. Anfang Feber 1926 findet wieder der angesehene Gotlscheerball in besonderer Aufmachung und zwar im Schlaraffensaale des Großgasthofes Sandwirt statt. Der Tag wird noch rechtzeitig bekanntgegeben werden. Ein Stelldichein aller Gottscheer und ihrer Freunde. Nachrichten aus Amerika. (Aus Kanada) sind uns zwei Berichte vou Landsleuten zugekommen, die dort als Landar¬ beiter beschäftigt sind. Hier haben wir, so heißt es im ersten Berichte, schon im Oktober grimmige Kälte gehabt und ein Sturmwetter, bei dem der Sand wie Hagelschlossen auf die Dächer nieder¬ prasselte. Die Wölfe heulen in der Nacht so, daß man nicht schlafen kann. Kanada ist im übrigen, so fährt der zweite Bericht fort, ein reiches, fruchtbares Land, in dem Verdienst findet, wer die Arbeit nicht scheut. Diebereien, Morde kommen selten vor und nationale Streitigkeiten erst gar nicht. Als Greenhorn hat man freilich Schwierigkeiten, doch wird es bald besser, wenn wir einmal der Sprache des Landes mächtig sind. Bei einem deutschen Bauer arbeitete ich anfäng¬ lich und am Sonntag fuhr ich mit ihm im Auto zu der drei Stunden entfernten Pfarrkirche. Ge¬ genwärtig bin ich in Winnpego zusammen mit meinem Lienfelder Freunde Marn. Sobald ich festen Sitz habe, bestelle ich die Gottscheer Zeitung. Kren. Allerlei. öritische Kolonien wünschen deutsche Einwan¬ derung. Auch die moderne, noch verhältnismäßig junge Geschichte hat auffallende „Fügungen" aufzuweisen. Im „Siegesrausch" und in der Kricgswut hat man Deutschland sämtlicher Kolonien beraubt. Nun fängt man — notgedrungen — allmälig an, Deutschland „Konzessionen" zu machen, die einer Widergabe der Kolonien täuschend ähnlich sehen. So wurde vor kurzem aus London berichtet, daß von offizieller Seite ermutigende Äußerungen zur Anlockung für deutsche Einwanderung in ge¬ wisse britische Dominionen gemacht wurden, und daß das Parlamentsmitglied Kenworthy solche Begünstigung als Alternative für Gewährung von „Kolonial-Mandaten an Deutschland befürworte. Nebenbei suchen die Engländer auch Zuzug für den Teil Canadas, wo aus verschiedenen Gründen die Ansiedlung noch weit zurück ist. Als Lockspeise werden die westlichen Provinzen Canadas angepriefen, die für Ansiedler „geradezu ideal" seien und wo deutsche Ansiedler „dieselbe Seite 7. Rolle spielen könnten, wie die Franzosen in den östlichen kanadischen Provinzen". Australien, welches einer größeren Bevölkerung sehr bedarf, und Südafrika, wo die Überzahl der Schwarzen über die Weißen bedrohlich wird, „stellen ebenfalls passende Gebiete für deutsche Besiedlung vor", meint Kenworthy. Er glaubt auch, daß viele Deutsche, welche jetzt den Minoritäten in Polen und der Tschecho¬ slowakei angehören, die Gelegenheit für eine der¬ artige Ansiedlung willkommen heißen dürften. Falls irgendwelche ausländische Kolonien Deutschland unter einem Mandate zurückerstattet werden, dann würde die Abtretung eines Teiles von Kamerun oder eines Teiles des früheren Deutsch-Ost-Afrika, welche jetzt im Besitze der Franzosen, resp. Engländer sind, die beste Lösung vorstellen. Viehbestand der Welt. In den Vereinigten Staaten gibt es gegen¬ wärtig etwa 65,000.000 Stück Rindvieh, unge- führ ein halbes Tier auf den Kopf der Bevöl¬ kerung. Nur ein einziges anderes Land hat einen grö5eren Viehbestand und das ist Indien mit 140,000.000. An dritter Stelle kommt Argen¬ tinien mit 40,000.000, und Brasilien hat fast eben so viele. Österreich hat nur 15,000.000 Stück, und Deutschland und Frankreich sogar noch weniger. Amerika hat heule nahezu 40,000.000 Schafe, doch Australien hat doppelt soviele, und Argentinien fast soviele wie die Ver. Staaten. Die Anzahl der in den Ver. Staaten gezüchteten Schweine wird auf 60,000.000 geschätzt. Kein anderes Land hat auch nur den vierten Teil dieser Zahl. Herausgeber u Eigentümer: Josef Eppich, Stara cerkev Schriftleiter: Carl Erker, Koöevje. Buchdruckerei Joses Pavliäek in Kočevje. vr. Josef kraulancl ist zurückgekehrt und ordiniert wieder im Hause des Fleischhauers Herrn Koscher. Schöner Sprungllier weißgraue Farbe, 19 Monate alt, ist zu verkaufen bei Josef Röthel, Brezovica bei Kočevje. 51» 8>Mg888 llsl M Komjs Einlagenstand am 1. Jänner 1925: Din 15,198.193 87. Zinsfuß für Einlagen (ohne Abzug der Rentensteuer) 5 »/«. Zinsfuß für Hypotheken 8°/o. Zinsfuß für Wechsel 12°/o. Das Amtslokal der Sparkasse der Stadt Kočevje be- findet sich im Schloßgebäude am Auerspergplatz. Amtstage jeden Montag und Donnerstag von 8 bis 11 Uhr und an allen Jahrmarkttagen von 8 bis 12 Uhr vormittags. Seite 8. Gottscheer Zeitung — Nr. 1. Jahrgang VIII. fiolel „Zlacll Qiesi" in Kočevje mrstchlt stlk der gohrbu B>rölk-ni«i> »nd virsichcr stets gute un) reelte Bedienung. 12— 9 I. AlemenLiL. Kin öraves Mädchen 18 Jahre alt, sucht Stelle bei einer Privatfamilie. Ein¬ tritt nach Vereinbarung. Anzusragen bei der Redaktion. Jagdgewehre Drilling, Schrotgewehr und Kugelgewehr, gut erhalten, billig zu verkaufen. Anzufragen bei Adolf Kraus, Kauf¬ mann in Kočevje. Glückliches Weujahr 1926 wünscht allen Kunden und Abnehmern die Firma Aranz Kugele, Klasstandlung, KoLevje. Z>as schönste «nd bissigste Weujastrsgeschenk ist der LoMckeerNalentieriyZö Bestellungen sind zu richten an Herrn Alois Kresse Kaufmann in KoLevje. « sesterwedrball Die Witterdorser Ileuerwehr hat am Sonntag den 10. Februar 1926 im Gasthause des Herrn Matthias Siegmund ihr Kränzchen. Eintrilt sür die Person fünf Dina, für Familien zehn Dinar. Zum Besuche wird freundlichst eingeladen. Gin Lehrjunge für Huf- und Werkzeugschmiede, nicht unter 14 Jahre, gesund, aus christlicher Familie, wird ohne Zahlung, mit Verpflegung im Hause sofort ausgenommen. An- fragen sind zu richten an Franz Lovsm, Pfluz- und Haäenmacher in Goriäavas 34 bei Rlbmca. 2—2 Geschäftsanzeige. Ich gebe hiemit der geehrten Bevölkerung aus Stadt und Land bekannt, daß ich am 1. Jänner 19^6 im Aeu» Saue des Kerrn Kornöacher an der Laibacherstratze in Koöevje em neues Kemischtwarengeschäst eröffnet habe und bestrebt sein werde, meine geehrten Kunden in jeder Weise zufriedenzustellen. Ergebener Albert Königmann. Nealitäten-Merkehrskanzlei des Bauernbundes, Stubenberggaste 7, 2. Stok vermittelt alle Arten von Ankäufen, Wirtschaften. An- fragen sind 2 Din für Spesen und Antwort beizulegen. reläsrbeiter unä üolollibtkülstMilien. Oie kanaLiscde Regierung bat kür ?rükling 1926 clis Oinwanäerung einer tlnradl von belciar- beitern unL Osuernkamilien bewilligt. Visse 2lalil ist gering und Lark nickt über- sctiritten vverLen. Lolcbe, welcke sied um nabere LeLingungen inieressieren, bekommen alle lnkormationen unentgeltlick 3—1 bei vsllsäisll?soi8o Ljubljana, ^08ip Äclar, vunaj- 8ka ce8la 31 2a§reb, ?etrinj8ka ul. broj 40 Hocevje « filiale Wnica. Aktienkapital .... Din 3,000.000 — Reserven 681.625'— kiniöZenstancl .... 16,000.000'— VeiÄllsimz: S°^ (Oie Fenken- unä lnvaliOensteuer raklt Oie Vink aus kigenew) oi kuckt inlsxen O 0 6rö88ere ketrüZe aut Iiün6i§un§ vveräen nsvk Veneinksi^Ling - , - Köken venrinsl. - - Vie Lunk kuukt K68ten8 Dollar uncl 8ON8ti§e Valuten unct Keks88t 8ick mit 8Ümtlicken knnkoperationen. I-ant Lrlass äes Finanzministeriums, Oeneralinsxektorat I. X. 14.554 ääto. 4 Ln- gnst 1924 snm unumsobränkten vevisendanLel unä rur Lu8gs.de von Lxiört- besodeinigun^en (Uverenje) bevollmaobtigt. Amt88luncten kür cten psrteienverkekr: l'üZlick von kalb 9 Dkr zior- mi11s§8 bi8 12 Dkr mitta§8 unct von 2 bis 4 Dkr nsckniittg§8. Ll-^VVKVK Isrp6lltÜ186jt6 In iöäes 1000. 8tnok ist ein eodtes Oolästnek eingexresst, rvelobss auk Len glüokiiobsn ikinäer wartet! Lanken 8ie sofort ein 8tnok Lieser iLealen 8ei- ke, visllsiedt linäen 8is Las OolLstüok! clie unübertrekklicke Kombina- lion von Seite unU Serpentin enlkLll eckte8 Oolct!